streitig OLD HOLLYWOOD...reits zwölf Firmen, darunter Edison, Patin- und Powers-Yanke, an den...

2
Werkaufnahme aus de r Urzeit des Wildwestfilms. Harry Carey hält den Bevolver drohend auf einen schurkischen Nebenbuhler gerichtet, der ihm die Liebste seines Eerzens streitig machen möchte. OLD HOLLYWOOD narginalien zu einem Jubiläum h. m. Im Juni 1912 gründete der ehemalige Niolsel- odeonbesitzer Carl Laemmle am Union Square zu Washington, zusammen mit R. H. Cochrane, P. A. Powers und Charles Baumann, die «Universal-Film>. Als eine der ältesten, heute noch tätigen Filmkon- zeme von Hollywood feiert die Firma «Universal- International dieser Tage ihr fünfzigjähriges Be- stehen. Der Filmpionier Carl Laemmle wurde am 7. Januar 1867 im württembergischen Städchen Laupheim geboren. Bereits 1884 wagte er den Sprung in eine zukunftsträchtige, neue Welt und eröffnete im Sommer 1906 in Chicago Bein erstes Kinotheater: ein «Nickelodeon» der Frühzeit. Die amerikanische Filmproduktion hatte sich nach der im Jahre 1900 erfolgten Gründung der ersten Großfirma «Vita- graph» durch Thomas Alva Edison, A.E.Rock und W. Smith vorerst in New York und Chicago eta- bliert. Bereits 1893 hatte Edison in West Orange (New Jersey) sein erstes Filmstudio, die berühmt gewordene «Black Maria> installiert. Diesen Namen hatte das unförmige, nach der Sonne drehbare Gc- bSude aus Ehrfurcht vor den berüchtigten Wagen der amerikanischen Polizei erhalten, die den Pariser «pnniers a salade» nicht unähnlich gaben. F.r-i.- Stars bei Edison wurde u. äl 3er berühmteste Wil^» westheld der heroischen Zeil «Buffalo JBill» (eigenV lieh William Cody) und AnneOakley, die als kleine' Freundin des berühmten Büffel- und Indianerjägers galt. Auf dem Dach der Nummer 43 an der 23. Straße in New York entstand ein erstes Studio von Gam- nioii und Raff, and hier wurde auch der jungfräu- liche und mgleich schockierende Urkuß der Film- geschichte zwischen May Irwin und John C. Rice sekundenschnell ausgetauscht. Frühe Filmstudio- bauten jener Jahre entstanden vorwiegend in Chi- cago (einem ersten Filmzentrum), in Bayonne (New Jersey), Mount Vernon und Philadelphia. Hollywood war um die Mitte des 19. Jahr- hunderts eine Niederlassung der Cahuenga- und Cherokee-Indianer gewesen. Erstmals erwähnt findet man den Namen im Jahre 1883. Zu dieser Zeit war eine gewisse Miss Wilcox an die Küsten des Pazifiks gekommen, die ihre Ferien zuweilen auf ihrer Farm «Hollywood» in Neu-England zu verbringen pflegte. Eines Inges beschloß diese Pionierin, die dem Heimwesen eines französischen Malers, Paul de Longpre, benachbart wohnte, dem kleinen Flecken ^'iden.^ Namen ihres ursprünglichen Stammhauses zu .üi-Im-u. Longpr6 erlebte noch die Herstellung des 'ersten Hollywood-Films im Jahre 1911 durch AI Christie. Heute sehen sich die Indianer und die Gründer eintrachtiglich in verschiedenen Straßen- namen der Traummetropole verewigt. Die eigent- liche Stadtgründung geht auf das Jahr 1903 zurück. Um die Jahrhundertwende pflegten noch öfters Ban- diten über die nahegelegene, mexikanische Grenze zu kommen, um für kurze Tage Unterschlupf vor den Nachstellungen der Polizei zu suchen. Es war wohl wenig mehr als ein glücklicher Zufall, daß im Herbst 1908 der ehemalige Oberst und spatere Film- pionier William N. Selig auch in Kalifornien Station machte. Mr. Selig «achte geeignete Außenkulissen für einen Monte-Cristo-Film und erkannte mit raschem Blick die außerordentlich suggestive Vielfalt der Bild- und Landschaftshintergründe in diesem neuen Garten Eden. Eine weitere günstige Voraussetzung für die allmähliche Uebersiedlung der Produktion nach der Westküste war eine optimale Sonnenschein- dauer, die in jenen Pionierjahren der siebenten Kunst von entscheidender Bedeutung für eine spedi- tive und kontinuierliche Produktion schien. Bereits im folgenden Jahre reiste der Filmpionier David Wark Grlfflth der unvergessene spätere Schöpfer von «Bfrth of a Nation» und «Intolerance» mit seiner Truppe nach dem Westen, und 1910 schickte die Firma «Essanay» aus Chicago einen Stab von Technikern und Stars nach Los Gatos (Kalifornien). Die großen Filmmagnaten, wie Kessel & Bauman, die Gebrüder Warner und Adolph Zukor (der spä- tere Teilhaber von Marcus Loew und Ahnherr der «Famous-PlayerB-Lasky/Paramount»), verblieben aber noch in den Riesensiedlungen des Ostens, als 1911 am heutigen Sunset-Boulevard das erste ständige Atelier der späteren Filmmetropole entstand. Als Bauherr zeichnete Mr. David Horsley, Direktor der «Nestor-Film». Wenig später errichtete die «Vita- graph» am Boulevard Los Felix eine zweite Auf- nahmehalle. Zu Beginn des Jahres 1912 drehten be- reits zwölf Firmen, darunter Edison, Patin- und Powers- Yanke, an den Gestaden des Pazifik. Indes kommt dem Deutschen Carl Laemmle das eigentliche Verdienst der Gründung von Groß- Hollywood zu. Laemmle war, nach der Etablierung seiner ausgedehnten Nickelodeon-Theaterkette, be- 8 Die Urform äea leidht gebauten, dem vollen Sonnenlicht zugänglichen Open-Air-8tudios. Das Publikum konnte sich für HS Cent als Zuschauer an den Dreharbeiten beteiligen. Neue Zürcher Zeitung vom 27.09.1954

