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Gib mir mein Herz zurück »Störauf« e.V. Thesenpapier zur Weiterentwicklung der Itzehoer Innenstadt

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Gib mir mein Herzzurück

»Störauf« e.V.

Thesenpapier zur Weiterentwicklungder Itzehoer Innenstadt

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Gib mir mein Herz zurück»Störauf« e.V.25524 Itzehoe

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Kontakt:Michael Ruff (1. Vors.),Große Paaschburg 27-2925524 ItzehoeTelefon: 0160 -557 11 03Fax: 048 21 - 67 89 22Email: [email protected]

Fotos: Gemeinsames Archiv der Stadt Itzehoe und des Kreises Steinburg; AC-Planergruppe, Itzehoe; Michael Ruff, Itzehoe; Wikipedia; Architekturbüro Böhm, KölnLogo: thinkcats.de – Marion von Oppeln-Bronikowski, Itzehoe

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Gib mir mein Herz zurück»Störauf« e.V.

Thesenpapier zur Weiterentwicklungder Itzehoer Innenstadt

Inhalt:

1. Rückblick2. Zentrum versus Stadtrand3. Ab in die Mitte4. Der Blick nach vorn5. Ein Konzept – ›störauf‹ in vier Stufen6. Wir sind nicht allein7. Fragen und Antworten

Notgeld der Stadt Itzehoe mit der Störschleife als Motiv. Entwurf: Wenzel Hablik

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Was so ein Aprilscherz alles auslöst! Nachdem die Norddeutsche Rundschau im April 2010 eine Fotomontage des Theaters mit geöff-neter Störschleife veröffentlichte, wurde deutlich, dass dieser Gedan-ke in vielen Köpfen auf ganz unterschiedlichen Ebenen in der Region herum geistert. Einige dieser Köpfe wollten die Gedanken gemeinsam wagen. Beim ersten Treffen war das gute Dutzend erstaunt, wie viel Resonanz zu spüren war. Die Stör wieder in die Stadt? Um Himmels willen… Darf man das denken? Darf man es wagen, sich das vorzustel-len? Gänsehaut rauf und runter.

Vielleicht könnte das Wasser der Stadt nicht nur Attraktivität und Lebensqualität verleihen. Vielleicht würde es auch der Wirtschaft in der Innenstadt nutzen, der Stadtentwicklung wieder Nachhaltigkeit geben – und über allem: Vielleicht gäbe es den Menschen hier die Liebe zu ihrer Stadt wieder…? Gib mir mein Herz zurück!? Uns wur-de klar: das Thema ist es wert, weiter gedacht, weiter bearbeitet zu werden. Gemeinsam haben wir in knapp einem Jahr in monatlichen Treffen Ansätze zu städteplanerischen, wasserbaulichen Fragen, zu Finanzierung, Marketing und Projektplanung entwickelt.

Vorweg: Nein, wir wissen (noch) nicht, was es kostet. Eine Kosten-schätzung hätte heute nicht den Hauch von Seriosität. Und: Ja, wir wissen, dass es eine gewagte Vision und nur über einen langen Zeit-raum komplett zu realisieren ist. Aber wir wissen jetzt, dass es gehen könnte, dass es keine K.O.-Kriterien gegen die Wiederbelebung der Störschleife gibt. Es ist Zeit. Wir wollen die Vision weiter tragen und Unterstützer finden, wir wollen die Planung und die Umsetzung un-terstützen, begleiten und fördern.

Gemeinsam mit Ihnen wollen wir dazu beitragen, dass Itzehoe lebens- und liebenswerter wird und langfristig wieder mehr Menschen hier leben und arbeiten wollen.

Die Gründungsmitglieder von ›störauf‹

Am Anfang war die Gänsehaut

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Oben: Die Störschleife und die Itzehoer Neustadt im Jahr 1894 aus der Vogelperspektive. Die Flussschleife ist hier als bedeutendstes Strukturelement dargestellt.Unten: Luftaufnahme der Innenstadt aus den frühen 1960er Jahren. Die ersten groben Eingriffe in die Stadtstruktur werden vorbereitet: Auf der abgeräumten Fläche im Zentrum wird ein Kauf-haus errichtet. Wenig später folgt direkt daneben ein Hochhaus.

