Technisches Zeichnen mit CATIA V5 - · PDF fileTechnisches Zeichnen mit CATIA V5 Funktionen...

download Technisches Zeichnen mit CATIA V5 - · PDF fileTechnisches Zeichnen mit CATIA V5 Funktionen und Methoden von Roland Gänßler 1. Auflage Hanser München 2008 Verlag C.H. Beck im Internet:

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  • Technisches Zeichnen mit CATIA V5

    Funktionen und Methoden

    vonRoland Gnler

    1. Auflage

    Hanser Mnchen 2008

    Verlag C.H. Beck im Internet:www.beck.de

    ISBN 978 3 446 41509 6

    Zu Inhaltsverzeichnis

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  • Leseprobe

    Roland Gnler

    Technisches Zeichnen mit CATIA V5

    Funktionen und Methoden

    ISBN: 978-3-446-41509-6

    Weitere Informationen oder Bestellungen unter

    http://www.hanser.de/978-3-446-41509-6

    sowie im Buchhandel.

    Carl Hanser Verlag, Mnchen

  • 3 Blatter und Ansichten

    3.1 Das Zeichnungsblatt (Sheet)

    Jede Zeichnungsdatei enthalt ein oder mehrere Zeichnungsblatter, auf denen dieAnsichten unseres Produktes angeordnet sind. Sie entsprechen den Blattern, wie siebereits am Zeichenbrett verwendet wurden. Auf ihnen sind die Ansichten unseresProduktes angeordnet.

    Die Anzahl und Groe der Blatter ist von Standards des jeweiligen Unternehmensabhangig, in dem die Zeichnung erstellt wurde. Manche Firmen erlauben keineUberformate, manche nur ein Blatt pro Zeichnungsdatei.

    Zusatzlich kann ein Zeichnungsdokument noch eine weitere Art enthalten, dasDetailblatt. Auf ihm werden 2D-Komponenten gezeichnet, die in den anderenBlattern verwendet werden konnen. Auch dies lasst sich mit der Arbeit am Zei-chenbrett vergleichen: Dort wurden Aufkleber und Schablonen verwendet, welchedie Arbeit erleichterten.

    Mit Properties im Kontextmenu lassen sich im Baum die Eigenschaften derBlatter anzeigen und andern.

    Das Fenster ist in mehrere Bereiche aufgeteilt.

    Im oberen Bereich sind zwei allgemeine Ei-genschaften, der Name des Blattes und derglobale Mastab des Blattes. Abgesehenvon der Einzelheit (Detail View) verwendenneue Ansichten den globalen Mastab.

    Darunter werden Blattformat und Ausrich-tung des Blattes eingestellt.

    Das Format kann aus einer Liste ausgewahltwerden. Die Formate sind im Zeichnungs-standard vorgegeben.

    Mit dem Schalter Display kann festgelegtwerden, ob das Blattformat angezeigt werden soll, das dann als schattierter Rah-men zu sehen ist. Die Standardeinstellung bewirkt, dass das Blattformat angezeigtwird.

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  • 3 Blatter und Ansichten

    Die Projektionsmethode ist die nachste Ei-genschaft, die eingestellt werden kann.

    Die Projektionsmethode steuert die Lageder Ansichten zueinander. Sie ist nach DINISO 5456-2 genormt. Bei der Projektions-

    methode 1 (First Angle Standard), die in Europa ublich ist, wird die Ansicht vonlinks auf der rechten Seite der Vorderansicht dargestellt.

    Die Projektionsmethode 3, die Third Angle Method, wird zum Beispiel in den USAverwendet. Bei ihr liegt die Ansicht von links auf der linken Seite der Vorderan-sicht.

    Im nachsten Block wird das Verhalten beider Positionierung von Ansichten festgelegt,die im Generative Drafting von 3D-Doku-menten abgeleitet werden.

