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D a# D ämonenkr änzchen K onst anz präsent i e r t : T ho rw al S t a nda r d Nr . 13 A u s l an d s p r e i # e : A u s l an d s p r e i # e : A u s l an d s p r e i # e : A u s l an d s p r e i # e : A u s l an d s p r e i # e : K l e ingül denl and 3, 50 Pfund, Großferngüldenl and 6 $, Po#t ehernen#chwertzi en (nur D evi #en), We#t l icher Zwergbergst aat 9,00 SF r, Ö#t l icher Zwergberg#t aat 65 ÖS , F ro#chl and 33 FF , Gurkl and 9,50 Gulden, Örel änder 40 Kronen, Cae#ari en 9500 L, 6 , 80 DM / 3 , 50 EU Das Abenteuer "Das Kind der Sonne" Artikel: Wie Katz und Hund Schwerpunkt: Thorwal brennt Thorwal- Szenario A m a n t h a ll a s A m a n t h a ll a s A m a n t h a ll a s A m a n t h a ll a s A m a n t h a ll a s 2 . T e i l 2 . T e i l 2 . T e i l 2 . T e i l 2 . T e i l 13 namenlose Extra-Seiten:

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D a# D ämonenkränzchen K onstanz präsentiert :

Thorwal S tandardNr. 13

A us l a ndspre i # e :A us l a ndspre i # e :A us l a ndspre i # e :A us l a ndspre i # e :A us l a ndspre i # e :K leingüldenland 3,50 P fund,

Großferngüldenland 6 $,Po#tehernen#chwertzien (nur Devi#en),We#tlicher Zwergbergstaat 9,00 S Fr,

Ö #tlicher Zwergberg#taat 65 Ö S , Fro#chland 33 F F ,

Gurkland 9,50 Gulden,Öreländer 40 Kronen,

Cae#arien 9500 L,

6 , 8 0 D M /3 ,50 E U

Das Abenteuer "DasKind der Sonne"

Artikel: Wie Katz undHund

Schwerpunkt:

Thorwal brennt

Thorwal-

Szenario

Am a n t h a l l a sAm a n t h a l l a sAm a n t h a l l a sAm a n t h a l l a sAm a n t h a l l a s2. Te il2. Te il2. Te il2. Te il2. Te il

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Extra-Seiten:

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Die Thorwal S tandard CD-ROMAus dem Inhalt:

Thorwal S tandard Thorwal S tandard Thorwal S tandard Thorwal S tandard Thorwal S tandard - das Fanzine(Fast) Alle Texte aus den vergriffenen Heften 1-9

Bildersammlung aus und zu dem TS (Jens Haller, Stefan Trautmann u.m.)

Aventurische GeschichtenNeben einigen Geschichten von Christel Sheja findet ihr hier vor allem bislang unveröffentlichte Geschichten

von Michelle und mir: Aus dem Leben zweier Adelsleut'

Encyclopaedia Arcania Fol. I.:DIE MAGISCHE BIBLIOTHEK

Die ultimative Sammlung von Peter Diehn und Anton Weste (bislang unveröffentlicht)

Vier exklusive Audio-Tracks des Schwarzen Barden (Matz von Zedlitz)Diese vier Lieder sind exklusiv auf dieser CD und nicht auf seiner eigenen CD enthalten:

Alrik der Schmied (live-Version), Das greifenberger Schlaflied, Shemir (zu dem Abenteuer im TS 10)und eine Ballade zum Schwertkönig Raidri

Außerdem findet ihr die Beschreibung von Eskenderun von Michael Hasenöhrl und mehr auf dieser CDDie CD-ROM gibt es für 14,80 DM inkl. Porto bei uns direkt

oder im Fantasy-Fachhandel.

Email: [email protected]

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I n h a l t :

Impressum S. 5

Thorwal Briefspiel S. 6

T horwal S tandardT horwal S tandardT horwal S tandardT horwal S tandardT horwal S tandard

Aman t ha llasAman t ha llasAman t ha llasAman t ha llas

DerDerDerDer BoteBoteBoteBote

RRRRoooommilmmilmmilmmilyseyseyseyser Landrr Landrr Landrr LandrufufufufeeeerrrrDAS KIN D DER SO N NEDAS KIN D DER SO N NEDAS KIN D DER SO N NEDAS KIN D DER SO N NE

S. 7

Thorwalsche Regionenvon Torben Leutenantsmeyer S. 23

Meisterinfos und Karten zur aktuellen Entwick-lung in Thorwal S. 25

Die RückkehrSzenario von Paddy Fritz S. 35

Aman t ha llas2. Teil: Der dreifache Turmvon Udo Kaiser S. 39

Der (Wahre) Bote S. 51

S öldner heute S. 53

Rommilyser Landrufer S. 56

DAS KIN D DER SO N NEAbenteuer von Michelle Schwefel S. 59

Wie Katz und Hundvon Michelle Schwefel S. 81

Aventurisches Liedgut S. 82

D er ThorD er ThorD er ThorD er ThorD er Thorwwwwal Sal Sal Sal S ttttandarandarandarandard, au# E rd, au# E rd, au# E rd, au# E r ffffahrahrahrahrung gut!ung gut!ung gut!ung gut!wal S t andard, au# E r fahrung gut!

Liebe Leser, liebe Leserinnen,fast termingerecht ist der TS mit der unheiligen Zahlfertig geworden. Dieses kleine "Jubiläum" feiern wir mitnamenlosen Extra-Seiten. Nicht zuletzt durch das offi-zielle Abenteuer "Namenlose Dämmerung" von TomFinn ist der Gegenspieler der Zwölfe wieder im Kom-men.Enttäuscht waren wir mit dem "Futter-zurück" nach demTS 12. Da rufen wir mal nicht ausdrücklich zu Leser-briefen auf und prompt schreibt ihr nichts mehr :-(

Leute, etwas mehr Reaktion ist einer regelmäßigen Er-scheinungsweise nur zuträglich.Drei Zuschriften bekam ich wegen meiner Bemerkun-gen zu den Auswirkungen des Internets auf das Rol-lenspiel. Nochmals Dank an die Schreiber, ich habeihnen bereits geantwortet.Wie ihr schon in den letzten Ausgaben feststellen konn-tet, widmen wir uns derzeit verstärkt Thorwal. Da in-teressiert uns, was haltet ihr von den aktuellen Entwick-lungen? Was würdet ihr gern lesen? Mehr thorwalscheRegionalbeschreibungen, Ortsbeschreibungen odermehr thorwalsche Geschichten oder thorwalsche Zei-tungsberichte?Und wieder wird es nichts mit der Friedland Ergän-zung. Inzwischen liegen 2,5 Abenteuer hierzu auf Hal-de, aber mit Thorwal, der Fortsetzung von Udo unddem Schwerpunkt zum Namenlosen aus gegebenemAnlaß blieb wieder einmal keinen Platz hierfür.Auf dem RatCon werden wir am 19.8. mit einem Standpräsent sein.Hier könnt ihr uns persönlich treffen unduns eure Meinung zum TS sagen.Der TS 14 wird zum DSA-Convent auf Burg BilsteinEnde November erscheinen. Wieder werden wir unsals Schwerpunkt mit den aktuellen EntwicklungenThorwals beschäftigen. Was wird das Hjalding beschlie-ßen, was kommt beim Convent der Swafnirgeweihtenheraus? Außerdem wird der 3. Teil der AmanthallasKampagne erscheinen. Ein Höhepunkt stellt die Veröf-fentlichung des 3. Platzes des Abenteuerwettbewerbsvon Hannover Spielt 2000 dar. Das Abenteuer vonKolja Marold spielt im Svellttal und ist ein wahres Mei-sterstück. Für uns hat er es noch einmal überarbeitet.Das Siegerabenteuer erscheint übrigens als Beilage zumAventurischen Boten.Euer

R a gn a rR a gn a rR a gn a rR a gn a rR a gn a r

Neues aus dem Limbus:(An dieser Stelle werden wir regelmäßig Neues von der TS-Site berichten, Beiträge, die aus unterschiedlichen Gründennicht Eingang in die Heftform erhalten)

Noch mehr Thorwal-TexteObwohl der vorliegende Thorwal-Teil umfangreich wienie ist, waren die Originalberichte aus dem ThorwalBriefrollenspiel noch ausführlicher als hier abgedruckt.Wer noch mehr lesen will, dem stehen die Originaltexteauf unserer Homepage zur Verfügung.

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Thorwal Standard Nr. 13, Seite 4

Leserbriefe"Ich glaube nicht, daß Rollenspiel-Umsätze wegen des Internetfallen. Fantastische Fantasie-Spiele sind nur in Zeiten weni-ger gefragt, deren Glauben WERDET REICH heißt. AnFriedland stört mich eigentlich nur der Name, der die Gedan-ken sofort aus Aventurien fortführt (warum nicht, sagen wir,Tsagrund?) (Wäre auch ein netter Name gewesen, aberFriedland sollte ja nicht nur an den Friedländer erinnern,sondern auch an das berühmte Auffanglager in Niedersach-sen und die wörtliche Bedeutung war uns auch sehr will-kommen). Wie gewohnt pöbeln in Leserbriefen rabiateThorwaler (können die überhaupt schreiben ;-). Als beken-nender Liebfelder stelle ich dennoch die Diagnose: Das realexistierende Horasreich ist auf halbem Wege zu einem sinn-vollen Zustand steckengeblieben. Die Therapie: entweder zu-rück zu einem eleganten, parlamantarischen Königreich mitdominantem Kronkonvent (warum nicht in Kuslik?), oder vor-wärts zu einem mystisch-theokratischen Kaiserreich mit Bei-den Szeptern, Horaspriesterschaft etc.? Der Wahre Bote hatmir diesmal Lachtränen in die Augen getrieben - mit anderenWorten, TS 12 ist GUT. Söldner heute: deftig, kräftig, weiterso. Und Lieder sind natürlich eine der Stärken des TS. Fazit:eine gut gemachte, brauchbare, kompetente Ausgabe des TS!"Michael Hasenöhrl

"Hallo Thorwal Standard, als Reaktion auf die Ankündigung,die Auflage zu verringern, möchte ich mir hiermit erstmal dienächsten vier Ausgaben (ab Nummer 13) sichern. Mir ist esauch lieber, etwas Gedrucktes in Händen zu haben. Und vonder Nummer 12 (mein erster TS) war ich ziemlich begeistert,auch wenn sie in der Rezi von Vinsalt nur als „durchschnitt-lich“ bezeichnet wird. Aber so geht das wohl, wenn man eine

hohe Qualität zum Standard macht." (Endlich mal jemanddie unsere Rubrik "Neues" auf unserer Homepage liest.Ja, es ist schon schwierig den Herrn Matheuszik zu be-geistern ;-))Gudrun Wagner

"Da landet der TS in meinem Briefkasten und irgendwiefühle ich mich doch gebeten (?) einige Zeilen zu schrei-ben. Die Staatswerdung Thorwals - irgendwie wieder-spricht das meiner Vorstellung von einem Reich wilderNordmänner. Trotzdem ist der Thorwal Standard gelun-gen, ebenso wie die Abenteuer. Söldner heute und derRommilyser Landrufer - mehr davon.Doch eines hat mich gestört: das Handrohr. Haltet michfür einen Fantasy Puristen, aber ich halte Schußwaffen inAventurien für einen Anachronismus. Gut gemeint, aberinsgesamt zerstören sie das Bild einer mittelalterlichen ar-chaischen Welt, wie ich mir DSA eigentlich vorstelle. An-sonsten weiter so." (Wir selbst haben das Handrohr auch

noch nicht in unserem Aventurien eingeführt, aber inunserer Rieslandkampagne und da kam es ganz gut.)Uwe Gehrke

"Ich würde mich sehr freuen wenn Sie mir das Manuskriptzum unvollständigen dritten Teils der Thalun Geschichtezusenden könnten. Ihre Abenteuer sind alle hervorragend,Im Auftrag ihrer Majestät ist eines der besten DSA Aben-teuer (schliesst alle offiziellen Publikationen mit ein), dasich je gemeistert habe !! Weiter so!!!" (Ja es ist sehr be-dauerlich, daß Eckart seine Kampagne mittendrin ab-gebrochen hat, aber leider nicht mehr zu ändern. Dankefür das Lob, das lese ich doch gern ;-))Lars Zeschke

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Ist (fast) alles selbst gemacht und ohne kommerziellenHintergrund. Falls wir irgendwo Rechte anderer berüh-ren, geschützte Zeichen u.s.w. verwenden, liegen dieseRechte bei den Anderen.Die Rechte am Rollenspiel "Aventurien - Das SchwarzeAuge" liegen bei Fantasy Production, Erkrath.Kritik von außen ist nett. Wir weisen aber vorsorglichauf eine ausgeprägte Altersverstocktheit der Redaktionhin.Wir freuen uns auch über Artikel und Kleinanzeigen zumTS, WB, RL oder SH; auch wenn es nur Ideen oderAnregungen sind.

