TatSachen Nr. 20 - LOBBE

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TTATATSSACHENACHENIINFORMATIONENNFORMATIONEN AUSAUS DERDER LLOBBEOBBE-G-GRUPPERUPPE

Nr. 20 • Mai 2003 • www.lobbe.de

Ölsperren-Vorführungauf der Ruhr

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INHALT UND IMPRESSUM

Blaues Auge: 3000 Liter Heiz-öl hätten in Brilon beinahe einemittlere Umweltkatastropheverursacht. Doch die Natur hat-te Glück im Unglück, kam miteinem blauen Auge davon.

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Alles dicht: Die NRW-Land-tagsverwaltung hat an Aufzü-gen die Dichtheit der Erd-schutzrohre überprüfen lassen.Das neue patentierte Lobbe-Verfahren bewährt sich.

Seite 6

Demo: 15 Millionen KubikmeterRohöl pumpt die „Nord-WestOelleitung GmbH“ jährlich vonWilhelmshaven nach West-deutschland. Die Pipelinekreuzt auch Gewässer. Lobbedemonstrierte das perfekte Ein-ziehen einer Static-Ölsperre.

Seite 8

Zufall: Unter der Autobahn A40 entdeckten Kanal-TV-In-spekteure von Lobbe einen rie-sigen Hohlraum. Gut, dass essolche Zufallstreffer gibt.

Seite 10

Chemie: Das hätte böse aus-gehen können. Ein Schüler „ba-stelte“ sich 800 Gramm hoch-explosives Acetonperoxid. DieAnleitung gab’s online.

Seite 12

Dauerauftrag: 250 KilometerKanal in Duisburg reinigen undmit der TV-Kamera abfahren.Erst gab’s ein paar technischeProbleme, jetzt läuft die Ange-legenheit. Seite 14

DIE THEMEN

444Seltenes Exemplar: In Europa gibtes nur wenige Trockengasometer.

Sie unterscheiden sich von nor-malen Gasometern durch die

Abdichtung der Scheibe gegendie Mantelinnenwand.

SCHEIBENGASBEHÄLTERIN DILLINGEN GEREINIGTDillingen. Im Rahmen einer Großre-vision hat Lobbe Tankschutz bei derRoheisengesellschaft Saar GmbH(früher Dillinger Hütte) in Dillingeneinen Trockengasometer gereinigt.Der Gasometer mit einem Durch-messer von 43, einer Höhe von 48Metern und einem Volumen von50.000 m3 dient zur Aufnahme vonHochofengas. Die Lobbe-Tätigkei-ten umfassten die rückstandsfreieReinigung der gesamten Mantel-fläche.

Das eingesetzte Reinigungswasserwurde über eine Aufbereitungsanla-ge im Kreislauf gefahren, was im Ver-gleich zur konventionellen Technikzu einer erheblichen Verringerungder Reinigungswassermengen führ-te. Die unterschiedlichen Rückstän-de wurden analysiert, separiert undentsprechend den geltenden Vorga-ben als Fraktionen entsorgt, wobeidie gesättigten Reinigungsrückstän-de aus der Wasseraufbereitungsan-lage innerhalb des Werkes weiterver-wendet wurden.

Projektleiter Olaf Schwiers: „Die Auf-traggeber sind mit der Ausführungdes Auftrags vollauf zufrieden. Nichtzuletzt auch deshalb, weil wir alleSicherheitsauflagen penibel einge-halten haben. Wir haben gesetzlicheund darüber hinausgehendebetriebsinterne Vorgaben der Koke-rei bezüglich Arbeitssicherheit,Gesundheit und Umweltschutzjederzeit beachtet.“ Einmal mehrstellte Lobbe Tankschutz zudemFachkenntnis und Termintreue unterBeweis. Der nächste Gasometerkann kommen.

Auflage: ca. 4000 ExemplareHerausgeber: Lobbe DeutschlandGmbH & Co KG, Friedrich-Kaiser-Straße 13, 58638 IserlohnInternet: http://www.lobbe.deVerantwortlich: Jörg MuellerTelefon: +49 / 2371 / 935-350Fax : +49 / 2371 / 935-445E-Mail: [email protected]

IMPRESSUM

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TATSACHEN Seite 3

VORWORT

Liebe Leserinnen und Leser.

Seit einigen Wochen beschäftigtsich die Branche einmal mehr mitdem, was Recht ist oder werden soll.Zwei Urteile des EuropäischenGerichtshofes (EuGh) sorgen fürÄrger, Aufregung und Stress. Zumeinen ist es das „Zement-Urteil“,zum anderen das „Straßburg-Urteil“. In beiden geht es um zweiabfallpolitische Dauerbrenner.

Dem Straßburg-Urteil, das nachdem Willen des NRW-Umweltmini-steriums schnellstmöglich umgesetztwerden soll, haben die Betreiber der16 NRW-Müllverbrennungsanlagenzügig und einhellig die rote Kartegezeigt. Grund dafür ist, dass dieAnlagen ihren „Verwerterstatus“verlieren sollen. Knackpunkt in derUrteilsbegründung, vereinfacht aus-gedrückt: Müllverbrennungsanla-gen dienen vom Prinzip her nichtder energetischen Verwertung vonAbfällen, sondern ausschließlichder Beseitigung, weil sie für diesenZweck gebaut wurden. Unabhängigdavon, ob „nebenbei“ Strom oderFernwärme erzeugt wird. Andersherum ausgedrückt: Abfälle sollenin Müllverbrennungsanlagen nurnoch beseitigt werden können, selbstwenn diese Abfälle gemäß Kreis-laufwirtschaftsgesetz „Verwertungs-abfälle“ sind. Zwar lässt das UrteilInterpretationsmöglichkeiten offen,doch viel Spielraum besteht nicht.Jedenfalls meiner Ansicht nach.

