Swiss Real SnapShot! Frühling 2016

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Swiss Real SnapShot! An Immobilien führt kein Weg vorbei Aktuelle Entwicklungen auf dem Schweizer Immobilienanlagemarkt Frühling 2016

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Swiss Real SnapShot!An Immobilien führt kein Weg vorbei

Aktuelle Entwicklungen auf dem Schweizer Immobilienanlagemarkt

Frühling 2016

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Inhalt04 Makroökonomisches

Umfeld

06 Büroflächenmarkt

09 Verkaufsflächenmarkt

12 Wohnflächenmarkt

14 Direkte Immobilienanlagen

15 Indirekte Immobilienanlagen

18 Fokus: Logistikimmobilien

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Sehr geehrte Damen und Herren

Der KPMG Swiss Real SnapShot! vermittelt Ihnen zweimal jährlich einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen im Schweizer Immobilienanlagemarkt und seine beeinflussenden Faktoren.

Der Schweizer Immobilienmarkt ist ein heterogenes und stark segmentiertes Gebilde. Der KPMG Swiss Real SnapShot! beschränkt sich deshalb auf eine nationale Betrachtung, ohne detailliert auf regionale Besonderheiten einzugehen.

KPMG Real Estate verfügt über tiefgründige Expertise in den schweizerischen und internationalen Immobilienmärkten. Durch kompetente und umfassende Beratung generieren wir unserer Kundschaft Mehrwert in allen immobilienrelevanten Bereichen.

Lesen Sie auf der letzten Seite des KPMG Real SnapShot!, was wir für Sie tun können und wie Sie von unseren Dienstleistungen profitieren.

Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre.

Freundliche Grüsse

Vorwort

Ulrich PrienPartner, Head of Real Estate Switzerland

Beat SegerPartner, Real Estate M&A

Der KPMG Real SnapShot! ist auch für die Regionen Europe, Asia und Americas verfügbar. Kontaktieren Sie uns, wenn Sie mehr über die globalen Immobilienmärkte erfahren möchten. Download der Publikationen: www.kpmg.com/Global/en/industry/real-estate

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An Immobilienführt keinWeg vorbei

Makroökonomisches Umfeld Die Schweizer Wirtschaft laboriert noch an den Folgen der Franken-Euro Mindestkursaufhebung durch die Schweizeri-sche Nationalbank (SNB). Nachdem das Wirtschaftswachs-tum in der ersten Jahreshälfte praktisch zum Erliegen kam, stagnierte das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) auch im 3. Quartal 2015. Die deutliche Abbremsung der konjunkturellen Entwicklung ist im Wesentlichen eine Folge der Frankenauf-wertung des 15. Januar 2015, welche – zusammen mit der schwächeren Dynamik des Welthandels – den Aussenhan-del erheblich belastet. Im 3. Quartal 2015 lieferte die Han-delsbilanz mit Waren zwar einen positiven Wachstumsbei-trag, die Handelsbilanz mit Dienstleistungen war jedoch negativ. Hinzu kommt, dass in den letzten Quartalen auch wichtige inländische Konjunkturtreiber an Schwung verloren haben. Dies betrifft insbesondere die Bauwirtschaft, die nach mehreren Jahren starken Wachstums in eine Phase der Konsolidierung eingetreten ist.

Die Konsequenzen der Mindestkursaufgabe und die Einfüh-rung von Negativzinsen durch die SNB werden in der Schweizer Wirtschaft auch 2016 zu spüren sein, auch wenn die anfängliche Aufwertung des Frankens um fast 20% gegenüber dem Euro inzwischen auf 10% gesunken ist. Vie-le Unternehmen kämpfen mit sinkenden Margen und den-ken teilweise über Standortverlagerungen ins Ausland nach. Einige sind bereits im Vollzug solcher Massnahmen. Für das laufende Jahr wird dennoch eine leicht positive Entwicklung prognostiziert. Die BIP-Konsensprognose für 2016 liegt bei 1.2%. Für 2017 wird eine Erholung auf 1.9% erwartet.1

Makroökonomische Indikatoren

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BIP-Wachstum Arbeitslosenquote Konsumentenpreisindex

Prognose Maximum

Prognose Durchschnitt

Prognose Minimum

Quelle: BAKBasel, Credit Suisse, KOF, SECO, UBS und KPMG P – Prognose

1 Die Konsensprognose basiert auf den Prognosen von BAKBasel, Credit Suisse, KOF, SECO und UBS

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Der Internationale Währungsfonds (IMF) erwartet gemäss den im Januar 2016 leicht nach unten revidierten Prognosen im laufenden Jahr eine Beschleunigung des globalen Wachs-tums von 3.1% auf 3.4%. Für die Industrieländer wird eine Expansion um 2.1% in Aussicht gestellt, wobei die Hoffnun-gen vor allem auf den USA (2.6%) und Grossbritannien (2.2%) ruhen, weniger jedoch auf der Euro-Zone (1.7%).

Globale BIP-Wachstumsprognosen

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Globales Wachstum

Industrieländer

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Schwellen- undEntwicklungsländer

2016 2017

Quelle: IMF und KPMG

Die US-Konjunktur befindet sich seit dem starken wirtschaft-lichen Einbruch nach der Finanzkrise von 2009 im sechsten Jahr des Aufschwungs. Der Arbeitsmarkt hat sich weitge-hend stabilisiert. Mit monatlich über 200,000 neu geschaffe-nen Stellen halbierte sich die Arbeitslosenquote von über 10% auf aktuell 5%. Weil der Arbeitsmarkt nun zunehmend ausgetrocknet ist und Hinweise auf Lohnwachstum sichtbar wurden, hob die US-Notenbank Federal Reserve nach mehr-maligem Zaudern die Zinsen im Dezember 2015 ein erstes Mal an.

Von der Wachstums-Funktion der US-Wirtschaft und der seit zwei Jahren anhaltenden Stärke des US-Dollars profitiert speziell auch die Eurozone. Per Anfang 2014 lag der Euro noch bei über 1.40 US-Dollar. Doch mit der Bekanntgabe eines eigenen Anleihenkaufprogramms löste die Europäi-sche Zentralbank (EZB) ab Frühjahr 2014 eine Abwertung des Euro aus, wonach dessen Wert gegenüber dem US-Dol-lar um rund ein Viertel eingebrochen ist.

Trotz der relativ stabilen Wirtschaftsdaten sind die internatio-nalen Finanzmärkte seit Anfang 2016 von einer hohen Volatilität geprägt. Auch der Swiss Market Index hat seit Jahresbeginn über 12% seines Wertes eingebüsst. Zwar wird - etwa wegen des tiefen Erdölpreises, der angespann-ten Lage europäischer Banken oder der kränkelnden Wirt-schaft Chinas - vermehrt über eine drohende Rezession spekuliert. Hält man sich aber an die verfügbaren Konjunk-turdaten, deutet zurzeit nur wenig auf eine Rezession hin. Per Mitte Dezember 2014 hat die SNB Negativzinsen für

Guthaben auf ihren Girokonten eingeführt. Die Negativzin-sen haben die Zuflüsse in den als «sicheren Hafen» angese-henen Franken abgebremst. Vor allem ausländische Banken haben ihre Bestände an Franken-Liquidität reduziert. Das Instrument scheint aber weniger erfolgreich zu sein, um hei-mische Investoren zu Anlagen in Fremdwährungen zu ani-mieren. Für institutionelle Investoren hat sich der Anlagenot-stand durch die Negativzinsen noch verschärft. Diese Anleger reduzierten zwar ebenfalls den Liquiditätsanteil in ihren Portfolios, schichteten die Gelder aber unter anderem auch in Immobilienanlagen um.

