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Textilien sind Werkstoffe, die es gilt, gestalterisch einzusetzen und

damit Grenzen zu überschreiten.

Annette Douglas ist erfolgreich, inter-

national bekannt, mit eigener Firma

seit 1999. Sie lebt in Zürich, arbeitet in

Wettingen in einem herrlichen alten

Spinnereigebäude, ist als britisch-

schweizerische Doppelbürgerin 1971

in dritter Generation in eine in der

Textilbranche tätigen Familie hinein-

geboren. Ihr Grossvater war CEO von

Dobson & Barlow in Bolten, Gross-

britannien. Ihr Vater, Keith Douglas, arbeitete im «Textil Engineering» bei

Zellweger Uster. Die besondere Fähigkeit von Annette Douglas liegt in ihrer

einzigartigen Mehrfachkompetenz: Als Designerin kann sie sich auf ihr Farb-,

Form- und Materialempfinden verlassen. Ihr technisches Wissen und Ver-

ständnis sorgen dafür, dass ihre Ideen und Entwürfe realisierbar sind. Und ihr

unternehmerisches Denken befähigt sie, ihre Ideen und Entwicklungen erfolg-

reich zu vermarkten.

Diese Fähigkeiten verdankt sie nicht einfach ihrem Talent, sondern ebenso ihrer

fundierten Ausbildung an der Schweizerischen Textilfachschule, sowie Schule

für Gestaltung Textildesign und diversen Weiterbildungen, unter anderem im

Projektmanagement. Begonnen hat sie ihre berufliche Laufbahn bei Gessner in

Wädenswil – eine Jacquard-Weberei – und da die internationalen Aufträge bear-

beitet. Was sie dann schnell einmal berühmt machte und sie auch heute noch

mit den Shootingstars Amerikas arbeiten lässt.

Architektur ist ästhetik. Aber nicht nur.

«Architektonische Struktur und deren textile Auskleidung gehören seit den

Anfängen der menschlichen Behausung untrennbar zusammen. Die technisch

innovativen Textilien von Annette Douglas erfüllen räumliche und ästhetische,

gleichzeitig aber auch akustische Anforderungen und definieren damit die

Rolle des Textilen in der Architektur neu.» So jedenfalls sieht es Prof. Christoph

Gantenbein, Christ & Gantenbein

Architekten ETH SIA BSA. Wenn

Annette Douglas nicht Designerin

geworden wäre, dann Architektin. Sie

verfügt über eine grosse Affinität zur

Architektur und entwarf schon wäh-

rend ihres Studiums textile Fassaden

und andere textile Anwendungen für

die Architektur. Heute kann sie eine

ganze Reihe von Gebäuden vorweisen,

an und in denen textile Anwendungen markante Akzente setzen. So im Jacob

Burkhardt Haus in Basel, in der Rehabilationsklinik Schinznach sowie bei

Credit Suisse in Schönenwerd oder ganz aktuell der im Bau befindliche Hoch-

schulcampus, das Toni Areal in Zürich.

Mit jeder Faser innovativ

Mit jeder Faser lebt und arbeitet Annette Douglas für Textilien, Design und

Innovationen. Annette Douglas ist die Marke für raffinierte, avantgardistische

und auch funktionale Textilien in den Bereichen Interieur, Architektur und

Akustik. Dabei entstehen ihre Arbeiten immer in enger Zusammenarbeit mit

den Auftraggebern. Nur so lassen sich hervorragende Ergebnisse erzielen –

wenn alle Beteiligten die Idee verstehen und mittragen. Als Design Ingenieurin

bewegt sich Annette Douglas in allen Textiltechniken mühelos. Ihr Können und

ihre Erfahrung erlauben ihr, die Kreationen im Spannungsfeld von Design,

Innovation, Fertigungstechnik und Kosten nachhaltig zu optimieren. Mit ihren

Entwicklungen, vorzugsweise in Schaft- und Jacquardtechnik hat sie sich die

Türen so namhafter Unternehmen wie Weisbrod, Himatsingka, JAB, Bonjour,

Larsen, Maharam, Ulf Moritz, Z+R geöffnet. Für Atelier Pfister entwickelt sie

eigens eine Vorhangkollektion, zusammen mit Alfredo Häberli als Kurator. Die

Kollektion ist seit Sommer 2011 erfolgreich auf dem Markt und die Fortsetzung

wird im kommenden Juli lanciert. Soviel darf dazu verraten werden: Auch wenn

es immer nur drei Grundfarben gibt – die neue Kollektion wird bunter.

Annette Douglas gehört zu den herausragenden Textilgestalterinnen unsere

Zeit. Vielfältig, kennt jegliche Art der Textiltechnik und beherrscht sie auf einem

Niveau, das ihr immer wieder erlaubt, Grenzen zu überschreiten. Scheinbar

mühelos. Für Atelier Pfister entwirft sie gerade ihre zweite Vorhang-Kollektion;

ihre Eigen-Lancierung, die „Silent Space Collection“, das sind transparente

Akustik-Textilien, die trotz Leichtigkeit einen Schallabsorptionsgrad von alpha

w 0.6 erreichen, ist ein Ergebnis jahrelanger Forschungsarbeit und einzigartig.