Was dem einen recht, ist demanderen billig: Erst hinter denKulissen, dann unverblümt,frohlockt man an anderer Stelle überdieses Urteil. Da alle Abfälle zurBeseitigung per Gesetz überlas-sungspflichtig sind, wären dieöffentlich-rechtlichen Körperschaf-ten wieder komplett verantwortlich.Und schon lange versuchen ja Kom-munen und Kreise, den Müll, den siedank des Kreislaufwirtschaftsgeset-zes an die private Entsorgungswirt-schaft „verloren“ haben, wiederunter den Anschluss- und Benut-zungszwang zu bekommen. Den Pri-

vaten wurde seinerzeit zugestanden,Abfälle zur Verwertung, die in denBetrieben anfallen, zu entsorgen.Mit diesen Abfällen lasten die mei-sten Betreiber ihre Anlagen aus.Diese Tür soll jetzt zugeschlagenwerden. Der Kampf um den Müllgeht also in eine entscheidende neuePhase. Mit Auswirkungen übrigensauf die gerade in Kraft getreteneneue Gewerbeabfallverordnung. Sielegt ja bekanntlich die Kriterienfest, welche Abfälle verwertbar sind,wie sie gesammelt und gegebenen-falls sortiert werden müssen. Da die

energetische Verwertung in MVAdemnächst eingeschränkt werdenkönnte, gingen die verwertbarenAbfälle den Weg in Kraft- oderZementwerke und würden den Anla-genbetreibern fehlen.

Das Zementurteil hingegen öffnetdie Tür für einen freien Warenver-kehr bei verwertbaren Abfällen. IhreNutzung in der beispielsweise belgi-schen - demnächst auch tschechi-schen und polnischen Zementindus-trie - kann nicht mehr versagt wer-den, weil hier der Abfall als Ersatzfür Heizöl oder Kohle verwertetwird. Unabhängig davon, welcheAbfallart es ist, welchen Heizwertder Abfall hat oder er vermischtoder unvermischt ist. Nicht mehrrelevant wäre auch, ob die Emissi-onsdaten eines Verbrennungsofensnun besser oder schlechter sind als

jene Vorgaben, wie sie in den jewei-ligen EU-Ländern herrschen. Fürdie deutsche Politik eine herbe Nie-derlage, für die deutsche Entsor-gungsindustrie in meinen Augen nurvordergründig ein Erfolg. Denn dasGanze hätte doch erhebliche volks-wirtschaftliche Auswirkungen:Abfälle, die zur Auslastung deut-scher (MV-)Anlagen benötigt wür-den, gingen wegen des besserenPreisniveaus ins Ausland. NeueChancen hingegen würden sich beider Produktion von Ersatzbrennstof-fen ergeben.

Wie letztendlich eine praktikable(pragmatische?) Umsetzung derUrteile vor der Kulisse des real exi-stierenden Europas aussehen wird,vermag heute niemand verlässlichzu sagen. Ich setze - trotz aller Skep-sis - auf den gesunden Menschen-verstand. Vor allem in dem Punkt,dass es auf jeden Fall bundesein-heitliche Regelungen geben muß.Was auch für anstehende Investi-tionsentscheidungen eine gewisseSicherheit geben würde.

An dieser Stelle noch ein paarWorte in eigener Sache, bessergesagt: in eigenen (Tat)Sachen.Dies ist die 20. Ausgabe unsererInformationszeitung. Sie hat sich imweiten Rund der vielfältigen Fir-men-Sprachrohre einen festen Platzverschafft. Wie ich meine, mit stetsinteressanten, sauber zusammenge-tragenen Nachrichten, die überwie-gend aus dem Bereich des Unter-nehmens Lobbe stammen. Das hateine enorme Transparenz erzeugtund lässt Lobbe sozusagen in vielerHinsicht als offenes Buch erschei-nen. Wir haben uns vorgenommen,mit etwas weniger Umfang jetzthäufiger zu erscheinen, mindestensdrei Mal im Jahr, um auf diese Weiseaktuelle Entwicklungen schneller inden Kunden- und Mitarbeiterkreiszu kommunizieren. Ich denke,zumindest das kann allen recht sein.

Ihr Ernst-Peter Rahlenbeck

Alles, was Recht ist . . .

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MIT BLAUEM AUGE DAVONGEKOMMEN

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Das kleine Sumpfgebiet mit sei-nen vielen kleinen Rinnsalen ist

stark geschädigt. Es wurde im Rah-men der Sofortmaßnahmen undanschließenden Sanierungsarbeitengewissermaßen „geopfert“, um nochgrößeres Unheil zu verhindern. Gut-achter Spengler vom Institut fürBodensanierung und Luftanalytik:„Die Rinnsale münden in einemsogenannten Schwalgloch.“ Von dortfließt das Wasser, das der Trinkwas-sergewinnung dient, unterirdischweiter. Spengler hatte damals dieZusammenarbeit zwischen Feuer-wehr, Behörden, dem örtlichen Bau-unternehmen Tilli sowie Lobbe-Ein-satzkräften aus Brilon und Iserlohnkoordiniert, damit das Heizöl nichtbis zum Schwalgloch vordringenkonnte. Unter anderem wurde das

durch sechs Ölsperren, einen 100Meter langen quer zur Fließrichtungder Rinnsale gezogenen Graben undder Bereitstellung von Hochlei-stungspumpen und Ölabscheiderngewährleistet. Später wurden rund500 Tonnen ölverunreinigtes Erdreichausgekoffert und zur biologischenSanierung ins Lobbe-Bodensanie-rungszentrum Hagen transportiert.

Nun stellt sich die Frage, wie eszu diesem Öl-Unfall kommen

konnte. Ursache ist ein defekterAusgleichsbehälter an einem im Frei-en stehenden doppelwandigen20 000-Liter-Heizöl-Tank. Noch vorwenigen Monaten hatte man demTank samt Zuleitungen und Betriebs-armaturen einen technisch einwand-freien Zustand attestiert. Vor zehn

Jahren war der Behälter von einemArnsberger Tankschutzunternehmeninstalliert worden, zwei Jahre spätererfolgte die Nachrüstung mit demAusgleichsbehälter durch einenanderen Betrieb. Wie sich heraus-stellte, war der Ausgleichsbehältergar nicht für den Betrieb an einerHeizöl-Tankanlage zugelassen. Eshandelte sich um eines jener Model-le, wie man sie als Ausgleichsgefäßean Warm-Wasser-Heizungsanlagenfindet. Dabei war es noch Glück imUnglück, dass seinerzeit auch tagsü-ber strenger Frost herrschte. So ver-teilte sich das Öl auf der Oberflächedes gefrorenen Bodens und drangnicht sofort in tiefere Schichten ein.

