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Briti Li Neue KK-Büchsen von Webley & Scott: Juni 2018 38 | VISIER. de TEST & TECHNIK | Webley & Scott KK-Repetierer Xocet in .22 l.r.

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Briti sch-deutsche

Li aisonNeue

KK-Büchsen von

Webley & Scott:

Juni 201838 | V ISIER.de

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Wenn hierzulande die Rede von Webley & Scott ist, dann meist in Sammlerkreisen oder innerhalb

der Druckluftwaffenszene. Bei den Sammlern geht es dabei meist um

Kipplaufrevolver, insbesondere das bei den britischen

Streitkräften bis in die 1960er Jahre geführte Modell Webley Mark VI, vielleicht aber auch um

eine aus den Reihen der Selbstladepistolen, die die

Marke Webley & Scott reprä-sentieren. Fans von Luftgeweh-

ren und -pistolen sprechen viel-leicht über das während des Zweiten

Weltkriegs auch zu Wehrsportzwecken eingesetzte Mark II Air Ri� e oder die Webley Hurricane, nur eine der Luftpisto-len, die bei Webley & Scott in Birmingham

entstanden sind. Daneben brachte das Unternehmen auch Flinten und

Büchsen für die Jagd sowie Signalpistolen fürs Militär

hervor. Ab 1979 kon-zentrierte man

sich schließ-lich aus-

enn hierzulande die Rede von Webley & Scott ist, dann meist in Sammlerkreisen oder innerhalb

der Druckluftwaffenszene. Bei den Sammlern geht es dabei meist um

Kipplaufrevolver, insbesondere das bei den britischen

Streitkräften bis in die 1960er Jahre geführte Modell Webley Mark VI,

vielleicht aber auch um eine aus den Reihen der

Selbstladepistolen, die die

drücklich auf den Druckluftwaffenmarkt. Die letzte einschneidende Veränderung für die ins Jahr 1790 zurückreichende Waffenschmiede gab es dann 2010. Da formierten die jetzigen Inhaber die Mar-ken Webley, ASG und Webley & Scott unter dem Dach einer Af� liated Group, sprich: einer Unternehmensgruppe mit dem Na-men Webley & Scott AG. Seitdem vertreibt man unter der Marke Webley & Scott auch wieder Flinten. Und 2016 kamen schließ-lich auch wieder Büchsen hinzu. Die aktu-

sich schließ-lich aus- Blick auf die Mündungspartien der beiden Xocet-Läufe: Sowohl das mit einem Mantel

aus laminierten Karbonfasern versehene (l.) als auch das Standardrohr warten mit einem ½“ UNF-Mündungsgewinde und einer Matchsenkung auf.

drücklich auf den Druckluftwaffenmarkt. Die letzte einschneidende Veränderung für die ins Jahr 1790 zurückreichende Waffenschmiede gab es dann 2010. Da formierten die jetzigen Inhaber die Mar-ken Webley, ASG und Webley & Scott unter dem Dach einer Af� liated Group, sprich: einer Unternehmensgruppe mit dem Na-men Webley & Scott AG. Seitdem vertreibt man unter der Marke Webley & Scott auch wieder Flinten. Und 2016 kamen schließ-lich auch wieder Büchsen hinzu. Die aktu-

elle Zentralfeuer-Reihe heißt hier Empire und die Randfeuer-Linie Xocet. Bei letzt-genannter handelt es sich um das, was im deutschsprachigen Raum als Schonzeit-büchse bezeichnet wird. Das sind kleinka-librige Gewehre, die vornehmlich für die Jagd auf kleines Nieder- und Raubwild sowie Raubzeug zum Zuge kommen. Aller-dings läuft die Xocet nicht in Birmingham vom Band: Gebaut werden die Waffen laut Webley & Scott bei einem „führenden deutschen Feuerwaffenhersteller“. Wer dieser Hersteller ist, dass verrät ein Blick auf die rechte Systemseite der KK-Büch-sen. Dort hat der im sauerländischen Ense ansässige Sport- und Freizeitwaffenbauer German Sport Guns, kurz GSG, sein Logo und den Schriftzug „Made in Germany“ hinterlassen. Zu den hiesigen Waffen-händlern kommen die KK-Gewehre über den deutschen Webley & Scott-Importeur Leader Trading. Dieser schickte auch gleich beide Modellvarianten der neuen Schonzeitbüchse für diesen Test in die VISIER-Redaktion.