Übersicht Negativzinsen auf Einlagen bei Nationalbanken

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Schweiz Dänemark SchwedenEurozone Japan

Quelle: IMF und KPMG

Die Frankenaufwertung in Kombination mit stark gesunken Rohölnotierungen hat dazu geführt, dass die Importpreise im vergangenen Jahr um fast 10% gegenüber dem Vorjahr signifikant gesunken sind. Die stärksten Preisrückgänge zeigten vor allem Erdöl und Erdölprodukte, chemische und pharmazeutische Produkte sowie Maschinen. Das hat die Konsumentenpreise im Dezember um -1.3% im Vergleich zum Vorjahr gedrückt. Auch im laufenden Jahr wird mit einer negativen Teuerung von -0.3% gerechnet.

Produzenten-, Import- und Konsumentenpreise

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Produzentenpreisindex Importpreisindex

Konsumentenpreisindex

Quelle: BFS und KPMG

Gemäss den Erhebungen des Staatssekretariats für Wirt-schaft (SECO) waren Ende März 2016 rund 155,000 Arbeits-lose bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren regist-

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Wanderungsbilanz

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Übrige Länder Deutschland Frankreich PortugalItalien Spanien Gesamttotal

Quelle: Staatssekreteriat für Migration und KPMG

Auch im laufenden Jahr rechnen wir aufgrund des flauen Konjunkturausblicks mit einer weiteren Reduktion der Ein-wanderungszahlen. Je nach Ausgestaltung der Massenein-wanderungsinitiative ist nach deren Inkrafttreten mit einer markanten Senkung der Zuwanderungszahlen zu rechnen.

BüroflächenmarktDas Marktumfeld für Büroflächen bleibt trotz einer gewissen Entspannung auf der Angebotsseite kompetitiv. Das Volu-men der eingereichten Baugesuche lag Ende Oktober 2015 um 3% über dem langjährigen Durchschnitt seit 1994, die Baubewilligungen lagen allerdings 7% unter diesem Schnitt. Die Nachfrage auf dem Büroflächenmarkt hat dazu geführt, dass sich die Investoren trotz bestehendem Anlagedruck bei der Planung neuer Büroflächen eher zurückhaltend verhal-ten, was vorhandene Ungleichgewichte nicht weiter akzen-tuiert.

Angesichts der gedämpften Entwicklung der Bürobeschäfti-gung, der starken Angebotsausweitung in den vergangenen Jahren und der gestiegenen Leerstandsquote ist die gedros-selte Angebotsausweitung eine willkommene Entwicklung. Weil viele Neubauprojekte indes erst noch auf den Markt gelangen, dürfte die Neu- oder Wiedervermietung von Büroflächen herausfordernd bleiben.

Insgesamt hat sich das Wachstum der Bürobeschäftigung seit Ende der 1990er Jahre als erstaunlich robust gegenüber konjunkturellen Verwerfungen gezeigt. Nur zwischen 2002 und 2003 stagnierte die Beschäftigtenzahl, ansonsten ist die Nachfrage nach Büroarbeitsplätzen jedes Jahr gewachsen. Das Beschäftigungswachstum von 2% im Zeitraum 2011 bis 2013 hat sich seit 2014 auf 1% halbiert. Angesichts des mässig optimistischen Konjunkturausblicks dürfte die Bürobeschäftigung auch dieses und nächstes Jahr in dersel-ben Grössenordnung weiterwachsen.

riert, 6,000 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sank damit von 3.7% im Februar 2016 auf 3.6%. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um über 10,000 Personen. Für das laufende Jahr rechnen die Prognoseinstitute aufgrund des sich abzeichnenden Kon-junkturabflachung mit einer durchschnittlichen Arbeitslosig-keit von 3.6%, was gegenüber dem Vorjahr einem Anstieg um 0.3 Prozentpunkte entspricht.

Arbeitslosenquote nach Kantonen

< 2.7% 2.7% – 5.0% > 5.0%

Quelle: SECO und KPMG

Für das vergangene Jahr meldet das Staatssekreteriat für Migration eine Nettozuwanderungsbilanz von 71,500 Perso-nen. Über die letzten fünf Jahre betrug die durchschnittliche Nettozuwanderung 75,800 Personen pro Jahr. Die rückläufi-ge Einwanderung kann grösstenteils mit der schwächeren inländischen Konjunktur erklärt werden. Die Aufschlüsselung nach Ländergruppen zeigt, dass Italie-ner mit fast 11,000 Personen zurzeit die grösste Zuwande-rungsgruppe bilden. Dies nachdem bei den Italienern zwi-schen 2000 und 2006 noch eine Nettoabwanderung registriert wurde. Es folgen mit über 7,000 Personen die Franzosen. In etwa gleichauf liegen die Deutschen und die Portugiesen mit einer Nettozuwanderung von jeweils über 5,400 Personen. Gegenüber dem Vorjahr ist bei den Portu-giesen ein Einbruch der Einwanderung um 38% festzustel-len, was nicht zuletzt auf die genannten Konsolidierungsten-denzen in der Bauwirtschaft zurückzuführen ist.

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Für die gesamte Schweiz liegt die Angebotsziffer für Büroflä-chen derzeit bei 6.9%. Dies entspricht einer Erhöhung um 0.1 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Innerhalb der grössten vier Schweizer Städte ist die weitaus höchste Ange-botsziffer in Genf mit 11.4% (Vorjahr: 12.0%) zu registrieren. In Zürich liegt diese Kennzahl bei 6.9%. In Bern und Basel fällt das Büroflächenangebot mit 4.1% bzw. 3.0% moderater aus. Die hohen Angebotsziffern der letzten Jahre schlagen sich auch in höheren Leerständen nieder. In den vier grossen urbanen Büroflächenmärkten waren anfangs Juni 2015 leer-stehende Flächen von über 520,000 m2 zu notieren. Dies ent-spricht einer markanten Erhöhung um 33% gegenüber dem Vorjahr. Innerhalb eines Zeitraums von drei Jahren ist eine Zunahme des Flächenangebotes um 80% zu beobachten. Der aktuelle Leerstand ist auch im historischen Vergleich als hoch zu bezeichnen. Seit 1999 wurden bisher nur im Jahr 2005 höhere Leerstände verzeichnet (545,000 m2). Angebotsziffer und Angebotsmieten in den Zentren

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Angebotsziffer

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Quelle: W&P und KPMG

Die höchsten Leerstandsquoten sind derzeit mit 4.1% in den Städten Genf und Bern festzustellen. In Basel und Lau-sanne notieren die Leerstandsquoten mit jeweils 1.8% dagegen noch auf tiefem Nievau. In Zürich sind die Leer-stände um 0.1 Prozentpunkte auf 2.9% leicht gesunken.

Die jüngsten Preisanstiege im Büromietindex signalisieren keine Trendwende, sondern sind darauf zurückzuführen, dass die erfassten Angebotsmieten weder qualitative Verän-derungen im Angebot noch vermieterseitige Konzessionen berücksichtigen. So lässt z.B. eine Angebotsverlagerung zu kleineren und teilweise ausgebauten Flächen den Preisindex weiter steigen, während neu abgeschlossene Mieten seit geraumer Zeit stagnieren oder gar sinken. Im durch qualitati-ve Effekte bereinigten Preisindex für neue abgeschlossene Mietverträge sind vielerorts Preisrückgänge zu verzeichnen. Im Durchschnitt sanken die Mietpreise im Zeitraum zwi-schen Mitte 2014 und Mitte 2015 um 1.2%. Für das laufende Jahr dürfte dieser Trend an Fahrt gewinnen.