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1. Rückblick

Die enge Schleife, die die Stör über Jahrhunderte durch die Stadt Itzehoe machte, war für die Küstenschiffahrt Zugang ins Stadtzentrum. Ohne diese Struktur würde die Stadt in ihrer Eigenart nicht bestehen. Sie machte im Mittelalter die Anlage der Burg und der Kirchsiedlung in ihrem Schutz an genau dieser Stelle sinnvoll. Im Brookhafen, dem westlichen Schleifenarm, wurden Waren umgeschlagen und schliess-lich Industriebetriebe angesiedelt.

Der Plan, die Störschleife im Stadtbereich zuzuschütten, ist alt. Aufgrund ungelöster Probleme der Stadtentwässerung, der perma-nenten Belastung durch den Staub der Zementfabrik vom Südufer der Stör her und der aufkommenden Angst vor Sturmfluten verlor die historische Neustadt Itzehoes mehr und mehr an Lebensqualität und Bedeutung.

Die damit einher gehende Vernachlässigung des Stadtteils führte zu einer Beschleunigung des Verfalls von Bausubstanz und Ansehen in der Bevölkerung. Die nötige Pflege des Wasserslaufes Störschlei-fe, der nach Entfernung der Schleuse im Hauptlauf nicht mehr durch den Gezeitenstrom entschlammt wurde, blieb aus. Eine zunehmende Verschlickung war die Folge, was die Attraktivität des Stadtbereiches zusätzlich verschlechterte.

So setzte eine Entwicklung ein, die schliesslich in eine Abwärts-spirale führte und in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts in ein Flächensanierungskonzept mündete: Der gesamte Bereich Neu-stadt wurde komplett überplant und sollte im Stil der Zeit völlig neu und „modern“ umgestaltet werden.

Der beginnende Abbruch der alten Bausubstanz, die absichtsvoll als „nicht sanierungsfähig“ dargestellt wurde, führte zu teils heftigen Bürgerprotesten und schliesslich zu einer Änderung des Sanierungs-konzeptes: Der alte Stadtgrundriss und noch bestehende Gebäude blieben erhalten; der Verlauf der Störschleife wurde weitgehend von einer Bebauung frei gehalten. Auf dem Westarm der Schleife verläuft heute allerdings die Adenauerallee, die vierspurige Einfallstrasse von Süden.

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Oben: Annäherung an Itzehoe aus der Luft. Von oben betrachtet, liegt die Stadt traumhaft schön am Geesthang und öffnet sich zur Stör- und Elbmarsch. Die Mäander der Stör berüh-ren bis heute das Stadtgebiet, die Schleife durch die Innenstadt ist jedoch nur noch durch eine Reihe schmaler Teiche und Baumreihen angedeutet. Die Veränderung des Konzeptes der Flächensanierung der Neustadt Itzehoes eröffnet heute die Möglichkeit, den historischen Flusslauf im Zentrum wieder herzustellen und der Stadt ihren ursprünglichen Charakter zurück zu geben.Unten: Das theater itzehoe steht nicht, wie oft behauptet, auf dem alten Störverlauf. Es berührt ihn knapp, verbaut den Fluss aber nicht. Gottfried Böhm, der Architekt des theater itzehoe, überplante seinerzeit auch das städtische Umfeld und bezog eine Öffnung der Stör in sein Konzept mit ein.

Planzeichnung: Architekturböro Gottfried Böhm, Köln

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2. Zentrum versus Stadtrand

Dreissig Jahre nach dem Stadtumbau zeigen sich heute Probleme in Itzehoe, die (zunächst) wenig mit der Zuschüttung der Störschleife zu tun haben: Aufgrund der Entwicklungen in der Gesellschaft stehen die Mittelstädte in größerer Konkurrenz zueinander. Einkaufzentren lie-gen heute als Gürtel um die Städte herum, das Zentrum ist nicht mehr automatisch der Punkt, an dem sich gewerbliches, kulturelles, soziales und gesellschaftliches Leben begegnen. Das Einkaufen im Internet tut ein Übriges. Dieser Prozess trifft alle Mittelstädte. Die Lage Itzehoes nahe der Metropole Hamburg schafft eine Konkurrenzsituation.

Die Innenstadt büßt damit wichtige Funktionen ein, aus denen sie sich historisch begründete. In Itzehoe brachte beispielsweise die Ein-führung des sog. „Stapelrechtes“ im Mittelalter einen großen Entwick-lungsschub: Wer die Stadt passierte, musste hier erst einmal ausladen.