Ausführungen:Die Briten bieten den KK-Repetierer in .22 l.r., .22 WMR und .17 HMR an. Im brandneuen Katalog von Leader Trading � nden sich zwar unter der Artikelbezeich-nung „W&S Xocet Varmintlauf“ und „W&S Xocet Standardlauf“ beide Modellvarian-ten der neuen Schonzeitbüchse, aber ak-tuell lediglich in .22 l.r. und .17 HMR. Bei W&S werden die Modelle übrigens als „Xo-cet Ri� e Lightweight Sporter“ und

Wenn hierzulande die Rede von enn hierzulande die Rede von drücklich auf den Druckluftwaffenmarkt. drücklich auf den Druckluftwaffenmarkt.

Die Wurzeln der englischen Waffenschmiede Webley & Scott reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück. Nun bringt das traditionsreiche Werk moderne Kleinkaliber-Repetierbüchsen mit einer besonderen Provenienz auf den Markt. VISIER nahm zwei davon für Sie einmal genauer unter die Lupe.

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Die Verschlüsse der beiden Xocet-Testwaffen sind identisch. Der eine davon (l.) ist hier in seine wesentlichen Teile zerlegt. Die Kammern der Xocet-Baureihe erinnern stark an den der 452er KK-Büchsenmodelle des tschechischen Herstellers CZ.

„Xocet Ri� e Carbon Fibre“ gelistet. Nicht nur kürzer,

sondern auch tref-fender scheint jedoch die

vom Importeur gewählte Nomenkla-tur, weil sich die beiden Versionen le-

diglich in den verbauten Laufarten un-terscheiden. Während die mit 326 Euro veranschlagte Standardversion mit ei-nem 484 Millimeter langen und knapp 16 mm starken brünierten Rohr aufwar-tet, bringt es der Lauf der Varmint-Aus-gabe dank einer Ummantelung mit lami-

„Xocet Ri� e Carbon gelistet.

Nicht nur kürzer, sondern auch tref-

fender scheint jedoch die vom Importeur gewählte Nomenkla-

tur, weil sich die beiden Versionen le-diglich in den verbauten Laufarten un-terscheiden. Während die mit 326 Euro veranschlagte Standardversion mit ei-nem 484 Millimeter langen und knapp nem 484 Millimeter langen und knapp 16 mm starken brünierten Rohr aufwar-16 mm starken brünierten Rohr aufwar-tet, bringt es der Lauf der Varmint-Aus-gabe dank einer Ummantelung mit lami-

nierten Karbonfasern bei gleicher Länge auf satte 22 mm Durchmesser. Dafür klettert der Preis der Büchsen dann aber auch auf 395 Euro. Zwangsläu� g sind auch die geränderten Überwurfmuttern, die jeweils das ½“ UNF-Mündungsge-winde schützen, unterschiedlich groß dimensioniert.

Ansonsten unterscheiden sich beide Mo-dellreihen technisch nicht weiter vonein-ander: Beide besitzen den gleichen für Rechts- wie Linkschützen gleichermaßen geeigneten schwarzen Polymer-Schaft. Dieser weist neben einem Pistolengriff auch eine Auflagemulde an der Unterseite und einen Monte-Carlo-Effekt am Hinter-schaft auf. Im Bereich der Kontaktflächen sorgt eine griffige Textur für hinreichen-den Halt. Nach hinten schließt den Kol-ben eine mit „WS“-Logo versehene Gum-mikappe ab. Hier sei aber noch angemerkt, dass bei der Standardversion eine in den Vorderschaft eingeschraubte Plastikein-lage den Freiraum unter dem dünneren Rohr ausgleicht, um das Eindringen von Schmutz in den Schaft zu verhindern.

Außer den zehn Patronen fassenden Ma-gazinen – jeweils zwei pro Waffe gehören zum Lieferumfang – besteht lediglich noch der Abzugsbügel aus Kunststoff. Alle Teile der Verschluss- und der Abzugs-gruppe sind aus Stahl, wobei es sich bei einigen davon allerdings um MIM-Teile, sprich: Metallspritzgussteile handelt.

