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Handreichungen für den Unterricht in der Grundschule 07/ 2008 Thema: Ritter und ihre Zeit … die alten Rittersleut Die Ritterburg Das Leben auf der Burg Rollenspiele Anregungen für den Unterricht Kaum eine vergangene Epoche fasziniert Kinder so sehr wie die Zeit der Ritter. Das liegt an beeindruckenden „Zeitzeugen“ wie Burgen, Schwerter und Rüstungen, aber auch an Sagen, Mythen und Märchen. Zudem spielen Ritter eine wichtige Rolle in der Spielzeugwelt. Wir wissen, dass die Ritterzeit nicht nur für Heldenmut, Rittertugenden, Minne steht, sondern auch für Leibeigenschaft, Frondienste, Hexenverbrennungen. Die Aspekte für den Unterricht sind abzuwägen. In mach mit 07/2008 werden moderne Ritterspiele vorgestellt. Hier geht es um die Menschen und ihre Lebensumstände damals. Die Kinder dürfen ihre Ritterburgen mitbringen. Oder sie bauen in Gruppen eine Burg mit Legosteinen. Die Burg wird systematisch erforscht, auf ein großes Blatt gezeichnet. Dann wird aufgelistet, was zu einer Bur gehört: von der Burgmauer über das Fallgitter bis zur Schießscharte und Zinne. In einer weiteren Stunde legen sich die Schüler auf Decken, schießen die Augen, und die Lehrperson beschreibt bei leiser Musik einen Rundgang durch eine Burg. Danach schauen die Kinder, ob Sie bei der Beschreibung der Burg etwas vergessen haben: etwa die Ziehbrücke oder das Burgverlies. Später lernen die Kinder die Lebensbedingungen in einer Burg besser kennen, wobei es hier große Unterschiede gab. Allgemein war das Leben auf einer Burg aus heutiger Sicht nicht sehr angenehm: Die Kinder des Ritters stehen bei Sonnenaufgang auf. Es gib keine Uhren. Sie waschen sich mit kaltem Wasser aus dem Brunnen. Es gibt keine Wasserleitung. Gegessen wird, was auf den Feldern geerntet oder im Wald erjagt wird. Es gibt weder Kühlschrank noch Elektroherd. Brot wird im Backofen gebacken, Fleisch am Spieß oder auf dem Rost gebraten. Da es keinen Strom gibt, brennen Kerzen und Fackeln. Auch am Tag ist es in der Burg dunkel, weil die Fenster klein sind. Die ganze Familie schläft in einem großen Bett auf Strohsäcken. Es gibt noch keine Matratzen. Viele Jungen werden mit sieben Jahren auf einer anderen Burg Page, dann Knappe. Mädchen bleiben meist bei der Mutter, bis sie 15 sind. Dann werden sie verheiratet oder kommen ins Kloster. Die Schüler nähern sich über kleine selbst gespielte Szenen den Lebensumständen der Menschen in der Ritterzeit. Sie erarbeiten die Stücke, unter Anleitung. Sie überlegen, wer und was zu einem Ritterturnier gehört: Ritter, die gegeneinander kämpfen; Knappen, die ihnen Lanze und Schild reichen; Pagen, die der Burgherrin dienen; der Burgherr, der das Turnier ausrichtet; Burgfräulein auf der Tribüne; Mönche als Gäste; die Stiftsdame, eine Schwester des Burgherrn; Narr; Minne- sänger; Bauern mit ihren Frauen und Kindern und Kaufleute. Hier ein paar Szenen, die rund um ein Turnier spielen: 1. Eine Bäuerin (Leibeigene) kommt in den Burghof, möchte Obst verkaufen, hat ihren Sohn dabei, fragt den Burgherrn, ob der Junge ins Kloster darf; der Burgherr lehnt ab: Er bestimmt, was seine Untertanen machen. 2. Ein armer Ritter, der keine Burg hat, reitet in den Burghof; ein Knappe erkennt den Schild, informiert seinen Herrn; dieser wurde einmal vom Ankömmling beleidigt und wirft ihm den Fehdehandschuh zu. 3. Auf der Tribüne spricht der Burgherr mit seiner Schwester; sie ist Witwe und lebt in einem Damenstift; der Burgherr möchte, dass sie als Nonne ins Kloster geht. 4. Ein Kaufmann zeigt dem Burgherrn edle Tücher; Burgherrin und Burgfräulein sind von der Ware begeistert. 5. In einer Pause zwischen den Zweikämpfen tritt ein Sänger auf. • Wir besuchen eine Ritterburg. • Wir beschäftigen uns mit der Kopiervorlage. • Wir überlegen, was das Sprichwort „Kleider machen Leute“ bedeuten kann. • Wir basteln eine Ritterrüstung und überlegen, wie unbeweglich man in einer echten Rüstung war. • Wir machen unseren eigenen Schild und entwerfen dafür unser eigenes Wappen. Ritter Minnesänger Kaufmann Stiftsdame © Family Media GmbH & Co. KG, D-79098 Freiburg, 06/2008. Redaktion: Manfred Schmeing Mönch Burgherr Burgdame Page

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Handreichungen für den Unterricht in der Grundschule 07/ 2008

Thema:

