Therapiemöglichkeiten bei diabet ischen Fußulcera - Stoma · Diabetes mellitus ist eine ernst zu...
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Therapiemöglichkeiten bei diabe tischen Fußulcera
– Patienteninteresse
– Prävention
– Optimierte Heilung
Das Autorenteam, das Review-Team und die Coloplast GmbH hoffen, dass dieser Taschenleitfaden Ihnen in der klinischen Praxis hilfreich sein wird. Diabetische Fußulcera können erhebliche Aus-wirkungen auf das Leben der Patienten haben, eine bestmögliche Wundversorgung ist daher unerlässlich.
Die Informationen in diesem Taschenleitfaden sind als allgemeine Hinweise zu verstehen. Bitte berücksichtigen Sie auch die für Ihr Fachgebiet geltenden Leitlinien für die Behandlung diabetischer Fußulcera. Weitere Informationen finden Sie z. B. in dem von der „International Working Group on the Diabetic Foot“ erarbeiteten „Consensus on the Diabetic Foot“2.
Bei Fragen oder Anmerkungen zu diesem Taschenleitfaden sen-den Sie bitte eine E-Mail an: [email protected]
Diabetischer Fuß ........................................................................ 4Evidenzbasierte Therapie ........................................................... 5Prävention und Aufklärung ......................................................... 6Bedürfnisse der Patienten .......................................................... 7Interdisziplinärer Therapieansatz ................................................ 8Patientenbeurteilung .................................................................. 9VIPS ......................................................................................... 10Wundeinschätzung .................................................................. 11Formen der Neuropathie .......................................................... 12Untersuchung der Neuropathie ................................................ 13Gefährdete Regionen ............................................................... 14Symptome von Ulcera .............................................................. 15Wundbeschreibung .................................................................. 16Wundbeschaffenheit ................................................................ 17Symptome einer Infektion......................................................... 18Klassifikation nach Wagner ...................................................... 19Behandlung .............................................................................. 20Prophylaxe ............................................................................... 22Biatain Schaumverband .......................................................... 24Biatain Ag Schaumverband ..................................................... 26Klinische Dokumentationen / Studien ........................................ 28Glossar .................................................................................... 30Literatur .................................................................................... 34Produktinformationen ............................................................... 36
Einleitung
2 Einleitung Inhaltsverzeichnis 3
Inhaltsverzeichnis
Erarbeitet von:Fachgremium /AutorenteamDr. Christian Münter, DE; Prof. Patricia Price, UK; Wilma Ruigrok van der Werven, MA, RN, NL; Prof. Gary Sibbald, CA
Review-TeamPatricia Coutts, RN, CA; Mike Edmonds, Beratender Diabetologe, UK; Prof. Keith Harding, UK; Maria Mousley, AHP, Fachärztin & Podo login, UK
Deutsche BearbeitungWolfgang Linow, Arzt für Chirurgie, Leiter Diabetesfußambulanz, DE
Diabetes mellitus ist eine ernst zu nehmende chronische Krank-heit, die besondere Aufmerksamkeit erfordert:
>> Etwa 15 % aller an Diabetes erkrankten Patienten entwickeln im Laufe ihres Lebens eine Fußläsion.1
>> Die Rezidivquote in den ersten 5 Jahren liegt immer noch bei 70 %.2
>> Bis zu 85 % aller Amputationen bei Diabetikern sind ursächlich auf eine Fußläsion zurückzuführen.1, 2
>> Diabetiker mit einer amputierten unteren Extremität haben ein 50 %iges Risiko, innerhalb von 2 Jahren auch an der anderen Extremität eine schwere Läsion zu entwickeln.3
>> Die Mortalität von Diabetespatienten innerhalb von 5 Jahren nach der ersten Amputation liegt bei 50 %.4
Diabetischer Fuß – eine Herausforderung
4 Diabetischer Fuß Evidenzbasierte Therapie 5
Schema einer evidenzbasierten Therapie
Evidenzbasierte Medizin (EbM)
Chronische Wunden
Behandlung der Ursache
DébridementExsudat-
management
Klinische Forschung
Klinische Erfahrung
Gesundheits-ökonomische
Analyse
BakterielleBelastung
Schmerz-management
Lokale Wund-Versorgung
Patienten-orientierte
Bedürfnisse
Definition der PatientenbedürfnissePrävention und Aufklärung
6 Bedürfnisse der Patienten 7
„Die Aufklärung und Schulung von Patienten, Betreuern und medizinischen Fachkräften ist ein essenzieller Bestandteil einer effektiven, interdisziplinären und teamorientierten Be-handlung, … aber ebenso müssen effektive Systeme und Strukturen zum Screening, für qualifizierte Untersuchungen und Fußpflege, angemessene Fußbekleidung und sofortige Behandlung vorhanden sein.“ 6
„Die wichtigsten Warnsignale, wie z. B. Symptome, auf die der Patient sofort reagieren muss, sollten zusammengefasst und regelmäßig wiederholt werden.“ 6
„49 – 85 % aller auf ein diabetisches Fußsyndrom zurückzufüh-renden Probleme sind vermeidbar ...“ 1
„Dies kann durch eine gute Fußpflege – durchgeführt von einem interdisziplinären Diabetes-Behandlungsteam – und einer an-gemessenen Aufklärung und Fortbildung der betroffenen Pa-tienten erreicht werden.“1 (Modifiziert nach Bakker, K. et al., 2005)
(Bakker, K. et al., 2005)
(Modifiziert nach Spraul, M., 2000)
Die Folgen einer diabetischen Fußerkrankung auf das physische, emotionale, soziale und psychologische Wohlbefinden des Pati-enten müssen erkannt und im Behandlungskonzept berücksich-tigt werden.
