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Tampondruck – Theorie und Praxis Pröll KG Postfach 429 D-91773 Weissenburg i. Bay. Telefon: +49-9141-906-0 Fax: +49-9141-906-49 E-Mail: [email protected] http://www.proell.de

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Tampondruck – Theorie und Praxis

Pröll KGPostfach 429D-91773 Weissenburg i. Bay.Telefon: +49-9141-906-0Fax: +49-9141-906-49E-Mail: [email protected]://www.proell.de

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Inhaltsverzeichnis

Seite

1. Einleitung 3

2. Tampon 32.1 Form 32.2 Größe 42.3 Härte 42.4 Qualität 42.5 Lebensdauer 5

3. Klischee 53.1 Bandstahlklischee 53.2 Stahlklischee 63.3 Chromklischee 63.4 Kunststoffklischee 63.5 Sonstige Klischeearten 7

4. Tampondruckfarben 74.1 Aufbau 74.2 Farbeigenschaften 84.3 Farbsysteme 84.4 Lösemittelbasierte Farben 94.5 UV-härtende Farben 94.6 Wasserbasierte Farben 104.7 Verarbeitung 10

5. Tampondruckmaschinen 115.1 Maschinentypen 11

5.1.1 Tischmaschinen 125.1.2 Ständermaschinen 125.1.3 Einbaumaschinen 125.1.4 Universalmaschinen 125.1.5 Kippkopfmaschinen 125.1.6 Runddruck-Maschine 125.1.7 Rotations-Tampondruckmaschine 135.1.8 Karussellmaschine 13

5.2 Antriebskonzepte 135.3 Zusatzeinrichtungen 145.4 Offene und geschlossene Farbgebersysteme 145.5 Einrichten der Maschine 15

5.5.1 Tampon 155.5.2 Klischee 165.5.3 Farbe 165.5.4 Druckmaschine 16

6. Stärken und Alleinstellungsmerkmale des Tampondrucks 17

7. Druckprobleme 177.1 Fehlerquellen 187.2 Fehlereingrenzung 19

8. Schlussbetrachtung 19 1

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Anhang

Seite

Tampondruckfarben – Welche Farbe für welchen Bedruckstoff 20

Mögliche Druckprobleme – Problembeschreibungen und Lösungsvorschläge

� Tampon nimmt Farbe stellenweise nicht auf 22� Tampon gibt Farbe schlecht ab 23� Unzureichende Deckkraft 24� Passer stimmt nicht bei Mehrfarbendruck 25� Verzug im Druckbild 26� Unscharfer Druck 27� Kein sauberer Farbverlauf, Benetzungsstörungen 28� Überdruckbarkeit bei Mehrfarbendruck 29� Farbe stimmt nicht mit der Vorlage überein 30� Farbspritzer bzw. Fäden an den Konturen 31� Rasterpunkte sind (nicht) sichtbar 32� Feine Linien laufen zusammen 33� Flächen werden nicht vollflächig gedruckt 34� Kleine Lufteinschlüsse sichtbar 35� Druckbild ist verschmiert 36� Ungenügende Haftung der Farbe auf dem Substrat 37� Glanzgrad nicht erreichbar 38

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1. Einleitung

Der Tampondruck eröffnete neue Möglichkeiten, die mit herkömmlichen Druck-verfahren nicht, oder nur sehr umständlich zu verwirklichen und teuer waren. Erersetzt auch teilweise andere Dekorationsverfahren, wie z. B. Siebdruck, Etiket-tieren oder Heißprägen.

Die Druckform des Tampondrucks ist eine geätzte Stahl- oder ausgewascheneFotopolymerplatte. Wie bei der Tiefdruckform liegen die druckenden Bildelementevertieft in der nicht druckenden Oberfläche. Beim Druckvorgang wird die Druck-platte mit der Druckfarbe überzogen. Ein Rakel streicht die überschüssige Farbevon der Oberfläche der Platte ab. Die restliche Druckfarbe verbleibt in denVertiefungen. Ein weich- elastischer Tampon überträgt die Farbe aus den Ver-tiefungen der Druckform auf den Bedruckstoff.

Die Anwendungsgebiete des Tampondrucks sind zwischenzeitlich so umfang-reich, dass man täglich mit tamponbedruckten Gegenständen konfrontiert wird.Typische Einsatzgebiete sind Werbeartikel wie z. B. Feuerzeuge, Schreibgeräteaber auch Spielwaren sowie Gehäuse, Schalter, Tasten, Hebel und Knöpfe in derAutomobil- und Elektroindustrie.

2. Tampon

Der Tampon nimmt das Druckbild vom Klischee auf, transportiert den Farbfilm aufdas Druckgut und gibt ihn dort wieder ab. Dazu muss der Tampon so beschaffensein, dass er sich einerseits leicht verformen lässt, aber andererseits einenverzugsfreien Übertrag des Druckbildes gewährleistet.

Drucktampons sind Silikonstempel, die in den unterschiedlichsten Formen,Härten und Qualitäten hergestellt werden. Das Rohmaterial ist Silikonkautschuk.

2.1 Form

Alle Standard-Tamponformen weisen ein gemeinsames Merkmal auf: Sie sind ander Druckoberfläche gewölbt und an den Seitenflächen zur Druckmitte hinangeschrägt. Die Oberflächenwölbung beeinflusst die Farbübertragung, dieseitliche Anschrägung gibt dem Tampon die notwendige Stabilität, umverzugfreie Drucke zu erhalten. Die Idealform liegt bei einem halbrunden, spitzenTampon. Dieser rollt sich nach allen Seiten gleich gut ab und vermeidet soLufteinschlüsse. Durch diese Abrollbewegung kann der Tampon die Farbe sehrgut vom Klischee aufnehmen und auf dem zu bedruckenden Teil abgeben. Nichtalle zu bedruckenden Gegenstände oder Druckbilder lassen jedoch die obenbeschriebene Idealform zu, so dass auch eckige oder längliche Formen eingesetztwerden müssen. Bei den eckigen Formen sollte auch auf einen möglichst spitzenMittelpunkt geachtet werden, um ebenfalls eine gute Abrollbewegung zugewährleisten. Die länglichen Tampons sind vom Druckergebnis her meistschlechter, da hier eine Abrollbewegung nach nur zwei Seiten stattfinden kann. 3

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2.2 Größe

Um einen präzisen, verzugsfreien Druck zu erhalten, sollte der Tampon so großwie möglich ausgewählt werden. Je geringer der Tampon sich beim Druckvor-gang verformt, desto exakter ist das Druckbild. Insbesondere bei “Problemdrucken“,bei denen Ecken genau im Winkel wiedergegeben werden sollen, muss der Tam-pon größer als das eigentliche Druckbild sein. Der Nachteil des großen Tampon-volumens liegt darin, dass ein sehr großer Tampon eine entsprechend großeDruckmaschine erfordert und ein großer Tampon eher durch die Maschinen-bewegung zum Vibrieren neigt als ein Tampon von geringerer Masse. Ferner liegtder Preis erheblich höher, da die Tamponpreise hauptsächlich nach dem Materi-algewicht errechnet werden.

2.3 Härte

Tampons werden normalerweise in unterschiedlichen Härtegraden zwischen2 und 18 Shore A angeboten. Aber auch Sonderhärten von 0 Shore A bis über 40Shore A können zur Anwendung kommen. Dabei gilt: Je größer die Zahl, destohärter der Tampon.

Die Härte beeinflusst vor allem die Druckbildqualität und die Lebensdauer. Einharter Tampon kann den Druck sehr gut wiedergeben und hat durch seine hohemechanische Festigkeit eine längere Lebensdauer. Oft kann diese Härte nicht aus-genutzt werden, da der Tampon das Druckgut beschädigen würde. Ebenso mussbei Teilen mit starken Wölbungen ein weicherer Tampon eingesetzt werden, dasich dieser im Gegensatz zu einem sehr harten Tampon besser der Oberflächeanpassen kann. Die Auswahl des Tampon-Härtegrades hängt natürlich auch mitder Druckkraft der verwendeten Tampondruckmaschine zusammen. Beientsprechend großen, harten Tampons kommen viele Druckmaschinen schnell andie Grenzen ihrer Leistung.

2.4 Qualität

Grundsätzlich gibt es beim Silikonmaterial zwei unterschiedliche Systeme:kondensationsvernetzender und additionsvernetzender Kautschuk.

Mechanische Eigenschaften wie z. B. die Weiterreißfestigkeit oder auch dieQuellbeständigkeit gegenüber Lösungsmitteln sind bei additionsvernetzendenMaterialien besser als bei kondensationsvernetzenden Systemen. Allerdings sinddie Rohstoffe in der Beschaffung teuerer. Die Oberflächenbeschaffenheit des Tam-pons ist mit entscheidend für die Druckqualität. Kleinste Verunreinigungen oderLufteinschlüsse durch Fehler bei der Herstellung führen zu einem unsauberenDruckbild. Neue Tampons neigen zunächst dazu die Farbe vom Klischee schlechtaufzunehmen. Einige Drucke auf Papier, oder kurzes Reinigen mit Alkohol oderSpiritus beheben diese Unzulänglichkeit. Reinigt man den Tampon mit aggressi-ven Mitteln wie z. B. Farbverdünner, so kann dies zu einer etwas schlechterenFarbübertragung führen. Ist ein Tampon nach einiger Zeit “eingelaufen“, emp- 4

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fiehlt es sich, den Tampon nur noch mit Klebeband abzutupfen, um ihn von Staubzu befreien.

2.5 Lebensdauer

Im Normalfall können mit einem Tampon ca. 50.000 bis 100.000 Drucke erzieltwerden. Dies ist jedoch abhängig von den Anforderungen an die Druckqualitätund der Art der verwendeten Druckfarben. Bei Einkomponentenfarben ist dieLebensdauer meist länger, bei Zweikomponentenfarben kürzer. Aber auch Form,Größe und Härte des Tampons sowie die Form des Druckgutes beeinflussen dieTamponlebensdauer. Bei sehr scharfkantigen Ecken oder sehr starker Wölbungdes zu bedruckenden Teiles kann der Tampon schon nach ca. 1.000 bis 5.000 Dru-cken mechanisch beschädigt sein.

