Tagebuch / Journal Comines 2010 „Im Westen nichts Neues“ anzusehen. Da der Film auf wahren...

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Tagebuch / Journal Comines 2010 31. Juli 14. August 2010 Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Landesverband Hessen, Sandweg 7, 60316 Frankfurt am Main, Fon: 0049-(0)69-944907-16, mail: [email protected]

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Tagebuch / Journal

Comines 2010

31. Juli – 14. August 2010

Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Landesverband Hessen, Sandweg 7, 60316 Frankfurt am Main, Fon: 0049-(0)69-944907-16, mail: [email protected]

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Bonjour!!!

Zwei Wochen in Comines in Nordfrankreich…viele Eindrücke, Ausflüge, nachdenkliches

und besonders viel Spaß. Damit Ihr immer wieder nachlesen könnt, was wir alles erlebt

haben, haben wir alle zusammen dieses Tagebuch erstellt. Ganz viel Spaß beim Lesen

und beim Erinnern!!

Lien, Paul, Manuel, Maik, Thomas und Laura

30.7.2010

Die letzten Leute trafen um 18.30Uhr in der Jugendherberge ein. Gemeinsam aßen wir

Reis mit Fleisch und besprachen währenddessen ein paar Organisatorische Sachen für

die nächsten zwei Wochen. Der nette Leiter von der Jugendherberge erklärte uns die

Regeln im Haus. ( z.b. das Fenster zu Fenster klettern verboten ist).Nachdem alle

gegessen haben und sich etwas ausgeruht beziehungsweise sich schon etwas kennen

gelernt haben erklärte uns Konstantin wie die Volksgräber Fürsorge entstanden ist.

Wir spielten ein paar lustige Kennenlernspiele auf Stühlen und hatten viel Spaß dabei.

Später spielten einige noch Phase 10 oder UNO. Aber auch Basketball und Fußball war

dabei. Leider war schon um 22.00Uhr Nachtruhe und wir mussten in die Zimmer. Aber

da kam der Spaß natürlich nicht zu kurz!!! Viele plauderten oder spielten noch bis

Mitternacht (oder auch länger beziehungsweise kurzer…).

Das war dann auch schon unser erster Tag in Montabaur.

31.7.2010

Der zweite Tag startete sehr früh! Um halb acht gab es Frühstück, damit wir auch

pünktlich um halb neun los fahren konnten. Uns allen kam es so vor, als wäre die Zeit

in diesem Bus stehen geblieben!!! Doch Thomas brachte uns nach ungefähr 6 Stunden

sicher ans Ziel. Wir machten zwei kurze Pausen an einer Tankstelle aber natürlich nur

kurz, damit wir schnell vorankamen. Nach einer kleinen Shoppingtour im Supermarkt

waren wir müde und erschöpft. Doch für noch eine Pause war keine Zeit. Denn jetzt

hieß es Zimmer beziehen und auspacken. Nachdem dies alles erledigt war spielten

manche noch Fußball bzw. Basketball. Aber auch für die Müden war UNO oder Phase

10 dabei. Natürlich gab es dann auch noch die, die einfach in ihrem Zimmer waren.

Währenddessen kochte Maik uns ein sehr gutes und leckeres Chilli con Carne mit

Salat und Baguette. In einem Stuhlkreis erstellten wir regeln und spielten noch ein

paar Kennenlernspiele. Wir bekamen auch Kappen und T-Shirts vom Volksbund. Und

natürlich für schlechtes Wetter eine Regenjacke.

Geschrieben von Janina und Julia

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01.08.2010

Brugge Nach der ersten Nacht erwachten wir aus unserem hundertjährigen Schlaf von

Schnakenstichen übersät und gingen mit unserem Bärenhunger zum Frühstück. Nach dem

Essen hatten wir Zeit uns mental auf Brugge vorzubereiten. Um dreiviertel 8 fuhren wir mit

dem Büssle in die belgische Stadt Brugge. Die Fahrt dauerte etwa 3600 Sekunden. Lien zeigte

uns die Stadt, die wir alle total knorke fanden. Nein, es war wirklich wunderbärchen!

Die Geschichte der Stadt war sehr anziehend und die alten Häuser waren sehr ulkig. Der

kleine Hunger sprach zu uns, darauf hin verputzten wir jeder ein Schälchen Pommes. Dann

gingen wir wieder zum Büssle und fuhren zum Strand nach Zeebrügge. Dort hatten wir 45

min Freizeit, in der wir z.B. am Wasser, in den Dünen oder beim Eismann waren. Auf dem

Weg nach Comines schliefen die meisten. Zu Haus angekommen mussten wir noch eine

Stunde warten bis es dann Essen gab (Chinapfanne). Nach dem Essen trafen wir uns, um den

Film „Im Westen nichts Neues“ anzusehen. Da der Film auf wahren Tatsachen beruht, ging

es uns allen ziemlich nah. Die Stimmung war bedrückt und wir hatten vieles zum

Nachdenken. Wir waren alle ziemlich müde und gingen gleich nach dem Film in Bett. Im

großen und ganzen war der Tag ganz schön!

02.08.2010

Und wieder einmal hieß es Aufstehen um Sieben Und während wir uns nach dem Frühstück die Zeit vertrieben ,

warteten wir auf die Arbeit, die wir ja alle so lieben. Nein, nein, Spaaaaß, das ist doch nicht so schlimm, wir sagten uns einfach: Das kriegen wir schon hin!!

Zum Friedhof ging es mit dem komfortablen Reisebus, in dem so manch einer während der Fahrt schlafen muss.

Als wir den Friedhof dann erreicht haben, sahen wir die Gräber der vielen Männer, die im 1.Weltkrieg starben.

Die Einen mussten Gräser stutzen, die Anderen die Kreuze putzen.

Wir aber sammelten unendlich viele Stecken

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Und konnten dabei schon fast das Mittagessen schmecken. Es gab nämlich Hackbraten mit Spätzle und Soß.

