Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

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Tätigkeitsbericht 2013

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Taumltigkeitsbericht 2013

2 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz schafft Wissen 4

Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert 8

Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen 14

Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze 17

Sucht Schweiz schult und beraumlt 21

Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein 24

2013 in Zahlen 28

Betriebsrechnung 2013 und 2012 30

Bilanz per 31122013 und 31122012 32

Der Stiftungsrat und das Direktionsteam im Jahr 2013 33

3TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Es ist ein Ding der Unmoumlglichkeit Ihnen die ganze Bandbreite unserer Aufgaben auf so wenigen Seiten aufzuzeigen Wie koumlnnten wir derart viele abgeschlossene oder noch laufende Forschungs- und Praumlventionsprojekte veroumlffentlichte Publi-kationen Zusammenkuumlnfte von Expertengruppen Durchfuumlhrungen von Weiter-bildungstagen und Teilnahmen an Kongressen auf einigen Seiten beschreiben Deshalb haben wir uns entschieden in diesem Jahresbericht nur einen Teil der Projekte und Aktivitaumlten von 2013 vorzustellen Diese werden Ihnen jedoch einen guten Einblick geben mit welchem Engagement welcher Begeisterung und Aus-dauer wir uns fuumlr das Wohl der Bevoumllkerung einsetzen indem wir unsere Kraumlfte in die wissenschaftliche Forschung die direkte Hilfe und die Praumlvention investieren

Kinder Familien Schulen Unternehmen und Behoumlrden Sie alle muumlssen hinsicht-lich der Probleme die Alkohol- und Drogenmissbrauch verursachen sensibilisiert werden Uumlberdies soll jeder Mensch die Moumlglichkeit haben Hilfe und Rat zu er-halten wenn er direkt oder indirekt mit solchen Problemen konfrontiert ist Auch hierfuumlr sind wir da

Und dennoch Es gibt noch so viel zu tun

Wir werden aber nicht muumlde unseren Auftrag zusammen mit Ihnen weiter- zufuumlhren Jede finanzielle Unterstuumltzung die wir erhalten ob privat oder oumlffentlich ist eine effiziente Investition in unsere Aktivitaumlten Ich moumlchte Ihnen an dieser Stelle herzlich fuumlr das Vertrauen danken das Sie uns mit Ihrer Spende bezeugen Jeder Betrag ist wichtig und hilft die Situation von tausenden von Menschen zu verbessern

Schliesslich moumlchte ich noch den Mitgliedern des Stiftungsrates danken die sich ebenfalls unermuumldlich einsetzen und unsere Arbeit mittragen

Im Namen des ganzen Teams von Sucht Schweiz

Michel Graf Direktor

PS Auf wwwsuchtschweizch koumlnnen Sie alle unsere Aktivitaumlten entdecken

Vorwort des Direktors

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Sucht Schweiz schafft Wissen

Sucht Schweiz hat eine umfassende Expertise im Bereich Sucht und Praumlven-tion Dieses Wissen wird laufend vertieft und aktualisiert Denn das Verhalten von suchtgefaumlhrdeten Bevoumllkerungsteilen veraumlndert sich permanent und neue Suchtproblematiken (neue Stoffe Internet etc) kommen hinzu So koumlnnen Praumlventionsstrategien laufend angepasst werden Einzelne Projekte finden sich zudem in weiteren Kapiteln Die ganze Palette ist auf unserer Website einsehbar

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Suchtmonitoring Schweiz

laquoSuchtmonitoring Schweizraquo ist ein epidemiologisches Uumlberwa-chungssystem das vom Bundesamt fuumlr Gesundheit (BAG) in Auf-trag gegeben wurde Sein Zweck ist das Zusammentragen und die Verbreitung von Informationen uumlber das Verhalten der in der Schweiz wohnhaften Bevoumllkerung in Bezug auf psychoaktive Sub-stanzen (Tabak Alkohol illegale Drogen Medikamente) sowie den damit verbundenen Risiken (Abhaumlngigkeit gesundheitliche Schaumlden psy-chosoziale Probleme)

Sucht Schweiz ist ua verantwortlich fuumlr die jaumlhrliche Befragung der Allgemeinbevoumllkerung (CoRolAR) sowie die neue Website die im Fruumlhling 2013 aufgeschaltet wurde Diese bietet einen Uumlberblick uumlber die verfuumlgbaren epidemiologischen Daten zu substanzbezo-genen Problemen Sie ist nach Substanzen und Indikatoren geglie- dert und ermoumlglicht eine vertiefte Suche nach Informationen zu Konsumtrends und Folgeproblemen Die Inhalte werden regelmaumls-sig aktualisiert

Das Suchtmonitoring wird gemeinsam realisiert von Sucht Schweiz dem laquoInstitut universitaire de meacutedecine sociale et preacuteventiveraquo (IUMSP Lausanne) dem Schweizer Institut fuumlr Sucht- und Ge-sundheitsforschung (ISGF Zuumlrich) und dem Institut fuumlr Begleit- und Sozialforschung (ISBF Zuumlrich)

act-info

laquoact-inforaquo ist ein einheitliches gesamtschweizerisches Klienten-monitoringsystem fuumlr den Bereich der Suchthilfe Sucht Schweiz betreibt zwei Teilstatistiken dieses Systems SAMBAD (ambulan-ter Bereich der psychosozialen Suchthilfe) und Residalc (stationaumlrer Alkohol- und Medikamentenbereich) Die regelmaumlssigen Aktivitauml-ten des Monitorings beinhalten Erfassung Kontrolle Bereinigung und Analyse der Daten Um die Datenerhebung zu optimieren wurde 2013 eine neue intern entwickelte webbasierte Applikation erfolgreich implementiert Neben der Erstellung der jaumlhrlichen

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Teilbereichsberichte zu Handen der Institutionen ist Sucht Schweiz auch fuumlr die Realisierung des Jahresberichts des Gesamtprojekts zustaumlndig sowie ab 2013 fuumlr die Zusammenstellung und Wartung der gesamten Datenbank

Das Gesundheitsverhalten von SchuumllerInnen

Im Jahr 2013 hat Sucht Schweiz mit den Vorbereitungsarbeiten der HBSC-SchuumllerInnenbefragung 2014 (Health Behaviour in School-Aged Children) begonnen Das Forscherteam war mit der Fragebo-genausarbeitung beschaumlftigt und uumlbersetzte die Inhalte in die drei Landessprachen Zudem mussten die kantonalen Bewilligungen und die Zustimmung einer Ethikkommission eingeholt werden Fuumlr die nationale repraumlsentative Stichprobe wurden 734 Klassen des 5 bis 9 Schuljahres (7 bis 11 HarmoS) zufaumlllig ausgewaumlhlt Fer-ner haben 14 Kantone eine kantonale Studie mit Oversampling be-stellt Parallel dazu wurden zahlreiche Publikationen realisiert sei es in Form wissenschaftlicher bzw allgemein verstaumlndlicher Artikel Factsheets oder eines Forschungsberichtes zum Multiplen Sub- stanzkonsum

Was wissen 3 bis 6-jaumlhrige Kinder vom Alkoholkonsum Erwachsener

In dieser vom Nationalfonds (SNF) finanzierten Studie wollte Sucht Schweiz erfassen welche Kenntnisse Kinder vom Alkoholkonsum Erwachsener haben Da die sonst uumlbliche Verwendung von Frage-boumlgen bei 3- bis 6-Jaumlhrigen nicht moumlglich ist wurden die Daten mit Hilfe von Touch-Screen Computern und Handpuppen erhoben

Erste Ergebnisse zeigen dass uumlber zwei Drittel der 3- bis 6-Jaumlhrigen (681) alkoholische Getraumlnke (Bier Wein Champagner) korrekt als solche identifizierte Knapp die Haumllfte (464) konnte die Getraumlnke korrekt benennen Dieses Wissen stieg uumlber die untersuchten Alters- gruppen deutlich an Zudem sahen die Kinder der aumllteren Gruppen den Alkohol bereits als Partygetraumlnk an und als eines das mehr von Maumlnnern getrunken wird

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bdquoPre-drinkingldquo und gruppenspezifisches Ausgangs-Trinken

In dieser vom Nationalfonds (SNF) finanzierten Studie hat Sucht Schweiz die abendlichen Trinkgewohnheiten junger Erwachsener in der Welschschweiz untersucht Dabei wurde zB erforscht wie sich der Alkoholkonsum vor dem Ausgang auf die insgesamt konsumierte Menge und die damit verbundenen Probleme auswirkt Hierbei zeigte sich dass uumlber die situationsspezifische und personenbezogene Fak- toren hinaus besonders die Trinkdauer von Bedeutung ist Je laumlnger die Trinkdauer insgesamt pro Abend etwa wenn bereits zu Hause mit dem Alkoholkonsum begonnen wird desto groumlssere Mengen werden insgesamt konsumiert dh bis zu 20 Glaumlser alkoholischer Getraumlnke und mehr Mit einer Medienmitteilung im Maumlrz 2013 orientierte Sucht Schweiz uumlber die erhoumlhten Risiken dieses Kon- sumverhaltens ndash und erntete ein beachtliches Medienecho

Hospitalisierungen aufgrund von Alkohol- Intoxikation oder Alkoholabhaumlngigkeit

Im Auftrag des Bundesamtes fuumlr Gesundheit wurden die alko- holbedingten Spitaleinweisungen von 2003 bis 2010 analysiert Als Datengrundlage hierzu wurde die Schweizerische laquoMedizinische Statistik der Krankenhaumluserraquo (MS) des Bundesamtes fuumlr Statistik verwendet Der Forschungsbericht zeigte unter anderem dass es sich bei Hospitalisierungen mit der Diagnose Alkohol-Intoxikation oder Al-koholabhaumlngigkeit keinesfalls um ein Jugendphaumlnomen handelt im Gegenteil Unter den Maumlnnern nimmt die Rate der betreffenden Diagnose bis zur Altersgruppe der 65- bis 74-Jaumlhrigen stetig zu Bei den Frauen wurde eine stetige Zunahme bis zu den 45- bis 54- Jaumlhrigen festgestellt danach nimmt die Rate ab Die Medien- mitteilung vom Maumlrz erzielte das groumlsste Echo im Vergleich zu saumlmt-lichen Communiqueacutes von Sucht Schweiz im 2013

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Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert

Praumlvention hat viele Gesichter An erster Stelle steht die Aufklaumlrung denn Sucht-problematiken werden oft nicht erkannt sowohl in den Familien wie auch in der Gesamtbevoumllkerung Auch Opfer von Suchtproblematiken speziell die Kinder brauchen unsere Aufmerksamkeit Die Praumlvention im engeren Sinne beginnt ebenfalls bereits im Kindesalter Die entsprechenden Programme von Sucht Schweiz sind sehr gefragt Zudem wurden im 2013 grosse Anstrengungen unter-nommen um an bisher wenig erreichte Zielgruppen besser heranzukommen

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Boby gibt Kindern alkoholkranker Eltern eine Stimme

Kinder alkoholkranker Eltern tragen eine schwere Buumlrde Wenn Mami oder Papi trinkt dreht sich zu Hause fast alles um den Alko- hol Oft fehlt es an Verlaumlsslichkeit und Geborgenheit Sie uumlberneh-men viel zu fruumlh Verantwortung und versuchen die Eltern zu entlasten fuumlhlen sich aber gleichzeitig ohnmaumlchtig In der Schweiz sind mehrere Zehntausend Maumldchen und Knaben betroffen Studien zeigen dass sie ein sechs Mal houmlheres Risiko fuumlr eine spaumltere Suchtproblematik oder andere psychische Probleme aufweisen Mit Foumlrderung und Unterstuumltzung sind diese Kinder aber in der Lage eine gesunde Persoumlnlichkeit zu entwickeln

Mit einer Aktion am Postschalter sowie einer begleitenden Medien-information machte Sucht Schweiz vor Weihnachten 2013 wiederum auf die schwierige Situation dieser Kinder aufmerksam Der kleine Hund Boby aus dem gleichnamigen Kinderbuch von Sucht Schweiz ist das Maskottchen fuumlr Kinder alkoholkranker Eltern Es wurde als Pluumlschtier an den Postschaltern abgegeben um zu sensibilisieren und um Spenden zu bitten Denn Sucht Schweiz schafft und foumlrdert Angebote welche Kinder und Eltern unterstuumltzen Zum Beispiel Gespraumlchsgruppen in denen sich Kinder austauschen koumlnnen oder die Webseite mamatrinktch papatrinktch mit einem Forum fuumlr Kinder und Jugendliche Zudem bietet Sucht Schweiz diverses Informationsmaterial fuumlr Fachleute wie auch fuumlr Betroffene an

Fortsetzung der Elternnewsletter

Ergaumlnzend zu den acht vorliegenden Elternbriefen fuumlr Eltern von Jugendlichen zwischen 12 und 16 Jahren konnte das 2012 initiier-te Angebot der Elternnewsletter 2013 weitergefuumlhrt werden Ins-gesamt erschienen vier Ausgaben zu folgenden Themen bdquoSelbst-wertgefuumlhlldquo bdquoDer Dialog mit Kindernldquo bdquoAuswirkungen von Werbung auf Alkohol- und Tabakkonsumldquo sowie bdquoVermeidung von Notfaumlllen im Zusammenhang mit Alkohol- und oder anderen Substanzenldquo Auf der Website kann der Elternnewsletter abonniert werden

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Praumlvention in Tagesstrukturen Erweiterung des Projekts bdquoTina und Tonildquo

bdquoTina und Tonildquo ist ein umfassendes Praumlventionsprogramm fuumlr Ein-richtungen die Kinder zwischen 4 und 6 Jahren betreuen Mit Szenen aus dem Alltag traumlgt das Programm auf spielerische Art und Weise dazu bei die psychosozialen Kompetenzen der Kinder zu staumlrken Das seit 2012 in drei Landessprachen existierende Programm wurde 2013 mit einem Spiel erweitert das die Kinder mit nach Hause nehmen koumlnnen Somit werden auch die Eltern der Kinder fuumlr Informationen er-reicht

Auf Grund von Ruumlckmeldungen von Programmnutzern hat Sucht Schweiz weitere Beduumlrfnisse identifiziert und deshalb zwei neue Tina und Toni-Geschichten geschaffen laquoMeine Familieraquo (zu Res-sourcen innerhalb der Familie) und laquoStreit unter Freundenraquo (zu Moumlglichkeiten positiver Konfliktloumlsung)

In der Romandie hat Sucht Schweiz den Austausch mit kantona-len Behoumlrden und anderen Fachstrukturen die fuumlr Kinderbetreuung zustaumlndig sind erheblich ausgeweitet und das Programm systema- tisch dem Fachpublikum vorgestellt Damit wird die Verbreitung von Tina und Toni gefoumlrdert

Clever Club

bdquoClever Clubldquo ist ein paumldagogisches Praumlventionshilfsmittel das in erster Linie fuumlr ausserschulische Betreuungsangebote entwickelt wurde Das Hauptziel von Clever Club ist die Unterstuumltzung der Ent- wicklung von Lebenskompetenzen wie zum Beispiel mit Aumlngsten Enttaumluschungen und Fehlschlaumlgen angemessen umzugehen das Selbstwertgefuumlhl zu staumlrken oder sich in der Gruppe behaupten zu koumlnnen Im 2013 haben zahlreiche Mittagstische und Tagesschulen dieses Programm durchgefuumlhrt uumlber 10 davon hat Sucht Schweiz aktiv begleitet weitere LeiterInnen wurden gecoacht

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wwwmeinselbstwertgefuehlch

Ein gesundes Selbstwertgefuumlhl ist ein starker Schutz gegen eine Suchterkrankung Die auf Franzoumlsisch bereits 2012 lancierte Web-seite wwwestimedesoich wurde deshalb 2013 auch auf Deutsch adaptiert und aufgeschaltet Diese Webseite erlaubt es Jugendli-chen sich mit Fragen rund um ihr Selbstwertgefuumlhl auseinander-zusetzen und bietet Uumlbungen an die selbstwertstaumlrkend wirken koumlnnen

Erweiterung des Interkantonalen Programms zur Praumlvention von Gluumlcksspielsucht

Seit 2009 ist Sucht Schweiz von zehn Deutschschweizer Kantonen (AG BE BL BS LU OW NW SO UR ZG) beauftragt Massnahmen zur Praumlvention von Gluumlcksspielsucht zu entwickeln und umzusetzen Bei verschiedenen Angeboten konnte zudem die interkantonale Zu-sammenarbeit durch eine Kooperation mit zusaumltzlichen 6 Kantonen aus der Ostschweiz (AR AI GL GR SG TG) erweitert werden

2013 wurden die in der ersten Programmphase entwickelten Mass- nahmen wie die Website wwwsos-spielsuchtch die Onlinebe- ratung sowie die Helpline (Nr 0800 040 080) weitergefuumlhrt Eine zweite Welle der bdquoSpielen ohne Suchtldquo - Plakatkampagne diesmal mit zusaumltzlichen Kartonhaumlngern und Fenstertransparenten im OumlV wurde im Herbst durchgefuumlhrt ergaumlnzt durch eine Medieninforma-tion In Folge dieser zweiten Kampagnenwelle ist die Anzahl der Anrufenden im Verhaumlltnis zum Vorjahr gestiegen Besonders bei den Angehoumlrigen konnte eine Zunahme festgestellt werden Auch in Bezug auf die Website konnte im Anschluss an die Kampagne eine voruumlbergehende Zunahme von 30 der Besucherzahlen ver-zeichnet werden

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Nationale Wissensplattform zu Alter und Sucht

Aus einer Zusammenarbeit zwischen Sucht Schweiz Infodrog Zuuml-fam und Forelklinik ist die neue internetbasierte Wissensplattform wwwalterundsuchtch entstanden Sie enthaumllt spezifische Informa-tionen zum Thema bdquoAlkohol und Alterldquo fuumlr aumlltere Menschen und Nahestehende fuumlr AumlrztInnen und fuumlr weiteres Fachpersonal das mit aumllteren Menschen zu tun hat Die Website steht in Deutsch Franzoumlsisch und Italienisch zur Verfuumlgung Das ebenfalls dreispra-chige Communiqueacute vom April 2013 fand ein gutes Medienecho

Fuumlr die Erarbeitung der Webinhalte wurden aktuelle wissenschaft-liche Studien einbezogen und die Meinungen sowohl von aumllteren Menschen als auch von Fachpersonen eingeholt Die Erarbeitung erfolgte mit finanzieller Unterstuumltzung durch das NPA Eine Erwei-terung auf andere Substanzen und Themen ist vorgesehen

Praumlventionsprojekte fuumlr MigrantInnen

Fuumlr Migrantinnen und Migranten existierten bisher kaum Infor-mationsmittel uumlber risikoarmes Trinken oder uumlber problematische Konsummuster Ratgeber in verschiedenen Herkunftssprachen zu diesen oft tabuisierten Themen sind dringend noumltig Sucht Schweiz hat deshalb die beiden Broschuumlren laquoAlkohol (k)ein Problemraquo und laquoAlkoholabhaumlngigkeit Auch Nahestehende sind betroffenraquo im 2013 auch in die Sprachen grosser Migrantengruppen in der Schweiz uumlbersetzt naumlmlich in Tuumlrkisch Albanisch Tamilisch Englisch Ser-bokroatisch Russisch Portugiesisch und Spanisch

Die Auswahl der Sprachen und der Zielsetzungen erfolgte auf der Basis der im Bericht von migesplus (Nationales Programm Migrati-on und Gesundheit) erfassten Angebotsluumlcken sowie auf einer Be-duumlrfnisumfrage bei verschiedenen migrationsspezifischen Fachstel-len Das Projekt wurde von migesplus finanziell unterstuumltzt und von einer Medienmitteilung begleitet

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Im Rahmen des Interkantonalen Programms zur Praumlvention der Gluumlcksspielsucht wurde die bereits seit 2012 umgesetzte Erweite-rung der Website auf fuumlnf zusaumltzliche Sprachen im 2013 ausgebaut Auszuumlge aus diversen Rubriken bzw Texten der Website wurden in verkuumlrzten und sprachlich vereinfachten Texten neu zusammenge-stellt Die neuen Texte wurden in Zusammenarbeit mit Personen der jeweiligen Muttersprache in die Sprachen Portugiesisch Thai Tuumlrkisch BosnischSerbischKroatisch und Englisch uumlbersetzt

Neuausgaben von Informationsmaterialien

Wie jedes Jahr hat Sucht Schweiz auch 2013 zahlreiche Broschuumlren und Flyer uumlberarbeitet und neu gedruckt So wurde zum Beispiel die 16-seitige Broschuumlre bdquoFragen und Antworten zu Cannabisldquo aktualisiert und auch der Flyer uumlber Kokain wurde inhaltlich und gra-fisch erneuert Alle Informationsmaterialien stehen auf der Website in der Rubrik Info-MaterialienBroschuumlren zum Download bereit Auch gedruckte Exemplare koumlnnen via unsere Website bestellt wer-den

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Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen

Sucht Schweiz nutzt ihre Expertise auch dazu Praumlventionsempfehlungen fuumlr Fachleute zu erarbeiten oder entsprechende Prozesse in Gang zu bringen Im vergangenen Jahr waren vor allem die Bereiche Alkoholintoxikation mit Spitalein-weisung familienbasierte Suchtpraumlvention sowie Alkohol und Schwangerschaft im Fokus von Sucht Schweiz

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Alkoholintoxikationen mit Spitaleinweisung

In den letzten Jahren haben Suchtfachstellen und Spitaumller in ver-schiedenen Kantonen Unterstuumltzungsangebote fuumlr Personen die mit einer Alkoholvergiftung ins Spital eingeliefert werden entwick-elt Ziel ist es mittels einer Kurzintervention bdquoam Krankenbettldquo oder zu einem spaumlteren Zeitpunkt gefaumlhrdete Personen fruumlhzeitig zu erfassen und ihnen bei Bedarf weiterfuumlhrende Unterstuumltzung anzubieten Betroffene sollen bei einer Alkoholvergiftung nicht nur medizinisch versorgt sondern auch motiviert werden sich mit dem riskanten Konsumverhalten auseinanderzusetzen

Die Angebote in der Schweiz zeichnen sich ua auf Grund unter-schiedlicher medizinischer Versorgungsstrukturen durch eine grosse Heterogenitaumlt aus was eine wissenschaftliche Auswertung der Projekte erschwert Deshalb hat Sucht Schweiz 2013 den na-tionalen und internationalen Wissensstand analysiert Auf dieser Basis werden nun Empfehlungen und ein Massnahmenkatalog fuumlr Fachleute erarbeitet dies in Zusammenarbeit mit einer Experten-gruppe in der Aumlrzte und Aumlrztinnen Pflegefachpersonen Wissen-schaftlerinnen sowie Fachleute kantonaler Suchtberatungsstellen vertreten sind

Kongress bdquoFamilienbasierte Suchtpraumlventionldquo

Im Erziehungs- und Kommunikationsstil von Muumlttern und Vaumltern wie auch in ihrer eigenen Haltung gegenuumlber Suchtmitteln liegen bedeutende Schutz- oder Risikofaktoren fuumlr Suchtentwicklung Es gilt den Einfluss von Familien fuumlr die Praumlvention zu nutzen

Deshalb hat Sucht Schweiz am 25 April 2013 in Biel einen nationa-len Kongress zur familienbasierten Suchtpraumlvention durchgefuumlhrt Die uumlber 120 am Kongress teilnehmenden Fachleute aus dem Be-reich der familienbezogenen Praumlvention erhielten einen Uumlberblick uumlber die Situation in der Schweiz sowie einen Einblick in Projekte aus dem Ausland Es wurde deutlich dass das Potential der fami-lienbasierten Suchtpraumlvention in der Schweiz noch unzureichend genutzt wird Auch werden benachteiligte Familien noch wenig erreicht Bestehende Angebote werden uumlberwiegend von gebilde-ten und gut integrierten Eltern genutzt

Der Kongress bot sehr gute Ideen

wie man Loumlsungswege foumlrdern und

sie an jeden Familienkontext anzu-

passen kann

Teilnehmerin des Kongresses

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Im Anschluss an die Praumlsentation von mehreren Best-Practice-Pro-jekten aus dem Ausland wurden Erfolgsfaktoren und Stolpersteine identifiziert Daraus konnten Zugangsmoumlglichkeiten zu Eltern und speziell zu benachteiligten Familien abgeleitet werden

Alkohol und Schwangerschaft Erarbeitung von Empfehlungen fuumlr Fachleute

Ziel dieses 2013 gestarteten Projektes ist die Erarbeitung breit abgestuumltzter Empfehlungen fuumlr Fachpersonen zu Alkohol in der Schwangerschaft In einer ersten Phase wurde dank finanzieller Unterstuumltzung des NPA ein Bericht laquoSchwangerschaft und Alko-holraquo verfasst welcher eine Uumlbersicht uumlber aktuelle wissenschaft-liche Erkenntnisse zu den Risiken des Alkoholkonsums waumlhrend der Schwangerschaft ermoumlglicht Diese Erkenntnisse liefern Exper-tinnen und Experten die Grundlage um in einer zweiten Projekt-phase 2014 im Rahmen einer Experten-Befragung einen Konsens zu erarbeiten wie schwangere Frauen hinsichtlich Alkoholkonsum beraten werden koumlnnen Ziel ist dass zukuumlnftig Fachleute im Be-reich Schwangerschaft und Geburt (GynaumlkologInnen Hebammen Praumlventionsfachleuchte ua) Empfehlungen erhalten die sie in ihrem jeweiligen Berufskontext den Adressatinnen weitergeben koumlnnen

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Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze

Um neuen Entwicklungen und Suchtproblematiken gerecht zu werden muumlssen permanent neue Praxismodelle entwickelt und bestehende getestet werden Sucht Schweiz hat sich diesbezuumlglich im 2013 mehrfach engagiert Fuumlr die Sucht-praumlvention ist zudem entscheidend ob gesetzliche Bestimmungen eingehalten werden Diesbezuumlgliche Untersuchungen von Sucht Schweiz haben gezeigt dass noch grosser Handlungsbedarf besteht

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Von der Theorie zur Praxis Entwicklung von regionalen Modellprojekten fuumlr familien- bezogene Suchtpraumlvention

Das Aufwachsen in bdquoEinelternfamilienldquo in schwierigen Lebenslagen gilt als Risikofaktor fuumlr Sucht im Jugendalter Gleichzeitig gehoumlren familienbasierte Angebote zu den wirksamsten Ansaumltzen in der Al-koholpraumlvention In der Praumlvention werden alleinerziehende Eltern wie auch Eltern mit wenig Ressourcen jedoch nur selten erreicht Diese Luumlcke soll nun geschlossen werden

Bereits 2012 hat Sucht Schweiz international etablierte Best Prac-tice-Ansaumltze suchtpraumlventiver Elternprojekte identifiziert sowie eine Bestandsaufnahme der Projekte in der Schweiz durchgefuumlhrt

Der daraus resultierende Massnahmen- und Empfehlungskatalog fuumlr Fachleute fliesst nun in die Entwicklung von wissenschaftlich begleiteten Modellprojekten ein Sucht Schweiz erarbeitet gemein-sam mit der Stiftung Berner Gesundheit ein Pilotprojekt fuumlr alleiner-ziehende Eltern Ziele des Projekts sind die Verzoumlgerung des Ein-stiegs in den Substanzkonsum sowie die Verringerung von bereits bestehendem Konsum bei Jugendlichen

Im Rahmen der Ausarbeitung fand eine Befragung von uumlber 50 allein- erziehenden Muumlttern und Vaumltern in sozial benachteiligten Lebenssi-tuationen statt um Einblick in deren Beduumlrfnisse zu erhalten Von einer Mehrheit der Befragten wurde ein Angebot mit mehreren Treffen gewuumlnscht ndash Voraussetzung ist neben Anderem ein Kinder-huumltedienst

Nationale Expertengruppe fuumlr Fachleute aus dem Bereich familienbasierte Praumlvention

Um die Entwicklung von regionalen Modellprojekten im Bereich der familienbezogenen Suchtpraumlvention zu unterstuumltzen und breit zu verankern wurde eine nationale Expertinnen- und Expertengruppe gebildet Die 10 Fachpersonen bringen ihr Wissen und ihre Erfah-

laquoHilfe mein Kind ist Teenagerraquo

Aus der Befragung alleinerziehender VaumlterMuumltter

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rungen im Zusammenhang mit familienbezogener Suchtpraumlvention ein so dass alle vom gegenseitigen Austausch wie auch von der gemeinsamen Entwicklung von Modellprojekten profitieren koumlnnen

laquocool and cleanraquo

Im Auftrag von Swiss Olympic fuumlhrt Sucht Schweiz eine Teilevalua-tion des Praumlventionsprogramms laquocool and cleanraquo durch Es ist das groumlsste nationale Programm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay im Sport und richtet sich insbesondere an Jugendliche im Breitensport und Schweizer Nachwuchstalente Im Jahr 2013 wurde Sucht Schweiz erneut mit einer Teilevaluation von laquocool and cleanraquo beauftragt Um die Umsetzung des Programms zu evaluieren werden bis Ende 2014 etwa 25 halbstuumlndige Gruppengespraumlche mit laquocool and cleanraquo-Teams (Sportgruppen die am Programm laquocool and cleanraquo mitmachen) durchgefuumlhrt

Wie erhalten Jugendliche Zugang zum Alkohol

In diesem Projekt wurde untersucht auf welchen Wegen Jugendliche zu Alkohol kommen obwohl sie noch nicht dazu berechtigt waumlren Hierzu fuumlhrte Sucht Schweiz 223 qualitative Interviews mit Jugendli-chen aus verschiedenen Regionen der Suisse Romande durch Die Jugendlichen zeigten sich erstaunlich erfinderisch im Beschaffen von Alkohol und gaben preis wie sie die Zugangsbeschraumlnkungen wahrnehmen So brachte die Studie Aufschluumlsse uumlber noumltige Mass-nahmen auf Seite der Behoumlrden

Zwei Drittel der Befragten gaben zu unberechtigt Alkohol gekauft zu haben Nur fuumlr einen Drittel der Befragten allerdings ist dies die bevorzugte Beschaffungsweise Ein weiteres Drittel laumlsst sich den Kauf lieber durch einen volljaumlhrigen Stellvertreter erledigen ein Viertel der Befragten hat bevorzugt an geselligen Gelegenheiten Zugang zu Alkohol oft im Austausch gegen andere Beitraumlge Die Resultate wurden auf Konferenzen praumlsentiert und werden noch in wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert

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Gleichzeitig hat Sucht Schweiz eine zweite Welle von Alkohol- Testkaumlufen im Kanton Waadt wissenschaftlich begleitet Die von der Fondation Vaudoise contre lrsquoalcoolisme mandatierten jugendlichen Testkaumlufer sollten versuchen Alkohol in Laumlden einzukaufen Damit wurde uumlberpruumlft ob die Geschaumlfte die gesetzlichen Vorschriften nun besser einhielten Die Resultate dieser zweiten Welle (nach 2011) waren ernuumlchternd Nur 21 der Verkaufsstellen kamen dem Ge-setz nach in 79 der Tests konnten Jugendliche ihnen nicht zuste-hende alkoholische Getraumlnke erwerben Die Restaurants verhielten sich dabei noch weniger gesetzeskonform als der Detailhandel

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Sucht Schweiz erarbeitet nicht nur Empfehlungen sondern bietet auch Weiterbildungen fuumlr Fachleute und Verantwortliche in Unternehmen damit diese ihre Praumlventionsfunktion noch besser wahrnehmen koumlnnen Zudem beraumlt Sucht Schweiz suchtbetroffene Menschen und ihre Angehoumlrigen sei es per Telefon Mail oder Internet

Sucht Schweiz schult und beraumlt

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Kinder aus alkoholbelasteten Familien identifizieren Schulung von Multiplikatoren

Im Jahr 2012 hat Sucht Schweiz mit finanzieller Unterstuumltzung des NPA (Nationales Programm Alkohol) eine Multiplikatorenfortbildung entwickelt Mit diesem Training koumlnnen kantonale Partner geschult werden damit diese ihrerseits Personen in ihrer Region ausbilden resp sensibilisieren koumlnnen die beruflich mit Kindern und Jugendli-chen aus suchtbelasteten Familien in Kontakt sind (Sozialdienst Jugendgericht usw) So kann Sucht Schweiz Fachpersonen aus dem Sozial- Gesundheits- und Bildungsbereich fuumlr das Thema sen-sibilisieren Die sehr interaktive und praxisorientierte Fortbildung beinhaltet nebst Fachwissen auch didaktisches Material 2013 wur-den in der Romandie zwei und in der Deutschschweiz drei Fortbil-dungen agrave 2 Tagen durchgefuumlhrt Die naumlchste Fortbildung findet am 67 November 2014 in Aarau statt

Als Ergaumlnzung zur Weiterbildung wurde 2013 der bestehende Leit-faden fuumlr Fachpersonen bdquoUnterstuumltzung fuumlr Kinder aus alkoholbe-lasteten Familien Grundlagen und Interventionsmoumlglichkeitenldquo uumlberarbeitet und erweitert Er ist zudem neu auch auf Italienisch erhaumlltlich

Suchtpraumlvention in Betrieben

Die Nachfrage nach unseren Kader- und Mitarbeiterschulungen zur betrieblichen Suchtpraumlvention in der Romandie ist weiterhin gross Deshalb wurde das Angebot auch im Jahr 2013 weitergefuumlhrt Gleichzeitig wurde die Website wwwalkoholamarbeitsplatzch aktualisiert sowie neu auf Italienisch adaptiert Auch ausserhalb von Betrieben beispielsweise an Fachhochschulen wurden ver-schiedene Workshops und Schulungen rund ums Thema Sucht am Arbeitsplatz durchgefuumlhrt

laquoIm Kurs habe ich wertvolle Metho-

den zur Vermittlung des Themas

kennen gelerntraquo

Schulungsteilnehmerin

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Beratung am Telefon per Mail und per Internet

Sucht Schweiz beantwortet Fragen rund um Sucht und Suchtmittel Die Fragen aus der Bevoumllkerung wie auch aus Fachkreisen oder von Schulen betreffen generelle Informationen zu Sucht wie auch konkrete Konsumsituationen Die Praumlventionsabteilung hat im Jahr 2013 telefonisch oder schriftlich 506 solche Anfragen bearbeitet und hierfuumlr uumlber 500 Stunden investiert Zusaumltzlich beantwortet Sucht Schweiz auf wwwciaoch Anfragen von Jugendlichen die psychoaktive Substanzen betreffen Um noch benutzerfreundlicher zu werden hat Sucht Schweiz uumlberdies ihre Website-Rubrik bdquoRat und Hilferaquo im 2013 grundlegend uumlberarbeitet

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Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein

Strukturelle Massnahmen sind in der Suchtpraumlvention unabdingbar Dazu zaumlhlen die gesetzliche Steuerung des Preises der Zugaumlnglichkeit oder der Werbung fuumlr Alkohol und Tabak Sucht Schweiz setzt sich gemeinsam mit Partnern fuumlr eine wirksame Suchtpolitik ein Mit Medientexten Faktenblaumlttern oder Beitraumlgen auf wwwsuchtschweizch sensibilisiert Sucht Schweiz politische Kreise und die Oumlffentlichkeit Parlamentarier und Parlamentarierinnen erhalten zudem spezi-fische Informationen zur Entscheidungsfindung

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Geschaumltzte 250rsquo000 Personen in der

Schweiz sind alkoholabhaumlngig Dies

entspricht fast zwei Mal der Einwoh-

nerzahl Berns Jeder 12 Todesfall ist

auf Alkohol zuruumlckzufuumlhren und jede

5 Person trinkt Alkohol auf riskante

Weise Diese Fakten gehen allzu oft

vergessen

Totalrevision Alkoholgesetz

In einer Koalition mit den Suchtfachverbaumlnden sowie weiteren Part-nern engagiert sich Sucht Schweiz fuumlr eine verantwortungsvolle Alkoholpolitik Die laufende Revision der Alkoholgesetzgebung ist das Geschaumlft mit der groumlssten Tragweite Aus Praumlventionssicht standen die Zeichen im Berichtsjahr auf Sturm Die wichtigsten Massnahmen zur Eindaumlmmung des problematischen Konsums haben gegen- uumlber den Interessen der Alkoholindustrie einen schweren Stand Mindestpreise ein Nachtverkaufsverbot keine Lockvogelangebote In einem zunehmend liberalisierten Markt waumlren dies wirksame Marktkorrekturen zum Schutz der Gesundheit Davon ist die heutige Gesetzesvorlage weit entfernt

Kurze Chronologie der Debatte

bull Uumlberraschend spricht sich der Staumlnderat im Maumlrz 2013 fuumlr Min-destpreise aus Ein Rechtsgutachten bestaumltigt im Uumlbrigen dass ein Mindestpreis mit dem Freihandelsabkommen Schweiz-EU sowie mit der Wirtschaftsfreiheit vereinbar ist Gleichzeitig will die Kleine Kammer den Verkauf alkoholischer Getraumlnke im Detail-handel zwischen 22 und 06 Uhr verbieten und das heutige Verbot von Happy Hours fuumlr Spirituosen aufheben

bull Im September 2013 spricht sich der Nationalrat gegen einen Min-destpreis und gegen ein Verkaufsverbot in der Nacht aus Einig-keit herrscht bei den Happy Hours Diese sollen fuumlr alle Alkoho-lika und jederzeit erlaubt sein Gleich wie der Staumlnderat will der Nationalrat Testkaumlufe im Gesetz verankern

bull Die Kommission fuumlr Wirtschaft und Abgaben des Staumlnderats beauftragt die Verwaltung ein verfassungskonformes Steuer-system zu finden welches die houmlheren Produktionskosten in der Schweiz wettmacht und Hochstammbaumlume foumlrdert Um Steuer-ausfaumllle zu vermeiden sprechen sich Praumlventionskreise gegen ein neues Steuersystem aus

bull Die Parlamentsdebatte wird im 2014 fortgesetzt

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15 aller Todesfaumllle in der Schweiz

gehen auf das Konto Rauchen

Kostenfolge bei Spitaleinlieferungen nach Alkoholvergiftungen

Auch bei der Aumlnderung des Krankenversicherungsgesetzes agiert Sucht Schweiz in einer Koalition mit Partnern Laut der Initiative von Nationalrat Toni Bortoluzzi (SVP) soll die medizinische Notversorgung nach exzessivem Alkoholkonsum durch die Betroffenen selbst be-zahlt werden Die Kommission fuumlr soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates ist Mitte 2013 auf einen entsprechenden Entwurf einer Gesetzesaumlnderung eingetreten Im Fruumlhjahr 2014 soll die Vor-lage bei den interessierten Kreisen in die Vernehmlassung geschickt werden

Wer wegen Alkoholabhaumlngigkeit oder Alkoholvergiftung aumlrztliche Hilfe braucht soll diese weiterhin unabhaumlngig vom Portemonnaie bekommen Das fordern Suchtfachleute darunter Sucht Schweiz die mit der Medienarbeit zum Thema politische Kreise und die Be-voumllkerung sensibilisiert Die geplante Neuregelung laumlsst befuumlrchten dass Personen mit einer Alkoholvergiftung nicht versorgt werden weil sie die Kosten scheuen oder ihnen das Geld fehlt Die Notver- sorgung rettet Leben und sie ermoumlglicht weitere Hilfe die das Trink- verhalten zu aumlndern vermag

Revision Tabaksteuergesetz

Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention (AT) ver-folgt Sucht Schweiz die Politikentwicklung beim Tabak Mit der Revi-sion des Tabaksteuergesetzes soll die Besteuerung des inlaumlndischen Tabaks schrittweise ans EU-Niveau angepasst werden Der Bun-desrat verfolgt in erster Linie fiskalpolitische Ziele Gesundheits- organisationen forderten in der Vernehmlassung spuumlrbare Steuer- erhoumlhungen die den Tabakkonsum sowie die Anzahl Tabaktoter ver-mindern

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

27

In diesem Jahr finden allein auf dem

amerikanischen Kontinent uumlber 15

Millionen Menschen neue Regulie-

rungen vor die es ihnen erlauben

Cannabis legal zu erwerben und zu

konsumieren - sofern sie das zulaumls-

sige Alter erreicht haben

Cannabis

Bislang war der Cannabiskonsum kantonal unterschiedlich geahn-det worden Mit dem Inkrafttreten des revidierten Betaumlubungsmit-telgesetzes im Oktober 2013 folgte eine nationale Regelung die von den strafrechtlichen Konsequenzen abruumlckt Der Konsum kann heute mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken geahndet wer-den wenn die Person mindestens 18-jaumlhrig ist und nicht gleichzeitig andere Gesetzesverstoumlsse begeht Da der Besitz von mehr als 10 g Cannabis strafbar ist kommt das Ordnungsbussenverfahren nur bei Besitz von weniger als 10 g zur Anwendung Sucht Schweiz hat sich seit langem fuumlr die Abkehr von der wirkungslosen Kriminalisie-rung ausgesprochen obwohl damit nicht alle Probleme geloumlst sind

International sind derzeit verschiedene Entwicklungen in der Can-nabispolitik zu beobachten Auch in der Schweiz ist in mehreren Staumldten die Diskussion uumlber alternative Modelle fuumlr den Umgang mit Cannabis im Gang Sucht Schweiz verfolgt die Regulierungs-bestrebungen beim Cannabis auf nationaler und internationaler Ebene eingehend und liefert im Maumlrz 2014 mit einem neuen Bericht einen differenzierten Blick auf die oft komplexen Regulierungsmo-delle

Nationale Strategien zur Gesundheit

Der Bundesrat hat im Januar 2013 die Gesamtschau bdquoGe-sundheit2020ldquo verabschiedet Mit Massnahmen in allen Berei-chen des Gesundheitssystems sollen Gesundheitsfoumlrderung und Krankheitsvorbeugung intensiviert werden Im November 2013 beschlossen Bund und Kantone zudem den Start fuumlr die Erarbei-tung einer Nationalen Strategie zur Praumlvention nicht uumlbertragbarer Krankheiten bis 2016 Die Strategie soll die Gesundheitskompe-tenzen der Bevoumllkerung verbessern sowie Rahmenbedingungen fuumlr ein gesuumlnderes Verhalten schaffen Sucht Schweiz zaumlhlt zu den zahlreichen Akteuren welche beide Strategien weiter entwickeln

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

28 TAumlTIGKEITSBERICHT 201328

2013in Zahlen

29TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die sich Tag fuumlr Tag engagieren um Suchtprobleme zu vermindern oder zu verhuumlten

Kurse und Konferenzbeitraumlge unserer Fachleute aus Praumlvention und For-schung

Kurse und Fortbildungen fuumlr Betriebe in der Romandie zum professionellen Umgang mit Alkoholproblemen am Arbeitsplatz

Publikationen unserer Forschungsabteilung Artikel in Fachzeitschriften Buumlcher Buchbeitraumlge und Forschungsberichte

TeilnehmerInnen am nationalen Kongress laquoFamilienbasierte Suchtpraumlven-tionraquo

Stunden fuumlr Beratung und Auskuumlnfte via Telefon oder Internet zu Fragen rund um Abhaumlngigkeiten

Medienbeitraumlge mit Nennung von Sucht Schweiz

Abonnentinnen und Abonnenten des Elternnewsletters (1873 in Deutsch 991 in Franzoumlsisch)

Abonnentinnen und Abonnenten unseres allgemeinen Newsletters (2903 in Deutsch 1684 in Franzoumlsisch)

Jugendliche welche die Website wwwmeinselbstwertgefuumlhlch besuchten

Besucherinnen und Besucher der mehrsprachigen Webseite wwwsos-spielsuchtch

Besuche auf der Website wwwtinatonich ein Praumlventionsprogramm fuumlr Einrichtungen die Kinder von 4-6 Jahren betreuen

Downloads von Broschuumlren auf wwwsuchtschweizch

Exemplare unserer Publikationen die in Deutsch Franzoumlsisch Italienisch oder weiteren Sprachen in die ganze Schweiz verschickt wurden

Uumlber 1 Million Besuche auf den Websites von Sucht Schweiz (Hauptseite wwwsuchtschweizch sowie die Sites MamatrinktPapatrinkt Alkoholkon-sum Alkohol im Koumlrper Alkohol im Strassenverkehr Spielsucht TinaampToni sowie Mein Selbstwertgefuumlhl)

49

83

86

119

121

553

1477

2864

4587

4640

11lsquo596

19rsquo266

246lsquo094

290lsquo783

1rsquo036rsquo105

30 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012

IN CHF 2013 2012

NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 3rsquo734rsquo591 3rsquo722rsquo139

NICHT ZUGEWIESENE LEGATE 420rsquo444 724rsquo522

TOTAL NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 4rsquo155rsquo036 4rsquo446rsquo661

ERTRAG AUS LEISTUNGEN 2rsquo256rsquo425 2rsquo982rsquo738

SUBVENTIONEN 1rsquo490rsquo711 1rsquo434rsquo886

ZUGEWIESENE SPENDEN FUumlR PROJEKTE 35rsquo150 50

ANDERE BETRIEBLICHE LEISTUNGEN 8rsquo792 16rsquo465

TOTAL BETRIEBSLEISTUNGEN 3rsquo791rsquo078 4rsquo434rsquo139

PERSONALAUFWAND -4rsquo678rsquo778 -4rsquo545rsquo167

LEISTUNGEN DRITTER -128rsquo564 -113rsquo331

TOTAL PERSONALAUFWAND -4rsquo807rsquo342 -4rsquo658rsquo498

DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

TOTAL DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

AUFWAND INFRASTRUKTUR -15rsquo043 -31rsquo919

MIETEN -47rsquo436 -49rsquo648

TOTAL AUFWAND INFRASTRUKTUR -62rsquo479 -81rsquo567

WEITERER VERWALTUNGSAUFWAND -172rsquo111 -232rsquo030

ANDERE BETRIEBSKOSTEN -42rsquo289 -40rsquo049

ABSCHREIBUNGEN -12rsquo508 0

SONSTIGER BETRIEBLICHER AUFWAND -226rsquo908 -272rsquo079

TOTAL BETRIEBSAUFWAND -8rsquo338rsquo058 -9rsquo080rsquo613

BETRIEBSERGEBNIS -391rsquo943 -199rsquo813

WERTSCHRIFTENERGEBNIS -418 3rsquo378

FINANZERGEBNIS -418 3rsquo378

IMMOBILIENERTRAG 168rsquo173 163rsquo235

IMMOBILIENAUFWAND -191rsquo400 -604rsquo765

ABSCHREIBUNGEN 1978-2012 -1rsquo547rsquo000

IMMOBILIENERGEBNIS -1rsquo570rsquo227 -441rsquo529

31TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012 (Fortsetzung)

IN CHF 2013 2012

AUSSERBETRIEBLICHER ERTRAG 1rsquo100rsquo791 14rsquo062

AUSSERBETRIEBLICHER AUFWAND -1rsquo098rsquo776 -1rsquo432

TOTAL AUSSERBETRIEBLICHE ERGEBNISSE 2rsquo015 12rsquo630

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR VOR AumlNDERUNG RESERVEN -1rsquo960rsquo573 -625rsquo334

AumlNDERUNGEN RESERVEN

VERWENDUNG ZUGEWIESENER RESERVEN 1rsquo941rsquo200 592rsquo000

BEITRAG AN ZUGEWIESENE RESERVEN 0 0

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR -19rsquo373 -33rsquo334

32

Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

33

Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

34

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

Unser Postcheckkonto fuumlr Ihre Spende 10-261-7

Sucht Schweiz Av Louis-Ruchonnet 14 Postfach 870 CH-1001 Lausanne Tel 021 321 29 11 Fax 021 321 29 40 wwwsuchtschweizch infosuchtschweizch

Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

bull transparenteInformationundaussagekraumlftigeRechnungslegung

bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

bull aufrichtigeKommunikationundfaireMittelbeschaffung

  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
Page 2: Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

2 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz schafft Wissen 4

Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert 8

Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen 14

Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze 17

Sucht Schweiz schult und beraumlt 21

Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein 24

2013 in Zahlen 28

Betriebsrechnung 2013 und 2012 30

Bilanz per 31122013 und 31122012 32

Der Stiftungsrat und das Direktionsteam im Jahr 2013 33

3TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Es ist ein Ding der Unmoumlglichkeit Ihnen die ganze Bandbreite unserer Aufgaben auf so wenigen Seiten aufzuzeigen Wie koumlnnten wir derart viele abgeschlossene oder noch laufende Forschungs- und Praumlventionsprojekte veroumlffentlichte Publi-kationen Zusammenkuumlnfte von Expertengruppen Durchfuumlhrungen von Weiter-bildungstagen und Teilnahmen an Kongressen auf einigen Seiten beschreiben Deshalb haben wir uns entschieden in diesem Jahresbericht nur einen Teil der Projekte und Aktivitaumlten von 2013 vorzustellen Diese werden Ihnen jedoch einen guten Einblick geben mit welchem Engagement welcher Begeisterung und Aus-dauer wir uns fuumlr das Wohl der Bevoumllkerung einsetzen indem wir unsere Kraumlfte in die wissenschaftliche Forschung die direkte Hilfe und die Praumlvention investieren

Kinder Familien Schulen Unternehmen und Behoumlrden Sie alle muumlssen hinsicht-lich der Probleme die Alkohol- und Drogenmissbrauch verursachen sensibilisiert werden Uumlberdies soll jeder Mensch die Moumlglichkeit haben Hilfe und Rat zu er-halten wenn er direkt oder indirekt mit solchen Problemen konfrontiert ist Auch hierfuumlr sind wir da

Und dennoch Es gibt noch so viel zu tun

Wir werden aber nicht muumlde unseren Auftrag zusammen mit Ihnen weiter- zufuumlhren Jede finanzielle Unterstuumltzung die wir erhalten ob privat oder oumlffentlich ist eine effiziente Investition in unsere Aktivitaumlten Ich moumlchte Ihnen an dieser Stelle herzlich fuumlr das Vertrauen danken das Sie uns mit Ihrer Spende bezeugen Jeder Betrag ist wichtig und hilft die Situation von tausenden von Menschen zu verbessern

Schliesslich moumlchte ich noch den Mitgliedern des Stiftungsrates danken die sich ebenfalls unermuumldlich einsetzen und unsere Arbeit mittragen

Im Namen des ganzen Teams von Sucht Schweiz

Michel Graf Direktor

PS Auf wwwsuchtschweizch koumlnnen Sie alle unsere Aktivitaumlten entdecken

Vorwort des Direktors

4 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz schafft Wissen

Sucht Schweiz hat eine umfassende Expertise im Bereich Sucht und Praumlven-tion Dieses Wissen wird laufend vertieft und aktualisiert Denn das Verhalten von suchtgefaumlhrdeten Bevoumllkerungsteilen veraumlndert sich permanent und neue Suchtproblematiken (neue Stoffe Internet etc) kommen hinzu So koumlnnen Praumlventionsstrategien laufend angepasst werden Einzelne Projekte finden sich zudem in weiteren Kapiteln Die ganze Palette ist auf unserer Website einsehbar

5

Suchtmonitoring Schweiz

laquoSuchtmonitoring Schweizraquo ist ein epidemiologisches Uumlberwa-chungssystem das vom Bundesamt fuumlr Gesundheit (BAG) in Auf-trag gegeben wurde Sein Zweck ist das Zusammentragen und die Verbreitung von Informationen uumlber das Verhalten der in der Schweiz wohnhaften Bevoumllkerung in Bezug auf psychoaktive Sub-stanzen (Tabak Alkohol illegale Drogen Medikamente) sowie den damit verbundenen Risiken (Abhaumlngigkeit gesundheitliche Schaumlden psy-chosoziale Probleme)

Sucht Schweiz ist ua verantwortlich fuumlr die jaumlhrliche Befragung der Allgemeinbevoumllkerung (CoRolAR) sowie die neue Website die im Fruumlhling 2013 aufgeschaltet wurde Diese bietet einen Uumlberblick uumlber die verfuumlgbaren epidemiologischen Daten zu substanzbezo-genen Problemen Sie ist nach Substanzen und Indikatoren geglie- dert und ermoumlglicht eine vertiefte Suche nach Informationen zu Konsumtrends und Folgeproblemen Die Inhalte werden regelmaumls-sig aktualisiert

Das Suchtmonitoring wird gemeinsam realisiert von Sucht Schweiz dem laquoInstitut universitaire de meacutedecine sociale et preacuteventiveraquo (IUMSP Lausanne) dem Schweizer Institut fuumlr Sucht- und Ge-sundheitsforschung (ISGF Zuumlrich) und dem Institut fuumlr Begleit- und Sozialforschung (ISBF Zuumlrich)

act-info

laquoact-inforaquo ist ein einheitliches gesamtschweizerisches Klienten-monitoringsystem fuumlr den Bereich der Suchthilfe Sucht Schweiz betreibt zwei Teilstatistiken dieses Systems SAMBAD (ambulan-ter Bereich der psychosozialen Suchthilfe) und Residalc (stationaumlrer Alkohol- und Medikamentenbereich) Die regelmaumlssigen Aktivitauml-ten des Monitorings beinhalten Erfassung Kontrolle Bereinigung und Analyse der Daten Um die Datenerhebung zu optimieren wurde 2013 eine neue intern entwickelte webbasierte Applikation erfolgreich implementiert Neben der Erstellung der jaumlhrlichen

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

6

Teilbereichsberichte zu Handen der Institutionen ist Sucht Schweiz auch fuumlr die Realisierung des Jahresberichts des Gesamtprojekts zustaumlndig sowie ab 2013 fuumlr die Zusammenstellung und Wartung der gesamten Datenbank

Das Gesundheitsverhalten von SchuumllerInnen

Im Jahr 2013 hat Sucht Schweiz mit den Vorbereitungsarbeiten der HBSC-SchuumllerInnenbefragung 2014 (Health Behaviour in School-Aged Children) begonnen Das Forscherteam war mit der Fragebo-genausarbeitung beschaumlftigt und uumlbersetzte die Inhalte in die drei Landessprachen Zudem mussten die kantonalen Bewilligungen und die Zustimmung einer Ethikkommission eingeholt werden Fuumlr die nationale repraumlsentative Stichprobe wurden 734 Klassen des 5 bis 9 Schuljahres (7 bis 11 HarmoS) zufaumlllig ausgewaumlhlt Fer-ner haben 14 Kantone eine kantonale Studie mit Oversampling be-stellt Parallel dazu wurden zahlreiche Publikationen realisiert sei es in Form wissenschaftlicher bzw allgemein verstaumlndlicher Artikel Factsheets oder eines Forschungsberichtes zum Multiplen Sub- stanzkonsum

Was wissen 3 bis 6-jaumlhrige Kinder vom Alkoholkonsum Erwachsener

In dieser vom Nationalfonds (SNF) finanzierten Studie wollte Sucht Schweiz erfassen welche Kenntnisse Kinder vom Alkoholkonsum Erwachsener haben Da die sonst uumlbliche Verwendung von Frage-boumlgen bei 3- bis 6-Jaumlhrigen nicht moumlglich ist wurden die Daten mit Hilfe von Touch-Screen Computern und Handpuppen erhoben

Erste Ergebnisse zeigen dass uumlber zwei Drittel der 3- bis 6-Jaumlhrigen (681) alkoholische Getraumlnke (Bier Wein Champagner) korrekt als solche identifizierte Knapp die Haumllfte (464) konnte die Getraumlnke korrekt benennen Dieses Wissen stieg uumlber die untersuchten Alters- gruppen deutlich an Zudem sahen die Kinder der aumllteren Gruppen den Alkohol bereits als Partygetraumlnk an und als eines das mehr von Maumlnnern getrunken wird

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

7

bdquoPre-drinkingldquo und gruppenspezifisches Ausgangs-Trinken

In dieser vom Nationalfonds (SNF) finanzierten Studie hat Sucht Schweiz die abendlichen Trinkgewohnheiten junger Erwachsener in der Welschschweiz untersucht Dabei wurde zB erforscht wie sich der Alkoholkonsum vor dem Ausgang auf die insgesamt konsumierte Menge und die damit verbundenen Probleme auswirkt Hierbei zeigte sich dass uumlber die situationsspezifische und personenbezogene Fak- toren hinaus besonders die Trinkdauer von Bedeutung ist Je laumlnger die Trinkdauer insgesamt pro Abend etwa wenn bereits zu Hause mit dem Alkoholkonsum begonnen wird desto groumlssere Mengen werden insgesamt konsumiert dh bis zu 20 Glaumlser alkoholischer Getraumlnke und mehr Mit einer Medienmitteilung im Maumlrz 2013 orientierte Sucht Schweiz uumlber die erhoumlhten Risiken dieses Kon- sumverhaltens ndash und erntete ein beachtliches Medienecho

Hospitalisierungen aufgrund von Alkohol- Intoxikation oder Alkoholabhaumlngigkeit

Im Auftrag des Bundesamtes fuumlr Gesundheit wurden die alko- holbedingten Spitaleinweisungen von 2003 bis 2010 analysiert Als Datengrundlage hierzu wurde die Schweizerische laquoMedizinische Statistik der Krankenhaumluserraquo (MS) des Bundesamtes fuumlr Statistik verwendet Der Forschungsbericht zeigte unter anderem dass es sich bei Hospitalisierungen mit der Diagnose Alkohol-Intoxikation oder Al-koholabhaumlngigkeit keinesfalls um ein Jugendphaumlnomen handelt im Gegenteil Unter den Maumlnnern nimmt die Rate der betreffenden Diagnose bis zur Altersgruppe der 65- bis 74-Jaumlhrigen stetig zu Bei den Frauen wurde eine stetige Zunahme bis zu den 45- bis 54- Jaumlhrigen festgestellt danach nimmt die Rate ab Die Medien- mitteilung vom Maumlrz erzielte das groumlsste Echo im Vergleich zu saumlmt-lichen Communiqueacutes von Sucht Schweiz im 2013

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

8 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert

Praumlvention hat viele Gesichter An erster Stelle steht die Aufklaumlrung denn Sucht-problematiken werden oft nicht erkannt sowohl in den Familien wie auch in der Gesamtbevoumllkerung Auch Opfer von Suchtproblematiken speziell die Kinder brauchen unsere Aufmerksamkeit Die Praumlvention im engeren Sinne beginnt ebenfalls bereits im Kindesalter Die entsprechenden Programme von Sucht Schweiz sind sehr gefragt Zudem wurden im 2013 grosse Anstrengungen unter-nommen um an bisher wenig erreichte Zielgruppen besser heranzukommen

9

Boby gibt Kindern alkoholkranker Eltern eine Stimme

Kinder alkoholkranker Eltern tragen eine schwere Buumlrde Wenn Mami oder Papi trinkt dreht sich zu Hause fast alles um den Alko- hol Oft fehlt es an Verlaumlsslichkeit und Geborgenheit Sie uumlberneh-men viel zu fruumlh Verantwortung und versuchen die Eltern zu entlasten fuumlhlen sich aber gleichzeitig ohnmaumlchtig In der Schweiz sind mehrere Zehntausend Maumldchen und Knaben betroffen Studien zeigen dass sie ein sechs Mal houmlheres Risiko fuumlr eine spaumltere Suchtproblematik oder andere psychische Probleme aufweisen Mit Foumlrderung und Unterstuumltzung sind diese Kinder aber in der Lage eine gesunde Persoumlnlichkeit zu entwickeln

Mit einer Aktion am Postschalter sowie einer begleitenden Medien-information machte Sucht Schweiz vor Weihnachten 2013 wiederum auf die schwierige Situation dieser Kinder aufmerksam Der kleine Hund Boby aus dem gleichnamigen Kinderbuch von Sucht Schweiz ist das Maskottchen fuumlr Kinder alkoholkranker Eltern Es wurde als Pluumlschtier an den Postschaltern abgegeben um zu sensibilisieren und um Spenden zu bitten Denn Sucht Schweiz schafft und foumlrdert Angebote welche Kinder und Eltern unterstuumltzen Zum Beispiel Gespraumlchsgruppen in denen sich Kinder austauschen koumlnnen oder die Webseite mamatrinktch papatrinktch mit einem Forum fuumlr Kinder und Jugendliche Zudem bietet Sucht Schweiz diverses Informationsmaterial fuumlr Fachleute wie auch fuumlr Betroffene an

Fortsetzung der Elternnewsletter

Ergaumlnzend zu den acht vorliegenden Elternbriefen fuumlr Eltern von Jugendlichen zwischen 12 und 16 Jahren konnte das 2012 initiier-te Angebot der Elternnewsletter 2013 weitergefuumlhrt werden Ins-gesamt erschienen vier Ausgaben zu folgenden Themen bdquoSelbst-wertgefuumlhlldquo bdquoDer Dialog mit Kindernldquo bdquoAuswirkungen von Werbung auf Alkohol- und Tabakkonsumldquo sowie bdquoVermeidung von Notfaumlllen im Zusammenhang mit Alkohol- und oder anderen Substanzenldquo Auf der Website kann der Elternnewsletter abonniert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Praumlvention in Tagesstrukturen Erweiterung des Projekts bdquoTina und Tonildquo

bdquoTina und Tonildquo ist ein umfassendes Praumlventionsprogramm fuumlr Ein-richtungen die Kinder zwischen 4 und 6 Jahren betreuen Mit Szenen aus dem Alltag traumlgt das Programm auf spielerische Art und Weise dazu bei die psychosozialen Kompetenzen der Kinder zu staumlrken Das seit 2012 in drei Landessprachen existierende Programm wurde 2013 mit einem Spiel erweitert das die Kinder mit nach Hause nehmen koumlnnen Somit werden auch die Eltern der Kinder fuumlr Informationen er-reicht

Auf Grund von Ruumlckmeldungen von Programmnutzern hat Sucht Schweiz weitere Beduumlrfnisse identifiziert und deshalb zwei neue Tina und Toni-Geschichten geschaffen laquoMeine Familieraquo (zu Res-sourcen innerhalb der Familie) und laquoStreit unter Freundenraquo (zu Moumlglichkeiten positiver Konfliktloumlsung)

In der Romandie hat Sucht Schweiz den Austausch mit kantona-len Behoumlrden und anderen Fachstrukturen die fuumlr Kinderbetreuung zustaumlndig sind erheblich ausgeweitet und das Programm systema- tisch dem Fachpublikum vorgestellt Damit wird die Verbreitung von Tina und Toni gefoumlrdert

Clever Club

bdquoClever Clubldquo ist ein paumldagogisches Praumlventionshilfsmittel das in erster Linie fuumlr ausserschulische Betreuungsangebote entwickelt wurde Das Hauptziel von Clever Club ist die Unterstuumltzung der Ent- wicklung von Lebenskompetenzen wie zum Beispiel mit Aumlngsten Enttaumluschungen und Fehlschlaumlgen angemessen umzugehen das Selbstwertgefuumlhl zu staumlrken oder sich in der Gruppe behaupten zu koumlnnen Im 2013 haben zahlreiche Mittagstische und Tagesschulen dieses Programm durchgefuumlhrt uumlber 10 davon hat Sucht Schweiz aktiv begleitet weitere LeiterInnen wurden gecoacht

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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wwwmeinselbstwertgefuehlch

Ein gesundes Selbstwertgefuumlhl ist ein starker Schutz gegen eine Suchterkrankung Die auf Franzoumlsisch bereits 2012 lancierte Web-seite wwwestimedesoich wurde deshalb 2013 auch auf Deutsch adaptiert und aufgeschaltet Diese Webseite erlaubt es Jugendli-chen sich mit Fragen rund um ihr Selbstwertgefuumlhl auseinander-zusetzen und bietet Uumlbungen an die selbstwertstaumlrkend wirken koumlnnen

Erweiterung des Interkantonalen Programms zur Praumlvention von Gluumlcksspielsucht

Seit 2009 ist Sucht Schweiz von zehn Deutschschweizer Kantonen (AG BE BL BS LU OW NW SO UR ZG) beauftragt Massnahmen zur Praumlvention von Gluumlcksspielsucht zu entwickeln und umzusetzen Bei verschiedenen Angeboten konnte zudem die interkantonale Zu-sammenarbeit durch eine Kooperation mit zusaumltzlichen 6 Kantonen aus der Ostschweiz (AR AI GL GR SG TG) erweitert werden

2013 wurden die in der ersten Programmphase entwickelten Mass- nahmen wie die Website wwwsos-spielsuchtch die Onlinebe- ratung sowie die Helpline (Nr 0800 040 080) weitergefuumlhrt Eine zweite Welle der bdquoSpielen ohne Suchtldquo - Plakatkampagne diesmal mit zusaumltzlichen Kartonhaumlngern und Fenstertransparenten im OumlV wurde im Herbst durchgefuumlhrt ergaumlnzt durch eine Medieninforma-tion In Folge dieser zweiten Kampagnenwelle ist die Anzahl der Anrufenden im Verhaumlltnis zum Vorjahr gestiegen Besonders bei den Angehoumlrigen konnte eine Zunahme festgestellt werden Auch in Bezug auf die Website konnte im Anschluss an die Kampagne eine voruumlbergehende Zunahme von 30 der Besucherzahlen ver-zeichnet werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Nationale Wissensplattform zu Alter und Sucht

Aus einer Zusammenarbeit zwischen Sucht Schweiz Infodrog Zuuml-fam und Forelklinik ist die neue internetbasierte Wissensplattform wwwalterundsuchtch entstanden Sie enthaumllt spezifische Informa-tionen zum Thema bdquoAlkohol und Alterldquo fuumlr aumlltere Menschen und Nahestehende fuumlr AumlrztInnen und fuumlr weiteres Fachpersonal das mit aumllteren Menschen zu tun hat Die Website steht in Deutsch Franzoumlsisch und Italienisch zur Verfuumlgung Das ebenfalls dreispra-chige Communiqueacute vom April 2013 fand ein gutes Medienecho

Fuumlr die Erarbeitung der Webinhalte wurden aktuelle wissenschaft-liche Studien einbezogen und die Meinungen sowohl von aumllteren Menschen als auch von Fachpersonen eingeholt Die Erarbeitung erfolgte mit finanzieller Unterstuumltzung durch das NPA Eine Erwei-terung auf andere Substanzen und Themen ist vorgesehen

Praumlventionsprojekte fuumlr MigrantInnen

Fuumlr Migrantinnen und Migranten existierten bisher kaum Infor-mationsmittel uumlber risikoarmes Trinken oder uumlber problematische Konsummuster Ratgeber in verschiedenen Herkunftssprachen zu diesen oft tabuisierten Themen sind dringend noumltig Sucht Schweiz hat deshalb die beiden Broschuumlren laquoAlkohol (k)ein Problemraquo und laquoAlkoholabhaumlngigkeit Auch Nahestehende sind betroffenraquo im 2013 auch in die Sprachen grosser Migrantengruppen in der Schweiz uumlbersetzt naumlmlich in Tuumlrkisch Albanisch Tamilisch Englisch Ser-bokroatisch Russisch Portugiesisch und Spanisch

Die Auswahl der Sprachen und der Zielsetzungen erfolgte auf der Basis der im Bericht von migesplus (Nationales Programm Migrati-on und Gesundheit) erfassten Angebotsluumlcken sowie auf einer Be-duumlrfnisumfrage bei verschiedenen migrationsspezifischen Fachstel-len Das Projekt wurde von migesplus finanziell unterstuumltzt und von einer Medienmitteilung begleitet

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Im Rahmen des Interkantonalen Programms zur Praumlvention der Gluumlcksspielsucht wurde die bereits seit 2012 umgesetzte Erweite-rung der Website auf fuumlnf zusaumltzliche Sprachen im 2013 ausgebaut Auszuumlge aus diversen Rubriken bzw Texten der Website wurden in verkuumlrzten und sprachlich vereinfachten Texten neu zusammenge-stellt Die neuen Texte wurden in Zusammenarbeit mit Personen der jeweiligen Muttersprache in die Sprachen Portugiesisch Thai Tuumlrkisch BosnischSerbischKroatisch und Englisch uumlbersetzt

Neuausgaben von Informationsmaterialien

Wie jedes Jahr hat Sucht Schweiz auch 2013 zahlreiche Broschuumlren und Flyer uumlberarbeitet und neu gedruckt So wurde zum Beispiel die 16-seitige Broschuumlre bdquoFragen und Antworten zu Cannabisldquo aktualisiert und auch der Flyer uumlber Kokain wurde inhaltlich und gra-fisch erneuert Alle Informationsmaterialien stehen auf der Website in der Rubrik Info-MaterialienBroschuumlren zum Download bereit Auch gedruckte Exemplare koumlnnen via unsere Website bestellt wer-den

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

14 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen

Sucht Schweiz nutzt ihre Expertise auch dazu Praumlventionsempfehlungen fuumlr Fachleute zu erarbeiten oder entsprechende Prozesse in Gang zu bringen Im vergangenen Jahr waren vor allem die Bereiche Alkoholintoxikation mit Spitalein-weisung familienbasierte Suchtpraumlvention sowie Alkohol und Schwangerschaft im Fokus von Sucht Schweiz

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Alkoholintoxikationen mit Spitaleinweisung

In den letzten Jahren haben Suchtfachstellen und Spitaumller in ver-schiedenen Kantonen Unterstuumltzungsangebote fuumlr Personen die mit einer Alkoholvergiftung ins Spital eingeliefert werden entwick-elt Ziel ist es mittels einer Kurzintervention bdquoam Krankenbettldquo oder zu einem spaumlteren Zeitpunkt gefaumlhrdete Personen fruumlhzeitig zu erfassen und ihnen bei Bedarf weiterfuumlhrende Unterstuumltzung anzubieten Betroffene sollen bei einer Alkoholvergiftung nicht nur medizinisch versorgt sondern auch motiviert werden sich mit dem riskanten Konsumverhalten auseinanderzusetzen

Die Angebote in der Schweiz zeichnen sich ua auf Grund unter-schiedlicher medizinischer Versorgungsstrukturen durch eine grosse Heterogenitaumlt aus was eine wissenschaftliche Auswertung der Projekte erschwert Deshalb hat Sucht Schweiz 2013 den na-tionalen und internationalen Wissensstand analysiert Auf dieser Basis werden nun Empfehlungen und ein Massnahmenkatalog fuumlr Fachleute erarbeitet dies in Zusammenarbeit mit einer Experten-gruppe in der Aumlrzte und Aumlrztinnen Pflegefachpersonen Wissen-schaftlerinnen sowie Fachleute kantonaler Suchtberatungsstellen vertreten sind

Kongress bdquoFamilienbasierte Suchtpraumlventionldquo

Im Erziehungs- und Kommunikationsstil von Muumlttern und Vaumltern wie auch in ihrer eigenen Haltung gegenuumlber Suchtmitteln liegen bedeutende Schutz- oder Risikofaktoren fuumlr Suchtentwicklung Es gilt den Einfluss von Familien fuumlr die Praumlvention zu nutzen

Deshalb hat Sucht Schweiz am 25 April 2013 in Biel einen nationa-len Kongress zur familienbasierten Suchtpraumlvention durchgefuumlhrt Die uumlber 120 am Kongress teilnehmenden Fachleute aus dem Be-reich der familienbezogenen Praumlvention erhielten einen Uumlberblick uumlber die Situation in der Schweiz sowie einen Einblick in Projekte aus dem Ausland Es wurde deutlich dass das Potential der fami-lienbasierten Suchtpraumlvention in der Schweiz noch unzureichend genutzt wird Auch werden benachteiligte Familien noch wenig erreicht Bestehende Angebote werden uumlberwiegend von gebilde-ten und gut integrierten Eltern genutzt

Der Kongress bot sehr gute Ideen

wie man Loumlsungswege foumlrdern und

sie an jeden Familienkontext anzu-

passen kann

Teilnehmerin des Kongresses

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Im Anschluss an die Praumlsentation von mehreren Best-Practice-Pro-jekten aus dem Ausland wurden Erfolgsfaktoren und Stolpersteine identifiziert Daraus konnten Zugangsmoumlglichkeiten zu Eltern und speziell zu benachteiligten Familien abgeleitet werden

Alkohol und Schwangerschaft Erarbeitung von Empfehlungen fuumlr Fachleute

Ziel dieses 2013 gestarteten Projektes ist die Erarbeitung breit abgestuumltzter Empfehlungen fuumlr Fachpersonen zu Alkohol in der Schwangerschaft In einer ersten Phase wurde dank finanzieller Unterstuumltzung des NPA ein Bericht laquoSchwangerschaft und Alko-holraquo verfasst welcher eine Uumlbersicht uumlber aktuelle wissenschaft-liche Erkenntnisse zu den Risiken des Alkoholkonsums waumlhrend der Schwangerschaft ermoumlglicht Diese Erkenntnisse liefern Exper-tinnen und Experten die Grundlage um in einer zweiten Projekt-phase 2014 im Rahmen einer Experten-Befragung einen Konsens zu erarbeiten wie schwangere Frauen hinsichtlich Alkoholkonsum beraten werden koumlnnen Ziel ist dass zukuumlnftig Fachleute im Be-reich Schwangerschaft und Geburt (GynaumlkologInnen Hebammen Praumlventionsfachleuchte ua) Empfehlungen erhalten die sie in ihrem jeweiligen Berufskontext den Adressatinnen weitergeben koumlnnen

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

17TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze

Um neuen Entwicklungen und Suchtproblematiken gerecht zu werden muumlssen permanent neue Praxismodelle entwickelt und bestehende getestet werden Sucht Schweiz hat sich diesbezuumlglich im 2013 mehrfach engagiert Fuumlr die Sucht-praumlvention ist zudem entscheidend ob gesetzliche Bestimmungen eingehalten werden Diesbezuumlgliche Untersuchungen von Sucht Schweiz haben gezeigt dass noch grosser Handlungsbedarf besteht

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Von der Theorie zur Praxis Entwicklung von regionalen Modellprojekten fuumlr familien- bezogene Suchtpraumlvention

Das Aufwachsen in bdquoEinelternfamilienldquo in schwierigen Lebenslagen gilt als Risikofaktor fuumlr Sucht im Jugendalter Gleichzeitig gehoumlren familienbasierte Angebote zu den wirksamsten Ansaumltzen in der Al-koholpraumlvention In der Praumlvention werden alleinerziehende Eltern wie auch Eltern mit wenig Ressourcen jedoch nur selten erreicht Diese Luumlcke soll nun geschlossen werden

Bereits 2012 hat Sucht Schweiz international etablierte Best Prac-tice-Ansaumltze suchtpraumlventiver Elternprojekte identifiziert sowie eine Bestandsaufnahme der Projekte in der Schweiz durchgefuumlhrt

Der daraus resultierende Massnahmen- und Empfehlungskatalog fuumlr Fachleute fliesst nun in die Entwicklung von wissenschaftlich begleiteten Modellprojekten ein Sucht Schweiz erarbeitet gemein-sam mit der Stiftung Berner Gesundheit ein Pilotprojekt fuumlr alleiner-ziehende Eltern Ziele des Projekts sind die Verzoumlgerung des Ein-stiegs in den Substanzkonsum sowie die Verringerung von bereits bestehendem Konsum bei Jugendlichen

Im Rahmen der Ausarbeitung fand eine Befragung von uumlber 50 allein- erziehenden Muumlttern und Vaumltern in sozial benachteiligten Lebenssi-tuationen statt um Einblick in deren Beduumlrfnisse zu erhalten Von einer Mehrheit der Befragten wurde ein Angebot mit mehreren Treffen gewuumlnscht ndash Voraussetzung ist neben Anderem ein Kinder-huumltedienst

Nationale Expertengruppe fuumlr Fachleute aus dem Bereich familienbasierte Praumlvention

Um die Entwicklung von regionalen Modellprojekten im Bereich der familienbezogenen Suchtpraumlvention zu unterstuumltzen und breit zu verankern wurde eine nationale Expertinnen- und Expertengruppe gebildet Die 10 Fachpersonen bringen ihr Wissen und ihre Erfah-

laquoHilfe mein Kind ist Teenagerraquo

Aus der Befragung alleinerziehender VaumlterMuumltter

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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rungen im Zusammenhang mit familienbezogener Suchtpraumlvention ein so dass alle vom gegenseitigen Austausch wie auch von der gemeinsamen Entwicklung von Modellprojekten profitieren koumlnnen

laquocool and cleanraquo

Im Auftrag von Swiss Olympic fuumlhrt Sucht Schweiz eine Teilevalua-tion des Praumlventionsprogramms laquocool and cleanraquo durch Es ist das groumlsste nationale Programm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay im Sport und richtet sich insbesondere an Jugendliche im Breitensport und Schweizer Nachwuchstalente Im Jahr 2013 wurde Sucht Schweiz erneut mit einer Teilevaluation von laquocool and cleanraquo beauftragt Um die Umsetzung des Programms zu evaluieren werden bis Ende 2014 etwa 25 halbstuumlndige Gruppengespraumlche mit laquocool and cleanraquo-Teams (Sportgruppen die am Programm laquocool and cleanraquo mitmachen) durchgefuumlhrt

Wie erhalten Jugendliche Zugang zum Alkohol

In diesem Projekt wurde untersucht auf welchen Wegen Jugendliche zu Alkohol kommen obwohl sie noch nicht dazu berechtigt waumlren Hierzu fuumlhrte Sucht Schweiz 223 qualitative Interviews mit Jugendli-chen aus verschiedenen Regionen der Suisse Romande durch Die Jugendlichen zeigten sich erstaunlich erfinderisch im Beschaffen von Alkohol und gaben preis wie sie die Zugangsbeschraumlnkungen wahrnehmen So brachte die Studie Aufschluumlsse uumlber noumltige Mass-nahmen auf Seite der Behoumlrden

Zwei Drittel der Befragten gaben zu unberechtigt Alkohol gekauft zu haben Nur fuumlr einen Drittel der Befragten allerdings ist dies die bevorzugte Beschaffungsweise Ein weiteres Drittel laumlsst sich den Kauf lieber durch einen volljaumlhrigen Stellvertreter erledigen ein Viertel der Befragten hat bevorzugt an geselligen Gelegenheiten Zugang zu Alkohol oft im Austausch gegen andere Beitraumlge Die Resultate wurden auf Konferenzen praumlsentiert und werden noch in wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Gleichzeitig hat Sucht Schweiz eine zweite Welle von Alkohol- Testkaumlufen im Kanton Waadt wissenschaftlich begleitet Die von der Fondation Vaudoise contre lrsquoalcoolisme mandatierten jugendlichen Testkaumlufer sollten versuchen Alkohol in Laumlden einzukaufen Damit wurde uumlberpruumlft ob die Geschaumlfte die gesetzlichen Vorschriften nun besser einhielten Die Resultate dieser zweiten Welle (nach 2011) waren ernuumlchternd Nur 21 der Verkaufsstellen kamen dem Ge-setz nach in 79 der Tests konnten Jugendliche ihnen nicht zuste-hende alkoholische Getraumlnke erwerben Die Restaurants verhielten sich dabei noch weniger gesetzeskonform als der Detailhandel

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

21TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz erarbeitet nicht nur Empfehlungen sondern bietet auch Weiterbildungen fuumlr Fachleute und Verantwortliche in Unternehmen damit diese ihre Praumlventionsfunktion noch besser wahrnehmen koumlnnen Zudem beraumlt Sucht Schweiz suchtbetroffene Menschen und ihre Angehoumlrigen sei es per Telefon Mail oder Internet

Sucht Schweiz schult und beraumlt

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Kinder aus alkoholbelasteten Familien identifizieren Schulung von Multiplikatoren

Im Jahr 2012 hat Sucht Schweiz mit finanzieller Unterstuumltzung des NPA (Nationales Programm Alkohol) eine Multiplikatorenfortbildung entwickelt Mit diesem Training koumlnnen kantonale Partner geschult werden damit diese ihrerseits Personen in ihrer Region ausbilden resp sensibilisieren koumlnnen die beruflich mit Kindern und Jugendli-chen aus suchtbelasteten Familien in Kontakt sind (Sozialdienst Jugendgericht usw) So kann Sucht Schweiz Fachpersonen aus dem Sozial- Gesundheits- und Bildungsbereich fuumlr das Thema sen-sibilisieren Die sehr interaktive und praxisorientierte Fortbildung beinhaltet nebst Fachwissen auch didaktisches Material 2013 wur-den in der Romandie zwei und in der Deutschschweiz drei Fortbil-dungen agrave 2 Tagen durchgefuumlhrt Die naumlchste Fortbildung findet am 67 November 2014 in Aarau statt

Als Ergaumlnzung zur Weiterbildung wurde 2013 der bestehende Leit-faden fuumlr Fachpersonen bdquoUnterstuumltzung fuumlr Kinder aus alkoholbe-lasteten Familien Grundlagen und Interventionsmoumlglichkeitenldquo uumlberarbeitet und erweitert Er ist zudem neu auch auf Italienisch erhaumlltlich

Suchtpraumlvention in Betrieben

Die Nachfrage nach unseren Kader- und Mitarbeiterschulungen zur betrieblichen Suchtpraumlvention in der Romandie ist weiterhin gross Deshalb wurde das Angebot auch im Jahr 2013 weitergefuumlhrt Gleichzeitig wurde die Website wwwalkoholamarbeitsplatzch aktualisiert sowie neu auf Italienisch adaptiert Auch ausserhalb von Betrieben beispielsweise an Fachhochschulen wurden ver-schiedene Workshops und Schulungen rund ums Thema Sucht am Arbeitsplatz durchgefuumlhrt

laquoIm Kurs habe ich wertvolle Metho-

den zur Vermittlung des Themas

kennen gelerntraquo

Schulungsteilnehmerin

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Beratung am Telefon per Mail und per Internet

Sucht Schweiz beantwortet Fragen rund um Sucht und Suchtmittel Die Fragen aus der Bevoumllkerung wie auch aus Fachkreisen oder von Schulen betreffen generelle Informationen zu Sucht wie auch konkrete Konsumsituationen Die Praumlventionsabteilung hat im Jahr 2013 telefonisch oder schriftlich 506 solche Anfragen bearbeitet und hierfuumlr uumlber 500 Stunden investiert Zusaumltzlich beantwortet Sucht Schweiz auf wwwciaoch Anfragen von Jugendlichen die psychoaktive Substanzen betreffen Um noch benutzerfreundlicher zu werden hat Sucht Schweiz uumlberdies ihre Website-Rubrik bdquoRat und Hilferaquo im 2013 grundlegend uumlberarbeitet

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

24 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein

Strukturelle Massnahmen sind in der Suchtpraumlvention unabdingbar Dazu zaumlhlen die gesetzliche Steuerung des Preises der Zugaumlnglichkeit oder der Werbung fuumlr Alkohol und Tabak Sucht Schweiz setzt sich gemeinsam mit Partnern fuumlr eine wirksame Suchtpolitik ein Mit Medientexten Faktenblaumlttern oder Beitraumlgen auf wwwsuchtschweizch sensibilisiert Sucht Schweiz politische Kreise und die Oumlffentlichkeit Parlamentarier und Parlamentarierinnen erhalten zudem spezi-fische Informationen zur Entscheidungsfindung

25

Geschaumltzte 250rsquo000 Personen in der

Schweiz sind alkoholabhaumlngig Dies

entspricht fast zwei Mal der Einwoh-

nerzahl Berns Jeder 12 Todesfall ist

auf Alkohol zuruumlckzufuumlhren und jede

5 Person trinkt Alkohol auf riskante

Weise Diese Fakten gehen allzu oft

vergessen

Totalrevision Alkoholgesetz

In einer Koalition mit den Suchtfachverbaumlnden sowie weiteren Part-nern engagiert sich Sucht Schweiz fuumlr eine verantwortungsvolle Alkoholpolitik Die laufende Revision der Alkoholgesetzgebung ist das Geschaumlft mit der groumlssten Tragweite Aus Praumlventionssicht standen die Zeichen im Berichtsjahr auf Sturm Die wichtigsten Massnahmen zur Eindaumlmmung des problematischen Konsums haben gegen- uumlber den Interessen der Alkoholindustrie einen schweren Stand Mindestpreise ein Nachtverkaufsverbot keine Lockvogelangebote In einem zunehmend liberalisierten Markt waumlren dies wirksame Marktkorrekturen zum Schutz der Gesundheit Davon ist die heutige Gesetzesvorlage weit entfernt

Kurze Chronologie der Debatte

bull Uumlberraschend spricht sich der Staumlnderat im Maumlrz 2013 fuumlr Min-destpreise aus Ein Rechtsgutachten bestaumltigt im Uumlbrigen dass ein Mindestpreis mit dem Freihandelsabkommen Schweiz-EU sowie mit der Wirtschaftsfreiheit vereinbar ist Gleichzeitig will die Kleine Kammer den Verkauf alkoholischer Getraumlnke im Detail-handel zwischen 22 und 06 Uhr verbieten und das heutige Verbot von Happy Hours fuumlr Spirituosen aufheben

bull Im September 2013 spricht sich der Nationalrat gegen einen Min-destpreis und gegen ein Verkaufsverbot in der Nacht aus Einig-keit herrscht bei den Happy Hours Diese sollen fuumlr alle Alkoho-lika und jederzeit erlaubt sein Gleich wie der Staumlnderat will der Nationalrat Testkaumlufe im Gesetz verankern

bull Die Kommission fuumlr Wirtschaft und Abgaben des Staumlnderats beauftragt die Verwaltung ein verfassungskonformes Steuer-system zu finden welches die houmlheren Produktionskosten in der Schweiz wettmacht und Hochstammbaumlume foumlrdert Um Steuer-ausfaumllle zu vermeiden sprechen sich Praumlventionskreise gegen ein neues Steuersystem aus

bull Die Parlamentsdebatte wird im 2014 fortgesetzt

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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15 aller Todesfaumllle in der Schweiz

gehen auf das Konto Rauchen

Kostenfolge bei Spitaleinlieferungen nach Alkoholvergiftungen

Auch bei der Aumlnderung des Krankenversicherungsgesetzes agiert Sucht Schweiz in einer Koalition mit Partnern Laut der Initiative von Nationalrat Toni Bortoluzzi (SVP) soll die medizinische Notversorgung nach exzessivem Alkoholkonsum durch die Betroffenen selbst be-zahlt werden Die Kommission fuumlr soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates ist Mitte 2013 auf einen entsprechenden Entwurf einer Gesetzesaumlnderung eingetreten Im Fruumlhjahr 2014 soll die Vor-lage bei den interessierten Kreisen in die Vernehmlassung geschickt werden

Wer wegen Alkoholabhaumlngigkeit oder Alkoholvergiftung aumlrztliche Hilfe braucht soll diese weiterhin unabhaumlngig vom Portemonnaie bekommen Das fordern Suchtfachleute darunter Sucht Schweiz die mit der Medienarbeit zum Thema politische Kreise und die Be-voumllkerung sensibilisiert Die geplante Neuregelung laumlsst befuumlrchten dass Personen mit einer Alkoholvergiftung nicht versorgt werden weil sie die Kosten scheuen oder ihnen das Geld fehlt Die Notver- sorgung rettet Leben und sie ermoumlglicht weitere Hilfe die das Trink- verhalten zu aumlndern vermag

Revision Tabaksteuergesetz

Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention (AT) ver-folgt Sucht Schweiz die Politikentwicklung beim Tabak Mit der Revi-sion des Tabaksteuergesetzes soll die Besteuerung des inlaumlndischen Tabaks schrittweise ans EU-Niveau angepasst werden Der Bun-desrat verfolgt in erster Linie fiskalpolitische Ziele Gesundheits- organisationen forderten in der Vernehmlassung spuumlrbare Steuer- erhoumlhungen die den Tabakkonsum sowie die Anzahl Tabaktoter ver-mindern

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

27

In diesem Jahr finden allein auf dem

amerikanischen Kontinent uumlber 15

Millionen Menschen neue Regulie-

rungen vor die es ihnen erlauben

Cannabis legal zu erwerben und zu

konsumieren - sofern sie das zulaumls-

sige Alter erreicht haben

Cannabis

Bislang war der Cannabiskonsum kantonal unterschiedlich geahn-det worden Mit dem Inkrafttreten des revidierten Betaumlubungsmit-telgesetzes im Oktober 2013 folgte eine nationale Regelung die von den strafrechtlichen Konsequenzen abruumlckt Der Konsum kann heute mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken geahndet wer-den wenn die Person mindestens 18-jaumlhrig ist und nicht gleichzeitig andere Gesetzesverstoumlsse begeht Da der Besitz von mehr als 10 g Cannabis strafbar ist kommt das Ordnungsbussenverfahren nur bei Besitz von weniger als 10 g zur Anwendung Sucht Schweiz hat sich seit langem fuumlr die Abkehr von der wirkungslosen Kriminalisie-rung ausgesprochen obwohl damit nicht alle Probleme geloumlst sind

International sind derzeit verschiedene Entwicklungen in der Can-nabispolitik zu beobachten Auch in der Schweiz ist in mehreren Staumldten die Diskussion uumlber alternative Modelle fuumlr den Umgang mit Cannabis im Gang Sucht Schweiz verfolgt die Regulierungs-bestrebungen beim Cannabis auf nationaler und internationaler Ebene eingehend und liefert im Maumlrz 2014 mit einem neuen Bericht einen differenzierten Blick auf die oft komplexen Regulierungsmo-delle

Nationale Strategien zur Gesundheit

Der Bundesrat hat im Januar 2013 die Gesamtschau bdquoGe-sundheit2020ldquo verabschiedet Mit Massnahmen in allen Berei-chen des Gesundheitssystems sollen Gesundheitsfoumlrderung und Krankheitsvorbeugung intensiviert werden Im November 2013 beschlossen Bund und Kantone zudem den Start fuumlr die Erarbei-tung einer Nationalen Strategie zur Praumlvention nicht uumlbertragbarer Krankheiten bis 2016 Die Strategie soll die Gesundheitskompe-tenzen der Bevoumllkerung verbessern sowie Rahmenbedingungen fuumlr ein gesuumlnderes Verhalten schaffen Sucht Schweiz zaumlhlt zu den zahlreichen Akteuren welche beide Strategien weiter entwickeln

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

28 TAumlTIGKEITSBERICHT 201328

2013in Zahlen

29TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die sich Tag fuumlr Tag engagieren um Suchtprobleme zu vermindern oder zu verhuumlten

Kurse und Konferenzbeitraumlge unserer Fachleute aus Praumlvention und For-schung

Kurse und Fortbildungen fuumlr Betriebe in der Romandie zum professionellen Umgang mit Alkoholproblemen am Arbeitsplatz

Publikationen unserer Forschungsabteilung Artikel in Fachzeitschriften Buumlcher Buchbeitraumlge und Forschungsberichte

TeilnehmerInnen am nationalen Kongress laquoFamilienbasierte Suchtpraumlven-tionraquo

Stunden fuumlr Beratung und Auskuumlnfte via Telefon oder Internet zu Fragen rund um Abhaumlngigkeiten

Medienbeitraumlge mit Nennung von Sucht Schweiz

Abonnentinnen und Abonnenten des Elternnewsletters (1873 in Deutsch 991 in Franzoumlsisch)

Abonnentinnen und Abonnenten unseres allgemeinen Newsletters (2903 in Deutsch 1684 in Franzoumlsisch)

Jugendliche welche die Website wwwmeinselbstwertgefuumlhlch besuchten

Besucherinnen und Besucher der mehrsprachigen Webseite wwwsos-spielsuchtch

Besuche auf der Website wwwtinatonich ein Praumlventionsprogramm fuumlr Einrichtungen die Kinder von 4-6 Jahren betreuen

Downloads von Broschuumlren auf wwwsuchtschweizch

Exemplare unserer Publikationen die in Deutsch Franzoumlsisch Italienisch oder weiteren Sprachen in die ganze Schweiz verschickt wurden

Uumlber 1 Million Besuche auf den Websites von Sucht Schweiz (Hauptseite wwwsuchtschweizch sowie die Sites MamatrinktPapatrinkt Alkoholkon-sum Alkohol im Koumlrper Alkohol im Strassenverkehr Spielsucht TinaampToni sowie Mein Selbstwertgefuumlhl)

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246lsquo094

290lsquo783

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30 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012

IN CHF 2013 2012

NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 3rsquo734rsquo591 3rsquo722rsquo139

NICHT ZUGEWIESENE LEGATE 420rsquo444 724rsquo522

TOTAL NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 4rsquo155rsquo036 4rsquo446rsquo661

ERTRAG AUS LEISTUNGEN 2rsquo256rsquo425 2rsquo982rsquo738

SUBVENTIONEN 1rsquo490rsquo711 1rsquo434rsquo886

ZUGEWIESENE SPENDEN FUumlR PROJEKTE 35rsquo150 50

ANDERE BETRIEBLICHE LEISTUNGEN 8rsquo792 16rsquo465

TOTAL BETRIEBSLEISTUNGEN 3rsquo791rsquo078 4rsquo434rsquo139

PERSONALAUFWAND -4rsquo678rsquo778 -4rsquo545rsquo167

LEISTUNGEN DRITTER -128rsquo564 -113rsquo331

TOTAL PERSONALAUFWAND -4rsquo807rsquo342 -4rsquo658rsquo498

DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

TOTAL DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

AUFWAND INFRASTRUKTUR -15rsquo043 -31rsquo919

MIETEN -47rsquo436 -49rsquo648

TOTAL AUFWAND INFRASTRUKTUR -62rsquo479 -81rsquo567

WEITERER VERWALTUNGSAUFWAND -172rsquo111 -232rsquo030

ANDERE BETRIEBSKOSTEN -42rsquo289 -40rsquo049

ABSCHREIBUNGEN -12rsquo508 0

SONSTIGER BETRIEBLICHER AUFWAND -226rsquo908 -272rsquo079

TOTAL BETRIEBSAUFWAND -8rsquo338rsquo058 -9rsquo080rsquo613

BETRIEBSERGEBNIS -391rsquo943 -199rsquo813

WERTSCHRIFTENERGEBNIS -418 3rsquo378

FINANZERGEBNIS -418 3rsquo378

IMMOBILIENERTRAG 168rsquo173 163rsquo235

IMMOBILIENAUFWAND -191rsquo400 -604rsquo765

ABSCHREIBUNGEN 1978-2012 -1rsquo547rsquo000

IMMOBILIENERGEBNIS -1rsquo570rsquo227 -441rsquo529

31TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012 (Fortsetzung)

IN CHF 2013 2012

AUSSERBETRIEBLICHER ERTRAG 1rsquo100rsquo791 14rsquo062

AUSSERBETRIEBLICHER AUFWAND -1rsquo098rsquo776 -1rsquo432

TOTAL AUSSERBETRIEBLICHE ERGEBNISSE 2rsquo015 12rsquo630

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR VOR AumlNDERUNG RESERVEN -1rsquo960rsquo573 -625rsquo334

AumlNDERUNGEN RESERVEN

VERWENDUNG ZUGEWIESENER RESERVEN 1rsquo941rsquo200 592rsquo000

BEITRAG AN ZUGEWIESENE RESERVEN 0 0

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR -19rsquo373 -33rsquo334

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Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

Unser Postcheckkonto fuumlr Ihre Spende 10-261-7

Sucht Schweiz Av Louis-Ruchonnet 14 Postfach 870 CH-1001 Lausanne Tel 021 321 29 11 Fax 021 321 29 40 wwwsuchtschweizch infosuchtschweizch

Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

bull transparenteInformationundaussagekraumlftigeRechnungslegung

bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

bull aufrichtigeKommunikationundfaireMittelbeschaffung

  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
Page 3: Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

3TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Es ist ein Ding der Unmoumlglichkeit Ihnen die ganze Bandbreite unserer Aufgaben auf so wenigen Seiten aufzuzeigen Wie koumlnnten wir derart viele abgeschlossene oder noch laufende Forschungs- und Praumlventionsprojekte veroumlffentlichte Publi-kationen Zusammenkuumlnfte von Expertengruppen Durchfuumlhrungen von Weiter-bildungstagen und Teilnahmen an Kongressen auf einigen Seiten beschreiben Deshalb haben wir uns entschieden in diesem Jahresbericht nur einen Teil der Projekte und Aktivitaumlten von 2013 vorzustellen Diese werden Ihnen jedoch einen guten Einblick geben mit welchem Engagement welcher Begeisterung und Aus-dauer wir uns fuumlr das Wohl der Bevoumllkerung einsetzen indem wir unsere Kraumlfte in die wissenschaftliche Forschung die direkte Hilfe und die Praumlvention investieren

Kinder Familien Schulen Unternehmen und Behoumlrden Sie alle muumlssen hinsicht-lich der Probleme die Alkohol- und Drogenmissbrauch verursachen sensibilisiert werden Uumlberdies soll jeder Mensch die Moumlglichkeit haben Hilfe und Rat zu er-halten wenn er direkt oder indirekt mit solchen Problemen konfrontiert ist Auch hierfuumlr sind wir da

Und dennoch Es gibt noch so viel zu tun

Wir werden aber nicht muumlde unseren Auftrag zusammen mit Ihnen weiter- zufuumlhren Jede finanzielle Unterstuumltzung die wir erhalten ob privat oder oumlffentlich ist eine effiziente Investition in unsere Aktivitaumlten Ich moumlchte Ihnen an dieser Stelle herzlich fuumlr das Vertrauen danken das Sie uns mit Ihrer Spende bezeugen Jeder Betrag ist wichtig und hilft die Situation von tausenden von Menschen zu verbessern

Schliesslich moumlchte ich noch den Mitgliedern des Stiftungsrates danken die sich ebenfalls unermuumldlich einsetzen und unsere Arbeit mittragen

Im Namen des ganzen Teams von Sucht Schweiz

Michel Graf Direktor

PS Auf wwwsuchtschweizch koumlnnen Sie alle unsere Aktivitaumlten entdecken

Vorwort des Direktors

4 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz schafft Wissen

Sucht Schweiz hat eine umfassende Expertise im Bereich Sucht und Praumlven-tion Dieses Wissen wird laufend vertieft und aktualisiert Denn das Verhalten von suchtgefaumlhrdeten Bevoumllkerungsteilen veraumlndert sich permanent und neue Suchtproblematiken (neue Stoffe Internet etc) kommen hinzu So koumlnnen Praumlventionsstrategien laufend angepasst werden Einzelne Projekte finden sich zudem in weiteren Kapiteln Die ganze Palette ist auf unserer Website einsehbar