Ritter und ihre Zeit… die altenRittersleut

DieRitterburg

Das Lebenauf der Burg

Rollenspiele

Anregungenfür denUnterricht

Kaum eine vergangene Epoche fasziniert Kinder so sehr wie die Zeit der Ritter. Das liegt anbeeindruckenden „Zeitzeugen“ wie Burgen, Schwerter und Rüstungen, aber auch an Sagen,Mythen und Märchen. Zudem spielen Ritter eine wichtige Rolle in der Spielzeugwelt. Wir wissen, dass die Ritterzeit nicht nur für Heldenmut, Rittertugenden, Minne steht, sondernauch für Leibeigenschaft, Frondienste, Hexenverbrennungen. Die Aspekte für den Unterrichtsind abzuwägen. In mmaacchh mmiitt 07/2008 werden moderne Ritterspiele vorgestellt. Hier geht es um die Menschen und ihre Lebensumstände damals.

Die Kinder dürfen ihre Ritterburgen mitbringen. Oder sie bauen in Gruppen eine Burg mit Legosteinen. Die Burg wird systematisch erforscht, auf ein großes Blatt gezeichnet. Dann wirdaufgelistet, was zu einer Bur gehört: von der Burgmauer über das Fallgitter bis zur Schießscharteund Zinne. In einer weiteren Stunde legen sich die Schüler auf Decken, schießen die Augen, und die Lehrperson beschreibt bei leiser Musik einen Rundgang durch eine Burg. Danach schauen die Kinder, ob Sie bei der Beschreibung der Burg etwas vergessen haben: etwa dieZiehbrücke oder das Burgverlies.

Später lernen die Kinder die Lebensbedingungen in einer Burg besser kennen, wobei es hier großeUnterschiede gab. Allgemein war das Leben auf einer Burg aus heutiger Sicht nicht sehr angenehm:Die Kinder des Ritters stehen bei Sonnenaufgang auf. Es gib keine Uhren. Sie waschen sich mit kaltem Wasser aus dem Brunnen. Es gibt keine Wasserleitung. Gegessen wird, was auf den Felderngeerntet oder im Wald erjagt wird. Es gibt weder Kühlschrank noch Elektroherd. Brot wird im Backofen gebacken, Fleisch am Spieß oder auf dem Rost gebraten. Da es keinen Strom gibt, brennen Kerzen und Fackeln. Auch am Tag ist es in der Burg dunkel, weil die Fenster klein sind.Die ganze Familie schläft in einem großen Bett auf Strohsäcken. Es gibt noch keine Matratzen.Viele Jungen werden mit sieben Jahren auf einer anderen Burg Page, dann Knappe. Mädchen bleiben meist bei der Mutter, bis sie 15 sind. Dann werden sie verheiratet oder kommen ins Kloster.

Die Schüler nähern sich über kleine selbst gespielte Szenen den Lebensumständen der Menschen in der Ritterzeit. Sie erarbeiten die Stücke, unter Anleitung. Sie überlegen, wer und was zu einemRitterturnier gehört: Ritter, die gegeneinander kämpfen; Knappen, die ihnen Lanze und Schild reichen; Pagen, die der Burgherrin dienen; der Burgherr, der das Turnier ausrichtet; Burgfräuleinauf der Tribüne; Mönche als Gäste; die Stiftsdame, eine Schwester des Burgherrn; Narr; Minne-sänger; Bauern mit ihren Frauen und Kindern und Kaufleute. Hier ein paar Szenen, die rund um ein Turnier spielen: 1. Eine Bäuerin (Leibeigene) kommt in den Burghof, möchte Obst verkaufen, hat ihren Sohn dabei, fragt den Burgherrn, ob der Junge ins Kloster darf; der Burgherr lehnt ab: Er bestimmt, was seine Untertanen machen. 2. Ein armer Ritter, der keine Burg hat, reitet in denBurghof; ein Knappe erkennt den Schild, informiert seinen Herrn; dieser wurde einmal vomAnkömmling beleidigt und wirft ihm den Fehdehandschuh zu. 3. Auf der Tribüne spricht derBurgherr mit seiner Schwester; sie ist Witwe und lebt in einem Damenstift; der Burgherr möchte,dass sie als Nonne ins Kloster geht. 4. Ein Kaufmann zeigt dem Burgherrn edle Tücher; Burgherrinund Burgfräulein sind von der Ware begeistert. 5. In einer Pause zwischen den Zweikämpfentritt ein Sänger auf.

• Wir besuchen eine Ritterburg.• Wir beschäftigen uns mit der Kopiervorlage.• Wir überlegen, was das Sprichwort „Kleider machen Leute“ bedeuten kann.• Wir basteln eine Ritterrüstung und überlegen, wie unbeweglich man in einer echten Rüstung war.• Wir machen unseren eigenen Schild und entwerfen dafür unser eigenes Wappen.

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Arbeitsblatt: Die Ritter und ihre Zeit 07/ 2008

Schneide alle Kärtchen aus.Setzte daraus acht Menschenaus der Ritterzeit zusammen:Page und Ritter,Burgherr und Burgdame,

Stiftsdame und Mönch,Kaufmann und Minnesänger.Wer ist wer?Du kannst die Kärtchen auchzusammenkleben und bunt ausmalen.

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