Die Lebensdauer eines Tampons kann durch schonende Reinigung und durchBehandlung mit Silikonöl deutlich verlängert werden.

3. Klischee

Das Klischee ist der Träger des Druckmotivs. Je nach gewünschter Druckqualitätund Auflagenhöhe werden verschiedene Klischeearten eingesetzt.

Im Klischee ist das Druckbild vertieft eingeätzt oder ausgewaschen. Für problem-loses Einrichten und Drucken sollte der Abstand des Druckbildes zur Außenkantemindestens 25 mm betragen. Dabei sollte das Druckbild immer in der Plattenmitteliegen. Bei langen oder feinen Strichen muss das Druckbild um ca. 5° bis 15°schräg zum Rakelweg verlaufen, damit das Rakelmesser nicht zu tief eintauchtund dadurch zuviel Farbe herauszieht. In zahlreichen Versuchen hat sich gezeigt,dass sich eine Ätztiefe von ca. 25 µm für das Tampondruckverfahren am besteneignet. Da der Drucktampon nur eine begrenzte Farbmenge übertragen kann, isteine größere Tiefe nicht sinnvoll. Bei einer Ätztiefe von 25 µm nimmt der Tamponnur etwa 12 µm Farbfilm ab. Der Rest verbleibt in der Vertiefung des Klischees. Dader Farbfilm zu etwa 40 % – 60 % aus Verdünner besteht, der während des Über-tragens und beim Trocknen auf dem Druckgut verdunstet, verbleiben effektiv etwa8 µm – 5 µm, in manchen Fällen lediglich 2 µm Farbschichtstärke auf demDruckgut. Abweichend von obiger Angabe werden sehr feine Schriften ca. 15 µm,sehr großflächige Motive bis zu 30 µm geätzt. Bei sehr großen Flächen kann dasEintauchen des Rakelmessers durch Einätzen eines Rasters vermieden werden.

3.1 Bandstahlklischee

Hierbei handelt es sich um 0,5 mm starken Federbandstahl mit einer feinen Ober-fläche und einer Härte von ca. 48 bis 54 Rockwell. In der Druckmaschine wird derBandstahl mittels einer Metallplatte im Farbbecken gehalten.

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Der Vorteil des Bandstahlklischees gegenüber dem Kunststoffklischee liegt darin,dass hier innerhalb desselben Klischees sowohl mit als auch ohne Raster gear-beitet werden kann. Ebenso sind Stufenätzungen möglich, d. h. bestimmte Teiledes Druckbildes können flacher oder tiefer geätzt werden. Die Auflagenhöhe hängtvon der Maschinenart und -einstellung ab, da das Bandstahlklischee eine etwasgeringere Härte als das Rakelmesser hat. In der Praxis werden Standzeiten zwi-schen 20.000 bis 100.000 Drucken erzielt.

3.2 Stahlklischee

Dieses klassische Klischee wird aus einem hochwertigen, abriebfesten Spezial-stahl hergestellt. Einsatzgebiet ist vor allem der industrielle Bereich. Stahlkli-schees eignen sich ganz besonders für sehr hohe Druckauflagen und fürgeschlossene Farbsysteme. Die Qualität dieser Klischees ist unerreicht. Diesergibt sich aus den Merkmalen wie absolute Konturenschärfe, mehrstufigeÄtzungen, Verwendung von Rastern aller Art, sehr feine Oberfläche sowie geringemechanische Verletzbarkeit und extrem hohe Auflagenbeständigkeit. Die Auf-lagenhöhe dieser Klischees liegt bei mind. 1.000.000 Rakelungen.

3.3 Chromklischee

Bei dem Chromklischee handelt es sich um eine Messingfolie mit einer Hart-chromauflage, die photobeschichtet ist. In der Druckmaschine kann das Chrom-klischee nur mit Vakuumplatte oder Doppelklebeband eingesetzt werden. Die Her-stellung ist relativ aufwendig und es fallen Stoffe an, die entsorgt werden müssen.Die Vorteile des Chromklischees liegen in der relativ hohen Auflagenbeständigkeitmit ca. 100.000 Rakelungen, sowie in möglichen Stufenätzungen.

3.4 Kunststoffklischee

Kunststoffklischees bestehen aus einer UV-lichtempfindlichen Kunststoffschicht,die im Allgemeinen mittels einer Haftschicht auf einer Metallträgerplatte befestigtist. Bei den Kunststoffklischees gibt es sowohl Ein- als auch Zweischicht-Material.Beim Zweischicht-Material wird grundsätzlich die oberste Schicht von ca. 25 µmbeim Entwickeln abgetragen. Dieses Klischee eignet sich nicht für Rastermotive.Die Entwicklung des Einschicht-Materials erfolgt in einer bis zu 400 µm tiefenSchicht. Die Tiefe wird durch die Verwendung eines Rasters und die Belich-tungszeit gesteuert. Die Auflagenbeständigkeit liegt in der Größenordnung vonmehreren zehntausend Rakelbewegungen, bei optimalen Bedingungen sind100.000 Drucke erreichbar.

Anwendungsgebiete dieser Klischees sind hauptsächlich Andrucke, Vorserienoder kleinere Auflagen.

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3.5 Sonstige Klischeearten

Im Tampondruck werden noch zwei weitere Klischeearten eingesetzt. Für Rota-tionstampondruckmaschinen werden Stahlwalzen benötigt. Da teilweise um 360°bedruckt wird, ist die Filmmontage und Herstellung der Walzen sehr aufwendig.Ebenso sind spezielle Ätzanlagen notwendig.

In vielen industriellen Fertigungsbereichen kommen häufig wechselnde Codierun-gen wie z. B. Fertigungsdatum, Chargen-Nummern, Modell-Nummern etc. vor.Um ständige Neuanfertigungen von Klischees und deren Auswechslung in derProduktion zu vermeiden, empfiehlt es sich, Codierklischees bzw. Codierstäbeeinzusetzen. Diese Klischees haben die gleiche Stärke wie Stahlklischees, sindjedoch an den beiden Längsseiten geschliffen. Dadurch liegen die Stäbe sehr enganeinander und können im Farbbecken gegeneinander verschoben werden.Durch das Verschieben können beliebige Zahlen- und Buchstabenkombinationengedruckt werden, ohne dass die laufende Produktion lange unterbrochen werdenmuss.

4. Tampondruckfarben

Um eine optimale Druckqualität zu erhalten, müssen spezielle Tampondruck-farben eingesetzt werden. Diese Farben weisen eine sehr hohe Pigmentierung auf,da im Tampondruckverfahren nur eine sehr geringe Farbmenge übertragen wird.Die Farbe soll möglichst folgende Eigenschaften haben:

- Einfache Verarbeitung - Lange Topfzeit im Farbbecken- Gesundheitlich unbedenklich- Umweltverträglich- Leicht zu reinigen- Haftung auf allen Teilen und Materialien möglichst ohne Vor- oder Nach-

behandlung- Ein Farbsystem für möglichst alle Bedruckstoffe

Je nach Anwendungsbereich des Bedruckstoffes sind die Anforderungen an dieFarbe sehr unterschiedlich. Bei einer reinen Kennzeichnung werden nur geringe,bei einer Dekoration sehr hohe Ansprüche gestellt.

4.1 Aufbau

Farben bestehen aus Bindemitteln, Pigmenten, Füllstoffen, Lösemitteln und Addi-tiven. Daraus ergeben sich die speziellen Eigenschaften der einzelnen Farb-systeme.

Das Bindemittel einer Tampondruckfarbe besteht aus einem oder mehrerenHarzen. Da die Harze in der Regel in Granulat- oder Pulverform vorliegen, müssendiese in einem geeigneten Lösemittel (-gemisch) gelöst werden. Die Auswahl undKombination der Harze entscheiden über das spätere Einsatzgebiet und die 7

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Eigenschaften der Farbe, z. B. Haftung auf verschiedenen Bedruckstoffen, denGlanzgrad und die Beständigkeit gegen Chemikalien.

Die Lösemittel unterscheiden sich vor allem in ihrer Verdunstungs-geschwindigkeit und ihrem Lösungsvermögen. Die Kombination der Lösemittel ineiner Tampondruckfarbe bestimmen das Trocknungsverhalten und damit auch dieDruckgeschwindigkeit sowie die Farbhaftung auf anlösbaren Bedruckstoffen.

Lösemittel unterteilt man in Verdünner und Verzögerer. Verzögerer haben im Tam-pondruck fast keine Bedeutung, da die Druckfolge meist sehr schnell ist. Lediglichbei langsamer Druckfolge und der Verwendung sehr schnell trocknender Farb-systeme wie KS-U sind Verzögerer notwendig. Ein zu langsam verdunstenderVerzögerer kann das Druckergebnis negativ beeinflussen. Die Verdünner bestehenaus Lösemitteln, wie sie bereits in den entsprechenden Farbsystemen enthaltensind. Mit der Farbe im richtigen Verhältnis gemischt, ergeben sie die gewünschteViskosität, eine der Grundvoraussetzungen um Farben zu übertragen. Damit näm-lich der Tampon die Farbe übertragen kann, ist es notwendig, dass ein Teil desVerdünners bereits beim Übertragen verdunstet und so auf dem Tampon ein kle-briger Farbfilm entsteht.

Die Pigmente in einer Tampondruckfarbe geben der Farbe den Farbton und be-stimmen die Deckkraft. Man unterscheidet zwischen organischen und anorgani-schen Pigmenten. Schwermetallhaltige Pigmente werden nicht mehr verwendet.

Additive sind Zusatzstoffe, die meist nur in kleinen Mengen eingesetzt werden.Ihre Wirkung dient zur Feinabstimmung der Farbeigenschaften, wie etwa desFarbverlaufs, der Viskosität oder auch der Oberflächenbeschaffenheit. Es handeltsich hierbei z. B. um Verlaufmittel, Verdickungsmittel oder Wachse.

4.2 Farbeigenschaften

An den fertigen Druck, egal auf welches Material, werden die unterschiedlichstenAnforderungen gestellt:

- Das Druckbild soll matt, seidenglänzend, glänzend oder hochglänzend sein.- Die Farbe soll chemikalienbeständig, spülmaschinenfest, UV-beständig,

kratzfest, salzwasser-beständig oder speichel- und schweißfest sein.- Der Druck soll deckend oder lasierend sein.