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Suchtmonitoring Schweiz

laquoSuchtmonitoring Schweizraquo ist ein epidemiologisches Uumlberwa-chungssystem das vom Bundesamt fuumlr Gesundheit (BAG) in Auf-trag gegeben wurde Sein Zweck ist das Zusammentragen und die Verbreitung von Informationen uumlber das Verhalten der in der Schweiz wohnhaften Bevoumllkerung in Bezug auf psychoaktive Sub-stanzen (Tabak Alkohol illegale Drogen Medikamente) sowie den damit verbundenen Risiken (Abhaumlngigkeit gesundheitliche Schaumlden psy-chosoziale Probleme)

Sucht Schweiz ist ua verantwortlich fuumlr die jaumlhrliche Befragung der Allgemeinbevoumllkerung (CoRolAR) sowie die neue Website die im Fruumlhling 2013 aufgeschaltet wurde Diese bietet einen Uumlberblick uumlber die verfuumlgbaren epidemiologischen Daten zu substanzbezo-genen Problemen Sie ist nach Substanzen und Indikatoren geglie- dert und ermoumlglicht eine vertiefte Suche nach Informationen zu Konsumtrends und Folgeproblemen Die Inhalte werden regelmaumls-sig aktualisiert

Das Suchtmonitoring wird gemeinsam realisiert von Sucht Schweiz dem laquoInstitut universitaire de meacutedecine sociale et preacuteventiveraquo (IUMSP Lausanne) dem Schweizer Institut fuumlr Sucht- und Ge-sundheitsforschung (ISGF Zuumlrich) und dem Institut fuumlr Begleit- und Sozialforschung (ISBF Zuumlrich)

act-info

laquoact-inforaquo ist ein einheitliches gesamtschweizerisches Klienten-monitoringsystem fuumlr den Bereich der Suchthilfe Sucht Schweiz betreibt zwei Teilstatistiken dieses Systems SAMBAD (ambulan-ter Bereich der psychosozialen Suchthilfe) und Residalc (stationaumlrer Alkohol- und Medikamentenbereich) Die regelmaumlssigen Aktivitauml-ten des Monitorings beinhalten Erfassung Kontrolle Bereinigung und Analyse der Daten Um die Datenerhebung zu optimieren wurde 2013 eine neue intern entwickelte webbasierte Applikation erfolgreich implementiert Neben der Erstellung der jaumlhrlichen

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Teilbereichsberichte zu Handen der Institutionen ist Sucht Schweiz auch fuumlr die Realisierung des Jahresberichts des Gesamtprojekts zustaumlndig sowie ab 2013 fuumlr die Zusammenstellung und Wartung der gesamten Datenbank

Das Gesundheitsverhalten von SchuumllerInnen

Im Jahr 2013 hat Sucht Schweiz mit den Vorbereitungsarbeiten der HBSC-SchuumllerInnenbefragung 2014 (Health Behaviour in School-Aged Children) begonnen Das Forscherteam war mit der Fragebo-genausarbeitung beschaumlftigt und uumlbersetzte die Inhalte in die drei Landessprachen Zudem mussten die kantonalen Bewilligungen und die Zustimmung einer Ethikkommission eingeholt werden Fuumlr die nationale repraumlsentative Stichprobe wurden 734 Klassen des 5 bis 9 Schuljahres (7 bis 11 HarmoS) zufaumlllig ausgewaumlhlt Fer-ner haben 14 Kantone eine kantonale Studie mit Oversampling be-stellt Parallel dazu wurden zahlreiche Publikationen realisiert sei es in Form wissenschaftlicher bzw allgemein verstaumlndlicher Artikel Factsheets oder eines Forschungsberichtes zum Multiplen Sub- stanzkonsum

Was wissen 3 bis 6-jaumlhrige Kinder vom Alkoholkonsum Erwachsener

In dieser vom Nationalfonds (SNF) finanzierten Studie wollte Sucht Schweiz erfassen welche Kenntnisse Kinder vom Alkoholkonsum Erwachsener haben Da die sonst uumlbliche Verwendung von Frage-boumlgen bei 3- bis 6-Jaumlhrigen nicht moumlglich ist wurden die Daten mit Hilfe von Touch-Screen Computern und Handpuppen erhoben

Erste Ergebnisse zeigen dass uumlber zwei Drittel der 3- bis 6-Jaumlhrigen (681) alkoholische Getraumlnke (Bier Wein Champagner) korrekt als solche identifizierte Knapp die Haumllfte (464) konnte die Getraumlnke korrekt benennen Dieses Wissen stieg uumlber die untersuchten Alters- gruppen deutlich an Zudem sahen die Kinder der aumllteren Gruppen den Alkohol bereits als Partygetraumlnk an und als eines das mehr von Maumlnnern getrunken wird

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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bdquoPre-drinkingldquo und gruppenspezifisches Ausgangs-Trinken

In dieser vom Nationalfonds (SNF) finanzierten Studie hat Sucht Schweiz die abendlichen Trinkgewohnheiten junger Erwachsener in der Welschschweiz untersucht Dabei wurde zB erforscht wie sich der Alkoholkonsum vor dem Ausgang auf die insgesamt konsumierte Menge und die damit verbundenen Probleme auswirkt Hierbei zeigte sich dass uumlber die situationsspezifische und personenbezogene Fak- toren hinaus besonders die Trinkdauer von Bedeutung ist Je laumlnger die Trinkdauer insgesamt pro Abend etwa wenn bereits zu Hause mit dem Alkoholkonsum begonnen wird desto groumlssere Mengen werden insgesamt konsumiert dh bis zu 20 Glaumlser alkoholischer Getraumlnke und mehr Mit einer Medienmitteilung im Maumlrz 2013 orientierte Sucht Schweiz uumlber die erhoumlhten Risiken dieses Kon- sumverhaltens ndash und erntete ein beachtliches Medienecho

Hospitalisierungen aufgrund von Alkohol- Intoxikation oder Alkoholabhaumlngigkeit

Im Auftrag des Bundesamtes fuumlr Gesundheit wurden die alko- holbedingten Spitaleinweisungen von 2003 bis 2010 analysiert Als Datengrundlage hierzu wurde die Schweizerische laquoMedizinische Statistik der Krankenhaumluserraquo (MS) des Bundesamtes fuumlr Statistik verwendet Der Forschungsbericht zeigte unter anderem dass es sich bei Hospitalisierungen mit der Diagnose Alkohol-Intoxikation oder Al-koholabhaumlngigkeit keinesfalls um ein Jugendphaumlnomen handelt im Gegenteil Unter den Maumlnnern nimmt die Rate der betreffenden Diagnose bis zur Altersgruppe der 65- bis 74-Jaumlhrigen stetig zu Bei den Frauen wurde eine stetige Zunahme bis zu den 45- bis 54- Jaumlhrigen festgestellt danach nimmt die Rate ab Die Medien- mitteilung vom Maumlrz erzielte das groumlsste Echo im Vergleich zu saumlmt-lichen Communiqueacutes von Sucht Schweiz im 2013

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

8 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert

Praumlvention hat viele Gesichter An erster Stelle steht die Aufklaumlrung denn Sucht-problematiken werden oft nicht erkannt sowohl in den Familien wie auch in der Gesamtbevoumllkerung Auch Opfer von Suchtproblematiken speziell die Kinder brauchen unsere Aufmerksamkeit Die Praumlvention im engeren Sinne beginnt ebenfalls bereits im Kindesalter Die entsprechenden Programme von Sucht Schweiz sind sehr gefragt Zudem wurden im 2013 grosse Anstrengungen unter-nommen um an bisher wenig erreichte Zielgruppen besser heranzukommen

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Boby gibt Kindern alkoholkranker Eltern eine Stimme

Kinder alkoholkranker Eltern tragen eine schwere Buumlrde Wenn Mami oder Papi trinkt dreht sich zu Hause fast alles um den Alko- hol Oft fehlt es an Verlaumlsslichkeit und Geborgenheit Sie uumlberneh-men viel zu fruumlh Verantwortung und versuchen die Eltern zu entlasten fuumlhlen sich aber gleichzeitig ohnmaumlchtig In der Schweiz sind mehrere Zehntausend Maumldchen und Knaben betroffen Studien zeigen dass sie ein sechs Mal houmlheres Risiko fuumlr eine spaumltere Suchtproblematik oder andere psychische Probleme aufweisen Mit Foumlrderung und Unterstuumltzung sind diese Kinder aber in der Lage eine gesunde Persoumlnlichkeit zu entwickeln

Mit einer Aktion am Postschalter sowie einer begleitenden Medien-information machte Sucht Schweiz vor Weihnachten 2013 wiederum auf die schwierige Situation dieser Kinder aufmerksam Der kleine Hund Boby aus dem gleichnamigen Kinderbuch von Sucht Schweiz ist das Maskottchen fuumlr Kinder alkoholkranker Eltern Es wurde als Pluumlschtier an den Postschaltern abgegeben um zu sensibilisieren und um Spenden zu bitten Denn Sucht Schweiz schafft und foumlrdert Angebote welche Kinder und Eltern unterstuumltzen Zum Beispiel Gespraumlchsgruppen in denen sich Kinder austauschen koumlnnen oder die Webseite mamatrinktch papatrinktch mit einem Forum fuumlr Kinder und Jugendliche Zudem bietet Sucht Schweiz diverses Informationsmaterial fuumlr Fachleute wie auch fuumlr Betroffene an

Fortsetzung der Elternnewsletter

Ergaumlnzend zu den acht vorliegenden Elternbriefen fuumlr Eltern von Jugendlichen zwischen 12 und 16 Jahren konnte das 2012 initiier-te Angebot der Elternnewsletter 2013 weitergefuumlhrt werden Ins-gesamt erschienen vier Ausgaben zu folgenden Themen bdquoSelbst-wertgefuumlhlldquo bdquoDer Dialog mit Kindernldquo bdquoAuswirkungen von Werbung auf Alkohol- und Tabakkonsumldquo sowie bdquoVermeidung von Notfaumlllen im Zusammenhang mit Alkohol- und oder anderen Substanzenldquo Auf der Website kann der Elternnewsletter abonniert werden

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Praumlvention in Tagesstrukturen Erweiterung des Projekts bdquoTina und Tonildquo

bdquoTina und Tonildquo ist ein umfassendes Praumlventionsprogramm fuumlr Ein-richtungen die Kinder zwischen 4 und 6 Jahren betreuen Mit Szenen aus dem Alltag traumlgt das Programm auf spielerische Art und Weise dazu bei die psychosozialen Kompetenzen der Kinder zu staumlrken Das seit 2012 in drei Landessprachen existierende Programm wurde 2013 mit einem Spiel erweitert das die Kinder mit nach Hause nehmen koumlnnen Somit werden auch die Eltern der Kinder fuumlr Informationen er-reicht

Auf Grund von Ruumlckmeldungen von Programmnutzern hat Sucht Schweiz weitere Beduumlrfnisse identifiziert und deshalb zwei neue Tina und Toni-Geschichten geschaffen laquoMeine Familieraquo (zu Res-sourcen innerhalb der Familie) und laquoStreit unter Freundenraquo (zu Moumlglichkeiten positiver Konfliktloumlsung)

In der Romandie hat Sucht Schweiz den Austausch mit kantona-len Behoumlrden und anderen Fachstrukturen die fuumlr Kinderbetreuung zustaumlndig sind erheblich ausgeweitet und das Programm systema- tisch dem Fachpublikum vorgestellt Damit wird die Verbreitung von Tina und Toni gefoumlrdert

Clever Club

bdquoClever Clubldquo ist ein paumldagogisches Praumlventionshilfsmittel das in erster Linie fuumlr ausserschulische Betreuungsangebote entwickelt wurde Das Hauptziel von Clever Club ist die Unterstuumltzung der Ent- wicklung von Lebenskompetenzen wie zum Beispiel mit Aumlngsten Enttaumluschungen und Fehlschlaumlgen angemessen umzugehen das Selbstwertgefuumlhl zu staumlrken oder sich in der Gruppe behaupten zu koumlnnen Im 2013 haben zahlreiche Mittagstische und Tagesschulen dieses Programm durchgefuumlhrt uumlber 10 davon hat Sucht Schweiz aktiv begleitet weitere LeiterInnen wurden gecoacht

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wwwmeinselbstwertgefuehlch

Ein gesundes Selbstwertgefuumlhl ist ein starker Schutz gegen eine Suchterkrankung Die auf Franzoumlsisch bereits 2012 lancierte Web-seite wwwestimedesoich wurde deshalb 2013 auch auf Deutsch adaptiert und aufgeschaltet Diese Webseite erlaubt es Jugendli-chen sich mit Fragen rund um ihr Selbstwertgefuumlhl auseinander-zusetzen und bietet Uumlbungen an die selbstwertstaumlrkend wirken koumlnnen

Erweiterung des Interkantonalen Programms zur Praumlvention von Gluumlcksspielsucht

Seit 2009 ist Sucht Schweiz von zehn Deutschschweizer Kantonen (AG BE BL BS LU OW NW SO UR ZG) beauftragt Massnahmen zur Praumlvention von Gluumlcksspielsucht zu entwickeln und umzusetzen Bei verschiedenen Angeboten konnte zudem die interkantonale Zu-sammenarbeit durch eine Kooperation mit zusaumltzlichen 6 Kantonen aus der Ostschweiz (AR AI GL GR SG TG) erweitert werden

2013 wurden die in der ersten Programmphase entwickelten Mass- nahmen wie die Website wwwsos-spielsuchtch die Onlinebe- ratung sowie die Helpline (Nr 0800 040 080) weitergefuumlhrt Eine zweite Welle der bdquoSpielen ohne Suchtldquo - Plakatkampagne diesmal mit zusaumltzlichen Kartonhaumlngern und Fenstertransparenten im OumlV wurde im Herbst durchgefuumlhrt ergaumlnzt durch eine Medieninforma-tion In Folge dieser zweiten Kampagnenwelle ist die Anzahl der Anrufenden im Verhaumlltnis zum Vorjahr gestiegen Besonders bei den Angehoumlrigen konnte eine Zunahme festgestellt werden Auch in Bezug auf die Website konnte im Anschluss an die Kampagne eine voruumlbergehende Zunahme von 30 der Besucherzahlen ver-zeichnet werden

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Nationale Wissensplattform zu Alter und Sucht

Aus einer Zusammenarbeit zwischen Sucht Schweiz Infodrog Zuuml-fam und Forelklinik ist die neue internetbasierte Wissensplattform wwwalterundsuchtch entstanden Sie enthaumllt spezifische Informa-tionen zum Thema bdquoAlkohol und Alterldquo fuumlr aumlltere Menschen und Nahestehende fuumlr AumlrztInnen und fuumlr weiteres Fachpersonal das mit aumllteren Menschen zu tun hat Die Website steht in Deutsch Franzoumlsisch und Italienisch zur Verfuumlgung Das ebenfalls dreispra-chige Communiqueacute vom April 2013 fand ein gutes Medienecho

Fuumlr die Erarbeitung der Webinhalte wurden aktuelle wissenschaft-liche Studien einbezogen und die Meinungen sowohl von aumllteren Menschen als auch von Fachpersonen eingeholt Die Erarbeitung erfolgte mit finanzieller Unterstuumltzung durch das NPA Eine Erwei-terung auf andere Substanzen und Themen ist vorgesehen

Praumlventionsprojekte fuumlr MigrantInnen

Fuumlr Migrantinnen und Migranten existierten bisher kaum Infor-mationsmittel uumlber risikoarmes Trinken oder uumlber problematische Konsummuster Ratgeber in verschiedenen Herkunftssprachen zu diesen oft tabuisierten Themen sind dringend noumltig Sucht Schweiz hat deshalb die beiden Broschuumlren laquoAlkohol (k)ein Problemraquo und laquoAlkoholabhaumlngigkeit Auch Nahestehende sind betroffenraquo im 2013 auch in die Sprachen grosser Migrantengruppen in der Schweiz uumlbersetzt naumlmlich in Tuumlrkisch Albanisch Tamilisch Englisch Ser-bokroatisch Russisch Portugiesisch und Spanisch

Die Auswahl der Sprachen und der Zielsetzungen erfolgte auf der Basis der im Bericht von migesplus (Nationales Programm Migrati-on und Gesundheit) erfassten Angebotsluumlcken sowie auf einer Be-duumlrfnisumfrage bei verschiedenen migrationsspezifischen Fachstel-len Das Projekt wurde von migesplus finanziell unterstuumltzt und von einer Medienmitteilung begleitet

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Im Rahmen des Interkantonalen Programms zur Praumlvention der Gluumlcksspielsucht wurde die bereits seit 2012 umgesetzte Erweite-rung der Website auf fuumlnf zusaumltzliche Sprachen im 2013 ausgebaut Auszuumlge aus diversen Rubriken bzw Texten der Website wurden in verkuumlrzten und sprachlich vereinfachten Texten neu zusammenge-stellt Die neuen Texte wurden in Zusammenarbeit mit Personen der jeweiligen Muttersprache in die Sprachen Portugiesisch Thai Tuumlrkisch BosnischSerbischKroatisch und Englisch uumlbersetzt

Neuausgaben von Informationsmaterialien

Wie jedes Jahr hat Sucht Schweiz auch 2013 zahlreiche Broschuumlren und Flyer uumlberarbeitet und neu gedruckt So wurde zum Beispiel die 16-seitige Broschuumlre bdquoFragen und Antworten zu Cannabisldquo aktualisiert und auch der Flyer uumlber Kokain wurde inhaltlich und gra-fisch erneuert Alle Informationsmaterialien stehen auf der Website in der Rubrik Info-MaterialienBroschuumlren zum Download bereit Auch gedruckte Exemplare koumlnnen via unsere Website bestellt wer-den

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

14 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen

Sucht Schweiz nutzt ihre Expertise auch dazu Praumlventionsempfehlungen fuumlr Fachleute zu erarbeiten oder entsprechende Prozesse in Gang zu bringen Im vergangenen Jahr waren vor allem die Bereiche Alkoholintoxikation mit Spitalein-weisung familienbasierte Suchtpraumlvention sowie Alkohol und Schwangerschaft im Fokus von Sucht Schweiz

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Alkoholintoxikationen mit Spitaleinweisung

In den letzten Jahren haben Suchtfachstellen und Spitaumller in ver-schiedenen Kantonen Unterstuumltzungsangebote fuumlr Personen die mit einer Alkoholvergiftung ins Spital eingeliefert werden entwick-elt Ziel ist es mittels einer Kurzintervention bdquoam Krankenbettldquo oder zu einem spaumlteren Zeitpunkt gefaumlhrdete Personen fruumlhzeitig zu erfassen und ihnen bei Bedarf weiterfuumlhrende Unterstuumltzung anzubieten Betroffene sollen bei einer Alkoholvergiftung nicht nur medizinisch versorgt sondern auch motiviert werden sich mit dem riskanten Konsumverhalten auseinanderzusetzen

Die Angebote in der Schweiz zeichnen sich ua auf Grund unter-schiedlicher medizinischer Versorgungsstrukturen durch eine grosse Heterogenitaumlt aus was eine wissenschaftliche Auswertung der Projekte erschwert Deshalb hat Sucht Schweiz 2013 den na-tionalen und internationalen Wissensstand analysiert Auf dieser Basis werden nun Empfehlungen und ein Massnahmenkatalog fuumlr Fachleute erarbeitet dies in Zusammenarbeit mit einer Experten-gruppe in der Aumlrzte und Aumlrztinnen Pflegefachpersonen Wissen-schaftlerinnen sowie Fachleute kantonaler Suchtberatungsstellen vertreten sind

Kongress bdquoFamilienbasierte Suchtpraumlventionldquo

Im Erziehungs- und Kommunikationsstil von Muumlttern und Vaumltern wie auch in ihrer eigenen Haltung gegenuumlber Suchtmitteln liegen bedeutende Schutz- oder Risikofaktoren fuumlr Suchtentwicklung Es gilt den Einfluss von Familien fuumlr die Praumlvention zu nutzen

Deshalb hat Sucht Schweiz am 25 April 2013 in Biel einen nationa-len Kongress zur familienbasierten Suchtpraumlvention durchgefuumlhrt Die uumlber 120 am Kongress teilnehmenden Fachleute aus dem Be-reich der familienbezogenen Praumlvention erhielten einen Uumlberblick uumlber die Situation in der Schweiz sowie einen Einblick in Projekte aus dem Ausland Es wurde deutlich dass das Potential der fami-lienbasierten Suchtpraumlvention in der Schweiz noch unzureichend genutzt wird Auch werden benachteiligte Familien noch wenig erreicht Bestehende Angebote werden uumlberwiegend von gebilde-ten und gut integrierten Eltern genutzt

Der Kongress bot sehr gute Ideen

wie man Loumlsungswege foumlrdern und

sie an jeden Familienkontext anzu-

passen kann

Teilnehmerin des Kongresses

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Im Anschluss an die Praumlsentation von mehreren Best-Practice-Pro-jekten aus dem Ausland wurden Erfolgsfaktoren und Stolpersteine identifiziert Daraus konnten Zugangsmoumlglichkeiten zu Eltern und speziell zu benachteiligten Familien abgeleitet werden

Alkohol und Schwangerschaft Erarbeitung von Empfehlungen fuumlr Fachleute

Ziel dieses 2013 gestarteten Projektes ist die Erarbeitung breit abgestuumltzter Empfehlungen fuumlr Fachpersonen zu Alkohol in der Schwangerschaft In einer ersten Phase wurde dank finanzieller Unterstuumltzung des NPA ein Bericht laquoSchwangerschaft und Alko-holraquo verfasst welcher eine Uumlbersicht uumlber aktuelle wissenschaft-liche Erkenntnisse zu den Risiken des Alkoholkonsums waumlhrend der Schwangerschaft ermoumlglicht Diese Erkenntnisse liefern Exper-tinnen und Experten die Grundlage um in einer zweiten Projekt-phase 2014 im Rahmen einer Experten-Befragung einen Konsens zu erarbeiten wie schwangere Frauen hinsichtlich Alkoholkonsum beraten werden koumlnnen Ziel ist dass zukuumlnftig Fachleute im Be-reich Schwangerschaft und Geburt (GynaumlkologInnen Hebammen Praumlventionsfachleuchte ua) Empfehlungen erhalten die sie in ihrem jeweiligen Berufskontext den Adressatinnen weitergeben koumlnnen

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

17TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze

Um neuen Entwicklungen und Suchtproblematiken gerecht zu werden muumlssen permanent neue Praxismodelle entwickelt und bestehende getestet werden Sucht Schweiz hat sich diesbezuumlglich im 2013 mehrfach engagiert Fuumlr die Sucht-praumlvention ist zudem entscheidend ob gesetzliche Bestimmungen eingehalten werden Diesbezuumlgliche Untersuchungen von Sucht Schweiz haben gezeigt dass noch grosser Handlungsbedarf besteht

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Von der Theorie zur Praxis Entwicklung von regionalen Modellprojekten fuumlr familien- bezogene Suchtpraumlvention

Das Aufwachsen in bdquoEinelternfamilienldquo in schwierigen Lebenslagen gilt als Risikofaktor fuumlr Sucht im Jugendalter Gleichzeitig gehoumlren familienbasierte Angebote zu den wirksamsten Ansaumltzen in der Al-koholpraumlvention In der Praumlvention werden alleinerziehende Eltern wie auch Eltern mit wenig Ressourcen jedoch nur selten erreicht Diese Luumlcke soll nun geschlossen werden

Bereits 2012 hat Sucht Schweiz international etablierte Best Prac-tice-Ansaumltze suchtpraumlventiver Elternprojekte identifiziert sowie eine Bestandsaufnahme der Projekte in der Schweiz durchgefuumlhrt

Der daraus resultierende Massnahmen- und Empfehlungskatalog fuumlr Fachleute fliesst nun in die Entwicklung von wissenschaftlich begleiteten Modellprojekten ein Sucht Schweiz erarbeitet gemein-sam mit der Stiftung Berner Gesundheit ein Pilotprojekt fuumlr alleiner-ziehende Eltern Ziele des Projekts sind die Verzoumlgerung des Ein-stiegs in den Substanzkonsum sowie die Verringerung von bereits bestehendem Konsum bei Jugendlichen

Im Rahmen der Ausarbeitung fand eine Befragung von uumlber 50 allein- erziehenden Muumlttern und Vaumltern in sozial benachteiligten Lebenssi-tuationen statt um Einblick in deren Beduumlrfnisse zu erhalten Von einer Mehrheit der Befragten wurde ein Angebot mit mehreren Treffen gewuumlnscht ndash Voraussetzung ist neben Anderem ein Kinder-huumltedienst

Nationale Expertengruppe fuumlr Fachleute aus dem Bereich familienbasierte Praumlvention

Um die Entwicklung von regionalen Modellprojekten im Bereich der familienbezogenen Suchtpraumlvention zu unterstuumltzen und breit zu verankern wurde eine nationale Expertinnen- und Expertengruppe gebildet Die 10 Fachpersonen bringen ihr Wissen und ihre Erfah-

laquoHilfe mein Kind ist Teenagerraquo

Aus der Befragung alleinerziehender VaumlterMuumltter

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rungen im Zusammenhang mit familienbezogener Suchtpraumlvention ein so dass alle vom gegenseitigen Austausch wie auch von der gemeinsamen Entwicklung von Modellprojekten profitieren koumlnnen

laquocool and cleanraquo

Im Auftrag von Swiss Olympic fuumlhrt Sucht Schweiz eine Teilevalua-tion des Praumlventionsprogramms laquocool and cleanraquo durch Es ist das groumlsste nationale Programm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay im Sport und richtet sich insbesondere an Jugendliche im Breitensport und Schweizer Nachwuchstalente Im Jahr 2013 wurde Sucht Schweiz erneut mit einer Teilevaluation von laquocool and cleanraquo beauftragt Um die Umsetzung des Programms zu evaluieren werden bis Ende 2014 etwa 25 halbstuumlndige Gruppengespraumlche mit laquocool and cleanraquo-Teams (Sportgruppen die am Programm laquocool and cleanraquo mitmachen) durchgefuumlhrt

Wie erhalten Jugendliche Zugang zum Alkohol

In diesem Projekt wurde untersucht auf welchen Wegen Jugendliche zu Alkohol kommen obwohl sie noch nicht dazu berechtigt waumlren Hierzu fuumlhrte Sucht Schweiz 223 qualitative Interviews mit Jugendli-chen aus verschiedenen Regionen der Suisse Romande durch Die Jugendlichen zeigten sich erstaunlich erfinderisch im Beschaffen von Alkohol und gaben preis wie sie die Zugangsbeschraumlnkungen wahrnehmen So brachte die Studie Aufschluumlsse uumlber noumltige Mass-nahmen auf Seite der Behoumlrden

Zwei Drittel der Befragten gaben zu unberechtigt Alkohol gekauft zu haben Nur fuumlr einen Drittel der Befragten allerdings ist dies die bevorzugte Beschaffungsweise Ein weiteres Drittel laumlsst sich den Kauf lieber durch einen volljaumlhrigen Stellvertreter erledigen ein Viertel der Befragten hat bevorzugt an geselligen Gelegenheiten Zugang zu Alkohol oft im Austausch gegen andere Beitraumlge Die Resultate wurden auf Konferenzen praumlsentiert und werden noch in wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Gleichzeitig hat Sucht Schweiz eine zweite Welle von Alkohol- Testkaumlufen im Kanton Waadt wissenschaftlich begleitet Die von der Fondation Vaudoise contre lrsquoalcoolisme mandatierten jugendlichen Testkaumlufer sollten versuchen Alkohol in Laumlden einzukaufen Damit wurde uumlberpruumlft ob die Geschaumlfte die gesetzlichen Vorschriften nun besser einhielten Die Resultate dieser zweiten Welle (nach 2011) waren ernuumlchternd Nur 21 der Verkaufsstellen kamen dem Ge-setz nach in 79 der Tests konnten Jugendliche ihnen nicht zuste-hende alkoholische Getraumlnke erwerben Die Restaurants verhielten sich dabei noch weniger gesetzeskonform als der Detailhandel

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

21TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz erarbeitet nicht nur Empfehlungen sondern bietet auch Weiterbildungen fuumlr Fachleute und Verantwortliche in Unternehmen damit diese ihre Praumlventionsfunktion noch besser wahrnehmen koumlnnen Zudem beraumlt Sucht Schweiz suchtbetroffene Menschen und ihre Angehoumlrigen sei es per Telefon Mail oder Internet

Sucht Schweiz schult und beraumlt

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Kinder aus alkoholbelasteten Familien identifizieren Schulung von Multiplikatoren

Im Jahr 2012 hat Sucht Schweiz mit finanzieller Unterstuumltzung des NPA (Nationales Programm Alkohol) eine Multiplikatorenfortbildung entwickelt Mit diesem Training koumlnnen kantonale Partner geschult werden damit diese ihrerseits Personen in ihrer Region ausbilden resp sensibilisieren koumlnnen die beruflich mit Kindern und Jugendli-chen aus suchtbelasteten Familien in Kontakt sind (Sozialdienst Jugendgericht usw) So kann Sucht Schweiz Fachpersonen aus dem Sozial- Gesundheits- und Bildungsbereich fuumlr das Thema sen-sibilisieren Die sehr interaktive und praxisorientierte Fortbildung beinhaltet nebst Fachwissen auch didaktisches Material 2013 wur-den in der Romandie zwei und in der Deutschschweiz drei Fortbil-dungen agrave 2 Tagen durchgefuumlhrt Die naumlchste Fortbildung findet am 67 November 2014 in Aarau statt

Als Ergaumlnzung zur Weiterbildung wurde 2013 der bestehende Leit-faden fuumlr Fachpersonen bdquoUnterstuumltzung fuumlr Kinder aus alkoholbe-lasteten Familien Grundlagen und Interventionsmoumlglichkeitenldquo uumlberarbeitet und erweitert Er ist zudem neu auch auf Italienisch erhaumlltlich

Suchtpraumlvention in Betrieben

Die Nachfrage nach unseren Kader- und Mitarbeiterschulungen zur betrieblichen Suchtpraumlvention in der Romandie ist weiterhin gross Deshalb wurde das Angebot auch im Jahr 2013 weitergefuumlhrt Gleichzeitig wurde die Website wwwalkoholamarbeitsplatzch aktualisiert sowie neu auf Italienisch adaptiert Auch ausserhalb von Betrieben beispielsweise an Fachhochschulen wurden ver-schiedene Workshops und Schulungen rund ums Thema Sucht am Arbeitsplatz durchgefuumlhrt

laquoIm Kurs habe ich wertvolle Metho-

den zur Vermittlung des Themas

kennen gelerntraquo

Schulungsteilnehmerin

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Beratung am Telefon per Mail und per Internet

Sucht Schweiz beantwortet Fragen rund um Sucht und Suchtmittel Die Fragen aus der Bevoumllkerung wie auch aus Fachkreisen oder von Schulen betreffen generelle Informationen zu Sucht wie auch konkrete Konsumsituationen Die Praumlventionsabteilung hat im Jahr 2013 telefonisch oder schriftlich 506 solche Anfragen bearbeitet und hierfuumlr uumlber 500 Stunden investiert Zusaumltzlich beantwortet Sucht Schweiz auf wwwciaoch Anfragen von Jugendlichen die psychoaktive Substanzen betreffen Um noch benutzerfreundlicher zu werden hat Sucht Schweiz uumlberdies ihre Website-Rubrik bdquoRat und Hilferaquo im 2013 grundlegend uumlberarbeitet

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

24 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein

Strukturelle Massnahmen sind in der Suchtpraumlvention unabdingbar Dazu zaumlhlen die gesetzliche Steuerung des Preises der Zugaumlnglichkeit oder der Werbung fuumlr Alkohol und Tabak Sucht Schweiz setzt sich gemeinsam mit Partnern fuumlr eine wirksame Suchtpolitik ein Mit Medientexten Faktenblaumlttern oder Beitraumlgen auf wwwsuchtschweizch sensibilisiert Sucht Schweiz politische Kreise und die Oumlffentlichkeit Parlamentarier und Parlamentarierinnen erhalten zudem spezi-fische Informationen zur Entscheidungsfindung

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Geschaumltzte 250rsquo000 Personen in der

Schweiz sind alkoholabhaumlngig Dies

entspricht fast zwei Mal der Einwoh-

nerzahl Berns Jeder 12 Todesfall ist

auf Alkohol zuruumlckzufuumlhren und jede

5 Person trinkt Alkohol auf riskante

Weise Diese Fakten gehen allzu oft

vergessen

Totalrevision Alkoholgesetz

In einer Koalition mit den Suchtfachverbaumlnden sowie weiteren Part-nern engagiert sich Sucht Schweiz fuumlr eine verantwortungsvolle Alkoholpolitik Die laufende Revision der Alkoholgesetzgebung ist das Geschaumlft mit der groumlssten Tragweite Aus Praumlventionssicht standen die Zeichen im Berichtsjahr auf Sturm Die wichtigsten Massnahmen zur Eindaumlmmung des problematischen Konsums haben gegen- uumlber den Interessen der Alkoholindustrie einen schweren Stand Mindestpreise ein Nachtverkaufsverbot keine Lockvogelangebote In einem zunehmend liberalisierten Markt waumlren dies wirksame Marktkorrekturen zum Schutz der Gesundheit Davon ist die heutige Gesetzesvorlage weit entfernt

Kurze Chronologie der Debatte

bull Uumlberraschend spricht sich der Staumlnderat im Maumlrz 2013 fuumlr Min-destpreise aus Ein Rechtsgutachten bestaumltigt im Uumlbrigen dass ein Mindestpreis mit dem Freihandelsabkommen Schweiz-EU sowie mit der Wirtschaftsfreiheit vereinbar ist Gleichzeitig will die Kleine Kammer den Verkauf alkoholischer Getraumlnke im Detail-handel zwischen 22 und 06 Uhr verbieten und das heutige Verbot von Happy Hours fuumlr Spirituosen aufheben

bull Im September 2013 spricht sich der Nationalrat gegen einen Min-destpreis und gegen ein Verkaufsverbot in der Nacht aus Einig-keit herrscht bei den Happy Hours Diese sollen fuumlr alle Alkoho-lika und jederzeit erlaubt sein Gleich wie der Staumlnderat will der Nationalrat Testkaumlufe im Gesetz verankern

bull Die Kommission fuumlr Wirtschaft und Abgaben des Staumlnderats beauftragt die Verwaltung ein verfassungskonformes Steuer-system zu finden welches die houmlheren Produktionskosten in der Schweiz wettmacht und Hochstammbaumlume foumlrdert Um Steuer-ausfaumllle zu vermeiden sprechen sich Praumlventionskreise gegen ein neues Steuersystem aus

bull Die Parlamentsdebatte wird im 2014 fortgesetzt

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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15 aller Todesfaumllle in der Schweiz

gehen auf das Konto Rauchen

Kostenfolge bei Spitaleinlieferungen nach Alkoholvergiftungen

Auch bei der Aumlnderung des Krankenversicherungsgesetzes agiert Sucht Schweiz in einer Koalition mit Partnern Laut der Initiative von Nationalrat Toni Bortoluzzi (SVP) soll die medizinische Notversorgung nach exzessivem Alkoholkonsum durch die Betroffenen selbst be-zahlt werden Die Kommission fuumlr soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates ist Mitte 2013 auf einen entsprechenden Entwurf einer Gesetzesaumlnderung eingetreten Im Fruumlhjahr 2014 soll die Vor-lage bei den interessierten Kreisen in die Vernehmlassung geschickt werden

Wer wegen Alkoholabhaumlngigkeit oder Alkoholvergiftung aumlrztliche Hilfe braucht soll diese weiterhin unabhaumlngig vom Portemonnaie bekommen Das fordern Suchtfachleute darunter Sucht Schweiz die mit der Medienarbeit zum Thema politische Kreise und die Be-voumllkerung sensibilisiert Die geplante Neuregelung laumlsst befuumlrchten dass Personen mit einer Alkoholvergiftung nicht versorgt werden weil sie die Kosten scheuen oder ihnen das Geld fehlt Die Notver- sorgung rettet Leben und sie ermoumlglicht weitere Hilfe die das Trink- verhalten zu aumlndern vermag

Revision Tabaksteuergesetz

Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention (AT) ver-folgt Sucht Schweiz die Politikentwicklung beim Tabak Mit der Revi-sion des Tabaksteuergesetzes soll die Besteuerung des inlaumlndischen Tabaks schrittweise ans EU-Niveau angepasst werden Der Bun-desrat verfolgt in erster Linie fiskalpolitische Ziele Gesundheits- organisationen forderten in der Vernehmlassung spuumlrbare Steuer- erhoumlhungen die den Tabakkonsum sowie die Anzahl Tabaktoter ver-mindern

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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In diesem Jahr finden allein auf dem

amerikanischen Kontinent uumlber 15

Millionen Menschen neue Regulie-

rungen vor die es ihnen erlauben

Cannabis legal zu erwerben und zu

konsumieren - sofern sie das zulaumls-

sige Alter erreicht haben

Cannabis

Bislang war der Cannabiskonsum kantonal unterschiedlich geahn-det worden Mit dem Inkrafttreten des revidierten Betaumlubungsmit-telgesetzes im Oktober 2013 folgte eine nationale Regelung die von den strafrechtlichen Konsequenzen abruumlckt Der Konsum kann heute mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken geahndet wer-den wenn die Person mindestens 18-jaumlhrig ist und nicht gleichzeitig andere Gesetzesverstoumlsse begeht Da der Besitz von mehr als 10 g Cannabis strafbar ist kommt das Ordnungsbussenverfahren nur bei Besitz von weniger als 10 g zur Anwendung Sucht Schweiz hat sich seit langem fuumlr die Abkehr von der wirkungslosen Kriminalisie-rung ausgesprochen obwohl damit nicht alle Probleme geloumlst sind

International sind derzeit verschiedene Entwicklungen in der Can-nabispolitik zu beobachten Auch in der Schweiz ist in mehreren Staumldten die Diskussion uumlber alternative Modelle fuumlr den Umgang mit Cannabis im Gang Sucht Schweiz verfolgt die Regulierungs-bestrebungen beim Cannabis auf nationaler und internationaler Ebene eingehend und liefert im Maumlrz 2014 mit einem neuen Bericht einen differenzierten Blick auf die oft komplexen Regulierungsmo-delle

Nationale Strategien zur Gesundheit

Der Bundesrat hat im Januar 2013 die Gesamtschau bdquoGe-sundheit2020ldquo verabschiedet Mit Massnahmen in allen Berei-chen des Gesundheitssystems sollen Gesundheitsfoumlrderung und Krankheitsvorbeugung intensiviert werden Im November 2013 beschlossen Bund und Kantone zudem den Start fuumlr die Erarbei-tung einer Nationalen Strategie zur Praumlvention nicht uumlbertragbarer Krankheiten bis 2016 Die Strategie soll die Gesundheitskompe-tenzen der Bevoumllkerung verbessern sowie Rahmenbedingungen fuumlr ein gesuumlnderes Verhalten schaffen Sucht Schweiz zaumlhlt zu den zahlreichen Akteuren welche beide Strategien weiter entwickeln

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

28 TAumlTIGKEITSBERICHT 201328

2013in Zahlen

29TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die sich Tag fuumlr Tag engagieren um Suchtprobleme zu vermindern oder zu verhuumlten

Kurse und Konferenzbeitraumlge unserer Fachleute aus Praumlvention und For-schung

Kurse und Fortbildungen fuumlr Betriebe in der Romandie zum professionellen Umgang mit Alkoholproblemen am Arbeitsplatz

Publikationen unserer Forschungsabteilung Artikel in Fachzeitschriften Buumlcher Buchbeitraumlge und Forschungsberichte

TeilnehmerInnen am nationalen Kongress laquoFamilienbasierte Suchtpraumlven-tionraquo

Stunden fuumlr Beratung und Auskuumlnfte via Telefon oder Internet zu Fragen rund um Abhaumlngigkeiten

Medienbeitraumlge mit Nennung von Sucht Schweiz

Abonnentinnen und Abonnenten des Elternnewsletters (1873 in Deutsch 991 in Franzoumlsisch)

Abonnentinnen und Abonnenten unseres allgemeinen Newsletters (2903 in Deutsch 1684 in Franzoumlsisch)

Jugendliche welche die Website wwwmeinselbstwertgefuumlhlch besuchten

Besucherinnen und Besucher der mehrsprachigen Webseite wwwsos-spielsuchtch

Besuche auf der Website wwwtinatonich ein Praumlventionsprogramm fuumlr Einrichtungen die Kinder von 4-6 Jahren betreuen

Downloads von Broschuumlren auf wwwsuchtschweizch

Exemplare unserer Publikationen die in Deutsch Franzoumlsisch Italienisch oder weiteren Sprachen in die ganze Schweiz verschickt wurden

Uumlber 1 Million Besuche auf den Websites von Sucht Schweiz (Hauptseite wwwsuchtschweizch sowie die Sites MamatrinktPapatrinkt Alkoholkon-sum Alkohol im Koumlrper Alkohol im Strassenverkehr Spielsucht TinaampToni sowie Mein Selbstwertgefuumlhl)

49

83

86

119

121

553

1477

2864

4587

4640

11lsquo596

19rsquo266

246lsquo094

290lsquo783

1rsquo036rsquo105

30 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012

IN CHF 2013 2012

NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 3rsquo734rsquo591 3rsquo722rsquo139

NICHT ZUGEWIESENE LEGATE 420rsquo444 724rsquo522

TOTAL NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 4rsquo155rsquo036 4rsquo446rsquo661

ERTRAG AUS LEISTUNGEN 2rsquo256rsquo425 2rsquo982rsquo738

SUBVENTIONEN 1rsquo490rsquo711 1rsquo434rsquo886

ZUGEWIESENE SPENDEN FUumlR PROJEKTE 35rsquo150 50

ANDERE BETRIEBLICHE LEISTUNGEN 8rsquo792 16rsquo465

TOTAL BETRIEBSLEISTUNGEN 3rsquo791rsquo078 4rsquo434rsquo139

PERSONALAUFWAND -4rsquo678rsquo778 -4rsquo545rsquo167

LEISTUNGEN DRITTER -128rsquo564 -113rsquo331

TOTAL PERSONALAUFWAND -4rsquo807rsquo342 -4rsquo658rsquo498

DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

TOTAL DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

AUFWAND INFRASTRUKTUR -15rsquo043 -31rsquo919

MIETEN -47rsquo436 -49rsquo648

TOTAL AUFWAND INFRASTRUKTUR -62rsquo479 -81rsquo567

WEITERER VERWALTUNGSAUFWAND -172rsquo111 -232rsquo030

ANDERE BETRIEBSKOSTEN -42rsquo289 -40rsquo049

ABSCHREIBUNGEN -12rsquo508 0

SONSTIGER BETRIEBLICHER AUFWAND -226rsquo908 -272rsquo079

TOTAL BETRIEBSAUFWAND -8rsquo338rsquo058 -9rsquo080rsquo613

BETRIEBSERGEBNIS -391rsquo943 -199rsquo813

WERTSCHRIFTENERGEBNIS -418 3rsquo378

FINANZERGEBNIS -418 3rsquo378

IMMOBILIENERTRAG 168rsquo173 163rsquo235

IMMOBILIENAUFWAND -191rsquo400 -604rsquo765

ABSCHREIBUNGEN 1978-2012 -1rsquo547rsquo000

IMMOBILIENERGEBNIS -1rsquo570rsquo227 -441rsquo529

31TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012 (Fortsetzung)

IN CHF 2013 2012

AUSSERBETRIEBLICHER ERTRAG 1rsquo100rsquo791 14rsquo062

AUSSERBETRIEBLICHER AUFWAND -1rsquo098rsquo776 -1rsquo432

TOTAL AUSSERBETRIEBLICHE ERGEBNISSE 2rsquo015 12rsquo630

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR VOR AumlNDERUNG RESERVEN -1rsquo960rsquo573 -625rsquo334

AumlNDERUNGEN RESERVEN

VERWENDUNG ZUGEWIESENER RESERVEN 1rsquo941rsquo200 592rsquo000

BEITRAG AN ZUGEWIESENE RESERVEN 0 0

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR -19rsquo373 -33rsquo334

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Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

Unser Postcheckkonto fuumlr Ihre Spende 10-261-7

Sucht Schweiz Av Louis-Ruchonnet 14 Postfach 870 CH-1001 Lausanne Tel 021 321 29 11 Fax 021 321 29 40 wwwsuchtschweizch infosuchtschweizch

Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

bull transparenteInformationundaussagekraumlftigeRechnungslegung

bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

bull aufrichtigeKommunikationundfaireMittelbeschaffung

  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
Page 4: Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

4 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz schafft Wissen

Sucht Schweiz hat eine umfassende Expertise im Bereich Sucht und Praumlven-tion Dieses Wissen wird laufend vertieft und aktualisiert Denn das Verhalten von suchtgefaumlhrdeten Bevoumllkerungsteilen veraumlndert sich permanent und neue Suchtproblematiken (neue Stoffe Internet etc) kommen hinzu So koumlnnen Praumlventionsstrategien laufend angepasst werden Einzelne Projekte finden sich zudem in weiteren Kapiteln Die ganze Palette ist auf unserer Website einsehbar

5

Suchtmonitoring Schweiz

laquoSuchtmonitoring Schweizraquo ist ein epidemiologisches Uumlberwa-chungssystem das vom Bundesamt fuumlr Gesundheit (BAG) in Auf-trag gegeben wurde Sein Zweck ist das Zusammentragen und die Verbreitung von Informationen uumlber das Verhalten der in der Schweiz wohnhaften Bevoumllkerung in Bezug auf psychoaktive Sub-stanzen (Tabak Alkohol illegale Drogen Medikamente) sowie den damit verbundenen Risiken (Abhaumlngigkeit gesundheitliche Schaumlden psy-chosoziale Probleme)

Sucht Schweiz ist ua verantwortlich fuumlr die jaumlhrliche Befragung der Allgemeinbevoumllkerung (CoRolAR) sowie die neue Website die im Fruumlhling 2013 aufgeschaltet wurde Diese bietet einen Uumlberblick uumlber die verfuumlgbaren epidemiologischen Daten zu substanzbezo-genen Problemen Sie ist nach Substanzen und Indikatoren geglie- dert und ermoumlglicht eine vertiefte Suche nach Informationen zu Konsumtrends und Folgeproblemen Die Inhalte werden regelmaumls-sig aktualisiert

Das Suchtmonitoring wird gemeinsam realisiert von Sucht Schweiz dem laquoInstitut universitaire de meacutedecine sociale et preacuteventiveraquo (IUMSP Lausanne) dem Schweizer Institut fuumlr Sucht- und Ge-sundheitsforschung (ISGF Zuumlrich) und dem Institut fuumlr Begleit- und Sozialforschung (ISBF Zuumlrich)

act-info

laquoact-inforaquo ist ein einheitliches gesamtschweizerisches Klienten-monitoringsystem fuumlr den Bereich der Suchthilfe Sucht Schweiz betreibt zwei Teilstatistiken dieses Systems SAMBAD (ambulan-ter Bereich der psychosozialen Suchthilfe) und Residalc (stationaumlrer Alkohol- und Medikamentenbereich) Die regelmaumlssigen Aktivitauml-ten des Monitorings beinhalten Erfassung Kontrolle Bereinigung und Analyse der Daten Um die Datenerhebung zu optimieren wurde 2013 eine neue intern entwickelte webbasierte Applikation erfolgreich implementiert Neben der Erstellung der jaumlhrlichen

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

6

Teilbereichsberichte zu Handen der Institutionen ist Sucht Schweiz auch fuumlr die Realisierung des Jahresberichts des Gesamtprojekts zustaumlndig sowie ab 2013 fuumlr die Zusammenstellung und Wartung der gesamten Datenbank

Das Gesundheitsverhalten von SchuumllerInnen

Im Jahr 2013 hat Sucht Schweiz mit den Vorbereitungsarbeiten der HBSC-SchuumllerInnenbefragung 2014 (Health Behaviour in School-Aged Children) begonnen Das Forscherteam war mit der Fragebo-genausarbeitung beschaumlftigt und uumlbersetzte die Inhalte in die drei Landessprachen Zudem mussten die kantonalen Bewilligungen und die Zustimmung einer Ethikkommission eingeholt werden Fuumlr die nationale repraumlsentative Stichprobe wurden 734 Klassen des 5 bis 9 Schuljahres (7 bis 11 HarmoS) zufaumlllig ausgewaumlhlt Fer-ner haben 14 Kantone eine kantonale Studie mit Oversampling be-stellt Parallel dazu wurden zahlreiche Publikationen realisiert sei es in Form wissenschaftlicher bzw allgemein verstaumlndlicher Artikel Factsheets oder eines Forschungsberichtes zum Multiplen Sub- stanzkonsum

Was wissen 3 bis 6-jaumlhrige Kinder vom Alkoholkonsum Erwachsener

In dieser vom Nationalfonds (SNF) finanzierten Studie wollte Sucht Schweiz erfassen welche Kenntnisse Kinder vom Alkoholkonsum Erwachsener haben Da die sonst uumlbliche Verwendung von Frage-boumlgen bei 3- bis 6-Jaumlhrigen nicht moumlglich ist wurden die Daten mit Hilfe von Touch-Screen Computern und Handpuppen erhoben

Erste Ergebnisse zeigen dass uumlber zwei Drittel der 3- bis 6-Jaumlhrigen (681) alkoholische Getraumlnke (Bier Wein Champagner) korrekt als solche identifizierte Knapp die Haumllfte (464) konnte die Getraumlnke korrekt benennen Dieses Wissen stieg uumlber die untersuchten Alters- gruppen deutlich an Zudem sahen die Kinder der aumllteren Gruppen den Alkohol bereits als Partygetraumlnk an und als eines das mehr von Maumlnnern getrunken wird

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

7

bdquoPre-drinkingldquo und gruppenspezifisches Ausgangs-Trinken

In dieser vom Nationalfonds (SNF) finanzierten Studie hat Sucht Schweiz die abendlichen Trinkgewohnheiten junger Erwachsener in der Welschschweiz untersucht Dabei wurde zB erforscht wie sich der Alkoholkonsum vor dem Ausgang auf die insgesamt konsumierte Menge und die damit verbundenen Probleme auswirkt Hierbei zeigte sich dass uumlber die situationsspezifische und personenbezogene Fak- toren hinaus besonders die Trinkdauer von Bedeutung ist Je laumlnger die Trinkdauer insgesamt pro Abend etwa wenn bereits zu Hause mit dem Alkoholkonsum begonnen wird desto groumlssere Mengen werden insgesamt konsumiert dh bis zu 20 Glaumlser alkoholischer Getraumlnke und mehr Mit einer Medienmitteilung im Maumlrz 2013 orientierte Sucht Schweiz uumlber die erhoumlhten Risiken dieses Kon- sumverhaltens ndash und erntete ein beachtliches Medienecho

Hospitalisierungen aufgrund von Alkohol- Intoxikation oder Alkoholabhaumlngigkeit

Im Auftrag des Bundesamtes fuumlr Gesundheit wurden die alko- holbedingten Spitaleinweisungen von 2003 bis 2010 analysiert Als Datengrundlage hierzu wurde die Schweizerische laquoMedizinische Statistik der Krankenhaumluserraquo (MS) des Bundesamtes fuumlr Statistik verwendet Der Forschungsbericht zeigte unter anderem dass es sich bei Hospitalisierungen mit der Diagnose Alkohol-Intoxikation oder Al-koholabhaumlngigkeit keinesfalls um ein Jugendphaumlnomen handelt im Gegenteil Unter den Maumlnnern nimmt die Rate der betreffenden Diagnose bis zur Altersgruppe der 65- bis 74-Jaumlhrigen stetig zu Bei den Frauen wurde eine stetige Zunahme bis zu den 45- bis 54- Jaumlhrigen festgestellt danach nimmt die Rate ab Die Medien- mitteilung vom Maumlrz erzielte das groumlsste Echo im Vergleich zu saumlmt-lichen Communiqueacutes von Sucht Schweiz im 2013

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

8 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert

Praumlvention hat viele Gesichter An erster Stelle steht die Aufklaumlrung denn Sucht-problematiken werden oft nicht erkannt sowohl in den Familien wie auch in der Gesamtbevoumllkerung Auch Opfer von Suchtproblematiken speziell die Kinder brauchen unsere Aufmerksamkeit Die Praumlvention im engeren Sinne beginnt ebenfalls bereits im Kindesalter Die entsprechenden Programme von Sucht Schweiz sind sehr gefragt Zudem wurden im 2013 grosse Anstrengungen unter-nommen um an bisher wenig erreichte Zielgruppen besser heranzukommen

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Boby gibt Kindern alkoholkranker Eltern eine Stimme

Kinder alkoholkranker Eltern tragen eine schwere Buumlrde Wenn Mami oder Papi trinkt dreht sich zu Hause fast alles um den Alko- hol Oft fehlt es an Verlaumlsslichkeit und Geborgenheit Sie uumlberneh-men viel zu fruumlh Verantwortung und versuchen die Eltern zu entlasten fuumlhlen sich aber gleichzeitig ohnmaumlchtig In der Schweiz sind mehrere Zehntausend Maumldchen und Knaben betroffen Studien zeigen dass sie ein sechs Mal houmlheres Risiko fuumlr eine spaumltere Suchtproblematik oder andere psychische Probleme aufweisen Mit Foumlrderung und Unterstuumltzung sind diese Kinder aber in der Lage eine gesunde Persoumlnlichkeit zu entwickeln

Mit einer Aktion am Postschalter sowie einer begleitenden Medien-information machte Sucht Schweiz vor Weihnachten 2013 wiederum auf die schwierige Situation dieser Kinder aufmerksam Der kleine Hund Boby aus dem gleichnamigen Kinderbuch von Sucht Schweiz ist das Maskottchen fuumlr Kinder alkoholkranker Eltern Es wurde als Pluumlschtier an den Postschaltern abgegeben um zu sensibilisieren und um Spenden zu bitten Denn Sucht Schweiz schafft und foumlrdert Angebote welche Kinder und Eltern unterstuumltzen Zum Beispiel Gespraumlchsgruppen in denen sich Kinder austauschen koumlnnen oder die Webseite mamatrinktch papatrinktch mit einem Forum fuumlr Kinder und Jugendliche Zudem bietet Sucht Schweiz diverses Informationsmaterial fuumlr Fachleute wie auch fuumlr Betroffene an

Fortsetzung der Elternnewsletter

Ergaumlnzend zu den acht vorliegenden Elternbriefen fuumlr Eltern von Jugendlichen zwischen 12 und 16 Jahren konnte das 2012 initiier-te Angebot der Elternnewsletter 2013 weitergefuumlhrt werden Ins-gesamt erschienen vier Ausgaben zu folgenden Themen bdquoSelbst-wertgefuumlhlldquo bdquoDer Dialog mit Kindernldquo bdquoAuswirkungen von Werbung auf Alkohol- und Tabakkonsumldquo sowie bdquoVermeidung von Notfaumlllen im Zusammenhang mit Alkohol- und oder anderen Substanzenldquo Auf der Website kann der Elternnewsletter abonniert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Praumlvention in Tagesstrukturen Erweiterung des Projekts bdquoTina und Tonildquo

bdquoTina und Tonildquo ist ein umfassendes Praumlventionsprogramm fuumlr Ein-richtungen die Kinder zwischen 4 und 6 Jahren betreuen Mit Szenen aus dem Alltag traumlgt das Programm auf spielerische Art und Weise dazu bei die psychosozialen Kompetenzen der Kinder zu staumlrken Das seit 2012 in drei Landessprachen existierende Programm wurde 2013 mit einem Spiel erweitert das die Kinder mit nach Hause nehmen koumlnnen Somit werden auch die Eltern der Kinder fuumlr Informationen er-reicht

Auf Grund von Ruumlckmeldungen von Programmnutzern hat Sucht Schweiz weitere Beduumlrfnisse identifiziert und deshalb zwei neue Tina und Toni-Geschichten geschaffen laquoMeine Familieraquo (zu Res-sourcen innerhalb der Familie) und laquoStreit unter Freundenraquo (zu Moumlglichkeiten positiver Konfliktloumlsung)

In der Romandie hat Sucht Schweiz den Austausch mit kantona-len Behoumlrden und anderen Fachstrukturen die fuumlr Kinderbetreuung zustaumlndig sind erheblich ausgeweitet und das Programm systema- tisch dem Fachpublikum vorgestellt Damit wird die Verbreitung von Tina und Toni gefoumlrdert

Clever Club

bdquoClever Clubldquo ist ein paumldagogisches Praumlventionshilfsmittel das in erster Linie fuumlr ausserschulische Betreuungsangebote entwickelt wurde Das Hauptziel von Clever Club ist die Unterstuumltzung der Ent- wicklung von Lebenskompetenzen wie zum Beispiel mit Aumlngsten Enttaumluschungen und Fehlschlaumlgen angemessen umzugehen das Selbstwertgefuumlhl zu staumlrken oder sich in der Gruppe behaupten zu koumlnnen Im 2013 haben zahlreiche Mittagstische und Tagesschulen dieses Programm durchgefuumlhrt uumlber 10 davon hat Sucht Schweiz aktiv begleitet weitere LeiterInnen wurden gecoacht

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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wwwmeinselbstwertgefuehlch

Ein gesundes Selbstwertgefuumlhl ist ein starker Schutz gegen eine Suchterkrankung Die auf Franzoumlsisch bereits 2012 lancierte Web-seite wwwestimedesoich wurde deshalb 2013 auch auf Deutsch adaptiert und aufgeschaltet Diese Webseite erlaubt es Jugendli-chen sich mit Fragen rund um ihr Selbstwertgefuumlhl auseinander-zusetzen und bietet Uumlbungen an die selbstwertstaumlrkend wirken koumlnnen

Erweiterung des Interkantonalen Programms zur Praumlvention von Gluumlcksspielsucht

Seit 2009 ist Sucht Schweiz von zehn Deutschschweizer Kantonen (AG BE BL BS LU OW NW SO UR ZG) beauftragt Massnahmen zur Praumlvention von Gluumlcksspielsucht zu entwickeln und umzusetzen Bei verschiedenen Angeboten konnte zudem die interkantonale Zu-sammenarbeit durch eine Kooperation mit zusaumltzlichen 6 Kantonen aus der Ostschweiz (AR AI GL GR SG TG) erweitert werden

2013 wurden die in der ersten Programmphase entwickelten Mass- nahmen wie die Website wwwsos-spielsuchtch die Onlinebe- ratung sowie die Helpline (Nr 0800 040 080) weitergefuumlhrt Eine zweite Welle der bdquoSpielen ohne Suchtldquo - Plakatkampagne diesmal mit zusaumltzlichen Kartonhaumlngern und Fenstertransparenten im OumlV wurde im Herbst durchgefuumlhrt ergaumlnzt durch eine Medieninforma-tion In Folge dieser zweiten Kampagnenwelle ist die Anzahl der Anrufenden im Verhaumlltnis zum Vorjahr gestiegen Besonders bei den Angehoumlrigen konnte eine Zunahme festgestellt werden Auch in Bezug auf die Website konnte im Anschluss an die Kampagne eine voruumlbergehende Zunahme von 30 der Besucherzahlen ver-zeichnet werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Nationale Wissensplattform zu Alter und Sucht

Aus einer Zusammenarbeit zwischen Sucht Schweiz Infodrog Zuuml-fam und Forelklinik ist die neue internetbasierte Wissensplattform wwwalterundsuchtch entstanden Sie enthaumllt spezifische Informa-tionen zum Thema bdquoAlkohol und Alterldquo fuumlr aumlltere Menschen und Nahestehende fuumlr AumlrztInnen und fuumlr weiteres Fachpersonal das mit aumllteren Menschen zu tun hat Die Website steht in Deutsch Franzoumlsisch und Italienisch zur Verfuumlgung Das ebenfalls dreispra-chige Communiqueacute vom April 2013 fand ein gutes Medienecho

Fuumlr die Erarbeitung der Webinhalte wurden aktuelle wissenschaft-liche Studien einbezogen und die Meinungen sowohl von aumllteren Menschen als auch von Fachpersonen eingeholt Die Erarbeitung erfolgte mit finanzieller Unterstuumltzung durch das NPA Eine Erwei-terung auf andere Substanzen und Themen ist vorgesehen

Praumlventionsprojekte fuumlr MigrantInnen

Fuumlr Migrantinnen und Migranten existierten bisher kaum Infor-mationsmittel uumlber risikoarmes Trinken oder uumlber problematische Konsummuster Ratgeber in verschiedenen Herkunftssprachen zu diesen oft tabuisierten Themen sind dringend noumltig Sucht Schweiz hat deshalb die beiden Broschuumlren laquoAlkohol (k)ein Problemraquo und laquoAlkoholabhaumlngigkeit Auch Nahestehende sind betroffenraquo im 2013 auch in die Sprachen grosser Migrantengruppen in der Schweiz uumlbersetzt naumlmlich in Tuumlrkisch Albanisch Tamilisch Englisch Ser-bokroatisch Russisch Portugiesisch und Spanisch

Die Auswahl der Sprachen und der Zielsetzungen erfolgte auf der Basis der im Bericht von migesplus (Nationales Programm Migrati-on und Gesundheit) erfassten Angebotsluumlcken sowie auf einer Be-duumlrfnisumfrage bei verschiedenen migrationsspezifischen Fachstel-len Das Projekt wurde von migesplus finanziell unterstuumltzt und von einer Medienmitteilung begleitet

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Im Rahmen des Interkantonalen Programms zur Praumlvention der Gluumlcksspielsucht wurde die bereits seit 2012 umgesetzte Erweite-rung der Website auf fuumlnf zusaumltzliche Sprachen im 2013 ausgebaut Auszuumlge aus diversen Rubriken bzw Texten der Website wurden in verkuumlrzten und sprachlich vereinfachten Texten neu zusammenge-stellt Die neuen Texte wurden in Zusammenarbeit mit Personen der jeweiligen Muttersprache in die Sprachen Portugiesisch Thai Tuumlrkisch BosnischSerbischKroatisch und Englisch uumlbersetzt

Neuausgaben von Informationsmaterialien

Wie jedes Jahr hat Sucht Schweiz auch 2013 zahlreiche Broschuumlren und Flyer uumlberarbeitet und neu gedruckt So wurde zum Beispiel die 16-seitige Broschuumlre bdquoFragen und Antworten zu Cannabisldquo aktualisiert und auch der Flyer uumlber Kokain wurde inhaltlich und gra-fisch erneuert Alle Informationsmaterialien stehen auf der Website in der Rubrik Info-MaterialienBroschuumlren zum Download bereit Auch gedruckte Exemplare koumlnnen via unsere Website bestellt wer-den

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

14 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen

Sucht Schweiz nutzt ihre Expertise auch dazu Praumlventionsempfehlungen fuumlr Fachleute zu erarbeiten oder entsprechende Prozesse in Gang zu bringen Im vergangenen Jahr waren vor allem die Bereiche Alkoholintoxikation mit Spitalein-weisung familienbasierte Suchtpraumlvention sowie Alkohol und Schwangerschaft im Fokus von Sucht Schweiz

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Alkoholintoxikationen mit Spitaleinweisung

In den letzten Jahren haben Suchtfachstellen und Spitaumller in ver-schiedenen Kantonen Unterstuumltzungsangebote fuumlr Personen die mit einer Alkoholvergiftung ins Spital eingeliefert werden entwick-elt Ziel ist es mittels einer Kurzintervention bdquoam Krankenbettldquo oder zu einem spaumlteren Zeitpunkt gefaumlhrdete Personen fruumlhzeitig zu erfassen und ihnen bei Bedarf weiterfuumlhrende Unterstuumltzung anzubieten Betroffene sollen bei einer Alkoholvergiftung nicht nur medizinisch versorgt sondern auch motiviert werden sich mit dem riskanten Konsumverhalten auseinanderzusetzen

Die Angebote in der Schweiz zeichnen sich ua auf Grund unter-schiedlicher medizinischer Versorgungsstrukturen durch eine grosse Heterogenitaumlt aus was eine wissenschaftliche Auswertung der Projekte erschwert Deshalb hat Sucht Schweiz 2013 den na-tionalen und internationalen Wissensstand analysiert Auf dieser Basis werden nun Empfehlungen und ein Massnahmenkatalog fuumlr Fachleute erarbeitet dies in Zusammenarbeit mit einer Experten-gruppe in der Aumlrzte und Aumlrztinnen Pflegefachpersonen Wissen-schaftlerinnen sowie Fachleute kantonaler Suchtberatungsstellen vertreten sind

Kongress bdquoFamilienbasierte Suchtpraumlventionldquo

Im Erziehungs- und Kommunikationsstil von Muumlttern und Vaumltern wie auch in ihrer eigenen Haltung gegenuumlber Suchtmitteln liegen bedeutende Schutz- oder Risikofaktoren fuumlr Suchtentwicklung Es gilt den Einfluss von Familien fuumlr die Praumlvention zu nutzen

Deshalb hat Sucht Schweiz am 25 April 2013 in Biel einen nationa-len Kongress zur familienbasierten Suchtpraumlvention durchgefuumlhrt Die uumlber 120 am Kongress teilnehmenden Fachleute aus dem Be-reich der familienbezogenen Praumlvention erhielten einen Uumlberblick uumlber die Situation in der Schweiz sowie einen Einblick in Projekte aus dem Ausland Es wurde deutlich dass das Potential der fami-lienbasierten Suchtpraumlvention in der Schweiz noch unzureichend genutzt wird Auch werden benachteiligte Familien noch wenig erreicht Bestehende Angebote werden uumlberwiegend von gebilde-ten und gut integrierten Eltern genutzt

Der Kongress bot sehr gute Ideen

wie man Loumlsungswege foumlrdern und

sie an jeden Familienkontext anzu-

passen kann

Teilnehmerin des Kongresses

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Im Anschluss an die Praumlsentation von mehreren Best-Practice-Pro-jekten aus dem Ausland wurden Erfolgsfaktoren und Stolpersteine identifiziert Daraus konnten Zugangsmoumlglichkeiten zu Eltern und speziell zu benachteiligten Familien abgeleitet werden

Alkohol und Schwangerschaft Erarbeitung von Empfehlungen fuumlr Fachleute

Ziel dieses 2013 gestarteten Projektes ist die Erarbeitung breit abgestuumltzter Empfehlungen fuumlr Fachpersonen zu Alkohol in der Schwangerschaft In einer ersten Phase wurde dank finanzieller Unterstuumltzung des NPA ein Bericht laquoSchwangerschaft und Alko-holraquo verfasst welcher eine Uumlbersicht uumlber aktuelle wissenschaft-liche Erkenntnisse zu den Risiken des Alkoholkonsums waumlhrend der Schwangerschaft ermoumlglicht Diese Erkenntnisse liefern Exper-tinnen und Experten die Grundlage um in einer zweiten Projekt-phase 2014 im Rahmen einer Experten-Befragung einen Konsens zu erarbeiten wie schwangere Frauen hinsichtlich Alkoholkonsum beraten werden koumlnnen Ziel ist dass zukuumlnftig Fachleute im Be-reich Schwangerschaft und Geburt (GynaumlkologInnen Hebammen Praumlventionsfachleuchte ua) Empfehlungen erhalten die sie in ihrem jeweiligen Berufskontext den Adressatinnen weitergeben koumlnnen

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

17TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze

Um neuen Entwicklungen und Suchtproblematiken gerecht zu werden muumlssen permanent neue Praxismodelle entwickelt und bestehende getestet werden Sucht Schweiz hat sich diesbezuumlglich im 2013 mehrfach engagiert Fuumlr die Sucht-praumlvention ist zudem entscheidend ob gesetzliche Bestimmungen eingehalten werden Diesbezuumlgliche Untersuchungen von Sucht Schweiz haben gezeigt dass noch grosser Handlungsbedarf besteht

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Von der Theorie zur Praxis Entwicklung von regionalen Modellprojekten fuumlr familien- bezogene Suchtpraumlvention

Das Aufwachsen in bdquoEinelternfamilienldquo in schwierigen Lebenslagen gilt als Risikofaktor fuumlr Sucht im Jugendalter Gleichzeitig gehoumlren familienbasierte Angebote zu den wirksamsten Ansaumltzen in der Al-koholpraumlvention In der Praumlvention werden alleinerziehende Eltern wie auch Eltern mit wenig Ressourcen jedoch nur selten erreicht Diese Luumlcke soll nun geschlossen werden

Bereits 2012 hat Sucht Schweiz international etablierte Best Prac-tice-Ansaumltze suchtpraumlventiver Elternprojekte identifiziert sowie eine Bestandsaufnahme der Projekte in der Schweiz durchgefuumlhrt

Der daraus resultierende Massnahmen- und Empfehlungskatalog fuumlr Fachleute fliesst nun in die Entwicklung von wissenschaftlich begleiteten Modellprojekten ein Sucht Schweiz erarbeitet gemein-sam mit der Stiftung Berner Gesundheit ein Pilotprojekt fuumlr alleiner-ziehende Eltern Ziele des Projekts sind die Verzoumlgerung des Ein-stiegs in den Substanzkonsum sowie die Verringerung von bereits bestehendem Konsum bei Jugendlichen

Im Rahmen der Ausarbeitung fand eine Befragung von uumlber 50 allein- erziehenden Muumlttern und Vaumltern in sozial benachteiligten Lebenssi-tuationen statt um Einblick in deren Beduumlrfnisse zu erhalten Von einer Mehrheit der Befragten wurde ein Angebot mit mehreren Treffen gewuumlnscht ndash Voraussetzung ist neben Anderem ein Kinder-huumltedienst

Nationale Expertengruppe fuumlr Fachleute aus dem Bereich familienbasierte Praumlvention

Um die Entwicklung von regionalen Modellprojekten im Bereich der familienbezogenen Suchtpraumlvention zu unterstuumltzen und breit zu verankern wurde eine nationale Expertinnen- und Expertengruppe gebildet Die 10 Fachpersonen bringen ihr Wissen und ihre Erfah-

laquoHilfe mein Kind ist Teenagerraquo

Aus der Befragung alleinerziehender VaumlterMuumltter

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

19

rungen im Zusammenhang mit familienbezogener Suchtpraumlvention ein so dass alle vom gegenseitigen Austausch wie auch von der gemeinsamen Entwicklung von Modellprojekten profitieren koumlnnen

laquocool and cleanraquo

Im Auftrag von Swiss Olympic fuumlhrt Sucht Schweiz eine Teilevalua-tion des Praumlventionsprogramms laquocool and cleanraquo durch Es ist das groumlsste nationale Programm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay im Sport und richtet sich insbesondere an Jugendliche im Breitensport und Schweizer Nachwuchstalente Im Jahr 2013 wurde Sucht Schweiz erneut mit einer Teilevaluation von laquocool and cleanraquo beauftragt Um die Umsetzung des Programms zu evaluieren werden bis Ende 2014 etwa 25 halbstuumlndige Gruppengespraumlche mit laquocool and cleanraquo-Teams (Sportgruppen die am Programm laquocool and cleanraquo mitmachen) durchgefuumlhrt

Wie erhalten Jugendliche Zugang zum Alkohol

In diesem Projekt wurde untersucht auf welchen Wegen Jugendliche zu Alkohol kommen obwohl sie noch nicht dazu berechtigt waumlren Hierzu fuumlhrte Sucht Schweiz 223 qualitative Interviews mit Jugendli-chen aus verschiedenen Regionen der Suisse Romande durch Die Jugendlichen zeigten sich erstaunlich erfinderisch im Beschaffen von Alkohol und gaben preis wie sie die Zugangsbeschraumlnkungen wahrnehmen So brachte die Studie Aufschluumlsse uumlber noumltige Mass-nahmen auf Seite der Behoumlrden

Zwei Drittel der Befragten gaben zu unberechtigt Alkohol gekauft zu haben Nur fuumlr einen Drittel der Befragten allerdings ist dies die bevorzugte Beschaffungsweise Ein weiteres Drittel laumlsst sich den Kauf lieber durch einen volljaumlhrigen Stellvertreter erledigen ein Viertel der Befragten hat bevorzugt an geselligen Gelegenheiten Zugang zu Alkohol oft im Austausch gegen andere Beitraumlge Die Resultate wurden auf Konferenzen praumlsentiert und werden noch in wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

20

Gleichzeitig hat Sucht Schweiz eine zweite Welle von Alkohol- Testkaumlufen im Kanton Waadt wissenschaftlich begleitet Die von der Fondation Vaudoise contre lrsquoalcoolisme mandatierten jugendlichen Testkaumlufer sollten versuchen Alkohol in Laumlden einzukaufen Damit wurde uumlberpruumlft ob die Geschaumlfte die gesetzlichen Vorschriften nun besser einhielten Die Resultate dieser zweiten Welle (nach 2011) waren ernuumlchternd Nur 21 der Verkaufsstellen kamen dem Ge-setz nach in 79 der Tests konnten Jugendliche ihnen nicht zuste-hende alkoholische Getraumlnke erwerben Die Restaurants verhielten sich dabei noch weniger gesetzeskonform als der Detailhandel

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

21TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz erarbeitet nicht nur Empfehlungen sondern bietet auch Weiterbildungen fuumlr Fachleute und Verantwortliche in Unternehmen damit diese ihre Praumlventionsfunktion noch besser wahrnehmen koumlnnen Zudem beraumlt Sucht Schweiz suchtbetroffene Menschen und ihre Angehoumlrigen sei es per Telefon Mail oder Internet

Sucht Schweiz schult und beraumlt

22

Kinder aus alkoholbelasteten Familien identifizieren Schulung von Multiplikatoren

Im Jahr 2012 hat Sucht Schweiz mit finanzieller Unterstuumltzung des NPA (Nationales Programm Alkohol) eine Multiplikatorenfortbildung entwickelt Mit diesem Training koumlnnen kantonale Partner geschult werden damit diese ihrerseits Personen in ihrer Region ausbilden resp sensibilisieren koumlnnen die beruflich mit Kindern und Jugendli-chen aus suchtbelasteten Familien in Kontakt sind (Sozialdienst Jugendgericht usw) So kann Sucht Schweiz Fachpersonen aus dem Sozial- Gesundheits- und Bildungsbereich fuumlr das Thema sen-sibilisieren Die sehr interaktive und praxisorientierte Fortbildung beinhaltet nebst Fachwissen auch didaktisches Material 2013 wur-den in der Romandie zwei und in der Deutschschweiz drei Fortbil-dungen agrave 2 Tagen durchgefuumlhrt Die naumlchste Fortbildung findet am 67 November 2014 in Aarau statt

Als Ergaumlnzung zur Weiterbildung wurde 2013 der bestehende Leit-faden fuumlr Fachpersonen bdquoUnterstuumltzung fuumlr Kinder aus alkoholbe-lasteten Familien Grundlagen und Interventionsmoumlglichkeitenldquo uumlberarbeitet und erweitert Er ist zudem neu auch auf Italienisch erhaumlltlich

Suchtpraumlvention in Betrieben

Die Nachfrage nach unseren Kader- und Mitarbeiterschulungen zur betrieblichen Suchtpraumlvention in der Romandie ist weiterhin gross Deshalb wurde das Angebot auch im Jahr 2013 weitergefuumlhrt Gleichzeitig wurde die Website wwwalkoholamarbeitsplatzch aktualisiert sowie neu auf Italienisch adaptiert Auch ausserhalb von Betrieben beispielsweise an Fachhochschulen wurden ver-schiedene Workshops und Schulungen rund ums Thema Sucht am Arbeitsplatz durchgefuumlhrt

laquoIm Kurs habe ich wertvolle Metho-

den zur Vermittlung des Themas

kennen gelerntraquo

Schulungsteilnehmerin

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

23

Beratung am Telefon per Mail und per Internet

Sucht Schweiz beantwortet Fragen rund um Sucht und Suchtmittel Die Fragen aus der Bevoumllkerung wie auch aus Fachkreisen oder von Schulen betreffen generelle Informationen zu Sucht wie auch konkrete Konsumsituationen Die Praumlventionsabteilung hat im Jahr 2013 telefonisch oder schriftlich 506 solche Anfragen bearbeitet und hierfuumlr uumlber 500 Stunden investiert Zusaumltzlich beantwortet Sucht Schweiz auf wwwciaoch Anfragen von Jugendlichen die psychoaktive Substanzen betreffen Um noch benutzerfreundlicher zu werden hat Sucht Schweiz uumlberdies ihre Website-Rubrik bdquoRat und Hilferaquo im 2013 grundlegend uumlberarbeitet

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

24 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein

Strukturelle Massnahmen sind in der Suchtpraumlvention unabdingbar Dazu zaumlhlen die gesetzliche Steuerung des Preises der Zugaumlnglichkeit oder der Werbung fuumlr Alkohol und Tabak Sucht Schweiz setzt sich gemeinsam mit Partnern fuumlr eine wirksame Suchtpolitik ein Mit Medientexten Faktenblaumlttern oder Beitraumlgen auf wwwsuchtschweizch sensibilisiert Sucht Schweiz politische Kreise und die Oumlffentlichkeit Parlamentarier und Parlamentarierinnen erhalten zudem spezi-fische Informationen zur Entscheidungsfindung

25

Geschaumltzte 250rsquo000 Personen in der

Schweiz sind alkoholabhaumlngig Dies

entspricht fast zwei Mal der Einwoh-

nerzahl Berns Jeder 12 Todesfall ist

auf Alkohol zuruumlckzufuumlhren und jede

5 Person trinkt Alkohol auf riskante

Weise Diese Fakten gehen allzu oft

vergessen

Totalrevision Alkoholgesetz

In einer Koalition mit den Suchtfachverbaumlnden sowie weiteren Part-nern engagiert sich Sucht Schweiz fuumlr eine verantwortungsvolle Alkoholpolitik Die laufende Revision der Alkoholgesetzgebung ist das Geschaumlft mit der groumlssten Tragweite Aus Praumlventionssicht standen die Zeichen im Berichtsjahr auf Sturm Die wichtigsten Massnahmen zur Eindaumlmmung des problematischen Konsums haben gegen- uumlber den Interessen der Alkoholindustrie einen schweren Stand Mindestpreise ein Nachtverkaufsverbot keine Lockvogelangebote In einem zunehmend liberalisierten Markt waumlren dies wirksame Marktkorrekturen zum Schutz der Gesundheit Davon ist die heutige Gesetzesvorlage weit entfernt

Kurze Chronologie der Debatte

bull Uumlberraschend spricht sich der Staumlnderat im Maumlrz 2013 fuumlr Min-destpreise aus Ein Rechtsgutachten bestaumltigt im Uumlbrigen dass ein Mindestpreis mit dem Freihandelsabkommen Schweiz-EU sowie mit der Wirtschaftsfreiheit vereinbar ist Gleichzeitig will die Kleine Kammer den Verkauf alkoholischer Getraumlnke im Detail-handel zwischen 22 und 06 Uhr verbieten und das heutige Verbot von Happy Hours fuumlr Spirituosen aufheben

bull Im September 2013 spricht sich der Nationalrat gegen einen Min-destpreis und gegen ein Verkaufsverbot in der Nacht aus Einig-keit herrscht bei den Happy Hours Diese sollen fuumlr alle Alkoho-lika und jederzeit erlaubt sein Gleich wie der Staumlnderat will der Nationalrat Testkaumlufe im Gesetz verankern

bull Die Kommission fuumlr Wirtschaft und Abgaben des Staumlnderats beauftragt die Verwaltung ein verfassungskonformes Steuer-system zu finden welches die houmlheren Produktionskosten in der Schweiz wettmacht und Hochstammbaumlume foumlrdert Um Steuer-ausfaumllle zu vermeiden sprechen sich Praumlventionskreise gegen ein neues Steuersystem aus

bull Die Parlamentsdebatte wird im 2014 fortgesetzt

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

26

15 aller Todesfaumllle in der Schweiz

gehen auf das Konto Rauchen

Kostenfolge bei Spitaleinlieferungen nach Alkoholvergiftungen

Auch bei der Aumlnderung des Krankenversicherungsgesetzes agiert Sucht Schweiz in einer Koalition mit Partnern Laut der Initiative von Nationalrat Toni Bortoluzzi (SVP) soll die medizinische Notversorgung nach exzessivem Alkoholkonsum durch die Betroffenen selbst be-zahlt werden Die Kommission fuumlr soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates ist Mitte 2013 auf einen entsprechenden Entwurf einer Gesetzesaumlnderung eingetreten Im Fruumlhjahr 2014 soll die Vor-lage bei den interessierten Kreisen in die Vernehmlassung geschickt werden

Wer wegen Alkoholabhaumlngigkeit oder Alkoholvergiftung aumlrztliche Hilfe braucht soll diese weiterhin unabhaumlngig vom Portemonnaie bekommen Das fordern Suchtfachleute darunter Sucht Schweiz die mit der Medienarbeit zum Thema politische Kreise und die Be-voumllkerung sensibilisiert Die geplante Neuregelung laumlsst befuumlrchten dass Personen mit einer Alkoholvergiftung nicht versorgt werden weil sie die Kosten scheuen oder ihnen das Geld fehlt Die Notver- sorgung rettet Leben und sie ermoumlglicht weitere Hilfe die das Trink- verhalten zu aumlndern vermag

Revision Tabaksteuergesetz

Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention (AT) ver-folgt Sucht Schweiz die Politikentwicklung beim Tabak Mit der Revi-sion des Tabaksteuergesetzes soll die Besteuerung des inlaumlndischen Tabaks schrittweise ans EU-Niveau angepasst werden Der Bun-desrat verfolgt in erster Linie fiskalpolitische Ziele Gesundheits- organisationen forderten in der Vernehmlassung spuumlrbare Steuer- erhoumlhungen die den Tabakkonsum sowie die Anzahl Tabaktoter ver-mindern

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

27

In diesem Jahr finden allein auf dem

amerikanischen Kontinent uumlber 15

Millionen Menschen neue Regulie-

rungen vor die es ihnen erlauben

Cannabis legal zu erwerben und zu

konsumieren - sofern sie das zulaumls-

sige Alter erreicht haben

Cannabis

Bislang war der Cannabiskonsum kantonal unterschiedlich geahn-det worden Mit dem Inkrafttreten des revidierten Betaumlubungsmit-telgesetzes im Oktober 2013 folgte eine nationale Regelung die von den strafrechtlichen Konsequenzen abruumlckt Der Konsum kann heute mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken geahndet wer-den wenn die Person mindestens 18-jaumlhrig ist und nicht gleichzeitig andere Gesetzesverstoumlsse begeht Da der Besitz von mehr als 10 g Cannabis strafbar ist kommt das Ordnungsbussenverfahren nur bei Besitz von weniger als 10 g zur Anwendung Sucht Schweiz hat sich seit langem fuumlr die Abkehr von der wirkungslosen Kriminalisie-rung ausgesprochen obwohl damit nicht alle Probleme geloumlst sind

International sind derzeit verschiedene Entwicklungen in der Can-nabispolitik zu beobachten Auch in der Schweiz ist in mehreren Staumldten die Diskussion uumlber alternative Modelle fuumlr den Umgang mit Cannabis im Gang Sucht Schweiz verfolgt die Regulierungs-bestrebungen beim Cannabis auf nationaler und internationaler Ebene eingehend und liefert im Maumlrz 2014 mit einem neuen Bericht einen differenzierten Blick auf die oft komplexen Regulierungsmo-delle

Nationale Strategien zur Gesundheit

Der Bundesrat hat im Januar 2013 die Gesamtschau bdquoGe-sundheit2020ldquo verabschiedet Mit Massnahmen in allen Berei-chen des Gesundheitssystems sollen Gesundheitsfoumlrderung und Krankheitsvorbeugung intensiviert werden Im November 2013 beschlossen Bund und Kantone zudem den Start fuumlr die Erarbei-tung einer Nationalen Strategie zur Praumlvention nicht uumlbertragbarer Krankheiten bis 2016 Die Strategie soll die Gesundheitskompe-tenzen der Bevoumllkerung verbessern sowie Rahmenbedingungen fuumlr ein gesuumlnderes Verhalten schaffen Sucht Schweiz zaumlhlt zu den zahlreichen Akteuren welche beide Strategien weiter entwickeln

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

28 TAumlTIGKEITSBERICHT 201328

2013in Zahlen

29TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die sich Tag fuumlr Tag engagieren um Suchtprobleme zu vermindern oder zu verhuumlten

Kurse und Konferenzbeitraumlge unserer Fachleute aus Praumlvention und For-schung

Kurse und Fortbildungen fuumlr Betriebe in der Romandie zum professionellen Umgang mit Alkoholproblemen am Arbeitsplatz

Publikationen unserer Forschungsabteilung Artikel in Fachzeitschriften Buumlcher Buchbeitraumlge und Forschungsberichte

TeilnehmerInnen am nationalen Kongress laquoFamilienbasierte Suchtpraumlven-tionraquo

Stunden fuumlr Beratung und Auskuumlnfte via Telefon oder Internet zu Fragen rund um Abhaumlngigkeiten

Medienbeitraumlge mit Nennung von Sucht Schweiz

Abonnentinnen und Abonnenten des Elternnewsletters (1873 in Deutsch 991 in Franzoumlsisch)

Abonnentinnen und Abonnenten unseres allgemeinen Newsletters (2903 in Deutsch 1684 in Franzoumlsisch)

Jugendliche welche die Website wwwmeinselbstwertgefuumlhlch besuchten

Besucherinnen und Besucher der mehrsprachigen Webseite wwwsos-spielsuchtch

Besuche auf der Website wwwtinatonich ein Praumlventionsprogramm fuumlr Einrichtungen die Kinder von 4-6 Jahren betreuen

Downloads von Broschuumlren auf wwwsuchtschweizch

Exemplare unserer Publikationen die in Deutsch Franzoumlsisch Italienisch oder weiteren Sprachen in die ganze Schweiz verschickt wurden

Uumlber 1 Million Besuche auf den Websites von Sucht Schweiz (Hauptseite wwwsuchtschweizch sowie die Sites MamatrinktPapatrinkt Alkoholkon-sum Alkohol im Koumlrper Alkohol im Strassenverkehr Spielsucht TinaampToni sowie Mein Selbstwertgefuumlhl)

49

83

86

119

121

553

1477

2864

4587

4640

11lsquo596

19rsquo266

246lsquo094

290lsquo783

1rsquo036rsquo105

30 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012

IN CHF 2013 2012

NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 3rsquo734rsquo591 3rsquo722rsquo139

NICHT ZUGEWIESENE LEGATE 420rsquo444 724rsquo522

TOTAL NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 4rsquo155rsquo036 4rsquo446rsquo661

ERTRAG AUS LEISTUNGEN 2rsquo256rsquo425 2rsquo982rsquo738

SUBVENTIONEN 1rsquo490rsquo711 1rsquo434rsquo886

ZUGEWIESENE SPENDEN FUumlR PROJEKTE 35rsquo150 50

ANDERE BETRIEBLICHE LEISTUNGEN 8rsquo792 16rsquo465

TOTAL BETRIEBSLEISTUNGEN 3rsquo791rsquo078 4rsquo434rsquo139

PERSONALAUFWAND -4rsquo678rsquo778 -4rsquo545rsquo167

LEISTUNGEN DRITTER -128rsquo564 -113rsquo331

TOTAL PERSONALAUFWAND -4rsquo807rsquo342 -4rsquo658rsquo498

DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

TOTAL DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

AUFWAND INFRASTRUKTUR -15rsquo043 -31rsquo919

MIETEN -47rsquo436 -49rsquo648

TOTAL AUFWAND INFRASTRUKTUR -62rsquo479 -81rsquo567

WEITERER VERWALTUNGSAUFWAND -172rsquo111 -232rsquo030

ANDERE BETRIEBSKOSTEN -42rsquo289 -40rsquo049

ABSCHREIBUNGEN -12rsquo508 0

SONSTIGER BETRIEBLICHER AUFWAND -226rsquo908 -272rsquo079

TOTAL BETRIEBSAUFWAND -8rsquo338rsquo058 -9rsquo080rsquo613

BETRIEBSERGEBNIS -391rsquo943 -199rsquo813

WERTSCHRIFTENERGEBNIS -418 3rsquo378

FINANZERGEBNIS -418 3rsquo378

IMMOBILIENERTRAG 168rsquo173 163rsquo235

IMMOBILIENAUFWAND -191rsquo400 -604rsquo765

ABSCHREIBUNGEN 1978-2012 -1rsquo547rsquo000

IMMOBILIENERGEBNIS -1rsquo570rsquo227 -441rsquo529

31TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012 (Fortsetzung)

IN CHF 2013 2012

AUSSERBETRIEBLICHER ERTRAG 1rsquo100rsquo791 14rsquo062

AUSSERBETRIEBLICHER AUFWAND -1rsquo098rsquo776 -1rsquo432

TOTAL AUSSERBETRIEBLICHE ERGEBNISSE 2rsquo015 12rsquo630

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR VOR AumlNDERUNG RESERVEN -1rsquo960rsquo573 -625rsquo334

AumlNDERUNGEN RESERVEN

VERWENDUNG ZUGEWIESENER RESERVEN 1rsquo941rsquo200 592rsquo000

BEITRAG AN ZUGEWIESENE RESERVEN 0 0

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR -19rsquo373 -33rsquo334

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Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

Unser Postcheckkonto fuumlr Ihre Spende 10-261-7

Sucht Schweiz Av Louis-Ruchonnet 14 Postfach 870 CH-1001 Lausanne Tel 021 321 29 11 Fax 021 321 29 40 wwwsuchtschweizch infosuchtschweizch

Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

bull transparenteInformationundaussagekraumlftigeRechnungslegung

bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

bull aufrichtigeKommunikationundfaireMittelbeschaffung

  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
Page 5: Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

5

Suchtmonitoring Schweiz

laquoSuchtmonitoring Schweizraquo ist ein epidemiologisches Uumlberwa-chungssystem das vom Bundesamt fuumlr Gesundheit (BAG) in Auf-trag gegeben wurde Sein Zweck ist das Zusammentragen und die Verbreitung von Informationen uumlber das Verhalten der in der Schweiz wohnhaften Bevoumllkerung in Bezug auf psychoaktive Sub-stanzen (Tabak Alkohol illegale Drogen Medikamente) sowie den damit verbundenen Risiken (Abhaumlngigkeit gesundheitliche Schaumlden psy-chosoziale Probleme)

Sucht Schweiz ist ua verantwortlich fuumlr die jaumlhrliche Befragung der Allgemeinbevoumllkerung (CoRolAR) sowie die neue Website die im Fruumlhling 2013 aufgeschaltet wurde Diese bietet einen Uumlberblick uumlber die verfuumlgbaren epidemiologischen Daten zu substanzbezo-genen Problemen Sie ist nach Substanzen und Indikatoren geglie- dert und ermoumlglicht eine vertiefte Suche nach Informationen zu Konsumtrends und Folgeproblemen Die Inhalte werden regelmaumls-sig aktualisiert

Das Suchtmonitoring wird gemeinsam realisiert von Sucht Schweiz dem laquoInstitut universitaire de meacutedecine sociale et preacuteventiveraquo (IUMSP Lausanne) dem Schweizer Institut fuumlr Sucht- und Ge-sundheitsforschung (ISGF Zuumlrich) und dem Institut fuumlr Begleit- und Sozialforschung (ISBF Zuumlrich)

act-info

laquoact-inforaquo ist ein einheitliches gesamtschweizerisches Klienten-monitoringsystem fuumlr den Bereich der Suchthilfe Sucht Schweiz betreibt zwei Teilstatistiken dieses Systems SAMBAD (ambulan-ter Bereich der psychosozialen Suchthilfe) und Residalc (stationaumlrer Alkohol- und Medikamentenbereich) Die regelmaumlssigen Aktivitauml-ten des Monitorings beinhalten Erfassung Kontrolle Bereinigung und Analyse der Daten Um die Datenerhebung zu optimieren wurde 2013 eine neue intern entwickelte webbasierte Applikation erfolgreich implementiert Neben der Erstellung der jaumlhrlichen

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Teilbereichsberichte zu Handen der Institutionen ist Sucht Schweiz auch fuumlr die Realisierung des Jahresberichts des Gesamtprojekts zustaumlndig sowie ab 2013 fuumlr die Zusammenstellung und Wartung der gesamten Datenbank

Das Gesundheitsverhalten von SchuumllerInnen

Im Jahr 2013 hat Sucht Schweiz mit den Vorbereitungsarbeiten der HBSC-SchuumllerInnenbefragung 2014 (Health Behaviour in School-Aged Children) begonnen Das Forscherteam war mit der Fragebo-genausarbeitung beschaumlftigt und uumlbersetzte die Inhalte in die drei Landessprachen Zudem mussten die kantonalen Bewilligungen und die Zustimmung einer Ethikkommission eingeholt werden Fuumlr die nationale repraumlsentative Stichprobe wurden 734 Klassen des 5 bis 9 Schuljahres (7 bis 11 HarmoS) zufaumlllig ausgewaumlhlt Fer-ner haben 14 Kantone eine kantonale Studie mit Oversampling be-stellt Parallel dazu wurden zahlreiche Publikationen realisiert sei es in Form wissenschaftlicher bzw allgemein verstaumlndlicher Artikel Factsheets oder eines Forschungsberichtes zum Multiplen Sub- stanzkonsum

Was wissen 3 bis 6-jaumlhrige Kinder vom Alkoholkonsum Erwachsener

In dieser vom Nationalfonds (SNF) finanzierten Studie wollte Sucht Schweiz erfassen welche Kenntnisse Kinder vom Alkoholkonsum Erwachsener haben Da die sonst uumlbliche Verwendung von Frage-boumlgen bei 3- bis 6-Jaumlhrigen nicht moumlglich ist wurden die Daten mit Hilfe von Touch-Screen Computern und Handpuppen erhoben

Erste Ergebnisse zeigen dass uumlber zwei Drittel der 3- bis 6-Jaumlhrigen (681) alkoholische Getraumlnke (Bier Wein Champagner) korrekt als solche identifizierte Knapp die Haumllfte (464) konnte die Getraumlnke korrekt benennen Dieses Wissen stieg uumlber die untersuchten Alters- gruppen deutlich an Zudem sahen die Kinder der aumllteren Gruppen den Alkohol bereits als Partygetraumlnk an und als eines das mehr von Maumlnnern getrunken wird

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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bdquoPre-drinkingldquo und gruppenspezifisches Ausgangs-Trinken

In dieser vom Nationalfonds (SNF) finanzierten Studie hat Sucht Schweiz die abendlichen Trinkgewohnheiten junger Erwachsener in der Welschschweiz untersucht Dabei wurde zB erforscht wie sich der Alkoholkonsum vor dem Ausgang auf die insgesamt konsumierte Menge und die damit verbundenen Probleme auswirkt Hierbei zeigte sich dass uumlber die situationsspezifische und personenbezogene Fak- toren hinaus besonders die Trinkdauer von Bedeutung ist Je laumlnger die Trinkdauer insgesamt pro Abend etwa wenn bereits zu Hause mit dem Alkoholkonsum begonnen wird desto groumlssere Mengen werden insgesamt konsumiert dh bis zu 20 Glaumlser alkoholischer Getraumlnke und mehr Mit einer Medienmitteilung im Maumlrz 2013 orientierte Sucht Schweiz uumlber die erhoumlhten Risiken dieses Kon- sumverhaltens ndash und erntete ein beachtliches Medienecho

Hospitalisierungen aufgrund von Alkohol- Intoxikation oder Alkoholabhaumlngigkeit

Im Auftrag des Bundesamtes fuumlr Gesundheit wurden die alko- holbedingten Spitaleinweisungen von 2003 bis 2010 analysiert Als Datengrundlage hierzu wurde die Schweizerische laquoMedizinische Statistik der Krankenhaumluserraquo (MS) des Bundesamtes fuumlr Statistik verwendet Der Forschungsbericht zeigte unter anderem dass es sich bei Hospitalisierungen mit der Diagnose Alkohol-Intoxikation oder Al-koholabhaumlngigkeit keinesfalls um ein Jugendphaumlnomen handelt im Gegenteil Unter den Maumlnnern nimmt die Rate der betreffenden Diagnose bis zur Altersgruppe der 65- bis 74-Jaumlhrigen stetig zu Bei den Frauen wurde eine stetige Zunahme bis zu den 45- bis 54- Jaumlhrigen festgestellt danach nimmt die Rate ab Die Medien- mitteilung vom Maumlrz erzielte das groumlsste Echo im Vergleich zu saumlmt-lichen Communiqueacutes von Sucht Schweiz im 2013

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

8 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert

Praumlvention hat viele Gesichter An erster Stelle steht die Aufklaumlrung denn Sucht-problematiken werden oft nicht erkannt sowohl in den Familien wie auch in der Gesamtbevoumllkerung Auch Opfer von Suchtproblematiken speziell die Kinder brauchen unsere Aufmerksamkeit Die Praumlvention im engeren Sinne beginnt ebenfalls bereits im Kindesalter Die entsprechenden Programme von Sucht Schweiz sind sehr gefragt Zudem wurden im 2013 grosse Anstrengungen unter-nommen um an bisher wenig erreichte Zielgruppen besser heranzukommen

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Boby gibt Kindern alkoholkranker Eltern eine Stimme

Kinder alkoholkranker Eltern tragen eine schwere Buumlrde Wenn Mami oder Papi trinkt dreht sich zu Hause fast alles um den Alko- hol Oft fehlt es an Verlaumlsslichkeit und Geborgenheit Sie uumlberneh-men viel zu fruumlh Verantwortung und versuchen die Eltern zu entlasten fuumlhlen sich aber gleichzeitig ohnmaumlchtig In der Schweiz sind mehrere Zehntausend Maumldchen und Knaben betroffen Studien zeigen dass sie ein sechs Mal houmlheres Risiko fuumlr eine spaumltere Suchtproblematik oder andere psychische Probleme aufweisen Mit Foumlrderung und Unterstuumltzung sind diese Kinder aber in der Lage eine gesunde Persoumlnlichkeit zu entwickeln