Transcript of streitig OLD HOLLYWOOD...reits zwölf Firmen, darunter Edison, Patin- und Powers-Yanke, an den...

Page 1: streitig OLD HOLLYWOOD...reits zwölf Firmen, darunter Edison, Patin- und Powers-Yanke, an den Gestaden des Pazifik. Indes kommt dem Deutschen Carl Laemmle das eigentliche Verdienst

Werkaufnahme aus d er Urzeit des Wildwestfilms. Harry Carey hält den Bevolver drohend auf einen schurkischen Nebenbuhler gerichtet, der ihm die Liebste seines Eerzens streitig machen möchte.

OLD HOLLYWOODnarginalien zu einem Jubiläum

h. m. Im Juni 1912 gründete der ehemalige Niolsel-odeonbesitzer Carl Laemmle am Union Square zuWashington, zusammen mit R. H. Cochrane, P. A.Powers und Charles Baumann, die «Universal-Film>.Als eine der ältesten, heute noch tätigen Filmkon-zeme von Hollywood feiert die Firma «Universal-International dieser Tage ihr fünfzigjähriges Be-stehen.

Der Filmpionier Carl Laemmle wurde am7. Januar 1867 im württembergischen StädchenLaupheim geboren. Bereits 1884 wagte er den Sprung

in eine zukunftsträchtige, neue Welt und eröffneteim Sommer 1906 in Chicago Bein erstes Kinotheater:ein «Nickelodeon» der Frühzeit. Die amerikanischeFilmproduktion hatte sich nach der im Jahre 1900erfolgten Gründung der ersten Großfirma «Vita-graph» durch Thomas Alva Edison, A.E.Rock undW. Smith vorerst in New York und Chicago eta-

bliert. Bereits 1893 hatte Edison in West Orange(New Jersey) sein erstes Filmstudio, die berühmtgewordene «Black Maria> installiert. Diesen Namenhatte das unförmige, nach der Sonne drehbare Gc-

bSude aus Ehrfurcht vor den berüchtigten Wagen

der amerikanischen Polizei erhalten, die den Pariser

«pnniers a salade» nicht unähnlich gaben. F.r-i.-Stars bei Edison wurde u. äl 3er berühmteste Wil^»westheld der heroischen Zeil «Buffalo JBill» (eigenV

