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Talisman & Istok Lernen, Leben und Arbeiten in der Gemeinschaft JAHRESBERICHT 2019 von der heilpädagogischen und sozialtherapeutischen Arbeit im sibirischen Irkutsk

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Talisman & Istok

Lernen, Leben und Arbeiten

in der Gemeinschaft

JAHRESBERICHT 2019 von der heilpädagogischen und

sozialtherapeutischen Arbeit im sibirischen Irkutsk

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Liebe Freunde!

Vor einem Jahr wurde das neue Schulhaus bezogen. Einige kleine Arbeiten

mussten noch getan werden, doch für den schulischen Beginn reichte es

aus. Tragend war in diesem Moment ganz besonders auch die beflügelnde

Begeisterung und die Freude der Pädagogen und der Schüler über das

Glück eine solche schöne Schule haben zu dürfen, mit seinen vielen, neuen

Möglichkeiten. Nun kann auf ein erstes Jahr in dem neuen Schulhaus

zurückgeblickt werden. Sie können den Berichten der Lehrer entnehmen,

wie sehr die tägliche pädagogische Arbeit durch die neuen räumlichen

Möglichkeiten erleichtert und bereichert wird. Viele Arbeitsabläufe sind

handhabbarer geworden. Manches, was zuvor mangels Raum nicht

möglich war, kann nun verwirklicht werden und hebt das Arbeiten auf ein

erhöhtes pädagogisches Niveau, von dem alle Beteiligten profitieren – die

Lehrer, doch vor allem die Schüler. Ohne die außerordentliche Hilfe der

„Freunde der Erziehungskunst“ und aller Spender wäre dies nicht möglich

gewesen. Dies ist auch ein Beispiel dafür, wie kreativ Geld eingesetzt

werden kann – wirksam bildend, gesundheitsfördernd und Glück schaffend

für einzelne Menschen und Menschengemeinschaften. Danke!!!

Dennoch haben die Schule und Istok mit Problemen zu kämpfen, die vor

allem struktureller Natur sind. Aktuell gibt es in Irkutsk ein erweitertes,

kostenloses Bildungsangebot durch neu geschaffene Schulen im

Förderbereich. Die entsprechenden Förderkräfte stehen dort nicht

unbedingt zur Verfügung, doch das „Kostenlose“ zieht – für Talisman mit

der traurigen Folge, dass immer wieder Schüler die Schule verlassen

müssen. Weiterhin und weithin anerkannt bleibt dabei das hohe

pädagogische Niveau der Talisman-Schule, die wohltuend stärkende

schulische Atmosphäre und die hohe positive Präsenz in der Öffentlichkeit.

Als Antwort auf die Problemsituation wird im Schulkollegium nach neuen

Lösungskonzepten gesucht.

Ein weiteres Problem liegt darin, dass bei Talisman und Istok Gehälter

bezahlt werden, die im gesellschaftlichen Vergleich zu gering sind, um das

Abwandern von Mitarbeitern verhindern zu können. Damit hat vor allem

die Lebensgemeinschaft Istok zu kämpfen. Für die wenigen Menschen, die

auf Istok betreut werden, fehlen die Mitarbeiter. Die wenigen Mitarbeiter

leisten mit großem Einsatz Außerordentliches, mit viel Herz für die

betreuten Menschen, die auf das geschützte, ruhige und naturnahe Leben

an dem wunderbaren Lebensort Istok existentiell angewiesen sind. Ein

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Glück bedeutet für Istok das dort alljährlich stattfindende Sommercamp,

bei dem Jugendliche von West und Ost gemeinsam mit Hans Gammeter im

Rahmen notwendiger Restaurierungsprojekte konstruktiv tätig werden, und

das Leben der Gemeinschaft mitleben, zur großen Freude der Betreuten.

Noch einmal möchten wir uns bei allen Menschen, die Talisman und Istok

finanziell und tatkräftig geholfen haben, herzlich bedanken – denn ohne sie

wäre dasjenige, was möglich wird, eben nicht möglich.

Für die Arbeitsgemeinschaft Stefan Bohl

Leonid und Kolya

Das Lehrerkollegium

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Chronik zum Schuljahr 2018 2019

Wir..........ein kleines und doch so umfangreiches Wort. Diese wenigen

Buchstaben enthalten die unglaubliche Kraft und den Geist unserer

Schulgemeinschaft, die fähig ist, die Welt um uns zu ändern und unseren

Mitmenschen zahlreiche Augenblicke aus der Freude der gemeinsamen

Arbeit zu schenken. „Wir“ sind eine einmütige und einträchtige

Gemeinschaft von Gleichgesinnten, vereinigt durch eine gemeinsame Idee

anderen, und damit auch uns selbst, zu helfen. Uns geht es darum unser

Leben und das Leben unserer besonderen seelenpflege-bedürftigen Schüler

mit einem wahrhaften Sinn zu erfüllen.

In unserer Gemeinschaft finden sich Eltern zusammen, deren Kinder sehr

unterschiedlich alt sind und auch sehr unterschiedliche Förderbedürfnisse

haben. Einige arbeiten schon viele Jahre zusammen, und jeder von uns hat,

seinen Neigungen und Fähigkeiten entsprechend, seine besondere Aufgabe

gefunden: Da gibt es die Praktiker mit den „geschickten“ Händen oder die,

die sachkundig, etwas von Wirtschaft und Finanzen verstehen. Jeder erfüllt

seine eigenen Aufgaben und ist immer bereit zu helfen. Uns bewegt das

Motto: „Wer, wenn nicht ich?“ Es ist ein reines Vergnügen in solch einer

Gemeinschaft zu arbeiten.

Die Verwirklichung des Projektes „Sich entwickeln, schaffen,

helfen…“ unter der Unterstützung des Fonds der Präsidentenbeihilfen, hat

es noch einmal bewiesen: Alles Vorgenommene hat sich verwirklicht, die

Aufgaben sind zu 100% erfüllt.

Wieder erlebten wir viele schöne Feste in unserer Gemeinschaft: Das

Positive und Erneuernde der Frühlingsfeiertage, die Fastnachtswoche,

Ostern........Die folkloristischen, traditionellen Volksfeiertage führten wir

mit Hilfe unserer neuen Freunde durch – freiwillige Studenten von der

Musikfachschule. Die lustigen, talentvollen zukünftigen Künstler

schmückten durch ihre Teilnahme unsere Treffen, den Abschied vom

Winter, den Osterfeiertag - den Weißen Sonntag, sie verwandelten alles in

richtige Konzert-Vorstellungen. Die hellen Stimmen und die Laute der

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Musikinstrumente klangen in unseren Räumen, die allgemeine

Aufmerksamkeit heranziehend, und die Schulhaustreppe wurde zum Ort

improvisierter Szenen. Über dieses Projekt kamen wir in Kontakt mit

Studenten der Psychologie und der Pädagogik des Pädagogischen Institutes

der Irkutsker Universität. Einige dieser Studenten machten im Rahmen von

Praktika in unserer Schule wichtige Erfahrungen. Die Studenten der

unteren Semester wurden Zuhörer der Vorlesungs- und Trainingsreihe „Wir

lernen mit behinderten Menschen umzugehen“. Einige von Ihnen beenden

bald ihre Ausbildung und werden in der nächsten Zukunft ihre

selbstständige berufliche Arbeit beginnen. Möglicherweise bekommt

jemand den Wunsch, bei uns zu arbeiten.

Eine unserer Aufgaben in diesem Jahr lag im Kontakt mit der benachbarten

Stadtschule Nr. 10 und dem Angebot von gemeinsamen, schöpferischen

Projekten der Staatsschüler mit unseren Schülern in den Räumen der

Talisman-Schule. Anfangs waren sie noch etwas scheu und verwirrt -

wahrscheinlich fürchteten sie sich vor unseren Schülern. Doch dies legte

sich bald, und bald kamen sie gerne zu uns, zweimal in der Woche zur

gemeinsamen Unterrichts- und Projektarbeit. Unsere Helfer haben gelernt,

mit verschiedenen Materialien zu arbeiten (Wolle, Filz, Papier) und sie

haben sich in der Arbeit am Webstuhl versucht. Aber die Hauptsache war

Wir feiern Masliniza mit den Studenten der Musikschule

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das gemeinsame Schaffen und die Wechselwirkung in der Begegnung mit

unseren Schülern. Unsere Schüler haben sich an die Mädchen in Uniform

(sie sind Schülerinnen der Kadettenklasse) so gewöhnt, dass sie jedes Mal

nachfragten „Und wann kommen die Mädchen?“ Wenn diese einmal nicht

kommen konnten, waren sie betrübt.