Mit einer Aktion am Postschalter sowie einer begleitenden Medien-information machte Sucht Schweiz vor Weihnachten 2013 wiederum auf die schwierige Situation dieser Kinder aufmerksam Der kleine Hund Boby aus dem gleichnamigen Kinderbuch von Sucht Schweiz ist das Maskottchen fuumlr Kinder alkoholkranker Eltern Es wurde als Pluumlschtier an den Postschaltern abgegeben um zu sensibilisieren und um Spenden zu bitten Denn Sucht Schweiz schafft und foumlrdert Angebote welche Kinder und Eltern unterstuumltzen Zum Beispiel Gespraumlchsgruppen in denen sich Kinder austauschen koumlnnen oder die Webseite mamatrinktch papatrinktch mit einem Forum fuumlr Kinder und Jugendliche Zudem bietet Sucht Schweiz diverses Informationsmaterial fuumlr Fachleute wie auch fuumlr Betroffene an

Fortsetzung der Elternnewsletter

Ergaumlnzend zu den acht vorliegenden Elternbriefen fuumlr Eltern von Jugendlichen zwischen 12 und 16 Jahren konnte das 2012 initiier-te Angebot der Elternnewsletter 2013 weitergefuumlhrt werden Ins-gesamt erschienen vier Ausgaben zu folgenden Themen bdquoSelbst-wertgefuumlhlldquo bdquoDer Dialog mit Kindernldquo bdquoAuswirkungen von Werbung auf Alkohol- und Tabakkonsumldquo sowie bdquoVermeidung von Notfaumlllen im Zusammenhang mit Alkohol- und oder anderen Substanzenldquo Auf der Website kann der Elternnewsletter abonniert werden

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Praumlvention in Tagesstrukturen Erweiterung des Projekts bdquoTina und Tonildquo

bdquoTina und Tonildquo ist ein umfassendes Praumlventionsprogramm fuumlr Ein-richtungen die Kinder zwischen 4 und 6 Jahren betreuen Mit Szenen aus dem Alltag traumlgt das Programm auf spielerische Art und Weise dazu bei die psychosozialen Kompetenzen der Kinder zu staumlrken Das seit 2012 in drei Landessprachen existierende Programm wurde 2013 mit einem Spiel erweitert das die Kinder mit nach Hause nehmen koumlnnen Somit werden auch die Eltern der Kinder fuumlr Informationen er-reicht

Auf Grund von Ruumlckmeldungen von Programmnutzern hat Sucht Schweiz weitere Beduumlrfnisse identifiziert und deshalb zwei neue Tina und Toni-Geschichten geschaffen laquoMeine Familieraquo (zu Res-sourcen innerhalb der Familie) und laquoStreit unter Freundenraquo (zu Moumlglichkeiten positiver Konfliktloumlsung)

In der Romandie hat Sucht Schweiz den Austausch mit kantona-len Behoumlrden und anderen Fachstrukturen die fuumlr Kinderbetreuung zustaumlndig sind erheblich ausgeweitet und das Programm systema- tisch dem Fachpublikum vorgestellt Damit wird die Verbreitung von Tina und Toni gefoumlrdert

Clever Club

bdquoClever Clubldquo ist ein paumldagogisches Praumlventionshilfsmittel das in erster Linie fuumlr ausserschulische Betreuungsangebote entwickelt wurde Das Hauptziel von Clever Club ist die Unterstuumltzung der Ent- wicklung von Lebenskompetenzen wie zum Beispiel mit Aumlngsten Enttaumluschungen und Fehlschlaumlgen angemessen umzugehen das Selbstwertgefuumlhl zu staumlrken oder sich in der Gruppe behaupten zu koumlnnen Im 2013 haben zahlreiche Mittagstische und Tagesschulen dieses Programm durchgefuumlhrt uumlber 10 davon hat Sucht Schweiz aktiv begleitet weitere LeiterInnen wurden gecoacht

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wwwmeinselbstwertgefuehlch

Ein gesundes Selbstwertgefuumlhl ist ein starker Schutz gegen eine Suchterkrankung Die auf Franzoumlsisch bereits 2012 lancierte Web-seite wwwestimedesoich wurde deshalb 2013 auch auf Deutsch adaptiert und aufgeschaltet Diese Webseite erlaubt es Jugendli-chen sich mit Fragen rund um ihr Selbstwertgefuumlhl auseinander-zusetzen und bietet Uumlbungen an die selbstwertstaumlrkend wirken koumlnnen

Erweiterung des Interkantonalen Programms zur Praumlvention von Gluumlcksspielsucht

Seit 2009 ist Sucht Schweiz von zehn Deutschschweizer Kantonen (AG BE BL BS LU OW NW SO UR ZG) beauftragt Massnahmen zur Praumlvention von Gluumlcksspielsucht zu entwickeln und umzusetzen Bei verschiedenen Angeboten konnte zudem die interkantonale Zu-sammenarbeit durch eine Kooperation mit zusaumltzlichen 6 Kantonen aus der Ostschweiz (AR AI GL GR SG TG) erweitert werden

2013 wurden die in der ersten Programmphase entwickelten Mass- nahmen wie die Website wwwsos-spielsuchtch die Onlinebe- ratung sowie die Helpline (Nr 0800 040 080) weitergefuumlhrt Eine zweite Welle der bdquoSpielen ohne Suchtldquo - Plakatkampagne diesmal mit zusaumltzlichen Kartonhaumlngern und Fenstertransparenten im OumlV wurde im Herbst durchgefuumlhrt ergaumlnzt durch eine Medieninforma-tion In Folge dieser zweiten Kampagnenwelle ist die Anzahl der Anrufenden im Verhaumlltnis zum Vorjahr gestiegen Besonders bei den Angehoumlrigen konnte eine Zunahme festgestellt werden Auch in Bezug auf die Website konnte im Anschluss an die Kampagne eine voruumlbergehende Zunahme von 30 der Besucherzahlen ver-zeichnet werden

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Nationale Wissensplattform zu Alter und Sucht

Aus einer Zusammenarbeit zwischen Sucht Schweiz Infodrog Zuuml-fam und Forelklinik ist die neue internetbasierte Wissensplattform wwwalterundsuchtch entstanden Sie enthaumllt spezifische Informa-tionen zum Thema bdquoAlkohol und Alterldquo fuumlr aumlltere Menschen und Nahestehende fuumlr AumlrztInnen und fuumlr weiteres Fachpersonal das mit aumllteren Menschen zu tun hat Die Website steht in Deutsch Franzoumlsisch und Italienisch zur Verfuumlgung Das ebenfalls dreispra-chige Communiqueacute vom April 2013 fand ein gutes Medienecho

Fuumlr die Erarbeitung der Webinhalte wurden aktuelle wissenschaft-liche Studien einbezogen und die Meinungen sowohl von aumllteren Menschen als auch von Fachpersonen eingeholt Die Erarbeitung erfolgte mit finanzieller Unterstuumltzung durch das NPA Eine Erwei-terung auf andere Substanzen und Themen ist vorgesehen

Praumlventionsprojekte fuumlr MigrantInnen

Fuumlr Migrantinnen und Migranten existierten bisher kaum Infor-mationsmittel uumlber risikoarmes Trinken oder uumlber problematische Konsummuster Ratgeber in verschiedenen Herkunftssprachen zu diesen oft tabuisierten Themen sind dringend noumltig Sucht Schweiz hat deshalb die beiden Broschuumlren laquoAlkohol (k)ein Problemraquo und laquoAlkoholabhaumlngigkeit Auch Nahestehende sind betroffenraquo im 2013 auch in die Sprachen grosser Migrantengruppen in der Schweiz uumlbersetzt naumlmlich in Tuumlrkisch Albanisch Tamilisch Englisch Ser-bokroatisch Russisch Portugiesisch und Spanisch

Die Auswahl der Sprachen und der Zielsetzungen erfolgte auf der Basis der im Bericht von migesplus (Nationales Programm Migrati-on und Gesundheit) erfassten Angebotsluumlcken sowie auf einer Be-duumlrfnisumfrage bei verschiedenen migrationsspezifischen Fachstel-len Das Projekt wurde von migesplus finanziell unterstuumltzt und von einer Medienmitteilung begleitet

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Im Rahmen des Interkantonalen Programms zur Praumlvention der Gluumlcksspielsucht wurde die bereits seit 2012 umgesetzte Erweite-rung der Website auf fuumlnf zusaumltzliche Sprachen im 2013 ausgebaut Auszuumlge aus diversen Rubriken bzw Texten der Website wurden in verkuumlrzten und sprachlich vereinfachten Texten neu zusammenge-stellt Die neuen Texte wurden in Zusammenarbeit mit Personen der jeweiligen Muttersprache in die Sprachen Portugiesisch Thai Tuumlrkisch BosnischSerbischKroatisch und Englisch uumlbersetzt

Neuausgaben von Informationsmaterialien

Wie jedes Jahr hat Sucht Schweiz auch 2013 zahlreiche Broschuumlren und Flyer uumlberarbeitet und neu gedruckt So wurde zum Beispiel die 16-seitige Broschuumlre bdquoFragen und Antworten zu Cannabisldquo aktualisiert und auch der Flyer uumlber Kokain wurde inhaltlich und gra-fisch erneuert Alle Informationsmaterialien stehen auf der Website in der Rubrik Info-MaterialienBroschuumlren zum Download bereit Auch gedruckte Exemplare koumlnnen via unsere Website bestellt wer-den

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14 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen

Sucht Schweiz nutzt ihre Expertise auch dazu Praumlventionsempfehlungen fuumlr Fachleute zu erarbeiten oder entsprechende Prozesse in Gang zu bringen Im vergangenen Jahr waren vor allem die Bereiche Alkoholintoxikation mit Spitalein-weisung familienbasierte Suchtpraumlvention sowie Alkohol und Schwangerschaft im Fokus von Sucht Schweiz

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Alkoholintoxikationen mit Spitaleinweisung

In den letzten Jahren haben Suchtfachstellen und Spitaumller in ver-schiedenen Kantonen Unterstuumltzungsangebote fuumlr Personen die mit einer Alkoholvergiftung ins Spital eingeliefert werden entwick-elt Ziel ist es mittels einer Kurzintervention bdquoam Krankenbettldquo oder zu einem spaumlteren Zeitpunkt gefaumlhrdete Personen fruumlhzeitig zu erfassen und ihnen bei Bedarf weiterfuumlhrende Unterstuumltzung anzubieten Betroffene sollen bei einer Alkoholvergiftung nicht nur medizinisch versorgt sondern auch motiviert werden sich mit dem riskanten Konsumverhalten auseinanderzusetzen

Die Angebote in der Schweiz zeichnen sich ua auf Grund unter-schiedlicher medizinischer Versorgungsstrukturen durch eine grosse Heterogenitaumlt aus was eine wissenschaftliche Auswertung der Projekte erschwert Deshalb hat Sucht Schweiz 2013 den na-tionalen und internationalen Wissensstand analysiert Auf dieser Basis werden nun Empfehlungen und ein Massnahmenkatalog fuumlr Fachleute erarbeitet dies in Zusammenarbeit mit einer Experten-gruppe in der Aumlrzte und Aumlrztinnen Pflegefachpersonen Wissen-schaftlerinnen sowie Fachleute kantonaler Suchtberatungsstellen vertreten sind

Kongress bdquoFamilienbasierte Suchtpraumlventionldquo

Im Erziehungs- und Kommunikationsstil von Muumlttern und Vaumltern wie auch in ihrer eigenen Haltung gegenuumlber Suchtmitteln liegen bedeutende Schutz- oder Risikofaktoren fuumlr Suchtentwicklung Es gilt den Einfluss von Familien fuumlr die Praumlvention zu nutzen

Deshalb hat Sucht Schweiz am 25 April 2013 in Biel einen nationa-len Kongress zur familienbasierten Suchtpraumlvention durchgefuumlhrt Die uumlber 120 am Kongress teilnehmenden Fachleute aus dem Be-reich der familienbezogenen Praumlvention erhielten einen Uumlberblick uumlber die Situation in der Schweiz sowie einen Einblick in Projekte aus dem Ausland Es wurde deutlich dass das Potential der fami-lienbasierten Suchtpraumlvention in der Schweiz noch unzureichend genutzt wird Auch werden benachteiligte Familien noch wenig erreicht Bestehende Angebote werden uumlberwiegend von gebilde-ten und gut integrierten Eltern genutzt

Der Kongress bot sehr gute Ideen

wie man Loumlsungswege foumlrdern und

sie an jeden Familienkontext anzu-

passen kann

Teilnehmerin des Kongresses

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Im Anschluss an die Praumlsentation von mehreren Best-Practice-Pro-jekten aus dem Ausland wurden Erfolgsfaktoren und Stolpersteine identifiziert Daraus konnten Zugangsmoumlglichkeiten zu Eltern und speziell zu benachteiligten Familien abgeleitet werden

Alkohol und Schwangerschaft Erarbeitung von Empfehlungen fuumlr Fachleute

Ziel dieses 2013 gestarteten Projektes ist die Erarbeitung breit abgestuumltzter Empfehlungen fuumlr Fachpersonen zu Alkohol in der Schwangerschaft In einer ersten Phase wurde dank finanzieller Unterstuumltzung des NPA ein Bericht laquoSchwangerschaft und Alko-holraquo verfasst welcher eine Uumlbersicht uumlber aktuelle wissenschaft-liche Erkenntnisse zu den Risiken des Alkoholkonsums waumlhrend der Schwangerschaft ermoumlglicht Diese Erkenntnisse liefern Exper-tinnen und Experten die Grundlage um in einer zweiten Projekt-phase 2014 im Rahmen einer Experten-Befragung einen Konsens zu erarbeiten wie schwangere Frauen hinsichtlich Alkoholkonsum beraten werden koumlnnen Ziel ist dass zukuumlnftig Fachleute im Be-reich Schwangerschaft und Geburt (GynaumlkologInnen Hebammen Praumlventionsfachleuchte ua) Empfehlungen erhalten die sie in ihrem jeweiligen Berufskontext den Adressatinnen weitergeben koumlnnen

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

17TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze

Um neuen Entwicklungen und Suchtproblematiken gerecht zu werden muumlssen permanent neue Praxismodelle entwickelt und bestehende getestet werden Sucht Schweiz hat sich diesbezuumlglich im 2013 mehrfach engagiert Fuumlr die Sucht-praumlvention ist zudem entscheidend ob gesetzliche Bestimmungen eingehalten werden Diesbezuumlgliche Untersuchungen von Sucht Schweiz haben gezeigt dass noch grosser Handlungsbedarf besteht

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Von der Theorie zur Praxis Entwicklung von regionalen Modellprojekten fuumlr familien- bezogene Suchtpraumlvention

Das Aufwachsen in bdquoEinelternfamilienldquo in schwierigen Lebenslagen gilt als Risikofaktor fuumlr Sucht im Jugendalter Gleichzeitig gehoumlren familienbasierte Angebote zu den wirksamsten Ansaumltzen in der Al-koholpraumlvention In der Praumlvention werden alleinerziehende Eltern wie auch Eltern mit wenig Ressourcen jedoch nur selten erreicht Diese Luumlcke soll nun geschlossen werden

Bereits 2012 hat Sucht Schweiz international etablierte Best Prac-tice-Ansaumltze suchtpraumlventiver Elternprojekte identifiziert sowie eine Bestandsaufnahme der Projekte in der Schweiz durchgefuumlhrt

Der daraus resultierende Massnahmen- und Empfehlungskatalog fuumlr Fachleute fliesst nun in die Entwicklung von wissenschaftlich begleiteten Modellprojekten ein Sucht Schweiz erarbeitet gemein-sam mit der Stiftung Berner Gesundheit ein Pilotprojekt fuumlr alleiner-ziehende Eltern Ziele des Projekts sind die Verzoumlgerung des Ein-stiegs in den Substanzkonsum sowie die Verringerung von bereits bestehendem Konsum bei Jugendlichen

Im Rahmen der Ausarbeitung fand eine Befragung von uumlber 50 allein- erziehenden Muumlttern und Vaumltern in sozial benachteiligten Lebenssi-tuationen statt um Einblick in deren Beduumlrfnisse zu erhalten Von einer Mehrheit der Befragten wurde ein Angebot mit mehreren Treffen gewuumlnscht ndash Voraussetzung ist neben Anderem ein Kinder-huumltedienst

Nationale Expertengruppe fuumlr Fachleute aus dem Bereich familienbasierte Praumlvention

Um die Entwicklung von regionalen Modellprojekten im Bereich der familienbezogenen Suchtpraumlvention zu unterstuumltzen und breit zu verankern wurde eine nationale Expertinnen- und Expertengruppe gebildet Die 10 Fachpersonen bringen ihr Wissen und ihre Erfah-

laquoHilfe mein Kind ist Teenagerraquo

Aus der Befragung alleinerziehender VaumlterMuumltter

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rungen im Zusammenhang mit familienbezogener Suchtpraumlvention ein so dass alle vom gegenseitigen Austausch wie auch von der gemeinsamen Entwicklung von Modellprojekten profitieren koumlnnen

laquocool and cleanraquo

Im Auftrag von Swiss Olympic fuumlhrt Sucht Schweiz eine Teilevalua-tion des Praumlventionsprogramms laquocool and cleanraquo durch Es ist das groumlsste nationale Programm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay im Sport und richtet sich insbesondere an Jugendliche im Breitensport und Schweizer Nachwuchstalente Im Jahr 2013 wurde Sucht Schweiz erneut mit einer Teilevaluation von laquocool and cleanraquo beauftragt Um die Umsetzung des Programms zu evaluieren werden bis Ende 2014 etwa 25 halbstuumlndige Gruppengespraumlche mit laquocool and cleanraquo-Teams (Sportgruppen die am Programm laquocool and cleanraquo mitmachen) durchgefuumlhrt

Wie erhalten Jugendliche Zugang zum Alkohol

In diesem Projekt wurde untersucht auf welchen Wegen Jugendliche zu Alkohol kommen obwohl sie noch nicht dazu berechtigt waumlren Hierzu fuumlhrte Sucht Schweiz 223 qualitative Interviews mit Jugendli-chen aus verschiedenen Regionen der Suisse Romande durch Die Jugendlichen zeigten sich erstaunlich erfinderisch im Beschaffen von Alkohol und gaben preis wie sie die Zugangsbeschraumlnkungen wahrnehmen So brachte die Studie Aufschluumlsse uumlber noumltige Mass-nahmen auf Seite der Behoumlrden

Zwei Drittel der Befragten gaben zu unberechtigt Alkohol gekauft zu haben Nur fuumlr einen Drittel der Befragten allerdings ist dies die bevorzugte Beschaffungsweise Ein weiteres Drittel laumlsst sich den Kauf lieber durch einen volljaumlhrigen Stellvertreter erledigen ein Viertel der Befragten hat bevorzugt an geselligen Gelegenheiten Zugang zu Alkohol oft im Austausch gegen andere Beitraumlge Die Resultate wurden auf Konferenzen praumlsentiert und werden noch in wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Gleichzeitig hat Sucht Schweiz eine zweite Welle von Alkohol- Testkaumlufen im Kanton Waadt wissenschaftlich begleitet Die von der Fondation Vaudoise contre lrsquoalcoolisme mandatierten jugendlichen Testkaumlufer sollten versuchen Alkohol in Laumlden einzukaufen Damit wurde uumlberpruumlft ob die Geschaumlfte die gesetzlichen Vorschriften nun besser einhielten Die Resultate dieser zweiten Welle (nach 2011) waren ernuumlchternd Nur 21 der Verkaufsstellen kamen dem Ge-setz nach in 79 der Tests konnten Jugendliche ihnen nicht zuste-hende alkoholische Getraumlnke erwerben Die Restaurants verhielten sich dabei noch weniger gesetzeskonform als der Detailhandel

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

21TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz erarbeitet nicht nur Empfehlungen sondern bietet auch Weiterbildungen fuumlr Fachleute und Verantwortliche in Unternehmen damit diese ihre Praumlventionsfunktion noch besser wahrnehmen koumlnnen Zudem beraumlt Sucht Schweiz suchtbetroffene Menschen und ihre Angehoumlrigen sei es per Telefon Mail oder Internet

Sucht Schweiz schult und beraumlt

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Kinder aus alkoholbelasteten Familien identifizieren Schulung von Multiplikatoren

Im Jahr 2012 hat Sucht Schweiz mit finanzieller Unterstuumltzung des NPA (Nationales Programm Alkohol) eine Multiplikatorenfortbildung entwickelt Mit diesem Training koumlnnen kantonale Partner geschult werden damit diese ihrerseits Personen in ihrer Region ausbilden resp sensibilisieren koumlnnen die beruflich mit Kindern und Jugendli-chen aus suchtbelasteten Familien in Kontakt sind (Sozialdienst Jugendgericht usw) So kann Sucht Schweiz Fachpersonen aus dem Sozial- Gesundheits- und Bildungsbereich fuumlr das Thema sen-sibilisieren Die sehr interaktive und praxisorientierte Fortbildung beinhaltet nebst Fachwissen auch didaktisches Material 2013 wur-den in der Romandie zwei und in der Deutschschweiz drei Fortbil-dungen agrave 2 Tagen durchgefuumlhrt Die naumlchste Fortbildung findet am 67 November 2014 in Aarau statt

Als Ergaumlnzung zur Weiterbildung wurde 2013 der bestehende Leit-faden fuumlr Fachpersonen bdquoUnterstuumltzung fuumlr Kinder aus alkoholbe-lasteten Familien Grundlagen und Interventionsmoumlglichkeitenldquo uumlberarbeitet und erweitert Er ist zudem neu auch auf Italienisch erhaumlltlich

Suchtpraumlvention in Betrieben

Die Nachfrage nach unseren Kader- und Mitarbeiterschulungen zur betrieblichen Suchtpraumlvention in der Romandie ist weiterhin gross Deshalb wurde das Angebot auch im Jahr 2013 weitergefuumlhrt Gleichzeitig wurde die Website wwwalkoholamarbeitsplatzch aktualisiert sowie neu auf Italienisch adaptiert Auch ausserhalb von Betrieben beispielsweise an Fachhochschulen wurden ver-schiedene Workshops und Schulungen rund ums Thema Sucht am Arbeitsplatz durchgefuumlhrt

laquoIm Kurs habe ich wertvolle Metho-

den zur Vermittlung des Themas

kennen gelerntraquo

Schulungsteilnehmerin

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Beratung am Telefon per Mail und per Internet

Sucht Schweiz beantwortet Fragen rund um Sucht und Suchtmittel Die Fragen aus der Bevoumllkerung wie auch aus Fachkreisen oder von Schulen betreffen generelle Informationen zu Sucht wie auch konkrete Konsumsituationen Die Praumlventionsabteilung hat im Jahr 2013 telefonisch oder schriftlich 506 solche Anfragen bearbeitet und hierfuumlr uumlber 500 Stunden investiert Zusaumltzlich beantwortet Sucht Schweiz auf wwwciaoch Anfragen von Jugendlichen die psychoaktive Substanzen betreffen Um noch benutzerfreundlicher zu werden hat Sucht Schweiz uumlberdies ihre Website-Rubrik bdquoRat und Hilferaquo im 2013 grundlegend uumlberarbeitet

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

24 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein

Strukturelle Massnahmen sind in der Suchtpraumlvention unabdingbar Dazu zaumlhlen die gesetzliche Steuerung des Preises der Zugaumlnglichkeit oder der Werbung fuumlr Alkohol und Tabak Sucht Schweiz setzt sich gemeinsam mit Partnern fuumlr eine wirksame Suchtpolitik ein Mit Medientexten Faktenblaumlttern oder Beitraumlgen auf wwwsuchtschweizch sensibilisiert Sucht Schweiz politische Kreise und die Oumlffentlichkeit Parlamentarier und Parlamentarierinnen erhalten zudem spezi-fische Informationen zur Entscheidungsfindung

25

Geschaumltzte 250rsquo000 Personen in der

Schweiz sind alkoholabhaumlngig Dies

entspricht fast zwei Mal der Einwoh-

nerzahl Berns Jeder 12 Todesfall ist

auf Alkohol zuruumlckzufuumlhren und jede

5 Person trinkt Alkohol auf riskante

Weise Diese Fakten gehen allzu oft

vergessen

Totalrevision Alkoholgesetz

In einer Koalition mit den Suchtfachverbaumlnden sowie weiteren Part-nern engagiert sich Sucht Schweiz fuumlr eine verantwortungsvolle Alkoholpolitik Die laufende Revision der Alkoholgesetzgebung ist das Geschaumlft mit der groumlssten Tragweite Aus Praumlventionssicht standen die Zeichen im Berichtsjahr auf Sturm Die wichtigsten Massnahmen zur Eindaumlmmung des problematischen Konsums haben gegen- uumlber den Interessen der Alkoholindustrie einen schweren Stand Mindestpreise ein Nachtverkaufsverbot keine Lockvogelangebote In einem zunehmend liberalisierten Markt waumlren dies wirksame Marktkorrekturen zum Schutz der Gesundheit Davon ist die heutige Gesetzesvorlage weit entfernt

Kurze Chronologie der Debatte

bull Uumlberraschend spricht sich der Staumlnderat im Maumlrz 2013 fuumlr Min-destpreise aus Ein Rechtsgutachten bestaumltigt im Uumlbrigen dass ein Mindestpreis mit dem Freihandelsabkommen Schweiz-EU sowie mit der Wirtschaftsfreiheit vereinbar ist Gleichzeitig will die Kleine Kammer den Verkauf alkoholischer Getraumlnke im Detail-handel zwischen 22 und 06 Uhr verbieten und das heutige Verbot von Happy Hours fuumlr Spirituosen aufheben

bull Im September 2013 spricht sich der Nationalrat gegen einen Min-destpreis und gegen ein Verkaufsverbot in der Nacht aus Einig-keit herrscht bei den Happy Hours Diese sollen fuumlr alle Alkoho-lika und jederzeit erlaubt sein Gleich wie der Staumlnderat will der Nationalrat Testkaumlufe im Gesetz verankern

bull Die Kommission fuumlr Wirtschaft und Abgaben des Staumlnderats beauftragt die Verwaltung ein verfassungskonformes Steuer-system zu finden welches die houmlheren Produktionskosten in der Schweiz wettmacht und Hochstammbaumlume foumlrdert Um Steuer-ausfaumllle zu vermeiden sprechen sich Praumlventionskreise gegen ein neues Steuersystem aus

bull Die Parlamentsdebatte wird im 2014 fortgesetzt

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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15 aller Todesfaumllle in der Schweiz

gehen auf das Konto Rauchen

Kostenfolge bei Spitaleinlieferungen nach Alkoholvergiftungen

Auch bei der Aumlnderung des Krankenversicherungsgesetzes agiert Sucht Schweiz in einer Koalition mit Partnern Laut der Initiative von Nationalrat Toni Bortoluzzi (SVP) soll die medizinische Notversorgung nach exzessivem Alkoholkonsum durch die Betroffenen selbst be-zahlt werden Die Kommission fuumlr soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates ist Mitte 2013 auf einen entsprechenden Entwurf einer Gesetzesaumlnderung eingetreten Im Fruumlhjahr 2014 soll die Vor-lage bei den interessierten Kreisen in die Vernehmlassung geschickt werden

Wer wegen Alkoholabhaumlngigkeit oder Alkoholvergiftung aumlrztliche Hilfe braucht soll diese weiterhin unabhaumlngig vom Portemonnaie bekommen Das fordern Suchtfachleute darunter Sucht Schweiz die mit der Medienarbeit zum Thema politische Kreise und die Be-voumllkerung sensibilisiert Die geplante Neuregelung laumlsst befuumlrchten dass Personen mit einer Alkoholvergiftung nicht versorgt werden weil sie die Kosten scheuen oder ihnen das Geld fehlt Die Notver- sorgung rettet Leben und sie ermoumlglicht weitere Hilfe die das Trink- verhalten zu aumlndern vermag

Revision Tabaksteuergesetz

Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention (AT) ver-folgt Sucht Schweiz die Politikentwicklung beim Tabak Mit der Revi-sion des Tabaksteuergesetzes soll die Besteuerung des inlaumlndischen Tabaks schrittweise ans EU-Niveau angepasst werden Der Bun-desrat verfolgt in erster Linie fiskalpolitische Ziele Gesundheits- organisationen forderten in der Vernehmlassung spuumlrbare Steuer- erhoumlhungen die den Tabakkonsum sowie die Anzahl Tabaktoter ver-mindern

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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In diesem Jahr finden allein auf dem

amerikanischen Kontinent uumlber 15

Millionen Menschen neue Regulie-

rungen vor die es ihnen erlauben

Cannabis legal zu erwerben und zu

konsumieren - sofern sie das zulaumls-

sige Alter erreicht haben

Cannabis

Bislang war der Cannabiskonsum kantonal unterschiedlich geahn-det worden Mit dem Inkrafttreten des revidierten Betaumlubungsmit-telgesetzes im Oktober 2013 folgte eine nationale Regelung die von den strafrechtlichen Konsequenzen abruumlckt Der Konsum kann heute mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken geahndet wer-den wenn die Person mindestens 18-jaumlhrig ist und nicht gleichzeitig andere Gesetzesverstoumlsse begeht Da der Besitz von mehr als 10 g Cannabis strafbar ist kommt das Ordnungsbussenverfahren nur bei Besitz von weniger als 10 g zur Anwendung Sucht Schweiz hat sich seit langem fuumlr die Abkehr von der wirkungslosen Kriminalisie-rung ausgesprochen obwohl damit nicht alle Probleme geloumlst sind

International sind derzeit verschiedene Entwicklungen in der Can-nabispolitik zu beobachten Auch in der Schweiz ist in mehreren Staumldten die Diskussion uumlber alternative Modelle fuumlr den Umgang mit Cannabis im Gang Sucht Schweiz verfolgt die Regulierungs-bestrebungen beim Cannabis auf nationaler und internationaler Ebene eingehend und liefert im Maumlrz 2014 mit einem neuen Bericht einen differenzierten Blick auf die oft komplexen Regulierungsmo-delle

Nationale Strategien zur Gesundheit

Der Bundesrat hat im Januar 2013 die Gesamtschau bdquoGe-sundheit2020ldquo verabschiedet Mit Massnahmen in allen Berei-chen des Gesundheitssystems sollen Gesundheitsfoumlrderung und Krankheitsvorbeugung intensiviert werden Im November 2013 beschlossen Bund und Kantone zudem den Start fuumlr die Erarbei-tung einer Nationalen Strategie zur Praumlvention nicht uumlbertragbarer Krankheiten bis 2016 Die Strategie soll die Gesundheitskompe-tenzen der Bevoumllkerung verbessern sowie Rahmenbedingungen fuumlr ein gesuumlnderes Verhalten schaffen Sucht Schweiz zaumlhlt zu den zahlreichen Akteuren welche beide Strategien weiter entwickeln

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

28 TAumlTIGKEITSBERICHT 201328

2013in Zahlen

29TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die sich Tag fuumlr Tag engagieren um Suchtprobleme zu vermindern oder zu verhuumlten

Kurse und Konferenzbeitraumlge unserer Fachleute aus Praumlvention und For-schung

Kurse und Fortbildungen fuumlr Betriebe in der Romandie zum professionellen Umgang mit Alkoholproblemen am Arbeitsplatz

Publikationen unserer Forschungsabteilung Artikel in Fachzeitschriften Buumlcher Buchbeitraumlge und Forschungsberichte

TeilnehmerInnen am nationalen Kongress laquoFamilienbasierte Suchtpraumlven-tionraquo

Stunden fuumlr Beratung und Auskuumlnfte via Telefon oder Internet zu Fragen rund um Abhaumlngigkeiten

Medienbeitraumlge mit Nennung von Sucht Schweiz

Abonnentinnen und Abonnenten des Elternnewsletters (1873 in Deutsch 991 in Franzoumlsisch)

Abonnentinnen und Abonnenten unseres allgemeinen Newsletters (2903 in Deutsch 1684 in Franzoumlsisch)

Jugendliche welche die Website wwwmeinselbstwertgefuumlhlch besuchten

Besucherinnen und Besucher der mehrsprachigen Webseite wwwsos-spielsuchtch

Besuche auf der Website wwwtinatonich ein Praumlventionsprogramm fuumlr Einrichtungen die Kinder von 4-6 Jahren betreuen

Downloads von Broschuumlren auf wwwsuchtschweizch

Exemplare unserer Publikationen die in Deutsch Franzoumlsisch Italienisch oder weiteren Sprachen in die ganze Schweiz verschickt wurden

Uumlber 1 Million Besuche auf den Websites von Sucht Schweiz (Hauptseite wwwsuchtschweizch sowie die Sites MamatrinktPapatrinkt Alkoholkon-sum Alkohol im Koumlrper Alkohol im Strassenverkehr Spielsucht TinaampToni sowie Mein Selbstwertgefuumlhl)

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11lsquo596

19rsquo266

246lsquo094

290lsquo783

1rsquo036rsquo105

30 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012

IN CHF 2013 2012

NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 3rsquo734rsquo591 3rsquo722rsquo139

NICHT ZUGEWIESENE LEGATE 420rsquo444 724rsquo522

TOTAL NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 4rsquo155rsquo036 4rsquo446rsquo661

ERTRAG AUS LEISTUNGEN 2rsquo256rsquo425 2rsquo982rsquo738

SUBVENTIONEN 1rsquo490rsquo711 1rsquo434rsquo886

ZUGEWIESENE SPENDEN FUumlR PROJEKTE 35rsquo150 50

ANDERE BETRIEBLICHE LEISTUNGEN 8rsquo792 16rsquo465

TOTAL BETRIEBSLEISTUNGEN 3rsquo791rsquo078 4rsquo434rsquo139

PERSONALAUFWAND -4rsquo678rsquo778 -4rsquo545rsquo167

LEISTUNGEN DRITTER -128rsquo564 -113rsquo331

TOTAL PERSONALAUFWAND -4rsquo807rsquo342 -4rsquo658rsquo498

DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

TOTAL DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

AUFWAND INFRASTRUKTUR -15rsquo043 -31rsquo919

MIETEN -47rsquo436 -49rsquo648

TOTAL AUFWAND INFRASTRUKTUR -62rsquo479 -81rsquo567

WEITERER VERWALTUNGSAUFWAND -172rsquo111 -232rsquo030

ANDERE BETRIEBSKOSTEN -42rsquo289 -40rsquo049

ABSCHREIBUNGEN -12rsquo508 0

SONSTIGER BETRIEBLICHER AUFWAND -226rsquo908 -272rsquo079

TOTAL BETRIEBSAUFWAND -8rsquo338rsquo058 -9rsquo080rsquo613

BETRIEBSERGEBNIS -391rsquo943 -199rsquo813

WERTSCHRIFTENERGEBNIS -418 3rsquo378

FINANZERGEBNIS -418 3rsquo378

IMMOBILIENERTRAG 168rsquo173 163rsquo235

IMMOBILIENAUFWAND -191rsquo400 -604rsquo765

ABSCHREIBUNGEN 1978-2012 -1rsquo547rsquo000

IMMOBILIENERGEBNIS -1rsquo570rsquo227 -441rsquo529

31TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012 (Fortsetzung)

IN CHF 2013 2012

AUSSERBETRIEBLICHER ERTRAG 1rsquo100rsquo791 14rsquo062

AUSSERBETRIEBLICHER AUFWAND -1rsquo098rsquo776 -1rsquo432

TOTAL AUSSERBETRIEBLICHE ERGEBNISSE 2rsquo015 12rsquo630

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR VOR AumlNDERUNG RESERVEN -1rsquo960rsquo573 -625rsquo334

AumlNDERUNGEN RESERVEN

VERWENDUNG ZUGEWIESENER RESERVEN 1rsquo941rsquo200 592rsquo000

BEITRAG AN ZUGEWIESENE RESERVEN 0 0

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR -19rsquo373 -33rsquo334

32

Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

Unser Postcheckkonto fuumlr Ihre Spende 10-261-7

Sucht Schweiz Av Louis-Ruchonnet 14 Postfach 870 CH-1001 Lausanne Tel 021 321 29 11 Fax 021 321 29 40 wwwsuchtschweizch infosuchtschweizch

Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

bull transparenteInformationundaussagekraumlftigeRechnungslegung

bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

bull aufrichtigeKommunikationundfaireMittelbeschaffung

  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
Page 6: Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

6

Teilbereichsberichte zu Handen der Institutionen ist Sucht Schweiz auch fuumlr die Realisierung des Jahresberichts des Gesamtprojekts zustaumlndig sowie ab 2013 fuumlr die Zusammenstellung und Wartung der gesamten Datenbank

Das Gesundheitsverhalten von SchuumllerInnen

Im Jahr 2013 hat Sucht Schweiz mit den Vorbereitungsarbeiten der HBSC-SchuumllerInnenbefragung 2014 (Health Behaviour in School-Aged Children) begonnen Das Forscherteam war mit der Fragebo-genausarbeitung beschaumlftigt und uumlbersetzte die Inhalte in die drei Landessprachen Zudem mussten die kantonalen Bewilligungen und die Zustimmung einer Ethikkommission eingeholt werden Fuumlr die nationale repraumlsentative Stichprobe wurden 734 Klassen des 5 bis 9 Schuljahres (7 bis 11 HarmoS) zufaumlllig ausgewaumlhlt Fer-ner haben 14 Kantone eine kantonale Studie mit Oversampling be-stellt Parallel dazu wurden zahlreiche Publikationen realisiert sei es in Form wissenschaftlicher bzw allgemein verstaumlndlicher Artikel Factsheets oder eines Forschungsberichtes zum Multiplen Sub- stanzkonsum

Was wissen 3 bis 6-jaumlhrige Kinder vom Alkoholkonsum Erwachsener

In dieser vom Nationalfonds (SNF) finanzierten Studie wollte Sucht Schweiz erfassen welche Kenntnisse Kinder vom Alkoholkonsum Erwachsener haben Da die sonst uumlbliche Verwendung von Frage-boumlgen bei 3- bis 6-Jaumlhrigen nicht moumlglich ist wurden die Daten mit Hilfe von Touch-Screen Computern und Handpuppen erhoben

Erste Ergebnisse zeigen dass uumlber zwei Drittel der 3- bis 6-Jaumlhrigen (681) alkoholische Getraumlnke (Bier Wein Champagner) korrekt als solche identifizierte Knapp die Haumllfte (464) konnte die Getraumlnke korrekt benennen Dieses Wissen stieg uumlber die untersuchten Alters- gruppen deutlich an Zudem sahen die Kinder der aumllteren Gruppen den Alkohol bereits als Partygetraumlnk an und als eines das mehr von Maumlnnern getrunken wird

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

7

bdquoPre-drinkingldquo und gruppenspezifisches Ausgangs-Trinken

In dieser vom Nationalfonds (SNF) finanzierten Studie hat Sucht Schweiz die abendlichen Trinkgewohnheiten junger Erwachsener in der Welschschweiz untersucht Dabei wurde zB erforscht wie sich der Alkoholkonsum vor dem Ausgang auf die insgesamt konsumierte Menge und die damit verbundenen Probleme auswirkt Hierbei zeigte sich dass uumlber die situationsspezifische und personenbezogene Fak- toren hinaus besonders die Trinkdauer von Bedeutung ist Je laumlnger die Trinkdauer insgesamt pro Abend etwa wenn bereits zu Hause mit dem Alkoholkonsum begonnen wird desto groumlssere Mengen werden insgesamt konsumiert dh bis zu 20 Glaumlser alkoholischer Getraumlnke und mehr Mit einer Medienmitteilung im Maumlrz 2013 orientierte Sucht Schweiz uumlber die erhoumlhten Risiken dieses Kon- sumverhaltens ndash und erntete ein beachtliches Medienecho

Hospitalisierungen aufgrund von Alkohol- Intoxikation oder Alkoholabhaumlngigkeit

Im Auftrag des Bundesamtes fuumlr Gesundheit wurden die alko- holbedingten Spitaleinweisungen von 2003 bis 2010 analysiert Als Datengrundlage hierzu wurde die Schweizerische laquoMedizinische Statistik der Krankenhaumluserraquo (MS) des Bundesamtes fuumlr Statistik verwendet Der Forschungsbericht zeigte unter anderem dass es sich bei Hospitalisierungen mit der Diagnose Alkohol-Intoxikation oder Al-koholabhaumlngigkeit keinesfalls um ein Jugendphaumlnomen handelt im Gegenteil Unter den Maumlnnern nimmt die Rate der betreffenden Diagnose bis zur Altersgruppe der 65- bis 74-Jaumlhrigen stetig zu Bei den Frauen wurde eine stetige Zunahme bis zu den 45- bis 54- Jaumlhrigen festgestellt danach nimmt die Rate ab Die Medien- mitteilung vom Maumlrz erzielte das groumlsste Echo im Vergleich zu saumlmt-lichen Communiqueacutes von Sucht Schweiz im 2013

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

8 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert

Praumlvention hat viele Gesichter An erster Stelle steht die Aufklaumlrung denn Sucht-problematiken werden oft nicht erkannt sowohl in den Familien wie auch in der Gesamtbevoumllkerung Auch Opfer von Suchtproblematiken speziell die Kinder brauchen unsere Aufmerksamkeit Die Praumlvention im engeren Sinne beginnt ebenfalls bereits im Kindesalter Die entsprechenden Programme von Sucht Schweiz sind sehr gefragt Zudem wurden im 2013 grosse Anstrengungen unter-nommen um an bisher wenig erreichte Zielgruppen besser heranzukommen

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Boby gibt Kindern alkoholkranker Eltern eine Stimme

Kinder alkoholkranker Eltern tragen eine schwere Buumlrde Wenn Mami oder Papi trinkt dreht sich zu Hause fast alles um den Alko- hol Oft fehlt es an Verlaumlsslichkeit und Geborgenheit Sie uumlberneh-men viel zu fruumlh Verantwortung und versuchen die Eltern zu entlasten fuumlhlen sich aber gleichzeitig ohnmaumlchtig In der Schweiz sind mehrere Zehntausend Maumldchen und Knaben betroffen Studien zeigen dass sie ein sechs Mal houmlheres Risiko fuumlr eine spaumltere Suchtproblematik oder andere psychische Probleme aufweisen Mit Foumlrderung und Unterstuumltzung sind diese Kinder aber in der Lage eine gesunde Persoumlnlichkeit zu entwickeln

Mit einer Aktion am Postschalter sowie einer begleitenden Medien-information machte Sucht Schweiz vor Weihnachten 2013 wiederum auf die schwierige Situation dieser Kinder aufmerksam Der kleine Hund Boby aus dem gleichnamigen Kinderbuch von Sucht Schweiz ist das Maskottchen fuumlr Kinder alkoholkranker Eltern Es wurde als Pluumlschtier an den Postschaltern abgegeben um zu sensibilisieren und um Spenden zu bitten Denn Sucht Schweiz schafft und foumlrdert Angebote welche Kinder und Eltern unterstuumltzen Zum Beispiel Gespraumlchsgruppen in denen sich Kinder austauschen koumlnnen oder die Webseite mamatrinktch papatrinktch mit einem Forum fuumlr Kinder und Jugendliche Zudem bietet Sucht Schweiz diverses Informationsmaterial fuumlr Fachleute wie auch fuumlr Betroffene an

Fortsetzung der Elternnewsletter

Ergaumlnzend zu den acht vorliegenden Elternbriefen fuumlr Eltern von Jugendlichen zwischen 12 und 16 Jahren konnte das 2012 initiier-te Angebot der Elternnewsletter 2013 weitergefuumlhrt werden Ins-gesamt erschienen vier Ausgaben zu folgenden Themen bdquoSelbst-wertgefuumlhlldquo bdquoDer Dialog mit Kindernldquo bdquoAuswirkungen von Werbung auf Alkohol- und Tabakkonsumldquo sowie bdquoVermeidung von Notfaumlllen im Zusammenhang mit Alkohol- und oder anderen Substanzenldquo Auf der Website kann der Elternnewsletter abonniert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Praumlvention in Tagesstrukturen Erweiterung des Projekts bdquoTina und Tonildquo

bdquoTina und Tonildquo ist ein umfassendes Praumlventionsprogramm fuumlr Ein-richtungen die Kinder zwischen 4 und 6 Jahren betreuen Mit Szenen aus dem Alltag traumlgt das Programm auf spielerische Art und Weise dazu bei die psychosozialen Kompetenzen der Kinder zu staumlrken Das seit 2012 in drei Landessprachen existierende Programm wurde 2013 mit einem Spiel erweitert das die Kinder mit nach Hause nehmen koumlnnen Somit werden auch die Eltern der Kinder fuumlr Informationen er-reicht

Auf Grund von Ruumlckmeldungen von Programmnutzern hat Sucht Schweiz weitere Beduumlrfnisse identifiziert und deshalb zwei neue Tina und Toni-Geschichten geschaffen laquoMeine Familieraquo (zu Res-sourcen innerhalb der Familie) und laquoStreit unter Freundenraquo (zu Moumlglichkeiten positiver Konfliktloumlsung)

In der Romandie hat Sucht Schweiz den Austausch mit kantona-len Behoumlrden und anderen Fachstrukturen die fuumlr Kinderbetreuung zustaumlndig sind erheblich ausgeweitet und das Programm systema- tisch dem Fachpublikum vorgestellt Damit wird die Verbreitung von Tina und Toni gefoumlrdert

Clever Club

bdquoClever Clubldquo ist ein paumldagogisches Praumlventionshilfsmittel das in erster Linie fuumlr ausserschulische Betreuungsangebote entwickelt wurde Das Hauptziel von Clever Club ist die Unterstuumltzung der Ent- wicklung von Lebenskompetenzen wie zum Beispiel mit Aumlngsten Enttaumluschungen und Fehlschlaumlgen angemessen umzugehen das Selbstwertgefuumlhl zu staumlrken oder sich in der Gruppe behaupten zu koumlnnen Im 2013 haben zahlreiche Mittagstische und Tagesschulen dieses Programm durchgefuumlhrt uumlber 10 davon hat Sucht Schweiz aktiv begleitet weitere LeiterInnen wurden gecoacht

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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wwwmeinselbstwertgefuehlch

Ein gesundes Selbstwertgefuumlhl ist ein starker Schutz gegen eine Suchterkrankung Die auf Franzoumlsisch bereits 2012 lancierte Web-seite wwwestimedesoich wurde deshalb 2013 auch auf Deutsch adaptiert und aufgeschaltet Diese Webseite erlaubt es Jugendli-chen sich mit Fragen rund um ihr Selbstwertgefuumlhl auseinander-zusetzen und bietet Uumlbungen an die selbstwertstaumlrkend wirken koumlnnen

Erweiterung des Interkantonalen Programms zur Praumlvention von Gluumlcksspielsucht

Seit 2009 ist Sucht Schweiz von zehn Deutschschweizer Kantonen (AG BE BL BS LU OW NW SO UR ZG) beauftragt Massnahmen zur Praumlvention von Gluumlcksspielsucht zu entwickeln und umzusetzen Bei verschiedenen Angeboten konnte zudem die interkantonale Zu-sammenarbeit durch eine Kooperation mit zusaumltzlichen 6 Kantonen aus der Ostschweiz (AR AI GL GR SG TG) erweitert werden

2013 wurden die in der ersten Programmphase entwickelten Mass- nahmen wie die Website wwwsos-spielsuchtch die Onlinebe- ratung sowie die Helpline (Nr 0800 040 080) weitergefuumlhrt Eine zweite Welle der bdquoSpielen ohne Suchtldquo - Plakatkampagne diesmal mit zusaumltzlichen Kartonhaumlngern und Fenstertransparenten im OumlV wurde im Herbst durchgefuumlhrt ergaumlnzt durch eine Medieninforma-tion In Folge dieser zweiten Kampagnenwelle ist die Anzahl der Anrufenden im Verhaumlltnis zum Vorjahr gestiegen Besonders bei den Angehoumlrigen konnte eine Zunahme festgestellt werden Auch in Bezug auf die Website konnte im Anschluss an die Kampagne eine voruumlbergehende Zunahme von 30 der Besucherzahlen ver-zeichnet werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Nationale Wissensplattform zu Alter und Sucht

Aus einer Zusammenarbeit zwischen Sucht Schweiz Infodrog Zuuml-fam und Forelklinik ist die neue internetbasierte Wissensplattform wwwalterundsuchtch entstanden Sie enthaumllt spezifische Informa-tionen zum Thema bdquoAlkohol und Alterldquo fuumlr aumlltere Menschen und Nahestehende fuumlr AumlrztInnen und fuumlr weiteres Fachpersonal das mit aumllteren Menschen zu tun hat Die Website steht in Deutsch Franzoumlsisch und Italienisch zur Verfuumlgung Das ebenfalls dreispra-chige Communiqueacute vom April 2013 fand ein gutes Medienecho

Fuumlr die Erarbeitung der Webinhalte wurden aktuelle wissenschaft-liche Studien einbezogen und die Meinungen sowohl von aumllteren Menschen als auch von Fachpersonen eingeholt Die Erarbeitung erfolgte mit finanzieller Unterstuumltzung durch das NPA Eine Erwei-terung auf andere Substanzen und Themen ist vorgesehen

Praumlventionsprojekte fuumlr MigrantInnen

Fuumlr Migrantinnen und Migranten existierten bisher kaum Infor-mationsmittel uumlber risikoarmes Trinken oder uumlber problematische Konsummuster Ratgeber in verschiedenen Herkunftssprachen zu diesen oft tabuisierten Themen sind dringend noumltig Sucht Schweiz hat deshalb die beiden Broschuumlren laquoAlkohol (k)ein Problemraquo und laquoAlkoholabhaumlngigkeit Auch Nahestehende sind betroffenraquo im 2013 auch in die Sprachen grosser Migrantengruppen in der Schweiz uumlbersetzt naumlmlich in Tuumlrkisch Albanisch Tamilisch Englisch Ser-bokroatisch Russisch Portugiesisch und Spanisch

Die Auswahl der Sprachen und der Zielsetzungen erfolgte auf der Basis der im Bericht von migesplus (Nationales Programm Migrati-on und Gesundheit) erfassten Angebotsluumlcken sowie auf einer Be-duumlrfnisumfrage bei verschiedenen migrationsspezifischen Fachstel-len Das Projekt wurde von migesplus finanziell unterstuumltzt und von einer Medienmitteilung begleitet

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Im Rahmen des Interkantonalen Programms zur Praumlvention der Gluumlcksspielsucht wurde die bereits seit 2012 umgesetzte Erweite-rung der Website auf fuumlnf zusaumltzliche Sprachen im 2013 ausgebaut Auszuumlge aus diversen Rubriken bzw Texten der Website wurden in verkuumlrzten und sprachlich vereinfachten Texten neu zusammenge-stellt Die neuen Texte wurden in Zusammenarbeit mit Personen der jeweiligen Muttersprache in die Sprachen Portugiesisch Thai Tuumlrkisch BosnischSerbischKroatisch und Englisch uumlbersetzt

Neuausgaben von Informationsmaterialien

Wie jedes Jahr hat Sucht Schweiz auch 2013 zahlreiche Broschuumlren und Flyer uumlberarbeitet und neu gedruckt So wurde zum Beispiel die 16-seitige Broschuumlre bdquoFragen und Antworten zu Cannabisldquo aktualisiert und auch der Flyer uumlber Kokain wurde inhaltlich und gra-fisch erneuert Alle Informationsmaterialien stehen auf der Website in der Rubrik Info-MaterialienBroschuumlren zum Download bereit Auch gedruckte Exemplare koumlnnen via unsere Website bestellt wer-den

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

14 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen

Sucht Schweiz nutzt ihre Expertise auch dazu Praumlventionsempfehlungen fuumlr Fachleute zu erarbeiten oder entsprechende Prozesse in Gang zu bringen Im vergangenen Jahr waren vor allem die Bereiche Alkoholintoxikation mit Spitalein-weisung familienbasierte Suchtpraumlvention sowie Alkohol und Schwangerschaft im Fokus von Sucht Schweiz

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Alkoholintoxikationen mit Spitaleinweisung

In den letzten Jahren haben Suchtfachstellen und Spitaumller in ver-schiedenen Kantonen Unterstuumltzungsangebote fuumlr Personen die mit einer Alkoholvergiftung ins Spital eingeliefert werden entwick-elt Ziel ist es mittels einer Kurzintervention bdquoam Krankenbettldquo oder zu einem spaumlteren Zeitpunkt gefaumlhrdete Personen fruumlhzeitig zu erfassen und ihnen bei Bedarf weiterfuumlhrende Unterstuumltzung anzubieten Betroffene sollen bei einer Alkoholvergiftung nicht nur medizinisch versorgt sondern auch motiviert werden sich mit dem riskanten Konsumverhalten auseinanderzusetzen

Die Angebote in der Schweiz zeichnen sich ua auf Grund unter-schiedlicher medizinischer Versorgungsstrukturen durch eine grosse Heterogenitaumlt aus was eine wissenschaftliche Auswertung der Projekte erschwert Deshalb hat Sucht Schweiz 2013 den na-tionalen und internationalen Wissensstand analysiert Auf dieser Basis werden nun Empfehlungen und ein Massnahmenkatalog fuumlr Fachleute erarbeitet dies in Zusammenarbeit mit einer Experten-gruppe in der Aumlrzte und Aumlrztinnen Pflegefachpersonen Wissen-schaftlerinnen sowie Fachleute kantonaler Suchtberatungsstellen vertreten sind

Kongress bdquoFamilienbasierte Suchtpraumlventionldquo

Im Erziehungs- und Kommunikationsstil von Muumlttern und Vaumltern wie auch in ihrer eigenen Haltung gegenuumlber Suchtmitteln liegen bedeutende Schutz- oder Risikofaktoren fuumlr Suchtentwicklung Es gilt den Einfluss von Familien fuumlr die Praumlvention zu nutzen

Deshalb hat Sucht Schweiz am 25 April 2013 in Biel einen nationa-len Kongress zur familienbasierten Suchtpraumlvention durchgefuumlhrt Die uumlber 120 am Kongress teilnehmenden Fachleute aus dem Be-reich der familienbezogenen Praumlvention erhielten einen Uumlberblick uumlber die Situation in der Schweiz sowie einen Einblick in Projekte aus dem Ausland Es wurde deutlich dass das Potential der fami-lienbasierten Suchtpraumlvention in der Schweiz noch unzureichend genutzt wird Auch werden benachteiligte Familien noch wenig erreicht Bestehende Angebote werden uumlberwiegend von gebilde-ten und gut integrierten Eltern genutzt

Der Kongress bot sehr gute Ideen

wie man Loumlsungswege foumlrdern und

sie an jeden Familienkontext anzu-

passen kann

Teilnehmerin des Kongresses

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Im Anschluss an die Praumlsentation von mehreren Best-Practice-Pro-jekten aus dem Ausland wurden Erfolgsfaktoren und Stolpersteine identifiziert Daraus konnten Zugangsmoumlglichkeiten zu Eltern und speziell zu benachteiligten Familien abgeleitet werden

Alkohol und Schwangerschaft Erarbeitung von Empfehlungen fuumlr Fachleute

Ziel dieses 2013 gestarteten Projektes ist die Erarbeitung breit abgestuumltzter Empfehlungen fuumlr Fachpersonen zu Alkohol in der Schwangerschaft In einer ersten Phase wurde dank finanzieller Unterstuumltzung des NPA ein Bericht laquoSchwangerschaft und Alko-holraquo verfasst welcher eine Uumlbersicht uumlber aktuelle wissenschaft-liche Erkenntnisse zu den Risiken des Alkoholkonsums waumlhrend der Schwangerschaft ermoumlglicht Diese Erkenntnisse liefern Exper-tinnen und Experten die Grundlage um in einer zweiten Projekt-phase 2014 im Rahmen einer Experten-Befragung einen Konsens zu erarbeiten wie schwangere Frauen hinsichtlich Alkoholkonsum beraten werden koumlnnen Ziel ist dass zukuumlnftig Fachleute im Be-reich Schwangerschaft und Geburt (GynaumlkologInnen Hebammen Praumlventionsfachleuchte ua) Empfehlungen erhalten die sie in ihrem jeweiligen Berufskontext den Adressatinnen weitergeben koumlnnen

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

17TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze

Um neuen Entwicklungen und Suchtproblematiken gerecht zu werden muumlssen permanent neue Praxismodelle entwickelt und bestehende getestet werden Sucht Schweiz hat sich diesbezuumlglich im 2013 mehrfach engagiert Fuumlr die Sucht-praumlvention ist zudem entscheidend ob gesetzliche Bestimmungen eingehalten werden Diesbezuumlgliche Untersuchungen von Sucht Schweiz haben gezeigt dass noch grosser Handlungsbedarf besteht

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Von der Theorie zur Praxis Entwicklung von regionalen Modellprojekten fuumlr familien- bezogene Suchtpraumlvention

Das Aufwachsen in bdquoEinelternfamilienldquo in schwierigen Lebenslagen gilt als Risikofaktor fuumlr Sucht im Jugendalter Gleichzeitig gehoumlren familienbasierte Angebote zu den wirksamsten Ansaumltzen in der Al-koholpraumlvention In der Praumlvention werden alleinerziehende Eltern wie auch Eltern mit wenig Ressourcen jedoch nur selten erreicht Diese Luumlcke soll nun geschlossen werden

Bereits 2012 hat Sucht Schweiz international etablierte Best Prac-tice-Ansaumltze suchtpraumlventiver Elternprojekte identifiziert sowie eine Bestandsaufnahme der Projekte in der Schweiz durchgefuumlhrt

Der daraus resultierende Massnahmen- und Empfehlungskatalog fuumlr Fachleute fliesst nun in die Entwicklung von wissenschaftlich begleiteten Modellprojekten ein Sucht Schweiz erarbeitet gemein-sam mit der Stiftung Berner Gesundheit ein Pilotprojekt fuumlr alleiner-ziehende Eltern Ziele des Projekts sind die Verzoumlgerung des Ein-stiegs in den Substanzkonsum sowie die Verringerung von bereits bestehendem Konsum bei Jugendlichen

Im Rahmen der Ausarbeitung fand eine Befragung von uumlber 50 allein- erziehenden Muumlttern und Vaumltern in sozial benachteiligten Lebenssi-tuationen statt um Einblick in deren Beduumlrfnisse zu erhalten Von einer Mehrheit der Befragten wurde ein Angebot mit mehreren Treffen gewuumlnscht ndash Voraussetzung ist neben Anderem ein Kinder-huumltedienst

Nationale Expertengruppe fuumlr Fachleute aus dem Bereich familienbasierte Praumlvention

Um die Entwicklung von regionalen Modellprojekten im Bereich der familienbezogenen Suchtpraumlvention zu unterstuumltzen und breit zu verankern wurde eine nationale Expertinnen- und Expertengruppe gebildet Die 10 Fachpersonen bringen ihr Wissen und ihre Erfah-

laquoHilfe mein Kind ist Teenagerraquo

Aus der Befragung alleinerziehender VaumlterMuumltter

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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rungen im Zusammenhang mit familienbezogener Suchtpraumlvention ein so dass alle vom gegenseitigen Austausch wie auch von der gemeinsamen Entwicklung von Modellprojekten profitieren koumlnnen

laquocool and cleanraquo

Im Auftrag von Swiss Olympic fuumlhrt Sucht Schweiz eine Teilevalua-tion des Praumlventionsprogramms laquocool and cleanraquo durch Es ist das groumlsste nationale Programm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay im Sport und richtet sich insbesondere an Jugendliche im Breitensport und Schweizer Nachwuchstalente Im Jahr 2013 wurde Sucht Schweiz erneut mit einer Teilevaluation von laquocool and cleanraquo beauftragt Um die Umsetzung des Programms zu evaluieren werden bis Ende 2014 etwa 25 halbstuumlndige Gruppengespraumlche mit laquocool and cleanraquo-Teams (Sportgruppen die am Programm laquocool and cleanraquo mitmachen) durchgefuumlhrt

Wie erhalten Jugendliche Zugang zum Alkohol

In diesem Projekt wurde untersucht auf welchen Wegen Jugendliche zu Alkohol kommen obwohl sie noch nicht dazu berechtigt waumlren Hierzu fuumlhrte Sucht Schweiz 223 qualitative Interviews mit Jugendli-chen aus verschiedenen Regionen der Suisse Romande durch Die Jugendlichen zeigten sich erstaunlich erfinderisch im Beschaffen von Alkohol und gaben preis wie sie die Zugangsbeschraumlnkungen wahrnehmen So brachte die Studie Aufschluumlsse uumlber noumltige Mass-nahmen auf Seite der Behoumlrden

Zwei Drittel der Befragten gaben zu unberechtigt Alkohol gekauft zu haben Nur fuumlr einen Drittel der Befragten allerdings ist dies die bevorzugte Beschaffungsweise Ein weiteres Drittel laumlsst sich den Kauf lieber durch einen volljaumlhrigen Stellvertreter erledigen ein Viertel der Befragten hat bevorzugt an geselligen Gelegenheiten Zugang zu Alkohol oft im Austausch gegen andere Beitraumlge Die Resultate wurden auf Konferenzen praumlsentiert und werden noch in wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Gleichzeitig hat Sucht Schweiz eine zweite Welle von Alkohol- Testkaumlufen im Kanton Waadt wissenschaftlich begleitet Die von der Fondation Vaudoise contre lrsquoalcoolisme mandatierten jugendlichen Testkaumlufer sollten versuchen Alkohol in Laumlden einzukaufen Damit wurde uumlberpruumlft ob die Geschaumlfte die gesetzlichen Vorschriften nun besser einhielten Die Resultate dieser zweiten Welle (nach 2011) waren ernuumlchternd Nur 21 der Verkaufsstellen kamen dem Ge-setz nach in 79 der Tests konnten Jugendliche ihnen nicht zuste-hende alkoholische Getraumlnke erwerben Die Restaurants verhielten sich dabei noch weniger gesetzeskonform als der Detailhandel

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

21TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz erarbeitet nicht nur Empfehlungen sondern bietet auch Weiterbildungen fuumlr Fachleute und Verantwortliche in Unternehmen damit diese ihre Praumlventionsfunktion noch besser wahrnehmen koumlnnen Zudem beraumlt Sucht Schweiz suchtbetroffene Menschen und ihre Angehoumlrigen sei es per Telefon Mail oder Internet

Sucht Schweiz schult und beraumlt

22

Kinder aus alkoholbelasteten Familien identifizieren Schulung von Multiplikatoren

Im Jahr 2012 hat Sucht Schweiz mit finanzieller Unterstuumltzung des NPA (Nationales Programm Alkohol) eine Multiplikatorenfortbildung entwickelt Mit diesem Training koumlnnen kantonale Partner geschult werden damit diese ihrerseits Personen in ihrer Region ausbilden resp sensibilisieren koumlnnen die beruflich mit Kindern und Jugendli-chen aus suchtbelasteten Familien in Kontakt sind (Sozialdienst Jugendgericht usw) So kann Sucht Schweiz Fachpersonen aus dem Sozial- Gesundheits- und Bildungsbereich fuumlr das Thema sen-sibilisieren Die sehr interaktive und praxisorientierte Fortbildung beinhaltet nebst Fachwissen auch didaktisches Material 2013 wur-den in der Romandie zwei und in der Deutschschweiz drei Fortbil-dungen agrave 2 Tagen durchgefuumlhrt Die naumlchste Fortbildung findet am 67 November 2014 in Aarau statt

Als Ergaumlnzung zur Weiterbildung wurde 2013 der bestehende Leit-faden fuumlr Fachpersonen bdquoUnterstuumltzung fuumlr Kinder aus alkoholbe-lasteten Familien Grundlagen und Interventionsmoumlglichkeitenldquo uumlberarbeitet und erweitert Er ist zudem neu auch auf Italienisch erhaumlltlich

Suchtpraumlvention in Betrieben

Die Nachfrage nach unseren Kader- und Mitarbeiterschulungen zur betrieblichen Suchtpraumlvention in der Romandie ist weiterhin gross Deshalb wurde das Angebot auch im Jahr 2013 weitergefuumlhrt Gleichzeitig wurde die Website wwwalkoholamarbeitsplatzch aktualisiert sowie neu auf Italienisch adaptiert Auch ausserhalb von Betrieben beispielsweise an Fachhochschulen wurden ver-schiedene Workshops und Schulungen rund ums Thema Sucht am Arbeitsplatz durchgefuumlhrt

laquoIm Kurs habe ich wertvolle Metho-

den zur Vermittlung des Themas

kennen gelerntraquo

Schulungsteilnehmerin

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Beratung am Telefon per Mail und per Internet

Sucht Schweiz beantwortet Fragen rund um Sucht und Suchtmittel Die Fragen aus der Bevoumllkerung wie auch aus Fachkreisen oder von Schulen betreffen generelle Informationen zu Sucht wie auch konkrete Konsumsituationen Die Praumlventionsabteilung hat im Jahr 2013 telefonisch oder schriftlich 506 solche Anfragen bearbeitet und hierfuumlr uumlber 500 Stunden investiert Zusaumltzlich beantwortet Sucht Schweiz auf wwwciaoch Anfragen von Jugendlichen die psychoaktive Substanzen betreffen Um noch benutzerfreundlicher zu werden hat Sucht Schweiz uumlberdies ihre Website-Rubrik bdquoRat und Hilferaquo im 2013 grundlegend uumlberarbeitet

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

24 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein

Strukturelle Massnahmen sind in der Suchtpraumlvention unabdingbar Dazu zaumlhlen die gesetzliche Steuerung des Preises der Zugaumlnglichkeit oder der Werbung fuumlr Alkohol und Tabak Sucht Schweiz setzt sich gemeinsam mit Partnern fuumlr eine wirksame Suchtpolitik ein Mit Medientexten Faktenblaumlttern oder Beitraumlgen auf wwwsuchtschweizch sensibilisiert Sucht Schweiz politische Kreise und die Oumlffentlichkeit Parlamentarier und Parlamentarierinnen erhalten zudem spezi-fische Informationen zur Entscheidungsfindung

25

Geschaumltzte 250rsquo000 Personen in der

Schweiz sind alkoholabhaumlngig Dies

entspricht fast zwei Mal der Einwoh-

nerzahl Berns Jeder 12 Todesfall ist

auf Alkohol zuruumlckzufuumlhren und jede

5 Person trinkt Alkohol auf riskante

Weise Diese Fakten gehen allzu oft

vergessen

Totalrevision Alkoholgesetz

In einer Koalition mit den Suchtfachverbaumlnden sowie weiteren Part-nern engagiert sich Sucht Schweiz fuumlr eine verantwortungsvolle Alkoholpolitik Die laufende Revision der Alkoholgesetzgebung ist das Geschaumlft mit der groumlssten Tragweite Aus Praumlventionssicht standen die Zeichen im Berichtsjahr auf Sturm Die wichtigsten Massnahmen zur Eindaumlmmung des problematischen Konsums haben gegen- uumlber den Interessen der Alkoholindustrie einen schweren Stand Mindestpreise ein Nachtverkaufsverbot keine Lockvogelangebote In einem zunehmend liberalisierten Markt waumlren dies wirksame Marktkorrekturen zum Schutz der Gesundheit Davon ist die heutige Gesetzesvorlage weit entfernt

Kurze Chronologie der Debatte

bull Uumlberraschend spricht sich der Staumlnderat im Maumlrz 2013 fuumlr Min-destpreise aus Ein Rechtsgutachten bestaumltigt im Uumlbrigen dass ein Mindestpreis mit dem Freihandelsabkommen Schweiz-EU sowie mit der Wirtschaftsfreiheit vereinbar ist Gleichzeitig will die Kleine Kammer den Verkauf alkoholischer Getraumlnke im Detail-handel zwischen 22 und 06 Uhr verbieten und das heutige Verbot von Happy Hours fuumlr Spirituosen aufheben

bull Im September 2013 spricht sich der Nationalrat gegen einen Min-destpreis und gegen ein Verkaufsverbot in der Nacht aus Einig-keit herrscht bei den Happy Hours Diese sollen fuumlr alle Alkoho-lika und jederzeit erlaubt sein Gleich wie der Staumlnderat will der Nationalrat Testkaumlufe im Gesetz verankern

bull Die Kommission fuumlr Wirtschaft und Abgaben des Staumlnderats beauftragt die Verwaltung ein verfassungskonformes Steuer-system zu finden welches die houmlheren Produktionskosten in der Schweiz wettmacht und Hochstammbaumlume foumlrdert Um Steuer-ausfaumllle zu vermeiden sprechen sich Praumlventionskreise gegen ein neues Steuersystem aus

bull Die Parlamentsdebatte wird im 2014 fortgesetzt

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

26

15 aller Todesfaumllle in der Schweiz

gehen auf das Konto Rauchen

Kostenfolge bei Spitaleinlieferungen nach Alkoholvergiftungen

Auch bei der Aumlnderung des Krankenversicherungsgesetzes agiert Sucht Schweiz in einer Koalition mit Partnern Laut der Initiative von Nationalrat Toni Bortoluzzi (SVP) soll die medizinische Notversorgung nach exzessivem Alkoholkonsum durch die Betroffenen selbst be-zahlt werden Die Kommission fuumlr soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates ist Mitte 2013 auf einen entsprechenden Entwurf einer Gesetzesaumlnderung eingetreten Im Fruumlhjahr 2014 soll die Vor-lage bei den interessierten Kreisen in die Vernehmlassung geschickt werden

Wer wegen Alkoholabhaumlngigkeit oder Alkoholvergiftung aumlrztliche Hilfe braucht soll diese weiterhin unabhaumlngig vom Portemonnaie bekommen Das fordern Suchtfachleute darunter Sucht Schweiz die mit der Medienarbeit zum Thema politische Kreise und die Be-voumllkerung sensibilisiert Die geplante Neuregelung laumlsst befuumlrchten dass Personen mit einer Alkoholvergiftung nicht versorgt werden weil sie die Kosten scheuen oder ihnen das Geld fehlt Die Notver- sorgung rettet Leben und sie ermoumlglicht weitere Hilfe die das Trink- verhalten zu aumlndern vermag

Revision Tabaksteuergesetz

Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention (AT) ver-folgt Sucht Schweiz die Politikentwicklung beim Tabak Mit der Revi-sion des Tabaksteuergesetzes soll die Besteuerung des inlaumlndischen Tabaks schrittweise ans EU-Niveau angepasst werden Der Bun-desrat verfolgt in erster Linie fiskalpolitische Ziele Gesundheits- organisationen forderten in der Vernehmlassung spuumlrbare Steuer- erhoumlhungen die den Tabakkonsum sowie die Anzahl Tabaktoter ver-mindern

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

27

In diesem Jahr finden allein auf dem

amerikanischen Kontinent uumlber 15

Millionen Menschen neue Regulie-

rungen vor die es ihnen erlauben

Cannabis legal zu erwerben und zu

konsumieren - sofern sie das zulaumls-

sige Alter erreicht haben

Cannabis

Bislang war der Cannabiskonsum kantonal unterschiedlich geahn-det worden Mit dem Inkrafttreten des revidierten Betaumlubungsmit-telgesetzes im Oktober 2013 folgte eine nationale Regelung die von den strafrechtlichen Konsequenzen abruumlckt Der Konsum kann heute mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken geahndet wer-den wenn die Person mindestens 18-jaumlhrig ist und nicht gleichzeitig andere Gesetzesverstoumlsse begeht Da der Besitz von mehr als 10 g Cannabis strafbar ist kommt das Ordnungsbussenverfahren nur bei Besitz von weniger als 10 g zur Anwendung Sucht Schweiz hat sich seit langem fuumlr die Abkehr von der wirkungslosen Kriminalisie-rung ausgesprochen obwohl damit nicht alle Probleme geloumlst sind

International sind derzeit verschiedene Entwicklungen in der Can-nabispolitik zu beobachten Auch in der Schweiz ist in mehreren Staumldten die Diskussion uumlber alternative Modelle fuumlr den Umgang mit Cannabis im Gang Sucht Schweiz verfolgt die Regulierungs-bestrebungen beim Cannabis auf nationaler und internationaler Ebene eingehend und liefert im Maumlrz 2014 mit einem neuen Bericht einen differenzierten Blick auf die oft komplexen Regulierungsmo-delle

Nationale Strategien zur Gesundheit

Der Bundesrat hat im Januar 2013 die Gesamtschau bdquoGe-sundheit2020ldquo verabschiedet Mit Massnahmen in allen Berei-chen des Gesundheitssystems sollen Gesundheitsfoumlrderung und Krankheitsvorbeugung intensiviert werden Im November 2013 beschlossen Bund und Kantone zudem den Start fuumlr die Erarbei-tung einer Nationalen Strategie zur Praumlvention nicht uumlbertragbarer Krankheiten bis 2016 Die Strategie soll die Gesundheitskompe-tenzen der Bevoumllkerung verbessern sowie Rahmenbedingungen fuumlr ein gesuumlnderes Verhalten schaffen Sucht Schweiz zaumlhlt zu den zahlreichen Akteuren welche beide Strategien weiter entwickeln

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

28 TAumlTIGKEITSBERICHT 201328

2013in Zahlen

29TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die sich Tag fuumlr Tag engagieren um Suchtprobleme zu vermindern oder zu verhuumlten

Kurse und Konferenzbeitraumlge unserer Fachleute aus Praumlvention und For-schung

Kurse und Fortbildungen fuumlr Betriebe in der Romandie zum professionellen Umgang mit Alkoholproblemen am Arbeitsplatz

Publikationen unserer Forschungsabteilung Artikel in Fachzeitschriften Buumlcher Buchbeitraumlge und Forschungsberichte

TeilnehmerInnen am nationalen Kongress laquoFamilienbasierte Suchtpraumlven-tionraquo

Stunden fuumlr Beratung und Auskuumlnfte via Telefon oder Internet zu Fragen rund um Abhaumlngigkeiten

Medienbeitraumlge mit Nennung von Sucht Schweiz

Abonnentinnen und Abonnenten des Elternnewsletters (1873 in Deutsch 991 in Franzoumlsisch)

Abonnentinnen und Abonnenten unseres allgemeinen Newsletters (2903 in Deutsch 1684 in Franzoumlsisch)

Jugendliche welche die Website wwwmeinselbstwertgefuumlhlch besuchten

Besucherinnen und Besucher der mehrsprachigen Webseite wwwsos-spielsuchtch

Besuche auf der Website wwwtinatonich ein Praumlventionsprogramm fuumlr Einrichtungen die Kinder von 4-6 Jahren betreuen

Downloads von Broschuumlren auf wwwsuchtschweizch

Exemplare unserer Publikationen die in Deutsch Franzoumlsisch Italienisch oder weiteren Sprachen in die ganze Schweiz verschickt wurden

Uumlber 1 Million Besuche auf den Websites von Sucht Schweiz (Hauptseite wwwsuchtschweizch sowie die Sites MamatrinktPapatrinkt Alkoholkon-sum Alkohol im Koumlrper Alkohol im Strassenverkehr Spielsucht TinaampToni sowie Mein Selbstwertgefuumlhl)

49

83

86

119

121

553

1477

2864

4587

4640

11lsquo596

19rsquo266

246lsquo094

290lsquo783

1rsquo036rsquo105

30 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012

IN CHF 2013 2012

NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 3rsquo734rsquo591 3rsquo722rsquo139

NICHT ZUGEWIESENE LEGATE 420rsquo444 724rsquo522

TOTAL NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 4rsquo155rsquo036 4rsquo446rsquo661

ERTRAG AUS LEISTUNGEN 2rsquo256rsquo425 2rsquo982rsquo738

SUBVENTIONEN 1rsquo490rsquo711 1rsquo434rsquo886

ZUGEWIESENE SPENDEN FUumlR PROJEKTE 35rsquo150 50

ANDERE BETRIEBLICHE LEISTUNGEN 8rsquo792 16rsquo465

TOTAL BETRIEBSLEISTUNGEN 3rsquo791rsquo078 4rsquo434rsquo139

PERSONALAUFWAND -4rsquo678rsquo778 -4rsquo545rsquo167

LEISTUNGEN DRITTER -128rsquo564 -113rsquo331

TOTAL PERSONALAUFWAND -4rsquo807rsquo342 -4rsquo658rsquo498

DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

TOTAL DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

AUFWAND INFRASTRUKTUR -15rsquo043 -31rsquo919

MIETEN -47rsquo436 -49rsquo648

TOTAL AUFWAND INFRASTRUKTUR -62rsquo479 -81rsquo567

WEITERER VERWALTUNGSAUFWAND -172rsquo111 -232rsquo030

ANDERE BETRIEBSKOSTEN -42rsquo289 -40rsquo049

ABSCHREIBUNGEN -12rsquo508 0

SONSTIGER BETRIEBLICHER AUFWAND -226rsquo908 -272rsquo079

TOTAL BETRIEBSAUFWAND -8rsquo338rsquo058 -9rsquo080rsquo613

BETRIEBSERGEBNIS -391rsquo943 -199rsquo813

WERTSCHRIFTENERGEBNIS -418 3rsquo378

FINANZERGEBNIS -418 3rsquo378

IMMOBILIENERTRAG 168rsquo173 163rsquo235

IMMOBILIENAUFWAND -191rsquo400 -604rsquo765

ABSCHREIBUNGEN 1978-2012 -1rsquo547rsquo000

IMMOBILIENERGEBNIS -1rsquo570rsquo227 -441rsquo529

31TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012 (Fortsetzung)

IN CHF 2013 2012

AUSSERBETRIEBLICHER ERTRAG 1rsquo100rsquo791 14rsquo062

AUSSERBETRIEBLICHER AUFWAND -1rsquo098rsquo776 -1rsquo432

TOTAL AUSSERBETRIEBLICHE ERGEBNISSE 2rsquo015 12rsquo630

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR VOR AumlNDERUNG RESERVEN -1rsquo960rsquo573 -625rsquo334

AumlNDERUNGEN RESERVEN

VERWENDUNG ZUGEWIESENER RESERVEN 1rsquo941rsquo200 592rsquo000

BEITRAG AN ZUGEWIESENE RESERVEN 0 0

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR -19rsquo373 -33rsquo334

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Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

Unser Postcheckkonto fuumlr Ihre Spende 10-261-7

Sucht Schweiz Av Louis-Ruchonnet 14 Postfach 870 CH-1001 Lausanne Tel 021 321 29 11 Fax 021 321 29 40 wwwsuchtschweizch infosuchtschweizch

Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

bull transparenteInformationundaussagekraumlftigeRechnungslegung

bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

bull aufrichtigeKommunikationundfaireMittelbeschaffung

  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
Page 7: Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

7

bdquoPre-drinkingldquo und gruppenspezifisches Ausgangs-Trinken

In dieser vom Nationalfonds (SNF) finanzierten Studie hat Sucht Schweiz die abendlichen Trinkgewohnheiten junger Erwachsener in der Welschschweiz untersucht Dabei wurde zB erforscht wie sich der Alkoholkonsum vor dem Ausgang auf die insgesamt konsumierte Menge und die damit verbundenen Probleme auswirkt Hierbei zeigte sich dass uumlber die situationsspezifische und personenbezogene Fak- toren hinaus besonders die Trinkdauer von Bedeutung ist Je laumlnger die Trinkdauer insgesamt pro Abend etwa wenn bereits zu Hause mit dem Alkoholkonsum begonnen wird desto groumlssere Mengen werden insgesamt konsumiert dh bis zu 20 Glaumlser alkoholischer Getraumlnke und mehr Mit einer Medienmitteilung im Maumlrz 2013 orientierte Sucht Schweiz uumlber die erhoumlhten Risiken dieses Kon- sumverhaltens ndash und erntete ein beachtliches Medienecho

Hospitalisierungen aufgrund von Alkohol- Intoxikation oder Alkoholabhaumlngigkeit

Im Auftrag des Bundesamtes fuumlr Gesundheit wurden die alko- holbedingten Spitaleinweisungen von 2003 bis 2010 analysiert Als Datengrundlage hierzu wurde die Schweizerische laquoMedizinische Statistik der Krankenhaumluserraquo (MS) des Bundesamtes fuumlr Statistik verwendet Der Forschungsbericht zeigte unter anderem dass es sich bei Hospitalisierungen mit der Diagnose Alkohol-Intoxikation oder Al-koholabhaumlngigkeit keinesfalls um ein Jugendphaumlnomen handelt im Gegenteil Unter den Maumlnnern nimmt die Rate der betreffenden Diagnose bis zur Altersgruppe der 65- bis 74-Jaumlhrigen stetig zu Bei den Frauen wurde eine stetige Zunahme bis zu den 45- bis 54- Jaumlhrigen festgestellt danach nimmt die Rate ab Die Medien- mitteilung vom Maumlrz erzielte das groumlsste Echo im Vergleich zu saumlmt-lichen Communiqueacutes von Sucht Schweiz im 2013

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

8 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert

Praumlvention hat viele Gesichter An erster Stelle steht die Aufklaumlrung denn Sucht-problematiken werden oft nicht erkannt sowohl in den Familien wie auch in der Gesamtbevoumllkerung Auch Opfer von Suchtproblematiken speziell die Kinder brauchen unsere Aufmerksamkeit Die Praumlvention im engeren Sinne beginnt ebenfalls bereits im Kindesalter Die entsprechenden Programme von Sucht Schweiz sind sehr gefragt Zudem wurden im 2013 grosse Anstrengungen unter-nommen um an bisher wenig erreichte Zielgruppen besser heranzukommen

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Boby gibt Kindern alkoholkranker Eltern eine Stimme

Kinder alkoholkranker Eltern tragen eine schwere Buumlrde Wenn Mami oder Papi trinkt dreht sich zu Hause fast alles um den Alko- hol Oft fehlt es an Verlaumlsslichkeit und Geborgenheit Sie uumlberneh-men viel zu fruumlh Verantwortung und versuchen die Eltern zu entlasten fuumlhlen sich aber gleichzeitig ohnmaumlchtig In der Schweiz sind mehrere Zehntausend Maumldchen und Knaben betroffen Studien zeigen dass sie ein sechs Mal houmlheres Risiko fuumlr eine spaumltere Suchtproblematik oder andere psychische Probleme aufweisen Mit Foumlrderung und Unterstuumltzung sind diese Kinder aber in der Lage eine gesunde Persoumlnlichkeit zu entwickeln

Mit einer Aktion am Postschalter sowie einer begleitenden Medien-information machte Sucht Schweiz vor Weihnachten 2013 wiederum auf die schwierige Situation dieser Kinder aufmerksam Der kleine Hund Boby aus dem gleichnamigen Kinderbuch von Sucht Schweiz ist das Maskottchen fuumlr Kinder alkoholkranker Eltern Es wurde als Pluumlschtier an den Postschaltern abgegeben um zu sensibilisieren und um Spenden zu bitten Denn Sucht Schweiz schafft und foumlrdert Angebote welche Kinder und Eltern unterstuumltzen Zum Beispiel Gespraumlchsgruppen in denen sich Kinder austauschen koumlnnen oder die Webseite mamatrinktch papatrinktch mit einem Forum fuumlr Kinder und Jugendliche Zudem bietet Sucht Schweiz diverses Informationsmaterial fuumlr Fachleute wie auch fuumlr Betroffene an

Fortsetzung der Elternnewsletter

Ergaumlnzend zu den acht vorliegenden Elternbriefen fuumlr Eltern von Jugendlichen zwischen 12 und 16 Jahren konnte das 2012 initiier-te Angebot der Elternnewsletter 2013 weitergefuumlhrt werden Ins-gesamt erschienen vier Ausgaben zu folgenden Themen bdquoSelbst-wertgefuumlhlldquo bdquoDer Dialog mit Kindernldquo bdquoAuswirkungen von Werbung auf Alkohol- und Tabakkonsumldquo sowie bdquoVermeidung von Notfaumlllen im Zusammenhang mit Alkohol- und oder anderen Substanzenldquo Auf der Website kann der Elternnewsletter abonniert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Praumlvention in Tagesstrukturen Erweiterung des Projekts bdquoTina und Tonildquo

bdquoTina und Tonildquo ist ein umfassendes Praumlventionsprogramm fuumlr Ein-richtungen die Kinder zwischen 4 und 6 Jahren betreuen Mit Szenen aus dem Alltag traumlgt das Programm auf spielerische Art und Weise dazu bei die psychosozialen Kompetenzen der Kinder zu staumlrken Das seit 2012 in drei Landessprachen existierende Programm wurde 2013 mit einem Spiel erweitert das die Kinder mit nach Hause nehmen koumlnnen Somit werden auch die Eltern der Kinder fuumlr Informationen er-reicht

Auf Grund von Ruumlckmeldungen von Programmnutzern hat Sucht Schweiz weitere Beduumlrfnisse identifiziert und deshalb zwei neue Tina und Toni-Geschichten geschaffen laquoMeine Familieraquo (zu Res-sourcen innerhalb der Familie) und laquoStreit unter Freundenraquo (zu Moumlglichkeiten positiver Konfliktloumlsung)

In der Romandie hat Sucht Schweiz den Austausch mit kantona-len Behoumlrden und anderen Fachstrukturen die fuumlr Kinderbetreuung zustaumlndig sind erheblich ausgeweitet und das Programm systema- tisch dem Fachpublikum vorgestellt Damit wird die Verbreitung von Tina und Toni gefoumlrdert

Clever Club

bdquoClever Clubldquo ist ein paumldagogisches Praumlventionshilfsmittel das in erster Linie fuumlr ausserschulische Betreuungsangebote entwickelt wurde Das Hauptziel von Clever Club ist die Unterstuumltzung der Ent- wicklung von Lebenskompetenzen wie zum Beispiel mit Aumlngsten Enttaumluschungen und Fehlschlaumlgen angemessen umzugehen das Selbstwertgefuumlhl zu staumlrken oder sich in der Gruppe behaupten zu koumlnnen Im 2013 haben zahlreiche Mittagstische und Tagesschulen dieses Programm durchgefuumlhrt uumlber 10 davon hat Sucht Schweiz aktiv begleitet weitere LeiterInnen wurden gecoacht

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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wwwmeinselbstwertgefuehlch

Ein gesundes Selbstwertgefuumlhl ist ein starker Schutz gegen eine Suchterkrankung Die auf Franzoumlsisch bereits 2012 lancierte Web-seite wwwestimedesoich wurde deshalb 2013 auch auf Deutsch adaptiert und aufgeschaltet Diese Webseite erlaubt es Jugendli-chen sich mit Fragen rund um ihr Selbstwertgefuumlhl auseinander-zusetzen und bietet Uumlbungen an die selbstwertstaumlrkend wirken koumlnnen

Erweiterung des Interkantonalen Programms zur Praumlvention von Gluumlcksspielsucht

Seit 2009 ist Sucht Schweiz von zehn Deutschschweizer Kantonen (AG BE BL BS LU OW NW SO UR ZG) beauftragt Massnahmen zur Praumlvention von Gluumlcksspielsucht zu entwickeln und umzusetzen Bei verschiedenen Angeboten konnte zudem die interkantonale Zu-sammenarbeit durch eine Kooperation mit zusaumltzlichen 6 Kantonen aus der Ostschweiz (AR AI GL GR SG TG) erweitert werden

2013 wurden die in der ersten Programmphase entwickelten Mass- nahmen wie die Website wwwsos-spielsuchtch die Onlinebe- ratung sowie die Helpline (Nr 0800 040 080) weitergefuumlhrt Eine zweite Welle der bdquoSpielen ohne Suchtldquo - Plakatkampagne diesmal mit zusaumltzlichen Kartonhaumlngern und Fenstertransparenten im OumlV wurde im Herbst durchgefuumlhrt ergaumlnzt durch eine Medieninforma-tion In Folge dieser zweiten Kampagnenwelle ist die Anzahl der Anrufenden im Verhaumlltnis zum Vorjahr gestiegen Besonders bei den Angehoumlrigen konnte eine Zunahme festgestellt werden Auch in Bezug auf die Website konnte im Anschluss an die Kampagne eine voruumlbergehende Zunahme von 30 der Besucherzahlen ver-zeichnet werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Nationale Wissensplattform zu Alter und Sucht

Aus einer Zusammenarbeit zwischen Sucht Schweiz Infodrog Zuuml-fam und Forelklinik ist die neue internetbasierte Wissensplattform wwwalterundsuchtch entstanden Sie enthaumllt spezifische Informa-tionen zum Thema bdquoAlkohol und Alterldquo fuumlr aumlltere Menschen und Nahestehende fuumlr AumlrztInnen und fuumlr weiteres Fachpersonal das mit aumllteren Menschen zu tun hat Die Website steht in Deutsch Franzoumlsisch und Italienisch zur Verfuumlgung Das ebenfalls dreispra-chige Communiqueacute vom April 2013 fand ein gutes Medienecho

Fuumlr die Erarbeitung der Webinhalte wurden aktuelle wissenschaft-liche Studien einbezogen und die Meinungen sowohl von aumllteren Menschen als auch von Fachpersonen eingeholt Die Erarbeitung erfolgte mit finanzieller Unterstuumltzung durch das NPA Eine Erwei-terung auf andere Substanzen und Themen ist vorgesehen

Praumlventionsprojekte fuumlr MigrantInnen

Fuumlr Migrantinnen und Migranten existierten bisher kaum Infor-mationsmittel uumlber risikoarmes Trinken oder uumlber problematische Konsummuster Ratgeber in verschiedenen Herkunftssprachen zu diesen oft tabuisierten Themen sind dringend noumltig Sucht Schweiz hat deshalb die beiden Broschuumlren laquoAlkohol (k)ein Problemraquo und laquoAlkoholabhaumlngigkeit Auch Nahestehende sind betroffenraquo im 2013 auch in die Sprachen grosser Migrantengruppen in der Schweiz uumlbersetzt naumlmlich in Tuumlrkisch Albanisch Tamilisch Englisch Ser-bokroatisch Russisch Portugiesisch und Spanisch

Die Auswahl der Sprachen und der Zielsetzungen erfolgte auf der Basis der im Bericht von migesplus (Nationales Programm Migrati-on und Gesundheit) erfassten Angebotsluumlcken sowie auf einer Be-duumlrfnisumfrage bei verschiedenen migrationsspezifischen Fachstel-len Das Projekt wurde von migesplus finanziell unterstuumltzt und von einer Medienmitteilung begleitet

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Im Rahmen des Interkantonalen Programms zur Praumlvention der Gluumlcksspielsucht wurde die bereits seit 2012 umgesetzte Erweite-rung der Website auf fuumlnf zusaumltzliche Sprachen im 2013 ausgebaut Auszuumlge aus diversen Rubriken bzw Texten der Website wurden in verkuumlrzten und sprachlich vereinfachten Texten neu zusammenge-stellt Die neuen Texte wurden in Zusammenarbeit mit Personen der jeweiligen Muttersprache in die Sprachen Portugiesisch Thai Tuumlrkisch BosnischSerbischKroatisch und Englisch uumlbersetzt

Neuausgaben von Informationsmaterialien

Wie jedes Jahr hat Sucht Schweiz auch 2013 zahlreiche Broschuumlren und Flyer uumlberarbeitet und neu gedruckt So wurde zum Beispiel die 16-seitige Broschuumlre bdquoFragen und Antworten zu Cannabisldquo aktualisiert und auch der Flyer uumlber Kokain wurde inhaltlich und gra-fisch erneuert Alle Informationsmaterialien stehen auf der Website in der Rubrik Info-MaterialienBroschuumlren zum Download bereit Auch gedruckte Exemplare koumlnnen via unsere Website bestellt wer-den

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

14 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen

Sucht Schweiz nutzt ihre Expertise auch dazu Praumlventionsempfehlungen fuumlr Fachleute zu erarbeiten oder entsprechende Prozesse in Gang zu bringen Im vergangenen Jahr waren vor allem die Bereiche Alkoholintoxikation mit Spitalein-weisung familienbasierte Suchtpraumlvention sowie Alkohol und Schwangerschaft im Fokus von Sucht Schweiz

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Alkoholintoxikationen mit Spitaleinweisung

In den letzten Jahren haben Suchtfachstellen und Spitaumller in ver-schiedenen Kantonen Unterstuumltzungsangebote fuumlr Personen die mit einer Alkoholvergiftung ins Spital eingeliefert werden entwick-elt Ziel ist es mittels einer Kurzintervention bdquoam Krankenbettldquo oder zu einem spaumlteren Zeitpunkt gefaumlhrdete Personen fruumlhzeitig zu erfassen und ihnen bei Bedarf weiterfuumlhrende Unterstuumltzung anzubieten Betroffene sollen bei einer Alkoholvergiftung nicht nur medizinisch versorgt sondern auch motiviert werden sich mit dem riskanten Konsumverhalten auseinanderzusetzen

Die Angebote in der Schweiz zeichnen sich ua auf Grund unter-schiedlicher medizinischer Versorgungsstrukturen durch eine grosse Heterogenitaumlt aus was eine wissenschaftliche Auswertung der Projekte erschwert Deshalb hat Sucht Schweiz 2013 den na-tionalen und internationalen Wissensstand analysiert Auf dieser Basis werden nun Empfehlungen und ein Massnahmenkatalog fuumlr Fachleute erarbeitet dies in Zusammenarbeit mit einer Experten-gruppe in der Aumlrzte und Aumlrztinnen Pflegefachpersonen Wissen-schaftlerinnen sowie Fachleute kantonaler Suchtberatungsstellen vertreten sind

Kongress bdquoFamilienbasierte Suchtpraumlventionldquo

Im Erziehungs- und Kommunikationsstil von Muumlttern und Vaumltern wie auch in ihrer eigenen Haltung gegenuumlber Suchtmitteln liegen bedeutende Schutz- oder Risikofaktoren fuumlr Suchtentwicklung Es gilt den Einfluss von Familien fuumlr die Praumlvention zu nutzen

Deshalb hat Sucht Schweiz am 25 April 2013 in Biel einen nationa-len Kongress zur familienbasierten Suchtpraumlvention durchgefuumlhrt Die uumlber 120 am Kongress teilnehmenden Fachleute aus dem Be-reich der familienbezogenen Praumlvention erhielten einen Uumlberblick uumlber die Situation in der Schweiz sowie einen Einblick in Projekte aus dem Ausland Es wurde deutlich dass das Potential der fami-lienbasierten Suchtpraumlvention in der Schweiz noch unzureichend genutzt wird Auch werden benachteiligte Familien noch wenig erreicht Bestehende Angebote werden uumlberwiegend von gebilde-ten und gut integrierten Eltern genutzt

Der Kongress bot sehr gute Ideen

wie man Loumlsungswege foumlrdern und

sie an jeden Familienkontext anzu-

passen kann

Teilnehmerin des Kongresses

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

16

Im Anschluss an die Praumlsentation von mehreren Best-Practice-Pro-jekten aus dem Ausland wurden Erfolgsfaktoren und Stolpersteine identifiziert Daraus konnten Zugangsmoumlglichkeiten zu Eltern und speziell zu benachteiligten Familien abgeleitet werden

Alkohol und Schwangerschaft Erarbeitung von Empfehlungen fuumlr Fachleute

Ziel dieses 2013 gestarteten Projektes ist die Erarbeitung breit abgestuumltzter Empfehlungen fuumlr Fachpersonen zu Alkohol in der Schwangerschaft In einer ersten Phase wurde dank finanzieller Unterstuumltzung des NPA ein Bericht laquoSchwangerschaft und Alko-holraquo verfasst welcher eine Uumlbersicht uumlber aktuelle wissenschaft-liche Erkenntnisse zu den Risiken des Alkoholkonsums waumlhrend der Schwangerschaft ermoumlglicht Diese Erkenntnisse liefern Exper-tinnen und Experten die Grundlage um in einer zweiten Projekt-phase 2014 im Rahmen einer Experten-Befragung einen Konsens zu erarbeiten wie schwangere Frauen hinsichtlich Alkoholkonsum beraten werden koumlnnen Ziel ist dass zukuumlnftig Fachleute im Be-reich Schwangerschaft und Geburt (GynaumlkologInnen Hebammen Praumlventionsfachleuchte ua) Empfehlungen erhalten die sie in ihrem jeweiligen Berufskontext den Adressatinnen weitergeben koumlnnen

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

17TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze

Um neuen Entwicklungen und Suchtproblematiken gerecht zu werden muumlssen permanent neue Praxismodelle entwickelt und bestehende getestet werden Sucht Schweiz hat sich diesbezuumlglich im 2013 mehrfach engagiert Fuumlr die Sucht-praumlvention ist zudem entscheidend ob gesetzliche Bestimmungen eingehalten werden Diesbezuumlgliche Untersuchungen von Sucht Schweiz haben gezeigt dass noch grosser Handlungsbedarf besteht

18

Von der Theorie zur Praxis Entwicklung von regionalen Modellprojekten fuumlr familien- bezogene Suchtpraumlvention

Das Aufwachsen in bdquoEinelternfamilienldquo in schwierigen Lebenslagen gilt als Risikofaktor fuumlr Sucht im Jugendalter Gleichzeitig gehoumlren familienbasierte Angebote zu den wirksamsten Ansaumltzen in der Al-koholpraumlvention In der Praumlvention werden alleinerziehende Eltern wie auch Eltern mit wenig Ressourcen jedoch nur selten erreicht Diese Luumlcke soll nun geschlossen werden

Bereits 2012 hat Sucht Schweiz international etablierte Best Prac-tice-Ansaumltze suchtpraumlventiver Elternprojekte identifiziert sowie eine Bestandsaufnahme der Projekte in der Schweiz durchgefuumlhrt