Redaktion:Ragnar Schwefel (Hrsg., Anzeigen und Vertrieb), Mich-elle Schwefel (Exil-AA für alles, Lektorat), Jens Haller(Söldner Heute), Frank "Jay" Hagenhoff (Darpatien,Rommilyser Landrufer, Friedland), Paddy Fritz (Thorwal,verantwortlicher Redakteur)

Weitere Redakteure für Thorwal:Torben Leutenantsmeyer und Volkmar Rösner

Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe:Johannes Baier, Jan-Frederik Edlich, Udo Kaiser, Jens-Arne Klingsöhr, Jens Matheuszik, Frank Mienkuß, Da-vid Schmidt, Rina Scholz, Jan Wagner, Karli Witzko, Tho-mas Zinke

Zeichnungen: Björn Berghausen (S. 60, 75-78);Dangerous Arts (S. 24); Jens Haller (Titel, S. 7, 9, 15ff,21, 38, 43, 51ff); Udo Kaiser (S. 49); Volkmar Rösner(S. 20, 34), Christel Scheja (S. 64, 70); Stefan Traut-mann (S. 50) und wie immer geklaute

Karten: dangerous art: S. 31f; Udo Kaiser: S. 50;Volk-mar Rösner: S. 30f, 33; Michelle Schwefel: S. 66, 80

Druck: Druckerei Holger Krull, Neuss Auflage: 850

Standard Verlag, Bastianstr. 24, 13357 [email protected]

http://www.Thorwal-Standard.dehttp://www.Darpatien.dehttp://www.Rommilys.de

Thorwal-Briefspiel: http://www.Thorwal.de

Abo:Ein Abo über 4 Ausgaben kostet 25 DM(Ausland: 29 DM). Es verlängert sich nicht automatisch.

Händler:Den Vertrieb für Händler macht Pegasus Press:[email protected]

Impressum

Thorwal Standard Nr. 13, Seite 5

Impressum

Die Adresse in Hannoverfür Brett- und Rollenspiele.

Jeden Dienstagabendist Spieleabend!!!

Ab 50 DM Lieferwert verschicken wir EureBestellungen versandkostenfrei!

Gretchenstr. 630161 Hannover

Tel.: 0511/388 73 23 - Fax: 0511/388 73 [email protected]

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Ein Flammenmeer, wohin auch das Auge blickt. Men-schen schreien laut auf vor Qual, werden beim le-bendigen Leibe verbrannt. Andere sind verzweifeltbemüht, ihre Angehörigen aus brennenden Häusernzu ziehen. Und im Licht des Infernos auf den westli-chen Klippen stehen zwei Gestalten, kurzhaarig dieeine, langhaarig die andere. Ihre Worte sind kaumzu verstehen, so laut lärmen die Entsetzensschreievom Bodir und vom Winterhafen her. “Paddy, es istvollbracht. Wir haben es geschafft!” “Und wie ge-schickt, Ragnar! Wir haben Thorwal angezündet undes den Horasiern in die Schuhe geschoben. Oh Gött-liches Feuer, oh Göttliche Macht!” Und bei den letz-ten Worten hat der Langhaarige eine Laute hervor-geholt und entlockt unter rhythmischen Kopfbewe-gungen schreckliche Mißtöne aus dem Instrument,während unter den beiden die Stadt Thorwal zurHälfte zu Asche verwandelt wird...Sicherlich hat der eine oder andere sich etwas anderesdarunter vorgestellt, als es vor ca. eineinhalb Jahren hieß,ein neues Briefspiel soll die thorwalschen Gefilde ausihrem Dörnröschenschlaf reißen. Vorher hatten dieThorwaler Kendrar den Nostriern abgenommen und einJarltum um Enqui gegründet; und nun brennt halb Thorwalab, die Nostrier kriegen Kendrar zurück und die Horasiermachen sich im Norden breit und annektierenthorwalsche Inseln. Wie kam es denn dazu bzw. wer istdenn der “Schuldige”, der sich Kaiser Nero zum Vorbildgenommen hat?

Während meines ersten Thorwal-Workshops zusammenmit Ragnar auf dem Fantasy Spielfest Rothenburg / OdTim Juli 1999, in der nach einer möglichen Zukunft ge-fragt wurde, meldete sich ein Teilnehmer zu Wort undmeinte, wenn man wolle, daß aus Thorwal so etwas wieein Staat werden sollte, dann bräuchten die Thorwalerein für sie einschneidendes Ereignis (eventuell mit denHorasiern) ähnlich “Pearl Harbor”, damit sie einen Grundhaben, um enger zusammen zu rücken. Gleichzeitigbräuchte man aber einen Grund für die Handlungsweiseder Horasier. Mit diesen Ideen und nach Absprache mitder Redaktion hatten wir ein Grundgerüst stehen, aller-dings fehlte da noch die Motivation der Horasier. Zu die-sem Zeitpunkt erhielten wir den Wunsch einiger Spieler,eine Einkaufsfahrt in den Süden zu starten und dabeieventuell auch zu plündern. Nach weiteren Absprachenauf der Spiel‘99 in Essen entstanden dann so der Raubvon Rahjakelch und Horasprinz sowie der von Spielernausgestaltete Überfall auf Drôl, die beide den Boden fürden Angriff der Horasier auf thorwalschem Gebiet be-reiteten (der im übrigen ursprünglich ohne Feuersbrunststattfinden sollte).

Thorwal Standard Nr. 13, Seite 6

Thorwal-Briefspiel

SchiffswerftInfos vom Thorwal-Briefspiel

Als dann Mitte Februar 2000 die Nachricht von derFeuerattacke den Thorwal-Briefspieler bekanntgege-ben wurde (zufälligerweise konnte man kurz davor aufSAT1 den Angriff der Breen auf die Erde und dasSternenflotten-HQ beobachten), war es mit derthorwalschen Ruhe endgültig vorbei. Von fast allen Mit-spielern bekam ich Feedback und Vorschläge, wie dieThorwaler denn auf die Ereignisse zu reagieren geden-ken; zu Spitzenzeiten erhielt ich 20 Emails am Tag, wasdazu führte, daß mein Provider meine Zugangsdatenzeitweilig gelöscht hatte (danke, T-Offline). Somit sindder Kampf um Kendrar, die zwei Tage von Thorwal, dieEroberung Gandars und nicht zuletzt die Schlacht vorLassir teilweise bis vollständig von Spielern erdacht undverfaßt worden; und dieses ist auch mit dem Erscheinendes Aventurischen Boten 84 Teil des offiziellenAventurien geworden. An dieser Stelle gebührt Dankebenso Jörg Raddatz, Thomas Römer und Karl-HeinzWitzko für die gute Zusammenarbeit wie VolkmarRösner, Christian Pachta, Jan P. Wagner und TorbenLeutenantsmeyer für die Hilfe bei der briefspielinternenKoordination. Der meiste Dank gilt aber natürlich allenSpielerinnen und Spieler, die mit Enthusiasmus diesesStück Aventurien mitgestaltet haben und den Thorwal-Teil dieses TS mit ihren Artikeln und Geschichten zumbisher umfangreichsten haben werden lassen.DANKE!!!

Als unmittelbar nächstes Ereignis steht dasHerbsthjalding 30 Hal an, dessen Verlauf auch im Brief-spiel ausgespielt und im nächsten TS zu lesen sein wird;ebenso wird es thorwalsche Aktionen gegen die Horasiergeben, doch welcher Gestalt diese sind und ob die Trondenun die Hunde des Krieges entfesselt, wie viele nun for-dern, soll aus Spannungsgründen natürlich noch nichtverraten werden.Verraten werden darf allerdings, daß mittlerweile der50.Spieler seine Ottajara in der Briefspiel-Ottajasko ab-gelegt hat und das Drachenschiff nun voll besetzt ist,d.h. zur Zeit nehmen wir aus organisatorischen Gründenleider keine neuen Spieler mehr auf. Doch alle nun ent-täuschten Seelen kann ich versichern, daß wir hier in-formieren werden, wenn die Möglichkeit an einer Teil-nahme wieder gegeben ist.

Patrick “Paddy” Fritz

Die Adresse für das “Thorwal-Briefspiel”:Im Vogelsang 18, 50181 Bedburge-mail: [email protected]: www.vinsalt.de/Foren/Thorwal/

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Thorwal S tandard Nr. 13, Seite 7

Thorwal S tandardV ater ländisch, Kr ieger isch, T raditionsbewußt, Zupackend, T reu, Tapfer

PR A 30PR A 30PR A 30PR A 30PR A 30 Hal Hal Hal Hal Hal, , , , , 17. Jahrgang

Prei#ePrei#ePrei#ePrei#ePrei#e: 1 S T , 1 Schilling, 2 Groschen, 0,1 Zwergentaler, 1 D inar, 0,1 Amazonenkrone, 1 Schrumpfkopf

(Fort#etzung auf Seite 9)

RRRRR acacacacache für Thorhe für Thorhe für Thorhe für Thorhe für Thorwwwwwal!!!al!!!al!!!al!!!al!!!So lang#am wird das ganze Au#maß der Kata#trophe #ichtbar, die die feigenHora#ier über uns gebracht haben. Hilf#bereit#chaft i#t überall anzutreffen: Hierkümmert #ich jemand um die Wai#en, dort um die Obdachlo#en, andere treiben dieAufräumarbeiten voran. Tronde hat #ich zu B eratungen zurückgezogen um Ge-genmaßnahmen in die Wege zu leiten.I nzwi#chen #ind er#te Augenzeugenberichte eingegangen.

A ls am 12. Praios die Horasier in der B odirmündung vor Ankergingen, um ihre frechen Forderungen zu #tellen, waren die mei#tenvon uns #ich einig: Um Swafnirs W illen #ollte Tronde den Forde-rungen nicht nachgeben. V iele auswärtige Händler und B e#ucherverließen die S tadt der Freien.Auch ein paar E inheimi#che #chlo##en #ich ih-nen an, haupt#ächlich Grei#e und K inder, aberauch ein paar zahnlo#e und zaghafte M em-men.

Thorwal brennt! Augenzeugenber icht der Ronja NarbenbrustD ie S timmung bei uns S turmkindern war #ehr gut, wir warenkampfbereit und wollten die Liebfelder bis in ihre Heimat prügeln.W ir bedauerten, daß alle Schiffe un#er O ttajasko unterwegs wa-ren. U.a. Unser Hetmann Cern Ragnars#on war mit der „Walwut“bei Lervik, um mit den Wogenbrechern neue Handelsbeziehungen zu

knüpfen und ihnen be imW iederaufbau helfen unddie „S turmwind“ war aufH j a l l a nd , wo # i e vonTh ies#on & Grupp e ineneue Rotze montiert be-kommen #ollte. Somit wa-ren #ehr viele kampferprobteLeute nicht daheim.Aus dem Zeughaus wur-den d ie W a ffen verte i l twurden, waren wir kaummehr zu halten. W ir #olltenuns an einigen #trategi#chgün#tigen Punkten in derS tadt #ammeln, #o z. B . amSwafnir-Tempel, um denhorasi#chen Weicheiern ei-nen heißen Empfang zu be-reiten.T ronde ha t te a l les gu t

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Thorwal S tandard Nr. 13, Seite 8

Nachr ichten- S tandard

I mpressum:Der Thorwal S tandard er scheint im Aufbau V erlagThorwal, Hetfrau G arhelt S traße 10 .

Herausgeber: Swantje H illebrook -Kar lsdottir , Kur tBuccer ison, Rudolfske AugfindlingChefredaktion: Thies R agnarsonAuf lage: genug

H jalding verschobenWegen der jüng#ten Ereignis#e hat Tronde das näch#te Herb#t-Hjalding auf die letzte Woche im Mond B oron ver#choben.E in jeder möge dazu beitragen, daß die#e Nachricht in alle TeileThorwal getragen wird. Tronde #agte wörtlich: "Der feige An-griff auf Thorwal hat uns #chmerzlich unsere Schwäche vorAugen geführt. Jetzt gilt es die nötigen Kon#equenzen zu ziehen,um für die Zukunft gewappnet zu #ein. Es darf keine W iederho-lung der Ereignis#e in Hjaldingard geben! W ir werden denCanterern ihre Grenzen zeigen! Aber wir dürfen unsere Kräftenicht zer#plittern, ich waren vor Einzelaktionen vor dem Hjalding!"