Angebotsmieten für Büroflächen in den Zentren

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Quelle: W&P und KPMG

Die schwache Flächennachfrage und das relativ hohe Angebot an qualitativen Büroflächen führen dazu, dass sich die Mieter in einer ausgesprochen komfortablen Position befinden. Nebst Mietpreisreduktionen und vermieterseitigen Konzessionen können diese mit einer hohen vermieterseitigen Flexibilität bei der Ausgestaltung der Mietvertragslaufzeiten rechnen. Bei neuen Mietverhältnissen für Geschäftsflächen werden zurzeit am häufigsten Mietverträge über eine feste Mietdauer von 5

Entwicklung typische Bürobeschäftigung nach Branchen

Quelle: BFS und KPMG

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Indexierte Beschäftigungs-

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Information und Kommunikation (linke Achse) Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstl. (linke Achse)Grundstücks- und Wohnungswesen (linke Achse) Erbringung von freiberufl., wissen. u. techn. Dienstl. (linke Achse)Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstl. (linke Achse) Öffentliche Verwaltung (linke Achse)Erbringung von sonstigen Dienstleistungen (linke Achse) Jahreswachstum (linke Achse)Indexierte Beschäftigungsentwicklung (rechte Achse)

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Investitionen und auch der Beschäftigung. Folglich zeichnen sich auch negative Effekte für den Büroflächenmarkt ab.

Unternehmenssteuerreform III:Seit 2007 erfährt die Schweiz zunehmenden internationalen Druck auf die privilegierte Besteuerung von Statusgesell-schaften (Gemischte-, Domizil-, und Prinzipalgesellschaften, sowie Finance Branche), insbesondere von Seiten der Euro-päischen Union. Als Reaktion darauf haben der Bund und die Kantone einen Vorschlag für die USR III erarbeitet.

USR III hat zum Ziel, die Steuerattraktivität des Unterneh-mensstandorts Schweiz weiter zu entwickeln, die internatio-nale Akzeptanz der Schweizer Steuerordnung zu fördern und ausreichend steuerliche Einnahmen zur Finanzierung staatli-cher Tätigkeit sicherzustellen. Die bedeutendste Neuerung im Rahmen der USR III ist die Abschaffung der heute privile-giert besteuerten Sonderstati für internationale Holdingge-sellschaften. Gleichzeitig sollen die Einführung einer Patent-box und von Inputförderungsmassnahmen, Regelungen zur Aufdeckung von stillen Reserven und die generelle Senkung von kantonalen Gewinnsteuersätzen die hohe Attraktivität der Schweiz als Unternehmensstandort sicherstellen.

Die derzeitige Unsicherheit über die konkrete Implementie-rung der USR III erweist sich für den internationalen Firmen-standort Schweiz als nachteilig. Ansiedlungen werden verzö-gert oder gar in anderen Länder getätigt. Im Falle einer erfolgreichen Umsetzung der USR III erwarten wir aber posi-tive Folgen für die Standortattraktivität der Schweiz, was sich auch positiv auf den Anlageimmobilienmarkt auswirken wür-de. Die tieferen ordentlichen Gewinnsteuersätze in Kombina-tion mit den Instrumenten Patentboxen und Forschungs- und Entwicklungsinputförderung erachten wir als geeignet, um die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz zu erhalten.

Bedeutung USR III für die kantonale Wirtschaft

Tiefe BedeutungHohe Bedeutung

Quelle: BFS, Credit Suisse und KPMG

Jahren abgeschlossen (häufig: 48.7% und sehr häufig: 44.9%). Es folgen 10-jährige Mietverhältnisse (häufig: 46.1% und sehr häufig: 5.9%). Ein Grossteil der neu abgeschlosse-nen Mietverträge wird mit diesen Laufzeiten geschlossen, wohingegen Mietverträge mit Laufzeiten über zehn Jahren oder unter fünf Jahren eher die Ausnahme bilden.2

Die relativ kurzen Laufzeiten beim Abschluss neuer Mietver-träge für Geschäftsflächen sind einerseits auf das aktuelle Marktumfeld und andererseits auf die Anforderungen an einen modernen Arbeitsplatz zurückzuführen. Aufgrund der aktuellen Arbeitsmarkttrends wie Home Office, Outsourcing oder geteilte Arbeitsplätze wünschen sich die Firmen ein hohes Mass an Flexibilität bei der Gestaltung ihrer Mietver-hältnisse. Dies mündet in kürzeren Laufzeiten und einseiti-gen Kündigungsoptionen zugunsten der Mieter. Der Trend zu kürzeren Laufzeiten dürfte sich mit der vorgesehenen Einführung der neuen Accounting Regeln für Mietverhältnis-se weiter akzentuieren.3

Entwicklung Laufzeiten neue Mietverträge

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starke Lagen

Quartiere und Agglo-merationen

Periphere Lagen

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Stark abgenommen Etwas abgenommen Gleich gebliebenEtwas zugenommen Stark zugenommen

Büroflächen

Quelle: sresi.ch 2015, KPMG

Die mässige Nachfrage nach Büroflächen wird derzeit auch durch regulatorische Unsicherheiten geschwächt. In diesem Zusammenhang sind insbesondere die Umsetzung der Mas-seneinwanderungsinitiative und die Unternehmenssteuerre-form III (USR III) zu erwähnen.

Masseneinwanderungsinitiative:Unternehmen, die nicht wissen, ob sie in Zukunft genügend qualifizierte Fachkräfte im Inland finden werden, sind kaum geneigt, grössere Investitionsprojekte in Angriff zu nehmen. Laut einer Erhebung von Economiesuisse erwarten mehr als 80% der befragten Unternehmen bei einer strikten Umset-zung der Masseneinwanderungsinitiative einen Rückgang der

2 Die Ergebnisse stammen aus dem Swiss Real Estate Sentiment Index 20153 Aufgrund von IFRS 16 werden Mietverträge bilanzwirksam

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Page 11: Swiss Real SnapShot! Frühling 2016

VerkaufsflächenmarktNach dem Frankenschock im Januar 2015 ist der Detailhan-del mit deutlichen Umsatzeinbussen ins Jahr gestartet. Im weiteren Verlauf des Jahres haben sich die Umsätze zwar leicht erholt, konnten aber eine negative Jahresbilanz nicht mehr abwenden. Per Ende Dezember 2015 weisen die Detailhandelsumsätze trotz Bevölkerungswachstums einen nominalen Rückgang von 3% gegenüber dem Vorjahr (real 0%) auf.4 Haupttreiber für die tieferen Umsätze sind der nach wie vor starke Franken und die damit zusammenhän-genden Auslandeinkäufe. Mit einem Volumen von rund CHF 10.7 Mrd. haben die Auslandeinkäufe im Vergleich zum Vorjahr nochmals um 6% zugenommen. Zusätzlich sank die Konsumentenstimmung gegen Ende des Jahres auf -18 Pt.

4 Die Differenz zwischen nominaler und realer Entwicklung ergibt sich aus den rückläufigen Preisen für Güter des täglichen Bedarfs.

und liegt somit nach positiven Aussichten zu Beginn des Jahres wieder unter dem langfristigen Durchschnitt von -9 Pt.