Die technischen und rechtlichenMaßstäbe, wie sie bei Tankanla-

gen angelegt werden, regeln eineReihe von untereinander bezugneh-menden Gesetzen wie die TRbF(Technische Richtlinien brennbareFlüssigkeiten), die VAwS (Verord-nung Anlagen für den Umgang mitwassergefährdenden Substanzen),das WHG (Wasserhaushaltsgesetz)sowie Baurecht, Gewerberecht undunter Umständen gar die Bundesim-

3000 LITER HEIZÖL FLOSSEN INBRILONER NATURSCHUTZGEBIET

555Der Unglückstank stand im Freien, hatte ein nicht zuge-lassenes Ausgleichsgefäß.

555Kontrolle: Gutachter Spengler (l.) undLobbe-Betriebsleiter Teiwes.

444Naturschutzgebiet, Wasserschutzgebiet: In Thülen war schnelle pro-

fessionelle Hilfe gefragt, um zu retten, was zu retten war.

Br i l o n . Die Natur ist offenbar noch einmal mit einem blauen Augedavongekommen. Zwar waren Ende April Rohrleitungen, Tauchpum-

pen, Ölabscheider und Ölwehr-Fahrzeuge immer noch untrügerisches Zei-chen dafür, dass hier im Briloner Ortsteil Thülen etwas passiert war, womitniemand gerechnet hatte. Aber von einem blauen Auge erholt man sich.Über kurz oder lang. Anfang Februar hatten in dem beschaulichen Dörf-chen rund 3000 Liter ausgelaufenes Heizöl für große Aufregung gesorgt.Sie waren in ein nahe der Unglücksstelle beginnendes Naturschutzgebietausgetragen worden.

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555Eine von insgesamt 8 Ölsper-ren der Feuerwehr.

555Pumpen, Notstromaggregate, Ölabscheider: Lobbe stellte dasfür die Ölbekämpfung notwendige Equipment bereit.

m i s s i o n s s c h u t z v e r o r d n u n g(BimschV). Keine Regel dabei ohneAusnahme. Ein Beispiel: Nach WHGsind selbst doppelwandige im Freienaufgestellte Tanks in Wasserschutz-gebieten unzulässig, können aller-dings in Ausnahmefällen trotzdemgenehmigt werden, wenn besondereAuflagen erfüllt werden und der

Betrieb der Anlage „dem Wohl derAllgemeinheit“ dient.

Rein finanziell hat der Öl-Unfallmehrere hunderttausend Euro

gekostet. Die läppern sich zusam-men. So waren beispielsweise dieLobbe-Einsatzkräfte zwei Wochenlang rund um die Uhr mit der Ein-

dämmung des Schadens beschäf-tigt. Nachtarbeit, Wochenendarbeit,Bereitstellung spezieller Technik,Bodenentsorgung, Bauaufsicht. Dasalles hat seinen Preis. Der allerdingsist vergleichsweise gering, wenneiner bedenkt, was für ein Umwelt-schaden hätte entstehen können.

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LOBBE-VERFAHREN SCHAFFT SICHERHEIT

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Düsseldorf. Die NRW-Landtags-verwaltung ist mit gutem Bei-

spiel vorangegangen, hat an ihrenhydraulischen Aufzügen im Land-tagsgebäude die Erdschutzrohre aufDichtheit überprüfen lassen. Erd-schutzrohre? Da ist nicht jedem klar,was gemeint ist: „Eine bei älteren

Aufzugsanlagen einwandige Röhreum den ölhydraulischen Hubzylinderdes Fahrkorbes. Die Röhre soll ver-hindern soll, dass flüssige umwelt-gefährdende Substanzen ungehin-dert versickern können und dadurchErdreich und Grundwasser verunrei-nigen“, sagt Kundenberater Wolf-gang Weidener von Lobbe Tank-schutz. Er ist unter anderem für die

Kunden-Akquisition in diesemBereich verantwortlich.

Diese Erdschutzrohre sind untengeschlossen, oben - logischer-

weise - offen. Meist sind sie so tiefüber das Betonfundament hinausge-hend ins Erdreich eingelassen, dass

die bisher praktizierte Sichtprüfungmit einem nicht unerheblichen Unsi-cherheitsfaktor belastet ist. Sto-chern im Nebel. Niemand kann mitGewissheit garantieren, ob dieseRöhre nun dicht ist oder nicht. Bes-ser gesagt: Niemand konnte. Dennmit einem neuen patentierten Verfah-ren (siehe auch TatSachen Nr. 19)beendet Lobbe diese Unsicherheitund löste damit den Konflikt mit

dem Wasserhaushaltsgesetz und derVerordnung Anlagen zum Umgangmit wassergefährdenden Stoffen(VAwS). Der Zwiespalt bestand füralle Beteiligten letztendlich darin,etwas als ökologisch - rechtlich -ordnungsgemäß zu bescheinigen,was in der Regel nur bedingt zuüberprüfen war.

Nun gibt es sie, die praktikableLösung, die alle Aspekte zur

Zufriedenheit löst. Bis in den letztenWinkel der Republik vorgedrungenist sie zwar noch nicht, findet aberallenthalben dort Zuspruch, wo demUmweltgedanken konsequent Rech-nung getragen wird. Große, öko-auditierte Unternehmen zeigen Inter-esse, die TÜV-Organisationen, auchUntere Wasserbehörden, denen dieAufsichtspflicht obliegt. Wer schlauist, lässt gleich - ganz im Sinne derUmwelt - die Dauer-Überwachungseines Erdschutzrohres einbauen,die für den Fall einer Undichtheit desErdschutzrohres oder einer Leckagedes Hubzylinders umgehend Alarmauslöst.

