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Syrien: Krieg und Geopolitik
2. Oktober 2012Universitt Zrich HS 2012
Prof. Dr. Albert A. Stahel

Syrien: Krieg und Geopolitik
Disposition
1. Historischer Rckblick
2. Geographie, Topographie, Bevlkerung und Bruttosozialprodukt
3. Ethnien und Religionen
4. Geopolitische Bedeutung
5. Eine Reise
6. Das Baath-Regime von Assad
7. Streitkrfte
8. Drittstaaten: Iran, Trkei und Saudi-Arabien
9. Brgerkrieg
10. Beurteilung und Ausblick

Syrien: Krieg und Geopolitik1. Historischer Rckblick
Jahreszahl Ereignisse
9500-8800 v. Chr.
Siedlungen aus dem Prkeramisches Neolithikum stammen aus der Zeit, in der sich Ackerbau und Viehzucht langsam entwickelten. In der folgenden Epoche benutzte man Gefsse aus Gips, gebranten Kalk und Stein. Obsidian aus Anatolien weist auf frhe Handelsbeziehungen.
2350 v. Chr.
Das Gebiet des heutigen Syriens wurde von den Akkadern beherrscht. Die durch Ausgrabungen bekannt gewordene Sprache von Ebla (Eblaitisch) ist eng mit dem Akkadischen verwandt.
1350 v. Chr.Nordsyrien war Teil des Mitanni-Reiches und wurde von den Hethitern erobert.
13. Jh. v. Chr. - 733 v. Chr. Aramische Reich Aram mit der Hauptstadt Damaskus.
900 v. Chr.Syrien wurde nach und nach Teil des Neuassyrischen Reiches, das von 625 v. Chr. vom Neubabylonischen Reich abgelst wurde.
539 v. Chr.Das Perserreich der Achmeniden eroberte das Neubabylonische Reich und das heutige Syrien.

Syrien im Altertum
Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f6/Butler_syria.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f6/Butler_syria.jpghttp://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f6/Butler_syria.jpg

332 und 331 v. Chr.
Alexander der Grosse eroberte nach der Schlacht bei Issos das heutige Syrien.Nach dem Tode Alexanders wurde Syrien Teil des Diadochen-Reiches der Seleukiden.Im 2. u. 3. vorchristlichen Jahrhundert kam es zwischen dem ptolemischen gypten und den Seleukiden zu einer Reihe von militrischen Konflikten in Syrien.
64 v. Chr. Syrien gehrte zur Rmischen Provinz Syria.
267 nach Chr.Unter der Knigin Zenobia wurde das Reich von Palmyra unabhngig von Rom, wurde aber vom rmischen Kaiser Aurelian im Jahre 272 besiegt
636 n. Chr.Das byzantinische Syrien wurde nach der Schlacht am Jarmuk erobert. Es bildete rasch das Zentrum fr den Aufstieg der Umayyaden im Kalifat.
661 n. Chr.Damaskus wurde die Hauptstadt des Kalifats, dadurch wurde Syrien das neue Kernland des Reiches.
750 n. Chr.Die Umayyaden wurden von den Abbasiden gestrzt. Die Hauptstadt wurde in die irakische Garnisonsstadt Kufa verlegt und Bagdad wurde das neue Zentrum des Reiches.
902
Die Hamdaniden gewannen in Aleppo und Mossul an Einfluss und wurden nach 945 faktisch von den Abbasiden unabhngig, als diese unter die Kontrolle der schiitischen Buyiden gerieten.
1002Die Fatimiden strzten die Hamdaniden und konnten ihre Kontrolle ber Nordsyrien ausweiten.

1071-1079
Die Seldschuken vertrieben die Fatimiden. Diese konnten jedoch keine stabile Herrschaft aufbauen, so dass Syrien bald wieder in mehrere Frstentmer zerfiel.
1098-1099
Durch die Zersplitterung Syriens sowie den Niedergang des Seldschuken- und Fatimidenreichs wurde die Eroberung der Kstengebiete durch die Kreuzfahrer des Ersten Kreuzzugs (1098-1099) erheblich erleichtert. Die Kreuzfahrer grndeten in der Folgezeit das Knigreich Jerusalem in Palstina, das Frstentum Antiochia, sowie die Grafschaften Tripolis und Edessa. Die muslimischen Herrscher in Syrien, u.a. die Assassinen, gingen bald zu einer Koexistenz mit den Kreuzfahrern ber, da diese mit den Kstenstdten auch die wichtigsten Handelszentren in der Levante kontrollieren.
1127Atabeg Imad ad-Din Zangi von Aleppo grndete die Dynastie der Zangiden und eroberte 1144 die Grafschaft Edessa.
1147-1149
Zweiter Kreuzzug (1147-1149), der vor Damaskus scheiterte. Unter Nur ad-Din Zangi wurde der Kampf gegen die Kreuzfahrer fortgefhrt und das ganze muslimische Syrien und der Nordirak um Mossul vereinigt. 1168 gelang es seinem General Sirkuh auch gypten zu besetzen.