Die wesentlichen Einflüsse auf die messbaren Parameter der Le-bensqualität des Patienten (Quality of Life = QoL) sind5:
>> Eingeschränkte Mobilität>> Eingeschränkte Teilnahme an sozialen Aktivitäten>> Vermehrte Spannungen innerhalb der Familie>> Arbeitsausfälle>> Beeinträchtigung des gesamten Gesundheitszustandes
(Spraul, M., 2000)
Ein interdisziplinärer Therapieansatz Assessment
8 Interdisziplinärer Therapieansatz Patientenbeurteilung 9
* Diese vier Parameter sind eng mit dem metabolischen Syndrom und der Entstehung eines Typ-2-Diabetes verbunden. Die optimale Kontrolle des Diabetes verbessert das Behandlungsergebnis.
Haftungsausschluss: Dies sind allgemeine Leitlinien. Beachten Sie bitte auch nationale und in Ihrer medizinischen Einrichtung geltende Therapieempfehlungen und Leitlinien.
Die Einbindung des Patienten in die Arbeit des Behandlungsteams verbessert die Ergebnisse des Heilungsprozesses.
>> Apotheker>> Chirurg>> Dermatologe / Phlebologe>> Diabetesberater>> Diabetologe>> Diätetiker>> Gefäßchirurg>> Gemeindeschwester / Pflegedienst>> Hausarzt / Allgemeinmediziner>> Neurologe>> Orthopädietechniker / Orthopädieschuhmacher>> Podologe / Fußpflegespezialist>> (interventioneller) Radiologe
Rehabilitationsteam>> Beschäftigungstherapeut>> Physiotherapeut oder Facharzt>> Andere: Psychologe, Sozialarbeiter
>> Krankengeschichte, Medikation und Allergien Überprüfen Sie Medikationen, die den Heilungsprozess behindern können (Steroide, Immunsuppressiva).
>> Spätschäden des Diabetes mellitus Neurologische Faktoren, Augen-, Herz-, Nieren- und Gefäßerkrankungen
>> Einstellung des Blutzuckers* HbA1c < 7,0 %
>> Senkung des Bluthochdruckes* < 140 / 90 mm Hg
>> Behandlung der Adipositas, Kontrolle des Gewichtes* BMI < 30 kg / m 2
>> Kontrolle der Hyperlipidämie* Cholesterolwert < 5,2 mmol / l (200 mg / dl)
Das „VIPS“-Konzept 7, 8 Wundeinschätzung
10 VIPS Wundeinschätzung 11
Vor Beginn der Behandlung steht die rich tige Einschätzung der Wundsituation.
Eine Hornschwiele (Callus)entsteht durch erhöhtenDruck; hieraus kann sich einSchwielenulcus entwickeln.
Blasen sind assoziiert mitReibung und Abscherung.
Ein dicker Rand aus verhorntem Gewebe im Umfeld der Wunde ist typisch für diabetische Fußulcera.9
Vessels: Die Durchblutungssituation muss geklärt sein. Bei der Einschätzung einer Wunde ist es wichtig, die Ursache und die Begleitfaktoren richtig einzuschätzen. Ge-gebenenfalls muss die Durchblutung recht-zeitig verbessert werden.
Pressure: Für die Wundheilung im Bereichdes Fußes ist eine Druckentlastung von größter Bedeutung.
Infection: Bei einer akuten Infektion gilt das alte chirurgische Prinzip „Ubi pus ibi eva-cua“, das heißt, eine akute Eiterung oder gegebenenfalls auch eine phlegmonöse Entzündung muss sofort operiert werden.
Surgery: kompetente und v. a. rechtzeitigeoperative Therapie.
Anamnese – Frühere Fußläsionen– Bekannte Durchblutungsstörung– Vorherige Amputationen
Probleme derWundumgebung
– Wundrandödem– Rötung– Temperaturerhöhung– Taschenbildung
Gefäßunter-suchung
– Periphere arterielle Verschlusskrankheit: Häufig sind keine Symptome erkennbar, wichtig sind folgende Anzeichen: kalte Füße, blasse Haut, Nekrosen an den Akren.
Pulsstatus– Palpation der Pulse an den Arteriae dorsalis pedis, tibialis posterior, poplitea und femoralis 9
– Messen des Knöchel-Arm-Blutdruckindex (ABPI): Wenn möglich sollten der Blutdruck an den Zehen sowie der transkutane Sauerstoffgehalt bestimmt werden, da arterielle Verkalkungen im Sinne einer Mönckebergsklerose, die typisch für Diabetiker ist, zu fälschlich erhöhten Knöchel- Arm-Blutdruckindex führen können.9
Neuropathie 8, 11 SensorischVerlust von schützenden SinnesempfindungenVerminderung der Spitz-StumpfdiskriminierungVerringerung des Warm-Kaltempfindens
AutonomMangelnde Schweißbildung führt zu trockener und rissiger Haut. Hauteinrisse können zum Eindringen von Bakterien führen.
MotorischVerlust der Reflexe sowie Atrophie der kleinen Fußmuskeln, die zu Verformungen des Fußes und damit zu erhöhtenDruckpunkten führt.
Deformation undFußbekleidung
– Hammerzehen, Krallenzehen, Hallux valgus– Fußdeformitäten bis hin zum Charcot-Fuß– Untersuchen Sie die Deformität und sorgen Sie für richtig angepasstes Schuhwerk.