Diese Vielzahl sich teilweise widersprechender Eigenschaften zeigt, dass unter-schiedliche Farbtypen unbedingt notwendig sind.

4.3 Farbsysteme

Tampondruckfarben lassen sich aufgrund ihrer Trocknungsart einteilen in:- Physikalisch trocknende Farben (Einkomponentenfarben)- Chemisch härtende Farben (Zweikomponentenfarben)- Einbrennfarben- UV-härtende Farben

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4.4 Lösemittelbasierte Farben

Die Einkomponentenfarben werden mit einem Verdünner auf die gewünschteViskosität eingestellt. Sie trocknen durch den physikalischen Vorgang derVerdunstung der enthaltenen Lösemittel. Gleichzeitig wird bei thermoplastischenUntergründen wie z. B. Polystyrol, Polycarbonat und PVC der Untergrundangelöst. Durch dieses “Anlösen“ der Substratoberfläche entsteht ein direkterVerbund zwischen Farbe und Bedruckstoff. Eine hohe Katzfestigkeit und guteFarbhaftung sind hier meist kein Problem.

Die Zweikomponentenfarbsysteme weisen eine sehr hohe Chemi-kalienbeständigkeit mit guter Haft- und Kratzfestigkeit speziell auf schwierigenUntergründen auf. Der Farbe muss ein Härter zugegeben werden, der mit demBindemittel chemisch reagiert. Hierbei ist zu beachten, dass der Härter im richti-gen Mischungsverhältnis zugegeben wird. Die Zugabe soll kurz vor dem Druckerfolgen, da die Farbe nach der Härterzugabe nur eine begrenzte Zeit verarbeitbarist. Die vollständige Aushärtung und Haftung dieser Farbsysteme ist von derUmgebungstemperatur abhängig und wird bei Raumtemperatur (ca. 20 °C) meisterst nach einigen Tagen erreicht. Sehr oft wird hier der Fehler begangen, dassHaftungs- und Kratztests viel zu frühzeitig vorgenommen werden. Ein Blick in diejeweiligen Technischen Mitteilungen von Pröll ist unerlässlich.

Einbrennfarben weisen vergleichbare Eigenschaften wie Zweikomponentenfar-ben auf. Bei der chemischen Reaktion dieser Farbsysteme handelt es sich um eineVernetzung des Bindemittels, die nicht bei Raumtemperatur, sondern nur unterEinwirkung hoher Temperaturen stattfindet.

Oxidativ trocknende Farben härten durch Reaktion mit Luftsauerstoff. DieserProzess läuft relativ langsam ab, der Endzustand wird bei Raumtemperatur nacheinigen Tagen erreicht.

4.5 UV-härtende Farben

Der Farbübertrag im Tampondruck basiert normalerweise auf Lösemittelverduns-tung der Tampondruckfarbe. Der Farbfilm wird hierdurch an seiner Oberflächeklebrig wodurch das Adhäsionsverhalten der Farbe verändert wird. Die Farbe sollals Film übertragen werden, um optimale Ergebnisse hinsichtlich der Deckkraftund der Randschärfe zu erzielen. Diese Farbübertragung widerspricht der UV-Technologie. Durch das Fehlen der Lösemittel in den UV-Farben verändert sich dieFarbfilmoberfläche nicht. Die Übertragung findet im “nassen Zustand“ statt, sodass der Farbtransfer erschwert wird.

Einsatzgebiet der UV-härtenden Farben ist vor allem der industrielle Tampondruckbei hohen Stückzahlen der zu bedruckenden Teile.

Vorteile der UV-Farben sind:

- Kein Eintrocknen der Farbe auf dem bzw. im Klischee- Hohe Produktionssicherheit bei immer gleichbleibender Qualität der Druckfarbe 9

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- Abnutzung der Klischees oder Rakelsysteme weitaus geringer gegenüberLösemittelfarben

- Sofortige Trocknung durch das UV-Licht -> Teile sind sofort weiterverarbeitbar- Keine Lösemittelemission

Demgegenüber stehen folgende Nachteile:

- Die Deckkraft der Farbe ist begrenzt und abhängig von der zur Verfügungstehenden UV-Trockner-Leistung.

- Rakelschatten werden teilweise vom Tampon mit übertragen.- Tamponreinigung über Klebebänder nur bedingt möglich, da die Farbe am

Tampon keine Klebkraft wie z. B. konventionelle Farben entwickelt.- Die Übertragungsgenauigkeit der UV-Farbe für hohe Ansprüche an das Druck-

bild erreicht die Qualität von Lösemittelfarben nicht.

4.6 Wasserbasierte Farben

Im Tampondruckverfahren hat sich der Einsatz von wasserbasierten Farben nichtdurchgesetzt, da die Druckfolge nur sehr langsam erfolgen kann. Der Einsatz vonWasser als Lösemittel kann die notwendigen Eigenschaften der schnellen Trock-nung, Klebrigkeit und Farbhaftung nicht erzielen, da Wasser z. B. wesentlichlangsamer verdunstet als die üblichen Verdünner.

4.7 Verarbeitung

Durch Zugabe von Verdünner und evtl. Härter wird die Farbe druckfertig ein-gestellt. Da bei den meist geringen Farbmengen, die zur Füllung der Farbbeckenoder Farbtöpfe nötig sind, bereits einige Gramm eine erhebliche Abweichungdarstellen, müssen die einzelnen Komponenten sorgfältig eingewogen werden.

Aber selbst wenn die Farbe druckfertig eingestellt ist, sind u. U. weitere Maßnah-men zu ergreifen, um den Druck überhaupt erst zu ermöglichen. Denn einigeBedruckstoffe wie z. B. bestimmte Kunststoffe lassen sich nur nach einer Vor-behandlung bedrucken, bzw. benötigen zum Erzielen der Farbhaftung eine Nach-behandlung.Bedruckstoffe, die mit einem Ölfilm oder mit Silikon verunreinigt sind, könnenohne Vorreinigung nicht bedruckt werden. Manche Teile sind so empfindlich, dassselbst Fingerschweiß das Druckergebnis bzw. die Farbhaftung negativ beeinflusst.Die einfachste Methode, die Bedruckstoffe zu reinigen, ist hier das Abwischen mitAlkohol.

Für Kunststoffe wie Polypropylen oder Polyethylen kann eine Vorbehandlungbeispielsweise durch Corona oder Beflammen erfolgen. Corona-Geräte arbeitenmit Hochfrequenz – Hochspannungsentladung im Bereich bis 20.000 Volt. Beflam-mungsanlagen erzeugen eine offene Flamme über dem Druckgut, deren Stärkeund Einwirkungsdauer regulierbar ist. Die Wirkungsweise ist bei beiden Gerätengleich; es wird jeweils die Oberflächenspannung erhöht, um eine Veranke-rung der Farbe zu ermöglichen. Eine weitere Möglichkeit ist die Behandlung 10

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mit Primern. Für Polypropylen werden auch Farbsysteme angeboten, bei deneneine Vorbehandlung nicht erforderlich ist.

Bei manchen Kunststoffen treten zeitweise sehr starke elektrostatische Aufladun-gen auf, die sich beim Drucken als Staubeinschlüsse oder durch einen ausge-fransten Rand des Druckbildes bemerkbar machen. Durch den Einsatz von Ionisa-tionsgeräten können diese Symptome weitgehend vermieden werden.

Bei hoher Taktzahl, bei Mehrfarben-Drucken, bei Teilen, die die Farbe schlechtaufnehmen und bei langsam trocknenden Farben kann zur Unterstützung einerschnelleren Trocknung ein Kalt- oder Warmluftgebläse eingesetzt werden. Dabeikann der Tampon auf dem Weg nach vorn und in der vorderen Position ange-blasen werden. Oder aber die zu bedruckenden Teile werden angeblasen, damitder Farbfilm schneller trocknet. Es muss aber darauf geachtet werden, dass dasGebläse nicht direkt über dem Farbbecken installiert wird, da sonst der Verdünnerzu schnell verdunstet und sehr häufig nachverdünnt werden muss. Bei schwierigzu bedruckenden Materialien kann durch eine Nachbehandlung mit Heißluft eineverbesserte Farbhaftung erzielt werden. Manche Materialien können nur mit einerHeißluft-Nachbehandlung bzw. Flammtrocknung dauerhaft bedruckt werden. DieTemperatur und Dauer der Nachbehandlung ist den Technischen Mitteilungen vonPröll zu entnehmen.

5. Tampondruckmaschinen

Tampondruckmaschinen gibt es in den unterschiedlichsten Größen, Ausfüh-rungen und Antriebsarten. Allen Maschinen gemeinsam ist das Vorhandenseinvon Drucktampon, Klischee und Farbsystem. Unterschiede werden bei der räum-lichen Anordnung der Bauteile und bei den Bewegungsabläufen sichtbar. In derPraxis werden dabei an die Maschinen folgende Anforderungen gestellt:

- Ein- bis Fünffarbdrucke- Manuelles Bedrucken bis vollautomatische Systemlösung mit vor- und

nachgelagerter Bearbeitung- Hand-, Tisch-, Ständer- und Einbaumaschine- Schnellläufer- Produktbezogene Ausführungen und Universalmaschinen- Flache, Halbrund- und Rundum-Bedruckung- Offene und geschlossene Farbgebersysteme

5.1 Maschinentypen

All diese verschiedenen Anforderungen können nur mit unterschiedlichenMaschinentypen erfüllt werden.

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5.1.1 Tischmaschinen

Diese Modelle sind die am häufigsten verwendeten Maschinen, da sie sehruniversell eingesetzt werden können. Sie bestehen aus einer kompletten Druck-maschine, die für kleine bis mittlere Druckbilder und Produkte geeignet ist.Tischmaschinen können auf Werkbänken gestellt, an Fertigungsstraßen angebautoder aber an wechselnden Arbeitsplätzen eingesetzt werden.

