Teorie a metodika překladu IV. Vorlesung Marie Krappmann.
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Teorie a metodika překladuIV. Vorlesung
Marie Krappmann
Partielle Äquivalenz – Fortsetzung I (denotative Ebene)
Über die Unterschiede zwischen den zwei Teilen eines Übersetzungspaars aufder denotativen Ebene spricht man dann, wenn das Denotat (die Kernbedeutung)betroffen ist.↓Voraussetzung: Es gibt so etwas wie „Denotat“ und „Konnotat“
Bsp. für Denotat x KonnotatDer DACKEL / DACHSHUND[4 Beine, Schwanz, Schnauze, Fell, bellt, lang, nicht hoch, braun]x[wütend, hinterhältig, bissig, lustig, treu / zottelig, schmutzig, stinkig]
Bsp. für die Verschiebung auf der denotativen / konnotativen Ebene:Unser Dackel ist wieder ausgerissen : Náš jezevčík zase utekl. (absolute Äquivalenz??)
formale Ebene!▪ Náš pes zase utekl. (partielle Äquivalenz - Verschiebung auf der denotativen Ebene)
Generalisierung: 4 Beine, Schwanz, Schnauze, Fell, bellt, ?lang, ?nicht hoch, ?braun
▪ Ten náš norník zase pláchl. (partielle Äquivalenz - Verschiebung auf der konnotativen und pragmatischen Ebene)
Einige Gründe für die Verschiebungen auf der denotativen Ebene
1) Der Grad der Explizitheit (Abstraktheit)Wenn die Autobahn frei wird, komme ich natürlich früher :Když bude dálnice volná, přijedu samozřejmě dřív.
Ich komme morgen : Přijedu?/přijdu? zítra.
2) Betonung unterschiedlicher Aspekte im „metaphorischen“ Bereichkoleno (potrubí) : dt. der Krümmer / eng. elbow
3) Verschiedene kulturell verankerte oder pragmatisch motivierte Standpunkte,aus denen man die Wirklichkeit wahrnimmt.Chanukka : ??VánoceWiesenfest : ??pouť
Werner Koller (1992) unterscheidet auf der lexikalischen Ebene fünf Entsprechungs-typen in Bezug auf die denotative Äquivalenz(Wiederholung):
i) Die Eins-zu-eins-Entsprechung / absolute Äquivalenz
ii) Die Eins-zu-viele-Entsprechung / partielle Äquivalenz
iv) Die Viele-zu-eins Entsprechung / partielle Äquivalenz
iv) Die Eins-zu-Null-Entsprechung (Lücke) / Nulläquivalenz
Partielle Äquivalenz - Spezifikation
Das Äquivalent in der Zielsprache beinhaltet mehr semantische Komponenten alsdas Lexem in der AS.
AS ZSi. verheiratet ženatý/vdanáii. a friend of mine jedna moje známá/jeden můj známý iii. strýc Oheim/Vetter (bis 18 Jh.)iv. nájem Miete/Hausgeld (ugs. Wohngeld) v. die ganze Zeit celý den
Es handelt sich um ein Vorgehen, das in der Übersetzungspraxis extrem häufig ist,weil alle Übersetzer zur Explizitheit neigen.↓Bsp. aus Susanne Roths Übersetzung von Hrabals „Svatby v domě“:
Ale Wulli byl tady, u svý tetičky (S. 122)= Während Lizaj also saß, lebte Wulli hier bei seiner Tante (S. 123)
zašramotila židle (S. 65)= der Lärm eines Stuhls, den jemand über den Boden zerrte (S. 64)
tak jsme hřebíkem s Pášou vyryli, že… (S. 67)= so ritzten Páša und ich mit einem Nagel unser Ehrenwort ins Holz (S. 66)
Wechselbeziehungen zwischen den formalen Verschiebungen und derdenotativen Äquivalenz
Beispiele:
i) Er konnte in dem Stau nur stückweise vorankommen : V zácpě mohl jen popojíždět.
▪ Zusätzliche semantische Information: Transportmittel. (Im Deutschen muss manes aus dem Kontext deduzieren – „Stau“)
▪ Das tschechische Verb popojíždět beinhaltet bereits die semantische Komponentestückweise.
ii) Am Nachmittag haben sie geschwommen : Odpoledne si zaplavali. (? Odpoledne plavali.)
