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SUMATRA Herumtigern im Dschungel Foto: © WWF

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SUMATRAHerumtigern im Dschungel

Foto

: © W

WF

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Der Weg durch den Dschungel ist meist einschweißtreibender Hindernislauf, angeführt

vom Machetenmann Arga. Viel zu selten dienenumgestürzte Bäume als natürliche Brücken.

Endlich am Ziel angekommen, befestigt Katjaeine Kamerafalle, die in den nächsten Monaten

Tausende Bilder aufzeichnen wird.

Expeditionsleiterin Ida hat noch weiterePunkte auf ihrer Liste: Malaria, giftige Frösche undSchlangenbisse. Alles wichtig zu wissen. Gewissen-haft bereitet uns Ida zusammen mit dem WWF-Tigerexperten Febri auf die Einsätze vor. Schon baldnach dem schauerlichen Gefahrenbriefing lernen wirGPS-Geräte zu bedienen, Karte und Kompass ein-zunorden und mit dem Schlangengift-Extraktor zuhantieren. Und was bitte soll diese komische Hupehier? „Das ist ein Signalhorn“, erklärt Febri. „Damitverscheuchst du den Tiger, wenn du ihn siehst.“ Aha.

So ernüchternd die Info für manch einen auchsein mag: Es ist nahezu unmöglich, einen Tiger zuGesicht zu bekommen. Der Sumatra-Tiger ist nicht nur die kleinste und dunkelste Unterart desTigers, sondern gilt auch als scheueste. Nur noch

as fängt ja gut an: Sonnenbrand, Hit-zeschlag, Insektenstiche, Beinbruch,

Dehydration, Durchfall. Ida Vincent vonBiosphere Expeditions weiht ein knappes

Dutzend Naturschutz-Enthusiasten ausDeutschland, Österreich, Italien, den USA und Australien in dieGefahren des Sumatra-Dschungels ein.

Heute Morgen wurden wir in Pekanbaru aufgelesen, drei Stundenim Bus kutschiert, auf Boote verfrachtet und nach weiteren 30 Minutenflussaufwärts am Ufer des Subayang abgesetzt. Hier, mitten im Urwald,hat der WWF eine Forschungsstation aus solidem Holz gebaut. UnserZuhause für die kommenden 14 Tage. Für diese Zeit schlüpfen wir imNaturreservat Rimbang Baling in die Rolle von Feldforschern undsammeln tief im Regenwald wertvolle Daten zum Schutz des Suma-tra-Tigers. Weltweit bietet die gemeinnützige Naturschutz-OrganisationBiosphere Expeditions solche Freiwilligenprogramme an.

Durch Wilderei und Lebensraumverlust ist der Sumatra-Tiger vom Aussterben bedroht. Hobbyforscher, die zu seinemSchutz betragen möchten, können sich, angeleitet von Wissenschaftlern, an die Fersen des Dschungelkönigs mit den markanten Streifen heften. Die Naturschutz-OrganisationBiosphere Expeditions organisiert Freiwilligenarbeit mit Hand und Fuß in Sumatras Regenwald.

DText und Fotos: Malte Clavin

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etwa 300 Tiere sollen auf Sumatra leben. Die genaue Zahl kennt nie-mand, denn er versteckt sich gern tief im Regenwalddickicht. Dortkommt man ihm nur mit Kamerafallen und Spurenzählungen auf dieSchliche.

„In den 30er Jahren starben die Tiger auf Bali aus, in den 70erJahren auf Java. Sumatra ist jetzt der letzte Zufluchtsort in ganz Indo-nesien“, klärt mich Peter, einer der Expeditionsteilnehmer, auf. Wennder charmante Wiener Kettenraucher nicht gerade Kristallleuchterbaut, verbringt er jede freie Minute im Regenwald, seit über 30 Jahren.„Hier auf Sumatra hat es der Tiger besonders schwer: Wenn dieAbholzung so weitergeht, steht hier in 20 Jahren kein einziger Baummehr. Und das sage nicht ich, das sagt Greenpeace.“

„Ach, die übertreiben doch“, winke ich ab. Meine Recherchenbelehren mich jedoch schnell eines Besseren: Illegale Abholzungen,die Ausdehnungen von Gummi-, Ölpalmen- und Industrieholzplantagensowie Waldfeuer dezimieren den Dschungel rapide. Und damit diedarin lebenden Tierpopulationen. Verschlimmert wird alles zusätzlichnoch durch die Wilderei. Ich verstehe, warum der Sumatra-Tiger als„kritisch gefährdet“ auf der Roten Liste geführt wird. Dass es so dra-matisch ist, hätte ich nicht gedacht. Höchste Zeit, etwas zu tun! Biosphere Expeditions und WWF gehen mit gutem Beispiel voran.