Der daraus resultierende Massnahmen- und Empfehlungskatalog fuumlr Fachleute fliesst nun in die Entwicklung von wissenschaftlich begleiteten Modellprojekten ein Sucht Schweiz erarbeitet gemein-sam mit der Stiftung Berner Gesundheit ein Pilotprojekt fuumlr alleiner-ziehende Eltern Ziele des Projekts sind die Verzoumlgerung des Ein-stiegs in den Substanzkonsum sowie die Verringerung von bereits bestehendem Konsum bei Jugendlichen

Im Rahmen der Ausarbeitung fand eine Befragung von uumlber 50 allein- erziehenden Muumlttern und Vaumltern in sozial benachteiligten Lebenssi-tuationen statt um Einblick in deren Beduumlrfnisse zu erhalten Von einer Mehrheit der Befragten wurde ein Angebot mit mehreren Treffen gewuumlnscht ndash Voraussetzung ist neben Anderem ein Kinder-huumltedienst

Nationale Expertengruppe fuumlr Fachleute aus dem Bereich familienbasierte Praumlvention

Um die Entwicklung von regionalen Modellprojekten im Bereich der familienbezogenen Suchtpraumlvention zu unterstuumltzen und breit zu verankern wurde eine nationale Expertinnen- und Expertengruppe gebildet Die 10 Fachpersonen bringen ihr Wissen und ihre Erfah-

laquoHilfe mein Kind ist Teenagerraquo

Aus der Befragung alleinerziehender VaumlterMuumltter

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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rungen im Zusammenhang mit familienbezogener Suchtpraumlvention ein so dass alle vom gegenseitigen Austausch wie auch von der gemeinsamen Entwicklung von Modellprojekten profitieren koumlnnen

laquocool and cleanraquo

Im Auftrag von Swiss Olympic fuumlhrt Sucht Schweiz eine Teilevalua-tion des Praumlventionsprogramms laquocool and cleanraquo durch Es ist das groumlsste nationale Programm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay im Sport und richtet sich insbesondere an Jugendliche im Breitensport und Schweizer Nachwuchstalente Im Jahr 2013 wurde Sucht Schweiz erneut mit einer Teilevaluation von laquocool and cleanraquo beauftragt Um die Umsetzung des Programms zu evaluieren werden bis Ende 2014 etwa 25 halbstuumlndige Gruppengespraumlche mit laquocool and cleanraquo-Teams (Sportgruppen die am Programm laquocool and cleanraquo mitmachen) durchgefuumlhrt

Wie erhalten Jugendliche Zugang zum Alkohol

In diesem Projekt wurde untersucht auf welchen Wegen Jugendliche zu Alkohol kommen obwohl sie noch nicht dazu berechtigt waumlren Hierzu fuumlhrte Sucht Schweiz 223 qualitative Interviews mit Jugendli-chen aus verschiedenen Regionen der Suisse Romande durch Die Jugendlichen zeigten sich erstaunlich erfinderisch im Beschaffen von Alkohol und gaben preis wie sie die Zugangsbeschraumlnkungen wahrnehmen So brachte die Studie Aufschluumlsse uumlber noumltige Mass-nahmen auf Seite der Behoumlrden

Zwei Drittel der Befragten gaben zu unberechtigt Alkohol gekauft zu haben Nur fuumlr einen Drittel der Befragten allerdings ist dies die bevorzugte Beschaffungsweise Ein weiteres Drittel laumlsst sich den Kauf lieber durch einen volljaumlhrigen Stellvertreter erledigen ein Viertel der Befragten hat bevorzugt an geselligen Gelegenheiten Zugang zu Alkohol oft im Austausch gegen andere Beitraumlge Die Resultate wurden auf Konferenzen praumlsentiert und werden noch in wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

20

Gleichzeitig hat Sucht Schweiz eine zweite Welle von Alkohol- Testkaumlufen im Kanton Waadt wissenschaftlich begleitet Die von der Fondation Vaudoise contre lrsquoalcoolisme mandatierten jugendlichen Testkaumlufer sollten versuchen Alkohol in Laumlden einzukaufen Damit wurde uumlberpruumlft ob die Geschaumlfte die gesetzlichen Vorschriften nun besser einhielten Die Resultate dieser zweiten Welle (nach 2011) waren ernuumlchternd Nur 21 der Verkaufsstellen kamen dem Ge-setz nach in 79 der Tests konnten Jugendliche ihnen nicht zuste-hende alkoholische Getraumlnke erwerben Die Restaurants verhielten sich dabei noch weniger gesetzeskonform als der Detailhandel

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

21TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz erarbeitet nicht nur Empfehlungen sondern bietet auch Weiterbildungen fuumlr Fachleute und Verantwortliche in Unternehmen damit diese ihre Praumlventionsfunktion noch besser wahrnehmen koumlnnen Zudem beraumlt Sucht Schweiz suchtbetroffene Menschen und ihre Angehoumlrigen sei es per Telefon Mail oder Internet

Sucht Schweiz schult und beraumlt

22

Kinder aus alkoholbelasteten Familien identifizieren Schulung von Multiplikatoren

Im Jahr 2012 hat Sucht Schweiz mit finanzieller Unterstuumltzung des NPA (Nationales Programm Alkohol) eine Multiplikatorenfortbildung entwickelt Mit diesem Training koumlnnen kantonale Partner geschult werden damit diese ihrerseits Personen in ihrer Region ausbilden resp sensibilisieren koumlnnen die beruflich mit Kindern und Jugendli-chen aus suchtbelasteten Familien in Kontakt sind (Sozialdienst Jugendgericht usw) So kann Sucht Schweiz Fachpersonen aus dem Sozial- Gesundheits- und Bildungsbereich fuumlr das Thema sen-sibilisieren Die sehr interaktive und praxisorientierte Fortbildung beinhaltet nebst Fachwissen auch didaktisches Material 2013 wur-den in der Romandie zwei und in der Deutschschweiz drei Fortbil-dungen agrave 2 Tagen durchgefuumlhrt Die naumlchste Fortbildung findet am 67 November 2014 in Aarau statt

Als Ergaumlnzung zur Weiterbildung wurde 2013 der bestehende Leit-faden fuumlr Fachpersonen bdquoUnterstuumltzung fuumlr Kinder aus alkoholbe-lasteten Familien Grundlagen und Interventionsmoumlglichkeitenldquo uumlberarbeitet und erweitert Er ist zudem neu auch auf Italienisch erhaumlltlich

Suchtpraumlvention in Betrieben

Die Nachfrage nach unseren Kader- und Mitarbeiterschulungen zur betrieblichen Suchtpraumlvention in der Romandie ist weiterhin gross Deshalb wurde das Angebot auch im Jahr 2013 weitergefuumlhrt Gleichzeitig wurde die Website wwwalkoholamarbeitsplatzch aktualisiert sowie neu auf Italienisch adaptiert Auch ausserhalb von Betrieben beispielsweise an Fachhochschulen wurden ver-schiedene Workshops und Schulungen rund ums Thema Sucht am Arbeitsplatz durchgefuumlhrt

laquoIm Kurs habe ich wertvolle Metho-

den zur Vermittlung des Themas

kennen gelerntraquo

Schulungsteilnehmerin

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

23

Beratung am Telefon per Mail und per Internet

Sucht Schweiz beantwortet Fragen rund um Sucht und Suchtmittel Die Fragen aus der Bevoumllkerung wie auch aus Fachkreisen oder von Schulen betreffen generelle Informationen zu Sucht wie auch konkrete Konsumsituationen Die Praumlventionsabteilung hat im Jahr 2013 telefonisch oder schriftlich 506 solche Anfragen bearbeitet und hierfuumlr uumlber 500 Stunden investiert Zusaumltzlich beantwortet Sucht Schweiz auf wwwciaoch Anfragen von Jugendlichen die psychoaktive Substanzen betreffen Um noch benutzerfreundlicher zu werden hat Sucht Schweiz uumlberdies ihre Website-Rubrik bdquoRat und Hilferaquo im 2013 grundlegend uumlberarbeitet

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

24 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein

Strukturelle Massnahmen sind in der Suchtpraumlvention unabdingbar Dazu zaumlhlen die gesetzliche Steuerung des Preises der Zugaumlnglichkeit oder der Werbung fuumlr Alkohol und Tabak Sucht Schweiz setzt sich gemeinsam mit Partnern fuumlr eine wirksame Suchtpolitik ein Mit Medientexten Faktenblaumlttern oder Beitraumlgen auf wwwsuchtschweizch sensibilisiert Sucht Schweiz politische Kreise und die Oumlffentlichkeit Parlamentarier und Parlamentarierinnen erhalten zudem spezi-fische Informationen zur Entscheidungsfindung

25

Geschaumltzte 250rsquo000 Personen in der

Schweiz sind alkoholabhaumlngig Dies

entspricht fast zwei Mal der Einwoh-

nerzahl Berns Jeder 12 Todesfall ist

auf Alkohol zuruumlckzufuumlhren und jede

5 Person trinkt Alkohol auf riskante

Weise Diese Fakten gehen allzu oft

vergessen

Totalrevision Alkoholgesetz

In einer Koalition mit den Suchtfachverbaumlnden sowie weiteren Part-nern engagiert sich Sucht Schweiz fuumlr eine verantwortungsvolle Alkoholpolitik Die laufende Revision der Alkoholgesetzgebung ist das Geschaumlft mit der groumlssten Tragweite Aus Praumlventionssicht standen die Zeichen im Berichtsjahr auf Sturm Die wichtigsten Massnahmen zur Eindaumlmmung des problematischen Konsums haben gegen- uumlber den Interessen der Alkoholindustrie einen schweren Stand Mindestpreise ein Nachtverkaufsverbot keine Lockvogelangebote In einem zunehmend liberalisierten Markt waumlren dies wirksame Marktkorrekturen zum Schutz der Gesundheit Davon ist die heutige Gesetzesvorlage weit entfernt

Kurze Chronologie der Debatte

bull Uumlberraschend spricht sich der Staumlnderat im Maumlrz 2013 fuumlr Min-destpreise aus Ein Rechtsgutachten bestaumltigt im Uumlbrigen dass ein Mindestpreis mit dem Freihandelsabkommen Schweiz-EU sowie mit der Wirtschaftsfreiheit vereinbar ist Gleichzeitig will die Kleine Kammer den Verkauf alkoholischer Getraumlnke im Detail-handel zwischen 22 und 06 Uhr verbieten und das heutige Verbot von Happy Hours fuumlr Spirituosen aufheben

bull Im September 2013 spricht sich der Nationalrat gegen einen Min-destpreis und gegen ein Verkaufsverbot in der Nacht aus Einig-keit herrscht bei den Happy Hours Diese sollen fuumlr alle Alkoho-lika und jederzeit erlaubt sein Gleich wie der Staumlnderat will der Nationalrat Testkaumlufe im Gesetz verankern

bull Die Kommission fuumlr Wirtschaft und Abgaben des Staumlnderats beauftragt die Verwaltung ein verfassungskonformes Steuer-system zu finden welches die houmlheren Produktionskosten in der Schweiz wettmacht und Hochstammbaumlume foumlrdert Um Steuer-ausfaumllle zu vermeiden sprechen sich Praumlventionskreise gegen ein neues Steuersystem aus

bull Die Parlamentsdebatte wird im 2014 fortgesetzt

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

26

15 aller Todesfaumllle in der Schweiz

gehen auf das Konto Rauchen

Kostenfolge bei Spitaleinlieferungen nach Alkoholvergiftungen

Auch bei der Aumlnderung des Krankenversicherungsgesetzes agiert Sucht Schweiz in einer Koalition mit Partnern Laut der Initiative von Nationalrat Toni Bortoluzzi (SVP) soll die medizinische Notversorgung nach exzessivem Alkoholkonsum durch die Betroffenen selbst be-zahlt werden Die Kommission fuumlr soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates ist Mitte 2013 auf einen entsprechenden Entwurf einer Gesetzesaumlnderung eingetreten Im Fruumlhjahr 2014 soll die Vor-lage bei den interessierten Kreisen in die Vernehmlassung geschickt werden

Wer wegen Alkoholabhaumlngigkeit oder Alkoholvergiftung aumlrztliche Hilfe braucht soll diese weiterhin unabhaumlngig vom Portemonnaie bekommen Das fordern Suchtfachleute darunter Sucht Schweiz die mit der Medienarbeit zum Thema politische Kreise und die Be-voumllkerung sensibilisiert Die geplante Neuregelung laumlsst befuumlrchten dass Personen mit einer Alkoholvergiftung nicht versorgt werden weil sie die Kosten scheuen oder ihnen das Geld fehlt Die Notver- sorgung rettet Leben und sie ermoumlglicht weitere Hilfe die das Trink- verhalten zu aumlndern vermag

Revision Tabaksteuergesetz

Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention (AT) ver-folgt Sucht Schweiz die Politikentwicklung beim Tabak Mit der Revi-sion des Tabaksteuergesetzes soll die Besteuerung des inlaumlndischen Tabaks schrittweise ans EU-Niveau angepasst werden Der Bun-desrat verfolgt in erster Linie fiskalpolitische Ziele Gesundheits- organisationen forderten in der Vernehmlassung spuumlrbare Steuer- erhoumlhungen die den Tabakkonsum sowie die Anzahl Tabaktoter ver-mindern

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

27

In diesem Jahr finden allein auf dem

amerikanischen Kontinent uumlber 15

Millionen Menschen neue Regulie-

rungen vor die es ihnen erlauben

Cannabis legal zu erwerben und zu

konsumieren - sofern sie das zulaumls-

sige Alter erreicht haben

Cannabis

Bislang war der Cannabiskonsum kantonal unterschiedlich geahn-det worden Mit dem Inkrafttreten des revidierten Betaumlubungsmit-telgesetzes im Oktober 2013 folgte eine nationale Regelung die von den strafrechtlichen Konsequenzen abruumlckt Der Konsum kann heute mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken geahndet wer-den wenn die Person mindestens 18-jaumlhrig ist und nicht gleichzeitig andere Gesetzesverstoumlsse begeht Da der Besitz von mehr als 10 g Cannabis strafbar ist kommt das Ordnungsbussenverfahren nur bei Besitz von weniger als 10 g zur Anwendung Sucht Schweiz hat sich seit langem fuumlr die Abkehr von der wirkungslosen Kriminalisie-rung ausgesprochen obwohl damit nicht alle Probleme geloumlst sind

International sind derzeit verschiedene Entwicklungen in der Can-nabispolitik zu beobachten Auch in der Schweiz ist in mehreren Staumldten die Diskussion uumlber alternative Modelle fuumlr den Umgang mit Cannabis im Gang Sucht Schweiz verfolgt die Regulierungs-bestrebungen beim Cannabis auf nationaler und internationaler Ebene eingehend und liefert im Maumlrz 2014 mit einem neuen Bericht einen differenzierten Blick auf die oft komplexen Regulierungsmo-delle

Nationale Strategien zur Gesundheit

Der Bundesrat hat im Januar 2013 die Gesamtschau bdquoGe-sundheit2020ldquo verabschiedet Mit Massnahmen in allen Berei-chen des Gesundheitssystems sollen Gesundheitsfoumlrderung und Krankheitsvorbeugung intensiviert werden Im November 2013 beschlossen Bund und Kantone zudem den Start fuumlr die Erarbei-tung einer Nationalen Strategie zur Praumlvention nicht uumlbertragbarer Krankheiten bis 2016 Die Strategie soll die Gesundheitskompe-tenzen der Bevoumllkerung verbessern sowie Rahmenbedingungen fuumlr ein gesuumlnderes Verhalten schaffen Sucht Schweiz zaumlhlt zu den zahlreichen Akteuren welche beide Strategien weiter entwickeln

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

28 TAumlTIGKEITSBERICHT 201328

2013in Zahlen

29TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die sich Tag fuumlr Tag engagieren um Suchtprobleme zu vermindern oder zu verhuumlten

Kurse und Konferenzbeitraumlge unserer Fachleute aus Praumlvention und For-schung

Kurse und Fortbildungen fuumlr Betriebe in der Romandie zum professionellen Umgang mit Alkoholproblemen am Arbeitsplatz

Publikationen unserer Forschungsabteilung Artikel in Fachzeitschriften Buumlcher Buchbeitraumlge und Forschungsberichte

TeilnehmerInnen am nationalen Kongress laquoFamilienbasierte Suchtpraumlven-tionraquo

Stunden fuumlr Beratung und Auskuumlnfte via Telefon oder Internet zu Fragen rund um Abhaumlngigkeiten

Medienbeitraumlge mit Nennung von Sucht Schweiz

Abonnentinnen und Abonnenten des Elternnewsletters (1873 in Deutsch 991 in Franzoumlsisch)

Abonnentinnen und Abonnenten unseres allgemeinen Newsletters (2903 in Deutsch 1684 in Franzoumlsisch)

Jugendliche welche die Website wwwmeinselbstwertgefuumlhlch besuchten

Besucherinnen und Besucher der mehrsprachigen Webseite wwwsos-spielsuchtch

Besuche auf der Website wwwtinatonich ein Praumlventionsprogramm fuumlr Einrichtungen die Kinder von 4-6 Jahren betreuen

Downloads von Broschuumlren auf wwwsuchtschweizch

Exemplare unserer Publikationen die in Deutsch Franzoumlsisch Italienisch oder weiteren Sprachen in die ganze Schweiz verschickt wurden

Uumlber 1 Million Besuche auf den Websites von Sucht Schweiz (Hauptseite wwwsuchtschweizch sowie die Sites MamatrinktPapatrinkt Alkoholkon-sum Alkohol im Koumlrper Alkohol im Strassenverkehr Spielsucht TinaampToni sowie Mein Selbstwertgefuumlhl)

49

83

86

119

121

553

1477

2864

4587

4640

11lsquo596

19rsquo266

246lsquo094

290lsquo783

1rsquo036rsquo105

30 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012

IN CHF 2013 2012

NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 3rsquo734rsquo591 3rsquo722rsquo139

NICHT ZUGEWIESENE LEGATE 420rsquo444 724rsquo522

TOTAL NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 4rsquo155rsquo036 4rsquo446rsquo661

ERTRAG AUS LEISTUNGEN 2rsquo256rsquo425 2rsquo982rsquo738

SUBVENTIONEN 1rsquo490rsquo711 1rsquo434rsquo886

ZUGEWIESENE SPENDEN FUumlR PROJEKTE 35rsquo150 50

ANDERE BETRIEBLICHE LEISTUNGEN 8rsquo792 16rsquo465

TOTAL BETRIEBSLEISTUNGEN 3rsquo791rsquo078 4rsquo434rsquo139

PERSONALAUFWAND -4rsquo678rsquo778 -4rsquo545rsquo167

LEISTUNGEN DRITTER -128rsquo564 -113rsquo331

TOTAL PERSONALAUFWAND -4rsquo807rsquo342 -4rsquo658rsquo498

DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

TOTAL DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

AUFWAND INFRASTRUKTUR -15rsquo043 -31rsquo919

MIETEN -47rsquo436 -49rsquo648

TOTAL AUFWAND INFRASTRUKTUR -62rsquo479 -81rsquo567

WEITERER VERWALTUNGSAUFWAND -172rsquo111 -232rsquo030

ANDERE BETRIEBSKOSTEN -42rsquo289 -40rsquo049

ABSCHREIBUNGEN -12rsquo508 0

SONSTIGER BETRIEBLICHER AUFWAND -226rsquo908 -272rsquo079

TOTAL BETRIEBSAUFWAND -8rsquo338rsquo058 -9rsquo080rsquo613

BETRIEBSERGEBNIS -391rsquo943 -199rsquo813

WERTSCHRIFTENERGEBNIS -418 3rsquo378

FINANZERGEBNIS -418 3rsquo378

IMMOBILIENERTRAG 168rsquo173 163rsquo235

IMMOBILIENAUFWAND -191rsquo400 -604rsquo765

ABSCHREIBUNGEN 1978-2012 -1rsquo547rsquo000

IMMOBILIENERGEBNIS -1rsquo570rsquo227 -441rsquo529

31TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012 (Fortsetzung)

IN CHF 2013 2012

AUSSERBETRIEBLICHER ERTRAG 1rsquo100rsquo791 14rsquo062

AUSSERBETRIEBLICHER AUFWAND -1rsquo098rsquo776 -1rsquo432

TOTAL AUSSERBETRIEBLICHE ERGEBNISSE 2rsquo015 12rsquo630

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR VOR AumlNDERUNG RESERVEN -1rsquo960rsquo573 -625rsquo334

AumlNDERUNGEN RESERVEN

VERWENDUNG ZUGEWIESENER RESERVEN 1rsquo941rsquo200 592rsquo000

BEITRAG AN ZUGEWIESENE RESERVEN 0 0

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR -19rsquo373 -33rsquo334

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Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

Unser Postcheckkonto fuumlr Ihre Spende 10-261-7

Sucht Schweiz Av Louis-Ruchonnet 14 Postfach 870 CH-1001 Lausanne Tel 021 321 29 11 Fax 021 321 29 40 wwwsuchtschweizch infosuchtschweizch

Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

bull transparenteInformationundaussagekraumlftigeRechnungslegung

bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

bull aufrichtigeKommunikationundfaireMittelbeschaffung

  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
Page 8: Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

8 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert

Praumlvention hat viele Gesichter An erster Stelle steht die Aufklaumlrung denn Sucht-problematiken werden oft nicht erkannt sowohl in den Familien wie auch in der Gesamtbevoumllkerung Auch Opfer von Suchtproblematiken speziell die Kinder brauchen unsere Aufmerksamkeit Die Praumlvention im engeren Sinne beginnt ebenfalls bereits im Kindesalter Die entsprechenden Programme von Sucht Schweiz sind sehr gefragt Zudem wurden im 2013 grosse Anstrengungen unter-nommen um an bisher wenig erreichte Zielgruppen besser heranzukommen

9

Boby gibt Kindern alkoholkranker Eltern eine Stimme

Kinder alkoholkranker Eltern tragen eine schwere Buumlrde Wenn Mami oder Papi trinkt dreht sich zu Hause fast alles um den Alko- hol Oft fehlt es an Verlaumlsslichkeit und Geborgenheit Sie uumlberneh-men viel zu fruumlh Verantwortung und versuchen die Eltern zu entlasten fuumlhlen sich aber gleichzeitig ohnmaumlchtig In der Schweiz sind mehrere Zehntausend Maumldchen und Knaben betroffen Studien zeigen dass sie ein sechs Mal houmlheres Risiko fuumlr eine spaumltere Suchtproblematik oder andere psychische Probleme aufweisen Mit Foumlrderung und Unterstuumltzung sind diese Kinder aber in der Lage eine gesunde Persoumlnlichkeit zu entwickeln

Mit einer Aktion am Postschalter sowie einer begleitenden Medien-information machte Sucht Schweiz vor Weihnachten 2013 wiederum auf die schwierige Situation dieser Kinder aufmerksam Der kleine Hund Boby aus dem gleichnamigen Kinderbuch von Sucht Schweiz ist das Maskottchen fuumlr Kinder alkoholkranker Eltern Es wurde als Pluumlschtier an den Postschaltern abgegeben um zu sensibilisieren und um Spenden zu bitten Denn Sucht Schweiz schafft und foumlrdert Angebote welche Kinder und Eltern unterstuumltzen Zum Beispiel Gespraumlchsgruppen in denen sich Kinder austauschen koumlnnen oder die Webseite mamatrinktch papatrinktch mit einem Forum fuumlr Kinder und Jugendliche Zudem bietet Sucht Schweiz diverses Informationsmaterial fuumlr Fachleute wie auch fuumlr Betroffene an

Fortsetzung der Elternnewsletter

Ergaumlnzend zu den acht vorliegenden Elternbriefen fuumlr Eltern von Jugendlichen zwischen 12 und 16 Jahren konnte das 2012 initiier-te Angebot der Elternnewsletter 2013 weitergefuumlhrt werden Ins-gesamt erschienen vier Ausgaben zu folgenden Themen bdquoSelbst-wertgefuumlhlldquo bdquoDer Dialog mit Kindernldquo bdquoAuswirkungen von Werbung auf Alkohol- und Tabakkonsumldquo sowie bdquoVermeidung von Notfaumlllen im Zusammenhang mit Alkohol- und oder anderen Substanzenldquo Auf der Website kann der Elternnewsletter abonniert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Praumlvention in Tagesstrukturen Erweiterung des Projekts bdquoTina und Tonildquo

bdquoTina und Tonildquo ist ein umfassendes Praumlventionsprogramm fuumlr Ein-richtungen die Kinder zwischen 4 und 6 Jahren betreuen Mit Szenen aus dem Alltag traumlgt das Programm auf spielerische Art und Weise dazu bei die psychosozialen Kompetenzen der Kinder zu staumlrken Das seit 2012 in drei Landessprachen existierende Programm wurde 2013 mit einem Spiel erweitert das die Kinder mit nach Hause nehmen koumlnnen Somit werden auch die Eltern der Kinder fuumlr Informationen er-reicht

Auf Grund von Ruumlckmeldungen von Programmnutzern hat Sucht Schweiz weitere Beduumlrfnisse identifiziert und deshalb zwei neue Tina und Toni-Geschichten geschaffen laquoMeine Familieraquo (zu Res-sourcen innerhalb der Familie) und laquoStreit unter Freundenraquo (zu Moumlglichkeiten positiver Konfliktloumlsung)

In der Romandie hat Sucht Schweiz den Austausch mit kantona-len Behoumlrden und anderen Fachstrukturen die fuumlr Kinderbetreuung zustaumlndig sind erheblich ausgeweitet und das Programm systema- tisch dem Fachpublikum vorgestellt Damit wird die Verbreitung von Tina und Toni gefoumlrdert

Clever Club

bdquoClever Clubldquo ist ein paumldagogisches Praumlventionshilfsmittel das in erster Linie fuumlr ausserschulische Betreuungsangebote entwickelt wurde Das Hauptziel von Clever Club ist die Unterstuumltzung der Ent- wicklung von Lebenskompetenzen wie zum Beispiel mit Aumlngsten Enttaumluschungen und Fehlschlaumlgen angemessen umzugehen das Selbstwertgefuumlhl zu staumlrken oder sich in der Gruppe behaupten zu koumlnnen Im 2013 haben zahlreiche Mittagstische und Tagesschulen dieses Programm durchgefuumlhrt uumlber 10 davon hat Sucht Schweiz aktiv begleitet weitere LeiterInnen wurden gecoacht

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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wwwmeinselbstwertgefuehlch

Ein gesundes Selbstwertgefuumlhl ist ein starker Schutz gegen eine Suchterkrankung Die auf Franzoumlsisch bereits 2012 lancierte Web-seite wwwestimedesoich wurde deshalb 2013 auch auf Deutsch adaptiert und aufgeschaltet Diese Webseite erlaubt es Jugendli-chen sich mit Fragen rund um ihr Selbstwertgefuumlhl auseinander-zusetzen und bietet Uumlbungen an die selbstwertstaumlrkend wirken koumlnnen

Erweiterung des Interkantonalen Programms zur Praumlvention von Gluumlcksspielsucht

Seit 2009 ist Sucht Schweiz von zehn Deutschschweizer Kantonen (AG BE BL BS LU OW NW SO UR ZG) beauftragt Massnahmen zur Praumlvention von Gluumlcksspielsucht zu entwickeln und umzusetzen Bei verschiedenen Angeboten konnte zudem die interkantonale Zu-sammenarbeit durch eine Kooperation mit zusaumltzlichen 6 Kantonen aus der Ostschweiz (AR AI GL GR SG TG) erweitert werden

2013 wurden die in der ersten Programmphase entwickelten Mass- nahmen wie die Website wwwsos-spielsuchtch die Onlinebe- ratung sowie die Helpline (Nr 0800 040 080) weitergefuumlhrt Eine zweite Welle der bdquoSpielen ohne Suchtldquo - Plakatkampagne diesmal mit zusaumltzlichen Kartonhaumlngern und Fenstertransparenten im OumlV wurde im Herbst durchgefuumlhrt ergaumlnzt durch eine Medieninforma-tion In Folge dieser zweiten Kampagnenwelle ist die Anzahl der Anrufenden im Verhaumlltnis zum Vorjahr gestiegen Besonders bei den Angehoumlrigen konnte eine Zunahme festgestellt werden Auch in Bezug auf die Website konnte im Anschluss an die Kampagne eine voruumlbergehende Zunahme von 30 der Besucherzahlen ver-zeichnet werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Nationale Wissensplattform zu Alter und Sucht

Aus einer Zusammenarbeit zwischen Sucht Schweiz Infodrog Zuuml-fam und Forelklinik ist die neue internetbasierte Wissensplattform wwwalterundsuchtch entstanden Sie enthaumllt spezifische Informa-tionen zum Thema bdquoAlkohol und Alterldquo fuumlr aumlltere Menschen und Nahestehende fuumlr AumlrztInnen und fuumlr weiteres Fachpersonal das mit aumllteren Menschen zu tun hat Die Website steht in Deutsch Franzoumlsisch und Italienisch zur Verfuumlgung Das ebenfalls dreispra-chige Communiqueacute vom April 2013 fand ein gutes Medienecho

Fuumlr die Erarbeitung der Webinhalte wurden aktuelle wissenschaft-liche Studien einbezogen und die Meinungen sowohl von aumllteren Menschen als auch von Fachpersonen eingeholt Die Erarbeitung erfolgte mit finanzieller Unterstuumltzung durch das NPA Eine Erwei-terung auf andere Substanzen und Themen ist vorgesehen

Praumlventionsprojekte fuumlr MigrantInnen

Fuumlr Migrantinnen und Migranten existierten bisher kaum Infor-mationsmittel uumlber risikoarmes Trinken oder uumlber problematische Konsummuster Ratgeber in verschiedenen Herkunftssprachen zu diesen oft tabuisierten Themen sind dringend noumltig Sucht Schweiz hat deshalb die beiden Broschuumlren laquoAlkohol (k)ein Problemraquo und laquoAlkoholabhaumlngigkeit Auch Nahestehende sind betroffenraquo im 2013 auch in die Sprachen grosser Migrantengruppen in der Schweiz uumlbersetzt naumlmlich in Tuumlrkisch Albanisch Tamilisch Englisch Ser-bokroatisch Russisch Portugiesisch und Spanisch

Die Auswahl der Sprachen und der Zielsetzungen erfolgte auf der Basis der im Bericht von migesplus (Nationales Programm Migrati-on und Gesundheit) erfassten Angebotsluumlcken sowie auf einer Be-duumlrfnisumfrage bei verschiedenen migrationsspezifischen Fachstel-len Das Projekt wurde von migesplus finanziell unterstuumltzt und von einer Medienmitteilung begleitet

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Im Rahmen des Interkantonalen Programms zur Praumlvention der Gluumlcksspielsucht wurde die bereits seit 2012 umgesetzte Erweite-rung der Website auf fuumlnf zusaumltzliche Sprachen im 2013 ausgebaut Auszuumlge aus diversen Rubriken bzw Texten der Website wurden in verkuumlrzten und sprachlich vereinfachten Texten neu zusammenge-stellt Die neuen Texte wurden in Zusammenarbeit mit Personen der jeweiligen Muttersprache in die Sprachen Portugiesisch Thai Tuumlrkisch BosnischSerbischKroatisch und Englisch uumlbersetzt

Neuausgaben von Informationsmaterialien

Wie jedes Jahr hat Sucht Schweiz auch 2013 zahlreiche Broschuumlren und Flyer uumlberarbeitet und neu gedruckt So wurde zum Beispiel die 16-seitige Broschuumlre bdquoFragen und Antworten zu Cannabisldquo aktualisiert und auch der Flyer uumlber Kokain wurde inhaltlich und gra-fisch erneuert Alle Informationsmaterialien stehen auf der Website in der Rubrik Info-MaterialienBroschuumlren zum Download bereit Auch gedruckte Exemplare koumlnnen via unsere Website bestellt wer-den

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

14 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen

Sucht Schweiz nutzt ihre Expertise auch dazu Praumlventionsempfehlungen fuumlr Fachleute zu erarbeiten oder entsprechende Prozesse in Gang zu bringen Im vergangenen Jahr waren vor allem die Bereiche Alkoholintoxikation mit Spitalein-weisung familienbasierte Suchtpraumlvention sowie Alkohol und Schwangerschaft im Fokus von Sucht Schweiz

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Alkoholintoxikationen mit Spitaleinweisung

In den letzten Jahren haben Suchtfachstellen und Spitaumller in ver-schiedenen Kantonen Unterstuumltzungsangebote fuumlr Personen die mit einer Alkoholvergiftung ins Spital eingeliefert werden entwick-elt Ziel ist es mittels einer Kurzintervention bdquoam Krankenbettldquo oder zu einem spaumlteren Zeitpunkt gefaumlhrdete Personen fruumlhzeitig zu erfassen und ihnen bei Bedarf weiterfuumlhrende Unterstuumltzung anzubieten Betroffene sollen bei einer Alkoholvergiftung nicht nur medizinisch versorgt sondern auch motiviert werden sich mit dem riskanten Konsumverhalten auseinanderzusetzen

Die Angebote in der Schweiz zeichnen sich ua auf Grund unter-schiedlicher medizinischer Versorgungsstrukturen durch eine grosse Heterogenitaumlt aus was eine wissenschaftliche Auswertung der Projekte erschwert Deshalb hat Sucht Schweiz 2013 den na-tionalen und internationalen Wissensstand analysiert Auf dieser Basis werden nun Empfehlungen und ein Massnahmenkatalog fuumlr Fachleute erarbeitet dies in Zusammenarbeit mit einer Experten-gruppe in der Aumlrzte und Aumlrztinnen Pflegefachpersonen Wissen-schaftlerinnen sowie Fachleute kantonaler Suchtberatungsstellen vertreten sind

Kongress bdquoFamilienbasierte Suchtpraumlventionldquo

Im Erziehungs- und Kommunikationsstil von Muumlttern und Vaumltern wie auch in ihrer eigenen Haltung gegenuumlber Suchtmitteln liegen bedeutende Schutz- oder Risikofaktoren fuumlr Suchtentwicklung Es gilt den Einfluss von Familien fuumlr die Praumlvention zu nutzen

Deshalb hat Sucht Schweiz am 25 April 2013 in Biel einen nationa-len Kongress zur familienbasierten Suchtpraumlvention durchgefuumlhrt Die uumlber 120 am Kongress teilnehmenden Fachleute aus dem Be-reich der familienbezogenen Praumlvention erhielten einen Uumlberblick uumlber die Situation in der Schweiz sowie einen Einblick in Projekte aus dem Ausland Es wurde deutlich dass das Potential der fami-lienbasierten Suchtpraumlvention in der Schweiz noch unzureichend genutzt wird Auch werden benachteiligte Familien noch wenig erreicht Bestehende Angebote werden uumlberwiegend von gebilde-ten und gut integrierten Eltern genutzt

Der Kongress bot sehr gute Ideen

wie man Loumlsungswege foumlrdern und

sie an jeden Familienkontext anzu-

passen kann

Teilnehmerin des Kongresses

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

16

Im Anschluss an die Praumlsentation von mehreren Best-Practice-Pro-jekten aus dem Ausland wurden Erfolgsfaktoren und Stolpersteine identifiziert Daraus konnten Zugangsmoumlglichkeiten zu Eltern und speziell zu benachteiligten Familien abgeleitet werden

Alkohol und Schwangerschaft Erarbeitung von Empfehlungen fuumlr Fachleute

Ziel dieses 2013 gestarteten Projektes ist die Erarbeitung breit abgestuumltzter Empfehlungen fuumlr Fachpersonen zu Alkohol in der Schwangerschaft In einer ersten Phase wurde dank finanzieller Unterstuumltzung des NPA ein Bericht laquoSchwangerschaft und Alko-holraquo verfasst welcher eine Uumlbersicht uumlber aktuelle wissenschaft-liche Erkenntnisse zu den Risiken des Alkoholkonsums waumlhrend der Schwangerschaft ermoumlglicht Diese Erkenntnisse liefern Exper-tinnen und Experten die Grundlage um in einer zweiten Projekt-phase 2014 im Rahmen einer Experten-Befragung einen Konsens zu erarbeiten wie schwangere Frauen hinsichtlich Alkoholkonsum beraten werden koumlnnen Ziel ist dass zukuumlnftig Fachleute im Be-reich Schwangerschaft und Geburt (GynaumlkologInnen Hebammen Praumlventionsfachleuchte ua) Empfehlungen erhalten die sie in ihrem jeweiligen Berufskontext den Adressatinnen weitergeben koumlnnen

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

17TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze

Um neuen Entwicklungen und Suchtproblematiken gerecht zu werden muumlssen permanent neue Praxismodelle entwickelt und bestehende getestet werden Sucht Schweiz hat sich diesbezuumlglich im 2013 mehrfach engagiert Fuumlr die Sucht-praumlvention ist zudem entscheidend ob gesetzliche Bestimmungen eingehalten werden Diesbezuumlgliche Untersuchungen von Sucht Schweiz haben gezeigt dass noch grosser Handlungsbedarf besteht

18

Von der Theorie zur Praxis Entwicklung von regionalen Modellprojekten fuumlr familien- bezogene Suchtpraumlvention

Das Aufwachsen in bdquoEinelternfamilienldquo in schwierigen Lebenslagen gilt als Risikofaktor fuumlr Sucht im Jugendalter Gleichzeitig gehoumlren familienbasierte Angebote zu den wirksamsten Ansaumltzen in der Al-koholpraumlvention In der Praumlvention werden alleinerziehende Eltern wie auch Eltern mit wenig Ressourcen jedoch nur selten erreicht Diese Luumlcke soll nun geschlossen werden

Bereits 2012 hat Sucht Schweiz international etablierte Best Prac-tice-Ansaumltze suchtpraumlventiver Elternprojekte identifiziert sowie eine Bestandsaufnahme der Projekte in der Schweiz durchgefuumlhrt

Der daraus resultierende Massnahmen- und Empfehlungskatalog fuumlr Fachleute fliesst nun in die Entwicklung von wissenschaftlich begleiteten Modellprojekten ein Sucht Schweiz erarbeitet gemein-sam mit der Stiftung Berner Gesundheit ein Pilotprojekt fuumlr alleiner-ziehende Eltern Ziele des Projekts sind die Verzoumlgerung des Ein-stiegs in den Substanzkonsum sowie die Verringerung von bereits bestehendem Konsum bei Jugendlichen

Im Rahmen der Ausarbeitung fand eine Befragung von uumlber 50 allein- erziehenden Muumlttern und Vaumltern in sozial benachteiligten Lebenssi-tuationen statt um Einblick in deren Beduumlrfnisse zu erhalten Von einer Mehrheit der Befragten wurde ein Angebot mit mehreren Treffen gewuumlnscht ndash Voraussetzung ist neben Anderem ein Kinder-huumltedienst

Nationale Expertengruppe fuumlr Fachleute aus dem Bereich familienbasierte Praumlvention

Um die Entwicklung von regionalen Modellprojekten im Bereich der familienbezogenen Suchtpraumlvention zu unterstuumltzen und breit zu verankern wurde eine nationale Expertinnen- und Expertengruppe gebildet Die 10 Fachpersonen bringen ihr Wissen und ihre Erfah-

laquoHilfe mein Kind ist Teenagerraquo

Aus der Befragung alleinerziehender VaumlterMuumltter

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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rungen im Zusammenhang mit familienbezogener Suchtpraumlvention ein so dass alle vom gegenseitigen Austausch wie auch von der gemeinsamen Entwicklung von Modellprojekten profitieren koumlnnen

laquocool and cleanraquo

Im Auftrag von Swiss Olympic fuumlhrt Sucht Schweiz eine Teilevalua-tion des Praumlventionsprogramms laquocool and cleanraquo durch Es ist das groumlsste nationale Programm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay im Sport und richtet sich insbesondere an Jugendliche im Breitensport und Schweizer Nachwuchstalente Im Jahr 2013 wurde Sucht Schweiz erneut mit einer Teilevaluation von laquocool and cleanraquo beauftragt Um die Umsetzung des Programms zu evaluieren werden bis Ende 2014 etwa 25 halbstuumlndige Gruppengespraumlche mit laquocool and cleanraquo-Teams (Sportgruppen die am Programm laquocool and cleanraquo mitmachen) durchgefuumlhrt

Wie erhalten Jugendliche Zugang zum Alkohol

In diesem Projekt wurde untersucht auf welchen Wegen Jugendliche zu Alkohol kommen obwohl sie noch nicht dazu berechtigt waumlren Hierzu fuumlhrte Sucht Schweiz 223 qualitative Interviews mit Jugendli-chen aus verschiedenen Regionen der Suisse Romande durch Die Jugendlichen zeigten sich erstaunlich erfinderisch im Beschaffen von Alkohol und gaben preis wie sie die Zugangsbeschraumlnkungen wahrnehmen So brachte die Studie Aufschluumlsse uumlber noumltige Mass-nahmen auf Seite der Behoumlrden

Zwei Drittel der Befragten gaben zu unberechtigt Alkohol gekauft zu haben Nur fuumlr einen Drittel der Befragten allerdings ist dies die bevorzugte Beschaffungsweise Ein weiteres Drittel laumlsst sich den Kauf lieber durch einen volljaumlhrigen Stellvertreter erledigen ein Viertel der Befragten hat bevorzugt an geselligen Gelegenheiten Zugang zu Alkohol oft im Austausch gegen andere Beitraumlge Die Resultate wurden auf Konferenzen praumlsentiert und werden noch in wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

20

Gleichzeitig hat Sucht Schweiz eine zweite Welle von Alkohol- Testkaumlufen im Kanton Waadt wissenschaftlich begleitet Die von der Fondation Vaudoise contre lrsquoalcoolisme mandatierten jugendlichen Testkaumlufer sollten versuchen Alkohol in Laumlden einzukaufen Damit wurde uumlberpruumlft ob die Geschaumlfte die gesetzlichen Vorschriften nun besser einhielten Die Resultate dieser zweiten Welle (nach 2011) waren ernuumlchternd Nur 21 der Verkaufsstellen kamen dem Ge-setz nach in 79 der Tests konnten Jugendliche ihnen nicht zuste-hende alkoholische Getraumlnke erwerben Die Restaurants verhielten sich dabei noch weniger gesetzeskonform als der Detailhandel

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

21TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz erarbeitet nicht nur Empfehlungen sondern bietet auch Weiterbildungen fuumlr Fachleute und Verantwortliche in Unternehmen damit diese ihre Praumlventionsfunktion noch besser wahrnehmen koumlnnen Zudem beraumlt Sucht Schweiz suchtbetroffene Menschen und ihre Angehoumlrigen sei es per Telefon Mail oder Internet

Sucht Schweiz schult und beraumlt

22

Kinder aus alkoholbelasteten Familien identifizieren Schulung von Multiplikatoren

Im Jahr 2012 hat Sucht Schweiz mit finanzieller Unterstuumltzung des NPA (Nationales Programm Alkohol) eine Multiplikatorenfortbildung entwickelt Mit diesem Training koumlnnen kantonale Partner geschult werden damit diese ihrerseits Personen in ihrer Region ausbilden resp sensibilisieren koumlnnen die beruflich mit Kindern und Jugendli-chen aus suchtbelasteten Familien in Kontakt sind (Sozialdienst Jugendgericht usw) So kann Sucht Schweiz Fachpersonen aus dem Sozial- Gesundheits- und Bildungsbereich fuumlr das Thema sen-sibilisieren Die sehr interaktive und praxisorientierte Fortbildung beinhaltet nebst Fachwissen auch didaktisches Material 2013 wur-den in der Romandie zwei und in der Deutschschweiz drei Fortbil-dungen agrave 2 Tagen durchgefuumlhrt Die naumlchste Fortbildung findet am 67 November 2014 in Aarau statt

Als Ergaumlnzung zur Weiterbildung wurde 2013 der bestehende Leit-faden fuumlr Fachpersonen bdquoUnterstuumltzung fuumlr Kinder aus alkoholbe-lasteten Familien Grundlagen und Interventionsmoumlglichkeitenldquo uumlberarbeitet und erweitert Er ist zudem neu auch auf Italienisch erhaumlltlich

Suchtpraumlvention in Betrieben

Die Nachfrage nach unseren Kader- und Mitarbeiterschulungen zur betrieblichen Suchtpraumlvention in der Romandie ist weiterhin gross Deshalb wurde das Angebot auch im Jahr 2013 weitergefuumlhrt Gleichzeitig wurde die Website wwwalkoholamarbeitsplatzch aktualisiert sowie neu auf Italienisch adaptiert Auch ausserhalb von Betrieben beispielsweise an Fachhochschulen wurden ver-schiedene Workshops und Schulungen rund ums Thema Sucht am Arbeitsplatz durchgefuumlhrt

laquoIm Kurs habe ich wertvolle Metho-

den zur Vermittlung des Themas

kennen gelerntraquo

Schulungsteilnehmerin

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

23

Beratung am Telefon per Mail und per Internet

Sucht Schweiz beantwortet Fragen rund um Sucht und Suchtmittel Die Fragen aus der Bevoumllkerung wie auch aus Fachkreisen oder von Schulen betreffen generelle Informationen zu Sucht wie auch konkrete Konsumsituationen Die Praumlventionsabteilung hat im Jahr 2013 telefonisch oder schriftlich 506 solche Anfragen bearbeitet und hierfuumlr uumlber 500 Stunden investiert Zusaumltzlich beantwortet Sucht Schweiz auf wwwciaoch Anfragen von Jugendlichen die psychoaktive Substanzen betreffen Um noch benutzerfreundlicher zu werden hat Sucht Schweiz uumlberdies ihre Website-Rubrik bdquoRat und Hilferaquo im 2013 grundlegend uumlberarbeitet

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

24 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein

Strukturelle Massnahmen sind in der Suchtpraumlvention unabdingbar Dazu zaumlhlen die gesetzliche Steuerung des Preises der Zugaumlnglichkeit oder der Werbung fuumlr Alkohol und Tabak Sucht Schweiz setzt sich gemeinsam mit Partnern fuumlr eine wirksame Suchtpolitik ein Mit Medientexten Faktenblaumlttern oder Beitraumlgen auf wwwsuchtschweizch sensibilisiert Sucht Schweiz politische Kreise und die Oumlffentlichkeit Parlamentarier und Parlamentarierinnen erhalten zudem spezi-fische Informationen zur Entscheidungsfindung

25

Geschaumltzte 250rsquo000 Personen in der

Schweiz sind alkoholabhaumlngig Dies

entspricht fast zwei Mal der Einwoh-

nerzahl Berns Jeder 12 Todesfall ist

auf Alkohol zuruumlckzufuumlhren und jede

5 Person trinkt Alkohol auf riskante

Weise Diese Fakten gehen allzu oft

vergessen

Totalrevision Alkoholgesetz

In einer Koalition mit den Suchtfachverbaumlnden sowie weiteren Part-nern engagiert sich Sucht Schweiz fuumlr eine verantwortungsvolle Alkoholpolitik Die laufende Revision der Alkoholgesetzgebung ist das Geschaumlft mit der groumlssten Tragweite Aus Praumlventionssicht standen die Zeichen im Berichtsjahr auf Sturm Die wichtigsten Massnahmen zur Eindaumlmmung des problematischen Konsums haben gegen- uumlber den Interessen der Alkoholindustrie einen schweren Stand Mindestpreise ein Nachtverkaufsverbot keine Lockvogelangebote In einem zunehmend liberalisierten Markt waumlren dies wirksame Marktkorrekturen zum Schutz der Gesundheit Davon ist die heutige Gesetzesvorlage weit entfernt

Kurze Chronologie der Debatte

bull Uumlberraschend spricht sich der Staumlnderat im Maumlrz 2013 fuumlr Min-destpreise aus Ein Rechtsgutachten bestaumltigt im Uumlbrigen dass ein Mindestpreis mit dem Freihandelsabkommen Schweiz-EU sowie mit der Wirtschaftsfreiheit vereinbar ist Gleichzeitig will die Kleine Kammer den Verkauf alkoholischer Getraumlnke im Detail-handel zwischen 22 und 06 Uhr verbieten und das heutige Verbot von Happy Hours fuumlr Spirituosen aufheben

bull Im September 2013 spricht sich der Nationalrat gegen einen Min-destpreis und gegen ein Verkaufsverbot in der Nacht aus Einig-keit herrscht bei den Happy Hours Diese sollen fuumlr alle Alkoho-lika und jederzeit erlaubt sein Gleich wie der Staumlnderat will der Nationalrat Testkaumlufe im Gesetz verankern

bull Die Kommission fuumlr Wirtschaft und Abgaben des Staumlnderats beauftragt die Verwaltung ein verfassungskonformes Steuer-system zu finden welches die houmlheren Produktionskosten in der Schweiz wettmacht und Hochstammbaumlume foumlrdert Um Steuer-ausfaumllle zu vermeiden sprechen sich Praumlventionskreise gegen ein neues Steuersystem aus

bull Die Parlamentsdebatte wird im 2014 fortgesetzt

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

26

15 aller Todesfaumllle in der Schweiz

gehen auf das Konto Rauchen

Kostenfolge bei Spitaleinlieferungen nach Alkoholvergiftungen

Auch bei der Aumlnderung des Krankenversicherungsgesetzes agiert Sucht Schweiz in einer Koalition mit Partnern Laut der Initiative von Nationalrat Toni Bortoluzzi (SVP) soll die medizinische Notversorgung nach exzessivem Alkoholkonsum durch die Betroffenen selbst be-zahlt werden Die Kommission fuumlr soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates ist Mitte 2013 auf einen entsprechenden Entwurf einer Gesetzesaumlnderung eingetreten Im Fruumlhjahr 2014 soll die Vor-lage bei den interessierten Kreisen in die Vernehmlassung geschickt werden

Wer wegen Alkoholabhaumlngigkeit oder Alkoholvergiftung aumlrztliche Hilfe braucht soll diese weiterhin unabhaumlngig vom Portemonnaie bekommen Das fordern Suchtfachleute darunter Sucht Schweiz die mit der Medienarbeit zum Thema politische Kreise und die Be-voumllkerung sensibilisiert Die geplante Neuregelung laumlsst befuumlrchten dass Personen mit einer Alkoholvergiftung nicht versorgt werden weil sie die Kosten scheuen oder ihnen das Geld fehlt Die Notver- sorgung rettet Leben und sie ermoumlglicht weitere Hilfe die das Trink- verhalten zu aumlndern vermag

Revision Tabaksteuergesetz

Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention (AT) ver-folgt Sucht Schweiz die Politikentwicklung beim Tabak Mit der Revi-sion des Tabaksteuergesetzes soll die Besteuerung des inlaumlndischen Tabaks schrittweise ans EU-Niveau angepasst werden Der Bun-desrat verfolgt in erster Linie fiskalpolitische Ziele Gesundheits- organisationen forderten in der Vernehmlassung spuumlrbare Steuer- erhoumlhungen die den Tabakkonsum sowie die Anzahl Tabaktoter ver-mindern

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

27

In diesem Jahr finden allein auf dem

amerikanischen Kontinent uumlber 15

Millionen Menschen neue Regulie-

rungen vor die es ihnen erlauben

Cannabis legal zu erwerben und zu

konsumieren - sofern sie das zulaumls-

sige Alter erreicht haben

Cannabis

Bislang war der Cannabiskonsum kantonal unterschiedlich geahn-det worden Mit dem Inkrafttreten des revidierten Betaumlubungsmit-telgesetzes im Oktober 2013 folgte eine nationale Regelung die von den strafrechtlichen Konsequenzen abruumlckt Der Konsum kann heute mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken geahndet wer-den wenn die Person mindestens 18-jaumlhrig ist und nicht gleichzeitig andere Gesetzesverstoumlsse begeht Da der Besitz von mehr als 10 g Cannabis strafbar ist kommt das Ordnungsbussenverfahren nur bei Besitz von weniger als 10 g zur Anwendung Sucht Schweiz hat sich seit langem fuumlr die Abkehr von der wirkungslosen Kriminalisie-rung ausgesprochen obwohl damit nicht alle Probleme geloumlst sind

International sind derzeit verschiedene Entwicklungen in der Can-nabispolitik zu beobachten Auch in der Schweiz ist in mehreren Staumldten die Diskussion uumlber alternative Modelle fuumlr den Umgang mit Cannabis im Gang Sucht Schweiz verfolgt die Regulierungs-bestrebungen beim Cannabis auf nationaler und internationaler Ebene eingehend und liefert im Maumlrz 2014 mit einem neuen Bericht einen differenzierten Blick auf die oft komplexen Regulierungsmo-delle

Nationale Strategien zur Gesundheit

Der Bundesrat hat im Januar 2013 die Gesamtschau bdquoGe-sundheit2020ldquo verabschiedet Mit Massnahmen in allen Berei-chen des Gesundheitssystems sollen Gesundheitsfoumlrderung und Krankheitsvorbeugung intensiviert werden Im November 2013 beschlossen Bund und Kantone zudem den Start fuumlr die Erarbei-tung einer Nationalen Strategie zur Praumlvention nicht uumlbertragbarer Krankheiten bis 2016 Die Strategie soll die Gesundheitskompe-tenzen der Bevoumllkerung verbessern sowie Rahmenbedingungen fuumlr ein gesuumlnderes Verhalten schaffen Sucht Schweiz zaumlhlt zu den zahlreichen Akteuren welche beide Strategien weiter entwickeln

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

28 TAumlTIGKEITSBERICHT 201328

2013in Zahlen

29TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die sich Tag fuumlr Tag engagieren um Suchtprobleme zu vermindern oder zu verhuumlten

Kurse und Konferenzbeitraumlge unserer Fachleute aus Praumlvention und For-schung

Kurse und Fortbildungen fuumlr Betriebe in der Romandie zum professionellen Umgang mit Alkoholproblemen am Arbeitsplatz

Publikationen unserer Forschungsabteilung Artikel in Fachzeitschriften Buumlcher Buchbeitraumlge und Forschungsberichte

TeilnehmerInnen am nationalen Kongress laquoFamilienbasierte Suchtpraumlven-tionraquo

Stunden fuumlr Beratung und Auskuumlnfte via Telefon oder Internet zu Fragen rund um Abhaumlngigkeiten

Medienbeitraumlge mit Nennung von Sucht Schweiz

Abonnentinnen und Abonnenten des Elternnewsletters (1873 in Deutsch 991 in Franzoumlsisch)

Abonnentinnen und Abonnenten unseres allgemeinen Newsletters (2903 in Deutsch 1684 in Franzoumlsisch)

Jugendliche welche die Website wwwmeinselbstwertgefuumlhlch besuchten

Besucherinnen und Besucher der mehrsprachigen Webseite wwwsos-spielsuchtch

Besuche auf der Website wwwtinatonich ein Praumlventionsprogramm fuumlr Einrichtungen die Kinder von 4-6 Jahren betreuen

Downloads von Broschuumlren auf wwwsuchtschweizch

Exemplare unserer Publikationen die in Deutsch Franzoumlsisch Italienisch oder weiteren Sprachen in die ganze Schweiz verschickt wurden

Uumlber 1 Million Besuche auf den Websites von Sucht Schweiz (Hauptseite wwwsuchtschweizch sowie die Sites MamatrinktPapatrinkt Alkoholkon-sum Alkohol im Koumlrper Alkohol im Strassenverkehr Spielsucht TinaampToni sowie Mein Selbstwertgefuumlhl)

49

83

86

119

121

553

1477

2864

4587

4640

11lsquo596

19rsquo266

246lsquo094

290lsquo783

1rsquo036rsquo105

30 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012

IN CHF 2013 2012

NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 3rsquo734rsquo591 3rsquo722rsquo139

NICHT ZUGEWIESENE LEGATE 420rsquo444 724rsquo522

TOTAL NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 4rsquo155rsquo036 4rsquo446rsquo661

ERTRAG AUS LEISTUNGEN 2rsquo256rsquo425 2rsquo982rsquo738

SUBVENTIONEN 1rsquo490rsquo711 1rsquo434rsquo886

ZUGEWIESENE SPENDEN FUumlR PROJEKTE 35rsquo150 50

ANDERE BETRIEBLICHE LEISTUNGEN 8rsquo792 16rsquo465

TOTAL BETRIEBSLEISTUNGEN 3rsquo791rsquo078 4rsquo434rsquo139

PERSONALAUFWAND -4rsquo678rsquo778 -4rsquo545rsquo167

LEISTUNGEN DRITTER -128rsquo564 -113rsquo331

TOTAL PERSONALAUFWAND -4rsquo807rsquo342 -4rsquo658rsquo498

DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

TOTAL DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

AUFWAND INFRASTRUKTUR -15rsquo043 -31rsquo919

MIETEN -47rsquo436 -49rsquo648

TOTAL AUFWAND INFRASTRUKTUR -62rsquo479 -81rsquo567

WEITERER VERWALTUNGSAUFWAND -172rsquo111 -232rsquo030

ANDERE BETRIEBSKOSTEN -42rsquo289 -40rsquo049

ABSCHREIBUNGEN -12rsquo508 0

SONSTIGER BETRIEBLICHER AUFWAND -226rsquo908 -272rsquo079

TOTAL BETRIEBSAUFWAND -8rsquo338rsquo058 -9rsquo080rsquo613

BETRIEBSERGEBNIS -391rsquo943 -199rsquo813

WERTSCHRIFTENERGEBNIS -418 3rsquo378

FINANZERGEBNIS -418 3rsquo378

IMMOBILIENERTRAG 168rsquo173 163rsquo235

IMMOBILIENAUFWAND -191rsquo400 -604rsquo765

ABSCHREIBUNGEN 1978-2012 -1rsquo547rsquo000

IMMOBILIENERGEBNIS -1rsquo570rsquo227 -441rsquo529

31TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012 (Fortsetzung)

IN CHF 2013 2012

AUSSERBETRIEBLICHER ERTRAG 1rsquo100rsquo791 14rsquo062

AUSSERBETRIEBLICHER AUFWAND -1rsquo098rsquo776 -1rsquo432

TOTAL AUSSERBETRIEBLICHE ERGEBNISSE 2rsquo015 12rsquo630

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR VOR AumlNDERUNG RESERVEN -1rsquo960rsquo573 -625rsquo334

AumlNDERUNGEN RESERVEN

VERWENDUNG ZUGEWIESENER RESERVEN 1rsquo941rsquo200 592rsquo000

BEITRAG AN ZUGEWIESENE RESERVEN 0 0

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR -19rsquo373 -33rsquo334

32

Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

Unser Postcheckkonto fuumlr Ihre Spende 10-261-7

Sucht Schweiz Av Louis-Ruchonnet 14 Postfach 870 CH-1001 Lausanne Tel 021 321 29 11 Fax 021 321 29 40 wwwsuchtschweizch infosuchtschweizch

Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

bull transparenteInformationundaussagekraumlftigeRechnungslegung

bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

bull aufrichtigeKommunikationundfaireMittelbeschaffung

  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
Page 9: Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

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Boby gibt Kindern alkoholkranker Eltern eine Stimme

Kinder alkoholkranker Eltern tragen eine schwere Buumlrde Wenn Mami oder Papi trinkt dreht sich zu Hause fast alles um den Alko- hol Oft fehlt es an Verlaumlsslichkeit und Geborgenheit Sie uumlberneh-men viel zu fruumlh Verantwortung und versuchen die Eltern zu entlasten fuumlhlen sich aber gleichzeitig ohnmaumlchtig In der Schweiz sind mehrere Zehntausend Maumldchen und Knaben betroffen Studien zeigen dass sie ein sechs Mal houmlheres Risiko fuumlr eine spaumltere Suchtproblematik oder andere psychische Probleme aufweisen Mit Foumlrderung und Unterstuumltzung sind diese Kinder aber in der Lage eine gesunde Persoumlnlichkeit zu entwickeln

Mit einer Aktion am Postschalter sowie einer begleitenden Medien-information machte Sucht Schweiz vor Weihnachten 2013 wiederum auf die schwierige Situation dieser Kinder aufmerksam Der kleine Hund Boby aus dem gleichnamigen Kinderbuch von Sucht Schweiz ist das Maskottchen fuumlr Kinder alkoholkranker Eltern Es wurde als Pluumlschtier an den Postschaltern abgegeben um zu sensibilisieren und um Spenden zu bitten Denn Sucht Schweiz schafft und foumlrdert Angebote welche Kinder und Eltern unterstuumltzen Zum Beispiel Gespraumlchsgruppen in denen sich Kinder austauschen koumlnnen oder die Webseite mamatrinktch papatrinktch mit einem Forum fuumlr Kinder und Jugendliche Zudem bietet Sucht Schweiz diverses Informationsmaterial fuumlr Fachleute wie auch fuumlr Betroffene an

Fortsetzung der Elternnewsletter

Ergaumlnzend zu den acht vorliegenden Elternbriefen fuumlr Eltern von Jugendlichen zwischen 12 und 16 Jahren konnte das 2012 initiier-te Angebot der Elternnewsletter 2013 weitergefuumlhrt werden Ins-gesamt erschienen vier Ausgaben zu folgenden Themen bdquoSelbst-wertgefuumlhlldquo bdquoDer Dialog mit Kindernldquo bdquoAuswirkungen von Werbung auf Alkohol- und Tabakkonsumldquo sowie bdquoVermeidung von Notfaumlllen im Zusammenhang mit Alkohol- und oder anderen Substanzenldquo Auf der Website kann der Elternnewsletter abonniert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Praumlvention in Tagesstrukturen Erweiterung des Projekts bdquoTina und Tonildquo

bdquoTina und Tonildquo ist ein umfassendes Praumlventionsprogramm fuumlr Ein-richtungen die Kinder zwischen 4 und 6 Jahren betreuen Mit Szenen aus dem Alltag traumlgt das Programm auf spielerische Art und Weise dazu bei die psychosozialen Kompetenzen der Kinder zu staumlrken Das seit 2012 in drei Landessprachen existierende Programm wurde 2013 mit einem Spiel erweitert das die Kinder mit nach Hause nehmen koumlnnen Somit werden auch die Eltern der Kinder fuumlr Informationen er-reicht

Auf Grund von Ruumlckmeldungen von Programmnutzern hat Sucht Schweiz weitere Beduumlrfnisse identifiziert und deshalb zwei neue Tina und Toni-Geschichten geschaffen laquoMeine Familieraquo (zu Res-sourcen innerhalb der Familie) und laquoStreit unter Freundenraquo (zu Moumlglichkeiten positiver Konfliktloumlsung)

In der Romandie hat Sucht Schweiz den Austausch mit kantona-len Behoumlrden und anderen Fachstrukturen die fuumlr Kinderbetreuung zustaumlndig sind erheblich ausgeweitet und das Programm systema- tisch dem Fachpublikum vorgestellt Damit wird die Verbreitung von Tina und Toni gefoumlrdert

Clever Club

bdquoClever Clubldquo ist ein paumldagogisches Praumlventionshilfsmittel das in erster Linie fuumlr ausserschulische Betreuungsangebote entwickelt wurde Das Hauptziel von Clever Club ist die Unterstuumltzung der Ent- wicklung von Lebenskompetenzen wie zum Beispiel mit Aumlngsten Enttaumluschungen und Fehlschlaumlgen angemessen umzugehen das Selbstwertgefuumlhl zu staumlrken oder sich in der Gruppe behaupten zu koumlnnen Im 2013 haben zahlreiche Mittagstische und Tagesschulen dieses Programm durchgefuumlhrt uumlber 10 davon hat Sucht Schweiz aktiv begleitet weitere LeiterInnen wurden gecoacht

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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wwwmeinselbstwertgefuehlch

Ein gesundes Selbstwertgefuumlhl ist ein starker Schutz gegen eine Suchterkrankung Die auf Franzoumlsisch bereits 2012 lancierte Web-seite wwwestimedesoich wurde deshalb 2013 auch auf Deutsch adaptiert und aufgeschaltet Diese Webseite erlaubt es Jugendli-chen sich mit Fragen rund um ihr Selbstwertgefuumlhl auseinander-zusetzen und bietet Uumlbungen an die selbstwertstaumlrkend wirken koumlnnen

Erweiterung des Interkantonalen Programms zur Praumlvention von Gluumlcksspielsucht

Seit 2009 ist Sucht Schweiz von zehn Deutschschweizer Kantonen (AG BE BL BS LU OW NW SO UR ZG) beauftragt Massnahmen zur Praumlvention von Gluumlcksspielsucht zu entwickeln und umzusetzen Bei verschiedenen Angeboten konnte zudem die interkantonale Zu-sammenarbeit durch eine Kooperation mit zusaumltzlichen 6 Kantonen aus der Ostschweiz (AR AI GL GR SG TG) erweitert werden

2013 wurden die in der ersten Programmphase entwickelten Mass- nahmen wie die Website wwwsos-spielsuchtch die Onlinebe- ratung sowie die Helpline (Nr 0800 040 080) weitergefuumlhrt Eine zweite Welle der bdquoSpielen ohne Suchtldquo - Plakatkampagne diesmal mit zusaumltzlichen Kartonhaumlngern und Fenstertransparenten im OumlV wurde im Herbst durchgefuumlhrt ergaumlnzt durch eine Medieninforma-tion In Folge dieser zweiten Kampagnenwelle ist die Anzahl der Anrufenden im Verhaumlltnis zum Vorjahr gestiegen Besonders bei den Angehoumlrigen konnte eine Zunahme festgestellt werden Auch in Bezug auf die Website konnte im Anschluss an die Kampagne eine voruumlbergehende Zunahme von 30 der Besucherzahlen ver-zeichnet werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Nationale Wissensplattform zu Alter und Sucht

Aus einer Zusammenarbeit zwischen Sucht Schweiz Infodrog Zuuml-fam und Forelklinik ist die neue internetbasierte Wissensplattform wwwalterundsuchtch entstanden Sie enthaumllt spezifische Informa-tionen zum Thema bdquoAlkohol und Alterldquo fuumlr aumlltere Menschen und Nahestehende fuumlr AumlrztInnen und fuumlr weiteres Fachpersonal das mit aumllteren Menschen zu tun hat Die Website steht in Deutsch Franzoumlsisch und Italienisch zur Verfuumlgung Das ebenfalls dreispra-chige Communiqueacute vom April 2013 fand ein gutes Medienecho

Fuumlr die Erarbeitung der Webinhalte wurden aktuelle wissenschaft-liche Studien einbezogen und die Meinungen sowohl von aumllteren Menschen als auch von Fachpersonen eingeholt Die Erarbeitung erfolgte mit finanzieller Unterstuumltzung durch das NPA Eine Erwei-terung auf andere Substanzen und Themen ist vorgesehen

Praumlventionsprojekte fuumlr MigrantInnen

Fuumlr Migrantinnen und Migranten existierten bisher kaum Infor-mationsmittel uumlber risikoarmes Trinken oder uumlber problematische Konsummuster Ratgeber in verschiedenen Herkunftssprachen zu diesen oft tabuisierten Themen sind dringend noumltig Sucht Schweiz hat deshalb die beiden Broschuumlren laquoAlkohol (k)ein Problemraquo und laquoAlkoholabhaumlngigkeit Auch Nahestehende sind betroffenraquo im 2013 auch in die Sprachen grosser Migrantengruppen in der Schweiz uumlbersetzt naumlmlich in Tuumlrkisch Albanisch Tamilisch Englisch Ser-bokroatisch Russisch Portugiesisch und Spanisch

Die Auswahl der Sprachen und der Zielsetzungen erfolgte auf der Basis der im Bericht von migesplus (Nationales Programm Migrati-on und Gesundheit) erfassten Angebotsluumlcken sowie auf einer Be-duumlrfnisumfrage bei verschiedenen migrationsspezifischen Fachstel-len Das Projekt wurde von migesplus finanziell unterstuumltzt und von einer Medienmitteilung begleitet

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Im Rahmen des Interkantonalen Programms zur Praumlvention der Gluumlcksspielsucht wurde die bereits seit 2012 umgesetzte Erweite-rung der Website auf fuumlnf zusaumltzliche Sprachen im 2013 ausgebaut Auszuumlge aus diversen Rubriken bzw Texten der Website wurden in verkuumlrzten und sprachlich vereinfachten Texten neu zusammenge-stellt Die neuen Texte wurden in Zusammenarbeit mit Personen der jeweiligen Muttersprache in die Sprachen Portugiesisch Thai Tuumlrkisch BosnischSerbischKroatisch und Englisch uumlbersetzt

Neuausgaben von Informationsmaterialien

Wie jedes Jahr hat Sucht Schweiz auch 2013 zahlreiche Broschuumlren und Flyer uumlberarbeitet und neu gedruckt So wurde zum Beispiel die 16-seitige Broschuumlre bdquoFragen und Antworten zu Cannabisldquo aktualisiert und auch der Flyer uumlber Kokain wurde inhaltlich und gra-fisch erneuert Alle Informationsmaterialien stehen auf der Website in der Rubrik Info-MaterialienBroschuumlren zum Download bereit Auch gedruckte Exemplare koumlnnen via unsere Website bestellt wer-den

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

14 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen

Sucht Schweiz nutzt ihre Expertise auch dazu Praumlventionsempfehlungen fuumlr Fachleute zu erarbeiten oder entsprechende Prozesse in Gang zu bringen Im vergangenen Jahr waren vor allem die Bereiche Alkoholintoxikation mit Spitalein-weisung familienbasierte Suchtpraumlvention sowie Alkohol und Schwangerschaft im Fokus von Sucht Schweiz

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Alkoholintoxikationen mit Spitaleinweisung

In den letzten Jahren haben Suchtfachstellen und Spitaumller in ver-schiedenen Kantonen Unterstuumltzungsangebote fuumlr Personen die mit einer Alkoholvergiftung ins Spital eingeliefert werden entwick-elt Ziel ist es mittels einer Kurzintervention bdquoam Krankenbettldquo oder zu einem spaumlteren Zeitpunkt gefaumlhrdete Personen fruumlhzeitig zu erfassen und ihnen bei Bedarf weiterfuumlhrende Unterstuumltzung anzubieten Betroffene sollen bei einer Alkoholvergiftung nicht nur medizinisch versorgt sondern auch motiviert werden sich mit dem riskanten Konsumverhalten auseinanderzusetzen

Die Angebote in der Schweiz zeichnen sich ua auf Grund unter-schiedlicher medizinischer Versorgungsstrukturen durch eine grosse Heterogenitaumlt aus was eine wissenschaftliche Auswertung der Projekte erschwert Deshalb hat Sucht Schweiz 2013 den na-tionalen und internationalen Wissensstand analysiert Auf dieser Basis werden nun Empfehlungen und ein Massnahmenkatalog fuumlr Fachleute erarbeitet dies in Zusammenarbeit mit einer Experten-gruppe in der Aumlrzte und Aumlrztinnen Pflegefachpersonen Wissen-schaftlerinnen sowie Fachleute kantonaler Suchtberatungsstellen vertreten sind

Kongress bdquoFamilienbasierte Suchtpraumlventionldquo

Im Erziehungs- und Kommunikationsstil von Muumlttern und Vaumltern wie auch in ihrer eigenen Haltung gegenuumlber Suchtmitteln liegen bedeutende Schutz- oder Risikofaktoren fuumlr Suchtentwicklung Es gilt den Einfluss von Familien fuumlr die Praumlvention zu nutzen

Deshalb hat Sucht Schweiz am 25 April 2013 in Biel einen nationa-len Kongress zur familienbasierten Suchtpraumlvention durchgefuumlhrt Die uumlber 120 am Kongress teilnehmenden Fachleute aus dem Be-reich der familienbezogenen Praumlvention erhielten einen Uumlberblick uumlber die Situation in der Schweiz sowie einen Einblick in Projekte aus dem Ausland Es wurde deutlich dass das Potential der fami-lienbasierten Suchtpraumlvention in der Schweiz noch unzureichend genutzt wird Auch werden benachteiligte Familien noch wenig erreicht Bestehende Angebote werden uumlberwiegend von gebilde-ten und gut integrierten Eltern genutzt

Der Kongress bot sehr gute Ideen

wie man Loumlsungswege foumlrdern und

sie an jeden Familienkontext anzu-

passen kann

Teilnehmerin des Kongresses

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Im Anschluss an die Praumlsentation von mehreren Best-Practice-Pro-jekten aus dem Ausland wurden Erfolgsfaktoren und Stolpersteine identifiziert Daraus konnten Zugangsmoumlglichkeiten zu Eltern und speziell zu benachteiligten Familien abgeleitet werden

Alkohol und Schwangerschaft Erarbeitung von Empfehlungen fuumlr Fachleute

Ziel dieses 2013 gestarteten Projektes ist die Erarbeitung breit abgestuumltzter Empfehlungen fuumlr Fachpersonen zu Alkohol in der Schwangerschaft In einer ersten Phase wurde dank finanzieller Unterstuumltzung des NPA ein Bericht laquoSchwangerschaft und Alko-holraquo verfasst welcher eine Uumlbersicht uumlber aktuelle wissenschaft-liche Erkenntnisse zu den Risiken des Alkoholkonsums waumlhrend der Schwangerschaft ermoumlglicht Diese Erkenntnisse liefern Exper-tinnen und Experten die Grundlage um in einer zweiten Projekt-phase 2014 im Rahmen einer Experten-Befragung einen Konsens zu erarbeiten wie schwangere Frauen hinsichtlich Alkoholkonsum beraten werden koumlnnen Ziel ist dass zukuumlnftig Fachleute im Be-reich Schwangerschaft und Geburt (GynaumlkologInnen Hebammen Praumlventionsfachleuchte ua) Empfehlungen erhalten die sie in ihrem jeweiligen Berufskontext den Adressatinnen weitergeben koumlnnen

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

17TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze

Um neuen Entwicklungen und Suchtproblematiken gerecht zu werden muumlssen permanent neue Praxismodelle entwickelt und bestehende getestet werden Sucht Schweiz hat sich diesbezuumlglich im 2013 mehrfach engagiert Fuumlr die Sucht-praumlvention ist zudem entscheidend ob gesetzliche Bestimmungen eingehalten werden Diesbezuumlgliche Untersuchungen von Sucht Schweiz haben gezeigt dass noch grosser Handlungsbedarf besteht

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Von der Theorie zur Praxis Entwicklung von regionalen Modellprojekten fuumlr familien- bezogene Suchtpraumlvention

Das Aufwachsen in bdquoEinelternfamilienldquo in schwierigen Lebenslagen gilt als Risikofaktor fuumlr Sucht im Jugendalter Gleichzeitig gehoumlren familienbasierte Angebote zu den wirksamsten Ansaumltzen in der Al-koholpraumlvention In der Praumlvention werden alleinerziehende Eltern wie auch Eltern mit wenig Ressourcen jedoch nur selten erreicht Diese Luumlcke soll nun geschlossen werden

Bereits 2012 hat Sucht Schweiz international etablierte Best Prac-tice-Ansaumltze suchtpraumlventiver Elternprojekte identifiziert sowie eine Bestandsaufnahme der Projekte in der Schweiz durchgefuumlhrt

Der daraus resultierende Massnahmen- und Empfehlungskatalog fuumlr Fachleute fliesst nun in die Entwicklung von wissenschaftlich begleiteten Modellprojekten ein Sucht Schweiz erarbeitet gemein-sam mit der Stiftung Berner Gesundheit ein Pilotprojekt fuumlr alleiner-ziehende Eltern Ziele des Projekts sind die Verzoumlgerung des Ein-stiegs in den Substanzkonsum sowie die Verringerung von bereits bestehendem Konsum bei Jugendlichen

Im Rahmen der Ausarbeitung fand eine Befragung von uumlber 50 allein- erziehenden Muumlttern und Vaumltern in sozial benachteiligten Lebenssi-tuationen statt um Einblick in deren Beduumlrfnisse zu erhalten Von einer Mehrheit der Befragten wurde ein Angebot mit mehreren Treffen gewuumlnscht ndash Voraussetzung ist neben Anderem ein Kinder-huumltedienst

Nationale Expertengruppe fuumlr Fachleute aus dem Bereich familienbasierte Praumlvention

Um die Entwicklung von regionalen Modellprojekten im Bereich der familienbezogenen Suchtpraumlvention zu unterstuumltzen und breit zu verankern wurde eine nationale Expertinnen- und Expertengruppe gebildet Die 10 Fachpersonen bringen ihr Wissen und ihre Erfah-

laquoHilfe mein Kind ist Teenagerraquo

Aus der Befragung alleinerziehender VaumlterMuumltter

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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rungen im Zusammenhang mit familienbezogener Suchtpraumlvention ein so dass alle vom gegenseitigen Austausch wie auch von der gemeinsamen Entwicklung von Modellprojekten profitieren koumlnnen

laquocool and cleanraquo

Im Auftrag von Swiss Olympic fuumlhrt Sucht Schweiz eine Teilevalua-tion des Praumlventionsprogramms laquocool and cleanraquo durch Es ist das groumlsste nationale Programm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay im Sport und richtet sich insbesondere an Jugendliche im Breitensport und Schweizer Nachwuchstalente Im Jahr 2013 wurde Sucht Schweiz erneut mit einer Teilevaluation von laquocool and cleanraquo beauftragt Um die Umsetzung des Programms zu evaluieren werden bis Ende 2014 etwa 25 halbstuumlndige Gruppengespraumlche mit laquocool and cleanraquo-Teams (Sportgruppen die am Programm laquocool and cleanraquo mitmachen) durchgefuumlhrt

Wie erhalten Jugendliche Zugang zum Alkohol

In diesem Projekt wurde untersucht auf welchen Wegen Jugendliche zu Alkohol kommen obwohl sie noch nicht dazu berechtigt waumlren Hierzu fuumlhrte Sucht Schweiz 223 qualitative Interviews mit Jugendli-chen aus verschiedenen Regionen der Suisse Romande durch Die Jugendlichen zeigten sich erstaunlich erfinderisch im Beschaffen von Alkohol und gaben preis wie sie die Zugangsbeschraumlnkungen wahrnehmen So brachte die Studie Aufschluumlsse uumlber noumltige Mass-nahmen auf Seite der Behoumlrden

Zwei Drittel der Befragten gaben zu unberechtigt Alkohol gekauft zu haben Nur fuumlr einen Drittel der Befragten allerdings ist dies die bevorzugte Beschaffungsweise Ein weiteres Drittel laumlsst sich den Kauf lieber durch einen volljaumlhrigen Stellvertreter erledigen ein Viertel der Befragten hat bevorzugt an geselligen Gelegenheiten Zugang zu Alkohol oft im Austausch gegen andere Beitraumlge Die Resultate wurden auf Konferenzen praumlsentiert und werden noch in wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Gleichzeitig hat Sucht Schweiz eine zweite Welle von Alkohol- Testkaumlufen im Kanton Waadt wissenschaftlich begleitet Die von der Fondation Vaudoise contre lrsquoalcoolisme mandatierten jugendlichen Testkaumlufer sollten versuchen Alkohol in Laumlden einzukaufen Damit wurde uumlberpruumlft ob die Geschaumlfte die gesetzlichen Vorschriften nun besser einhielten Die Resultate dieser zweiten Welle (nach 2011) waren ernuumlchternd Nur 21 der Verkaufsstellen kamen dem Ge-setz nach in 79 der Tests konnten Jugendliche ihnen nicht zuste-hende alkoholische Getraumlnke erwerben Die Restaurants verhielten sich dabei noch weniger gesetzeskonform als der Detailhandel

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

21TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz erarbeitet nicht nur Empfehlungen sondern bietet auch Weiterbildungen fuumlr Fachleute und Verantwortliche in Unternehmen damit diese ihre Praumlventionsfunktion noch besser wahrnehmen koumlnnen Zudem beraumlt Sucht Schweiz suchtbetroffene Menschen und ihre Angehoumlrigen sei es per Telefon Mail oder Internet

Sucht Schweiz schult und beraumlt

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Kinder aus alkoholbelasteten Familien identifizieren Schulung von Multiplikatoren

Im Jahr 2012 hat Sucht Schweiz mit finanzieller Unterstuumltzung des NPA (Nationales Programm Alkohol) eine Multiplikatorenfortbildung entwickelt Mit diesem Training koumlnnen kantonale Partner geschult werden damit diese ihrerseits Personen in ihrer Region ausbilden resp sensibilisieren koumlnnen die beruflich mit Kindern und Jugendli-chen aus suchtbelasteten Familien in Kontakt sind (Sozialdienst Jugendgericht usw) So kann Sucht Schweiz Fachpersonen aus dem Sozial- Gesundheits- und Bildungsbereich fuumlr das Thema sen-sibilisieren Die sehr interaktive und praxisorientierte Fortbildung beinhaltet nebst Fachwissen auch didaktisches Material 2013 wur-den in der Romandie zwei und in der Deutschschweiz drei Fortbil-dungen agrave 2 Tagen durchgefuumlhrt Die naumlchste Fortbildung findet am 67 November 2014 in Aarau statt

Als Ergaumlnzung zur Weiterbildung wurde 2013 der bestehende Leit-faden fuumlr Fachpersonen bdquoUnterstuumltzung fuumlr Kinder aus alkoholbe-lasteten Familien Grundlagen und Interventionsmoumlglichkeitenldquo uumlberarbeitet und erweitert Er ist zudem neu auch auf Italienisch erhaumlltlich

Suchtpraumlvention in Betrieben

Die Nachfrage nach unseren Kader- und Mitarbeiterschulungen zur betrieblichen Suchtpraumlvention in der Romandie ist weiterhin gross Deshalb wurde das Angebot auch im Jahr 2013 weitergefuumlhrt Gleichzeitig wurde die Website wwwalkoholamarbeitsplatzch aktualisiert sowie neu auf Italienisch adaptiert Auch ausserhalb von Betrieben beispielsweise an Fachhochschulen wurden ver-schiedene Workshops und Schulungen rund ums Thema Sucht am Arbeitsplatz durchgefuumlhrt

laquoIm Kurs habe ich wertvolle Metho-

den zur Vermittlung des Themas

kennen gelerntraquo

Schulungsteilnehmerin

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Beratung am Telefon per Mail und per Internet

Sucht Schweiz beantwortet Fragen rund um Sucht und Suchtmittel Die Fragen aus der Bevoumllkerung wie auch aus Fachkreisen oder von Schulen betreffen generelle Informationen zu Sucht wie auch konkrete Konsumsituationen Die Praumlventionsabteilung hat im Jahr 2013 telefonisch oder schriftlich 506 solche Anfragen bearbeitet und hierfuumlr uumlber 500 Stunden investiert Zusaumltzlich beantwortet Sucht Schweiz auf wwwciaoch Anfragen von Jugendlichen die psychoaktive Substanzen betreffen Um noch benutzerfreundlicher zu werden hat Sucht Schweiz uumlberdies ihre Website-Rubrik bdquoRat und Hilferaquo im 2013 grundlegend uumlberarbeitet

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

24 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein

Strukturelle Massnahmen sind in der Suchtpraumlvention unabdingbar Dazu zaumlhlen die gesetzliche Steuerung des Preises der Zugaumlnglichkeit oder der Werbung fuumlr Alkohol und Tabak Sucht Schweiz setzt sich gemeinsam mit Partnern fuumlr eine wirksame Suchtpolitik ein Mit Medientexten Faktenblaumlttern oder Beitraumlgen auf wwwsuchtschweizch sensibilisiert Sucht Schweiz politische Kreise und die Oumlffentlichkeit Parlamentarier und Parlamentarierinnen erhalten zudem spezi-fische Informationen zur Entscheidungsfindung

25

Geschaumltzte 250rsquo000 Personen in der

Schweiz sind alkoholabhaumlngig Dies

entspricht fast zwei Mal der Einwoh-

nerzahl Berns Jeder 12 Todesfall ist

auf Alkohol zuruumlckzufuumlhren und jede

5 Person trinkt Alkohol auf riskante

Weise Diese Fakten gehen allzu oft

vergessen

Totalrevision Alkoholgesetz

In einer Koalition mit den Suchtfachverbaumlnden sowie weiteren Part-nern engagiert sich Sucht Schweiz fuumlr eine verantwortungsvolle Alkoholpolitik Die laufende Revision der Alkoholgesetzgebung ist das Geschaumlft mit der groumlssten Tragweite Aus Praumlventionssicht standen die Zeichen im Berichtsjahr auf Sturm Die wichtigsten Massnahmen zur Eindaumlmmung des problematischen Konsums haben gegen- uumlber den Interessen der Alkoholindustrie einen schweren Stand Mindestpreise ein Nachtverkaufsverbot keine Lockvogelangebote In einem zunehmend liberalisierten Markt waumlren dies wirksame Marktkorrekturen zum Schutz der Gesundheit Davon ist die heutige Gesetzesvorlage weit entfernt

Kurze Chronologie der Debatte

bull Uumlberraschend spricht sich der Staumlnderat im Maumlrz 2013 fuumlr Min-destpreise aus Ein Rechtsgutachten bestaumltigt im Uumlbrigen dass ein Mindestpreis mit dem Freihandelsabkommen Schweiz-EU sowie mit der Wirtschaftsfreiheit vereinbar ist Gleichzeitig will die Kleine Kammer den Verkauf alkoholischer Getraumlnke im Detail-handel zwischen 22 und 06 Uhr verbieten und das heutige Verbot von Happy Hours fuumlr Spirituosen aufheben

bull Im September 2013 spricht sich der Nationalrat gegen einen Min-destpreis und gegen ein Verkaufsverbot in der Nacht aus Einig-keit herrscht bei den Happy Hours Diese sollen fuumlr alle Alkoho-lika und jederzeit erlaubt sein Gleich wie der Staumlnderat will der Nationalrat Testkaumlufe im Gesetz verankern

bull Die Kommission fuumlr Wirtschaft und Abgaben des Staumlnderats beauftragt die Verwaltung ein verfassungskonformes Steuer-system zu finden welches die houmlheren Produktionskosten in der Schweiz wettmacht und Hochstammbaumlume foumlrdert Um Steuer-ausfaumllle zu vermeiden sprechen sich Praumlventionskreise gegen ein neues Steuersystem aus

bull Die Parlamentsdebatte wird im 2014 fortgesetzt

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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15 aller Todesfaumllle in der Schweiz

gehen auf das Konto Rauchen

Kostenfolge bei Spitaleinlieferungen nach Alkoholvergiftungen

Auch bei der Aumlnderung des Krankenversicherungsgesetzes agiert Sucht Schweiz in einer Koalition mit Partnern Laut der Initiative von Nationalrat Toni Bortoluzzi (SVP) soll die medizinische Notversorgung nach exzessivem Alkoholkonsum durch die Betroffenen selbst be-zahlt werden Die Kommission fuumlr soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates ist Mitte 2013 auf einen entsprechenden Entwurf einer Gesetzesaumlnderung eingetreten Im Fruumlhjahr 2014 soll die Vor-lage bei den interessierten Kreisen in die Vernehmlassung geschickt werden

Wer wegen Alkoholabhaumlngigkeit oder Alkoholvergiftung aumlrztliche Hilfe braucht soll diese weiterhin unabhaumlngig vom Portemonnaie bekommen Das fordern Suchtfachleute darunter Sucht Schweiz die mit der Medienarbeit zum Thema politische Kreise und die Be-voumllkerung sensibilisiert Die geplante Neuregelung laumlsst befuumlrchten dass Personen mit einer Alkoholvergiftung nicht versorgt werden weil sie die Kosten scheuen oder ihnen das Geld fehlt Die Notver- sorgung rettet Leben und sie ermoumlglicht weitere Hilfe die das Trink- verhalten zu aumlndern vermag

Revision Tabaksteuergesetz

Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention (AT) ver-folgt Sucht Schweiz die Politikentwicklung beim Tabak Mit der Revi-sion des Tabaksteuergesetzes soll die Besteuerung des inlaumlndischen Tabaks schrittweise ans EU-Niveau angepasst werden Der Bun-desrat verfolgt in erster Linie fiskalpolitische Ziele Gesundheits- organisationen forderten in der Vernehmlassung spuumlrbare Steuer- erhoumlhungen die den Tabakkonsum sowie die Anzahl Tabaktoter ver-mindern

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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In diesem Jahr finden allein auf dem

amerikanischen Kontinent uumlber 15

Millionen Menschen neue Regulie-

rungen vor die es ihnen erlauben

Cannabis legal zu erwerben und zu

konsumieren - sofern sie das zulaumls-

sige Alter erreicht haben

Cannabis

Bislang war der Cannabiskonsum kantonal unterschiedlich geahn-det worden Mit dem Inkrafttreten des revidierten Betaumlubungsmit-telgesetzes im Oktober 2013 folgte eine nationale Regelung die von den strafrechtlichen Konsequenzen abruumlckt Der Konsum kann heute mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken geahndet wer-den wenn die Person mindestens 18-jaumlhrig ist und nicht gleichzeitig andere Gesetzesverstoumlsse begeht Da der Besitz von mehr als 10 g Cannabis strafbar ist kommt das Ordnungsbussenverfahren nur bei Besitz von weniger als 10 g zur Anwendung Sucht Schweiz hat sich seit langem fuumlr die Abkehr von der wirkungslosen Kriminalisie-rung ausgesprochen obwohl damit nicht alle Probleme geloumlst sind

International sind derzeit verschiedene Entwicklungen in der Can-nabispolitik zu beobachten Auch in der Schweiz ist in mehreren Staumldten die Diskussion uumlber alternative Modelle fuumlr den Umgang mit Cannabis im Gang Sucht Schweiz verfolgt die Regulierungs-bestrebungen beim Cannabis auf nationaler und internationaler Ebene eingehend und liefert im Maumlrz 2014 mit einem neuen Bericht einen differenzierten Blick auf die oft komplexen Regulierungsmo-delle

Nationale Strategien zur Gesundheit

Der Bundesrat hat im Januar 2013 die Gesamtschau bdquoGe-sundheit2020ldquo verabschiedet Mit Massnahmen in allen Berei-chen des Gesundheitssystems sollen Gesundheitsfoumlrderung und Krankheitsvorbeugung intensiviert werden Im November 2013 beschlossen Bund und Kantone zudem den Start fuumlr die Erarbei-tung einer Nationalen Strategie zur Praumlvention nicht uumlbertragbarer Krankheiten bis 2016 Die Strategie soll die Gesundheitskompe-tenzen der Bevoumllkerung verbessern sowie Rahmenbedingungen fuumlr ein gesuumlnderes Verhalten schaffen Sucht Schweiz zaumlhlt zu den zahlreichen Akteuren welche beide Strategien weiter entwickeln

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

28 TAumlTIGKEITSBERICHT 201328

2013in Zahlen

29TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die sich Tag fuumlr Tag engagieren um Suchtprobleme zu vermindern oder zu verhuumlten

Kurse und Konferenzbeitraumlge unserer Fachleute aus Praumlvention und For-schung

Kurse und Fortbildungen fuumlr Betriebe in der Romandie zum professionellen Umgang mit Alkoholproblemen am Arbeitsplatz

Publikationen unserer Forschungsabteilung Artikel in Fachzeitschriften Buumlcher Buchbeitraumlge und Forschungsberichte

TeilnehmerInnen am nationalen Kongress laquoFamilienbasierte Suchtpraumlven-tionraquo

Stunden fuumlr Beratung und Auskuumlnfte via Telefon oder Internet zu Fragen rund um Abhaumlngigkeiten

Medienbeitraumlge mit Nennung von Sucht Schweiz

Abonnentinnen und Abonnenten des Elternnewsletters (1873 in Deutsch 991 in Franzoumlsisch)

Abonnentinnen und Abonnenten unseres allgemeinen Newsletters (2903 in Deutsch 1684 in Franzoumlsisch)

Jugendliche welche die Website wwwmeinselbstwertgefuumlhlch besuchten

Besucherinnen und Besucher der mehrsprachigen Webseite wwwsos-spielsuchtch

Besuche auf der Website wwwtinatonich ein Praumlventionsprogramm fuumlr Einrichtungen die Kinder von 4-6 Jahren betreuen

Downloads von Broschuumlren auf wwwsuchtschweizch

Exemplare unserer Publikationen die in Deutsch Franzoumlsisch Italienisch oder weiteren Sprachen in die ganze Schweiz verschickt wurden

Uumlber 1 Million Besuche auf den Websites von Sucht Schweiz (Hauptseite wwwsuchtschweizch sowie die Sites MamatrinktPapatrinkt Alkoholkon-sum Alkohol im Koumlrper Alkohol im Strassenverkehr Spielsucht TinaampToni sowie Mein Selbstwertgefuumlhl)

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11lsquo596

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246lsquo094

290lsquo783

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30 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012

IN CHF 2013 2012

NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 3rsquo734rsquo591 3rsquo722rsquo139

NICHT ZUGEWIESENE LEGATE 420rsquo444 724rsquo522

TOTAL NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 4rsquo155rsquo036 4rsquo446rsquo661

ERTRAG AUS LEISTUNGEN 2rsquo256rsquo425 2rsquo982rsquo738

SUBVENTIONEN 1rsquo490rsquo711 1rsquo434rsquo886

ZUGEWIESENE SPENDEN FUumlR PROJEKTE 35rsquo150 50

ANDERE BETRIEBLICHE LEISTUNGEN 8rsquo792 16rsquo465

TOTAL BETRIEBSLEISTUNGEN 3rsquo791rsquo078 4rsquo434rsquo139

PERSONALAUFWAND -4rsquo678rsquo778 -4rsquo545rsquo167

LEISTUNGEN DRITTER -128rsquo564 -113rsquo331

TOTAL PERSONALAUFWAND -4rsquo807rsquo342 -4rsquo658rsquo498

DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

TOTAL DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

AUFWAND INFRASTRUKTUR -15rsquo043 -31rsquo919

MIETEN -47rsquo436 -49rsquo648

TOTAL AUFWAND INFRASTRUKTUR -62rsquo479 -81rsquo567

WEITERER VERWALTUNGSAUFWAND -172rsquo111 -232rsquo030

ANDERE BETRIEBSKOSTEN -42rsquo289 -40rsquo049

ABSCHREIBUNGEN -12rsquo508 0

SONSTIGER BETRIEBLICHER AUFWAND -226rsquo908 -272rsquo079

TOTAL BETRIEBSAUFWAND -8rsquo338rsquo058 -9rsquo080rsquo613

BETRIEBSERGEBNIS -391rsquo943 -199rsquo813

WERTSCHRIFTENERGEBNIS -418 3rsquo378

FINANZERGEBNIS -418 3rsquo378

IMMOBILIENERTRAG 168rsquo173 163rsquo235

IMMOBILIENAUFWAND -191rsquo400 -604rsquo765

ABSCHREIBUNGEN 1978-2012 -1rsquo547rsquo000

IMMOBILIENERGEBNIS -1rsquo570rsquo227 -441rsquo529

31TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012 (Fortsetzung)

IN CHF 2013 2012

AUSSERBETRIEBLICHER ERTRAG 1rsquo100rsquo791 14rsquo062

AUSSERBETRIEBLICHER AUFWAND -1rsquo098rsquo776 -1rsquo432

TOTAL AUSSERBETRIEBLICHE ERGEBNISSE 2rsquo015 12rsquo630

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR VOR AumlNDERUNG RESERVEN -1rsquo960rsquo573 -625rsquo334

AumlNDERUNGEN RESERVEN

VERWENDUNG ZUGEWIESENER RESERVEN 1rsquo941rsquo200 592rsquo000

BEITRAG AN ZUGEWIESENE RESERVEN 0 0

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR -19rsquo373 -33rsquo334

32

Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

33

Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

34

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

Unser Postcheckkonto fuumlr Ihre Spende 10-261-7

Sucht Schweiz Av Louis-Ruchonnet 14 Postfach 870 CH-1001 Lausanne Tel 021 321 29 11 Fax 021 321 29 40 wwwsuchtschweizch infosuchtschweizch

Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

bull transparenteInformationundaussagekraumlftigeRechnungslegung

bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

bull aufrichtigeKommunikationundfaireMittelbeschaffung

  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
Page 10: Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

10

Praumlvention in Tagesstrukturen Erweiterung des Projekts bdquoTina und Tonildquo

bdquoTina und Tonildquo ist ein umfassendes Praumlventionsprogramm fuumlr Ein-richtungen die Kinder zwischen 4 und 6 Jahren betreuen Mit Szenen aus dem Alltag traumlgt das Programm auf spielerische Art und Weise dazu bei die psychosozialen Kompetenzen der Kinder zu staumlrken Das seit 2012 in drei Landessprachen existierende Programm wurde 2013 mit einem Spiel erweitert das die Kinder mit nach Hause nehmen koumlnnen Somit werden auch die Eltern der Kinder fuumlr Informationen er-reicht

Auf Grund von Ruumlckmeldungen von Programmnutzern hat Sucht Schweiz weitere Beduumlrfnisse identifiziert und deshalb zwei neue Tina und Toni-Geschichten geschaffen laquoMeine Familieraquo (zu Res-sourcen innerhalb der Familie) und laquoStreit unter Freundenraquo (zu Moumlglichkeiten positiver Konfliktloumlsung)

In der Romandie hat Sucht Schweiz den Austausch mit kantona-len Behoumlrden und anderen Fachstrukturen die fuumlr Kinderbetreuung zustaumlndig sind erheblich ausgeweitet und das Programm systema- tisch dem Fachpublikum vorgestellt Damit wird die Verbreitung von Tina und Toni gefoumlrdert

Clever Club

bdquoClever Clubldquo ist ein paumldagogisches Praumlventionshilfsmittel das in erster Linie fuumlr ausserschulische Betreuungsangebote entwickelt wurde Das Hauptziel von Clever Club ist die Unterstuumltzung der Ent- wicklung von Lebenskompetenzen wie zum Beispiel mit Aumlngsten Enttaumluschungen und Fehlschlaumlgen angemessen umzugehen das Selbstwertgefuumlhl zu staumlrken oder sich in der Gruppe behaupten zu koumlnnen Im 2013 haben zahlreiche Mittagstische und Tagesschulen dieses Programm durchgefuumlhrt uumlber 10 davon hat Sucht Schweiz aktiv begleitet weitere LeiterInnen wurden gecoacht