Heute ist das Gegenteil normal: In letzter Konsequenz würden die Innenstädte nahezu überflüssig, man bräuchte sie nicht mehr. Den-noch ist die Innenstadt DER Indentifikationspunkt der Bewohner, das emotionale Zentrum, die Verortung des Begriffs „Heimat“ und der ewige Treffpunkt.

Wenn Mittelstädte wie Itzehoe sich im Wettbewerb um Bewohner und Kunden, Gewerbe und damit auch Finanzmittel heute gegen die konkurrierenden Städte behaupten wollen, müssen sie nicht nur über eine gute Infrastruktur verfügen, sondern auch dem Gefühl „hier bin ich Zuhause“ einen gewichtigen Raum geben. Hier zeigen sich in der Störstadt einige Defizite: Der erste Eindruck ortsfremder Personen ist durchaus positiv. Obwohl die wenigsten offenbar bewusst sagen: „Itzehoe ist schön, deshalb fahre ich dorthin.“

Es ist so, dass die Stadt zwar bekannt ist, man aber wenig mit ihr verbindet. Die Itzehoer selbst sind eher zurückhaltend, wenn es um die Formulierung positiver Eindrücke geht. Die Stadt hat ein Image-problem, am stärksten bei den eigenen Einwohnern. Die wenigsten würden wohl aktiv für ihre Heimatstadt werben.

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Oben: Der Bereich der Neustadt und der Störschleife heute. Aus der Luft ist die Struktur noch gut erkennbar. Im Vordergrund links sind das theater itzehoe und der Bau einer Krankenkasse zu sehen. Dort stand bis zur Flächensanierung die Zuckerfabrik.Unten: Der alte Hansehafen in Stade. Andere Städte haben alternative Wege gewählt,historische Wasserläufe in die Sanierung zu integrieren und zu erhalten.

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3. Ab in die Mitte

Die Stadt hat bei genauerem Hinsehen aber durchaus Potential: Die Struktur der Innenstadt ist, trotz vieler Unkenrufe, noch relativ intakt. Es mangelt aber durchaus an einem gesunden Selbstbewusstsein der Itzehoer, an einem gewissen Stolz, „Itzehoer“ zu sein. Es gibt aber auch den Willen einiger Bürger, die Struktur der Innenstadt zu überdenken und aktiver in die Stadtentwicklung einzugreifen.

Nach der Stadtsanierung sind offene, ungeklärte Bereiche zurück geblieben. Besonders im Zentrum um das Theater herum fehlt bis heute eine neu entwickelte, geschlossene Stadtgestalt. Mit der Krise des Karstadt-Konzerns und der Schliessung des Hertie-Kaufhauses in der Breiten Strasse offenbaren sich dort große Probleme: Die ohnehin schon hohe Zahl der Leerstände in dem prominenten Bereich mitten im Zentrum führt zusammen mit dem leeren Hertie-Gebäude zu einer optischen Verwahrlosung. Und zu einer Gefährdung der dort noch an-säsigen Unternehmen – sie werden von Kunden deutlich weniger be-sucht. Ein Inhaber in der Breiten Srasse gibt an, er habe seit der Schlies-sung Herties etwa 30 Prozent seines Umsatzes verloren.

Aus der heutigen Situation ergibt sich eine Chance, den Bereich Breite Strasse – Theatervorplatz – ZOB als Gesamtheit zu betrachten und weiter zu entwickeln. In diesem seit der Sanierung unfertigen und zum Teil dringend sanierungsbedürftigen Bereich liegt ein großes Potential, um Itzehoe seine alte Mitte in neuer Form zurück zu geben.

Ausgehend vom diesem Bereich begründet sich bis heute die Struktur der Stadt. Hier könnte ein zentraler Orientierungspunkt eta-bliert werden und die Stadt und ihre Bewohner „mit sich ins Reine“ zu bringen.

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Oben: Fotomontage mit der geöffneten Stör im Bereich des theater itzehoe in Anlehnung an den Entwurf des Architekten Böhm für das Theater-Umfeld aus den 1980er Jahren.Unten: Die Neustadt am Ende der Abbruchphase, nun ohne die Störschleife. Links ist der neue Strassenverlauf angedeutet, rechts stehen noch Bäume des ehemaligen Flussufers.