Von Febri lerne ich: Das Überleben der Tiger kann gesichert

werden, erfordert aber einige Maßnahmen, wiezum Beispiel die ständige Überwachung des Habi-tats. Genau deswegen sind die Freiwilligen hier.Also ab in die Boote! Wir tuckern flussaufwärts,viele Boote kommen uns entgegen. Alle Menschenund Güter werden auf dem Fluss transportiert,Straßen gibt es hier keine.

Das Dschungelterrain ist in zwei mal zweiKilometer große Parzellen unterteilt. In einer dieserParzellen wollen wir nun den Zustand erkunden.Am Ausgangspunkt angekommen, geht es watenddurch manchmal bauchnabeltiefe Bäche und Gräbenin den Dschungel. Nach wenigen Minuten stoßenwir auf Überreste von Dipterocarp-Bäumen: Ausihrem Holz werden gerne hochwertige Möbel gefer-tigt. Händler zahlen bis zu 30 Euro pro Stamm. Dieillegale Abholzung wird mit Geokoordinaten auf spe-ziellen Papierbögen festgehalten und abends imWWF-Zentrum in eine zentrale Datenbank einge-pflegt. In Rimbang Baling dominieren Hügel undSteilhänge von 20 bis 90 Grad. Das macht sich jetzt

in unseren Beinen bemerkbar. Bei 32 Grad Celsiuskraxeln, rutschen und gleiten wir durchs Terrain.Machetenmann Arga führt den schweißtreibendenHindernislauf an. Rote Flecken auf Hemd und Hoseerscheinen – das sind die flinken Blutegel. Ihr Bissist harmlos, aber die Blutung gerinnt nur langsam,weil der durstige Wurm blutverdünnenden Speicheleinsetzt. Febri deutet auf einen Baum: Die spitzenKrallen des Malayenbären haben hier tiefe Furchenin die Rinde gezogen. Während wir das aufzeichnen,hören wir Jubelschreie: Im weichen Sand des Bach-betts haben Ida und Arga Hufspuren entdeckt!Schnell ist das Bestimmungshandbuch gezückt undein „Barking Deer“, auf Deutsch Muntjak, identifi-ziert – eine Tiger-Leibspeise. Das ist eine gute Nach-richt.

Am nächsten Tag hängen wir eine Reihe von Kamerafallen auf undsichten erneut einen Pfotenabdruck. Ein Tiger? Nahe dran. Es ist dieSpur eines Sunda-Nebelparders! Ein wunderschönes Tier, einem Leo-parden ähnlich, die Fellzeichnung aber mit wolkenartigen Flecken.Auch er ist mittlerweile viel zu selten: Bereits seit 2008 steht er auf derRoten Liste der gefährdeten Arten.

Im Basecamp fließt der Strom vom Einbruch der Dunkelheit biszum Morgengrauen. Bei unserer Rückkehr am späten Nachmittagkönnen wir uns daher nur mit lauwarmem Bier belohnen. Kaumkühler ist der Subayang River, der Pool für die Freiwilligen patrouille.Rasch bin ich dort von kleinen Fischen umkreist. Sie überfallen michmit Kitzelattacken, indem sie Hautreste abzwacken. Plötzlich durchfährtmich ein schneidender Schmerz: Etwas hat ein Stück meines Zehsabgebissen! Rasch humpele ich zurück zum Basecamp. Während ichmeine Wunde mit Pflastern verklebe, blättert Peter aufgeregt imBestimmungsbuch: „No da schau hea, des woa a Weichschildkröt’n!“

Links: Die Gruppe ent-deckt Tatzen abdrücke des

seltenen Sunda-Nebel -parders und Kratzspuren

des Malayenbären in der Baumrinde.

Rechts: Mit der WWFTiger Protection Unit

unterwegs im Dschungel.