    Die beiden moglichen Einstellungen sindPart bounding box center (Mitte der Manipulationsbox des Teiles) und 3D PartAxis (Teil-3D-Achse). Hinter dem Begriff Mitte der Manipulationsbox des Teiles,der in der deutschen Oberflache verwendet wird, verbirgt sich der Quader, der dasBauteil gerade einschliet.

    Bei dieser Eigenschaft geht es darum, ob sich die Position einer Ansicht nach derPosition des Schwerpunktes der Bounding Box oder der Position der 3D-Achse desProduktes richtet. Andert sich der Mittelpunkt der Bounding Box, so verschiebtsich die Ansicht, wenn die Einstellung Part bounding box center eingestellt ist.

    Die letzte Einstellung betrifft den Druckbe-reich.

    Mit diesem kann ein Ausschnitt festgelegtwerden, der gedruckt werden soll. Inter-essant ist diese Eigenschaft dann, wenn einbestimmter, immer gleicher Ausschnitt wie

    zum Beispiel der Schriftkopf einer Zeichnung gedruckt werden soll.

    Der Druckbereich lasst sich besser durch Object > PrintArea > Edit Print Area ( > Objekt Druckbereich >Druckbereich andern) einstellen.

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  • 5 Bemaung

    5.1 Allgemeines

    Bei CATIA wird zwar in der Regel von einem 3D-Modell ausgegangen, das furnachfolgende Prozesse verwendet wird, doch auch dann werden immer noch Maebenotigt, um die Fertigung laufend uberprufen zu konnen oder auch zur Doku-mentation der Produkte. Deshalb wird eine Reihe von Funktionen zur Bemaungzur Verfugung gestellt.

    Bei Zeichnungserstellung ohne 3D-Modell (Interactive Drafting) haben die Maenoch eine zweite Funktion: Sie steuern die Geometrie, um die gewunschten Ab-messungen zu erhalten. Grundsatzlich ware das auch mit den Definitionen beimZeichnen der Geometrie moglich, ist aber mit den Bemaungsfunktionen sehr vielkomfortabler zu erledigen.

    Geometrie, die aus dem 3D abgeleitet wird, kann auf zwei Arten bemat werden:automatisch oder interaktiv. Bei automatischer Bemaung werden die Mae vonden Parametern abgeleitet, die mit dem Skizzierer im 3D festgelegt wurden. Das istbei zweidimensionalen Bauteilen einfach zu erreichen. Komplexe Bauteile solltenimmer interaktiv bemat werden.

    Fur die Bemaung von Bauteilen gibt es drei grundsatzliche Strategien: funktions-gerechte, fertigungsgerechte und Bemaung fur die Qualitatssicherung. Diese dreiStrategien konnen sich erganzen oder widersprechen.

    Bei der funktionsgerechten Bemaung steht die Funktion eines Bauteiles im Vor-dergrund. Die Anforderungen der Fertigung oder der Qualitatssicherung interes-sieren dabei weniger.

    Bei fertigungsgerechter Bemaung geht es darum, Mae so anzubringen, dass dieBauteile einfach gefertigt werden konnen. Die Fertigungsmannschaft muss dabeidie Mae nicht umrechnen, um die Teile fertigen zu konnen, sondern kann siedirekt aus der Zeichnung ubernehmen.

    Bei Bemaung, die sich an den Anforderungen der Qualitatssicherung orientiert,werden Mae so angebracht, dass sie einfach zu messen sind.

    Aus Sicht des Konstrukteurs sollen Mae die Funktion eines Bauteiles sicherstel-len.

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  • 5 Bemaung

    In den Branchen, in denen CATIA heute uberwiegend zum Einsatz kommt, werdendie geometrischen Produktdaten durchgangig verwendet. Dort gilt als Grundsatz:So wenig Mae wie moglich! Nur die absolut notwendigen Mae in die Zeichnungeintragen!

