Studienreise Schweden vom 02. bis 04. Juni 2008 Nachlese - Kurzfassung der Rückmeldungen der...
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Studienreise Schwedenvom 02. bis 04. Juni 2008
Nachlese -
Kurzfassung der Rückmeldungen
der Teilnehmenden
Birgit Gerstorfer, März 2009
GM auf dem Arbeitsmarkt… in Schweden besser als in Österreich …
Kinderbetreuung(seinrichtungen) Flexibilität des Karenzgeldes Gleichstellung besser verankert (stark
geschichtlich bedingt) Größere Annäherung an gleiche Entlohnung
für Frauen und Männer Gender Ombudsmann mit mehr Kapazitäten
und Kompetenzen ausgestattet Hohe Frauenbeschäftigungsquote
GM auf dem Arbeitsmarkt… in Schweden anders als in Österreich …
GM hat in Schweden Tradition Teilzeit wird differenzierter beurteilt; Teilzeit als
„part-time unemployment“ Internationale Aktivitäten und
Öffentlichkeitsarbeit sind sehr ausgeprägt Lohnerhöhungen erfolgen in Absolutbeträgen
(Staffelung)
GM auf dem Arbeitsmarkt… in Schweden weniger gut als in Österreich …
Hohe Segregation – eine Folge der Annäherung der gleichen Entlohnung für Frauen und Männer?!
Hohes Pensionsantrittsalter (65 / 67 Jahre) Anforderungen an Bewerber,-innen jenes
Geschlechts geringer, welches unter-repräsentiert ist
Verringerung von Teilzeit (Lebensqualität?; zu erwartende (niedrige) Einheitspension?)
Unselbst. Beschäftigte nach Wirtschaftsklassen in OÖ, 2007 (Werte in %)
0,0
20,0
40,0
60,0
80,0
100,0Land-u.F.
Produktion
Energie
Bau
Verkehr
Handel
Kreditwesen
Unternehmensbez. DL
Unterrichtswesen
Gesundheitswesen
Öff. Verwaltung
Sonstige
Anteil Frauen Anteil Männer
Distribution between women and men in the Swedish labour market
0
20
40
60
80
100
Agriculture
Manufacture
Energy
Construction
Commercial Transport
FinanceEducation
Health and medical care
Assignment
Public sector
Non-specified
% Men % Women
Geschlechtsspezifisches Lohngefälle (nicht bereinigt) in den EU-Mitgliedstaaten - 2007 (Unterschied zwischen den Bruttostundenverdiensten von Frauen und Männern als Prozentsatz der Bruttostundenverdienste von Männern)
4,4 5,
2
7,5 8,
3
8,3 9,
1 10
12,7
12,7
15,4
15,8
16,3 17
,1
17,6
17,7
17,9
20 20
20,7
21,1
23 23,1
23,6
23,6
23,6
25,5
17,4
0
5
10
15
20
25
30
IT MT PL PT SI BE LU BG RO LV FR HU IE EU27 ES DK SE FI LT EL UK DE CY CZ NL SK AT EE
Pro
zen
t
Quelle Eurostat. Verdienststrukturerhebung 2006 und nationale Quellen (2007) für die jährlichen der Verdienststrukturerhebung vergleichbaren Schätzungen. Vorläufige Daten für EU-27, BE, BG, EE, EL, ES, FI, FR, IT, MT und UK.
30,3
BruttoSTUNDENverdienst
Stundenlöhne, Monatseinkommen, Jahreseinkommen: Einkommensdifferenz zwischen Frauen und Männern, 2006
10,41.526,-
16.981,-
14,3 2.231,- 27.233,-
Stundenlohn Monatseinkommen Jahreseinkommen
Frauen Männer
-27,0% -31,6%-37,6% 10,-
1.530,-16.980,-
14,-2.230,-27.230,-
Jahreseinkommen Monatseinkommen Stundenlohn
Frauen Männer
-37,6%-31,6% -27,0%
Einkommensdifferenz zwischen Frauen und Männer wächst
-35,8%
-30,3%
-26,3%
-37,6%
-31,6%
-27,0%
Jahreseinkommen Monatseinkommen Stundenlohn
1995 2006
Komponenten der Einkommensungleichheit2006
Stundenlöhne: Abstand Frauen/Männer 2006
= EUR -3,86 (= 27,0% der Männereinkommen)
... den Startnachteil der Frauen beim Berufseinstieg:
62,7%
... langsameren beruflichen Aufstieg:11,2%
... Kinderbetreuungspflichten:26,3%
... branchentypische Verteilungsseffekte:
-0,2%
Jahreseinkommen: Abstand Frauen/Männer 2006
= EUR -10.252,- (= 37,6% der Männereinkommen)
... den Startnachteil der Frauen beim Berufseinstieg:
56,9%
... langsameren beruflichen Aufstieg:14,7%
... Kinderbetreuungspflichten:27,7%
... branchentypische Verteilungseffekte:
0,7%
bewirkt durch ... bewirkt durch ...
