THEATRUM MUNDI...Die letzte reguläre Aufführung fand im Jahr 1773 statt. Die Bühne war...

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THEATRUM MUNDI D Wlt s Bhn Barockes Theater für die ganze Familie mit Schauspiel, Gesang und Barocktanz

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THEATRUM MUNDI

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Im Jahr 1705 wurde am Brandenburger Dom die Ritterakademie als Schule und Internat für die Söhne des märkischen Adels eingerichtet. Große Teile der Klau-sur wurden für die Zwecke der Schule zu Wohnräumen und Hörsälen, Biblio-thek und Billardraum umgebaut. Zu-dem entstand eine Bühne, die mit fest installierten, perspektivisch gesta!elten Kulissen ausgestattet war. Seitlich dar-an schloss ein Raum für die Requisiten an. Vor der durch ein Podium erhöhten Bühne erstreckte sich der Zuschauer-raum, der 200 – 300 Besuchern Platz bieten konnte. Ein Grundriss des Jahres 1705 zeigt die Räumlichkeiten, die sich über die Hälfte des Obergeschosses der Nordklausur erstreckten.Hier fanden zunächst zweimal jähr-lich, dann nur noch einmal im Jahr an den Kapiteltagen des Domstiftes, die Au!ührungen statt. Der sogenannte „Aktus“ unterschied sich grundlegend

von jetzigen Schülerau!ührungen, da streng darüber gewacht wurde, kein komödiantisches Element aufkommen zu lassen. Im günstigsten, d.h. unter-haltensten Fall zeigte man inhaltlich zusammenhängende dramatische Sze-nen der deutschen oder europäischen Geschichte, diese wechselten mit Re-den, die das Geschehen reflektierten. Über lange Jahre hingegen war es üblich lediglich Reden oder Dialoge zu bestimmten Themen, jedoch ohne zusammenhängende Handlung, auf die Bühne zu bringen. Ein Grundsatz verband alle Au!ührungen: Jeder Schü-ler sollte auf der Bühne auftreten und sich glänzend präsentieren können. Der Auftritt, wie auch die von den Schülern teilweise selbst geschriebenen Dialoge, die neben Deutsch auch auf Latein oder Französisch verfasst wurden, dienten der Sprachgewandtheit und waren da-mit Teil der Examina.

Das Schülertheater der Ritterakademie zu Brandenburg

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Die letzte reguläre Au!ührung fand im Jahr 1773 statt. Die Bühne war baufällig geworden, die Art der Au!ührungen war wohl auch überholt und passte nicht mehr in das pädagogische Konzept. Der große Raum wurde durch Querwände unterteilt und nahm einen Speisesaal und einen Zeichenraum auf. Teile des Podiums und der Kulissen befanden sich noch zu Beginn des 20. Jh. auf dem Dachboden der Schule. Davon ist nichts mehr erhalten. Dort wo sich die Bühne befand wird die jetzt am Dom ansässige Evangelische Grundschule in Kürze ih-ren neuen Musikraum beziehen. An das Theater erinnert baulich nichts mehr.

Birgit Malter, pmp-Architekten

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sowie dem Erwerben und Präsentieren von geschichtlichem wie politischem Wissen und Ausdrucksfähigkeit in ver-schiedenen Sprachen erlangte dabei an vornehmen Gymnasien auch das Er-lernen von „Conduite“ Bedeutung - also die Fähigkeit, sich bei Hofe zu bewegen und das komplizierte Regelwerk der Rangordnungen und Höflichkeitsbe-zeigungen zu durchschauen. Diese As-pekte waren in Brandenburg besonders wichtig, da es Ziel der Ritterkakademie war, den lokalen Adel für ein Leben im Staatsdienst auszubilden.