Auch Oliver, ein junger Helfer von der Freiburger Waldorfschule besuchte

uns einige Zeit. Oliver hat sich als verantwortlicher, akkurater, feinfühliger

und verstehender Helfer gezeigt. Am Vormittag half er in der Unterstufe

und später bei den Schülern der Oberklassen in den Holz- und Handarbeit-

Werkstätten. Er nahm am Malunterricht teil, half bei der Vorbereitung der

Klassenspiele und war ein aktiver Teilnehmer bei einem dieser Spiele.

Gegen Ende seiner Zeit ließ uns Oliver wissen, dass die Zeit in der

Talisman-Schule für ihn wichtig war, voller interessanter und produktiver

Erfahrungen.

Mit der Schuljahresabschussfeier „Auf Wiedersehen, Schule!“ beendeten

wir unser Schuljahr. Wir bereiteten uns ernsthaft und gründlich darauf vor.

Unsere Haupthelden - die Zöglinge, die unsere Schule 10 Jahre besucht

hatten, zeigten uns ihre schöpferischen Abschlussarbeiten. Und auch die

jüngeren Schüler zeigten uns, was sie geschafft hatten.

Arbeit mit Schülern der Stadtschule Nr. 10

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Die Pädagogen berichteten von den Erfolgen jedes Kindes, und die

Zeugnisse und die Dankesbriefe für die Eltern wurden überreicht. Zum

Schluss erlebten wir die Schüleraufführung eines Theaterstücks nach der

burjatischen Legende - «Angarsker Perlen». Schon die Vorbereitung – die

Proben, das Anprobieren der Kostüme gefiel den Schülern sehr. Ein Teil

des Theaterstücks war ein Tanzstück, das die rhythmischen Übungen aus

dem Unterricht mit verschiedenen Gegenständen zur Grundlage hatte.

Dank einiger Zuschussmittel, konnten wir für das Theaterstück schöne

Kostüme herstellen. Es gibt den Wunsch, die Vorstellung für andere

Zuschauer zu wiederholen, und vielleicht an einem Theaterfestival

teilzunehmen.

Wir haben für unsere schöpferischen Arbeitskreise einen Stundenplan

erarbeitet, der uns sehr geholfen hat, die jeweiligen Arbeits- und

Schuleinheiten gut zu organisieren. Auf Grundlage dieses Planes wollen

wir im nächsten Schuljahr unsere Arbeit mit verschiedenen Materialien

fortsetzen. Besonders interessant war für viele die Arbeit mit Glasperlen,

das Flechten und die Stickerei, sowie die Arbeit mit der Wolle in

verschiedenen Techniken. Alle Erzeugnisse, die von den Zöglingen

hergestellt worden sind, präsentierten wir auf verschiedenen Messen und

Ausstellungen. Auch das Malen werden wir fortsetzen. Es ist die

Lieblingsbeschäftigung für alle: für die Kleinen und für die Erwachsenen.

Das ist richtige Zauberei, die vor aller Augen entsteht. Richtige

Meisterwerke sind dabei entstanden. Einige davon wurden bei der

Ausstellung am Ende des Schuljahres präsentiert.

Eine der wichtigsten Aufgaben unserer Schul- und Projektarbeit lag im

Aufheben der sozialen Isolation unserer Schüler und ihrer Familien. Alle

Teilnehmer unserer Projektarbeiten bekamen die Möglichkeit ihre

grenzenlosen, schöpferischen Fähigkeiten zu realisieren, ihre Talente und

Fertigkeiten zu zeigen. Sie erlebten mit großer Freude eine innere

Bereicherung im Entstehen neuer Begegnungen.

Jelena A. Jelisarjewa

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Die Schüler spielen die Legende „Angarsker Perlen“

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Die erste Klasse

Ich denke, dass dieses Schuljahr mit dem wichtigsten Ereignis - dem Bau

des neuen Gebäudes - ausgezeichnet ist! Und jetzt, nachdem das erste

Schuljahr im neuen Schulhaus hinter uns liegt, ist es für uns immer noch

wie ein kaum fassbares Wunder.

Dank der neuen Räume haben sich für uns und unsere Arbeit neue

Möglichkeiten und neue Horizonte eröffnet. So war es uns endlich möglich

die Zahl der Erstklassenschüler zu vergrößern.

Drei weitere Jungs haben sich der ersten Klasse angschlossen. Durch die

Aufnahme der neuen Schüler hat sich die Klasse nicht nur quantitativ

erweitert, auch qualitativ hat sich viel verändert. Die Schüler sind sehr

verschieden - manche sind sehr aktiv, manche weniger.

Im ersten Schuljahr ging es ganz wesentlich darum, die Schüler an das

Leben und Lernen in der Schule zu gewöhnen, zu lernen dem Lehrer

zuzuhören, sitzen zu bleiben und die Aufgabenstellung zu erfüllen. Für

viele unserer Schüler bedeutet das Sitzenbleiben über 15 – 20 Minuten und

dabei auch noch eine Arbeit zu erfüllen, eine große Herausforderung. Es

Die erste Klasse bei Musikunterricht

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kann Jahre dauern, bis dies endlich geschafft ist. Diesen Zeitabschnitt

können meistens die Eltern nicht aushalten. Sie wollen oft in einer

maximal kurzen Zeit positive Ergebnisse erfahren. Mit dem Ergebnis, dass

sie ihre Kinder wieder von der Schule nahmen, wenn nach noch nicht

einmal einem Monat das erwünschte Ergebnis nicht eintrat. Während des

Jahres besuchten sieben Schüler die Klasse in verschiedenen

Zeitintervallen.

Und trotzdem arbeitete die Klasse das ganze Jahr. Wir lernten alle

zusammen. Die Pädagogen lernten, die Lösungen und das Herangehen an

jeden Schüler zu finden. Die Kinder stellten uns täglich neue Aufgaben.

Ich glaube, zu Ende des Schuljahres haben die Kinder, die Talisman stabil

besuchten, schon ein wenig gelernt, sich dem Lernprozess anzuschließen.

Es ist nur der Anfang. Ich hoffe, sie erholen sich im Sommer, kriegen neue

Kräfte, und kehren in die Schule zurück.

Larissa.A. Belejewa, Pädagogin der 1. Klasse

Der Erstklässler Kolja bei einer Näharbeit

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Oh wie lecker – Kirill probiert den selbstgemachten Kolobok

Ein Klangerlebnis für Kirill

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Bericht einer Mutter

Ich möchte von der Talisman-Schule erzählen und mich im Namen meiner

ganzen Familie für die Bildung und Erziehung meines Sohnes Kirill an

dieser Schule bedanken!!!! Noch vor einem Jahr konnte ich mir nicht

vorstellen, dass es einen Ort und Menschen gibt, wo ich Kirill, mit seinen

Besonderheiten und seiner Art der Wahrnehmung, vertrauensvoll hingeben

kann. Eine Empfehlung führte uns dann zu der Talisman-Schule. Es ist eine

kleine Schule – mit wenigen Schülern, aber alle sind wie eine große,

einträchtige Familie. Die Schulstunden sind speziell für unsere Kinder

eingerichtet mit vereinfachten Aufgaben, dass die Schüler nicht ermüden

und das Interesse für den Unterricht nicht verlieren.

Mein Sohn Kirill hat Schreiben und Rechnen gelernt und sogar das Malen,

was mich äußerst verwundert hat, da er im Kindergarten und zu Hause auf

keine Weise malen wollte!!! Er wurde ernster, weniger faul, sorgfältiger.

Am Nachmittag lernen die Schüler verschiedene Handarbeiten z.B. das

Sticken, und sie machen Sportübungen. Auch das Kochen wird gelernt.

Das alles wurde für Kirill zum Beginn der Suche seiner Selbst in einem

selbstständigen Leben. Und für mich ist dies das Wichtigste! Ich möchte

noch erwähnen, dass es in der Schule auch einen Webstuhl gibt, ich

träumte von Kindheit an, daran zu arbeiten.