Detailhandelsumsätze und Konsumentenstimmung

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Konsumentenstimmungsindex (rechte Achse)

Nominal saisonbereinigte Detailhandelumsätze (linke Achse)

Real saisonbereinigte Detailhandelumsätze (linke Achse)

Quelle: BFS, seco und KPMG

Auch 2015 hat der stationäre Handel auf Kosten des Online-handels weitere Marktanteile verloren. Während die Umsät-ze des gesamten Handels stagnieren, erwarten wir für den Onlinehandel im 2016 höhere Umsätze. Der Onlinehandel machte 2015 einen Anteil von 7.5% am Detailhandel ohne Treibstoffe aus. Entwickelt sich der Onlinehandel im Tempo der letzten acht Jahre weiter, ist bis 2020 in einer konserva-tiven Schätzung ein Anteil von 10% am Detailhandelsumsatz zu erwarten. Nach einer Phase des Markteintritts der reinen Onlinehändler – wie beispielsweise Zalando – sind weitere Bewegungen durch den Ausbau des Onlinegeschäfts der stationären Händler zu erwarten. Heute kommt kaum ein Detailhändler ohne Onlinesparte aus, wie die Beispiele Migros mit dem Erwerb von Galaxus oder das Joint Venture Siroop von Coop und Swisscom zeigen. Mit einem Umsatz-wachstum von 4.1% im Jahr 2015 hatte der Onlinehandel z.B. auch einen wachsenden Anteil am Konzernumsatz von Coop. Mit der zunehmenden Bedeutung der Onlineshops wird sich auch die Flächennachfrage der Detailhändler auf kleinere Abholshops verlagern und die Anforderungen an Logistikflächen werden sich ändern (siehe Kapitel Logis-tikimmobilien). Der Onlinehandel bietet auch Vorteile in der Erhebung von Daten zum Kundenverhalten. Mit der zuneh-menden Digitalisierung der Verkaufsstellen werden sich auch die stationären Anbieter bei der Datenerfassung weiter entwickeln. Die Messung von Passanten-Strömen, die Registrierung des Einkaufsverhaltens und die sofortige Reaktion auf Kundenfeedbacks werden an Bedeutung gewinnen. Die Anwendung und Weiterentwicklung bereits bestehender Technologien könnte die Position der stationä-ren Händler schon in naher Zukunft verbessern und die bestehende Informationsasymmetrie gegenüber den Onlinehändlern verringern. Allerdings stellen sich in diesem

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Anzahl Verkaufsflächen von Warenhäusern und Convenience

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Quelle: GfK und KPMG

Die Flächenexpansion trotz stagnierender Umsätze im Food Bereich schlägt sich in einer abnehmenden Flächenprodukti-vität der Grossverteiler, der Food-Discounter und der Ver-brauchermärkte nieder. Die selbstständigen Detaillisten und Food-Filialbetriebe konnten hingegen ihre Flächenproduktivi-tät auf über CHF 12,000 pro m² und Jahr steigern.

Flächenproduktivität nach Typ

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Grossverteiler Food-Discounter und Verbraucher-

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Filialbetriebe

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Quelle: GfK und KPMG

Der gestiegene Wettbewerbsdruck im Detailhandel hinter-lässt auch Spuren auf dem Immobilienanlagemarkt. Investo-ren und Entwickler werden zunehmend vorsichtiger. So ist das Volumen der Baugesuche im Januar 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 6.8% auf CHF 313 Mio. zurückgegangen. Die geplanten Flächenexpansionen über die nächsten drei Jahre haben sich 2015 im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls um 13.5% auf 260,000 m² reduziert.

Zusammenhang auch Fragen in Bezug auf den Datenschutz. Die diesbezügliche Sensitivität der Konsumenten dürfte in der Offline-Welt grösser sein als dies die Bereitschaft zur Preisgabe in der Online-Welt erwarten lässt.

Prognose Anteil Onlinehandel am Detailhandel

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nlinehandelAnteil Onlinehandel am Detailhandel (rechte Achse)

Total Detailhandel ohne Treibstoffe (linke Achse)Onlinehandel (linke Achse)

Quelle: BFS, GfK und KPMG P – Prognose

Trotz stagnierender Umsätze im stationären Detailhandel wurden bisher aufgrund des Wettbewerbsdrucks und des Verdrängungskampf kaum Verkaufsflächen aufgegeben. So blieb die Anzahl Verkaufsflächen der grossen Warenhäuser 2014 im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Die Nähe zum Kunden mit schneller Erreichbarkeit und hoher Verfügbarkeit gewinnt zunehmend an Bedeutung. Dafür spricht auch die steigende Anzahl der Convenience Shops. So haben die bei-den Branchenführer Migros und Coop beispielsweise die Anzahl ihrer Convenience Shops im letzten Jahr um 3.7% (Migros) beziehungsweise 3.1% (Coop) gesteigert. Dane-ben testet Coop mit dem Ladenformat «Take It» ein neues Take Away Frischeangebot mit ebenfalls kleinen Ladenfor-maten an hochfrequentierten Lagen. Zudem haben sowohl Coop (+2.3%) als auch Migros (+1.7%) die Anzahl ihrer Ver-kaufsstellen laut jüngsten Medienmitteilungen 2015 noch-mals gesteigert.

10 Swiss Real SnapShot!

Page 13: Swiss Real SnapShot! Frühling 2016

Expansion im Schweizer Detailhandel 2015 bis 2017

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Shopping Centerim Bau

Shopping Center

in Planung

Vergrösse-rungen

Shopping Center

Fachmarkt-zentren

Verkaufsstellenvon Aldi und Lidl

Quelle: GfK und KPMG

Neben der rückläufigen Flächenproduktion weisen auch die rückläufigen Angebotsmieten für Verkaufsflächen in den Grosszentren auf eine Sättigung hin. In allen vier Grosszent-ren haben sich sowohl die durchschnittlichen Angebotsmiet-preise als auch die Spitzenmieten für Verkaufsflächen redu-ziert.

Angebotsmieten für Verkaufsflächen in den Zentren

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Quelle: W&P und KPMG

Im Vergleich zu den Angebotsmieten sind die Leerstände unterproportional gestiegen. Dies lässt sich auf den höheren Konkurrenzdruck im Detailhandel und das Festhalten an bestehenden Flächen zurückführen. An peripheren Lagen hat sich die Sättigung deutlicher bemerkbar gemacht.

Das Umfeld für den Verkaufsflächenmarkt bleibt insgesamt anspruchsvoll. So sind auch 2016 für den Gesamtmarkt rück-läufige Wertänderungen und Gesamtrenditen zu erwarten. Spezifische, auf den Wandel im Konsumentenverhalten aus-gerichtete, Projekte sowie Verkaufsflächen an gut frequen-tierten Lagen haben aber – mit der zunehmenden Bedeu-tung ständiger Verfügbarkeit – weiterhin Potenzial.

Swiss Real SnapShot! 11

Page 14: Swiss Real SnapShot! Frühling 2016

Angebotsziffer Mietwohnungen

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Zürich Bern Basel Genf

Quelle: W&P und KPMG

In und um die vier grössten Städte der Schweiz sind nicht nur die Leerstände weiterhin tief, sondern auch die Inser - t ionsdauer der ausgeschriebenen Mietwohnungen bewegt sich auf tiefem Niveau. In Zürich und Basel beträgt die Medi-aninsertionsdauer 14 Tage. In Bern und Genf liegt diese bei 13 bzw. 15 Tagen. Zum Vergleich: In Delémont oder Solo-thurn liegt diese Kennzahl bei 36 bzw. 22 Tagen, der schwei-zerische Durchschnitt beträgt 21 Tage.

