Tankred Schipanski: Newsletter „Blickpunkt Berlin“ vom 1. Februar 2013
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Transcript of Tankred Schipanski: Newsletter „Blickpunkt Berlin“ vom 1. Februar 2013
Tankred SchipanskiMitglied des Deutschen Bundestages
Liebe Leserinnen und Leser,
die zurückliegende Sitzungswoche begann „närrisch“ mit dem
Besuch der Gothaer Karnevalisten in Berlin. Außerdem gab es
eine gute Nachricht in Sachen Fracking. Das Schwerpunktthema
dieser Woche war für mich aber ein ernstes: Seit genau einem
Jahr untersuchen meine Kollegen vom Untersuchungsausschuss
und ich nun die Taten der Terrorgruppe NSU. Mehr dazu lesen
Sie heute in meinem aktuellen Brief aus Berlin.
>>> Gothaer Karnevalisten in Berlin
Am Montag haben die Närrinnen und Narren der Gothaer
Karnevalsgemeinschaft Berlin unsicher gemacht. Mit dabei
waren natürlich das Prinzenpaar Evelyn III. und Robert I. so-
wie Präsident Peter Schmidt. Nachdem ich die Gruppe mittags
schon zu einer Führung im Bundestag begrüßen konnte, trafen
wir uns abends beim „karnevalistischen Empfang für ver-
dienstvolle Karnevalisten“ in der Thüringer Landesvertretung
wieder. Die Gothaer hatten 2012 das zehnte Präsidententreffen
des Landesverbandes Thüringer Karnevalsvereine ausgerich-
tet. Zum Empfang eingeladen haben die Chefin der Thüringer
Staatskanzlei, Marion Walsmann, und der Präsident des Lan-
desverbandes Thüringer Karnevalsvereine, Michael Danz.
>>> Kein Fracking in Thüringen
Gute Nachrichten beim Thema Fracking: Das kanadische
Energieunternehmen BNK beendet die Suche nach Erdgas in
Thüringen. Am Montag meldete die Firma, dass sie entspre-
chende Anträge für seismische Messungen in Thüringen bei
den jeweiligen Bergbehörden zurück ziehe. Ich begrüße die
Entscheidung von BNK, denn damit haben wir in Thüringen
endlich Klarheit in Sachen Erdgassuche. Auch das Thema
Fracking ist vom Tisch. In den letzten Monaten hatte ich mich
intensiv mit besorgten Anwohnern und Bürgerinitiativen (u.a.
Bürgerinitiative Fahner Höhe) ausgetauscht und mich dafür
Brief aus Berlin– 2/2013
Berlin, 01.02.2013Redaktion: Julia Wiechers
Tankred Schipanski, MdBPlatz der Republik 111011 BerlinTelefon: +49 30-227-71329Fax: +49 [email protected]
Bürgerbüro Ilm-Kreis:Schwanitzstraße 1198693 IlmenauTelefon: +49 3677-857046Fax: +49 [email protected]
Bürgerbüro Gotha:Waltershäuser Straße 2199867 GothaTelefon: +49 3621-304425Fax: +49 [email protected]
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eingesetzt, dass das umstrittene Verfahren ohne die Akzeptanz
der Bevölkerung nicht erlaubt wird.
Da die öffentlichen Diskussionen rund um das Fracking ge-
zeigt haben, mit welcher Besorgnis die Menschen diese Erd-
gas-Fördermethode betrachten, muss die Politik sich dem
Thema weiter mit Nachdruck widmen. Das im September
2012 veröffentlichte Gutachten des Umweltbundesamts zeigt
uns klare Handlungsfelder auf, für die wir entsprechende Re-
gelungen treffen müssen. Zum weiteren Vorgehen führen wir
in der christlich-liberalen Koalition in Berlin derzeit intensive
Gespräche.
