Struktur und Verwendung des CPU-Speichers · Thema Struktur und Verwendung des CPU-Speichers...

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Struktur und Verwendung des CPU- Speichers ___________________ _____________________________________ __________________SIMATIC S7-1500 Struktur und Verwendung des CPU-Speichers Funktionshandbuch 01/2013 A5E03461663-01 Vorwort Wegweiser Dokumentation 1 Speicherbereiche und Remanenz 2 Speichernutzung und Applikationsbeispiele 3

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� Struktur und Verwendung des

CPU- �Speichers

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___________________

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SIMATIC

S7-1500 Struktur und Verwendung des CPU-Speichers

Funktionshandbuch

01/2013 A5E03461663-01

Vorwort

Wegweiser Dokumentation 1

Speicherbereiche und Remanenz

2

Speichernutzung und Applikationsbeispiele

3

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Rechtliche Hinweise Warnhinweiskonzept

Dieses Handbuch enthält Hinweise, die Sie zu Ihrer persönlichen Sicherheit sowie zur Vermeidung von Sachschäden beachten müssen. Die Hinweise zu Ihrer persönlichen Sicherheit sind durch ein Warndreieck hervorgehoben, Hinweise zu alleinigen Sachschäden stehen ohne Warndreieck. Je nach Gefährdungsstufe werden die Warnhinweise in abnehmender Reihenfolge wie folgt dargestellt.

GEFAHR bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten wird, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

WARNUNG bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

VORSICHT bedeutet, dass eine leichte Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

ACHTUNG bedeutet, dass Sachschaden eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

Beim Auftreten mehrerer Gefährdungsstufen wird immer der Warnhinweis zur jeweils höchsten Stufe verwendet. Wenn in einem Warnhinweis mit dem Warndreieck vor Personenschäden gewarnt wird, dann kann im selben Warnhinweis zusätzlich eine Warnung vor Sachschäden angefügt sein.

Qualifiziertes Personal Das zu dieser Dokumentation zugehörige Produkt/System darf nur von für die jeweilige Aufgabenstellung qualifiziertem Personal gehandhabt werden unter Beachtung der für die jeweilige Aufgabenstellung zugehörigen Dokumentation, insbesondere der darin enthaltenen Sicherheits- und Warnhinweise. Qualifiziertes Personal ist auf Grund seiner Ausbildung und Erfahrung befähigt, im Umgang mit diesen Produkten/Systemen Risiken zu erkennen und mögliche Gefährdungen zu vermeiden.

Bestimmungsgemäßer Gebrauch von Siemens-Produkten Beachten Sie Folgendes:

WARNUNG Siemens-Produkte dürfen nur für die im Katalog und in der zugehörigen technischen Dokumentation vorgesehenen Einsatzfälle verwendet werden. Falls Fremdprodukte und -komponenten zum Einsatz kommen, müssen diese von Siemens empfohlen bzw. zugelassen sein. Der einwandfreie und sichere Betrieb der Produkte setzt sachgemäßen Transport, sachgemäße Lagerung, Aufstellung, Montage, Installation, Inbetriebnahme, Bedienung und Instandhaltung voraus. Die zulässigen Umgebungsbedingungen müssen eingehalten werden. Hinweise in den zugehörigen Dokumentationen müssen beachtet werden.

Marken Alle mit dem Schutzrechtsvermerk ® gekennzeichneten Bezeichnungen sind eingetragene Marken der Siemens AG. Die übrigen Bezeichnungen in dieser Schrift können Marken sein, deren Benutzung durch Dritte für deren Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen kann.

Haftungsausschluss Wir haben den Inhalt der Druckschrift auf Übereinstimmung mit der beschriebenen Hard- und Software geprüft. Dennoch können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden, so dass wir für die vollständige Übereinstimmung keine Gewähr übernehmen. Die Angaben in dieser Druckschrift werden regelmäßig überprüft, notwendige Korrekturen sind in den nachfolgenden Auflagen enthalten.

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Struktur und Verwendung des CPU-Speichers Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01 3

Vorwort

Zweck der Dokumentation Diese Dokumentation beschreibt die verschiedenen Speicherbereiche der S7-1500 CPUs und zeigt, wie Sie diese Speicherbereiche optimal nutzen können.

Außerdem zeigt das Buch, wie Sie den Arbeitsspeicher durch den Einsatz von Rezepturen und Data Logs entlasten können.

Erforderliche Grundkenntnisse Zum Verständnis der Dokumentation sind folgende Kenntnisse erforderlich:

● Allgemeine Kenntnisse auf dem Gebiet der Automatisierungstechnik

● Kenntnisse des Industrieautomatisierungssystems SIMATIC

● Kenntnisse über die Verwendung von Computern

● Kenntnisse im Umgang mit dem TIA-Portal und STEP 7

Konventionen Beachten Sie auch die folgendermaßen gekennzeichneten Hinweise:

Hinweis

Ein Hinweis enthält wichtige Informationen zum in der Dokumentation beschriebenen Produkt, zur Handhabung des Produkts oder zu dem Teil der Dokumentation, auf den besonders aufmerksam gemacht werden soll.

Gültigkeitsbereich der Dokumentation Diese Dokumentation gilt für die Zentralbaugruppen der Produktfamilie S7-1500.

Weitere Unterstützung ● Das Angebot an technischer Dokumentation für die einzelnen SIMATIC Produkte und

Automatisierungssysteme finden Sie im Internet (http://www.siemens.com/simatic-tech-doku-portal).

● Den Online-Katalog und das Online-Bestellsystem finden Sie im Internet (www.siemens.com/industrymall).

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Vorwort

Struktur und Verwendung des CPU-Speichers 4 Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort ...................................................................................................................................................... 3

1 Wegweiser Dokumentation........................................................................................................................ 7

2 Speicherbereiche und Remanenz.............................................................................................................. 9

2.1 Speicherbereiche der CPU ............................................................................................................9

2.2 Remanente Speicherbereiche .....................................................................................................12

2.3 Zusammenfassung Remanenzverhalten .....................................................................................15

2.4 Speicherverhalten beim Laden von Softwareänderungen...........................................................16

3 Speichernutzung und Applikationsbeispiele............................................................................................. 19

3.1 Speichernutzung für Rezepturen .................................................................................................19

3.2 Speichernutzung für Data Logging ..............................................................................................22 3.2.1 Übersicht über Data Logging .......................................................................................................22 3.2.2 Datenstruktur der Data Logs........................................................................................................23 3.2.3 Anweisungen für Data Logging....................................................................................................24 3.2.4 Beispielprogramm für Data Logging ............................................................................................25

Glossar .................................................................................................................................................... 33

Index........................................................................................................................................................ 37

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Inhaltsverzeichnis

Struktur und Verwendung des CPU-Speichers 6 Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01

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Wegweiser Dokumentation 1

Einleitung Die Dokumentation der SIMATIC Produkte ist modular aufgebaut und enthält Themen rund um Ihr Automatisierungssystem.