Indikatoren zum Berufseinstieg: Monatseinkommensdifferenz bei Berufseinsteigenden, 2006
-2,1%
-32,5%
-47,0%
-34,6%
-1,0%
-18,8%
-12,4%
-19,5%
Indikator 1Lehre
Indikator 2Lehre
Indikator 317-18 J.
Indikator 417-18 J.
Indikator 5F:19/M:20
Indikator 6F:19/M:20
Indikator 723-26J
Indikator 823-26JLehre BMS Matura Universität
öffentlicher Sektor marktorientierter Sektor
Indikatoren zu Kinderbetreuungspflichten: Einkommensdifferenz bei 35-jährigen Frauen mit und ohne Kind(er), 2006
-37,3%
-42,3%
-29,4%
-24,5%
Indikator 9JahresEK
Indikator 10JahresEK
Indikator 11Stundenlohn
Indikator 12StundenlohnJahreseinkommen Stundenlohn
öffentlicher Sektor marktorientierter Sektor
Szenario 1: Verringerung der Jahreseinkommensungleichheit durch Ausgleich der Berufsstartchancen
Breitenwirkung
Ansatz
Dauer
Hebelwirkung
Für ein Drittel der Frauen (und ein Viertel der Männer) kommt es zu einem Ausgleich des Starteinkommenseffektes
Durch die zehnjährige Andauer der Intervention wird am Ende der Periode rund ein Drittel der erwerbstätigen Frauen ihr Berufsleben mit »ausgeglichenen«
Chancen begonnen haben
Die Intervention wird 10 Jahre lang für jeden Berufseintrittsjahrgang fortgesetzt
Für alle in das Berufsleben eintretenden Frauen wird ein Ausgleich mit den Starteinkommen »korrespondierender« Männer erreicht
Dadurch sinkt die Ungleichheit unter allen Frauen und Männern um rund 6 Prozentpunkte
Für rund 30% aller Beschäftigten kommt es zu einer Verringerung der Einkommensungleichheit (Jahreseinkommen) um rund 21 Prozentpunkte
OÖ hat den niedrigsten Anteil an Vollzeitbeschäftigten Frauen in ganz Österreich!
Arbeiterinnen verdienen nicht nur Vergleich zu Arbeitern besonders wenig, sondern haben auch absolut sehr geringe Einkommen. Beamtinnen haben absolut und auch relativ zu den Beamten die beste Einkommensposition.
Quelle: Lohnsteuerstatistik 2006, Median
Jahresbrutto nach Beschäftigtenstatus
22.144
37.490
44.171
9.778
18.686
39.846
0
10.000
20.000
30.000
40.000
50.000
ArbeiterInnen Angestellte BeamtInnen
Männer Frauen
84.000 !!! Frauen sind in OÖ von Armut bedroht!
Entwicklung Beschäftigungsquote in Österreich
63,5
76,9
50
60
70
80
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
in P
roze
nt
Frauen Männer
Seit 1994 ist die Beschäftigungsquote von Frauen um fast 5 %-Punkte gestiegen, bei den Männern ist sie leicht gesunken. Trotzdem ist der Anteil beschäftigter Männer noch deutlich höher.
Quelle: EUROSTAT, Strukturindikator
Paradox Arbeitsmarktbeteiligung
Steigende Erwerbsbeteiligung senkt Fraueneinkommen
Grund: Der Arbeitsmarkteinstieg erfolgt oft mit wenigen Stunden und/oder in niedrigen Einkommensstufen > höhere Zahl von Frauen mit geringem Einkommen > senkt Durchschnitt
Obwohl sich die individuelle Situation der einzelnen Frauen verbessert, sinken die Durchschnittseinkommen
>> Aber: Kein „Naturgsetz“, dass der Arbeitsmarkt-einstieg mit niedrigen Einkommen erfolgen muss!