lieh William Cody) und AnneOakley, die als kleine'Freundin des berühmten Büffel- und Indianerjägersgalt. Auf dem Dach der Nummer 43 an der 23. Straßein New York entstand ein erstes Studio von Gam-nioii und Raff, and hier wurde auch der jungfräu-liche und mgleich schockierende Urkuß der Film-geschichte zwischen May Irwin und John C. Ricesekundenschnell ausgetauscht. Frühe Filmstudio-bauten jener Jahre entstanden vorwiegend in Chi-cago (einem ersten Filmzentrum), in Bayonne (NewJersey), Mount Vernon und Philadelphia.

Hollywood war um die Mitte des 19. Jahr-hunderts eine Niederlassung der Cahuenga- undCherokee-Indianer gewesen. Erstmals erwähnt findetman den Namen im Jahre 1883. Zu dieser Zeit wareine gewisse Miss Wilcox an die Küsten des Pazifiksgekommen, die ihre Ferien zuweilen auf ihrer Farm«Hollywood» in Neu-England zu verbringen pflegte.

Eines Inges beschloß diese Pionierin, die demHeimwesen eines französischen Malers, Paul de

Longpre, benachbart wohnte, dem kleinen Flecken

^'iden.^ Namen ihres ursprünglichen Stammhauses zu.üi-Im-u.

Longpr6 erlebte noch die Herstellung des'ersten Hollywood-Films im Jahre 1911 durch AIChristie. Heute sehen sich die Indianer und dieGründer eintrachtiglich in verschiedenen Straßen-namen der Traummetropole verewigt. Die eigent-

liche Stadtgründung geht auf das Jahr 1903 zurück.Um die Jahrhundertwende pflegten noch öfters Ban-diten über die nahegelegene, mexikanische Grenzezu kommen, um für kurze Tage Unterschlupf vorden Nachstellungen der Polizei zu suchen. Es warwohl wenig mehr als ein glücklicher Zufall, daß imHerbst 1908 der ehemalige Oberst und spatere Film-pionier William N. Selig auch in Kalifornien Stationmachte. Mr. Selig «achte geeignete Außenkulissen füreinen Monte-Cristo-Film und erkannte mit raschemBlick die außerordentlich suggestive Vielfalt derBild- und Landschaftshintergründe in diesem neuenGarten Eden. Eine weitere günstige Voraussetzung

für die allmähliche Uebersiedlung der Produktionnach der Westküste war eine optimale Sonnenschein-dauer, die in jenen Pionierjahren der siebentenKunst von entscheidender Bedeutung für eine spedi-

tive und kontinuierliche Produktion schien. Bereits

im folgenden Jahre reiste der Filmpionier DavidWark Grlfflth der unvergessene spätere Schöpfer

von «Bfrth of a Nation» und «Intolerance» mitseiner Truppe nach dem Westen, und 1910 schicktedie Firma «Essanay» aus Chicago einen Stab vonTechnikern und Stars nach Los Gatos (Kalifornien).Die großen Filmmagnaten, wie Kessel & Bauman,die Gebrüder Warner und Adolph Zukor (der spä-

tere Teilhaber von Marcus Loew und Ahnherr der«Famous-PlayerB-Lasky/Paramount»), verblieben abernoch in den Riesensiedlungen des Ostens, als 1911

am heutigen Sunset-Boulevard das erste ständige

Atelier der späteren Filmmetropole entstand. AlsBauherr zeichnete Mr. David Horsley, Direktor der«Nestor-Film». Wenig später errichtete die «Vita-graph» am Boulevard Los Felix eine zweite Auf-nahmehalle. Zu Beginn des Jahres 1912 drehten be-reits zwölf Firmen, darunter Edison, Patin- undPowers-Yanke, an den Gestaden des Pazifik.

Indes kommt dem Deutschen Carl Laemmle daseigentliche Verdienst der Gründung von Groß-Hollywood zu. Laemmle war, nach der Etablierung

seiner ausgedehnten Nickelodeon-Theaterkette, be-

8

Die Urform äea leidht gebauten, dem vollen Sonnenlicht zugänglichen Open-Air-8tudios. Das Publikum konnte sich für HS Cent als Zuschauer an den Dreharbeiten beteiligen.