Die komplette Dokumentation für das System S7-1500 besteht aus dem Systemhandbuch, Funktionshandbüchern und Gerätehandbüchern.

Außerdem unterstützt Sie das Informationssystem von STEP 7 (Online-Hilfe) bei der Projektierung und Programmierung Ihres Automatisierungssystems.

Übersicht der Dokumentation zum Thema Struktur und Verwendung des CPU-Speichers Die folgende Tabelle zeigt weitere Dokumentationen, die die vorliegende Beschreibung zum Thema Struktur und Verwendung des CPU-Speichers ergänzen.

Tabelle 1- 1 Dokumentation zum Thema Struktur und Verwendung des CPU-Speichers

Thema Dokumentation Wichtigste Inhalte STEP 7 (TIA-Portal)

Online-Hilfe zu STEP 7 Remanenz von Datenbausteinen

Arbeiten mit Data Logs Arbeiten mit Rezepturen

Beschreibung des Systems

Systemhandbuch Automatisierungssystem S7-1500 (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/59191792)

Urlöschen SIMATIC Memory Card

Beschreibung der Zentralbau-gruppen

Gerätehandbuch CPU 1511-1 PN (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/59402190) Gerätehandbuch CPU 1513-1 PN (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/59186494) Gerätehandbuch CPU 1516-3 PN/DP (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/59191914)

Größe der Speicherbereiche

Technische Daten

SIMATIC Handbücher Im Internet (http://www.siemens.com/automation/service&support) finden Sie alle aktuellen Handbücher zu SIMATIC Produkten zum kostenlosen Download.

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Wegweiser Dokumentation

Struktur und Verwendung des CPU-Speichers 8 Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01

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Speicherbereiche und Remanenz 22.1 Speicherbereiche der CPU

Einleitung In diesem Kapitel ist die Struktur des Speichers der S7-1500 CPUs beschrieben.

Speicherbereiche der CPU Das folgende Bild zeigt die Speicherbereiche der CPU und den Ladespeicher auf der SIMATIC Memory Card. Neben dem Ladespeicher können sich weitere Daten auf der SIMATIC Memory Card befinden, z. B. Rezepturen, Data Logs, HMI-Backups.

Bild 2-1 Speicherbereiche der CPU

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Speicherbereiche und Remanenz 2.1 Speicherbereiche der CPU

Struktur und Verwendung des CPU-Speichers 10 Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01

Ladespeicher Der Ladespeicher ist ein nichtflüchtiger Speicher für Codebausteine, Datenbausteine, Technologieobjekte und Hardware-Konfiguration. Beim Laden dieser Objekte in die CPU werden sie zunächst im Ladespeicher abgelegt. Dieser Speicher befindet sich auf der SIMATIC Memory Card.

Hinweis

Für den Betrieb der CPU ist eine gesteckte SIMATIC Memory Card zwingend erforderlich.

Arbeitsspeicher Der Arbeitsspeicher ist ein flüchtiger Speicher, der die Code- und Datenbausteine enthält. Der Arbeitsspeicher ist in die CPU integriert und nicht erweiterbar.

Der Arbeitsspeicher ist bei den S7-1500 CPUs in zwei Bereiche aufgeteilt:

● Code-Arbeitsspeicher: Der Code-Arbeitsspeicher enthält ablaufrelevante Teile des Programmcodes.

● Daten-Arbeitsspeicher: Der Daten-Arbeitsspeicher enthält die ablaufrelevanten Teile der Datenbausteine und Technologieobjekte. Bei den Betriebszustandsübergängen NETZ-EIN nach Anlauf und bei STOP nach Anlauf werden Variablen von globalen Datenbausteinen, Instanz-Datenbausteinen und Technologieobjekten mit ihren Startwerten initialisiert, remanente Variablen erhalten ihre im Remanenzspeicher gesicherten Aktualwerte.

Remanenzspeicher Der Remanenzspeicher ist ein nichtflüchtiger Speicher zur Sicherung einer begrenzten Menge an Daten bei Spannungsausfall. Im Remanenzspeicher werden die als remanent definierten Variablen und Operandenbereiche gesichert. Diese Daten bleiben über eine Abschaltung oder einen Spannungsausfall hinweg erhalten. Alle anderen Programmvariablen gehen dabei verloren und werden bei den Betriebszustandsübergängen NETZ-EIN nach Anlauf und bei STOP nach Anlauf auf ihre Startwerte gesetzt.

Der Inhalt des Remanenzspeichers wird durch folgende Aktionen gelöscht:

● Urlöschen

● Rücksetzen auf Werkseinstellungen

Im Remanenzspeicher werden auch bestimmte Variablen von Technologieobjekten gespeichert. Diese werden beim Urlöschen nicht gelöscht.

Weitere Informationen zum Urlöschen finden Sie im Systemhandbuch Automatisierungssystem S7-1500 (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/59191792) im Kapitel Inbetriebnehmen.

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Speicherbereiche und Remanenz 2.1 Speicherbereiche der CPU

Struktur und Verwendung des CPU-Speichers Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01 11

Informationen zu Speicherbereichen in STEP 7 In STEP 7 können Sie sich offline und online Informationen über die Speicherbereiche Ihrer S7-1500 CPU ansehen.

Offline: Sie können während der Erstellung oder der Änderung eines Programms feststellen, ob es für eine bestimmte CPU zu groß wird. Die Informationen finden Sie z. B. unter "Programminformationen" in der Projektnavigation. Im Register Speicherauslastung finden Sie Informationen über die Gesamtgröße der Speicherbereiche und über bereits belegten Speicherplatz. An dieser Stelle finden Sie auch Informationen über die belegten Ein- und Ausgänge. Bei einer S7-1500 CPU können Sie in einer Klappliste die Gesamtgröße des Ladespeichers auswählen.

Das folgende Bild zeigt die Klappliste zum Auswählen der Größe des Ladespeichers:

Bild 2-2 Klappliste für den Ladespeicher

Online: Während Sie online sind, können Sie in STEP 7 die Auslastung der Speicher Ihrer CPU überprüfen. Die Online-Funktion "Speicher" finden Sie in Online & Diagnose unter "Diagnose > Speicher".

Das folgende Bild zeigt die Auslastung des CPU-Speichers in der Online-Funktion "Speicher":

Bild 2-3 Online-Funktion "Speicher"

Weitere Informationen zum Speicher Ihrer CPU finden Sie in STEP 7 an folgenden Stellen:

● Bei Programminformationen in den Registern Belegungsplan und Aufrufstruktur

● PLC-Variablentabelle

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Speicherbereiche und Remanenz 2.2 Remanente Speicherbereiche

Struktur und Verwendung des CPU-Speichers 12 Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01

Weitere Speicherbereiche Neben den beschriebenen Speicherbereichen für Anwenderprogramm und Daten verfügt die CPU über weitere Speicherbereiche.