Formen der Neuropathie 11 10 g-Monofilament-Test
12 Formen der Neuropathie Untersuchung der Neuropathie 13
Sensorisch Autonom Motorisch
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Verlust der schützenden Sensibilität
Mangelnde Wahrneh-mung von Reizen wie z. B. Reibung durch Schuhe oder Tempe-raturschwankungen
Verringerte Schweißbil-dung, dadurch trockene, rissige Haut
Steigerung der Durch-blutung führt zu warmen Füßen.
Fehlfunktion der moto-rischen Nerven zur Kon trolle der Fußbewe-gungen (eingeschränkte Beweglichkeit des Sprunggelenkes kann zur Druckerhöhung auf die Fußsohle führen).
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Der Patient nimmt das Fußulcus nicht wahr oder spürt weder Schmer zennoch unangenehme Reize während der Un-tersuchung des Fußes.
Trockene, rissige und brüchige Haut (Schrunden)
Warme Füße
Erweiterte dorsaleFußvenen
Es kann zu Verformun-gen des Fußes kommen (bis zu Charcot-Fuß).
Veränderung des Fußge - wölbes führt zu vorstehen-den Metatarsalköpfchen und Druckstellen an der Sohle des Vorderfußes.
Krallenzehen
Hammerzehen
GanganomalienTip-TermÜberprüft die Fähigkeit, Temperaturunterschiede zu spüren. Einige Verletzungen entstehen durch Hitze beim Baden, an Heizkörpern oder am Strand.
VibrationsempfindenDas Vibrationsempfinden ist vermindert, getestet wird mit einer 128 Hz-Stimmgabel (nach Rydell-Seiffer) am Großzehengrund-gelenk und am Knöchel.
Teststellen:>> Plantare Oberfläche der Metatarsal- köpfchen (mind. 3 )12,13
>> Großzehe12
>> Mediale und laterale Regionen der mittleren Fußsohle13
>> Sohlenregion der Ferse13
>> Rückseitige Region des mittleren Fußes13
Zur Prüfung des Vorhandenseins schützender Sinneswahrneh-mungen bei Diabetespatienten wird der 10 g-Monofilament-Test empfohlen.12, 13 Hierbei unterscheidet man zwischen normal, ab-geschwächt und aufgehoben.
Fakten
14 Gefährdete Regionen
Das Ergebnis einer Querschnittsstudie gibt das Verhältnis der Läsionen wie folgt wieder 2:
>> 55 % aller diabetischen Fußulcera sind neuro-pathische Ulcera, 10 % aller diabetischen Fußulcera sind ischämische Ulcera und 34 % neuro-ischämische Fußulcera. Das bedeutet, dass ca. die Hälfte aller Patienten mit einem diabetischen Fußsyndrom an einer Durchblu-tungsstörung leidet.
>> Diese Erkenntnisse müssen dazu führen, dass frühzeitig die Untersuchung der Durchblu-tungssituation erfolgt, sodass eine eventuelle Revaskularisation rasch erfolgen kann. Ohne ausreichende Perfusion können auch die bes - ten Wundauflagen nichts bewirken.
„Aktuelle Erfahrungen in unserer Klinik zeigen, dass sich die Häufigkeit von neuropathischen Fußgeschwüren verringert hat, während das Auftreten von ischämischen und neuroischämischen Geschwüren in einer 50:50-Ratio gestiegen ist.“ (Edmonds, M., 2005)
Erinnern Sie sich an die VIPS!
Symptome von Ulcera 15
Symptome von Ulcera 14
Klinische Symptome
Neuropathischer Ulcus Ischämischer Ulcus
Fußdeformitäten Krallenzehen, eingebrochenes Fußgewölbe, evtl. Charcot-Verformungen, prominente Metatarsalköpfchen
Keine auffallenden Verformungen. Aufgrund früherer Amputationen fehlen eventuell Zehen oder auch der Vorderfuß.
Fußtemperatur /Fußpuls
Warm, spürbarer Puls Kalt oder auch niedrigere Tempe-ratur, Puls ggf. nicht vorhanden
Hautfarbe Normal oder gerötet Blass bis bläulich. Deutliche Rötung beim Senken des Fußes, beim Anheben Erblassen.
Zustand der Haut
Trockene Haut durch verring erte Schweißbildung
Dünn, brüchig und trocken
Lokalisation des Ulcus
Fußsohlen (bei 80 % am Vorfuß) An den Zehenspitzen, der Ferse, oder Seiten des Fußes
Schwielen-bildung
Dick an Stellen, die einer Druck -belastung ausgesetzt sind
Eher ungewöhnlich. Falls vorhan-den, distale Schorf bildung oder Nekrose
Merkmale desUlcus
Meistens schmerzfrei, markan-te Erscheinung (Granulations-bildung oder tiefer gelegene Ba -sis), umgeben von Schwielen
Schmerzhaft, besonders beim Auftreten von Nekrosen
Hautsinn /Sensibilität
Verringertes oder fehlendesEmpfinden von Berührungen,Vibration, Schmerz und Druck
Wahrnehmung ist vorhanden,wenn auch durch mögliche zu-sätzliche Neuropathie verringert.