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IM TIGER-REVIER Wassergräben dienen als Schleichwege

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Einheimischen mit „Harimau“, so die indonesischeBezeichnung für den Tiger. „Je tiefer man in denDschungel vorstößt, desto mehr wird der Tiger alsBeutefeind angesehen“, ergänzt ExpeditionsleiterinIda. Daher setzt die Arbeit des WWF CommunityEducation Programms hier, in den Köpfen der Men-schen, an.

Mit den WWF-Lehrerinnen Antika und Syam-sidar tuckere ich vier Stunden flussaufwärts bis zurletzten Siedlung vor der Quelle des Subayang River.Im Dorf ankommen heißt es zunächst: Anstands-besuch beim Häuptling. Er nickt wohlwollend undwir dürfen ein Ausbildungs- und Nachtlager imHaus seines Nachbarn einrichten. Es ist stockfinster,als die ersten Frauen den Raum betreten. Eben

waren sie noch zum Freitagsgebet in der Moschee.WWF-Lehrerin Antika unterrichtet Lesen undSchreiben. Für viele Frauen ist dies die erste Schule,die sie in ihrem Leben besuchen. Jede Frau im Sitz-kreis liest das ABC vom Whiteboard ab, ihre Blätterfüllen sie mit selbstgeschriebenen Buchstaben, vieleKinder schauen zu, einige helfen ihren Mütternund Großmüttern. Und es wird viel gelacht. ZumAbschluss der Unterrichtsstunde wird reihum eineJäger-Tiger-Geschichte gelesen, in dem sich derTiger als Held entpuppt. So versucht man, archaischeFeindbilder auszumerzen.

Am nächsten Morgen machen wir uns auf denWeg zur Schule. Dort angekommen, werden dieKinder in Gruppen aufgeteilt. Antika bespaßt dreißigKinder mit wilden Jagd- und Gruppenspielen: EineGruppe Jäger, eine Gruppe Tiger. Eine Stunde Krei-schen, Lachen, Johlen, Krakeelen – es ist die pureLebensfreude. Danach Pause im WWF-Lesehaus,ein Karton mit Limonadenpacks ist in Sekunden-schnelle ausgeräubert. Abgekämpft vertiefen sichdie Kinder in die WWF-Tiger-Comics.

Wir nehmen Abschied. Stromabwärtsschwimmt das Boot schnell. Nach zwei Stundenlegen wir an und steigen um in einen Geländewagen,der uns zur WWF Tiger Protection Unit, kurz TPU,bringt. Mehrere TPU Busch-Teams, bestehend ausje vier Wildhütern, durchkämmen regelmäßig dasriesige Areal. Ihre ständige Präsenz schreckt Wildererab, sie sammeln Daten über den Lebensraum derTiger und zerstören illegale Fallen. Allein 2015 besei-tigen die Ranger über hundert Drahtschlingen.

Die mobilen Teams hingegen besuchen die umlie-genden Dörfer und machen durch geschickteGesprächsführung Wilderer ausfindig. Behutsambauen sie Kontakte auf und sammeln Beweise. Esdauert in der Regel bis zu einem Jahr, bevor einWilderer vom mobilen Team zur Rede gestellt wird.

Der Beschuldigte kann dann entweder öffentlich der Wilderei abschwö-ren – oder ins Gefängnis wandern.

Der WWF erlaubt mir, eine Patrouille durch den Dschungel zubegleiten. Wir sind zu siebt: Die vier WWF-Ranger Siid, Dede Apriadi,Atan Marzuni und Masrizal, der Nationalpark-Ranger Boby Sunata,die WWF-Mitarbeiterin Nuri Asmita und ich.

Wege gibt es keine. Querfeldein ziehen wir durch den Wald,angeführt von Masrizal, der uns mit seiner Machete eine Schneiseschlägt. Stundenlang geht es über gigantische Wurzelstränge, Äste,Schling lianen, und morsche Stämme, durch Matsch und Dornen.Kein Zivilisationslaut ist zu hören – nur Zirpen, Windgeräusche,Schritte, Atmung und der eigene Puls. Auf einer Anhöhe gibt dieBaumdecke eine Lücke frei – Wind zieht durch und kühlt unseredampfenden Körper. Ewig könnte ich hier stehen bleiben.