W a# wirklich passier te

“Swafnir zum Gruße, Tronde. Du hast ja #chon einiges vonunserer kleinen E inkaufsfahrt gehört. E igentlich i#t das ja garkeine #o aufregende Sache. Aber bevor du noch ein paar fal#cheGe#chichten zu hören bekomm#t, berichte ich über die Fahrt inden Süden. Da kann#t du dann auch #ehen, daß wir nichts unge-wöhnliches unternommen haben.V on unserer er#te B egegnung vor Kendrar mit zwei no#tria-ni#chen Koggen ha#t du ja #chon gehört. O lgerda hat da #ofortZoff angefangen. Doch dazu brauch‘ ich wohl nicht mehr viel zu#agen, #chließlich haben wir dir ja eine “ B eute-Kogge” mit Holzfür deine F lotte ge#chickt.B ei einem kleinen Zwi#chenfall mit P iraten auf den Zyklopen-I n#eln haben haben wir dann deren Thalukke gekapert und #inddanach weitergezogen nach Neetha. Über Neetha kann dir derFrenjar noch mehr erzählen.Schließlich #ind wir bis Drôl gekommen, wo unsere E inkaufs-fahrt einen gewi##en Höhepunkt erreichte. Aber von unseremkurzen Aufenthalt in Drôl hat ja auch #chon der I ngald erzählt.O lgerda und die Schlangentod-O tta wollten von dort aus un-bedingt weiter nach M engbilla und ‘ne Seidenkarawane oder #oplündern. Was für ‘ne blöde I dee. B ei Swafnirs F lo##e, derRe#t von uns hatte endgültig genug von O lgerdas A lleingängen,und so be#chlo##en wir wieder zurück zu #egeln.Auf der Rückrei#e von Drôl über M ethumis entlang der Kü#tefuhr unsere kleine thorwal#che F lotte #chließlich eines Mor-gens in den Hafen B elhankas ein.D ie Rei#e war #eit der “kleinen Auseinander#etzung” und demTau#chhandel (Ge#undheit gegen B eute) mit den Drôler V er-lierern ruhig und ereignislos. A l#o freuten #ich #chon alle aufeinen Landgang mit ein wenig Abwech#lung und Kurzweil. Esgalt ja auch, die #chwindenden B ier- und Schnapsvorräte wie-der aufzufüllen.Schließlich be#chlo##en wir Hetmänner die#er unga#tlichen S tadtam näch#ten Morgen den Rücken zu kehren, nachdem die#eHoras-Ka#per uns ein friedliches I mman#piel auf den S traßenverdorben hatten. W ir hatten bis dahin aber #chon alles gekauftund be#orgt, was wir brauchten, und auch einige gute Ge#chäfteabge#chlo##en.Es wurden daraufhin nur noch die letzten V orbereitungen ge-

B ericht des Hetmanns T jore E lengarson

troffen und die letzten M ann#chaftsmitglieder aus der S tadtgeholt, die die Arme voll Andenken hatten. Dann brachen wiram Morgen wieder gen Thorwal auf.Der Re#t der Rei#e war ziemlich ereignislos. Fremde Schiffemachten einen großen B ogen um uns, und die B ewohner kleinerKü#tenorte hatten den #elt#amen Drang, landeinwärts zu wan-dern, #obald #ie unsere kleine F lotte als Thorwal#ch erkannten.Außerdem haben wir dem A tmaskott das Saufen beigebracht,und die M itgl ieder der Trunkenbold- O tta #ind richtigeI mmanfreunde geworden. An #ich haben wir uns überhaupt ganzgut ver#tanden, bis auf O lgerdas beknackte Truppe, die #ich javon unserer Gemein#chaft getrennt hatte.A l#o du #ieh#t, die#e Rei#e war doch relativ harmlos. Jedenfallskann man uns nicht nach#agen, wir hätten großen Ärger mit denPuderge#ichtern provoziert. Nur mit der O lgerda haben wirnoch ein Hühnchen zu rupfen.Und von #o viel Gerede habe ich jetzt einen #wafnirgefälligenDur#t bekommen. Hoch die Trinkhörner!Das Wohl!”

Swafnir sendet V isionVersammlung aller Swafnir- G eweihter

nach Thorwal einberufenD ie inzwischen zurückgekehrte Hoheprie#terin B ridgera Karv#olmfaraerklärte, daß ihr Swafnir einige Tage nach der B randkata#tropheeine V i#ion ge#andt hat. E inzelheiten wollte #ie noch nicht preisge-ben, da zuer#t alle Swafnirprie#ter informiert werden und über dieKon#equenzen berat#chlagen müßten. Deshalb hat #ie für die letzteWoche im Travia- Mond alle Geweihten zu einer großen V er-#ammlung nach Thorwal einberufen. Neben G laubensfragen #oll esauch um ganz prakti#che Fragen wie den Aufbau der zer#törten Hal-le des Swafnir gehen." V erzagt nicht, meine K inder. I ch bin bei Euch und I hr bei mir!" i#tdie B ot#chaft Swafnirs, #o B ridgera.

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Thorwal S tandard Nr. 13, Seite 9

organi#iert. Laut klangen an die#em Abend die Kriegslieder aus un#erenJolskrimi.Der 13. Praios ver#prach, ein guter Tag für einen Kampf zu wer-den. M it 30 Leuten machte ich mich auf den Weg zum Sammel-platz. Ganz Thorwal war an die#em Morgen auf den B einen.W ir hatten noch nicht die Fähr#traße erreicht, als ohne jede V or-warnung ein F lammenregen auf un#ere geliebte S tadt herniederging. V on ihren Schiffen be#cho##en die canteri#chen Ha#enfüße aus#icherer Entfernung un#ere S tadt. Außer normalen S teinkugelnver#cho##en die#e Ratten auch Unmengen von großen, gefüllten Ton-kugeln. Wo #ie auf#chlugen, zerplatzten #ie feuer#peiend. „HylailerFeuer“ rief irgend jemand ang#terfüllt.D ie #tolze, alte Zwingfe#te erwiderte zwar den B e#chuß, jedoch wa-ren die Ge#chütze des „A lten Ugdalf“ bald vom Feuer des Angreifersbezwungen. Zu den er#ten Zielen gehörte die Werft An#ir Arils#ons.Ö lig- #chwarze, #tinkende Rauchwolken und viele Schritt hohe F lam-men kündeten von den horasi#chen Treffern. W ir waren #o ziemlichdie er#ten, die zum Lö#chen eintrafen, aber wir konnten gegen dieGewalt des Feuers nichts ausrichten. B rennenden, dämoni#chen Ge-rippen gleich, waren die neuen Drachen#chiffe, wie auch die Werft-anlagen, bereits zer#tört.F lammen#äulen #cho##en förmlich in den Himmel und #etzten andereGebäude in B rand. Und der Ge#choßhagel ging immer weiter: D ieKräne im Handelshafen wurden #chwer getroffen und gingen, eben#owie die S chiffe und Lagerhäu#er, in heißlodernden F lammen auf.Dutzende Ge#cho##e gingen über dem S tadttor bei der Fähr#tation,wie auch über der S tation der „ B eilunker Reitern“ nieder. Durch-gehende Pferde pre#chten durch die S traßen, wo #ie #ich im Gewim-mel verzweifelter M en#chen, die ver#uchten, ihr Hab und Gut ausden brennenden Häu#ern zu retten, bald verloren.G ierig fraßen #ich die F lammen von Haus zu Haus. Es herr#chteein unglaubliches Durcheinander. V iele ver#uchten, der mörderi#chenH itze zum Trotze, E imer um E imer Wa##er in die F lammen zugießen. Doch #tatt das Feuer zu er#ticken, wurde dadurch alles nochschlimmer, es #chien, als finge E fferds E lement #elb#t Feuer. Feuri-ge Fontänen #pritzten empor, entzündeten was noch nicht brannteund verletzten jene, die das Unhe i l e inzudämmen trachteten.Dämonenhänden gleich griffen die F lammen nach Haar und K lei-dern der Helfer und verwandelten #ie in lebende Fackeln. S ie #chrienlaut vor un#äglichen Schmerzen, Ang#t und Ent#etzen.M an riß Wände und M auern ein, um ein Übergreifen der F lam-men auf andere Gebäude zu verhindern. Wenn aber die brennendenHäu#er in #ich zu#ammen#türzten, #toben glühende Holz#plitter undFunken in alle R ichtungen und machten alle B emühungen, dasFeuer einzudämmen, zunichte.P lötzlich er#challte der Ruf: „Un#er O tta#kin brennt!“ D ie Gedankenra#ten in meinem Kopf. M eine Söhne! Anderen erging es genau#o.Kaum nach rechts oder links #chauend rannte ich; aus den Augen-winkeln heraus gewahrte ich, daß das Färberviertel lichterloh brannte.Auf einen B lick ließen #ich die V erwü#tungen in unserem O tta#kingar nicht erfa##en. Ausgerechnet im dicht bebauten #üdlichen Teilbrannte es lichterloh! F lammenzungen leckten die B alken un#ererTaverne empor. I ch brüllte einige kurze B efehle, die jedoch imPra##eln der F lammen untergingen und ha#tete weiter.Überall war lautes Wehge#chrei zu vernehmen.I ch glühte vor Zorn, ange#ichts die#er Orgie der Zer#törung!Weiter im Süden, wo die mei#ten Jolskrimi lodernd hell in F lam-men #tanden, fand ich meinen älte#ten Sohn, der mit #einen zehn

Thorwal brennt!Thorwal brennt!Thorwal brennt!Thorwal brennt!Thorwal brennt! Fort#etzung von S eite 1

S tandard- B ericht

Götterläufen fleißig Wa##ereimer #chleppte. M it M üh’ und Notver#uchten un#ere K inder und A lten, der F lammen Herr zu werden.Sogleich ge#ellte ich mich zu ihnen und half nach Kräften, aber dasDach des Jolskrim bröckelte in der M itte weg, glühende Ziegelrut#chten ins I nnere und nur wenige Augenblicke #päter #türzte dasDach mit Getö#e hinterher. Durch den Lärm drang das gepeinigteSchreien von M en#chen. E inige ver#uchten beherzt ein Loch in dieRückwand des Langhauses zu #chlagen, um den E inge#chlo##eneneine F luchtpforte zu #chaffen, doch vergebens. Noch bevor #ie durch-dr ingen konnten, ne igte # ich d ie W and und #türzte e in, d ieE inge#chlo##enen unter #ich begrabend.Auch andere Jolskrimi loderten hell. B ei einem konnte man imFeuer#chein die Schemen einge#chlo##ener M en#chen ausmachen, dasFeuer lief gleich einer zähen F lü##igkeit an den Hauswänden herabund ver#perrte ihnen den Weg nach draußen. I hre verzeifelten Schreiegellten in un#eren Ohren und Herzen. W ir waren hilflos!Damit #ich das F lammenmeer nicht noch weiter ausbreitete, arbei-teten wir fieberhaft weiter, die unzähligen V erbrennungen in derenormen Hitze kaum bemerkend. Obwohl bei den S turmkindern fa#talle Dächer aus dem legendär unbrennbaren S teineichenholz waren,wurden #ie durch das verfluchte B randöl von der Lohe ergriffen undließen #ich durch Wa##er nicht mehr lö#chen!Er#t, als wir die F lammen mit Sand er#tickten, gelang es uns, Herrder Lage zu werden.V on meinen beiden jüngeren Söhnen hatte ich noch nichts erfahren.Keiner, den ich in diesem Durcheinander fragte, wußte etwas.Überall hing der be#onders widerwärtige Geruch von verbranntemM en#chenflei#ch in der Luft. Zu#ammen mit dem ölig#tinkenden Qualmverur#achte er #tarke Übelkeit, #o daß #ich viele Leute übergebenmußten.V iele ent#etzliche und auch heroi#che Ge#chichten ereigneten #ich andie#em Tag in unserer S tadt. So i#t die Mutter unseres Hetmans,die betagte Solva A #leifsdotter, mehrfach in ein #chon gänzlich bren-nendes Jolskrim gelaufen und trug jedesmal ein K ind heraus. B eimvierten V er#uch, wurde #ie vom ein#türzenden Haus begraben. W irfanden ihre verkohlte Leiche neben den #terblichen Überre#ten dreierK leinkinder. Zu meinem Ent#etzenerkannte ich darunter auch meinenJüng#ten.Am #päten N achmittag kam die„S turmwind“ aus Hjalland zurück.S ie ha t ten dort d ie mächt igen