Knöchel-/Achil-lessehnen reflexe
Meist nicht vorhanden Normalerweise vorhanden
Fußpulse Vorhanden! Erweiterte und oft hervorstehende Adern
Nicht vorhanden oder deutlich verringert
Einschätzung und Beurteilung von Ulcera Phasen der Wundheilung
16 Wundbeschreibung Wundbeschaffenheit 17
>> Entzündungs- oder Inflammationsphase Ziel: Wundreinigung, Nekrosenabtragung, Infektionsbekämpfung
>> Granulations- oder Proliferationsphase Ziel: Wundkonditionierung, Aufbau von Granulationsgewebe
>> Regenerations- oder Epithelisierungsphase Ziel: Reepithelisierung
Pathologische Veränderungen des WundrandesSchorf / FibrinbelägeNekroseWunde unterminiert, Infektion des tiefer gelegenen GewebesMazeration
Größe Länge, Breite, Tiefe und Position des Ulcus, vorzugsweiseFotodokumentation
Wundbett Erscheinung des Wundbettes– Schwarz (Nekrose)– Gelb, rot, rosa– Unterminiert
Infektion Klassische Kriterien– Rötung– Schwellung– Überwärmung– Schmerz– Deutliche Geruchsbildung
Unter Umständen fehlen Merkmale wie Fieber, Schmerz, höhere Anzahl an weißen Blutkörperchen und erhöhte BSG. Weitere Infor-mationen hierzu finden Sie auf Seite 18.
Exsudation – Stark– Mittel– Gering– Keine
Wundrand – Schwielen und Schuppen– Mazeration– Erythem und Ödem
Verschiedene Darstellung des Wundbettes
1
2
3
4
5
1 2 3 4 5
Symptome einer Infektion 2, 10, 15, 16
18 Symptome einer Infektion
Klassische Symptome: Rubor (Rötung), Tumor (Schwellung),Dolor (Schmerzen), Calor (Überwärmung)Sonstige Zeichen: Lymphangitis/Lymphadenenitis, Leukozytose,CRP-Erhöhung, Sepsis
Bei einer oberflächlichen, lokal begrenzten Wunde sollte eine to - pische, antimikrobielle Behandlung angewendet werden. Unter Um- ständen ist auch die Gabe systemischer Antibiotika erforderlich.
Anzeichen einer lokalen und tiefen Infektion erfordern eine umgehende medizinische Versorgung.11
Oberflächlich (lokale Behandlung) Tief (systemische Behandlung)
– Nicht heilend– Brüchiges, stark wachsendes Granulationsgewebe– Stark rote Verfärbung des Granu - lationsgewebes– Erhöhte Exsudation– Starker, übler Wundgeruch– Neu auftretende Beläge (Schorf, Fibrin) am Wundgrund
– Schmerzen– Übergreifen der Infektion auf Knochen und Gelenke– Neuer Gewebezusammenbruch, neue nekrotische Bereiche– Erythem, Ödeme, Überwärmung
Grad Fußläsionen
Grad 0 Keine Läsionen, Fußfehlstellung, Hyperkeratosen
Grad 1 Oberflächliche Läsion
Grad 2 Ulcusausdehnung bis auf die Bänder, Seh nen, Gelenk-kapsel oder tiefe Faszie, ohne Abszessbildung oder Knochenentzündung
Grad 3 Tiefes Ulcus, Knochenentzündung (Osteomyelitis) und / oder Gelenksempyem
Grad 4 Gangrän, die einen Teil des Vorfußes oder die Ferse befallen hat
Grad 5 Ausgedehnte Gangrän, die sich auf den gesamten Fuß erstreckt
Klassifikation nach Wagner 19
Klassifikation nach Wagner 13
Die Klassifikation von Wunden erleichtert eine geeignete, ange-messene Behandlung und die Überwachung des Heilungspro-zesses. Sie fördert die Kommunikation durch standardisierteBegriffe.9
Zusätzlich kann man infiziert und nicht infiziert unterscheiden, hierbei bedeutet z. B. Wagner 1A oberflächliche, nicht infizierte Läsion und Wagner 3B infizierte Läsion mit Osteomyelitis. Weiterführende Literatur: „International Consensus on the Diabetic Foot“, „The International Working Group on the Diabetic Foot“, 1999, 2003 und 20072, www.iwgdf.com
Behandlung diabetischer Fußulcera Lokale Wundbehandlung
20 Behandlung Behandlung 21
Abhängig von der klinischen Situation ist eine regelmäßige Untersuchung des diabetischenFußulcus wegen der erhöhten Infektionsgefahr absolut notwendig.
Hinweis: Dies sind allgemeine Richtlinien. Konsultieren Sie bitte auch die in Ihrem Land bzw.Gesundheitswesen lokal angewendeten Behandlungsempfehlungen und Richtlinien.
Die Anwendung von Feuchtigkeit zurückhaltenden Verbänden bei Ischämie und /oder trockener Gangrän kann eingeschränkt sein.11 Bitte beachten Sie die jeweilige Gebrauchsanweisung.
Hinweis: Dies sind allgemeine Richtlinien. Konsultieren Sie bitte auch die in Ihrem Land bzw.Gesundheitswesen lokal angewendeten Behandlungsempfehlungen und Richtlinien.
Vaskulär – Bei mangelhafter Durchblutung ist eine eingehende Gefäßuntersuchung zwingend erforderlich.
– Erwägen der Möglichkeit einer Angioplastie, eines Bypasses oder einer Amputation.
Infektion Ein bakterieller Abstrich muss bei entsprechenden Infektzeichen erfolgen, nach anfangs standardisierter Antibiotikatherapie wird nach Eingang des Abstrichergebnisses resistogrammgerecht therapiert.
Oberflächlich / lokale Behandlung– Topische, antimikrobielle Behandlung (z. B. mittels eines kontinuierlich
Silber freisetzenden Verbandes)– Gegebenenfalls muss eine systemische antimikrobielle Therapie mit
An tibiotika durchgeführt werden. Die Behandlung muss gleichzeitig das Débridement von abgestorbenem Gewebe, die Druckentlastung, eine Optimierung des Stoffwechsels und ggf. die Revaskularisation beinhalten.13
Tief– Diese Art von Ulcus erfordert eine systemische Antibiotika-Therapie,
die sowohl Gram-positive wie auch Gram-negative und v. a. anaerobe Organismen abdeckt. Abhängig von der Bakterienkultur kann die Therapie mit systemischen Antibiotika später modifiziert werden (s. o.). Zusätzlich muss die Notwendigkeit eines chirurgischen Débridements, der Drainage des infizierten Gewebes, der Druckentlastung und der Optimierung des Stoffwechsels eingeschätzt werden.