Wir entdecken Tapirspuren, Bärenkratzer und viele illegal gefällteBaumstämme. Alles wird akribisch auf Datenblättern dokumentiert.„Wie stehen denn die Chancen auf einen Tiger?“, möchte ich wissen.Heiteres Kopfschütteln bei den Rangern. „Seit 2004 gibt es die TPU“,antwortet Atan‚ „und nur viermal wurde ein Tiger gesichtet.“

Spätnachmittags erreichen wir einen größeren Fluss. „Ein paarMinuten flussaufwärts liegt ein Wasserfall, da schlagen wir unsereZelte auf“, informiert Siid. Zwei Ranger gehen vor, um den Zeltplatz

Die lauerte im Sand und als mein Zeh vor ihrer Nase wedelte,schnappte sie zu. Das kann ich ihr nicht verübeln. Etwas ramponiertschlüpfe ich in mein Zelt und lausche dem unaufhörlichen Dschungel-Soundtrack. Das Zirpen, Knacken und Zwitschern in der Finsternislässt mich schließlich wegdämmern.

Ein paar Stunden später heulen und jaulen die Siamang-Gib-bons ihr Morgenliedchen. Heute ist „Interview-Tag“. Die wichtigsteFrage lautet: „Haben Sie schon einmal einen Tiger gesehen?“ Im DorfTam Jung Belit befragt Neil, Biosphere-Gast und Umweltaktivist ausItalien, den Bauern Yusri. Interviews mit der lokalen Bevölkerung sindein wichtiger Bestandteil der Forschung. „2008 habe ich einen gehört“,antwortet Yuri. „Ungefähr drei Kilometer von hier. Sein Brüllen bringtUnglück, unser Dorf ist dann in Gefahr.“ Die Mythen und Legendensind tief im Bewusstsein verankert und nicht immer sympathisieren die

STRASSEN? FEHLANZEIGE! Stattdessen: Alles im Fluss

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zu inspizieren. Kurz darauf sind sie zurück. Aufgeregte Worte aufBahasa, der Hauptsprache Indonesiens, gehen hin und her. Nuriwendet sich mir zu: „Wir können da oben nicht zelten. Im Wasserliegt eine sieben Meter lange Python.“ Da niemand der Würgeschlangeals Abendessen dienen möchte, laufen wir ein paar Hundert Meterden Fluss hinab. Eine Plastikplane wird auf den Boden gelegt, zweiHolzstämme in die Erde gerammt und über die verbindende Querstangeeine weitere Plane geworfen und festgezurrt. Fertig ist das Nachtlager.

Wir werden von einem Sturzregen geweckt. Ich nutze eine kurzeRegenpause, um meine Drohne zu starten. Vorsichtig lotse ich sie anden mächtigen Baumgipfeln vorbei. Dann zeigt mein Handybildschirmdas Blickfeld der Drohnenkamera: endlose Wälder, betupft mit Wolken,durchzogen von Regenvorhängen. Der Regen setzt wieder ein und hält uns für drei weitere Stunden unter der Plane gefangen. Danach nehmen wir die direkte Route zurück zum TPU Basecamp –GPS sei Dank.

In der noch verbleibenden Zeit bis zur Rückfahrtzum Flughafen dokumentiere ich dort den TPU-Alltag: Einsatzbesprechungen, Trainieren, Kochen.Dabei geht mir das Bild vom endlosen Regenwaldnicht mehr aus dem Kopf. Nur langsam sortierensich meine Gefühle und Gedanken. Nach tagelangemUmherspähen im dunklen Wald war diese Vogel-perspektive eine regelrechte Offenbarung: Einerleuchtender Weitblick ohne Zeichen von Zivilisa-tion, ein Urzustand, der seit Millionen von Jahrenunverändert ist. In diesen Wäldern lebten einstunsere Vorfahren, über Hundertausende von Jahren.Vielleicht ist es ja eine Art „Heimat-Gen“ aus jenerZeit, das uns heute mit Wehmut und Demut erfüllt,wenn wir solche gewaltigen Naturlandschaften er -blicken. Tun wir alles dafür, diese zu erhalten. y

