Terre des hommes Magazine Courage

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© Tdh Zurück bei der Familie. Dieses haitianische Mädchen, das in einer Pflegefamilie untergebracht war, wurde als Haushaltshilfe ausgebeutet. Dank Terre des hommes brachte seine Mutter die Kraft auf, das Kind wieder zu sich zu holen. N° 44 | Dezember 2013

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Courage n°44 - German. Zurück bei der Familie.

Transcript of Terre des hommes Magazine Courage

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Zurück bei der Familie. Dieses haitianische Mädchen, das in einer Pflegefamilie untergebracht war, wurde als Haushaltshilfe ausgebeutet. Dank Terre des hommes brachte seine Mutter die Kraft auf, das Kind wieder zu sich zu holen.

N° 44 | Dezember 2013

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4 Kinderleben in Haiti Als Dienstmädchen verdingt

8 Verstehen und handeln

Die Situation von minderjährigen Migranten weltweit

10 Schau mal Kinderbilder führen Familien zusammen

11 Frage Wie geht es zurück in die Schule?

12 Einblick Made for Sunita

12 Ausblick Veranstaltungen von Dezember 2013 und Januar 2014

13 Kurz erklärt Was denken unsere Spender?

14 Seite an Seite

Partnerschaft der Generationen

15 Portrait

Robert und Cindy – ihr lebenslanges Engagement für Kinder

Bienvéni. «Willkommen» auf Haitianisch.

Wir bleiben an der Seite der Ärmsten

Mehr als vier Jahre nach dem verheerenden Erdbeben vom 12. Januar 2010 ist Terre des hommes immer noch an der Seite der Schutz- bedürftigsten in Haiti. Dazu gehören die Restavek - Kinder, die in Haushalten arbeiten und nicht selten wie Sklaven gehalten werden. Lesen Sie auf Seite 4 den Bericht von zwei kleinen Mäd-chen, die dieser Hölle entronnen sind.

In dieser Ausgabe von «Courage» zeigen wir Ihnen ein Bild, das ein kleines birmanisches Mädchen gemalt hat. Es veranschaulicht das schwierige Le-ben dieses Kindes, das seit Jahren von seiner Fa-milie getrennt lebt (Seite 10). Auf Seite 11 lesen Sie, wie Kinder durch den Schulbesuch vor migra-tionsbedingter Ausbeutung geschützt werden können. Und schliesslich stellen wir Ihnen Robert und Cindy vor, ein Auswandererpaar, das ganz für die Kinder lebt (Porträt auf Seite 15).

Ihnen allen herzlichen Dank für die wertvolle Un-terstützung in diesem Jahr, das von vielen Ereig-nissen geprägt war. Besonders die Verwüstungen durch den Taifun Haiyan auf den Philippinen, wo wir mit einer Notaktion den Menschen helfen, die der Wirbelsturm mit voller Wucht getroffen hat. Wir würden uns freuen, Sie auch 2014 zu unseren treuen Leserinnen und Lesern zählen zu dürfen.

Im Namen von «Courage» :

Vito AngelilloGeneraldirektor Terre des hommes

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Inhalt

Charta«Solange es Kinder gibt, die hilflos Hunger, Elend, Verlassenheit und Leid ausgesetzt sind, wird sich Terre des hommes, ein zu diesem Zweck gegründetes Hilfswerk, für sofortige und möglichst umfassende Hilfe einsetzen.»Edmond Kaiser, Ausschnitt aus der Terre des hommes Charta (1960).Die vollständige Charta finden Sie auf unserer Website unter der Rubrik «Infothek».

Impressum

Siège | Hauptsitz | Sede | Headquarters Avenue de Montchoisi 15, CH-1006 Lausanne T +41 58 611 06 66, F +41 58 611 06 77E-Mail: [email protected], CCP / PCK: 10-11504-8

Redaktion: Sarah Hornemann | Grafische Gestaltung: Spinas Civil Voices | Layout, Fotos: Angélique Bühlmann | Professionelle Fotografen haben sich mit den hier abgedruckten Fotos für Tdh engagiert. Herzlichen Dank. | Erscheinungsweise: 4 Mal jährlich | Auflage: 90’000 Exemplare auf Deutsch und Französisch | Fotolithografie: Images3 SA | Druck: Vogt SchildAdressänderungen: T +41 58 611 06 11, [email protected]: [email protected]

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Einige Tage nach dem Taifun machte sich ein Team aus Nothilfespezialisten von Terre des hommes auf den Weg auf die Philippinen. Dort nahmen sie Kontakt zu den Behörden und bereits aktiven Orga-nisationen auf, um die dringendsten Be-dürfnisse abzuklären. Terre des hommes ist ebenfalls über Partner vor Ort präsent und hat ein Nothilfeprojekt lanciert, um den vom Taifun betroffenen Familien und Kindern zu Hilfe zu kommen. Erste Priori-tät hat die Trinkwasserversorgung sowie die Bereitstellung von Notunterkünften und von Material zur Wasseraufberei-tung, um Krankheiten vorzubeugen.