Und dank unserer guten Küche ging es bald nach unserer Rückkehr mit dem Festmahl los. Danach durften wir uns selbst die Zeit vertreiben

Wir verbrachten diese mit Karten schreiben. Dann ging es mit dem Geschichtsworkshop weiter

Das Thema war allerdings nicht so heiter. Jedoch , und das muss man schon sagen,

hatte wirklich keiner über Langeweile zu klagen. Die Referatsthemen danach reichten von Verdun bis zum Schlieffenplan,

und beide Vorträge hörten wir nach dem Abendessen an. Wir haben heute viel gelacht

Deshalb sagen wir jetzt: „Gute Nacht“

Andi & Nathi

3.8.2010

Heude send mir wie immer um siebe kweckt wordn, damit mir au rechzeidig zum

Schaffen auf dem Friedhof erscheinen. Wie scho geschdern had des Schaffe

sehr viel Spaß gmachd und mir send sehr vorankomma. Mir habet Kreuze

gschrubt, Hecken geschnidden und Holz Dinger eingsammeld. Dazwischen gab es

au no ne kloine Pinkelpause, dennoch wollden manche gar net mid dem Schaffen

aufhörn, so begeischdert waret die davon. Drotzdm hads dann um 11.30

aufghörd. Grad als mir gange woldet hat de Manuel

nen Franzooooos droffen der had nach Deudschen gefallne vom 19. und 20. Juli

gsucht. Denn da war ne rießige Schlacht in irgendwo, wo ne menge andre

Soldaden gfalln send.Als der Typpi d’Gräber gfunde had und mit dem Manuel und

no nen paar andre no nen bisle gschwätzt had, send alle glücklich, zufrieda und

mit leeren Magen zum Büssle gange, der soford zum Baurehof gfahrn isch. Maik

wussde scho ewich, des mir hungrich sein werdet und verwöhnde uns mid nem

Kassler vom besden. Natürlich ka dort ne kloine Gschichde net fehle und Maik

schwätze von seine erschden Bradgrommbiere…( Wer diese Gschichd net

kennt,Pech!! ). Noach dem Esse gobs dann erschd mal ne kloine Pause bis so

14.15. Mit dem Büssle send mir dann no nach Ypern wo mir geile Sache gsen

hand. Zerschd gings zu nem Torbogen „Meninport“ in dem Bogen send ne menge

Namöe von Soldade die neme aufdauchd send. Des waret so viele Namöe, dass

viele dachdet des seiet Millione abr des waret nur so um 55.000 Dausend.Man

had uns on diese Schdelle au gsagt, dass mir au nen Kranz für de verlore

gangene Soldaden hinleget werded. Nachdem mir uns dort omgeschaud hand gings

weider zum Museum. Des Museum war ne lehrreich Sache und interessand wars

au no! Es gab ne menge Zitate und Bilder anzugucken. Und wer no länger als ne

Stund dort bleiben wollte, konnt nach dem Treffpunkt nomel losgange. Manche

send ins Museum zurückgange, aber di meischden send in de Schdad bliebe um

Eis zu essen.Nachdem mir alle satt im Büssle Hoim gfahrn send, machdet mir no

ne kloine Pause beim Match.Viele kaufdet sich Chips, was zum trinke oder andre

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Guzle. Anschließend gabs dann no Veschper. Kuz darauf habn mir no de Rescht

vom Geschichds- Workshop gmacht. Die lezden Referade wurdn Vorgedragen und

drüber gschwätzt. Mir glaubet, oder hoffet, dass allen dieser Workshop subbber

gfallen had. Also uns scho!!

Geschribn von Janina und Julia euren Schwaben bzw.Ochsen!!!

Beschde Wörte: Luschdig, gel, schwätzen, bisle, büssle, Wecken ( Brötchen), Schnaken

04.08.2010 Heute sind wir wieder um 7.oo Uhr aufgestanden. Kurz darauf gab es frühstück. Nachdem wir gegessen hatten fuhren wir zum Friedhof. Dann gab´s erst mal Essen, Nudeln mit Hackfleischsoße. Nach dem tollen essen hatten wir ein wenig Freizeit und sind dann nach Gent gefahren. Dort haben wir eine Stadt Ralley. Die Gruppen 1 und 4 hatten dieselbe Punktzahl und so musste ein Stichduell stattfinden. Die Aufgabe lautete zu schätzen wie viele Einwohner die Stadt Gent hat. Die Gruppe 1 hatte einwenig besser geschätzt als die Gruppe 4. Somit hatte natürlich die 1ste Gruppe natürlich gewonnen . Als Preis bekamen sie Seife auf der Niederländisch „ Gratulation“ stand und ein paar Süßigkeiten. Laura machte uns darauf aufmerksam, dass wir mal unsere Zimmer säubern sollten, zudem sollten die Toiletten sauber gemacht werden. Die Zimmerbewohner entschieden selbst wer das Klo zu putzen hatte und die Zimmer wurden selbstständig aufgeräumt. Gegen Abend wurde uns die Langzeitspiele erklärt die wir während unsers Aufenthaltes spielen werden. Somit hatten wir wieder einmal einen erfolgreichen Tag Überstanden und werden uns bestimmt auf den darauf folgenden Tag freuen :D 5.08.2010

6:30 – Aufstehen, unsere „normale“ Aufstehzeit. Auch für uns Teamer normalerweise viel zu

früh..Schnell noch geduscht, damit wir euch pünktlich um 7 Uhr und gut gelaunt aus den Betten

schmeißen konnten. Dann fuhren Paul und ich zu unserem wirtschaftsweisen Araber-Bäcker, um

die neueste Prognose der Wirtschaftsentwicklung für den Weltmarkt und für euch Baguettes zum

Frühstück zu holen.

Anschließend, also nach dem Frühstück und nachdem auch Dale und Olmo sich endlich genug

Brote geschmiert hatten, ging es dann auf nach Beaucamps, um dort „unseren Friedhof“ weiter zu

säubern. Was mir an diesem Tag besonders aufgefallen ist: eine gewisse Vertrautheit, die ihr wohl

erlangt hattet; mehrere Teilnehmer sprachen an diesem Vormittag von einer „anderen Stimmung“

während der Arbeit. Ich denke ihr hattet Beaucamps nun als einen Teil unseres Camps aufgefasst

und eine Art Routine auf diesem Friedhof entwickelt, was auch ganz normal ist. Gar nicht an eine

solche Behandlung gewöhnen konnte sich wohl das Efeu, das an den Friedhofsmauern rankte, bevor

sich unsere Teilnehmer und besonders Tobi und Luis darum kümmerten. Und „kümmerten“ klingt

eigentlich auch noch zu nett…

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Am Ende dieses Vormittags jedenfalls war auch der obere Abschluss der Quermauer so, dass man

ihn durchaus als „efeufrei“ bezeichnen konnte. Aber nicht nur mit den beiden, sondern auch mit

allen anderen Teilnehmern waren wir zufrieden, denn wir konnten den 2. großen Arbeitsschritt, das

Spachteln, zumindest einmal grob abschließen. Da ihr inzwischen auch gut eingearbeitet wart und

die Arbeitsmotivation immer noch recht hoch war, lief die Arbeit aus meiner Sicht eigentlich recht

selbstverständlich, sehr schön! Paul und Laura bekamen dies übrigens gar nicht mit, denn sie waren

an diesem Vormittag nicht mit uns gekommen, da sie stattdessen den Kranz für den Last Post

abholen mussten.