Ausgehend von der Tradition der Hu-manisten stand auf dem Theater des Ba-rock die Übung der Redekunst im Vor-dergrund. Reden konnten einzeln oder in lose verbundenen philosophischen oder politischen Dialogen vorgetragen werden, aber auch zusammen mit Tanz, Bühnenfechten und Musikeinlagen in

Es mag uns heute überraschen, das äl-teste stehende Theater Brandenburgs ausgerechnet in einer Schule zu finden. Und das um so mehr, als es sich bei dem Theatersaal zu Brandenburg ja nicht um eine bloße Mehrzweckhalle oder Aula, sondern um eine voll ausgestattete ba-rocke Kulissenbühne handelte. Dass das Schultheater im Schatten des Domes eine so wichtige Rolle spielen konnte, während professionelle Schauspieler noch vor allem mit Wanderbühnen von Ort zu Ort zogen und mit Reglemen-tierungen ihres Treibens zu kämpfen hatten, liegt zum einen an der Tradition, die das Theaterspiel zu pädagogischen Zwecken in der Reformation erlangt hatte. Das schulische Theaterspiel als Rhetorikübung, als Schauplatz der Tu-genden und des Lasters sowie als Mittel politischer wie religiöser Propaganda entwickelte sich bis in die Barockzeit stetig fort: Neben der Repräsentation

Lust und Fle iß kann Wege f inden / O b s ie no ch so t i e f f verschneyt / Und e in kühnes Unter winden Trotzet der Unmö gl i chke i t . Ze igen s i ch g le i ch grosse B erge? Fr i sch gewagt ! du kommst h inan. S ieh d ie S chwür igke i t fü r Zwerge / D ich für e inen R iesen an .

(G eorg Ph i l ipp Te lemann)

„... ein kurzes täuschendes Spiel der Phantasie...“

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ners des Lyzeums“ - so beschreibt Karl Philipp Moritz in seinem 1785 erschie-nenen Roman „Anton Reiser“ die Moti-vation, die von derartigen Auftrittsmög-lichkeiten ausgingen.

Der einzige Schulactus aus der Zeit der Ritterakademie, der sich vollständig er-halten hat, ist der 1746 entstandene, von Direktor Heinrich Julius Oelschläger verfasste Actus „Von den wahren und falschen Kennzeichen starker Geister“, dem die in diesem Programm gezeigte Einschulungsszene entstammt. Eine hö-here Dosis an Humor als in dieser Sze-ne war an der Ritterakademie o!enbar unerwünscht. Satirische Stücke wie das 1718 aufgeführte „Politische Gedicht von der verkehrten Politique vieler Höfe“, in dem neben einem Prälat namens Tartuf-fe auch der Hans Wurst auftrat, konnten sich nicht durchsetzen: Der Narr wurde von der Bühne gejagt.

Neben der Rede- und Schauspielkunst spielte auch Musik bei den Schulactus

vollständigen dramatischen Handlun-gen aufgehen. Der Oberbegri!, unter dem sich die unterschiedlichen Präsen-tationsformen zusammenfassen ließen, war der des Schulactus. Es gab - wie in Brandenburg der Fall - regelmäßig wie-derkehrende Schulactus, die zugleich als Examen fungierten; Au!ührungs-anlässe konnten aber auch Festivitäten wie fürstliche Geburtstage, Thronbestei-gungen oder Einschulungsfeiern sein.

Grundsätzlich handelte es sich bei den Schulactus also um höchst o"zielle, repräsentative Veranstaltungen: So versammelte sich in Brandenburg ein illustres Publikum, zu dem die Domher-ren, die Adligen der Umgebung sowie die Honoratioren der Stadt gehörten. Einmal „die lateinische Rede bei Über-reichung des Geschenks zu halten oder eine Hauptrolle in einem der aufgeführ-ten Stücke zu bekommen oder gar eine Rede an des Königs oder der Königin Geburtstage zu halten, das waren die Wünsche und Aussichten eines Prima-

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umso glücklicher ist es, dass sich für das Schäferspiel „Ludus Pastoralis“, dessen Schlussszene zugleich den Beschluss unseres Programms macht, die wohl einzige originale Choreographie eines barocken Schülerballetts überhaupt erhalten hat. Das Stück wurde im Jahre 1734 am Jesuitengymnasium in Metz aus Anlass der Inthronisierung des Met-zer Fürstbischofs geschrieben; als Kom-ponisten nennt die Quelle einen gewis-sen D. Maillard und als Choreographen D. Dalizon. Eingebettet waren die Tänze in ein üppiges Spiel mit lateinischen und französischen Texten, Balletten, Ari-en und Chören; in der Schlusszene er-halten die Hirten, die symbolisch für die Untertanen des Fürstbischofs stehen, zum Dank für ihren Eifer eine Krone aus der Hand des Musengottes Apoll.

