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SYNOPSISFrei nach nach Heinrich von Kleist

Nikolas fährt mit seiner langjährigen Freundin Sandra in eine verschneite Hütte an einem idyllisch gelegenen See, majestätisch thronen über ihnen die Gipfel der Alpen.

Nikolas und Sandra sind Mitte zwanzig. Sie sind glücklich, aus einem gutbürgerlichen Umfeld.

In einem alten VW-Kombi machen sie sich auf den Weg zu der Datscha von Nikolas’ verstorbenem Opa. Den ersten Tag verbringen sie mit Angeln und Kartenspielen. Sie sind glücklich, entspannt.Zweiter Tag. Immer noch herrscht gelöste Stimmung. Ein glücklich verliebtes Paar am See. Schneeballschlacht, Eislaufen, dann ein paar Schießübungen an leeren Flaschen. Plötzlich schießt sich Sandra mit einer der Pistolen in den Fuß. Allein im Wald zielt Nikolas mit einer der Pistolen auf ein Astloch. Das Astloch starrt ihn an. Er schafft es nicht abzudrücken. Währenddessen liegt Sandra in der Hütte und beobachtet einen toten Fisch, der unberührt auf dem Tisch liegt. Sie ahmt seinen Todeskampf nach. Plötzlich klingelt ihr Handy. Ihre Mutter ruft an. Ein belangloses Gespräch., doch Sandra ist völlig verstört. Als Nikolas wiederkommt wirkt sie verändert, zweifelt an ihrem Vorhaben. Nikolas ist am Boden zerstört. Etwas später hat Sandra hat ihre Zweifel überwunden. Sie vertrauen sich. Sie setzt sich auf Nikolas’ Schoß und küsst ihn. Sie schlafen miteinander, doch Nikolas ist wie von Sinnen. Er drückt sie immer tiefer in die Matratze, lässt ihr kaum noch Luft zum Atmen. Dann bricht er zusammen, schleppt sich vor die Tür. Weint. Er hat Angst. Sandra beruhigt ihn, sie liegen im Schnee. Letzter Tag. Sie wachen auf, sind völlig ruhig. Sie ziehen sich schön an, decken den Tisch mit Essen. Rühren es aber nicht an. Dann gehen sie zum See. In ihren Händen die Pistolen. Sie stehen am Ufer. Halten sich gegenseitig die Pistolen an die Brust. Der Wind fährt durch’s Schilf. Man sieht die beiden jetzt nur noch aus der Ferne. Ein Schuss fällt. Die beiden gehen zu Boden. Dann ist wieder alles still.

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FREI. KLAR.____LIEBEND.

Wir wollen dieses Leben nicht mehr führen. Wir sind zu alt, wir können die Muster und Regeln dieser barbarischen Zivilisation nicht mehr ablegen.Alles Falsche ist so tief in unsere beiden Seelen eingedrungen, schnitte man uns das Fleisch von den Knochen, dass Skelett strahlte weiter, innig den Fluch dieser Welt aus.

Auf Bald.

Ein Pärchen, beide Mitte zwanzig, glücklich und gebildet, fährt im tiefsten Winter an einen See um sich gegenseitig das Leben zu nehmen. Sie sind nicht depressiv. Haben beide Arbeit und einen guten Freundeskreis.

Sie sind nicht verrückt.

Nikolas: „Ich habe Angst.“

Sandra: „Das haben alle Menschen.“

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TEAM

Regi/ Drehbuch:

Max Schaufuß

Kamera:

Leonard Caspari

Drehbuch:

Lucia Knollhuber

Geboren im Winter ‘89 in Traunstein, Oberbayern. Dort aber keine Wurzeln geschlagen. Vor der Filmakademie so dies und das gemacht. Mal in Japan gelebt, mal in Paris, mal irgendwo anders. Letzte Station Berlin. Jobs in PR-Agenturen, bei Produktionsfirmen und beim Jüdischen Festival Berlin (nach Erträglichkeit aufsteigend geordnet). Hobbys: Film. Vorlieben: Katzen, große Hunde und kalte Orte.

Max Schaufuß, geboren am 06.06.1989 in Leipzig. Seit 2014 Studiert er an der Akademie für darstellende Kunst Baden-Württemberg Regie.

Leonard Frederic Caspari studiert seit 2014 Bildgestaltung / Kamera an der Filmakademie Baden-Württemberg. Zuvor schloss er ein Studium in Theater- und Medienwissenschaften an der Universität Bayreuth ab und absolvierte mehrere Praktika in den Bereichen Film und Theater. Als Kameramann drehte Leonard szenische Kurzfilme, Langspielfilme, sowie Dokumentar- und Imagefilme.