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4. Der Blick nach Vorn

Hier kommt die „alte Wunde“ Störschleife ins Spiel: Viele Einwoh-ner beklagen einen Verlust an städtischer Identität, seit die Stör aus der Innenstadt verbannt wurde. Historisch gesehen fehlt seither die morphologische Begründung der Stadtstruktur, die nicht mehr nach-vollziehbar ist: Wie hat sich die Stadt bis heute entwickelt? Die Begrün-dung war und ist der Verlauf des Wassers in der Innenstadt.

Wasser ist mit dem Menschen in vielfältiger Weise emotional eng verknüpft: Es ist Handelsweg, steht für Leben und Erholung, Frische und Ruhe. Immer zieht es Menschen zum Wasser. Aber: Wasser war auch Gefahr. Und Wasser war Kloake, Abwasserkanal. In Itzehoe stand die Störschleife zum Schluss für Letzteres. Die Neustadt verfügte bis zur Sanierung über keinerlei Kanalisation, alles landete ungeklärt in der Stör.

Die negativen Einflüsse der Stör sind heute gebannt, ein Sperrwerk verhindert Überflutungen von der Seeseite, Abwässer werden geklärt. Das eröffnet Chancen, sich der Stör, dem Wasser in der Stadt, wieder positiv zu nähern und eine Öffnung der Flussschleife in Verbindung mit einem Gesamtkonzept zur Weiterentwicklung der Innenstadt neu zu überdenken.

Gestalterischer Kern dieses Konzeptes ist die Öffnung der Stör-schleife in ihrem alten Verlauf durch das Stadtzentrum. Sie definiert nach wie vor durch ihre Strukturvorgaben das historische Zentrum der Stadt und verbindet die Einzelstrukturen, wodurch Stadt wieder als Ganzes begreifbar wird. Zudem erfüllt die Störschleife die Suche nach der Identität der Stadt Itzehoe.

Sie kann Anknüpfungspunkt sein für eine positive Eigensicht der Stadt und ihrer Bewohner. Sie dient der Schärfung eines eigenstän-digen Profils im Konzert der Städte der Metropolregion Hamburg. Die Öffung der Störschleife macht die Stadt attraktiver und damit jünger. Und sie ist ein Symbol für eine in die Zukunft blickende Stadt, die mutig und optimistisch nach vorne geht, sich auf ihre alten Stärken und ihre alte Individualität besinnt.

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Das langfristige Konzept von ›störauf‹ zur Öffnung der Störschleife bezieht das gesamte Umfeld mit ein. Über ein solches Gesamtkonzept, die Einbettung der Rekonstruk- tion des Flusslaufes in die behutsame Weiterentwicklung der Innenstadt, kann sich eine neue Sicht auf die Itzehoe und sein Zentrum ergeben. Das Ziel ist eine attraktive Stadt, eine lebenswerte Zone im Zentrum. In die Menschen gerne kommen, mit einem posi-tiven Gefühl verweilen und sich dort Zuhause fühlen. Dafür gibt es positive Vorbilder in der Metropolregion Hamburg und in vielen anderen Städten. Wasser in der Stadt ist heute nicht mehr negativ belegt, es ist keine Bedrohung mehr, sondern im Gegenteil ein wichtiger Faktor einer lebenswerten Stadt, ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal.

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5. Ein Konzept – ›störauf‹ in vier Stufen

›störauf‹ unterscheidet bei der Öffnung der Störschleife vier räum-liche Bereiche, deren Entwicklung unterschiedlich behandelt wird (siehe Karte links):

1. Der naturnahe Raum am alten Ostarm bis zur „Langen Brücke“ (Bereich A): Hier bestehen noch Reststrukturen des früheren Störver-laufes. Die benötigten Flächen sind verfügbar, ein Umbau könnte hier kurzfristig erfolgen.

2. Der innerstädtische Raum von der „Langen Brücke“ bis zur Adenauerallee (Bereich B): Der Störverlauf ist zwar unbebaut, aber komplett versiegelt. Die Flächen sind teilweise verfügbar, die Rekon-struktion des Flussarmes ist an einigen Stellen kurzfristig, an anderen mittelfristig möglich. In jedem Fall aber ohne Abbruch von Gebäuden oder grosse Umstrukturierungen.

3. Der Raum um die Adenauerallee bis zum Hauptlauf der Stör (Bereich C): Da der historische Flusslauf hier gänzlich unter der Strasse begraben liegt, bedarf es einer langfristigen Zielplanung. Um-bauten im Rahmen der neuen Südspange bieten hier eine Chance zur Vorbereitung einer Öffnung. Denkbar ist ein streng gefasster, stras-senbegleitender Flussverlauf, der in ein neues Gesamtkonzept von „Gewerbe und Wohnen am Wasser“ in Erinnerung an den Brookhafen eingebettet sein könnte.