Mit einigen Teilnehmern hatte ich am Ende unseres Vormittags in Beaucamps und auf der

Rückfahrt vom Friedhof sogar noch Zeit, einige bekannte Gedichte zu rezitieren und konnte mit

großer Freude feststellen, dass ihr euch auch dafür begeistern lasst. Der arme John Maynard…

Diese poetische Rückfahrt führt uns somit gleich zu unserem nächsten Kapitel: Mittagszeit. Diese

könnte man ja auch als den Dauerauftritt unseres Chefs de la cuisine bezeichnen, der uns auch an

diesem Tag nicht enttäuschte. Das zünftige Mahl konntet ihr anschließend auch erst einmal

verdauen, denn das weitere Programm für diesen erlebnisreichen Tag war erst für 16 Uhr angesetzt,

wodurch ihr also nach dem Essen eine lange Pause und Freizeit hattet. Diese Zeit habt ihr auf

verschiedene Arten auszufüllen gewusst, Paul und ich haben uns zum Beispiel die Jungs geschnappt

und sie der hohen Kunst des Streetballs unterwiesen. Trotz des Bewegungsangebots fanden wir aber

Olmo an diesem Tag irgendwie ein wenig steif… ;-)

Um 4 ging es dann endlich weiter im Text ääh im Programm, auf dem ein Ausflug mit dem Namen

„Fliegendes Klassenzimmer“ vermerkt war. Es handelte sich hierbei um eine Friedhofstour, bei der

wir die (wie ich finde) schönsten und beeindruckendsten Friedhöfe unserer Fahrt besichtigten.

Unser erstes Ziel war ein kleiner Commonwealth-Friedhof (ich hoffe ihr wisst noch, was das

bedeutet? ^^) direkt an einer Landstraße. Es war der Friedhof mit der großen Rundsäulenhalle und

den beiden großen Löwen, von denen der eine arrogant und der andere äußerst böse in Richtung

Deutschland blickt. Diesen Friedhof konnten wir leider nicht betreten, aber Laura konnte euch

zumindest schon mal erklären, was denn einen „britischen“ Militärfriedhof so ausmacht. Dann

fuhren wir an einigen Bunkern und Denkmälern vorbei (ein neuseeländischer Turm und ein

kanadisches Monument) zur bekanntesten deutschen Kriegsgräberstätte nach Langemar(c)k. Wir

hatten eine halbe Stunde Zeit, um uns beeindrucken zu lassen von diesem weitläufigen Areal, von

der schönen Anlage mit den Steinkreuzen und Marmorsteinen und natürlich von der unglaublichen

Anzahl von 44 061 toter deutscher Soldaten, von denen auch noch ca. 25 000 im großen

Kameradengrab lagen und von denen etwa 20 000 unbekannt blieben. Auch mehr als 2 000

Studenten liegen hier begraben, ihr erinnert euch bestimmt an den rechten Raum in der

Eingangshalle mit den Namen in den Holzwänden.In Langemark konnte ich bei euch auf jeden Fall

eine eher bedrückte Stimmung feststellen, man merkte euch auch auf diesem Friedhof den

persönlichen und auch sehr ernsten Umgang mit der Thematik deutlich an. Zum Bus zurückgekehrt

besprachen wir mit euch die Erlebnisse kurz und Paul erklärte euch, was hinter dem sogenannten

„Mythos von Langemar(c)k“ steckt und warum man auch von der „verlorenen deutschen Jugend“

bzw. Generation sprechen kann.Pilot Thomas brachte uns und unser fliegendes Klassenzimmer

daraufhin zum kurz vor Ypern gelegenen Ort Passendale und dort zum „Tyne Cot Cemetery“, dem

größten und meistbesuchtesten Commonwealth-Friedhof des 1. Weltkriegs. Wir erreichten diesen

erst um kurz vor 6 Uhr und konnten daher glücklicherweise gerade noch in das Besucherzentrum

(bis 18 Uhr geöffnet) und anschließend auf den Friedhof gehen. Passendale, das ist dieser Friedhof,

um den man zur Hälfte herumgehen muss und einem auch dadurch die Dimension dieser Stätte gut

bewusst wird. Dann betritt man ihn durch den Haupteingang von unten und geht von dort aus auf

ein großes zentrales Monument zu, ein Kreuz auf einem mehrstufigen Podest. Ich bin sicher, dass

ihr den Anblick der ca. 11 500 weißen Steine, die für je einen gefallenen Soldaten stehen, nicht

vergessen habt. Ganz besonders beeindruckend ist Tyne Cot auch für seinen Pflegezustand, kein

Grashalm steht hier zu hoch, vor jedem Grabstein stehen und blühen Blumen. Leider konnte ich

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diesen Anblick nicht lange genießen, denn ich war kaum 10 Meter auf dem Friedhof, als ich mit

Tobi zu unserer persönlichen „Finde den Mikrochip (mit den ganzen Urlaubsfotos drauf)“-Tour

aufbrechen durfte. Die Putzfrau im Besucherzentrum war so nett, uns noch einmal hereinzulassen

und während ihr auf dem zentralen Monument Gruppenbilder gemacht habt, haben Tobi und ich

Ecken im Besucherzentrum angeschaut, die man sonst eher nicht so genau unter die Lupe nimmt. ;-)

Leider ohne Erfolg. Als ihr dann schon wieder auf dem Weg zum Bus wart, sind wir dann doch

noch einmal auf den Friedhof gegangen, um auch dort seinen Weg rückwärts abzulaufen, die

Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt…

Und das ist auch gut so, denn wie es der Zufall wollte (in diesem Fall in vermenschlichter, recht

englischer Form), wurde Tobi dank seines anscheinend recht suchenden Gesichtsausdrucks und

Körperhaltung von einem anderen Friedhofsbesucher angesprochen, ob er nicht zufällig das hier

suche…und siehe da, es war der Mikrochip. Tobi glücklich, Manuel nach Einzelfoto (weil Gruppe

= schon weg) auf dem Denkmal auch zufrieden, alle beeindruckt, wir konnten weiter!