Am 7. und 8. November 2013 wütete einer der heftigsten und tödlichsten Taifune seit Menschengedenken. Er fegte mit zer-störerischer Kraft über die Philippinen und stürzte 10 Millionen Menschen in Not und Verzweiflung. Der Monat November ist in dieser Region für Wirbelstürme be-kannt, die jetzige Naturkatastrophe hat hingegen dramatische Ausmasse ange-nommen. Es wird von einer sehr hohen Zahl an Todesopfern berichtet. Mehr als vier Millionen Kinder sollen von den Fol-gen des Taifuns betroffen sein. Während sich die internationale Gemeinschaft mo-bilisiert, bereitet sich Terre des hommes seit den ersten Stunden nach der Katas-trophe auf eine Notaktion vor, um betrof-fenen Kindern und Familien Hilfe und Schutz zu bieten.

Unsere Spezialisten sind vor Ort.

So schnell wie möglich Hilfe schicken.

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Ich fand den Mut, meine Tochter wieder zu mir zu nehmen.Heute ist Maudeline-Pierre glücklich, wieder bei ihrer Familie zu sein. Dieses haitianische Mädchen arbeitete drei Jahre als Restavek-Haushaltshilfe bei einer Familie, die kaum mehr besass als ihre eigene.

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>Der Sozialarbeiter Abner besucht die Familie regelmässig, um sich zu

vergewissern, dass Maudeline-Pierre die Schule weiter besucht.

<Die Mutter und die Tochter sind glücklich, dass die Familie wieder vereint ist.

Das Phänomen der Restavek (Kinder, die bei einer fremden Familie wohnen) ist im Allgemeinen wenig bekannt. Dennoch erleiden 150’000 bis 500’000 haitianische Kinder dieses Schicksal.

Was zu Beginn als System gedacht war, das Kindern eine bes-sere Bildung ermöglicht, indem sie in der Stadt bei wohlhaben-deren Angehörigen leben, ist zu einer Form von Kinderhandel und moderner Sklaverei ausgeartet. Terre des hommes (Tdh) setzt sich für die als Haushaltshilfen arbeitenden Kinder ein und rettet sie aus teils besorgniserregenden Situationen.

Maudeline-Pierre wurde unter zehn Geschwistern von einer Frau ausge-wählt, die versprach, ihr eine Alterna-tive zu Armut, Hunger und der alten Hütte mit dem Boden aus gestampfter Erde zu bieten. Doch das kleine Mäd-chen, das damals sieben Jahre alt war, wurde von f rühmorgens bis spät-abends ausgenutzt. «Um billige Arbeitskräfte zu erhalten, über-reden die Pflegefamilien Eltern, die viele Kinder ernähren müs-sen, ein Kind aufzunehmen und versprechen ihnen, es zur Schule zu schicken», erzählt Abner Gelin, Sozialarbeiter von Tdh in Grand-Goâve im Departement Ouest in Haiti. «Die Eltern hoffen aufrichtig, dass ihre Kinder eine Ausbildung, einen guten Beruf und ein besseres Leben haben werden», fügt er hinzu.

Falsche Versprechen Doch im Gegensatz zu den eigenen Kindern der Pflegefamilie ist die kleine Maudeline-Pierre in diesen drei Jahren nie zur Schule gegangen. Stattdessen musste sie jeden Tag von Sonnenauf-gang bis Sonnenuntergang den Boden wischen, die Betten ma-chen, das Geschirr abwaschen und andere Hausarbeiten verrichten. Ihr Arbeitstag dauerte manchmal 17 Stunden. Sie wurde regelmässig geschlagen. «Ich erhielt ohne jeden Grund Schläge auf den Kopf», erzählt sie. «In den meisten von uns be-

handelten Fällen werden die fremdplatzier-ten Kinder misshandelt», erklärt Abner. Im Rahmen seines Schutzprojekts hat Tdh Res-tavek-Kinder identifiziert, die Opfer von phy-sischer und psychischer Gewalt, sexuellem Missbrauch und Vernachlässigung waren.

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Maudeline-Pierre ist nach drei Jahren als Restavek-Haushaltshilfe wieder zurück bei ihrer Familie.

« Die meisten Restavek-Kinder

werden misshandelt. » Abner Gelin, Sozialarbeiter

von Tdh in Grand-Goâve

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Die Situation der Kinder in Haiti.21 %

der Kinder zwischen 5 und 14 Jahren arbeiten

Kinder sind Haushaltshilfen

4 von 10 500’000Kindern leben

in absoluter Armut

Die Mutter von Maudeline-Pierre hat ihre Tochter regelmässig besucht und dabei gesehen, dass sie schlecht behandelt wird. Aber erst, nachdem sie darüber auf-geklärt worden war, dass das Kind seine Familie braucht, und von den Sozial- arbeitern von Tdh entsprechend unter-stützt wurde, fand sie den Mut, ihre Tochter wieder zu sich zu nehmen. «Die Familie wollte sie nicht gehen lassen», erzählt Marie-Denise Louis. «Ich musste sie mit Gewalt wegholen und durfte nicht einmal ihre Kleider mitnehmen», fügt sie immer noch unter Schock hinzu.