– Auch hier muss die Gefäßsituation überprüft und ggf. verbessert werden.– Es ist ggf. sinnvoll, die systemische Behandlung der tiefen Infektion durch
eine lokale antimikrobielle Behandlung (z. B. mit einem kontinuierlich Sil-ber freisetzenden Verband) zu unterstützen.
Druck Während der gesamten Wundheilung muss eine adäquate Druckentlas-tung erfolgen. Diese kann mittels Vorfuß- oder Rückfußentlastungsschu-hen, Unterarmgehstützen, Spezialorthesen, Rollstuhl oder auch Bettruhe durchgeführt werden. Bei ausreichender Erfahrung hat sich auch der Total-Contact-Cast bewährt.
Gewebe-débridement
Wenn möglich, chirurgisches Débridement, aber auch Hydrogele,Alginate und Biochirurgie
Infektion Abhängig vom Ausmaß der Infektsituation:– topische antimikrobielle Wirkstoffe (z. B. Silber freisetzende
Verbände – Schaumverbände, Alginate) und /oder– systemische Therapie mit Antibiotika
Exsudat-management
– Schaum und Alginate
Auswirkungen auf den Wundrand
– Die Behandlung des Wundrandes hängt von den Resultaten der Begutachtung des Wundrandes ab. Allgemein weisen nicht-infizierte Wunden ein rosa Wundbett und einen heilenden Wundrand auf, während infizierte Wunden ein dunkles und unterminiertes Umfeld zeigen können.11
– Wichtig ist ein gutes Exsudatmanagement.
Neuropa-thischeSchmerzen
Eine Neuropathie kann im Sinne einer prominenten Neuropathieauch mit Schmerzen verbunden sein. Bei auftretenden Schmerzensollte die folgende Behandlung in Betracht gezogen werden:– Trizyklische Antidepressiva 7,17 (TCAs)– Antikonvulsiva17
Prophylaxe – wichtiger Bestandteil der Pflege des diabetischen Fußes
22 Prophylaxe Prophylaxe 23
>> Optimale Blutzuckereinstellung.
>> Schulung und Aufklärung des Patienten, seiner An-gehörigen und des begleitenden Pflegedienstes, z. B.durch leicht verständliche Informationsbroschüren.
>> Schnitte oder offene Hautstellen sollten unverzüglich von einer qualifizierten medizinischen Fachkraft unter-sucht und behandelt werden.
>> Tägliche Inspektion der Füße und Schuhe.
>> Sorgfältiges Trocknen der Interdigitalräume nach dem Waschen.
>> Angemessenes und passendes Schuhwerk, weiches Leder, weiche Einlage, ggf. Maßschuhe.
>> Die Nagel- und Fußpflege sollten von einer qualifizierten Fachkraft durchgeführt werden (Podologe).
>> Patienten sollten immer daran denken, zur regelmä ßigen Inspektion der Füße sowohl Socken als auch Schuhe auszuziehen.
>> Pilzinfektionen, besonders zwischen den Zehen, müssen mit lokalen Antimykotika behandelt werden.
>> Niemals Hühneraugenpflaster, -salben oder -tinkturen verwenden.
>> Trockene Haut sollte stets mit einer geeigneten Feuch tigkeitspflege behandelt werden, z. B. durch feuchtigkeitsspendende Cremes, die ggf. Urea und Laktat enthalten.18
Atrac-Tain Feuchtig -keits creme, schützt die pflegebedürftige Haut vor Austrocknung und Hautrissen
Gezieltes Exsudatmanagement
24 Biatain Schaumverband Biatain Schaumverband 25
Biatain Schaumverbände zeichnen sich durch ihr exzellentes Exsudatmanagement19 und die damit verbundene Minimierung des Risikos von Leckagen und Mazeration aus. Neue, abge-flachte Ränder bei der nicht-haftenden Variante bewirken ein deutlich geringeres Auftreten von Druckstellen.
Klinische Studien belegen:>> Geringes Auftreten von Leckagen und gute Absorp-
tionseigenschaften.20
>> Keine zusätzlichen absorbierenden Wundauflagen erforderlich.20
>> Weniger Bedarf an zusätzlicher Behandlung der wundumgebenden Haut.20
>> Eindeutig längere Tragezeiten im Vergleich zu Hydro-zellulärverbänden und dadurch geringerer Behand-lungskosten.20
>> Klinisch an Patienten mit diabetischen Fußgeschwü ren erprobt.21
Biatain wird bei Ulcus cruris mit mittlerer bis starker Exsudation, Druckgeschwüren und nicht infizierten diabetischen Fußulcera empfohlen. Zusätzlich kann der Biatain Schaumverband bei ober-flächlichen Verbrennungen 1. und 2. Grades, Hautentnahme-stellen, postoperativen Wunden und Hautabschürfungen ver-wendet werden.*
Alle Studien zum Thema Biatain Schaumverbände finden Sie unter www.evidenz.coloplast.com
* Bitte lesen Sie auch die Gebrauchsanweisung.
Biatain Schaumverband selbst-haftend Biatain Schaumverband nicht-haftend (mit abgeflachten Rändern)
Effektives Exsudatmanagement plus antibakterielle Wirksamkeit
26 Biatain Ag Schaumverband Biatain Ag Schaumverband 27
Der Biatain Ag* Schaumverband kombiniert das effektive Exsu-datmanagement des Biatain Schaumverbands mit einer kontrol-lierten und kontinuierlichen Silberfreisetzung.