Als Mutter freue ich mich über seine neue Gewohnheit - den Tisch

abzuräumen und das Geschirr zu waschen. Alle Mütter von behinderten

Kindern werden mich verstehen, wie viel dies bedeutet!!! Mein besonderer

Dank gilt unserer Lehrerin Larissa Aleksandrowna Belejewa.

In der Schule "Pribajkalski Talisman" bereitet man Theaterstücke vor, man

fährt ins Grüne und zur pädagogischen Arbeit mit Pferden, was der

Entwicklung unserer Kinder geistig und schöpferisch hilft. Bis zur Schule

war Kirill mehr nervös und infantil, aber die Pädagogen verstanden es, zu

Kirill einen guten emotionalen Kontakt aufzubauen, in dem der Junge das

Vertrauen und die Achtung zu sich finden konnte ...

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Danke vielmals für die geleistete Arbeit, für die Achtung, die Annahme der

Besonderheiten unserer Kinder, für das wirksame und individuelle

Herangehen. Ungeachtet der Schwierigkeiten und der Hindernisse bei der

Entwicklung und dem Bau der neuen Schule. Die Pädagogen der Schule

bewegen sich vorwärts und helfen den Familien bei der Erziehung unserer

eigenartigen Kinder. Sie verändern das Verhalten der Gesellschaft zu den

Menschen mit den begrenzten Möglichkeiten und sie helfen ihnen zu

vollberechtigten Mitgliedern der Gesellschaft in der großen und

komplizierten Welt zu werden!!! Wir wünschen der Talisman-Schule viele

neue Erfolge und Errungenschaften bei Ihrer schweren und sehr nötigen,

wichtigen Sache!

Natalja A. Lapschichina

Kirill mit der ersten Klasse beim Michaelsfest

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Mein erstes Schuljahr als Lehrerin bei Talisman

Mein erstes Jahr als Mitarbeiterin der Schule „Pribajkalski Talisman“ liegt

hinter mir. Meine Hauptaufgabe war es, Helferin in der ersten Klasse bei

L.A. Belejewa zu sein. Außerdem führte ich bei einigen Schülern die

Massage und die Heilgymnastik durch. Meinen Beruf der

Heilgymnastiklehrerin habe ich durch die finanzielle Hilfe von

„Talisman“ lernen können. Es ist angenehm in der Lehrerschaft der

Talisman-Schule zu arbeiten.

Überhaupt kenne ich die Geschichte der Entwicklung und des Entstehens

von „Pribajkalski Talisman“ nicht nur vom Hörensagen, da meine Mutter

T.W. Gerassimowa zu den Gründerinnen der Schule gehörte. Als ich klein

war, nahm mich meine Mutter oft mit zur Arbeit und später war ich eine

Zeit lang als Helferin in den Handarbeitsstunden dabei.

Schon im Schuljahr 2017-2018 kam ich als Masseuse zur Schule. Und seit

diesem Schuljahr bin erstmals als vollwertige Mitarbeiterin der Talisman-

Schule.

Es ist prima, dass "Talisman" endlich dieses bemerkenswerte neue, warme,

geräumige, zweigeschossige Haus bekommen hat. Nun ist der Schule die

Möglichkeit gegeben, in gemütlichen Klassenzimmern zu arbeiten und

spezielle Räume für besondere Unterrichtseinheiten einzurichten: für das

Weben, für das Malen, und auch für die Massage wo ich gerade arbeitete.

Früher war es immer schwierig ein freies Klassenzimmer zu finden, um mit

den Kindern die Massage durchzuführen – außerdem war es nötig den

Massagetisch jedes Mal dorthin zu tragen, und dies war unbequem.

Ursprünglich hatte ich nicht geplant an der Talisman-Schule zu arbeiten,

aber es ist so gekommen, dass ich das ich nun dieses Schuljahr erlebt und

erfahren habe, und es hat mir gefallen. Die Arbeit hier lässt einen wachsen

und sich geistig entwickeln, sich in verschiedenen Tätigkeitssphären zu

zeigen und etwas Neues erfahren. Die Arbeit mit diesen besonderen

Kindern bedeutet überhaupt eine ständige Selbstentwicklung. Jedes Kind ist

individuell, kein Tag ist dem vorhergehenden ähnlich, man muss zu jeder

beliebigen Situation bereit sein. Es ist auch interessant, dass ich in

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bestimmten Momenten begonnen habe, die Kinder von "Talisman" nicht

einfach als hilfsbedürftige Kinder mit Problemen wahrzunehmen, sondern

als Menschen mit einer eigenartigen Schönheit und einem ganz besonderen

Potential.

Und natürlich möchte ich das Lehrerkollegium erwähnen. Das Kollegium

von „Talisman" ist nicht sehr groß, aber sehr eingespielt – eine

Gemeinschaft, wo jeder einen anderen unterstützen und ihm zur Hilfe

kommen kann.

Julja G. Gerassimowa

Julia und ihre Schüler beim Kreativunterricht

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Die neue Klasse für Malerei

Seit vielen Jahren wird für die Schüler der Talisman-Schule Malunterricht

durchgeführt. Bis zum vorigen Schuljahr fand der Unterricht in einem

kleinen Raum statt, in dem mit nicht mehr als vier Schülern komfortabel

gearbeitet werden konnte. Mit jedem weiteren Schüler war es zu eng.

Wenn wir weitere Menschen (Eltern, Studenten oder Kinder, die aus

irgendwelchen Gründen die Talisman-Schule nicht besuchen können) zum

Kennenlernen des Malunterrichtes einladen wollten, mussten wir in einen

größeren Raum umziehen. Weil aber in der kleinen Schule alle Räume

benötigt wurden, war es schwierig, einen freien Raum zu finden – es gab in

unserer Schule nicht genug Platz für alle unsere Stunden mit den Kindern.

Dass wir in diesem Schuljahr in unserem neuen Schulhaus mit seinen vielen

Räumen beginnen konnten, war ein großes Ereignis. Jetzt haben alle

Klassen ein eigenes Klassenzimmer, in dem man frei unterrichten kann.

Auch ein neues helles Zimmer für den Malunterricht haben wir einrichten

können. Jetzt ist es möglich, den Malunterricht für jede Schulklasse

vollständig mit allen Schülern durchzuführen, ohne dass es räumlich zu eng

wird.

Beim Malunterricht

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Dank des neuen Raumes konnten wir auch die ehemaligen Schüler der

Talisman-Schule zum Unterricht einladen. Während des ganzen Schuljahres

kamen die ehemaligen Zöglinge der Schule, jetzt schon erwachsene

Menschen, einmal pro Woche gern zum Malen. Auch konnte im neuen

geräumigen Klassenzimmer ein besonderer Unterricht im Formenzeichnen

für die Studenten der Irkutsker staatlichen pädagogischen Universität

stattfinden und für die neuen Eltern zum Kennenlernen der Schule.

Mit den Schülern der Profiklasse – den ältesten Schülern der Schule –

konnten wir auf große Rahmen gespannte Stoffe bemalen, als Geschenk für

die jüngsten Schüler der erste Klasse. Wir bemalten ein langes Stoffstück

mit Fußspuren zur Geschicklichkeitsübung für die Kleinen.

Allen, die uns geholfen haben, dieses neue helle Schulhaus zu bekommen,

möchte ich einen herzlichen Dank aussprechen.

Tatjana Gerassimowa, Mallehrerin

Stolze Malschüler

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Ein besonderes Projekt

Ich möchte Ihnen von einem Projekt berichten für das ich als Vertreterin der

Talismschule verantwortlich bin. 2018 hat „Pribajkalski Talisman“ an

einem öffentlichen Wettbewerb teilgenommen und diesen gewonnen. „Sich

entwickeln! Schaffen! Helfen! - wirksame Arbeitstechniken in der Arbeit

mit geistig behinderten Kindern und Jugendlichen“ war der Titel des

gewonnenen Projektes.

Die Hauptidee des Projektes ist die sichere Sozialisierung der Kinder und

Jugendlichen mit Behinderung in der Gesellschaft und beinhaltet

verschiedene gemeinsame Freizeitveranstaltungen für alle betreffenden

Menschen und Ihre Familien unter Begleitung von Schülern, Studenten und

Rentnern. Ein zentrales Anliegen dabei liegt darin die geunden Menschen

anzuregen sich für den behinderten Menschen zu öffnen, dessen

menschlichen Werte zu bemerken und ihn als einen Teil der Gesellschaft

wahrnehmen zu lernen.