Insertionsdauer Mietwohnungen

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Zürich Basel Bern Genf Delémont Solothurn

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Inserationsdauer in Tagen

Durchschnitt Wohnflächen Schweiz

Durchschnitt Büroflächen Schweiz

Durchschnitt Verkaufsflächen Schweiz

Quelle: immodatacockpit und KPMG

Wohnflächenmarkt Die Mietwohnungsnachfrage entwickelte sich dank der anhaltenden Zuwanderung bisher robust, wird aber durch das gestiegene Wohnungsangebot inzwischen überkompen-siert.

Wegen des Tiefzinsumfelds und des daraus resultierenden Anlagenotstands stehen Investitionen in Mietwohnungen seit Jahren in der Gunst der Anleger. Zudem wirken sich das teils hohe Preisniveau von Eigentumswohnungen und die erhöhten Finanzierungsanforderungen für Eigenheimkäufer positiv auf die Mietwohnungsnachfrage aus. Dennoch ist in jüngster Zeit eine Konsolidierung der Bautätigkeit bei Miet-wohnungen festzustellen. Gemäss Credit Suisse belief sich die 12-Monats-Summe per Ende 3. Quartal auf 25,800 Miet-wohnungen, was etwa dem Wert des Vorjahres entspricht. In den Agglomerationsgemeinden ist die Bautätigkeit jedoch seit 2013 rückläufig. In den Zentren stagniert die Bautätig-keit mehr oder weniger auf dem Mitte 2014 erreichten Niveau. Dagegen steigt die Zahl baubewilligter Wohnungen in den Gemeinden ausserhalb der Agglomerationen und in den touristischen Gemeinden. In Letzteren haben sich die Baubewilligungen für Mietwohnungen nach einem, durch die Zweitwohnungsinitiative5 bedingten, kurzen Höhenflug wieder auf ihrem vorherigen Wert konsolidiert.

Die hohe Bautätigkeit und der leichte Rückgang der Zuwan-derung haben zu einer gewissen Entspannung in den durch Wohnungsknappheit geprägten Zentren geführt. Sogar die Grosszentren wie Genf, Lausanne oder Basel, die lange Zeit durch Wohnungsknappheit gekennzeichnet waren, weisen aktuell Angebotsquoten um 4.5% auf.

5 Die Übergangsbestimmungen aus der Zweitwohnungsinitiative(Verordnung über Zweitwohnungen) galten seit dem 01.01.2013. Das Zweitwohnungsgesetz ist seit 01.01.2016 in Kraft.

12 Swiss Real SnapShot!

Page 15: Swiss Real SnapShot! Frühling 2016

Die Abschwächung des Mietpreiswachstums setzt sich im Vorjahresvergleich fort. Die qualitätsbereinigten Ange-botspreise für Mietwohnungen sind gemäss Homegate.ch und ZKB6 im Jahr 2015 über die gesamte Schweiz im Ver-gleich zum Vorjahr nur noch marginal um 0.6% (2014: 2.1%) gestiegen. Die höchsten Preisanstiege wurden im Kanton Basel (1.9%) und im Kanton Solothurn (1.5%) verzeichnet. Im Kanton Zürich (0.9%) oder auch in den Kantonen Waadt und Genf (0.6%) sind die Angebotsmietpreise hingegen fast stabil geblieben. Im Gegensatz zu den Angebotsmieten sind die Bestandes-mieten in den letzten Jahren unter dem Einfluss von Refe-renzzinssatzsenkungen gesunken. Der ausschlaggebende hypothekarische Referenzzinssatz ist von 3.50% im Jahr 2008 auf 1.75% per Mitte 2015 gesunken und könnte gar noch ein Rekordtief von 1.50% erreichen. Bei Bestandeslie-genschaften konnten in den letzten Jahren Mietzinspotenzi-ale daher nur bei einem Mieterwechsel oder im Nachgang von wertvermehrenden Investitionen realisiert werden. Eine Analyse auf Mietvertragsebene zeigt, dass bisher keine umfassende Reduktion der Bestandesmieten aufgrund der Referenzzinssatzsenkungen stattgefunden hat. Folglich ist für einen Grossteil der Mietverhältnisse auch bei steigenden Zinsen nur ein beschränktes Mietsteigerungspotenzial vor-handen.

6 Der Index misst die monatliche, qualitätsbereinigte Veränderung der Mietpreise für neue und wieder zu vermietende Wohnungen.

Indexierte Entwicklung Bestandesmieten und Angebotsmieten

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Bestandesmieten Angebotsmieten

Quelle: W&P, BFS und KPMG

Die moderate konjunkturelle Erholung dürfte nicht stark genug ausfallen, um den Trend einer rückläufigen Zuwande-rung zu brechen. Die Nettozuwanderung reagiert erfahrungs-gemäss mit einiger Verzögerung auf Veränderungen in der Beschäftigungsdynamik. Diese hat sich in den letzten zwei Jahren von 2% auf 1% halbiert. In Kombination mit dem weiterhin hohen Angebot an Mietwohnungen erwarten wir daher schweizweit eine leichte Erhöhung der Leerstände sowie rückläufige Mieten.

Qualitätsbereinigter Angebotsmietpreisindex

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Veränderung gegenüber dem

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Veränderung gegenüber dem Vorjahr Schweiz (rechte Achse)

Mietpreisindex Schweiz (linke Achse) Mietpreisindex Kanton Zürich (linke Achse)

Mietpreisindex Kantone Genf und Waadt (linke Achse)

Quelle: Homegate.ch, ZKB und KPMG

Swiss Real SnapShot! 13

Page 16: Swiss Real SnapShot! Frühling 2016

aufgrund der Mindestkursaufhebung durch die SNB voraus-gesagt. Zu den Profiteuren dieser Massnahmen haben wir Wohnrenditeliegenschaften gezählt. Zu Anlagen in Geschäftsliegenschaften haben wir uns eher kritisch geäu-ssert. Die Entwicklung der transaktionsbasierten Cash-flowrenditen7 untermauert unsere damalige Einschätzung. Lagen die Cashflowrenditen für Wohnimmobilien 2011 gemäss REIDA noch bei 4.4%, waren es 2015 lediglich noch 3.4%. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Cashflowrendite 2015 um über 25 Basispunkten verringert.

Bei den kommerziellen Liegenschaften ist der entgegenge-setzte Trend festzustellen. Für diese Immobilienanlagen ist 2015 im Vergleich zum Vorjahr ein leichter Anstieg der Cash-flowrenditen festzustellen, was mit leicht rückläufigen Trans-aktionspreisen einhergeht.

Cashflowrenditen nach Nutzung

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Wohnen Gemischte Nutzungen

Kommerzielle Nutzungen

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Quelle: REIDA und KPMG

7 Cashflowrendite = (Nettomietertrag minus aktivierte Instandsetzungen) / Transaktionspreis

Direkte ImmobilienanlagenDie Aufhebung des Mindestkurses durch die SNB hat Immobilienanlagen aufgrund einer Verschiebung des Zins-zielbandes in den negativen Bereich einen weiteren Preis-schub verliehen. Diese einschneidende Massnahme hat zwar die konjunkturellen Perspektiven eingetrübt, gleichzei-tig aber auch die relative Attraktivität von Immobilienanlagen erhöht. Multiasset-Investoren wie Versicherungen und Pen-sionskassen suchen nach Anlagealternativen zu den sehr tief rentierenden festverzinslichen Anlagen. Gemäss dem Pensionskassenindex der Credit Suisse lag die Immobilien-quote von Pensionskassen per Ende Dezember 2015 bei über 22% und hat somit ein neues Allzeithoch erreicht. An Immobilien führt offensichtlich kein Weg vorbei.