Das „fliegende Klassenzimmer“ war nun beendet, aber der weitere Weg führte unsere Bundeswehr-

Büchse dann von Passendale aus in die Innenstadt von Ypern, wo wir den letzten Programmpunkt

des Tages in Angriff nehmen konnten: den „Last Post“ und die damit verbundene

Kranzniederlegung. Vorher durftet ihr euch allerdings noch ein wenig frei durch Ypern bewegen,

was einige zum Souvenirs und Pralinen einkaufen nutzten. Um halb 8 trafen wir uns dann alle

zusammen am Menintor und ihr hattet auch alle, wie von uns gewünscht, das rote Volksbund-Shirt

an. Wir versuchten, euch auf die bevorstehende Kranzniederlegung vorzubereiten, da wir jetzt

abgesprochen hatten, dass die ganze Gruppe gemeinsam den Kranz niederlegen würde, aber ihr

wart schon echt nervös: Laura erklärte den 3 „Trägern“ mehrfach, was sie zu tun hatten und wie und

mit der verstreichenden Zeit stieg auch die Anspannung bei euch, man konnte das wirklich spüren.

Laura selbst war einigermaßen nervös, was allerdings mehr daran lag, dass sie erst um kurz vor 8

erfuhr, dass ein weiterer Kranz niedergelegt werden würde (von diesen NATO-Generälen) und weil

die seitliche Öffnung des Tores, also da, wo ihr euch später aufstellen solltet, sich genau wie der

Bogen insgesamt mit Leuten füllte. Paul, Thomas und ich stellten uns an günstige Fotopositionen,

bevor die Gedenkveranstaltung begann.

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Als Gruppe wartetet ihr in 3er-Reihen ab, während die ehemaligen Generäle einen Kranz für ihre

gefallenen Eltern und Ureltern niederlegten und wahrscheinlich habt ihr euch auch bei denen

abgeschaut, wie man so etwas mit möglichst viel Würde macht, denn als ihr dann an der Reihe wart

und von Dudelsackmusik begleitet den Bogen durchschrittet, als daraufhin Leni, Ricarda und Julian

die Treppen hochstiegen und unseren schönen Kranz in die Mitte der Vorrichtung platzierten, kurz

innehielten und als ihr wie besprochen gemeinsam zurückgingt um euch in der seitlichen Öffnung

treppauf zu beiden Seiten aufzureihen, da sah das so würdevoll, so harmonisch als Gruppe und

einfach so toll aus, dass wir Teamer nach dem gelungenen Ende und dem Applaus am liebsten vor

Freude und Stolz geplatzt wären.

Das habt ihr echt so super gemacht, wir haben uns sehr für euch gefreut. Und auch der eine Ex-

General, der selbst mal Teilnehmer bei einem Workcamp war, hat euch ja auch noch für euer

Engagement gelobt, wow!

Ich glaube ihr werdet diesen Moment und diesen Abend, der auch für euch offensichtlich ein sehr

besonderer und wirklich bewegend war, nie vergessen und wenn man Momente genau nach diesem

Maßstab misst, dann habt ihr hier vielleicht eins eurer ‚Lebenshighlights’ erlebt.

Nach der Rückfahrt nach Comines und dem anschließenden Abendessen haben wir die Gelegenheit

genutzt, vor der natürlich viel zu frühen Bettruhe ( ;-) ) noch 2 Runden Werwölfe zu spielen. Diese

waren auch echt packend und besser gespielt als am Vortag, an dem die meisten von euch das Spiel

halt zum ersten Mal gespielt haben. In der 2. Runde kam es dann sogar dazu, dass die genial

spielenden „Liebenden“ sich gegen die komplette Runde durchsetzen konnten. Dies ist ein äußerst

seltener Ausgang und wird an dieser Stelle auch nicht nur deshalb erwähnt, weil der Verfasser eben

einer dieser beiden „Liebenden“ war...(na gut, vielleicht doch..hihi). Um halb 12 war dann das Licht

auch im Jungenzimmer tatsächlich aus, nachdem alle ihren Weg aus der Dusche ins Bett gefunden

hatten. Für uns Betreuer war der Tag offiziell nun ebenfalls zu Ende, allerdings saßen wir dann wie

üblich noch ein wenig zusammen, um zusammen mit Maik und Thomas den vergangenen Tag

Revue passieren zu lassen, den nächsten Tag durchzugehen und um eben auch einfach Zeit als

TEAMer zu verbringen. Für mich noch zum Postkarten schreiben...Um halb 1 war dann, nach

diesem ereignisreichen Tag, auch für uns Feierabend. Gute Nacht!

Manuel

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6.08.10

Unser Morgen begann wie immer: AUFSTEHEN UM 7 UHR! Wir haben unser tägliches Frühstück am frühen Morgen sehr genossen. Nach dem Frühstück hatten wir noch eine halbe Stunde Zeit bis der Bus uns zum Friedhof fuhr. Einige befreiten die Sockel der Gräber und andere strichen die Türen. Manche bekamen vom Streichen sehr schwarze Hände, die wir nur sehr schwer sauber bekommen haben. Wir sind heute eine halbe Stunde früher losgefahren als sonst, weil wir noch unsere Zimmer putzen mussten. Dann nahmen wir unser Mittagessen zu uns. Es gab „Lauch-Käse-Suppe avec Hackfleisch“. Nach dem Essen hatten wir dann noch ein bisschen Freizeit bevor wir nach Lille gefahren sind. In Lille hat schon Konstantin auf uns gewartet der extra aus Deutschland, übers Wochenende zu uns gekommen ist. In Lille hatten wir dann zwei Stunden Freizeit um uns z.B. die Stadt anzugucken oder shoppen zu gehen. Da drei Leute zu spät kamen, mussten sie im Bus auf dem Heimweg ein Lied singen. Als wir zu Hause angekommen waren gab es erstmal Abendessen. Um 20:30 Uhr schauten wir den Film „Merry Christmas“ und aßen dabei Popcorn. Um 23:00 Uhr war dann wie immer Bettruhe. 7.8.10