Die Gesellschaft spielt eine entschei-dende Rolle bei der Identifikation der RestavekDank der Intervention von Tdh konnten auch die Lebensbedingungen der fünfjähri-

gen Juliana massgeblich verbessert wer-den. Die Familie von Juliana befand sich in einer äusserst prekären Situation, als der Vater seine damals dreijährige Toch-ter weggab. Kurz vorher waren sie nach Jeanty in der Region Grand-Goâve gezo-gen. Die siebenköpfige Familie kam bei einem Freund unter. Der Vater pachtete ein Stück Land und baute darauf an, was die grosse Familie zum Leben brauchte.

«Ich kannte die Frau, der ich Juliana an-vertraute, nicht», erklärt Dieuseul, der Vater von Juliana. «Aber sie versprach mir, dass sie sich gut um sie kümmern würde.» Die Nachbarn machten sich Sor-gen, als sie das kleine Mädchen unbeauf-sichtigt in der Nähe der grossen Strasse sahen. Sie alarmierten Tdh, die sich auf die Suche nach der leiblichen Familie von

Juliana machte. Der Sozialarbeiter Abner nahm mit Dieuseul Kontakt auf und er-klärte ihm, wie wichtig es sei, sein Kind zu schützen. Dieuseul hörte auf den Rat des Sozialarbeiters von Tdh und holte Ju-liana zurück nach Hause.

Neue Zuversicht dank zusätzlichem EinkommenUm die Wiedervereinigung der Familien zu unterstützen, finanziert Tdh den Auf-bau kleiner Betriebe, die Einkommen ge-nerieren. Die Mutter von Maudeline-Pier-re hat sich dazu entschlossen, einen kleinen Lebensmittelladen zu führen. Da-mit kann sie das fehlende Einkommen ausgleichen, wenn ihr Mann wegen des schlechten Wetters nicht zum Fischen aufs Meer hinausfahren kann. Tdh hat auch eine Schule gefunden, die bereit ist,

Dieuseul ist glücklich, dass er Juliana wiedergefunden hat. Heute würde er sein Kind niemandem mehr anvertrauen. Er weiss jetzt, dass er selbst für sein Kind sorgen und es beschützen muss.

Zwischen 150’000 und

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Mit 100 FrankenTerre des hommes unterstützt Familien, die ihr Restavek-Kind wieder zu sich genommen haben, indem sie die Grundausrüstung für einen kleinen Betrieb, mit der die Familie Einkommen generieren kann, finanziert.

Für Ihre Spende verwenden Sie bitte den Einzahlungsschein des Begleitschreibens oder eine der auf Seite 16 beschriebenen Möglichkeiten.

das bereits neunjährige Mädchen einzu-schulen. «In den ländlichen Gegenden von Haiti sind drei Viertel aller Kinder in der ersten Klasse älter als gewöhnlich», berichtet Edoardo Tagliani, Tdh-Delegier-ter in Haiti. Inzwischen hat das Mädchen seinen Rückstand aufgeholt und erzählt mit Stolz, dass sie den Notendurchschnitt erreicht hat.

Da die soziale und wirtschaftliche Situ-at ion ins t abi l is t , besucht Abner die Fa-milie immer noch re-gelmässig, um sich zu vergewissern, dass Maudeline-Pierre die Schule wei ter be-sucht. Jedes unvor-hergesehene Ereignis könnte die Familie wieder in Armut stürzen, und sie könnte erneut versucht sein, eines ihrer Kinder wegzugeben. Im vergangenen Herbst hat ein Hurrikan die gesamte Fischerausrüs-tung zerstört. Glücklicherweise konnte die Mutter den Kauf eines neuen Bootes und neuer Fischernetze finanzieren, indem sie ihren Lebensmittelvorrat verkaufte. Mit dem Verdienst aus dem Fischfang konnte sie anschliessend den Lebensmittelladen wieder eröffnen.

Auch in der Familie von Juliana hat die Begegnung mit Tdh dem Familienleben neue Impulse verliehen. Dank der Hilfe- leistung konnte Dieuseul einen Koch-topf, Mehl und Öl kaufen, um zusammen mit einem Freund kleine Krapfen herzu-stellen. Mit dem Erlös begann der Vater zudem, eine Ziegenzucht aufzubauen.

Nach und nach legte er etwas Geld zur Seite. Tdh half ihm dabei, ein Konto zu eröffnen. Damit konnte er die Geburtsur-kunde von Juliana und seiner jüngsten Tochter bezahlen. «Statt 100 musste ich 1000 Gourden (20 Franken) bezahlen, weil ich die Frist von zwei Jahren verstri-chen liess. Aber ich hatte nach der Ge-burt der Kinder einfach nicht die Mittel

dazu», erklärt er.