Mit dem Einsetzen der Aufklärung so-wie der Etablierung fester professio-neller Schauspielbühnen im zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts verlor der höfisch-repräsentative Schulactus an

eine wichtige Rolle. In Brandenburg hat-te sie ihren Platz vor allem in moralischen Arien, die an den Aktschlüssen der Dar-bietungen vorgetragen wurden. Leider haben sich diese Kompositionen nicht erhalten; eine Idee von der Bedeutung dieser Musiken können uns jedoch die Motetten und Arien vermitteln, die der Hamburgische Musikdirektor Georg Phi-lipp Telemann für verschiedene Schul-actus an Altonaer Gymnasien schrieb. Telemann, der seinerzeit vor Bach als führender deutscher Komponist galt, hatte bereits als Schüler am Gymnasium Andreanum in Hildesheim Werke für das Schultheater komponiert und sogar die „Singende Geographie“ seines Direktors und Förderers Johann Christoph Losius vertont.

Ein wichtiger Bestandteil der höfischen Erziehung war der Tanz, der natürlich auch Eingang in die Schulactus finden konnte. Detaillierte Beschreibungen, wie Tanzszenen auf dem Schultheater ausgesehen haben, sind höchst selten;

Music kann mi t Late in s i ch wohl verk nüpf fen la ssen / Wie d iß da s A l te r thum vor längst schon dargethan. E in Kopf / der fäh ig i s t / d ie Harmonie zu fa ssen / S ieht auch den Ci cero für ke inen Kob o ld an .

(G eorg Ph i l i pp Te lemann)

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logischem Scharfblick analysiert: „– Und dann konnte er auf dem Theater alles sein, wozu er in der wirklichen Welt nie Gelegenheit hatte – und was er doch so oft zu sein wünschte – großmütig, wohltätig, edel, standhaft, über alles De-mütigende und Erniedrigende erhaben – wie schmachtete er, diese Empfindun-gen, die ihm so natürlich zu sein schie-nen und die er doch stets entbehren musste, nun einmal durch ein kurzes, täuschendes Spiel der Phantasie in sich wirklich zu machen.“ Denn das Theater „deuchte ihm eine natürlichere und an-gemessenere Welt als die wirkliche Welt, die ihn umgab.“

Carsten Niemann

Bedeutung. Unter Direktor Heinrich Andreas Julius Breymann kam es daher ab 1763 auch in Brandenburg zu einer kurzen Reformphase des Schultheaters, bevor die Bühne 1774 wegen Baufällig-keit geschlossen wurde und man die Schulactus durch monatliche Deklama-tionsübungen ersetzte. In dieser kurzen Blüteperiode führte man bedeutende Dramen der jungen Aufklärung auf - unter ihnen Voltaires „La Mort de César“, Goethes „Clavigo“ sowie den „Canut“ des von Lessing gepriesenen, früh ver-storbenen Johann Elias Schlegel. Schle-gels Stück, das 1746 für die Ritteraka-demie im dänischen Sorø entstanden war, markiert dabei in Form wie Inhalt den Umschwung vom repräsentativen barocken Schultheater hin zum moder-nen aufklärerischen Drama. Warum sich die Jugendlichen von einst durchaus vorbehaltlos mit den idealistisch ge-zeichneten Charakteren identifizieren konnten, davon gibt uns wierum Karl Philipp Moritz eine Vorstellung, wenn er seine Theaterbegeisterung mit psycho-

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Irmgard Huntgeburth – Musikalische Leitungstudierte Violine, Gesang und Barockvioline in Münster, Freiburg und Basel. Neben ihrem Studium besuch-te sie zahlreiche Kurse für alte Musik und spezialisierte sich seit 1984 auf die historische Au!ührungspraxis barocker Streichinstrumente. Sie ist als Kammermusikerin, Solistin und Konzertmeisterin im Ensemble Sans Souci Berlin und anderen Ensembles bei Konzerten, Festivals, Rundfunk- und CD-Aufnahmen in Europa und Übersee tätig. Seit 1992 unterrichtet sie an der UdK Berlin Barockvioline und -viola sowie Kammer-musik.