Vergleich mit EuropaAnalyse Gudrun Biffl: Einkommensunterschied
am geringsten , (Italien 4,4%) wo die Frauenerwerbsquote gering (Italien 2006: 50,8%). Frauen in hohem Maße im Haushaltssektor und/oder im informellen Sektor tätig; Frauen mit geringeren Qualifikationen kaum am Erwerbsarbeitsmarkt sind, Gender-Segmentation nach Branche/Beruf/ Qualifikation nicht sehr ausgeprägt ist
Ist auch bei hoher Frauenerwerbsquote sehr gering (Portugal 2006: 7,5% bei einer FEQ von 68,4%), wenn die Qualifikationsunterschiede zwischen Männern und Frauen klein sind und das wirtschaftliche Entwicklungsniveau gering ist
Ist auch bei hoher Frauenerwerbsquote eher gering (Frankreich 2006: 15,8% bei FEQ von 64,1%), wenn die Kinderbetreuung flächendeckend ist und Frauen und Männer relativ gleich auf Berufe und Branchen verteilt sind
Liegt im Schnitt (17,9%), wenn Frauenerwerbsquote hoch (Schweden 2006:76,3%) und starke Gendersegmentation der Beschäftigung, plus solidarische Lohnpolitik und der Staat als Arbeitgeber der sozialen Dienste
Ist hoch (Österreich 25%, Deutschland 23%), wenn Frauenerwerbsquote wegen hohem Teilzeitanteil über dem Schnitt, starke Gendersegmentation der Beschäftigung und keine solidarische Lohnpolitik, sowie starken Verbleib der sozialen Dienste im Haushalt
Was tun? Verbesserung des Kinderbetreuungsangebotes durch Ausweitung der
Betreuungszeiten und Reduzierung der Kosten für die Frauen Entgegenwirken gegen die Segregation – Frauen und Mädchen in die
Technik Erhöhung des Anteils von Vollzeit beschäftigten Frauen – „part time
unemployment“ Arbeitsmarktpolitische Angebote (Qualifizierung, Aktivierung, Orientierung)
für Frauen in Hinblick auf Segregation und Höherqualifizierung Mind. 50% der arbeitsmarktpolitischen Mittel für Frauen verwenden Förderung der partnerschaftlichen Teilung von Betreuungs- und
Versorgungsarbeit (finanzielle Anreize, Vatermonat, gleiche Ansprüche für Patchworkfamilien ….)
Abschaffung des Anrechnung der Partnereinkommen bei der Notstandshilfe Anreize zur betrieblichen Gleichstellung schaffen (Koppelung von
Wirtschaftsförderungen an Frauenförderung) Frauen in Führungspositionen (zur Not mit Quotenregelung) Einkommenstransparenz (wie z.B. in Great Britain)
1
Schwerer Einbruch am Arbeitsmarkt: massiver Anstieg der Arbeitslosigkeit Veränderung der vorgemerkten Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahresquartal
-40.000
-30.000
-20.000
-10.000
+0
+10.000
+20.000
+30.000
+40.000
+50.000
+60.000
+70.000
+80.000
+90.000
1.Qu 2.Qu 3.Qu 4.Qu 1.Qu 2.Qu 3.Qu 4.Qu 1.Qu 2.Qu 3.Qu 4.Qu 1.Qu 2.Qu 3.Qu 4.Qu
2007 2008 2009 2010
2009:+64.100
2010:+29.200
Kurzarbeit: +45.000 -15.000
Schulungen: +12.000 +5.000
4
Kurzarbeit kann Arbeitsplatzverluste nicht verhindern
Veränderung der Aktivbeschäftigung gegenüber dem Vorjahresquartal
-80.000
-60.000
-40.000
-20.000
+0
+20.000
+40.000
+60.000
+80.000
+100.000
1.Qu 2.Qu 3.Qu 4.Qu 1.Qu 2.Qu 3.Qu 4.Qu 1.Qu 2.Qu 3.Qu 4.Qu 1.Qu 2.Qu 3.Qu 4.Qu
2007 2008 2009 2010
2010:-16.700
2009:-44.600
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
Gemeinsam für die Rechte der Frauen!