SUMATRA

ENDLOSER URWALD Unverändert seit Jahrmillionen

Illegal gefällte Baumstämme, Tapirspuren, Bärenkratzer – alles wird von der Patrouille derWWF Tiger Protection Unit akribisch auf Daten-blättern dokumentiert. „Wie stehen denn dieChancen auf einen Tiger?“, möchte ich wissen.Heiteres Kopfschütteln bei den Rangern. „Seit 2004 gibt es die TPU“, antwortet Atan‚ „nur viermal wurde ein Tiger gesichtet.“

Malte Clavin arbeitet als freier Fotojournalist, Vortragsreferent und Fotoreiseleiter mit den Schwerpunkten Reportage, Reise und Porträts.Er verfolgt dabei vor allem langfristige Fotoprojekte, wie zum Beispiel sein Projekt „Burma – Lost and Found“, ein Länderportrait über Myanmar und die dortigen Ethnien. www.clavin-photo.com

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Auf dieser Natur-schutzexpeditionwerden Sie gemein-sam mit einem Wissenschaftler dieWölfe in Nieder-sachsen erforschen.Sie werden die Spuren der Tiere lesen und verfolgenlernen und damit

wichtige Daten sammeln. All dies, um durch Forschung zum Erhalt der streng geschützten TierartWolf in Europa beizutragen.

Weitere Informationen www.biosphere-expeditions.org/germany (auf Englisch)

SUMATRAreiseinfos

gen empfohlen (siehe Centrumfür Reisemedizin www.crm.de).Grundsätzlich gilt: Durch ver-nünftiges, präventives Handelndie Risiken einer Infektionsgefahrminimieren. Der Spruch „Cookit, boil it, peel it or forget it“ istauch in Sumatra konsequent ein-zuhalten. Wasser sollte nur ausverschlossen Flaschen getrunkenund auch zum Zähneputzen ver-wendet werden. Wasserflaschensind überall erhältlich.In Sumatra herrscht ganzjährigein überwiegend geringes, in ein-zelnen Regionen mittleres Mala-riarisiko. Ein konsequenter Mü-ckenschutz in den Abend- undNachtstunden verringert das Ri-siko erheblich. Hierzu gehörenkörperbedeckende Kleidung, dieAnwendung von insektenabweh-renden Mitteln und ein intaktesMoskitonetz. Auch eine gut be-stückte Reise apotheke sollte mandabeihaben.

SpracheAuf Sumatra sind mehrals 50 Sprachen vertre-ten. Die Amtsspracheist Indonesisch. Mit

Englisch kann man sich in denTouristenzentren problemlos ver-ständigen.

GesundheitEine Gelbfieberimpfung ist nurbei Einreise aus einem Gelbfie-bergebiet erforderlich. Bei direkterEinreise aus Deutschland bestehenkeine Impfvorschriften. Die Stan-dardimpfungen gegen Tetanus,Diphtherie, Keuchhusten, Polio,Mumps, Masern, Röteln undPneumokokken sollten überprüftund gegebenenfalls vervollständigtwerden. Als Reiseimpfungen wer-den je nach Reisestil und Auf-enthaltsdauer außerdem HepatitisA und B, Tollwut sowie diverse

andere Impfun-

Regens nimmt jedoch in denMonaten Oktober bis MitteMärz zu. Die täglichen Sonnen-stunden verkürzen sich in dieserZeit auf vier bis fünf Stunden.Als beste Reisezeit gelten dieMonate Juni bis September.

ReisekasseLandeswährung ist dieIndonesische Rupiah.Ein Euro entsprichtaktuell etwa 15.800Rupiah. Mit Kre-ditkarte bzw. EC-Karte kann manin den Städtenund Touristenzen-tren am Automa-ten Geld abheben.

Sumatra gehört zu Indonesien und istdie sechstgrößte Insel der Welt. Sie ist 1.700 Kilometer lang und biszu 370 Kilometer breit. Der Äquatorteilt Sumatra in zwei nahezu gleichgroße Flächen: den bergigen Nord-westen mit dem 3.805 Meter Gunung Kerinci als höchstem Gipfel

sowie den flachen und fast zur Hälftemit Sümpfen bedeckten Südosten.