Die Gesamtperformance der Pensionskassen betrug über alle Anlageklassen im vergangenen Jahr magere 0.95%. Dies ist weniger als der Mindestzins, den Pensionskassen ihren Versicherten gutschreiben müssen und liegt zudem auch unterhalb der notwendigen Sollrenditen, welche die Kassen benötigen, um ihre langfristigen Verpflichtungen zu erfüllen. Gemäss Pensionskassenverband ASIP haben direk-te Immobilienanlagen in der Schweiz im Jahr 2015 innerhalb eines Pensionskassenportfolios eine Medianrendite von 5.3% ausgewiesen. Damit haben Immobilienanlagen im tur-bulenten Kapitalmarktumfeld massgebend zur positiven Gesamtrendite beigetragen. In der Vergangenheit wurden Immobilien primär wegen ihrer tiefen Korrelation zu den übrigen Anlageklassen als Rendite-Risiko-Optimierer gehal-ten. Im heutigen Umfeld haben die Immobilienrenditen eine neue Funktion als Renditemaximierer übernommen und werden zur Erzielung von Überrenditen genutzt.

In der letzten Frühlingsausgabe des Swiss Real SnapShot! haben wir eine Zweiteilung des Anlageimmobilienmarktes

Performance Immobilienanlagen und Immobilienallokation Pensionskassen

Quelle: Credit Suisse, IPD, ASIP und KPMG

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Jahresrenditen Pensionskassen (linke Achse) Gesamtrendite Immobilienanlagen (linke Achse)

Überrendite bzw. Unterrendite Immobilienanlagen (linke Achse) Immobilienallokation Pensionskassen (rechte Achse)

14 Swiss Real SnapShot!

Page 17: Swiss Real SnapShot! Frühling 2016

Eine Aufschlüsselung nach Lagequalität zeigt, dass vor-nehmlich zentrale Lagen8 Preissteigerungen erfahren haben. Die Mediancashflowrendite für Wohnliegenschaften an zent-ralen Lagen lag 2015 bei 2.7% (Vorjahr: 3.5%). Demgegen-über ist die Medianrendite für dezentrale Lagen mit 3.9% gegenüber dem Vorjahr fast stabil geblieben. Die Präferenz für Wohnimmobilien und zentrale Lagen deutet auf eine starke Risikoaversion bei den Marktteilnehmern hin. Solchen Anlagen wird von Investorenseite eine höhere Wertstabilität beigemessen. Im laufenden Jahr rechnen wir mit einer fort-schreitenden Divergenz zwischen den Renditen für Wohn- und Geschäfsimmobilien.

Cashflowrenditen nach Lage und Nutzung

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Zentrale Lagen

Dezentrale Lagen

Zentrale Lagen

Dezentrale Lagen

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Median

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Quelle: REIDA und KPMG

8 Zentrale Lagen: Zürich, Basel, Bern, Genf und Lausanne

Swiss Real SnapShot! 15

Page 18: Swiss Real SnapShot! Frühling 2016

Kapitalzufluss indirekte Immobilienanlagen Schweiz 2015

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Anlagestiftungen (linke Achse)

Immobilienfonds (linke Achse) Immobiliengesellschaft Eigenkapital (linke Achse)

Immobiliengesellschaft Fremdkapital (linke Achse) Kumulierte Kapitalaufnahmen (rechte Achse)

Quelle: Bank J. Safra Sarasin und KPMG

Die Marktkonstellation wurde von vielen Anbietern von Immobilienanlagen für Kapitalerhöhungen oder für die Lan-cierung neuer Produkte genutzt. Die Immobilienfonds haben mit rund 60% der zusätzlichen Investorengelder weitaus am meisten Kapital akquiriert. Den Anlagestiftungen sind 21% und den Immobiliengesellschaften 19% der Investorengel-der zugeflossen.

Bei den Immobilienfonds ist die Neulancierung des Swiss Life «REF Swiss Properties» (CHF 450 Mio.) mit Fokus auf Wohnnutzungen hervorzuheben. Das Liegenschaftsportfolio stammt aus dem Versicherungsvermögen der Swiss Life. Die Finanzmarktaufsicht hat bei dieser Transaktion eine Aus-nahme vom Übernahme- und Abtretungsverbot (Art. 63 KAG) gewährt. Eine weitere Neulancierung war der «SF Retail Properties Fund» der Swiss Finance and Property mit Fokus auf Verkaufsflächen in Höhe von CHF 270 Mio. Unter

Indirekte ImmobilienanlagenIndirekte Immobilienanlagen verzeichneten im vergangenen Jahr insgesamt eine gute Performance. Die kotierten Immo-bilienanlangen wiesen eine durchschnittliche Gesamtperfor-mance von fast 6% (Vorjahr 15%) auf.9 Aufgeschlüsselt nach Anlagegefäss zeigt sich, dass die Immobiliengesellschaften (10%) im Vergleich zu den Immobilienfonds (4%) eine weit-aus höhere Gesamtrendite erzielen konnten.

Trotz der im Vergleich zum Vorjahr schwächeren Gesamtper-formance war auf dem Kapitalmarkt eine sehr hohe Aktivität festzustellen. Die Schweizer Immobilienanlagegefässe10 konnten 2015 Investorengelder (Eigen- und Fremdkapital) in Höhe von knapp CHF 4.1 Mrd. gewinnen. Gemäss UBS handelt es sich dabei um den höchsten Wert seit 2007. Der grosse Investorenzuspruch ist nicht zuletzt auf die geldpoliti-schen Massnahmen der SNB vom 15. Januar 2015 zurückzu-führen. Die Mindestkursaufhebung wurde von einer Sen-kung des Zinses für Guthaben auf den Girokonten und einer Senkung des Zielbandes für den Dreimonats-Libor begleitet. Grosse institutionelle Investoren müssen seither aufgrund dieser Massnahmen teilweise negative Zinsen für ihre Geld-bestände hinnehmen. Gleichzeitig haben sich die bereits tiefen Renditen von Bundesobligationen weiter rückläufig entwickelt. So erstaunt es wenig, dass indirekte Immobili-enanlagen infolge ihrer stabilen Ausschüttungsrenditen als Substitute für lang laufende Anleihen gesucht sind.