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Szenenbild:

Lara Scherpinski

Produktion:

Friederike WeykampProduktion:

Ben Zerhau

Musik:

Max Clouth

Ben Zerhau wurde am 30.12.1992 in München geboren. Er arbeitete unter anderem als Kamerabühnenassistent und Produktionskoordinator bei verschiedenen Firmen. Daneben produzierte er Kurzfilme und Musikvideos. Seit 2015 Studiert er an der Filmakademie Baden-Württemberg Produktion.

Max Clouth, geboren am 15. Juni 1985 in Frankfurt, spielt seit seinem 7. Lebensjahr Gitarre. Inspiriert von verschiedenen Auslandsaufenthalten komponiert er zeitgenössische Instrumentalmusik im Spannungsfeld von Jazz, Klassik und Weltmusik.

Friederike Weykamp wurde am 22. Juni 1991 in Kleve geboren. Nach dem Abitur studierte sie Theater- und Medienwissenschaften an der Universität Bayreuth und setzte dabei mehrere Filmprojekte in den verschiedensten Positionen um. Sie absolvierte einige Praktika im In- und Ausland und studiert seit 2015 an der Filmakademie Baden-Württemberg den Studiengang "Produktion".

Lara Scherpinski studiert an der staatlichen Akademie der bildenden Künste Stuttgart Bühnen - und Kostümbild.

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DARSTELLER

Nicolai DespotAnna Sophie Schindler

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LITERATUR

1

H E I N R I C H V O N K L E I S T

Schöne AbgründeVor 200 Jahren hat sich Heinrich von Kleist erschossen. Warumer heute noch fasziniertVON Adam Soboczynski | 05. Januar 2011 - 07:00 Uhr

© Hulton Archive

Der Schriftsteller Heinrich von Kleist

Der 21. November 1811 ist ein kalter Herbsttag. Die Wirtsleute des Gasthofs StimmingsKrug am Kleinen Wannsee bei Berlin sind daher verwundert, als ein Paar, Anfang 30,Kaffee und Rum ans Ufer bestellt. Die beiden sind euphorischer Stimmung. Ein Tagelöhnerder kleinen Gaststätte wird später zu Protokoll geben, er habe sie schäkernd am Uferentlanglaufen sehen, sich jagend wie kleine Kinder.

Kurz darauf hallen zwei Schüsse durch die Herbstlandschaft. Heinrich von Kleist hat ineiner kleinen Senke Henriette Vogel in die Brust geschossen, dann sich selbst in den Mund.Als man die beiden fand, lag sie auf dem Rücken, die Hände über dem Leib gefaltet. Kleistsaß kniend vor ihr, hatte den Kopf auf eine Pistole gestützt.

Kleist hatte Henriette Vogel erst kurz vor dem gemeinsamen Selbstmord kennengelernt. Siewar an Krebs erkrankt, Kleist hatte ihr Leiden abgekürzt. Sie kam ihm für sein Vorhabenzupass. Der Doppelselbstmord war keine romantische Liebestat. Frauen verschmähteKleist nach einer frühen und missratenen Verlobung, Frauen wiederum war der untersetzte,stotternde, vergrübelte Dichter im Umgang wohl kein rechter Genuss. Am Vorabenddes Selbstmords ist Kleist finanziell ruiniert, dem breiten Lesepublikum unbekannt, vonPreußen enttäuscht, dem er eine patriotische Erhebung gegen die napoleonischen Besatzerabverlangte. Alles in allem: eine schlechte Partie. Kleist bescheinigt selbst die eigeneFamilie, er sei ein »nichtsnütziges Glied der menschlichen Gesellschaft«.

LITERATUR

2

KLEISTS JUGEND1777 : Geburt am 10. Oktober in Frankfurt/Oder als Sohn eines Offiziers

1788 : Besuch des französisch-reformierten Gymnasiums in Berlin; Tod des Vaters

1792–94 : Eintritt in das Regiment Garde in Potsdam; Tod der Mutter; Belagerung von Mainz,Schlachten von Pirmasens, Trippstadt und Kaiserslautern

1797 : Freundschaft mit Ernst von Pfuel

VERLOBUNG UND KRANKHEIT1800: Verlobung mit Wilhelmine von Zenge; Reisen mit Ludwig von Brockes

1801 : Krise nach der Lektüre von Kant; Reisen unter anderem nach Paris

1802–1804 : Auflösung der Verlobung; Logiergast bei Martin Wieland; Reisen und schwereKrankheiten; Uraufführung der "Familie Schroffenstein" in Graz

1807 : Entlassung aus dem Militärdienst; "Amphitryon" und "Das Erdbeben in Chili" erscheinen imDruck