Den gesetzlichen Rahmen stärken und die Einhaltung der Gesetze fördern«Es ist sehr wichtig, dass die Mädchen eine Geburtsurkunde besitzen, denn sonst können sie nicht zur

Schule gehen», betont Edoardo. Tatsäch-lich hat jedes vierte von Tdh identifizierte Restavek-Kind keine Geburtsurkunde.

Tdh setzt sich dafür ein, dass die Le-bensbedingungen der Restavek nach-haltig verbessert werden und die Anzahl Kinder, die als Haushaltshilfen arbeiten müssen, verringert wird. Tdh bietet nicht nur individuelle sozialpädagogische Be-treuung, sondern arbeitet eng mit der haitianischen Behörde IBESR (Institut du Bien-être Social et de Recherches) zusammen, um die Instrumente zum Schutz der Kinder auf staatlicher und gesetzlicher Ebene zu stärken. Im Jahr 2014 wird Tdh an einer nationalen Studie über die Restavek in Haiti teilnehmen, die von UNICEF und dem IBESR koordi-niert wird (siehe rechts).

Die Mobilität der Haussklaven Die Problematik der Kinder, die als Haushaltshilfen arbeiten müssen, zieht international Aufmerksamkeit auf sich und weckt Emotionen. Die unterschied-lichen Zahlen – seien dies Zahlen aus einer objektiven Analyse oder eher ge-wagte Schätzungen – zeigen einerseits, dass dieses Phänomen nur schwer zu beziffern ist. Andererseits zeigen sie die ganze Komplexität einer gesell-schaftlichen Tatsache mit unterschied-lichsten Situationen auf.

Kinder, die als Haushaltshilfen arbeiten müssen, werden an einen anderen Ort gebracht und sind auf das ganze Ho-heitsgebiet von Haiti verteilt. Dennoch leben und arbeiten die meisten von ih-nen im Departement Ouest, zu dem der Grossraum Port au Prince gehört. Die Gründe für diese Migrationsbewegun-gen sind bis heute nicht erforscht.

UNICEF möchte ein besseres qualitati-ves und quantitatives Verständnis die-ses Gesellschaftsphänomens schaffen, damit rasch Lösungen gefunden wer-den, die stärker im Einklang mit den so-ziologischen und institutionellen Reali-täten in Haiti sind. UNICEF wird zu- sammen mit der Internationalen Organi-sation für Migration, der Internationalen Arbeitsorganisation, dem Internationalen Komitee des Roten Kreuzes und Tdh in den nächsten Monaten eine Untersu-chung durchführen, die sämtliche As-pekte dieses Phänomens berücksichtigt (einschliesslich der geografischen und gesellschaftlichen Mobilität).

Pierre Ferry, Schutzexperte von UNICEF in Haiti

«Wie Juliana hat jedes vierte von Tdh identifizierte

Restavek-Kind keine Geburtsurkunde.»

Edoardo Tagliani, Tdh-Delegierter in Haiti

Nachgefragt

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Die Situation von minderjährigen Migranten weltweit.HierJedes Jahr kommen zwischen 200 und 500 unbe-gleitete Minderjährige in die Schweiz und hoffen, hier Asyl zu erhalten. Sie sind nicht einfach Migran-ten, sondern in erster Linie Kinder. Diese Kinder benötigen besonderen Schutz, aber die sicher- heitsbezogen Gesetze der Aufnahmeländer sind nicht immer entsprechend angepasst.

Und anderswoWeltweit verlassen 33 Millionen Migranten unter 20 Jahren ihr Zuhause und überqueren nationale Grenzen.

Zudem sind Millionen von Kindern in ihrem eige-nen Land auf Wanderschaft, besonders in den einkommensschwachen Ländern. Da sich die Migrationsströme verstärken, steigen diese Zah-len kontinuierlich an.

Ausgebeutete minderjährige MigrantenZahlreiche Kinder werden Opfer von Ausbeutung, nachdem sie ihr Zuhause verlassen haben, um an-derswo bessere Chancen zu finden.

Terre des hommes (Tdh) widmet diesen Kindern beispielsweise im Rahmen der Projekte «Mobi-lités» in Osteuropa und in Westafrika besondere Aufmerksamkeit. Die Wahl der Kinder und der Fa-milien wird berücksichtigt und respektiert, soweit dies im Interesse des Kindes ist. Den Kindern, die arbeiten möchten, bieten wir Schutz auf dem Weg von ihrem Wohnort zur Arbeitsstelle, indem wir einen Dialog mit den Transportunternehmen, den Behörden in den Grenzregionen, den Vermietern und den Arbeitgebern am Bestimmungsort führen.