D ie#er V erletzte hatte G lück,er hat nur einige Splitter abbekommen

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Rauchwolken über Thorwal ge#ehen und waren, unter#tützt von dreiH ja l l ander S ch i f fen , der „ K raka tauer“ , „ A ardbreeker“ und„Hjalland#tolt“ #ofort aufgebrochen. M it vereinten Kräften gelanges uns, die B rände endgültig zu lö#chen. Aus den Trümmern konn-ten wir nur noch Leichen bergen. E inige Opfer waren er#tickt, ande-re bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. So fanden wir ein völlig ver-kohltes Paar, das #ich noch im Tode eng um#chlungen hielt. Es waruns nicht möglich, die beiden zu trennen und keiner konnte mehr mitS icherheit #agen, wer M ann und wer Frau gewe#en war.V om Jandasholm bis zum Kapitän-Kerlok-Kanal i#t Thorwal nurnoch eine rauchende Trümmerland#chaft. Der B e#chuß durch diehorasi#chen Schweinehunde dauerte wohl nur eine S tunde an, aberdie Folgen #ind unvor#tellbar! Doch eines i#t gewiß, eure frevelhaf-ten Untaten, Horas- Schweine, werden nicht unbeantwortet bleiben!Un#ere Toten klagen euch an. Und wir werden ihre Rächer #ein!Unfaßliche Wut aber überkam mich, als ich zu allem Unheil erfah-ren mußte, daß die niederträchtigen horasi#chen Götzendiener nichtdavor zurückge#chreckt waren, den Tempel Swafnirs, Herz un#ererS tadt, S eele unseres Lebens, zu zer#tören. Augenzeugen jenesnamenlo#en Frevels #chworen, daß die F lammen blau und grün gewe#en#eien und daß die B alken geächzt hätten wie der Wal, wenn ihn derSpeer des verhaßten Walfängers trifft. Weh euch, die uns undSwafnir dies angetan.A ls wäre das nicht #ch l imm genug , war der T empe l auchHaupt#ammelpunkt der thorwal#chen V erteidiger gewe#en war und#o gab es hier ent#etzlich viele Tote. Gescho##e gingen auch über derM arkthalle nieder, die trotz eifriger Lö#chver#uche völlig abbrannte,

W ie #ich alles ab#pielte? Na ja..., al#o ich arbeite im „Morgennebel“ undda war ich natürlich auch an jenem verfluchten Morgen des 13. Praios.I ch hätte die S tadt zwar auch gerne verla##en, aber Ghairazz B laufell,dem gehört der „Morgennebel“ meinte, wenn die Liebfelder wirklich an-greifen #ollten, würden’s denen die thorwaler Axtschwinger #chon zeigen.Er rechnete mit einem großen S iegesgelage und wollte, daß wir alles dafürherrichten.P lötzlich war von draußen Lärm zu hören. Er#t war’s ein Pfeifen, gefolgtvon einem Rumms – gar nicht #o laut, aber dann noch mal und noch mal.I ch #chlüpfte #chnell in meine Sachen und lief zur E ingangstür.Unten, vorm Hafen, lagen die Liebfelder Schiffe und #cho##en immer wiederirgendwelche Kugeln auf die S tadt; #chwarze Rauchwolken #tiegen auf.Weiter vorne, am B odir, brannte ein Lagerhaus und bald flammten über-all in der S tadt Feuer#äulen auf. Der Orkwach lief mit einigen #einerLeute rüber. S ie wollten wohl lö#chen, aber wo die Ge#cho##e auftrafen,zer#plitterten die Wände und die Gruppe wurde von herab#au#enden B al-ken, Holz- und S tein#plittern getroffen. Zwei #tanden nicht mehr auf.Julinka und Nada, die #ich im Schankraum unter dem T i#ch ver#teckthatten, riefen, ich #olle wieder reinkommen, ich #ei drinnen #icherer, aber ichblieb wie angewurzelt in der Tür #tehen.Aus dem einen brennenden Lagerhaus waren nun #chon ein halbes Dutzendgeworden. V ielleicht waren’s auch B oots#chuppen, die da brannten. Je-denfalls breitete #ich das Feuer #chnell aus. Es erinnerte mich an eingefräßiges, wildes T ier, oder an einen Heu#chrecken#chwarm in meinerHeimat, der über ein erntereifes Kornfeld herfällt. Da waren ja nur ein-fache Holzhütten und Häu#er im Orkendorf, die brannten wie Zunder!M ir wurde #ehr heiß, der Qualm ließ mir die Augen tränen und ich bekamkaum Luft, #o daß ich #tändig hu#ten mußte. Der Rauch verdunkelte denHimmel. P lötzlich drängelte #ich Nada an mir vorbei und rief, ich #olleweglaufen. Aber wohin ich auch #ah: überall war Feuer und Rauch. Es

war ent#etzlich! V oller Ang#t drückte ich mich enger an den Türrahmen,als mich plötzlich ein behaarter Arm um die M itte packte und vom Hauswegzerrte. Keinen Moment zu #pät, denn brennende Holzziegel #au#tenherunter, eben an der S telle, wo ich grad noch #tand. I ch hatte nichtbemerkt, daß auch der „Morgennebel“ #chon Feuer gefangen hatte. B lau-fell #tieß mich weg und wollte wohl auch die arme Julinka retten, als eslaut im Gebälk knackte und das Dach ein#türzte. Er konnte grade noch beiSeite #pringen, ein wahrer Regen aus Funken und glimmenden Holz#plitternging auf uns nieder. I ch #tarrte auf das F lammenmeer, das mein Heimgewe#en war, erwartete, daß Julinka aus den F lammen taumeln würde,aber nichts ge#chah. M eine Gedanken ra#ten. Wohin konnte ich michwenden? I ch wollte nur noch weg von den verfluchten Schiffen und demgräßlichen Feuer! B laufell #chrie " M arktplatz", der Re#t war im Pra##elnder F lammen nicht zu ver#tehen. Er #tieß mich vorwärts und ich lief los,zwi#chen brennenden Schuppen und Häu#ern hindurch, ich #prang überlodernde B alken und glühende Scheite. I mmer wieder mußte ich innehal-ten, da ich keine Luft bekam. M ein Haar und mein Rock begannen zu#chwelen. D ie ganze Haut an meinem Körper #chmerzte unglaublich, meineArme waren tiefrot, wohl wegen der Hitze, meine Füße und B eine beka-men B randbla#en. S tändig bekam ich Hu#tenkrämpfe und weil meine Au-gen unaufhörlich tränten, hatte ich Schwierigkeiten, überhaupt was zu#ehen. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis ich endlich den M arktplatzerreichte, doch auch hier #tanden viele Gebäude in hohe F lammen gehüllt.Der Swafnirtempel und die M arkthalle brannten lichterloh, eben#o wiedie B rücke über den Kanal und viele M arkt#tände. I mmer wieder #ah ichgräßlich halbverkohlte Leichen. E inzig der Travia-Tempel #chien nochunver#ehrt. A l#o bin ich hingerannt, wie auch ein paar andere Leute, umSchutz zu #uchen. Drinnen erfuhr ich, daß einige B randge#cho##e in derNähe des heiligen Ortes niedergingen, aber keiner traf den Tempel #elb#t.Für meine Rettung verrichtete ich das innig#te Dankgebet meines Lebens.

eben#o wie der T#a-Tempel und auch der Ge#chützturm der Krieger-akademie fielen den F lammen zum Opfer. Unter dem B e#chuß derAngreifer #chienen einige Lagerhäu#er am Hafen förmlich zu explo-dieren, an#cheinend wurden dort Schnäp#e, Ö le oder andere brenn-bare S toffe gelagert. Ebenfalls durch das Feuer vernichtet wurdengroße Teile des Orkendorfs und das Färberviertel, das KontorS toerrebrandt mit der bornländi#chen B ot#chaft und die beiden höl-zernen Zugbrücken über den Kanal; desgleichen die Hafenkräne, dasZeughaus, der M agi#trat der S tadt, die Fähr#tation, #owie die Frei-reede und der Handelshafen. Der Phex-Tempel trug nur leichtereSchäden davon und unzweifelhaft durch ein Wunder blieb das Hausder gütigen Travia ver#chont, eine I n#el im M eer der Zer#törung.Un#er O tta#kin dagegen bietet ein B ild des Jammers. Über einDutzend Jolskrimi #ind völlig abgebrannt, andere #o weit zer#tört,daß es fraglich i#t, ob es #ich noch lohnt, #ie wieder aufzubauen. V ieleGebäude wurden ein Raub der F lammen, eben#o der ge#amte #üdlichePali#adenwall. V om Kapitän der „S turmwind“, Torgun Ragnars#on,erfuhr ich, daß alle Schiffe im Thorwaler Hafen Opfer des Angrif-fes wurden. A l#o i#t auch unsere große Knorre verbrannt. D ie K lei-nere lag ganz weit hinten im W interhafen und wurde zum G lücknur leicht be#chädigt. Anders als einige von Trondes neuen W ind-drachen, die dort zum Auftakeln lagen.Am #chmerzlich#ten i#t jedoch der V erlu#t an M en#chenleben. Soviele, die überlebt haben, haben #chreckliche V erwundungen davongetragen. Für die#e können wir nur auf Swafnirs und Travias Se-gen hoffen.

Augenzeugenber icht der A lmada- A lwine

S tandard- B ericht

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daß we#entlich mehr Schiffe hier gewe#en #ein mußten, als wir dachten– doch die mei#ten davon lagen als verkohlte Wracks im Hafen#chlick!I n den Hafen kamen wir gar nicht er#t rein, da zwei Wracks dieEinfahrt blockierten. A l#o fuhren wir weiter zum Handelshafen. Auchhier mußten wir uns vor#ichtig einen Weg zwi#chen einigen Wrackszum Kai #uchen.D ie S turmkinder hielten #ich gar nicht er#t lange hier auf, #ondernruderten gleich weiter stromaufwärts bis gegenüber der Freireede,die nur noch aus #chwelenden Ruinen be#tand.Oh, was für ein grauenerregender Anblick bot #ich uns!Das ganze S tadtgebiet vom Kapitän-Kerlok-Kanal bis zumJandasholm war nur noch eine einzige rauchende Trümmerwü#te,durch die rußge#chwärzte Gestalten irrten, #chreiend vor Schmerzen,die verbrannte Haut hing in handtellergroßen Fetzen herab. Anderewühlten in der noch glühenden A #che und riefen #tändig die Namenihrer Angehörigen. Hier und da flackerten immer wieder kleine Feu-er auf.W ir trafen auf Thorwaler, Zwerge, ja #ogar Orks, die verzweifelt,doch ohne Hoffnung in den müden Augen, bis zum Umfallen er#chöpftver#uchten, die wenigen unver#ehrt gebliebenen Holzhäu#er vor denÜbergriffen der immer wieder aufflackernden Feuersbrun#te zu be-wahren. S ie bildeten einen #chauerlichen Anblick, überzogen mit ei-nem Schmier aus fettigem Ruß, Schweiß und Wa##er, B randbla#enauf ihren Ge#ichtern, Händen und Armen; Haupthaar, B ärte undPelze vom Feuer ver#engt.Schnell ergriffen wir unser Werkzeug und reihten uns ohne vieleWorte mit ein, um zu retten, was denn noch zu retten war.M erkwürdig #till war es, wo doch die#e S tadt #on#t #o voller Lebens-freude brummte. Kaum ein lautes Wort übertönte das Pra##eln undKnacken der F lammen. Selb#t die Schmerz- und K lagelaute derOpfer klangen dünn und hohl im W ind.Über allem lag die#er gräßliche, widerliche Geruch, den ich wohl niewieder verge##en werde. D ie#er Geruch nach verbranntem F lei#chvon den teilwei#e noch vor #ich hinkohlenden Leichen und dazu die#er#chwere, ölige Dun#t der ganz wirr im Kopf macht. I rgendeinerneben mir murmelte, daß das der Geruch von die#em Hylailer Feuersei.