Nils Niemann – Regiestudierte Musikwissenschaft und Germanistik. Nach einer Ausbildung in historischer Gestik bei Ian Cad-dy, Margit Legler und Reinhold Kubik ist er als Spezialist für Schauspielkunst und Bühnenpraxis des 18. Jahrhunderts tätig. Er erarbeitete barocke Gestik für Au!ührungen der Opernakademie München, Musica Bayreuth und des Barocken Opernsommers Sanssouci. 2005 inszenierte er in Boston die Urau!ührung der Matthesonoper „Boris Goudenow”. An Musikhochschulen in Hamburg, Dresden, Leipzig und an der UDK Berlin war er als Dozent und Regisseur zu Gast.

Carsten Niemann – Dramaturgiestudierte Musikwissenschaft, Neuere Deutsche Literatur und Publizistik u.a. in London. Als Student insze-nierte er zusammen mit seinem Bruder die Opern „Romeo e Giulia“ und „Ludovicus Pius“. Er arbeitet als frei-er Publizist und Kritiker in Berlin, schreibt Programmhefte, verfasst Moderationen, CD-Beihefttexte, erstellt Editionen und Au!ührungsmaterial besonders von Werken des 18. Jahrhunderts und verfasst musikwis-senschaftliche Fachartikel, u. a. zur historischen Inszenierungspraxis. Außerdem tritt er als Schatten- bzw. Papiertheaterspieler auf.

Milo Pablo Momm – ChoreographieDer Tänzer und Choreograph beschäftigt sich seit 1993 mit dem Barocktanz sowie seit einigen Jahren mit der barocken Gestensprache. Seit 2005 ist er Ensemblemitglied von Corpo Barocco (Leitung: Sigrid T’Hooft), mit dem er als Tänzer und Akteur im In- und Ausland auftritt, u. a. 2009/10 in Händels „Radamisto“ am Badischen Staatstheater und 2010/11 in „La Pellegrina“ mit der Capella Nova in Gent/Belgien. Seit 2006 ist er Künstlerischer Leiter der Compagnie l’ e s p a c e. Im Sommer 2011 inszeniert er G. Bononcinis Kantate „L’Oracolo d’Apollo“.

Christine Jaschinsky – Bühne/Kostümestudierte Malerei an der Kunsthochschule Berlin. Nach dem Diplom folgten Aspirantur und Lehrauftrag an der Kunsthochschule Berlin. Sie ist mit ihren Bildern, skulpturalen Objekten und Bühnenausstattungen na-tional und international in Ausstellungen und Inszenierungen vertreten: Berlin, Potsdam, Frankfurt (Main), Köln, Bonn, Montreal, Vancouver, Toronto. Seit 2001 leitet sie I CONFIDENTI, Internationales Musik-Theater Ensemble, Potsdam.

Harald Arnold – Schauspieler studierte 1971-1975 an der Theaterhochschule „Hans Otto“ in Leipzig und ist seit 30 Jahren Mitglied des Ensembles am Brandenburger Theater. Hier trat er in vielen Rollen als Schauspieler und Sänger auf und war mehrere Jahre als stellvertretender Intendant bzw. übergangsweise auch als Intendant tätig. Mehrere Jahre war er am Hans-Otto-Theater Potsdam als Gastschauspieler zu sehen. 2011 spielt er in den Operet-tenproduktionen des Event-Theaters Brandenburg „Im weißen Rössl“ und „Der Vetter aus Dingsda“. Darüber hinaus ist er regelmäßig bei Lesungen in Brandenburg, Potsdam und Umgebung zu erleben.

Susanne Langner – Mezzosopranstudierte am Mozarteum Salzburg bei Prof. KS E. Wilke Gesang und absolvierte mit Auszeichnung. Sie gewann beim Bachwettbewerb Leipzig den Publikumspreis und den Sonderpreis des Leipziger Barockor-chesters, sowie den Weidener Pfitznerpreis. Zahlreiche solistische Konzertverpflichtungen führen sie ins In- und Ausland, wo sie u. a. mit dem Thomanerchor Leipzig, Dresdner Kreuzchor, Virtuosi Saxoniae unter L. Güttler, Gewandhausorchester Leipzig, Leipziger und Dresdner Barockorchester, Wroclaw Baroque Orches-

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tra, Lautten Compagney, Akamus und Concerto Köln musiziert.