Zu den weiteren Speicherbereichen gehören u. a. die folgenden:

● Merker, Zeiten, Zähler

● Temporäre Lokaldaten

● Prozessabbilder

Die CPU-spezifischen Größen finden Sie in den Technischen Daten der jeweiligen CPU.

Verweis Weitere Informationen zur SIMATIC Memory Card finden Sie im Systemhandbuch Automatisierungssystem S7-1500 (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/59191792) im Kapitel SIMATIC Memory Card.

2.2 Remanente Speicherbereiche

Einleitung Die S7-1500 CPUs verfügen über einen Speicher zur Ablage von remanenten Daten bei NETZ-AUS. Die Größe des Remanenzspeichers finden Sie in den technischen Daten der CPU.

In STEP 7 finden Sie die Auslastung des Remanenzspeichers der konfigurierten CPU offline unter "Programminformationen > Speicherauslastung" oder online bei Online & Diagnose unter "Diagnose > Speicher".

Wenn Sie Daten als remanent definieren, bleibt deren Inhalt bei einem Programmanlauf nach STOP oder Spannungsausfall erhalten.

Folgende Daten bzw. Objekte können Sie als remanent definieren:

● Merker, Zeiten, Zähler

● Variablen von globalen Datenbausteinen

● Variablen von Instanz-Datenbausteinen eines Funktionsbausteins

Bestimmte Variablen von Technologieobjekten sind immer remanent, z. B. Justagewerte von Absolutwertgebern.

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Speicherbereiche und Remanenz 2.2 Remanente Speicherbereiche

Struktur und Verwendung des CPU-Speichers Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01 13

Merker, Zeiten, Zähler Die Anzahl der remanenten Merker, Zeiten und Zähler können Sie in STEP 7 in der PLC-Variablentabelle über die Schaltfläche "Remanenz" definieren.

Bild 2-4 Definition der Anzahl der remanenten Merker, Zeiten, Zähler über die Schaltfläche "Remanenz"

Variablen eines globalen Datenbausteins In einem globalen Datenbaustein können Sie abhängig von der Einstellung des Attributs "Optimierter Bausteinzugriff" entweder einzelne oder alle Variablen des Bausteins gemeinsam als remanent definieren:

● "Optimierter Bausteinzugriff" aktiviert: Sie können in der Deklarationstabelle des Datenbausteins einzelne Variablen als remanent definieren.

Bild 2-5 Remanenzeinstellung "Optimierter Bausteinzugriff" aktiviert

● "Optimierter Bausteinzugriff" nicht aktiviert: Sie können in der Deklarationstabelle des Datenbausteins die Remanenz nur für alle Variablen gemeinsam definieren.

Bild 2-6 Remanenzeinstellung "Optimierter Bausteinzugriff" nicht aktiviert

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Speicherbereiche und Remanenz 2.2 Remanente Speicherbereiche

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Variablen eines Instanz-Datenbausteins eines Funktionsbausteins Die Variablen des Instanz-Datenbausteins eines Funktionsbausteins können Sie in STEP 7 als remanent definieren. Sie können die Remanenz abhängig von der Einstellung des Attributs "Optimierter Bausteinzugriff" für einzelne Variablen oder für alle Variablen des Bausteins gemeinsam definieren:

● "Optimierter Bausteinzugriff" aktiviert: Sie können in der Schnittstelle des Funktionsbausteins einzelne Variablen als remanent definieren.

● "Optimierter Bausteinzugriff" nicht aktiviert: Sie können im Instanz-Datenbaustein die Remanenz nur für alle Variablen gemeinsam definieren.

Erzeugen eines Datenbausteins im Anwenderprogramm Mit der Anweisung "CREATE_DB" erzeugen Sie im Anwenderprogramm einen Datenbaustein. Je nach Wahl des Parameters ATTRIB hat der erzeugte Datenbaustein entweder die Eigenschaft "remanent" oder "nicht remanent". Die Einstellung der Remanenz für einzelne Variablen ist dabei nicht möglich.

Weitere Informationen zur Anweisung "CREATE_DB" finden Sie in der Online-Hilfe zu STEP 7 unter "PLC programmieren > Referenzen > Referenzen (S7-1200/1500) > Erweiterte Anweisungen > Datenbausteinfunktionen > CREATE_DB".

Variablen von Technologieobjekten Bestimmte Variablen von Technologieobjekten sind remanent, z. B. Justagewerte von Absolutwertgebern. STEP 7 verwaltet die Remanenz von den Variablen der Technologieobjekte automatisch, sodass Sie keine Remanenz projektieren müssen.

Die remanenten Variablen von Technologieobjekten sind urlöschfest. Sie können nur durch Rücksetzen auf Werkseinstellungen gelöscht werden.

Verweis Weitere Informationen zum Einstellen der Remanenz finden Sie in der Online-Hilfe zu STEP 7.

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Speicherbereiche und Remanenz 2.3 Zusammenfassung Remanenzverhalten

Struktur und Verwendung des CPU-Speichers Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01 15

2.3 Zusammenfassung Remanenzverhalten

Remanenzverhalten der Speicherobjekte Dieses Kapitel gibt einen Überblick über das Remanenzverhalten der Speicherobjekte bei den S7-1500 CPUs. Neben den bisher beschriebenen remanenten Speicherbereichen gibt es noch weitere Objekte mit Remanenzverhalten, z. B. Diagnosepuffer. Diese Objekte belegen keinen Speicherplatz im Remanenzspeicher.

Die folgende Tabelle zeigt das Remanenzverhalten der Speicherobjekte bei den Betriebszustandsübergängen STOP nach Anlauf und NETZ-EIN nach Anlauf und den speicherbeeinflussenden Funktionen Urlöschen und Rücksetzen auf Werkseinstellungen.

Tabelle 2- 1 Remanenzverhalten der Speicherobjekte

Betriebszustandsübergänge Speicherobjekt

STOP → ANLAUF NETZ-EIN → ANLAUF

Urlöschen Rücksetzen auf Werks-einstellungen

Aktualwerte der Datenbausteine, Instanz-Datenbausteine

In den Eigenschaften des DB in STEP 7 einstellbar.1

- -

Merker, Zeiten und Zähler - als remanent projektiert

x x - -

Merker, Zeiten und Zähler - als nicht remanent projektiert

- - - -

Bestimmte remanente Variablen von Technologieobjekten (z. B. Justagewerte von Absolutwertgebern)

x x x -

Diagnosepuffer-Einträge (remanenter Bereich)

x x x -

Diagnosepuffer-Einträge (nicht remanenter Bereich)

x - - -

Betriebsstundenzähler x x x - Uhrzeit x x x - x = Inhalt bleibt erhalten – = Objekt wird initialisiert

1 Bei DBs mit optimiertem Zugriff ist das Remanenzverhalten variablengranular einstellbar.

Diagnosepuffer Bei den S7-1500 CPUs ist ein Teil des Diagnosepuffers remanent. Die Anzahl der remanenten Diagnosepuffer-Einträge ist von der CPU abhängig. Die aktuellsten Einträge im Diagnosepuffer bleiben nach Spannungsausfall erhalten und sind urlöschfest. Der remanente Teil des Diagnosepuffers kann nur durch Rücksetzen auf Werkseinstellungen gelöscht werden. Die Einträge im Diagnosepuffer belegen keinen Speicherplatz im Remanenzspeicher.