Ihre grösste Projektarbeit ist zurzeit die textile Ausstattung des neuen Hoch-

schulcampus im Toni Areal für EM2N Architekten. Und mit ihrer Idee, dass

sich auch Holz wie Textilien gestalterisch einsetzen lässt, hat sie sich auch

gleich noch als Künstlerin einen Namen gemacht. Annette Douglas sieht sich

selber ganz einfach als Industrie-Designerin. Was, ihrem Multitalent entspre-

chend, dahin deutet, dass Textiles nicht die Grenze ihres Schaffens sein wird.

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transparente Akustik textilien

Ebenfalls im Sommer 2011 lancierte Annette Douglas eine weltweite Neu-

heit, die erste transparente Akustikvorhang Textilkollektion «Annette Douglas

Textiles ACOUSTICS®», die aus einem KTI Forschungsprojekt in enger

Zusammenarbeit mit der EMPA entstanden ist und in der modernen Archi-

tektur bis anhin fehlte. «Wer forschen und erfinden will, muss Fragen stellen

können und sich Vorstellungen jenseits des Üblichen machen. Design wird

meistens für die Augen gemacht. Die Produkte von Annette Douglas spre-

chen auch die anderen Sinne an. Textildesign mit Fokus auf das Hören war

eine spannende Herausforderung für uns Akustiker.» Soweit Kurt Eggen-

schwiler, Empa, Leiter Akustik.

Die Kollektion «Silent Space» zeichnet sich aus durch ihre Eleganz, durch

ihr einzigartiges Design, ihre haptische Qualität, die hervorragenden Absorp-

tionswerten, sowie das vorteilhafte Preis-Leistungsverhältnis, eine Kombina-

tion, die bis anhin fehlte. Und sie überrascht sogar die Akustikplaner, wenn

sie die entsprechenden Kennwerte sehen, denn: Die transparenten Akustik-

Textilien, besitzen trotz ihrer Leichtigkeit einen Schallabsorptionsgrad von

alpha w 0.6. Sie eignen sich damit hervorragend als ergänzende Massnahme

zur deutlichen Verbesserung der akustischen Eigenschaften in Räumen. Wie

etwa in Grossraumbüros, Sitzungszimmern, Schulzimmern, Restaurants oder

Hotellobbys bis hin zum Mehrzwecksaal. Alle Vorhangstoffe der Kollektion

«Silent Space Collection» sind zudem schwer entflammbar und genügen der

anspruchsvollen europäischen Norm für öffentliche Gebäude (B1 nach DIN 4102).

Die Kollektion Annette Douglas Textiles ACOUSTICS®, mit den Stoffen

«Streamer», «Liquid» und «Whisper» erbringen den entscheidenden Beitrag,

um anspruchsvolle akustische Herausforderungen zu meistern. Eine echte

Schweizer Innovation.

Und, die «Silent Space Collection» ist der grosse Gewinner von renommierten

Auszeichnungen wie dem Design-Preis «Swiss Design Award 2011», dem «Red

Dot Product Design Award Best of 2012», sowie dem «Dwell on Design Award

2012» in den USA und im Januar 2013 der verliehene «Interior Innovation

Award» an der Möbelmesse in Köln.

Auf Biegen und Brechen

Auf Einladung des Gewerbemuseums Winterthur entwarf Annette Douglas für

einmal etwas ganz anderes: einen flexiblen Holzteppich. Basis dafür ist «dukta»,

ein von den Schweizer Gestaltern Christian Kuhn und Serge Luni entwickeltes

Einschneideverfahren zur Flexibilität von Holz und Holzwerkstoffen, dank dem

ganz neue Produkte und Systeme flexibel geschaffen werden können. Anhand

dieses Verfahrens entstand also das Objekt „der Läufer“ des sich rollenden und

um die Kurve laufenden Teppichs. Eine Idee, die vielleicht in einem Filzteppich

die Fortsetzung finden wird. Man darf also wieder mal gespannt sein.

Auch auf das, was in Zukunft noch alles an Innovationen aus dem Hause

Annette Douglas Textiles auf den Markt kommen wird. Wobei, auch wenn Tex-

tiles zum Firmennamen gehört, sieht sich Annette Douglas klar als Industrie-

designerin und ist durchaus auch gewillt, ihr Tätigkeitsgebiet auf andere Materia-

lien auszuweiten. Power und Ideen hat sie sicher genug. www.douglas-textiles.ch

Das Gespräch mit Annette Dougals führte Sigrid Hanke | © Fotos : Annette Douglas Textiles

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