Heute mussten wir erst um 7:30 Uhr(!!!) aufstehen. Aber trotzdem waren die meisten noch müder als wenn sie früher aufgestanden wären. Beim Frühstück sangen wir ein Geburtstagslied für Anna-Lena. Sie bekam sogar einen Kuchen. Um 9 Uhr saßen wir dann alle wieder einmal im Bus. Wir waren auf dem Weg nach Calais an den Strand. Als wir in Calais jedoch ankamen regnete es leider. Und so gingen wir erst in den riesigen Supermarkt „Auchan“, einkaufen. Die meisten kauften sich natürlich lauter Süßigkeiten und Cola. Danach regnete es nicht mehr und deshalb beschlossen die Teamer, zwar zum Strand zu fahren, aber nicht die für den Strand vorgesehenen Spiele zu machen. Manch von uns liefen sofort zum Strand und barfüßig in die Wellen hinein. Die Füße versanken im feuchten Sand. Überall lagen bunte Steine herum. Leider hatten wir nu eine halbe Stunde zeit am Strand. Ein paar kamen zu spät, weil sie einer Möwe das Leben gerettet hatten.

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Als wir dann wieder auf dem Bauernhof waren, liefen die Vorbereitungen für den „Deutsch-Französisch-Abend“ auf Hochtouren. Wir teilten uns in drei Gruppen auf. Eine bereitete ein Programm für den Abend vor, eine Schmückte das Esszimmer und die andere bereitete zusammen mit Maik das Essen vor. Um 19 Uhr trafen die französischen Gäste ein. Diejenigen von uns die Französisch oder Englisch konnten versuchten sich mit ihnen zu unterhalten. Dann gab es Gegrilltes mit zwei verschiedenen Salaten und Baguette und belegten Broten mit Getränken. Wir durften natürlich mal wieder nur Wasser trinken. Nachdem wir gespeist hatten begann das Abendprogramm. Es mussten Songtitel und Begriffe erraten werden und es wurde gesungen. Ein paar haben versucht eine Perkussion vorzuführen. Solange hat ein französisches Gedicht vorgetragen und Julian und Genia das englische Gedicht „In Flanders Fields“. Als Nachtisch gab es Rum -und Kaffeecreme und Mousse au Chocolate. Wir wärmten uns noch am Feuer und um kurz nach 23 Uhr mussten wir leider schon ins Bett.

Le Tagebucheintrag - 8.8.2010

Auf einen grandiosen Abend folgte ein schmackhafter Brunch: Rührei, Kaviar, Lachs und

Orangensaft. Nach der traditionellen Stunde ging es auf in den Bus. Neben Abraumhalden

erschienen nach einer Weile die strahlend weißen Säulen des kanadischen Denkmals in Vimy am

Horizont. Das imposante Denkmal regte zum Nachdenken über kanadische Soldaten und den Krieg

an. Es steht auf einem ehemaligen Schlachtfeld aus dem Ersten Weltkrieg. Das Schlachtfeld war

auf einem Hügel gelegen. Dieser Hügel wurde von beiden Fraktionen, sowohl den deutschen als

auch den Kanadiern, mit einem Tunnelsystem untergraben.

Auf deutscher Seite wurde so ein unterirdisches Versorgungssystem aufgebaut, welches die

Belieferung mit Nahrung und Kriegsmaterial erheblich erleichterte. Die Kanadier nutzten die

Tunnel aus, um die Deutschen durch gezielte Sprengungen zu schwächen.

Das ganze wurde uns veranschaulicht, indem wir mit einer Führerin in die Tunnel hinabstiegen und

das damalige Kriegsdasein hautnah erleben konnten.

Während wir die Treppen hinunter stiegen, wurde uns mit jedem Schritt beklommener zu Mute. Es

war bewegend zu sehen, in welchen Verhältnissen die Frontkämpfer lebten.

Nach diesen bewegenden Minuten stiegen wir in den Bus und fuhren weiter nach Neuville- St.

Vaast, die größte deutsche Kriegsgräberstätte in ganz Frankreich (45. 833 Gefallene). Wir trafen

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Gleichgesinnte, paradoxe Weise uniformierte Reservisten der Bundeswehr. Auch sie fahren Jahr um

Jahr mit einer Gruppe wie uns zu diesem Friedhof um die Gräber zu pflegen und den gefallenen

Soldaten die letzte Ehre zu erweisen.

Ferner besuchten wir unseren ersten französischen Friedhof - Loretto. Beeindruckend war die weiße

Kapelle, inmitten der unzähligen weißen Kreuze. Gegenüber der Kapelle steht ein weißer Turm, der

ein Museum beherbergt.

Busfahrt. Den Abend verbrachten wir wie üblichen mit Essen, Fußball spielen, Werwölfe …