4. Der Anschluss der Störschleife an den Hauptfluss südwestlich der Neustadt (Bereich D): Hier kann ein Übergangsbereich in die Flusslandschaft der Stör geschaffen werden. Die benötigten Flächen sind teilweise verfügbar, das Konzept bezieht den Raum des Möbel-marktes ausdrücklich mit ein.

Viele Detailfragen ergeben sich: Kann und soll die Störschleife ih-ren Tideeinfluss zurück erhalten? Mit welchen Wasserständen ist zu rechnen? Welche Rolle hat der Ringkanal im Störverlauf? Wie beugt man einer Verschmutzung vor? Wie hoch sind die Kosten? Wo gibt es Fördermittel? Welchen Zeitrahmen erfordert die Umsetzung? Welche technischen Probleme sind zu lösen?

›störauf‹ hat über Monate in vielen Treffen diese Fragen diskutiert und dieses Konzept entwickelt, um die Diskussion in Gang zu bringen.

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Aus dem Verlauf der Stör begründet sich die Gesamtstruktur. Der Fluss ist der Schlüs-sel zum Verständnis der Stadt und verbindet alle wichtigen Bereiche von Sude bis in den Breitenburger Wald hinein. Das bietet auch Möglichkeiten einer übergreifenden Wahrnehmung des gesamten Stadtbereiches vom Geesthang bis hinunter in die Marsch.

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Itzehoe steht mit einem solchen Konzept nicht allein da, im Gegenteil: Die Landeshauptstadt Kiel plant eine Wiederöffnung der Verbindung von der Kieler Förde zum Kleinen Kiel. Eckernförde plant die Öffnung des Wasserbereiches zum Haddebyer Noor. In Glückstadt hat die Öffnung des Fleth der Stadtgestalt ein prägendes Element zu-rück gegeben. Rendsburg hat mit den alten Eiderarmen strukturge-bendes Wasser mitten in der Stadt. Papenburg nutzt die alten Torf-kanäle zur Dokumentation der Stadtgeschichte, Stade und Glückstadt haben ihre historischen Häfen aufwändig saniert, Lüneburg lebt am Fluss mit Kneipen und Wohnhäusern.

Ausgehend von einer Analyse des Ist-Zustandes hat sich ›störauf‹ zusammen gefunden und stellt dieses Konzept einer Stadt-entwicklung für Itzehoe vor. Wir wollen der Stadt und ihren Bewoh-nern Mut machen für eine positive Veränderung der Stadt, für eine attraktive Zukunft Itzehoes für seine Bewohner und seine Besucher.

Das Konzept einer Öffnung der Störschleife greift in viele Bereiche der Stadtstruktur ein und ist zu denken in Verbindung mit anderen konzeptionellen Ansätzen zur Weiterentwicklung der Stadt. Und es ist nicht als isoliertes Einzelprojekt zu denken. Es soll ein gewich- tiger Baustein sein, eine Initialzündung für die Zukunft unserer Stadt Itzehoe, unserer Heimat.

Unsere These: Die Öffnung der Störschleife schafft eine Aufbruch-stimmung in der Stadt. Die Störschleife macht Itzehoe einzigartig, definiert das Stadtzentrum und vernetzt die Potentiale der Stadt. Sie gibt der „Mitte“ wieder Kraft, steigert die Lebensqualität und macht die Stadt jung und zukunftsfähig. Sie verbindet die Historie mit der Moderne und gibt neue Kraft aus alten Wurzeln. Sie verbes-sert die Zentralitätsfunktion im Spannungsfeld zu Hamburg. Sie gibt Itzehoe das Herz zurück.

6. Wir sind nicht allein

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1. Geht das technisch und baulich überhaupt? a) Ja, es stehen keine Gebäude auf dem ehemaligen Störlauf, auch nicht Theater und Krankenkasse. b) Im Bereich Konrad-Adenauer-Allee ist eine weitreichende Umgestaltung im Rahmen eines veränderten Verkehrskonzeptes der Stadt möglich. c) Die Entwässerung des Bereiches Neustadt ist vorhanden.

