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osungen zu ¨ Ubungsblatt 9 Mathematik f¨ ur Ingenieure (Maschinenbauer und Sicherheitstechniker), 1. Semester, bei Prof. Dr. G. Herbort im WiSe13/14 – Dipl.-Math. T. Pawlaschyk, 17.12.13 Themen: Grenzwerte von Folgen Aufgabe 1 Pr¨ ufen Sie auf Konvergenz und bestimmen Sie ggf. den Grenzwert der nachstehenden Folgen. (a) p n 3 +1 - p n 2 - 1 (b) p n 2 +1 - p n 2 - 1 (c) 3 -2n n 5 - 1 n 2 +4 (d) (-1) n n - 1 n +1 osungen zu Aufgabe 1 Zu (a): F¨ ur n 2 sind n 4 n 3 + 1 und n 4 n 2 - 1 und somit auch n 2 n 3 + 1 und n 2 n 2 - 1. Dann gilt p n 3 +1 - p n 2 - 1= n 3 - n 2 +2 n 3 +1+ n 2 - 1 n 3 - n 2 +2 2n 2 n→∞ ----→∞. Zu (b): lim n→∞ p n 2 +1 - p n 2 - 1 = lim n→∞ 2 n 2 +1+ n 2 - 1 =0 Zu (c): Es folgt aus einem Beispiel aus der Vorlesung nach Satz 4.1.4, dass lim n→∞ 3 -2n n 5 - 1 n 2 +4 =0, da 3 -2n ’schneller’ gegen 0 konvergiert,als n 5 -1 n 2 +4 gegen . Zu (d): F¨ ur gerade n erhalten wir (-1) n n - 1 n +1 =1 · n - 1 n +1 Dies konvergiert gegen 1. F¨ ur ungerade n erhalten wir (-1) n n - 1 n +1 =(-1) · n - 1 n +1 Dies konvergiert gegen -1. Die Folge hat also zwei H¨ aufungswerte und kann nicht konvergieren. Aufgabe 2 Sei die Folge (a n ) n1 durch a n := n X k=1 k 2 k gegeben. (a) Zeigen Sie, dass (a n ) n1 monoton w¨ achst und nach oben beschr¨ ankt ist. (b) Zeigen Sie induktiv, dass a n =2 - n+2 2 n ur alle n N gilt. (c) Bestimmen Sie den Grenzwert von (a n ) n1 . osungen zu Aufgabe 2 Zu (a): Da a n = n k=1 k 2 k eine Summe von positiven Zahlen ist, ist die Folge monoton wachsend und a n > 0. Genauer: a n+1 = n+1 X k=1 k 2 k = n X k=1 k 2 k + n +1 2 n+1 = a n + n +1 2 n+1 >a n . 1

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Losungen zu Ubungsblatt 9

Mathematik fur Ingenieure (Maschinenbauer und Sicherheitstechniker), 1. Semester, bei Prof. Dr. G.Herbort im WiSe13/14 – Dipl.-Math. T. Pawlaschyk, 17.12.13

Themen: Grenzwerte von Folgen

Aufgabe 1 Prufen Sie auf Konvergenz und bestimmen Sie ggf. den Grenzwert der nachstehenden Folgen.

(a)√n3 + 1−

√n2 − 1 (b)

√n2 + 1−

√n2 − 1 (c) 3−2n

n5 − 1

n2 + 4(d) (−1)n

n− 1

n + 1

Losungen zu Aufgabe 1

Zu (a): Fur n ≥ 2 sind n4 ≥ n3 + 1 und n4 ≥ n2 − 1 und somit auch n2 ≥√n3 + 1 und n2 ≥

√n2 − 1.

Dann gilt √n3 + 1−

√n2 − 1 =

n3 − n2 + 2√n3 + 1 +

√n2 − 1

≥ n3 − n2 + 2

2n2

n→∞−−−−→∞.

Zu (b):

limn→∞

√n2 + 1−

√n2 − 1 = lim

n→∞

2√n2 + 1 +

√n2 − 1

= 0

Zu (c): Es folgt aus einem Beispiel aus der Vorlesung nach Satz 4.1.4, dass

limn→∞

3−2nn5 − 1

n2 + 4= 0,

da 3−2n ’schneller’ gegen 0 konvergiert,als n5−1n2+4 gegen ∞.

Zu (d): Fur gerade n erhalten wir

(−1)nn− 1

n + 1= 1 · n− 1

n + 1

Dies konvergiert gegen 1. Fur ungerade n erhalten wir

(−1)nn− 1

n + 1= (−1) · n− 1

n + 1

Dies konvergiert gegen -1. Die Folge hat also zwei Haufungswerte und kann nicht konvergieren.