Gegenüber den Regierungen wird zudem wichtige Lobbyarbeit geleistet, um die Kinderschutsysteme in den Ursprungs- und Bestimmungsländern ver-bessern zu können.

Burkina Faso: Ein Kind ist mehr wert als GoldDie Schweiz ist gegenwärtig das globale Zentrum des Goldhandels: Über zwei Drittel der weltweiten Produktion werden hier raffiniert. Im Norden von Burkina Faso, wo Tdh aktiv ist, arbeiten zahllose Kinder in den Minen, in denen der Abbau noch von Hand erfolgt. Nicht selten kommt es vor, dass die Kinder aus weit entfernten Regionen oder sogar anderen Ländern wie Togo, Benin oder Ghana kommen – mit oder ohne ihre Eltern. Tdh gibt den Kindern die Unterstützung, um dieses für ihre Ge-sundheit und ihre Entwicklung schädliche Umfeld zu verlassen.

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Zielort: UnbekanntDie Internationale TDH Föderation, der weltweit elf Organisationen angehören, hat 2012 eine inter-nationale Kampagne «Destination Unknown» lan-ciert. Warum? Weil minderjährige Migranten nicht sichtbar sind und ignoriert werden. Ihnen schenkt niemand Gehör. Sie werden als Bedrohung be-trachtet, nicht als Kinder. In welcher Situation sich ein Kind auch immer befindet, es muss gegen die Gefahr der Ausbeutung und des Missbrauchs so-wie gegen Menschenhandel und Gewalt geschützt werden. Mehr unter destination-unknown.org

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Nach der Ausbeutung wieder aufstehen Marjon war sechs Jahre alt, als ihn seine Mutter zum Betteln nach Griechenland schickte. Nach-dem sich Tdh nach seiner Rückkehr nach Albanien um ihn kümmerte, konnte er die öffentliche Schule besuchen. Heute, mehr als zehn Jahre nach dieser traumatischen Erfahrung, ist Marjon verheiratet und hat Familie. Durch das Kinderschutznetz, das Tdh mit viel Geduld zusammen mit den lokalen Ak-teuren aufgebaut hat, erhielt er Hilfe und Zugang zu Versorgungseinrichtungen. Dank finanzieller Unterstützung ist er wieder auf die Beine gekom-men. Lesen Sie seine Geschichte unter tdh.ch

Filme: Interventionen in den Dörfern RumäniensArmut, Arbeitslosigkeit und das Fehlen wirtschaftli-cher Perspektiven führen in Rumänien zu massiven Problemen im Bereich Kinderschutz. Hinzu kommt die anhaltende Diskriminierung der Roma-Min-derheit. Viele Eltern wandern aus und lassen ihre Kinder zurück. Andere wiederum ziehen mit ihren Kindern in Richtung Grossstädte und sehen sich dort zum Betteln auf der Strasse gezwungen. Drei kurze Filme zeigen, wie Tdh in ihren Kampagnen ge-gen dieses Phänomen kämpft. Sehen Sie sich diese Videos auf der Rumänien-Seite von tdh.ch an.

Lampedusa: Kinder vor den Toren EuropasSie sind auf der Flucht vor einem Krieg oder der Armut in ihrem Land: Die Zahl der Flüchtlinge, die auf der Insel Lampedusa ankommen, nimmt ständig zu. Hunderte traumatisierte Kinder errei-chen die Insel und sind manchmal völlig auf sich allein gestellt. Rund 50 Kinder erhalten soziale und psychologische Unterstützung. Lilian Pizzi, die Psychologin von Tdh Italien vor Ort, erklärt, dass sie sich in einem Schockzustand befinden. Die Aktivitäten sollen ihnen ermöglichen, ihre Ängste auszudrücken und zu spielen, um wieder Kinder zu werden wie alle anderen.

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Mein Leben.In Myanmar nutzt Terre des hommes Kinderzeichnungen zur Familienzu-sammenführung. Tatsächlich leben die Kinder jahrelang auf der Strasse oder wechseln von einer Familie zur nächsten, bevor sie in ein staatliches Kinderheim kommen.

Je nach Alter sind sie nicht in der Lage, zu erklären, wo sie herkom-men und was passiert ist. Beim Malen sind sie entspannter und können dann erzählen, was sie gemalt haben. Die Elemente in den Zeichnungen (Geschwister, Haus, Fluss, Fabrik) tragen wesentlich zur Ermittlung der biologischen Familie bei.

Schau mal

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Wie geht es zurück in die Schule? Die Einschulung ist ein wichtiger Schritt, um Kinder aus Situationen der Ausbeutung zu befreien und die Migration zu verhindern. Tdh verhandelt mit dem Arbeitgeber und den Familien der betroffenen Kinder. In einer speziellen Schule holen sie ihren Lernrückstand auf. Danach werden sie in die öffentliche Schule eingegliedert.

Tdh nimmt mit dem Kind Kontakt auf

an seinem Arbeitsplatz

und ermuntert es, zum Schulbesuch.