Diese zweite Fliege mit einerKlappe schlug auch die Land-

tagsverwaltung. Die aus dem Tank-schutzbereich bekannten Leckanzei-gegeräte wurden bei der Dicht-heitsüberprüfung in einem Zug mitin-stalliert, übrigens alles im laufendenBetrieb, nicht eine Sekunde Still-

AUFZUG-ERDSCHUTZROHRE IMNRW-LANDTAG ÜBERPRÜFT

Der Düsseldorfer Landtag.666

555Schaumgummi einsetzen.

555Abdichten.

555Anschluss der Dauerüberwachung.

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stand. Das ist gerade bei der starkenPublikumsfrequenz im NRW-Landtagsicherlich ein großer Vorteil. Und sodürfte Thomas Valuta, LeitenderHaustechniker im NRW-Landtag,seine Ruhe bei diesem Themahaben. Schließlich kann Valuta denBehörden jetzt mit Brief und Siegelbestätigen, dass die Erdschutzrohreim Landtag dicht sind und perma-nent überprüft werden.

Ihren neuen, zusätzlichen Aufga-benbereich beherrschen die beiden

Lobbe-Fachwerker, Norbert Esserund Ludwig Napiralla, bereits aus

dem Eff-Eff. Nicht immer allerdingslässt es sich so bequem arbeiten wieim Landtag. „Hier hatten wir dieSituation, dass das Erdschutzrohrsehr gut zugänglich war“, sagt Nor-bert Esser. Er kennt es auch anders,zum Beispiel dann, wenn das Wider-lager des Aufzugsstempels direktüber dem Ringraum des Erdschutz-rohres liegt und man entweder Gum-miarme oder ganz zarte Fingerchenbraucht, um die Ringraumabdich-tung ordnungsgemäß und fachmän-nisch einzubauen. Erfahrung gesam-melt wurde inzwischen auch mit derFließfähigkeit der Kunststoffmasse.

Sie muß in zwei oder drei „Schüben“aufgebracht werden, damit sich kei-ne Senken oder sogar Risse bilden.

Neue hydraulisch betriebene Auf-züge werden übrigens den gel-

tenden Vorschriften gemäß vorzugs-weise mit doppelwandigen, über-wachbaren Erdschutzrohren aus-gerüstet. Auch bei Altanlagen kann -als Alternative zur Lobbe-Dichtheit-sprüfung - ein doppelwandiges Erd-schutzrohr nachgerüstet werden. EinRechenexempel.

Tiefgarage des Landtags, 1. Untergeschoß, Parkplatz116: Die beiden Lobbe-Fachleute, Norbert Esser (l.)

und Ludwig Napiralla, bei der Arbeit. Aus einemgroßen Schaumgummistück wird ein kreisrundes Teil

ausgeschnitten, Unterlage für die Kunststoffmasse.666

555Blick in den Fahrstuhlschacht.

444Fertig vergossene Ringraumabdichtung.

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AUF DEN FALL DER FÄLLE VORBEREITET

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Mülheim. Der Vergleich seierlaubt: So wie die großen Blut-

gefäße einen menschlichen Körper,so durchziehen Rohölpipelines dieBundesrepublik. Fällt eine aus, gibtes heute in Dortmund keinen Sprit,hebt morgen in Frankfurt kein Flug-zeug ab, kann übermorgen im Rhein-Main-Gebiet die Chemieindustrienicht mehr arbeiten. Diese Abhän-gigkeit verpflicht die Betreiber sol-cher Pipelines zu extremer Sorgfalthinsichtlich Betriebsfähigkeit undSicherheit der Anlagen.

Weil Störfälle nicht ausgeschlos-sen werden können, gehen die

Pipelinebetreiber gerade in solchenBereichen, wo die Leitungen natürli-che oder künstlich geschaffeneGewässer kreuzen, besonders sensi-bel vor. „Wir von der Nordwest-Oel-leitung halten in Mülheim an derRuhr eine ständig einsatzbereite

Ölwehr vor“, erklärt Betriebsstellen-leiter Frank Fitzen. Und Ölwehren -wo weiß einer das besser als beiLobbe - müssen über Ölsperren ver-fügen. Für den Fall der Fälle, auf denman vorbereitet sein muss, der aberhoffentlich nie eintritt.

Ölsperrenbeschaffung stand die-ses Frühjahr auch bei NWO

(Nord-West-Oelleitung, Wilhelmsha-ven) ganz oben auf der Tagesord-nung. Doch die Katze im Sack kau-fen mochte Fitzen nicht. Deshalbrückte die Lobbe-Ölwehr termin-gemäß an einem Montag mit rund100 Metern Ölsperren, dem Gummi-boot und einer kompakten Motor-Seilwinde an, um die Funktionsfähig-keit „in natura“ zu demonstrieren.Die vier Mann starke Lobbe-Truppeals eingespieltes Team: Ölsperrenvom Hänger abladen, Einzelsegmen-te verbinden, auf der Wiese ausle-

gen, Erdhaken an einem Ufer ein-schlagen. Dann geht es per Muskel-kraft - unter anderem mit Seilwindeund genügend Seil an Bord - mitdem Gummiboot vom einen zumanderen Ufer. Auch dort werden dieErdhaken eingeschlagen, die Seil-winde wird gestartet, das Seil ziehtstraff und langsam gleitet die Static-Ölsperre Stück für Stück ins Wasser.Sogleich richtet sie sich auf, nachwenigen Minuten ist sie auf dergesamten Länge in der Ruhr undsteht wie eine Eins. Bei NWO nickendie Herren zufrieden. Sie habengenug gesehen.

