Sturzpr ophylaxe per Computer Das Ziel: T oler anz(+27.… · DIENSTAG HAMM 28. JUNI 2016 Achtung K...

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Sturzprophylaxe per Computer Studenten der HSHL entwickeln PC-Spiel für ältere Menschen mit Demenz HAMM Mit der Spielekonsole trainieren und fit bleiben – das gibt es jetzt auch für ältere Men- schen. „Stay-Fit“ heißt der Pro- totyp eines virtuellen Computer- spiels, das Senioren des ambu- lanten Café Amalie in den Räum- lichkeiten der Alzheimer Gesell- schaft Hamm e.V. gestern vorge- stellt wurde und als Sturzpro- phylaxe dienen soll. Fünf Studenten der Master- studiengänge „Angewandte Biomedizintechnik“ sowie „Biomedizinisches Manage- ment und Marketing“ haben das Computerspiel für ältere Menschen mit Demenz oder kognitiven Einschränkungen entworfen: Passend zur EM haben sie ein virtuelles Fuß- ballspiel programmiert. Per Kamera werden die Bewegun- gen der Spieler auf die proji- zierte Spielfläche übertragen. Mit dem Fuß soll dabei der Ball angetippt und so immer wieder in der Luft gehalten werden. So werden die Bein- muskeln gestärkt und die Ba- lance gefördert. „Bei motorischer Bewegung wird auch immer das Gehirn mittrainiert“, sagt Prof. Dr. Gregor Hohenberg, Professor für IT-, Medien- und Wissens- management der HSHL, der auch gleichzeitig erster Vor- sitzender der Alzheimer Ge- sellschaft Hamm e.V. ist, über diese Grundidee aus der Ko- gnitionsforschung. Alzhei- mer-Patienten haben ein er- höhtes Sturzrisiko. „Wenn man trainiert, dann kann die- ses Risiko deutlich gesenkt werden“, so Hohenberg. „Aber ,Stay-Fit’ ist nicht nur für Menschen mit Demenzer- krankung, sondern für alle äl- teren Menschen. Nach einem Sturz kann man mit dem Training auch wieder fit wer- den“, sagt Wera Wittkowski, zweite Vorsitzende der Alz- heimer Gesellschaft. Dem Professor ist neben der technischen Entwicklung, an der die Studenten seit knapp anderthalb Jahren arbeiten, auch der Kontakt der Studie- renden mit Senioren wichtig. „Viele beschäftigen sich zwar mit Demenzpatienten und der Therapie, aber arbeiten nicht wirklich aktiv mit ih- nen zusammen“, meint er. Daher lobt er die gute Vernet- zung zwischen der Hochschu- le Hamm-Lippstadt und der Alzheimer Gesellschaft. Nach dem Fußball-Probe- training erhielten die Senio- ren sowie deren Angehörige und Pfleger einen Fragebo- gen, den die Studenten aus- werten wollen, um das soge- nannte Exergame – aus exer- cise (trainieren) und gaming (spielen) – „Stay-Fit“ weiter zu optimieren. „Stay-Fit“ wurde von der HSHL in Zusammen- arbeit mit dem Telemedizin Zentrum Hamm und der Alz- heimer Gesellschaft entwi- ckelt. jkü Das Computerspiel „Stay-Fit“ für ältere Menschen mit Demenz oder kognitiven Einschränkungen soll Stürzen vorbeugen. Ein Student zeigt, wie es geht: Mit dem Fuß soll ein Ball in der Luft gehalten wer- den. So werden die Beinmuskeln gestärkt und die Balance gefördert. Foto: Wiemer

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Page 1: Sturzpr ophylaxe per Computer Das Ziel: T oler anz(+27.… · DIENSTAG HAMM 28. JUNI 2016 Achtung K ontr olle Die Hammer Polizei k ndigt f r den heutigen Dienstag Ge-sch windigkeitskontrollen

28. JUNI 2016DIENSTAG HAMM

AchtungKontrolle

Die Hammer Polizei kündigtfür den heutigen Dienstag Ge-schwindigkeitskontrollen auffolgender Straße an:

� Dortmunder StraßeDie Stadt Hamm platziertihre Messgeräte heute hier:

� Westberger Weg� Marker Dorfstraße

Stadt Hamm und Polizei wei-sen darauf hin, dass auch aufweiteren Straßen mit Kon-trollen gerechnet werdenmuss.