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

11

wwwmeinselbstwertgefuehlch

Ein gesundes Selbstwertgefuumlhl ist ein starker Schutz gegen eine Suchterkrankung Die auf Franzoumlsisch bereits 2012 lancierte Web-seite wwwestimedesoich wurde deshalb 2013 auch auf Deutsch adaptiert und aufgeschaltet Diese Webseite erlaubt es Jugendli-chen sich mit Fragen rund um ihr Selbstwertgefuumlhl auseinander-zusetzen und bietet Uumlbungen an die selbstwertstaumlrkend wirken koumlnnen

Erweiterung des Interkantonalen Programms zur Praumlvention von Gluumlcksspielsucht

Seit 2009 ist Sucht Schweiz von zehn Deutschschweizer Kantonen (AG BE BL BS LU OW NW SO UR ZG) beauftragt Massnahmen zur Praumlvention von Gluumlcksspielsucht zu entwickeln und umzusetzen Bei verschiedenen Angeboten konnte zudem die interkantonale Zu-sammenarbeit durch eine Kooperation mit zusaumltzlichen 6 Kantonen aus der Ostschweiz (AR AI GL GR SG TG) erweitert werden

2013 wurden die in der ersten Programmphase entwickelten Mass- nahmen wie die Website wwwsos-spielsuchtch die Onlinebe- ratung sowie die Helpline (Nr 0800 040 080) weitergefuumlhrt Eine zweite Welle der bdquoSpielen ohne Suchtldquo - Plakatkampagne diesmal mit zusaumltzlichen Kartonhaumlngern und Fenstertransparenten im OumlV wurde im Herbst durchgefuumlhrt ergaumlnzt durch eine Medieninforma-tion In Folge dieser zweiten Kampagnenwelle ist die Anzahl der Anrufenden im Verhaumlltnis zum Vorjahr gestiegen Besonders bei den Angehoumlrigen konnte eine Zunahme festgestellt werden Auch in Bezug auf die Website konnte im Anschluss an die Kampagne eine voruumlbergehende Zunahme von 30 der Besucherzahlen ver-zeichnet werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

12

Nationale Wissensplattform zu Alter und Sucht

Aus einer Zusammenarbeit zwischen Sucht Schweiz Infodrog Zuuml-fam und Forelklinik ist die neue internetbasierte Wissensplattform wwwalterundsuchtch entstanden Sie enthaumllt spezifische Informa-tionen zum Thema bdquoAlkohol und Alterldquo fuumlr aumlltere Menschen und Nahestehende fuumlr AumlrztInnen und fuumlr weiteres Fachpersonal das mit aumllteren Menschen zu tun hat Die Website steht in Deutsch Franzoumlsisch und Italienisch zur Verfuumlgung Das ebenfalls dreispra-chige Communiqueacute vom April 2013 fand ein gutes Medienecho

Fuumlr die Erarbeitung der Webinhalte wurden aktuelle wissenschaft-liche Studien einbezogen und die Meinungen sowohl von aumllteren Menschen als auch von Fachpersonen eingeholt Die Erarbeitung erfolgte mit finanzieller Unterstuumltzung durch das NPA Eine Erwei-terung auf andere Substanzen und Themen ist vorgesehen

Praumlventionsprojekte fuumlr MigrantInnen

Fuumlr Migrantinnen und Migranten existierten bisher kaum Infor-mationsmittel uumlber risikoarmes Trinken oder uumlber problematische Konsummuster Ratgeber in verschiedenen Herkunftssprachen zu diesen oft tabuisierten Themen sind dringend noumltig Sucht Schweiz hat deshalb die beiden Broschuumlren laquoAlkohol (k)ein Problemraquo und laquoAlkoholabhaumlngigkeit Auch Nahestehende sind betroffenraquo im 2013 auch in die Sprachen grosser Migrantengruppen in der Schweiz uumlbersetzt naumlmlich in Tuumlrkisch Albanisch Tamilisch Englisch Ser-bokroatisch Russisch Portugiesisch und Spanisch

Die Auswahl der Sprachen und der Zielsetzungen erfolgte auf der Basis der im Bericht von migesplus (Nationales Programm Migrati-on und Gesundheit) erfassten Angebotsluumlcken sowie auf einer Be-duumlrfnisumfrage bei verschiedenen migrationsspezifischen Fachstel-len Das Projekt wurde von migesplus finanziell unterstuumltzt und von einer Medienmitteilung begleitet

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

13

Im Rahmen des Interkantonalen Programms zur Praumlvention der Gluumlcksspielsucht wurde die bereits seit 2012 umgesetzte Erweite-rung der Website auf fuumlnf zusaumltzliche Sprachen im 2013 ausgebaut Auszuumlge aus diversen Rubriken bzw Texten der Website wurden in verkuumlrzten und sprachlich vereinfachten Texten neu zusammenge-stellt Die neuen Texte wurden in Zusammenarbeit mit Personen der jeweiligen Muttersprache in die Sprachen Portugiesisch Thai Tuumlrkisch BosnischSerbischKroatisch und Englisch uumlbersetzt

Neuausgaben von Informationsmaterialien

Wie jedes Jahr hat Sucht Schweiz auch 2013 zahlreiche Broschuumlren und Flyer uumlberarbeitet und neu gedruckt So wurde zum Beispiel die 16-seitige Broschuumlre bdquoFragen und Antworten zu Cannabisldquo aktualisiert und auch der Flyer uumlber Kokain wurde inhaltlich und gra-fisch erneuert Alle Informationsmaterialien stehen auf der Website in der Rubrik Info-MaterialienBroschuumlren zum Download bereit Auch gedruckte Exemplare koumlnnen via unsere Website bestellt wer-den

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

14 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen

Sucht Schweiz nutzt ihre Expertise auch dazu Praumlventionsempfehlungen fuumlr Fachleute zu erarbeiten oder entsprechende Prozesse in Gang zu bringen Im vergangenen Jahr waren vor allem die Bereiche Alkoholintoxikation mit Spitalein-weisung familienbasierte Suchtpraumlvention sowie Alkohol und Schwangerschaft im Fokus von Sucht Schweiz

15

Alkoholintoxikationen mit Spitaleinweisung

In den letzten Jahren haben Suchtfachstellen und Spitaumller in ver-schiedenen Kantonen Unterstuumltzungsangebote fuumlr Personen die mit einer Alkoholvergiftung ins Spital eingeliefert werden entwick-elt Ziel ist es mittels einer Kurzintervention bdquoam Krankenbettldquo oder zu einem spaumlteren Zeitpunkt gefaumlhrdete Personen fruumlhzeitig zu erfassen und ihnen bei Bedarf weiterfuumlhrende Unterstuumltzung anzubieten Betroffene sollen bei einer Alkoholvergiftung nicht nur medizinisch versorgt sondern auch motiviert werden sich mit dem riskanten Konsumverhalten auseinanderzusetzen

Die Angebote in der Schweiz zeichnen sich ua auf Grund unter-schiedlicher medizinischer Versorgungsstrukturen durch eine grosse Heterogenitaumlt aus was eine wissenschaftliche Auswertung der Projekte erschwert Deshalb hat Sucht Schweiz 2013 den na-tionalen und internationalen Wissensstand analysiert Auf dieser Basis werden nun Empfehlungen und ein Massnahmenkatalog fuumlr Fachleute erarbeitet dies in Zusammenarbeit mit einer Experten-gruppe in der Aumlrzte und Aumlrztinnen Pflegefachpersonen Wissen-schaftlerinnen sowie Fachleute kantonaler Suchtberatungsstellen vertreten sind

Kongress bdquoFamilienbasierte Suchtpraumlventionldquo

Im Erziehungs- und Kommunikationsstil von Muumlttern und Vaumltern wie auch in ihrer eigenen Haltung gegenuumlber Suchtmitteln liegen bedeutende Schutz- oder Risikofaktoren fuumlr Suchtentwicklung Es gilt den Einfluss von Familien fuumlr die Praumlvention zu nutzen

Deshalb hat Sucht Schweiz am 25 April 2013 in Biel einen nationa-len Kongress zur familienbasierten Suchtpraumlvention durchgefuumlhrt Die uumlber 120 am Kongress teilnehmenden Fachleute aus dem Be-reich der familienbezogenen Praumlvention erhielten einen Uumlberblick uumlber die Situation in der Schweiz sowie einen Einblick in Projekte aus dem Ausland Es wurde deutlich dass das Potential der fami-lienbasierten Suchtpraumlvention in der Schweiz noch unzureichend genutzt wird Auch werden benachteiligte Familien noch wenig erreicht Bestehende Angebote werden uumlberwiegend von gebilde-ten und gut integrierten Eltern genutzt

Der Kongress bot sehr gute Ideen

wie man Loumlsungswege foumlrdern und

sie an jeden Familienkontext anzu-

passen kann

Teilnehmerin des Kongresses

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

16

Im Anschluss an die Praumlsentation von mehreren Best-Practice-Pro-jekten aus dem Ausland wurden Erfolgsfaktoren und Stolpersteine identifiziert Daraus konnten Zugangsmoumlglichkeiten zu Eltern und speziell zu benachteiligten Familien abgeleitet werden

Alkohol und Schwangerschaft Erarbeitung von Empfehlungen fuumlr Fachleute

Ziel dieses 2013 gestarteten Projektes ist die Erarbeitung breit abgestuumltzter Empfehlungen fuumlr Fachpersonen zu Alkohol in der Schwangerschaft In einer ersten Phase wurde dank finanzieller Unterstuumltzung des NPA ein Bericht laquoSchwangerschaft und Alko-holraquo verfasst welcher eine Uumlbersicht uumlber aktuelle wissenschaft-liche Erkenntnisse zu den Risiken des Alkoholkonsums waumlhrend der Schwangerschaft ermoumlglicht Diese Erkenntnisse liefern Exper-tinnen und Experten die Grundlage um in einer zweiten Projekt-phase 2014 im Rahmen einer Experten-Befragung einen Konsens zu erarbeiten wie schwangere Frauen hinsichtlich Alkoholkonsum beraten werden koumlnnen Ziel ist dass zukuumlnftig Fachleute im Be-reich Schwangerschaft und Geburt (GynaumlkologInnen Hebammen Praumlventionsfachleuchte ua) Empfehlungen erhalten die sie in ihrem jeweiligen Berufskontext den Adressatinnen weitergeben koumlnnen

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

17TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze

Um neuen Entwicklungen und Suchtproblematiken gerecht zu werden muumlssen permanent neue Praxismodelle entwickelt und bestehende getestet werden Sucht Schweiz hat sich diesbezuumlglich im 2013 mehrfach engagiert Fuumlr die Sucht-praumlvention ist zudem entscheidend ob gesetzliche Bestimmungen eingehalten werden Diesbezuumlgliche Untersuchungen von Sucht Schweiz haben gezeigt dass noch grosser Handlungsbedarf besteht

18

Von der Theorie zur Praxis Entwicklung von regionalen Modellprojekten fuumlr familien- bezogene Suchtpraumlvention

Das Aufwachsen in bdquoEinelternfamilienldquo in schwierigen Lebenslagen gilt als Risikofaktor fuumlr Sucht im Jugendalter Gleichzeitig gehoumlren familienbasierte Angebote zu den wirksamsten Ansaumltzen in der Al-koholpraumlvention In der Praumlvention werden alleinerziehende Eltern wie auch Eltern mit wenig Ressourcen jedoch nur selten erreicht Diese Luumlcke soll nun geschlossen werden

Bereits 2012 hat Sucht Schweiz international etablierte Best Prac-tice-Ansaumltze suchtpraumlventiver Elternprojekte identifiziert sowie eine Bestandsaufnahme der Projekte in der Schweiz durchgefuumlhrt

Der daraus resultierende Massnahmen- und Empfehlungskatalog fuumlr Fachleute fliesst nun in die Entwicklung von wissenschaftlich begleiteten Modellprojekten ein Sucht Schweiz erarbeitet gemein-sam mit der Stiftung Berner Gesundheit ein Pilotprojekt fuumlr alleiner-ziehende Eltern Ziele des Projekts sind die Verzoumlgerung des Ein-stiegs in den Substanzkonsum sowie die Verringerung von bereits bestehendem Konsum bei Jugendlichen

Im Rahmen der Ausarbeitung fand eine Befragung von uumlber 50 allein- erziehenden Muumlttern und Vaumltern in sozial benachteiligten Lebenssi-tuationen statt um Einblick in deren Beduumlrfnisse zu erhalten Von einer Mehrheit der Befragten wurde ein Angebot mit mehreren Treffen gewuumlnscht ndash Voraussetzung ist neben Anderem ein Kinder-huumltedienst

Nationale Expertengruppe fuumlr Fachleute aus dem Bereich familienbasierte Praumlvention

Um die Entwicklung von regionalen Modellprojekten im Bereich der familienbezogenen Suchtpraumlvention zu unterstuumltzen und breit zu verankern wurde eine nationale Expertinnen- und Expertengruppe gebildet Die 10 Fachpersonen bringen ihr Wissen und ihre Erfah-

laquoHilfe mein Kind ist Teenagerraquo

Aus der Befragung alleinerziehender VaumlterMuumltter

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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rungen im Zusammenhang mit familienbezogener Suchtpraumlvention ein so dass alle vom gegenseitigen Austausch wie auch von der gemeinsamen Entwicklung von Modellprojekten profitieren koumlnnen

laquocool and cleanraquo

Im Auftrag von Swiss Olympic fuumlhrt Sucht Schweiz eine Teilevalua-tion des Praumlventionsprogramms laquocool and cleanraquo durch Es ist das groumlsste nationale Programm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay im Sport und richtet sich insbesondere an Jugendliche im Breitensport und Schweizer Nachwuchstalente Im Jahr 2013 wurde Sucht Schweiz erneut mit einer Teilevaluation von laquocool and cleanraquo beauftragt Um die Umsetzung des Programms zu evaluieren werden bis Ende 2014 etwa 25 halbstuumlndige Gruppengespraumlche mit laquocool and cleanraquo-Teams (Sportgruppen die am Programm laquocool and cleanraquo mitmachen) durchgefuumlhrt

Wie erhalten Jugendliche Zugang zum Alkohol

In diesem Projekt wurde untersucht auf welchen Wegen Jugendliche zu Alkohol kommen obwohl sie noch nicht dazu berechtigt waumlren Hierzu fuumlhrte Sucht Schweiz 223 qualitative Interviews mit Jugendli-chen aus verschiedenen Regionen der Suisse Romande durch Die Jugendlichen zeigten sich erstaunlich erfinderisch im Beschaffen von Alkohol und gaben preis wie sie die Zugangsbeschraumlnkungen wahrnehmen So brachte die Studie Aufschluumlsse uumlber noumltige Mass-nahmen auf Seite der Behoumlrden

Zwei Drittel der Befragten gaben zu unberechtigt Alkohol gekauft zu haben Nur fuumlr einen Drittel der Befragten allerdings ist dies die bevorzugte Beschaffungsweise Ein weiteres Drittel laumlsst sich den Kauf lieber durch einen volljaumlhrigen Stellvertreter erledigen ein Viertel der Befragten hat bevorzugt an geselligen Gelegenheiten Zugang zu Alkohol oft im Austausch gegen andere Beitraumlge Die Resultate wurden auf Konferenzen praumlsentiert und werden noch in wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

20

Gleichzeitig hat Sucht Schweiz eine zweite Welle von Alkohol- Testkaumlufen im Kanton Waadt wissenschaftlich begleitet Die von der Fondation Vaudoise contre lrsquoalcoolisme mandatierten jugendlichen Testkaumlufer sollten versuchen Alkohol in Laumlden einzukaufen Damit wurde uumlberpruumlft ob die Geschaumlfte die gesetzlichen Vorschriften nun besser einhielten Die Resultate dieser zweiten Welle (nach 2011) waren ernuumlchternd Nur 21 der Verkaufsstellen kamen dem Ge-setz nach in 79 der Tests konnten Jugendliche ihnen nicht zuste-hende alkoholische Getraumlnke erwerben Die Restaurants verhielten sich dabei noch weniger gesetzeskonform als der Detailhandel

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

21TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz erarbeitet nicht nur Empfehlungen sondern bietet auch Weiterbildungen fuumlr Fachleute und Verantwortliche in Unternehmen damit diese ihre Praumlventionsfunktion noch besser wahrnehmen koumlnnen Zudem beraumlt Sucht Schweiz suchtbetroffene Menschen und ihre Angehoumlrigen sei es per Telefon Mail oder Internet

Sucht Schweiz schult und beraumlt

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Kinder aus alkoholbelasteten Familien identifizieren Schulung von Multiplikatoren

Im Jahr 2012 hat Sucht Schweiz mit finanzieller Unterstuumltzung des NPA (Nationales Programm Alkohol) eine Multiplikatorenfortbildung entwickelt Mit diesem Training koumlnnen kantonale Partner geschult werden damit diese ihrerseits Personen in ihrer Region ausbilden resp sensibilisieren koumlnnen die beruflich mit Kindern und Jugendli-chen aus suchtbelasteten Familien in Kontakt sind (Sozialdienst Jugendgericht usw) So kann Sucht Schweiz Fachpersonen aus dem Sozial- Gesundheits- und Bildungsbereich fuumlr das Thema sen-sibilisieren Die sehr interaktive und praxisorientierte Fortbildung beinhaltet nebst Fachwissen auch didaktisches Material 2013 wur-den in der Romandie zwei und in der Deutschschweiz drei Fortbil-dungen agrave 2 Tagen durchgefuumlhrt Die naumlchste Fortbildung findet am 67 November 2014 in Aarau statt

Als Ergaumlnzung zur Weiterbildung wurde 2013 der bestehende Leit-faden fuumlr Fachpersonen bdquoUnterstuumltzung fuumlr Kinder aus alkoholbe-lasteten Familien Grundlagen und Interventionsmoumlglichkeitenldquo uumlberarbeitet und erweitert Er ist zudem neu auch auf Italienisch erhaumlltlich

Suchtpraumlvention in Betrieben

Die Nachfrage nach unseren Kader- und Mitarbeiterschulungen zur betrieblichen Suchtpraumlvention in der Romandie ist weiterhin gross Deshalb wurde das Angebot auch im Jahr 2013 weitergefuumlhrt Gleichzeitig wurde die Website wwwalkoholamarbeitsplatzch aktualisiert sowie neu auf Italienisch adaptiert Auch ausserhalb von Betrieben beispielsweise an Fachhochschulen wurden ver-schiedene Workshops und Schulungen rund ums Thema Sucht am Arbeitsplatz durchgefuumlhrt

laquoIm Kurs habe ich wertvolle Metho-

den zur Vermittlung des Themas

kennen gelerntraquo

Schulungsteilnehmerin

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

23

Beratung am Telefon per Mail und per Internet

Sucht Schweiz beantwortet Fragen rund um Sucht und Suchtmittel Die Fragen aus der Bevoumllkerung wie auch aus Fachkreisen oder von Schulen betreffen generelle Informationen zu Sucht wie auch konkrete Konsumsituationen Die Praumlventionsabteilung hat im Jahr 2013 telefonisch oder schriftlich 506 solche Anfragen bearbeitet und hierfuumlr uumlber 500 Stunden investiert Zusaumltzlich beantwortet Sucht Schweiz auf wwwciaoch Anfragen von Jugendlichen die psychoaktive Substanzen betreffen Um noch benutzerfreundlicher zu werden hat Sucht Schweiz uumlberdies ihre Website-Rubrik bdquoRat und Hilferaquo im 2013 grundlegend uumlberarbeitet

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

24 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein

Strukturelle Massnahmen sind in der Suchtpraumlvention unabdingbar Dazu zaumlhlen die gesetzliche Steuerung des Preises der Zugaumlnglichkeit oder der Werbung fuumlr Alkohol und Tabak Sucht Schweiz setzt sich gemeinsam mit Partnern fuumlr eine wirksame Suchtpolitik ein Mit Medientexten Faktenblaumlttern oder Beitraumlgen auf wwwsuchtschweizch sensibilisiert Sucht Schweiz politische Kreise und die Oumlffentlichkeit Parlamentarier und Parlamentarierinnen erhalten zudem spezi-fische Informationen zur Entscheidungsfindung

25

Geschaumltzte 250rsquo000 Personen in der

Schweiz sind alkoholabhaumlngig Dies

entspricht fast zwei Mal der Einwoh-

nerzahl Berns Jeder 12 Todesfall ist

auf Alkohol zuruumlckzufuumlhren und jede

5 Person trinkt Alkohol auf riskante

Weise Diese Fakten gehen allzu oft

vergessen

Totalrevision Alkoholgesetz

In einer Koalition mit den Suchtfachverbaumlnden sowie weiteren Part-nern engagiert sich Sucht Schweiz fuumlr eine verantwortungsvolle Alkoholpolitik Die laufende Revision der Alkoholgesetzgebung ist das Geschaumlft mit der groumlssten Tragweite Aus Praumlventionssicht standen die Zeichen im Berichtsjahr auf Sturm Die wichtigsten Massnahmen zur Eindaumlmmung des problematischen Konsums haben gegen- uumlber den Interessen der Alkoholindustrie einen schweren Stand Mindestpreise ein Nachtverkaufsverbot keine Lockvogelangebote In einem zunehmend liberalisierten Markt waumlren dies wirksame Marktkorrekturen zum Schutz der Gesundheit Davon ist die heutige Gesetzesvorlage weit entfernt

Kurze Chronologie der Debatte

bull Uumlberraschend spricht sich der Staumlnderat im Maumlrz 2013 fuumlr Min-destpreise aus Ein Rechtsgutachten bestaumltigt im Uumlbrigen dass ein Mindestpreis mit dem Freihandelsabkommen Schweiz-EU sowie mit der Wirtschaftsfreiheit vereinbar ist Gleichzeitig will die Kleine Kammer den Verkauf alkoholischer Getraumlnke im Detail-handel zwischen 22 und 06 Uhr verbieten und das heutige Verbot von Happy Hours fuumlr Spirituosen aufheben

bull Im September 2013 spricht sich der Nationalrat gegen einen Min-destpreis und gegen ein Verkaufsverbot in der Nacht aus Einig-keit herrscht bei den Happy Hours Diese sollen fuumlr alle Alkoho-lika und jederzeit erlaubt sein Gleich wie der Staumlnderat will der Nationalrat Testkaumlufe im Gesetz verankern

bull Die Kommission fuumlr Wirtschaft und Abgaben des Staumlnderats beauftragt die Verwaltung ein verfassungskonformes Steuer-system zu finden welches die houmlheren Produktionskosten in der Schweiz wettmacht und Hochstammbaumlume foumlrdert Um Steuer-ausfaumllle zu vermeiden sprechen sich Praumlventionskreise gegen ein neues Steuersystem aus

bull Die Parlamentsdebatte wird im 2014 fortgesetzt

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

26

15 aller Todesfaumllle in der Schweiz

gehen auf das Konto Rauchen

Kostenfolge bei Spitaleinlieferungen nach Alkoholvergiftungen

Auch bei der Aumlnderung des Krankenversicherungsgesetzes agiert Sucht Schweiz in einer Koalition mit Partnern Laut der Initiative von Nationalrat Toni Bortoluzzi (SVP) soll die medizinische Notversorgung nach exzessivem Alkoholkonsum durch die Betroffenen selbst be-zahlt werden Die Kommission fuumlr soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates ist Mitte 2013 auf einen entsprechenden Entwurf einer Gesetzesaumlnderung eingetreten Im Fruumlhjahr 2014 soll die Vor-lage bei den interessierten Kreisen in die Vernehmlassung geschickt werden

Wer wegen Alkoholabhaumlngigkeit oder Alkoholvergiftung aumlrztliche Hilfe braucht soll diese weiterhin unabhaumlngig vom Portemonnaie bekommen Das fordern Suchtfachleute darunter Sucht Schweiz die mit der Medienarbeit zum Thema politische Kreise und die Be-voumllkerung sensibilisiert Die geplante Neuregelung laumlsst befuumlrchten dass Personen mit einer Alkoholvergiftung nicht versorgt werden weil sie die Kosten scheuen oder ihnen das Geld fehlt Die Notver- sorgung rettet Leben und sie ermoumlglicht weitere Hilfe die das Trink- verhalten zu aumlndern vermag

Revision Tabaksteuergesetz

Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention (AT) ver-folgt Sucht Schweiz die Politikentwicklung beim Tabak Mit der Revi-sion des Tabaksteuergesetzes soll die Besteuerung des inlaumlndischen Tabaks schrittweise ans EU-Niveau angepasst werden Der Bun-desrat verfolgt in erster Linie fiskalpolitische Ziele Gesundheits- organisationen forderten in der Vernehmlassung spuumlrbare Steuer- erhoumlhungen die den Tabakkonsum sowie die Anzahl Tabaktoter ver-mindern

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

27

In diesem Jahr finden allein auf dem

amerikanischen Kontinent uumlber 15

Millionen Menschen neue Regulie-

rungen vor die es ihnen erlauben

Cannabis legal zu erwerben und zu

konsumieren - sofern sie das zulaumls-

sige Alter erreicht haben

Cannabis

Bislang war der Cannabiskonsum kantonal unterschiedlich geahn-det worden Mit dem Inkrafttreten des revidierten Betaumlubungsmit-telgesetzes im Oktober 2013 folgte eine nationale Regelung die von den strafrechtlichen Konsequenzen abruumlckt Der Konsum kann heute mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken geahndet wer-den wenn die Person mindestens 18-jaumlhrig ist und nicht gleichzeitig andere Gesetzesverstoumlsse begeht Da der Besitz von mehr als 10 g Cannabis strafbar ist kommt das Ordnungsbussenverfahren nur bei Besitz von weniger als 10 g zur Anwendung Sucht Schweiz hat sich seit langem fuumlr die Abkehr von der wirkungslosen Kriminalisie-rung ausgesprochen obwohl damit nicht alle Probleme geloumlst sind

International sind derzeit verschiedene Entwicklungen in der Can-nabispolitik zu beobachten Auch in der Schweiz ist in mehreren Staumldten die Diskussion uumlber alternative Modelle fuumlr den Umgang mit Cannabis im Gang Sucht Schweiz verfolgt die Regulierungs-bestrebungen beim Cannabis auf nationaler und internationaler Ebene eingehend und liefert im Maumlrz 2014 mit einem neuen Bericht einen differenzierten Blick auf die oft komplexen Regulierungsmo-delle

Nationale Strategien zur Gesundheit

Der Bundesrat hat im Januar 2013 die Gesamtschau bdquoGe-sundheit2020ldquo verabschiedet Mit Massnahmen in allen Berei-chen des Gesundheitssystems sollen Gesundheitsfoumlrderung und Krankheitsvorbeugung intensiviert werden Im November 2013 beschlossen Bund und Kantone zudem den Start fuumlr die Erarbei-tung einer Nationalen Strategie zur Praumlvention nicht uumlbertragbarer Krankheiten bis 2016 Die Strategie soll die Gesundheitskompe-tenzen der Bevoumllkerung verbessern sowie Rahmenbedingungen fuumlr ein gesuumlnderes Verhalten schaffen Sucht Schweiz zaumlhlt zu den zahlreichen Akteuren welche beide Strategien weiter entwickeln

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

28 TAumlTIGKEITSBERICHT 201328

2013in Zahlen

29TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die sich Tag fuumlr Tag engagieren um Suchtprobleme zu vermindern oder zu verhuumlten

Kurse und Konferenzbeitraumlge unserer Fachleute aus Praumlvention und For-schung

Kurse und Fortbildungen fuumlr Betriebe in der Romandie zum professionellen Umgang mit Alkoholproblemen am Arbeitsplatz

Publikationen unserer Forschungsabteilung Artikel in Fachzeitschriften Buumlcher Buchbeitraumlge und Forschungsberichte

TeilnehmerInnen am nationalen Kongress laquoFamilienbasierte Suchtpraumlven-tionraquo

Stunden fuumlr Beratung und Auskuumlnfte via Telefon oder Internet zu Fragen rund um Abhaumlngigkeiten

Medienbeitraumlge mit Nennung von Sucht Schweiz

Abonnentinnen und Abonnenten des Elternnewsletters (1873 in Deutsch 991 in Franzoumlsisch)

Abonnentinnen und Abonnenten unseres allgemeinen Newsletters (2903 in Deutsch 1684 in Franzoumlsisch)

Jugendliche welche die Website wwwmeinselbstwertgefuumlhlch besuchten

Besucherinnen und Besucher der mehrsprachigen Webseite wwwsos-spielsuchtch

Besuche auf der Website wwwtinatonich ein Praumlventionsprogramm fuumlr Einrichtungen die Kinder von 4-6 Jahren betreuen

Downloads von Broschuumlren auf wwwsuchtschweizch

Exemplare unserer Publikationen die in Deutsch Franzoumlsisch Italienisch oder weiteren Sprachen in die ganze Schweiz verschickt wurden

Uumlber 1 Million Besuche auf den Websites von Sucht Schweiz (Hauptseite wwwsuchtschweizch sowie die Sites MamatrinktPapatrinkt Alkoholkon-sum Alkohol im Koumlrper Alkohol im Strassenverkehr Spielsucht TinaampToni sowie Mein Selbstwertgefuumlhl)

49

83

86

119

121

553

1477

2864

4587

4640

11lsquo596

19rsquo266

246lsquo094

290lsquo783

1rsquo036rsquo105

30 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012

IN CHF 2013 2012

NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 3rsquo734rsquo591 3rsquo722rsquo139

NICHT ZUGEWIESENE LEGATE 420rsquo444 724rsquo522

TOTAL NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 4rsquo155rsquo036 4rsquo446rsquo661

ERTRAG AUS LEISTUNGEN 2rsquo256rsquo425 2rsquo982rsquo738

SUBVENTIONEN 1rsquo490rsquo711 1rsquo434rsquo886

ZUGEWIESENE SPENDEN FUumlR PROJEKTE 35rsquo150 50

ANDERE BETRIEBLICHE LEISTUNGEN 8rsquo792 16rsquo465

TOTAL BETRIEBSLEISTUNGEN 3rsquo791rsquo078 4rsquo434rsquo139

PERSONALAUFWAND -4rsquo678rsquo778 -4rsquo545rsquo167

LEISTUNGEN DRITTER -128rsquo564 -113rsquo331

TOTAL PERSONALAUFWAND -4rsquo807rsquo342 -4rsquo658rsquo498

DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

TOTAL DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

AUFWAND INFRASTRUKTUR -15rsquo043 -31rsquo919

MIETEN -47rsquo436 -49rsquo648

TOTAL AUFWAND INFRASTRUKTUR -62rsquo479 -81rsquo567

WEITERER VERWALTUNGSAUFWAND -172rsquo111 -232rsquo030

ANDERE BETRIEBSKOSTEN -42rsquo289 -40rsquo049

ABSCHREIBUNGEN -12rsquo508 0

SONSTIGER BETRIEBLICHER AUFWAND -226rsquo908 -272rsquo079

TOTAL BETRIEBSAUFWAND -8rsquo338rsquo058 -9rsquo080rsquo613

BETRIEBSERGEBNIS -391rsquo943 -199rsquo813

WERTSCHRIFTENERGEBNIS -418 3rsquo378

FINANZERGEBNIS -418 3rsquo378

IMMOBILIENERTRAG 168rsquo173 163rsquo235

IMMOBILIENAUFWAND -191rsquo400 -604rsquo765

ABSCHREIBUNGEN 1978-2012 -1rsquo547rsquo000

IMMOBILIENERGEBNIS -1rsquo570rsquo227 -441rsquo529

31TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012 (Fortsetzung)

IN CHF 2013 2012

AUSSERBETRIEBLICHER ERTRAG 1rsquo100rsquo791 14rsquo062

AUSSERBETRIEBLICHER AUFWAND -1rsquo098rsquo776 -1rsquo432

TOTAL AUSSERBETRIEBLICHE ERGEBNISSE 2rsquo015 12rsquo630

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR VOR AumlNDERUNG RESERVEN -1rsquo960rsquo573 -625rsquo334

AumlNDERUNGEN RESERVEN

VERWENDUNG ZUGEWIESENER RESERVEN 1rsquo941rsquo200 592rsquo000

BEITRAG AN ZUGEWIESENE RESERVEN 0 0

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR -19rsquo373 -33rsquo334

32

Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

34

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

Unser Postcheckkonto fuumlr Ihre Spende 10-261-7

Sucht Schweiz Av Louis-Ruchonnet 14 Postfach 870 CH-1001 Lausanne Tel 021 321 29 11 Fax 021 321 29 40 wwwsuchtschweizch infosuchtschweizch

Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

bull transparenteInformationundaussagekraumlftigeRechnungslegung

bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

bull aufrichtigeKommunikationundfaireMittelbeschaffung

  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
Page 11: Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

11

wwwmeinselbstwertgefuehlch

Ein gesundes Selbstwertgefuumlhl ist ein starker Schutz gegen eine Suchterkrankung Die auf Franzoumlsisch bereits 2012 lancierte Web-seite wwwestimedesoich wurde deshalb 2013 auch auf Deutsch adaptiert und aufgeschaltet Diese Webseite erlaubt es Jugendli-chen sich mit Fragen rund um ihr Selbstwertgefuumlhl auseinander-zusetzen und bietet Uumlbungen an die selbstwertstaumlrkend wirken koumlnnen

Erweiterung des Interkantonalen Programms zur Praumlvention von Gluumlcksspielsucht

Seit 2009 ist Sucht Schweiz von zehn Deutschschweizer Kantonen (AG BE BL BS LU OW NW SO UR ZG) beauftragt Massnahmen zur Praumlvention von Gluumlcksspielsucht zu entwickeln und umzusetzen Bei verschiedenen Angeboten konnte zudem die interkantonale Zu-sammenarbeit durch eine Kooperation mit zusaumltzlichen 6 Kantonen aus der Ostschweiz (AR AI GL GR SG TG) erweitert werden

2013 wurden die in der ersten Programmphase entwickelten Mass- nahmen wie die Website wwwsos-spielsuchtch die Onlinebe- ratung sowie die Helpline (Nr 0800 040 080) weitergefuumlhrt Eine zweite Welle der bdquoSpielen ohne Suchtldquo - Plakatkampagne diesmal mit zusaumltzlichen Kartonhaumlngern und Fenstertransparenten im OumlV wurde im Herbst durchgefuumlhrt ergaumlnzt durch eine Medieninforma-tion In Folge dieser zweiten Kampagnenwelle ist die Anzahl der Anrufenden im Verhaumlltnis zum Vorjahr gestiegen Besonders bei den Angehoumlrigen konnte eine Zunahme festgestellt werden Auch in Bezug auf die Website konnte im Anschluss an die Kampagne eine voruumlbergehende Zunahme von 30 der Besucherzahlen ver-zeichnet werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Nationale Wissensplattform zu Alter und Sucht

Aus einer Zusammenarbeit zwischen Sucht Schweiz Infodrog Zuuml-fam und Forelklinik ist die neue internetbasierte Wissensplattform wwwalterundsuchtch entstanden Sie enthaumllt spezifische Informa-tionen zum Thema bdquoAlkohol und Alterldquo fuumlr aumlltere Menschen und Nahestehende fuumlr AumlrztInnen und fuumlr weiteres Fachpersonal das mit aumllteren Menschen zu tun hat Die Website steht in Deutsch Franzoumlsisch und Italienisch zur Verfuumlgung Das ebenfalls dreispra-chige Communiqueacute vom April 2013 fand ein gutes Medienecho

Fuumlr die Erarbeitung der Webinhalte wurden aktuelle wissenschaft-liche Studien einbezogen und die Meinungen sowohl von aumllteren Menschen als auch von Fachpersonen eingeholt Die Erarbeitung erfolgte mit finanzieller Unterstuumltzung durch das NPA Eine Erwei-terung auf andere Substanzen und Themen ist vorgesehen

Praumlventionsprojekte fuumlr MigrantInnen

Fuumlr Migrantinnen und Migranten existierten bisher kaum Infor-mationsmittel uumlber risikoarmes Trinken oder uumlber problematische Konsummuster Ratgeber in verschiedenen Herkunftssprachen zu diesen oft tabuisierten Themen sind dringend noumltig Sucht Schweiz hat deshalb die beiden Broschuumlren laquoAlkohol (k)ein Problemraquo und laquoAlkoholabhaumlngigkeit Auch Nahestehende sind betroffenraquo im 2013 auch in die Sprachen grosser Migrantengruppen in der Schweiz uumlbersetzt naumlmlich in Tuumlrkisch Albanisch Tamilisch Englisch Ser-bokroatisch Russisch Portugiesisch und Spanisch

Die Auswahl der Sprachen und der Zielsetzungen erfolgte auf der Basis der im Bericht von migesplus (Nationales Programm Migrati-on und Gesundheit) erfassten Angebotsluumlcken sowie auf einer Be-duumlrfnisumfrage bei verschiedenen migrationsspezifischen Fachstel-len Das Projekt wurde von migesplus finanziell unterstuumltzt und von einer Medienmitteilung begleitet

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Im Rahmen des Interkantonalen Programms zur Praumlvention der Gluumlcksspielsucht wurde die bereits seit 2012 umgesetzte Erweite-rung der Website auf fuumlnf zusaumltzliche Sprachen im 2013 ausgebaut Auszuumlge aus diversen Rubriken bzw Texten der Website wurden in verkuumlrzten und sprachlich vereinfachten Texten neu zusammenge-stellt Die neuen Texte wurden in Zusammenarbeit mit Personen der jeweiligen Muttersprache in die Sprachen Portugiesisch Thai Tuumlrkisch BosnischSerbischKroatisch und Englisch uumlbersetzt

Neuausgaben von Informationsmaterialien

Wie jedes Jahr hat Sucht Schweiz auch 2013 zahlreiche Broschuumlren und Flyer uumlberarbeitet und neu gedruckt So wurde zum Beispiel die 16-seitige Broschuumlre bdquoFragen und Antworten zu Cannabisldquo aktualisiert und auch der Flyer uumlber Kokain wurde inhaltlich und gra-fisch erneuert Alle Informationsmaterialien stehen auf der Website in der Rubrik Info-MaterialienBroschuumlren zum Download bereit Auch gedruckte Exemplare koumlnnen via unsere Website bestellt wer-den

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

14 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen

Sucht Schweiz nutzt ihre Expertise auch dazu Praumlventionsempfehlungen fuumlr Fachleute zu erarbeiten oder entsprechende Prozesse in Gang zu bringen Im vergangenen Jahr waren vor allem die Bereiche Alkoholintoxikation mit Spitalein-weisung familienbasierte Suchtpraumlvention sowie Alkohol und Schwangerschaft im Fokus von Sucht Schweiz

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Alkoholintoxikationen mit Spitaleinweisung

In den letzten Jahren haben Suchtfachstellen und Spitaumller in ver-schiedenen Kantonen Unterstuumltzungsangebote fuumlr Personen die mit einer Alkoholvergiftung ins Spital eingeliefert werden entwick-elt Ziel ist es mittels einer Kurzintervention bdquoam Krankenbettldquo oder zu einem spaumlteren Zeitpunkt gefaumlhrdete Personen fruumlhzeitig zu erfassen und ihnen bei Bedarf weiterfuumlhrende Unterstuumltzung anzubieten Betroffene sollen bei einer Alkoholvergiftung nicht nur medizinisch versorgt sondern auch motiviert werden sich mit dem riskanten Konsumverhalten auseinanderzusetzen

Die Angebote in der Schweiz zeichnen sich ua auf Grund unter-schiedlicher medizinischer Versorgungsstrukturen durch eine grosse Heterogenitaumlt aus was eine wissenschaftliche Auswertung der Projekte erschwert Deshalb hat Sucht Schweiz 2013 den na-tionalen und internationalen Wissensstand analysiert Auf dieser Basis werden nun Empfehlungen und ein Massnahmenkatalog fuumlr Fachleute erarbeitet dies in Zusammenarbeit mit einer Experten-gruppe in der Aumlrzte und Aumlrztinnen Pflegefachpersonen Wissen-schaftlerinnen sowie Fachleute kantonaler Suchtberatungsstellen vertreten sind

Kongress bdquoFamilienbasierte Suchtpraumlventionldquo

Im Erziehungs- und Kommunikationsstil von Muumlttern und Vaumltern wie auch in ihrer eigenen Haltung gegenuumlber Suchtmitteln liegen bedeutende Schutz- oder Risikofaktoren fuumlr Suchtentwicklung Es gilt den Einfluss von Familien fuumlr die Praumlvention zu nutzen

Deshalb hat Sucht Schweiz am 25 April 2013 in Biel einen nationa-len Kongress zur familienbasierten Suchtpraumlvention durchgefuumlhrt Die uumlber 120 am Kongress teilnehmenden Fachleute aus dem Be-reich der familienbezogenen Praumlvention erhielten einen Uumlberblick uumlber die Situation in der Schweiz sowie einen Einblick in Projekte aus dem Ausland Es wurde deutlich dass das Potential der fami-lienbasierten Suchtpraumlvention in der Schweiz noch unzureichend genutzt wird Auch werden benachteiligte Familien noch wenig erreicht Bestehende Angebote werden uumlberwiegend von gebilde-ten und gut integrierten Eltern genutzt

Der Kongress bot sehr gute Ideen

wie man Loumlsungswege foumlrdern und

sie an jeden Familienkontext anzu-

passen kann

Teilnehmerin des Kongresses

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

16

Im Anschluss an die Praumlsentation von mehreren Best-Practice-Pro-jekten aus dem Ausland wurden Erfolgsfaktoren und Stolpersteine identifiziert Daraus konnten Zugangsmoumlglichkeiten zu Eltern und speziell zu benachteiligten Familien abgeleitet werden

Alkohol und Schwangerschaft Erarbeitung von Empfehlungen fuumlr Fachleute

Ziel dieses 2013 gestarteten Projektes ist die Erarbeitung breit abgestuumltzter Empfehlungen fuumlr Fachpersonen zu Alkohol in der Schwangerschaft In einer ersten Phase wurde dank finanzieller Unterstuumltzung des NPA ein Bericht laquoSchwangerschaft und Alko-holraquo verfasst welcher eine Uumlbersicht uumlber aktuelle wissenschaft-liche Erkenntnisse zu den Risiken des Alkoholkonsums waumlhrend der Schwangerschaft ermoumlglicht Diese Erkenntnisse liefern Exper-tinnen und Experten die Grundlage um in einer zweiten Projekt-phase 2014 im Rahmen einer Experten-Befragung einen Konsens zu erarbeiten wie schwangere Frauen hinsichtlich Alkoholkonsum beraten werden koumlnnen Ziel ist dass zukuumlnftig Fachleute im Be-reich Schwangerschaft und Geburt (GynaumlkologInnen Hebammen Praumlventionsfachleuchte ua) Empfehlungen erhalten die sie in ihrem jeweiligen Berufskontext den Adressatinnen weitergeben koumlnnen

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

17TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze

Um neuen Entwicklungen und Suchtproblematiken gerecht zu werden muumlssen permanent neue Praxismodelle entwickelt und bestehende getestet werden Sucht Schweiz hat sich diesbezuumlglich im 2013 mehrfach engagiert Fuumlr die Sucht-praumlvention ist zudem entscheidend ob gesetzliche Bestimmungen eingehalten werden Diesbezuumlgliche Untersuchungen von Sucht Schweiz haben gezeigt dass noch grosser Handlungsbedarf besteht

18

Von der Theorie zur Praxis Entwicklung von regionalen Modellprojekten fuumlr familien- bezogene Suchtpraumlvention

Das Aufwachsen in bdquoEinelternfamilienldquo in schwierigen Lebenslagen gilt als Risikofaktor fuumlr Sucht im Jugendalter Gleichzeitig gehoumlren familienbasierte Angebote zu den wirksamsten Ansaumltzen in der Al-koholpraumlvention In der Praumlvention werden alleinerziehende Eltern wie auch Eltern mit wenig Ressourcen jedoch nur selten erreicht Diese Luumlcke soll nun geschlossen werden

Bereits 2012 hat Sucht Schweiz international etablierte Best Prac-tice-Ansaumltze suchtpraumlventiver Elternprojekte identifiziert sowie eine Bestandsaufnahme der Projekte in der Schweiz durchgefuumlhrt

Der daraus resultierende Massnahmen- und Empfehlungskatalog fuumlr Fachleute fliesst nun in die Entwicklung von wissenschaftlich begleiteten Modellprojekten ein Sucht Schweiz erarbeitet gemein-sam mit der Stiftung Berner Gesundheit ein Pilotprojekt fuumlr alleiner-ziehende Eltern Ziele des Projekts sind die Verzoumlgerung des Ein-stiegs in den Substanzkonsum sowie die Verringerung von bereits bestehendem Konsum bei Jugendlichen

Im Rahmen der Ausarbeitung fand eine Befragung von uumlber 50 allein- erziehenden Muumlttern und Vaumltern in sozial benachteiligten Lebenssi-tuationen statt um Einblick in deren Beduumlrfnisse zu erhalten Von einer Mehrheit der Befragten wurde ein Angebot mit mehreren Treffen gewuumlnscht ndash Voraussetzung ist neben Anderem ein Kinder-huumltedienst

Nationale Expertengruppe fuumlr Fachleute aus dem Bereich familienbasierte Praumlvention

Um die Entwicklung von regionalen Modellprojekten im Bereich der familienbezogenen Suchtpraumlvention zu unterstuumltzen und breit zu verankern wurde eine nationale Expertinnen- und Expertengruppe gebildet Die 10 Fachpersonen bringen ihr Wissen und ihre Erfah-

laquoHilfe mein Kind ist Teenagerraquo

Aus der Befragung alleinerziehender VaumlterMuumltter

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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rungen im Zusammenhang mit familienbezogener Suchtpraumlvention ein so dass alle vom gegenseitigen Austausch wie auch von der gemeinsamen Entwicklung von Modellprojekten profitieren koumlnnen

laquocool and cleanraquo

Im Auftrag von Swiss Olympic fuumlhrt Sucht Schweiz eine Teilevalua-tion des Praumlventionsprogramms laquocool and cleanraquo durch Es ist das groumlsste nationale Programm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay im Sport und richtet sich insbesondere an Jugendliche im Breitensport und Schweizer Nachwuchstalente Im Jahr 2013 wurde Sucht Schweiz erneut mit einer Teilevaluation von laquocool and cleanraquo beauftragt Um die Umsetzung des Programms zu evaluieren werden bis Ende 2014 etwa 25 halbstuumlndige Gruppengespraumlche mit laquocool and cleanraquo-Teams (Sportgruppen die am Programm laquocool and cleanraquo mitmachen) durchgefuumlhrt

Wie erhalten Jugendliche Zugang zum Alkohol

In diesem Projekt wurde untersucht auf welchen Wegen Jugendliche zu Alkohol kommen obwohl sie noch nicht dazu berechtigt waumlren Hierzu fuumlhrte Sucht Schweiz 223 qualitative Interviews mit Jugendli-chen aus verschiedenen Regionen der Suisse Romande durch Die Jugendlichen zeigten sich erstaunlich erfinderisch im Beschaffen von Alkohol und gaben preis wie sie die Zugangsbeschraumlnkungen wahrnehmen So brachte die Studie Aufschluumlsse uumlber noumltige Mass-nahmen auf Seite der Behoumlrden

Zwei Drittel der Befragten gaben zu unberechtigt Alkohol gekauft zu haben Nur fuumlr einen Drittel der Befragten allerdings ist dies die bevorzugte Beschaffungsweise Ein weiteres Drittel laumlsst sich den Kauf lieber durch einen volljaumlhrigen Stellvertreter erledigen ein Viertel der Befragten hat bevorzugt an geselligen Gelegenheiten Zugang zu Alkohol oft im Austausch gegen andere Beitraumlge Die Resultate wurden auf Konferenzen praumlsentiert und werden noch in wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

20

Gleichzeitig hat Sucht Schweiz eine zweite Welle von Alkohol- Testkaumlufen im Kanton Waadt wissenschaftlich begleitet Die von der Fondation Vaudoise contre lrsquoalcoolisme mandatierten jugendlichen Testkaumlufer sollten versuchen Alkohol in Laumlden einzukaufen Damit wurde uumlberpruumlft ob die Geschaumlfte die gesetzlichen Vorschriften nun besser einhielten Die Resultate dieser zweiten Welle (nach 2011) waren ernuumlchternd Nur 21 der Verkaufsstellen kamen dem Ge-setz nach in 79 der Tests konnten Jugendliche ihnen nicht zuste-hende alkoholische Getraumlnke erwerben Die Restaurants verhielten sich dabei noch weniger gesetzeskonform als der Detailhandel

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

21TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz erarbeitet nicht nur Empfehlungen sondern bietet auch Weiterbildungen fuumlr Fachleute und Verantwortliche in Unternehmen damit diese ihre Praumlventionsfunktion noch besser wahrnehmen koumlnnen Zudem beraumlt Sucht Schweiz suchtbetroffene Menschen und ihre Angehoumlrigen sei es per Telefon Mail oder Internet

Sucht Schweiz schult und beraumlt

22

Kinder aus alkoholbelasteten Familien identifizieren Schulung von Multiplikatoren

Im Jahr 2012 hat Sucht Schweiz mit finanzieller Unterstuumltzung des NPA (Nationales Programm Alkohol) eine Multiplikatorenfortbildung entwickelt Mit diesem Training koumlnnen kantonale Partner geschult werden damit diese ihrerseits Personen in ihrer Region ausbilden resp sensibilisieren koumlnnen die beruflich mit Kindern und Jugendli-chen aus suchtbelasteten Familien in Kontakt sind (Sozialdienst Jugendgericht usw) So kann Sucht Schweiz Fachpersonen aus dem Sozial- Gesundheits- und Bildungsbereich fuumlr das Thema sen-sibilisieren Die sehr interaktive und praxisorientierte Fortbildung beinhaltet nebst Fachwissen auch didaktisches Material 2013 wur-den in der Romandie zwei und in der Deutschschweiz drei Fortbil-dungen agrave 2 Tagen durchgefuumlhrt Die naumlchste Fortbildung findet am 67 November 2014 in Aarau statt

Als Ergaumlnzung zur Weiterbildung wurde 2013 der bestehende Leit-faden fuumlr Fachpersonen bdquoUnterstuumltzung fuumlr Kinder aus alkoholbe-lasteten Familien Grundlagen und Interventionsmoumlglichkeitenldquo uumlberarbeitet und erweitert Er ist zudem neu auch auf Italienisch erhaumlltlich

Suchtpraumlvention in Betrieben

Die Nachfrage nach unseren Kader- und Mitarbeiterschulungen zur betrieblichen Suchtpraumlvention in der Romandie ist weiterhin gross Deshalb wurde das Angebot auch im Jahr 2013 weitergefuumlhrt Gleichzeitig wurde die Website wwwalkoholamarbeitsplatzch aktualisiert sowie neu auf Italienisch adaptiert Auch ausserhalb von Betrieben beispielsweise an Fachhochschulen wurden ver-schiedene Workshops und Schulungen rund ums Thema Sucht am Arbeitsplatz durchgefuumlhrt

laquoIm Kurs habe ich wertvolle Metho-

den zur Vermittlung des Themas

kennen gelerntraquo

Schulungsteilnehmerin

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

23

Beratung am Telefon per Mail und per Internet

Sucht Schweiz beantwortet Fragen rund um Sucht und Suchtmittel Die Fragen aus der Bevoumllkerung wie auch aus Fachkreisen oder von Schulen betreffen generelle Informationen zu Sucht wie auch konkrete Konsumsituationen Die Praumlventionsabteilung hat im Jahr 2013 telefonisch oder schriftlich 506 solche Anfragen bearbeitet und hierfuumlr uumlber 500 Stunden investiert Zusaumltzlich beantwortet Sucht Schweiz auf wwwciaoch Anfragen von Jugendlichen die psychoaktive Substanzen betreffen Um noch benutzerfreundlicher zu werden hat Sucht Schweiz uumlberdies ihre Website-Rubrik bdquoRat und Hilferaquo im 2013 grundlegend uumlberarbeitet

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

24 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein

Strukturelle Massnahmen sind in der Suchtpraumlvention unabdingbar Dazu zaumlhlen die gesetzliche Steuerung des Preises der Zugaumlnglichkeit oder der Werbung fuumlr Alkohol und Tabak Sucht Schweiz setzt sich gemeinsam mit Partnern fuumlr eine wirksame Suchtpolitik ein Mit Medientexten Faktenblaumlttern oder Beitraumlgen auf wwwsuchtschweizch sensibilisiert Sucht Schweiz politische Kreise und die Oumlffentlichkeit Parlamentarier und Parlamentarierinnen erhalten zudem spezi-fische Informationen zur Entscheidungsfindung

25

Geschaumltzte 250rsquo000 Personen in der

Schweiz sind alkoholabhaumlngig Dies

entspricht fast zwei Mal der Einwoh-

nerzahl Berns Jeder 12 Todesfall ist

auf Alkohol zuruumlckzufuumlhren und jede

5 Person trinkt Alkohol auf riskante

Weise Diese Fakten gehen allzu oft

vergessen

Totalrevision Alkoholgesetz

In einer Koalition mit den Suchtfachverbaumlnden sowie weiteren Part-nern engagiert sich Sucht Schweiz fuumlr eine verantwortungsvolle Alkoholpolitik Die laufende Revision der Alkoholgesetzgebung ist das Geschaumlft mit der groumlssten Tragweite Aus Praumlventionssicht standen die Zeichen im Berichtsjahr auf Sturm Die wichtigsten Massnahmen zur Eindaumlmmung des problematischen Konsums haben gegen- uumlber den Interessen der Alkoholindustrie einen schweren Stand Mindestpreise ein Nachtverkaufsverbot keine Lockvogelangebote In einem zunehmend liberalisierten Markt waumlren dies wirksame Marktkorrekturen zum Schutz der Gesundheit Davon ist die heutige Gesetzesvorlage weit entfernt

Kurze Chronologie der Debatte

bull Uumlberraschend spricht sich der Staumlnderat im Maumlrz 2013 fuumlr Min-destpreise aus Ein Rechtsgutachten bestaumltigt im Uumlbrigen dass ein Mindestpreis mit dem Freihandelsabkommen Schweiz-EU sowie mit der Wirtschaftsfreiheit vereinbar ist Gleichzeitig will die Kleine Kammer den Verkauf alkoholischer Getraumlnke im Detail-handel zwischen 22 und 06 Uhr verbieten und das heutige Verbot von Happy Hours fuumlr Spirituosen aufheben

bull Im September 2013 spricht sich der Nationalrat gegen einen Min-destpreis und gegen ein Verkaufsverbot in der Nacht aus Einig-keit herrscht bei den Happy Hours Diese sollen fuumlr alle Alkoho-lika und jederzeit erlaubt sein Gleich wie der Staumlnderat will der Nationalrat Testkaumlufe im Gesetz verankern

bull Die Kommission fuumlr Wirtschaft und Abgaben des Staumlnderats beauftragt die Verwaltung ein verfassungskonformes Steuer-system zu finden welches die houmlheren Produktionskosten in der Schweiz wettmacht und Hochstammbaumlume foumlrdert Um Steuer-ausfaumllle zu vermeiden sprechen sich Praumlventionskreise gegen ein neues Steuersystem aus

bull Die Parlamentsdebatte wird im 2014 fortgesetzt

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

26

15 aller Todesfaumllle in der Schweiz

gehen auf das Konto Rauchen

Kostenfolge bei Spitaleinlieferungen nach Alkoholvergiftungen

Auch bei der Aumlnderung des Krankenversicherungsgesetzes agiert Sucht Schweiz in einer Koalition mit Partnern Laut der Initiative von Nationalrat Toni Bortoluzzi (SVP) soll die medizinische Notversorgung nach exzessivem Alkoholkonsum durch die Betroffenen selbst be-zahlt werden Die Kommission fuumlr soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates ist Mitte 2013 auf einen entsprechenden Entwurf einer Gesetzesaumlnderung eingetreten Im Fruumlhjahr 2014 soll die Vor-lage bei den interessierten Kreisen in die Vernehmlassung geschickt werden

Wer wegen Alkoholabhaumlngigkeit oder Alkoholvergiftung aumlrztliche Hilfe braucht soll diese weiterhin unabhaumlngig vom Portemonnaie bekommen Das fordern Suchtfachleute darunter Sucht Schweiz die mit der Medienarbeit zum Thema politische Kreise und die Be-voumllkerung sensibilisiert Die geplante Neuregelung laumlsst befuumlrchten dass Personen mit einer Alkoholvergiftung nicht versorgt werden weil sie die Kosten scheuen oder ihnen das Geld fehlt Die Notver- sorgung rettet Leben und sie ermoumlglicht weitere Hilfe die das Trink- verhalten zu aumlndern vermag

Revision Tabaksteuergesetz

Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention (AT) ver-folgt Sucht Schweiz die Politikentwicklung beim Tabak Mit der Revi-sion des Tabaksteuergesetzes soll die Besteuerung des inlaumlndischen Tabaks schrittweise ans EU-Niveau angepasst werden Der Bun-desrat verfolgt in erster Linie fiskalpolitische Ziele Gesundheits- organisationen forderten in der Vernehmlassung spuumlrbare Steuer- erhoumlhungen die den Tabakkonsum sowie die Anzahl Tabaktoter ver-mindern

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

27

In diesem Jahr finden allein auf dem

amerikanischen Kontinent uumlber 15

Millionen Menschen neue Regulie-

rungen vor die es ihnen erlauben

Cannabis legal zu erwerben und zu

konsumieren - sofern sie das zulaumls-

sige Alter erreicht haben

Cannabis

Bislang war der Cannabiskonsum kantonal unterschiedlich geahn-det worden Mit dem Inkrafttreten des revidierten Betaumlubungsmit-telgesetzes im Oktober 2013 folgte eine nationale Regelung die von den strafrechtlichen Konsequenzen abruumlckt Der Konsum kann heute mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken geahndet wer-den wenn die Person mindestens 18-jaumlhrig ist und nicht gleichzeitig andere Gesetzesverstoumlsse begeht Da der Besitz von mehr als 10 g Cannabis strafbar ist kommt das Ordnungsbussenverfahren nur bei Besitz von weniger als 10 g zur Anwendung Sucht Schweiz hat sich seit langem fuumlr die Abkehr von der wirkungslosen Kriminalisie-rung ausgesprochen obwohl damit nicht alle Probleme geloumlst sind

International sind derzeit verschiedene Entwicklungen in der Can-nabispolitik zu beobachten Auch in der Schweiz ist in mehreren Staumldten die Diskussion uumlber alternative Modelle fuumlr den Umgang mit Cannabis im Gang Sucht Schweiz verfolgt die Regulierungs-bestrebungen beim Cannabis auf nationaler und internationaler Ebene eingehend und liefert im Maumlrz 2014 mit einem neuen Bericht einen differenzierten Blick auf die oft komplexen Regulierungsmo-delle

Nationale Strategien zur Gesundheit

Der Bundesrat hat im Januar 2013 die Gesamtschau bdquoGe-sundheit2020ldquo verabschiedet Mit Massnahmen in allen Berei-chen des Gesundheitssystems sollen Gesundheitsfoumlrderung und Krankheitsvorbeugung intensiviert werden Im November 2013 beschlossen Bund und Kantone zudem den Start fuumlr die Erarbei-tung einer Nationalen Strategie zur Praumlvention nicht uumlbertragbarer Krankheiten bis 2016 Die Strategie soll die Gesundheitskompe-tenzen der Bevoumllkerung verbessern sowie Rahmenbedingungen fuumlr ein gesuumlnderes Verhalten schaffen Sucht Schweiz zaumlhlt zu den zahlreichen Akteuren welche beide Strategien weiter entwickeln

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

28 TAumlTIGKEITSBERICHT 201328

2013in Zahlen

29TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die sich Tag fuumlr Tag engagieren um Suchtprobleme zu vermindern oder zu verhuumlten

Kurse und Konferenzbeitraumlge unserer Fachleute aus Praumlvention und For-schung

Kurse und Fortbildungen fuumlr Betriebe in der Romandie zum professionellen Umgang mit Alkoholproblemen am Arbeitsplatz

Publikationen unserer Forschungsabteilung Artikel in Fachzeitschriften Buumlcher Buchbeitraumlge und Forschungsberichte

TeilnehmerInnen am nationalen Kongress laquoFamilienbasierte Suchtpraumlven-tionraquo

Stunden fuumlr Beratung und Auskuumlnfte via Telefon oder Internet zu Fragen rund um Abhaumlngigkeiten

Medienbeitraumlge mit Nennung von Sucht Schweiz

Abonnentinnen und Abonnenten des Elternnewsletters (1873 in Deutsch 991 in Franzoumlsisch)

Abonnentinnen und Abonnenten unseres allgemeinen Newsletters (2903 in Deutsch 1684 in Franzoumlsisch)

Jugendliche welche die Website wwwmeinselbstwertgefuumlhlch besuchten

Besucherinnen und Besucher der mehrsprachigen Webseite wwwsos-spielsuchtch

Besuche auf der Website wwwtinatonich ein Praumlventionsprogramm fuumlr Einrichtungen die Kinder von 4-6 Jahren betreuen

Downloads von Broschuumlren auf wwwsuchtschweizch

Exemplare unserer Publikationen die in Deutsch Franzoumlsisch Italienisch oder weiteren Sprachen in die ganze Schweiz verschickt wurden

Uumlber 1 Million Besuche auf den Websites von Sucht Schweiz (Hauptseite wwwsuchtschweizch sowie die Sites MamatrinktPapatrinkt Alkoholkon-sum Alkohol im Koumlrper Alkohol im Strassenverkehr Spielsucht TinaampToni sowie Mein Selbstwertgefuumlhl)

49

83

86

119

121

553

1477

2864

4587

4640

11lsquo596

19rsquo266

246lsquo094

290lsquo783

1rsquo036rsquo105

30 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012

IN CHF 2013 2012

NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 3rsquo734rsquo591 3rsquo722rsquo139

NICHT ZUGEWIESENE LEGATE 420rsquo444 724rsquo522

TOTAL NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 4rsquo155rsquo036 4rsquo446rsquo661

ERTRAG AUS LEISTUNGEN 2rsquo256rsquo425 2rsquo982rsquo738

SUBVENTIONEN 1rsquo490rsquo711 1rsquo434rsquo886

ZUGEWIESENE SPENDEN FUumlR PROJEKTE 35rsquo150 50

ANDERE BETRIEBLICHE LEISTUNGEN 8rsquo792 16rsquo465

TOTAL BETRIEBSLEISTUNGEN 3rsquo791rsquo078 4rsquo434rsquo139

PERSONALAUFWAND -4rsquo678rsquo778 -4rsquo545rsquo167

LEISTUNGEN DRITTER -128rsquo564 -113rsquo331

TOTAL PERSONALAUFWAND -4rsquo807rsquo342 -4rsquo658rsquo498

DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

TOTAL DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

AUFWAND INFRASTRUKTUR -15rsquo043 -31rsquo919

MIETEN -47rsquo436 -49rsquo648

TOTAL AUFWAND INFRASTRUKTUR -62rsquo479 -81rsquo567

WEITERER VERWALTUNGSAUFWAND -172rsquo111 -232rsquo030

ANDERE BETRIEBSKOSTEN -42rsquo289 -40rsquo049

ABSCHREIBUNGEN -12rsquo508 0

SONSTIGER BETRIEBLICHER AUFWAND -226rsquo908 -272rsquo079

TOTAL BETRIEBSAUFWAND -8rsquo338rsquo058 -9rsquo080rsquo613

BETRIEBSERGEBNIS -391rsquo943 -199rsquo813

WERTSCHRIFTENERGEBNIS -418 3rsquo378

FINANZERGEBNIS -418 3rsquo378

IMMOBILIENERTRAG 168rsquo173 163rsquo235

IMMOBILIENAUFWAND -191rsquo400 -604rsquo765

ABSCHREIBUNGEN 1978-2012 -1rsquo547rsquo000

IMMOBILIENERGEBNIS -1rsquo570rsquo227 -441rsquo529

31TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012 (Fortsetzung)

IN CHF 2013 2012

AUSSERBETRIEBLICHER ERTRAG 1rsquo100rsquo791 14rsquo062

AUSSERBETRIEBLICHER AUFWAND -1rsquo098rsquo776 -1rsquo432

TOTAL AUSSERBETRIEBLICHE ERGEBNISSE 2rsquo015 12rsquo630

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR VOR AumlNDERUNG RESERVEN -1rsquo960rsquo573 -625rsquo334

AumlNDERUNGEN RESERVEN

VERWENDUNG ZUGEWIESENER RESERVEN 1rsquo941rsquo200 592rsquo000

BEITRAG AN ZUGEWIESENE RESERVEN 0 0

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR -19rsquo373 -33rsquo334

32

Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

33

Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

34

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

Unser Postcheckkonto fuumlr Ihre Spende 10-261-7

Sucht Schweiz Av Louis-Ruchonnet 14 Postfach 870 CH-1001 Lausanne Tel 021 321 29 11 Fax 021 321 29 40 wwwsuchtschweizch infosuchtschweizch

Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

bull transparenteInformationundaussagekraumlftigeRechnungslegung

bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

bull aufrichtigeKommunikationundfaireMittelbeschaffung

  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
Page 12: Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

12

Nationale Wissensplattform zu Alter und Sucht

Aus einer Zusammenarbeit zwischen Sucht Schweiz Infodrog Zuuml-fam und Forelklinik ist die neue internetbasierte Wissensplattform wwwalterundsuchtch entstanden Sie enthaumllt spezifische Informa-tionen zum Thema bdquoAlkohol und Alterldquo fuumlr aumlltere Menschen und Nahestehende fuumlr AumlrztInnen und fuumlr weiteres Fachpersonal das mit aumllteren Menschen zu tun hat Die Website steht in Deutsch Franzoumlsisch und Italienisch zur Verfuumlgung Das ebenfalls dreispra-chige Communiqueacute vom April 2013 fand ein gutes Medienecho

Fuumlr die Erarbeitung der Webinhalte wurden aktuelle wissenschaft-liche Studien einbezogen und die Meinungen sowohl von aumllteren Menschen als auch von Fachpersonen eingeholt Die Erarbeitung erfolgte mit finanzieller Unterstuumltzung durch das NPA Eine Erwei-terung auf andere Substanzen und Themen ist vorgesehen

Praumlventionsprojekte fuumlr MigrantInnen

Fuumlr Migrantinnen und Migranten existierten bisher kaum Infor-mationsmittel uumlber risikoarmes Trinken oder uumlber problematische Konsummuster Ratgeber in verschiedenen Herkunftssprachen zu diesen oft tabuisierten Themen sind dringend noumltig Sucht Schweiz hat deshalb die beiden Broschuumlren laquoAlkohol (k)ein Problemraquo und laquoAlkoholabhaumlngigkeit Auch Nahestehende sind betroffenraquo im 2013 auch in die Sprachen grosser Migrantengruppen in der Schweiz uumlbersetzt naumlmlich in Tuumlrkisch Albanisch Tamilisch Englisch Ser-bokroatisch Russisch Portugiesisch und Spanisch

Die Auswahl der Sprachen und der Zielsetzungen erfolgte auf der Basis der im Bericht von migesplus (Nationales Programm Migrati-on und Gesundheit) erfassten Angebotsluumlcken sowie auf einer Be-duumlrfnisumfrage bei verschiedenen migrationsspezifischen Fachstel-len Das Projekt wurde von migesplus finanziell unterstuumltzt und von einer Medienmitteilung begleitet

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

13

Im Rahmen des Interkantonalen Programms zur Praumlvention der Gluumlcksspielsucht wurde die bereits seit 2012 umgesetzte Erweite-rung der Website auf fuumlnf zusaumltzliche Sprachen im 2013 ausgebaut Auszuumlge aus diversen Rubriken bzw Texten der Website wurden in verkuumlrzten und sprachlich vereinfachten Texten neu zusammenge-stellt Die neuen Texte wurden in Zusammenarbeit mit Personen der jeweiligen Muttersprache in die Sprachen Portugiesisch Thai Tuumlrkisch BosnischSerbischKroatisch und Englisch uumlbersetzt

Neuausgaben von Informationsmaterialien

Wie jedes Jahr hat Sucht Schweiz auch 2013 zahlreiche Broschuumlren und Flyer uumlberarbeitet und neu gedruckt So wurde zum Beispiel die 16-seitige Broschuumlre bdquoFragen und Antworten zu Cannabisldquo aktualisiert und auch der Flyer uumlber Kokain wurde inhaltlich und gra-fisch erneuert Alle Informationsmaterialien stehen auf der Website in der Rubrik Info-MaterialienBroschuumlren zum Download bereit Auch gedruckte Exemplare koumlnnen via unsere Website bestellt wer-den

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

14 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen

Sucht Schweiz nutzt ihre Expertise auch dazu Praumlventionsempfehlungen fuumlr Fachleute zu erarbeiten oder entsprechende Prozesse in Gang zu bringen Im vergangenen Jahr waren vor allem die Bereiche Alkoholintoxikation mit Spitalein-weisung familienbasierte Suchtpraumlvention sowie Alkohol und Schwangerschaft im Fokus von Sucht Schweiz

15

Alkoholintoxikationen mit Spitaleinweisung

In den letzten Jahren haben Suchtfachstellen und Spitaumller in ver-schiedenen Kantonen Unterstuumltzungsangebote fuumlr Personen die mit einer Alkoholvergiftung ins Spital eingeliefert werden entwick-elt Ziel ist es mittels einer Kurzintervention bdquoam Krankenbettldquo oder zu einem spaumlteren Zeitpunkt gefaumlhrdete Personen fruumlhzeitig zu erfassen und ihnen bei Bedarf weiterfuumlhrende Unterstuumltzung anzubieten Betroffene sollen bei einer Alkoholvergiftung nicht nur medizinisch versorgt sondern auch motiviert werden sich mit dem riskanten Konsumverhalten auseinanderzusetzen

Die Angebote in der Schweiz zeichnen sich ua auf Grund unter-schiedlicher medizinischer Versorgungsstrukturen durch eine grosse Heterogenitaumlt aus was eine wissenschaftliche Auswertung der Projekte erschwert Deshalb hat Sucht Schweiz 2013 den na-tionalen und internationalen Wissensstand analysiert Auf dieser Basis werden nun Empfehlungen und ein Massnahmenkatalog fuumlr Fachleute erarbeitet dies in Zusammenarbeit mit einer Experten-gruppe in der Aumlrzte und Aumlrztinnen Pflegefachpersonen Wissen-schaftlerinnen sowie Fachleute kantonaler Suchtberatungsstellen vertreten sind

Kongress bdquoFamilienbasierte Suchtpraumlventionldquo

Im Erziehungs- und Kommunikationsstil von Muumlttern und Vaumltern wie auch in ihrer eigenen Haltung gegenuumlber Suchtmitteln liegen bedeutende Schutz- oder Risikofaktoren fuumlr Suchtentwicklung Es gilt den Einfluss von Familien fuumlr die Praumlvention zu nutzen

Deshalb hat Sucht Schweiz am 25 April 2013 in Biel einen nationa-len Kongress zur familienbasierten Suchtpraumlvention durchgefuumlhrt Die uumlber 120 am Kongress teilnehmenden Fachleute aus dem Be-reich der familienbezogenen Praumlvention erhielten einen Uumlberblick uumlber die Situation in der Schweiz sowie einen Einblick in Projekte aus dem Ausland Es wurde deutlich dass das Potential der fami-lienbasierten Suchtpraumlvention in der Schweiz noch unzureichend genutzt wird Auch werden benachteiligte Familien noch wenig erreicht Bestehende Angebote werden uumlberwiegend von gebilde-ten und gut integrierten Eltern genutzt

Der Kongress bot sehr gute Ideen

wie man Loumlsungswege foumlrdern und

sie an jeden Familienkontext anzu-

passen kann

Teilnehmerin des Kongresses

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

16

Im Anschluss an die Praumlsentation von mehreren Best-Practice-Pro-jekten aus dem Ausland wurden Erfolgsfaktoren und Stolpersteine identifiziert Daraus konnten Zugangsmoumlglichkeiten zu Eltern und speziell zu benachteiligten Familien abgeleitet werden

Alkohol und Schwangerschaft Erarbeitung von Empfehlungen fuumlr Fachleute

Ziel dieses 2013 gestarteten Projektes ist die Erarbeitung breit abgestuumltzter Empfehlungen fuumlr Fachpersonen zu Alkohol in der Schwangerschaft In einer ersten Phase wurde dank finanzieller Unterstuumltzung des NPA ein Bericht laquoSchwangerschaft und Alko-holraquo verfasst welcher eine Uumlbersicht uumlber aktuelle wissenschaft-liche Erkenntnisse zu den Risiken des Alkoholkonsums waumlhrend der Schwangerschaft ermoumlglicht Diese Erkenntnisse liefern Exper-tinnen und Experten die Grundlage um in einer zweiten Projekt-phase 2014 im Rahmen einer Experten-Befragung einen Konsens zu erarbeiten wie schwangere Frauen hinsichtlich Alkoholkonsum beraten werden koumlnnen Ziel ist dass zukuumlnftig Fachleute im Be-reich Schwangerschaft und Geburt (GynaumlkologInnen Hebammen Praumlventionsfachleuchte ua) Empfehlungen erhalten die sie in ihrem jeweiligen Berufskontext den Adressatinnen weitergeben koumlnnen

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

17TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze

Um neuen Entwicklungen und Suchtproblematiken gerecht zu werden muumlssen permanent neue Praxismodelle entwickelt und bestehende getestet werden Sucht Schweiz hat sich diesbezuumlglich im 2013 mehrfach engagiert Fuumlr die Sucht-praumlvention ist zudem entscheidend ob gesetzliche Bestimmungen eingehalten werden Diesbezuumlgliche Untersuchungen von Sucht Schweiz haben gezeigt dass noch grosser Handlungsbedarf besteht

18

Von der Theorie zur Praxis Entwicklung von regionalen Modellprojekten fuumlr familien- bezogene Suchtpraumlvention

Das Aufwachsen in bdquoEinelternfamilienldquo in schwierigen Lebenslagen gilt als Risikofaktor fuumlr Sucht im Jugendalter Gleichzeitig gehoumlren familienbasierte Angebote zu den wirksamsten Ansaumltzen in der Al-koholpraumlvention In der Praumlvention werden alleinerziehende Eltern wie auch Eltern mit wenig Ressourcen jedoch nur selten erreicht Diese Luumlcke soll nun geschlossen werden

Bereits 2012 hat Sucht Schweiz international etablierte Best Prac-tice-Ansaumltze suchtpraumlventiver Elternprojekte identifiziert sowie eine Bestandsaufnahme der Projekte in der Schweiz durchgefuumlhrt

Der daraus resultierende Massnahmen- und Empfehlungskatalog fuumlr Fachleute fliesst nun in die Entwicklung von wissenschaftlich begleiteten Modellprojekten ein Sucht Schweiz erarbeitet gemein-sam mit der Stiftung Berner Gesundheit ein Pilotprojekt fuumlr alleiner-ziehende Eltern Ziele des Projekts sind die Verzoumlgerung des Ein-stiegs in den Substanzkonsum sowie die Verringerung von bereits bestehendem Konsum bei Jugendlichen

Im Rahmen der Ausarbeitung fand eine Befragung von uumlber 50 allein- erziehenden Muumlttern und Vaumltern in sozial benachteiligten Lebenssi-tuationen statt um Einblick in deren Beduumlrfnisse zu erhalten Von einer Mehrheit der Befragten wurde ein Angebot mit mehreren Treffen gewuumlnscht ndash Voraussetzung ist neben Anderem ein Kinder-huumltedienst

Nationale Expertengruppe fuumlr Fachleute aus dem Bereich familienbasierte Praumlvention

Um die Entwicklung von regionalen Modellprojekten im Bereich der familienbezogenen Suchtpraumlvention zu unterstuumltzen und breit zu verankern wurde eine nationale Expertinnen- und Expertengruppe gebildet Die 10 Fachpersonen bringen ihr Wissen und ihre Erfah-

laquoHilfe mein Kind ist Teenagerraquo

Aus der Befragung alleinerziehender VaumlterMuumltter

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

19

rungen im Zusammenhang mit familienbezogener Suchtpraumlvention ein so dass alle vom gegenseitigen Austausch wie auch von der gemeinsamen Entwicklung von Modellprojekten profitieren koumlnnen

laquocool and cleanraquo

Im Auftrag von Swiss Olympic fuumlhrt Sucht Schweiz eine Teilevalua-tion des Praumlventionsprogramms laquocool and cleanraquo durch Es ist das groumlsste nationale Programm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay im Sport und richtet sich insbesondere an Jugendliche im Breitensport und Schweizer Nachwuchstalente Im Jahr 2013 wurde Sucht Schweiz erneut mit einer Teilevaluation von laquocool and cleanraquo beauftragt Um die Umsetzung des Programms zu evaluieren werden bis Ende 2014 etwa 25 halbstuumlndige Gruppengespraumlche mit laquocool and cleanraquo-Teams (Sportgruppen die am Programm laquocool and cleanraquo mitmachen) durchgefuumlhrt

Wie erhalten Jugendliche Zugang zum Alkohol

In diesem Projekt wurde untersucht auf welchen Wegen Jugendliche zu Alkohol kommen obwohl sie noch nicht dazu berechtigt waumlren Hierzu fuumlhrte Sucht Schweiz 223 qualitative Interviews mit Jugendli-chen aus verschiedenen Regionen der Suisse Romande durch Die Jugendlichen zeigten sich erstaunlich erfinderisch im Beschaffen von Alkohol und gaben preis wie sie die Zugangsbeschraumlnkungen wahrnehmen So brachte die Studie Aufschluumlsse uumlber noumltige Mass-nahmen auf Seite der Behoumlrden

Zwei Drittel der Befragten gaben zu unberechtigt Alkohol gekauft zu haben Nur fuumlr einen Drittel der Befragten allerdings ist dies die bevorzugte Beschaffungsweise Ein weiteres Drittel laumlsst sich den Kauf lieber durch einen volljaumlhrigen Stellvertreter erledigen ein Viertel der Befragten hat bevorzugt an geselligen Gelegenheiten Zugang zu Alkohol oft im Austausch gegen andere Beitraumlge Die Resultate wurden auf Konferenzen praumlsentiert und werden noch in wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

20

Gleichzeitig hat Sucht Schweiz eine zweite Welle von Alkohol- Testkaumlufen im Kanton Waadt wissenschaftlich begleitet Die von der Fondation Vaudoise contre lrsquoalcoolisme mandatierten jugendlichen Testkaumlufer sollten versuchen Alkohol in Laumlden einzukaufen Damit wurde uumlberpruumlft ob die Geschaumlfte die gesetzlichen Vorschriften nun besser einhielten Die Resultate dieser zweiten Welle (nach 2011) waren ernuumlchternd Nur 21 der Verkaufsstellen kamen dem Ge-setz nach in 79 der Tests konnten Jugendliche ihnen nicht zuste-hende alkoholische Getraumlnke erwerben Die Restaurants verhielten sich dabei noch weniger gesetzeskonform als der Detailhandel

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

21TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz erarbeitet nicht nur Empfehlungen sondern bietet auch Weiterbildungen fuumlr Fachleute und Verantwortliche in Unternehmen damit diese ihre Praumlventionsfunktion noch besser wahrnehmen koumlnnen Zudem beraumlt Sucht Schweiz suchtbetroffene Menschen und ihre Angehoumlrigen sei es per Telefon Mail oder Internet

Sucht Schweiz schult und beraumlt

22

Kinder aus alkoholbelasteten Familien identifizieren Schulung von Multiplikatoren

Im Jahr 2012 hat Sucht Schweiz mit finanzieller Unterstuumltzung des NPA (Nationales Programm Alkohol) eine Multiplikatorenfortbildung entwickelt Mit diesem Training koumlnnen kantonale Partner geschult werden damit diese ihrerseits Personen in ihrer Region ausbilden resp sensibilisieren koumlnnen die beruflich mit Kindern und Jugendli-chen aus suchtbelasteten Familien in Kontakt sind (Sozialdienst Jugendgericht usw) So kann Sucht Schweiz Fachpersonen aus dem Sozial- Gesundheits- und Bildungsbereich fuumlr das Thema sen-sibilisieren Die sehr interaktive und praxisorientierte Fortbildung beinhaltet nebst Fachwissen auch didaktisches Material 2013 wur-den in der Romandie zwei und in der Deutschschweiz drei Fortbil-dungen agrave 2 Tagen durchgefuumlhrt Die naumlchste Fortbildung findet am 67 November 2014 in Aarau statt

Als Ergaumlnzung zur Weiterbildung wurde 2013 der bestehende Leit-faden fuumlr Fachpersonen bdquoUnterstuumltzung fuumlr Kinder aus alkoholbe-lasteten Familien Grundlagen und Interventionsmoumlglichkeitenldquo uumlberarbeitet und erweitert Er ist zudem neu auch auf Italienisch erhaumlltlich

Suchtpraumlvention in Betrieben

Die Nachfrage nach unseren Kader- und Mitarbeiterschulungen zur betrieblichen Suchtpraumlvention in der Romandie ist weiterhin gross Deshalb wurde das Angebot auch im Jahr 2013 weitergefuumlhrt Gleichzeitig wurde die Website wwwalkoholamarbeitsplatzch aktualisiert sowie neu auf Italienisch adaptiert Auch ausserhalb von Betrieben beispielsweise an Fachhochschulen wurden ver-schiedene Workshops und Schulungen rund ums Thema Sucht am Arbeitsplatz durchgefuumlhrt

laquoIm Kurs habe ich wertvolle Metho-

den zur Vermittlung des Themas

kennen gelerntraquo

Schulungsteilnehmerin

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

23

Beratung am Telefon per Mail und per Internet

Sucht Schweiz beantwortet Fragen rund um Sucht und Suchtmittel Die Fragen aus der Bevoumllkerung wie auch aus Fachkreisen oder von Schulen betreffen generelle Informationen zu Sucht wie auch konkrete Konsumsituationen Die Praumlventionsabteilung hat im Jahr 2013 telefonisch oder schriftlich 506 solche Anfragen bearbeitet und hierfuumlr uumlber 500 Stunden investiert Zusaumltzlich beantwortet Sucht Schweiz auf wwwciaoch Anfragen von Jugendlichen die psychoaktive Substanzen betreffen Um noch benutzerfreundlicher zu werden hat Sucht Schweiz uumlberdies ihre Website-Rubrik bdquoRat und Hilferaquo im 2013 grundlegend uumlberarbeitet

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

24 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein

Strukturelle Massnahmen sind in der Suchtpraumlvention unabdingbar Dazu zaumlhlen die gesetzliche Steuerung des Preises der Zugaumlnglichkeit oder der Werbung fuumlr Alkohol und Tabak Sucht Schweiz setzt sich gemeinsam mit Partnern fuumlr eine wirksame Suchtpolitik ein Mit Medientexten Faktenblaumlttern oder Beitraumlgen auf wwwsuchtschweizch sensibilisiert Sucht Schweiz politische Kreise und die Oumlffentlichkeit Parlamentarier und Parlamentarierinnen erhalten zudem spezi-fische Informationen zur Entscheidungsfindung

25

Geschaumltzte 250rsquo000 Personen in der

Schweiz sind alkoholabhaumlngig Dies

entspricht fast zwei Mal der Einwoh-

nerzahl Berns Jeder 12 Todesfall ist

auf Alkohol zuruumlckzufuumlhren und jede

5 Person trinkt Alkohol auf riskante

Weise Diese Fakten gehen allzu oft

vergessen

Totalrevision Alkoholgesetz

In einer Koalition mit den Suchtfachverbaumlnden sowie weiteren Part-nern engagiert sich Sucht Schweiz fuumlr eine verantwortungsvolle Alkoholpolitik Die laufende Revision der Alkoholgesetzgebung ist das Geschaumlft mit der groumlssten Tragweite Aus Praumlventionssicht standen die Zeichen im Berichtsjahr auf Sturm Die wichtigsten Massnahmen zur Eindaumlmmung des problematischen Konsums haben gegen- uumlber den Interessen der Alkoholindustrie einen schweren Stand Mindestpreise ein Nachtverkaufsverbot keine Lockvogelangebote In einem zunehmend liberalisierten Markt waumlren dies wirksame Marktkorrekturen zum Schutz der Gesundheit Davon ist die heutige Gesetzesvorlage weit entfernt

Kurze Chronologie der Debatte

bull Uumlberraschend spricht sich der Staumlnderat im Maumlrz 2013 fuumlr Min-destpreise aus Ein Rechtsgutachten bestaumltigt im Uumlbrigen dass ein Mindestpreis mit dem Freihandelsabkommen Schweiz-EU sowie mit der Wirtschaftsfreiheit vereinbar ist Gleichzeitig will die Kleine Kammer den Verkauf alkoholischer Getraumlnke im Detail-handel zwischen 22 und 06 Uhr verbieten und das heutige Verbot von Happy Hours fuumlr Spirituosen aufheben

bull Im September 2013 spricht sich der Nationalrat gegen einen Min-destpreis und gegen ein Verkaufsverbot in der Nacht aus Einig-keit herrscht bei den Happy Hours Diese sollen fuumlr alle Alkoho-lika und jederzeit erlaubt sein Gleich wie der Staumlnderat will der Nationalrat Testkaumlufe im Gesetz verankern

bull Die Kommission fuumlr Wirtschaft und Abgaben des Staumlnderats beauftragt die Verwaltung ein verfassungskonformes Steuer-system zu finden welches die houmlheren Produktionskosten in der Schweiz wettmacht und Hochstammbaumlume foumlrdert Um Steuer-ausfaumllle zu vermeiden sprechen sich Praumlventionskreise gegen ein neues Steuersystem aus

bull Die Parlamentsdebatte wird im 2014 fortgesetzt

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

26

15 aller Todesfaumllle in der Schweiz

gehen auf das Konto Rauchen

Kostenfolge bei Spitaleinlieferungen nach Alkoholvergiftungen

Auch bei der Aumlnderung des Krankenversicherungsgesetzes agiert Sucht Schweiz in einer Koalition mit Partnern Laut der Initiative von Nationalrat Toni Bortoluzzi (SVP) soll die medizinische Notversorgung nach exzessivem Alkoholkonsum durch die Betroffenen selbst be-zahlt werden Die Kommission fuumlr soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates ist Mitte 2013 auf einen entsprechenden Entwurf einer Gesetzesaumlnderung eingetreten Im Fruumlhjahr 2014 soll die Vor-lage bei den interessierten Kreisen in die Vernehmlassung geschickt werden

Wer wegen Alkoholabhaumlngigkeit oder Alkoholvergiftung aumlrztliche Hilfe braucht soll diese weiterhin unabhaumlngig vom Portemonnaie bekommen Das fordern Suchtfachleute darunter Sucht Schweiz die mit der Medienarbeit zum Thema politische Kreise und die Be-voumllkerung sensibilisiert Die geplante Neuregelung laumlsst befuumlrchten dass Personen mit einer Alkoholvergiftung nicht versorgt werden weil sie die Kosten scheuen oder ihnen das Geld fehlt Die Notver- sorgung rettet Leben und sie ermoumlglicht weitere Hilfe die das Trink- verhalten zu aumlndern vermag

Revision Tabaksteuergesetz

Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention (AT) ver-folgt Sucht Schweiz die Politikentwicklung beim Tabak Mit der Revi-sion des Tabaksteuergesetzes soll die Besteuerung des inlaumlndischen Tabaks schrittweise ans EU-Niveau angepasst werden Der Bun-desrat verfolgt in erster Linie fiskalpolitische Ziele Gesundheits- organisationen forderten in der Vernehmlassung spuumlrbare Steuer- erhoumlhungen die den Tabakkonsum sowie die Anzahl Tabaktoter ver-mindern

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

27

In diesem Jahr finden allein auf dem

amerikanischen Kontinent uumlber 15

Millionen Menschen neue Regulie-

rungen vor die es ihnen erlauben

Cannabis legal zu erwerben und zu

konsumieren - sofern sie das zulaumls-

sige Alter erreicht haben

Cannabis

Bislang war der Cannabiskonsum kantonal unterschiedlich geahn-det worden Mit dem Inkrafttreten des revidierten Betaumlubungsmit-telgesetzes im Oktober 2013 folgte eine nationale Regelung die von den strafrechtlichen Konsequenzen abruumlckt Der Konsum kann heute mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken geahndet wer-den wenn die Person mindestens 18-jaumlhrig ist und nicht gleichzeitig andere Gesetzesverstoumlsse begeht Da der Besitz von mehr als 10 g Cannabis strafbar ist kommt das Ordnungsbussenverfahren nur bei Besitz von weniger als 10 g zur Anwendung Sucht Schweiz hat sich seit langem fuumlr die Abkehr von der wirkungslosen Kriminalisie-rung ausgesprochen obwohl damit nicht alle Probleme geloumlst sind

International sind derzeit verschiedene Entwicklungen in der Can-nabispolitik zu beobachten Auch in der Schweiz ist in mehreren Staumldten die Diskussion uumlber alternative Modelle fuumlr den Umgang mit Cannabis im Gang Sucht Schweiz verfolgt die Regulierungs-bestrebungen beim Cannabis auf nationaler und internationaler Ebene eingehend und liefert im Maumlrz 2014 mit einem neuen Bericht einen differenzierten Blick auf die oft komplexen Regulierungsmo-delle

Nationale Strategien zur Gesundheit

Der Bundesrat hat im Januar 2013 die Gesamtschau bdquoGe-sundheit2020ldquo verabschiedet Mit Massnahmen in allen Berei-chen des Gesundheitssystems sollen Gesundheitsfoumlrderung und Krankheitsvorbeugung intensiviert werden Im November 2013 beschlossen Bund und Kantone zudem den Start fuumlr die Erarbei-tung einer Nationalen Strategie zur Praumlvention nicht uumlbertragbarer Krankheiten bis 2016 Die Strategie soll die Gesundheitskompe-tenzen der Bevoumllkerung verbessern sowie Rahmenbedingungen fuumlr ein gesuumlnderes Verhalten schaffen Sucht Schweiz zaumlhlt zu den zahlreichen Akteuren welche beide Strategien weiter entwickeln

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

28 TAumlTIGKEITSBERICHT 201328

2013in Zahlen

29TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die sich Tag fuumlr Tag engagieren um Suchtprobleme zu vermindern oder zu verhuumlten

Kurse und Konferenzbeitraumlge unserer Fachleute aus Praumlvention und For-schung

Kurse und Fortbildungen fuumlr Betriebe in der Romandie zum professionellen Umgang mit Alkoholproblemen am Arbeitsplatz

Publikationen unserer Forschungsabteilung Artikel in Fachzeitschriften Buumlcher Buchbeitraumlge und Forschungsberichte

TeilnehmerInnen am nationalen Kongress laquoFamilienbasierte Suchtpraumlven-tionraquo

Stunden fuumlr Beratung und Auskuumlnfte via Telefon oder Internet zu Fragen rund um Abhaumlngigkeiten

Medienbeitraumlge mit Nennung von Sucht Schweiz

Abonnentinnen und Abonnenten des Elternnewsletters (1873 in Deutsch 991 in Franzoumlsisch)

Abonnentinnen und Abonnenten unseres allgemeinen Newsletters (2903 in Deutsch 1684 in Franzoumlsisch)

Jugendliche welche die Website wwwmeinselbstwertgefuumlhlch besuchten

Besucherinnen und Besucher der mehrsprachigen Webseite wwwsos-spielsuchtch

Besuche auf der Website wwwtinatonich ein Praumlventionsprogramm fuumlr Einrichtungen die Kinder von 4-6 Jahren betreuen

Downloads von Broschuumlren auf wwwsuchtschweizch

Exemplare unserer Publikationen die in Deutsch Franzoumlsisch Italienisch oder weiteren Sprachen in die ganze Schweiz verschickt wurden

Uumlber 1 Million Besuche auf den Websites von Sucht Schweiz (Hauptseite wwwsuchtschweizch sowie die Sites MamatrinktPapatrinkt Alkoholkon-sum Alkohol im Koumlrper Alkohol im Strassenverkehr Spielsucht TinaampToni sowie Mein Selbstwertgefuumlhl)

49

83

86

119

121

553

1477

2864

4587

4640

11lsquo596

19rsquo266

246lsquo094

290lsquo783

1rsquo036rsquo105

30 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012

IN CHF 2013 2012

NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 3rsquo734rsquo591 3rsquo722rsquo139

NICHT ZUGEWIESENE LEGATE 420rsquo444 724rsquo522

TOTAL NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 4rsquo155rsquo036 4rsquo446rsquo661

ERTRAG AUS LEISTUNGEN 2rsquo256rsquo425 2rsquo982rsquo738

SUBVENTIONEN 1rsquo490rsquo711 1rsquo434rsquo886

ZUGEWIESENE SPENDEN FUumlR PROJEKTE 35rsquo150 50

ANDERE BETRIEBLICHE LEISTUNGEN 8rsquo792 16rsquo465

TOTAL BETRIEBSLEISTUNGEN 3rsquo791rsquo078 4rsquo434rsquo139

PERSONALAUFWAND -4rsquo678rsquo778 -4rsquo545rsquo167

LEISTUNGEN DRITTER -128rsquo564 -113rsquo331

TOTAL PERSONALAUFWAND -4rsquo807rsquo342 -4rsquo658rsquo498

DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

TOTAL DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

AUFWAND INFRASTRUKTUR -15rsquo043 -31rsquo919

MIETEN -47rsquo436 -49rsquo648

TOTAL AUFWAND INFRASTRUKTUR -62rsquo479 -81rsquo567

WEITERER VERWALTUNGSAUFWAND -172rsquo111 -232rsquo030

ANDERE BETRIEBSKOSTEN -42rsquo289 -40rsquo049

ABSCHREIBUNGEN -12rsquo508 0

SONSTIGER BETRIEBLICHER AUFWAND -226rsquo908 -272rsquo079

TOTAL BETRIEBSAUFWAND -8rsquo338rsquo058 -9rsquo080rsquo613

BETRIEBSERGEBNIS -391rsquo943 -199rsquo813

WERTSCHRIFTENERGEBNIS -418 3rsquo378

FINANZERGEBNIS -418 3rsquo378

IMMOBILIENERTRAG 168rsquo173 163rsquo235

IMMOBILIENAUFWAND -191rsquo400 -604rsquo765

ABSCHREIBUNGEN 1978-2012 -1rsquo547rsquo000

IMMOBILIENERGEBNIS -1rsquo570rsquo227 -441rsquo529

31TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012 (Fortsetzung)

IN CHF 2013 2012

AUSSERBETRIEBLICHER ERTRAG 1rsquo100rsquo791 14rsquo062

AUSSERBETRIEBLICHER AUFWAND -1rsquo098rsquo776 -1rsquo432

TOTAL AUSSERBETRIEBLICHE ERGEBNISSE 2rsquo015 12rsquo630

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR VOR AumlNDERUNG RESERVEN -1rsquo960rsquo573 -625rsquo334

AumlNDERUNGEN RESERVEN

VERWENDUNG ZUGEWIESENER RESERVEN 1rsquo941rsquo200 592rsquo000

BEITRAG AN ZUGEWIESENE RESERVEN 0 0

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR -19rsquo373 -33rsquo334

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Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

34

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

Unser Postcheckkonto fuumlr Ihre Spende 10-261-7

Sucht Schweiz Av Louis-Ruchonnet 14 Postfach 870 CH-1001 Lausanne Tel 021 321 29 11 Fax 021 321 29 40 wwwsuchtschweizch infosuchtschweizch

Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

bull transparenteInformationundaussagekraumlftigeRechnungslegung

bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

bull aufrichtigeKommunikationundfaireMittelbeschaffung

  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
Page 13: Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

13

Im Rahmen des Interkantonalen Programms zur Praumlvention der Gluumlcksspielsucht wurde die bereits seit 2012 umgesetzte Erweite-rung der Website auf fuumlnf zusaumltzliche Sprachen im 2013 ausgebaut Auszuumlge aus diversen Rubriken bzw Texten der Website wurden in verkuumlrzten und sprachlich vereinfachten Texten neu zusammenge-stellt Die neuen Texte wurden in Zusammenarbeit mit Personen der jeweiligen Muttersprache in die Sprachen Portugiesisch Thai Tuumlrkisch BosnischSerbischKroatisch und Englisch uumlbersetzt

Neuausgaben von Informationsmaterialien

Wie jedes Jahr hat Sucht Schweiz auch 2013 zahlreiche Broschuumlren und Flyer uumlberarbeitet und neu gedruckt So wurde zum Beispiel die 16-seitige Broschuumlre bdquoFragen und Antworten zu Cannabisldquo aktualisiert und auch der Flyer uumlber Kokain wurde inhaltlich und gra-fisch erneuert Alle Informationsmaterialien stehen auf der Website in der Rubrik Info-MaterialienBroschuumlren zum Download bereit Auch gedruckte Exemplare koumlnnen via unsere Website bestellt wer-den

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

14 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen

Sucht Schweiz nutzt ihre Expertise auch dazu Praumlventionsempfehlungen fuumlr Fachleute zu erarbeiten oder entsprechende Prozesse in Gang zu bringen Im vergangenen Jahr waren vor allem die Bereiche Alkoholintoxikation mit Spitalein-weisung familienbasierte Suchtpraumlvention sowie Alkohol und Schwangerschaft im Fokus von Sucht Schweiz

15

Alkoholintoxikationen mit Spitaleinweisung

In den letzten Jahren haben Suchtfachstellen und Spitaumller in ver-schiedenen Kantonen Unterstuumltzungsangebote fuumlr Personen die mit einer Alkoholvergiftung ins Spital eingeliefert werden entwick-elt Ziel ist es mittels einer Kurzintervention bdquoam Krankenbettldquo oder zu einem spaumlteren Zeitpunkt gefaumlhrdete Personen fruumlhzeitig zu erfassen und ihnen bei Bedarf weiterfuumlhrende Unterstuumltzung anzubieten Betroffene sollen bei einer Alkoholvergiftung nicht nur medizinisch versorgt sondern auch motiviert werden sich mit dem riskanten Konsumverhalten auseinanderzusetzen