In der Talismanschule wurden für die Schüler und Interessierte von Außen

35 verschiedene Arbeitskreise angeboten. Es wurde mit Stoff, Holz,

Herbstblättern, Teig, Filz, Wolle, Glasperlen, Wachs, Papier und weiteren

Materialien gearbeitet. Mit den Stoffen stellten wir Kostüme für eine

Theateraufführung her; aus dem Filz kreierten wir einen bunten

Blumenstrauss, aus den Perlen bastelten wir Schmuck und so entstanden

viele schöne Dinge aus den unterschiedlichsten Materialien.

Alle Beteiligten lernten sehr viel aus den Erfahrungen, die sie aus den

Arbeitskreisen für sich mitnehmen konnten. Sie lernten ihre Umwelt besser

verstehen, erfuhren über die verborgenen Eigenschaften der Materialien

neue klare Begriffe und Wörter kennen. Und sie machten neue

Bekanntschaften. Das vielfältige Tätigsein half ihnen bei der Entwicklung

der Selbstwahrnehmung, der Orientierungsfähigkeit, der Aufmerksamkeit,

Beobachtungsfähigkeit und Konzentration, stärkte die motorische

Koordination, regte sie an Problemsituationen selbst gut zu lösen und

eigene Tätitigkeiten gut zu planen.

Es war eine große Freude, von den den Kindern, den Eltern, den

Freiwilligen und den Gästen zum Abschluß der Projektwochen viele gute

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Rückmeldungen zu bekommen. Es hat ihnen gut gefallen, was bedeutet,

dass es uns gelungen ist.

Pädagoge-Psychologe S.M. Scharikowa

Ilja, Pascha und andere Teilnehmer zeigen ihre Arbeiten

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Briefes des Dankes

von Tschen-Jun-Taj L.W., der Mutter Antons

Ich möchte mich bei

allen Pädagogen der

Talisman-Schule für

die gute professionelle

Arbeit, das

pädagogische Talent

und die herzliche

Freigiebigkeit in der

Arbeit mit den

Schülern bedanken.

Ihre Erfahrung und ihr

ergebener Einsatz für

die Sache ermöglichen

unseren Kindern, sich

geistig und intellektuell zu entwickeln, Schritt für Schritt die Umwelt zu

erkennen, diese nicht zu fürchten, sich schöpferisch zu zeigen,

selbstständiger zu werden und Freunde zu gewinnen. Bedanken möchte ich

mich auch für die freundliche und warme Atmosphäre, die es unserem Sohn

Anton leicht macht, täglich gerne in die Schule zu gehen. Danke für die

Offenheit und Sorgsamkeit, gegenüber den Besonderheiten unseres Anton

und den anderen Schülern. Ich wünsche Ihnen Glück, gute Gesundheit und

Wohlergehen! Geduld und Optimismus! Viele Erfolge bei Ihrer schweren,

aber sehr nötigen und wichtigen Arbeit!

von Familie Makarowitsch

In diesem Jahr hat unser Sohn Iwan die Schule beendet. Wie schnell diese

Jahre verflogen sind! Unser Sohn hat sehr viel gelernt. Natürlich ist dies der

Verdienst aller Lehrer der Schule "Pribajkalski Talisman". Einen besonders

Anton

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herzlichen Dank möchten wir Olga W. Jemeljanowa aussprechen. Als sie

neu in die Schule kam, konnte sie der Klasse einen neuen

Entwicklungsimpuls in der Ausbildung geben. Ihr Optimismus, ihre

Energie und ihr Glaube an unsere Kinder verwundert, und verdient jegliche

Achtung. Wir bedanken uns bei dem ganzen Lehrkörper der Schule

"Pribajkalski Talisman" und wir wünschen Geduld bei der schweren Arbeit.

von Olga I. Zurkina, der Mutter von Kostja

Wir sind glücklich, dass es die ungewöhnliche Talisman-Schule in unserem

Leben und dem Leben unserer Kinder über viele Jahre hinweg gab.

Zusammen mit uns schufen Sie die Kindheit der Kinder, wuchsen,

überwanden die Schwierigkeiten in der Erziehung, übten sich in der

Iwan und Kostja

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Erfindungsgabe, fanden den Ausweg aus einer beliebigen Situation

bezüglich der Entwicklung der Kinder.

Danke für das offene Interesse an den Kindern, und dafür, dass alle Lehrer

gemeinsam ihren Schülern eine gemütliche, die Entwicklung und das

Schaffen der Kinder fördernde behagliche Atmosphäre gestalten konnten.

Sie sind reich an positiver Ausstrahlung, zeigen viel Geduld, tragen ein

Lächeln in die Arbeit und finden in sich die Kraft für diese komplizierte

Arbeit, Sie helfen den Schülern ihre Talente zu entdecken, Sie gestalten für

unsere Kinder helle, lustige Feiertage. Danke, dass es Sie gibt.

Wir respektieren Sie, dass Sie für sich diesen komplizierten Weg gewählt

haben und ihm bis jetzt treu bleiben. Möge das Leben Ihnen das Gute, dass

Sie den Kindern geben, vielfach zurückgeben und vermehren.

von Koljas Großmutter

Bei meinem Enkel Nikolaj, der seit 2 Jahren in Teilzeit die Talisman-Schule

besucht, habe ich bedeutsame positive Veränderung bemerkt. Nikolaj ist

viel selbständiger geworden: Beim Anziehen ist er schneller und braucht

weniger Hilfe. Er kann sich nun auch schon die Hände waschen. Ordnung

ist ihm wichtiger geworden. Je nach Stimmung kann er sein Spielzeug aus

eigenem Antrieb selbst aufräumen und er kann jetzt schon das Geschirr

abwaschen. Seine Konzentrationsfähigkeit hat sich verbessert, und er ist

ausdauernder geworden. Auch neigt er weniger zum Alleinsein im Rückzug.

Stattdessen sucht er von sich aus den Kontakt im Gespräch.

Sicherlich kann er noch einiges dazulernen, z.B. aktiver zu werden

und im Haushalt etwas mehr mitzuhelfen, aber mit dem, was erreicht ist,

sind wir sehr zufrieden.

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Kolja bei dem Kochunterricht

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Veränderungen im russischen Sozialsystem –

Die Rolle zivilgesellschaftlicher Organisationen

In den frühen 1990er Jahren begannen Eltern sich zu organisieren um ihre

Kinder mit Behinderungen zu fördern und ihnen eine Zukunftsperspektive

zu bieten damit sie am Leben in der Gesellschaft teilnehmen können. Vom

russischen Staat war zunächst keine Unterstützung zu erwarten. Freunde

und Fachleute aus dem Ausland halfen durch Vermittlung von Wissen und

unterstützten finanziell. Nachdem die ersten Hürden überwunden, Schulen

und Werkstätten der Gründungsphase entwachsen waren, begannen Eltern-

organisationen sich zu vernetzen um Erfahrungen auszutauschen, aber auch

um auf sich aufmerksam zu machen. Inzwischen finden sie bei staatlichen

Stellen Gehör und wirken bei Gesetzgebungen mit. Trotz dieser Pionierlei-

stung erhalten sie bis heute nur unzureichende finanzielle staatliche Unter-

stützung und sind auf externe Hilfe angewiesen.

Zur Stärkung der zivilgesellschaftlichen Einrichtungen, zur Förderung ihrer

Zusammenarbeit und des Erfahrungsaustausches finden seit mehreren Jah-

ren Deutsch-Russische Symposien im Rahmen partnerstädtischer Aktivitä-

ten statt mit dem Ziel Strukturen zur Eingliederung von Menschen mit Be-

hinderungen in die Gesellschaft zu entwickeln. Themen in 2017 und 2018

waren "Ambulante Pflegedienste und betreutes Wohnen" und "Gründung

von Sozialstationen", ins Auge gefasst ist "Beschäftigung und Arbeit". Or-

ganisiert werden diese Begegnungen federführend durch Bernd Schleberger

vom BDWO (Bundesverband Deutscher West-Ost Gesellschaften e.V.) und

den Einrichtungen in Pskov, die wegweisend in Russland sind. Finanziert

durch Mittel des Auswärtigen Amts und Stiftungen können sich Experten

gemeinnütziger Einrichtungen aus Russland und Deutschland treffen, Er-

fahrungen austauschen, diskutieren, und sich z.B. Werkstätten und Wohn-

projekte anschauen um mit neuen Ideen und Anregungen nach Hause zu

fahren. Dabei ist der Kontakt der russischen Kollegen untereinander ebenso

wichtig wie der mit den deutschen Partnern.