Schülerinnen des Evangelischen Gymnasiums am Dom zu Brandenburg – Darsteller Josefine Golz, Anne-Catherine Lehnen, Reneè Andrea Nitzsche, Ann-Christine Schulten und Josefine Wol-ter üben sich seit September 2010 mit ihrem Regisseur Nils Niemann in barocker Gestik und Rhetorik. Im Januar 2011 haben sie mit den Proben für THEATRUM MUNDI begonnen und erobern sich nach und nach ihr Spiel im barocken Theater, wie es auch ihre Vorgänger an der ehemaligen Ritterakademie am Dom zu Brandenburg getan haben.

KinderTanzTheater Berlin Brandenburg – TanzEs wurde von der Tänzerin und Choreographin Friederike Nebel gegründet. Seit 1995 ist die Schule für Darstellende Kunst in den Kavalierhäusern des Schlosses Königs Wusterhausen ein Ort der ästhetischen und kulturellen Bildung für Kinder und Jugendliche. Hier werden die Nachwuchskünstler in Bühnentanz, Schauspiel und Gesang ausgebildet und auf die Au!ührungen des angeschlossenen Ensembles vorberei-tet. Das Ensemble bearbeitet in seinen Stücken vornehmlich Sto!e aus der preußischen Geschichte des 18. Jahrhunderts und beschäftigt sich mit historischer Au!ührungspraxis.

Ensemble baroque der Universität der Künste – OrchesterDas Ensemble musiziert in verschiedenen Formationen der Instrumentalklassen des Institutes für Alte Mu-sik unter der Mentorenschaft von Lehrern des Institutes. Das Repertoire umfasst Consort-, Kammermusik- und Orchesterliteratur des 15. bis 18. Jahrhunderts. Das Ensemble baroque tritt u. a. bei Veranstaltungen des Instituts für Alte Musik auf, meist im Kammersaal Friedenau. Aktuelle Kooperationspartner sind der Uckermärkische Musiksommer und das Ensemble I CONFIDENTI aus Potsdam.

TextnachweiseDie Texte sind Originalbeiträge von Birgit Malter und Carsten Niemann

Verwendete LiteraturDr. Wachtler: Schülerau!ührungen am Ritterkollegium zu Brandenburg a.H., in: Festschrift der Ritterakademie zu Brandenburg a.d. H., 1905, Brandenburg a.d.H.

ZitateSeite 3 und Seite 5: Beide Zitate von Georg Philipp Telemann aus: Georg Philipp Telemann. Autobiographien 1718, 1729, 1740, o.O., o.J. [Blankenburg 1977] (= Studien zur Au!ührungspraxis und Interpretation von Instrumentalmusik des 18. Jahrhunderts, H. 3), S. 10-22.

BildnachweiseSeite 1: Probenfoto, Foto: Walter Rogge/ Brandenburger TheaterSeite 2: Grundriss von Dom und Domklausur von 1705 (Ausschnitt), Domstiftsarchiv Brandenburg, BR 228/323 und Fassadenansicht der Nordklausur, Aufnahme 2010, pmp Architekten, Brandenburg.Seite 4: KinderTanzTheater Berlin-Brandenburg, Foto: Björn Gripinski/freybeuterSeite 6+7: Gedrucktes Programm zum Schulactus „Die gestürtzte falsche Staats-Klugheit“ von Amandus Gotthold Fehmel, Brandenburg 1713. Quelle: Hans Paul Wachtler: Schülerau!ührungen am Ritterkollegium zu Brandenburg a. H. (1707-1774). In: Festschrift Jubelfeier der Ritterakademie auf dem Dome zu Brandenburg a. H. 1905. S.123.]

ImpressumHerausgeber: Zentrum für historische TheaterpraxisRedaktion: Angela WuschkoGestaltung: Rolf Glatz

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Weitere Informationen: www.brandenburgertheater.de

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