5.1.2 Ständermaschinen

Ständermaschinen bestehen aus einer kompletten Druckmaschine mit integrier-tem oder angebautem Maschinenfuß. Die Druckmaschine bildet dadurch eineselbständige Einheit bzw. einen selbständigen Arbeitsplatz. Diese Maschinenartist meist mit einem großen, höhenverstellbaren Kreuztisch zur Aufnahmegrößerer Produkte kombinierbar.

5.1.3 Einbaumaschinen

Diese kleinen und kompakten Maschinen sind speziell für den Einbau in Ferti-gungsstraßen konzipiert und werden im Regelfall fremdgesteuert. Die Ausrich-tung der Maschine muss hier nach dem Produkt erfolgen, so dass diese Maschineselbst auf einen Kreuztisch gestellt und komplett in die erforderliche Positiongebracht werden kann. Viele dieser Maschinen sind auch mit einer sogenanntenKippkopf-Einrichtung versehen. Weiterhin muss sich diese Maschinenart aus-schließlich an der Bandgeschwindigkeit orientieren, so dass hier sehr unter-schiedliche Druckgeschwindigkeiten gefordert werden.

5.1.4 Universalmaschinen

Dieser Maschinentyp wird den meisten Anwendungsfällen gerecht. Unterschiedewerden bei der technischen Gestaltung einzelner Baugruppen wie z. B. fest-stehendes (Tampon bewegt sich auf/ab und vor/zurück) oder bewegliches Farb-becken (Tampon bewegt sich auf/ab, Farbbecken fährt vor und zurück) sichtbar.

5.1.5 Kippkopfmaschinen

Sie wenden den Tampon nach der Farbaufnahme um 90° oder in jedem beliebigenWinkel, so dass der Druck nicht vertikal nach unten, sondern schräg oder auchhorizontal nach vorne erfolgt.

5.1.6 Runddruck-Maschine

Bei vielen Teilen ist eine Rundumbedruckung erwünscht. Diese kann mit einerStandardtisch- oder Ständermaschine erzielt werden, bei der ein länglicher Tam- 12

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pon den Farbfilm aus einem herkömmlichen flachen Klischee aufnimmt. Der Tam-pon bleibt in der vorderen Position unten stehen, während dann das zu bedru-ckende Teil auf einem speziellen Verschiebetisch unter dem Tampon abrollt.

Der Vorteil dieser Maschine liegt im günstigen Preis, bedingt dadurch, dass einStandardtisch nur mit einer Zusatzeinrichtung versehen werden muss. VonNachteil ist, dass dieses System nur für kleinere Durchmesser und auch nicht fürdie Automation geeignet ist. Bei hohen Stückzahlen ist der Runddruckunwirtschaftlich.

5.1.7 Rotations-Tampondruckmaschine

Die zweite Möglichkeit für eine Rundumbedruckung stellen Rotations-Tampon-druckmaschinen dar. Klischee und Tampon sind hierbei zylindrisch. Die Klischee-walze taucht in die Farbwanne ein und wird durch eine feststehende Einheitabgerakelt. Eine gegenläufige Silikonwalze übernimmt die Farbe und überträgtdiese auf den zu bedruckenden Gegenstand.

Vorteile sind hier die sehr hohe Laufgeschwindigkeit und die Möglichkeit, auchflache Teile mit hoher Geschwindigkeit und damit in großen Stückzahlen zubedrucken. Außerdem kann in einem Arbeitsgang mehrfarbig bedruckt werden.Nachteilig sind der hohe Investitionsaufwand für die Maschine und die begrenztenEinsatzmöglichkeiten.

5.1.8 Karussellmaschine

Hierbei handelt es sich um eine eigenständige Maschinenart. Die Tampons sindauf einer kreisförmigen Halterung angebracht, die sich über den einzelnen, eben-falls kreisförmig angeordneten Klischeeplatten dreht. Bei der Abwärtsbewegungaller Tampons holt ein Tampon die Farbe aus dem Klischee, gleichzeitig gibt einzweiter Tampon die Farbe ab und ein dritter Tampon wird mittels Klebeband gerei-nigt. Karussellmaschinen sind geeignet für kleine und mittlere Druckauflagen.

5.2 Antriebskonzepte

Für die Druckmaschinen stehen verschiedene Antriebskonzepte wie pneumatisch,elektromechanisch, hydraulisch sowie servopneumatisch zur Verfügung.

Der pneumatische Antrieb ist die am häufigsten eingesetzte Antriebsart aus dreiGründen:

- Der Bewegungsablauf ist prädestiniert für die Ausführung über Zylinder(auf/ab, vor/zurück).

- Die einfache Bauweise macht die Maschine übersichtlich und sie ist leicht zuwarten.

- Die Herstellung ist kostengünstig, da auf vorhandene Standardbauelemente(Zylinder) zurückgegriffen werden kann. 13

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Der elektromechanische Antrieb wird hauptsächlich bei Modellen kleiner undmittlerer Größe angeboten und zeichnet sich durch einen besonders ruhigenMaschinenlauf aus. Durch die relativ aufwendige Technik sind elektromecha-nische Tampondruckmaschinen teuerer und weniger bedienungsfreundlich alspneumatische Maschinen.

Der hydraulische Antrieb kommt ausschließlich bei wenigen, sehr großen Mo-dellen vor. Die hier benötigte, sehr hohe Druckkraft kann nur über einen hydrauli-schen Antrieb erzielt werden. Hydraulische Maschinen sind teuerer als solche mitpneumatischem und elektromechanischem Antrieb.

Ein neueres Antriebskonzept ist die Kombination von herkömmlicher Technik mitservopneumatischem Antrieb für Tamponbewegungen. Dieses Konzeptermöglicht hohe Druckgeschwindigkeiten bei gleichzeitig sehr hoher Genauigkeit.Servopneumatische Maschinen werden voll elektronisch gesteuert und sind freiprogrammierbar. Eingesetzt werden sie bisher nur bei mehrfarbigen Drucken, dasie die Möglichkeit bieten, innerhalb eines Druckzyklus jede Farbe beliebig oft zudrucken. Dem gegenüber stehen immens hohe Anschaffungskosten.

5.3 Zusatzeinrichtungen

Die meisten der oben aufgeführten Maschinen können mit Zusatzeinrichtungenwie etwa Rundschalt-, Carree- und Verschiebetischen sowie Linearbändern kom-biniert werden. Die meisten Zusatzeinrichtungen eignen sich zum Anbau vonautomatischen Zuführ- und Auswurfstationen. Ebenso können Artikel mehrseitigbedruckt werden, da zwischen den einzelnen Stationen Wendeeinheiten ange-bracht werden können.

5.4 Offene und geschlossene Farbgebersysteme

In den Details der bei allen Maschinen notwendigen Grundkomponenten gibt eswiederum eine große Anzahl unterschiedlicher Lösungen, wie beispielsweise zurAufnahme des Klischees und der Farbbecken.

Beim offenen Farbbecken liegt das Klischee in einer Vertiefung des Farb-beckens und wird seitlich von vier Schrauben gehalten. Dadurch können nur derFarbbeckengröße angepasste Klischeegrößen verwendet werden. Ebenso solltendie Klischees gleichbleibende Höhenmaße haben, damit Rakelmesser und Farb-bürste bzw. –spachtel nicht verstellt werden müssen. Da sich die Farbe auchseitlich um das Klischee verteilt, ist eine relativ große Farbmenge zur Befüllungerforderlich. Vorteilhaft ist, dass nahezu die gesamte Klischeeoberfläche für denDruck genutzt werden kann. Kunststoff- oder Bandstahlklischees sind hier nursehr schlecht einzuspannen.

Bei offenen Systemen, die ein Klemmfarbbecken verwenden, wird das Klischeevorne oder seitlich in das Farbbecken eingeschoben und von unten gegen zweiKlemmleisten gedrückt. Die Farbe wird in den hinteren Teil eingefüllt. Die Vorteile 14

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des Klemmfarbbeckens gegenüber dem stationären System liegt z. B. im gerin-geren Farbverbrauch, einem schnelleren Klischeewechsel und einem geringerenReinigungsaufwand. Kunststoff- oder Bandstahlklischees können sehr einfach miteiner Adapter- oder Magnetplatte eingeklemmt werden. Bei Farbbecken mitseitlicher Öffnung können auch längere Klischees mit mehreren Motivendurchgeschoben werden. Ein Motivwechsel ist dadurch sehr schnell möglich.Ebenso ermöglicht diese Farbbeckenart den Einsatz von Codierstäben. Bei Mehr-farbenmaschinen wird durch diese Farbbecken der Einrichtaufwand erheblich ver-ringert, da nur ein Klischee mit allen Farben durchgeschoben wird.

Bei geschlossenen Farbgebersystemen mit Farbtopf ist die Druckfarbe ineinem Farbbehälter, der auch die Rakelfunktion übernimmt. Eine Farbwanne ent-fällt. Das Klischee muss dafür etwas größer sein, da der Farb-/Rakel-Topf eineParkposition benötigt. Vorteile der geschlossenen Systeme sind z. B. der Wegfallvon Geruchsbelästigungen durch Lösemittel, außerdem eine fast hundert-prozentige Produktionssicherheit über einen längeren Zeitraum, da die Farbenicht mehr eintrocknen kann. Der Druck ist sowohl nach kurzen wie auch nachlängeren Standzeiten in gleichbleibender Qualität möglich. Von Nachteil ist derhöhere Preis der Farbtöpfe gegenüber dem Rakelmesser.

Neben Unterschieden bei den Klischees und Farbbecken gibt es noch Variations-möglichkeiten bei Rakelmessern (z. B. Stahl oder Keramik) und Farbgebersyste-men (z. B. Farbbürsten, -spachtel und –walzen sowie –pumpen). Geschwindigkeits-regelung, Tamponhubeinstellung, Gebläse (Heißluft), Corona- und Beflam-mungsanlagen, Ionisations- und Absauganlagen stellen weitere Möglichkeitender Maschinenausstattung dar und erweitern die Einsatzgebiete.

5.5 Einrichten der Maschine

Voraussetzung für ein gutes Druckergebnis ist, dass Film, Klischee, Tampon undFarbe richtig ausgewählt werden. Müssen hier bereits Kompromisse, z. B. bei derTamponform oder -härte, der geeigneten Farbe sowie dem passenden Verdünnergemacht werden, ist kein optimales Ergebnis mehr möglich. All diese Punkte gel-ten unabhängig vom verwendeten Maschinentyp. Ferner beeinflussen Umständewie Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit das Druckergebnis.