2. Wie teuer ist das? Mit relativ einfachen Mitteln sind erste Schritte des Rückbaus möglich. Das Gesamtkonzept besteht aus einem Baukasten-system, das abgestimmt im Verbund mit anderen Massnahmen geplant und durchgeführt werden kann.

3. Wie finanziert sich das? Woher kommt das Geld? a) Aus öffentlichen Fördertöpfen von Land, Bund, Europa b) Aus privaten Töpfen von Förderern und Sponsoren

4. Wird Itzehoe dann wieder überflutet? Von der Seeseite verhindert das Störsperrwerk den Sturmflut- einfluss von der Nordsee her. Bauliche Massnahmen werden an die zu erwartenden Wasserstände durch den Zufluss von der Landseite her angepasst. Dazu liegt eine Diplomarbeit der Hamburger Hafencity-Universität vor.

7. Fragen und Antworten

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5. Wird die Stör wieder stinken?Die Verschlickung der Störschleife war eine Folge ihrer baulichen Vernachlässigung, die ihre Reinigung durch den Gezeitenstrom unmöglich machte. Obendrein wurde sie als Abwasserkanal ge-nutzt. Die Störschleife soll wieder ein Fliessgewässer werden. Der Wasserstand wird durch bauliche Massnahmen geregelt, deren Planungen jetzt vorbereitet werden können.

6. Wie lange wird das dauern?Die Öff nung der Störschleife ist ein Langzeitprojekt, dessenRealisierung sich auch in ein Gesamtkonzept der Stadtentwick-lung einbettet. Die Gliederung in Teilabschnitte ermöglicht ein langfristiges Konzept, bei dem erste Abschnitte kurzfristig in Angriff genommen werden können.

Was kann ich tun?a) Sie können unsere Idee unterstützen.b) Sie können uns durch ihre Mitarbeit im Verein voran bringen.c) Sie können Einzelprojekte des Vereins unterstützen. Wir freuen uns über JEDES Engagement!Eine Beitrittserklärung zum Verein »Störauf« e.V. fi nden Sie weiter hinten in dieser Broschüre.

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»Itzehoes Zukunft braucht eine Vision. Itzehoes Zentrum braucht ein Herz. Die Störschleife verbindet beides.Für eine dynamische und eine liebenswerte Heimat.«

Sven Haltermann

»Ich engagiere mich für ›störauf‹, damit Itzehoe seine Geschichte zurückgewinnt. Itzehoe wurde 1238 innerhalb der Störschleife von Adolf IV. als Kaufmannsstadt gegründet. Ohne die Störschleife gäbe es Itze-hoe nicht!«

Kirsten Puymann

»Seit Mitte der 70er Jahre begleite ich die ›Wiedergeburt der Neustadt‹ aktiv vor Ort – aus der Kapellenstrasse und von der Burg. Jetzt ist es an der Zeit, die Störschleife als ›Seele der Innenstadt‹ wieder schrittweise of-fen zu legen. Ich engagiere mich für ›störauf‹, damit wir mit vielen Bürgern es anpacken und Itzehoe absehbar noch lebenswerter wird.«

Julius Ehlers

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»Ich engagiere mich ›störauf‹, damit Itzehoe sein einmaliges, charakteristi-sches Gesicht zurückerhält. Wasser und die Störschleife haben die Stadt geprägt und machen das historische Fundament ihrer kulturellen und gewerblichen Entwicklung und Bedeutung aus. Eine starke Zukunft wird darauf aufbauen. Durch ›störauf‹ verspreche ich mir neue, lebendige Begegnungsstätten für die Bürger, für fröhliche Menschen und eine Klammer für die Region. Das identitäts-stiftende Bild Itzehoes, das Alleinstel-lungsmerkmal der ›Stadt im Grünen‹, wird wieder belebt. Es wird neues Leben in unsere Stadt bringen und sie noch liebenswerter machen.«

Martin Kayenburg

»Ich engagiere mich für ›störauf‹ damit Itzehoe aufwacht und seine Potentiale erkennt. ›störauf‹ ist für die Stadt Itzehoe eine große Chance, ihre Identität als lebendige Stadt am Wasser wieder neu zu fi nden.«

Beate von Malottky

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»Die sind ja verrückt! Das war mein erster Gedanke als ich von dem Projekt ›störauf‹ hörte. Aber dann wurde mir klar, welche Faszination von dieser Idee ausgeht und welche Chancen sie für die Entwicklung der Stadt Itzehoe bietet. Als Stadtplaner mit dem Steckenpferd ›Bürgerbeteili-gung‹ war mir klar: Da muss ich dabei sein!«