Die gemeinnützige Natur-schutzorganisation führt

weltweit Expeditionen mit Beteiligung von Bürgerwissen-schaftlern durch. Das sind Laien, die unabhängig von Alteroder Vorbildung und nach einer kurzen Ausbildung bei derForschung mithelfen. Die nächste Sumatra-Expedition ist imJuli/August 2018 geplant. Diese und viele andere Expedi-tionen auf www.biosphere-expeditions.org

EinreiseDeutsche Staatsangehörigebenötigen zur Einreise einennoch mindestens sechs Mona-te gültigen Reisepass. Ein Vi-sum ist für einen touristischenAufenthalt von bis zu 30 Ta-gen nicht erforderlich, aller-dings muss ein Weiter- oderRückflugticket vorgelegt wer-den. Kinder benötigen eineneigenen Reisepass.

AnreiseSumatra verfügt über mehrereFlughäfen (von Nordwest nachSüdost): Banda Aceh, Medan,Pekanbaru, Padang, Palem-bang. Es gibt von Deutschlandaus allerdings keine Direktflü-ge. Die Anreise erfolgt bei-spielsweise über Kuala Lum-pur oder Singapur. Von dortgeht es unter anderem weitermit der malaysischen Billig-fluggesellschaft AirAsiaoder mit GarudaIndonesia bezie-hungsweise Lion Air.

Klima & ReisezeitAuf Sumatra herrscht das Äqua-torialklima vor, das ganzjährigstabil mit hohen Temperaturenzwischen 22 und 30 Grad ist.Nur in einigen Teilbereichen desInselinneren bzw. in den über3.000 Meter hohen Gebirgen istnachts eine stärkere Abkühlungzu verzeichnen.In Sumatra gibt es keine kon-kreten Regen- und Trockenzei-ten. Der Südwestmonsun nimmtnahezu das ganze Jahr überFeuchtigkeit über dem warmenMeer auf und gibt diese in Formmeist schauerartiger Nieder -schläge über dem Festland ab.Es regnet also mehr oder weniger immer. Die Stärke des

Biosphere ExpeditionsBiosphere Expeditions ist eine mehrfach ausgezeichnete, gemeinnützige Organisation, die proaktive Naturschutzexpeditionen als Abenteuer mit Sinn für jedermann/frau organisiert. Die Projekte sind keine Touren, Fotosafaris oder Exkursionen, sondern echte, handfeste Forschungsprojekte, an denen jeder teilnehmen kann, der ein bisschen Schulenglisch beherrscht, auch ohne bio logischeoder irgendwelche anderen Vorkenntnisse oder besondere Fitness. Die Wolfs-Expedition ist nur eine aus einer ganzen Bandbreite von Expeditionen, wie zum Beispiel Tiger in Sumatra, Großkatzen in Südafrika, Wale auf den Azoren, Schneeleoparden im Tien Shan oder Korallenriffe auf den Malediven.

Hat die Sumatra-Expedition Sie inspiriert? Dann helfen Sie Biosphere Expeditions bei der Erforschung der

Wölfe in NiedersachsenBewerben Sie sich für ein einmaliges Expeditionserlebnis! Neben dem Hauptgewinn der Expeditionsteilnahme gibt es außer-dem einen Schnuppertag mit Biosphere Expeditions zu gewinnen.

Verbringen Sie einen unterhaltsamen Tag mit uns und schnuppern Sie rein in das Feld-forscherleben und Mitforschen bei BiosphereExpeditions. Als Teil eines kleinen Teams erlernen und probieren Sie Seite an Seite mit

einem Naturführer und Ihrem Expeditions -leiter Techniken und Fertigkeiten im Natur- und Artenschutz aus.Schnupper tage finden in einigen derschönsten Nationalparke Deutschlands statt, u.a. im Nationalpark Berchtes -gaden an der österreichischen Grenze.

Weitere Informationen www.biosphere-expeditions.org/schnuppertage

WETTBEWERB

Bewerben Sie sich für einen Expeditionsplatzund helfen Sie aktiv auf Expedition mit, denWolf in Europa zu

schützen. Voraussetzungen sind Englischkenntnisseund die Bereitschaft auf einer echten Naturschutz -expedition (keiner Luxusreise!) aktiv mit anzupacken.

2. PreisEin Schnuppertag mit Biosphere Expeditions1. Preis

Die Wolfs-Expedition nach Niedersachsen

Bewerben Sie sich jetztwww.biosphere-expeditions.org/competition-wolf (auf Englisch)

Mit Biosphere Expeditionsnach Sumatra

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