>>> Internet-Enquete schließt Arbeit ab
Nach gut zweieinhalb Jahren hat die Enquete-Kommission
Internet und digitale Gesellschaft, in der ich Mitglied bin, ihre
Arbeit fertiggestellt. Zwischen Mai 2010 und Januar 2013 hatte
die Enquete in 20 Gesamtsitzungen und 179 Projektgruppen-
sitzungen getagt und sich mit den Auswirkungen des Internets
auf verschiedene Bereiche der Gesellschaft beschäftigt. Hierzu
wurden Projektgruppen gebildet, die bestimmte Schwerpunkte
untersuchten, beispielsweise Bildung und Forschung, Ver-
braucherschutz, Urheberrecht oder Medienkompetenz. Jede
Gruppe hat einen eigenen Zwischenbericht mit Handlungs-
empfehlungen erstellt. Auch die Bürgerinnen und Bürger
konnten sich über das Internet daran beteiligen. In dieser Wo-
che haben wir die letzten Zwischenbericht sowie einen
Schlussbericht verabschiedet. Zusammen genommen umfas-
sen alle Berichte insgesamt zweitausend Seiten und spiegeln
ein umfassendes Bild der digitalen Gesellschaft wider: ihre
Potenziale, Problemfelder und Lösungsansätze. Alle Informa-
tionen und Videos der Sitzungen finden Sie – natürlich – im
Internet unter: http://www.bundestag.de/internetenquete/
>>> NSU-Untersuchungsausschuss informiert Gauck
Am Dienstag lud Bundespräsident Joachim Gauck den NSU-
Untersuchungsausschuss des Bundestages zu Gesprächen ins
Schloss Bellevue ein. Er hatte uns darum gebeten, ihn über
den aktuellen Stand der Untersuchung zu informieren. Dieser
Bitte, die auch ein Zeichen der Wertschätzung unserer Arbeit
ist, kamen wir gerne nach und teilten unsere bisherigen Er-
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kenntnisse mit ihm. Im Anschluss an das gute Gespräch si-
cherte uns der Bundespräsident für die weitere Arbeit seine
volle Unterstützung zu. Gauck erklärte, als Bürger und als Prä-
sident liege ihm die Aufklärung sehr am Herzen. Die Angehö-
rigen der Opfer dürften nicht allein gelassen werden. Sie will
der Bundespräsident am 18. Februar persönlich treffen.
In der Sitzung des Ausschusses am Donnerstag stand Thürin-
gen wieder im Fokus der Untersuchungen. Seit fast genau ei-
nem Jahr arbeiten wir nun im Ausschuss an der Aufklärung
der Taten der Terrorgruppe NSU. Mittlerweile haben wir mehr
als 50 Zeugen verhört und uns mit rund 7.000 Akten voller
Unterlagen beschäftigt. Der Abschlussbericht soll im Sommer
erstellt und dann in einer Sondersitzung des Bundestags An-
fang September diskutiert werden.
>>> Gelder für Kita-Ausbau rasch abrufen
Der Bund verteilt an die Städte und Kommunen in den nächs-
ten beiden Jahren weitere 580, 5 Millionen Euro. Damit sollen
zusätzliche 30 000 Kita-Plätze geschaffen werden. Auch an
den dadurch entstehenden zusätzlichen Betriebskosten betei-
ligt sich der Bund. So steht es im Gesetz zur weiteren Förde-
rung des Kita-Ausbaus, das der Bundestag am Donnerstag be-
schlossen hat.
Diese zusätzlichen Mittel sind bei den Kommunen gut aufgeho-
ben. Unser Ziel muss sein, deutschlandweit genügend gute Kita-
Betreuungsplätze für unter Dreijährige zu schaffen. So erhält
Thüringen aus diesem Programm rund 14,8 Millionen Euro.
Beim Abruf der Mittel ist jedoch Eile geboten: Die Hälfte der
Gelder muss bis zum 30. Juni 2013 bewilligt sein. Anderenfalls
werden die nicht abgerufenen Mittel an diejenigen Länder um-
verteilt, die diese Voraussetzung bis zum Stichtag erfüllen.
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Meinen nächsten Brief aus Berlin erhalten Sie am 22. Februar.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende und grüße Sie
herzlich aus Berlin.
Ihr Tankred Schipanski