Es gibt einige Hilfen, die das Einrichten einer Tampondruckmaschine erleichtern.

5.5.1 Tampon

Um den geeigneten Tampon auszuwählen, kann der Positivfilm mittels einer stabi-len Glasplatte auf den Tampon gedrückt werden. Dadurch wird auf einfache Weiseersichtlich, wie stark der Tampon gequetscht werden muss. Um den Tampon in derMaschine auf das Druckbild einzurichten, empfiehlt es sich, das Klischee kurzanzuhauchen oder mit Alkohol zu reinigen, um so den Abdruck des Tampons aufdem Klischee zu sehen. Dabei kann auch gleich der Stand des Tampons korrigiertwerden. 15

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Wenn der Tampon etwas zu groß ist, kann er mit einem scharfen Messer auf daspassende Maß geschnitten werden. Das erspart u. U. die Anfertigung eines teurenSondertampons. Beim Schneiden muss beachtet werden, dass die seitlichenAbschrägungen ungefähr eingehalten werden, um die Stabilität und somit dieDruckqualität nicht zu stark zu reduzieren.

Werden mehrere, auseinander liegende Motive gedruckt, so können mehrere Tam-pons auf ein gemeinsames Holzbrett geklebt werden. Dadurch kann ein besseresDruckergebnis erzielt werden, als wenn ein sehr großer Tampon eingesetzt wird.

Die Positionierung des Tampons kann bei Teilen, die stark gewölbt sind, eine erheb-liche Verzerrung des Druckbildes hervorrufen. Durch mehrmaliges X-Y-Verschie-ben des Tampons in der Maschine kann hier oft die Verzerrung gemildert oderbehoben werden.

Auch sollte darauf geachtet werden, dass der Tampon sowohl auf dem Klischee alsauch auf dem zu bedruckenden Teil immer nur minimal aufsetzt. Ein Überdrückendes Tampons kann zu Verzerrungen und zu einem schnelleren Verschleiß führensowie eine schlechtere Farbübertragung bewirken.

5.5.2 Klischee

Jedes Klischee sollte vor dem Einsatz in der Maschine mit einer Lupe auf sichtbareFehlerstellen überprüft werden. Sind sichtbare Fehler in dem Bereich, wo derTampon aufsetzt, so wird der Fehler unweigerlich auf den Bedruckstoff übertra-gen. Hier empfiehlt es sich, das Klischee zu ersetzen.

5.5.3 Farbe

Am besten wird die gesamte Farbmenge, die innerhalb eines Tages verbrauchtwird, in einem verschließbaren Gefäß angerührt. Die meist geringen Mengen soll-ten nie direkt aus der Dose in den Mischbecher geschüttet werden, da sehr leichtzuviel herausläuft. Am besten eignen sich Farbspatel, mit denen das gewünschte,abzuwiegende Quantum aus dem Originalgebinde herausgenommen wird. Dieerforderliche Verdünnerzugabe variiert je nach Farbsystem und kann auch vonFarbton zu Farbton unterschiedlich sein. Die Mischung muss unbedingt gutdurchgerührt sein, ehe sie in das Farbbecken oder in den Farbtopf gegeben wird,sonst kommt es im Farbbecken zu Überschichtungen von Farbe und Verdünner.Das Farbbecken wird zu ca. 80 % gefüllt, damit sich im vorderen Bereich keineFarbe aufbaut und nach dem Abrakeln vom Farbbeckenrand auf das Druckmotivzurückläuft.

5.5.4 Druckmaschine

Sehr hilfreich ist ein X-Y-Kreuztisch, damit das zu bedruckende Teil darauf schnellund präzise eingepasst werden kann. Die Druckposition kann am einfachsten mit 16

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einer durchsichtigen Folie, die über das Druckgut gelegt wird, korrigiert werden.Hilfreich sind auch verstellbare Farbbecken, wenn das Druckbild auf dem Klischeeim Winkel verstellt werden muss.

6. Stärken und Alleinstellungsmerkmale des Tampondrucks

Nachfolgend sind die Stärken und Alleinstellungsmerkmale des Tampondrucksgegenüber anderen Druckverfahren aufgeführt:

Stärken des Tampondrucks gegenüber anderen Drucktechniken:- Bedruckstoffvielfalt- Hohlkörper-Bedruckung- Als indirektes Tiefdruckverfahren die Fähigkeit, feine Sujets zu drucken- Hohe Beständigkeit der Druckfarbe- Einfaches Handling und geringe Wartung- Mehrfarbdrucke Nass in Nass- Kurze Umrüstzeiten, besonders geeignet für Kleinauflagen- Geringe Drucklaufvorkosten- Relativ geringer Platzbedarf- Geringe Trocknungskosten- Hohe Druckgeschwindigkeit im rotativen System- Integration in komplexe Systeme: Inline in Fertigungs- und Montage-Straßen- Reduzierte Farbpflege in geschlossenen Systemen, z. B. Viskositätsbestän-

digkeit- Einsatz verschiedener Druckmedien, z. B. Lacke, Kleber, Pasten, Druckfarben- Exakte Farbtonnachstellung

Alleinstellungsmerkmale des Tampondrucks gegenüber anderen Druck-techniken:

- Bedruckung nahezu unabhängig von der Form, z. B. konkave, konvexe,gekrümmte Teile

- Bedruckung unterschiedlicher Oberflächenstrukturen, wie z. B. genarbteoder strukturierte Flächen

- Möglichkeit des Hineindruckens in Vertiefungen- Mechanisch empfindliche Produkte können bedruckt werden

7. Druckprobleme

Aus den bisher aufgezeigten Punkten wird ersichtlich, dass eine Vielzahl von Ein-flussfaktoren (siehe nachfolgende Grafik) das Druckergebnis bestimmen.Erfahrungsgemäß ist der Grund für einen fehlerhaften Druck so gut wie nie in derMechanik der Druckmaschine zu suchen. Fehler an der Druckmaschine selbst sindfast immer offensichtlich und können eindeutig beschrieben und durch die Tech-niker der Hersteller behoben werden. Dieser Punkt wird deshalb ausgeklammert.Um die mit dem Drucken zusammenhängenden Fehler beseitigen zu können, istes von größter Wichtigkeit, die Fehler so detailliert wie möglich zu beschreiben.

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Allein mit der Information, dass die Maschine nicht druckt oder der Druck schlechtsei, kann auch der beste Anwendungstechniker per Telefon nicht weiterhelfen.

Einflussfaktoren auf den Druck:

7.1 Fehlerquellen

Nachfolgend sind häufig vorkommende Fehler aufgeführt:

Auf dem Druckgut:

- Keine Farbdeckung- Passer stimmt nicht- Verzug im Druckbild- Unscharfer Druck- Kein sauberer Farbverlauf- Überdruckbarkeit bei Mehrfarbendruck problematisch - Farbe stimmt nicht mit der Vorlage überein- Fäden an den Konturen- Rasterpunkte sind sichtbar/nicht sichtbar- Feine Linien laufen zusammen- Große Flächen werden nicht vollflächig gedruckt- Kleine Lufteinschlüsse sind sichtbar- Druckbild ist verschmiert- Farbe haftet nicht auf dem Druckgut- Glanzgrad nicht erreichbar

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Klischee

Vor-/Nachbehandlung

BedruckstoffMaschine

Farbe Tampon

Druck

LuftfeuchtigkeitTemperatur

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Während des Druckens:

- Tampon nimmt die Farbe nicht auf- Tampon gibt die Farbe nicht oder nur teilweise ab

Darüber hinaus können weitere Fehler auftreten, die aber sehr spezifisch füreinzelne Bereiche sind:

Fehler, die im vorgelagerten Bereich liegen, z. B.:

- Vorbehandlung ungenügend- Druckgut nimmt Farbe nicht an

Fehler, die im nachgelagerten Bereich liegen, z. B.:

- Farbe verändert sich nach einiger Zeit- Farbe lässt sich nicht überlackieren- Keine Haftung der Farbe auf dem Druckgut

7.2 Fehlereingrenzung

Zweckmäßig ist es, für eine schnelle Eingrenzung einer auftretenden Störungeinzelne Komponenten (z. B. Substrat, Tampon, Klischee und Farbe) systematischauszutauschen bzw. zu ersetzen. Auch sollte man die Maschineneinstellung unddie Umgebungsbedingungen kontrollieren (Luftfeuchtigkeit!). Hilfreich kann esauch sein, einzelne Probedrucke mit einer langsameren oder schnelleren Druck-geschwindigkeit durchzuführen oder den Tampon anzublasen.

Im Anhang sind eine Reihe von Fehlern, Ursachen und Vorschläge zur Abhilfeaufgeführt (Seite 22 bis 38).

8. Schlussbetrachtung

Das Tampondruckverfahren hat in den letzten Jahren durch die Entwicklung dergeschlossenen Farbsysteme und der automatischen Tamponreinigung sehr anDynamik und Produktionssicherheit gewonnen und wird sicherlich im Laufe dernächsten Jahre einen noch größeren Stellenwert im Vergleich mit den bestehen-den Dekorationsverfahren erzielen. Dieser Stellenwertzuwachs wird zusätzlichdurch die zunehmende Dekorierung von Artikeln des täglichen Gebrauchs, dieimmer aufwendiger bedruckt werden, und durch das Umstellen von anderenDruckverfahren gefördert. Weiterhin ist in der Industrie die Tendenz festzustellen,dass immer mehr Bauteile bereits mit Ident-Nummern, Herstellerdaten usw.gekennzeichnet werden müssen. Außerdem kommen noch die klassischenVorteile des Tampondruckverfahrens, wie z. B. die Wiedergabe kleinster Schriften,das Drucken auf unebenen Gegenständen sowie die relativ hohe Druck-geschwindigkeit und nicht zuletzt die Kostenvorteile, hinzu.

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Tampondruckfarben – Welche Farbe für welchen Bedruckstoff?