In den letzten Jahren interessieren sich zunehmend auch Experten aus den

Behörden verschiedener Regionen Russlands für diese fachlichen Begeg-

nungen. In 2017 nahmen der stellvertretende Sozialminister der Region

Irkutsk Aleksei Makarov und seine Kollegin Svetlana Kletskina auf Anre-

gung von Tatiana Kokina zum ersten Mal an einem solchen Symposium teil.

Sehr beeindruckt von den Konzepten des betreuten Wohnens, die dort vor-

gestellt worden sind, mieteten sie – kaum zurück – in der Dorfmitte von

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Bilchir, ca. 200 km nördlich von

Irkutsk, ein Holzhaus, in das vier jun-

ge erwachsene Menschen mit Behin-

derungen aus dem staatlichen Internat

am Rande der Ortschaft einzogen um

unter Betreuung eigenständiges Le-

ben zu trainieren.

Russland hat ebenso wie Deutschland

die UN-Behindertenrechtskonvention

unterzeichnet, und es ist erfreulich zu

sehen, wie sich das Bewusstsein bei

den russischen Behörden ändert und

wie engagiert sie die Umsetzung an-

gehen. Dabei können staatliche Ein-

richtungen von den zivilgesellschaft-

lichen Organisationen, die Förder-

konzepte für Menschen mit Behinde-

rungen bereits seit Beginn der 1990

Jahre erarbeitet haben, lernen. Kürz-

lich haben sich zum Beispiel Tatiana

Kokina und die Leiterin des staatli-

chen Internats in Bilchir zusammen

mit Betreuern und Bewohnern zu ei-

nem Erfahrungsaustausch in der je-

weiligen Einrichtung des anderen

getroffen. Nicht-staatliche Einrich-

tungen haben aber enorme Schwie-

rigkeiten die neuen Standards und

Auflagen zu erfüllen, weil sie nicht

über Zugriff auf finanzielle Mittel

verfügen wie die staatlichen Stellen.

Umso wichtiger ist eine gute Zusam-

menarbeit der gemeinnützigen Orga-

nisationen mit den Behörden. Es wird

kein Weg daran vorbeiführen, dass

die gemeinnützigen Einrichtungen Anerkennung durch die Behörden errei-

chen, damit sie, ausreichend finanziell ausgestattet, den Auftrag erhalten als

freie Träger Menschen mit Behinderungen zu fördern. Die Behörden bieten

Auf dem Symposium "Gründung von

Sozialstationen" in Berlin, 2018

Wohntraining in Bilchir

Irkutsker Experten Tatiana Kokina, Svetlana

Kletskina, Olga Dubrovina und Alexei

Makarov (v.l.n.r.) im Gespräch mit Silvia

Schmid, Vorsitzende der Lebenshilfe

Pforzheim Enzkreis e.V., 2. v.l.) auf dem

Symposium in Pskov 2017

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Schulungen an, um die nicht-staatlichen Organisationen mit den Anforde-

rungen an Sicherheit von Gebäuden, Barrierefreiheit und Raumgrößen ver-

traut zu machen. Schulungen beinhalten aber auch Informationen über An-

forderungen an die Qualifizierung von Mitarbeitern in den Einrichtungen.

Wie die nicht-staatlichen Einrichtungen bei dünner Finanzdecke und hoher

Mitarbeiter-Fluktuation diese Anforderungen erfüllen werden können, ist

bis jetzt jedoch nicht gelöst.

Um beiden Seiten, Vertreter russischer Behörden und gemeinnütziger Ein-

richtungen, Einblicke in das Zusammenwirken von Behörden, sozialen

Dienstleistern und Menschen mit Behinderungen am Beispiel Deutschland

zu ermöglichen, haben wir in 2017 und 2018 im Vorfeld oder Anschluss zu

den Symposien in Pskov und Berlin zusammen mit der Deutsch-Russischen

Gesellschaft Pforzheim und Enzkreis e.V. für Tatiana Kokina, Svetlana

Kletskina und Aleksei Makarov Informationsbesuche zur Arbeitsweise von

freien Trägern und der Sozialbehörden der Stadt Pforzheim und des Enz-

kreises organisiert. Eindrücke von den Aufenthalten geben folgende Fotos.

Tatiana Kokina (3.v.r.) zu Besuch bei der

Lebenshilfe Pforzheim Enzkreis e.V. Vorsit-

zende Silvia Schmid (3.v.l.), Geschäftsführer

Dirk Zeuchner (r.) (2017)

Tatiana Kokina, Manfred Becker, DRG

Pforzheim-Enzkrei,s und Joachim Hülsman,

Abteilungsleiter Sozialplanung im Sozialamt

der Stadt Pforzheim (2017)

Norbert Bogner, Geschäftsführer von

miteinanderleben service gGmbH erläutert

Tatiana Kokina das Lego-Recycling (2017)

Tatiana Kokina im Gespräch mit Stefan

Kindler-Schneider vom Sonderpädagogi-

schen Bildungs- und Beratungszentrum

Burghalde, Unterlengenhardt (2017)

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Im Gegenzug luden Alexei Makarov

und Svetlana Kletskina Arina Alstut

(Zentrum für Selbstbestimmtes Leben

Behinderter e.V., Erlangen), Katja

Kreeb (Dezernentin für Familie, Bildung und Soziales im Enzkreis), Bernd

Schleberger (BDWO) und mich als Vertreter aus dem deutschen Netzwerk

zur Sozialkonferenz nach Irkutsk ein, wo wir gemeinsam mit russischen

Experten Fachvorträge zu verschiedenen Themen hielten und uns über die

Fortschritte bei der Gestaltung der Eingliederungshilfen für Menschen mit

Behinderungen in der Region Irkutsk ein Bild machen konnten. Einige aus-

gewählte staatliche Einrichtungen sind nach modernen Förderkonzepten

umgestaltet worden und dienen nun als Multiplikatoren für andere in der

Region und darüber hinaus. Insgesamt nahmen ca. 125 meist Leiterinnen

von Einrichtungen aus 12 Regionen Russlands teil. Auch nicht-staatliche

Einrichtungen wie Istok unter der Leitung von Tatiana Kokina waren ver-

treten und vermittelten ihr Wissen und ihre praktische Erfahrungen z.B.

über betreutes Wohnen. Bei der Eingliederungshilfe wird die Region

Irkutsk innovative Konzepte verfolgen: Wegen der dünnen Besiedlung des

zwei Mal so großen Gebietes wie Deutschland ist der Aufbau eines dichten

Netzes sozialer Dienstleistungen wie in Deutschland nicht möglich. Es wird

deshalb derzeit ein online-Beratungssystem aufgebaut und getestet.

Schließen möchte ich meinen Bericht mit dem Motto von Aleksei Makarov:

Eingliederungshilfen für Menschen mit Behinderungen sollen rasch

umgesetzt werden, damit diese Menschen in Würde leben können. Jeder

Tag Verzögerung ist einer zu viel.

Jörg Göttlicher

Alexei Makarov (l) und Svetlana Kletskina

(2.v.r.) im Sozialamt der Stadt Pforzheim mit

Dezernat III Bürgermeister Frank Fillbrunn

(2.v.l) und Katharina Leicht, Vorsitzende der

DRG Pforzheim-Enzkreis (r.), 2018

Die beiden Irkutsker Behördenvertreter in einer

Wohneinheit der Lebenshilfe Pforzheim

Enzkreis e.V. im Haus Eutingen (2018)

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Masleniza auf Istok

Artjom

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Eine neue Kuh für Istok von der Deutsch-Russischen Gesellschaft

Pforzheim und Enzkreis e.V; oben v.l.n.r. Vorsitzende Katharina Leicht,

Galina und Tatiana; unten Reisegruppe und Valerij mit Kuh

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Istok 2019 – ein Bericht von Hans Gammeter Mit Nachrichten über die großen Überschwemmungen und die riesigen

Waldbrände in Sibirien im Kopfe, treffe ich in Irkutsk ein. Vorerst ist in

Irkutsk nichts von dem erlebbar. In Istok angekommen sehe ich die Natur in

üppigem Grün und vielen Blumen. Also scheint es, dass es sehr viel

geregnet hat.