Vor 10 Jahren

Titelseite: Auf die Bundeswehr inNordafghanistan ist erstmals einSelbstmordanschlag verübt wor-den. Bei dem Attentat in derStadt Kundus seien keine Solda-ten verletzt oder getötet worden,sagte ein Sprecher der Bundes-wehr in Masar-i-Scharif. Die Sol-daten seien in einem gepanzer-ten Fahrzeug vom Typ Dingo un-terwegs gewesen und „mit demSchrecken davongekommen“.

Hamm: Jörg Binder und seinezwölf Mitstreiter des TechnischenHilfswerks aus Hamm sind bei al-len Spielen der Fußball-WM, dieim Westfalenstadion stattfinden,mit von der Partie. Der so ge-nannte Zug-Trupp zur Führungs-unterstützung mit vier Helfernund neun Personen ist im Notfallfür Elektroversorgung zuständig.

Vor 25 Jahren

Titelseite: Nach der Interventionin Slowenien hat die jugoslawi-sche Bundesarmee ihre Einsätzeoffenbar auf Kroatien ausgewei-tet. In Slowenien gab es nach of-fiziellen Angaben bisher mehr als15 Feuergefechte zwischen slo-wenischer Territorialverteidigungund jugoslawischer Volksarmee.Dabei seien mindestens sechsMenschen getötet worden.

Hamm: Stadt investiert, Brauereikassiert: Das jedenfalls könnteder Bürger meinen, wenn der Ratam 9. Juli den Beschluss desWirtschaftsausschusses bestä-tigt. Das Stunikenhaus, geliebtesRenommierobjekt der HammerStadtväter, hat den Steuerzahlerrund zwei Millionen Mark gekos-tet (davon knapp 400 000 Bun-des- und Landesmittel). Jetzt solles für nur 450 000 Mark den Ei-gentümer wechseln.

Vor 100 Jahren

Hamm: Der Präsident des Kriegs-ernährungsamtes hat angeord-net, dass die schwerarbeitendenBergleute und Industriearbeiterbesondere Zulagen an Brot,Speck, Fleisch und Margarine er-halten. Zudem werden Kartoffelnüber der Menge ein Pfund proKopf und Tag beschlagnahmt.

Blick insWA-Archiv

Das Ziel: ToleranzFreimaurerloge stiftet Stele zur StadtgeschichteHAMM � Die zwölfte Stele zurStadtgeschichte ist am Sonn-tag an der Gutenbergstraßeeingeweiht worden. Gestiftethat sie die Hammer Freimau-rerloge „Zum hellen Licht“,die in diesem Jahr ihr 225-jäh-riges Jubiläum feiert und da-mit die älteste Vereinigung inHamm ist.

Die Stele vor dem „Kai-ser’s“-Supermarkt, die Aus-kunft gibt über Ziele der Frei-maurerei im Allgemeinenund die Geschichte der Ham-mer Loge im Speziellen, be-findet sich in unmittelbarerNähe des Standortes des frü-heren Logengebäudes, das imZweiten Weltkrieg zerstörtworden ist. Schon 1935 hat-ten die Nationalsozialistendie Auflösung der Loge er-zwungen, nach Kriegsendekam sie wieder zusammen.Jürgen Edel, Meister vomStuhl (Vorsitzender), erinner-te in seiner Rede an das Grün-dungsjahr 1791, als Hammmit rund 2700 Einwohnernund 295 Häusern ein „be-schauliches Städtchen“ gewe-

sen sei.Den Leitgedanken Toleranz,

Humanität und Brüderlich-keit seien die „Brüder“ (Mit-glieder) noch heute verpflich-tet. Die Stele ist laut Edelauch eine Einladung an dieBürger, mit der Loge ins Ge-spräch über Freimaurerei zukommen. BürgermeisterinMonika Simshäuser würdigtedie Loge als Gemeinschaft,die in der städtischen Gesell-schaft eine bedeutende Rollespiele. Weil sie nicht allzuvielen Bürgern bekannt sei,sei diese Stele umso wichti-ger. Peter Raszka, Bezirksvor-steher Hamm-Mitte, sagte:„Allein die Ziele der Freimau-rerei sind es wert, unterstütztzu werden.“ Es sei wichtig,dass die Bürger den Text derStele lesen und sich eventuellmit den Zielen der Freimau-rerei identifizieren. Stadtar-chivarin Ute Knopp sagte,dass ein Rundgang von Stelezu Stele Stadtgeschichte le-bendig mache. � san

www.hamm.de/stadtgeschichte

Die zwölfte Stele zur Stadtgeschichte widmet sich der HammerFreimaurerloge „Zum hellen Licht“. � Foto: Rother