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Speicherbereiche und Remanenz 2.4 Speicherverhalten beim Laden von Softwareänderungen

Struktur und Verwendung des CPU-Speichers 16 Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01

Betriebsstundenzähler Die Betriebsstundenzähler der S7-1500 CPUs sind remanent und urlöschfest. Durch Rücksetzen auf Werkseinstellungen werden die Betriebsstundenzähler auf null gesetzt.

Uhrzeit Die Uhrzeit der S7-1500 CPUs ist remanent und urlöschfest. Durch Rücksetzen auf Werkseinstellungen wird die Uhrzeit auf den 01.01.2012 00:00:00 gesetzt.

Verweis Weitere Informationen zum Urlöschen und Rücksetzen auf Werkseinstellungen finden Sie im Systemhandbuch Automatisierungssystem S7-1500 (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/59191792).

2.4 Speicherverhalten beim Laden von Softwareänderungen

Einleitung Die S7-1500 CPU bietet Ihnen die Möglichkeit, im STOP und im RUN Änderungen der Software zu laden, ohne dass beim Laden die Aktualwerte von bereits geladenen Variablen beeinflusst werden.

In STEP 7 laden Sie Änderungen der Software unter "Laden in Gerät > Software (nur Änderungen)".

Auswirkungen von Softwareänderungen bei PLC-Variablen Sie können folgende Softwareänderungen laden, ohne dass die Aktualwerte von bereits geladenen Variablen betroffen sind:

● Änderung von Name

● Änderung von Kommentar

● Erweitern um neue Variablen

● Löschen von Variablen

● Änderung der Remanenzeinstellungen für Merker, Zeiten, Zähler (Seite 12)

Beim Laden von folgenden Softwareänderungen sind die Aktualwerte betroffen:

● Änderung von Datentyp

● Änderung von Adresse

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Speicherbereiche und Remanenz 2.4 Speicherverhalten beim Laden von Softwareänderungen

Struktur und Verwendung des CPU-Speichers Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01 17

Auswirkungen von Softwareänderungen bei Datenbausteinen mit Speicherreserve Wenn Sie die Speicherreserve für Datenbausteine einsetzen (Attribut "Optimierter Bausteinzugriff" und Schaltfläche "Laden ohne Reinitialisierung" aktiviert), können Sie folgende Softwareänderungen laden, ohne dass die Aktualwerte von bereits geladenen Variablen reinitialisiert werden:

● Änderung von Startwert

● Änderung von Kommentar

● Erweitern um neue Variablen

Zum Laden von folgenden Softwareänderungen müssen Sie die Schaltfläche "Laden ohne Reinitialisierung" deaktivieren. Beim nächsten Laden werden alle Aktualwerte des Datenbausteins reinitialisiert:

● Änderung von Name

● Änderung von Datentyp

● Änderung von Remanenz

● Löschen von Variablen

● Änderungen an den Einstellungen der Speicherreserve

Auswirkungen von Softwareänderungen bei Datenbausteinen ohne Speicherreserve Wenn Sie keine Speicherreserve einsetzen, können Sie folgende Softwareänderungen laden, ohne dass die Aktualwerte von bereits geladenen Variablen reinitialisiert werden:

● Änderung von Startwert

● Änderung von Kommentar

Beim Laden von folgenden Softwareänderungen werden alle Aktualwerte des Datenbausteins reinitialisiert:

● Änderung von Name

● Änderung von Datentyp

● Änderung von Remanenz

● Erweitern um neue Variablen

● Löschen von Variablen

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Speicherbereiche und Remanenz 2.4 Speicherverhalten beim Laden von Softwareänderungen

Struktur und Verwendung des CPU-Speichers 18 Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01

Speicherreserve von Datenbausteinen Jeder Funktions- oder Datenbaustein mit aktiviertem Attribut "Optimierter Bausteinzugriff" enthält per Voreinstellung eine Speicherreserve, die Sie für nachträgliche Schnittstellenänderungen verwenden können. Die Speicherreserve wird zunächst nicht genutzt. Wenn Sie den Baustein übersetzt und geladen haben und anschließend feststellen, dass Sie Schnittstellenänderungen nachladen wollen, aktivieren Sie die Speicherreserve. Alle Variablen, die Sie daraufhin deklarieren, werden in die Speicherreserve gelegt. Beim anschließenden Laden werden die neuen Variablen auf Ihre Startwerte initialisiert. Die bereits geladenen Variablen werden nicht reinitialisiert.

Die Einstellung der Speicherreserve finden Sie in STEP 7 in den Datenbaustein-Eigenschaften unter "Laden ohne Reinitialisierung".

Verweis Weitere Informationen zum Einstellen und Aktivieren der Speicherreserve, sowie zum Laden von Bausteinänderungen erhalten Sie in der Online-Hilfe zu STEP 7 unter "PLC programmieren > Anwenderprogramm erstellen > Bausteine übersetzen und laden > Bausteine laden > Bausteinerweiterungen ohne Reinitialisierung laden".

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Struktur und Verwendung des CPU-Speichers Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01 19

Speichernutzung und Applikationsbeispiele 33.1 Speichernutzung für Rezepturen

Einleitung Eine Rezeptur ist eine Sammlung von Parametersätzen gleicher Struktur. Diese Rezepturdatensätze befinden sich in einem nicht ablaufrelevanten Datenbaustein im Ladespeicher und belegen keinen Speicherplatz im Arbeitsspeicher. Sie haben die Möglichkeit, einzelne Rezepturdatensätze in einen Datenbaustein im Arbeitsspeicher zu lesen und im Anwenderprogramm auf die Daten zuzugreifen. Einen im Anwenderprogramm geänderten Rezepturdatensatz können Sie in den Rezeptur-Datenbaustein zurückschreiben.

Bearbeitungsablauf ● Rezeptur im Ladespeicher ablegen

Die einzelnen Datensätze einer Rezeptur werden mit STEP 7 in einen nicht ablaufrelevanten DB abgefüllt und auf die CPU geladen. Um einen nicht ablaufrelevanten DB zu projektieren, müssen Sie das Baustein-Attribut "Nur im Ladespeicher ablegen" aktivieren. Die Rezepturen belegen damit nur Speicherplatz im Ladespeicher und nicht im Arbeitsspeicher.