Die katastrophalen Überschwemmungen gab es in Tulun und

Nischneudinsk, ca. 300 km westlich von Irkuts und die Waldbrände vor

allem im Krasnajorsker Oblast ca. 1000 km westlich, aber auch 1000 km

östlich in Tschita. Dies wird in den Nachrichten als Irkutsker Region

angegeben. Als ich Irkutsk verließ, regnete es anschließend 4 Tage nur, was

auch in der Irkutsker Region zu Überschwemmungen geführt hat.

In Istok erlebe ich eine friedliche Stimmung. Den Menschen mit einer

Behinderung geht es gut. Aber bei näherem Betrachten erlebe ich den

Mangel an Mitarbeitern. Es gibt 2 Teams von je 2 Mitarbeitern, die immer 3

Tage zusammenarbeiten, was eigentlich ein guter Rhythmus ist. Aber mit 2

Mitarbeitern ist eben nur das Nötigste zu erfüllen. Die 2 Teams sind

Ludmilla und Alexej sowie Tatiana und Valerj. Am Anfang konnte ich das

Fehlen der Kühe im Tagesrhythmus und auch auf dem Speiseplan spüren.

Zum Glück ist nun wenigstens eine Kuh wieder in Istok eingezogen. Eine

Kuh und ein Jungvieh waren Anfang Juni von der Weide gestohlen worden!

Die 3 alten Häuser, Sasna, Ribina und Kjedr weisen Alterungsspuren auf.

So ist die Entscheidung, welche Arbeit für das Sommercamp in Angriff

genommen werden soll, schnell gefällt. Wir wollen in Sasna 3 Wohnräume,

in Ribina den Eingangsraum und in Kjedr das Esszimmer sowie die

Veranda renovieren. Ein umfassenderes Programm ist nicht möglich, vor

allem, weil dieses Mal weniger Teilnehmer am Camp teilnehmen. Der

Grund dafür ist, dass viele freiwillige Helfer in den

Überschwemmungsgebieten Hilfe leisten. Für 3 Tage sind auch 3 Burschen

zum Camp gestoßen, aber sie waren nicht sehr motiviert und haben viel

Unruhe gebracht, so dass wir sie nach Hause geschickt haben.

Es zeigt sich schnell, dass die wenigen jungen Frauen, die dabei sind, mit

einem riesigen Elan an der Arbeit sind. Zuerst werden die Räume gereinigt,

dann das Mauerwerk ausgeflickt, Wände neu verputzt, Holzwerk

abgeschliffen, Wände und Decken gestrichen, Böden isoliert und neu

verlegt. Oft wird am Abend länger gearbeitet als geplant. So konnten wir

nach 10 Tagen stolz auf die ausgeführten Arbeiten zurückblicken. Nicht

ganz alle Arbeiten konnten abgeschlossen werden, aber dies wird sicher

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zum Teil in den nächsten Wochen noch nachgeholt.

Neben der Arbeit sind die sozialkulturellen Veranstaltungen wichtige

Elemente des Lebens in Istok. Am 7. Juli wurde das Ivan Kupala Fest

gefeiert, was unserm Johannifest oder Sonnenwendfest entspricht, mit Tanz

und Spielen um das Feuer. Abends wurde gespielt, gesungen und es wurden

über die soziale Arbeit Gespräche geführt. Zum Abschluss organisierten die

Camp-Teilnehmer für die Bewohner von Istok griechische Festspiele mit

Tanz und kreativen Arbeiten.

Wenn ich auf die Zeit in Istok zurückschaue, erkenne ich die Wichtigkeit

dieses Camps. Istok lebt auf mit all diesen jungen Menschen am Platz.

Dazu möchte ich noch die Teilnehmer aus Deutschland als wichtiges

Element bezeichnen. Danke Marlies, Annamaria und Achim für euren

Einsatz. Ihr habt viel zum guten Gelingen beigetragen.

Die Zukunft von Istok hängt wegen der fehlenden Mitarbeiter, an einem

dünnen Faden. Was sind die Gründe? Dies ist eine komplexe Frage: Istok

liegt auf dem Lande weit ausserhalb der Stadt Irkutsk. Die Betreuung von

Menschen mit einer Behinderung ist immer noch eine Angelegenheit von

den Müttern. Die finanzielle Grundlage dieser Arbeit lässt nur geringe

Gehälter zu. Für die 8 betreuten Menschen ist Istok jedoch die wichtige

Lebensgrundlage. Im Verlaufe dieser Jahre sind 2 neue Bewohner dazu

gestoßen, im wahrsten Sinne, aus der Psychiatrie herausgeholt worden. Sie

waren in katastrophalem Zustand und dank großem Einsatz der Mitarbeiter

haben sie sich wieder

zu ihrer eigenen

Individualität

zurückentwickelt!

Diese 2 Menschen

waren Schüler von

Talisman und hatten

nach der Schule

keinen Anschluss an

eine ihnen angepasste

Lebenssituation

gefunden.

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Mischa

Kirill, Mischa und Natalja

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Zwei Mütter erzählen von ihren Söhnen

Mischa Maksimovitsch Milizin 27.02.1998, 21 Jahre alt

Seine Diagnose: Quadriparese, Cerebralparese, schwere geistige Behinderung, Autismus.

Er spricht nicht.

Lebensgeschichte: Im September 2008, im Alter von 9 Jahren, kam Mischa in das

Waisenhaus in Bratsk für geistig behinderte Kinder. Im April 2009 wurde er ins

Irkutsker Waisenhaus für geistig behinderte Kinder verlegt, wo er bis April 2017

blieb. Durch den Aufenthalt im Irkutsker Waisenhaus war es möglich, dass Mischa

von 2010 bis 2016 täglich die Talisman-Schule besuchen konnte.

Nachdem er durch die Schulung und Ausbildung in der Talisman-Schule sehr gute

Fortschritte gemacht hatte, wurde er, mangels geeigneten Platzes, in das

neuropsychiatrische Internat in Angarsk eingewiesen. Dort verwandelte er sich

nach anderthalb Jahren in eine "Pflanze", da er ohne Begründung mit vielen

Medikamenten behandelt wurde. Infolgedessen nahm er innerhalb von 4 Monaten

15 kg an Gewicht zu. Er war in einem konstanten Zustand der Schläfrigkeit und

spontanem Ausscheiden von Speichel und anderen Körperausscheidungen. Sein

Verhalten hatte sich geändert. Er reagierte nicht mehr auf andere Menschen. Unter

dem Einfluss starker Medikamente schlief er ständig und blieb nicht länger als 15

Minuten wach.

Seit dem 16. Dezember 2018 ist Mischa nun in der Lebens-, und

Arbeitsgemeinschaft Istok. Nachdem die Verabreichung von Medikamenten

eingestellt wurde, kehrte er nach 2 Monaten in seinen vorherigen Zustand zurück.

In den nächsten drei Monaten erreichte Mischa wieder sein normales Gewicht und

seinen früheren emotionalen und sozialen Zustand. Dank der Sensibilität und der

aufmerksamen Haltung der Mitarbeiter in Istok! Heute gibt es wieder ein normales

menschliches Leben für ihn und vor allem für mich.

Nachts weine ich nicht mehr, weil ich weiß, dass Mischa nicht ständig hinter

verschlossenen Türen leben muss. Ich mache mir keine Sorgen mehr, dass er nicht

an einem Tisch zu essen bekommt. In Angarsk war er in einer Spezialeinheit für

pflegebedürftige Personen mit 22 anderen Menschen zusammen, und dort wurden

keine Mahlzeiten im gemeinsamen Speisesaal angeboten. Mischa konnte dort

nicht selbst aufstehen, und die ihm gegenüber stärkeren Menschen haben ihm

seine guten Kleider abgenommen. Er ging in zerrissenen Kleidern anderer Leute,

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die nicht seiner Größe entsprachen. Seit September 2018 durfte ich ihn nicht mehr

nach Hause nehmen.