B is #pät in die Nacht hinein brauchten wir, bis auch die letzenFeuer gelö#cht waren. Nur mit Sand konnten wir die F lammener#ticken.Doch irgendwann #chließlich konnten #ich die Lö#chtrupps zu Todeer#chöpft irgendwo zu B oden #inken la##en. V iele hatten zuviel vondem Qualm eingeatmet und hu#teten jämmerlich.Da ich mich ein wenig aufs Heilen ver#tehe, #uchte ich nun V er-letzten zu helfen.Dabei traf ich auch unseren alten B randa wieder, der #ein möglich#testat. I hm #tanden dicke Tränen in den Augen. I m Laufe von fa#tdrei Jahrzehnten hatte er #chon viele von uns nach irgendwelchenGefechten wieder zu#ammenflicken mü##en, aber #olch etwas Schlim-mes hat auch er noch nie erlebt. I ch ver#uchte zu helfen, wo es nurging, doch viele V erletzte hatten #chreckliche B randwunden. I chhörte immer wieder die Worte „Hylailer Feuer“ fallen und #o lang#am

„D ie S turmkinder-O tta war #chon #eit Anfang Praios hier inLjasdahl, wo von Thinmar & Grupp ein neues Ge#chütz einbautwerden sollte.Es muß #o zur zehnten S tunde gewe#en #ein, als aus Ljasdahl dasA larmhorn er#choll und wie wir #o da hin gucken, #ehen wir amHimmel in R ichtung S ijdan eine #chmale, feine Rauch#äule in denblauen Himmel auf#teigen. D ie war aber weit weg, noch hinter denWäldern. W ir dachten er#t, daß da was im Kummerdorf pa##iert i#tund rannten alle vom Hafen zum M arktplatz, wo Thurgan #chonver#uchte, etwas Ruhe in die aufgeregte M enge zu bringen.W ir konnten erleichtert aufatmen, als er verkündete, daß das Feuernicht auf der I n#el, #ondern an der #ijdlichen Kü#te des Golfes aus-gebrochen ist. Doch dann traf es uns wie ein Schlag, denn wenndas Feuer auf #o eine Entfernung zu erkennen ist, dann #teht dortmehr als nur ein Rei#ighaufen in F lammen!Der Ausguck vom Hafenturm meldete bald, daß der Rauch immerdicker und fetter werde und man konnte die Fahne #chon von derS tadt aus #ehen, #o hoch #tieg der Qualm.Für die S turmkinder gab es nun natürlich kein Halten mehr und #ierannten auf ihr Schiff und wollten schon fa#t das er#t halb einge-baute Ge#chütz über B ord werfen, nur um #chneller K lar#chiff zuwerden.Unsere Leute konnten ihnen #chließlich noch helfen, das klobige Ge#tellan#tändig zu verzurren, während in ganz Ljasdahl #chon em#ige Vor-bereitungen liefen. D ie Haitauer war ja grad auf Fang weg, aberdie Krakatauer wurde bemannt und die Aardbreeker und #ogar diegute, alte Hjalland#tolt #chleppten #ie ins Wa##er. Andere brachtenWerkzeug und E imer – was man #o braucht, zum Lö#chen – und auchder alte B randa S turmtrutz eilte herbei, unter#tützt von #einen zweiJungen, die #eine Heiler#achen trugen. Und #o brachen wir nachkaum drei V ierteln einer S tunde, nachdem die er#ten Rauchwolkenge#ehen wurden, auf und hingen auch gleich jedes F itzelchen Tuchin den W ind. Doll war das Lüftchen ja nicht. D ie Krakatauer unddie Aardbreeker #ind #chnelle Schiffe, doch wir mußten uns doch ganz#chon in die Seile hängen, um der S turmwind im K ielwa##er zubleiben. D ie gutmütige Hjalland#tolt blieb bald weit zurück.A ls wir um Hjalland herum waren, hatten wir deutlich die#e dicke,#chwarze Qualm#äule vor Augen, die #ich, durch den W ind landein-wärts verzogen, immer noch hoch in den Himmel reckte und wie der#chräge F inger eines rie#igen Dämonen höhni#ch auf die S tadt zuwei#en #chien.Der W ind #teht ja für eine Fahrt nach Thorwal nie gün#tig hier imGolf, aber auch der dümm#te Schollenfänger konnte #ich ausrech-nen, wie es bei so einer Rauch#äule in der S tadt aus#ehen mußteund #o griffen wir dann doch alle bald recht ungeduldig in die R ie-men, um die Fahrt zu be#chleunigen. Trotzdem erreichten wir er#tzum Ende der dritten Nachmittags#tunde Thorwal. D ie Rauch#äulewar #chon vorher #chwächer geworden. Doch glaubte keiner von uns,daß der Grund darin zu #uchen #ei, daß man das Feuer unter Kon-trolle hätte – eher war ihm wohl die Nahrung ausgegangen!A ls wir in die B odirmündung einfuhren, #tellten wir verwundert fe#t,wie wenig Schiffe doch hier waren.Doch alsbald mußten wir zu unserem blanken Ent#etzen fe#t#tellen,

B er icht der H jallander Skaldin Walpurga Torben#dottir

S tandard- B er icht

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dämmerte es mir, daß das hier keine normale Feuersbrun#t gewe#enwar. B ei den ganzen verzweifelten Lö#charbeiten hatte ich bi#hernicht die Zeit, überhaupt daran zu Denken, was denn wohl der Auslö#ergewe#en #ein könnte.D ie Fremden#tadt links des Kanals wies zu meinem Er#taunen bisauf die Hafenanlagen kaum B rand#chäden auf, was wohlhaupt#ächlich daran läge, wie man mir mit tiefen Grimm in derS timme erklärte, daß #ich hier die B ot#chaften anderer S taatenbefinden, mit denen wollte man es #ich wohl nicht verderben. E inzigdas Kontor S toerrebrandt, gleichzeitig auch Bot#chaft des Bornlandes,brannte bis auf die Grundmauern nieder.D ie W indzwinger-O ttaskin hat auch einen gehörigen Teil abbe-kommen und auch die S turmkinder-O ttaskin, die ja ziemlich dichtam Ufer liegt, i#t #chwer be#chädigt. D ie armen #ind wirklich übeldran, wo doch er#t vor ein paar Generationen in Prem ihre Ottaskinein Raub der F lammen wurde – und jetzt #chon wieder. D ieGaralds#ons hingegen hatten großes G lück, ihre O ttaskin liegt zuweit hinten, um von den Ge#cho##en erreicht zu werden. Aber #iehaben #chmerzliche V erlu#te an Leuten ein#tecken mü##en, #owohldurch die B ombardierung des Swafnirtempels, wie auch durch dienachfolgenden Lö#charbeiten.Selbiges gilt für die O ttaskin der Hetleute, die auch zu weit vomHafen weg liegt und dazu noch auf der S teilklippe. Aber auch hiergibt es V erlu#te unter den B ewohnern, auch Tronde erlitt B rand-wunden.Schwer traf es auch die Kriegerakademie im „A lten Ugdalf“. De##enbeide Ge#chütze feuerten tapfer auf den übermächtigen Gegner underzielten auch einige Treffer, bis #ie durch mehrere B randölgescho##ezum Schweigen gebracht wurden. Neben den Ge#chützbe#atzungen#ind auch die beiden zwergi#chen Ge#chützführer ums Leben gekom-men – was be#onders die Thorwaler Zwerge #ehr ergrimmt.I ch #chlief nicht viel in die#er Nacht, #chreckte immer wieder ausA lpträumen auf. Es will mir immer noch nicht das lei#e S töhnen derV erwundeten und der Geruch nach verbranntem F lei#ch aus demS inn schwinden.Früh am näch#ten Morgen, kaum daß die Sonne über den Horizontblickte, #tieg ich auf zum A lten Ugdalf, um mir von da einen Über-blick über das ganze Ausmaß der Zer#törung zu ver#chaffen und ichge#ellte mich zu einigen anderen dort, die den gleichen Gedankenhatten. B ei allen Göttern! W ir #chämten uns nicht unserer Trä-nen, die uns heiß die Wangen heruntertropften, als wir #ahen, wiege#chunden die#e ein#t #o fröhliche S tadt war!

I m Kanal #chwammen einige ver#tümmelte Leichen von Leuten, die#chon während des B e#chu##es ver#uchten, V erwundete an den bren-nenden B rücken vorbei mit dem Kahn überzu#etzen. E inige wurdenvon den horasi#chen Ge#chützen regelrecht zerfetzt.I n der Nacht hatten einige von unseren Leuten auf den Trümmernder Zugbrücken P lanken verlegt, #o daß man wieder zuminde#t zuFuß den Kanal überqueren konnte und nicht mehr jeden V erwunde-ten einzeln im Kahn über#etzen mußte.So liefen die B ergungsarbeiten nun auch be##er von der Hand.I nzwi#chen trafen von Land her weitere Hilfskräfte ein. S ie hattengehört, daß Thorwal be#etzt worden #ei und kamen, es wieder zubefreien. So konnten #ie wenig#tens helfen, es von den Trümmern zubefreien.Den ganzen Tag über barg man noch Leichen aus den Trümmern,mehr als dreihundert waren es wohl. M inde#tens die gleiche Anzahljedoch i#t zu A #che verbrannt. Genaue Zahlen wird man wohl nieerfahren. Auch werden wohl noch viele der zahllo#en, #chwer ver-brannten Opfer in den näch#ten Tagen ihre letzte Rei#e antreten,die #ie wenig#ten von ihren unmen#chlichen Qualen erlö#en wird...D ie verkohlten Leichen #tapelten wir auf einer noch #chwimmfähigenO tta, den ganzen Tag über, und wohl niemand wird die#en Anblickje verge##en können, in welchen Po#en wir einzelne V erbrannte vor-fanden, die von den un#äglichen Schmerzen künden, unter denen #iege#torben #ind.B is zum Abend dann hatten wir wohl #ämtliche Leichen zu-

#ammengetragen und #o ver#ammelten #ich alle Überlebenden undHelfer am Hafen, um die O tta auf die letzte Rei#e zu #chicken.M it einem tiefen, inbrün#tigen Gebet #choben wir das Schiff in dieF luß#trömung und als es weitertrieb, warfen andere von der Moleihre Fackeln hinein. D ie#e fanden #chnell Nahrung und #o #tand es#chon in hellen F lammen, als es am rußge#chwärzten Ugdalf vorbeidirekt in den tiefroten Sonnenuntergang trieb. Es war #o #till unterden Anwe#enden, daß das Krei#chen der Möwen wie Dämonen#chreiein unseren Ohren gellte. Doch hier und da wurden lei#e Schwüregelei#tet, von einer I nbrun#t, daß die Luft zu beben und das Wa##erzu brodeln #chien.Nun i#t es wieder Nacht, unsere Schiffe #ind voll ausgerü#tet undmit Waffen und Munition beladen. B ald brechen wir auf.Keiner von uns, der nicht #tändig die #chrecklichen B ilder der letztenzwei Tage #ieht, wenn er die Augen #chließt.

Unser Wort als Pfand,wir werden furchtbare Rache nehmen !“

S tandard- B er icht

D ie O ttajasko der Wellen#türmer laden alle wackeren S treiterund S treiterinnen, die #ich für #tark genug halten, gegeneinanderanzutreten ein, an die#em Turnier teilzunehmen!Das wichtig#te; der komplette Gewinn wird den B randopfernin Thorwal zu gute kommen!!! Auch freiwillige Spenden #indherzlich W illkommen und werden ausnahm#los den M en#chenin Thorwal übergeben.Nach dem Turnier werden wir uns mit unseren beiden O ttasaufmachen, um das Geld per#önlich zu überbringen. Zu die#erFahrt i#t jeder eingeladen! Und als Zeichen unserer Loyalität

werden wir einige Zeit da bleiben und bei dem W iederaufbauauch mit anpacken.Thorkill Gairson, Hetmann der Wellen#türmer

Wenn ihr Interesse habt mitzumachen, schickt eure Helden oder auchOttas mit einem frankierten Rückumschlag nebst 3 DM für den er-sten und 1 DM für den zweiten (alle anderen sind frei) bitte bis zum15. September an folgende Adresse:Dominik Hartmann, Freiherr-vom-Stein-Str. 24, 35085 BeltershausenEine genaue Übersicht über die veranstalteten Wettbewerbe könntihr unter [email protected] bekommen. (Oder frankierten Rückum-schlag zusenden)

AAAAA uf ruf ruf ruf ruf r uf zum 1uf zum 1uf zum 1uf zum 1uf zum 1. T hor. T hor. T hor. T hor. T hor wwwww a lsca lsca lsca lsca lschen Then Then Then Then T urururururn ier zu O rn ier zu O rn ier zu O rn ier zu O rn ier zu O r k ink ink ink ink in

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Thorwal S tandard Nr. 13, Seite 13

F eiger Angr iffN ichts wiegt unser Schick#al gegen das jener Unglücklichen, die derKata#trophe von Thorwal miterlebt oder nicht überlebt haben. Den-noch will ich euch von den Ge#chehni##en berichten, die zum Unter-gang der #tolzen I nfiltritis führten.W ir T jalfsporter fuhren, wie #chon unzählige M ale zuvor, vonT jalfsport (ca. 50 M eilen #üdlich von Prem) herüber nach Thorwal,um dort einige wichtige D inge zu be#orgen und ein bißchen Spaß zuhaben - in T jalfsport i#t es die mei#te Zeit über recht ruhig. W ie wirda #o hinüber #chipperten und gerade Runin pa##iert hatten, da dach-te ich, daß die da vielleicht eine Art Wettrennen machen, oder sowas. A ls wir aber näher heran kamen, da haben wir gleich gemerkt,daß das keine Drachen #ind, die da auf uns zu kommen, das warenrichtig fette Pötte mit Rotzen und B alli#ten #att und die Horas-F lagge flatterte frech am F laggenma#t. I ch hab dann vorge#chlagen,einen kleinen B ogen zu fahren, damit wir nicht so nah an die Kerleran mü##en, aber der Hetmann wollte davon nichts wi##en und hatgeradewegs auf #ie zu steuern zu la##en. " B angbüx", hat er noch zumir ge#agt. W ir waren noch etwa fünf Schiffslängen entfernt, alsdie er#ten S teine geflogen kamen. Dem Asleif hat einer von denB rocken den B auch aufgeri##en, und Hjalske hat #ich den Arm ge-brochen, als er in Deckung ge#prungen i#t. Was aber noch #chlimmerwar, war daß die I nfiltritis einiges abbekommen hat und ziemlich#chnell untergegangen i#t. W ie wir dann alle im Wa##er waren undge#chwommen #ind die Angreifer einfach weiter ge#egelt. W ir habendann ver#ucht (#chwimmend ver#teht #ich) nach Runin zu kommen,aber als wir dann angekommen #ind, waren wir nur noch 15 vonur#prünglich 22.Katla E ilifdottir