● Arbeiten mit den Rezepturdaten im Anwenderprogramm

Mit der Anweisung "READ_DBL" wird ein Datensatz der aktuellen Rezeptur aus dem DB im Ladespeicher in einen ablaufrelevanten DB in den Arbeitsspeicher gelesen. Damit wird erreicht, dass der Arbeitsspeicher nur die Daten für den aktuell benötigten Rezepturdatensatz aufnehmen muss. Jetzt kann das Anwenderprogramm auf die Daten des aktuellen Datensatzes zugreifen.

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Speichernutzung und Applikationsbeispiele 3.1 Speichernutzung für Rezepturen

Struktur und Verwendung des CPU-Speichers 20 Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01

● Zurückspeichern von geänderten Rezepturdatensätzen

Mit der Anweisung "WRIT_DBL" können aus dem Anwenderprogramm heraus neue bzw. geänderte Datensätze einer Rezeptur in den Ladespeicher zurückgeschrieben werden. Diese in den Ladespeicher geschriebenen Daten sind urlöschfest und transportabel. Wenn Sie geänderte Datensätze (Rezepturen) auf dem PG/PC sichern, müssen Datenbausteine hochgeladen und auf dem PG/PC gesichert werden. Informationen zum Upload von Datenbausteinen finden Sie in der Online-Hilfe zu STEP 7 unter "PLC programmieren > Bausteine übersetzen und laden > Bausteine laden > Bausteine von einer Memory Card laden".

Bild 3-1 Bearbeitungsablauf mit "READ_DBL" und "WRIT_DBL"

Hinweis

Anweisungen, mit denen auf die SIMATIC Memory Card zugegriffen wird, haben eine geringere Performance als Anweisungen, die auf den Arbeitsspeicher zugreifen. Deshalb sind die zugehörigen Bausteine (z. B. READ_DBL und WRIT_DBL) asynchron. Ihre Ausführung erstreckt sich gegebenenfalls über mehrere Zyklen.

Hinweis Lebensdauer der SIMATIC Memory Card

Auf der SIMATIC Memory Card ist nur eine begrenzte Anzahl an Lösch- und Schreibvorgängen möglich. Vermeiden Sie wiederholte (zyklische) Schreibvorgänge über das Anwenderprogramm.

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Speichernutzung und Applikationsbeispiele 3.1 Speichernutzung für Rezepturen

Struktur und Verwendung des CPU-Speichers Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01 21

Import und Export von Rezepturdaten Sie haben die Möglichkeit, Rezepturdatensätze eines Rezeptur-DB als csv-Datei zu exportieren bzw. von einer csv-Datei in einen DB zu importieren. Die csv-Datei liegt auf der SIMATIC Memory Card im Verzeichnis "\recipes" und kann mit einem Tabellenkalkulationsprogramm, z. B. Microsoft Excel, geöffnet und weiter bearbeitet werden.

Die csv-Dateien auf der SIMATIC Memory Card können Sie einfach über den Webserver der CPU hantieren (z. B. umbenennen, auf Festplatte speichern, löschen, …). Um ungewünschte Manipulation zu vermeiden, stellen Sie in STEP 7 die Zugriffsrechte für den Webserver ein. Weitere Informationen zum Webserver finden Sie im Funktionshandbuch Webserver (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/59193560), Kapitel Filebrowser. ● Export von Rezepturdaten

Mit der Anweisung "RecipeExport" werden aus dem Ladespeicher alle Rezepturdatensätze von einem Rezeptur-DB in eine csv-Datei auf die SIMATIC Memory Card exportiert. Die csv-Datei hat denselben Namen wie die Rezeptur des DB. Abgelegt wird die csv-Datei im Verzeichnis "\recipes" auf der SIMATIC Memory Card.

Exportiert werden nur gültige und unverschlüsselte Rezepturdatensätze. ● Import von Rezepturdaten

Mit der Anweisung "RecipeImport" werden alle Rezepturdatensätze aus der csv-Datei in den Rezeptur-DB im Ladespeicher importiert. Der Name der csv-Datei muss mit dem Namen des Rezeptur-DB übereinstimmen.

Bild 3-2 Import und Export von Rezepturdaten

Verweis Weitere Informationen zu den Anweisungen zu Rezepturen finden Sie in der Online-Hilfe zu STEP 7 unter "PLC programmieren > Referenzen > Referenzen (S7-1200/1500) > Erweiterte Anweisungen > Rezepte und Data Logging > Rezeptfunktionen".

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Speichernutzung und Applikationsbeispiele 3.2 Speichernutzung für Data Logging

Struktur und Verwendung des CPU-Speichers 22 Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01

3.2 Speichernutzung für Data Logging

3.2.1 Übersicht über Data Logging Ihr Steuerungsprogramm kann mit den "Data Logging"-Anweisungen Prozesswerte in Data Logs speichern. Die Data Logs werden auf der SIMATIC Memory Card im csv-Format gespeichert und im Verzeichnis "\datalogs" abgelegt. Die Datensätze sind in einem zirkulären Data Log vordefinierter Größe organisiert.

Die "Data Logging"-Anweisungen dienen in Ihrem Programm dazu, Data Logs anzulegen, zu öffnen, zu schreiben und Data Logs zu schließen. Sie entscheiden, welche Variablen protokolliert werden, indem Sie einen Datenbaustein anlegen, der einen einzelnen Data Log-Datensatz definiert. Ihr Datenbaustein wird als temporärer Speicher für einen neuen Data Log-Datensatz verwendet. Neue aktuelle Werte der Variablen müssen während der Laufzeit durch Anweisungen des Anwenderprogramms in den Datenbaustein übertragen werden. Wenn alle Variablenwerte aktualisiert sind, können Sie die Anweisung "DataLogWrite" ausführen, um Daten aus dem Datenbaustein in das Data Log zu übertragen.

Ihre Data Logs verwalten Sie mit dem integrierten Webserver. Auf der Standard-Webseite "Filebrowser" können Sie Data Logs herunterladen oder löschen. Nachdem Sie ein Data Log auf Ihren PC übertragen haben, können Sie die Daten mit gängigen Tabellenkalkulationsprogrammen, z. B. Microsoft Excel, auswerten.

Das folgende Bild zeigt Ihnen den prinzipiellen Ablauf beim Erstellen eines Data Logs:

Bild 3-3 Prinzipieller Ablauf beim Erstellen eines Data Logs

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Speichernutzung und Applikationsbeispiele 3.2 Speichernutzung für Data Logging

Struktur und Verwendung des CPU-Speichers Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01 23

3.2.2 Datenstruktur der Data Logs

Einleitung Mit der Anweisung "DataLogCreate" erstellen Sie in STEP 7 ein Data Log. Der Parameter NAME weist dem Data Log einen Namen zu. Die Parameter DATA und HEADER bestimmen den Datentyp aller Datenelemente eines Data Log-Datensatzes und die Kopfzeile des Data Logs. Der Parameter RECORDS gibt die maximale Anzahl der Datensätze des Data Logs an.