Klinische Studien belegen:>> Biatain Ag Schaumverbände können die Ulcus -
größe innerhalb von vier Wochen um 45 – 56 % verringern. 22, 23, 24, 25, 26
>> Biatain Ag Schaumverbände verfügen über hervorra-gende Eigenschaften bei der Wundbettbe handlung.22, 23
>> Biatain Ag Schaumverbände sorgen für ein effek - tives Exsudatmanagement.22, 23, 24, 25, 26
>> Biatain Ag Schaumverbände sind kosteneffektiv und wirtschaftlich einzusetzen.27
>> Biatain Ag Schaumverbände sind klinisch erprobt und haben sich bei Patienten mit diabetischen Fuß-ulcera bewährt.24
Biatain Ag Schaumverband kann bei exsudierenden, bakteriell besiedelten Wunden und Wunden, die ein Infektionsrisiko aufwei-sen, eingesetzt werden, um die Wundheilung zu fördern und /oder den Wundgeruch zu reduzieren.
Biatain Ag Schaumverband ist zur Behandlung von mittelstark bis stark exsudierenden Wunden angezeigt, insbesondere bei Dekubitus, Ulcus cruris und diabetischen Fußulcera.**
* Biatain Ag hieß bei der Einführung Contreet Schaumverband.** Bitte lesen Sie auch die Gebrauchsanweisung.
Biatain Ag Schaumverband mit Silber nicht-haftend (mit abgeflachten Rändern)
Biatain Ag Schaumverband mit Silber nicht-haftend
Klinische Dokumentationen und Studien über dia betische Fußulcera
28 Klinische Dokumentationen/Studien Klinische Dokumentationen/Studien 29
* Biatain Ag hieß bei der Einführung Contreet Schaumverband.** An der Studie waren auch Wunden mit verschiedenen Ätiologien beteiligt, z. B. diabetische Fußgeschwüre. Bitte lesen Sie auch die Gebrauchsanweisung.
Autor /Veröffentlichung
Titel Klinische Resultate
Lohmann M. et al.Journal of WoundCare 2004,Vol. 13 (3): 118 -120
Sicherheit und Leistung eines neuen, nicht-haftenden Schaumverbandes zur Be-handlung diabetischer Fuß-geschwüre
Offene, nicht vergleichendeprospektive Studie, unter Beteiligung von 37 Patienten
– 9 von insgesamt 35 Ulcera (25,7 %) wurden geheilt.
– Die Wundgröße wurde durchschnittlich von 5,4 cm2 auf 2,5 cm2 reduziert.
– Das Wundgebiet wurde innerhalb von 6 Wochen auf 40 % der ursprüng-lichen Größe verkleinert.
– Der Tragekomfort wurde positiv bewertet.
– Die Mazeration blieb stabil oder verbesserte sich.
Autor /Veröffentlichung
Titel Klinische Resultate
H. T. Pham et al.Ostomy / Woundma-nagement 2002,Vol. 48 (5), 30-36
Prospektiv und stichproben-haft kontrollierte Doppelblind-studie von Feuchtigkeits-creme zur Behandlung von Xerosis an Füßen bei Patien-ten mit Diabetes
Stichprobenhafte und kon-trollierte Doppelblindstudie unter Mitwirkung von 40 Patienten
– Die Feuchtigkeitscreme, die 10 % Urea und 4 % Lak - tat enthielt (Atrac-Tain), er - zielte eine schnellere und bessere Heilung mit einer eindeutig geringeren Rück-bildung der Xerosis.
Autor /Veröffentlichung
Titel Klinische Resultate
Rayman G. et al.British Journal ofNursing 2005,Vol. 14 (2): 109-114
Sicherheit und Leistung einesantibakteriellen silberhaltigenSchaumverbandes bei der Behandlung diabetischer Fuß ulcera
Nicht vergleichende Studie, unter Beteiligung von 27 Patienten
– 4 von insgesamt 27 Geschwüren verheilten während der Dauer der Studie.
– Die Wundgröße wurde um 56 % reduziert.
– Effektives Exsudatma-nagement
Münter, K.-C. et al.Journal of WoundCare 2006,Vol. 15 (5): 199-206
Wirksamkeit eines kontrolliertSilber freisetzenden Verban-des bei Ulcera mit verzögerter Heilung: die CONTOP-Studie**
– Im Vergleich zur Standard-behandlung (34 %) wurde die Fläche der Wunde um 50 % reduziert.
– Überlegendes Exsudatma-nagement, weniger Lecka-gen und Mazeration
– Längere Tragezeit des Verbandes (3,1 Tage vs. 2,1 Tage)
Biatain Schaumverband nicht-haftend
Atrac-Tain
Biatain Ag* Schaumverband mit Silber
Kleines Glossar der Wundversorgung und Wundp flege
30 Glossar Glossar 31
Adhärenz(Therapietreue)
Die Therapieadhärenz (Therapietreue) der Patienten gibt Auskunft darüber, inwieweit Patienten sich an vereinbarte Behandlungswege halten. Das Konzept der Adhärenz ist eine Weiterentwicklung des Konzeptes der „Compliance“, die eine autoritäre Komponente be - inhaltet, welche nicht immer zu den bestmöglichen gesundheit-lichen Ergebnissen führt. Ein patientenorientierter Ansatz führt zu Adhärenz (Therapietreue) der Patienten, in dem diese als Partner im Rahmen ihrer Behandlung verstanden werden.