9 Die Gesamtrendite der kotierten Immobilienanlagen wird über den SXI Real Estate Total Return Index gemessen.

10 In der Analyse werden schweizerische Immobilienfonds, Anlagestiftungen und Immobiliengesellschaften untersucht.

Entwicklung kotierte Immobilienanlagen

Quelle: SWX, SNB und KPMG

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Über- bzw. Unterrendite kotierte Immobilienanlagen (rechte Achse)

Indexierte Entwicklung Gesamtrendite Immobilienaktien (linke Achse)Indexierte Entwicklung Gesamtrendite Immobilienfonds (linke Achse)Indexierte Entwicklung Gesamtrendite SMI (linke Achse)

16 Swiss Real SnapShot!

Page 19: Swiss Real SnapShot! Frühling 2016

entstammt aus der Lancierung einer Anlagestiftung für Woh-nimmobilien durch Swiss Prime Site («SPA Immobilien Schweiz»). Diese konnte bei ihrer Erstemission Mittel in Höhe von CHF 550 Mio. entgegennehmen. Die Credit Suis-se Anlagestiftung hat CHF 221 Mio. bei den Kapitalerhöhun-gen ihrer Anlagegruppen «Residential» und «Commercial» eingesammelt. Beide Wiedereröffnungen wurden mehrfach überzeichnet («Residential» siebenundzwanzig- und «Com-mercial» zweimal). Die massive Überzeichnung der Anlage-gruppe mit Fokus Wohnimmobilien unterstreicht die derzeiti-ge Präferenz der Investoren für dieses Anlagesegment. Die zusätzlichen Mittel werden von den Portfoliomanagern vorwiegend für den Ausbau ihrer Immobilienportfolios und für die Realisierung von Potenzialen aus Verdichtungen und Erweiterungsbauten genutzt. Der Nachfrageüberhang erschwert die Anlage des frischen Kapitals in Akquisitionen zur Portfolioerweiterung. Ausserdem sehen sich die Portfolio-manager mit einem Trilemma zwischen den drei Zielgrössen Portfoliowachstum, Renditesicherung und konstantes Risiko-profil konfrontiert. Bei gegebenem Risikoprofil können aktu-ell eigentlich nur Anlageobjekte mit tieferen Renditen als das Bestandesportfolio akquiriert werden, was unweigerlich zu einer Renditeverwässerung führt.

Die Immobilienanlagestiftungen (KGAST Index) wiesen für das vergangene Jahr eine Gesamtrendite von 5.8% (Vorjahr: 5.1%) aus. Die Aufschlüsselung der Performance zeigt auf, dass auch hier zwischen den einzelnen Anlagesegmenten markante Unterschiede festzustellen sind. Die weitaus bes-te Performance konnten Anlagestiftungen mit einem Fokus auf Wohnliegenschaften (7.4%) verzeichnen. Es folgen

den bereits etablierten Immobilienfonds hat der UBS-Fonds «Siat» mit rund CHF 239 Mio. die grösste Kapitalerhöhung des Jahres 2015 durchgeführt. Einige weitere grosse Emis-sionen haben UBS «Foncipars» (CHF 177 Mio.), Mobiliar «MobiFonds Swiss Property» (CHF 154 Mio.), Credit Suisse «Interswiss» (CHF 149 Mio.) und UBS «Swissreal» (CHF 128 Mio.) platziert.

Auch die Immobiliengesellschaften haben sich 2015 über die Aufnahme von neuem Fremdkapital (CHF 230 Mio.) und Eigenkapital (CHF 560 Mio.) zusätzliche Mittel beschafft.11 An Fremdkapitalaufnahmen sind die Emissionen von fest-verzinslichen Anleihen durch Allreal (CHF 220 Mio.) und Intershop Holding AG (CHF 100 Mio.) zu nennen. Der Bran-chenprimus Swiss Prime Site hat aufgrund der positiven Kursentwicklung der Namenaktie eine Wandelanleihe über CHF 300 Mio. zu über 90% in Eigenkapital gewandelt. Des Weiteren hat die Warteck Invest AG eine erfolgreiche Eigen-kapitalerhöhung mit einem Bruttoerlös von fast CHF 77 Mio. durchgeführt. Im vergangenen Jahr fand auch der Börsen-gang der Immobiliengesellschaft Plazza Immobilien AG statt. Die nichtbetriebsnotwendigen Immobilien des Mischkon-zerns Conzzeta wurden als Plazza AG an der SIX Swiss Exchange kotiert.

Die Anlagestiftungen konnten Neugelder in Höhe von insge-samt CHF 870 Mio. akquirieren. Der grösste Anteil davon

11 Umwandlungen von Fremd- in Eigenkapital oder Rückkäufe von Obligationen wurden in unserer Betrachtung vom Fremdkapitalvolumen abgezogen.

Performance von Anlagestiftungen 2015

Quelle: SWX, SNB und KPMG

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Cashflow-Rendite Wertänderungsrendite Gesamtrendite Durchschnittliche Gesamtrendite

Wohnen Gemischt Geschäft

Swiss Real SnapShot! 17

Page 20: Swiss Real SnapShot! Frühling 2016

LogistikimmobilienIm vergangenen Jahr haben in Europa Logistikimmobilien im Wert von EUR 10 Mrd. den Eigentümer gewechselt. Hinzu kommen noch EUR 14 Mrd. an industriellen Liegenschaften. Seit dem Tiefpunkt im Jahr 2009 hat sich das Transaktions-volumen dieser Anlageklasse mehr als verdreifacht. Das höhere Interesse an Logistikimmobilien hat gleichzeitig auch zu einer Renditekompression geführt. 2009 lagen die Rendi-ten für Logistikimmobilien bei über 8%, seither haben sich diese auf rund 6.5% zurückgebildet.

Entwicklung Logistik- und Industrieimmobilien Europa

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Übrige Industrie (linke Achse)Logistik (linke Achse)Renditen Logistikimmobilien (rechte Achse)

Quelle: Real Capital Analytics und KPMG

In den USA und in Europa bestehen bereits seit Jahren eta-blierte und professionalisierte Märkte mit spezialisierten Investoren in Logistikimmobilien. Die Geschäftsmodelle rei-chen von der Projektentwicklung, über Investment- und Asset Management bis hin zu reinen Beratungsleistungen. Auch in der Schweiz haben sich Logistikimmobilien mittler-weile als spezifische Assetklasse etabliert. Es existieren bereits mehrere Investitionsgefässe mit Fokus Logistikim-mobilien. Dazu zählen der CS Immobilienfonds «Logistics-plus» oder der Fondsanbieter Procimmo, welcher bereits vier Gefässe mit Fokus Industrie/Logistik lanciert hat. Die genannten Gefässe verfügen über Anlageimmobilien von kumuliert CHF 1.5 Mrd. Dies entspricht rund 4% des Immo-bilienvermögens der kotierten Immobilienfonds und -gesell-schaften. Gemäss einer nicht abschliessenden Analyse von Real Capital Analytics haben 2015 in der Schweiz Logistikim-mobilien mit einem Volumen von rund CHF 350 Mio. die Hand gewechselt.

Der hohe Stellenwert der Logistikbranche deutet darauf hin, dass Investitionen in Logistikimmobilien ein grosses Wachs-tumspotenzial aufweisen. Das Schweizer Logistikmarktvolu-men wird im Rahmen der Logistikmarktstudie HSG auf über CHF 40 Mrd. geschätzt und ist seit 2006 mit durchschnittlich 3% stärker gewachsen als das BIP.

gemischte Gefässe und kommerzielle Anlagestiftungen mit einer Gesamtrendite von jeweils 5.1%.

Die Unterschiede in der Gesamtrendite resultieren vor-nehmlich aus Differenzen bei den Wertveränderungsrendi-ten und weniger aus Unterschieden bei den Einkommens-renditen. So lagen die Wertveränderungsrenditen bei den Wohnliegenschaften bei 3.5%, während im gemischten (0.9%) und kommerziellen Segment (0.8%) nur moderate Wertsteigerung notiert wurden. Diese Entwicklung geht mit den auf dem Transaktionsmarkt festgestellten Tendenzen einher.