    5.1.1 Aufbau von Maen

    Mae bestehen aus mehreren Teilen, der Malinie, den Mahilfslinien, der Mazahl,zusatzlichen Texten und den Symbolen, mit denen die Malinie endet.

    Die Mazahl zeigt den Betrag des Maes an. Sie soll so angeordnet sein, dass sievon unten oder von rechts gelesen werden kann. Auf dem Kopf stehende Maebereiten Probleme und sind deshalb nicht erwunscht. Mazahlen stehen in derRegel oberhalb der Malinie.

    Bei der Angabe eines zweiten Wertes kann der auch unterhalb der Malinie ste-hen.

    Die Malinie ist die Linie, auf der die Mazahl steht. Sie wird parallel zur Bema-ungsrichtung gezeichnet. Die Malinien werden mit Symbolen begrenzt. Ublichsind im Maschinenbau und verwandten Branchen Pfeile, in bestimmten Fallenauch ausgefullte Punkte.

    Mahilfslinien dienen zur Verbindung der Geometrie mit den Malinien. Meistenssind sie rechtwinklig zu den Malinien.

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  • 12 Rezepte

    12.1 Darstellung von Endstellungen

    Bei Produkten, die Bewegungen ausfuhren, sollen immer wieder die Endstellungenund Zwischenstellungen dargestellt werden, die charakteristisch sind. Eine spezi-elle Funktion dafur bietet CATIA leider nicht. Zwar kann in der Baugruppe eineEndstellung angefahren und die Ansicht davon abgeleitet werden. Bei der zweitenPosition wird dann die Geometrie dieser Endstellung wieder geloscht.

    Der Zeichner konnte fur beide Endstellungen jeweils eine Szene anzulegen unddiese in eine gemeinsame Ansicht abzuleiten. Auch dieser Versuch fuhrt in eineSackgasse. CATIA erlaubt dem Zeichner nur, eine Szene pro Ansicht zu verwen-den.

    Fur jede Szene eine Ansicht, und die uberlagern? Das funktioniert zwar, hataber auch Nachteile: Die Endstellungen konnen nicht zueinander bemat und dieAnsichten nicht gemeinsam verschoben werden, da sie unabhangig voneinandersind.

    Eine andere Moglichkeit besteht darin, die Geometrie, zu kopieren und einzufugen.Damit Geometrie in der Zeichnung von der 3D-Geometrie unabhangig wird, mussdie Ansicht isoliert werden. Bei der eingefugten Geometrie kann noch die grafischeDarstellung geandert werden, solange sie aktiviert ist.

    Die genaue Vorgehensweise:

    1. Hilfsansicht ableiten

    2. Ansicht isolieren

    3. Ansicht aktivieren

    4. Geometrie auswahlen

    5. im Kontextmenu Copy (Kopieren) aufrufen

    6. Zielansicht aktivieren

    7. im Kontextmenu Paste (Einfugen) aufrufen

    8. fur die ausgewahlte Geometrie in der Symbolleiste Graphic Properties (GrafischeEigenschaften) die benotigten grafischen Eigenschaften einstellen

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  • 12 Rezepte

    Die eingefugte Geometrie ist nicht von der 3D-Geometrie abhangig und bleibt beider Ableitung nach einer Anderung an der Baugruppe erhalten. Bei Anderungenin dem kopierten Bereich muss der Vorgang wiederholt werden.

    Der Nachteil, den sich der Zeichner mit diesem Weg einhandelt, ist offensicht-lich. Die Geometrie, die die Endstellung darstellt, ist von der 3D-Geometrie un-abhangig. Wenn dieser Bereich geandert wird, ist der Aufwand relativ hoch.

    In manchen Fallen kann ausgenutzt werden, dass An-sichten mit der Eigenschaft Lock View gegen Ande-rungen gesichert werden konnen.

    Jedes Mal, wenn die Zeichnung aktualisiert werdensoll, mussen die Endstellungen angefahren, die An-sicht fur Anderungen geoffnet und die Ansicht wiedergesperr