KS-U PUR®-ZK Thermo-Jet® Norifin® PP NEinkomponentenfarbe ✔ ✔ ✔ ✔

Zweikomponentenfarbe ✔

BedruckstoffeAcrylglas (PMMA) � � �

Beschichtete Druckträger � � �

Duroplaste � �

Glas

Holz, Holzfaserplatten � � �

Keramik

Leder � �

Metall u. NE-Metall � �

Polyamid � �

Polycarbonat � � �

Polyester vorbehandelt � �

Polyester unvorbehandelt

Polyethylen vorbehandelt � �

Polypropylen vorbehandelt � � �

Polypropylen unvorbehan. �

Polystyrol, ABS, SAN � � �

Polyurethan �

PVC hart � � �

PVC weich � �

Eigenschaften Trocknung

physikalisch ✔ ✔ ✔ ✔

oxidativ

physikalisch-reaktiv ✔

Glanzgrad

hochglänzend ✔

glänzend ✔ ✔

seidenglänzend ✔

Hilfsmittel Verdünner-Serien I(1) I I I

Verdünner / Prozentsatz 20 - 25 20 - 30 20 - 30 15 - 25

Härter 8124 PUR®-ZK Nr. 2 (2) (2)

✔ = trifft zu� = grundsätzlich geeignet, � = mitunter geeignet

Verdünner-Serie I:sehr schnell sehr langsam

6601 SK 90 U 90 VZ VZ 2

Bei Bedarf kann auch eine Mischung von Verdünner und Verzögerer zugegeben werden. Der obenangegebene Prozentsatz ist ein Richtwert für den Verdünnungsgrad.

(1): Standard-Verdünner KS-U 090, darüber hinaus Verdünner der Serie I.(2): die Zugabe von 10 % Härter PUR®–ZK verbessert Beständigkeit und Haftung.

Anhang

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In obiger Tabelle sind die wichtigsten Tampondruckfarben der Firma Pröll aufge-führt. Mit diesen Farbsorten kann eine Vielzahl von Substraten bedruckt werden.Darüber hinaus stehen auf Anfrage weitere Farbsysteme für Spezialanwendungenzur Verfügung. Ebenso können kundenspezifische Sonderanfertigungen entwi-ckelt werden.

Wichtig: Das Druckergebnis hängt wesentlich vom Bedruckstoff sowie von denAnwendungsbedingungen ab. Es wird ausdrücklich empfohlen, den Bedruckstoffunter den jeweiligen Anwendungsbedingungen vor dem Auflagendruck zuprüfen. Vermeintlich gleiche Materialien können von Hersteller zu Hersteller, aberauch von Charge zu Charge variieren. Gewisse Bedruckstoffe können mit Gleit-mitteln, antistatischen Zusätzen oder anderen Additiven versehen sein, die dasHaftungsvermögen der Farbe z. B. durch Weichmacherwanderung auch langenach dem Drucken beeinträchtigen können.

Anhang

Anhang

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Anhang

22

Tampon nimmt Farbe stellenweise nicht auf

ProblemProblem

1. zu dick 2. eingetrocknet3. falscher

Verdünner

Problem

1. zu geringeÄtztiefe

2. falscher Raster3. Oberfläche me-

chanischbeschädigt

Problem

1. zu flach 2. Oberfläche

aufgeraut3. Tampon

gequollen4. Oberfläche ölig

Problem

1. Tampon wird zustark auf Kli-schee gepresst

LösungLösung

1. nachverdünnen 2. Klischee mit

Verdünnerreinigen

3. langsamerenbzw. den zumFarbsystempassendenVerdünnerverwenden

Lösung

1. neues Klischeemit größerer Ätz-tiefe herstellen

2. neues Klischeemit anderemRasterfilm testen

3. neues Klischeeverwenden

Lösung

1. spitzere Tampon-form verwenden

2. neuen Tamponeinsetzen

3. Tampon anbla-sen, besserneuen Tamponeinsetzen

4. Tampon (mehr-mals) reinigen,besser neuenTampon einsetzen

Lösung

1. Tamponhubverringern

Zieht die Farbe beim Aufnehmen am Tampon Fäden, so ist sie zu dick und muss nachverdünnt werden.

Farbe Klischee Tampon Bedruckstoff Sonstiges

Mögliche Druckprobleme – Problembeschreibungen und Lösungsvorschläge

Anhang

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Anhang

23

Tampon gibt Farbe schlecht ab

Problem

1. Oberflächeverunreinigt(Fett, Öl, Hand-schweiß,Trennmittel ...)

Problem

1. am Tamponangetrocknet

2. am Tampon zunass, Farbfilmnicht klebrig

Problem

1. zu geringeÄtztiefe

2. zu tief geätzt3. falscher Raster

Problem

1. falscheTamponform

2. Oberfläche auf-geraut, Tamponverschlissen

Problem

1. Druckfolge zulangsameingestellt

2. hohe Raum-temperatur

Lösung

1. Teile vorreinigen

Lösung

1. langsamerenVerdünner ver-wenden

2. schnellerenVerdünner ver-wenden

Lösung

1. neues Klischeemit größererÄtztiefeherstellen

2. neues Klischeemit geringererÄtztiefe her-stellen

3. neues Klischeemit anderemRasterfilm testen

Lösung

1. spitzere Tampon-form verwenden

2. neuen Tamponeinsetzen

Lösung

1. Taktzahl gleich-mäßiger halten

2. optimale Raum-temperatur bei18 °C bis 20 °C

Gibt der Tampon die Farbe nur teilweise ab, so spricht man von “Abriss“. Bei kontinuierlichem Arbeiten spieltdies eine untergeordnete Rolle. Lediglich bei schwankenden Taktzeiten oder kurzfristigen Pausen kann diesesProblem auftreten. Der Tampon gibt dann auf einmal die angetrocknete Farbe ab und das Druckbild wirdunregelmäßig. Durch den Einsatz von schnellen Verdünnern wird das Aufbauen der Farbe verringert, bzw. dieFarbabgabe verbessert.

Farbe Klischee Tampon Bedruckstoff Sonstiges

Mögliche Druckprobleme – Problembeschreibungen und Lösungsvorschläge

Anhang

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Anhang

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Unzureichende Deckkraft

Problem

1. Oberflächeverunreinigt

2. dunkler Unter-grund

3. Oberflächen-struktur zu rau

4. Spannungsriss-bildung (vorallem beiSpritzgussteilen)

Problem

1. zu dünn2. lasierender

Farbton 3. falsches

Farbsystem 4. geringer

Farbübertrag

Problem

1. zu geringeÄtztiefe

2. Flächen nicht ge-rastert

3. Flächen nichtschräg gestellt

4. falsche Klischee-art

5. falscher Raster

Problem

1. zu flach2. Oberfläche porös 3. zu weich

Problem

1. Verunreinigungdurch Fettrück-stände aufZubehörteilen

2. Rakelmessersackt ein

Lösung

1. Oberfläche mitAlkohol vor-reinigen

2. Doppeldruck 3. härteren,

spitzeren Tam-pon verwenden

4. milderes Farb-/Verdünnersystemverwendenoder schnell-trocknendeFarbe/Verdünner,damit Unter-grund nichtangelöst wird

Lösung

1. Verdünneranteilreduzieren

2. deckendenFarbton einsetzen

3. Tampondruck-farbe verwenden

4. Fehler beiKlischee oderTampon suchen

Lösung

1. neues Klischeemit größerer Ätz-tiefe herstellen

2. Flächen rastern 3. Flächen schräg

stellen 4. Klischeeart ver-

wenden, beidenen Rastermitgeätzt werdenkönnen

5. neues Klischeemit anderemRasterfilm testen

Lösung

1. spitzere Tampon-form verwenden

2. neuen Tamponeinsetzen

3. härteren Tamponeinsetzen

Lösung

1. Klischee, Messerusw. vor demEinbau reinigen

2. härteres oderdickeres Rakel-messer einsetzen(siehe auchKlischee Punkt 2und 3)

Das Problem taucht im Tampondruck sehr häufig auf und kann nicht immer befriedigend gelöst werden. Durchden geringen Farbübertrag im Tampondruckverfahren ist auf vielen Teilen keine hundertprozentige Deckung imEinfachdruck speziell auf dunklen Untergründen zu erzielen. Eine Verbesserung der Deckkraft kann durch Dop-pel- bzw. Dreifachdruck oder Vordrucken von Weiß erreicht werden.

Farbe Klischee Tampon Bedruckstoff Sonstiges

Mögliche Druckprobleme – Problembeschreibungen und Lösungsvorschläge

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25

Passer stimmt nicht bei Mehrfarbendruck

Problem

1. Material ist nichtverzugsfrei

Problem Problem

1. Stand der einzel-nen Druckbilderzueinanderstimmt nichtüberein

Problem

1. Tampons sindnicht mittigmontiert

2. Tamponformenungleich

3. unterschiedlicheTamponhärten

4. Tamponhub überKlischee undDruckgut un-gleich

Problem

1. Werkstückauf-nahmen sindnicht einwandfrei

2. Carree-, Ver-schiebe-, Rund-schalttische sindungenau

3. Befestigungs-schrauben nichtfest angezogen

Lösung

1. auf anderesMaterialausweichen

Lösung Lösung

1. bei durchgehen-den Klischeesmuss der Filmkorrigiert und einneues Klischeehergestelltwerden

Lösung

1. Tampons neuausrichten

2. Tamponformtauschen

3. alle Tamponssollten dieselbeShore-Härteaufweisen

4. Tamponhubkorrigieren

Lösung

1. auf Spiel in Werk-stückaufnahmeachten, ggf. neuanfertigen

2. Indexierungkontrollieren

3. beim Einrichtenwurden dieSchrauben nichtfest angezogenund lösen sichwährend desDruckens;Schraubenfestziehen

Die einfachste Möglichkeit der Fehlereingrenzung ist die Anfertigung eines neuen Klischees mit einem absolutpassergenauen Film.