09.08.2010 Es war einmal vor langer, langer Zeit ein großes Königreich namens Comines. Den Mittelpunkt dieses Königreichs bildete der große Königspalast, der an einen Wald grenzte, in dem es von Werwölfen nur so wimmelte. Es wurden ständig unschuldige Dorfbewohner getötet, doch darum soll es heute in unserer Geschichte nicht gehen. Vielmehr geht es darum, was die Prinzen und Prinzessinnen des Königspalastes an diesem einen bestimmten Tag erleben werden. An diesem einen bestimmten Tag verließen sie bei Sonnenaufgang ihre seidenen Schlafgemächer und begaben sich zum morgendlichen Festmahl. Nach diesem durchaus königlichen Frühstück wurden einige von ihnen in der Kunst gelehrt, mit Bechern Musik zu machen. Doch natürlich durfte auch die Einweihung in das Leben des niederen Volkes nicht fehlen. So verbesserten sie ihre handwerklichen Fähigkeiten beim Streichen des Hoftores und durch das Schreiben mit der Feder auf die heiligen Steine. Nach dieser für sie doch sehr harten Arbeit hatten sie sich ihr reichhaltiges Mittagsmahl redlich verdient. Nach dem Essen legten sich ein paar der Prinzessinnen in der Sonne zur Ruh, doch dieses friedliche Leben wurde durch den Angriff des wasserspeienden Drachens je zerstört. Sofort wurden alle kampftauglichen Bewohner des Palastes zur Verteidigung herbeigezogen. Es wurde auf beiden Seiten hart gekämpft und aufgrund von Verrätern in den eigenen Reihen kam es auch zu schweren Verlusten. Letztendlich konnte keine der beiden Seiten den Sieg erringen und die Bewohner des Palastes zogen sich zurück, um nach dieser Schweren Schlacht unterhalten zu werden. Dies wurde in Form einer Komödie namens Ratatouille ausgetragen. Davor jedoch gab es für eine der Prinzessinnen eine Nachricht, die alle Blumen aufblühen ließ. Einer der Prinzessinnen wurde die Gnade gegönnt, ein weiteres Mal Tante zu werden. Diese Neuigkeit wurde begeistert aufgenommen und freudig gefeiert, indem alle in ihre festlichsten Gewänder gekleidet wurden. Nach der Komödie waren alle wegen der großen Aufregung aufs Tiefste erschöpft. Um ihre Gemüter wieder zu beruhigen, begannen sie, ihre täglichen Schriften zu verfassen. Da empfingen sie, wie der Anstand es gebot, drei Gäste aus einem fernen Königreich, einen von den Dreien mit dem Ziel, das Herz eines Prinzen zu erobern. Schließlich versammelten sich alle Bewohner des Palastes samt ihren Gästen zum

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abendlichen Festmahl. Dieser Festakt fand sein Ende mit dem Verzehr von heißen, weißen Wölkchen, was bei Allen hohen Zuspruch fand. Doch darf man auch nicht verschweigen, dass an diesem schicksalhaften Abend, nachdem ihre Gäste die Rückreise angetreten hatten, die größte Befürchtung der Palastbewohner wahr wurde, da sie in dieser Nacht von den Werwölfen aus dem angrenzenden Wald nicht verschont bleiben sollten. Weil aber die Werwölfe erfolgreich zurückgeschlagen wurden, konnten die Prinzen und Prinzessinnen des Königreichs Comines beruhigt zu Bette gehen. Und wenn sie noch nicht geweckt wurden, dann schlafen sie noch heute.

Dieses Märchen wurde geschrieben von den Freunden Augschbuag (Andi&Nathi)

10.08.2010- Paris

Um fünf Uhr mussten wir unseren Schlaf unterbrechen, um uns für unseren Tag in Paris

fertigzumachen. Kurz darauf gab es ein kleines Frühstück, bei dem alle noch recht müde waren. Mit

Kissen, Decke und mehreren Jacken fanden wir uns dann gegen sechs Uhr im Bus ein. Wie zu

erwarten, schlummerte- kaum, dass wir losgefahren waren- jeder auf seiner Bank ein und bis zur

Pause wurde keiner mehr so richtig wach, doch dann waren wir schon fast in Paris. Zuerst fuhren

wir mit dem Bus zur Ecole Militaire und sahen dabei schon den Triumphbogen und die

Turmspitzen von Sacre-Coeur. Auch der Eiffelturm erregte viel Aufmerksamkeit. Nachdem der Bus

geparkt war und wir sowie Stadtplan als auch Metrotickets bekommen hatten, konnte es endlich

losgehen. Wir erkundeten in kleinen Gruppen die Stadt Paris. Viele gingen zuerst zum Eiffelturm.

Erstaunlich waren die Menschenmassen, die diese besondere Sehenswürdigkeit in Paris besuchten.

Natürlich wollten wir auch das schönste Foto vom Eiffelturm machen und nach diesem kleinen

Fotoshooting, brachen wir zum Triumphbogen auf. Wir durchquerten die unterirdische

Durchführung zum Place de Etoile

und sahen uns den Triumphbogen

noch einmal aus der Nähe an.

Danach fuhren wir mit der Metro

nach Montmartre, um uns Sacre-

Coeur anzusehen. Dort trafen wir

auch noch andere Gruppen, sowie

Lien, Paul und Manu. Genau wie

wir, genossen sie die wunderbare

Aussicht auf Paris. Nachdem wir

uns die Kirche von Innen

angeschaut hatten, machten wir

uns auf die vergebliche Suche

nach dem Hard Rock Café. Dabei

kamen wir auch am Moulin Rouge

vorbei. Allerdings wiesen uns die

Pariser ständig in andere Richtungen und schließlich gaben wir die Suche auf. Mit der Metro ging

es zurück ins Zentrum der Stadt. Nachdem wir eine Weile an der Seine entlanggelaufen waren,

erreichten wir die berühmte Kirche Notre-Dame. Zuerst war der Anblick der langen

Menschenschlange, die darauf wartete, die Kirche von Innen zu betrachten etwas abschreckend,

aber wir kamen doch recht schnell hinein und genossen den beeindruckenden Anblick. Auf dem

Weg zum Louvre trafen wir wieder eine Gruppe, die uns mitteilte, dass das Louvre sowie alle

anderen Museen dienstags immer geschlossen sind. Wir waren ein wenig enttäuscht, dass wir,

obwohl wir in Paris waren, nicht La Joconde (die Mona Lisa) sehen konnten. Wir gingen noch ein

wenig durch die Stadt, sahen die bekannten Bouquinistes de la Seine und machten uns dann auf den

Rückweg zur Ecole Militaire, immer den Eiffelturm im Blick. Völlig erschöpft von dem langen Tag

kamen wir dann zehn Minuten zu spät wieder am vereinbarten Treffpunkt an, doch wir waren nicht

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die einzigen- mussten also nicht singen. Auf der Rückfahrt hatten sich alle viel zu erzählen und

trotzdem merkte man jedem die Erschöpfung an. Wieder in Comines angekommen, sorgte Maik

noch für das Abendessen und vor dem Schlafengehen, machten sich alle hungrig über die Pizza her.