Sturzprophylaxe per ComputerStudenten der HSHL entwickeln PC-Spiel für ältere Menschen mit Demenz

HAMM � Mit der Spielekonsoletrainieren und fit bleiben – dasgibt es jetzt auch für ältere Men-schen. „Stay-Fit“ heißt der Pro-totyp eines virtuellen Computer-spiels, das Senioren des ambu-lanten Café Amalie in den Räum-lichkeiten der Alzheimer Gesell-schaft Hamm e.V. gestern vorge-stellt wurde und als Sturzpro-phylaxe dienen soll.

Fünf Studenten der Master-studiengänge „AngewandteBiomedizintechnik“ sowie„Biomedizinisches Manage-ment und Marketing“ habendas Computerspiel für ältereMenschen mit Demenz oderkognitiven Einschränkungenentworfen: Passend zur EMhaben sie ein virtuelles Fuß-ballspiel programmiert. PerKamera werden die Bewegun-gen der Spieler auf die proji-zierte Spielfläche übertragen.Mit dem Fuß soll dabei derBall angetippt und so immerwieder in der Luft gehaltenwerden. So werden die Bein-muskeln gestärkt und die Ba-lance gefördert.

„Bei motorischer Bewegungwird auch immer das Gehirnmittrainiert“, sagt Prof. Dr.Gregor Hohenberg, Professorfür IT-, Medien- und Wissens-management der HSHL, derauch gleichzeitig erster Vor-sitzender der Alzheimer Ge-sellschaft Hamm e.V. ist, überdiese Grundidee aus der Ko-gnitionsforschung. Alzhei-mer-Patienten haben ein er-höhtes Sturzrisiko. „Wennman trainiert, dann kann die-ses Risiko deutlich gesenktwerden“, so Hohenberg.

„Aber ,Stay-Fit’ ist nicht nurfür Menschen mit Demenzer-krankung, sondern für alle äl-teren Menschen. Nach einemSturz kann man mit demTraining auch wieder fit wer-den“, sagt Wera Wittkowski,zweite Vorsitzende der Alz-heimer Gesellschaft.

Dem Professor ist neben dertechnischen Entwicklung, ander die Studenten seit knappanderthalb Jahren arbeiten,

auch der Kontakt der Studie-renden mit Senioren wichtig.„Viele beschäftigen sich zwarmit Demenzpatienten undder Therapie, aber arbeitennicht wirklich aktiv mit ih-nen zusammen“, meint er.Daher lobt er die gute Vernet-zung zwischen der Hochschu-le Hamm-Lippstadt und derAlzheimer Gesellschaft.

Nach dem Fußball-Probe-training erhielten die Senio-

ren sowie deren Angehörigeund Pfleger einen Fragebo-gen, den die Studenten aus-werten wollen, um das soge-nannte Exergame – aus exer-cise (trainieren) und gaming(spielen) – „Stay-Fit“ weiter zuoptimieren. „Stay-Fit“ wurdevon der HSHL in Zusammen-arbeit mit dem TelemedizinZentrum Hamm und der Alz-heimer Gesellschaft entwi-ckelt. � jkü

Das Computerspiel „Stay-Fit“ für ältere Menschen mit Demenz oder kognitiven Einschränkungen sollStürzen vorbeugen. Ein Student zeigt, wie es geht: Mit dem Fuß soll ein Ball in der Luft gehalten wer-den. So werden die Beinmuskeln gestärkt und die Balance gefördert. � Foto: Wiemer

GEW-Stammtisch zur Inklusion(GEW) trifft sich zum letztenMal in diesem Schuljahr mor-gen, Mittwoch, um 16 Uhr im

Alt Hamm. Im neuen Schul-jahr wird der Stammtischfortgeführt.