▪ Die semantische Komponente Genuss wird durch das Präfix „za-“, hauptsächlichaber durch das Reflexivpronomen „si“ zum Ausdruck gebracht.
▪ Aspekt!
Partielle Äquivalenz - Generalisierung
In vielen Fällen kommt es zur Generalisierungen nicht aus genuin sprachlichenGründen, sondern es handelt sich eher um eine fakultative Entscheidung desÜbersetzers.
Beispiele:
- Wassermelone : meloun- Hengst : kůň- kreischen : křičet - Er ist mit dem kranken Fuß endlich zum Arzt gegangen : Konečně šel s tou bolavou nohou k doktoru!- sich die Haare waschen : umýt si hlavu
Oft fallen die Prozesse der Generalisierung und der Füllung einer lexikalischen Lückezusammen:▪ (vdaná – verheiratet, Zeh - palec)
Dies kann auch aus pragmatischen und kulturellen Gründen geschehen:▪ Hättest du ein Tempo für mich? – Měl(a) bys pro mě papírový kapesník?
Verschiebungen im Bereich der semantischen Kontiguität
Bei den zwei Teilen eines Übersetzungspaars unterscheiden sich bestimmtesemantische Komponenten, es geht jedoch nicht um ihre Anzahl wie bei derSpezifikation oder der Generalisierung.
Bsp.Ersetzung eines metaphorischen Attributs durch ein wörtliches und umgekehrt: SAFTIG- Saftige Ohrfeige : pořádná facka (*šťavnatá) - saftiges Grün – sytá zeleň (?? šťavnatá) - saftige Strafe – vysoká pokuta (*šťavnatá pokuta)
Grenze zur morphosyntaktischen EbeneBsp.▪ Umkehrung des Vektors → Übersetzung durch ein Antonym
um die Wahrheit zu sagen : abych nelhal
sie haben nicht aufgehört zu stören : rušili klidně dál
Bis um die Mitternacht hat er gearbeitet : Pracovat přestal až o půlnoci.
Partielle Äquivalenz – Fortsetzung II (konnotative Ebene)
Extrem skeptische These: eine völlige konnotative Äquivalenz zwischen demAT und dem ZT zu erreichen ist unmöglich.
Bsp. BROT
Bereits bei der Bestimmung der Kernbedeutung (des Denotats) entstehenSchwierigkeiten:[+Gebäck, +aus Mehl, +Kruste, ?+ - Treibmittel, ?+ - dunkel, ? + -rund, ?+ -weich…]
Bestimmung des PROTOTYPs!!
BROT
LE PAIN
BREAD
CHLÉB
Unter dem konnotativen Aspekt muss man eigentlich die 5 Entsprechungstypen,die Koller für die denotative Ebene definiert hat, reduzieren.
Wieviel Entsprechungstypen (Äquivalenztypen) gibt es auf der konnotativenEbene?
Beispiele für Lexeme in der AS und ZS, die „absolute“ Äquivalenz auf der deno-tativen Ebene aufweisen, sich jedoch auf der konnotativen Ebene nicht entspre-chen. ▪ řezník – Fleischhauer
▪ hlava – der Haupt ▪ Zystitis – Blasenentzündung
Bsp.- Unsere Kleine hat schon wieder eine Blasenentzündung :Naše malá má už zase zánět močového měchýře (močáku).?? Naše malá má už zase cystitidu.
- Die häufigste Ursache von Zystitis ist Escherichia coli, aber auch grampositive Kokken, Mykoplasmen, Ureaplasmen, Hefen, Chlamydien, Viren und chemische oder mechanische Reize:▪ Nejčastější příčinou cystitidy je Escherichia coli, ale také grampozitivní koky,mykoplazmy, ureaplazmy, kvasinky, chlamýdie, viry a chemické či mechanicédráždění.?? Nejčastější příčinou zánětu močového měchýře (*močáku)…
Expressive und stilistische Konnotationskomponenten
In den meisten Fällen sind stilistisch markierte Ausdrücke auch expressiv markiertund umgekehrt.
Besipiele:
i) abkratzen : chcípnout
ii) „Ju, noch amol! – „Eště jednou!“ „Mir we’me schon zohln!“ – „Šak mi to zatáhnem!“
iii) ein fipsiger Kerlchen : mrňavoučký klučina