Besuch am Wohnort des Kindes,

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Die Frage

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um über die Einschulung zu verhandeln.

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Sunita, ein Symbol für Millionen ausgebeuteter Kinder.Im Herbst dieses Jahres waren auf den Plakatwänden mehrerer Schweizer Städte Bilder von Hemden «Made by Sunita» zu sehen. Und alle Schweizer Haushalte erhielten einen Spendenauf-ruf in gleicher Aufmachung.

Mit dem Gesicht dieses kleinen Mäd-chens hat Terre des hommes (Tdh) eine grosse nationale Mobilisierungskampa-gne gegen die Ausbeutung von Kindern lanciert. Denn weltweit arbeiten Millio-nen von Kindern unter Bedingungen, die ihrer Gesundheit, Sicherheit und psy-

chologischen Entwicklung schaden. Mit dieser Kampagne wollen wir die gesam-te Schweizer Bevölkerung sensibilisie-ren, damit auch sie sich für den Kampf gegen Kinderausbeutung engagiert.

Sunita steht symbolisch für alle Kinder, die weltweit Opfer von Ausbeutung wer-den, sei es in der Landwirtschaft, der Industrie oder im Dienstleistungssek-tor. Wie die allermeisten dieser Kinder ist sie sehr jung, verletzlich und Miss-handlungen durch ihre Arbeitgeber hilf-los ausgesetzt. Ihre tägliche Arbeit ist

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schwierig, ihre Tage sind lang und ihre Grundrechte wie das Recht auf Gesund-heit und Bildung nicht gewährleistet.

Auch Sie können beim Kampf gegen Aus-beutung mitwirkenUm allen Sunitas dieser Welt Schutz zu bieten, bit tet Tdh Sie um Unterstüt-zung. Sie können als Botschafterin oder Botschafter unserer Kampagne wirken, indem Sie ein T-Shirt mit dem Gesicht von Sunita tragen. Die T-Shir ts sind in Schwarz, Weiss und Blau erhältlich und werden von Switcher in Portugal angefertigt. Switcher ist ein Schweizer Pionierunternehmen, das für gerechte Arbeitsbedingungen und ressourcen-schonende Produktion steht. Für jedes gekauf te T-Shir t fliessen 14 Franken direkt in die Projekte von Tdh und kom-men missbrauchten und ausgebeuteten Kindern zugute.

Bestellungen nur aus der Schweiz auf www.madeforsunita.ch

Die T-Shirts von Switcher sind aus Biobaum-wolle. Verschiedene Label garantieren, dass sie aus fairem Handel stammen.

Einblick

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Ja 72%

Nein 22%

Keine Antwort 6%

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Mir gefällt das Magazin.

Was denken unsere Spender? Letzten Sommer hat Terre des hommes erstmalig eine Imageumfrage bei den Spenderinnen und Spendern durchgeführt.

Zunächst bedanken wir uns ganz herz-lich bei allen, die sich die Mühe gemacht und die Zeit genommen haben, an unse-rer Online-Umfrage teilzunehmen. Die Antworten sind sehr hilfreich bei der Verbesserung unserer Kommunikation mit Ihnen. Dies verschafft uns Klarheit in Bezug auf das Bild, das Sie von Tdh haben, Ihre Erwartungen sowie unsere Stärken und unsere Schwächen.

Die Befragung hat ergeben, dass vier von fünf Personen das Magazin lesen und drei Vier tel es für gut befinden. Die Mehrheit unter Ihnen wünscht sich aber dennoch mehr Informationen über die Arbeit, die wir in den Einsatzländern dank Ihrer Spenden durchführen kön-nen. Wir hoffen, dass die neue Struktur und der Inhalt von «Courage» diesem Wunsch Rechnung tragen, insbesondere die Reportage, die Artikel über die um-gesetzten Projekte und das Portrait der Personen, die vor Ort aktiv sind.

Einige der Befragten wünschen sich auch mehr Informat ionen über die Funktionsweise und das Finanzergeb-nis unserer Organisation. Unsere Her-ausforderung für 2014 wird also darin bestehen, Ihnen in ansprechender Form die Funktionsweise einer NGO näherzu-bringen, die jedes Jahr das Leben von zwei Millionen Begünstigten verändert.

Teilen auch Sie uns Ihre Meinung mit: [email protected]

Dezember.Zürich, 1. - 23.12.2013Weihnachtsmarktstand: mit Handgestricktem und Handarbeiten in der Bahnhofsstrasse, vor der Pesta-lozziwiese, jeden Tag von 10 bis 20 Uhr, Sonntagsverkauf von 11 bis 18 Uhr.

Einsiedeln, 1. - 24.12.213Verkauf von Tdh-Weihnachtskugeln: in der Papeterie & Bürobedarf Kälin, Hauptstrasse 47.