Die Angebote in der Schweiz zeichnen sich ua auf Grund unter-schiedlicher medizinischer Versorgungsstrukturen durch eine grosse Heterogenitaumlt aus was eine wissenschaftliche Auswertung der Projekte erschwert Deshalb hat Sucht Schweiz 2013 den na-tionalen und internationalen Wissensstand analysiert Auf dieser Basis werden nun Empfehlungen und ein Massnahmenkatalog fuumlr Fachleute erarbeitet dies in Zusammenarbeit mit einer Experten-gruppe in der Aumlrzte und Aumlrztinnen Pflegefachpersonen Wissen-schaftlerinnen sowie Fachleute kantonaler Suchtberatungsstellen vertreten sind

Kongress bdquoFamilienbasierte Suchtpraumlventionldquo

Im Erziehungs- und Kommunikationsstil von Muumlttern und Vaumltern wie auch in ihrer eigenen Haltung gegenuumlber Suchtmitteln liegen bedeutende Schutz- oder Risikofaktoren fuumlr Suchtentwicklung Es gilt den Einfluss von Familien fuumlr die Praumlvention zu nutzen

Deshalb hat Sucht Schweiz am 25 April 2013 in Biel einen nationa-len Kongress zur familienbasierten Suchtpraumlvention durchgefuumlhrt Die uumlber 120 am Kongress teilnehmenden Fachleute aus dem Be-reich der familienbezogenen Praumlvention erhielten einen Uumlberblick uumlber die Situation in der Schweiz sowie einen Einblick in Projekte aus dem Ausland Es wurde deutlich dass das Potential der fami-lienbasierten Suchtpraumlvention in der Schweiz noch unzureichend genutzt wird Auch werden benachteiligte Familien noch wenig erreicht Bestehende Angebote werden uumlberwiegend von gebilde-ten und gut integrierten Eltern genutzt

Der Kongress bot sehr gute Ideen

wie man Loumlsungswege foumlrdern und

sie an jeden Familienkontext anzu-

passen kann

Teilnehmerin des Kongresses

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

16

Im Anschluss an die Praumlsentation von mehreren Best-Practice-Pro-jekten aus dem Ausland wurden Erfolgsfaktoren und Stolpersteine identifiziert Daraus konnten Zugangsmoumlglichkeiten zu Eltern und speziell zu benachteiligten Familien abgeleitet werden

Alkohol und Schwangerschaft Erarbeitung von Empfehlungen fuumlr Fachleute

Ziel dieses 2013 gestarteten Projektes ist die Erarbeitung breit abgestuumltzter Empfehlungen fuumlr Fachpersonen zu Alkohol in der Schwangerschaft In einer ersten Phase wurde dank finanzieller Unterstuumltzung des NPA ein Bericht laquoSchwangerschaft und Alko-holraquo verfasst welcher eine Uumlbersicht uumlber aktuelle wissenschaft-liche Erkenntnisse zu den Risiken des Alkoholkonsums waumlhrend der Schwangerschaft ermoumlglicht Diese Erkenntnisse liefern Exper-tinnen und Experten die Grundlage um in einer zweiten Projekt-phase 2014 im Rahmen einer Experten-Befragung einen Konsens zu erarbeiten wie schwangere Frauen hinsichtlich Alkoholkonsum beraten werden koumlnnen Ziel ist dass zukuumlnftig Fachleute im Be-reich Schwangerschaft und Geburt (GynaumlkologInnen Hebammen Praumlventionsfachleuchte ua) Empfehlungen erhalten die sie in ihrem jeweiligen Berufskontext den Adressatinnen weitergeben koumlnnen

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

17TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze

Um neuen Entwicklungen und Suchtproblematiken gerecht zu werden muumlssen permanent neue Praxismodelle entwickelt und bestehende getestet werden Sucht Schweiz hat sich diesbezuumlglich im 2013 mehrfach engagiert Fuumlr die Sucht-praumlvention ist zudem entscheidend ob gesetzliche Bestimmungen eingehalten werden Diesbezuumlgliche Untersuchungen von Sucht Schweiz haben gezeigt dass noch grosser Handlungsbedarf besteht

18

Von der Theorie zur Praxis Entwicklung von regionalen Modellprojekten fuumlr familien- bezogene Suchtpraumlvention

Das Aufwachsen in bdquoEinelternfamilienldquo in schwierigen Lebenslagen gilt als Risikofaktor fuumlr Sucht im Jugendalter Gleichzeitig gehoumlren familienbasierte Angebote zu den wirksamsten Ansaumltzen in der Al-koholpraumlvention In der Praumlvention werden alleinerziehende Eltern wie auch Eltern mit wenig Ressourcen jedoch nur selten erreicht Diese Luumlcke soll nun geschlossen werden

Bereits 2012 hat Sucht Schweiz international etablierte Best Prac-tice-Ansaumltze suchtpraumlventiver Elternprojekte identifiziert sowie eine Bestandsaufnahme der Projekte in der Schweiz durchgefuumlhrt

Der daraus resultierende Massnahmen- und Empfehlungskatalog fuumlr Fachleute fliesst nun in die Entwicklung von wissenschaftlich begleiteten Modellprojekten ein Sucht Schweiz erarbeitet gemein-sam mit der Stiftung Berner Gesundheit ein Pilotprojekt fuumlr alleiner-ziehende Eltern Ziele des Projekts sind die Verzoumlgerung des Ein-stiegs in den Substanzkonsum sowie die Verringerung von bereits bestehendem Konsum bei Jugendlichen

Im Rahmen der Ausarbeitung fand eine Befragung von uumlber 50 allein- erziehenden Muumlttern und Vaumltern in sozial benachteiligten Lebenssi-tuationen statt um Einblick in deren Beduumlrfnisse zu erhalten Von einer Mehrheit der Befragten wurde ein Angebot mit mehreren Treffen gewuumlnscht ndash Voraussetzung ist neben Anderem ein Kinder-huumltedienst

Nationale Expertengruppe fuumlr Fachleute aus dem Bereich familienbasierte Praumlvention

Um die Entwicklung von regionalen Modellprojekten im Bereich der familienbezogenen Suchtpraumlvention zu unterstuumltzen und breit zu verankern wurde eine nationale Expertinnen- und Expertengruppe gebildet Die 10 Fachpersonen bringen ihr Wissen und ihre Erfah-

laquoHilfe mein Kind ist Teenagerraquo

Aus der Befragung alleinerziehender VaumlterMuumltter

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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rungen im Zusammenhang mit familienbezogener Suchtpraumlvention ein so dass alle vom gegenseitigen Austausch wie auch von der gemeinsamen Entwicklung von Modellprojekten profitieren koumlnnen

laquocool and cleanraquo

Im Auftrag von Swiss Olympic fuumlhrt Sucht Schweiz eine Teilevalua-tion des Praumlventionsprogramms laquocool and cleanraquo durch Es ist das groumlsste nationale Programm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay im Sport und richtet sich insbesondere an Jugendliche im Breitensport und Schweizer Nachwuchstalente Im Jahr 2013 wurde Sucht Schweiz erneut mit einer Teilevaluation von laquocool and cleanraquo beauftragt Um die Umsetzung des Programms zu evaluieren werden bis Ende 2014 etwa 25 halbstuumlndige Gruppengespraumlche mit laquocool and cleanraquo-Teams (Sportgruppen die am Programm laquocool and cleanraquo mitmachen) durchgefuumlhrt

Wie erhalten Jugendliche Zugang zum Alkohol

In diesem Projekt wurde untersucht auf welchen Wegen Jugendliche zu Alkohol kommen obwohl sie noch nicht dazu berechtigt waumlren Hierzu fuumlhrte Sucht Schweiz 223 qualitative Interviews mit Jugendli-chen aus verschiedenen Regionen der Suisse Romande durch Die Jugendlichen zeigten sich erstaunlich erfinderisch im Beschaffen von Alkohol und gaben preis wie sie die Zugangsbeschraumlnkungen wahrnehmen So brachte die Studie Aufschluumlsse uumlber noumltige Mass-nahmen auf Seite der Behoumlrden

Zwei Drittel der Befragten gaben zu unberechtigt Alkohol gekauft zu haben Nur fuumlr einen Drittel der Befragten allerdings ist dies die bevorzugte Beschaffungsweise Ein weiteres Drittel laumlsst sich den Kauf lieber durch einen volljaumlhrigen Stellvertreter erledigen ein Viertel der Befragten hat bevorzugt an geselligen Gelegenheiten Zugang zu Alkohol oft im Austausch gegen andere Beitraumlge Die Resultate wurden auf Konferenzen praumlsentiert und werden noch in wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

20

Gleichzeitig hat Sucht Schweiz eine zweite Welle von Alkohol- Testkaumlufen im Kanton Waadt wissenschaftlich begleitet Die von der Fondation Vaudoise contre lrsquoalcoolisme mandatierten jugendlichen Testkaumlufer sollten versuchen Alkohol in Laumlden einzukaufen Damit wurde uumlberpruumlft ob die Geschaumlfte die gesetzlichen Vorschriften nun besser einhielten Die Resultate dieser zweiten Welle (nach 2011) waren ernuumlchternd Nur 21 der Verkaufsstellen kamen dem Ge-setz nach in 79 der Tests konnten Jugendliche ihnen nicht zuste-hende alkoholische Getraumlnke erwerben Die Restaurants verhielten sich dabei noch weniger gesetzeskonform als der Detailhandel

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

21TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz erarbeitet nicht nur Empfehlungen sondern bietet auch Weiterbildungen fuumlr Fachleute und Verantwortliche in Unternehmen damit diese ihre Praumlventionsfunktion noch besser wahrnehmen koumlnnen Zudem beraumlt Sucht Schweiz suchtbetroffene Menschen und ihre Angehoumlrigen sei es per Telefon Mail oder Internet

Sucht Schweiz schult und beraumlt

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Kinder aus alkoholbelasteten Familien identifizieren Schulung von Multiplikatoren

Im Jahr 2012 hat Sucht Schweiz mit finanzieller Unterstuumltzung des NPA (Nationales Programm Alkohol) eine Multiplikatorenfortbildung entwickelt Mit diesem Training koumlnnen kantonale Partner geschult werden damit diese ihrerseits Personen in ihrer Region ausbilden resp sensibilisieren koumlnnen die beruflich mit Kindern und Jugendli-chen aus suchtbelasteten Familien in Kontakt sind (Sozialdienst Jugendgericht usw) So kann Sucht Schweiz Fachpersonen aus dem Sozial- Gesundheits- und Bildungsbereich fuumlr das Thema sen-sibilisieren Die sehr interaktive und praxisorientierte Fortbildung beinhaltet nebst Fachwissen auch didaktisches Material 2013 wur-den in der Romandie zwei und in der Deutschschweiz drei Fortbil-dungen agrave 2 Tagen durchgefuumlhrt Die naumlchste Fortbildung findet am 67 November 2014 in Aarau statt

Als Ergaumlnzung zur Weiterbildung wurde 2013 der bestehende Leit-faden fuumlr Fachpersonen bdquoUnterstuumltzung fuumlr Kinder aus alkoholbe-lasteten Familien Grundlagen und Interventionsmoumlglichkeitenldquo uumlberarbeitet und erweitert Er ist zudem neu auch auf Italienisch erhaumlltlich

Suchtpraumlvention in Betrieben

Die Nachfrage nach unseren Kader- und Mitarbeiterschulungen zur betrieblichen Suchtpraumlvention in der Romandie ist weiterhin gross Deshalb wurde das Angebot auch im Jahr 2013 weitergefuumlhrt Gleichzeitig wurde die Website wwwalkoholamarbeitsplatzch aktualisiert sowie neu auf Italienisch adaptiert Auch ausserhalb von Betrieben beispielsweise an Fachhochschulen wurden ver-schiedene Workshops und Schulungen rund ums Thema Sucht am Arbeitsplatz durchgefuumlhrt

laquoIm Kurs habe ich wertvolle Metho-

den zur Vermittlung des Themas

kennen gelerntraquo

Schulungsteilnehmerin

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Beratung am Telefon per Mail und per Internet

Sucht Schweiz beantwortet Fragen rund um Sucht und Suchtmittel Die Fragen aus der Bevoumllkerung wie auch aus Fachkreisen oder von Schulen betreffen generelle Informationen zu Sucht wie auch konkrete Konsumsituationen Die Praumlventionsabteilung hat im Jahr 2013 telefonisch oder schriftlich 506 solche Anfragen bearbeitet und hierfuumlr uumlber 500 Stunden investiert Zusaumltzlich beantwortet Sucht Schweiz auf wwwciaoch Anfragen von Jugendlichen die psychoaktive Substanzen betreffen Um noch benutzerfreundlicher zu werden hat Sucht Schweiz uumlberdies ihre Website-Rubrik bdquoRat und Hilferaquo im 2013 grundlegend uumlberarbeitet

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

24 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein

Strukturelle Massnahmen sind in der Suchtpraumlvention unabdingbar Dazu zaumlhlen die gesetzliche Steuerung des Preises der Zugaumlnglichkeit oder der Werbung fuumlr Alkohol und Tabak Sucht Schweiz setzt sich gemeinsam mit Partnern fuumlr eine wirksame Suchtpolitik ein Mit Medientexten Faktenblaumlttern oder Beitraumlgen auf wwwsuchtschweizch sensibilisiert Sucht Schweiz politische Kreise und die Oumlffentlichkeit Parlamentarier und Parlamentarierinnen erhalten zudem spezi-fische Informationen zur Entscheidungsfindung

25

Geschaumltzte 250rsquo000 Personen in der

Schweiz sind alkoholabhaumlngig Dies

entspricht fast zwei Mal der Einwoh-

nerzahl Berns Jeder 12 Todesfall ist

auf Alkohol zuruumlckzufuumlhren und jede

5 Person trinkt Alkohol auf riskante

Weise Diese Fakten gehen allzu oft

vergessen

Totalrevision Alkoholgesetz

In einer Koalition mit den Suchtfachverbaumlnden sowie weiteren Part-nern engagiert sich Sucht Schweiz fuumlr eine verantwortungsvolle Alkoholpolitik Die laufende Revision der Alkoholgesetzgebung ist das Geschaumlft mit der groumlssten Tragweite Aus Praumlventionssicht standen die Zeichen im Berichtsjahr auf Sturm Die wichtigsten Massnahmen zur Eindaumlmmung des problematischen Konsums haben gegen- uumlber den Interessen der Alkoholindustrie einen schweren Stand Mindestpreise ein Nachtverkaufsverbot keine Lockvogelangebote In einem zunehmend liberalisierten Markt waumlren dies wirksame Marktkorrekturen zum Schutz der Gesundheit Davon ist die heutige Gesetzesvorlage weit entfernt

Kurze Chronologie der Debatte

bull Uumlberraschend spricht sich der Staumlnderat im Maumlrz 2013 fuumlr Min-destpreise aus Ein Rechtsgutachten bestaumltigt im Uumlbrigen dass ein Mindestpreis mit dem Freihandelsabkommen Schweiz-EU sowie mit der Wirtschaftsfreiheit vereinbar ist Gleichzeitig will die Kleine Kammer den Verkauf alkoholischer Getraumlnke im Detail-handel zwischen 22 und 06 Uhr verbieten und das heutige Verbot von Happy Hours fuumlr Spirituosen aufheben

bull Im September 2013 spricht sich der Nationalrat gegen einen Min-destpreis und gegen ein Verkaufsverbot in der Nacht aus Einig-keit herrscht bei den Happy Hours Diese sollen fuumlr alle Alkoho-lika und jederzeit erlaubt sein Gleich wie der Staumlnderat will der Nationalrat Testkaumlufe im Gesetz verankern

bull Die Kommission fuumlr Wirtschaft und Abgaben des Staumlnderats beauftragt die Verwaltung ein verfassungskonformes Steuer-system zu finden welches die houmlheren Produktionskosten in der Schweiz wettmacht und Hochstammbaumlume foumlrdert Um Steuer-ausfaumllle zu vermeiden sprechen sich Praumlventionskreise gegen ein neues Steuersystem aus

bull Die Parlamentsdebatte wird im 2014 fortgesetzt

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15 aller Todesfaumllle in der Schweiz

gehen auf das Konto Rauchen

Kostenfolge bei Spitaleinlieferungen nach Alkoholvergiftungen

Auch bei der Aumlnderung des Krankenversicherungsgesetzes agiert Sucht Schweiz in einer Koalition mit Partnern Laut der Initiative von Nationalrat Toni Bortoluzzi (SVP) soll die medizinische Notversorgung nach exzessivem Alkoholkonsum durch die Betroffenen selbst be-zahlt werden Die Kommission fuumlr soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates ist Mitte 2013 auf einen entsprechenden Entwurf einer Gesetzesaumlnderung eingetreten Im Fruumlhjahr 2014 soll die Vor-lage bei den interessierten Kreisen in die Vernehmlassung geschickt werden

Wer wegen Alkoholabhaumlngigkeit oder Alkoholvergiftung aumlrztliche Hilfe braucht soll diese weiterhin unabhaumlngig vom Portemonnaie bekommen Das fordern Suchtfachleute darunter Sucht Schweiz die mit der Medienarbeit zum Thema politische Kreise und die Be-voumllkerung sensibilisiert Die geplante Neuregelung laumlsst befuumlrchten dass Personen mit einer Alkoholvergiftung nicht versorgt werden weil sie die Kosten scheuen oder ihnen das Geld fehlt Die Notver- sorgung rettet Leben und sie ermoumlglicht weitere Hilfe die das Trink- verhalten zu aumlndern vermag

Revision Tabaksteuergesetz

Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention (AT) ver-folgt Sucht Schweiz die Politikentwicklung beim Tabak Mit der Revi-sion des Tabaksteuergesetzes soll die Besteuerung des inlaumlndischen Tabaks schrittweise ans EU-Niveau angepasst werden Der Bun-desrat verfolgt in erster Linie fiskalpolitische Ziele Gesundheits- organisationen forderten in der Vernehmlassung spuumlrbare Steuer- erhoumlhungen die den Tabakkonsum sowie die Anzahl Tabaktoter ver-mindern

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

27

In diesem Jahr finden allein auf dem

amerikanischen Kontinent uumlber 15

Millionen Menschen neue Regulie-

rungen vor die es ihnen erlauben

Cannabis legal zu erwerben und zu

konsumieren - sofern sie das zulaumls-

sige Alter erreicht haben

Cannabis

Bislang war der Cannabiskonsum kantonal unterschiedlich geahn-det worden Mit dem Inkrafttreten des revidierten Betaumlubungsmit-telgesetzes im Oktober 2013 folgte eine nationale Regelung die von den strafrechtlichen Konsequenzen abruumlckt Der Konsum kann heute mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken geahndet wer-den wenn die Person mindestens 18-jaumlhrig ist und nicht gleichzeitig andere Gesetzesverstoumlsse begeht Da der Besitz von mehr als 10 g Cannabis strafbar ist kommt das Ordnungsbussenverfahren nur bei Besitz von weniger als 10 g zur Anwendung Sucht Schweiz hat sich seit langem fuumlr die Abkehr von der wirkungslosen Kriminalisie-rung ausgesprochen obwohl damit nicht alle Probleme geloumlst sind

International sind derzeit verschiedene Entwicklungen in der Can-nabispolitik zu beobachten Auch in der Schweiz ist in mehreren Staumldten die Diskussion uumlber alternative Modelle fuumlr den Umgang mit Cannabis im Gang Sucht Schweiz verfolgt die Regulierungs-bestrebungen beim Cannabis auf nationaler und internationaler Ebene eingehend und liefert im Maumlrz 2014 mit einem neuen Bericht einen differenzierten Blick auf die oft komplexen Regulierungsmo-delle

Nationale Strategien zur Gesundheit

Der Bundesrat hat im Januar 2013 die Gesamtschau bdquoGe-sundheit2020ldquo verabschiedet Mit Massnahmen in allen Berei-chen des Gesundheitssystems sollen Gesundheitsfoumlrderung und Krankheitsvorbeugung intensiviert werden Im November 2013 beschlossen Bund und Kantone zudem den Start fuumlr die Erarbei-tung einer Nationalen Strategie zur Praumlvention nicht uumlbertragbarer Krankheiten bis 2016 Die Strategie soll die Gesundheitskompe-tenzen der Bevoumllkerung verbessern sowie Rahmenbedingungen fuumlr ein gesuumlnderes Verhalten schaffen Sucht Schweiz zaumlhlt zu den zahlreichen Akteuren welche beide Strategien weiter entwickeln

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

28 TAumlTIGKEITSBERICHT 201328

2013in Zahlen

29TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die sich Tag fuumlr Tag engagieren um Suchtprobleme zu vermindern oder zu verhuumlten

Kurse und Konferenzbeitraumlge unserer Fachleute aus Praumlvention und For-schung

Kurse und Fortbildungen fuumlr Betriebe in der Romandie zum professionellen Umgang mit Alkoholproblemen am Arbeitsplatz

Publikationen unserer Forschungsabteilung Artikel in Fachzeitschriften Buumlcher Buchbeitraumlge und Forschungsberichte

TeilnehmerInnen am nationalen Kongress laquoFamilienbasierte Suchtpraumlven-tionraquo

Stunden fuumlr Beratung und Auskuumlnfte via Telefon oder Internet zu Fragen rund um Abhaumlngigkeiten

Medienbeitraumlge mit Nennung von Sucht Schweiz

Abonnentinnen und Abonnenten des Elternnewsletters (1873 in Deutsch 991 in Franzoumlsisch)

Abonnentinnen und Abonnenten unseres allgemeinen Newsletters (2903 in Deutsch 1684 in Franzoumlsisch)

Jugendliche welche die Website wwwmeinselbstwertgefuumlhlch besuchten

Besucherinnen und Besucher der mehrsprachigen Webseite wwwsos-spielsuchtch

Besuche auf der Website wwwtinatonich ein Praumlventionsprogramm fuumlr Einrichtungen die Kinder von 4-6 Jahren betreuen

Downloads von Broschuumlren auf wwwsuchtschweizch

Exemplare unserer Publikationen die in Deutsch Franzoumlsisch Italienisch oder weiteren Sprachen in die ganze Schweiz verschickt wurden

Uumlber 1 Million Besuche auf den Websites von Sucht Schweiz (Hauptseite wwwsuchtschweizch sowie die Sites MamatrinktPapatrinkt Alkoholkon-sum Alkohol im Koumlrper Alkohol im Strassenverkehr Spielsucht TinaampToni sowie Mein Selbstwertgefuumlhl)

49

83

86

119

121

553

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2864

4587

4640

11lsquo596

19rsquo266

246lsquo094

290lsquo783

1rsquo036rsquo105

30 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012

IN CHF 2013 2012

NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 3rsquo734rsquo591 3rsquo722rsquo139

NICHT ZUGEWIESENE LEGATE 420rsquo444 724rsquo522

TOTAL NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 4rsquo155rsquo036 4rsquo446rsquo661

ERTRAG AUS LEISTUNGEN 2rsquo256rsquo425 2rsquo982rsquo738

SUBVENTIONEN 1rsquo490rsquo711 1rsquo434rsquo886

ZUGEWIESENE SPENDEN FUumlR PROJEKTE 35rsquo150 50

ANDERE BETRIEBLICHE LEISTUNGEN 8rsquo792 16rsquo465

TOTAL BETRIEBSLEISTUNGEN 3rsquo791rsquo078 4rsquo434rsquo139

PERSONALAUFWAND -4rsquo678rsquo778 -4rsquo545rsquo167

LEISTUNGEN DRITTER -128rsquo564 -113rsquo331

TOTAL PERSONALAUFWAND -4rsquo807rsquo342 -4rsquo658rsquo498

DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

TOTAL DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

AUFWAND INFRASTRUKTUR -15rsquo043 -31rsquo919

MIETEN -47rsquo436 -49rsquo648

TOTAL AUFWAND INFRASTRUKTUR -62rsquo479 -81rsquo567

WEITERER VERWALTUNGSAUFWAND -172rsquo111 -232rsquo030

ANDERE BETRIEBSKOSTEN -42rsquo289 -40rsquo049

ABSCHREIBUNGEN -12rsquo508 0

SONSTIGER BETRIEBLICHER AUFWAND -226rsquo908 -272rsquo079

TOTAL BETRIEBSAUFWAND -8rsquo338rsquo058 -9rsquo080rsquo613

BETRIEBSERGEBNIS -391rsquo943 -199rsquo813

WERTSCHRIFTENERGEBNIS -418 3rsquo378

FINANZERGEBNIS -418 3rsquo378

IMMOBILIENERTRAG 168rsquo173 163rsquo235

IMMOBILIENAUFWAND -191rsquo400 -604rsquo765

ABSCHREIBUNGEN 1978-2012 -1rsquo547rsquo000

IMMOBILIENERGEBNIS -1rsquo570rsquo227 -441rsquo529

31TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012 (Fortsetzung)

IN CHF 2013 2012

AUSSERBETRIEBLICHER ERTRAG 1rsquo100rsquo791 14rsquo062

AUSSERBETRIEBLICHER AUFWAND -1rsquo098rsquo776 -1rsquo432

TOTAL AUSSERBETRIEBLICHE ERGEBNISSE 2rsquo015 12rsquo630

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR VOR AumlNDERUNG RESERVEN -1rsquo960rsquo573 -625rsquo334

AumlNDERUNGEN RESERVEN

VERWENDUNG ZUGEWIESENER RESERVEN 1rsquo941rsquo200 592rsquo000

BEITRAG AN ZUGEWIESENE RESERVEN 0 0

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR -19rsquo373 -33rsquo334

32

Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

33

Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

34

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

Unser Postcheckkonto fuumlr Ihre Spende 10-261-7

Sucht Schweiz Av Louis-Ruchonnet 14 Postfach 870 CH-1001 Lausanne Tel 021 321 29 11 Fax 021 321 29 40 wwwsuchtschweizch infosuchtschweizch

Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

bull transparenteInformationundaussagekraumlftigeRechnungslegung

bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

bull aufrichtigeKommunikationundfaireMittelbeschaffung

  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
Page 14: Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

14 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen

Sucht Schweiz nutzt ihre Expertise auch dazu Praumlventionsempfehlungen fuumlr Fachleute zu erarbeiten oder entsprechende Prozesse in Gang zu bringen Im vergangenen Jahr waren vor allem die Bereiche Alkoholintoxikation mit Spitalein-weisung familienbasierte Suchtpraumlvention sowie Alkohol und Schwangerschaft im Fokus von Sucht Schweiz

15

Alkoholintoxikationen mit Spitaleinweisung

In den letzten Jahren haben Suchtfachstellen und Spitaumller in ver-schiedenen Kantonen Unterstuumltzungsangebote fuumlr Personen die mit einer Alkoholvergiftung ins Spital eingeliefert werden entwick-elt Ziel ist es mittels einer Kurzintervention bdquoam Krankenbettldquo oder zu einem spaumlteren Zeitpunkt gefaumlhrdete Personen fruumlhzeitig zu erfassen und ihnen bei Bedarf weiterfuumlhrende Unterstuumltzung anzubieten Betroffene sollen bei einer Alkoholvergiftung nicht nur medizinisch versorgt sondern auch motiviert werden sich mit dem riskanten Konsumverhalten auseinanderzusetzen

Die Angebote in der Schweiz zeichnen sich ua auf Grund unter-schiedlicher medizinischer Versorgungsstrukturen durch eine grosse Heterogenitaumlt aus was eine wissenschaftliche Auswertung der Projekte erschwert Deshalb hat Sucht Schweiz 2013 den na-tionalen und internationalen Wissensstand analysiert Auf dieser Basis werden nun Empfehlungen und ein Massnahmenkatalog fuumlr Fachleute erarbeitet dies in Zusammenarbeit mit einer Experten-gruppe in der Aumlrzte und Aumlrztinnen Pflegefachpersonen Wissen-schaftlerinnen sowie Fachleute kantonaler Suchtberatungsstellen vertreten sind

Kongress bdquoFamilienbasierte Suchtpraumlventionldquo

Im Erziehungs- und Kommunikationsstil von Muumlttern und Vaumltern wie auch in ihrer eigenen Haltung gegenuumlber Suchtmitteln liegen bedeutende Schutz- oder Risikofaktoren fuumlr Suchtentwicklung Es gilt den Einfluss von Familien fuumlr die Praumlvention zu nutzen

Deshalb hat Sucht Schweiz am 25 April 2013 in Biel einen nationa-len Kongress zur familienbasierten Suchtpraumlvention durchgefuumlhrt Die uumlber 120 am Kongress teilnehmenden Fachleute aus dem Be-reich der familienbezogenen Praumlvention erhielten einen Uumlberblick uumlber die Situation in der Schweiz sowie einen Einblick in Projekte aus dem Ausland Es wurde deutlich dass das Potential der fami-lienbasierten Suchtpraumlvention in der Schweiz noch unzureichend genutzt wird Auch werden benachteiligte Familien noch wenig erreicht Bestehende Angebote werden uumlberwiegend von gebilde-ten und gut integrierten Eltern genutzt

Der Kongress bot sehr gute Ideen

wie man Loumlsungswege foumlrdern und

sie an jeden Familienkontext anzu-

passen kann

Teilnehmerin des Kongresses

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

16

Im Anschluss an die Praumlsentation von mehreren Best-Practice-Pro-jekten aus dem Ausland wurden Erfolgsfaktoren und Stolpersteine identifiziert Daraus konnten Zugangsmoumlglichkeiten zu Eltern und speziell zu benachteiligten Familien abgeleitet werden

Alkohol und Schwangerschaft Erarbeitung von Empfehlungen fuumlr Fachleute

Ziel dieses 2013 gestarteten Projektes ist die Erarbeitung breit abgestuumltzter Empfehlungen fuumlr Fachpersonen zu Alkohol in der Schwangerschaft In einer ersten Phase wurde dank finanzieller Unterstuumltzung des NPA ein Bericht laquoSchwangerschaft und Alko-holraquo verfasst welcher eine Uumlbersicht uumlber aktuelle wissenschaft-liche Erkenntnisse zu den Risiken des Alkoholkonsums waumlhrend der Schwangerschaft ermoumlglicht Diese Erkenntnisse liefern Exper-tinnen und Experten die Grundlage um in einer zweiten Projekt-phase 2014 im Rahmen einer Experten-Befragung einen Konsens zu erarbeiten wie schwangere Frauen hinsichtlich Alkoholkonsum beraten werden koumlnnen Ziel ist dass zukuumlnftig Fachleute im Be-reich Schwangerschaft und Geburt (GynaumlkologInnen Hebammen Praumlventionsfachleuchte ua) Empfehlungen erhalten die sie in ihrem jeweiligen Berufskontext den Adressatinnen weitergeben koumlnnen

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

17TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze

Um neuen Entwicklungen und Suchtproblematiken gerecht zu werden muumlssen permanent neue Praxismodelle entwickelt und bestehende getestet werden Sucht Schweiz hat sich diesbezuumlglich im 2013 mehrfach engagiert Fuumlr die Sucht-praumlvention ist zudem entscheidend ob gesetzliche Bestimmungen eingehalten werden Diesbezuumlgliche Untersuchungen von Sucht Schweiz haben gezeigt dass noch grosser Handlungsbedarf besteht

18

Von der Theorie zur Praxis Entwicklung von regionalen Modellprojekten fuumlr familien- bezogene Suchtpraumlvention

Das Aufwachsen in bdquoEinelternfamilienldquo in schwierigen Lebenslagen gilt als Risikofaktor fuumlr Sucht im Jugendalter Gleichzeitig gehoumlren familienbasierte Angebote zu den wirksamsten Ansaumltzen in der Al-koholpraumlvention In der Praumlvention werden alleinerziehende Eltern wie auch Eltern mit wenig Ressourcen jedoch nur selten erreicht Diese Luumlcke soll nun geschlossen werden

Bereits 2012 hat Sucht Schweiz international etablierte Best Prac-tice-Ansaumltze suchtpraumlventiver Elternprojekte identifiziert sowie eine Bestandsaufnahme der Projekte in der Schweiz durchgefuumlhrt

Der daraus resultierende Massnahmen- und Empfehlungskatalog fuumlr Fachleute fliesst nun in die Entwicklung von wissenschaftlich begleiteten Modellprojekten ein Sucht Schweiz erarbeitet gemein-sam mit der Stiftung Berner Gesundheit ein Pilotprojekt fuumlr alleiner-ziehende Eltern Ziele des Projekts sind die Verzoumlgerung des Ein-stiegs in den Substanzkonsum sowie die Verringerung von bereits bestehendem Konsum bei Jugendlichen

Im Rahmen der Ausarbeitung fand eine Befragung von uumlber 50 allein- erziehenden Muumlttern und Vaumltern in sozial benachteiligten Lebenssi-tuationen statt um Einblick in deren Beduumlrfnisse zu erhalten Von einer Mehrheit der Befragten wurde ein Angebot mit mehreren Treffen gewuumlnscht ndash Voraussetzung ist neben Anderem ein Kinder-huumltedienst

Nationale Expertengruppe fuumlr Fachleute aus dem Bereich familienbasierte Praumlvention

Um die Entwicklung von regionalen Modellprojekten im Bereich der familienbezogenen Suchtpraumlvention zu unterstuumltzen und breit zu verankern wurde eine nationale Expertinnen- und Expertengruppe gebildet Die 10 Fachpersonen bringen ihr Wissen und ihre Erfah-

laquoHilfe mein Kind ist Teenagerraquo

Aus der Befragung alleinerziehender VaumlterMuumltter

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

19

rungen im Zusammenhang mit familienbezogener Suchtpraumlvention ein so dass alle vom gegenseitigen Austausch wie auch von der gemeinsamen Entwicklung von Modellprojekten profitieren koumlnnen

laquocool and cleanraquo

Im Auftrag von Swiss Olympic fuumlhrt Sucht Schweiz eine Teilevalua-tion des Praumlventionsprogramms laquocool and cleanraquo durch Es ist das groumlsste nationale Programm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay im Sport und richtet sich insbesondere an Jugendliche im Breitensport und Schweizer Nachwuchstalente Im Jahr 2013 wurde Sucht Schweiz erneut mit einer Teilevaluation von laquocool and cleanraquo beauftragt Um die Umsetzung des Programms zu evaluieren werden bis Ende 2014 etwa 25 halbstuumlndige Gruppengespraumlche mit laquocool and cleanraquo-Teams (Sportgruppen die am Programm laquocool and cleanraquo mitmachen) durchgefuumlhrt

Wie erhalten Jugendliche Zugang zum Alkohol

In diesem Projekt wurde untersucht auf welchen Wegen Jugendliche zu Alkohol kommen obwohl sie noch nicht dazu berechtigt waumlren Hierzu fuumlhrte Sucht Schweiz 223 qualitative Interviews mit Jugendli-chen aus verschiedenen Regionen der Suisse Romande durch Die Jugendlichen zeigten sich erstaunlich erfinderisch im Beschaffen von Alkohol und gaben preis wie sie die Zugangsbeschraumlnkungen wahrnehmen So brachte die Studie Aufschluumlsse uumlber noumltige Mass-nahmen auf Seite der Behoumlrden

Zwei Drittel der Befragten gaben zu unberechtigt Alkohol gekauft zu haben Nur fuumlr einen Drittel der Befragten allerdings ist dies die bevorzugte Beschaffungsweise Ein weiteres Drittel laumlsst sich den Kauf lieber durch einen volljaumlhrigen Stellvertreter erledigen ein Viertel der Befragten hat bevorzugt an geselligen Gelegenheiten Zugang zu Alkohol oft im Austausch gegen andere Beitraumlge Die Resultate wurden auf Konferenzen praumlsentiert und werden noch in wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

20

Gleichzeitig hat Sucht Schweiz eine zweite Welle von Alkohol- Testkaumlufen im Kanton Waadt wissenschaftlich begleitet Die von der Fondation Vaudoise contre lrsquoalcoolisme mandatierten jugendlichen Testkaumlufer sollten versuchen Alkohol in Laumlden einzukaufen Damit wurde uumlberpruumlft ob die Geschaumlfte die gesetzlichen Vorschriften nun besser einhielten Die Resultate dieser zweiten Welle (nach 2011) waren ernuumlchternd Nur 21 der Verkaufsstellen kamen dem Ge-setz nach in 79 der Tests konnten Jugendliche ihnen nicht zuste-hende alkoholische Getraumlnke erwerben Die Restaurants verhielten sich dabei noch weniger gesetzeskonform als der Detailhandel

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

21TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz erarbeitet nicht nur Empfehlungen sondern bietet auch Weiterbildungen fuumlr Fachleute und Verantwortliche in Unternehmen damit diese ihre Praumlventionsfunktion noch besser wahrnehmen koumlnnen Zudem beraumlt Sucht Schweiz suchtbetroffene Menschen und ihre Angehoumlrigen sei es per Telefon Mail oder Internet

Sucht Schweiz schult und beraumlt

22

Kinder aus alkoholbelasteten Familien identifizieren Schulung von Multiplikatoren

Im Jahr 2012 hat Sucht Schweiz mit finanzieller Unterstuumltzung des NPA (Nationales Programm Alkohol) eine Multiplikatorenfortbildung entwickelt Mit diesem Training koumlnnen kantonale Partner geschult werden damit diese ihrerseits Personen in ihrer Region ausbilden resp sensibilisieren koumlnnen die beruflich mit Kindern und Jugendli-chen aus suchtbelasteten Familien in Kontakt sind (Sozialdienst Jugendgericht usw) So kann Sucht Schweiz Fachpersonen aus dem Sozial- Gesundheits- und Bildungsbereich fuumlr das Thema sen-sibilisieren Die sehr interaktive und praxisorientierte Fortbildung beinhaltet nebst Fachwissen auch didaktisches Material 2013 wur-den in der Romandie zwei und in der Deutschschweiz drei Fortbil-dungen agrave 2 Tagen durchgefuumlhrt Die naumlchste Fortbildung findet am 67 November 2014 in Aarau statt

Als Ergaumlnzung zur Weiterbildung wurde 2013 der bestehende Leit-faden fuumlr Fachpersonen bdquoUnterstuumltzung fuumlr Kinder aus alkoholbe-lasteten Familien Grundlagen und Interventionsmoumlglichkeitenldquo uumlberarbeitet und erweitert Er ist zudem neu auch auf Italienisch erhaumlltlich

Suchtpraumlvention in Betrieben

Die Nachfrage nach unseren Kader- und Mitarbeiterschulungen zur betrieblichen Suchtpraumlvention in der Romandie ist weiterhin gross Deshalb wurde das Angebot auch im Jahr 2013 weitergefuumlhrt Gleichzeitig wurde die Website wwwalkoholamarbeitsplatzch aktualisiert sowie neu auf Italienisch adaptiert Auch ausserhalb von Betrieben beispielsweise an Fachhochschulen wurden ver-schiedene Workshops und Schulungen rund ums Thema Sucht am Arbeitsplatz durchgefuumlhrt

laquoIm Kurs habe ich wertvolle Metho-

den zur Vermittlung des Themas

kennen gelerntraquo

Schulungsteilnehmerin

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

23

Beratung am Telefon per Mail und per Internet

Sucht Schweiz beantwortet Fragen rund um Sucht und Suchtmittel Die Fragen aus der Bevoumllkerung wie auch aus Fachkreisen oder von Schulen betreffen generelle Informationen zu Sucht wie auch konkrete Konsumsituationen Die Praumlventionsabteilung hat im Jahr 2013 telefonisch oder schriftlich 506 solche Anfragen bearbeitet und hierfuumlr uumlber 500 Stunden investiert Zusaumltzlich beantwortet Sucht Schweiz auf wwwciaoch Anfragen von Jugendlichen die psychoaktive Substanzen betreffen Um noch benutzerfreundlicher zu werden hat Sucht Schweiz uumlberdies ihre Website-Rubrik bdquoRat und Hilferaquo im 2013 grundlegend uumlberarbeitet

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

24 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein

Strukturelle Massnahmen sind in der Suchtpraumlvention unabdingbar Dazu zaumlhlen die gesetzliche Steuerung des Preises der Zugaumlnglichkeit oder der Werbung fuumlr Alkohol und Tabak Sucht Schweiz setzt sich gemeinsam mit Partnern fuumlr eine wirksame Suchtpolitik ein Mit Medientexten Faktenblaumlttern oder Beitraumlgen auf wwwsuchtschweizch sensibilisiert Sucht Schweiz politische Kreise und die Oumlffentlichkeit Parlamentarier und Parlamentarierinnen erhalten zudem spezi-fische Informationen zur Entscheidungsfindung

25

Geschaumltzte 250rsquo000 Personen in der

Schweiz sind alkoholabhaumlngig Dies

entspricht fast zwei Mal der Einwoh-

nerzahl Berns Jeder 12 Todesfall ist

auf Alkohol zuruumlckzufuumlhren und jede

5 Person trinkt Alkohol auf riskante

Weise Diese Fakten gehen allzu oft

vergessen

Totalrevision Alkoholgesetz

In einer Koalition mit den Suchtfachverbaumlnden sowie weiteren Part-nern engagiert sich Sucht Schweiz fuumlr eine verantwortungsvolle Alkoholpolitik Die laufende Revision der Alkoholgesetzgebung ist das Geschaumlft mit der groumlssten Tragweite Aus Praumlventionssicht standen die Zeichen im Berichtsjahr auf Sturm Die wichtigsten Massnahmen zur Eindaumlmmung des problematischen Konsums haben gegen- uumlber den Interessen der Alkoholindustrie einen schweren Stand Mindestpreise ein Nachtverkaufsverbot keine Lockvogelangebote In einem zunehmend liberalisierten Markt waumlren dies wirksame Marktkorrekturen zum Schutz der Gesundheit Davon ist die heutige Gesetzesvorlage weit entfernt

Kurze Chronologie der Debatte

bull Uumlberraschend spricht sich der Staumlnderat im Maumlrz 2013 fuumlr Min-destpreise aus Ein Rechtsgutachten bestaumltigt im Uumlbrigen dass ein Mindestpreis mit dem Freihandelsabkommen Schweiz-EU sowie mit der Wirtschaftsfreiheit vereinbar ist Gleichzeitig will die Kleine Kammer den Verkauf alkoholischer Getraumlnke im Detail-handel zwischen 22 und 06 Uhr verbieten und das heutige Verbot von Happy Hours fuumlr Spirituosen aufheben

bull Im September 2013 spricht sich der Nationalrat gegen einen Min-destpreis und gegen ein Verkaufsverbot in der Nacht aus Einig-keit herrscht bei den Happy Hours Diese sollen fuumlr alle Alkoho-lika und jederzeit erlaubt sein Gleich wie der Staumlnderat will der Nationalrat Testkaumlufe im Gesetz verankern

bull Die Kommission fuumlr Wirtschaft und Abgaben des Staumlnderats beauftragt die Verwaltung ein verfassungskonformes Steuer-system zu finden welches die houmlheren Produktionskosten in der Schweiz wettmacht und Hochstammbaumlume foumlrdert Um Steuer-ausfaumllle zu vermeiden sprechen sich Praumlventionskreise gegen ein neues Steuersystem aus

bull Die Parlamentsdebatte wird im 2014 fortgesetzt

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

26

15 aller Todesfaumllle in der Schweiz

gehen auf das Konto Rauchen

Kostenfolge bei Spitaleinlieferungen nach Alkoholvergiftungen

Auch bei der Aumlnderung des Krankenversicherungsgesetzes agiert Sucht Schweiz in einer Koalition mit Partnern Laut der Initiative von Nationalrat Toni Bortoluzzi (SVP) soll die medizinische Notversorgung nach exzessivem Alkoholkonsum durch die Betroffenen selbst be-zahlt werden Die Kommission fuumlr soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates ist Mitte 2013 auf einen entsprechenden Entwurf einer Gesetzesaumlnderung eingetreten Im Fruumlhjahr 2014 soll die Vor-lage bei den interessierten Kreisen in die Vernehmlassung geschickt werden

Wer wegen Alkoholabhaumlngigkeit oder Alkoholvergiftung aumlrztliche Hilfe braucht soll diese weiterhin unabhaumlngig vom Portemonnaie bekommen Das fordern Suchtfachleute darunter Sucht Schweiz die mit der Medienarbeit zum Thema politische Kreise und die Be-voumllkerung sensibilisiert Die geplante Neuregelung laumlsst befuumlrchten dass Personen mit einer Alkoholvergiftung nicht versorgt werden weil sie die Kosten scheuen oder ihnen das Geld fehlt Die Notver- sorgung rettet Leben und sie ermoumlglicht weitere Hilfe die das Trink- verhalten zu aumlndern vermag

Revision Tabaksteuergesetz

Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention (AT) ver-folgt Sucht Schweiz die Politikentwicklung beim Tabak Mit der Revi-sion des Tabaksteuergesetzes soll die Besteuerung des inlaumlndischen Tabaks schrittweise ans EU-Niveau angepasst werden Der Bun-desrat verfolgt in erster Linie fiskalpolitische Ziele Gesundheits- organisationen forderten in der Vernehmlassung spuumlrbare Steuer- erhoumlhungen die den Tabakkonsum sowie die Anzahl Tabaktoter ver-mindern

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

27

In diesem Jahr finden allein auf dem

amerikanischen Kontinent uumlber 15

Millionen Menschen neue Regulie-

rungen vor die es ihnen erlauben

Cannabis legal zu erwerben und zu

konsumieren - sofern sie das zulaumls-

sige Alter erreicht haben

Cannabis

Bislang war der Cannabiskonsum kantonal unterschiedlich geahn-det worden Mit dem Inkrafttreten des revidierten Betaumlubungsmit-telgesetzes im Oktober 2013 folgte eine nationale Regelung die von den strafrechtlichen Konsequenzen abruumlckt Der Konsum kann heute mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken geahndet wer-den wenn die Person mindestens 18-jaumlhrig ist und nicht gleichzeitig andere Gesetzesverstoumlsse begeht Da der Besitz von mehr als 10 g Cannabis strafbar ist kommt das Ordnungsbussenverfahren nur bei Besitz von weniger als 10 g zur Anwendung Sucht Schweiz hat sich seit langem fuumlr die Abkehr von der wirkungslosen Kriminalisie-rung ausgesprochen obwohl damit nicht alle Probleme geloumlst sind

International sind derzeit verschiedene Entwicklungen in der Can-nabispolitik zu beobachten Auch in der Schweiz ist in mehreren Staumldten die Diskussion uumlber alternative Modelle fuumlr den Umgang mit Cannabis im Gang Sucht Schweiz verfolgt die Regulierungs-bestrebungen beim Cannabis auf nationaler und internationaler Ebene eingehend und liefert im Maumlrz 2014 mit einem neuen Bericht einen differenzierten Blick auf die oft komplexen Regulierungsmo-delle

Nationale Strategien zur Gesundheit

Der Bundesrat hat im Januar 2013 die Gesamtschau bdquoGe-sundheit2020ldquo verabschiedet Mit Massnahmen in allen Berei-chen des Gesundheitssystems sollen Gesundheitsfoumlrderung und Krankheitsvorbeugung intensiviert werden Im November 2013 beschlossen Bund und Kantone zudem den Start fuumlr die Erarbei-tung einer Nationalen Strategie zur Praumlvention nicht uumlbertragbarer Krankheiten bis 2016 Die Strategie soll die Gesundheitskompe-tenzen der Bevoumllkerung verbessern sowie Rahmenbedingungen fuumlr ein gesuumlnderes Verhalten schaffen Sucht Schweiz zaumlhlt zu den zahlreichen Akteuren welche beide Strategien weiter entwickeln

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

28 TAumlTIGKEITSBERICHT 201328

2013in Zahlen

29TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die sich Tag fuumlr Tag engagieren um Suchtprobleme zu vermindern oder zu verhuumlten

Kurse und Konferenzbeitraumlge unserer Fachleute aus Praumlvention und For-schung

Kurse und Fortbildungen fuumlr Betriebe in der Romandie zum professionellen Umgang mit Alkoholproblemen am Arbeitsplatz

Publikationen unserer Forschungsabteilung Artikel in Fachzeitschriften Buumlcher Buchbeitraumlge und Forschungsberichte

TeilnehmerInnen am nationalen Kongress laquoFamilienbasierte Suchtpraumlven-tionraquo

Stunden fuumlr Beratung und Auskuumlnfte via Telefon oder Internet zu Fragen rund um Abhaumlngigkeiten

Medienbeitraumlge mit Nennung von Sucht Schweiz

Abonnentinnen und Abonnenten des Elternnewsletters (1873 in Deutsch 991 in Franzoumlsisch)

Abonnentinnen und Abonnenten unseres allgemeinen Newsletters (2903 in Deutsch 1684 in Franzoumlsisch)

Jugendliche welche die Website wwwmeinselbstwertgefuumlhlch besuchten

Besucherinnen und Besucher der mehrsprachigen Webseite wwwsos-spielsuchtch

Besuche auf der Website wwwtinatonich ein Praumlventionsprogramm fuumlr Einrichtungen die Kinder von 4-6 Jahren betreuen

Downloads von Broschuumlren auf wwwsuchtschweizch

Exemplare unserer Publikationen die in Deutsch Franzoumlsisch Italienisch oder weiteren Sprachen in die ganze Schweiz verschickt wurden

Uumlber 1 Million Besuche auf den Websites von Sucht Schweiz (Hauptseite wwwsuchtschweizch sowie die Sites MamatrinktPapatrinkt Alkoholkon-sum Alkohol im Koumlrper Alkohol im Strassenverkehr Spielsucht TinaampToni sowie Mein Selbstwertgefuumlhl)

49

83

86

119

121

553

1477

2864

4587

4640

11lsquo596

19rsquo266

246lsquo094

290lsquo783

1rsquo036rsquo105

30 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012

IN CHF 2013 2012

NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 3rsquo734rsquo591 3rsquo722rsquo139

NICHT ZUGEWIESENE LEGATE 420rsquo444 724rsquo522

TOTAL NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 4rsquo155rsquo036 4rsquo446rsquo661

ERTRAG AUS LEISTUNGEN 2rsquo256rsquo425 2rsquo982rsquo738

SUBVENTIONEN 1rsquo490rsquo711 1rsquo434rsquo886

ZUGEWIESENE SPENDEN FUumlR PROJEKTE 35rsquo150 50

ANDERE BETRIEBLICHE LEISTUNGEN 8rsquo792 16rsquo465

TOTAL BETRIEBSLEISTUNGEN 3rsquo791rsquo078 4rsquo434rsquo139

PERSONALAUFWAND -4rsquo678rsquo778 -4rsquo545rsquo167

LEISTUNGEN DRITTER -128rsquo564 -113rsquo331

TOTAL PERSONALAUFWAND -4rsquo807rsquo342 -4rsquo658rsquo498

DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

TOTAL DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

AUFWAND INFRASTRUKTUR -15rsquo043 -31rsquo919

MIETEN -47rsquo436 -49rsquo648

TOTAL AUFWAND INFRASTRUKTUR -62rsquo479 -81rsquo567

WEITERER VERWALTUNGSAUFWAND -172rsquo111 -232rsquo030

ANDERE BETRIEBSKOSTEN -42rsquo289 -40rsquo049

ABSCHREIBUNGEN -12rsquo508 0

SONSTIGER BETRIEBLICHER AUFWAND -226rsquo908 -272rsquo079

TOTAL BETRIEBSAUFWAND -8rsquo338rsquo058 -9rsquo080rsquo613

BETRIEBSERGEBNIS -391rsquo943 -199rsquo813

WERTSCHRIFTENERGEBNIS -418 3rsquo378

FINANZERGEBNIS -418 3rsquo378

IMMOBILIENERTRAG 168rsquo173 163rsquo235

IMMOBILIENAUFWAND -191rsquo400 -604rsquo765

ABSCHREIBUNGEN 1978-2012 -1rsquo547rsquo000

IMMOBILIENERGEBNIS -1rsquo570rsquo227 -441rsquo529

31TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012 (Fortsetzung)

IN CHF 2013 2012

AUSSERBETRIEBLICHER ERTRAG 1rsquo100rsquo791 14rsquo062

AUSSERBETRIEBLICHER AUFWAND -1rsquo098rsquo776 -1rsquo432

TOTAL AUSSERBETRIEBLICHE ERGEBNISSE 2rsquo015 12rsquo630

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR VOR AumlNDERUNG RESERVEN -1rsquo960rsquo573 -625rsquo334

AumlNDERUNGEN RESERVEN

VERWENDUNG ZUGEWIESENER RESERVEN 1rsquo941rsquo200 592rsquo000

BEITRAG AN ZUGEWIESENE RESERVEN 0 0

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR -19rsquo373 -33rsquo334

32

Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

33

Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

34

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

Unser Postcheckkonto fuumlr Ihre Spende 10-261-7

Sucht Schweiz Av Louis-Ruchonnet 14 Postfach 870 CH-1001 Lausanne Tel 021 321 29 11 Fax 021 321 29 40 wwwsuchtschweizch infosuchtschweizch

Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

bull transparenteInformationundaussagekraumlftigeRechnungslegung

bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

bull aufrichtigeKommunikationundfaireMittelbeschaffung

  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
Page 15: Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

15

Alkoholintoxikationen mit Spitaleinweisung

In den letzten Jahren haben Suchtfachstellen und Spitaumller in ver-schiedenen Kantonen Unterstuumltzungsangebote fuumlr Personen die mit einer Alkoholvergiftung ins Spital eingeliefert werden entwick-elt Ziel ist es mittels einer Kurzintervention bdquoam Krankenbettldquo oder zu einem spaumlteren Zeitpunkt gefaumlhrdete Personen fruumlhzeitig zu erfassen und ihnen bei Bedarf weiterfuumlhrende Unterstuumltzung anzubieten Betroffene sollen bei einer Alkoholvergiftung nicht nur medizinisch versorgt sondern auch motiviert werden sich mit dem riskanten Konsumverhalten auseinanderzusetzen

Die Angebote in der Schweiz zeichnen sich ua auf Grund unter-schiedlicher medizinischer Versorgungsstrukturen durch eine grosse Heterogenitaumlt aus was eine wissenschaftliche Auswertung der Projekte erschwert Deshalb hat Sucht Schweiz 2013 den na-tionalen und internationalen Wissensstand analysiert Auf dieser Basis werden nun Empfehlungen und ein Massnahmenkatalog fuumlr Fachleute erarbeitet dies in Zusammenarbeit mit einer Experten-gruppe in der Aumlrzte und Aumlrztinnen Pflegefachpersonen Wissen-schaftlerinnen sowie Fachleute kantonaler Suchtberatungsstellen vertreten sind

Kongress bdquoFamilienbasierte Suchtpraumlventionldquo

Im Erziehungs- und Kommunikationsstil von Muumlttern und Vaumltern wie auch in ihrer eigenen Haltung gegenuumlber Suchtmitteln liegen bedeutende Schutz- oder Risikofaktoren fuumlr Suchtentwicklung Es gilt den Einfluss von Familien fuumlr die Praumlvention zu nutzen

Deshalb hat Sucht Schweiz am 25 April 2013 in Biel einen nationa-len Kongress zur familienbasierten Suchtpraumlvention durchgefuumlhrt Die uumlber 120 am Kongress teilnehmenden Fachleute aus dem Be-reich der familienbezogenen Praumlvention erhielten einen Uumlberblick uumlber die Situation in der Schweiz sowie einen Einblick in Projekte aus dem Ausland Es wurde deutlich dass das Potential der fami-lienbasierten Suchtpraumlvention in der Schweiz noch unzureichend genutzt wird Auch werden benachteiligte Familien noch wenig erreicht Bestehende Angebote werden uumlberwiegend von gebilde-ten und gut integrierten Eltern genutzt

Der Kongress bot sehr gute Ideen

wie man Loumlsungswege foumlrdern und

sie an jeden Familienkontext anzu-

passen kann

Teilnehmerin des Kongresses

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

16

Im Anschluss an die Praumlsentation von mehreren Best-Practice-Pro-jekten aus dem Ausland wurden Erfolgsfaktoren und Stolpersteine identifiziert Daraus konnten Zugangsmoumlglichkeiten zu Eltern und speziell zu benachteiligten Familien abgeleitet werden

Alkohol und Schwangerschaft Erarbeitung von Empfehlungen fuumlr Fachleute

Ziel dieses 2013 gestarteten Projektes ist die Erarbeitung breit abgestuumltzter Empfehlungen fuumlr Fachpersonen zu Alkohol in der Schwangerschaft In einer ersten Phase wurde dank finanzieller Unterstuumltzung des NPA ein Bericht laquoSchwangerschaft und Alko-holraquo verfasst welcher eine Uumlbersicht uumlber aktuelle wissenschaft-liche Erkenntnisse zu den Risiken des Alkoholkonsums waumlhrend der Schwangerschaft ermoumlglicht Diese Erkenntnisse liefern Exper-tinnen und Experten die Grundlage um in einer zweiten Projekt-phase 2014 im Rahmen einer Experten-Befragung einen Konsens zu erarbeiten wie schwangere Frauen hinsichtlich Alkoholkonsum beraten werden koumlnnen Ziel ist dass zukuumlnftig Fachleute im Be-reich Schwangerschaft und Geburt (GynaumlkologInnen Hebammen Praumlventionsfachleuchte ua) Empfehlungen erhalten die sie in ihrem jeweiligen Berufskontext den Adressatinnen weitergeben koumlnnen

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

17TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze

Um neuen Entwicklungen und Suchtproblematiken gerecht zu werden muumlssen permanent neue Praxismodelle entwickelt und bestehende getestet werden Sucht Schweiz hat sich diesbezuumlglich im 2013 mehrfach engagiert Fuumlr die Sucht-praumlvention ist zudem entscheidend ob gesetzliche Bestimmungen eingehalten werden Diesbezuumlgliche Untersuchungen von Sucht Schweiz haben gezeigt dass noch grosser Handlungsbedarf besteht

18

Von der Theorie zur Praxis Entwicklung von regionalen Modellprojekten fuumlr familien- bezogene Suchtpraumlvention

Das Aufwachsen in bdquoEinelternfamilienldquo in schwierigen Lebenslagen gilt als Risikofaktor fuumlr Sucht im Jugendalter Gleichzeitig gehoumlren familienbasierte Angebote zu den wirksamsten Ansaumltzen in der Al-koholpraumlvention In der Praumlvention werden alleinerziehende Eltern wie auch Eltern mit wenig Ressourcen jedoch nur selten erreicht Diese Luumlcke soll nun geschlossen werden

Bereits 2012 hat Sucht Schweiz international etablierte Best Prac-tice-Ansaumltze suchtpraumlventiver Elternprojekte identifiziert sowie eine Bestandsaufnahme der Projekte in der Schweiz durchgefuumlhrt

Der daraus resultierende Massnahmen- und Empfehlungskatalog fuumlr Fachleute fliesst nun in die Entwicklung von wissenschaftlich begleiteten Modellprojekten ein Sucht Schweiz erarbeitet gemein-sam mit der Stiftung Berner Gesundheit ein Pilotprojekt fuumlr alleiner-ziehende Eltern Ziele des Projekts sind die Verzoumlgerung des Ein-stiegs in den Substanzkonsum sowie die Verringerung von bereits bestehendem Konsum bei Jugendlichen

Im Rahmen der Ausarbeitung fand eine Befragung von uumlber 50 allein- erziehenden Muumlttern und Vaumltern in sozial benachteiligten Lebenssi-tuationen statt um Einblick in deren Beduumlrfnisse zu erhalten Von einer Mehrheit der Befragten wurde ein Angebot mit mehreren Treffen gewuumlnscht ndash Voraussetzung ist neben Anderem ein Kinder-huumltedienst

Nationale Expertengruppe fuumlr Fachleute aus dem Bereich familienbasierte Praumlvention

Um die Entwicklung von regionalen Modellprojekten im Bereich der familienbezogenen Suchtpraumlvention zu unterstuumltzen und breit zu verankern wurde eine nationale Expertinnen- und Expertengruppe gebildet Die 10 Fachpersonen bringen ihr Wissen und ihre Erfah-

laquoHilfe mein Kind ist Teenagerraquo

Aus der Befragung alleinerziehender VaumlterMuumltter

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

19

rungen im Zusammenhang mit familienbezogener Suchtpraumlvention ein so dass alle vom gegenseitigen Austausch wie auch von der gemeinsamen Entwicklung von Modellprojekten profitieren koumlnnen

laquocool and cleanraquo

Im Auftrag von Swiss Olympic fuumlhrt Sucht Schweiz eine Teilevalua-tion des Praumlventionsprogramms laquocool and cleanraquo durch Es ist das groumlsste nationale Programm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay im Sport und richtet sich insbesondere an Jugendliche im Breitensport und Schweizer Nachwuchstalente Im Jahr 2013 wurde Sucht Schweiz erneut mit einer Teilevaluation von laquocool and cleanraquo beauftragt Um die Umsetzung des Programms zu evaluieren werden bis Ende 2014 etwa 25 halbstuumlndige Gruppengespraumlche mit laquocool and cleanraquo-Teams (Sportgruppen die am Programm laquocool and cleanraquo mitmachen) durchgefuumlhrt

Wie erhalten Jugendliche Zugang zum Alkohol

In diesem Projekt wurde untersucht auf welchen Wegen Jugendliche zu Alkohol kommen obwohl sie noch nicht dazu berechtigt waumlren Hierzu fuumlhrte Sucht Schweiz 223 qualitative Interviews mit Jugendli-chen aus verschiedenen Regionen der Suisse Romande durch Die Jugendlichen zeigten sich erstaunlich erfinderisch im Beschaffen von Alkohol und gaben preis wie sie die Zugangsbeschraumlnkungen wahrnehmen So brachte die Studie Aufschluumlsse uumlber noumltige Mass-nahmen auf Seite der Behoumlrden

Zwei Drittel der Befragten gaben zu unberechtigt Alkohol gekauft zu haben Nur fuumlr einen Drittel der Befragten allerdings ist dies die bevorzugte Beschaffungsweise Ein weiteres Drittel laumlsst sich den Kauf lieber durch einen volljaumlhrigen Stellvertreter erledigen ein Viertel der Befragten hat bevorzugt an geselligen Gelegenheiten Zugang zu Alkohol oft im Austausch gegen andere Beitraumlge Die Resultate wurden auf Konferenzen praumlsentiert und werden noch in wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

20

Gleichzeitig hat Sucht Schweiz eine zweite Welle von Alkohol- Testkaumlufen im Kanton Waadt wissenschaftlich begleitet Die von der Fondation Vaudoise contre lrsquoalcoolisme mandatierten jugendlichen Testkaumlufer sollten versuchen Alkohol in Laumlden einzukaufen Damit wurde uumlberpruumlft ob die Geschaumlfte die gesetzlichen Vorschriften nun besser einhielten Die Resultate dieser zweiten Welle (nach 2011) waren ernuumlchternd Nur 21 der Verkaufsstellen kamen dem Ge-setz nach in 79 der Tests konnten Jugendliche ihnen nicht zuste-hende alkoholische Getraumlnke erwerben Die Restaurants verhielten sich dabei noch weniger gesetzeskonform als der Detailhandel

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

21TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz erarbeitet nicht nur Empfehlungen sondern bietet auch Weiterbildungen fuumlr Fachleute und Verantwortliche in Unternehmen damit diese ihre Praumlventionsfunktion noch besser wahrnehmen koumlnnen Zudem beraumlt Sucht Schweiz suchtbetroffene Menschen und ihre Angehoumlrigen sei es per Telefon Mail oder Internet

Sucht Schweiz schult und beraumlt

22

Kinder aus alkoholbelasteten Familien identifizieren Schulung von Multiplikatoren

Im Jahr 2012 hat Sucht Schweiz mit finanzieller Unterstuumltzung des NPA (Nationales Programm Alkohol) eine Multiplikatorenfortbildung entwickelt Mit diesem Training koumlnnen kantonale Partner geschult werden damit diese ihrerseits Personen in ihrer Region ausbilden resp sensibilisieren koumlnnen die beruflich mit Kindern und Jugendli-chen aus suchtbelasteten Familien in Kontakt sind (Sozialdienst Jugendgericht usw) So kann Sucht Schweiz Fachpersonen aus dem Sozial- Gesundheits- und Bildungsbereich fuumlr das Thema sen-sibilisieren Die sehr interaktive und praxisorientierte Fortbildung beinhaltet nebst Fachwissen auch didaktisches Material 2013 wur-den in der Romandie zwei und in der Deutschschweiz drei Fortbil-dungen agrave 2 Tagen durchgefuumlhrt Die naumlchste Fortbildung findet am 67 November 2014 in Aarau statt

Als Ergaumlnzung zur Weiterbildung wurde 2013 der bestehende Leit-faden fuumlr Fachpersonen bdquoUnterstuumltzung fuumlr Kinder aus alkoholbe-lasteten Familien Grundlagen und Interventionsmoumlglichkeitenldquo uumlberarbeitet und erweitert Er ist zudem neu auch auf Italienisch erhaumlltlich

Suchtpraumlvention in Betrieben

Die Nachfrage nach unseren Kader- und Mitarbeiterschulungen zur betrieblichen Suchtpraumlvention in der Romandie ist weiterhin gross Deshalb wurde das Angebot auch im Jahr 2013 weitergefuumlhrt Gleichzeitig wurde die Website wwwalkoholamarbeitsplatzch aktualisiert sowie neu auf Italienisch adaptiert Auch ausserhalb von Betrieben beispielsweise an Fachhochschulen wurden ver-schiedene Workshops und Schulungen rund ums Thema Sucht am Arbeitsplatz durchgefuumlhrt

laquoIm Kurs habe ich wertvolle Metho-

den zur Vermittlung des Themas

kennen gelerntraquo

Schulungsteilnehmerin

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

23

Beratung am Telefon per Mail und per Internet

Sucht Schweiz beantwortet Fragen rund um Sucht und Suchtmittel Die Fragen aus der Bevoumllkerung wie auch aus Fachkreisen oder von Schulen betreffen generelle Informationen zu Sucht wie auch konkrete Konsumsituationen Die Praumlventionsabteilung hat im Jahr 2013 telefonisch oder schriftlich 506 solche Anfragen bearbeitet und hierfuumlr uumlber 500 Stunden investiert Zusaumltzlich beantwortet Sucht Schweiz auf wwwciaoch Anfragen von Jugendlichen die psychoaktive Substanzen betreffen Um noch benutzerfreundlicher zu werden hat Sucht Schweiz uumlberdies ihre Website-Rubrik bdquoRat und Hilferaquo im 2013 grundlegend uumlberarbeitet

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

24 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein

Strukturelle Massnahmen sind in der Suchtpraumlvention unabdingbar Dazu zaumlhlen die gesetzliche Steuerung des Preises der Zugaumlnglichkeit oder der Werbung fuumlr Alkohol und Tabak Sucht Schweiz setzt sich gemeinsam mit Partnern fuumlr eine wirksame Suchtpolitik ein Mit Medientexten Faktenblaumlttern oder Beitraumlgen auf wwwsuchtschweizch sensibilisiert Sucht Schweiz politische Kreise und die Oumlffentlichkeit Parlamentarier und Parlamentarierinnen erhalten zudem spezi-fische Informationen zur Entscheidungsfindung

25

Geschaumltzte 250rsquo000 Personen in der

Schweiz sind alkoholabhaumlngig Dies

entspricht fast zwei Mal der Einwoh-

nerzahl Berns Jeder 12 Todesfall ist

auf Alkohol zuruumlckzufuumlhren und jede

5 Person trinkt Alkohol auf riskante

Weise Diese Fakten gehen allzu oft

vergessen

Totalrevision Alkoholgesetz

In einer Koalition mit den Suchtfachverbaumlnden sowie weiteren Part-nern engagiert sich Sucht Schweiz fuumlr eine verantwortungsvolle Alkoholpolitik Die laufende Revision der Alkoholgesetzgebung ist das Geschaumlft mit der groumlssten Tragweite Aus Praumlventionssicht standen die Zeichen im Berichtsjahr auf Sturm Die wichtigsten Massnahmen zur Eindaumlmmung des problematischen Konsums haben gegen- uumlber den Interessen der Alkoholindustrie einen schweren Stand Mindestpreise ein Nachtverkaufsverbot keine Lockvogelangebote In einem zunehmend liberalisierten Markt waumlren dies wirksame Marktkorrekturen zum Schutz der Gesundheit Davon ist die heutige Gesetzesvorlage weit entfernt

Kurze Chronologie der Debatte

bull Uumlberraschend spricht sich der Staumlnderat im Maumlrz 2013 fuumlr Min-destpreise aus Ein Rechtsgutachten bestaumltigt im Uumlbrigen dass ein Mindestpreis mit dem Freihandelsabkommen Schweiz-EU sowie mit der Wirtschaftsfreiheit vereinbar ist Gleichzeitig will die Kleine Kammer den Verkauf alkoholischer Getraumlnke im Detail-handel zwischen 22 und 06 Uhr verbieten und das heutige Verbot von Happy Hours fuumlr Spirituosen aufheben

bull Im September 2013 spricht sich der Nationalrat gegen einen Min-destpreis und gegen ein Verkaufsverbot in der Nacht aus Einig-keit herrscht bei den Happy Hours Diese sollen fuumlr alle Alkoho-lika und jederzeit erlaubt sein Gleich wie der Staumlnderat will der Nationalrat Testkaumlufe im Gesetz verankern

bull Die Kommission fuumlr Wirtschaft und Abgaben des Staumlnderats beauftragt die Verwaltung ein verfassungskonformes Steuer-system zu finden welches die houmlheren Produktionskosten in der Schweiz wettmacht und Hochstammbaumlume foumlrdert Um Steuer-ausfaumllle zu vermeiden sprechen sich Praumlventionskreise gegen ein neues Steuersystem aus

bull Die Parlamentsdebatte wird im 2014 fortgesetzt

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

26

15 aller Todesfaumllle in der Schweiz

gehen auf das Konto Rauchen

Kostenfolge bei Spitaleinlieferungen nach Alkoholvergiftungen

Auch bei der Aumlnderung des Krankenversicherungsgesetzes agiert Sucht Schweiz in einer Koalition mit Partnern Laut der Initiative von Nationalrat Toni Bortoluzzi (SVP) soll die medizinische Notversorgung nach exzessivem Alkoholkonsum durch die Betroffenen selbst be-zahlt werden Die Kommission fuumlr soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates ist Mitte 2013 auf einen entsprechenden Entwurf einer Gesetzesaumlnderung eingetreten Im Fruumlhjahr 2014 soll die Vor-lage bei den interessierten Kreisen in die Vernehmlassung geschickt werden

Wer wegen Alkoholabhaumlngigkeit oder Alkoholvergiftung aumlrztliche Hilfe braucht soll diese weiterhin unabhaumlngig vom Portemonnaie bekommen Das fordern Suchtfachleute darunter Sucht Schweiz die mit der Medienarbeit zum Thema politische Kreise und die Be-voumllkerung sensibilisiert Die geplante Neuregelung laumlsst befuumlrchten dass Personen mit einer Alkoholvergiftung nicht versorgt werden weil sie die Kosten scheuen oder ihnen das Geld fehlt Die Notver- sorgung rettet Leben und sie ermoumlglicht weitere Hilfe die das Trink- verhalten zu aumlndern vermag

Revision Tabaksteuergesetz

Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention (AT) ver-folgt Sucht Schweiz die Politikentwicklung beim Tabak Mit der Revi-sion des Tabaksteuergesetzes soll die Besteuerung des inlaumlndischen Tabaks schrittweise ans EU-Niveau angepasst werden Der Bun-desrat verfolgt in erster Linie fiskalpolitische Ziele Gesundheits- organisationen forderten in der Vernehmlassung spuumlrbare Steuer- erhoumlhungen die den Tabakkonsum sowie die Anzahl Tabaktoter ver-mindern

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

27

In diesem Jahr finden allein auf dem

amerikanischen Kontinent uumlber 15

Millionen Menschen neue Regulie-

rungen vor die es ihnen erlauben

Cannabis legal zu erwerben und zu

konsumieren - sofern sie das zulaumls-

sige Alter erreicht haben

Cannabis

Bislang war der Cannabiskonsum kantonal unterschiedlich geahn-det worden Mit dem Inkrafttreten des revidierten Betaumlubungsmit-telgesetzes im Oktober 2013 folgte eine nationale Regelung die von den strafrechtlichen Konsequenzen abruumlckt Der Konsum kann heute mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken geahndet wer-den wenn die Person mindestens 18-jaumlhrig ist und nicht gleichzeitig andere Gesetzesverstoumlsse begeht Da der Besitz von mehr als 10 g Cannabis strafbar ist kommt das Ordnungsbussenverfahren nur bei Besitz von weniger als 10 g zur Anwendung Sucht Schweiz hat sich seit langem fuumlr die Abkehr von der wirkungslosen Kriminalisie-rung ausgesprochen obwohl damit nicht alle Probleme geloumlst sind

International sind derzeit verschiedene Entwicklungen in der Can-nabispolitik zu beobachten Auch in der Schweiz ist in mehreren Staumldten die Diskussion uumlber alternative Modelle fuumlr den Umgang mit Cannabis im Gang Sucht Schweiz verfolgt die Regulierungs-bestrebungen beim Cannabis auf nationaler und internationaler Ebene eingehend und liefert im Maumlrz 2014 mit einem neuen Bericht einen differenzierten Blick auf die oft komplexen Regulierungsmo-delle

Nationale Strategien zur Gesundheit

Der Bundesrat hat im Januar 2013 die Gesamtschau bdquoGe-sundheit2020ldquo verabschiedet Mit Massnahmen in allen Berei-chen des Gesundheitssystems sollen Gesundheitsfoumlrderung und Krankheitsvorbeugung intensiviert werden Im November 2013 beschlossen Bund und Kantone zudem den Start fuumlr die Erarbei-tung einer Nationalen Strategie zur Praumlvention nicht uumlbertragbarer Krankheiten bis 2016 Die Strategie soll die Gesundheitskompe-tenzen der Bevoumllkerung verbessern sowie Rahmenbedingungen fuumlr ein gesuumlnderes Verhalten schaffen Sucht Schweiz zaumlhlt zu den zahlreichen Akteuren welche beide Strategien weiter entwickeln

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

28 TAumlTIGKEITSBERICHT 201328

2013in Zahlen

29TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die sich Tag fuumlr Tag engagieren um Suchtprobleme zu vermindern oder zu verhuumlten

Kurse und Konferenzbeitraumlge unserer Fachleute aus Praumlvention und For-schung

Kurse und Fortbildungen fuumlr Betriebe in der Romandie zum professionellen Umgang mit Alkoholproblemen am Arbeitsplatz

Publikationen unserer Forschungsabteilung Artikel in Fachzeitschriften Buumlcher Buchbeitraumlge und Forschungsberichte

TeilnehmerInnen am nationalen Kongress laquoFamilienbasierte Suchtpraumlven-tionraquo

Stunden fuumlr Beratung und Auskuumlnfte via Telefon oder Internet zu Fragen rund um Abhaumlngigkeiten

Medienbeitraumlge mit Nennung von Sucht Schweiz

Abonnentinnen und Abonnenten des Elternnewsletters (1873 in Deutsch 991 in Franzoumlsisch)

Abonnentinnen und Abonnenten unseres allgemeinen Newsletters (2903 in Deutsch 1684 in Franzoumlsisch)

Jugendliche welche die Website wwwmeinselbstwertgefuumlhlch besuchten

Besucherinnen und Besucher der mehrsprachigen Webseite wwwsos-spielsuchtch

Besuche auf der Website wwwtinatonich ein Praumlventionsprogramm fuumlr Einrichtungen die Kinder von 4-6 Jahren betreuen

Downloads von Broschuumlren auf wwwsuchtschweizch

Exemplare unserer Publikationen die in Deutsch Franzoumlsisch Italienisch oder weiteren Sprachen in die ganze Schweiz verschickt wurden

Uumlber 1 Million Besuche auf den Websites von Sucht Schweiz (Hauptseite wwwsuchtschweizch sowie die Sites MamatrinktPapatrinkt Alkoholkon-sum Alkohol im Koumlrper Alkohol im Strassenverkehr Spielsucht TinaampToni sowie Mein Selbstwertgefuumlhl)

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11lsquo596

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246lsquo094

290lsquo783

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30 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012

IN CHF 2013 2012

NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 3rsquo734rsquo591 3rsquo722rsquo139

NICHT ZUGEWIESENE LEGATE 420rsquo444 724rsquo522

TOTAL NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 4rsquo155rsquo036 4rsquo446rsquo661

ERTRAG AUS LEISTUNGEN 2rsquo256rsquo425 2rsquo982rsquo738

SUBVENTIONEN 1rsquo490rsquo711 1rsquo434rsquo886

ZUGEWIESENE SPENDEN FUumlR PROJEKTE 35rsquo150 50

ANDERE BETRIEBLICHE LEISTUNGEN 8rsquo792 16rsquo465

TOTAL BETRIEBSLEISTUNGEN 3rsquo791rsquo078 4rsquo434rsquo139

PERSONALAUFWAND -4rsquo678rsquo778 -4rsquo545rsquo167

LEISTUNGEN DRITTER -128rsquo564 -113rsquo331

TOTAL PERSONALAUFWAND -4rsquo807rsquo342 -4rsquo658rsquo498

DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

TOTAL DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

AUFWAND INFRASTRUKTUR -15rsquo043 -31rsquo919

MIETEN -47rsquo436 -49rsquo648

TOTAL AUFWAND INFRASTRUKTUR -62rsquo479 -81rsquo567

WEITERER VERWALTUNGSAUFWAND -172rsquo111 -232rsquo030

ANDERE BETRIEBSKOSTEN -42rsquo289 -40rsquo049

ABSCHREIBUNGEN -12rsquo508 0

SONSTIGER BETRIEBLICHER AUFWAND -226rsquo908 -272rsquo079

TOTAL BETRIEBSAUFWAND -8rsquo338rsquo058 -9rsquo080rsquo613

BETRIEBSERGEBNIS -391rsquo943 -199rsquo813

WERTSCHRIFTENERGEBNIS -418 3rsquo378

FINANZERGEBNIS -418 3rsquo378

IMMOBILIENERTRAG 168rsquo173 163rsquo235

IMMOBILIENAUFWAND -191rsquo400 -604rsquo765

ABSCHREIBUNGEN 1978-2012 -1rsquo547rsquo000

IMMOBILIENERGEBNIS -1rsquo570rsquo227 -441rsquo529

31TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012 (Fortsetzung)

IN CHF 2013 2012

AUSSERBETRIEBLICHER ERTRAG 1rsquo100rsquo791 14rsquo062

AUSSERBETRIEBLICHER AUFWAND -1rsquo098rsquo776 -1rsquo432

TOTAL AUSSERBETRIEBLICHE ERGEBNISSE 2rsquo015 12rsquo630

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR VOR AumlNDERUNG RESERVEN -1rsquo960rsquo573 -625rsquo334

AumlNDERUNGEN RESERVEN

VERWENDUNG ZUGEWIESENER RESERVEN 1rsquo941rsquo200 592rsquo000

BEITRAG AN ZUGEWIESENE RESERVEN 0 0

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR -19rsquo373 -33rsquo334

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Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

Unser Postcheckkonto fuumlr Ihre Spende 10-261-7

Sucht Schweiz Av Louis-Ruchonnet 14 Postfach 870 CH-1001 Lausanne Tel 021 321 29 11 Fax 021 321 29 40 wwwsuchtschweizch infosuchtschweizch

Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

bull transparenteInformationundaussagekraumlftigeRechnungslegung

bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

bull aufrichtigeKommunikationundfaireMittelbeschaffung

  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
Page 16: Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

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Im Anschluss an die Praumlsentation von mehreren Best-Practice-Pro-jekten aus dem Ausland wurden Erfolgsfaktoren und Stolpersteine identifiziert Daraus konnten Zugangsmoumlglichkeiten zu Eltern und speziell zu benachteiligten Familien abgeleitet werden

Alkohol und Schwangerschaft Erarbeitung von Empfehlungen fuumlr Fachleute

Ziel dieses 2013 gestarteten Projektes ist die Erarbeitung breit abgestuumltzter Empfehlungen fuumlr Fachpersonen zu Alkohol in der Schwangerschaft In einer ersten Phase wurde dank finanzieller Unterstuumltzung des NPA ein Bericht laquoSchwangerschaft und Alko-holraquo verfasst welcher eine Uumlbersicht uumlber aktuelle wissenschaft-liche Erkenntnisse zu den Risiken des Alkoholkonsums waumlhrend der Schwangerschaft ermoumlglicht Diese Erkenntnisse liefern Exper-tinnen und Experten die Grundlage um in einer zweiten Projekt-phase 2014 im Rahmen einer Experten-Befragung einen Konsens zu erarbeiten wie schwangere Frauen hinsichtlich Alkoholkonsum beraten werden koumlnnen Ziel ist dass zukuumlnftig Fachleute im Be-reich Schwangerschaft und Geburt (GynaumlkologInnen Hebammen Praumlventionsfachleuchte ua) Empfehlungen erhalten die sie in ihrem jeweiligen Berufskontext den Adressatinnen weitergeben koumlnnen

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

17TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze

Um neuen Entwicklungen und Suchtproblematiken gerecht zu werden muumlssen permanent neue Praxismodelle entwickelt und bestehende getestet werden Sucht Schweiz hat sich diesbezuumlglich im 2013 mehrfach engagiert Fuumlr die Sucht-praumlvention ist zudem entscheidend ob gesetzliche Bestimmungen eingehalten werden Diesbezuumlgliche Untersuchungen von Sucht Schweiz haben gezeigt dass noch grosser Handlungsbedarf besteht

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Von der Theorie zur Praxis Entwicklung von regionalen Modellprojekten fuumlr familien- bezogene Suchtpraumlvention

Das Aufwachsen in bdquoEinelternfamilienldquo in schwierigen Lebenslagen gilt als Risikofaktor fuumlr Sucht im Jugendalter Gleichzeitig gehoumlren familienbasierte Angebote zu den wirksamsten Ansaumltzen in der Al-koholpraumlvention In der Praumlvention werden alleinerziehende Eltern wie auch Eltern mit wenig Ressourcen jedoch nur selten erreicht Diese Luumlcke soll nun geschlossen werden

Bereits 2012 hat Sucht Schweiz international etablierte Best Prac-tice-Ansaumltze suchtpraumlventiver Elternprojekte identifiziert sowie eine Bestandsaufnahme der Projekte in der Schweiz durchgefuumlhrt

Der daraus resultierende Massnahmen- und Empfehlungskatalog fuumlr Fachleute fliesst nun in die Entwicklung von wissenschaftlich begleiteten Modellprojekten ein Sucht Schweiz erarbeitet gemein-sam mit der Stiftung Berner Gesundheit ein Pilotprojekt fuumlr alleiner-ziehende Eltern Ziele des Projekts sind die Verzoumlgerung des Ein-stiegs in den Substanzkonsum sowie die Verringerung von bereits bestehendem Konsum bei Jugendlichen

Im Rahmen der Ausarbeitung fand eine Befragung von uumlber 50 allein- erziehenden Muumlttern und Vaumltern in sozial benachteiligten Lebenssi-tuationen statt um Einblick in deren Beduumlrfnisse zu erhalten Von einer Mehrheit der Befragten wurde ein Angebot mit mehreren Treffen gewuumlnscht ndash Voraussetzung ist neben Anderem ein Kinder-huumltedienst

Nationale Expertengruppe fuumlr Fachleute aus dem Bereich familienbasierte Praumlvention

Um die Entwicklung von regionalen Modellprojekten im Bereich der familienbezogenen Suchtpraumlvention zu unterstuumltzen und breit zu verankern wurde eine nationale Expertinnen- und Expertengruppe gebildet Die 10 Fachpersonen bringen ihr Wissen und ihre Erfah-

laquoHilfe mein Kind ist Teenagerraquo

Aus der Befragung alleinerziehender VaumlterMuumltter

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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rungen im Zusammenhang mit familienbezogener Suchtpraumlvention ein so dass alle vom gegenseitigen Austausch wie auch von der gemeinsamen Entwicklung von Modellprojekten profitieren koumlnnen

laquocool and cleanraquo

Im Auftrag von Swiss Olympic fuumlhrt Sucht Schweiz eine Teilevalua-tion des Praumlventionsprogramms laquocool and cleanraquo durch Es ist das groumlsste nationale Programm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay im Sport und richtet sich insbesondere an Jugendliche im Breitensport und Schweizer Nachwuchstalente Im Jahr 2013 wurde Sucht Schweiz erneut mit einer Teilevaluation von laquocool and cleanraquo beauftragt Um die Umsetzung des Programms zu evaluieren werden bis Ende 2014 etwa 25 halbstuumlndige Gruppengespraumlche mit laquocool and cleanraquo-Teams (Sportgruppen die am Programm laquocool and cleanraquo mitmachen) durchgefuumlhrt

Wie erhalten Jugendliche Zugang zum Alkohol

In diesem Projekt wurde untersucht auf welchen Wegen Jugendliche zu Alkohol kommen obwohl sie noch nicht dazu berechtigt waumlren Hierzu fuumlhrte Sucht Schweiz 223 qualitative Interviews mit Jugendli-chen aus verschiedenen Regionen der Suisse Romande durch Die Jugendlichen zeigten sich erstaunlich erfinderisch im Beschaffen von Alkohol und gaben preis wie sie die Zugangsbeschraumlnkungen wahrnehmen So brachte die Studie Aufschluumlsse uumlber noumltige Mass-nahmen auf Seite der Behoumlrden

Zwei Drittel der Befragten gaben zu unberechtigt Alkohol gekauft zu haben Nur fuumlr einen Drittel der Befragten allerdings ist dies die bevorzugte Beschaffungsweise Ein weiteres Drittel laumlsst sich den Kauf lieber durch einen volljaumlhrigen Stellvertreter erledigen ein Viertel der Befragten hat bevorzugt an geselligen Gelegenheiten Zugang zu Alkohol oft im Austausch gegen andere Beitraumlge Die Resultate wurden auf Konferenzen praumlsentiert und werden noch in wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

20

Gleichzeitig hat Sucht Schweiz eine zweite Welle von Alkohol- Testkaumlufen im Kanton Waadt wissenschaftlich begleitet Die von der Fondation Vaudoise contre lrsquoalcoolisme mandatierten jugendlichen Testkaumlufer sollten versuchen Alkohol in Laumlden einzukaufen Damit wurde uumlberpruumlft ob die Geschaumlfte die gesetzlichen Vorschriften nun besser einhielten Die Resultate dieser zweiten Welle (nach 2011) waren ernuumlchternd Nur 21 der Verkaufsstellen kamen dem Ge-setz nach in 79 der Tests konnten Jugendliche ihnen nicht zuste-hende alkoholische Getraumlnke erwerben Die Restaurants verhielten sich dabei noch weniger gesetzeskonform als der Detailhandel

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

21TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz erarbeitet nicht nur Empfehlungen sondern bietet auch Weiterbildungen fuumlr Fachleute und Verantwortliche in Unternehmen damit diese ihre Praumlventionsfunktion noch besser wahrnehmen koumlnnen Zudem beraumlt Sucht Schweiz suchtbetroffene Menschen und ihre Angehoumlrigen sei es per Telefon Mail oder Internet

Sucht Schweiz schult und beraumlt

22

Kinder aus alkoholbelasteten Familien identifizieren Schulung von Multiplikatoren

Im Jahr 2012 hat Sucht Schweiz mit finanzieller Unterstuumltzung des NPA (Nationales Programm Alkohol) eine Multiplikatorenfortbildung entwickelt Mit diesem Training koumlnnen kantonale Partner geschult werden damit diese ihrerseits Personen in ihrer Region ausbilden resp sensibilisieren koumlnnen die beruflich mit Kindern und Jugendli-chen aus suchtbelasteten Familien in Kontakt sind (Sozialdienst Jugendgericht usw) So kann Sucht Schweiz Fachpersonen aus dem Sozial- Gesundheits- und Bildungsbereich fuumlr das Thema sen-sibilisieren Die sehr interaktive und praxisorientierte Fortbildung beinhaltet nebst Fachwissen auch didaktisches Material 2013 wur-den in der Romandie zwei und in der Deutschschweiz drei Fortbil-dungen agrave 2 Tagen durchgefuumlhrt Die naumlchste Fortbildung findet am 67 November 2014 in Aarau statt

Als Ergaumlnzung zur Weiterbildung wurde 2013 der bestehende Leit-faden fuumlr Fachpersonen bdquoUnterstuumltzung fuumlr Kinder aus alkoholbe-lasteten Familien Grundlagen und Interventionsmoumlglichkeitenldquo uumlberarbeitet und erweitert Er ist zudem neu auch auf Italienisch erhaumlltlich

Suchtpraumlvention in Betrieben

Die Nachfrage nach unseren Kader- und Mitarbeiterschulungen zur betrieblichen Suchtpraumlvention in der Romandie ist weiterhin gross Deshalb wurde das Angebot auch im Jahr 2013 weitergefuumlhrt Gleichzeitig wurde die Website wwwalkoholamarbeitsplatzch aktualisiert sowie neu auf Italienisch adaptiert Auch ausserhalb von Betrieben beispielsweise an Fachhochschulen wurden ver-schiedene Workshops und Schulungen rund ums Thema Sucht am Arbeitsplatz durchgefuumlhrt

laquoIm Kurs habe ich wertvolle Metho-

den zur Vermittlung des Themas

kennen gelerntraquo

Schulungsteilnehmerin

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Beratung am Telefon per Mail und per Internet

Sucht Schweiz beantwortet Fragen rund um Sucht und Suchtmittel Die Fragen aus der Bevoumllkerung wie auch aus Fachkreisen oder von Schulen betreffen generelle Informationen zu Sucht wie auch konkrete Konsumsituationen Die Praumlventionsabteilung hat im Jahr 2013 telefonisch oder schriftlich 506 solche Anfragen bearbeitet und hierfuumlr uumlber 500 Stunden investiert Zusaumltzlich beantwortet Sucht Schweiz auf wwwciaoch Anfragen von Jugendlichen die psychoaktive Substanzen betreffen Um noch benutzerfreundlicher zu werden hat Sucht Schweiz uumlberdies ihre Website-Rubrik bdquoRat und Hilferaquo im 2013 grundlegend uumlberarbeitet

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

24 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein

Strukturelle Massnahmen sind in der Suchtpraumlvention unabdingbar Dazu zaumlhlen die gesetzliche Steuerung des Preises der Zugaumlnglichkeit oder der Werbung fuumlr Alkohol und Tabak Sucht Schweiz setzt sich gemeinsam mit Partnern fuumlr eine wirksame Suchtpolitik ein Mit Medientexten Faktenblaumlttern oder Beitraumlgen auf wwwsuchtschweizch sensibilisiert Sucht Schweiz politische Kreise und die Oumlffentlichkeit Parlamentarier und Parlamentarierinnen erhalten zudem spezi-fische Informationen zur Entscheidungsfindung

25

Geschaumltzte 250rsquo000 Personen in der

Schweiz sind alkoholabhaumlngig Dies

entspricht fast zwei Mal der Einwoh-

nerzahl Berns Jeder 12 Todesfall ist

auf Alkohol zuruumlckzufuumlhren und jede

5 Person trinkt Alkohol auf riskante

Weise Diese Fakten gehen allzu oft

vergessen

Totalrevision Alkoholgesetz

In einer Koalition mit den Suchtfachverbaumlnden sowie weiteren Part-nern engagiert sich Sucht Schweiz fuumlr eine verantwortungsvolle Alkoholpolitik Die laufende Revision der Alkoholgesetzgebung ist das Geschaumlft mit der groumlssten Tragweite Aus Praumlventionssicht standen die Zeichen im Berichtsjahr auf Sturm Die wichtigsten Massnahmen zur Eindaumlmmung des problematischen Konsums haben gegen- uumlber den Interessen der Alkoholindustrie einen schweren Stand Mindestpreise ein Nachtverkaufsverbot keine Lockvogelangebote In einem zunehmend liberalisierten Markt waumlren dies wirksame Marktkorrekturen zum Schutz der Gesundheit Davon ist die heutige Gesetzesvorlage weit entfernt

Kurze Chronologie der Debatte

bull Uumlberraschend spricht sich der Staumlnderat im Maumlrz 2013 fuumlr Min-destpreise aus Ein Rechtsgutachten bestaumltigt im Uumlbrigen dass ein Mindestpreis mit dem Freihandelsabkommen Schweiz-EU sowie mit der Wirtschaftsfreiheit vereinbar ist Gleichzeitig will die Kleine Kammer den Verkauf alkoholischer Getraumlnke im Detail-handel zwischen 22 und 06 Uhr verbieten und das heutige Verbot von Happy Hours fuumlr Spirituosen aufheben

bull Im September 2013 spricht sich der Nationalrat gegen einen Min-destpreis und gegen ein Verkaufsverbot in der Nacht aus Einig-keit herrscht bei den Happy Hours Diese sollen fuumlr alle Alkoho-lika und jederzeit erlaubt sein Gleich wie der Staumlnderat will der Nationalrat Testkaumlufe im Gesetz verankern

bull Die Kommission fuumlr Wirtschaft und Abgaben des Staumlnderats beauftragt die Verwaltung ein verfassungskonformes Steuer-system zu finden welches die houmlheren Produktionskosten in der Schweiz wettmacht und Hochstammbaumlume foumlrdert Um Steuer-ausfaumllle zu vermeiden sprechen sich Praumlventionskreise gegen ein neues Steuersystem aus

bull Die Parlamentsdebatte wird im 2014 fortgesetzt

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

26

15 aller Todesfaumllle in der Schweiz

gehen auf das Konto Rauchen

Kostenfolge bei Spitaleinlieferungen nach Alkoholvergiftungen

Auch bei der Aumlnderung des Krankenversicherungsgesetzes agiert Sucht Schweiz in einer Koalition mit Partnern Laut der Initiative von Nationalrat Toni Bortoluzzi (SVP) soll die medizinische Notversorgung nach exzessivem Alkoholkonsum durch die Betroffenen selbst be-zahlt werden Die Kommission fuumlr soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates ist Mitte 2013 auf einen entsprechenden Entwurf einer Gesetzesaumlnderung eingetreten Im Fruumlhjahr 2014 soll die Vor-lage bei den interessierten Kreisen in die Vernehmlassung geschickt werden

Wer wegen Alkoholabhaumlngigkeit oder Alkoholvergiftung aumlrztliche Hilfe braucht soll diese weiterhin unabhaumlngig vom Portemonnaie bekommen Das fordern Suchtfachleute darunter Sucht Schweiz die mit der Medienarbeit zum Thema politische Kreise und die Be-voumllkerung sensibilisiert Die geplante Neuregelung laumlsst befuumlrchten dass Personen mit einer Alkoholvergiftung nicht versorgt werden weil sie die Kosten scheuen oder ihnen das Geld fehlt Die Notver- sorgung rettet Leben und sie ermoumlglicht weitere Hilfe die das Trink- verhalten zu aumlndern vermag

Revision Tabaksteuergesetz

Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention (AT) ver-folgt Sucht Schweiz die Politikentwicklung beim Tabak Mit der Revi-sion des Tabaksteuergesetzes soll die Besteuerung des inlaumlndischen Tabaks schrittweise ans EU-Niveau angepasst werden Der Bun-desrat verfolgt in erster Linie fiskalpolitische Ziele Gesundheits- organisationen forderten in der Vernehmlassung spuumlrbare Steuer- erhoumlhungen die den Tabakkonsum sowie die Anzahl Tabaktoter ver-mindern

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

27

In diesem Jahr finden allein auf dem

amerikanischen Kontinent uumlber 15

Millionen Menschen neue Regulie-

rungen vor die es ihnen erlauben

Cannabis legal zu erwerben und zu

konsumieren - sofern sie das zulaumls-

sige Alter erreicht haben

Cannabis

Bislang war der Cannabiskonsum kantonal unterschiedlich geahn-det worden Mit dem Inkrafttreten des revidierten Betaumlubungsmit-telgesetzes im Oktober 2013 folgte eine nationale Regelung die von den strafrechtlichen Konsequenzen abruumlckt Der Konsum kann heute mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken geahndet wer-den wenn die Person mindestens 18-jaumlhrig ist und nicht gleichzeitig andere Gesetzesverstoumlsse begeht Da der Besitz von mehr als 10 g Cannabis strafbar ist kommt das Ordnungsbussenverfahren nur bei Besitz von weniger als 10 g zur Anwendung Sucht Schweiz hat sich seit langem fuumlr die Abkehr von der wirkungslosen Kriminalisie-rung ausgesprochen obwohl damit nicht alle Probleme geloumlst sind

International sind derzeit verschiedene Entwicklungen in der Can-nabispolitik zu beobachten Auch in der Schweiz ist in mehreren Staumldten die Diskussion uumlber alternative Modelle fuumlr den Umgang mit Cannabis im Gang Sucht Schweiz verfolgt die Regulierungs-bestrebungen beim Cannabis auf nationaler und internationaler Ebene eingehend und liefert im Maumlrz 2014 mit einem neuen Bericht einen differenzierten Blick auf die oft komplexen Regulierungsmo-delle

Nationale Strategien zur Gesundheit

Der Bundesrat hat im Januar 2013 die Gesamtschau bdquoGe-sundheit2020ldquo verabschiedet Mit Massnahmen in allen Berei-chen des Gesundheitssystems sollen Gesundheitsfoumlrderung und Krankheitsvorbeugung intensiviert werden Im November 2013 beschlossen Bund und Kantone zudem den Start fuumlr die Erarbei-tung einer Nationalen Strategie zur Praumlvention nicht uumlbertragbarer Krankheiten bis 2016 Die Strategie soll die Gesundheitskompe-tenzen der Bevoumllkerung verbessern sowie Rahmenbedingungen fuumlr ein gesuumlnderes Verhalten schaffen Sucht Schweiz zaumlhlt zu den zahlreichen Akteuren welche beide Strategien weiter entwickeln