HAMM � Der Stammtisch In-klusion der Gewerkschaft Er-ziehung und Wissenschaft

Einbrecherüberrascht

HAMM � Einen Einbrecherüberraschte ein 27-jährigerMitarbeiter eines Restaurantsin der Weststraße am Mon-tag, 27. Juni. Gegen 0.30 Uhrhörte er den Unbekannten aneiner Hintertür hebeln. Nachseiner Entdeckung flüchteteder Tatverdächtige. Er ist zwi-schen 35 und 40 Jahr alt, 1,80Meter groß und hat einedunkle Hautfarbe. Er trug ei-nen schwarzen oder blauenKapuzenpullover. Hinweiseunter Telefon 916-0.

Polizei suchtLieferwagen

HAMM � Nach einer Unfall-flucht auf dem Willy-Brandt-Platz sucht die Polizei einenweißen Lieferwagen. Dieserbeschädigte am Freitag, 24.Juni, gegen 10 Uhr einen Pol-ler an der Tiefgaragenzu-fahrt. Am Steuer saß einMann. Er ist zwischen 25 und30 Jahre alt und zirka 1,70Meter groß. Es entstand einSachschaden von 300 Euro.Zeugenhinweise nimmt diePolizei unter der Telefon-nummer 916-0 entgegen.

Einbruch inVodafone-Shop

HAMM � Mit einem Gullide-ckel schlug ein Einbrecheram Sonntag, 26. Juni, einSchaufenster ein, um in denVodafone-Shop im Alleecen-ter am Richard-Matthaei-Platz zu gelangen. Zeugenvernahmen gegen 23.35 Uhreinen lauten Knall. Kurz da-nach kam ein Unbekannteraus dem Geschäft, stieg aufein Fahrrad und fuhr in Rich-tung Ritterstraße davon. Überdas Diebesgut können keineAngaben gemacht werden.

rechts) hatte die ehemalige Stadt-gärtnerei, ein Fachwerkhaus von1803, in mehrjähriger Arbeit in einRestaurant verwandelt. Im Oktober2011 begann der Umbau, vollendetwurde die gesamte Anlage im ver-gangenen Jahr. Im Fachwerkhausmussten schadhafte Hölzer ausge-tauscht werden, das alte Ziegel-mauerwerk wurde mit Lehm ver-putzt, die alten Fensterrahmen wur-den aufgearbeitet und wieder ein-

gesetzt. Im Altbau wird nun das Es-sen serviert, zubereitet wird es in ei-nem modernen Küchentrakt, dersich hinter dem ebenfalls neuenFoyer verbirgt. Zuletzt entstandenein Saal und die Außenanlagen. Zusehen waren in Hamm auch nochdas Wohnheim und der Supermarktim Paracelsuspark, das Bürogebäu-de Nordturm, die Sporthalle derFriedensschule und eine Senioren-wohnanlage. � jf/Foto: Rother

„Architektur für alle!“ lautete dasMotto des diesjährigen Tages derArchitektur. Landesweit standen325 Bauwerke, Parks und Gärtenzur Besichtigung offen, in Hammwaren es sechs. Dabei standen dieArchitekten bereit, um den Besu-chern die Eigenheiten der Objektenäherzubringen. Zum Beispiel imAlten Fährhaus. Das Architekten-ehepaar Susann Noweck (rechts)und Volker Pahmeyer (Dritter von

Architektur-Führung im Alten Fährhaus

Lkw-Aufbrecherbeobachtet

HAMM � Auf dem Autobahn-rastplatz an der Ostendorf-straße beobachtete ein 32-jähriger Zeuge am Samstag,25. Juni, zwei Lkw-Aufbre-cher. Er schaute gegen 3 Uhraus seinem Lkw und ertapptezwei dunkel gekleidete Män-ner dabei, wie sie am Vorhän-geschloss eines Lkw hantier-ten. Nach Entdeckung flüch-teten sie. Ein Tatverdächtigerist zirka 35 Jahre alt, zwi-schen 1,70 und 1,80 Metergroß, schlank, hat einenOberlippenbart, schwarzeHaare und dunkle Hautfar-be. � WA

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