F eige Horasier bedecken auchP remer H afen mit F euer

Getreulicher B ericht von B eorn Laskes#on,Hetmann der S turm#peer-O tta Prem:

Es war am Morgen des 14. Praios. I ch #aß mit meinem gutenKumpel Thurbold, dem Hetmann der B ärenmut-O tta aus Aryn,bei uns in der großen Halle. Thurbold war mit einigen #einerJungs und M ädels mal wieder vorbeigekommen, um Prem ei-nen B e#uch abzu#tatten. P lötzlich war draußen Lärm und Ge#chreiund uns wurde gemeldet, daß ein V erband Horasier ge#ichtetworden #ei. W ir #türmten #ofort raus und #pähten hinab in dieD rachenbucht . T at#ächl ich! A cht horasi#che S chi ffe, vierSchivonen oder Karracken, #o genau konnten wir das nicht er-kennen, und vier kleinere Karavellen liefen in B uglinie in dieDrachenbucht ein. Thurbold und ich dachten uns #ofort, daß dasnix Gutes bedeuten konnte, denn wann hatte man das letzte M alHorasier vor der Drachenbucht ge#ichtet?I ch rief #ofort meine Jungs und M ädels zu#ammen, und wirrannten dann zu#ammen mit Thurbold und seinen Leuten hinun-ter zum Hafen. Dort herr#chte bereits ein heilloses Durchein-ander, den die anderen O ttas waren ebenfalls dabei, ihre B ootezu bemannen. Und das bei dem üblichen morgendlichen Durch-einander im Hafen. B evor wir jedoch etwas ausrichten konn-ten, waren die feigen Horasier nahe genug heran und eröffnetendas Feuer auf die im Hafen liegenden B oote. Dutzende Gescho##e,die kleine Rauchfahnen hinter #ich herzogen gingen auf uns her-nieder. B evor wir uns ver#ahen, #tanden alle unsere braven O ttasin F lammen, der Hafen war in #chwarzen Rauch gehüllt underfüllt von den Schreien der V erwundeten.A ls #ich der Rauch wieder lichtete, hatten #ich die Horasierbereits wieder aus der Drachenbucht verzogen. A lle im Hafenliegenden B oote waren ein Raub der F lammen geworden. V onunserer treuen O tta Galeerenknacker war nix mehr über. Ne-ben den B ooten waren noch einige Gebäude in unmittelbarerHafennähe 'runtergebrannt. Auch hatte die Trutzburg gelitten.D ie eigentliche S tadt jedoch hatten die verdammten HorasierSwafnir #ei Dank nicht be#cho##en.B is zum Abend zählten wir 77 Tote und an die 200 V erletzte,die mei#ten davon mit #chwer#ten B randverletzungen. D ie warenalle nicht mehr #chnell genug von den B ooten herunter in Dek-kung gekommen. W ieviele von ihnen die näch#ten Tage überle-ben werden, i#t ungewiß.

Nostr ianer besetzen Kendrar!Hetmann E ldgrimm hatte die Horasi#che F lotte auf dem Wegnach Thorwal ge#ichtet und be#chlo##en, denen auf den Zahn zufühlen. Leider hatten #eine O ttas keine Chance gegen die #chwerenSchiffe der Tuchwedler. Auch E ldgrimms Schiff wurde ver#enkt(er #elb#t überlebte aber). D ie#e Gelegenheit nutzen die nichts-nutzigen No#trianer Weicheier, um Kendrar zu be#etzen. Sofortbrachen die S turmkinder, H jal länder und andere auf, dieNo#trianer zu vertreiben.

V on allen Seiten #trömen immer noch Hilfskräfte herbei, umden W iederaufbau unserer #chwer ge#chundenen S tadt voran-zutreiben.V on Ha#gar T ildas#on erging die klare Anordnung, daß derAufbau der öffentlichen Gebäude, wie dem M agi#trat und demZeughaus, hinter dem Aufbau der Zugbrücken über dem Kapi-tän-Kerlok-Kanal und von Wohnraum zurückzu#tehen hat, da-mit bis zum W intereinbruch wieder alle ein Dach über demKopf haben: “W ir mü##en jetzt alle ein klein wenig zu#am-menrücken und das bißchen M agi#trat-Krams können wir aucher#t mal vom O ttaskin der Hetleute aus erledigen, das wohl!”Tronde, der #ich gerade von seinen B randwunden erholt, er-klärte, daß #eine O ttajaskos #ich nach Kräften am W iederauf-bau beteiligen und in die#em Sommer nicht auf große Fahrtgehen werden.Zum G lück blieben ein Großteil der Unterlagen und Akten inden Kellerarchiven des M agi#trats fa#t unver#ehrt, #o daß die#evorläufig in die berühmte Kartothek der Hetleute ausgelagertwerden können.A m O t ta #k in der He t leute hängen derwe i l S uch - undV erlu#tli#ten aus, die von einem S chreiber den Suchendenvorgele#en werden.

Neue# vom W iederaufbau

Nachr ichten- S tandard

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Thorwal S tandard Nr. 13, Seite 14

I hro Hochwürden Shaya, Geweihte des thorwaler TR Avia-Tempels, gab bekannt, daß das Haus der gütigen Göttin desHerdfeuers auch weiterhin jedem Obdach#uchenden offen #teht,auch wenn es lang#am etwas eng würde.Der Tempel erfreut #ich zur Zeit einer recht großen B eliebtheit,was nachweislich auf die wunder#ame V er#chonung des Ge-bäudes durch die horasi#chen B randge#cho##e zurückzuführen i#t.D ie ein#chlagenden F lammenbälle erlo#chen fa#t augenblicklich,ohne mehr zu hinterla##en, als einige Rußflecken.Des weiteren ließ Hochwürden verlauten, daß man auch gernewe itere S ach#penden wie N ahrung und K le idung für dieObdachlo#en entgegennehme.

* * ** * ** * ** * ** * *Er#te Gerüchte be#agen, daß der zer#törte T#atempel von der K ir-che zum Anlaß genommen wird, den Tempel in Thorwal ganz zu#chließen. Seine Hochwürden Orian B elther, der Leiter desT#atempels, war bislang noch zu keiner S tellungnahme bereit.Der V erlu#t des S W A fnir-Tempels und der Tod vieler Geweih-

Nach den #chrecklichen Ereignis#en gelang es uns, ein Gesprächmit dem neuen Leiter der Krieger#chule zu Thorwal, K lau#enW itzka#on, zu führen:

T S :T S :T S :T S :T S : K lau#en, es wurden ja einige S timmen laut, die #agen, daßTronde mi t se inem B randf loßangri ff er#t die horas i #cheB e#chießung der S tadt herausgefordert hat.K W :K W :K W :K W :K W : Gequirlte Orkenkacke, das! D ie Parfümbeutel hätten #ooder #o damit begonnen. So nur halt etwas früher. Tronde hatnichts weiter als #eine verdammte Pflicht und Schuldigkeit alsober#ter Hetmann getan und ver#ucht, Unheil von S tadt undB evölkerung abzuwenden !A llerdings war die#es Unterfangen aus heutiger S icht von An-fang an zum Scheitern verurteilt – doch hinterher i#t man jaimmer klüger!T S :T S :T S :T S :T S : W ie#o war die#e Aktion denn “von Anfang an” zum Schei-tern verurteilt? Und wenn dies #o i#t, was hätte man dann be##ermachen #ollen?K W : K W : K W : K W : K W : Nun er#t einmal haben uns die Perückenträger, #o hartdas jetzt auch klingen mag, mit heruntergela##enen Ho#en erwi#cht.Auch, wenn jetzt viele ehrenhafte Krieger empört auf#chreienwerden, #o haben wir doch bisher eine fort#chreitende Entwick-lung ignoriert, die nicht mehr viel mit den thorwal#chen Tugen-den des per#önlichen Kräfteme##ens im Kampf zu tun hat.D ie Puderqua#ten haben zur Zeit die fa#t uneinge#chränkte Mög-lichkeit, einen Kampf aus #icherer Entfernung durch schiereFeuerkraft für #ich zu ent#cheiden.Der “Kampf” wird reduziert auf eine bloße, mechani#che Tätig-keit des Spannens, Ladens und B etätigen einer M a#chine. Dazubrauche ich keine Krieger, da reichen M emmen! Was i#t dasfür ein Kampf, wo man nur nach einen Hebel drückt, #tatt Augein Auge mit blanker K linge dem Gegner gegenüber zu #tehen.

M ißglückte Aktion gegen die HorasierT S :T S :T S :T S :T S : Äh, K lau#en... W ir waren beim Scheitern...K W :K W :K W :K W :K W : I ch weiß! Trotzdem #ollte man #ich auch mal mit derV orge#chichte befa##en!A l#o, im Nachhinein betrachtet, konnte es mit den F lößen ausfolgenden Gründen nicht klappen:- S ie waren zu ha#tig improvi#iert und vor allem zu lang#amund unbeweglich. W ir hätten gleich ein paar #chnelle, wendigeJollen nehmen #ollen.- D ie S täbchenfuchtler haben uns gegenüber den V orteil, daßihre M agier #chon immer für den Kampf ausgebildet wurdenund auf dem Gebiet über we#entlich mehr Erfahrung verfügen,als unsere Zauberer, die #ich ja immer friedlichen Zielen ver-#chrieben hatten.A l#o konnte die magi#che Tarnung #chnell als #olche erkanntwerden und dann waren die F löße zu #chwerfällig, um denGe#cho##en noch ausweichen zu können.JETZT wi##en wir es – und noch mal pa##iert uns so was nicht!T S :T S :T S :T S :T S : Sollten wir al#o in Zukunft nur noch mit #chweren Ge-#chützen #chießen?K W : K W : K W : K W : K W : Oh nein, da walte Swafnir! W ir #ollten aber unsereTätigkeiten um ein paar Möglichkeiten erweitern, um unsereGegner wieder auf das Feld zu bekommen, wo wir #chon immerdie Überlegenheit hatten: Dem per#önlichen Kampf mit der Axtin der Hand und dem Weißen im Auge des Gegners im B lick!T S :T S :T S :T S :T S : Ent#chuldige, aber das klingt alles für einen Hjaldingeretwas...K W :K W :K W :K W :K W : Hochge#tochen? Hey, K leiner! S ieh#t Du die#e Narbenhier? D ie habe ich nicht, weil ich ver#ucht habe, mit M e##er undGabel zu e##en! I ch weiß, wovon ich rede und es i#t an der Zeit,daß ich das auch mal tue!T S : T S : T S : T S : T S : K lau#en, wir danken D ir für die#es Ge#präch!

Nachr ichten au# der G eweihtenschaftter trifft die B evölkerung tief.Zur Zeit befinden zwei Hjallander Geweihte Swafgar E fferdi#onund M agda Jörgesdottir zur Unter#tützung in der S tadt. D ie Ge-weihten haben in einem landesweiten Aufruf verlauten la##en, daß#ie um Unterstützung bei der B etreuung der zahlreichen G läubigenbitten. A ls er#ter eilte Thinmar Orm#on, der Swafnir-GeweihteNa#kheims, zu Hilfe, gefolgt von Leif K ieferbrecher und SwafnanLi#kolf#on aus Tho## und der wandernde Geweihte K ja#kar Korin#on.

* * ** * ** * ** * ** * *Aus dem heiligen Hau#e EF Ferds i#t zu hören, daß der M ei#ter derB randung, B ruder Goswyn #ich #ehr erfreut zeigte über dieGene#ungserfolge der dort einquartierten B randopfer, deren V er-letzungen durch das efferdunlieb#ame E lement überra#chend gut ver-heilten.Weiterhin gab B ruder Go#wyn bekannt, daß auch weiterhin #eineGarküche für Obdachlo#e geöffnet #ei, und daß er wegen des großenAndrangs noch freiwillige Helfer braucht.