18 Swiss Real SnapShot!

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Die wichtigsten Lagefaktoren für Logistikimmobilien sind die Erreichbarkeit der wirtschaftlichen Ballungszentren und Infra-strukturen sowie die Zulieferwege. Als Verkehrsträger ist dabei in der Schweiz nach wie vor die Strasse am bedeu-tendsten: Gemessen am Gewicht der transportierten Güter entfallen über 85% der Landtransporte auf die Strasse. Die Bahn spielt vor allem bei Langstreckentransporten eine wich-tige Rolle. Die Logistikbauten konzentrieren sich daher stark an den Schweizer Hauptverkehrsachsen. Dies vor allem ent-lang der Autobahn A1 und besonders ausgeprägt in der Umgebung des Autobahnkreuzes A1/A2 das verkehrstech-nisch gesehen die Mitte der Schweiz markiert. Weitere Logistik-Hotspots sind die Grossräume Bern und Zürich, sowie auch die Grenzregionen Basel, Genf und Tessin.

Die Nachfrage nach Logistikimmobilien ist volatil und hängt primär von Entwicklungen im Gütermarkt (Industrie, Gross- und Detailhandel) ab. Investitionen in Logistikimmobilien verlaufen daher in einem starken Grad symmetrisch zum Wachstum der Detailhandelsumsätze und des Aussenhan-delsvolumens. Neben diesen konjunkturellen Nachfragefak-toren ist der Logistikmarkt auch stark von strukturellen Ent-wicklungen getrieben. Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Arbeitsteilung im Produktionsprozess hat zur Folge, dass immer mehr Vorprodukte und Halbfabrikate bewegt werden müssen.

Eine weitere Tendenz, welche die Veränderung der Nachfra-ge nach Logistikimmobilien zunehmend prägen dürfte, ist die steigende Bedeutung des E-Commerce und des Mul-ti-Channel-Einzelhandels. Diese Entwicklung führt bereits heute dazu, dass sich ein Teil der Verkaufsflächennachfrage auf Logistikflächen verlagert, weil «Tür zu Tür»-Logistikketten den stationären Detailhandel teilweise ersetzen. Während der Gesamthandel stagnierte, konnte der Onlinehandel im Jahr 2015 den Umsatz um 6.0% auf CHF 7.3 Mrd. erhöhen. Die Anforderungen und Standorteigenschaften der Verteil-zentren für Auslieferer in der E-Commerce-Wertschöpfungs-kette unterscheiden sich von traditionellen Logistikimmobili-en, deren Gestaltung und Standort auf die Warenversorgung von Geschäften ausgelegt ist. Stellvertretend für neue Logistikimmobilien stehen grosse Sortierzentren von Paket-dienstanbietern und Fulfillment-Center12. Dadurch entsteht ein neuer Logistikimmobilienmarkt, der Veränderungen und Chancen sowohl für Nutzer, Entwickler und Investoren glei-chermassen mit sich bringt.

12 Fulfillmentaufgaben werden oft von spezialisierten Logistikdienstleistern übernommen, die dann auch als «Fulfillment Center» bezeichnet werden. Der Begriff des Fulfillment taucht meistens im Zusammenhang mit Online Handel auf. In diesem Fall übernimmt der Logistikdienstleister alle jene Aufgaben, die nach dem Tätigen einer Online-Bestellung erfolgen. Der Betreiber des Online-Shops hat diese Aufgaben an den Spezialisten über-tragen.

Entwicklung Logistikmarkt Schweiz

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2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Logisitkmarkt in C

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BIP

in C

HF

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BIP (linke Achse) Logistikmarktvolumen (rechte Achse)

Quelle: Logistikmarktstudie HSG und KPMG

Das Spektrum an Logistikimmobilien ist breit und reicht von einfachen Lagerhallen über Umschlagshallen, Verteilzentren, Gewerbeparks und Hochregallager, Spezialimmobilien für die Pharma- und Nahrungsmittelindustrie bis zu modernsten Logistikparks. Diese Heterogenität führt dazu, dass zwi-schen den einzelnen Subsegmenten grosse Unterschiede in den Renditeansprüchen bestehen und dass sich auch die Anforderungen an den Investor je nach Typologie der Logis-tikimmobilie stark unterscheiden.

Logistikimmobilien zeichnen sich oft durch lange Mietver-tragslaufzeiten, indexierte Mieten sowie durch ein im Ver-gleich zu anderen Immobilienanlageklassen höheres Rendi-teniveau aus. Im Gegenzug müssen Anleger höhere Leerstands- sowie Klumpenrisiken in Kauf nehmen. Die Lage, die Drittverwendungsfähigkeit und der Nutzer (Mieter-bonität) sind die wichtigsten Faktoren bei der Identifikatio-nen einer lohnenden Logistikimmobilienanlage. Ausserdem muss sich der Investor auch Gedanken darüber machen, ob er die Immobilie selbst betreiben will (Betreiber- und Managementverträge) oder ob er sich mittels Dach- und Fachverträgen passiv im Hintergrund hält.

Einkommensrendite für Schweizer Logistik- und Industrie-

immobilien

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Gesamthaft Handel Büro Wohnen Industrie

Quelle: IPD und KPMG

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M&A/Kapitalmarkt• Strukturierung und Durchführung von Transaktionen (Lead Advisory)

– Asset Deals: Akquisition und Verkauf von Liegenschaften und Portfolios – Share Deals: Fusionen, Spin-offs, IPOs, Privat-Platzierungen

• Arrangement von indirekten Investments wie Fonds oder Stiftungen• Fund Raising für spezifische Projekte• Debt Advisory

Investment Advisory• Begleitung von Investitionsentscheiden in Bezug auf indirekte Immobilienanlagen im In- und

Ausland• Strukturierung von Immobilienanlagen im Portfolio• Qualitative und quantitative Analyse von Anlageprodukten• Monitoring und Investment Controlling, Performance-Messung für Portfolios

Strategie/Organisation• Strategieentwicklung und -implementation

– Unternehmensplanung/Business Modelling – Corporate/Public Real Estate Management – Asset- und Portfolio Management

• Organisations- und Prozessanalysen, Organisationsentwicklung, Internes Kontrollsystem (IKS)

• Performance Management/MIS/Investment Monitoring• Risk Management und Financial Modelling• Restrukturierungsberatung• Analyse der digitalen Reife

Bewertung/Due Diligence• DCF-Bewertung von Liegenschaften, Immobilienportfolios und -gesellschaften• Neutrale Bewertungsgutachten für Jahresabschlüsse• Akquisitions- und Verkaufsbewertungen• Machbarkeitsstudien und Bewertung von Projektentwicklungen• Transaktionsorientierte Due Diligence und Prozessführung• Begleitung von Grossprojekten (Major Project Advisory)

Gerne beantworten wir auch die steuerlichen, rechtlichen und regulatorischen Fragen zu Ihren Immobilienthemen und unterstützen Sie bei der Prozess- und Kostenoptimierung sowie mit Lösungen rund um Ihre IT-Infrastruktur.

KPMG Real Estate Ganzheitliche Immobilienberatung

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Kontaktieren Sie uns KPMG AG Advisory, Real Estate Badenerstrasse 172Postfach 8036 Zürich

KPMG SARue de Lyon 111 Postfach 3471211 Genève 13

KPMG AG Bogenstrasse 7Postfach 11429001 St. Gallen

Beat SegerPartnerReal Estate M&A+41 58 249 29 [email protected]

Philipp SchelbertDirectorReal Estate+41 58 249 77 [email protected]

Ulrich PrienPartnerHead of Real Estate Switzerland+41 58 249 62 [email protected]

Oliver SpeckerDirectorReal Estate St. Gallen+41 58 249 41 [email protected]

Arnaud de Montmollin Senior ManagerReal Estate Suisse Romande+41 58 249 28 [email protected]

Alfonso Tedeschi, CFAManagerReal Estate Research+41 58 249 28 83 [email protected]

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