Parameter NAME für die Anweisung "DataLogCreate" Mit dem Parameter NAME vergeben Sie einen Namen für das Data Log. Unter diesem Namen wird das Data Log im Verzeichnis "\datalogs" der SIMATIC Memory Card abgelegt.

Parameter DATA für die Anweisung "DataLogCreate" Der Bausteinparameter DATA bestimmt die Struktur der Datensätze des Data Logs. Die Spalten und Datentypen eines Datensatzes in dem Data Log entstehen durch die Elemente der Strukturdeklaration oder der Arraydeklaration dieses Datenpuffers. Jedes Element einer Struktur oder eines Arrays entspricht einer Spalte in einer Zeile im Data Log.

Parameter HEADER für die Anweisung "DataLogCreate" Mithilfe des Bausteinparameters HEADER können Sie den Spalten im Data Log jeweils eine Überschrift in der Kopfzeile zuweisen.

Parameter RECORDS für die Anweisung "DataLogCreate" Der Parameter RECORDS gibt die maximale Anzahl an Datensätzen an, die in einem Data Log abgelegt werden können. Wenn die vorgegebene maximale Anzahl von Datensätzen in einem Data Log erreicht wird, überschreibt der nächste Schreibvorgang den ältesten Datensatz.

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Speichernutzung und Applikationsbeispiele 3.2 Speichernutzung für Data Logging

Struktur und Verwendung des CPU-Speichers 24 Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01

3.2.3 Anweisungen für Data Logging

Überblick Die folgende Tabelle gibt einen Überblick zu den Anweisungen zum Data Logging. Die "Data Logging"-Anweisungen finden Sie in STEP 7 in der Task Card "Anweisungen" unter "Erweiterte Anweisungen > Rezepte und Data Logging > Data Logging".

Tabelle 3- 1 Überblick der "Data Logging"-Anweisungen

Name der Anweisung Beschreibung "DataLogCreate": Data Log erstellen

Mit der Anweisung "DataLogCreate" erstellen Sie ein Data Log. Das Data Log wird auf der SIMATIC Memory Card im Verzeichnis "\datalogs" gespeichert. Sie können die Data Logging-Anweisungen verwenden, um Prozessdaten zu speichern. Die Datenmenge, die in einem Data Log abgelegt werden kann ist dabei abhängig von dem zur Verfügung stehenden Speicherplatz auf der SIMATIC Memory Card.

"DataLogOpen": Data Log öffnen

Über die Anweisung "DataLogOpen" öffnen Sie ein vorhandenes Data Log auf der SIMATIC Memory Card. Ein Data Log muss geöffnet sein, um neue Datensätze in das Data Log zu schreiben. Bei der Ausführung der Anweisungen "DataLogCreate" und "DataLogNewFile" wird das Data Log automatisch geöffnet. Maximal 10 Data Logs können gleichzeitig geöffnet sein. Das zu öffnende Data Log können Sie über die ID oder Namen des Data Logs auswählen.

"DataLogWrite": Data Log schreiben

Mit der Anweisung "DataLogWrite" schreiben Sie einen Datensatz in ein vorhandenes Data Log. Über den Parameter ID wählen Sie das Data Log aus, in das der Datensatz geschrieben werden soll. Um einen neuen Datensatz zu schreiben, muss das Data Log geöffnet sein.

"DataLogClose": Data Log schließen

Mit der Anweisung "DataLogClose" schließen Sie ein geöffnetes Data Log. Das Data Log wählen Sie über den Parameter ID aus. Beim Wechsel in den Betriebszustand STOP werden alle geöffneten Data Logs geschlossen.

"DataLogNewFile": Data Log in neuer Datei

Über die Anweisung "DataLogNewFile" erstellen Sie ein neues Data-Log mit den gleichen Eigenschaften wie ein bereits vorhandenes Data Log. Durch die Erstellung eines neuen Data Logs verhindern Sie, dass vorhandene Datensätze zyklisch überschrieben werden. Die Anweisung erstellt bei Aufruf ein neues Data Log auf der SIMATIC Memory Card mit dem am Parameter NAME definierten Namen. Über den Parameter ID geben Sie die ID des vorhandenen Data Logs an, dessen Eigenschaften Sie für das neue Data Log übernehmen wollen. Über den Parameter ID wird anschließend die ID des neuen Data Logs ausgegeben.

"DataLogClear": Data Log leeren

Mit der Anweisung "DataLogClear" löschen Sie alle Datensätze eines vorhandenen Data Logs. Die Kopfzeile des Data Logs wird nicht gelöscht (siehe Beschreibung des Parameters HEADER der Anweisung "DataLogCreate" (Seite 23)).

"DataLogDelete": Data Log löschen

Mit der Anweisung "DataLogDelete" löschen Sie ein Data Log auf der SIMATIC Memory Card. Über die Parameter NAME und ID wählen Sie das zu löschende Data Log aus.

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Speichernutzung und Applikationsbeispiele 3.2 Speichernutzung für Data Logging

Struktur und Verwendung des CPU-Speichers Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01 25

Verweis Weitere Informationen zu den "Data Logging"-Anweisungen finden Sie in der Online-Hilfe zu STEP 7 unter "PLC programmieren > Referenzen > Referenzen (S7-1200/1500) > Erweiterte Anweisungen > Rezepte und Data Logging > Data Logging".

3.2.4 Beispielprogramm für Data Logging Dieses Beispielprogramm zeigt die Speicherung von 3 Prozesswerten für Zählerstand, Temperatur und Druck in einem Data Log.

Das Beispiel zeigt die wesentliche Funktionsweise der Anweisungen für Data Logs. Die gesamte Programmlogik wird nicht gezeigt.

Hinweis Allgemeine Verwendung von Data Logs Nach Ausführung der Anweisungen "DataLogCreate" und "DataLogNewFile" werden

automatisch Data Logs geöffnet. Bei einem Wechsel der CPU von RUN in STOP oder bei einem Neustart der CPU

werden Data Logs automatisch geschlossen. Ein Data Log muss geöffnet sein, damit mit der Anweisung "DataLogWrite" Daten in den

Data Log geschrieben werden können. Maximal 10 Data Logs dürfen gleichzeitig geöffnet sein, auch wenn mehr als 10

Data Logs vorhanden sind.