Zugegeben: Blauer Himmel, strah-lende Sonne und die Ruhr nur

wenig im Fluss. Unter solch optima-len Bedingungen macht selbst dieschlechteste Sperre eine gute Figur.Doch die ausgezeichneten Qualitä-ten der Static-Sperre auch bei höhe-

PIPELINEBETREIBER NWO SIEHTPERFEKTE SPERREN-VORFÜHRUNG

555Unter Beobachtung. Jeder Handgriff der Ölwehr-Experten wurde festge-halten. Entweder im Kopf, mit der Digitalkamera oder auf Video.

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ren Fließgeschwindigkeiten unddem dadurch gegebenen stärkerenUnterströmungs-, Reiß- und Kippri-siko ist landauf, landab durch„heiße“ Einsätze bei Feuerwehrenund dem THW bekannt. Nichtzuletzt bürgt auch der Markenname„Oel-Nolte“ für Qualität. Lobbe istInhaber dieser Marke.

Ein paar kritische Fragen aller-dings haben die NWO-Vertreter

zum Zubehör. Warum wir, Lobbe,dieses und jenes Teil beim Einbauder Sperre selbst nicht nutzen,obwohl im Ölwehr-Katalog aufge-führt als erforderliches Zubehör?

Ob wir nichts anderes hätten alsdas doch eher einen unprofessio-nellen Eindruck machende Gummi-boot? Die Lobbe-Antworten werfenkeine neuen Fragen mehr auf:Gewisse Zubehörteile machen dieÖlsperren auch für Ungeübte leich-ter handhabbar, die Ölwehr kommtaufgrund der Routine ohne aus. Undbeim Thema Gummiboot weisen dieÖlwehr-Experten darauf hin, dassMotorboote auf diesem Streckenab-schnitt der Ruhr verboten sind.Andernfalls würden sich die vielenpaddelfreudigen Kanuten auchbedanken. . .

555Die Ruhr war ruhig, eigentlich zu ruhig. Ihrewirklichen Qualitäten spielt die Static-Sperrebei höheren Fließgeschwindigkeiten aus.

555Auch das will gelernt sein. Einschlagender Erdhaken im Uferbereich.

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URSACHE VERMUTLICH WASSER-EROSION

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ÜBERRASCHUNG: TV-INSPEKTEURESTIESSEN AUF HÖHLE UNTER A 40Bochum. Hans Kuchenbecker

hatte sich von Beginn auf derrichtigen Spur befunden. Der Chefder Autobahnmeisterei Dortmundwar eben nicht davon ausgegangen,dass der bei routinemäßigen Kanalun-tersuchungen entdeckte riesige 50 m3

große Hohlraum unter der gesamtennördlichen Fahrbahn der A 40 liegenwürde. Dann wäre nämlich eine Voll-sperrung Richtung Essen unver-meidlich gewesen, die Folgen fürden Straßenverkehr weitreichend.

So gab es - dank der richtigenInterpretation der Lage - im

Bereich der Anschlussstelle

Bochum-Hamme „nur“ eine Veren-gung von zwei- auf einspurig, wasdie Autofahrer, vornehmlich die Lkw-Lenker, trotzdem ordentlich auf diePalme brachte. Durchs offene Bei-fahrerfenster ließen sie ihrem Frustfreien Lauf, beschimpften die Ein-satzkräfte in höchst unflätiger Artund Weise, hupten, gestikulierten,zeigten Vogel und Finger. „Alles nochharmlos“, meinte Kuchenbecker.Belassen wir es dabei. WeitereDetails über das, was sich an Auto-bahn-Baustellen sonst so abspielt,würde in die - auch im wahrsten Sin-ne - untersten Niederungen mensch-lichen (Fehl-)Verhaltens führen.

Straßen NRW jedenfalls hatte dieSache am Loch wesentlich bes-

ser im Griff als die Autofahrer ihreNerven. Der Hohlraum war geortet,jetzt musste er verfüllt werden. EineStraßenbaufirma rückte mit Baggernund schwerem Werkzeug an. DieFahrbahn wurde aufgerissen und sotastete man sich Stück für Stück anden Hohlraum heran. Drei Meterwaren zu überwinden, bis das Zielerreicht war. Ohne Decke glich dasLoch nun einem kleinen Bombenkra-ter. Jeweils an den äußeren Rändern,einander gegenüberliegend, ragtendie spärlichen Reste des Kanalroh-res aus dem Erdreich in den Krater.Ansonsten von Rohr keine Spur. Ver-mutlich Wassererosion hatte für einekomplette „Auflösung“ gesorgt. Aufcirca sechs, sieben Metern war dieRohrstrecke unterbrochen. Ursa-che? Möglicherweise Bergversatz.Wie so häufig im Kohlenpott.

Die Rolle der Lobbe-Mitarbeiter?Nun, sie hatten den Hohlraum

entdeckt. Jürgen Moog: „BeimAbfahren des Kanalrohres waren dieBilder plötzlich weg, so als ob dieKamera abgestürzt war.“ Daraufkonnte sich zunächst niemand einenReim machen. Die Kamera musstewieder her, das bedeutete: suchen.Und suchen hieß in diesem Fall inden Kanalschacht einsteigen undrund vier Meter durch ein engesRohr kriechen. Eine mulmige Ange-legenheit. Nur was für Freiwillige.

333Auch Jürgen Moog hatte die Höhleinspiziert. Eins, zwei, drei war derWDR dabei: „Wie war’s denn unten?“

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333Sogar für die Fachleute ist es manchmalschwierig, den Verlauf von Industrieabwasser-,Oberflächenwasser- und Fäkalienkanälen zuverfolgen. Selbst detaillierte Pläne geben nichtimmer endgültigen Aufschluß über die tatsäch-lichen Gegebenheiten.

Alfred Schimkat - der erste Frei-willige - trat vor, streifte sich den

weißen Einweganzug über, prüfte dieGasfreiheit im Kanal, stieg mit einemSicherungsseil versehen in denSchacht, kroch prustend durchsRohr und landete schließlich in derKaverne. Weil es seit Wochen nichtgeregnet hatte, sogar mehr oderweniger trockenen Fußes. „Ich konn-te aufrecht stehen, die Hände nachoben ausstrecken.“ „Oben“ verblüff-

te die Elastizität der Decke. Kam einLkw daher, kam auch sie im Lichtke-gel der Handlampe einige Zentimeterherunter.