Aufgabe 2 Sei die Folge (an)n≥1 durch an :=

n∑k=1

k

2kgegeben.

(a) Zeigen Sie, dass (an)n≥1 monoton wachst und nach oben beschrankt ist.

(b) Zeigen Sie induktiv, dass an = 2− n+22n fur alle n ∈ N gilt.

(c) Bestimmen Sie den Grenzwert von (an)n≥1.

Losungen zu Aufgabe 2

Zu (a): Da an =∑n

k=1k2k

eine Summe von positiven Zahlen ist, ist die Folge monoton wachsend undan > 0. Genauer:

an+1 =

n+1∑k=1

k

2k=

n∑k=1

k

2k+

n + 1

2n+1= an +

n + 1

2n+1> an.

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Page 2: Themen: Grenzwerte von Folgen - kana.uni-wuppertal.de · L osungen zu Aufgabe 4 Zu (a): Mit der binomischen Formel gilt x+ y 2 p xy = ( x p y)2 0 ) 1 2 (x+ y) p xy f ur alle x;y 0.

Die Beschranktheit wird aus (b) folgen, denn

an = 2− n + 2

2n< 2.

Zu (b): Wir zeigen induktiv, dass an = 2 − n+22n fur alle n ∈ N gilt. Fur n = 1 ist a1 = 1

2 = 2 − 32 . Wir

schließen von n nach n + 1. Dann gilt:

an+1 =

n+1∑k=1

k

2k

= an +n + 1

2n+1

Ind.−vor.= 2− n + 2

2n+

n + 1

2n+1

= 2− 2(n + 2)− (n + 1)

2n+1

= 2− n + 3

2n+1= 2− (n + 1) + 2

2n+1

Zu (c): Fur den Grenzwert gilt

limn→∞

an = limn→∞

2− n + 2

2n= 2.

Aufgabe 3 Sei (bn)n≥1 rekursiv definiert durch

b1 =1

2und bn =

bn−11 + n2n · bn−1

, n ≥ 2.

Bestimmen Sie den Grenzwert von (bn)n≥1, indem Sie induktiv zeigen, dass bn = 1(n−1)2n+1+2 ist.

Losungen zu Aufgabe 3

Wir setzen an := 1bn

. Dann gilt

an =1

bn=

1 + n2n · bn−1bn−1

=1

bn−1+ n2n = an−1 + n2n.

Wir weisen nun induktiv nach, dass an = (n−1)2n+1+2 gilt. Fur n = 1 ist a1 = 1b1

= 2 = (1−1)21+1+2.Wir schließen von n− 1 nach n. Dann gilt

an = an−1 + n2n

I.V.= ((n− 1)− 1)2(n−1)+1 + 2 + n2n

= (n− 2)2n + 2 + n2n

= (2n− 2)2n + 2

= (n− 1)2n+1 + 2

Dann ist limn→∞ an =∞ und damit limn→∞ bn = 0.

Aufgabe 4 Seien a, b > 0 und a1 =√ab und b1 = 1

2 (a + b). Definiere fur n ≥ 2 die Folgenglieder

an =√an−1bn−1 und bn =

1

2(an−1 + bn−1).

Zeigen Sie:

(a) an ≤ bn fur alle n ≥ 1.

(b) (an)n≥1 wachst und (bn)n≥1 fallt monoton.

(c) Zeigen Sie, dass (an)n≥1 und (bn)n≥1 konvergieren, und zwar mit dem gleichen Grenzwert.

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Losungen zu Aufgabe 4

Zu (a): Mit der binomischen Formel gilt

x + y − 2√xy = (

√x−√y)2 ≥ 0⇒ 1

2(x + y) ≥ √xy

fur alle x, y ≥ 0. Daraus erhalten wir an ≤ bn, also

anbn≥ 1 und an − bn ≤ 0.

Zu (b): Aus (a) folgt nun

an+1

an=

√bnan≥ 1⇒ an+1 ≥ an.

Damit wachst die Folge (an)n≥1. Außerdem ist

bn+1 − bn =1

2(an − bn) ≤ 0⇒ bn+1 ≤ bn.

Die Folge (bn)n≥1 fallt. Schließlich erhalten wir die Ungleichungen

0 < a1 ≤ an ≤ bn ≤ b1.

Zu (c): Die Folgen (an)n≥1 und (bn)n≥1 sind also beschrankt und monoton. Damit konvergieren sie gegenGrenzwerte a0 bzw. b0. Fur diese gilt aber

a0 =√a0b0 b0 =

1

2(a0 + b0) .

Außerdem sind a0 und b0 wegen den letzten Ungleichungen in (b) echt positiv. Wir quadrieren die ersteGleichung und erhalten a20 = a0b0, also a0 = b0.

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