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Speichernutzung und Applikationsbeispiele 3.2 Speichernutzung für Data Logging

Struktur und Verwendung des CPU-Speichers 26 Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01

Variablen des Datenbausteins Das folgende Bild zeigt die Variablen des Datenbausteins "My_Datalog_Vars". Diese Variablen werden von den "Data Logging"-Anweisungen "DataLogCreate" und "DataLogNewFile" verwendet. Die Variablen "MyDataLogName" und "MyNEWDataLogName" werden im Bausteinparameter NAME aufgerufen und geben den Data Logs einen Namen. Die Struktur "MyData" wird im Bausteinparameter DATA aufgerufen und bestimmt die Struktur der csv-Datei. Die drei MyData-Variablen speichern neue Werte temporär. Die Variablenwerte an diesen DB-Adressen werden durch Ausführung der Anweisung "DataLogWrite" in ein Data Log übertragen. Die Variable "MyDataLogHeaders" wird im Bausteinparameter HEADER aufgerufen und gibt dem Data Log eine Kopfzeile.

Bild 3-4 Deklarationstabelle mit Variablen des Datenbausteins

Netzwerk 1

Eine steigende Flanke an REQ startet die Erstellung des Data Log.

Bild 3-5 Netzwerk 1

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Speichernutzung und Applikationsbeispiele 3.2 Speichernutzung für Data Logging

Struktur und Verwendung des CPU-Speichers Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01 27

Netzwerk 2

Erfassen Sie den Ausgang DONE von "DataLogCreate", weil er nach der Ausführung von "DataLogCreate" nur bei einem Aufruf auf 1 gesetzt wird.

Bild 3-6 Netzwerk 2

Netzwerk 3

Eine steigende Flanke löst den Zeitpunkt aus, an dem neue Prozesswerte in der Struktur MyData gespeichert werden.

Bild 3-7 Netzwerk 3

Netzwerk 4

Der Zustand des Eingangs EN basiert auf dem Zeitpunkt, zu dem die Ausführung von "DataLogCreate" beendet ist. Eine Ausführung von "DataLogCreate" erstreckt sich über viele Zyklen und muss beendet sein, bevor ein Schreibvorgang ausgeführt wird. Die steigende Flanke am Eingang REQ ist das Ereignis, das eine aktivierte Schreiboperation auslöst.

Bild 3-8 Netzwerk 4

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Speichernutzung und Applikationsbeispiele 3.2 Speichernutzung für Data Logging

Struktur und Verwendung des CPU-Speichers 28 Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01

Netzwerk 5

Schließen Sie das Data Log, nachdem der letzte Datensatz geschrieben wurde. Nach Ausführung der Anweisung "DataLogWrite", die den letzten Datensatz schreibt, wird der Ausgang STATUS auf "1" gesetzt.

Bild 3-9 Netzwerk 5

Netzwerk 6

Eine steigende Flanke am Eingang REQ der Anweisung "DataLogOpen" simuliert, dass der Anwender an einem HMI-Gerät eine Taste drückt, die ein Data Log öffnet. Wenn Sie ein Data Log öffnen, in der alle Datensätze mit Prozessdaten belegt sind, dann überschreibt die nächste Ausführung der Anweisung "DataLogWrite" den ältesten Datensatz. Sie können jedoch auch das alte Data Log aufbewahren und stattdessen ein neues Data Log anlegen. Das wird in Netzwerk 7 gezeigt.

Bild 3-10 Netzwerk 6

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Speichernutzung und Applikationsbeispiele 3.2 Speichernutzung für Data Logging

Struktur und Verwendung des CPU-Speichers Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01 29

Netzwerk 7

Der Parameter ID ist ein IN/OUT-Typ. Zunächst geben Sie den ID-Wert des vorhandenen Data Logs an, dessen Struktur Sie kopieren möchten. Nachdem die Anweisung "DataLogNewFile" ausgeführt wurde, wird ein neuer und eindeutiger ID-Wert für das neue Data Log in die Adresse des ID-Verweises zurückgeschrieben. Die erforderliche Erfassung DONE-Bit = WAHR wird nicht gezeigt. Ein Beispiel für die Logik des DONE-Bits finden Sie in den Netzwerken 1, 2 und 4.

Bild 3-11 Netzwerk 7

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Speichernutzung und Applikationsbeispiele 3.2 Speichernutzung für Data Logging

Struktur und Verwendung des CPU-Speichers 30 Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01

Die im Beispielprogramm angelegten Data Logs finden Sie auf der Standard-Webseite "Filebrowser" des Webservers der S7-1500 CPU im Ordner "\datalogs".

Startseite

Identifikation

Diagnosepuffer

Baugruppenzustand

Meldungen

Kommunikation

Topologie

Anwenderseiten

Filebrowser

Filebrowser

Name/

Löschen log

datalogsrecipes

UmbenennenGröße32768170972525

cdrinfo.bin 512

Geändert am10:22:31 13.11.201209:17:43 12.11.201207:39:54 12.11.201210:22:31 13.11.2012

Verzeichnisoperationen:

Durchsuchen... Datei laden

Logout

15.11.201216:43:22 Deutsch

CPU 1516/SIMATIC S7 CPU 1516 PN/DP

Admin

Bild 3-12 Standard-Webseite "Filebrowser" des Webservers

Die im Beispielprogramm angelegten Data Logs können Sie im Filebrowser herunterladen, löschen oder umbenennen.

Startseite

Identifikation

Diagnosepuffer

Baugruppenzustand

Meldungen

Kommunikation

Topologie

Anwenderseiten

Filebrowser

Filebrowser

Name/datalogs/

Löschen

mydatalogname.csvmynewdatalogname.csv

..UmbenennenGröße

09925

Geändert am12:00:00 01.01.197013:05:39 13.11.201217:23:09 13.11.2012

Verzeichnisoperationen:

Durchsuchen... Datei laden

Logout

15.11.201216:43:22 Deutsch

CPU 1516/SIMATIC S7 CPU 1516 PN/DP

Admin

Bild 3-13 Beispiel-Data Logs im Ordner "\datalogs" des Filebrowsers

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Speichernutzung und Applikationsbeispiele 3.2 Speichernutzung für Data Logging

Struktur und Verwendung des CPU-Speichers Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01 31

Tabelle 3- 2 In Microsoft Excel angezeigte, herunter geladene Beispiele für Data Logs

Zwei geschriebene Datensätze in einem Data Log, das maximal fünf Datensätze enthält.

Fünf geschriebene Datensätze in einem Data Log, das maximal fünf Datensätze enthält.

Nachdem ein weiterer Datensatz geschrieben wurde, überschreibt der 6. Schreibvorgang den ältesten Datensatz 1 mit Datensatz 6. Ein weiterer Schreibvorgang überschreibt Datensatz 2 mit Datensatz 7 usw.

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Speichernutzung und Applikationsbeispiele 3.2 Speichernutzung für Data Logging

Struktur und Verwendung des CPU-Speichers 32 Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01

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Struktur und Verwendung des CPU-Speichers Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01 33

Glossar

Anwenderprogramm Das Anwenderprogramm enthält alle Anweisungen und Deklarationen sowie Daten für die Signalverarbeitung, durch die eine Anlage oder ein Prozess gesteuert werden. Das Anwenderprogramm ist einem programmierbaren Modul (z. B. CPU, CM) zugeordnet und kann in kleinere Einheiten strukturiert werden.