11.08.10

Der Tag begann wie jeder wie jeder. Aufstehen, Duschen und die anderen mit unserem Föhn

nerven. Morgens Frühstückten wir bla bla bla. (Ich bin mir sicher dass fast jeder Tagebuch Eintrag

so anfängt). Also nach dem Frühstück hatten wir ein bisschen Freizeit, was wir alle äußerst Knorke

fanden. Wir haben bissl Fußball und Basketball gespielt. Da nach haben wir uns alle im Stuhlkreiß

getroffen um mit der Planung für die Gedenkfeier begonnen. Dazu wurden wir in zwei Gruppen

aufgeteilt die einen haben ein kleines Programm für die Gedenkfeier geplant und die anderen haben

selbst kleine Holzkreuze gebastelt und kleine Botschaften darauf verewigt. Die Arbeit Holzkreuze

zu basteln war hart … wir haben Blut und Wasser geschwitzt …. Wir wurden wir Sklaven

behandelt … (War nur Spaß) … oder vielleicht doch nicht. Anschließend hatten wir eine

Sprachanimation … Was war dass für ein Spaß … mehr möchte ich dazu nicht sagen. Danach

hatten wir bei uns im Hof die nachgeholte Strandolympiade die ja leider in Callais nicht geklappt

hat (aufgrund nicht aufessens des Tellers einiger Teilnehmer die bei diesem Workcamp des

Volksbundes Landesverband Hessens). Naja also wir haben 5 verschiedene Spiele gespielt. Leider

hab ich mir nicht gemerkt welche aber sie haben Spaß gemacht. Na gut eigentlich war ich nur zu

Faul alle Spiele zu nennen deshalb hier die Kurzfassung:

1. 2 Leute 3 Beinlauf

2. Flaschen umkegeln

3. Wasser mit kleiner Tasse aus Eimer in anderen Eimer

4. Durch die Beine Wettrennen

5. Schubkarren Rennen

6. Pyramide bauen

(Kein Gewähr für die Reihenfolge der Spiele)

Zum Schluss haben wir das Thema Kindersoldaten angesprochen. Wir haben gegen Solche an der

Aktion Rote Hand Teilgenommen. Wir haben alle unsere Hand in Rote Farbe getunkt und auf ein

Blatt Papier gepresst. Dieses wird abgeschickt um den Politikern „Die Augen zu öffnen“ Dann gabs

noch Abendessen bla bla …

Geschrrieben von

Luis und Tobi… Naja wohl eher von Luis als von Tobi. Doch ich muss sagen Tobi war mir Sehr Hilfreich bei einem Punkt. Deshalb habe ich auch mich als erstes dort hingeschriben was nich bedeutet dass ich ein Esel bin. Wobei es auch manchmal ein von

vorteil sein kann ein Esel zu sein. Ich könnte noch Stundenlang so weiter machen aber jetzt gibt es Essen…

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12.08. 2010 (mit Zitaten untermalt) Juhu! Juhu! „Juhu“ (Jasi) Heute war endlich der Ta- g, der alles v- eränderte. Heute fuhren wir ans M- eer! Und es kommt noch sensationeller. Wir durften sogar in’s Meer. „Das kühle Nass war eine berauschendes Erlebnis!“ (Annika) Aber s- topp! Zurückspulen an den Anfang...“Anstatt Baguettes zu holen, lümmeln die Schnaken Manu und Paul eine unendliche Weile im Mädchenzimmer rum“ (Andy und Annika; während sie p -itsche- pasche nass im Handtu- ch eingewickelt im Bad froren. „Wir warten noch auf unsere verschlafe- nen Jungs mit dem Brot“ (Laura) Wir tuckerten mit dem Bus uns altvertra- uten Bus in die fantastische, uns faszi- nierende und überwältigende Cap-Bl- anc- Nez Landschaft. „Boah, hamma, ul- tra, mega, geil, Meer, Strand, Felsen u. England da hinten, hey hamma“(Lena) “K- ommt wir nehmen uns ein Schlauchboot. (Leni) 10 Minuten und wir waren angeko- mmen am wunderschönen, weißen Sandstrand. “Warum müssen wir uns erst d -ie Dünen hoch schleppen, wenn wir danach sowieso wiede hinunter müss- en“ (Genia) Wieder unter angekommen stürzten wir uns ins blaue Meer. „…zum ersten Mal, jippie!“ (Jasi) Der Spaß war allen anzusehen. N- ach einem langen Bad in den Wellen, erkundeten wir auf unserer Dünen/ „Dornen“(Nathi) –Tour die dort positionierten Bunker. Nachdem sich alle für die bald anstehende Rückfahrt mit „Süßiiis“ (Annika) mächtig ausgestattet haben, „brau- sten wir mit unserem Flitzebus Ferdinand“ (Jani- na) zum Bauernhof, „unsere Heimat“ (Ricard- a) Abends mussten wir uns aufgrund von Interessenverschiedenheiten spalten. „Du musst dich entscheiden: We- rwolf oder Twilight!“ (Franzi) Von Jasmin und Annika Juuuhuu!!

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Freitag der 13.

Heute war der Tag vor der Abreise und mussten welch Überraschung früh (8 Uhr )

aufstehen. Dann nach den frühstück ging es zum Friedhof dort haben wir die Gedenkfeier

gefeiert, nen paar haben nen eigenen Vortrag gemacht, nen paar mussten weinen wie dis halt so is.

Danach haben wir nen Gruppenfoto gemacht und sind abgedüst. Zuhause haben wir unsere Sachen

gepackt und dann Resteessen gegessen. Dan haben wa Geputzt: Zimmer, Küche, schuppen,

Essensraum und den Bus. Nach den Putzen haben wir irgend wann zu Abend gegessen dann

wollten wir Fußball spielen aber der Regen hats uns nich gegönnt so und dann haben wir halt dis

geschrieben, bevors zur Abschlussrunde kam.