S tandard- G espräch Sozial S tandard

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Thorwal S tandard Nr. 13, Seite 15

Thorwal S tandardV ater ländisch, Kr ieger isch, T raditionsbewußt, Zupackend, T reu, Tapfer

T R A 30T R A 30T R A 30T R A 30T R A 30 Hal Hal Hal Hal Hal, , , , , 17. Jahrgang

Prei#ePrei#ePrei#ePrei#ePrei#e: 1 S T , 1 Schilling, 2 Groschen, 0,1 Zwergentaler, 1 D inar, 0,1 Amazonenkrone, 1 Schrumpfkopf

H orH orH orH orH ora#ier besea#ier besea#ier besea#ier besea#ier bese tzentzentzentzentzenO lporO lporO lporO lporO lpor tstststststtttteine !eine !eine !eine !eine !

Kampf um KendrarB er icht der H jallander Skaldin

Walpurga Torben#dottir

A l#o, das hatte ja nun irgend-wie was von einem I mman-Spiel, was da unten abgelau-fen i#t. Rein-raus und hin-her.Aber ich fange lieber mal vonvorne an:W ir #ind al#o am 15. Praios vonThorwal aus aufgebrochen, dieS turmkinder mit ihrem Schiffund wir H ja l länder mi t der“ K r a k a t a ue r” und d e r“Aardbreeker”. Fa#t 200 Leute#ind wir gewe#en, die S turm-kinder, die W indbrummer, dieS chollenbrecher und auch einpaar aus Thorwal, die nach die-#er feigen Tat der Puderho#en-P imperer irgendjemandem kräf-tig den Achter#teven verbiegenwollten.Der W ind #tand gut und #o er-reichten wir am Morgen des 16.den S trand vor der Wogen-brecher-Otta#kin, noch vor Son-nenaufgang. D ie S turmkinderk ann ten k e in Zaudern und#etzten den K iel auf den Sand-#trand. W ir taten es ihnen gleichund #türmten der O ttaskin ent-gegen.M ein Herz tat einen Sprung,als ich der Jubel#chreie gewahr wurde. A ls wir den Wall erreichten,konnten wir erleichtert fe#t#tellen, daß die O tta#kin nicht nur unbe-#chädigt geblieben, sondern auch noch ver#tärkt worden war.Nun ent#pann #ich ein freudiges W ieder#ehen, als die S turmkinderihre Leute, allen voran Cern Ragnars#on, den Hetmann, begrüßten.B ald darauf drängten #ich #o viele von uns als möglich in das größte

Nachdem die horasi#chen Mordbren-ner Thorwa l und Prem zu#am-menge#cho##en hatten, tauchten #ie am2. Rondra vor Gandar auf, um ihrblutiges Werk fortzu#etzen. Nach ei-ner zwei Tage währenden Schlachtwaren von Goldshjolmr nur noch rau-chende Trümmer übrig, und dieHorasier begannen sy#temati#ch, diege#amte I n#sel in ihre geiferndenLefzen zu bekommen.

Was genau pa##iert i#t, weiß derF i#cher Tevil Asleif#on au# N idavikzu erzählen; Tevil war der er#te, derdie horasi#che Todesflotte #ichtete:„[...] I ch #ah die Segel und fragtemich, wa# wollen denn LiebfelderHändler auf der I n#el? Da# kam mir#chon irgendwie komi#ch vor, und dannbin ich eben zurück ge#tiefelt, um derHetfrau S wafni ld R agnasdotterB e#cheid zu geben.Na ja, die war nicht be#onders er-freut, hatte die Nacht wegen desGewitters nicht #chlafen können und#o, und dann #agte #ie, ich hau dichzusammen, wenn’s nicht wichtig i#t.Jedenfall# erzählte ich ihr von denSchiffen, und dann war #ie hellwach.

S ie #agte, ich #oll mich nicht rühren, wenn mir mein Leben lieb i#t,und dann ging #ie #ich anziehen. Gemein#am rannten wir dann je-denfalls zum S trand. Na, und dann #ahen wir auch #chon diehorasi#chen Schiffe, die Kurs auf Goldshjolmr hielten. D ie Hetfraumeinte, das gibt Ärger, und wir #ollten nicht zögern, uns zu bewaff-nen und nach Goldshjolmr zu eilen, um die Leute zu warnen. Ja,

Fort#etzung auf Seite 17 Fort#etzung auf Seite 20

Kr ieg !!

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Thorwal S tandard Nr. 13, Seite 16

“D ie Nachricht traf uns überra#chend während der B e#prechungfür den Angriff auf Gandar. V iele hatten noch einen rechtenB rumm#chädel nach der ausgiebigen Feier des V ortages – die

#ich natürlich bis in die S tunden des frühen Morgens zog. E i-nige Schiffe der Pupsköpfe befanden #ich auf dem Rückwegvon Gandar, #o lautete die B ot#chaft, die uns Hetmänner er-reichte. M it einem Schlag waren alle hellwach, von einer gu-ten Gelegenheit war die Rede, von ra#chem Handeln und vonV ergeltung. Gandar konnte noch ein wenig warten.Und #o ge#chah es - ich vermag nicht mehr zu #agen ob jemandB edenken angemeldet hatte – daß wir uns ent#chlo##en zuzu-

#chlagen. Schnell wurden die letzten Schläfer geweckt, #o mancheiner benötigte einen E imer kalten Wa##ers, um wach zu wer-den, dann wurden die Schiffe zum Auslaufen bereit gemacht.B ald darauf verließ an jenem Morgen des 13. Tages desE fferdmonds unsere kleine F lotte die B ucht von La##ir, Kursauf die S tutzer. I n #chneller Fahrt ging es dahin, jeder wollteder Er#te sein, der #einen S tahl in die#e feigen W ichte #chlägt.B ald darauf waren #ie auch #chon auszumachen. Fünf Schiffe,

#tolz und groß, die, als #ie uns bemerkt hatten, ebenfalls Kursauf uns nahmen. I n breiter Formation bewegten wir uns aufden Feind zu, laut johlend und Äxte #chwingend. Doch die S tutzer#chienen davon unbeeindruckt und begaben #ich ihrer#eits inGefechtsformation. B ald darauf #etzten #ie ihre verdammens-würdigen und feigen Fernwaffen ein. Unzählige Ge#cho##e, eini-ge davon brennend, gingen auf unsere Drachen hernieder.S chmerzens #chre i eund das B er#ten vonHolz war zu ver-ne hm e n . S om a n -

cher Drache hatte zudem Feuer gefangen, darunter auch einesunserer Schiffe – der S turmdrache. Nun begannen einige derO lporter M agier die uns begleiteten einen dichten Nebel zuwirken, in de##en Schutz es für die Pupsköpfe #chwieriger #ein#ollte auf uns zu zielen. E fferd und Swafnir waren uns gnädigge#timmt, denn auf dem Schiff vor uns – der Jurgas S tolz derS turm#egler-O tta - befand #ich wohl ein #olcher Zauberer. Sogelang es mir zusammen mit meinen Jungs und M ädels dieE fferds Fau#t im S chutze des Nebels nahe an eines derHorasi#chen Schiffe heranzubringen. Das war auch der Jur-gas S tolz gelungen. Zwei weitere O ttas waren außerdem imNebel vage zu erkennen. E ine davon war #cheinbar #chwer ge-troffen worden, während die andere ebenfalls auf unser Zielzuhielt. Später #ollte ich erfahren, daß beide Drachen ebenfallszur O ttajasko der S turm#egler zählten. Jetzt er#t erkannte ichden Namen jenes Schiffes, dem wir uns näherten. “Fürchtenichts”#tand da am B ug in großen Lettern. Schließlich gelang es unsin dem dichten Nebel, der unsere Schiffe umgab und der nunauch einen Teil der Fürchtenichts eingehüllt hatte, an B ord derKarracke zu begeben. Doch die Pupsgesichter hatten diesoffen#ichtlich erwartet, denn wir konnten uns kaum um#ehen, als#chon die er#ten B olzen auf uns abge#cho##en wurden. Neben mirbrach Trondjar #chwer getroffen zu#ammen und noch bevor ichmich #einer annehmen konnte, #treifte auch mich ein B olzen ander Schulter. Den S turm#eglern erging es kaum anders. Feige,wie die Horasi#chen Hunde nun einmal #ind, wagten #ie #ich

nicht in einen ehrlichen Nahkampf. B ei Swafnir, wirhatten keine Möglichkeit, es ihnen heimzuzahlen. V ieleunserer Kameraden lagen #chwer verwundet auf Deck,eben#oviele waren wohl tot. Schließlich blieb uns keineandere Wahl als der Rückzug. Dabei kam uns zugute,daß es uns gelungen war, eines der Geschütze unbrauch-bar zu machen, indem wir Hylailer Feuer zum B rennenbrachten. Dadurch waren die M agier der S tutzer kurzabgelenkt. Schnell #chulterten wir unsere V erwundetenund Gefallenen – die Seidenröcke #ollten niemanden vonuns in ihre feigen F inger bekommen – dann ging es zu-rück auf die Drachen. Gemeinsam mit A #leif Ra#kir#onvon den S turm#eglern und einigen andern deckte ich denRückzug, und es gelang uns noch, dem einen oder anderenPupskopf, der #ich nun doch heranwagte, #elbigen zu #palten.Wahrlich, #o hatte #ich wohl niemand das Ende die#erSee#chlacht vorge#tellt, bei Swafnir! Doch #o wahr ichFrenjar Tor#tor#on heiße, das letzte Wort i#t noch nichtge#prochen! W ir werden unsere B rüder und Schwe#ternrächen und unsere Rache wird furchtbar #ein, das wohl!!

B ericht des Hetmanns der La##irer Drachen, FrenjarTor#tor#on

Seeschlacht von LassirNachr ichten- S tandard

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Thorwal S tandard Nr. 13, Seite 17

La##ir.La##ir.La##ir.La##ir.La##ir. I n einem erbitterten Kampf gelang es den B lutrochenund den Nebeldrachen die M ann#chaft der Despiona niederzu-ringen. Dabei wurde durch die Hetmänner Thorondor Salgar#onund Roar E ldgrim#on er#tmals auf neue W ind- und Wetter-magie aus O lport zurückgegriffen. “W ir haben das Adlerne#tge#türmt und ihnen einzeln die Federn ausgeri##en!”, kommen-tierte Hetmann E ldgrim#on die Schlacht beim ab#chließendemGelage, bei dem das B ier durch die Gesamtniederlage den-noch #chal #chmeckte.D ie M änner und Frauen der beiden O ttas kämpften tapfer,jeder wie ein O lportwal, was ihnen letztendlich den verdientenS ieg über die Horasier einbrachte, die #ich mal wieder ganzungeniert feiger M ittel wie Granatäpfel und Hylailer Feuerbedienten.Hetmann Salgar#on meinte: “Der E in#atz von M agie war füruns ent#cheidend. Er brachte uns die V orteile, die wir letzt-endlich für den S ieg benötigten.” I n der Tat gelang es denZauberern I skiral und Thjolgunn während der Schlacht im-mer wieder, die ausweglo#e#ten S ituationen doch noch zumGuten zu wenden. A llerdings wollte niemand verraten aufwelche Wei#e die M agier eingegriffen haben. S trenges Ge-heimnis, hieß es allerorten, und #elb#t #on#t red#elige Jungsverwie#en auf den Schwur, den sie getan hatten.Somit bleibt zu überlegen, ob in Zukunft nicht öfter auf diearkane Kraft zurückgegri ffen werden #ol l te . D ie be idenHetmänner zuminde#t erklärten, daß #ie die#en neuen Kurs wei-ter fahren wollen. Auch eine ab#chließende B efragung der M it-glieder beider O ttas ergab, daß viele die M agier, die von derO lporter Akademie zu V er#uchszwecken an B ord der beidenO ttas ge#chickt worden waren, jetzt mit anderen Augen #ehenund die Furcht vor der M acht der M agie geringer geworden