Data Log Data Logs sind csv-Dateien zum Speichern von Variablenwerten. Die Data Logs werden auf der SIMATIC Memory Card im Verzeichnis "\datalogs" abgelegt. Durch Anweisungen im Anwenderprogramm werden Datensätze von Variablenwerten in ein Data Log geschrieben.

Datenbaustein Datenbausteine speichern Informationen für das Programm. Sie können entweder so definiert sein, dass alle Codebausteine auf sie zugreifen können (globaler Datenbaustein), oder sie sind einem bestimmten FB oder SFB zugeordnet (Instanz-Datenbaustein).

Globaler Datenbaustein (DB) Jeder Funktionsbaustein, jede Funktion oder jeder Organisationsbaustein kann die Daten aus einem globalen Datenbaustein lesen oder selbst Daten in einen globalen Datenbaustein schreiben. Diese Daten bleiben im Datenbaustein auch dann erhalten, wenn der Datenbaustein verlassen wird.

Instanz-Datenbaustein (IDB) Jedem Aufruf eines Funktionsbausteins im STEP 7-Anwenderprogramm ist ein Datenbaustein zugeordnet. Im Instanzdatenbaustein sind die Werte der Eingangs-, Ausgangs- und Durchgangsparameter sowie die bausteinlokalen Daten abgelegt.

Lokaldaten Dieser Speicherbereich nimmt die temporären Lokaldaten eines Bausteins für die Dauer der Bearbeitung auf.

Merker Merker ist ein Speicherbereich der CPU, der von jedem Codebaustein (FC, FB, OB) aus ansprechbar ist. Auf diesen Speicherbereich können Sie schreibend und lesend zugreifen. Den Merkerbereich können Sie z. B. zum Speichern von Zwischenergebnissen nutzen.

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Glossar

Struktur und Verwendung des CPU-Speichers 34 Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01

Neustart Der Neustart erfolgt bei den Übergängen von STOP nach ANLAUF sowie NETZ-EIN nach ANLAUF. Die CPU bearbeitet vor der zyklischen Programmbearbeitung zunächst den oder die Anlauf-OBs.

Der Neustart hat folgende Auswirkungen auf die Speicherbereiche der CPU:

● Die Prozessabbilder werden gelöscht.

● Die remanenten Variablen von Datenbausteinen erhalten die im Remanenzspeicher gesicherten Werte.

● Alle remanenten Merker, Zeiten und Zähler erhalten die im Remanenzspeicher gesicherten Werte.

● Alle nicht remanenten Anwenderdaten werden initialisiert:

– Datenbausteine erhalten ihren Startwert

– Merker, Zeiten, Zähler mit "0"

Optimierter Bausteinzugriff Datenbausteine mit optimiertem Zugriff haben keine fest definierte Struktur. Die Datenelemente erhalten in der Deklaration nur einen symbolischen Namen, keine feste Adresse innerhalb des Bausteins. Die Elemente werden im verfügbaren Speicherbereich des Bausteins automatisch so angeordnet, dass seine Kapazität optimal ausgeschöpft wird.

Variablen in diesen Datenbausteinen können Sie ausschließlich symbolisch adressieren. Zum Beispiel greifen Sie auf die Variable "Füllstand" im DB "Daten" folgendermaßen zu:

"Daten".Füllstand

Der optimierte Zugriff bietet folgende Vorteile:

● Die Daten werden auf eine Weise strukturiert und abgelegt, die für die verwendete CPU optimal ist. Dadurch steigern Sie die Performance der CPU.

● Zugriffsfehler, z. B. aus HMI heraus, sind nicht möglich.

● Sie können gezielt einzelne Variablen als remanent definieren.

Prozessabbilder (E/A) In diesem Speicherbereich überträgt die CPU die Werte aus den Ein- und Ausgabemodulen. Am Anfang des zyklischen Programms werden die Signalzustände der Eingabemodule zum Prozessabbild der Eingänge übertragen. Am Ende des zyklischen Programms wird das Prozessabbild der Ausgänge als Signalzustand zu den Ausgabemodulen übertragen.

Rücksetzen auf Werkseinstellung Rücksetzen auf Werkseinstellungen setzt die Einstellungen der CPU in den Auslieferungszustand zurück.

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Glossar

Struktur und Verwendung des CPU-Speichers Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01 35

SIMATIC Memory Card Speicher für Anwenderprogramm für programmierbare Module und Kommunikationsprozessoren. Sie können die SIMATIC Memory Card außerdem zum Austausch von Anwendersoftware und Anwenderdaten nutzen.

Standardzugriff Datenbausteine mit Standardzugriff haben eine feste Struktur. Die Datenelemente enthalten in der Deklaration sowohl einen symbolischen Namen als auch eine feste Adresse innerhalb des Bausteins. Die Adresse wird in der Spalte "Offset" angezeigt.

Variablen in diesen Datenbausteinen können Sie sowohl symbolisch als auch absolut adressieren:

"Daten".Füllstand

DB1.DBW2

Urlöschen Beim Urlöschen wird die CPU in den projektierten Grundzustand versetzt.

Zähler Mit Zählern werden in STEP 7 Zählaufgaben realisiert. Den Inhalt der "Zählerzellen" können Sie durch STEP 7-Anweisungen verändern (z. B. vorwärts/rückwärts zählen).

Zeiten Mit Zeiten werden in STEP 7 programmtechnisch zeitliche Abläufe realisiert. Asynchron zum Anwenderprogramm wird der Inhalt der "Zeitzellen" automatisch vom Betriebssystem aktualisiert. Mit STEP 7-Anweisungen wird die genaue Funktion der Zeitzelle (z. B. Einschaltverzögerung) festgelegt und ihre Bearbeitung (z. B. Starten) angestoßen.

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Glossar

Struktur und Verwendung des CPU-Speichers 36 Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01

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Struktur und Verwendung des CPU-Speichers Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01 37

Index

A Arbeitsspeicher, 10

D Data Logging

Beispielprogramm, 26 DataLogClear, 24 DataLogClose, 24 DataLogCreate, 23, 24 DataLogDelete, 24 DataLogNewFile, 24, 25 DataLogOpen, 24 DataLogWrite, 24 Datenstruktur, 23 Überblick über Data Logging, 22

Datenbaustein, 13, 17

F Funktionsbaustein, 14

L Ladespeicher, 10

M Merker, 13

R Remanenz

Verhalten der Speicherobjekte, 15 Remanenzspeicher, 10 Rezeptur, 19 Rezepturdaten, 21

S Softwareänderung, 16

Speicherbereiche, 9 Speicherreserve, 18

T Technologieobjekte, 14

Z Zähler, 13 Zeiten, 13

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Index

Struktur und Verwendung des CPU-Speichers 38 Funktionshandbuch, 01/2013, A5E03461663-01