Dr. Lüder Busch

»Ich engagiere mich für ›störauf‹, weil die Probleme in diesem Stadtteil greifbar sind und gleichzeitig ein großes Potential zur Stär-kung der gesamten Stadt an dieser Stelle vorhanden ist.« 

Stefan Escosura

»Itzehoe wird im Konzert der Me-tropolregion Hamburg dann eine hörbare Stimme sein, wenn es sei-nen individuellen Charakter sichtbar macht. Die Störschleife ist für mich das wichtigste Element der Stadtge-stalt. Sie ist sinngebend für die Stadt und ihre Struktur.«

Michael Ruff

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»Ich engagiere mich für ›störauf‹, denn Umweltschutz mit Fließ-gewässern geht auch in der Stadt – das muss man anpacken!« 

Dr. Jan Reimers

»Ich engagiere mich für ›störauf‹, weil die Störschleife ein histo-risch bedeutsamer Ort ist und zukünftig das Symbol für das drin-gend benötigte Feilen an der Identität und dem Image der Stadt Itzehoe sein kann.« 

Martin Stepany

»Die Politik hatte sicher gute Gründe, damals so zu handeln. Aus heutiger Sicht hat man mit der Stör jedoch auch ein gutes Stück Identität der Itzehoer zugeschüttet. Mit ›störauf‹ holen wir uns nicht nur wieder Wasser und Leben in die Stadt, sondern auch die Itzehoer Seele zurück.« 

Lydia Keune

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»Ich möchte gerne stolz sein auf unser Itzehoe. Hier lässt es sich toll leben, arbeiten und als Unternehmen wirtschaften. Wir sind stark. Wir haben Zukunft. Die Störschleife wird uns dieses positive Gefühl wiedergeben.« 

Prof. Dr. Ralf Thiericke

»Alleine in seinem Kämmerlein kann man träumen und schöne Ideen skizzieren, aber erst die Gemeinschaft, die gebündelte Kraft vieler kann etwas wirklich Großes daraus werden lassen. Im Kleinen habe ich von einem zukunftsgewandten, offenen It-zehoe mit lebendiger Störschlei-fe geträumt, in der Gemeinschaft Gleichgesinnter arbeite ich daran, den Traum umzusetzen.«

Marionvon Oppeln-Bronikowski

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BeitrittserklärungHiermit beantrage ich die Mitgliedschaftim Verein »Störauf« e.V., 25524 Itzehoe

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Mit der Speicherung meiner Daten ausschließlich zu satzungsgemäßen Aufgaben bin ich einverstanden, ebenso der Weitergabe an andere Vereinsmitglieder. Von der Satzung habe ich Kenntnis genommen und erkenne sie bei Aufnahme verbindlich an. Die Satzung kann im Internet unter www.stoerauf.de eingesehen werden.

MitgliedsbeitragPrivatpersonen: 60,00 Euro/JahrInstitutionen / Unternehmen: 300,00 Euro/JahrJährliche Spende in Höhe von Euro/Jahr

Einzugsermächtigung:Hiermit ermächtige ich den Verein »Störauf« widerrufl ich, den von mir/uns zu entrichtenden Mitgliedsbeitrag bei Fälligkeit zu Lasten meines Kontos mittels Lastschrift einzuziehen. Für das Beitrittsjahr wird unabhängig vom Beitrittsdatum der volle Jahresbeitrag fällig. Der weitere Einzug erfolgt 1x jährlich im Januar.

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1. Vorsitzender:Michael Ruff , Große Paaschburg 27-29, 25524 ItzehoeTelefon: 0160 - 557 11 03Email: [email protected]

2. Vorsitzender:Sven Haltermann, 25524 Itzehoe

Schatzmeister:Martin Stepany, 25524 Oelixdorf

Schriftführerin:Marion von Oppeln-Bronikowski, 25524 Itzehoe

Weitere Informationen unter:www.stoerauf.deund im Büro desStadtmanagement Itzehoe, Kirchenstrasse 4, 25524 ItzehoeTelefon: 048 21 - 5800

Mitgliedsbeitrag:Privatpersonen 60,00 Euro/JahrInstitutionen / Unternehmen 300,00 Euro/Jahr

Bankverbindung:Kontonummer 6 410 200Bankleitzahl 222 900 31Volksbank Raiff eisenbank Itzehoe

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