FIN

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Gedenkfeier

Comines, den 10. August 2010

Jeder hat schon einmal etwas vom Ersten Weltkrieg gehört, antwortet auf Fragen pflichtbewusst, dass er wisse, wie schrecklich und unmenschlich das Ganze gewesen sei. Doch begreift er wirklich wie es war? Wir hören die Erzählungen von Frontsoldaten, lesen ihre Aufzeichnungen; Gedichte und Tagebucheinträge. Wir lesen sie, doch erkennen wir das Bild, welches von den Worten gezeichnet wurde? Mit jedem weiteren Friedhof den wir besuchen, mit jeder neuen Reihe, mit jedem Grabstein nimmt das Leiden klarere Konturen an. Hinter jedem Kreuz steckt ein Schicksal, hinter jedem Kreuz verbirgt sich eine Familie, in der Ungewissheit, Angst, Verzweiflung ein ewiger Begleiter im Alltag war. Die niemals wussten, ob ihr Sohn, ihr Mann, ihr Freund noch lebte oder nicht. Es ist ein gutes Gefühl dabei zu helfen, dass auch weiterhin an die sinnlosen Opfer des Krieges und an ihre Angehörigen erinnert wird. Für mich ist es ein erster, kleiner Schritt. Die Sinnlosigkeit darf niemals vergessen werden, denn aus ihr können wir lernen. Sie hilft dabei, für jeden und jede unter uns Pazifismus zum eigenen Anliegen zu machen. Während unserer gemeinsamen Zeit ist in mir der dringende Wunsch gewachsen etwas zu tun. Denn noch immer gibt es unendlich viel Hass und Verzweiflung auf dieser Welt. Ich hoffe, dass wir alle etwas aus diesen tagen mitgenommen haben und uns weiterj´hin für den Frieden engagieren.

Von Genia

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Es ist unvorstellbar und einfach sinnlos, was damals geschah, nichts davon kann man

rückgängig machen. Man bekommt die Anzahl der Menschen, die im Krieg umkamen gesagt,

so schrecklich es sic auch anhört, man kann es nicht wirklich begreifen.

Die Arbeit auf dem Friedhof macht es möglich, sich vorzustellen, wie viele Menschen es

wirklich miterleben mussten und dabei umgekommen sind. Seit ich die Namen auf den

Gräbern gelesen habe, denke ich ganz anders über den Krieg nach. Es ist unglaublich, wie

viele Menschen jahrelang gekämpft, gelitten und getrauert haben. Wenn wir auf dem Friedhof

die Gräber pflegten, musste ich immer daran denken, wie diese Person, die hier liegt wohl

gelebt hat und was ihre eigentlichen Ziele waren. Es ist einfach ganz anders, aber auch ein

komisches Gefühl zu wissen, dass hier wo du gerade stehst jemand um sein Leben gekämpft

oder zu Tode gekommen ist.

Man beschäftigt sich viel mehr mit den einzelnen Personen, seit man die Namen auf den

Kreuzen gelesen hat. In Vimy war es besonders stark, das Gefühl, durch die Gänge und

Tunnel der Soldaten zu gehen, zu sehen, wie sie geschlafen haben oder wie kurz die Strecke

von einer Front zur anderen war und die Soldaten sich also in die Augen geschaut haben und

sich trotzdem töten konnten.

Heute ist es für mich ein beruhigendes Gefühl, wenn man helfen kann und merkt, dass die

Leute nicht in Vergessenheit geraten.

Von Leni

Wir stehen hier auf einen Friedhof, aber nicht auf irgendeinen. Es ist der Friedhof mit dem

wir etwas verbinden. Wir haben ihn geputzt, gepflegt und liebgewonnen Sogar ich einwenig

obwohl ich statt 6 nur 3mal hier war. Wenn ich mich schon so fühle als nehme ich hier

Abschied von einen Freund. Wie fühlt ihr euch dann? Ich habe immer gerne die Namen auf

den Kreuzen gelesen. Fritz, Georg, Hanz…… . Wer ist dass? Für uns nur Namen, aber Für

ihre Familien sind es mehr als nur Namen. Es sind ihre Kinder, Freunde, Eltern. Wenn man

sich das überlegt, dann erkennt man erst die Menschlichkeit in den Namen. Arbeit für den

Frieden. Das tun wir hier und deshalb Verstehen wir das auch. Für viele Leute wird das Wort

Krieg, tot oder sterben immer nur ein Wort sein. Aber wir haben verbindungen zu den

Wortern.

Von Franzi

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Gedenkfeier (Julian)

Eine kleine Bewegung des Fingers reicht aus, um eine Familie auseinander zu reißen, unendlich große Trauer zu wecken, sich und andere um den Verstand zu bringen, um Leben zu nehmen. Die Front: Eine Hölle wie sie grausamer nicht sein könnte. Künstler, Bauern, Arbeiter, Studenten, Akademiker, Menschen verschiedenen Glaubens und Alters kämpfen Seite an Seite und stehen sich gegenüber. Sie wurden aus ihrem Leben gerissen, um andere Menschen zu töten und selber verstümmelt, oder getötet zu werden. Der Große Krieg. Was hat den Parteien gebracht? Nicht mehr als Zerstörung, Tod, Trauer, auseinander gerissene Familien und eine verlorene Generation. Es sind unglaublich viele Menschen für ein so sinnloses Machtspiel gestorben. Deshalb gilt es diesen Menschen, egal wer sie vor dem Krieg gewesen sind, Rückgrat zu beweisen, ihnen Ehre zu erweisen, ihr Gesicht zu wahren, oder es ihnen zurück zu geben, wenn sie keines mehr haben. Im Krieg zählt ein Offiziersleben mehr, als das eines Soldaten, aber im Tod sind alle gleich. Eine Kleine Geste für den Frieden: Ein geputztes Kreuz, ein Händedruck, eine Lebensaufgabe?

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Alles was bleibt … Dicht sind Kreuz an Kreuz gereiht unter Bäumen gut geschützt; Von Gedanken nicht befreit bekommt man nun zu fassen, wie hier einst der Krieg gewütet die Menschen hier ihr Leben lassen von keinem mehr behütet. Zu viele sind begraben! Unter dem Efeu verblasst die Erinnerung, an die Menschen, die in Flandern starben. Zu viel Unrecht ist geschehen! Die Arbeit Tag für Tag lässt uns nun klar die Wahrheit sehen. Und wir denken an das Leben, das noch vor Ihnen lag. Xaver, keine 20 Jahre alt erhoffte sich ein Studium! Josef wurde Vater bald, doch sein Leben war hier schon um! Hermanns Bruder verlor bereits sein Leben, die Angst sein ständiger Begleiter! Franz war gezwungen alles zu geben! … All sie stehen für tausende Identitäten… Die Arbeit eröffnet uns einen neuen Blick, hilft uns das Grausame zu begreifen, lässt uns eine letzte Hoffnung greifen: in der Menschheit den Drang zu heben Sich im Frieden die Hand zu geben! Anna-Lena Kringel und Selma Mietz

AU REVOIR!!!!!!!