Der Rest vom Bochumer Loch isteigentlich Geschichte. Es wurde

verfüllt, verdichtet und die Stelle aufder Fahrbahn mit einem Stück neueSchwarzdecke versehen. Lobbeübrigens rückte aus eigenem Antriebvon der Baustelle ab. Eine ordnungs-

gemäße, seriöse Prüfung der umlie-genden Kanalschächte war nichtmehr möglich. „Alles zugesetzt. Wirkonnten hier mit der Kamera undselbst händischem Pressluftmeißelnnichts mehr tun“, so Bauleiter Wer-ner Spieckermann, „da lässt manbesser einem Bagger den Vortritt.“Nicht gerne. Aber der Kunde ist haltKönig.

555Aus der Höhle wurde nach dem Aufbaggern ein Loch. Gut zu erkennen (Pfeil) die Fahrbahnreste der alten B 1, dierund drei Meter unter der neuen Decke liegt. Täglich 100 000 Fahrzeuge werden in diesem Streckenabschnitt gezählt.

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16-JÄHRIGER BASTELTE 800 GRAMM „SILVESTERKNALLER“

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Iserlohn. Die Anleitung zur Herstel-lung gibt’s online im Internet. Dort

brüstet sich ein Zeitgenosse, wieeinfach es ist den Explosivstoff„Acetonperoxid“ herzustellen, warntgleichzeitig, Zitat: „Der angegebeneStoff detoniert bei leichten Schlägenunter großer Druck- und Wärmeent-wicklung und hat schon vielen erfah-renen Leuten das Leben oderirgendwelche Teile des Körpersgekostet.“ Scheint aber seinerzeitein jungen Iserlohner nicht wirklichdavon abgehalten zu haben, dieChemikalie zu produzieren. Nichtetwa ein paar Milligramm oderGramm. Es durfte ein bisschen mehrsein: Gut anderthalb Pfund. Sie hät-ten sich nach Angaben von IserlohnsÖlwehr-Leiter Dieter Biermannbestens dazu geeignet, gut zehnnormale Mittelklasse-Fahrzeuge miteinem Schlag wegzuradieren. Oderein Hochhaus.

Keine Geschichte ohne Vorge-schichte. Der 16-jährige aus der

Waldstadt hatte bereits schlechte

Erfahrungen mit Chemikalienmische-rei gemacht. Dessen ungerührt aberproduzierte der Schüler kurz vor Sil-vester im Keller seines Elternhausesden Explosivstoff sozusagen amFließband. Ohne Probleme mit den

Zutaten: Wasserstoffperoxid (fürsBlondieren der Haare) hält der Fri-seur auf Vorrat, Aceton (fürs Nagel-lackentfernen) die Apotheke. Ohnechemische Vorkenntnisse (!) ist esnun für jeden möglich, Acetonpero-xid herzustellen. Vorausgesetzt, dieHände zittern nicht . . .

Nach Ansicht von Dieter Bier-mann ist es nur dem Zufall zu

verdanken, daß es in einer derDezembernächte kurz vor Silvestervergangenen Jahres nicht zu einerKatastrophe gekommen war. Mieterhatten einen aus dem Keller herauf-ziehenden unangenehmen Geruchbemerkt und daraufhin die Feuer-wehr alarmiert. Die zog Polizei, Ord-

HOCHEXPLOSIVES STOFFGEMISCH ENLOBBE-ÖLWEHR VERHINDERT KATAST

333Die Anleitung für die Herstellung vonAcetonperoxid gibt’s im Internet,entsprechende „Warnhinweise“ wer-den mitgeliefert.

555Acetonperoxid ist mit handelsüblichen Zutaten herzustellen,die es in Drogerien und Apotheken gibt.

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TSCHÄRFT:TROPHE

nungsamt, Lobbe mit der Ölwehrund einen Sachverständigen hinzu.Aufgrund der vorgefundenen Chemi-kalien wurde das Haus evakuiert,das bereits produzierte Acetonpero-xid wurde von Lobbe kontrolliert zurExplosion gebracht und die restli-chen Chemikalien entsorgt.

Natürlich hat das Ganze einNachspiel: Nach zwei Tagen

Abwesenheit tauchte der Schülerwieder zu Hause auf. Bei der Freun-din in Dortmund hatte er offenbarabgewartet, bis sich der Rauch ver-zogen hatte. Doch ohne die Rech-nung mit der Kripo zu machen. Sieverhörte den Chemie-Bastler mehrals 12 Stunden am Stück und fühlteihm dabei gehörig auf den Zahn.Gegenüber der Polizei gab der 16-jährige an, er habe den Explosivstoffin PVC-Schläuche füllen wollen, umzu Silvester „richtig ballern“ zu kön-nen. Nach Aussage von GutachterSchütte hätte der Junge die Ballereinicht überlebt. Für Dieter Biermannist es ein Unding, dass es inDeutschland noch immer keineGesetze gibt, die die Verbreitunggefährlicher Internet-Inhalte regelnbeziehungsweise verbieten: „DieAnleitung für die Herstellung vonAcetonperoxid gehört für michjedenfalls nicht ins Internet. Soetwas ist verantwortlungslos.“

Die Anklage gegen den 16-jähri-gen Schüler wird folgen: Verstoß

gegen das Sprengstoffgesetz,Gefährdung der öffentlichen Sicher-heit. Zusätzlich muss er den Einsatzder Feuerwehr, der Polizei, der Lob-be-Ölwehr und das Gutachten desSachverständigen bezahlen. Einenterroristischen Hintergrund schlos-sen die ermittelnden Behörden aberaus. Darauf, wusste Dieter Biermann,gebe es keine Hinweise. Das war indiesem Zusammenhang die eigent-lich einzig gute Nachricht.