Neue Zürcher Zeitung vom 27.09.1954

Page 2: streitig OLD HOLLYWOOD...reits zwölf Firmen, darunter Edison, Patin- und Powers-Yanke, an den Gestaden des Pazifik. Indes kommt dem Deutschen Carl Laemmle das eigentliche Verdienst

reits 1909 in die Produktion eingestiegen. An der11. Straße in New York hatte er vorerst das kleineStudio «Actophone» gemietet, um seinen ersten«Großfilm» unter dem indianischen Titel «Hiawatha»abzukurbeln. An der Kamera stand Fred Balshofer,der einer der Mitbegründer der damals berühmten«Bison-Film» wurde. Carl Laemmle selbst hatte vor*erst die Generaldirektion der «Independent MotionPictures» (IMP) inne. Florence Lawrence, eine ehe-malige Vedette der «Biograph», und King Baggott

wurden erste Kassenstars. Die Laemmle-Produktionentwickelte sich bald in ungeahntem Maße, und be-reits 1910 konnte man, zusammen mit dem Labore-toriumfachmunn Watterson R. Rothacker, eigene

Hallen an der Dyckman-Street in Betrieb nehmen.Nach der Gründung der «Universal» zeigte es sich

bald, daß die Laemmle-Studios den steigenden Pro-duktionsanforderungen nicht mehr genügen konnten.Laemmles Entschluß, mit seiner ganzen Firma nachdem Westen zu ziehen, stellt indes eine eigentliche

filmwirtschaftliche Pioniertat dar. 1912/13 erwarb erfür die damals beachtliche Summe von 165 000 Dol-lar ein verwildertes Gelände im San-Fernando-Talunweit von Burbank. Bis zum Jahre 1914 produziertejedoch dieser Filmmagnat seine dramatischen Strei-fen noch in New York, während die beliebten Serien-Wildwester bereits auf dem neuen Gelände abge-

dreht wurden. Das Grundstück, auf dem wenigspäter «Universal-City» entstehen sollte, hotte bislang

als Hühnerfarm gedient, und mancher Kollege vomFach mochte damals an Laemmles Verstand wohlzweifeln. Auf einem Gebiet, das flächenmäßig dosTerritorium von Monaco übertrifft, erbaute man inden folgenden Monaten die erste moderne Filmstadtder Welt.

An) 15. März 1915 gehörten die behelfsmäßigenPappkulissen der Frühzeit für den Mann aus Laup-

heim endgültig der Vergangenheit an. Eine eigent-

liche Heerschaar von 20 000 Gästen wohnte der offi-ziellen Eröffnung von «Universal-City» bei. Die ersteFilmstadt war entstanden, die über einen für da-malige Verhältnisse traumhaften Bestand von 425Gebäuden, 30 Löwen, 10 Leoparden und einem künst-lichen Wasserfall verfügte. Der Anfang, wie er durchdiesen Pionier gegeben wurde, veranlaßte bald auchdie anderen Großfirmen, nach dem Westen zu zie-hen. In den Jahren 1919 bis 1936 formte sich dasheutige Gesicht der Filmmetropole in raschem Wech-sel. Der Erste Weltkrieg ließ der eigenen Filmindu-strie Zeit, unbehindert von ausländischer Konkur-renz, die Vormachtstellung auf dem Inland- und demWeltmarkt auszubauen. 1919 war der südamerika-nische Markt vollständig auf die amerikanische Pro-duktion angewiesen, und in Europa erreichte der An-teil der Hollywood-Filme 90 Prozent des gesamtenAngebotes. Die Kreditwürdigkeit einzelner Stars undRegisseure stieg ins Gigantische. Der ProduzentBenjamin Schulberg (der Vater des heute bekanntenDrehbuchautors) wies auf die Möglichkeit des Zu-sammenschlusses zwischen einzelnen Großstars zumZwecke rationell gehandhabter Vertriebsmöglich-