Bei der Konstruktion von Abzug und Kam-mer haben sich die Macher der Xocet of-fenbar an der bereits in den 1950er Jah-

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ren von Josef Koucký entwickelten CZ 452 orientiert. Bei der Xocet-Kammer verbau-ten sie jedoch nur eine Auszieherkralle und verstifteten diese, anstatt auf Kouckýs von einer Federklemme gehalte-ne zweifache Auswerferkralle zurückzu-greifen. Überdies versahen die Macher der Xocet auch den zur Abstützung der Schlagbolzenfeder dienenden Bolzen im Verschluss mit einem roten Signalring. Drückt man den oben auf dem Schlöss-

chen sitzenden Flügel der Zwei-Stel-lungs-Sicherung nach vorn, schiebt sich das hintere Ende der Schlagbolzenhülse über den Ring und der Schütze weiß, dass die Waffe gesichert ist. Gleichzeitig blo-ckiert der nun darüber ragende Siche-rungsflügel den Kammerstengel. Die Xo-cet lässt sich nur in gespanntem Zustand sichern. Wie bei den meisten KK-Büchsen verriegelt auch die Xocet über den Kam-merstengel und hier zudem über eine ihm

Die Zwei-Stellungs-Sicherung der Xocet: Drückt man den Sicherungsfl ügel nach vorn, ist die Waffe (l.) gesichert und die Kammer blockiert. Bei deaktivierter Sicherung wird ein roter O-Ring am hinteren Ende der Schlagbolzenfederstütze sichtbar.

Technische DatenModell: Webley & Scott

Xocet .22 StandardlaufWebley & Scott

Xocet .22 Varmintlauf

Preis: € 326,- € 395,-

Kaliber: .22 l.r. .22 l.r.

Kapazität: 10 + 1 Patronen 10 + 1 Patronen

Lau� änge: 484 mm 484 mm

Abzugsgewicht: 3150 g 2850 g

Schaftlänge: 365 mm 365 mm

Gewicht: 2545 g 2620 g

Gesamtlänge: 965 mm 965 mm

Ausführung: KK-Zylinderverschluss-Repetierer. Direktabzug. Zwei-Stellungs-Sicherung. Entnehmbares Kunststoff-Magazin. Universal-Polymerschaft mit Pistolen-griff, Gummikappe und zwei Riemen-bügelösen. ½“ UNF-Mündungsgewinde. Picatinny-Schiene.

Wie links, aber mit zusätzlichem Karbonlaufmantel.

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Abgabe nur an Inhaber einer Erwerbserlaubnis.

ALBRECHT KIND GmbH (AKAH)51617 GummersbachTel.: 0 22 61 - 705 555Fax: 0 22 61 - 73 540E-Mail: [email protected]

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gegenüberliegende zusätzliche Nocke in der Systemhülse. Besonders gefiel hier den Testern auch, dass sich der Kammer-griff hier sehr eng an den Schaft anlegen lässt. Das System wird von zwei Innen-sechskantschrauben unmittelbar im Schaft fixiert. Die Systemhülse besteht aus einer Leichtmetalllegierung, was für eine KK-Büchse auch allemal ausreichen dürfte. In die Hülse eingelassen und ver-schraubt dient eine Picatinny-Schiene zur Aufnahme von Zieloptiken. Dafür verzich-tet der Hersteller der Xocet aber auch auf eine offene Visierung.

In der Praxis:Neben den beiden für den Test überlasse-nen Gewehren in .22 l.r. legte der Impor-teur noch zwei Zielfernrohre des Typs Nikko Stirling Panamax 3 - 9 x 50 zum Preis von jeweils 234 Euro mit beleuchtbarem MilDot-Absehen und die passenden 1“-Match-Ringe in Mediumhöhe, eben-falls der Marke Nikko Stirling für jeweils 27 Euro pro Paar, bei. Bereits kurz zuvor waren Testmuster der neuen Patronen-hausmarke Leader .22 LR Rifle eingegan-gen. Mit diesen und einigen weiteren Sorten aus dem Munitionsvorrat der Re-daktion ging es auf den Schießstand.