Adipositas Der Körpermasseindex (BMI = Body Mass Index) gibt den Ge-wichtsstatus an: Er gibt das Verhältnis von Körpergewicht und Größe wieder. Klinisches Übergewicht (Adipositas) ist durch einen BMI > 30 kg / m2 definiert.
Alginatverband Alginate werden aus Braunalgen hergestellt. Die Algen werden zu flachen Quadraten, Schichten aus Vliesfasern oder zu Kompressen verarbeitet. Diese Fasern sind weich und lassen sich problemlos auseinanderziehen. Alginatverbände eignen sich besonders für feuchte, nässende Wunden. Beim Kontakt mit Wundexsudat kommt es zur Gelbildung, Feuchtigkeit ist Voraussetzung für die optimale Funktionalität der Verbände. Der Alginatverband ist ein Primärver-band und erfordert einen deckenden Sekundärverband.
Callus / Horn-hautschwiele
Schwielen sind verdickte Hautstellen, meist am Fuß, die durchständigen Druck oder häufige Reibung entstehen.
Charcot-Fuß Diese Neuro-Osteoarthropatie wurde 1868 erstmals von dem Ner- venarzt Jean-Martin Charcot (1825 – 1893) beschrieben. Zu den Symptomen dieser Erkrankung gehören in der Akutphase ein hei-ßer, erythematöser und geschwollener Fuß, selten verbunden mit Schmerzen, meist ohne Ulcerationen. Als klinisches Bild zeigt sich ein Einsinken des medialen Längsgewölbes des Fußes, was zur typischen Schaukelfußdeformität führt. Dadurch ist der Fuß anfällig für das Entstehen von Geschwüren.
Erythema Rötung
Evidenzba-siertes Wund-management
Integration der neuesten Erkenntnisse aus Forschung und klinischer Erfahrung zur bestmöglichen patientenorientierten Behandlung chronischer Wunden.
Feucht-haltemittel
Dies sind wasserbindende Substanzen, häufig als „natürlicherFeuchthaltefaktor“ bezeichnet. Zu diesen Substanzen zählen auchUrea (Harnstoff) und Laktat (Milchsäure).
HbA1c Hb = Hämoglobin, der Bestandteil in den roten Blutkörperchen, der den Sauerstoff transportiert. Hämoglobin kommt in verschiedenen Varianten vor. Das Hämoglobin A macht etwa 90 % der Gesamt-menge des Blutes aus. Die Glukose im Blut bindet sich langsam an Hämoglobin A und bildet dabei Hämoglobin A1. Hämoglobin A1c ist ein Hauptbestandteil des Hämoglobins A1; seine Konzentration spiegelt die Höhe des Blutzuckers im Verlauf der letzten 8 – 12 Wochen wider.
Hyperglykämie Der Begriff Hyperglykämie steht für einen hohen Blutglukose-Spiegel. Die Hyperglykämie kann die Migration von Leukozyten, die Phagozytose und die bakterizide Aktivität beeinträchtigen.
Hyperlipidämie Anstieg von Lipiden (Fetten) im Blut. Zu diesen Lipiden zählenCholesterin, Cholesterinester(-Verbindungen), Phospholipide undTriglyceride. Diese werden im Blut als Teile großer Moleküle trans-portiert, den so genannten Lipoproteinen.
Hypertonie Erhöhter Blutdruck
ImprägnierteWundgaze,wirkstofffrei
Wundgaze bestehen aus einem grobmaschigen Gittertüll ausCellulose oder Kunstfaser, die mit hydrophoben Fettsalben oder Öl-in-Wasser-Emulsionen getränkt sind.
Kleines Glossar der Wundversorgung und Wundp flege
32 Glossar Glossar 33
Interdisziplinä-res Diabetes-Behandlungs-team
Teamorientierter Behandlungsansatz unter Beteiligung medizini-scher Fachkräfte, Podologen und Pflegefachkräften zur Optimie-rung des Therapieerfolgs.
Ischämie Anzeichen einer eingeschränkten Durchblutung
Mazeration Wenn die Wundumgebung während eines längeren ZeitraumesFeuchtigkeit ausgesetzt ist, kann oft eine Aufquellung oder Erwei-chung (Mazeration) des Gewebes (blasses, weißliches odergraues Gewebe) beobachtet werden.
MetabolischesSyndrom
Eine Kombination aus Hyperlipidämie, Übergewicht / klinischerAdipositas, Bluthochdruck und Hyperglykämie
Monofilament-Test
Eine Neuropathie kann mittels des 10 g-Monofilament-Testserkannt werden.
Neuropathi-scher Schmerz
Durch Nervenschädigung verursachte Schmerzen
Patientenbe-dürfnisse/Patientenorien-te Bedürfnisse
Der Einfluss von Wundkomplikationen auf das physische, emo-tionale, soziale und psychologische Wohlbefinden des Patienten muss klar identifiziert und im Behandlungsplan berücksichtigtwerden.
SAM Akronym für verschiedene Formen der NeuropathieS = Sensorische, A = Autonome, M = Motorische Neuropathie
Schaumver-bände
Dies sind in erster Linie Polyurethanverbände, die in der Lage sind,große Mengen Flüssigkeit zu absorbieren und zu binden.
Selbstunter-suchung des Patienten
Unterstützung der eigenverantwortlichen Gesundheitsvorsorge des Patienten. Eine Methode ist die Möglichkeit eines Online-Zuganges zu Gesundheitsinformationen zusätzlich zur persönlichen Konsul-tation von medizinischen Fachkräften.