DIE LETZTEN JAHRE1808 : Goethe inszeniert in Weimar den "Zerbrochnen Krug" ohne Erfolg; "Penthesilea" erscheintbei Cotta in Tübingen

1810 : Uraufführung des "Käthchens von Heilbronn" in Wien; erste Nummer der "BerlinerAbendblätter"

1811 : Ende der "Berliner Abendblätter"; Selbstmord mit Henriette Vogel am 21. November amKleinen Wannsee

Sprach jemand um 1800 vom Dichter Kleist, meinte er zumeist einen entferntenVerwandten Heinrichs, Ewald von Kleist, einen Schriftsteller zarter Idyllen, der in derSchlacht bei Kunersdorf 1759 zum Ruhm seiner militärisch ambitionierten Familie gefallenwar. Spricht heute jemand von Kleist, denkt er selbstverständlich an Heinrich und andas waghalsigste Werk, das i m Zeitalter der Aufklärung und der Weimarer Klassikentstanden war – und das alles vorwegzunehmen scheint, was das 20. Jahrhundert, janoch das unsere umtreibt: die Vetternwirtschaft einer unübersichtlichen Verwaltungswelt(Michael Kohlhaas); national beseelte Massenschlachten (Die Hermannsschlacht);fragile Geschlechtsidentitäten (Penthesilea), den jeder Sinnstiftung von Geschichtehöhnenden Zufall (Das Erdbeben in Chili); eine radikale Sprachskepsis, jenes ratlose»Ach!« (Amphitryon) angesichts einer Welt, die Kleist als »gebrechliche Einrichtung«begriff.

Überhaupt sticht die Gewalt heraus, die in jeder noch so harmlosen Geste von KleistsProtagonisten zu lauern scheint – und die sich im Laufe der Handlungen Bahn bricht:Penthesilea zerfleischt ihren Geliebten Achill, Gehirne werden, etwa in seiner ErzählungDer Findling, an der Wand eingedrückt, das Käthchen von Heilbronn wird ausgepeitscht,die Marquise von O... vergewaltigt. Ja selbst die bedeutendste deutsche Komödieüberhaupt, Der Zerbrochne Krug , in der der Dorfrichter Adam zum Angeklagten seinesvon ihm selbst geführten Prozesses wird, kreist um ein Sexualverbrechen. Die Weltwar Kleist ein Krieg. Wer sie nicht umfasst halte wie ein Ringer, schrieb er in einemkurzen Prosatext, sie »tausendgliedrig, nach allen Windungen des Kampfs, nach allen

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DIRECTOR´S STATEMENT

Der einvernehmliche Doppelselbstmord von Heinrich von Kleist und Henriette Vogel bildet die Basis meines Films. Die Faszination zweier Menschen, die sich gemeinsam verabreden, aus dem Leben zu scheiden. Der Suizid ist die größte freie Entscheidung, die man als Mensch treffen kann. Freitod.

Es gibt viele Meinungen dazu und schnell fragt man nach den Beweggründen. Wissen wir erst mal über die Gründe, bleibt es doch unerklärlich für die Menschen, die noch im Leben stehen.

Dieser Film stellt die These auf:

Ein Paar Mitte zwanzig - sie kenne sich schon mehrere Jahre, sind gut ausgebildet und sozial verwurzelt, nicht depressiv oder melancholisch - beschließt, gemeinsam ihre hiesige Welt zu

verlassen, sich zu töten.

So wie ihre Angehörigen auch sofort nach dem WARUM fragen, fragen wir auch. Was ist da, dass ihre scheinbar heile, von christlichen Werten geprägte Welt durchdringt, zersetzt und lebensfeindlich macht?

Auf diese Reise nehmen wir die Zuschauer mit. Drei Tage an einen einsamen Ort mit unseren zwei Protagonisten.

Wir gehen der Frage nach, was eigentlich in unserer fortschrittlichen, reichen Gesellschaft fehlt.

Erkennen wir noch einen Sinn in unserem Leben?

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KONTAKT

Filmakademie Baden-Württemberg GmbH Akademiehof 10 71638 Ludwigsburg Fax: +49 7141 969 299 Internet: http://www.filmakademie.de/ Gesellschaftssitz: Ludwigsburg Geschäftsführung: Prof. Thomas Schadt Amtsgericht Stuttgart, HRB 205016 Steuernummer: 71492/00047 UstID gemäß §27a Umsatzsteuergesetz DE 186802508

Ben ZerhauTel. 0170 - 49 23 798@ [email protected]

Friederike WeykampTel. 0175 - 575 47 56@ [email protected]