1174 Syrien wurde von Saladin unterworfen und Teil des Ayyubidenreichs von gypten.
1260
Nachdem die gyptischen Mamelucken die Mongolen 1260 in der Schlacht von Ain Djalut besiegt hatten, gelang es ihnen, Syrien fest in das Reich einzugliedern und die Angriffe der persischen Il-Khane auf Syrien abzuwehren.
1291
Unter Sultan Chalil wurden auch die letzten Kreuzfahrer aus den syrisch-plstinensischen Kstengebieten vertrieben. Der Friede mit den Il-Khanen 1322 fhrte in Syrien durch den Handel mit Asien zu einem starken Wirtschaftsaufschwung, der erst durch die Invasion Timur Lenks um 1400 unterbrochen wurde.
1517Syrien kam nach der Unterwerfung der Mameluken durch die Osmanen unter deren Herrschaft.
1517-1832
Syrien unter der Herrschaft der Osmanen.Unter den Osmanen begann seit dem 17. Jahrhundert der Niedergang Syriens. Wirtschaftlich verlor das Land seine Bedeutung fr den Transithandel aus Asien, nachdem die europischen Hndler den Seeweg nach Indien entdeckt hatten. Die Osmanen verloren zunehmend die Kontrolle ber die Provinz an autonome Statthalter, die meist aus den bedeutenden Familien von Damaskus stammten. So kontrollierte der al-Azm-Clan zwischen 1725 und 1807 fast ganz Syrien.Die schwache Zentralregierung fhrte auch zu verstrkten Einfllen arabischer Beduinen, was zu einem Rckgang der landwirtschaftlich genutzten Flche fhrte.Seit dem 16. Jahrhundert begann sich der Libanon unter den Emiren der Drusen zunehmen von Syrien zu lsen.

1832-1840
Im Jahre 1832 berrannte Muhammad Ali Syrien und marschierte nach Anatolien. Der Sieg in der Schlacht von Konya fhrte zum Vertrag von Hnkar Iskelesi, der Muhammad Ali am 27. Mai 1832 zum Statthalter (Wali) von Syrien machte. Die gyptische Herrschaft wurde von Ibrahim Pascha, dem Sohn Muhammad Alis ausgebt. Dieser errichtete in Damaskus eine zentrale Regierung fr Syrien. Er grndete Schulen, reformierte das Rechts- und Steuersystem und frderte die Ausbildung. Er stelle Juden und Christen rechtlich mit den Muslimen gleich.
10. Oktober 1840Die Osmanen bernahmen wieder die Herrschaft in Syrien. Grund war eine Intervention der europischen Mchte, denen Muhammad Ali zu mchtig geworden war.
1840-1918 Erneute Herrschaft der Osmanen.
1920-1945 Syrien unter franzsischer Herrschaft.

Quelle: http://www.passia.org/palestine_facts/MAPS/newpdf/Sykes-Picot-1916.gifQuelle: http://en.wikipedia.org/wiki/SykesPicot_Agreement
http://www.passia.org/palestine_facts/MAPS/newpdf/Sykes-Picot-1916.gifhttp://www.passia.org/palestine_facts/MAPS/newpdf/Sykes-Picot-1916.gifhttp://en.wikipedia.org/wiki/Sykeshttp://en.wikipedia.org/wiki/Sykes

seit 1946Am 17. April 1946 wurde die Syrische Arabische Republik ausgerufen.
1966-1970Regime unter Nureddin Mustafa al-Atassi.
1970-2000
Regime unter Hafiz al-Assad.Am 10. Juni 2000 starb Hafiz al-Assad im Alter von 69 Jahren.
2000 - Regime unter Baschar al-Assad.
2011 -Brgerkrieg.

Syrien: Krieg und Geopolitik2. Geographie, Topographie, Bevlkerung und Bruttosozialprodukt
Quelle: http://www.lib.utexas.edu/maps/middle_east_and_asia/syria_pol_2007.jpg
Landflche: 185180 km2
http://www.lib.utexas.edu/maps/middle_east_and_asia/syria_pol_2007.jpghttp://www.lib.utexas.edu/maps/middle_east_and_asia/syria_pol_2007.jpg

Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0f/Syria_Topography.png

Quelle: http://www.indexmundi.com/g/g.aspx?c=sy&v=65&l=de
Einwohnerzahl 20960588 (2010)
Bevlkerungsdichte 112,5 Einwohner pro km2
Bruttoinlandprodukt (BIP) $ 107.6 Milliarden (2011 est.)
Bruttoinlandprodukt (BIP) per capita $ 5.100 (2011 est.)

Quelle: http://wko.at/statistik/laenderprofile/lp-syrien.pdf

Die Bevlkerung von Syrien setzt sich ethnisch zusammen aus:
Arabern, Kurden, Armenier, Palstinensern, Assyrern und TurkmenenDiese verteilen sich auf verschiedene Religionsgemeinschaften, unter denen die Sunniten, mit etwa 80% Anteil an der Bevlkerung, die zahlenmssig grsste Gemeinschaft ist.
Zu den Minderheiten in Syrien gehren die Alawiten, Schiiten, Christen und Drusen.
Die Kurden bilden die grsste nicht-arabisch

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