Silberverbände Antimikrobielle Verbände zur Behandlung von kritisch kolonisiertenund lokal infizierten Wunden. Der ideale silberhaltige Wundverbandkombiniert ein effektives Exsudatmanagement mit einer kontinuier-lichen Silberfreisetzung und bietet klinische Evidenz für die:– Klinisch relevante Forschung– Wirksamkeit der therapeutischen Maßnahmen in der täglichen klinischen Praxis– Analyse gesundheitsökonomischer Daten
Totaler Kontakt-verband (Total Contact Cast /Gehgips)
Ein totaler Kontaktverband ist eine Fiberglas-Schale mit einerGehleiste am Fuß. Die Gehleiste entlastet den Fuß beim Stehenvom Körpergewicht.
VIPS-Konzept Kombination von Faktoren, die eine Behandlung von Fußulceraerleichtern:V = Vessels (Vaskuläre Versorgung) l = InfektionP = Pressure (Druck)S = Surgery (Chirurgischer Eingriff)
Wundrand Der Zustand des Wundrandes wird als fortschreitend, nicht fort-schreitend oder als unterminiert beschrieben. Die Beurteilungschließt Ausmaß und Tiefe der Unterminierung sowie den Zustandder Wundränder ein. Chronische Wunden weisen oft dicke („auf-gerollte“) Wundränder auf – ein Anzeichen dafür, dass neu gebildeteEpithelzellen an und unter den Wundrand gewandert sind, weil sie sich nicht mit dem feuchten und gesunden Granulationsgewebe im Wundbett verbinden konnten.
Wagner-Klassifikation
Die Wagner-Klassifikation stuft diabetische Fußulcera in die Schwe-regrade 0 bis 5 ein (s. Seite 19). Sie berücksichtigt die Tiefe der Penetration, das Vorhandensein einer Osteomyelitis oder Gangrän und das Ausmaß einer möglichen Gewebsnekrose. Bei der Wag-ner-Klassifikation werden zwei extrem wichtige Parameter nicht berücksichtigt: Ischämie und Infektion. Dafür gibt es die Einteilung nach Arlt (A, B, C), Wagner × A nicht infiziert und Wagner × B infiziert.
Literatur
34 Literatur Literatur 35
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* Biatain Ag hieß bei der Einführung Contreet Schaumverband.
36 Produktinformationen Produktinformationen 37
Biatain Ag Schaumverband mit Silber
selbst-haftend
Artikel-Nr. Größe in cm St. / VE PZN
9631 7,5 × 7,5 I 5 6155732
9632 12,5 × 12,5 5 6155695
9635 18 × 18 5 6155726
nicht-haftend
Artikel-Nr. Größe in cm St. / VE PZN
5105 5 × 7 5 6155666
9622 10 × 10 5 6155028
9623 10 × 20 5 6155034
9625 15 × 15 5 6155353
9626 20 × 20 5 6155399
Cavity
Artikel-Nr. Größe in cm St. / VE PZN
9628 5 × 8 5 6155689
Biatain Schaumverband
selbst-haftend
Artikel-Nr. Größe in cm St. / VE PZN
3462 7,5 × 7,5 I 10 4636054
3420 12,5 × 12,5 10 1146898
3423 18 × 18 5 0568261
sanft-haftend
Artikel-Nr. Größe in cm St. / VE PZN
3470 10 × 10 5 4474166
3472 10 × 20 5 4474172
3475 15 × 15 5 4474189
Sakrum/Ferse
Artikel-Nr. Größe in cm St. / VE PZN
3483 17 × 17 5 1883355
3485 23 × 23 5 1360373
3488 19 × 20 5 1532006
nicht-haftend
Artikel-Nr. Größe in cm St. / VE PZN
6105 5 × 7 10 6156387
3410 10 × 10 10 0568232
3412 10 × 20 5 0953852
3413 15 × 15 5 0568249
3416 20 × 20 5 0975546
Cavity
Artikel-Nr. Größe in cm St. / VE PZN
3451 5 × 8 10 4032014
Sakrum/Ferse
Artikel-Nr. Größe in cm St. / VE PZN
9641 23 × 23 5 6155933
9643 19 × 20 5 6155962
Sakrum
Ferse
Sakrum
Sakrum
Ferse
I rundes Wundkissen
Die sichere Wahl bei diabetischen Fußulcera
38 Produktinformationen Produktinformationen 39
SeaSorb - Ag
Alginatverband mit Silber
Artikel-Nr. Größe in cm St. / VE PZN
3755 5 × 5 30 2888171
3760 10 × 10 10 2888194
3765 15 × 15 10 2888202
3780 3 × 44 10 2888219
Purilon Gel
Hydrogel mit Alginat
Artikel-Nr. Inhalt in g St. / VE PZN
3906 8 10 0951356
3900 15 10 8753555
3903 25 10 8753549
Physiotulle
Salbenkompresse mit CMC
Artikel-Nr. Größe in cm St. / VE PZN
3910 10 × 10 10 1939498
3915 15 × 20 10 1939506
SeaSorb Soft
Alginatkompresse
Artikel-Nr. Größe in cm St. / VE PZN
3705 5 × 5 30 2480263
3710 10 × 10 10 2480286
3715 15 × 15 10 2480292
Alginattamponade
Artikel-Nr. Größe in cm St. / VE PZN
3740 44 / 2 g 5 3916337
Die sichere Wahl bei diabetischen Fußulcera
Atrac-Tain Feuchtigkeitscreme
Feuchtigkeitscreme
Artikel-Nr. Inhalt St. / VE PZN
4738 Tube à 75 ml 12 1215731
II
II je nach Sekundärverband
Col
.-N
r. 38
1109
0/23
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P 1
30 Z
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A/S
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A/S
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0 H
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