SchießtestNr. Fabrikpatronen

in .22 l.r.Webley & Scott

Xocet .22Webley & Scott

Xocet .22 Bull Barrel

SK 50 (mm)

SK 100 (mm)

SK 50 (mm)

SK 100 (mm)

1 Eley match 19 (12) 32 16 42

2 Federal Gold Medal Match 33 55 (41) 24 (17) 28

3 Fiocchi Ri�e V 320 Super Match 22 70 26 (19) 44

4 Greif Special 43 43 37 59 (39)

5 Lapua Center-X 50 (23) 68 15 37 (23)

6 Leader 22 49 101 20 (12) 40

7 Magtech SV Precision 46 81 47 141

8 SK Ri�e Match 39 91 23 67

9 RWS HV 39 88 33 75 (42)

10 RWS R100 19 39 17 61 (24)

Anmerkungen/Abkürzungen: SK 50 (mm) / SK 100 (mm) = Streukreis auf 50 m / 100 m Entfernung, Fünf-Schuss-Gruppen, geschossen sitzend aufgelegt von der Benchrest-Au�age, umschlossen gemessen, angegeben in Millimetern, Werte in Klammern nach Abzug eines Ausreißers. Zieloptik: Nikko Stirling Panamax 3-9 x 50 mit MilDot-Absehen. Alle Patronen im Test hatten ein Geschossgewicht von 40 Grains (2,6 Gramm respektive 2,59 Gramm).

Auf der Systemhülse thront eine darin eingelassene und verschraubte Picatinny-Schiene. Die linke Systemseite zieren die Modellbezeichnung und ein Webley & Scott- Schriftzug samt Logo, auf der rechten Seite findet sich die Hersteller-Marke von GSG.

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Dort schossen die Tester zunächst die frisch montierten Zielfernrohre auf 50 Meter Entfernung ein. Neben dieser Dis-tanz mussten sich beide Testwaffen aber auch auf der 100-Meter-Bahn beweisen. Das taten sie dann jeweils über das ge-samte Testprogramm hinweg ohne jegli-che Störungen. Die Magazine ließen sich bequem befüllen und gut in den Schacht einführen. Der Magazinhalter ragt gut er-reichbar vor dem Schacht aus dem Schaft. Das ist zwar bequem für den Schießstand-betrieb, birgt aber im Revier die Gefahr des ungewollten Betätigens etwa durch Busch- und Strauchwerk. Die Kammern liefen bei beiden Waffen weich durchs System. Lediglich mit den Abzügen ha-derten die Tester. Dieses lag bei beiden Waffen am hohen Auslösewert: Die Ab-zugswaage zeigte Durchschnittswerte jenseits der 2,5-Kilogramm-Marke an. Bei der Standardlauf-Xocet kam hinzu, dass der eigentlich als trockenstehender Di-rektabzug erwartete Trigger dann auch stets im Vorzug mehre Male deutlich kratzte, bevor der Schuss brach. Einstel-len kann der Schütze hier übrigens nichts. Auch in puncto Präzision konnte die teu-rere Varmint-Variante eher überzeugen. Sie lieferte mit deutlich mehr Patronen-sorten gute bis sehr gute Schussgruppen auf beide Testdistanzen (siehe Schieß-test-Tabelle auf der linken Seite).

Wie weit der Jäger mit der Xocet hinlan-gen kann, hängt neben der zur jeweiligen Waffe „passenden“ Munitionssorte natür-lich auch von seinen Schießfertigkeiten sowie – angesichts der leichten 40-Grains-Geschosse – auch vom Seiten-wind und natürlich auch von der zu beja-genden Wildart ab. Außerdem sollte der Jäger den starken Geschossabfall der .22 l.r. im Hinterkopf haben, wenn die Schussentfernung von der Einschusswei-te abweicht. Bei den Patronensorten im Test lag deren mittlerer Treffpunkt auf 100 Meter um 20 bis 35 cm tiefer als auf 50 Meter. Kennt er die Flugbahn seines Ge-schosses und ist im Entfernungsschätzen firm, kann das ein erfahrener Schütze mit Hilfe eines geeigneten Absehens wie etwa dem hier im Test genutzten MilDot-Abse-hen aber recht einfach kompensieren.

Unterm Stricherhält man bei beiden Webley & Scott Xocet-Varianten angesichts des sehr günstigen Preises so viel Waffe für sein Geld, dass man sich auch durchaus mit dem doch recht harten Abzug anfreun-den kann. Für den aufgelegten Schuss vom Ansitz reicht die damit erzielbare Präzision allemal aus.

Text: Andreas WilhelmusTestwaffe & Optik: Leader Trading GmbH (www.leader-trading.com) – vielen Dank!

Nach dem Lösen von zwei Schrauben lässt sich das System samt Lauf, Abzugsgruppe und Magazinschacht aus dem Kunststoffschaft entnehmen. Beim Standardmodell sorgt eine Plastikeinlage unter dem Lauf dafür, dass kein Schmutz in den Schaft eindringt.

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