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

28 TAumlTIGKEITSBERICHT 201328

2013in Zahlen

29TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die sich Tag fuumlr Tag engagieren um Suchtprobleme zu vermindern oder zu verhuumlten

Kurse und Konferenzbeitraumlge unserer Fachleute aus Praumlvention und For-schung

Kurse und Fortbildungen fuumlr Betriebe in der Romandie zum professionellen Umgang mit Alkoholproblemen am Arbeitsplatz

Publikationen unserer Forschungsabteilung Artikel in Fachzeitschriften Buumlcher Buchbeitraumlge und Forschungsberichte

TeilnehmerInnen am nationalen Kongress laquoFamilienbasierte Suchtpraumlven-tionraquo

Stunden fuumlr Beratung und Auskuumlnfte via Telefon oder Internet zu Fragen rund um Abhaumlngigkeiten

Medienbeitraumlge mit Nennung von Sucht Schweiz

Abonnentinnen und Abonnenten des Elternnewsletters (1873 in Deutsch 991 in Franzoumlsisch)

Abonnentinnen und Abonnenten unseres allgemeinen Newsletters (2903 in Deutsch 1684 in Franzoumlsisch)

Jugendliche welche die Website wwwmeinselbstwertgefuumlhlch besuchten

Besucherinnen und Besucher der mehrsprachigen Webseite wwwsos-spielsuchtch

Besuche auf der Website wwwtinatonich ein Praumlventionsprogramm fuumlr Einrichtungen die Kinder von 4-6 Jahren betreuen

Downloads von Broschuumlren auf wwwsuchtschweizch

Exemplare unserer Publikationen die in Deutsch Franzoumlsisch Italienisch oder weiteren Sprachen in die ganze Schweiz verschickt wurden

Uumlber 1 Million Besuche auf den Websites von Sucht Schweiz (Hauptseite wwwsuchtschweizch sowie die Sites MamatrinktPapatrinkt Alkoholkon-sum Alkohol im Koumlrper Alkohol im Strassenverkehr Spielsucht TinaampToni sowie Mein Selbstwertgefuumlhl)

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Betriebsrechnung 2013 und 2012

IN CHF 2013 2012

NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 3rsquo734rsquo591 3rsquo722rsquo139

NICHT ZUGEWIESENE LEGATE 420rsquo444 724rsquo522

TOTAL NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 4rsquo155rsquo036 4rsquo446rsquo661

ERTRAG AUS LEISTUNGEN 2rsquo256rsquo425 2rsquo982rsquo738

SUBVENTIONEN 1rsquo490rsquo711 1rsquo434rsquo886

ZUGEWIESENE SPENDEN FUumlR PROJEKTE 35rsquo150 50

ANDERE BETRIEBLICHE LEISTUNGEN 8rsquo792 16rsquo465

TOTAL BETRIEBSLEISTUNGEN 3rsquo791rsquo078 4rsquo434rsquo139

PERSONALAUFWAND -4rsquo678rsquo778 -4rsquo545rsquo167

LEISTUNGEN DRITTER -128rsquo564 -113rsquo331

TOTAL PERSONALAUFWAND -4rsquo807rsquo342 -4rsquo658rsquo498

DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

TOTAL DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

AUFWAND INFRASTRUKTUR -15rsquo043 -31rsquo919

MIETEN -47rsquo436 -49rsquo648

TOTAL AUFWAND INFRASTRUKTUR -62rsquo479 -81rsquo567

WEITERER VERWALTUNGSAUFWAND -172rsquo111 -232rsquo030

ANDERE BETRIEBSKOSTEN -42rsquo289 -40rsquo049

ABSCHREIBUNGEN -12rsquo508 0

SONSTIGER BETRIEBLICHER AUFWAND -226rsquo908 -272rsquo079

TOTAL BETRIEBSAUFWAND -8rsquo338rsquo058 -9rsquo080rsquo613

BETRIEBSERGEBNIS -391rsquo943 -199rsquo813

WERTSCHRIFTENERGEBNIS -418 3rsquo378

FINANZERGEBNIS -418 3rsquo378

IMMOBILIENERTRAG 168rsquo173 163rsquo235

IMMOBILIENAUFWAND -191rsquo400 -604rsquo765

ABSCHREIBUNGEN 1978-2012 -1rsquo547rsquo000

IMMOBILIENERGEBNIS -1rsquo570rsquo227 -441rsquo529

31TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012 (Fortsetzung)

IN CHF 2013 2012

AUSSERBETRIEBLICHER ERTRAG 1rsquo100rsquo791 14rsquo062

AUSSERBETRIEBLICHER AUFWAND -1rsquo098rsquo776 -1rsquo432

TOTAL AUSSERBETRIEBLICHE ERGEBNISSE 2rsquo015 12rsquo630

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR VOR AumlNDERUNG RESERVEN -1rsquo960rsquo573 -625rsquo334

AumlNDERUNGEN RESERVEN

VERWENDUNG ZUGEWIESENER RESERVEN 1rsquo941rsquo200 592rsquo000

BEITRAG AN ZUGEWIESENE RESERVEN 0 0

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR -19rsquo373 -33rsquo334

32

Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

33

Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

34

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

Unser Postcheckkonto fuumlr Ihre Spende 10-261-7

Sucht Schweiz Av Louis-Ruchonnet 14 Postfach 870 CH-1001 Lausanne Tel 021 321 29 11 Fax 021 321 29 40 wwwsuchtschweizch infosuchtschweizch

Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

bull transparenteInformationundaussagekraumlftigeRechnungslegung

bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

bull aufrichtigeKommunikationundfaireMittelbeschaffung

  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
Page 17: Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

17TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze

Um neuen Entwicklungen und Suchtproblematiken gerecht zu werden muumlssen permanent neue Praxismodelle entwickelt und bestehende getestet werden Sucht Schweiz hat sich diesbezuumlglich im 2013 mehrfach engagiert Fuumlr die Sucht-praumlvention ist zudem entscheidend ob gesetzliche Bestimmungen eingehalten werden Diesbezuumlgliche Untersuchungen von Sucht Schweiz haben gezeigt dass noch grosser Handlungsbedarf besteht

18

Von der Theorie zur Praxis Entwicklung von regionalen Modellprojekten fuumlr familien- bezogene Suchtpraumlvention

Das Aufwachsen in bdquoEinelternfamilienldquo in schwierigen Lebenslagen gilt als Risikofaktor fuumlr Sucht im Jugendalter Gleichzeitig gehoumlren familienbasierte Angebote zu den wirksamsten Ansaumltzen in der Al-koholpraumlvention In der Praumlvention werden alleinerziehende Eltern wie auch Eltern mit wenig Ressourcen jedoch nur selten erreicht Diese Luumlcke soll nun geschlossen werden

Bereits 2012 hat Sucht Schweiz international etablierte Best Prac-tice-Ansaumltze suchtpraumlventiver Elternprojekte identifiziert sowie eine Bestandsaufnahme der Projekte in der Schweiz durchgefuumlhrt

Der daraus resultierende Massnahmen- und Empfehlungskatalog fuumlr Fachleute fliesst nun in die Entwicklung von wissenschaftlich begleiteten Modellprojekten ein Sucht Schweiz erarbeitet gemein-sam mit der Stiftung Berner Gesundheit ein Pilotprojekt fuumlr alleiner-ziehende Eltern Ziele des Projekts sind die Verzoumlgerung des Ein-stiegs in den Substanzkonsum sowie die Verringerung von bereits bestehendem Konsum bei Jugendlichen

Im Rahmen der Ausarbeitung fand eine Befragung von uumlber 50 allein- erziehenden Muumlttern und Vaumltern in sozial benachteiligten Lebenssi-tuationen statt um Einblick in deren Beduumlrfnisse zu erhalten Von einer Mehrheit der Befragten wurde ein Angebot mit mehreren Treffen gewuumlnscht ndash Voraussetzung ist neben Anderem ein Kinder-huumltedienst

Nationale Expertengruppe fuumlr Fachleute aus dem Bereich familienbasierte Praumlvention

Um die Entwicklung von regionalen Modellprojekten im Bereich der familienbezogenen Suchtpraumlvention zu unterstuumltzen und breit zu verankern wurde eine nationale Expertinnen- und Expertengruppe gebildet Die 10 Fachpersonen bringen ihr Wissen und ihre Erfah-

laquoHilfe mein Kind ist Teenagerraquo

Aus der Befragung alleinerziehender VaumlterMuumltter

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

19

rungen im Zusammenhang mit familienbezogener Suchtpraumlvention ein so dass alle vom gegenseitigen Austausch wie auch von der gemeinsamen Entwicklung von Modellprojekten profitieren koumlnnen

laquocool and cleanraquo

Im Auftrag von Swiss Olympic fuumlhrt Sucht Schweiz eine Teilevalua-tion des Praumlventionsprogramms laquocool and cleanraquo durch Es ist das groumlsste nationale Programm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay im Sport und richtet sich insbesondere an Jugendliche im Breitensport und Schweizer Nachwuchstalente Im Jahr 2013 wurde Sucht Schweiz erneut mit einer Teilevaluation von laquocool and cleanraquo beauftragt Um die Umsetzung des Programms zu evaluieren werden bis Ende 2014 etwa 25 halbstuumlndige Gruppengespraumlche mit laquocool and cleanraquo-Teams (Sportgruppen die am Programm laquocool and cleanraquo mitmachen) durchgefuumlhrt

Wie erhalten Jugendliche Zugang zum Alkohol

In diesem Projekt wurde untersucht auf welchen Wegen Jugendliche zu Alkohol kommen obwohl sie noch nicht dazu berechtigt waumlren Hierzu fuumlhrte Sucht Schweiz 223 qualitative Interviews mit Jugendli-chen aus verschiedenen Regionen der Suisse Romande durch Die Jugendlichen zeigten sich erstaunlich erfinderisch im Beschaffen von Alkohol und gaben preis wie sie die Zugangsbeschraumlnkungen wahrnehmen So brachte die Studie Aufschluumlsse uumlber noumltige Mass-nahmen auf Seite der Behoumlrden

Zwei Drittel der Befragten gaben zu unberechtigt Alkohol gekauft zu haben Nur fuumlr einen Drittel der Befragten allerdings ist dies die bevorzugte Beschaffungsweise Ein weiteres Drittel laumlsst sich den Kauf lieber durch einen volljaumlhrigen Stellvertreter erledigen ein Viertel der Befragten hat bevorzugt an geselligen Gelegenheiten Zugang zu Alkohol oft im Austausch gegen andere Beitraumlge Die Resultate wurden auf Konferenzen praumlsentiert und werden noch in wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

20

Gleichzeitig hat Sucht Schweiz eine zweite Welle von Alkohol- Testkaumlufen im Kanton Waadt wissenschaftlich begleitet Die von der Fondation Vaudoise contre lrsquoalcoolisme mandatierten jugendlichen Testkaumlufer sollten versuchen Alkohol in Laumlden einzukaufen Damit wurde uumlberpruumlft ob die Geschaumlfte die gesetzlichen Vorschriften nun besser einhielten Die Resultate dieser zweiten Welle (nach 2011) waren ernuumlchternd Nur 21 der Verkaufsstellen kamen dem Ge-setz nach in 79 der Tests konnten Jugendliche ihnen nicht zuste-hende alkoholische Getraumlnke erwerben Die Restaurants verhielten sich dabei noch weniger gesetzeskonform als der Detailhandel

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

21TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz erarbeitet nicht nur Empfehlungen sondern bietet auch Weiterbildungen fuumlr Fachleute und Verantwortliche in Unternehmen damit diese ihre Praumlventionsfunktion noch besser wahrnehmen koumlnnen Zudem beraumlt Sucht Schweiz suchtbetroffene Menschen und ihre Angehoumlrigen sei es per Telefon Mail oder Internet

Sucht Schweiz schult und beraumlt

22

Kinder aus alkoholbelasteten Familien identifizieren Schulung von Multiplikatoren

Im Jahr 2012 hat Sucht Schweiz mit finanzieller Unterstuumltzung des NPA (Nationales Programm Alkohol) eine Multiplikatorenfortbildung entwickelt Mit diesem Training koumlnnen kantonale Partner geschult werden damit diese ihrerseits Personen in ihrer Region ausbilden resp sensibilisieren koumlnnen die beruflich mit Kindern und Jugendli-chen aus suchtbelasteten Familien in Kontakt sind (Sozialdienst Jugendgericht usw) So kann Sucht Schweiz Fachpersonen aus dem Sozial- Gesundheits- und Bildungsbereich fuumlr das Thema sen-sibilisieren Die sehr interaktive und praxisorientierte Fortbildung beinhaltet nebst Fachwissen auch didaktisches Material 2013 wur-den in der Romandie zwei und in der Deutschschweiz drei Fortbil-dungen agrave 2 Tagen durchgefuumlhrt Die naumlchste Fortbildung findet am 67 November 2014 in Aarau statt

Als Ergaumlnzung zur Weiterbildung wurde 2013 der bestehende Leit-faden fuumlr Fachpersonen bdquoUnterstuumltzung fuumlr Kinder aus alkoholbe-lasteten Familien Grundlagen und Interventionsmoumlglichkeitenldquo uumlberarbeitet und erweitert Er ist zudem neu auch auf Italienisch erhaumlltlich

Suchtpraumlvention in Betrieben

Die Nachfrage nach unseren Kader- und Mitarbeiterschulungen zur betrieblichen Suchtpraumlvention in der Romandie ist weiterhin gross Deshalb wurde das Angebot auch im Jahr 2013 weitergefuumlhrt Gleichzeitig wurde die Website wwwalkoholamarbeitsplatzch aktualisiert sowie neu auf Italienisch adaptiert Auch ausserhalb von Betrieben beispielsweise an Fachhochschulen wurden ver-schiedene Workshops und Schulungen rund ums Thema Sucht am Arbeitsplatz durchgefuumlhrt

laquoIm Kurs habe ich wertvolle Metho-

den zur Vermittlung des Themas

kennen gelerntraquo

Schulungsteilnehmerin

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

23

Beratung am Telefon per Mail und per Internet

Sucht Schweiz beantwortet Fragen rund um Sucht und Suchtmittel Die Fragen aus der Bevoumllkerung wie auch aus Fachkreisen oder von Schulen betreffen generelle Informationen zu Sucht wie auch konkrete Konsumsituationen Die Praumlventionsabteilung hat im Jahr 2013 telefonisch oder schriftlich 506 solche Anfragen bearbeitet und hierfuumlr uumlber 500 Stunden investiert Zusaumltzlich beantwortet Sucht Schweiz auf wwwciaoch Anfragen von Jugendlichen die psychoaktive Substanzen betreffen Um noch benutzerfreundlicher zu werden hat Sucht Schweiz uumlberdies ihre Website-Rubrik bdquoRat und Hilferaquo im 2013 grundlegend uumlberarbeitet

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

24 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein

Strukturelle Massnahmen sind in der Suchtpraumlvention unabdingbar Dazu zaumlhlen die gesetzliche Steuerung des Preises der Zugaumlnglichkeit oder der Werbung fuumlr Alkohol und Tabak Sucht Schweiz setzt sich gemeinsam mit Partnern fuumlr eine wirksame Suchtpolitik ein Mit Medientexten Faktenblaumlttern oder Beitraumlgen auf wwwsuchtschweizch sensibilisiert Sucht Schweiz politische Kreise und die Oumlffentlichkeit Parlamentarier und Parlamentarierinnen erhalten zudem spezi-fische Informationen zur Entscheidungsfindung

25

Geschaumltzte 250rsquo000 Personen in der

Schweiz sind alkoholabhaumlngig Dies

entspricht fast zwei Mal der Einwoh-

nerzahl Berns Jeder 12 Todesfall ist

auf Alkohol zuruumlckzufuumlhren und jede

5 Person trinkt Alkohol auf riskante

Weise Diese Fakten gehen allzu oft

vergessen

Totalrevision Alkoholgesetz

In einer Koalition mit den Suchtfachverbaumlnden sowie weiteren Part-nern engagiert sich Sucht Schweiz fuumlr eine verantwortungsvolle Alkoholpolitik Die laufende Revision der Alkoholgesetzgebung ist das Geschaumlft mit der groumlssten Tragweite Aus Praumlventionssicht standen die Zeichen im Berichtsjahr auf Sturm Die wichtigsten Massnahmen zur Eindaumlmmung des problematischen Konsums haben gegen- uumlber den Interessen der Alkoholindustrie einen schweren Stand Mindestpreise ein Nachtverkaufsverbot keine Lockvogelangebote In einem zunehmend liberalisierten Markt waumlren dies wirksame Marktkorrekturen zum Schutz der Gesundheit Davon ist die heutige Gesetzesvorlage weit entfernt

Kurze Chronologie der Debatte

bull Uumlberraschend spricht sich der Staumlnderat im Maumlrz 2013 fuumlr Min-destpreise aus Ein Rechtsgutachten bestaumltigt im Uumlbrigen dass ein Mindestpreis mit dem Freihandelsabkommen Schweiz-EU sowie mit der Wirtschaftsfreiheit vereinbar ist Gleichzeitig will die Kleine Kammer den Verkauf alkoholischer Getraumlnke im Detail-handel zwischen 22 und 06 Uhr verbieten und das heutige Verbot von Happy Hours fuumlr Spirituosen aufheben

bull Im September 2013 spricht sich der Nationalrat gegen einen Min-destpreis und gegen ein Verkaufsverbot in der Nacht aus Einig-keit herrscht bei den Happy Hours Diese sollen fuumlr alle Alkoho-lika und jederzeit erlaubt sein Gleich wie der Staumlnderat will der Nationalrat Testkaumlufe im Gesetz verankern

bull Die Kommission fuumlr Wirtschaft und Abgaben des Staumlnderats beauftragt die Verwaltung ein verfassungskonformes Steuer-system zu finden welches die houmlheren Produktionskosten in der Schweiz wettmacht und Hochstammbaumlume foumlrdert Um Steuer-ausfaumllle zu vermeiden sprechen sich Praumlventionskreise gegen ein neues Steuersystem aus

bull Die Parlamentsdebatte wird im 2014 fortgesetzt

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

26

15 aller Todesfaumllle in der Schweiz

gehen auf das Konto Rauchen

Kostenfolge bei Spitaleinlieferungen nach Alkoholvergiftungen

Auch bei der Aumlnderung des Krankenversicherungsgesetzes agiert Sucht Schweiz in einer Koalition mit Partnern Laut der Initiative von Nationalrat Toni Bortoluzzi (SVP) soll die medizinische Notversorgung nach exzessivem Alkoholkonsum durch die Betroffenen selbst be-zahlt werden Die Kommission fuumlr soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates ist Mitte 2013 auf einen entsprechenden Entwurf einer Gesetzesaumlnderung eingetreten Im Fruumlhjahr 2014 soll die Vor-lage bei den interessierten Kreisen in die Vernehmlassung geschickt werden

Wer wegen Alkoholabhaumlngigkeit oder Alkoholvergiftung aumlrztliche Hilfe braucht soll diese weiterhin unabhaumlngig vom Portemonnaie bekommen Das fordern Suchtfachleute darunter Sucht Schweiz die mit der Medienarbeit zum Thema politische Kreise und die Be-voumllkerung sensibilisiert Die geplante Neuregelung laumlsst befuumlrchten dass Personen mit einer Alkoholvergiftung nicht versorgt werden weil sie die Kosten scheuen oder ihnen das Geld fehlt Die Notver- sorgung rettet Leben und sie ermoumlglicht weitere Hilfe die das Trink- verhalten zu aumlndern vermag

Revision Tabaksteuergesetz

Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention (AT) ver-folgt Sucht Schweiz die Politikentwicklung beim Tabak Mit der Revi-sion des Tabaksteuergesetzes soll die Besteuerung des inlaumlndischen Tabaks schrittweise ans EU-Niveau angepasst werden Der Bun-desrat verfolgt in erster Linie fiskalpolitische Ziele Gesundheits- organisationen forderten in der Vernehmlassung spuumlrbare Steuer- erhoumlhungen die den Tabakkonsum sowie die Anzahl Tabaktoter ver-mindern

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

27

In diesem Jahr finden allein auf dem

amerikanischen Kontinent uumlber 15

Millionen Menschen neue Regulie-

rungen vor die es ihnen erlauben

Cannabis legal zu erwerben und zu

konsumieren - sofern sie das zulaumls-

sige Alter erreicht haben

Cannabis

Bislang war der Cannabiskonsum kantonal unterschiedlich geahn-det worden Mit dem Inkrafttreten des revidierten Betaumlubungsmit-telgesetzes im Oktober 2013 folgte eine nationale Regelung die von den strafrechtlichen Konsequenzen abruumlckt Der Konsum kann heute mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken geahndet wer-den wenn die Person mindestens 18-jaumlhrig ist und nicht gleichzeitig andere Gesetzesverstoumlsse begeht Da der Besitz von mehr als 10 g Cannabis strafbar ist kommt das Ordnungsbussenverfahren nur bei Besitz von weniger als 10 g zur Anwendung Sucht Schweiz hat sich seit langem fuumlr die Abkehr von der wirkungslosen Kriminalisie-rung ausgesprochen obwohl damit nicht alle Probleme geloumlst sind

International sind derzeit verschiedene Entwicklungen in der Can-nabispolitik zu beobachten Auch in der Schweiz ist in mehreren Staumldten die Diskussion uumlber alternative Modelle fuumlr den Umgang mit Cannabis im Gang Sucht Schweiz verfolgt die Regulierungs-bestrebungen beim Cannabis auf nationaler und internationaler Ebene eingehend und liefert im Maumlrz 2014 mit einem neuen Bericht einen differenzierten Blick auf die oft komplexen Regulierungsmo-delle

Nationale Strategien zur Gesundheit

Der Bundesrat hat im Januar 2013 die Gesamtschau bdquoGe-sundheit2020ldquo verabschiedet Mit Massnahmen in allen Berei-chen des Gesundheitssystems sollen Gesundheitsfoumlrderung und Krankheitsvorbeugung intensiviert werden Im November 2013 beschlossen Bund und Kantone zudem den Start fuumlr die Erarbei-tung einer Nationalen Strategie zur Praumlvention nicht uumlbertragbarer Krankheiten bis 2016 Die Strategie soll die Gesundheitskompe-tenzen der Bevoumllkerung verbessern sowie Rahmenbedingungen fuumlr ein gesuumlnderes Verhalten schaffen Sucht Schweiz zaumlhlt zu den zahlreichen Akteuren welche beide Strategien weiter entwickeln

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

28 TAumlTIGKEITSBERICHT 201328

2013in Zahlen

29TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die sich Tag fuumlr Tag engagieren um Suchtprobleme zu vermindern oder zu verhuumlten

Kurse und Konferenzbeitraumlge unserer Fachleute aus Praumlvention und For-schung

Kurse und Fortbildungen fuumlr Betriebe in der Romandie zum professionellen Umgang mit Alkoholproblemen am Arbeitsplatz

Publikationen unserer Forschungsabteilung Artikel in Fachzeitschriften Buumlcher Buchbeitraumlge und Forschungsberichte

TeilnehmerInnen am nationalen Kongress laquoFamilienbasierte Suchtpraumlven-tionraquo

Stunden fuumlr Beratung und Auskuumlnfte via Telefon oder Internet zu Fragen rund um Abhaumlngigkeiten

Medienbeitraumlge mit Nennung von Sucht Schweiz

Abonnentinnen und Abonnenten des Elternnewsletters (1873 in Deutsch 991 in Franzoumlsisch)

Abonnentinnen und Abonnenten unseres allgemeinen Newsletters (2903 in Deutsch 1684 in Franzoumlsisch)

Jugendliche welche die Website wwwmeinselbstwertgefuumlhlch besuchten

Besucherinnen und Besucher der mehrsprachigen Webseite wwwsos-spielsuchtch

Besuche auf der Website wwwtinatonich ein Praumlventionsprogramm fuumlr Einrichtungen die Kinder von 4-6 Jahren betreuen

Downloads von Broschuumlren auf wwwsuchtschweizch

Exemplare unserer Publikationen die in Deutsch Franzoumlsisch Italienisch oder weiteren Sprachen in die ganze Schweiz verschickt wurden

Uumlber 1 Million Besuche auf den Websites von Sucht Schweiz (Hauptseite wwwsuchtschweizch sowie die Sites MamatrinktPapatrinkt Alkoholkon-sum Alkohol im Koumlrper Alkohol im Strassenverkehr Spielsucht TinaampToni sowie Mein Selbstwertgefuumlhl)

49

83

86

119

121

553

1477

2864

4587

4640

11lsquo596

19rsquo266

246lsquo094

290lsquo783

1rsquo036rsquo105

30 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012

IN CHF 2013 2012

NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 3rsquo734rsquo591 3rsquo722rsquo139

NICHT ZUGEWIESENE LEGATE 420rsquo444 724rsquo522

TOTAL NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 4rsquo155rsquo036 4rsquo446rsquo661

ERTRAG AUS LEISTUNGEN 2rsquo256rsquo425 2rsquo982rsquo738

SUBVENTIONEN 1rsquo490rsquo711 1rsquo434rsquo886

ZUGEWIESENE SPENDEN FUumlR PROJEKTE 35rsquo150 50

ANDERE BETRIEBLICHE LEISTUNGEN 8rsquo792 16rsquo465

TOTAL BETRIEBSLEISTUNGEN 3rsquo791rsquo078 4rsquo434rsquo139

PERSONALAUFWAND -4rsquo678rsquo778 -4rsquo545rsquo167

LEISTUNGEN DRITTER -128rsquo564 -113rsquo331

TOTAL PERSONALAUFWAND -4rsquo807rsquo342 -4rsquo658rsquo498

DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

TOTAL DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

AUFWAND INFRASTRUKTUR -15rsquo043 -31rsquo919

MIETEN -47rsquo436 -49rsquo648

TOTAL AUFWAND INFRASTRUKTUR -62rsquo479 -81rsquo567

WEITERER VERWALTUNGSAUFWAND -172rsquo111 -232rsquo030

ANDERE BETRIEBSKOSTEN -42rsquo289 -40rsquo049

ABSCHREIBUNGEN -12rsquo508 0

SONSTIGER BETRIEBLICHER AUFWAND -226rsquo908 -272rsquo079

TOTAL BETRIEBSAUFWAND -8rsquo338rsquo058 -9rsquo080rsquo613

BETRIEBSERGEBNIS -391rsquo943 -199rsquo813

WERTSCHRIFTENERGEBNIS -418 3rsquo378

FINANZERGEBNIS -418 3rsquo378

IMMOBILIENERTRAG 168rsquo173 163rsquo235

IMMOBILIENAUFWAND -191rsquo400 -604rsquo765

ABSCHREIBUNGEN 1978-2012 -1rsquo547rsquo000

IMMOBILIENERGEBNIS -1rsquo570rsquo227 -441rsquo529

31TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012 (Fortsetzung)

IN CHF 2013 2012

AUSSERBETRIEBLICHER ERTRAG 1rsquo100rsquo791 14rsquo062

AUSSERBETRIEBLICHER AUFWAND -1rsquo098rsquo776 -1rsquo432

TOTAL AUSSERBETRIEBLICHE ERGEBNISSE 2rsquo015 12rsquo630

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR VOR AumlNDERUNG RESERVEN -1rsquo960rsquo573 -625rsquo334

AumlNDERUNGEN RESERVEN

VERWENDUNG ZUGEWIESENER RESERVEN 1rsquo941rsquo200 592rsquo000

BEITRAG AN ZUGEWIESENE RESERVEN 0 0

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR -19rsquo373 -33rsquo334

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Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

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Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

Unser Postcheckkonto fuumlr Ihre Spende 10-261-7

Sucht Schweiz Av Louis-Ruchonnet 14 Postfach 870 CH-1001 Lausanne Tel 021 321 29 11 Fax 021 321 29 40 wwwsuchtschweizch infosuchtschweizch

Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

bull transparenteInformationundaussagekraumlftigeRechnungslegung

bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

bull aufrichtigeKommunikationundfaireMittelbeschaffung

  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
Page 18: Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

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Von der Theorie zur Praxis Entwicklung von regionalen Modellprojekten fuumlr familien- bezogene Suchtpraumlvention

Das Aufwachsen in bdquoEinelternfamilienldquo in schwierigen Lebenslagen gilt als Risikofaktor fuumlr Sucht im Jugendalter Gleichzeitig gehoumlren familienbasierte Angebote zu den wirksamsten Ansaumltzen in der Al-koholpraumlvention In der Praumlvention werden alleinerziehende Eltern wie auch Eltern mit wenig Ressourcen jedoch nur selten erreicht Diese Luumlcke soll nun geschlossen werden

Bereits 2012 hat Sucht Schweiz international etablierte Best Prac-tice-Ansaumltze suchtpraumlventiver Elternprojekte identifiziert sowie eine Bestandsaufnahme der Projekte in der Schweiz durchgefuumlhrt

Der daraus resultierende Massnahmen- und Empfehlungskatalog fuumlr Fachleute fliesst nun in die Entwicklung von wissenschaftlich begleiteten Modellprojekten ein Sucht Schweiz erarbeitet gemein-sam mit der Stiftung Berner Gesundheit ein Pilotprojekt fuumlr alleiner-ziehende Eltern Ziele des Projekts sind die Verzoumlgerung des Ein-stiegs in den Substanzkonsum sowie die Verringerung von bereits bestehendem Konsum bei Jugendlichen

Im Rahmen der Ausarbeitung fand eine Befragung von uumlber 50 allein- erziehenden Muumlttern und Vaumltern in sozial benachteiligten Lebenssi-tuationen statt um Einblick in deren Beduumlrfnisse zu erhalten Von einer Mehrheit der Befragten wurde ein Angebot mit mehreren Treffen gewuumlnscht ndash Voraussetzung ist neben Anderem ein Kinder-huumltedienst

Nationale Expertengruppe fuumlr Fachleute aus dem Bereich familienbasierte Praumlvention

Um die Entwicklung von regionalen Modellprojekten im Bereich der familienbezogenen Suchtpraumlvention zu unterstuumltzen und breit zu verankern wurde eine nationale Expertinnen- und Expertengruppe gebildet Die 10 Fachpersonen bringen ihr Wissen und ihre Erfah-

laquoHilfe mein Kind ist Teenagerraquo

Aus der Befragung alleinerziehender VaumlterMuumltter

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

19

rungen im Zusammenhang mit familienbezogener Suchtpraumlvention ein so dass alle vom gegenseitigen Austausch wie auch von der gemeinsamen Entwicklung von Modellprojekten profitieren koumlnnen

laquocool and cleanraquo

Im Auftrag von Swiss Olympic fuumlhrt Sucht Schweiz eine Teilevalua-tion des Praumlventionsprogramms laquocool and cleanraquo durch Es ist das groumlsste nationale Programm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay im Sport und richtet sich insbesondere an Jugendliche im Breitensport und Schweizer Nachwuchstalente Im Jahr 2013 wurde Sucht Schweiz erneut mit einer Teilevaluation von laquocool and cleanraquo beauftragt Um die Umsetzung des Programms zu evaluieren werden bis Ende 2014 etwa 25 halbstuumlndige Gruppengespraumlche mit laquocool and cleanraquo-Teams (Sportgruppen die am Programm laquocool and cleanraquo mitmachen) durchgefuumlhrt

Wie erhalten Jugendliche Zugang zum Alkohol

In diesem Projekt wurde untersucht auf welchen Wegen Jugendliche zu Alkohol kommen obwohl sie noch nicht dazu berechtigt waumlren Hierzu fuumlhrte Sucht Schweiz 223 qualitative Interviews mit Jugendli-chen aus verschiedenen Regionen der Suisse Romande durch Die Jugendlichen zeigten sich erstaunlich erfinderisch im Beschaffen von Alkohol und gaben preis wie sie die Zugangsbeschraumlnkungen wahrnehmen So brachte die Studie Aufschluumlsse uumlber noumltige Mass-nahmen auf Seite der Behoumlrden

Zwei Drittel der Befragten gaben zu unberechtigt Alkohol gekauft zu haben Nur fuumlr einen Drittel der Befragten allerdings ist dies die bevorzugte Beschaffungsweise Ein weiteres Drittel laumlsst sich den Kauf lieber durch einen volljaumlhrigen Stellvertreter erledigen ein Viertel der Befragten hat bevorzugt an geselligen Gelegenheiten Zugang zu Alkohol oft im Austausch gegen andere Beitraumlge Die Resultate wurden auf Konferenzen praumlsentiert und werden noch in wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

20

Gleichzeitig hat Sucht Schweiz eine zweite Welle von Alkohol- Testkaumlufen im Kanton Waadt wissenschaftlich begleitet Die von der Fondation Vaudoise contre lrsquoalcoolisme mandatierten jugendlichen Testkaumlufer sollten versuchen Alkohol in Laumlden einzukaufen Damit wurde uumlberpruumlft ob die Geschaumlfte die gesetzlichen Vorschriften nun besser einhielten Die Resultate dieser zweiten Welle (nach 2011) waren ernuumlchternd Nur 21 der Verkaufsstellen kamen dem Ge-setz nach in 79 der Tests konnten Jugendliche ihnen nicht zuste-hende alkoholische Getraumlnke erwerben Die Restaurants verhielten sich dabei noch weniger gesetzeskonform als der Detailhandel

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

21TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz erarbeitet nicht nur Empfehlungen sondern bietet auch Weiterbildungen fuumlr Fachleute und Verantwortliche in Unternehmen damit diese ihre Praumlventionsfunktion noch besser wahrnehmen koumlnnen Zudem beraumlt Sucht Schweiz suchtbetroffene Menschen und ihre Angehoumlrigen sei es per Telefon Mail oder Internet

Sucht Schweiz schult und beraumlt

22

Kinder aus alkoholbelasteten Familien identifizieren Schulung von Multiplikatoren

Im Jahr 2012 hat Sucht Schweiz mit finanzieller Unterstuumltzung des NPA (Nationales Programm Alkohol) eine Multiplikatorenfortbildung entwickelt Mit diesem Training koumlnnen kantonale Partner geschult werden damit diese ihrerseits Personen in ihrer Region ausbilden resp sensibilisieren koumlnnen die beruflich mit Kindern und Jugendli-chen aus suchtbelasteten Familien in Kontakt sind (Sozialdienst Jugendgericht usw) So kann Sucht Schweiz Fachpersonen aus dem Sozial- Gesundheits- und Bildungsbereich fuumlr das Thema sen-sibilisieren Die sehr interaktive und praxisorientierte Fortbildung beinhaltet nebst Fachwissen auch didaktisches Material 2013 wur-den in der Romandie zwei und in der Deutschschweiz drei Fortbil-dungen agrave 2 Tagen durchgefuumlhrt Die naumlchste Fortbildung findet am 67 November 2014 in Aarau statt

Als Ergaumlnzung zur Weiterbildung wurde 2013 der bestehende Leit-faden fuumlr Fachpersonen bdquoUnterstuumltzung fuumlr Kinder aus alkoholbe-lasteten Familien Grundlagen und Interventionsmoumlglichkeitenldquo uumlberarbeitet und erweitert Er ist zudem neu auch auf Italienisch erhaumlltlich

Suchtpraumlvention in Betrieben

Die Nachfrage nach unseren Kader- und Mitarbeiterschulungen zur betrieblichen Suchtpraumlvention in der Romandie ist weiterhin gross Deshalb wurde das Angebot auch im Jahr 2013 weitergefuumlhrt Gleichzeitig wurde die Website wwwalkoholamarbeitsplatzch aktualisiert sowie neu auf Italienisch adaptiert Auch ausserhalb von Betrieben beispielsweise an Fachhochschulen wurden ver-schiedene Workshops und Schulungen rund ums Thema Sucht am Arbeitsplatz durchgefuumlhrt

laquoIm Kurs habe ich wertvolle Metho-

den zur Vermittlung des Themas

kennen gelerntraquo

Schulungsteilnehmerin

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

23

Beratung am Telefon per Mail und per Internet

Sucht Schweiz beantwortet Fragen rund um Sucht und Suchtmittel Die Fragen aus der Bevoumllkerung wie auch aus Fachkreisen oder von Schulen betreffen generelle Informationen zu Sucht wie auch konkrete Konsumsituationen Die Praumlventionsabteilung hat im Jahr 2013 telefonisch oder schriftlich 506 solche Anfragen bearbeitet und hierfuumlr uumlber 500 Stunden investiert Zusaumltzlich beantwortet Sucht Schweiz auf wwwciaoch Anfragen von Jugendlichen die psychoaktive Substanzen betreffen Um noch benutzerfreundlicher zu werden hat Sucht Schweiz uumlberdies ihre Website-Rubrik bdquoRat und Hilferaquo im 2013 grundlegend uumlberarbeitet

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

24 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein

Strukturelle Massnahmen sind in der Suchtpraumlvention unabdingbar Dazu zaumlhlen die gesetzliche Steuerung des Preises der Zugaumlnglichkeit oder der Werbung fuumlr Alkohol und Tabak Sucht Schweiz setzt sich gemeinsam mit Partnern fuumlr eine wirksame Suchtpolitik ein Mit Medientexten Faktenblaumlttern oder Beitraumlgen auf wwwsuchtschweizch sensibilisiert Sucht Schweiz politische Kreise und die Oumlffentlichkeit Parlamentarier und Parlamentarierinnen erhalten zudem spezi-fische Informationen zur Entscheidungsfindung

25

Geschaumltzte 250rsquo000 Personen in der

Schweiz sind alkoholabhaumlngig Dies

entspricht fast zwei Mal der Einwoh-

nerzahl Berns Jeder 12 Todesfall ist

auf Alkohol zuruumlckzufuumlhren und jede

5 Person trinkt Alkohol auf riskante

Weise Diese Fakten gehen allzu oft

vergessen

Totalrevision Alkoholgesetz

In einer Koalition mit den Suchtfachverbaumlnden sowie weiteren Part-nern engagiert sich Sucht Schweiz fuumlr eine verantwortungsvolle Alkoholpolitik Die laufende Revision der Alkoholgesetzgebung ist das Geschaumlft mit der groumlssten Tragweite Aus Praumlventionssicht standen die Zeichen im Berichtsjahr auf Sturm Die wichtigsten Massnahmen zur Eindaumlmmung des problematischen Konsums haben gegen- uumlber den Interessen der Alkoholindustrie einen schweren Stand Mindestpreise ein Nachtverkaufsverbot keine Lockvogelangebote In einem zunehmend liberalisierten Markt waumlren dies wirksame Marktkorrekturen zum Schutz der Gesundheit Davon ist die heutige Gesetzesvorlage weit entfernt

Kurze Chronologie der Debatte

bull Uumlberraschend spricht sich der Staumlnderat im Maumlrz 2013 fuumlr Min-destpreise aus Ein Rechtsgutachten bestaumltigt im Uumlbrigen dass ein Mindestpreis mit dem Freihandelsabkommen Schweiz-EU sowie mit der Wirtschaftsfreiheit vereinbar ist Gleichzeitig will die Kleine Kammer den Verkauf alkoholischer Getraumlnke im Detail-handel zwischen 22 und 06 Uhr verbieten und das heutige Verbot von Happy Hours fuumlr Spirituosen aufheben

bull Im September 2013 spricht sich der Nationalrat gegen einen Min-destpreis und gegen ein Verkaufsverbot in der Nacht aus Einig-keit herrscht bei den Happy Hours Diese sollen fuumlr alle Alkoho-lika und jederzeit erlaubt sein Gleich wie der Staumlnderat will der Nationalrat Testkaumlufe im Gesetz verankern

bull Die Kommission fuumlr Wirtschaft und Abgaben des Staumlnderats beauftragt die Verwaltung ein verfassungskonformes Steuer-system zu finden welches die houmlheren Produktionskosten in der Schweiz wettmacht und Hochstammbaumlume foumlrdert Um Steuer-ausfaumllle zu vermeiden sprechen sich Praumlventionskreise gegen ein neues Steuersystem aus

bull Die Parlamentsdebatte wird im 2014 fortgesetzt

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

26

15 aller Todesfaumllle in der Schweiz

gehen auf das Konto Rauchen

Kostenfolge bei Spitaleinlieferungen nach Alkoholvergiftungen

Auch bei der Aumlnderung des Krankenversicherungsgesetzes agiert Sucht Schweiz in einer Koalition mit Partnern Laut der Initiative von Nationalrat Toni Bortoluzzi (SVP) soll die medizinische Notversorgung nach exzessivem Alkoholkonsum durch die Betroffenen selbst be-zahlt werden Die Kommission fuumlr soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates ist Mitte 2013 auf einen entsprechenden Entwurf einer Gesetzesaumlnderung eingetreten Im Fruumlhjahr 2014 soll die Vor-lage bei den interessierten Kreisen in die Vernehmlassung geschickt werden

Wer wegen Alkoholabhaumlngigkeit oder Alkoholvergiftung aumlrztliche Hilfe braucht soll diese weiterhin unabhaumlngig vom Portemonnaie bekommen Das fordern Suchtfachleute darunter Sucht Schweiz die mit der Medienarbeit zum Thema politische Kreise und die Be-voumllkerung sensibilisiert Die geplante Neuregelung laumlsst befuumlrchten dass Personen mit einer Alkoholvergiftung nicht versorgt werden weil sie die Kosten scheuen oder ihnen das Geld fehlt Die Notver- sorgung rettet Leben und sie ermoumlglicht weitere Hilfe die das Trink- verhalten zu aumlndern vermag

Revision Tabaksteuergesetz

Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention (AT) ver-folgt Sucht Schweiz die Politikentwicklung beim Tabak Mit der Revi-sion des Tabaksteuergesetzes soll die Besteuerung des inlaumlndischen Tabaks schrittweise ans EU-Niveau angepasst werden Der Bun-desrat verfolgt in erster Linie fiskalpolitische Ziele Gesundheits- organisationen forderten in der Vernehmlassung spuumlrbare Steuer- erhoumlhungen die den Tabakkonsum sowie die Anzahl Tabaktoter ver-mindern

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

27

In diesem Jahr finden allein auf dem

amerikanischen Kontinent uumlber 15

Millionen Menschen neue Regulie-

rungen vor die es ihnen erlauben

Cannabis legal zu erwerben und zu

konsumieren - sofern sie das zulaumls-

sige Alter erreicht haben

Cannabis

Bislang war der Cannabiskonsum kantonal unterschiedlich geahn-det worden Mit dem Inkrafttreten des revidierten Betaumlubungsmit-telgesetzes im Oktober 2013 folgte eine nationale Regelung die von den strafrechtlichen Konsequenzen abruumlckt Der Konsum kann heute mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken geahndet wer-den wenn die Person mindestens 18-jaumlhrig ist und nicht gleichzeitig andere Gesetzesverstoumlsse begeht Da der Besitz von mehr als 10 g Cannabis strafbar ist kommt das Ordnungsbussenverfahren nur bei Besitz von weniger als 10 g zur Anwendung Sucht Schweiz hat sich seit langem fuumlr die Abkehr von der wirkungslosen Kriminalisie-rung ausgesprochen obwohl damit nicht alle Probleme geloumlst sind

International sind derzeit verschiedene Entwicklungen in der Can-nabispolitik zu beobachten Auch in der Schweiz ist in mehreren Staumldten die Diskussion uumlber alternative Modelle fuumlr den Umgang mit Cannabis im Gang Sucht Schweiz verfolgt die Regulierungs-bestrebungen beim Cannabis auf nationaler und internationaler Ebene eingehend und liefert im Maumlrz 2014 mit einem neuen Bericht einen differenzierten Blick auf die oft komplexen Regulierungsmo-delle

Nationale Strategien zur Gesundheit

Der Bundesrat hat im Januar 2013 die Gesamtschau bdquoGe-sundheit2020ldquo verabschiedet Mit Massnahmen in allen Berei-chen des Gesundheitssystems sollen Gesundheitsfoumlrderung und Krankheitsvorbeugung intensiviert werden Im November 2013 beschlossen Bund und Kantone zudem den Start fuumlr die Erarbei-tung einer Nationalen Strategie zur Praumlvention nicht uumlbertragbarer Krankheiten bis 2016 Die Strategie soll die Gesundheitskompe-tenzen der Bevoumllkerung verbessern sowie Rahmenbedingungen fuumlr ein gesuumlnderes Verhalten schaffen Sucht Schweiz zaumlhlt zu den zahlreichen Akteuren welche beide Strategien weiter entwickeln

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

28 TAumlTIGKEITSBERICHT 201328

2013in Zahlen

29TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die sich Tag fuumlr Tag engagieren um Suchtprobleme zu vermindern oder zu verhuumlten

Kurse und Konferenzbeitraumlge unserer Fachleute aus Praumlvention und For-schung

Kurse und Fortbildungen fuumlr Betriebe in der Romandie zum professionellen Umgang mit Alkoholproblemen am Arbeitsplatz

Publikationen unserer Forschungsabteilung Artikel in Fachzeitschriften Buumlcher Buchbeitraumlge und Forschungsberichte

TeilnehmerInnen am nationalen Kongress laquoFamilienbasierte Suchtpraumlven-tionraquo

Stunden fuumlr Beratung und Auskuumlnfte via Telefon oder Internet zu Fragen rund um Abhaumlngigkeiten

Medienbeitraumlge mit Nennung von Sucht Schweiz

Abonnentinnen und Abonnenten des Elternnewsletters (1873 in Deutsch 991 in Franzoumlsisch)

Abonnentinnen und Abonnenten unseres allgemeinen Newsletters (2903 in Deutsch 1684 in Franzoumlsisch)

Jugendliche welche die Website wwwmeinselbstwertgefuumlhlch besuchten

Besucherinnen und Besucher der mehrsprachigen Webseite wwwsos-spielsuchtch

Besuche auf der Website wwwtinatonich ein Praumlventionsprogramm fuumlr Einrichtungen die Kinder von 4-6 Jahren betreuen

Downloads von Broschuumlren auf wwwsuchtschweizch

Exemplare unserer Publikationen die in Deutsch Franzoumlsisch Italienisch oder weiteren Sprachen in die ganze Schweiz verschickt wurden

Uumlber 1 Million Besuche auf den Websites von Sucht Schweiz (Hauptseite wwwsuchtschweizch sowie die Sites MamatrinktPapatrinkt Alkoholkon-sum Alkohol im Koumlrper Alkohol im Strassenverkehr Spielsucht TinaampToni sowie Mein Selbstwertgefuumlhl)

49

83

86

119

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553

1477

2864

4587

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11lsquo596

19rsquo266

246lsquo094

290lsquo783

1rsquo036rsquo105

30 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012

IN CHF 2013 2012

NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 3rsquo734rsquo591 3rsquo722rsquo139

NICHT ZUGEWIESENE LEGATE 420rsquo444 724rsquo522

TOTAL NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 4rsquo155rsquo036 4rsquo446rsquo661

ERTRAG AUS LEISTUNGEN 2rsquo256rsquo425 2rsquo982rsquo738

SUBVENTIONEN 1rsquo490rsquo711 1rsquo434rsquo886

ZUGEWIESENE SPENDEN FUumlR PROJEKTE 35rsquo150 50

ANDERE BETRIEBLICHE LEISTUNGEN 8rsquo792 16rsquo465

TOTAL BETRIEBSLEISTUNGEN 3rsquo791rsquo078 4rsquo434rsquo139

PERSONALAUFWAND -4rsquo678rsquo778 -4rsquo545rsquo167

LEISTUNGEN DRITTER -128rsquo564 -113rsquo331

TOTAL PERSONALAUFWAND -4rsquo807rsquo342 -4rsquo658rsquo498

DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

TOTAL DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

AUFWAND INFRASTRUKTUR -15rsquo043 -31rsquo919

MIETEN -47rsquo436 -49rsquo648

TOTAL AUFWAND INFRASTRUKTUR -62rsquo479 -81rsquo567

WEITERER VERWALTUNGSAUFWAND -172rsquo111 -232rsquo030

ANDERE BETRIEBSKOSTEN -42rsquo289 -40rsquo049

ABSCHREIBUNGEN -12rsquo508 0

SONSTIGER BETRIEBLICHER AUFWAND -226rsquo908 -272rsquo079

TOTAL BETRIEBSAUFWAND -8rsquo338rsquo058 -9rsquo080rsquo613

BETRIEBSERGEBNIS -391rsquo943 -199rsquo813

WERTSCHRIFTENERGEBNIS -418 3rsquo378

FINANZERGEBNIS -418 3rsquo378

IMMOBILIENERTRAG 168rsquo173 163rsquo235

IMMOBILIENAUFWAND -191rsquo400 -604rsquo765

ABSCHREIBUNGEN 1978-2012 -1rsquo547rsquo000

IMMOBILIENERGEBNIS -1rsquo570rsquo227 -441rsquo529

31TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012 (Fortsetzung)

IN CHF 2013 2012

AUSSERBETRIEBLICHER ERTRAG 1rsquo100rsquo791 14rsquo062

AUSSERBETRIEBLICHER AUFWAND -1rsquo098rsquo776 -1rsquo432

TOTAL AUSSERBETRIEBLICHE ERGEBNISSE 2rsquo015 12rsquo630

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR VOR AumlNDERUNG RESERVEN -1rsquo960rsquo573 -625rsquo334

AumlNDERUNGEN RESERVEN

VERWENDUNG ZUGEWIESENER RESERVEN 1rsquo941rsquo200 592rsquo000

BEITRAG AN ZUGEWIESENE RESERVEN 0 0

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR -19rsquo373 -33rsquo334

32

Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

33

Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

34

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

Unser Postcheckkonto fuumlr Ihre Spende 10-261-7

Sucht Schweiz Av Louis-Ruchonnet 14 Postfach 870 CH-1001 Lausanne Tel 021 321 29 11 Fax 021 321 29 40 wwwsuchtschweizch infosuchtschweizch

Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

bull transparenteInformationundaussagekraumlftigeRechnungslegung

bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

bull aufrichtigeKommunikationundfaireMittelbeschaffung

  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
Page 19: Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

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rungen im Zusammenhang mit familienbezogener Suchtpraumlvention ein so dass alle vom gegenseitigen Austausch wie auch von der gemeinsamen Entwicklung von Modellprojekten profitieren koumlnnen

laquocool and cleanraquo

Im Auftrag von Swiss Olympic fuumlhrt Sucht Schweiz eine Teilevalua-tion des Praumlventionsprogramms laquocool and cleanraquo durch Es ist das groumlsste nationale Programm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay im Sport und richtet sich insbesondere an Jugendliche im Breitensport und Schweizer Nachwuchstalente Im Jahr 2013 wurde Sucht Schweiz erneut mit einer Teilevaluation von laquocool and cleanraquo beauftragt Um die Umsetzung des Programms zu evaluieren werden bis Ende 2014 etwa 25 halbstuumlndige Gruppengespraumlche mit laquocool and cleanraquo-Teams (Sportgruppen die am Programm laquocool and cleanraquo mitmachen) durchgefuumlhrt

Wie erhalten Jugendliche Zugang zum Alkohol

In diesem Projekt wurde untersucht auf welchen Wegen Jugendliche zu Alkohol kommen obwohl sie noch nicht dazu berechtigt waumlren Hierzu fuumlhrte Sucht Schweiz 223 qualitative Interviews mit Jugendli-chen aus verschiedenen Regionen der Suisse Romande durch Die Jugendlichen zeigten sich erstaunlich erfinderisch im Beschaffen von Alkohol und gaben preis wie sie die Zugangsbeschraumlnkungen wahrnehmen So brachte die Studie Aufschluumlsse uumlber noumltige Mass-nahmen auf Seite der Behoumlrden

Zwei Drittel der Befragten gaben zu unberechtigt Alkohol gekauft zu haben Nur fuumlr einen Drittel der Befragten allerdings ist dies die bevorzugte Beschaffungsweise Ein weiteres Drittel laumlsst sich den Kauf lieber durch einen volljaumlhrigen Stellvertreter erledigen ein Viertel der Befragten hat bevorzugt an geselligen Gelegenheiten Zugang zu Alkohol oft im Austausch gegen andere Beitraumlge Die Resultate wurden auf Konferenzen praumlsentiert und werden noch in wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Gleichzeitig hat Sucht Schweiz eine zweite Welle von Alkohol- Testkaumlufen im Kanton Waadt wissenschaftlich begleitet Die von der Fondation Vaudoise contre lrsquoalcoolisme mandatierten jugendlichen Testkaumlufer sollten versuchen Alkohol in Laumlden einzukaufen Damit wurde uumlberpruumlft ob die Geschaumlfte die gesetzlichen Vorschriften nun besser einhielten Die Resultate dieser zweiten Welle (nach 2011) waren ernuumlchternd Nur 21 der Verkaufsstellen kamen dem Ge-setz nach in 79 der Tests konnten Jugendliche ihnen nicht zuste-hende alkoholische Getraumlnke erwerben Die Restaurants verhielten sich dabei noch weniger gesetzeskonform als der Detailhandel

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21TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz erarbeitet nicht nur Empfehlungen sondern bietet auch Weiterbildungen fuumlr Fachleute und Verantwortliche in Unternehmen damit diese ihre Praumlventionsfunktion noch besser wahrnehmen koumlnnen Zudem beraumlt Sucht Schweiz suchtbetroffene Menschen und ihre Angehoumlrigen sei es per Telefon Mail oder Internet

Sucht Schweiz schult und beraumlt

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Kinder aus alkoholbelasteten Familien identifizieren Schulung von Multiplikatoren

Im Jahr 2012 hat Sucht Schweiz mit finanzieller Unterstuumltzung des NPA (Nationales Programm Alkohol) eine Multiplikatorenfortbildung entwickelt Mit diesem Training koumlnnen kantonale Partner geschult werden damit diese ihrerseits Personen in ihrer Region ausbilden resp sensibilisieren koumlnnen die beruflich mit Kindern und Jugendli-chen aus suchtbelasteten Familien in Kontakt sind (Sozialdienst Jugendgericht usw) So kann Sucht Schweiz Fachpersonen aus dem Sozial- Gesundheits- und Bildungsbereich fuumlr das Thema sen-sibilisieren Die sehr interaktive und praxisorientierte Fortbildung beinhaltet nebst Fachwissen auch didaktisches Material 2013 wur-den in der Romandie zwei und in der Deutschschweiz drei Fortbil-dungen agrave 2 Tagen durchgefuumlhrt Die naumlchste Fortbildung findet am 67 November 2014 in Aarau statt

Als Ergaumlnzung zur Weiterbildung wurde 2013 der bestehende Leit-faden fuumlr Fachpersonen bdquoUnterstuumltzung fuumlr Kinder aus alkoholbe-lasteten Familien Grundlagen und Interventionsmoumlglichkeitenldquo uumlberarbeitet und erweitert Er ist zudem neu auch auf Italienisch erhaumlltlich

Suchtpraumlvention in Betrieben

Die Nachfrage nach unseren Kader- und Mitarbeiterschulungen zur betrieblichen Suchtpraumlvention in der Romandie ist weiterhin gross Deshalb wurde das Angebot auch im Jahr 2013 weitergefuumlhrt Gleichzeitig wurde die Website wwwalkoholamarbeitsplatzch aktualisiert sowie neu auf Italienisch adaptiert Auch ausserhalb von Betrieben beispielsweise an Fachhochschulen wurden ver-schiedene Workshops und Schulungen rund ums Thema Sucht am Arbeitsplatz durchgefuumlhrt

laquoIm Kurs habe ich wertvolle Metho-

den zur Vermittlung des Themas

kennen gelerntraquo

Schulungsteilnehmerin

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Beratung am Telefon per Mail und per Internet

Sucht Schweiz beantwortet Fragen rund um Sucht und Suchtmittel Die Fragen aus der Bevoumllkerung wie auch aus Fachkreisen oder von Schulen betreffen generelle Informationen zu Sucht wie auch konkrete Konsumsituationen Die Praumlventionsabteilung hat im Jahr 2013 telefonisch oder schriftlich 506 solche Anfragen bearbeitet und hierfuumlr uumlber 500 Stunden investiert Zusaumltzlich beantwortet Sucht Schweiz auf wwwciaoch Anfragen von Jugendlichen die psychoaktive Substanzen betreffen Um noch benutzerfreundlicher zu werden hat Sucht Schweiz uumlberdies ihre Website-Rubrik bdquoRat und Hilferaquo im 2013 grundlegend uumlberarbeitet

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Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein

Strukturelle Massnahmen sind in der Suchtpraumlvention unabdingbar Dazu zaumlhlen die gesetzliche Steuerung des Preises der Zugaumlnglichkeit oder der Werbung fuumlr Alkohol und Tabak Sucht Schweiz setzt sich gemeinsam mit Partnern fuumlr eine wirksame Suchtpolitik ein Mit Medientexten Faktenblaumlttern oder Beitraumlgen auf wwwsuchtschweizch sensibilisiert Sucht Schweiz politische Kreise und die Oumlffentlichkeit Parlamentarier und Parlamentarierinnen erhalten zudem spezi-fische Informationen zur Entscheidungsfindung

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Geschaumltzte 250rsquo000 Personen in der

Schweiz sind alkoholabhaumlngig Dies

entspricht fast zwei Mal der Einwoh-

nerzahl Berns Jeder 12 Todesfall ist

auf Alkohol zuruumlckzufuumlhren und jede

5 Person trinkt Alkohol auf riskante

Weise Diese Fakten gehen allzu oft

vergessen

Totalrevision Alkoholgesetz

In einer Koalition mit den Suchtfachverbaumlnden sowie weiteren Part-nern engagiert sich Sucht Schweiz fuumlr eine verantwortungsvolle Alkoholpolitik Die laufende Revision der Alkoholgesetzgebung ist das Geschaumlft mit der groumlssten Tragweite Aus Praumlventionssicht standen die Zeichen im Berichtsjahr auf Sturm Die wichtigsten Massnahmen zur Eindaumlmmung des problematischen Konsums haben gegen- uumlber den Interessen der Alkoholindustrie einen schweren Stand Mindestpreise ein Nachtverkaufsverbot keine Lockvogelangebote In einem zunehmend liberalisierten Markt waumlren dies wirksame Marktkorrekturen zum Schutz der Gesundheit Davon ist die heutige Gesetzesvorlage weit entfernt

Kurze Chronologie der Debatte

bull Uumlberraschend spricht sich der Staumlnderat im Maumlrz 2013 fuumlr Min-destpreise aus Ein Rechtsgutachten bestaumltigt im Uumlbrigen dass ein Mindestpreis mit dem Freihandelsabkommen Schweiz-EU sowie mit der Wirtschaftsfreiheit vereinbar ist Gleichzeitig will die Kleine Kammer den Verkauf alkoholischer Getraumlnke im Detail-handel zwischen 22 und 06 Uhr verbieten und das heutige Verbot von Happy Hours fuumlr Spirituosen aufheben

bull Im September 2013 spricht sich der Nationalrat gegen einen Min-destpreis und gegen ein Verkaufsverbot in der Nacht aus Einig-keit herrscht bei den Happy Hours Diese sollen fuumlr alle Alkoho-lika und jederzeit erlaubt sein Gleich wie der Staumlnderat will der Nationalrat Testkaumlufe im Gesetz verankern

bull Die Kommission fuumlr Wirtschaft und Abgaben des Staumlnderats beauftragt die Verwaltung ein verfassungskonformes Steuer-system zu finden welches die houmlheren Produktionskosten in der Schweiz wettmacht und Hochstammbaumlume foumlrdert Um Steuer-ausfaumllle zu vermeiden sprechen sich Praumlventionskreise gegen ein neues Steuersystem aus

bull Die Parlamentsdebatte wird im 2014 fortgesetzt

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

26

15 aller Todesfaumllle in der Schweiz

gehen auf das Konto Rauchen

Kostenfolge bei Spitaleinlieferungen nach Alkoholvergiftungen

Auch bei der Aumlnderung des Krankenversicherungsgesetzes agiert Sucht Schweiz in einer Koalition mit Partnern Laut der Initiative von Nationalrat Toni Bortoluzzi (SVP) soll die medizinische Notversorgung nach exzessivem Alkoholkonsum durch die Betroffenen selbst be-zahlt werden Die Kommission fuumlr soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates ist Mitte 2013 auf einen entsprechenden Entwurf einer Gesetzesaumlnderung eingetreten Im Fruumlhjahr 2014 soll die Vor-lage bei den interessierten Kreisen in die Vernehmlassung geschickt werden

Wer wegen Alkoholabhaumlngigkeit oder Alkoholvergiftung aumlrztliche Hilfe braucht soll diese weiterhin unabhaumlngig vom Portemonnaie bekommen Das fordern Suchtfachleute darunter Sucht Schweiz die mit der Medienarbeit zum Thema politische Kreise und die Be-voumllkerung sensibilisiert Die geplante Neuregelung laumlsst befuumlrchten dass Personen mit einer Alkoholvergiftung nicht versorgt werden weil sie die Kosten scheuen oder ihnen das Geld fehlt Die Notver- sorgung rettet Leben und sie ermoumlglicht weitere Hilfe die das Trink- verhalten zu aumlndern vermag

Revision Tabaksteuergesetz

Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention (AT) ver-folgt Sucht Schweiz die Politikentwicklung beim Tabak Mit der Revi-sion des Tabaksteuergesetzes soll die Besteuerung des inlaumlndischen Tabaks schrittweise ans EU-Niveau angepasst werden Der Bun-desrat verfolgt in erster Linie fiskalpolitische Ziele Gesundheits- organisationen forderten in der Vernehmlassung spuumlrbare Steuer- erhoumlhungen die den Tabakkonsum sowie die Anzahl Tabaktoter ver-mindern

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

27

In diesem Jahr finden allein auf dem

amerikanischen Kontinent uumlber 15

Millionen Menschen neue Regulie-

rungen vor die es ihnen erlauben

Cannabis legal zu erwerben und zu

konsumieren - sofern sie das zulaumls-

sige Alter erreicht haben

Cannabis

Bislang war der Cannabiskonsum kantonal unterschiedlich geahn-det worden Mit dem Inkrafttreten des revidierten Betaumlubungsmit-telgesetzes im Oktober 2013 folgte eine nationale Regelung die von den strafrechtlichen Konsequenzen abruumlckt Der Konsum kann heute mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken geahndet wer-den wenn die Person mindestens 18-jaumlhrig ist und nicht gleichzeitig andere Gesetzesverstoumlsse begeht Da der Besitz von mehr als 10 g Cannabis strafbar ist kommt das Ordnungsbussenverfahren nur bei Besitz von weniger als 10 g zur Anwendung Sucht Schweiz hat sich seit langem fuumlr die Abkehr von der wirkungslosen Kriminalisie-rung ausgesprochen obwohl damit nicht alle Probleme geloumlst sind

International sind derzeit verschiedene Entwicklungen in der Can-nabispolitik zu beobachten Auch in der Schweiz ist in mehreren Staumldten die Diskussion uumlber alternative Modelle fuumlr den Umgang mit Cannabis im Gang Sucht Schweiz verfolgt die Regulierungs-bestrebungen beim Cannabis auf nationaler und internationaler Ebene eingehend und liefert im Maumlrz 2014 mit einem neuen Bericht einen differenzierten Blick auf die oft komplexen Regulierungsmo-delle

Nationale Strategien zur Gesundheit

Der Bundesrat hat im Januar 2013 die Gesamtschau bdquoGe-sundheit2020ldquo verabschiedet Mit Massnahmen in allen Berei-chen des Gesundheitssystems sollen Gesundheitsfoumlrderung und Krankheitsvorbeugung intensiviert werden Im November 2013 beschlossen Bund und Kantone zudem den Start fuumlr die Erarbei-tung einer Nationalen Strategie zur Praumlvention nicht uumlbertragbarer Krankheiten bis 2016 Die Strategie soll die Gesundheitskompe-tenzen der Bevoumllkerung verbessern sowie Rahmenbedingungen fuumlr ein gesuumlnderes Verhalten schaffen Sucht Schweiz zaumlhlt zu den zahlreichen Akteuren welche beide Strategien weiter entwickeln

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

28 TAumlTIGKEITSBERICHT 201328

2013in Zahlen

29TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die sich Tag fuumlr Tag engagieren um Suchtprobleme zu vermindern oder zu verhuumlten

Kurse und Konferenzbeitraumlge unserer Fachleute aus Praumlvention und For-schung

Kurse und Fortbildungen fuumlr Betriebe in der Romandie zum professionellen Umgang mit Alkoholproblemen am Arbeitsplatz

Publikationen unserer Forschungsabteilung Artikel in Fachzeitschriften Buumlcher Buchbeitraumlge und Forschungsberichte

TeilnehmerInnen am nationalen Kongress laquoFamilienbasierte Suchtpraumlven-tionraquo

Stunden fuumlr Beratung und Auskuumlnfte via Telefon oder Internet zu Fragen rund um Abhaumlngigkeiten

Medienbeitraumlge mit Nennung von Sucht Schweiz

Abonnentinnen und Abonnenten des Elternnewsletters (1873 in Deutsch 991 in Franzoumlsisch)

Abonnentinnen und Abonnenten unseres allgemeinen Newsletters (2903 in Deutsch 1684 in Franzoumlsisch)

Jugendliche welche die Website wwwmeinselbstwertgefuumlhlch besuchten

Besucherinnen und Besucher der mehrsprachigen Webseite wwwsos-spielsuchtch

Besuche auf der Website wwwtinatonich ein Praumlventionsprogramm fuumlr Einrichtungen die Kinder von 4-6 Jahren betreuen

Downloads von Broschuumlren auf wwwsuchtschweizch

Exemplare unserer Publikationen die in Deutsch Franzoumlsisch Italienisch oder weiteren Sprachen in die ganze Schweiz verschickt wurden

Uumlber 1 Million Besuche auf den Websites von Sucht Schweiz (Hauptseite wwwsuchtschweizch sowie die Sites MamatrinktPapatrinkt Alkoholkon-sum Alkohol im Koumlrper Alkohol im Strassenverkehr Spielsucht TinaampToni sowie Mein Selbstwertgefuumlhl)

49

83

86

119

121

553

1477

2864

4587

4640

11lsquo596

19rsquo266

246lsquo094

290lsquo783

1rsquo036rsquo105

30 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012

IN CHF 2013 2012

NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 3rsquo734rsquo591 3rsquo722rsquo139

NICHT ZUGEWIESENE LEGATE 420rsquo444 724rsquo522

TOTAL NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 4rsquo155rsquo036 4rsquo446rsquo661

ERTRAG AUS LEISTUNGEN 2rsquo256rsquo425 2rsquo982rsquo738

SUBVENTIONEN 1rsquo490rsquo711 1rsquo434rsquo886

ZUGEWIESENE SPENDEN FUumlR PROJEKTE 35rsquo150 50

ANDERE BETRIEBLICHE LEISTUNGEN 8rsquo792 16rsquo465

TOTAL BETRIEBSLEISTUNGEN 3rsquo791rsquo078 4rsquo434rsquo139

PERSONALAUFWAND -4rsquo678rsquo778 -4rsquo545rsquo167

LEISTUNGEN DRITTER -128rsquo564 -113rsquo331

TOTAL PERSONALAUFWAND -4rsquo807rsquo342 -4rsquo658rsquo498

DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

TOTAL DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

AUFWAND INFRASTRUKTUR -15rsquo043 -31rsquo919

MIETEN -47rsquo436 -49rsquo648

TOTAL AUFWAND INFRASTRUKTUR -62rsquo479 -81rsquo567

WEITERER VERWALTUNGSAUFWAND -172rsquo111 -232rsquo030

ANDERE BETRIEBSKOSTEN -42rsquo289 -40rsquo049

ABSCHREIBUNGEN -12rsquo508 0

SONSTIGER BETRIEBLICHER AUFWAND -226rsquo908 -272rsquo079

TOTAL BETRIEBSAUFWAND -8rsquo338rsquo058 -9rsquo080rsquo613

BETRIEBSERGEBNIS -391rsquo943 -199rsquo813

WERTSCHRIFTENERGEBNIS -418 3rsquo378

FINANZERGEBNIS -418 3rsquo378

IMMOBILIENERTRAG 168rsquo173 163rsquo235

IMMOBILIENAUFWAND -191rsquo400 -604rsquo765

ABSCHREIBUNGEN 1978-2012 -1rsquo547rsquo000

IMMOBILIENERGEBNIS -1rsquo570rsquo227 -441rsquo529

31TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012 (Fortsetzung)

IN CHF 2013 2012

AUSSERBETRIEBLICHER ERTRAG 1rsquo100rsquo791 14rsquo062

AUSSERBETRIEBLICHER AUFWAND -1rsquo098rsquo776 -1rsquo432

TOTAL AUSSERBETRIEBLICHE ERGEBNISSE 2rsquo015 12rsquo630

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR VOR AumlNDERUNG RESERVEN -1rsquo960rsquo573 -625rsquo334

AumlNDERUNGEN RESERVEN

VERWENDUNG ZUGEWIESENER RESERVEN 1rsquo941rsquo200 592rsquo000

BEITRAG AN ZUGEWIESENE RESERVEN 0 0

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR -19rsquo373 -33rsquo334

32

Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

33

Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

34

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

Unser Postcheckkonto fuumlr Ihre Spende 10-261-7

Sucht Schweiz Av Louis-Ruchonnet 14 Postfach 870 CH-1001 Lausanne Tel 021 321 29 11 Fax 021 321 29 40 wwwsuchtschweizch infosuchtschweizch

Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

bull transparenteInformationundaussagekraumlftigeRechnungslegung

bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

bull aufrichtigeKommunikationundfaireMittelbeschaffung

  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
Page 20: Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

20

Gleichzeitig hat Sucht Schweiz eine zweite Welle von Alkohol- Testkaumlufen im Kanton Waadt wissenschaftlich begleitet Die von der Fondation Vaudoise contre lrsquoalcoolisme mandatierten jugendlichen Testkaumlufer sollten versuchen Alkohol in Laumlden einzukaufen Damit wurde uumlberpruumlft ob die Geschaumlfte die gesetzlichen Vorschriften nun besser einhielten Die Resultate dieser zweiten Welle (nach 2011) waren ernuumlchternd Nur 21 der Verkaufsstellen kamen dem Ge-setz nach in 79 der Tests konnten Jugendliche ihnen nicht zuste-hende alkoholische Getraumlnke erwerben Die Restaurants verhielten sich dabei noch weniger gesetzeskonform als der Detailhandel

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

21TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz erarbeitet nicht nur Empfehlungen sondern bietet auch Weiterbildungen fuumlr Fachleute und Verantwortliche in Unternehmen damit diese ihre Praumlventionsfunktion noch besser wahrnehmen koumlnnen Zudem beraumlt Sucht Schweiz suchtbetroffene Menschen und ihre Angehoumlrigen sei es per Telefon Mail oder Internet

Sucht Schweiz schult und beraumlt

22

Kinder aus alkoholbelasteten Familien identifizieren Schulung von Multiplikatoren

Im Jahr 2012 hat Sucht Schweiz mit finanzieller Unterstuumltzung des NPA (Nationales Programm Alkohol) eine Multiplikatorenfortbildung entwickelt Mit diesem Training koumlnnen kantonale Partner geschult werden damit diese ihrerseits Personen in ihrer Region ausbilden resp sensibilisieren koumlnnen die beruflich mit Kindern und Jugendli-chen aus suchtbelasteten Familien in Kontakt sind (Sozialdienst Jugendgericht usw) So kann Sucht Schweiz Fachpersonen aus dem Sozial- Gesundheits- und Bildungsbereich fuumlr das Thema sen-sibilisieren Die sehr interaktive und praxisorientierte Fortbildung beinhaltet nebst Fachwissen auch didaktisches Material 2013 wur-den in der Romandie zwei und in der Deutschschweiz drei Fortbil-dungen agrave 2 Tagen durchgefuumlhrt Die naumlchste Fortbildung findet am 67 November 2014 in Aarau statt

Als Ergaumlnzung zur Weiterbildung wurde 2013 der bestehende Leit-faden fuumlr Fachpersonen bdquoUnterstuumltzung fuumlr Kinder aus alkoholbe-lasteten Familien Grundlagen und Interventionsmoumlglichkeitenldquo uumlberarbeitet und erweitert Er ist zudem neu auch auf Italienisch erhaumlltlich

Suchtpraumlvention in Betrieben

Die Nachfrage nach unseren Kader- und Mitarbeiterschulungen zur betrieblichen Suchtpraumlvention in der Romandie ist weiterhin gross Deshalb wurde das Angebot auch im Jahr 2013 weitergefuumlhrt Gleichzeitig wurde die Website wwwalkoholamarbeitsplatzch aktualisiert sowie neu auf Italienisch adaptiert Auch ausserhalb von Betrieben beispielsweise an Fachhochschulen wurden ver-schiedene Workshops und Schulungen rund ums Thema Sucht am Arbeitsplatz durchgefuumlhrt

laquoIm Kurs habe ich wertvolle Metho-

den zur Vermittlung des Themas

kennen gelerntraquo

Schulungsteilnehmerin

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

23

Beratung am Telefon per Mail und per Internet

Sucht Schweiz beantwortet Fragen rund um Sucht und Suchtmittel Die Fragen aus der Bevoumllkerung wie auch aus Fachkreisen oder von Schulen betreffen generelle Informationen zu Sucht wie auch konkrete Konsumsituationen Die Praumlventionsabteilung hat im Jahr 2013 telefonisch oder schriftlich 506 solche Anfragen bearbeitet und hierfuumlr uumlber 500 Stunden investiert Zusaumltzlich beantwortet Sucht Schweiz auf wwwciaoch Anfragen von Jugendlichen die psychoaktive Substanzen betreffen Um noch benutzerfreundlicher zu werden hat Sucht Schweiz uumlberdies ihre Website-Rubrik bdquoRat und Hilferaquo im 2013 grundlegend uumlberarbeitet

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

24 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein

Strukturelle Massnahmen sind in der Suchtpraumlvention unabdingbar Dazu zaumlhlen die gesetzliche Steuerung des Preises der Zugaumlnglichkeit oder der Werbung fuumlr Alkohol und Tabak Sucht Schweiz setzt sich gemeinsam mit Partnern fuumlr eine wirksame Suchtpolitik ein Mit Medientexten Faktenblaumlttern oder Beitraumlgen auf wwwsuchtschweizch sensibilisiert Sucht Schweiz politische Kreise und die Oumlffentlichkeit Parlamentarier und Parlamentarierinnen erhalten zudem spezi-fische Informationen zur Entscheidungsfindung

25

Geschaumltzte 250rsquo000 Personen in der

Schweiz sind alkoholabhaumlngig Dies

entspricht fast zwei Mal der Einwoh-

nerzahl Berns Jeder 12 Todesfall ist

auf Alkohol zuruumlckzufuumlhren und jede

5 Person trinkt Alkohol auf riskante

Weise Diese Fakten gehen allzu oft

vergessen

Totalrevision Alkoholgesetz

In einer Koalition mit den Suchtfachverbaumlnden sowie weiteren Part-nern engagiert sich Sucht Schweiz fuumlr eine verantwortungsvolle Alkoholpolitik Die laufende Revision der Alkoholgesetzgebung ist das Geschaumlft mit der groumlssten Tragweite Aus Praumlventionssicht standen die Zeichen im Berichtsjahr auf Sturm Die wichtigsten Massnahmen zur Eindaumlmmung des problematischen Konsums haben gegen- uumlber den Interessen der Alkoholindustrie einen schweren Stand Mindestpreise ein Nachtverkaufsverbot keine Lockvogelangebote In einem zunehmend liberalisierten Markt waumlren dies wirksame Marktkorrekturen zum Schutz der Gesundheit Davon ist die heutige Gesetzesvorlage weit entfernt

Kurze Chronologie der Debatte

bull Uumlberraschend spricht sich der Staumlnderat im Maumlrz 2013 fuumlr Min-destpreise aus Ein Rechtsgutachten bestaumltigt im Uumlbrigen dass ein Mindestpreis mit dem Freihandelsabkommen Schweiz-EU sowie mit der Wirtschaftsfreiheit vereinbar ist Gleichzeitig will die Kleine Kammer den Verkauf alkoholischer Getraumlnke im Detail-handel zwischen 22 und 06 Uhr verbieten und das heutige Verbot von Happy Hours fuumlr Spirituosen aufheben

bull Im September 2013 spricht sich der Nationalrat gegen einen Min-destpreis und gegen ein Verkaufsverbot in der Nacht aus Einig-keit herrscht bei den Happy Hours Diese sollen fuumlr alle Alkoho-lika und jederzeit erlaubt sein Gleich wie der Staumlnderat will der Nationalrat Testkaumlufe im Gesetz verankern

bull Die Kommission fuumlr Wirtschaft und Abgaben des Staumlnderats beauftragt die Verwaltung ein verfassungskonformes Steuer-system zu finden welches die houmlheren Produktionskosten in der Schweiz wettmacht und Hochstammbaumlume foumlrdert Um Steuer-ausfaumllle zu vermeiden sprechen sich Praumlventionskreise gegen ein neues Steuersystem aus

bull Die Parlamentsdebatte wird im 2014 fortgesetzt

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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15 aller Todesfaumllle in der Schweiz

gehen auf das Konto Rauchen

Kostenfolge bei Spitaleinlieferungen nach Alkoholvergiftungen

Auch bei der Aumlnderung des Krankenversicherungsgesetzes agiert Sucht Schweiz in einer Koalition mit Partnern Laut der Initiative von Nationalrat Toni Bortoluzzi (SVP) soll die medizinische Notversorgung nach exzessivem Alkoholkonsum durch die Betroffenen selbst be-zahlt werden Die Kommission fuumlr soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates ist Mitte 2013 auf einen entsprechenden Entwurf einer Gesetzesaumlnderung eingetreten Im Fruumlhjahr 2014 soll die Vor-lage bei den interessierten Kreisen in die Vernehmlassung geschickt werden

Wer wegen Alkoholabhaumlngigkeit oder Alkoholvergiftung aumlrztliche Hilfe braucht soll diese weiterhin unabhaumlngig vom Portemonnaie bekommen Das fordern Suchtfachleute darunter Sucht Schweiz die mit der Medienarbeit zum Thema politische Kreise und die Be-voumllkerung sensibilisiert Die geplante Neuregelung laumlsst befuumlrchten dass Personen mit einer Alkoholvergiftung nicht versorgt werden weil sie die Kosten scheuen oder ihnen das Geld fehlt Die Notver- sorgung rettet Leben und sie ermoumlglicht weitere Hilfe die das Trink- verhalten zu aumlndern vermag

Revision Tabaksteuergesetz

Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention (AT) ver-folgt Sucht Schweiz die Politikentwicklung beim Tabak Mit der Revi-sion des Tabaksteuergesetzes soll die Besteuerung des inlaumlndischen Tabaks schrittweise ans EU-Niveau angepasst werden Der Bun-desrat verfolgt in erster Linie fiskalpolitische Ziele Gesundheits- organisationen forderten in der Vernehmlassung spuumlrbare Steuer- erhoumlhungen die den Tabakkonsum sowie die Anzahl Tabaktoter ver-mindern

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

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In diesem Jahr finden allein auf dem

amerikanischen Kontinent uumlber 15

Millionen Menschen neue Regulie-

rungen vor die es ihnen erlauben

Cannabis legal zu erwerben und zu

konsumieren - sofern sie das zulaumls-

sige Alter erreicht haben

Cannabis

Bislang war der Cannabiskonsum kantonal unterschiedlich geahn-det worden Mit dem Inkrafttreten des revidierten Betaumlubungsmit-telgesetzes im Oktober 2013 folgte eine nationale Regelung die von den strafrechtlichen Konsequenzen abruumlckt Der Konsum kann heute mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken geahndet wer-den wenn die Person mindestens 18-jaumlhrig ist und nicht gleichzeitig andere Gesetzesverstoumlsse begeht Da der Besitz von mehr als 10 g Cannabis strafbar ist kommt das Ordnungsbussenverfahren nur bei Besitz von weniger als 10 g zur Anwendung Sucht Schweiz hat sich seit langem fuumlr die Abkehr von der wirkungslosen Kriminalisie-rung ausgesprochen obwohl damit nicht alle Probleme geloumlst sind

International sind derzeit verschiedene Entwicklungen in der Can-nabispolitik zu beobachten Auch in der Schweiz ist in mehreren Staumldten die Diskussion uumlber alternative Modelle fuumlr den Umgang mit Cannabis im Gang Sucht Schweiz verfolgt die Regulierungs-bestrebungen beim Cannabis auf nationaler und internationaler Ebene eingehend und liefert im Maumlrz 2014 mit einem neuen Bericht einen differenzierten Blick auf die oft komplexen Regulierungsmo-delle

Nationale Strategien zur Gesundheit

Der Bundesrat hat im Januar 2013 die Gesamtschau bdquoGe-sundheit2020ldquo verabschiedet Mit Massnahmen in allen Berei-chen des Gesundheitssystems sollen Gesundheitsfoumlrderung und Krankheitsvorbeugung intensiviert werden Im November 2013 beschlossen Bund und Kantone zudem den Start fuumlr die Erarbei-tung einer Nationalen Strategie zur Praumlvention nicht uumlbertragbarer Krankheiten bis 2016 Die Strategie soll die Gesundheitskompe-tenzen der Bevoumllkerung verbessern sowie Rahmenbedingungen fuumlr ein gesuumlnderes Verhalten schaffen Sucht Schweiz zaumlhlt zu den zahlreichen Akteuren welche beide Strategien weiter entwickeln

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

28 TAumlTIGKEITSBERICHT 201328

2013in Zahlen

29TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die sich Tag fuumlr Tag engagieren um Suchtprobleme zu vermindern oder zu verhuumlten

Kurse und Konferenzbeitraumlge unserer Fachleute aus Praumlvention und For-schung

Kurse und Fortbildungen fuumlr Betriebe in der Romandie zum professionellen Umgang mit Alkoholproblemen am Arbeitsplatz

Publikationen unserer Forschungsabteilung Artikel in Fachzeitschriften Buumlcher Buchbeitraumlge und Forschungsberichte

TeilnehmerInnen am nationalen Kongress laquoFamilienbasierte Suchtpraumlven-tionraquo

Stunden fuumlr Beratung und Auskuumlnfte via Telefon oder Internet zu Fragen rund um Abhaumlngigkeiten

Medienbeitraumlge mit Nennung von Sucht Schweiz

Abonnentinnen und Abonnenten des Elternnewsletters (1873 in Deutsch 991 in Franzoumlsisch)

Abonnentinnen und Abonnenten unseres allgemeinen Newsletters (2903 in Deutsch 1684 in Franzoumlsisch)

Jugendliche welche die Website wwwmeinselbstwertgefuumlhlch besuchten

Besucherinnen und Besucher der mehrsprachigen Webseite wwwsos-spielsuchtch

Besuche auf der Website wwwtinatonich ein Praumlventionsprogramm fuumlr Einrichtungen die Kinder von 4-6 Jahren betreuen

Downloads von Broschuumlren auf wwwsuchtschweizch

Exemplare unserer Publikationen die in Deutsch Franzoumlsisch Italienisch oder weiteren Sprachen in die ganze Schweiz verschickt wurden

Uumlber 1 Million Besuche auf den Websites von Sucht Schweiz (Hauptseite wwwsuchtschweizch sowie die Sites MamatrinktPapatrinkt Alkoholkon-sum Alkohol im Koumlrper Alkohol im Strassenverkehr Spielsucht TinaampToni sowie Mein Selbstwertgefuumlhl)

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30 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012

IN CHF 2013 2012

NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 3rsquo734rsquo591 3rsquo722rsquo139

NICHT ZUGEWIESENE LEGATE 420rsquo444 724rsquo522

TOTAL NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 4rsquo155rsquo036 4rsquo446rsquo661

ERTRAG AUS LEISTUNGEN 2rsquo256rsquo425 2rsquo982rsquo738

SUBVENTIONEN 1rsquo490rsquo711 1rsquo434rsquo886

ZUGEWIESENE SPENDEN FUumlR PROJEKTE 35rsquo150 50

ANDERE BETRIEBLICHE LEISTUNGEN 8rsquo792 16rsquo465

TOTAL BETRIEBSLEISTUNGEN 3rsquo791rsquo078 4rsquo434rsquo139

PERSONALAUFWAND -4rsquo678rsquo778 -4rsquo545rsquo167

LEISTUNGEN DRITTER -128rsquo564 -113rsquo331

TOTAL PERSONALAUFWAND -4rsquo807rsquo342 -4rsquo658rsquo498

DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

TOTAL DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

AUFWAND INFRASTRUKTUR -15rsquo043 -31rsquo919

MIETEN -47rsquo436 -49rsquo648

TOTAL AUFWAND INFRASTRUKTUR -62rsquo479 -81rsquo567

WEITERER VERWALTUNGSAUFWAND -172rsquo111 -232rsquo030

ANDERE BETRIEBSKOSTEN -42rsquo289 -40rsquo049

ABSCHREIBUNGEN -12rsquo508 0

SONSTIGER BETRIEBLICHER AUFWAND -226rsquo908 -272rsquo079

TOTAL BETRIEBSAUFWAND -8rsquo338rsquo058 -9rsquo080rsquo613

BETRIEBSERGEBNIS -391rsquo943 -199rsquo813

WERTSCHRIFTENERGEBNIS -418 3rsquo378

FINANZERGEBNIS -418 3rsquo378

IMMOBILIENERTRAG 168rsquo173 163rsquo235

IMMOBILIENAUFWAND -191rsquo400 -604rsquo765

ABSCHREIBUNGEN 1978-2012 -1rsquo547rsquo000

IMMOBILIENERGEBNIS -1rsquo570rsquo227 -441rsquo529

31TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012 (Fortsetzung)

IN CHF 2013 2012

AUSSERBETRIEBLICHER ERTRAG 1rsquo100rsquo791 14rsquo062

AUSSERBETRIEBLICHER AUFWAND -1rsquo098rsquo776 -1rsquo432

TOTAL AUSSERBETRIEBLICHE ERGEBNISSE 2rsquo015 12rsquo630

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR VOR AumlNDERUNG RESERVEN -1rsquo960rsquo573 -625rsquo334

AumlNDERUNGEN RESERVEN

VERWENDUNG ZUGEWIESENER RESERVEN 1rsquo941rsquo200 592rsquo000

BEITRAG AN ZUGEWIESENE RESERVEN 0 0

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR -19rsquo373 -33rsquo334

32

Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

33

Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

34

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

Unser Postcheckkonto fuumlr Ihre Spende 10-261-7

Sucht Schweiz Av Louis-Ruchonnet 14 Postfach 870 CH-1001 Lausanne Tel 021 321 29 11 Fax 021 321 29 40 wwwsuchtschweizch infosuchtschweizch

Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

bull transparenteInformationundaussagekraumlftigeRechnungslegung

bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

bull aufrichtigeKommunikationundfaireMittelbeschaffung

  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
Page 21: Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

21TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz erarbeitet nicht nur Empfehlungen sondern bietet auch Weiterbildungen fuumlr Fachleute und Verantwortliche in Unternehmen damit diese ihre Praumlventionsfunktion noch besser wahrnehmen koumlnnen Zudem beraumlt Sucht Schweiz suchtbetroffene Menschen und ihre Angehoumlrigen sei es per Telefon Mail oder Internet

Sucht Schweiz schult und beraumlt

22

Kinder aus alkoholbelasteten Familien identifizieren Schulung von Multiplikatoren

Im Jahr 2012 hat Sucht Schweiz mit finanzieller Unterstuumltzung des NPA (Nationales Programm Alkohol) eine Multiplikatorenfortbildung entwickelt Mit diesem Training koumlnnen kantonale Partner geschult werden damit diese ihrerseits Personen in ihrer Region ausbilden resp sensibilisieren koumlnnen die beruflich mit Kindern und Jugendli-chen aus suchtbelasteten Familien in Kontakt sind (Sozialdienst Jugendgericht usw) So kann Sucht Schweiz Fachpersonen aus dem Sozial- Gesundheits- und Bildungsbereich fuumlr das Thema sen-sibilisieren Die sehr interaktive und praxisorientierte Fortbildung beinhaltet nebst Fachwissen auch didaktisches Material 2013 wur-den in der Romandie zwei und in der Deutschschweiz drei Fortbil-dungen agrave 2 Tagen durchgefuumlhrt Die naumlchste Fortbildung findet am 67 November 2014 in Aarau statt

Als Ergaumlnzung zur Weiterbildung wurde 2013 der bestehende Leit-faden fuumlr Fachpersonen bdquoUnterstuumltzung fuumlr Kinder aus alkoholbe-lasteten Familien Grundlagen und Interventionsmoumlglichkeitenldquo uumlberarbeitet und erweitert Er ist zudem neu auch auf Italienisch erhaumlltlich

Suchtpraumlvention in Betrieben

Die Nachfrage nach unseren Kader- und Mitarbeiterschulungen zur betrieblichen Suchtpraumlvention in der Romandie ist weiterhin gross Deshalb wurde das Angebot auch im Jahr 2013 weitergefuumlhrt Gleichzeitig wurde die Website wwwalkoholamarbeitsplatzch aktualisiert sowie neu auf Italienisch adaptiert Auch ausserhalb von Betrieben beispielsweise an Fachhochschulen wurden ver-schiedene Workshops und Schulungen rund ums Thema Sucht am Arbeitsplatz durchgefuumlhrt

laquoIm Kurs habe ich wertvolle Metho-

den zur Vermittlung des Themas

kennen gelerntraquo

Schulungsteilnehmerin

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

23

Beratung am Telefon per Mail und per Internet

Sucht Schweiz beantwortet Fragen rund um Sucht und Suchtmittel Die Fragen aus der Bevoumllkerung wie auch aus Fachkreisen oder von Schulen betreffen generelle Informationen zu Sucht wie auch konkrete Konsumsituationen Die Praumlventionsabteilung hat im Jahr 2013 telefonisch oder schriftlich 506 solche Anfragen bearbeitet und hierfuumlr uumlber 500 Stunden investiert Zusaumltzlich beantwortet Sucht Schweiz auf wwwciaoch Anfragen von Jugendlichen die psychoaktive Substanzen betreffen Um noch benutzerfreundlicher zu werden hat Sucht Schweiz uumlberdies ihre Website-Rubrik bdquoRat und Hilferaquo im 2013 grundlegend uumlberarbeitet

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

24 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein

Strukturelle Massnahmen sind in der Suchtpraumlvention unabdingbar Dazu zaumlhlen die gesetzliche Steuerung des Preises der Zugaumlnglichkeit oder der Werbung fuumlr Alkohol und Tabak Sucht Schweiz setzt sich gemeinsam mit Partnern fuumlr eine wirksame Suchtpolitik ein Mit Medientexten Faktenblaumlttern oder Beitraumlgen auf wwwsuchtschweizch sensibilisiert Sucht Schweiz politische Kreise und die Oumlffentlichkeit Parlamentarier und Parlamentarierinnen erhalten zudem spezi-fische Informationen zur Entscheidungsfindung

25

Geschaumltzte 250rsquo000 Personen in der

Schweiz sind alkoholabhaumlngig Dies

entspricht fast zwei Mal der Einwoh-

nerzahl Berns Jeder 12 Todesfall ist

auf Alkohol zuruumlckzufuumlhren und jede

5 Person trinkt Alkohol auf riskante

Weise Diese Fakten gehen allzu oft

vergessen

Totalrevision Alkoholgesetz

In einer Koalition mit den Suchtfachverbaumlnden sowie weiteren Part-nern engagiert sich Sucht Schweiz fuumlr eine verantwortungsvolle Alkoholpolitik Die laufende Revision der Alkoholgesetzgebung ist das Geschaumlft mit der groumlssten Tragweite Aus Praumlventionssicht standen die Zeichen im Berichtsjahr auf Sturm Die wichtigsten Massnahmen zur Eindaumlmmung des problematischen Konsums haben gegen- uumlber den Interessen der Alkoholindustrie einen schweren Stand Mindestpreise ein Nachtverkaufsverbot keine Lockvogelangebote In einem zunehmend liberalisierten Markt waumlren dies wirksame Marktkorrekturen zum Schutz der Gesundheit Davon ist die heutige Gesetzesvorlage weit entfernt

Kurze Chronologie der Debatte

bull Uumlberraschend spricht sich der Staumlnderat im Maumlrz 2013 fuumlr Min-destpreise aus Ein Rechtsgutachten bestaumltigt im Uumlbrigen dass ein Mindestpreis mit dem Freihandelsabkommen Schweiz-EU sowie mit der Wirtschaftsfreiheit vereinbar ist Gleichzeitig will die Kleine Kammer den Verkauf alkoholischer Getraumlnke im Detail-handel zwischen 22 und 06 Uhr verbieten und das heutige Verbot von Happy Hours fuumlr Spirituosen aufheben

bull Im September 2013 spricht sich der Nationalrat gegen einen Min-destpreis und gegen ein Verkaufsverbot in der Nacht aus Einig-keit herrscht bei den Happy Hours Diese sollen fuumlr alle Alkoho-lika und jederzeit erlaubt sein Gleich wie der Staumlnderat will der Nationalrat Testkaumlufe im Gesetz verankern

bull Die Kommission fuumlr Wirtschaft und Abgaben des Staumlnderats beauftragt die Verwaltung ein verfassungskonformes Steuer-system zu finden welches die houmlheren Produktionskosten in der Schweiz wettmacht und Hochstammbaumlume foumlrdert Um Steuer-ausfaumllle zu vermeiden sprechen sich Praumlventionskreise gegen ein neues Steuersystem aus

bull Die Parlamentsdebatte wird im 2014 fortgesetzt

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

26

15 aller Todesfaumllle in der Schweiz

gehen auf das Konto Rauchen

Kostenfolge bei Spitaleinlieferungen nach Alkoholvergiftungen

Auch bei der Aumlnderung des Krankenversicherungsgesetzes agiert Sucht Schweiz in einer Koalition mit Partnern Laut der Initiative von Nationalrat Toni Bortoluzzi (SVP) soll die medizinische Notversorgung nach exzessivem Alkoholkonsum durch die Betroffenen selbst be-zahlt werden Die Kommission fuumlr soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates ist Mitte 2013 auf einen entsprechenden Entwurf einer Gesetzesaumlnderung eingetreten Im Fruumlhjahr 2014 soll die Vor-lage bei den interessierten Kreisen in die Vernehmlassung geschickt werden

Wer wegen Alkoholabhaumlngigkeit oder Alkoholvergiftung aumlrztliche Hilfe braucht soll diese weiterhin unabhaumlngig vom Portemonnaie bekommen Das fordern Suchtfachleute darunter Sucht Schweiz die mit der Medienarbeit zum Thema politische Kreise und die Be-voumllkerung sensibilisiert Die geplante Neuregelung laumlsst befuumlrchten dass Personen mit einer Alkoholvergiftung nicht versorgt werden weil sie die Kosten scheuen oder ihnen das Geld fehlt Die Notver- sorgung rettet Leben und sie ermoumlglicht weitere Hilfe die das Trink- verhalten zu aumlndern vermag

Revision Tabaksteuergesetz

Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention (AT) ver-folgt Sucht Schweiz die Politikentwicklung beim Tabak Mit der Revi-sion des Tabaksteuergesetzes soll die Besteuerung des inlaumlndischen Tabaks schrittweise ans EU-Niveau angepasst werden Der Bun-desrat verfolgt in erster Linie fiskalpolitische Ziele Gesundheits- organisationen forderten in der Vernehmlassung spuumlrbare Steuer- erhoumlhungen die den Tabakkonsum sowie die Anzahl Tabaktoter ver-mindern

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

27

In diesem Jahr finden allein auf dem

amerikanischen Kontinent uumlber 15

Millionen Menschen neue Regulie-

rungen vor die es ihnen erlauben

Cannabis legal zu erwerben und zu

konsumieren - sofern sie das zulaumls-

sige Alter erreicht haben

Cannabis

Bislang war der Cannabiskonsum kantonal unterschiedlich geahn-det worden Mit dem Inkrafttreten des revidierten Betaumlubungsmit-telgesetzes im Oktober 2013 folgte eine nationale Regelung die von den strafrechtlichen Konsequenzen abruumlckt Der Konsum kann heute mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken geahndet wer-den wenn die Person mindestens 18-jaumlhrig ist und nicht gleichzeitig andere Gesetzesverstoumlsse begeht Da der Besitz von mehr als 10 g Cannabis strafbar ist kommt das Ordnungsbussenverfahren nur bei Besitz von weniger als 10 g zur Anwendung Sucht Schweiz hat sich seit langem fuumlr die Abkehr von der wirkungslosen Kriminalisie-rung ausgesprochen obwohl damit nicht alle Probleme geloumlst sind

International sind derzeit verschiedene Entwicklungen in der Can-nabispolitik zu beobachten Auch in der Schweiz ist in mehreren Staumldten die Diskussion uumlber alternative Modelle fuumlr den Umgang mit Cannabis im Gang Sucht Schweiz verfolgt die Regulierungs-bestrebungen beim Cannabis auf nationaler und internationaler Ebene eingehend und liefert im Maumlrz 2014 mit einem neuen Bericht einen differenzierten Blick auf die oft komplexen Regulierungsmo-delle

Nationale Strategien zur Gesundheit

Der Bundesrat hat im Januar 2013 die Gesamtschau bdquoGe-sundheit2020ldquo verabschiedet Mit Massnahmen in allen Berei-chen des Gesundheitssystems sollen Gesundheitsfoumlrderung und Krankheitsvorbeugung intensiviert werden Im November 2013 beschlossen Bund und Kantone zudem den Start fuumlr die Erarbei-tung einer Nationalen Strategie zur Praumlvention nicht uumlbertragbarer Krankheiten bis 2016 Die Strategie soll die Gesundheitskompe-tenzen der Bevoumllkerung verbessern sowie Rahmenbedingungen fuumlr ein gesuumlnderes Verhalten schaffen Sucht Schweiz zaumlhlt zu den zahlreichen Akteuren welche beide Strategien weiter entwickeln

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

28 TAumlTIGKEITSBERICHT 201328

2013in Zahlen

29TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die sich Tag fuumlr Tag engagieren um Suchtprobleme zu vermindern oder zu verhuumlten