Jetzt lebt Mischa seit Dezember 2018 in Istok. Ich bin ruhiger geworden, gehe

gerne zur Arbeit, und meine Gedanken und Gefühle werden nicht von den Sorgen

um mein Einzelkind geplagt. Im Zusammenhang mit der Diagnose von Mischa

konnten unsere Großeltern ihn nicht als Enkel akzeptieren. Nur ein finanzieller

Faden verbindet uns mit dem Vater des Kindes. Daher ist mir die Kommunikation

mit Verwandten über Mischa verschlossen.

Jetzt kann ich Mischa ungehindert in Istok besuchen. Wir können uns zusammen

zu Hause ausruhen und dann nach Istok zurückkehren. Er isst nicht mehr ein

Kilogramm Kekse und Pralinen auf einmal, weil er sicher ist, dass er immer etwas

zu essen bekommen wird und ihn niemand verbannt.

Mit freundlichen Grüßen Svetlana Ivanovna Militsyna.

Ich bedanke mich aus meinem mütterlichen Herzen bei all denen, die sich

meinem Sohn Kiril und anderen Kindern und jungen Erwachsenen, die in

der Talisman Schule und in der Wohngemeinschaft Istok leben, verbunden

fühlen. Solche Kinder gibt es an vielen Orten, die meist auf der Straße

anzutreffen sind. Aber für diejenigen, die das Glück hatten, nach Istok zu

Kirill und Mischa

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kommen, ist es ein Geschenk Gottes. Es ist ihr Schicksal, mit

gesundheitlichen Einschränkungen hier auf der Erde zu sein. Kein Geld

kann einen gesunden Organismus ersetzen. Aber die Kinder und jungen

Erwachsenen aus Talisman und Istok haben durch diejenigen, die ihnen

helfen und nahestehen, alles was sie brauchen. Sie sind wie ein Lichtstrahl,

der ihren Lebensweg erleuchtet.

Es fällt mir schwer, mit meinem Herzen und meinen Gedanken all das

auszudrücken, was sie für die Kinder tun und wieviel sie ihrem Leben

bedeuten. Schließlich findet das Leben dieser Kinder, durch all die

Menschen, Farbe und Schönheit. Denn Gott hat diesen helfenden Menschen

ein großes Herz geschenkt! Solange die Kinder diese Menschen um sich

haben, haben sie die Möglichkeit zu leben. Sie können ein gewöhnliches

Leben führen und fühlen sich nicht wie Ausgestoßene auf dieser Welt. Denn

all das ist mir vertraut, ich weiß, was Demütigung, Schmerz und Tränen

auslösen. Gefühle, die aufkommen, wenn mein Sohn einfach nicht als

Mensch betrachtet wird. Viele Nachbarn, Dorfbewohner, ja sogar Freunde,

können ihn beleidigen und erniedrigen.

Verzeihen sie mir, dass ich negative Dinge schreibe, aber in all den

gemeinsamen Jahren mit meinem Sohn bin ich hauptsächlich auf solch eine

negative Haltung gestoßen, einfach weil er anders ist! Als Mutter habe ich

unzählige Hürden, Trauer und Tränen durchlebt. Die Tatsache, dass der

Zufall mich in Kontakt mit der Talisman-Schule und später mit Istok

gebracht hat, ist für mich eine Gnade Gottes.

Ich habe ihn allein aufgezogen und ihm aus großer Liebe und Mitleid zu

viel erlaubt, sodass er mich nun nicht mehr als Mutter respektiert. Die Ärzte

haben gesehen, dass ich nicht mehr zurechtkomme, dass Istok nun ein guter

Weg für ihn ist. Ich kann es nicht ausdrücken in Worten, aber ich möchte

sagen, dass ich mir mein Leben ohne Istok und all die Bewohner einfach

nicht vorstellen kann. Nirgendwo habe ich so viel Güte und liebende

Herzen angetroffen. Hier kommt mir von den Mitarbeitern sehr viel

Verständnis für die Probleme entgegen.

Ich fühle mich ruhiger, wenn Kiril in Istok ist, als wenn er zu Hause oder

auf dem Hof, ohne meine ständige Begleitung ist. Der Gedanke macht mich

glücklich, dass er bei Menschen aufgehoben ist, die ihm alles Gute

wünschen und ihm helfen, ein normales menschliches Leben zu führen. Ich

glaube wirklich, dass er mit der Zeit Erfolg haben wird.

Vielen Dank an alle. Ich verneige mich tief und bin euch allen dankbar.

Elena B. Kazakova

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Bericht von Anna Maria, ehemalige Waldorfschülerin aus

Überlingen, über ihre Erlebnisse in Istok

Ich sitze in der kleinen, stickigen und viel zu kleinen Marschrutka. Ein

kleiner, überfüllter Bus, der aus der Stadt fährt und mich dann irgendwo an

der langen Strasse neben einem kleinen Dorf rauslässt. Die Tür fällt zu, der

Bus fährt weiter, und da stehe ich in Sibirien, nicht weit vom Baikal,

gefühlt im Nirgendwo. Irgendwo in der Ferne biegt ein kleiner Feldweg ab.

Er führt über große Felder und am Waldrand entlang. Dass irgendwo

nochmals Zivilisation sein muss, bestätigen mir einzig die matschigen

Fahrrillen eines Autos. Doch dann, nach 6 Kilometer Fussmarsch, tauchen

plötzlich die ehemaligen Kasernenhäuser von Istok auf.

Dass die Wohngemeinschaft für behinderte Menschen so weit entfernt vom

nächsten Dorf mitten im Birkenwald liegt, ist zunächst ein romantischer,

aber auch befremdender Eindruck. Doch mir wird schnell klar, dass Istok

kein abgeschiedener, einsamer Ort ist. Ich kenne niemanden hier und werde

doch begrüsst wie eine alte Bekannte. Ich bekomme jedes Mal aufs Neue

Gänsehaut, wenn ich an die Herzlichkeit denke, die mir an diesem Ort

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entgegengebracht wurde. Die Tür scheint hier für alle offen zu stehen. Und

Arbeit gibt es überall! Sei es im Gemüsegarten, in der Küche, der

Holzwerkstatt oder auf dem großen Gelände. Ein wunderschönes Erlebnis

war es zu beobachten, wie man hier durch das gemeinsame Arbeiten und

Erschaffen zusammenwächst. Eine ganz wesentliche Qualität des Gebens

und Nehmens durfte ich hier erfahren. Wie erfüllend es doch ist, seine Hilfe

einzubringen und gleichzeitig so viel Offenheit, Herzlichkeit und

Großzügigkeit zurückzubekommen. Ich glaube, das kam vor allem ganz

intensiv zum Tragen, als das Sommerlager im Juli begann und noch andere

junge Menschen nach Istok kamen. Gemeinsam wurde mit Freude

gearbeitet, renoviert und vor allem auch der Kontakt zwischen Bewohnern

und uns gepflegt. Es wurde gesungen, gespielt und gelacht. Ein Geben und

Nehmen, was ich schon erwähnt habe, und was an diesem besonderen Ort

Istok unglaublich herzlich und selbstlos gelebt wird. Ich kann mich für

diese wunderbare Zeit nur bedanken.

Anna Maria

Valerij, Galina und Anna Maria

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Sommercamp Istok vom 6. bis 16. Juli 2019

Mit viel Fleiß wird

renoviert... ...

...aber es braucht auch

die gemeinsamen

Mahlzeiten und die

verdiente Pause.

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„Istok ist ein Platz geworden, wo Menschen mit unterschiedlichen

Möglichkeiten einen Lebensort für ihre persönliche Entwicklung

gefunden haben.“

Diese Beschreibung der Lebens-, und Arbeitsgemeinschaft Istok konnte

während des Sommercamps erlebt werden. Die jungen Studenten aus

Irkutsk waren mit Elan an vielen Aktivitäten beteiligt.

Wiederum konnten die jugendlichen Teilnehmer wichtige

Lebenserfahrungen sammeln. Davon zeugen die Berichte der Teilnehmer

Ich bin allen Menschen dankbar, die dieses Lager unterstützt und

ermöglicht haben.

August 2019 Hans Gammeter

Istok ist für mich ein Lieblingsort geworden und das nun schon zum dritten

Mal. Es ist ein Ort mit neuen Möglichkeiten, mit viel Kraft und einer

lebhaften Spiritualität für die Zukunft. Es ist ein aufregendes Projekt mit

vielen guten Gesprächen und mit viel Lachen. Ich wollte mein Bestes geben

für alle Menschen, die hier leben und arbeiten. Ich wünsche Istok nur gute

und dankbare Menschen, und ich werde wiederkommen.