Farbe Klischee Tampon Bedruckstoff Sonstiges

Mögliche Druckprobleme – Problembeschreibungen und Lösungsvorschläge

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Verzug im Druckbild

Problem

1. sehr weich/elas-tisch

2. nicht verzugsfrei 3. sehr starke

Einfallstellen 4. Kanten im

Bereich desDruckbildes

Problem Problem

1. Motiv stimmt aufKlischee nicht

Problem

1. falsche Tampon-form (Tampon zuklein)

2. zu weich oder zuhart

3. zu starkerAnpressdruck

4. Anpressdrucküber Klischeeund über Druck-gut ungleich

5. falscher Aufsatz-punkt

Problem

1. Werkstückauf-nahme unge-eignet

2. Werkstück imfalschen Winkelmontiert

3. Werkstückauf-nahme zu labil

Lösung

1. Teile vor demDruck kühlen,damit Materialsteif wird;Hohlkörper auf-blasen

2. auf anderesMaterial aus-weichen

3. und 4. Tampon-montagen ver-wenden, um dieEinfallstellenauszugleichen,

Lösung Lösung

1. Film über denfertigen Druckhalten und ver-gleichen, ggf.korrigieren undneues Klischeeherstellen

Lösung

1. andere Tampon-form testen

2. andere Härtentesten

3. Tamponhubverkürzen

4. Tamponhubkorrigieren ggf.Sondertamponanfertigen

5. Tampon ananderer Stelleaufsetzen lassen

Lösung

1. Werkstück-aufnahme soändern, dass dasDruckgut an allenDruckstellenunterstützt ist

2. richtigen Winkelüber einenverstellbaren Keiltesten

3. neue Werkstück-aufnahmefertigen

Verzug bedeutet, dass z. B. ein gedrucktes Rechteck keine rechtwinkeligen Ecken aufweist, sondern dieses oftkissenförmig verzerrt ist. Ein Verzug kommt hauptsächlich bei sehr stark gewölbten und am Rand liegendenDruckbildern vor. Oft kann keine hundertprozentige Korrektur durchgeführt werden. Es besteht die Möglichkeit,einen Runddruck zu machen, jedoch sind auch hier Grenzen gesetzt.

Farbe Klischee Tampon Bedruckstoff Sonstiges

Mögliche Druckprobleme – Problembeschreibungen und Lösungsvorschläge

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Unscharfer Druck

Problem

1. Oberflächeverunreinigt

2. nicht verzugsfrei 3. große Höhen-

unterschiede 4. Druck im Bereich

von Kanten5. stark strukturierte

Oberfläche

Problem

1. zu dick2. zu dünn3. zu langsam

Problem

1. unsauber geätzt 2. zu tief geätzt 3. falsche Klischee-

art4. falscher Raster

Problem

1. zu weich 2. falsche Form

Problem

1. Werkstückauf-nahme labil

2. hohe Taktzahl beigroßem Tampon-volumen

Lösung

1. mit Alkoholvorreinigen

2. auf anderesMaterial aus-weichen

3. Tamponmontageoder Sondertam-pon einsetzen

4. Werkstückaufnah-me soll Druckgutim Kantenbereichunterstützen

5. harten, spitzenTampon einsetzen

Lösung

1. nachverdünnen2. Farbe neu

ansetzen3. schnelleren

Verdünnerverwenden

Lösung

1. Klischee mitLupe kontrol-lieren, ggf. neuherstellen

2. neues Klischeemit geringererÄtztiefeherstellen

3. geeigneteKlischeearteinsetzen

4. neues Klischeemit anderemRasterfilm testen

Lösung

1. härteren Tamponverwenden

2. andere Formtesten

Lösung

1. neue Werkstück-aufnahmeanfertigen

2. Geschwindigkeitverlangsamen,ggf. Wartetakt invorderer Positionvor Farbabgabe,damit Tamponnicht mehr vib-riert

Unter unscharfem Druck versteht man die verschwommene Abbildung von Linien oder Buchstaben. Teilweisewird dieser Fehler mit Verzug verwechselt.

Farbe Klischee Tampon Bedruckstoff Sonstiges

Mögliche Druckprobleme – Problembeschreibungen und Lösungsvorschläge

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Kein sauberer Farbverlauf, Benetzungsstörungen

Problem

1. Oberflächeverunreinigt

Problem

1. zu dick2. zu dünn3. Farbe nicht

ausreichendgemischt

Problem

1. falsche Ätztiefe 2. falscher Raster

Problem

1. Oberfläche zu rau2. falsche Form 3. Oberfläche ölig

Problem

1. Verunreinigungder Farbe durchFett, Öl, Silikon,etc.

Lösung

1. mit Alkoholvorreinigen

Lösung

1. nachverdünnen2. Farbe neu an-

setzen3. Farbe gut durch-

mischen, bevorsie in dasFarbbeckengegeben wird

Lösung

1. Ätztiefe kontrol-lieren, ggf. neuesKlischee anferti-gen

2. neues Klischeemit anderemRasterfilm testen

Lösung

1. neuen Tamponeinsetzen

2. andere Formtesten

3. mit Alkoholreinigen bzw.neuen Tamponeinsetzen

Lösung

1. Farbe neu an-setzen undZubehör fettfreihalten bzw. vorGebrauchreinigen

Benetzungsstörungen können auch durch Zugabe von 0,2 bis 0,5 % Additiv 9011 oder 2 bis 5 % Norilon 5beseitigt werden.

Farbe Klischee Tampon Bedruckstoff Sonstiges

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Überdruckbarkeit bei Mehrfarbendruck

Problem

1. sehr glatte,geschlosseneMaterialstruktur

Problem

1. zu dick2. zu langsam

Problem

1. zu tief 2. falscher Raster

Problem

1. Oberfläche rau

Problem

1. Vor- oder Nach-behandlungungenügend

Lösung

1. besonders prob-lematisch sindBedruckstoffe,bei denen derVerdünner dieOberfläche nichtanlösen kann (z. B. Glas)

Lösung

1. Farbe neu anset-zen

2. schnelleren Ver-dünner verwen-den

Lösung

1. neues Klischeemit geringererÄtztiefe her-stellen

2. neues Klischeemit anderemRasterfilm testen

Lösung

1. neuen Tamponeinsetzen

Lösung

1. Teile vor demDruck erwärmenoder währenddes Druckens mitLuft anblasen,damit derVerdünnerschneller ver-dunstet

Bei sehr schneller Druckfolge kann u. U. die zuletzt gedruckte Farbe vom nachfolgenden Tampon wieder abge-hoben werden. Dies geschieht insbesondere bei größeren Flächen auf Materialien, die vom Verdünner nichtangelöst werden und bei langsameren Farben in Verbindung mit Carree-, Rundschalttischen und Linearbän-dern. Bei Verstelltischen taucht dieses Problem fast nie auf. Am besten werden die Teile vorgewärmt oderwährend des Druckens mit Kalt- oder Warmluft zwischengetrocknet.

Farbe Klischee Tampon Bedruckstoff Sonstiges

Mögliche Druckprobleme – Problembeschreibungen und Lösungsvorschläge

Anhang

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Anhang

30

Farbe stimmt nicht mit der Vorlage überein

Problem

1. dunkler Unter-grund

2. wechselndeMaterialien

Problem

1. zu dünn2. falsches Farb-

system3. falsche Rezeptur

(bei Sonder-tönen)

4. lasierenderFarbton

5. Farbton nichtmischbar

Problem

1. falsche Ätztiefe 2. falscher Raster 3. falsche Klischee-

art

Problem

1. falsche Tampon-form

2. Oberfläche zu rau

Problem

1. nur Einfachdruck

Lösung

1. über Doppel-druck versuchen,dickeren Farbauf-trag zu erreichen

2. siehe unten

Lösung

1. Farbe neuanmischen

2. Tampondruck-farbe verwenden

3. Rezeptur kontrol-lieren, ggf. neumischen

4. deckenden Farb-ton einsetzen

5. in diesem Fallkeine Problem-lösung möglich,ggf. anderesFarbsystemprüfen

Lösung

1. Ätztiefe kontrol-lieren, ggf. neuesKlischee anferti-gen

2. neues Klischeemit anderemRasterfilm testen

3. andere Klischee-art einsetzen

Lösung

1. spitzen, hartenTampon ein-setzen

2. neuen Tamponeinsetzen

Lösung

1. Doppel- oderDreifachdrucktesten

Dieses Problem tritt im Tampondruck sehr häufig auf. Es ist aber oftmals nicht möglich, den Originalton zuerreichen, da dieser aus den im Tampondruck zur Verfügung stehenden Farben nicht angemischt werden kann.Um den Einfluss des Untergrundes abzuschwächen, gibt es folgende Möglichkeiten: Vordrucken von Weiß,Doppel- oder Dreifachdruck, um die Deckkraft zu erhöhen. Alle Methoden haben auch ihre Nachteile und soll-ten vorher getestet werden.

Farbe Klischee Tampon Bedruckstoff Sonstiges

Mögliche Druckprobleme – Problembeschreibungen und Lösungsvorschläge

Anhang

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Anhang

31

Farbspritzer bzw. Fäden an den Konturen

Problem

1. Oberfläche lädtsich statisch auf

Problem

1. zu dick2. Farbe baut am

Tampon auf

Problem

1. zu tief geätzt 2. falscher Raster

Problem

1. falsche Form 2. Oberfläche zu rau

Problem

1. zu niedrige Luft-feuchtigkeit

2. zu hohe Taktzahl3. ungleichmäßige

Taktzahl

Lösung

1. Ionisationsanlagean die Druck-maschineanbauen

Lösung

1. nachverdünnen2. schnelleren

Verdünnerverwenden

Lösung

1. neues Klischeemit geringererÄtztiefe her-stellen

2. neues Klischeemit feineremRasterfilmherstellen

Lösung

1. spitzere Tampon-form verwenden

2. neuen Tamponeinsetzen

Lösung

1. Luftfeuchtigkeitauf ca. 60 bis80 % erhöhen

2. Druckgeschwin-digkeit verlang-samen

3. für kontinuier-lichen Ablaufsorgen

Eine Verbesserung kann durch Erdung der Maschine erzielt werden. Farbspritzer bzw. Fäden treten hauptsäch-lich bei Materialien wie Polystyrol, Polycarbonat und Polyacrylaten auf.