Cham, 18. - 21.12.2013 Aktion Weihnachtsbaum: Verkauf von Weihnachtsschmuck zur Dekoration der grossen Neudorf-Tanne. Mittwoch bis Samstag, Ladenöffnungs-zeiten im Einkaufszentrum Neudorf.

Brunnen, 1. - 24.12.2013Verkauf von Tdh-Weihnachtskugeln:bei Sunnäwirbel Bücher und Geschen-ke, Olympstrasse 4.

Thun, 12.2013Adventsverkauf im Tdh-Laden: Samstags: 14. und 21. Dezember, 9 bis 16 Uhr. Sonntagsverkäufe: gleich wie Innenstadt Thun.

Adligenswil, 21.12.2013Christbaum Markt: Musizieren und singen von 9 - 13 Uhr am Coop-Platz.

Januar.Sarnen, 25.1.2014Sponsoren-Langlauf Langis

Inge Frey, Präsidentin Freiwilligengrup-pe Luzern, hat über mehrere Jahre moti-viert und mit viel persönlichem Einsatz ihre Freiwilligengruppe geführt, Aktio-nen initiiert und organisiert, das Budget überwacht und Kontakte aufgebaut.

Ein Präsidentenamt is t vielseitig und anspruchs-voll. Offen auf Menschen zuzugehen, sie persön-lich zu tref fen, sich Zeit zu nehmen und auch ver-tiefte Fragen zu Terre des hommes zu beantworten, is t das A und O dieser Funktion. Dann werde man auch selten ent täuscht . Inge Frey plant ihre Sitzungen sehr ef-fizient und lange im Voraus, denn eine der grössten Herausforderungen ist die

knappe Zeit der Freiwilligen. Dabei darf der Spass nie fehlen.

Inge Frey hatte ihre eigene Motivation, sich für die Kinder zu engagieren. Sie reiste durch die ganze Welt und erlebte bei einem Besuch in Bolivien, wie zwei

Strassenkinder ihr flink die Schuhe putzten. So ent-schloss sie sich zu helfen. In Zukunf t wird sich die Präsidentin wieder mehr ihrem Privatleben widmen und nimmt deshalb schwe-ren Herzens Abschied.

Terre des hommes bedankt sich an dieser Stelle bei al-

len Präsidenten und Präsidentinnen der Freiwilligengruppen für ihren grossen, engagierten Einsatz!

Herzblut und Engagement, eine Präsidentin nimmt Abschied.

Ausblick Kurz erklärt

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Online-Analyse Ihrer Erbsituation.Erfahren Sie mit wenigen Klicks, rasch und vertraglich nicht bin-dend, an wen Ihr Vermögen im Todesfall übertragen wird. Entspricht die Aufteilung Ihres Erbes Ihren Plänen? Oder sind Sie der Ansicht, dass die Regelung optimiert werden sollte – natürlich unter Einhal-tung der schweizerischen Gesetzgebung über den Pflichtteil.

Informieren Sie sich unter www.tdh.ch/donate/legacy

Partnerschaft der Generationen.Die TERTIANUM-Stiftung, 1999 gegründet, hat zum Ziel, die Handlungsspielräume von Menschen, insbesondere der mitt-leren und der älteren Generation, zu erweitern. Dies erfordert, dass jede Lebensphase individuell gestaltet werden kann. Bei diesem Ziel verfolgt die Stiftung einen intergenerativen Ansatz.

Alle Entscheidungen für das Alter müssen stets im Horizont der anderen Generationen gefällt werden. Dann wird es gelingen, Generationenkonflikte zu vermeiden und die Generationensoli-darität zu stärken. Älteren Menschen kommen die Forschungs-ergebnisse und Informationen der TERTIANUM-Stiftung zugute.

Seite an Seite

Dabei ist die Zeit der Kindheit und der Jugend stets ein beson-deres Thema.

Wichtige Initiativen der Stif tung sind: die jährliche Preis-verleihung an Menschen oder Institutionen, die sich um die Menschenwürde in Wort und Tat verdient gemacht haben, sowie der Wissensaustausch zwischen den Generationen. Die Tagungen widmen sich Themen wie Kreativität, Lernen, dem Menschenbild in verschiedenen Religionen oder dem Generationenvertrag.

Im Alter werden oftmals Versäumnisse und Verlusterfahrun-gen bedrückend erlebt, deren eigentlichen Ursachen in viel früheren Jahren liegen. Deshalb muss der Blick auf den ge-samten Lebenslauf gerichtet werden. Es besteht mithin eine Wechselwirkung zwischen Jugendzeit, Erwachsenenalter und nachberuflicher Zeit. Nur wenn Kindheit und Jugend als anre-gend, sicher und beglückend erfahren werden, können auch die späteren Jahre erfolgreich oder erfüllt erfahren werden: Eine gute Kindheit und Jugend ist die Voraussetzung für ein gutes Alter.