Teutschenthal / Schkopau. Gute,zuverlässige Arbeit wird belohnt.Manchmal mit einem freundlichen„Danke“, einem Händedruck, kleinenAnerkennungsgeschenken. Oder,wie vor allem bei Unternehmen ausden USA, mit sogenannten„Awards“. Neuerlich einen gab es fürdie Lobbe-Niederlassung Mittel-deutschland (Teutschenthal), die imWerk Schkopau der Dow-TochterBSL Olefinverbund ihren Beitrag für2000 Tage unfallfreies Arbeiten imBereich der Polypropylen-Produktionperfekt geleistet hatte.

Produktionsleiter Hans-JürgenBuchmann betonte bei der Übergabedes Awards, eine solche Bilanz wäreohne das Engagement der Kontrak-toren (feste Vertragspartner, unteranderem im Rahmen des Mainte-nance Managements) nicht möglichgewesen. Buchmann konnte bei derGelegenheit eine weitere imposanteZahl nennen: In Schkopau wurdejüngst die einmillionste Tonne Poly-propylen produziert.

Erstmals seit fünf Jahren wird BSLim Sommer wieder einen Shut-Downdurchführen. Die Vorbereitungendafür laufen bereits, auch bei derLobbe-Niederlassung Mitteldeutsch-land. Sechs Wochen wird die kom-plette Generalüberholung der Che-mieanlagen dauern. Lobbe unterhältseit mehreren Jahren im BSL-WerkSchkopau einen permanent mit meh-reren Fachwerkern besetzten Ser-vice-Stützpunkt.

Dow produziert für den Weltmarkteine Reihe von Kunststoffen, die -später bei weiteren Produktionsgän-gen in die entsprechende Formgebracht - auch für Otto Normalver-braucher „sichtbar“ werden. So wur-de ein neuer Nike-Rennschuh fürden Skeleton-Bereich mit PELLET-HANE* Thermoplast-Polyurethan(TPU) Elastomeren von Dow ent-wickelt. Dafür gab’s bei den Olympi-schen Winterspielen 2002 auchgleich Gold durch Tristan Gales.

333Nicht der ersteDow-Award fürdie Lobbe-Nieder-lassung Mittel-deutschland.

2000 TAGE UNFALLFREI: DOW-AWARDFÜR GUTE TEAMARBEIT IN SCHKOPAU

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AUFTRAG IN DUISBURG: 250 KILOMETER KANAL UNTERSUCHEN

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Noch seien sie im Soll, hadertMarc Ballhausen, der das Pro-

jekt betreut, vor allem mit dem frosti-gen Wetter im Februar. Aber auchder nagelneue Wasseraufbereiteroffenbarte anfangs unerwarteteMucken, ebenso die eigens für die-sen Auftrag auf jeden

Rechner gezogene brandaktuelle„Plug-and-Play“-Katalogisierungs-software.

Inzwischen liegt die Lobbe-Truppeallerdings im normalen Rahmen,

was die tägliche Meterzahl anbetrifft.

Der leichte Rückstand soll mit ver-einten Kräften in den nächstenWochen aufgeholt sein. Beim Vor-Ort-Termin in der Vohwinkelstraße,Ortsteil Duisburg-Untermeiderich,nahe Hafen, nehmen Andreas Ben-stem und Elena Numsen wohlwol-

lend zur Kenntnis, dases in den letztenWochen erheblicheFortschritte bei der Ein-haltung des Zeitplansgegeben hat. Die bei-den Projektleiter derWi r tscha f tsbet r iebeDuisburg, die die Maß-nahme ausgeschrie-ben haben, kontrollie-ren regelmäßig dieEntwicklung.

Insgesamt ist dasDuisburger Kanal-

netz rund 1500 Kilo-meter lang. Die Min-desthaltbarkeit derKanäle liegt zwi-schen 60 und 80Jahre. Schmutz-und Regenwasserfließen in insge-samt neun Kläran-lagen auf Stadtge-biet, drei gehörender Stadt selbst,die anderen wer-den von Emscher-genossenschaft ,Ruhrverband undLineg betrieben.

Bis Ende 2005 müssen alle öffentli-chen und privaten Kanäle untersuchtund in einem Kanalkataster doku-mentiert sein. Diese Rechtslageschafft die sogenannte Selbstüber-wachungsverordnung Kanal, kurz„SüwV Kan", die in NRW seit dem 1.

Januar 1996 in Kraft ist und einenzehnjährigen Rhythmus bei derRund-um-Kontrolle verlangt.

Die Video-Sequenzen, die dieKameras auf den Lobbe-Kanal-

inspektionsfahrzeugen liefern, sindaufschlussreich und erleichtern es,die Schäden den Zustandsklassenzuzuordnen. Von eins bis fünf reichtdie Skala, anders als in der Schuleist hier die fünf die beste Note.„Rund 15 Prozent des DuisburgerKanalnetzes liegen bei eins undzwei“, sagt Benstem. Schäden wieMuffenversatz, Risse, Löcher undWurzeleinwüchse lassen sich aufdem Video-Monitor perfekt erken-nen. Wobei der Laie sich stets wun-dert, wie schnell die Fachleute

abstrahieren können, wo im Kanaloben und unten, links und rechts ist."Alles Übung", weiß Elena Numsen,die sich gerade einen Ausschnitt desBildes vergrößern lässt. „Hier ist dasLoch, die obere Rohrwand biegt sichschon nach unten durch und hiersehen Sie schon das Erdreich.“ Soeinfach ist das. Wenn man's kann.

Die meisten Probleme gibt es beiden Duisburger Kanälen

555Schadensliste. Jede Abweichung vom

normalen Zustand wird gefilmt, katalogisiert undabschließend digitalisiert.

STRAMME LEISTUNG: 1200 METER P

Du i s b u r g . Rund 250 Kilometer Kanalnetz haben sie in Duisburg vorder Brust. Bis Mitte November muß Lobbe den Reinigungs- und

Inspektionsauftrag erledigt haben. Die Messlatte liegt bei etwa 1200Metern pro Tag, zwei Teams arbeiten sich Haltung für Haltung, die Streckezwischen zwei definierten Kanalschächten, vor.