keiten hin und wurde so der geistige Vater desgrößten Unternehmens dieser Art: der 1919 vonDavid Wark Griffith, Charles Chaplin, Mary Pick-ford und Douglas Fairbanks sen. gegründeten «UnitedArüsts». Douglas Fairbanks war es auch, der 1922am Boulevard Santa-Monica die United-Artist-Studioserrichtete. Die zweitstärkste Verleihgruppe war die«Associated Producers», die Regisseure wie ThomasInce, Allan Dwan, Maurice Tourneur und King Vidorsowie den unbestrittenen König der «Slapstik-Comedy>, Mack Sennett, unter Verleihvertrag hatte.Die Pionierfirma «Vitagraph» zahlte die alten Teil-haber aus und ging 1925 in den Besitz der GebrüderWarner über. Die Manager der Wirtschaft bemäch-tigten sich der Verwaltungsratssitze in den neuen Ge-sellschaften. So waren durch W. C. Durant und Har-vey Gibson in jenen Jahren die «General Motors»und die «Liberty National Bank» bereits eng mitder Hollywood-Produktion verbunden.

Die Geschichte Hollywoods ist im Wirtschaft-lichen die Geschichte des amerikanischen Filmsschlechthin. Die Person des Filmunternehmers CarlLaemmle darf für den kommerziellen Aufstieg dergrößten Weltfilmnation zumindest teilweise stell«vertretend stehen. Laemmle war einer der ersten,welche die Schauspieler die bislang oftmals für15 Dollar je Woche vor den Handkameru arbeitenmußten mit Gagen bis zu 1000 Dollar verpflich-teten. Dabei zeigte sich Laemmle bei der Wahl seinerWerbemittel nicht immer geschmackssicher. Erkannte keine Skrupel, wenn es galt, mit der falschenTodesanzeige für seinen Hauptstar Florence Law-rence eine Riesenreklame aufzuziehen. Immerhin istdie Liste seiner Entdeckungen in der Rückschau zueiner Ehrenliste gewachsen, zählt man doch heutedie zierliche Mary Pickford, die offenherzige MaeMurray, Lon Chaney sen., den Frauenbetörer RodolfoValentin» und die knorrige Charaktergröße HarryCarey zu jenen Gesichtern, die man nicht mehr nusder Geschichte des amerikanischen Films ausstrei-chen möchte. 1919 debütierte Erich von Stroheim,der als Militärberater und Regieassistent bei Griffithdas Handwerk erlernt hatte, unter dem Produktions-zeichen Laemmles mit «Blind Husbands».

Gleich Hollywood hat die «Universal-Internatio-nal» heute die Krisen der zweiten Nachkriegszeit unddie tödliche Bedrohung durch das Fernsehen ge-

bannt. Carl Laemmle, der Pionier aus Deutschland,starb am 24. September 1939 in seiner Wahlheimat.J. Cochrane (ein Nachkomme des Mitbegründers),

Nate Blumberg und Milton R. Rackmfl traten dieNachfolge an. An Laemmle, den Produzenten,

erinnert der Filmklassiker «All quiet on the WesternFront», der als Werk von Lewis Milestone nochimmer in Rcprisenvorstellungen volle Sitzreihenbringt. Wer heute, im Zeichen des Neuen und Zu-kunftstrBchtigen, bisweilen die alte Filmmetropoleschmäht, der mag sich vielleicht für Augenblicke

auf die phänomenale Entwicklungsgeschichte Holly-

woods besinnen: eine Entwicklung, die von derIndianersiedlung im Zeitraum weniger Jahrzehntezur Metropole eines neuen Kunstmediums reichtund die Zeichen ist für die Tatkraft Amerikas; Zei-chen auch für den einmaligen Aufstieg jener ein-zigen Kunst, deren Werden und Wachsen wir imAblauf eines Menschenalters erregend miterlebendurften..

,: 'C:>t*>.- '&.*.* : :>..- r**t*:..^A~-'.

«Jfwtnte» einer der techs Elefanten aus den Beständen der Univcrsal-Studios erwartet seinen Auftritt in einer der typischen xSlapstick-Comedies» der Frühzeit.

Gesamtansicht von cTJnivcrsal-City* um 1015. Carl Laemmle (18671939).

Aus den Dreharbeiten mm Unvoersal-Füm *HeU Morgan'» Daughten (1381).

Neue Zürcher Zeitung vom 27.09.1954