Kurse und Konferenzbeitraumlge unserer Fachleute aus Praumlvention und For-schung

Kurse und Fortbildungen fuumlr Betriebe in der Romandie zum professionellen Umgang mit Alkoholproblemen am Arbeitsplatz

Publikationen unserer Forschungsabteilung Artikel in Fachzeitschriften Buumlcher Buchbeitraumlge und Forschungsberichte

TeilnehmerInnen am nationalen Kongress laquoFamilienbasierte Suchtpraumlven-tionraquo

Stunden fuumlr Beratung und Auskuumlnfte via Telefon oder Internet zu Fragen rund um Abhaumlngigkeiten

Medienbeitraumlge mit Nennung von Sucht Schweiz

Abonnentinnen und Abonnenten des Elternnewsletters (1873 in Deutsch 991 in Franzoumlsisch)

Abonnentinnen und Abonnenten unseres allgemeinen Newsletters (2903 in Deutsch 1684 in Franzoumlsisch)

Jugendliche welche die Website wwwmeinselbstwertgefuumlhlch besuchten

Besucherinnen und Besucher der mehrsprachigen Webseite wwwsos-spielsuchtch

Besuche auf der Website wwwtinatonich ein Praumlventionsprogramm fuumlr Einrichtungen die Kinder von 4-6 Jahren betreuen

Downloads von Broschuumlren auf wwwsuchtschweizch

Exemplare unserer Publikationen die in Deutsch Franzoumlsisch Italienisch oder weiteren Sprachen in die ganze Schweiz verschickt wurden

Uumlber 1 Million Besuche auf den Websites von Sucht Schweiz (Hauptseite wwwsuchtschweizch sowie die Sites MamatrinktPapatrinkt Alkoholkon-sum Alkohol im Koumlrper Alkohol im Strassenverkehr Spielsucht TinaampToni sowie Mein Selbstwertgefuumlhl)

49

83

86

119

121

553

1477

2864

4587

4640

11lsquo596

19rsquo266

246lsquo094

290lsquo783

1rsquo036rsquo105

30 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012

IN CHF 2013 2012

NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 3rsquo734rsquo591 3rsquo722rsquo139

NICHT ZUGEWIESENE LEGATE 420rsquo444 724rsquo522

TOTAL NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 4rsquo155rsquo036 4rsquo446rsquo661

ERTRAG AUS LEISTUNGEN 2rsquo256rsquo425 2rsquo982rsquo738

SUBVENTIONEN 1rsquo490rsquo711 1rsquo434rsquo886

ZUGEWIESENE SPENDEN FUumlR PROJEKTE 35rsquo150 50

ANDERE BETRIEBLICHE LEISTUNGEN 8rsquo792 16rsquo465

TOTAL BETRIEBSLEISTUNGEN 3rsquo791rsquo078 4rsquo434rsquo139

PERSONALAUFWAND -4rsquo678rsquo778 -4rsquo545rsquo167

LEISTUNGEN DRITTER -128rsquo564 -113rsquo331

TOTAL PERSONALAUFWAND -4rsquo807rsquo342 -4rsquo658rsquo498

DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

TOTAL DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

AUFWAND INFRASTRUKTUR -15rsquo043 -31rsquo919

MIETEN -47rsquo436 -49rsquo648

TOTAL AUFWAND INFRASTRUKTUR -62rsquo479 -81rsquo567

WEITERER VERWALTUNGSAUFWAND -172rsquo111 -232rsquo030

ANDERE BETRIEBSKOSTEN -42rsquo289 -40rsquo049

ABSCHREIBUNGEN -12rsquo508 0

SONSTIGER BETRIEBLICHER AUFWAND -226rsquo908 -272rsquo079

TOTAL BETRIEBSAUFWAND -8rsquo338rsquo058 -9rsquo080rsquo613

BETRIEBSERGEBNIS -391rsquo943 -199rsquo813

WERTSCHRIFTENERGEBNIS -418 3rsquo378

FINANZERGEBNIS -418 3rsquo378

IMMOBILIENERTRAG 168rsquo173 163rsquo235

IMMOBILIENAUFWAND -191rsquo400 -604rsquo765

ABSCHREIBUNGEN 1978-2012 -1rsquo547rsquo000

IMMOBILIENERGEBNIS -1rsquo570rsquo227 -441rsquo529

31TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012 (Fortsetzung)

IN CHF 2013 2012

AUSSERBETRIEBLICHER ERTRAG 1rsquo100rsquo791 14rsquo062

AUSSERBETRIEBLICHER AUFWAND -1rsquo098rsquo776 -1rsquo432

TOTAL AUSSERBETRIEBLICHE ERGEBNISSE 2rsquo015 12rsquo630

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR VOR AumlNDERUNG RESERVEN -1rsquo960rsquo573 -625rsquo334

AumlNDERUNGEN RESERVEN

VERWENDUNG ZUGEWIESENER RESERVEN 1rsquo941rsquo200 592rsquo000

BEITRAG AN ZUGEWIESENE RESERVEN 0 0

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR -19rsquo373 -33rsquo334

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Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

Unser Postcheckkonto fuumlr Ihre Spende 10-261-7

Sucht Schweiz Av Louis-Ruchonnet 14 Postfach 870 CH-1001 Lausanne Tel 021 321 29 11 Fax 021 321 29 40 wwwsuchtschweizch infosuchtschweizch

Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

bull transparenteInformationundaussagekraumlftigeRechnungslegung

bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

bull aufrichtigeKommunikationundfaireMittelbeschaffung

  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
Page 22: Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

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Kinder aus alkoholbelasteten Familien identifizieren Schulung von Multiplikatoren

Im Jahr 2012 hat Sucht Schweiz mit finanzieller Unterstuumltzung des NPA (Nationales Programm Alkohol) eine Multiplikatorenfortbildung entwickelt Mit diesem Training koumlnnen kantonale Partner geschult werden damit diese ihrerseits Personen in ihrer Region ausbilden resp sensibilisieren koumlnnen die beruflich mit Kindern und Jugendli-chen aus suchtbelasteten Familien in Kontakt sind (Sozialdienst Jugendgericht usw) So kann Sucht Schweiz Fachpersonen aus dem Sozial- Gesundheits- und Bildungsbereich fuumlr das Thema sen-sibilisieren Die sehr interaktive und praxisorientierte Fortbildung beinhaltet nebst Fachwissen auch didaktisches Material 2013 wur-den in der Romandie zwei und in der Deutschschweiz drei Fortbil-dungen agrave 2 Tagen durchgefuumlhrt Die naumlchste Fortbildung findet am 67 November 2014 in Aarau statt

Als Ergaumlnzung zur Weiterbildung wurde 2013 der bestehende Leit-faden fuumlr Fachpersonen bdquoUnterstuumltzung fuumlr Kinder aus alkoholbe-lasteten Familien Grundlagen und Interventionsmoumlglichkeitenldquo uumlberarbeitet und erweitert Er ist zudem neu auch auf Italienisch erhaumlltlich

Suchtpraumlvention in Betrieben

Die Nachfrage nach unseren Kader- und Mitarbeiterschulungen zur betrieblichen Suchtpraumlvention in der Romandie ist weiterhin gross Deshalb wurde das Angebot auch im Jahr 2013 weitergefuumlhrt Gleichzeitig wurde die Website wwwalkoholamarbeitsplatzch aktualisiert sowie neu auf Italienisch adaptiert Auch ausserhalb von Betrieben beispielsweise an Fachhochschulen wurden ver-schiedene Workshops und Schulungen rund ums Thema Sucht am Arbeitsplatz durchgefuumlhrt

laquoIm Kurs habe ich wertvolle Metho-

den zur Vermittlung des Themas

kennen gelerntraquo

Schulungsteilnehmerin

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Beratung am Telefon per Mail und per Internet

Sucht Schweiz beantwortet Fragen rund um Sucht und Suchtmittel Die Fragen aus der Bevoumllkerung wie auch aus Fachkreisen oder von Schulen betreffen generelle Informationen zu Sucht wie auch konkrete Konsumsituationen Die Praumlventionsabteilung hat im Jahr 2013 telefonisch oder schriftlich 506 solche Anfragen bearbeitet und hierfuumlr uumlber 500 Stunden investiert Zusaumltzlich beantwortet Sucht Schweiz auf wwwciaoch Anfragen von Jugendlichen die psychoaktive Substanzen betreffen Um noch benutzerfreundlicher zu werden hat Sucht Schweiz uumlberdies ihre Website-Rubrik bdquoRat und Hilferaquo im 2013 grundlegend uumlberarbeitet

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein

Strukturelle Massnahmen sind in der Suchtpraumlvention unabdingbar Dazu zaumlhlen die gesetzliche Steuerung des Preises der Zugaumlnglichkeit oder der Werbung fuumlr Alkohol und Tabak Sucht Schweiz setzt sich gemeinsam mit Partnern fuumlr eine wirksame Suchtpolitik ein Mit Medientexten Faktenblaumlttern oder Beitraumlgen auf wwwsuchtschweizch sensibilisiert Sucht Schweiz politische Kreise und die Oumlffentlichkeit Parlamentarier und Parlamentarierinnen erhalten zudem spezi-fische Informationen zur Entscheidungsfindung

25

Geschaumltzte 250rsquo000 Personen in der

Schweiz sind alkoholabhaumlngig Dies

entspricht fast zwei Mal der Einwoh-

nerzahl Berns Jeder 12 Todesfall ist

auf Alkohol zuruumlckzufuumlhren und jede

5 Person trinkt Alkohol auf riskante

Weise Diese Fakten gehen allzu oft

vergessen

Totalrevision Alkoholgesetz

In einer Koalition mit den Suchtfachverbaumlnden sowie weiteren Part-nern engagiert sich Sucht Schweiz fuumlr eine verantwortungsvolle Alkoholpolitik Die laufende Revision der Alkoholgesetzgebung ist das Geschaumlft mit der groumlssten Tragweite Aus Praumlventionssicht standen die Zeichen im Berichtsjahr auf Sturm Die wichtigsten Massnahmen zur Eindaumlmmung des problematischen Konsums haben gegen- uumlber den Interessen der Alkoholindustrie einen schweren Stand Mindestpreise ein Nachtverkaufsverbot keine Lockvogelangebote In einem zunehmend liberalisierten Markt waumlren dies wirksame Marktkorrekturen zum Schutz der Gesundheit Davon ist die heutige Gesetzesvorlage weit entfernt

Kurze Chronologie der Debatte

bull Uumlberraschend spricht sich der Staumlnderat im Maumlrz 2013 fuumlr Min-destpreise aus Ein Rechtsgutachten bestaumltigt im Uumlbrigen dass ein Mindestpreis mit dem Freihandelsabkommen Schweiz-EU sowie mit der Wirtschaftsfreiheit vereinbar ist Gleichzeitig will die Kleine Kammer den Verkauf alkoholischer Getraumlnke im Detail-handel zwischen 22 und 06 Uhr verbieten und das heutige Verbot von Happy Hours fuumlr Spirituosen aufheben

bull Im September 2013 spricht sich der Nationalrat gegen einen Min-destpreis und gegen ein Verkaufsverbot in der Nacht aus Einig-keit herrscht bei den Happy Hours Diese sollen fuumlr alle Alkoho-lika und jederzeit erlaubt sein Gleich wie der Staumlnderat will der Nationalrat Testkaumlufe im Gesetz verankern

bull Die Kommission fuumlr Wirtschaft und Abgaben des Staumlnderats beauftragt die Verwaltung ein verfassungskonformes Steuer-system zu finden welches die houmlheren Produktionskosten in der Schweiz wettmacht und Hochstammbaumlume foumlrdert Um Steuer-ausfaumllle zu vermeiden sprechen sich Praumlventionskreise gegen ein neues Steuersystem aus

bull Die Parlamentsdebatte wird im 2014 fortgesetzt

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

26

15 aller Todesfaumllle in der Schweiz

gehen auf das Konto Rauchen

Kostenfolge bei Spitaleinlieferungen nach Alkoholvergiftungen

Auch bei der Aumlnderung des Krankenversicherungsgesetzes agiert Sucht Schweiz in einer Koalition mit Partnern Laut der Initiative von Nationalrat Toni Bortoluzzi (SVP) soll die medizinische Notversorgung nach exzessivem Alkoholkonsum durch die Betroffenen selbst be-zahlt werden Die Kommission fuumlr soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates ist Mitte 2013 auf einen entsprechenden Entwurf einer Gesetzesaumlnderung eingetreten Im Fruumlhjahr 2014 soll die Vor-lage bei den interessierten Kreisen in die Vernehmlassung geschickt werden

Wer wegen Alkoholabhaumlngigkeit oder Alkoholvergiftung aumlrztliche Hilfe braucht soll diese weiterhin unabhaumlngig vom Portemonnaie bekommen Das fordern Suchtfachleute darunter Sucht Schweiz die mit der Medienarbeit zum Thema politische Kreise und die Be-voumllkerung sensibilisiert Die geplante Neuregelung laumlsst befuumlrchten dass Personen mit einer Alkoholvergiftung nicht versorgt werden weil sie die Kosten scheuen oder ihnen das Geld fehlt Die Notver- sorgung rettet Leben und sie ermoumlglicht weitere Hilfe die das Trink- verhalten zu aumlndern vermag

Revision Tabaksteuergesetz

Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention (AT) ver-folgt Sucht Schweiz die Politikentwicklung beim Tabak Mit der Revi-sion des Tabaksteuergesetzes soll die Besteuerung des inlaumlndischen Tabaks schrittweise ans EU-Niveau angepasst werden Der Bun-desrat verfolgt in erster Linie fiskalpolitische Ziele Gesundheits- organisationen forderten in der Vernehmlassung spuumlrbare Steuer- erhoumlhungen die den Tabakkonsum sowie die Anzahl Tabaktoter ver-mindern

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

27

In diesem Jahr finden allein auf dem

amerikanischen Kontinent uumlber 15

Millionen Menschen neue Regulie-

rungen vor die es ihnen erlauben

Cannabis legal zu erwerben und zu

konsumieren - sofern sie das zulaumls-

sige Alter erreicht haben

Cannabis

Bislang war der Cannabiskonsum kantonal unterschiedlich geahn-det worden Mit dem Inkrafttreten des revidierten Betaumlubungsmit-telgesetzes im Oktober 2013 folgte eine nationale Regelung die von den strafrechtlichen Konsequenzen abruumlckt Der Konsum kann heute mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken geahndet wer-den wenn die Person mindestens 18-jaumlhrig ist und nicht gleichzeitig andere Gesetzesverstoumlsse begeht Da der Besitz von mehr als 10 g Cannabis strafbar ist kommt das Ordnungsbussenverfahren nur bei Besitz von weniger als 10 g zur Anwendung Sucht Schweiz hat sich seit langem fuumlr die Abkehr von der wirkungslosen Kriminalisie-rung ausgesprochen obwohl damit nicht alle Probleme geloumlst sind

International sind derzeit verschiedene Entwicklungen in der Can-nabispolitik zu beobachten Auch in der Schweiz ist in mehreren Staumldten die Diskussion uumlber alternative Modelle fuumlr den Umgang mit Cannabis im Gang Sucht Schweiz verfolgt die Regulierungs-bestrebungen beim Cannabis auf nationaler und internationaler Ebene eingehend und liefert im Maumlrz 2014 mit einem neuen Bericht einen differenzierten Blick auf die oft komplexen Regulierungsmo-delle

Nationale Strategien zur Gesundheit

Der Bundesrat hat im Januar 2013 die Gesamtschau bdquoGe-sundheit2020ldquo verabschiedet Mit Massnahmen in allen Berei-chen des Gesundheitssystems sollen Gesundheitsfoumlrderung und Krankheitsvorbeugung intensiviert werden Im November 2013 beschlossen Bund und Kantone zudem den Start fuumlr die Erarbei-tung einer Nationalen Strategie zur Praumlvention nicht uumlbertragbarer Krankheiten bis 2016 Die Strategie soll die Gesundheitskompe-tenzen der Bevoumllkerung verbessern sowie Rahmenbedingungen fuumlr ein gesuumlnderes Verhalten schaffen Sucht Schweiz zaumlhlt zu den zahlreichen Akteuren welche beide Strategien weiter entwickeln

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

28 TAumlTIGKEITSBERICHT 201328

2013in Zahlen

29TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die sich Tag fuumlr Tag engagieren um Suchtprobleme zu vermindern oder zu verhuumlten

Kurse und Konferenzbeitraumlge unserer Fachleute aus Praumlvention und For-schung

Kurse und Fortbildungen fuumlr Betriebe in der Romandie zum professionellen Umgang mit Alkoholproblemen am Arbeitsplatz

Publikationen unserer Forschungsabteilung Artikel in Fachzeitschriften Buumlcher Buchbeitraumlge und Forschungsberichte

TeilnehmerInnen am nationalen Kongress laquoFamilienbasierte Suchtpraumlven-tionraquo

Stunden fuumlr Beratung und Auskuumlnfte via Telefon oder Internet zu Fragen rund um Abhaumlngigkeiten

Medienbeitraumlge mit Nennung von Sucht Schweiz

Abonnentinnen und Abonnenten des Elternnewsletters (1873 in Deutsch 991 in Franzoumlsisch)

Abonnentinnen und Abonnenten unseres allgemeinen Newsletters (2903 in Deutsch 1684 in Franzoumlsisch)

Jugendliche welche die Website wwwmeinselbstwertgefuumlhlch besuchten

Besucherinnen und Besucher der mehrsprachigen Webseite wwwsos-spielsuchtch

Besuche auf der Website wwwtinatonich ein Praumlventionsprogramm fuumlr Einrichtungen die Kinder von 4-6 Jahren betreuen

Downloads von Broschuumlren auf wwwsuchtschweizch

Exemplare unserer Publikationen die in Deutsch Franzoumlsisch Italienisch oder weiteren Sprachen in die ganze Schweiz verschickt wurden

Uumlber 1 Million Besuche auf den Websites von Sucht Schweiz (Hauptseite wwwsuchtschweizch sowie die Sites MamatrinktPapatrinkt Alkoholkon-sum Alkohol im Koumlrper Alkohol im Strassenverkehr Spielsucht TinaampToni sowie Mein Selbstwertgefuumlhl)

49

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86

119

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2864

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246lsquo094

290lsquo783

1rsquo036rsquo105

30 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012

IN CHF 2013 2012

NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 3rsquo734rsquo591 3rsquo722rsquo139

NICHT ZUGEWIESENE LEGATE 420rsquo444 724rsquo522

TOTAL NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 4rsquo155rsquo036 4rsquo446rsquo661

ERTRAG AUS LEISTUNGEN 2rsquo256rsquo425 2rsquo982rsquo738

SUBVENTIONEN 1rsquo490rsquo711 1rsquo434rsquo886

ZUGEWIESENE SPENDEN FUumlR PROJEKTE 35rsquo150 50

ANDERE BETRIEBLICHE LEISTUNGEN 8rsquo792 16rsquo465

TOTAL BETRIEBSLEISTUNGEN 3rsquo791rsquo078 4rsquo434rsquo139

PERSONALAUFWAND -4rsquo678rsquo778 -4rsquo545rsquo167

LEISTUNGEN DRITTER -128rsquo564 -113rsquo331

TOTAL PERSONALAUFWAND -4rsquo807rsquo342 -4rsquo658rsquo498

DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

TOTAL DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

AUFWAND INFRASTRUKTUR -15rsquo043 -31rsquo919

MIETEN -47rsquo436 -49rsquo648

TOTAL AUFWAND INFRASTRUKTUR -62rsquo479 -81rsquo567

WEITERER VERWALTUNGSAUFWAND -172rsquo111 -232rsquo030

ANDERE BETRIEBSKOSTEN -42rsquo289 -40rsquo049

ABSCHREIBUNGEN -12rsquo508 0

SONSTIGER BETRIEBLICHER AUFWAND -226rsquo908 -272rsquo079

TOTAL BETRIEBSAUFWAND -8rsquo338rsquo058 -9rsquo080rsquo613

BETRIEBSERGEBNIS -391rsquo943 -199rsquo813

WERTSCHRIFTENERGEBNIS -418 3rsquo378

FINANZERGEBNIS -418 3rsquo378

IMMOBILIENERTRAG 168rsquo173 163rsquo235

IMMOBILIENAUFWAND -191rsquo400 -604rsquo765

ABSCHREIBUNGEN 1978-2012 -1rsquo547rsquo000

IMMOBILIENERGEBNIS -1rsquo570rsquo227 -441rsquo529

31TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012 (Fortsetzung)

IN CHF 2013 2012

AUSSERBETRIEBLICHER ERTRAG 1rsquo100rsquo791 14rsquo062

AUSSERBETRIEBLICHER AUFWAND -1rsquo098rsquo776 -1rsquo432

TOTAL AUSSERBETRIEBLICHE ERGEBNISSE 2rsquo015 12rsquo630

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR VOR AumlNDERUNG RESERVEN -1rsquo960rsquo573 -625rsquo334

AumlNDERUNGEN RESERVEN

VERWENDUNG ZUGEWIESENER RESERVEN 1rsquo941rsquo200 592rsquo000

BEITRAG AN ZUGEWIESENE RESERVEN 0 0

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR -19rsquo373 -33rsquo334

32

Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

33

Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

34

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

Unser Postcheckkonto fuumlr Ihre Spende 10-261-7

Sucht Schweiz Av Louis-Ruchonnet 14 Postfach 870 CH-1001 Lausanne Tel 021 321 29 11 Fax 021 321 29 40 wwwsuchtschweizch infosuchtschweizch

Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

bull transparenteInformationundaussagekraumlftigeRechnungslegung

bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

bull aufrichtigeKommunikationundfaireMittelbeschaffung

  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
Page 23: Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

23

Beratung am Telefon per Mail und per Internet

Sucht Schweiz beantwortet Fragen rund um Sucht und Suchtmittel Die Fragen aus der Bevoumllkerung wie auch aus Fachkreisen oder von Schulen betreffen generelle Informationen zu Sucht wie auch konkrete Konsumsituationen Die Praumlventionsabteilung hat im Jahr 2013 telefonisch oder schriftlich 506 solche Anfragen bearbeitet und hierfuumlr uumlber 500 Stunden investiert Zusaumltzlich beantwortet Sucht Schweiz auf wwwciaoch Anfragen von Jugendlichen die psychoaktive Substanzen betreffen Um noch benutzerfreundlicher zu werden hat Sucht Schweiz uumlberdies ihre Website-Rubrik bdquoRat und Hilferaquo im 2013 grundlegend uumlberarbeitet

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

24 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein

Strukturelle Massnahmen sind in der Suchtpraumlvention unabdingbar Dazu zaumlhlen die gesetzliche Steuerung des Preises der Zugaumlnglichkeit oder der Werbung fuumlr Alkohol und Tabak Sucht Schweiz setzt sich gemeinsam mit Partnern fuumlr eine wirksame Suchtpolitik ein Mit Medientexten Faktenblaumlttern oder Beitraumlgen auf wwwsuchtschweizch sensibilisiert Sucht Schweiz politische Kreise und die Oumlffentlichkeit Parlamentarier und Parlamentarierinnen erhalten zudem spezi-fische Informationen zur Entscheidungsfindung

25

Geschaumltzte 250rsquo000 Personen in der

Schweiz sind alkoholabhaumlngig Dies

entspricht fast zwei Mal der Einwoh-

nerzahl Berns Jeder 12 Todesfall ist

auf Alkohol zuruumlckzufuumlhren und jede

5 Person trinkt Alkohol auf riskante

Weise Diese Fakten gehen allzu oft

vergessen

Totalrevision Alkoholgesetz

In einer Koalition mit den Suchtfachverbaumlnden sowie weiteren Part-nern engagiert sich Sucht Schweiz fuumlr eine verantwortungsvolle Alkoholpolitik Die laufende Revision der Alkoholgesetzgebung ist das Geschaumlft mit der groumlssten Tragweite Aus Praumlventionssicht standen die Zeichen im Berichtsjahr auf Sturm Die wichtigsten Massnahmen zur Eindaumlmmung des problematischen Konsums haben gegen- uumlber den Interessen der Alkoholindustrie einen schweren Stand Mindestpreise ein Nachtverkaufsverbot keine Lockvogelangebote In einem zunehmend liberalisierten Markt waumlren dies wirksame Marktkorrekturen zum Schutz der Gesundheit Davon ist die heutige Gesetzesvorlage weit entfernt

Kurze Chronologie der Debatte

bull Uumlberraschend spricht sich der Staumlnderat im Maumlrz 2013 fuumlr Min-destpreise aus Ein Rechtsgutachten bestaumltigt im Uumlbrigen dass ein Mindestpreis mit dem Freihandelsabkommen Schweiz-EU sowie mit der Wirtschaftsfreiheit vereinbar ist Gleichzeitig will die Kleine Kammer den Verkauf alkoholischer Getraumlnke im Detail-handel zwischen 22 und 06 Uhr verbieten und das heutige Verbot von Happy Hours fuumlr Spirituosen aufheben

bull Im September 2013 spricht sich der Nationalrat gegen einen Min-destpreis und gegen ein Verkaufsverbot in der Nacht aus Einig-keit herrscht bei den Happy Hours Diese sollen fuumlr alle Alkoho-lika und jederzeit erlaubt sein Gleich wie der Staumlnderat will der Nationalrat Testkaumlufe im Gesetz verankern

bull Die Kommission fuumlr Wirtschaft und Abgaben des Staumlnderats beauftragt die Verwaltung ein verfassungskonformes Steuer-system zu finden welches die houmlheren Produktionskosten in der Schweiz wettmacht und Hochstammbaumlume foumlrdert Um Steuer-ausfaumllle zu vermeiden sprechen sich Praumlventionskreise gegen ein neues Steuersystem aus

bull Die Parlamentsdebatte wird im 2014 fortgesetzt

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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15 aller Todesfaumllle in der Schweiz

gehen auf das Konto Rauchen

Kostenfolge bei Spitaleinlieferungen nach Alkoholvergiftungen

Auch bei der Aumlnderung des Krankenversicherungsgesetzes agiert Sucht Schweiz in einer Koalition mit Partnern Laut der Initiative von Nationalrat Toni Bortoluzzi (SVP) soll die medizinische Notversorgung nach exzessivem Alkoholkonsum durch die Betroffenen selbst be-zahlt werden Die Kommission fuumlr soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates ist Mitte 2013 auf einen entsprechenden Entwurf einer Gesetzesaumlnderung eingetreten Im Fruumlhjahr 2014 soll die Vor-lage bei den interessierten Kreisen in die Vernehmlassung geschickt werden

Wer wegen Alkoholabhaumlngigkeit oder Alkoholvergiftung aumlrztliche Hilfe braucht soll diese weiterhin unabhaumlngig vom Portemonnaie bekommen Das fordern Suchtfachleute darunter Sucht Schweiz die mit der Medienarbeit zum Thema politische Kreise und die Be-voumllkerung sensibilisiert Die geplante Neuregelung laumlsst befuumlrchten dass Personen mit einer Alkoholvergiftung nicht versorgt werden weil sie die Kosten scheuen oder ihnen das Geld fehlt Die Notver- sorgung rettet Leben und sie ermoumlglicht weitere Hilfe die das Trink- verhalten zu aumlndern vermag

Revision Tabaksteuergesetz

Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention (AT) ver-folgt Sucht Schweiz die Politikentwicklung beim Tabak Mit der Revi-sion des Tabaksteuergesetzes soll die Besteuerung des inlaumlndischen Tabaks schrittweise ans EU-Niveau angepasst werden Der Bun-desrat verfolgt in erster Linie fiskalpolitische Ziele Gesundheits- organisationen forderten in der Vernehmlassung spuumlrbare Steuer- erhoumlhungen die den Tabakkonsum sowie die Anzahl Tabaktoter ver-mindern

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

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In diesem Jahr finden allein auf dem

amerikanischen Kontinent uumlber 15

Millionen Menschen neue Regulie-

rungen vor die es ihnen erlauben

Cannabis legal zu erwerben und zu

konsumieren - sofern sie das zulaumls-

sige Alter erreicht haben

Cannabis

Bislang war der Cannabiskonsum kantonal unterschiedlich geahn-det worden Mit dem Inkrafttreten des revidierten Betaumlubungsmit-telgesetzes im Oktober 2013 folgte eine nationale Regelung die von den strafrechtlichen Konsequenzen abruumlckt Der Konsum kann heute mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken geahndet wer-den wenn die Person mindestens 18-jaumlhrig ist und nicht gleichzeitig andere Gesetzesverstoumlsse begeht Da der Besitz von mehr als 10 g Cannabis strafbar ist kommt das Ordnungsbussenverfahren nur bei Besitz von weniger als 10 g zur Anwendung Sucht Schweiz hat sich seit langem fuumlr die Abkehr von der wirkungslosen Kriminalisie-rung ausgesprochen obwohl damit nicht alle Probleme geloumlst sind

International sind derzeit verschiedene Entwicklungen in der Can-nabispolitik zu beobachten Auch in der Schweiz ist in mehreren Staumldten die Diskussion uumlber alternative Modelle fuumlr den Umgang mit Cannabis im Gang Sucht Schweiz verfolgt die Regulierungs-bestrebungen beim Cannabis auf nationaler und internationaler Ebene eingehend und liefert im Maumlrz 2014 mit einem neuen Bericht einen differenzierten Blick auf die oft komplexen Regulierungsmo-delle

Nationale Strategien zur Gesundheit

Der Bundesrat hat im Januar 2013 die Gesamtschau bdquoGe-sundheit2020ldquo verabschiedet Mit Massnahmen in allen Berei-chen des Gesundheitssystems sollen Gesundheitsfoumlrderung und Krankheitsvorbeugung intensiviert werden Im November 2013 beschlossen Bund und Kantone zudem den Start fuumlr die Erarbei-tung einer Nationalen Strategie zur Praumlvention nicht uumlbertragbarer Krankheiten bis 2016 Die Strategie soll die Gesundheitskompe-tenzen der Bevoumllkerung verbessern sowie Rahmenbedingungen fuumlr ein gesuumlnderes Verhalten schaffen Sucht Schweiz zaumlhlt zu den zahlreichen Akteuren welche beide Strategien weiter entwickeln

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

28 TAumlTIGKEITSBERICHT 201328

2013in Zahlen

29TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die sich Tag fuumlr Tag engagieren um Suchtprobleme zu vermindern oder zu verhuumlten

Kurse und Konferenzbeitraumlge unserer Fachleute aus Praumlvention und For-schung

Kurse und Fortbildungen fuumlr Betriebe in der Romandie zum professionellen Umgang mit Alkoholproblemen am Arbeitsplatz

Publikationen unserer Forschungsabteilung Artikel in Fachzeitschriften Buumlcher Buchbeitraumlge und Forschungsberichte

TeilnehmerInnen am nationalen Kongress laquoFamilienbasierte Suchtpraumlven-tionraquo

Stunden fuumlr Beratung und Auskuumlnfte via Telefon oder Internet zu Fragen rund um Abhaumlngigkeiten

Medienbeitraumlge mit Nennung von Sucht Schweiz

Abonnentinnen und Abonnenten des Elternnewsletters (1873 in Deutsch 991 in Franzoumlsisch)

Abonnentinnen und Abonnenten unseres allgemeinen Newsletters (2903 in Deutsch 1684 in Franzoumlsisch)

Jugendliche welche die Website wwwmeinselbstwertgefuumlhlch besuchten

Besucherinnen und Besucher der mehrsprachigen Webseite wwwsos-spielsuchtch

Besuche auf der Website wwwtinatonich ein Praumlventionsprogramm fuumlr Einrichtungen die Kinder von 4-6 Jahren betreuen

Downloads von Broschuumlren auf wwwsuchtschweizch

Exemplare unserer Publikationen die in Deutsch Franzoumlsisch Italienisch oder weiteren Sprachen in die ganze Schweiz verschickt wurden

Uumlber 1 Million Besuche auf den Websites von Sucht Schweiz (Hauptseite wwwsuchtschweizch sowie die Sites MamatrinktPapatrinkt Alkoholkon-sum Alkohol im Koumlrper Alkohol im Strassenverkehr Spielsucht TinaampToni sowie Mein Selbstwertgefuumlhl)

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30 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012

IN CHF 2013 2012

NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 3rsquo734rsquo591 3rsquo722rsquo139

NICHT ZUGEWIESENE LEGATE 420rsquo444 724rsquo522

TOTAL NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 4rsquo155rsquo036 4rsquo446rsquo661

ERTRAG AUS LEISTUNGEN 2rsquo256rsquo425 2rsquo982rsquo738

SUBVENTIONEN 1rsquo490rsquo711 1rsquo434rsquo886

ZUGEWIESENE SPENDEN FUumlR PROJEKTE 35rsquo150 50

ANDERE BETRIEBLICHE LEISTUNGEN 8rsquo792 16rsquo465

TOTAL BETRIEBSLEISTUNGEN 3rsquo791rsquo078 4rsquo434rsquo139

PERSONALAUFWAND -4rsquo678rsquo778 -4rsquo545rsquo167

LEISTUNGEN DRITTER -128rsquo564 -113rsquo331

TOTAL PERSONALAUFWAND -4rsquo807rsquo342 -4rsquo658rsquo498

DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

TOTAL DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

AUFWAND INFRASTRUKTUR -15rsquo043 -31rsquo919

MIETEN -47rsquo436 -49rsquo648

TOTAL AUFWAND INFRASTRUKTUR -62rsquo479 -81rsquo567

WEITERER VERWALTUNGSAUFWAND -172rsquo111 -232rsquo030

ANDERE BETRIEBSKOSTEN -42rsquo289 -40rsquo049

ABSCHREIBUNGEN -12rsquo508 0

SONSTIGER BETRIEBLICHER AUFWAND -226rsquo908 -272rsquo079

TOTAL BETRIEBSAUFWAND -8rsquo338rsquo058 -9rsquo080rsquo613

BETRIEBSERGEBNIS -391rsquo943 -199rsquo813

WERTSCHRIFTENERGEBNIS -418 3rsquo378

FINANZERGEBNIS -418 3rsquo378

IMMOBILIENERTRAG 168rsquo173 163rsquo235

IMMOBILIENAUFWAND -191rsquo400 -604rsquo765

ABSCHREIBUNGEN 1978-2012 -1rsquo547rsquo000

IMMOBILIENERGEBNIS -1rsquo570rsquo227 -441rsquo529

31TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012 (Fortsetzung)

IN CHF 2013 2012

AUSSERBETRIEBLICHER ERTRAG 1rsquo100rsquo791 14rsquo062

AUSSERBETRIEBLICHER AUFWAND -1rsquo098rsquo776 -1rsquo432

TOTAL AUSSERBETRIEBLICHE ERGEBNISSE 2rsquo015 12rsquo630

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR VOR AumlNDERUNG RESERVEN -1rsquo960rsquo573 -625rsquo334

AumlNDERUNGEN RESERVEN

VERWENDUNG ZUGEWIESENER RESERVEN 1rsquo941rsquo200 592rsquo000

BEITRAG AN ZUGEWIESENE RESERVEN 0 0

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR -19rsquo373 -33rsquo334

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Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

33

Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

34

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

Unser Postcheckkonto fuumlr Ihre Spende 10-261-7

Sucht Schweiz Av Louis-Ruchonnet 14 Postfach 870 CH-1001 Lausanne Tel 021 321 29 11 Fax 021 321 29 40 wwwsuchtschweizch infosuchtschweizch

Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

bull transparenteInformationundaussagekraumlftigeRechnungslegung

bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

bull aufrichtigeKommunikationundfaireMittelbeschaffung

  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
Page 24: Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

24 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein

Strukturelle Massnahmen sind in der Suchtpraumlvention unabdingbar Dazu zaumlhlen die gesetzliche Steuerung des Preises der Zugaumlnglichkeit oder der Werbung fuumlr Alkohol und Tabak Sucht Schweiz setzt sich gemeinsam mit Partnern fuumlr eine wirksame Suchtpolitik ein Mit Medientexten Faktenblaumlttern oder Beitraumlgen auf wwwsuchtschweizch sensibilisiert Sucht Schweiz politische Kreise und die Oumlffentlichkeit Parlamentarier und Parlamentarierinnen erhalten zudem spezi-fische Informationen zur Entscheidungsfindung

25

Geschaumltzte 250rsquo000 Personen in der

Schweiz sind alkoholabhaumlngig Dies

entspricht fast zwei Mal der Einwoh-

nerzahl Berns Jeder 12 Todesfall ist

auf Alkohol zuruumlckzufuumlhren und jede

5 Person trinkt Alkohol auf riskante

Weise Diese Fakten gehen allzu oft

vergessen

Totalrevision Alkoholgesetz

In einer Koalition mit den Suchtfachverbaumlnden sowie weiteren Part-nern engagiert sich Sucht Schweiz fuumlr eine verantwortungsvolle Alkoholpolitik Die laufende Revision der Alkoholgesetzgebung ist das Geschaumlft mit der groumlssten Tragweite Aus Praumlventionssicht standen die Zeichen im Berichtsjahr auf Sturm Die wichtigsten Massnahmen zur Eindaumlmmung des problematischen Konsums haben gegen- uumlber den Interessen der Alkoholindustrie einen schweren Stand Mindestpreise ein Nachtverkaufsverbot keine Lockvogelangebote In einem zunehmend liberalisierten Markt waumlren dies wirksame Marktkorrekturen zum Schutz der Gesundheit Davon ist die heutige Gesetzesvorlage weit entfernt

Kurze Chronologie der Debatte

bull Uumlberraschend spricht sich der Staumlnderat im Maumlrz 2013 fuumlr Min-destpreise aus Ein Rechtsgutachten bestaumltigt im Uumlbrigen dass ein Mindestpreis mit dem Freihandelsabkommen Schweiz-EU sowie mit der Wirtschaftsfreiheit vereinbar ist Gleichzeitig will die Kleine Kammer den Verkauf alkoholischer Getraumlnke im Detail-handel zwischen 22 und 06 Uhr verbieten und das heutige Verbot von Happy Hours fuumlr Spirituosen aufheben

bull Im September 2013 spricht sich der Nationalrat gegen einen Min-destpreis und gegen ein Verkaufsverbot in der Nacht aus Einig-keit herrscht bei den Happy Hours Diese sollen fuumlr alle Alkoho-lika und jederzeit erlaubt sein Gleich wie der Staumlnderat will der Nationalrat Testkaumlufe im Gesetz verankern

bull Die Kommission fuumlr Wirtschaft und Abgaben des Staumlnderats beauftragt die Verwaltung ein verfassungskonformes Steuer-system zu finden welches die houmlheren Produktionskosten in der Schweiz wettmacht und Hochstammbaumlume foumlrdert Um Steuer-ausfaumllle zu vermeiden sprechen sich Praumlventionskreise gegen ein neues Steuersystem aus

bull Die Parlamentsdebatte wird im 2014 fortgesetzt

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

26

15 aller Todesfaumllle in der Schweiz

gehen auf das Konto Rauchen

Kostenfolge bei Spitaleinlieferungen nach Alkoholvergiftungen

Auch bei der Aumlnderung des Krankenversicherungsgesetzes agiert Sucht Schweiz in einer Koalition mit Partnern Laut der Initiative von Nationalrat Toni Bortoluzzi (SVP) soll die medizinische Notversorgung nach exzessivem Alkoholkonsum durch die Betroffenen selbst be-zahlt werden Die Kommission fuumlr soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates ist Mitte 2013 auf einen entsprechenden Entwurf einer Gesetzesaumlnderung eingetreten Im Fruumlhjahr 2014 soll die Vor-lage bei den interessierten Kreisen in die Vernehmlassung geschickt werden

Wer wegen Alkoholabhaumlngigkeit oder Alkoholvergiftung aumlrztliche Hilfe braucht soll diese weiterhin unabhaumlngig vom Portemonnaie bekommen Das fordern Suchtfachleute darunter Sucht Schweiz die mit der Medienarbeit zum Thema politische Kreise und die Be-voumllkerung sensibilisiert Die geplante Neuregelung laumlsst befuumlrchten dass Personen mit einer Alkoholvergiftung nicht versorgt werden weil sie die Kosten scheuen oder ihnen das Geld fehlt Die Notver- sorgung rettet Leben und sie ermoumlglicht weitere Hilfe die das Trink- verhalten zu aumlndern vermag

Revision Tabaksteuergesetz

Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention (AT) ver-folgt Sucht Schweiz die Politikentwicklung beim Tabak Mit der Revi-sion des Tabaksteuergesetzes soll die Besteuerung des inlaumlndischen Tabaks schrittweise ans EU-Niveau angepasst werden Der Bun-desrat verfolgt in erster Linie fiskalpolitische Ziele Gesundheits- organisationen forderten in der Vernehmlassung spuumlrbare Steuer- erhoumlhungen die den Tabakkonsum sowie die Anzahl Tabaktoter ver-mindern

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

27

In diesem Jahr finden allein auf dem

amerikanischen Kontinent uumlber 15

Millionen Menschen neue Regulie-

rungen vor die es ihnen erlauben

Cannabis legal zu erwerben und zu

konsumieren - sofern sie das zulaumls-

sige Alter erreicht haben

Cannabis

Bislang war der Cannabiskonsum kantonal unterschiedlich geahn-det worden Mit dem Inkrafttreten des revidierten Betaumlubungsmit-telgesetzes im Oktober 2013 folgte eine nationale Regelung die von den strafrechtlichen Konsequenzen abruumlckt Der Konsum kann heute mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken geahndet wer-den wenn die Person mindestens 18-jaumlhrig ist und nicht gleichzeitig andere Gesetzesverstoumlsse begeht Da der Besitz von mehr als 10 g Cannabis strafbar ist kommt das Ordnungsbussenverfahren nur bei Besitz von weniger als 10 g zur Anwendung Sucht Schweiz hat sich seit langem fuumlr die Abkehr von der wirkungslosen Kriminalisie-rung ausgesprochen obwohl damit nicht alle Probleme geloumlst sind

International sind derzeit verschiedene Entwicklungen in der Can-nabispolitik zu beobachten Auch in der Schweiz ist in mehreren Staumldten die Diskussion uumlber alternative Modelle fuumlr den Umgang mit Cannabis im Gang Sucht Schweiz verfolgt die Regulierungs-bestrebungen beim Cannabis auf nationaler und internationaler Ebene eingehend und liefert im Maumlrz 2014 mit einem neuen Bericht einen differenzierten Blick auf die oft komplexen Regulierungsmo-delle

Nationale Strategien zur Gesundheit

Der Bundesrat hat im Januar 2013 die Gesamtschau bdquoGe-sundheit2020ldquo verabschiedet Mit Massnahmen in allen Berei-chen des Gesundheitssystems sollen Gesundheitsfoumlrderung und Krankheitsvorbeugung intensiviert werden Im November 2013 beschlossen Bund und Kantone zudem den Start fuumlr die Erarbei-tung einer Nationalen Strategie zur Praumlvention nicht uumlbertragbarer Krankheiten bis 2016 Die Strategie soll die Gesundheitskompe-tenzen der Bevoumllkerung verbessern sowie Rahmenbedingungen fuumlr ein gesuumlnderes Verhalten schaffen Sucht Schweiz zaumlhlt zu den zahlreichen Akteuren welche beide Strategien weiter entwickeln

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

28 TAumlTIGKEITSBERICHT 201328

2013in Zahlen

29TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die sich Tag fuumlr Tag engagieren um Suchtprobleme zu vermindern oder zu verhuumlten

Kurse und Konferenzbeitraumlge unserer Fachleute aus Praumlvention und For-schung

Kurse und Fortbildungen fuumlr Betriebe in der Romandie zum professionellen Umgang mit Alkoholproblemen am Arbeitsplatz

Publikationen unserer Forschungsabteilung Artikel in Fachzeitschriften Buumlcher Buchbeitraumlge und Forschungsberichte

TeilnehmerInnen am nationalen Kongress laquoFamilienbasierte Suchtpraumlven-tionraquo

Stunden fuumlr Beratung und Auskuumlnfte via Telefon oder Internet zu Fragen rund um Abhaumlngigkeiten

Medienbeitraumlge mit Nennung von Sucht Schweiz

Abonnentinnen und Abonnenten des Elternnewsletters (1873 in Deutsch 991 in Franzoumlsisch)

Abonnentinnen und Abonnenten unseres allgemeinen Newsletters (2903 in Deutsch 1684 in Franzoumlsisch)

Jugendliche welche die Website wwwmeinselbstwertgefuumlhlch besuchten

Besucherinnen und Besucher der mehrsprachigen Webseite wwwsos-spielsuchtch

Besuche auf der Website wwwtinatonich ein Praumlventionsprogramm fuumlr Einrichtungen die Kinder von 4-6 Jahren betreuen

Downloads von Broschuumlren auf wwwsuchtschweizch

Exemplare unserer Publikationen die in Deutsch Franzoumlsisch Italienisch oder weiteren Sprachen in die ganze Schweiz verschickt wurden

Uumlber 1 Million Besuche auf den Websites von Sucht Schweiz (Hauptseite wwwsuchtschweizch sowie die Sites MamatrinktPapatrinkt Alkoholkon-sum Alkohol im Koumlrper Alkohol im Strassenverkehr Spielsucht TinaampToni sowie Mein Selbstwertgefuumlhl)

49

83

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30 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012

IN CHF 2013 2012

NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 3rsquo734rsquo591 3rsquo722rsquo139

NICHT ZUGEWIESENE LEGATE 420rsquo444 724rsquo522

TOTAL NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 4rsquo155rsquo036 4rsquo446rsquo661

ERTRAG AUS LEISTUNGEN 2rsquo256rsquo425 2rsquo982rsquo738

SUBVENTIONEN 1rsquo490rsquo711 1rsquo434rsquo886

ZUGEWIESENE SPENDEN FUumlR PROJEKTE 35rsquo150 50

ANDERE BETRIEBLICHE LEISTUNGEN 8rsquo792 16rsquo465

TOTAL BETRIEBSLEISTUNGEN 3rsquo791rsquo078 4rsquo434rsquo139

PERSONALAUFWAND -4rsquo678rsquo778 -4rsquo545rsquo167

LEISTUNGEN DRITTER -128rsquo564 -113rsquo331

TOTAL PERSONALAUFWAND -4rsquo807rsquo342 -4rsquo658rsquo498

DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

TOTAL DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

AUFWAND INFRASTRUKTUR -15rsquo043 -31rsquo919

MIETEN -47rsquo436 -49rsquo648

TOTAL AUFWAND INFRASTRUKTUR -62rsquo479 -81rsquo567

WEITERER VERWALTUNGSAUFWAND -172rsquo111 -232rsquo030

ANDERE BETRIEBSKOSTEN -42rsquo289 -40rsquo049

ABSCHREIBUNGEN -12rsquo508 0

SONSTIGER BETRIEBLICHER AUFWAND -226rsquo908 -272rsquo079

TOTAL BETRIEBSAUFWAND -8rsquo338rsquo058 -9rsquo080rsquo613

BETRIEBSERGEBNIS -391rsquo943 -199rsquo813

WERTSCHRIFTENERGEBNIS -418 3rsquo378

FINANZERGEBNIS -418 3rsquo378

IMMOBILIENERTRAG 168rsquo173 163rsquo235

IMMOBILIENAUFWAND -191rsquo400 -604rsquo765

ABSCHREIBUNGEN 1978-2012 -1rsquo547rsquo000

IMMOBILIENERGEBNIS -1rsquo570rsquo227 -441rsquo529

31TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012 (Fortsetzung)

IN CHF 2013 2012

AUSSERBETRIEBLICHER ERTRAG 1rsquo100rsquo791 14rsquo062

AUSSERBETRIEBLICHER AUFWAND -1rsquo098rsquo776 -1rsquo432

TOTAL AUSSERBETRIEBLICHE ERGEBNISSE 2rsquo015 12rsquo630

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR VOR AumlNDERUNG RESERVEN -1rsquo960rsquo573 -625rsquo334

AumlNDERUNGEN RESERVEN

VERWENDUNG ZUGEWIESENER RESERVEN 1rsquo941rsquo200 592rsquo000

BEITRAG AN ZUGEWIESENE RESERVEN 0 0

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR -19rsquo373 -33rsquo334

32

Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

33

Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

34

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

Unser Postcheckkonto fuumlr Ihre Spende 10-261-7

Sucht Schweiz Av Louis-Ruchonnet 14 Postfach 870 CH-1001 Lausanne Tel 021 321 29 11 Fax 021 321 29 40 wwwsuchtschweizch infosuchtschweizch

Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

bull transparenteInformationundaussagekraumlftigeRechnungslegung

bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

bull aufrichtigeKommunikationundfaireMittelbeschaffung

  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
Page 25: Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

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Geschaumltzte 250rsquo000 Personen in der

Schweiz sind alkoholabhaumlngig Dies

entspricht fast zwei Mal der Einwoh-

nerzahl Berns Jeder 12 Todesfall ist

auf Alkohol zuruumlckzufuumlhren und jede

5 Person trinkt Alkohol auf riskante

Weise Diese Fakten gehen allzu oft

vergessen

Totalrevision Alkoholgesetz

In einer Koalition mit den Suchtfachverbaumlnden sowie weiteren Part-nern engagiert sich Sucht Schweiz fuumlr eine verantwortungsvolle Alkoholpolitik Die laufende Revision der Alkoholgesetzgebung ist das Geschaumlft mit der groumlssten Tragweite Aus Praumlventionssicht standen die Zeichen im Berichtsjahr auf Sturm Die wichtigsten Massnahmen zur Eindaumlmmung des problematischen Konsums haben gegen- uumlber den Interessen der Alkoholindustrie einen schweren Stand Mindestpreise ein Nachtverkaufsverbot keine Lockvogelangebote In einem zunehmend liberalisierten Markt waumlren dies wirksame Marktkorrekturen zum Schutz der Gesundheit Davon ist die heutige Gesetzesvorlage weit entfernt

Kurze Chronologie der Debatte

bull Uumlberraschend spricht sich der Staumlnderat im Maumlrz 2013 fuumlr Min-destpreise aus Ein Rechtsgutachten bestaumltigt im Uumlbrigen dass ein Mindestpreis mit dem Freihandelsabkommen Schweiz-EU sowie mit der Wirtschaftsfreiheit vereinbar ist Gleichzeitig will die Kleine Kammer den Verkauf alkoholischer Getraumlnke im Detail-handel zwischen 22 und 06 Uhr verbieten und das heutige Verbot von Happy Hours fuumlr Spirituosen aufheben

bull Im September 2013 spricht sich der Nationalrat gegen einen Min-destpreis und gegen ein Verkaufsverbot in der Nacht aus Einig-keit herrscht bei den Happy Hours Diese sollen fuumlr alle Alkoho-lika und jederzeit erlaubt sein Gleich wie der Staumlnderat will der Nationalrat Testkaumlufe im Gesetz verankern

bull Die Kommission fuumlr Wirtschaft und Abgaben des Staumlnderats beauftragt die Verwaltung ein verfassungskonformes Steuer-system zu finden welches die houmlheren Produktionskosten in der Schweiz wettmacht und Hochstammbaumlume foumlrdert Um Steuer-ausfaumllle zu vermeiden sprechen sich Praumlventionskreise gegen ein neues Steuersystem aus

bull Die Parlamentsdebatte wird im 2014 fortgesetzt

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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15 aller Todesfaumllle in der Schweiz

gehen auf das Konto Rauchen

Kostenfolge bei Spitaleinlieferungen nach Alkoholvergiftungen

Auch bei der Aumlnderung des Krankenversicherungsgesetzes agiert Sucht Schweiz in einer Koalition mit Partnern Laut der Initiative von Nationalrat Toni Bortoluzzi (SVP) soll die medizinische Notversorgung nach exzessivem Alkoholkonsum durch die Betroffenen selbst be-zahlt werden Die Kommission fuumlr soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates ist Mitte 2013 auf einen entsprechenden Entwurf einer Gesetzesaumlnderung eingetreten Im Fruumlhjahr 2014 soll die Vor-lage bei den interessierten Kreisen in die Vernehmlassung geschickt werden

Wer wegen Alkoholabhaumlngigkeit oder Alkoholvergiftung aumlrztliche Hilfe braucht soll diese weiterhin unabhaumlngig vom Portemonnaie bekommen Das fordern Suchtfachleute darunter Sucht Schweiz die mit der Medienarbeit zum Thema politische Kreise und die Be-voumllkerung sensibilisiert Die geplante Neuregelung laumlsst befuumlrchten dass Personen mit einer Alkoholvergiftung nicht versorgt werden weil sie die Kosten scheuen oder ihnen das Geld fehlt Die Notver- sorgung rettet Leben und sie ermoumlglicht weitere Hilfe die das Trink- verhalten zu aumlndern vermag

Revision Tabaksteuergesetz

Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention (AT) ver-folgt Sucht Schweiz die Politikentwicklung beim Tabak Mit der Revi-sion des Tabaksteuergesetzes soll die Besteuerung des inlaumlndischen Tabaks schrittweise ans EU-Niveau angepasst werden Der Bun-desrat verfolgt in erster Linie fiskalpolitische Ziele Gesundheits- organisationen forderten in der Vernehmlassung spuumlrbare Steuer- erhoumlhungen die den Tabakkonsum sowie die Anzahl Tabaktoter ver-mindern

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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In diesem Jahr finden allein auf dem

amerikanischen Kontinent uumlber 15

Millionen Menschen neue Regulie-

rungen vor die es ihnen erlauben

Cannabis legal zu erwerben und zu

konsumieren - sofern sie das zulaumls-

sige Alter erreicht haben

Cannabis

Bislang war der Cannabiskonsum kantonal unterschiedlich geahn-det worden Mit dem Inkrafttreten des revidierten Betaumlubungsmit-telgesetzes im Oktober 2013 folgte eine nationale Regelung die von den strafrechtlichen Konsequenzen abruumlckt Der Konsum kann heute mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken geahndet wer-den wenn die Person mindestens 18-jaumlhrig ist und nicht gleichzeitig andere Gesetzesverstoumlsse begeht Da der Besitz von mehr als 10 g Cannabis strafbar ist kommt das Ordnungsbussenverfahren nur bei Besitz von weniger als 10 g zur Anwendung Sucht Schweiz hat sich seit langem fuumlr die Abkehr von der wirkungslosen Kriminalisie-rung ausgesprochen obwohl damit nicht alle Probleme geloumlst sind

International sind derzeit verschiedene Entwicklungen in der Can-nabispolitik zu beobachten Auch in der Schweiz ist in mehreren Staumldten die Diskussion uumlber alternative Modelle fuumlr den Umgang mit Cannabis im Gang Sucht Schweiz verfolgt die Regulierungs-bestrebungen beim Cannabis auf nationaler und internationaler Ebene eingehend und liefert im Maumlrz 2014 mit einem neuen Bericht einen differenzierten Blick auf die oft komplexen Regulierungsmo-delle

Nationale Strategien zur Gesundheit

Der Bundesrat hat im Januar 2013 die Gesamtschau bdquoGe-sundheit2020ldquo verabschiedet Mit Massnahmen in allen Berei-chen des Gesundheitssystems sollen Gesundheitsfoumlrderung und Krankheitsvorbeugung intensiviert werden Im November 2013 beschlossen Bund und Kantone zudem den Start fuumlr die Erarbei-tung einer Nationalen Strategie zur Praumlvention nicht uumlbertragbarer Krankheiten bis 2016 Die Strategie soll die Gesundheitskompe-tenzen der Bevoumllkerung verbessern sowie Rahmenbedingungen fuumlr ein gesuumlnderes Verhalten schaffen Sucht Schweiz zaumlhlt zu den zahlreichen Akteuren welche beide Strategien weiter entwickeln

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

28 TAumlTIGKEITSBERICHT 201328

2013in Zahlen

29TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die sich Tag fuumlr Tag engagieren um Suchtprobleme zu vermindern oder zu verhuumlten

Kurse und Konferenzbeitraumlge unserer Fachleute aus Praumlvention und For-schung

Kurse und Fortbildungen fuumlr Betriebe in der Romandie zum professionellen Umgang mit Alkoholproblemen am Arbeitsplatz

Publikationen unserer Forschungsabteilung Artikel in Fachzeitschriften Buumlcher Buchbeitraumlge und Forschungsberichte

TeilnehmerInnen am nationalen Kongress laquoFamilienbasierte Suchtpraumlven-tionraquo

Stunden fuumlr Beratung und Auskuumlnfte via Telefon oder Internet zu Fragen rund um Abhaumlngigkeiten

Medienbeitraumlge mit Nennung von Sucht Schweiz

Abonnentinnen und Abonnenten des Elternnewsletters (1873 in Deutsch 991 in Franzoumlsisch)

Abonnentinnen und Abonnenten unseres allgemeinen Newsletters (2903 in Deutsch 1684 in Franzoumlsisch)

Jugendliche welche die Website wwwmeinselbstwertgefuumlhlch besuchten

Besucherinnen und Besucher der mehrsprachigen Webseite wwwsos-spielsuchtch

Besuche auf der Website wwwtinatonich ein Praumlventionsprogramm fuumlr Einrichtungen die Kinder von 4-6 Jahren betreuen

Downloads von Broschuumlren auf wwwsuchtschweizch

Exemplare unserer Publikationen die in Deutsch Franzoumlsisch Italienisch oder weiteren Sprachen in die ganze Schweiz verschickt wurden

Uumlber 1 Million Besuche auf den Websites von Sucht Schweiz (Hauptseite wwwsuchtschweizch sowie die Sites MamatrinktPapatrinkt Alkoholkon-sum Alkohol im Koumlrper Alkohol im Strassenverkehr Spielsucht TinaampToni sowie Mein Selbstwertgefuumlhl)

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30 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012

IN CHF 2013 2012

NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 3rsquo734rsquo591 3rsquo722rsquo139

NICHT ZUGEWIESENE LEGATE 420rsquo444 724rsquo522

TOTAL NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 4rsquo155rsquo036 4rsquo446rsquo661

ERTRAG AUS LEISTUNGEN 2rsquo256rsquo425 2rsquo982rsquo738

SUBVENTIONEN 1rsquo490rsquo711 1rsquo434rsquo886

ZUGEWIESENE SPENDEN FUumlR PROJEKTE 35rsquo150 50

ANDERE BETRIEBLICHE LEISTUNGEN 8rsquo792 16rsquo465

TOTAL BETRIEBSLEISTUNGEN 3rsquo791rsquo078 4rsquo434rsquo139

PERSONALAUFWAND -4rsquo678rsquo778 -4rsquo545rsquo167

LEISTUNGEN DRITTER -128rsquo564 -113rsquo331

TOTAL PERSONALAUFWAND -4rsquo807rsquo342 -4rsquo658rsquo498

DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

TOTAL DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

AUFWAND INFRASTRUKTUR -15rsquo043 -31rsquo919

MIETEN -47rsquo436 -49rsquo648

TOTAL AUFWAND INFRASTRUKTUR -62rsquo479 -81rsquo567

WEITERER VERWALTUNGSAUFWAND -172rsquo111 -232rsquo030

ANDERE BETRIEBSKOSTEN -42rsquo289 -40rsquo049

ABSCHREIBUNGEN -12rsquo508 0

SONSTIGER BETRIEBLICHER AUFWAND -226rsquo908 -272rsquo079

TOTAL BETRIEBSAUFWAND -8rsquo338rsquo058 -9rsquo080rsquo613

BETRIEBSERGEBNIS -391rsquo943 -199rsquo813

WERTSCHRIFTENERGEBNIS -418 3rsquo378

FINANZERGEBNIS -418 3rsquo378

IMMOBILIENERTRAG 168rsquo173 163rsquo235

IMMOBILIENAUFWAND -191rsquo400 -604rsquo765

ABSCHREIBUNGEN 1978-2012 -1rsquo547rsquo000

IMMOBILIENERGEBNIS -1rsquo570rsquo227 -441rsquo529

31TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012 (Fortsetzung)

IN CHF 2013 2012

AUSSERBETRIEBLICHER ERTRAG 1rsquo100rsquo791 14rsquo062

AUSSERBETRIEBLICHER AUFWAND -1rsquo098rsquo776 -1rsquo432

TOTAL AUSSERBETRIEBLICHE ERGEBNISSE 2rsquo015 12rsquo630

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR VOR AumlNDERUNG RESERVEN -1rsquo960rsquo573 -625rsquo334

AumlNDERUNGEN RESERVEN

VERWENDUNG ZUGEWIESENER RESERVEN 1rsquo941rsquo200 592rsquo000

BEITRAG AN ZUGEWIESENE RESERVEN 0 0

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR -19rsquo373 -33rsquo334

32

Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

33

Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

34

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

Unser Postcheckkonto fuumlr Ihre Spende 10-261-7

Sucht Schweiz Av Louis-Ruchonnet 14 Postfach 870 CH-1001 Lausanne Tel 021 321 29 11 Fax 021 321 29 40 wwwsuchtschweizch infosuchtschweizch

Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

bull transparenteInformationundaussagekraumlftigeRechnungslegung

bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

bull aufrichtigeKommunikationundfaireMittelbeschaffung

  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
Page 26: Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

26

15 aller Todesfaumllle in der Schweiz

gehen auf das Konto Rauchen

Kostenfolge bei Spitaleinlieferungen nach Alkoholvergiftungen

Auch bei der Aumlnderung des Krankenversicherungsgesetzes agiert Sucht Schweiz in einer Koalition mit Partnern Laut der Initiative von Nationalrat Toni Bortoluzzi (SVP) soll die medizinische Notversorgung nach exzessivem Alkoholkonsum durch die Betroffenen selbst be-zahlt werden Die Kommission fuumlr soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates ist Mitte 2013 auf einen entsprechenden Entwurf einer Gesetzesaumlnderung eingetreten Im Fruumlhjahr 2014 soll die Vor-lage bei den interessierten Kreisen in die Vernehmlassung geschickt werden

Wer wegen Alkoholabhaumlngigkeit oder Alkoholvergiftung aumlrztliche Hilfe braucht soll diese weiterhin unabhaumlngig vom Portemonnaie bekommen Das fordern Suchtfachleute darunter Sucht Schweiz die mit der Medienarbeit zum Thema politische Kreise und die Be-voumllkerung sensibilisiert Die geplante Neuregelung laumlsst befuumlrchten dass Personen mit einer Alkoholvergiftung nicht versorgt werden weil sie die Kosten scheuen oder ihnen das Geld fehlt Die Notver- sorgung rettet Leben und sie ermoumlglicht weitere Hilfe die das Trink- verhalten zu aumlndern vermag

Revision Tabaksteuergesetz

Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention (AT) ver-folgt Sucht Schweiz die Politikentwicklung beim Tabak Mit der Revi-sion des Tabaksteuergesetzes soll die Besteuerung des inlaumlndischen Tabaks schrittweise ans EU-Niveau angepasst werden Der Bun-desrat verfolgt in erster Linie fiskalpolitische Ziele Gesundheits- organisationen forderten in der Vernehmlassung spuumlrbare Steuer- erhoumlhungen die den Tabakkonsum sowie die Anzahl Tabaktoter ver-mindern

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

27

In diesem Jahr finden allein auf dem

amerikanischen Kontinent uumlber 15

Millionen Menschen neue Regulie-

rungen vor die es ihnen erlauben

Cannabis legal zu erwerben und zu

konsumieren - sofern sie das zulaumls-

sige Alter erreicht haben

Cannabis

Bislang war der Cannabiskonsum kantonal unterschiedlich geahn-det worden Mit dem Inkrafttreten des revidierten Betaumlubungsmit-telgesetzes im Oktober 2013 folgte eine nationale Regelung die von den strafrechtlichen Konsequenzen abruumlckt Der Konsum kann heute mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken geahndet wer-den wenn die Person mindestens 18-jaumlhrig ist und nicht gleichzeitig andere Gesetzesverstoumlsse begeht Da der Besitz von mehr als 10 g Cannabis strafbar ist kommt das Ordnungsbussenverfahren nur bei Besitz von weniger als 10 g zur Anwendung Sucht Schweiz hat sich seit langem fuumlr die Abkehr von der wirkungslosen Kriminalisie-rung ausgesprochen obwohl damit nicht alle Probleme geloumlst sind

International sind derzeit verschiedene Entwicklungen in der Can-nabispolitik zu beobachten Auch in der Schweiz ist in mehreren Staumldten die Diskussion uumlber alternative Modelle fuumlr den Umgang mit Cannabis im Gang Sucht Schweiz verfolgt die Regulierungs-bestrebungen beim Cannabis auf nationaler und internationaler Ebene eingehend und liefert im Maumlrz 2014 mit einem neuen Bericht einen differenzierten Blick auf die oft komplexen Regulierungsmo-delle

Nationale Strategien zur Gesundheit

Der Bundesrat hat im Januar 2013 die Gesamtschau bdquoGe-sundheit2020ldquo verabschiedet Mit Massnahmen in allen Berei-chen des Gesundheitssystems sollen Gesundheitsfoumlrderung und Krankheitsvorbeugung intensiviert werden Im November 2013 beschlossen Bund und Kantone zudem den Start fuumlr die Erarbei-tung einer Nationalen Strategie zur Praumlvention nicht uumlbertragbarer Krankheiten bis 2016 Die Strategie soll die Gesundheitskompe-tenzen der Bevoumllkerung verbessern sowie Rahmenbedingungen fuumlr ein gesuumlnderes Verhalten schaffen Sucht Schweiz zaumlhlt zu den zahlreichen Akteuren welche beide Strategien weiter entwickeln

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

28 TAumlTIGKEITSBERICHT 201328

2013in Zahlen

29TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die sich Tag fuumlr Tag engagieren um Suchtprobleme zu vermindern oder zu verhuumlten

Kurse und Konferenzbeitraumlge unserer Fachleute aus Praumlvention und For-schung

Kurse und Fortbildungen fuumlr Betriebe in der Romandie zum professionellen Umgang mit Alkoholproblemen am Arbeitsplatz

Publikationen unserer Forschungsabteilung Artikel in Fachzeitschriften Buumlcher Buchbeitraumlge und Forschungsberichte

TeilnehmerInnen am nationalen Kongress laquoFamilienbasierte Suchtpraumlven-tionraquo

Stunden fuumlr Beratung und Auskuumlnfte via Telefon oder Internet zu Fragen rund um Abhaumlngigkeiten

Medienbeitraumlge mit Nennung von Sucht Schweiz

Abonnentinnen und Abonnenten des Elternnewsletters (1873 in Deutsch 991 in Franzoumlsisch)

Abonnentinnen und Abonnenten unseres allgemeinen Newsletters (2903 in Deutsch 1684 in Franzoumlsisch)

Jugendliche welche die Website wwwmeinselbstwertgefuumlhlch besuchten

Besucherinnen und Besucher der mehrsprachigen Webseite wwwsos-spielsuchtch

Besuche auf der Website wwwtinatonich ein Praumlventionsprogramm fuumlr Einrichtungen die Kinder von 4-6 Jahren betreuen

Downloads von Broschuumlren auf wwwsuchtschweizch

Exemplare unserer Publikationen die in Deutsch Franzoumlsisch Italienisch oder weiteren Sprachen in die ganze Schweiz verschickt wurden

Uumlber 1 Million Besuche auf den Websites von Sucht Schweiz (Hauptseite wwwsuchtschweizch sowie die Sites MamatrinktPapatrinkt Alkoholkon-sum Alkohol im Koumlrper Alkohol im Strassenverkehr Spielsucht TinaampToni sowie Mein Selbstwertgefuumlhl)

49

83

86

119

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2864

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246lsquo094

290lsquo783

1rsquo036rsquo105

30 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012

IN CHF 2013 2012

NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 3rsquo734rsquo591 3rsquo722rsquo139

NICHT ZUGEWIESENE LEGATE 420rsquo444 724rsquo522

TOTAL NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 4rsquo155rsquo036 4rsquo446rsquo661

ERTRAG AUS LEISTUNGEN 2rsquo256rsquo425 2rsquo982rsquo738

SUBVENTIONEN 1rsquo490rsquo711 1rsquo434rsquo886

ZUGEWIESENE SPENDEN FUumlR PROJEKTE 35rsquo150 50

ANDERE BETRIEBLICHE LEISTUNGEN 8rsquo792 16rsquo465

TOTAL BETRIEBSLEISTUNGEN 3rsquo791rsquo078 4rsquo434rsquo139

PERSONALAUFWAND -4rsquo678rsquo778 -4rsquo545rsquo167

LEISTUNGEN DRITTER -128rsquo564 -113rsquo331

TOTAL PERSONALAUFWAND -4rsquo807rsquo342 -4rsquo658rsquo498

DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

TOTAL DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

AUFWAND INFRASTRUKTUR -15rsquo043 -31rsquo919

MIETEN -47rsquo436 -49rsquo648

TOTAL AUFWAND INFRASTRUKTUR -62rsquo479 -81rsquo567

WEITERER VERWALTUNGSAUFWAND -172rsquo111 -232rsquo030

ANDERE BETRIEBSKOSTEN -42rsquo289 -40rsquo049

ABSCHREIBUNGEN -12rsquo508 0

SONSTIGER BETRIEBLICHER AUFWAND -226rsquo908 -272rsquo079

TOTAL BETRIEBSAUFWAND -8rsquo338rsquo058 -9rsquo080rsquo613

BETRIEBSERGEBNIS -391rsquo943 -199rsquo813

WERTSCHRIFTENERGEBNIS -418 3rsquo378

FINANZERGEBNIS -418 3rsquo378

IMMOBILIENERTRAG 168rsquo173 163rsquo235

IMMOBILIENAUFWAND -191rsquo400 -604rsquo765

ABSCHREIBUNGEN 1978-2012 -1rsquo547rsquo000

IMMOBILIENERGEBNIS -1rsquo570rsquo227 -441rsquo529

31TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012 (Fortsetzung)

IN CHF 2013 2012

AUSSERBETRIEBLICHER ERTRAG 1rsquo100rsquo791 14rsquo062

AUSSERBETRIEBLICHER AUFWAND -1rsquo098rsquo776 -1rsquo432

TOTAL AUSSERBETRIEBLICHE ERGEBNISSE 2rsquo015 12rsquo630

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR VOR AumlNDERUNG RESERVEN -1rsquo960rsquo573 -625rsquo334

AumlNDERUNGEN RESERVEN

VERWENDUNG ZUGEWIESENER RESERVEN 1rsquo941rsquo200 592rsquo000

BEITRAG AN ZUGEWIESENE RESERVEN 0 0

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR -19rsquo373 -33rsquo334

32

Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

Unser Postcheckkonto fuumlr Ihre Spende 10-261-7

Sucht Schweiz Av Louis-Ruchonnet 14 Postfach 870 CH-1001 Lausanne Tel 021 321 29 11 Fax 021 321 29 40 wwwsuchtschweizch infosuchtschweizch

Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

bull transparenteInformationundaussagekraumlftigeRechnungslegung

bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

bull aufrichtigeKommunikationundfaireMittelbeschaffung

  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
Page 27: Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

27

In diesem Jahr finden allein auf dem

amerikanischen Kontinent uumlber 15

Millionen Menschen neue Regulie-

rungen vor die es ihnen erlauben

Cannabis legal zu erwerben und zu

konsumieren - sofern sie das zulaumls-

sige Alter erreicht haben

Cannabis

Bislang war der Cannabiskonsum kantonal unterschiedlich geahn-det worden Mit dem Inkrafttreten des revidierten Betaumlubungsmit-telgesetzes im Oktober 2013 folgte eine nationale Regelung die von den strafrechtlichen Konsequenzen abruumlckt Der Konsum kann heute mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken geahndet wer-den wenn die Person mindestens 18-jaumlhrig ist und nicht gleichzeitig andere Gesetzesverstoumlsse begeht Da der Besitz von mehr als 10 g Cannabis strafbar ist kommt das Ordnungsbussenverfahren nur bei Besitz von weniger als 10 g zur Anwendung Sucht Schweiz hat sich seit langem fuumlr die Abkehr von der wirkungslosen Kriminalisie-rung ausgesprochen obwohl damit nicht alle Probleme geloumlst sind

International sind derzeit verschiedene Entwicklungen in der Can-nabispolitik zu beobachten Auch in der Schweiz ist in mehreren Staumldten die Diskussion uumlber alternative Modelle fuumlr den Umgang mit Cannabis im Gang Sucht Schweiz verfolgt die Regulierungs-bestrebungen beim Cannabis auf nationaler und internationaler Ebene eingehend und liefert im Maumlrz 2014 mit einem neuen Bericht einen differenzierten Blick auf die oft komplexen Regulierungsmo-delle

Nationale Strategien zur Gesundheit

Der Bundesrat hat im Januar 2013 die Gesamtschau bdquoGe-sundheit2020ldquo verabschiedet Mit Massnahmen in allen Berei-chen des Gesundheitssystems sollen Gesundheitsfoumlrderung und Krankheitsvorbeugung intensiviert werden Im November 2013 beschlossen Bund und Kantone zudem den Start fuumlr die Erarbei-tung einer Nationalen Strategie zur Praumlvention nicht uumlbertragbarer Krankheiten bis 2016 Die Strategie soll die Gesundheitskompe-tenzen der Bevoumllkerung verbessern sowie Rahmenbedingungen fuumlr ein gesuumlnderes Verhalten schaffen Sucht Schweiz zaumlhlt zu den zahlreichen Akteuren welche beide Strategien weiter entwickeln

TAumlTIGKEITSBERICHT 2011

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

28 TAumlTIGKEITSBERICHT 201328

2013in Zahlen

29TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die sich Tag fuumlr Tag engagieren um Suchtprobleme zu vermindern oder zu verhuumlten

Kurse und Konferenzbeitraumlge unserer Fachleute aus Praumlvention und For-schung

Kurse und Fortbildungen fuumlr Betriebe in der Romandie zum professionellen Umgang mit Alkoholproblemen am Arbeitsplatz

Publikationen unserer Forschungsabteilung Artikel in Fachzeitschriften Buumlcher Buchbeitraumlge und Forschungsberichte

TeilnehmerInnen am nationalen Kongress laquoFamilienbasierte Suchtpraumlven-tionraquo

Stunden fuumlr Beratung und Auskuumlnfte via Telefon oder Internet zu Fragen rund um Abhaumlngigkeiten

Medienbeitraumlge mit Nennung von Sucht Schweiz

Abonnentinnen und Abonnenten des Elternnewsletters (1873 in Deutsch 991 in Franzoumlsisch)

Abonnentinnen und Abonnenten unseres allgemeinen Newsletters (2903 in Deutsch 1684 in Franzoumlsisch)

Jugendliche welche die Website wwwmeinselbstwertgefuumlhlch besuchten

Besucherinnen und Besucher der mehrsprachigen Webseite wwwsos-spielsuchtch

Besuche auf der Website wwwtinatonich ein Praumlventionsprogramm fuumlr Einrichtungen die Kinder von 4-6 Jahren betreuen

Downloads von Broschuumlren auf wwwsuchtschweizch

Exemplare unserer Publikationen die in Deutsch Franzoumlsisch Italienisch oder weiteren Sprachen in die ganze Schweiz verschickt wurden

Uumlber 1 Million Besuche auf den Websites von Sucht Schweiz (Hauptseite wwwsuchtschweizch sowie die Sites MamatrinktPapatrinkt Alkoholkon-sum Alkohol im Koumlrper Alkohol im Strassenverkehr Spielsucht TinaampToni sowie Mein Selbstwertgefuumlhl)

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30 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012

IN CHF 2013 2012

NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 3rsquo734rsquo591 3rsquo722rsquo139

NICHT ZUGEWIESENE LEGATE 420rsquo444 724rsquo522

TOTAL NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 4rsquo155rsquo036 4rsquo446rsquo661

ERTRAG AUS LEISTUNGEN 2rsquo256rsquo425 2rsquo982rsquo738

SUBVENTIONEN 1rsquo490rsquo711 1rsquo434rsquo886

ZUGEWIESENE SPENDEN FUumlR PROJEKTE 35rsquo150 50

ANDERE BETRIEBLICHE LEISTUNGEN 8rsquo792 16rsquo465

TOTAL BETRIEBSLEISTUNGEN 3rsquo791rsquo078 4rsquo434rsquo139

PERSONALAUFWAND -4rsquo678rsquo778 -4rsquo545rsquo167

LEISTUNGEN DRITTER -128rsquo564 -113rsquo331

TOTAL PERSONALAUFWAND -4rsquo807rsquo342 -4rsquo658rsquo498

DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

TOTAL DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

AUFWAND INFRASTRUKTUR -15rsquo043 -31rsquo919

MIETEN -47rsquo436 -49rsquo648

TOTAL AUFWAND INFRASTRUKTUR -62rsquo479 -81rsquo567

WEITERER VERWALTUNGSAUFWAND -172rsquo111 -232rsquo030

ANDERE BETRIEBSKOSTEN -42rsquo289 -40rsquo049

ABSCHREIBUNGEN -12rsquo508 0

SONSTIGER BETRIEBLICHER AUFWAND -226rsquo908 -272rsquo079

TOTAL BETRIEBSAUFWAND -8rsquo338rsquo058 -9rsquo080rsquo613

BETRIEBSERGEBNIS -391rsquo943 -199rsquo813

WERTSCHRIFTENERGEBNIS -418 3rsquo378

FINANZERGEBNIS -418 3rsquo378

IMMOBILIENERTRAG 168rsquo173 163rsquo235

IMMOBILIENAUFWAND -191rsquo400 -604rsquo765

ABSCHREIBUNGEN 1978-2012 -1rsquo547rsquo000

IMMOBILIENERGEBNIS -1rsquo570rsquo227 -441rsquo529

31TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012 (Fortsetzung)

IN CHF 2013 2012

AUSSERBETRIEBLICHER ERTRAG 1rsquo100rsquo791 14rsquo062

AUSSERBETRIEBLICHER AUFWAND -1rsquo098rsquo776 -1rsquo432

TOTAL AUSSERBETRIEBLICHE ERGEBNISSE 2rsquo015 12rsquo630

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR VOR AumlNDERUNG RESERVEN -1rsquo960rsquo573 -625rsquo334

AumlNDERUNGEN RESERVEN

VERWENDUNG ZUGEWIESENER RESERVEN 1rsquo941rsquo200 592rsquo000

BEITRAG AN ZUGEWIESENE RESERVEN 0 0

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR -19rsquo373 -33rsquo334

32

Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

33

Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

34

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

Unser Postcheckkonto fuumlr Ihre Spende 10-261-7

Sucht Schweiz Av Louis-Ruchonnet 14 Postfach 870 CH-1001 Lausanne Tel 021 321 29 11 Fax 021 321 29 40 wwwsuchtschweizch infosuchtschweizch

Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

bull transparenteInformationundaussagekraumlftigeRechnungslegung

bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

bull aufrichtigeKommunikationundfaireMittelbeschaffung

  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
Page 28: Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

28 TAumlTIGKEITSBERICHT 201328

2013in Zahlen

29TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die sich Tag fuumlr Tag engagieren um Suchtprobleme zu vermindern oder zu verhuumlten

Kurse und Konferenzbeitraumlge unserer Fachleute aus Praumlvention und For-schung

Kurse und Fortbildungen fuumlr Betriebe in der Romandie zum professionellen Umgang mit Alkoholproblemen am Arbeitsplatz

Publikationen unserer Forschungsabteilung Artikel in Fachzeitschriften Buumlcher Buchbeitraumlge und Forschungsberichte

TeilnehmerInnen am nationalen Kongress laquoFamilienbasierte Suchtpraumlven-tionraquo

Stunden fuumlr Beratung und Auskuumlnfte via Telefon oder Internet zu Fragen rund um Abhaumlngigkeiten

Medienbeitraumlge mit Nennung von Sucht Schweiz

Abonnentinnen und Abonnenten des Elternnewsletters (1873 in Deutsch 991 in Franzoumlsisch)

Abonnentinnen und Abonnenten unseres allgemeinen Newsletters (2903 in Deutsch 1684 in Franzoumlsisch)

Jugendliche welche die Website wwwmeinselbstwertgefuumlhlch besuchten

Besucherinnen und Besucher der mehrsprachigen Webseite wwwsos-spielsuchtch

Besuche auf der Website wwwtinatonich ein Praumlventionsprogramm fuumlr Einrichtungen die Kinder von 4-6 Jahren betreuen

Downloads von Broschuumlren auf wwwsuchtschweizch

Exemplare unserer Publikationen die in Deutsch Franzoumlsisch Italienisch oder weiteren Sprachen in die ganze Schweiz verschickt wurden

Uumlber 1 Million Besuche auf den Websites von Sucht Schweiz (Hauptseite wwwsuchtschweizch sowie die Sites MamatrinktPapatrinkt Alkoholkon-sum Alkohol im Koumlrper Alkohol im Strassenverkehr Spielsucht TinaampToni sowie Mein Selbstwertgefuumlhl)

49

83

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4587

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11lsquo596

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246lsquo094

290lsquo783

1rsquo036rsquo105

30 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012

IN CHF 2013 2012

NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 3rsquo734rsquo591 3rsquo722rsquo139

NICHT ZUGEWIESENE LEGATE 420rsquo444 724rsquo522

TOTAL NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 4rsquo155rsquo036 4rsquo446rsquo661

ERTRAG AUS LEISTUNGEN 2rsquo256rsquo425 2rsquo982rsquo738

SUBVENTIONEN 1rsquo490rsquo711 1rsquo434rsquo886

ZUGEWIESENE SPENDEN FUumlR PROJEKTE 35rsquo150 50

ANDERE BETRIEBLICHE LEISTUNGEN 8rsquo792 16rsquo465

TOTAL BETRIEBSLEISTUNGEN 3rsquo791rsquo078 4rsquo434rsquo139

PERSONALAUFWAND -4rsquo678rsquo778 -4rsquo545rsquo167

LEISTUNGEN DRITTER -128rsquo564 -113rsquo331

TOTAL PERSONALAUFWAND -4rsquo807rsquo342 -4rsquo658rsquo498

DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

TOTAL DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

AUFWAND INFRASTRUKTUR -15rsquo043 -31rsquo919

MIETEN -47rsquo436 -49rsquo648

TOTAL AUFWAND INFRASTRUKTUR -62rsquo479 -81rsquo567

WEITERER VERWALTUNGSAUFWAND -172rsquo111 -232rsquo030

ANDERE BETRIEBSKOSTEN -42rsquo289 -40rsquo049

ABSCHREIBUNGEN -12rsquo508 0

SONSTIGER BETRIEBLICHER AUFWAND -226rsquo908 -272rsquo079

TOTAL BETRIEBSAUFWAND -8rsquo338rsquo058 -9rsquo080rsquo613

BETRIEBSERGEBNIS -391rsquo943 -199rsquo813

WERTSCHRIFTENERGEBNIS -418 3rsquo378

FINANZERGEBNIS -418 3rsquo378

IMMOBILIENERTRAG 168rsquo173 163rsquo235

IMMOBILIENAUFWAND -191rsquo400 -604rsquo765

ABSCHREIBUNGEN 1978-2012 -1rsquo547rsquo000

IMMOBILIENERGEBNIS -1rsquo570rsquo227 -441rsquo529

31TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012 (Fortsetzung)

IN CHF 2013 2012

AUSSERBETRIEBLICHER ERTRAG 1rsquo100rsquo791 14rsquo062

AUSSERBETRIEBLICHER AUFWAND -1rsquo098rsquo776 -1rsquo432

TOTAL AUSSERBETRIEBLICHE ERGEBNISSE 2rsquo015 12rsquo630

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR VOR AumlNDERUNG RESERVEN -1rsquo960rsquo573 -625rsquo334

AumlNDERUNGEN RESERVEN

VERWENDUNG ZUGEWIESENER RESERVEN 1rsquo941rsquo200 592rsquo000

BEITRAG AN ZUGEWIESENE RESERVEN 0 0

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR -19rsquo373 -33rsquo334

32

Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

33

Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

34

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

Unser Postcheckkonto fuumlr Ihre Spende 10-261-7

Sucht Schweiz Av Louis-Ruchonnet 14 Postfach 870 CH-1001 Lausanne Tel 021 321 29 11 Fax 021 321 29 40 wwwsuchtschweizch infosuchtschweizch

Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

bull transparenteInformationundaussagekraumlftigeRechnungslegung

bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

bull aufrichtigeKommunikationundfaireMittelbeschaffung

  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
Page 29: Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

29TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die sich Tag fuumlr Tag engagieren um Suchtprobleme zu vermindern oder zu verhuumlten

Kurse und Konferenzbeitraumlge unserer Fachleute aus Praumlvention und For-schung

Kurse und Fortbildungen fuumlr Betriebe in der Romandie zum professionellen Umgang mit Alkoholproblemen am Arbeitsplatz

Publikationen unserer Forschungsabteilung Artikel in Fachzeitschriften Buumlcher Buchbeitraumlge und Forschungsberichte

TeilnehmerInnen am nationalen Kongress laquoFamilienbasierte Suchtpraumlven-tionraquo

Stunden fuumlr Beratung und Auskuumlnfte via Telefon oder Internet zu Fragen rund um Abhaumlngigkeiten

Medienbeitraumlge mit Nennung von Sucht Schweiz

Abonnentinnen und Abonnenten des Elternnewsletters (1873 in Deutsch 991 in Franzoumlsisch)

Abonnentinnen und Abonnenten unseres allgemeinen Newsletters (2903 in Deutsch 1684 in Franzoumlsisch)

Jugendliche welche die Website wwwmeinselbstwertgefuumlhlch besuchten

Besucherinnen und Besucher der mehrsprachigen Webseite wwwsos-spielsuchtch

Besuche auf der Website wwwtinatonich ein Praumlventionsprogramm fuumlr Einrichtungen die Kinder von 4-6 Jahren betreuen

Downloads von Broschuumlren auf wwwsuchtschweizch

Exemplare unserer Publikationen die in Deutsch Franzoumlsisch Italienisch oder weiteren Sprachen in die ganze Schweiz verschickt wurden

Uumlber 1 Million Besuche auf den Websites von Sucht Schweiz (Hauptseite wwwsuchtschweizch sowie die Sites MamatrinktPapatrinkt Alkoholkon-sum Alkohol im Koumlrper Alkohol im Strassenverkehr Spielsucht TinaampToni sowie Mein Selbstwertgefuumlhl)

49

83

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553

1477

2864

4587

4640

11lsquo596

19rsquo266

246lsquo094

290lsquo783

1rsquo036rsquo105

30 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012

IN CHF 2013 2012

NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 3rsquo734rsquo591 3rsquo722rsquo139

NICHT ZUGEWIESENE LEGATE 420rsquo444 724rsquo522

TOTAL NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 4rsquo155rsquo036 4rsquo446rsquo661

ERTRAG AUS LEISTUNGEN 2rsquo256rsquo425 2rsquo982rsquo738

SUBVENTIONEN 1rsquo490rsquo711 1rsquo434rsquo886

ZUGEWIESENE SPENDEN FUumlR PROJEKTE 35rsquo150 50

ANDERE BETRIEBLICHE LEISTUNGEN 8rsquo792 16rsquo465

TOTAL BETRIEBSLEISTUNGEN 3rsquo791rsquo078 4rsquo434rsquo139

PERSONALAUFWAND -4rsquo678rsquo778 -4rsquo545rsquo167

LEISTUNGEN DRITTER -128rsquo564 -113rsquo331

TOTAL PERSONALAUFWAND -4rsquo807rsquo342 -4rsquo658rsquo498

DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

TOTAL DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

AUFWAND INFRASTRUKTUR -15rsquo043 -31rsquo919

MIETEN -47rsquo436 -49rsquo648

TOTAL AUFWAND INFRASTRUKTUR -62rsquo479 -81rsquo567

WEITERER VERWALTUNGSAUFWAND -172rsquo111 -232rsquo030

ANDERE BETRIEBSKOSTEN -42rsquo289 -40rsquo049

ABSCHREIBUNGEN -12rsquo508 0

SONSTIGER BETRIEBLICHER AUFWAND -226rsquo908 -272rsquo079

TOTAL BETRIEBSAUFWAND -8rsquo338rsquo058 -9rsquo080rsquo613

BETRIEBSERGEBNIS -391rsquo943 -199rsquo813

WERTSCHRIFTENERGEBNIS -418 3rsquo378

FINANZERGEBNIS -418 3rsquo378

IMMOBILIENERTRAG 168rsquo173 163rsquo235

IMMOBILIENAUFWAND -191rsquo400 -604rsquo765

ABSCHREIBUNGEN 1978-2012 -1rsquo547rsquo000

IMMOBILIENERGEBNIS -1rsquo570rsquo227 -441rsquo529

31TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012 (Fortsetzung)

IN CHF 2013 2012

AUSSERBETRIEBLICHER ERTRAG 1rsquo100rsquo791 14rsquo062

AUSSERBETRIEBLICHER AUFWAND -1rsquo098rsquo776 -1rsquo432

TOTAL AUSSERBETRIEBLICHE ERGEBNISSE 2rsquo015 12rsquo630

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR VOR AumlNDERUNG RESERVEN -1rsquo960rsquo573 -625rsquo334

AumlNDERUNGEN RESERVEN

VERWENDUNG ZUGEWIESENER RESERVEN 1rsquo941rsquo200 592rsquo000

BEITRAG AN ZUGEWIESENE RESERVEN 0 0

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR -19rsquo373 -33rsquo334

32

Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

33

Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

34

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

Unser Postcheckkonto fuumlr Ihre Spende 10-261-7

Sucht Schweiz Av Louis-Ruchonnet 14 Postfach 870 CH-1001 Lausanne Tel 021 321 29 11 Fax 021 321 29 40 wwwsuchtschweizch infosuchtschweizch

Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

bull transparenteInformationundaussagekraumlftigeRechnungslegung

bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

bull aufrichtigeKommunikationundfaireMittelbeschaffung

  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
Page 30: Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

30 TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012

IN CHF 2013 2012

NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 3rsquo734rsquo591 3rsquo722rsquo139

NICHT ZUGEWIESENE LEGATE 420rsquo444 724rsquo522

TOTAL NICHT ZUGEWIESENE SPENDEN 4rsquo155rsquo036 4rsquo446rsquo661

ERTRAG AUS LEISTUNGEN 2rsquo256rsquo425 2rsquo982rsquo738

SUBVENTIONEN 1rsquo490rsquo711 1rsquo434rsquo886

ZUGEWIESENE SPENDEN FUumlR PROJEKTE 35rsquo150 50

ANDERE BETRIEBLICHE LEISTUNGEN 8rsquo792 16rsquo465

TOTAL BETRIEBSLEISTUNGEN 3rsquo791rsquo078 4rsquo434rsquo139

PERSONALAUFWAND -4rsquo678rsquo778 -4rsquo545rsquo167

LEISTUNGEN DRITTER -128rsquo564 -113rsquo331

TOTAL PERSONALAUFWAND -4rsquo807rsquo342 -4rsquo658rsquo498

DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

TOTAL DIREKTAUFWAND FUumlR PROJEKTE -3rsquo241rsquo329 -4rsquo068rsquo469

AUFWAND INFRASTRUKTUR -15rsquo043 -31rsquo919

MIETEN -47rsquo436 -49rsquo648

TOTAL AUFWAND INFRASTRUKTUR -62rsquo479 -81rsquo567

WEITERER VERWALTUNGSAUFWAND -172rsquo111 -232rsquo030

ANDERE BETRIEBSKOSTEN -42rsquo289 -40rsquo049

ABSCHREIBUNGEN -12rsquo508 0

SONSTIGER BETRIEBLICHER AUFWAND -226rsquo908 -272rsquo079

TOTAL BETRIEBSAUFWAND -8rsquo338rsquo058 -9rsquo080rsquo613

BETRIEBSERGEBNIS -391rsquo943 -199rsquo813

WERTSCHRIFTENERGEBNIS -418 3rsquo378

FINANZERGEBNIS -418 3rsquo378

IMMOBILIENERTRAG 168rsquo173 163rsquo235

IMMOBILIENAUFWAND -191rsquo400 -604rsquo765

ABSCHREIBUNGEN 1978-2012 -1rsquo547rsquo000

IMMOBILIENERGEBNIS -1rsquo570rsquo227 -441rsquo529

31TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Betriebsrechnung 2013 und 2012 (Fortsetzung)

IN CHF 2013 2012

AUSSERBETRIEBLICHER ERTRAG 1rsquo100rsquo791 14rsquo062

AUSSERBETRIEBLICHER AUFWAND -1rsquo098rsquo776 -1rsquo432

TOTAL AUSSERBETRIEBLICHE ERGEBNISSE 2rsquo015 12rsquo630

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR VOR AumlNDERUNG RESERVEN -1rsquo960rsquo573 -625rsquo334

AumlNDERUNGEN RESERVEN

VERWENDUNG ZUGEWIESENER RESERVEN 1rsquo941rsquo200 592rsquo000

BEITRAG AN ZUGEWIESENE RESERVEN 0 0

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR -19rsquo373 -33rsquo334

32

Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

33

Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

34

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

Unser Postcheckkonto fuumlr Ihre Spende 10-261-7

Sucht Schweiz Av Louis-Ruchonnet 14 Postfach 870 CH-1001 Lausanne Tel 021 321 29 11 Fax 021 321 29 40 wwwsuchtschweizch infosuchtschweizch

Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

bull transparenteInformationundaussagekraumlftigeRechnungslegung

bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

bull aufrichtigeKommunikationundfaireMittelbeschaffung

  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
Page 31: Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

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Betriebsrechnung 2013 und 2012 (Fortsetzung)

IN CHF 2013 2012

AUSSERBETRIEBLICHER ERTRAG 1rsquo100rsquo791 14rsquo062

AUSSERBETRIEBLICHER AUFWAND -1rsquo098rsquo776 -1rsquo432

TOTAL AUSSERBETRIEBLICHE ERGEBNISSE 2rsquo015 12rsquo630

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR VOR AumlNDERUNG RESERVEN -1rsquo960rsquo573 -625rsquo334

AumlNDERUNGEN RESERVEN

VERWENDUNG ZUGEWIESENER RESERVEN 1rsquo941rsquo200 592rsquo000

BEITRAG AN ZUGEWIESENE RESERVEN 0 0

ERGEBNIS RECHNUNGSJAHR -19rsquo373 -33rsquo334

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Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

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Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

Unser Postcheckkonto fuumlr Ihre Spende 10-261-7

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Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

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Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

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bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

bull aufrichtigeKommunikationundfaireMittelbeschaffung

  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
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Bilanz per 31122013 und 31122012

AKTIVEN IN CHF 2013 2012

FLUumlSSIGE MITTEL 3rsquo267rsquo430 2rsquo983rsquo361

FORDERUNGEN GEGENUumlBER DRITTEN 260rsquo737 266rsquo665

SONSTIGE FORDERUNGEN 14rsquo879 34rsquo572

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 242rsquo963 332rsquo591

TOTAL UMLAUFVERMOumlGEN 3rsquo786rsquo010 3rsquo617rsquo189

MOBILE SACHANLAGEN 25rsquo020 0

IMMOBILE SACHANLAGEN 618rsquo800 1rsquo768rsquo000

FINANZANLAGEN 43rsquo289 44rsquo949

TOTAL ANLAGEVERMOumlGEN 687rsquo109 1rsquo812rsquo949

TOTAL AKTIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

PASSIVEN IN CHF 2013 2012

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 558rsquo789 462rsquo255

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN 1rsquo153rsquo856 884rsquo263

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1rsquo712rsquo645 1rsquo346rsquo518

VERBINDLICHKEITEN AUS PROJEKTEN 195rsquo427 0

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 195rsquo427 0

ZUGEWIESENE RESERVEN 2rsquo316rsquo806 3rsquo816rsquo006

STIFTUNGSKAPITAL 100rsquo000 100rsquo000

BETRIEBSRESERVE 148rsquo240 167rsquo613

TOTAL EIGENKAPITAL 2rsquo565rsquo046 4rsquo083rsquo620

TOTAL PASSIVEN 4rsquo473rsquo119 5rsquo430rsquo138

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

33

Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

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34

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

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Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

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  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
Page 33: Sucht Schweiz Jahresbericht 2013

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Der Stiftungsrat im Jahr 2013

Die acht ehrenamtlichen Mitglieder sind

Praumlsident Lucien Erard

Vize-Praumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson (seit dem 2692013) Doris Bianchi Philippe Chastonay Chung-Yol Lee Anne Leacutevy Jean-Marc Richard

Das Direktionsteam im Jahr 2013Direktor Michel Graf

Vizedirektorin und Leiterin Praumlventionsabteilung Irene Abderhalden

Leiter Administration und Mittelbeschaffung Steacutephane Rausis

Koordinatorin der Forschungsabteilung Sandra Kuntsche (bis Juni 2013) Etienne Maffli (ab Juli 2013)

Leiterin Kommunikation und Dokumentation Olivia Trono (bis August 2013)

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

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Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

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Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

TAumlTIGKEITSBERICHT 2013

Sucht Schweiz ist seit 1940 Zewo-zertifiziert

Das Guumltesiegel steht fuumlrbull zweckbestimmtenwirtschaftlichenundwirksamenEinsatzIhrerSpende

bull transparenteInformationundaussagekraumlftigeRechnungslegung

bull unabhaumlngigeundzweckmaumlssigeKontrollstrukturen

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  • Sucht Schweiz schafft Wissen
  • Sucht Schweiz informiert und sensibilisiert
  • Sucht Schweiz entwickelt Empfehlungen
  • Sucht Schweiz entwickelt und uumlberpruumlft Praxisansaumltze
  • Sucht Schweiz schult und beraumlt
  • Sucht Schweiz bringt sich in der Suchtpolitik ein
  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013
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Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft Auch fuumlr das vergangene Jahr hat Sucht Schweiz die Kontrolle erfolgreich bestanden und das ISO-Zertifikat erhalten

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Bericht der Revisionsstelle

Die Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesell-schaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Fer-ner bestaumltigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingesehen werden Eine detaillierte und kommentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz angefordert werden

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  • Betriebsrechnung 2013 und 2012
  • Bilanz per 31122013 und 31122012
  • Der Stiftungsrat im Jahr 2013