Tamara Mironova

Als ich hier ankam, war ich erstaunt und wollte zuerst nicht mitmachen.

Dafür schäme ich mich jetzt. Aber nach 3 Tagen habe ich mich in den Ort

verliebt, in die Landschaft, in die Menschen, in die Arbeit und die

abendlichen Zusammenkünfte am Feuer mit Gitarre und Gesang. Ich

möchte das Erlebte in mir weiterentwickeln. Lassen Sie mich ein großes

Dankeschön sagen. Ich werde wiederkommen und über den Sinn dieser

Arbeit nachdenken und mithelfen beim Aufbau der Arbeit in Istok.

Arina Schetrovskaja

Istok hat mich zu neuem Leben erweckt. Hier habe ich neue Freunde

gewonnen. Ich konnte erfahren, dass alle Menschen gleich sind, egal wie

sie aussehen. Es ist gut, dass es diesen Ort gibt. Ich konnte verstehen, dass

diese Arbeit und dieses Leben die Welt verändern werden. Hier sind

freundliche Menschen, die fröhliche Feste feiern.

Kristina Almetova

Istok ist ein Ort an dem ich viele neue Fähigkeiten erwerben konnte und

neue Menschen kennengelernt habe. Die Atmosphäre ist sehr warm und

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herzlich. Ich habe das Gefühl in eine große Familie aufgenommen zu sein

mit vielen sympathischen Menschen. Meine Seele konnte Ruhe finden und

ist erfüllt von dem Gefühl der Güte. Ich begann in einer neuen Art über

mein Leben nachzudenken. Ich habe neue Fähigkeiten im Renovieren von

Gebäuden gewonnen. Danke, Hans, für die gute Anleitung! Das Wichtigste

jedoch war die Begegnung mit den verschiedenen Menschen, die in Istok

leben. Dies ist eine grosse Bereicherung für meine berufliche Tätigkeit. Ich

möchte für die 10 Tage vielen Dank sagen. Ich würde gerne nächstes Jahr

wiederkommen.

Anastasia Vapnajar

Istok ist für mich die zweite Heimat und Familie geworden. Ich bin nun

schon das fünfte Mal im Sommercamp, und die Bewohner von Istok

werden immer mehr meine Freunde. Jedes Mal werde ich mit der guten

Energie dieses Platzes aufgeladen und kann viel Positives aufnehmen. Ich

lerne Neues kennen, nicht nur die körperliche Arbeit, sondern auch die

Arbeit an mir selbst. Ich sehe nur glückliche Menschen in Istok. Ich hoffe,

dass ich nächstes Jahr wiederkommen und viel Nützliches tun kann. Vielen

Dank für diese 10 tägige Gastfreundschaft und alles Gute für Istok.

Anja Swereva

Gruppenbild der Helfer

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Ich wurde nach Istok zum freiwilligen Lager eingeladen. Hier lernte ich

neue Menschen aus Deutschland und der Schweiz kennen. So hatte ich

Gelegenheit auf Englisch zu kommunizieren. Ich lernte mit Holz, Wolle

und Farbe zu arbeiten, was mich sehr inspiriert hat. Wenn ich wieder zu

Hause bin, will ich die deutsche Sprache lernen, mehr Lieder kennenlernen,

Gitarre spielen, fürs nächste Camp in Istok. Am Schluss des Camps

organisierten wir für alle delphische Festspiele, was sehr lustig und

interessant war.

Tamara Semenova

Volkstanz und Kunstprojekt

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Einnahmen, Ausgaben Übersicht – Talisman, Istok 2018/2019

Beträge D

(€)) Beträge CH

(SFR)

Übertrag und

Einnahmen 01.09.2018 – 31.08.2019

Übertrag aus Vorjahr Stand (31.08.2018) 61646.09 27559.93

Einnahmen Spenden (01.09.2018- 31.08.2019) 24073.00 16477.50

Summe Übertrag und Einnahmen (31.08.2018) 85719.09 44036.43

Ausgaben 01.09.2018 – 31.08.2019

Ausgaben Tagungsteilnahme von Istok Mitarbeitern

in St. Petersburg 1000.00

Sommercamp, Renovation an Gebäuden,

Kücheneinrichtung, Neukauf einer Kuh 4000.00

Hospitation von Fachkräften aus Russland

im Westen 744.97

Öffentlichkeitsarbeit (Druck Jahresbericht) 445.03

Zwischensumme Ausgaben 6190.00 0.00

Übertrag für Zeitspanne ab 01.09.2019 79529.09 44036.43

Summe

Ausgaben 01.09.2018 - 31.08.2019 und

Betrag für Unterstützung ab 01.09.2019

(Stand 31.08.2019)

85719.09 44036.43

Differenz

Übertrag Vorjahr plus Einnahmen

abzüglich Ausgaben und Übertrag für

die Zeitspanne ab 01.09.2019

0 0

Hinweis: Ein Teil der Spendengelder wird für uns durch gemeinnützige Organisationen verwaltet.

Bis zum Abruf sind diese Gelder juristisch Eigentum dieser Organisationen.

Die Beträge für die Zeitspanne ab 01.09.2019 sollen im Wesentlichen für die Einrichtung von

stadtnahen Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten für erwachsene Menschen mit Behinderungen verwendet

werden.

Finanzielle Eigenleistungen der Mitglieder der Arbeitsgruppe

Talisman/Istok betrugen im Berichtszeitraum ca. 1100 EUR und 2200 SFR.

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Kontakt Heilpädagogische Arbeitsgemeinschaft Talisman/Istok

Im Westen

Hans Gammeter

Sollmattweg 15, CH-3147 Mittelhäusern Tel. 0041 (0)31 842 0146

E-Mail: [email protected]

Jörg Göttlicher

Durlacher Allee 38, D-76131 Karlsruhe

E-Mail: [email protected]

Stefan Bohl

Wildtalstrasse 18, 79194 Gundellfingen Tel. 0761/580428

E-Mail: [email protected]

Internet: www.beryosa.de

In Russland

Tatjana Kokina, Russland, 664049 Irkutsk, Jubilenij

32/37 (Kontakt auf Englisch, MEZ +6 Sommer (MESZ

+7 , Winter)

Tel./Fax 007 (8)-950 125 37 71

E-Mail: [email protected]

Talisman-Schule (Kontakt meist nur auf Russisch) Tel. 007 3952 242469

Dorfgemeinschaft Istok Internet: www.facebook.com/PribajkalskijIstok/

Spenden oder Daueraufträge

In Deutschland

Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V.

Weinmeisterstrasse 16, 10178 Berlin

Tel. 030 61702630

Fax. 030 61702633

E-Mail: [email protected]

Internet: https://www.freunde-waldorf.de/waldorf-

weltweit/einrichtungen-weltweit/russland/irkutsk-

talismanistok

Postgirokonto Stuttgart

Stichwort für die Schule:

Stichwort für die Dorfinitiative:

BLZ 60010070, Kto. 39800704

Talisman 6361

Istok 6362

IBAN: DE91 6001 0070 0039 8007 04

SWIFT / BIC: PBNKDEFFXXX In der Schweiz

Hans Gammeter –Talisman

Freie Gemeinschaftsbank BCL

Zugunsten von

2.488.0 ACACIA 8392

ACACIA Fonds für Entwicklungszusammenarbeit

Konto 40-963-0

Nummer: IBAN: CH 93 0839 2000 0040 0800 6 BIC:

FRGGCHB1

Freie Gemeinschaftsbank, Basel Projektvermerk:

Talisman oder Istok

Besondere Hilfsmöglichkeiten für Talisman und Istok

*Daueraufträge *Patenschaften *Basare *ein Erbe für ... *

Veranstaltungen zugunsten von... (z.B. Chorkonzert,...) *Sammeln am

Arbeitsplatz, an der Schule etc. *Spende anstatt Geschenke (z.B.

Weihnachten, Geburtstage, ...), oder: Erzählen Sie von uns, geben

Prospekt und Jahresberichte weiter (bei uns anfordern.

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Sommercamp Teilnehmer vor der neu renovierten Wand

Kolja bei einer rhythmischen Übung