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32

Rasterpunkte sind (nicht) sichtbar

Problem

1. Oberfläche zugrob/stark struk-turiert

Problem

1. zu dick2. zu dünn

Problem

1. zu tief geätzt 2. falscher Raster 3. falsche Klischee-

art

Problem

1. Oberfläche zu rau2. falsche Tampon-

form

Problem

1. schlechte Quali-tät der Druck-vorlage

Lösung

1. in diesem Fallsind nicht dieRasterpunkte,sichtbar, sonderndie Oberflächen-struktur

Lösung

1. dickflüssigeFarbe mitschnellemVerdünner führtzu sichtbarenRasterpunkten

2. dünne Farbe mitlangsamemVerdünner(Verzögerer) führtzu nicht sicht-baren Raster-punkten

Lösung

1. neues Klischeemit geringererÄtztiefe her-stellen

2. je nach gewün-schtem Ergebnisfeineren Rasterfür nicht sicht-bare odergröberen Rasterfür sichtbareRasterpunkteeinsetzen

3. die für denRastertyp geeig-nete Klischeearteinsetzen

Lösung

1. neuen Tamponeinsetzen

2. je nachgewünschtemErgebnis spitzereTamponform fürsichtbare Raster-punkte bzw.flachere Tampon-form für nichtsichtbare Raster-punkte einsetzen

Lösung

1. Rasterverlauf aufdem Film kon-trollieren, ggf.neuen Rastereinbelichten

Bei manchen Drucken sind die Rasterpunkte erwünscht, bei anderen aber sollen sie nicht sichtbar sein. Be-stimmte Kunststoffklischees können nicht ohne Raster hergestellt werden, bzw. nur mit einer bestimmtenRasterart. Bei Stahlklischees wird der Raster im Allgemeinen nur zur Unterstützung des Rakelmessers einbe-lichtet, damit ein größeres Druckbild flächig gedruckt werden kann.

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Feine Linien laufen zusammen

ProblemProblem

1. zu dünn2. zu langsam,

Farbe ver-schmiert

Problem

1. zu tief geätzt 2. keine Stufen-

ätzung bei feinenMotiven

3. falsche Klischee-art

Problem

1. Oberfläche zu rau2. falsche Tampon-

form

Problem

1. Tamponhub zutief eingestellt

LösungLösung

1. Farbe neu an-setzen

2. schnellerenVerdünner ver-wenden und/oderTamponanblasen

Lösung

1. neues Klischeemit geringererÄtztiefe her-stellen

2. nur bei Band-/Stahlklischeemöglich

3. andere Klischee-art einsetzen

Lösung

1. neuen Tamponeinsetzen

2. steilere Formeinsetzen

Lösung

1. führt zuQuetschungen,Tamponhubkorrigieren

Das Problem taucht bei Klischees auf, die sowohl große Flächen als auch feine Linien innerhalb eines Druck-bildes aufweisen, da die Flächen tief und mit Raster, die Linien dagegen flach und ohne Raster geätzt werdensollten.

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Flächen werden nicht vollflächig gedruckt

Problem

1. Oberfläche zustark strukturiert

2. Oberflächeverunreinigt

Problem

1. zu dünn2. falsches Farb-

system3. lasierende Farbe

Problem

1. zu geringeÄtztiefe

2. falsche Klischee-art

3. falscher Raster 4. Motiv nicht

schräg gestellt5. unterschiedliche

Ätztiefe

Problem

1. falsche Form 2. zu weich3. Oberfläche zu rau

Problem

1. Rakelmessersackt ein

2. nur Einfachdruck

Lösung

1. spitzen, hartenTampon ver-wenden

2. Teile vorreinigen,z. B. mit Alkohol

Lösung

1. Farbe neu an-setzen

2. andere Tampon-druckfarbe ein-setzen

3. deckende Farbeneinsetzen

Lösung

1. neues Klischeemit größererÄtztiefeherstellen

2. andere Klischee-art einsetzen

3. neues Klischeemit anderemRasterfilm testen

4. Motiv schrägstellen

5. neues Klischeemit konstanterÄtztiefeherstellen

Lösung

1. spitzere Formverwenden

2. härteren Tamponeinsetzen

3. neuen Tamponeinsetzen

Lösung

1. stärkeresRakelmesserverwenden, bzw.Flächen rasternoder Linienschräg stellen

2. Doppeldruckoder deckendeFarbe vordrucken

Dieser Fehler ist gut sichtbar bei Drucken, bei denen die außen liegenden Flächen noch akzeptabel, die weiterinnen liegenden jedoch zunehmend schlechter deckend gedruckt werden. Siehe auch unter „UnzureichendeDeckkraft“.

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Kleine Lufteinschlüsse sichtbar

Problem

1. statisch aufge-laden

2. durch Staubpar-tikel verunreinigt

Problem

1. zu dick

Problem

1. unsauber geätzt

Problem

1. Oberflächebeschädigt

2. falsche Form3. zu weich

Problem

1. Vorlage unsauber 2. Staub beim

Aufkopieren derFilme

3. Umgebung nichtsauber, Auf-wirbeln vonStaub

Lösung

1. Ionisationsanlageanbauen

2. Teile vorreinigen,evtl. über Luft-dusche

Lösung

1. nachverdünnen

Lösung

1. Klischee mitLupe kontrol-lieren, ggf. neuherstellen

Lösung

1. neuen Tamponeinsetzen

2. spitzere Tampon-form verwenden

3. härteren Tamponeinsetzen

Lösung

1. Filme kontrol-lieren

2. Klischee neuherstellen

3. Tampon kannStaubpartikel vonDruckgut inFarbe über-tragen, diesetäuschen Luft-einschlüsse vor

Fehler kann leicht eingegrenzt werden. Treten die Lufteinschlüsse immer an derselben Stelle auf, so liegt dieUrsache am Klischee oder Tampon; bei wechselnder Position handelt es sich um Staubpartikel bzw. um stati-sche Aufladung.

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Problem

1. Oberfläche sehruneben

2. Oberfläche nicht/ungenügendvorgereinigt

3. Material nichtverzugsfrei

Problem

1. zu dünn2. zu langsam

Problem

1. zu tief geätzt 2. falscher Raster3. falsche Klischee-

art

Problem

1. zu weich 2. zu kleines

Volumen3. druckt über

Ränder (Kanten) 4. Anpressdruck

auf Klischee und Druckgutungleich

Problem

1. Werkstückauf-nahme nichtgenügendbefestigt

2. Werkstückauf-nahme instabil

3. Werkstückauf-nahme zu groß,zu bedruckenderGegenstand hatzu viel Spiel

4. Klischee wirdnicht sauberabgerakelt

Lösung

1. Tamponmontageoder Sondertam-pon einsetzen

2. Oberflächevorreinigen

3. auf anderesMaterial aus-weichen

Lösung

1. Farbe neuansetzen

2. schnellerenVerdünnerverwenden

Lösung

1. neues Klischeemit geringererÄtztiefeherstellen

2. neues Klischeemit anderemRasterfilm testen

3. andere Klischee-art einsetzen

Lösung

1. härteren Tamponeinsetzen

2. größeren Tam-pon einsetzen

3. Tamponhubkorrigieren

4. Tamponhubkorrigieren

Lösung

1. Werkstückauf-nahme befestigen

2./3. Werkstückauf-nahme neu anfertigen

4. Rakelmessernachschleifenoder aus-wechseln

Dieser Fehler tritt auch häufig während des Druckens beim Nachverdünnen auf, wenn Farbe und Verdünnernicht richtig vermischt werden.

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Druckbild ist verschmiert

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Ungenügende Haftung der Farbe auf dem Substrat

Problem

1. Oberflächeverunreinigt(Fett, Öl, Hand-schweiß, Trenn-mittel ...)

Problem

1. falsches Farb-system

2. Aushärtezeitnicht beachtet

3. falschesMischungs-verhältnis

Problem Problem

1. Tampon-oberfläche ölig

Problem

1. Oberflächenicht/ungenü-gend vorbehan-delt

2. falscher Härter/kein Härter

3. Oberflächenicht/ungenü-gend nach-behandelt

Lösung

1. Druckgut mitAlkoholvorreinigen

Lösung

1. nur das für denBedruckstoffgeeignete Farb-system gemäßden TechnischenMitteilungen ver-wenden

2. bei 2-Komponen-ten-Farben mussder entsprechen-de Härter zuge-setzt werden

3. Mischungsver-hältnis Farbe zuHärter genaueinwiegen

Lösung Lösung

1. neue Tamponsvor dem Druckenmit Alkoholreinigen

Lösung

1. Vorbehandlungüberprüfen, ggf.wiederholen

2. Aushärtezeitgemäß Techni-scher Mitteilungeinhalten

3. Nachbehandlungüberprüfen

Das Problem tritt häufig auf, da die Art des verwendeten Kunststoffs nicht bekannt ist, oder aber nichtgeeignete Farbsysteme eingesetzt werden. Die Anforderungen an die Haft- und Kratzfestigkeit sind aufgrundder jeweiligen Ansprüche an das Endprodukt sehr unterschiedlich.

Es wird ausdrücklich empfohlen, den Bedruckstoff unter den jeweiligen Anwendungsbedingungen vor demAuflagendruck zu prüfen.

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Im Tampondruckverfahren kann allgemein aufgrund der geringen Stärke der Farbschicht kein so hoher Glanz-grad wie im Siebdruck erreicht werden.

Glanzgrad nicht erreichbar

Problem

1. Materialstrukturungeeignet

2. Materialungeeignet

Problem

1. falsches Farb-system

2. zu geringerFarbübertrag

Problem

1. zu geringeÄtztiefe

2. falscher Raster 3. falsche Klischee-

art

Problem

1. Oberfläche zu rau 2. falsche Form

Problem

Lösung

1. Untergrund wirktmit

2. durch Span-nungsrissbildungwirkt die Farbematt

Lösung

1. glänzende Farbeverwenden

2. im Doppeldruckdrucken

Lösung

1. neues Klischeemit größererÄtztiefe her-stellen

2. neues Klischeemit anderemRasterfilm testen

3. andere Klischee-art einsetzen

Lösung

1. neuen Tamponeinsetzen

2. spitzere Formverwenden

Lösung

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Mögliche Druckprobleme – Problembeschreibungen und Lösungsvorschläge

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