Aus diesen Gründen ist die TERTIANUM-Stiftung sehr gerne eine Partnerschaft mit Terre des hommes eingegangen. Wir setzen unser Engagement und unsere Massnahmen an ver-schiedenen Punkten des Lebenslaufes an, haben aber das menschliche Dasein als Ganzes vor Augen. Ausserdem orien-tieren wir uns an den gleichen Grundwerten und handeln für Menschen, die unser Engagement brauchen.

Prof. Dr. Helmut Bachmaier, StiftungsratTERTIANUM-Stiftung

Mehr im Internet unter: www.tertianum-stiftung.ch

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Tdh bedeutet für uns...v iele Kinder zu haben.

«Terre des hommes sucht ein Paar für Sozialarbeitertätig-keit in Sri Lanka.» Rob Millman und seine Frau Cindy Dubble bewarben sich auf eine Anzeige hin, die 1986 in der Zeitung erschien. Diese Mission markiert den Beginn eines Lebensab-schnitts, den die beiden schutzbedürftigen Kindern widmen.

Ein Einsatz für Tdh reiht sich an den nächsten: Auf Sri Lan-ka folgen 1990 Nepal, 1995 Afghanistan, 2003 Mosambik und schliesslich 2009 Myanmar. Einmal engagiert sich die eine, beim nächsten Mal der andere – der Partner kommt mit und sucht sich eine Arbeit bei anderen Organisationen vor Ort oder übernimmt eine ehrenamtliche Tätigkeit für Tdh. Genau so war es auch beim letzten Tdh-Einsatz des Ehepaars: Nachdem der Zyklon Nargis über Myanmar hinweggezogen war, bestand Roberts Aufgabe darin, eine Delegation in einem Land aufzu-bauen, das sich der übrigen Welt noch kaum geöffnet hatte. Mit Unterstützung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, aber auch dank seiner Frau Cindy brachte er das Projekt zum Schutz und Wiedereingliederung der in den staatlichen Heimen untergebrachten Kinder auf den Weg. Nun, da Robert in Rente geht, erklärt er, wie sehr er die Arbeit für eine flexible und

lernfähige Organisation geschätzt hat. «Tdh bietet die Möglich-keit, Pilotprojekte ohne unmittelbare Ergebnisse durchzuführen. Manchmal brauchen wir ein oder zwei Versuchsjahre, bis wir DIE beste Art zu intervenieren gefunden haben», erläutert er.

Cindy erzählt, dass ihr Einsatz in Afghanistan sie am meisten geprägt hat: «Nur mit einem Rucksack bin ich losgegangen, um die Delegation von Tdh in Kabul aufzubauen. Die Hauptstadt lag nach den Bombenangriffen in Schutt und Asche.» Sie fügt hinzu: «Mir wird ganz warm ums Herz, wenn ich höre, dass das Projekt für die Strassenkinder, Ashiana, immer noch läuft und von einer lokalen Organisation geleitet wird.»

Rob und Cindy haben sich in den Ländern, in denen sie gear-beitet haben, auch persönlich engagiert. Sie haben beschlos-sen, von nur einem Gehalt zu leben und das zweite zugunsten schutzbedürftiger Kinder zu investieren. Konkret haben sie langfristige Engagements in Form von Schulpatenschaften, vorwiegend in Sri Lanka und Uganda, übernommen. Cindy hat darüber hinaus eine kleine NGO in Myanmar gegründet, die 35 Familien unterstützt.

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Robert Millman während seines Einsatzes

in Mosambik 2007.

Portrait

Page 16: Terre des hommes Magazine Courage

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Schicksalswender.Bereits ab 1 Franken pro Tag wenden Sie extrem

leidvolle Kinderschicksale zum Besseren.

Werden Sie

Auch so können Sie Kindern helfen

In mehr als 30 Ländern bietet Terre des hommes Kindern in Not eine bessere Zukunft. 87% der finanziellen Mittel fliessen direkt in unsere Projektarbeit.

mit Freiwilligenarbeit Beim Organisieren einer Veranstaltung.

mit einer Spende Via Internet www.tdh.ch, per Einzahlungsschein PCK 10-11504-8 oder Telefon 058 611 06 11.

mit einer persönlichen Online-KampagneMobilisieren Sie Ihr Netzwerk per www.MyTdh.ch.

mit unseren Online-Communities Facebook. Twitter. Linkedin.

5 Gründe für eine Tdh-Patenschaft.1. Ihr Engagement ermöglicht uns die Kin-

der zu begleiten solange es nötig ist.

2. Sie helfen nicht einem Kind sondern gleich mehreren.

3. Weil wir direkt in allen Einsatzlän-dern arbeiten, sind Sie sind unmittel-bar an der Seite der Kinder.

4. In den letzten 50 Jahren haben wir gelernt, wie wir dank Ihren Beiträgen die Kinder nachhaltig in Sicherheit bringen können.

5. 87% Ihres Beitrags fliesst direkt in unsere Kinderhilfsprojekte.

Herzlichen Dank für Ihre Patenschaft!