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hauptsächlich im Bereich von Fahr-bahnen und den Bergsenkungsbe-reichen, weil hier die physikalischeBelastung der Rohre am größten ist.Risse sind keine Seltenheit, oftmalsist ein Teilstück plötzlich „ver-schwunden“, weil der Versatz sogroß ist, dass die Kamera ihn nichtmehr einfangen kann. In solchen Fäl-len muß sofort gehandelt und derSchaden behoben werden. Diesstimmen die Wirtschaftsbetriebe mitLobbe ab.

Mehr Kopfzerbrechen als dieseeigentlich „normalen“ Schäden

machen allerdings illegale Einleitun-gen in das Kanalnetz. Meistensdurch die Toilette oder Ausgüsseverschwinden beispielsweise „spül-

bare“ Betonreste, die im Kanal ver-härten und ihn zusetzen. „Beliebt“und sehr makaber ist auch die Ent-sorgung von kleinen Haustieren.Hamster, Tanzmäuse, Schildkröten,Vögel: Vor nichts wird haltgemacht.Viele Tiere überleben diese hässlicheProzedur und gehen dann im Kanaljämmerlich zu Grunde. Für sie kannin den nicht begehbaren Bereichennichts getan werden. Am gefährlich-sten - für die Allgemeinheit - istjedoch die illegale Einleitung von

flüssigen Chemikalien. Das „Kanal-klima“ kann dadurch unter Umstän-den hochexplosiv werden. Auchdeshalb sind die Lobbe-Kamerasund sonstiges Equipment konse-quent Ex-geschützt. Das Tragen vonMultiwarngeräten - auch wegen derFaulgase - im Umkreis der Schächteist Pflicht und natürlich dann, wennein begehbarer Kanal geprüft wird.Schließlich reichen die Durchmes-serprofile bis hin zu 2,80 Meter, Platzgenug, um mit dem Pkw darin zufahren.

Andere haben die unterirdischeKanalwelt zu ihrem permanenten

Lebensraum erklärt. Ratten. „ProEinwohner drei Stück“, kennt Ben-stem die Durchschnittsquote. Wohäufiger Essensreste durch den Aus-guß gehen, sind es mehr. Insgesamtso viele, dass die Stadt Duisburgeine spezielle Rattenbekämpfungs-truppe in Einsätze schickt. Jeder

„Rattenalarm“ wird übrigens auchvon Lobbe notiert, dabei wird zwi-schen „einzelne Ratte“ und „Ratten-nest“ unterschieden, der „Erschei-nungsort“ auf den Zentimeter genaufestgehalten.

Andreas Benstem ist guter Dinge,nach Abschluß der Reinigungs-

und Inspektionsarbeiten, genügendDatenmaterial abrufbar zu haben,um dann ein straffes Sanierungskon-zept auflegen zu können. MehrereMillionen Euro stellt die Stadt Duis-burg für das gesamte Thema anKapital zur Verfügung. „Die Funkti-onstüchtigkeit des Netzes liegt unssehr am Herzen, es ist ein aktiver,wichtiger Beitrag zum Schutz derUmwelt, insbesondere des Grund-wassers“, so Benstem. Am bestensähen das alle so.

555Elena Numsen, Andreas Benstem und Marc Ballhau-sen (l.) bei der Abstimmung, wie weiter untersuchtwird. Zwei bis dreimal pro Woche trifft man sich.

PRO TAG

333Ratten sind ausgesprocheneKanalbewohner. Je mehrEssensreste im Ausgußladen, um so wohler fühlensich die Nager.

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ZUM GUTEN SCHLUSS

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ABGEHAKT: KALKSILO STEHTJETZT AN DER RICHTIGEN STELLE

Iserlohn. Die Gnadenfrist der altenSpaltanlage in Letmathe ist abge-

laufen. Einige Wochen wird sie nochals „stille Reserve“ existieren, dannkommt ein Sachverständiger undnimmt eine Stilllegungsprüfung nachVAwS (Verordnung über Anlagenzum Umgang mit wassergefährden-den Stoffen) vor. Nach rund 35 Jah-ren hat die Technik der ersten Stun-de, ein Stück Lobbe-Ge-schichte am Standort Let-mathe, die „Wiege“ desUnternehmens, ausgedient.Wehmut befällt an dieserStelle aber niemanden.

Alle sind froh, dass dieneue Anlage ihren

mehrwöchigen Probebe-trieb unter Volllast-Bedin-

gungen bestens überstan-den hat. Letzter Akt im Zu-ge der endgültigen offiziel-len Inbetriebnahme war dieUmsetzung des Kalksilosvon der alten Spaltanlagezur neuen. Ohne Kalkgeht's bei der Behandlungflüssiger Sonderabfällenämlich nicht. Aus demKalk wird eine Kalkmilch-suspension hergestellt, diebei der Neutralisation undder Flockungsfällung ein-gesetzt wird.

Zunächst wurde dasKalksilo von den Rohr-

leitungen der alten Emulsi-onsspaltanlage getrennt.

Dann nahmen es zwei Spezialkränean den Haken und setzten es an derneuen Anlage ab. Anschließend er-folgten die ebenfalls aufwändigenInstallationsarbeiten (Schlosser- undInstallateurarbeiten, Kunststofftech-nik, Elektrotechnik, Industrieelektro-nik) inclusive Montage eines neuenLuftfilters und eines neuen Kalk-milchmischbehälters mit Regelelek-

tronik. In der gesamten Umbaupha-se konnte durch entsprechende Vor-planung (Reservelagerung vonselbst erzeugter Kalkmilch) der teil-weise Parallel-Betrieb beider Emul-sionsspaltanlagen ohne Zukauf vonfertiger Kalkmilch realisiert werden.Kein Geiz, sondern Kostenbewusst-sein.

444Ohne Kalk geht’s nicht.

Deshalb mußte für den Be-trieb der neuen Spaltanlagedas Kalksilo umgesetzt wer-den. Zwei Spezialkräne wa-

ren dafür notwendig.