Jolskrim, um dem B ericht des Langen E ldgrimms zu lau#chen. M itbelegter S timme erzählte er uns, wie am Morgen des 11. vor derKü#te Kendrars ein V erband aus neun horasi#chen Schiffen ge#ichtetwurde. Er hatte alle drei O ttas bemannen la##en, um nachzu#chauen,was die hier wollten.E in einziges Schiff #cherte aus dem V erband aus und deckte dieO ttas mit S teinge#cho##en ein. S ie #anken, ohne überhaupt aufEnterentfernung herangekommen zu sein.Wenig#tens gelang es einem Großteil der B e#atzungen, #ich miteinem Sprung über B ord in S icherheit zu bringen. D ie Überleben-den bemühten #ich, auch die V erwundeten an Land zu bringen. Dortmußten #ie dann er#chöpft und prakti#ch unbewaffnet fe#t#tellen, daßzur gleichen Zeit von Land her die no#tri#chen Ha#enherzen die Ge-legenheit genutzt hatten, um hinterrücks im Hand#treich die S tadtzu be#etzen. A l#o blieb ihnen keine andere Möglichkeit, als #ich mitden er#ten F lüchtlingen aus Kendrar bis zur Wogenbrecher-O ttaskindurchzu#chlagen und vorer#t abzuwarten.Jedoch machten die P lattfi#ch#tößer keine An#talten, über den Angrazu #etzen, #ondern wandten #ich die näch#ten Tage landeinwärts. So

Fort#etzung von S eite 15 " Kampf um KendrarKampf um KendrarKampf um KendrarKampf um KendrarKampf um Kendrar"

hatte man hier genug Zeit, die O tta#kin zu ver#tärken. D ie F lücht-linge #chickte man weiter in den #icheren Norden.Späher berichteten davon, daß das No#trierpack alle B auernhöfe inden I ngvaller M ar#chen be#etzte und #chließlich #ogar das nicht ver-teidigte Skardan be#etzte.B ei der S tadt war es zu Kämpfen mit ver#prengten Kriegern ge-kommen, #eitdem wurden aber die Wachen ver#tärkt, was weitereErkundungsgänge #ehr er#chwerte. K lar, daß E ldgrimm inzwi#chenrecht unruhig das leere Thin zwi#chen #einen Händen hin und herrollte.Unser Hetmann Thurgan erzählte, was #ich in Thorwal ereignethatte und auch mir traten wieder Tränen in die Augen. Recht #tillwar es danach, bis auf lei#es Schluchzen und Zähneknir#chen. Dochviele Fäu#te ballten #ich um die Griffe der Waffen und grimmeB licke gab’s allweit.Soviel war nun klar, die no#tri#chen P latt#chwänze würden nichtlange Freude haben an unserer S tadt! A lle waren #ich darüber ei-nig, daß wir #ie noch an die#em Morgen zurückerobern würden.Schon wurde gedrängelt, um auf die Schiffe zu kommen, als es #ich

Nachr ichten- S tandard

“ De#piona” besiegtNeue Hof fnung durch M agie?

#ei. E in Ausweg für das gebeutelte Thorwal, denn der Kampfgegen die horasi#chen E indringlinge wird weitergehen.

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Thorwal S tandard Nr. 13, Seite 18

der eine in ein Samtwams gekleidet, der andere trug eine wolleneKutte. Eben #chickte die#er den anderen in den S taub, ließ aber nichtab, sondern #etzte eifrig nach.Hakon trat #chließlich dazwi#chen. Der, der noch #tand, hielt I nneund starrte verdutzt auf Hakon. Schließlich raffte er #ich auf undantwortete: “Das #iehst du doch, mein Freund! I ch mache die#emI dioten deutlich klar, was ich von seiner verdammten V erteidigungs-

#trategie halte!” - “Freund? He! Woher kennen wir uns denn?” Derfremde Kuttenträger lächelte und trat näher, ohne noch weiter aufden am B oden liegenden wimmernden zu achten. “Ja, weißt du dasdenn nicht mehr? W ir haben uns doch damals in B annbaladin ge-troffen!”“ B annba..., ja richtig! Damals! Komm her und laß dich umarmen!”Hakon war überglücklich, einen alten Freund hier wiederzufindenund die anderen waren auch zufrieden. E in Freund von Hakon undhaut No#trier – der war in Ordnung!So konnte er #ich kaum vor Freund#chaftsbekundungen retten, dieauf #eine Schultern herniederpra##elten. Schließlich bekam er genugLuft, um #agen zu können:“Freunde, das muß gefeiert werden! Geht ihr schon mal vor in die‚S teineiche’, ich hole nur noch #chnell mein Trinkhorn!”, zwinkerteallen noch mal zu und ver#chwand zwi#chen den Häu#erreihen, wäh-rend #ich die Freunde zur Taverne ‚S teineiche’ aufmachten. Dortwaren auch #chon eine ganze M enge andere, denn die ‚S teineiche’i#t wirklich die be#te Taverne in der S tadt. A llerdings ließ HakonsFreund Kutte auf #ich warten, bis Hakon #chließlich unruhig umher-#chauend fragte: “Hat denn keiner von Euch meinen Freund ge#ehen?”- “W ie, Hakon, du ha#t einen Freund?”“He, du, was #oll das heißen? I ch habe ihn damals in B annbaladinkennengelernt!” "Hakon, hör mal. B annbaladin i#t keine Ort#chaft.Das i#t ein Zauber#pruch..." So kam der B etrug des #pitzbübi#chen,no#tri#chen Zauberers ans Licht, der #ich inzwi#chen vom Acker ge-macht hatte.E ldgrimm übernahm wieder seine Amtsge#chäfte und die vertriebe-nen B ewohner zogen in ihre Häu#er zurück.Am näch#ten Morgen brachen wir Hjalländer und E lderboger mitüber einhundertfünfzig Kriegern in die I ngvaller M ar#chen auf, umauch die re#tlichen Segelpfurzer alle zurück über den I ngval zu trei-ben. E ldgrimm blieb mit #einen Leuten und den Svafdunern zurück,um #ich um Reparaturen in der S tadt zu kümmern.A llerdings verliefen die näch#ten anderthalb Wochen ziemlich lang-weilig. Da mar#chierten wir al#o bei #chön#ten Sommerwetter durchdas #anft hügelige Gebiet, #chickten hier und da ein paar No#trierwieder zurück, die #ich auf einem verla##enen Hof häu#lich einrichtenwollten, be#uchten Skardan und #chließlich I ngvalla, doch #tets wa-ren die no#tri#chen “S treitkräfte” #chon mit ihren berühmten “Um-gruppierungen” fertig.Außer B la#en an den Füßen und jubelnder B evölkerung war wirk-lich nix los. Da inzwi#chen auch unsere V orräte zur Neige gingen,be#chlo##en wir, dem Örtchen Lyckmoor auf der anderen Seite desI ngvalla noch mal einen kurzen B e#uch abzu#tatten und wir bautenuns ein paar F löße zum Über#etzen. A llerdings war auch hier nichtviel los, außer daß uns die B evölkerung nicht #o zujubelte. Wenig#tenskonnten wir hier unsere V orräte auffri#chen und machten uns dannwieder auf den Weg, quer durch die M ar#chen zurück.So erreichten wir #chließlich am 28. Praios wieder Kendrar, wo #ichbis dahin auch keine gegneri#chen Truppen wieder hatten #ehen la##en.Nun begann es uns aber wirklich langweilig zu werden!

am E ingang #taute. E ine Frau der S turmkinder, die in den F lam-men ihre E ltern verloren hatte, #tand dort wie fe#tgezimmert und#tarrte in das flackernde Licht einer Tranfunzel. Dann #trich #ie miteiner ent#chlo##enen B ewegung durch die Ruß#chicht über dem Spiegelund fuhr #ich mit den F ingern durchs Ge#icht, #chwarze Ruß#treifenauf S tirn und Wangen hinterla##end.Und nun, wie aus einem Traum erwachend, blickte #ie #ich um, #ahfragenden Augen auf #ich gerichtet, #prach nur: “Rache. Rache fürThorwal!”, und verließ das Haus. V iele waren es, die es ihr gleich-taten und S treifen von Ruß in ihre harten und ent#chlo##enen M ie-nen #trichen. D ie vier O ttas lagen mit mehr als 250 Kriegern #chonrecht tief im Wa##er, doch auch #o erreichten wir #chnell den Hafen-#trand von Kendrar, de##en alte S tadtmauern gerade, das rötlicheLicht des Morgens wieder#piegelten.W ir #etzten die Schiffe auf den S trand und #prangen heraus, einpaar junge B aum#tämme mitzerrend. A llen voran rannte der langeE ldgrimm, #eine Axt wild #chwingend und rauh brandete ein hun-dertfacher Ruf der noch #chlummernden S tadt entgegen: “ RacheRacheRacheRacheRachefür T horwa lfür T horwa lfür T horwa lfür T horwa lfür T horwa l !”D ie er#chreckt über die S tadtmauer lugenden Wachen, zogen #chnelldie Köpfe ein, als neben ihnen die er#ten Schneidzähne Putzbrockenvon den alten Ziegeln #plittern ließen.Schnell ließen die als Rammböcke benutzen B aum#tämme das Torerzittern, während unsere Haken über die M auerkrone flogen undkurz danach die er#ten un#erer Leute über die Zinnen enterten. Auchhielten #ich ge#chickte K letterer an den Spitzen einiger B aum#tämmefe#t, während zehn bis zwölf weitere die#e nun an der M auer auf-richteten, um #o die #ich an der Spitze fe#thaltenden auf die M auerzu heben. Wenig #päter öffneten #ich uns die #chon deutlich mitge-nommenen Torflügel, worauf der Re#t von uns in die S tadt #türmte,bereit, jeden unge#pitzt in den B oden zu hauen.Es regte #ich aber kein W ider#tand in den M auern – einzelne, #chlaf-trunkene Soldaten, machten noch nicht einmal den V er#uch, zu ih-ren Waffen zu greifen. B ald erreichten wir das Nordtor, durch dasuns von außen weitere Thorwaler er#taunt entgegenblickten, die #chnellals B ewohner E lderbogs und Svafdûns erkannt wurden. S ie hattenvortags erfolglos ver#ucht, das Nordtor zu #türmen.Auf der S traße gen S ijdan nach Salza konnten wir noch die S taub-wolke der “ruhmreichen” V erteidiger erkennen, die #ich wohl geradezu einem “Gegen#toß reorgani#ierten”, wie das bei denen immer #o#chön heißt, wenn #ie Fer#engeld geben...Nun, da es #o #chnell und unblutig vorbei war, fühlten wir uns dochirgendwie alle erleichtert, denn wahrlich, Tote und V erletzte hattenwir genug in den letzten Tagen ge#ehen!Lang#am kamen auch die er#ten B ewohner aus ihren Häu#ern her-vor und begrüßten uns zaghaft. Hier und da nahmen Hau#bewohnerzerschli##ne B anner mit einem P lattfi#ch drauf von den Haus#wändenab und legten #ie fein ordentlich wieder zu#ammen. Auf meine Fragean einen, was das denn wohl #olle, antwortete er etwas verlegen:“Nu je, mer wi##e doch ni#ch, wofür dat noch mal gut #ein täte. Woll?S ieh#t ja, dat dat nach all’ den Jahren doch noch wat gebracht hat!”E igentlich hätte ich ihm wohl bö#e #ein #ollen, aber wir waren alle #oglücklich über den leichten S ieg, daß ich nur darüber lachen konnte,und er #timmte erleichtert mit ein.Überall ertönten nun Jubelrufe, doch vom Rathaus hörte man aufeinmal Kampfgeräu#che. Unser Hakon Gundrid#on war mit ein paarFreunden in der Nähe und mar#chierte neugierig auf den Rathaus-platz. Dort prügelten #ich zwei , keine Thorwaler, #ondern No#trier,

S tandard- B er icht

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D ie S turmkinder mußten unbedingt nach Thorwal zurück, um #ichum ihre eigene O tta#kin zu kümmern und wir hatten auch nochgenug zu tun. Unsere Schiffe wurden jetzt dringend gebraucht, wowir doch in Thorwal und Prem #o hohe V erlu#te an Schiffsraumhatten ein#tecken mü##en.W ir wußten immer noch nicht, wo denn nun die perückentragendenB rand#tifter hinge#egelt waren. Es be#tand die Gefahr, daß #ie je-derzeit zurückkehren konnten, um ihr #chändliches Treiben fortzu#et-zen.D ie Wogenbrecher-O ttaskin war inzwi#chen #o gut wie fertigge-#tellt und E ldgrimm kam in Kendrar wieder alleine zurecht. I nzwi-#chen waren ja genug andere Leute aus den umliegenden Orten da,die ihn unter#tützen konnten.A l#o brachen wir noch am gleichen Tage wieder auf. Um vor derKü#te zu kreuzen und nach feindlichen Schiffen Aus#chau zu halten.Tat#ächlich hatten wir aber die S alzareelen#chänder unter#chätzt,die inzwi#chen ein zweites Heer aufge#tellt hatten und Anfang Rondrawieder gen Kendrar zogen. Ach, was #oll ich groß davon erzählen,wie #ie uns #chmählich mit heruntergela##enen Ho#en erwi#chten!E in paar Höfe haben #ie angezündet vor der S tadt. N icht langedauerte es, und es ging das Gerücht "D ie Liebfelder hätten denRoten Hahn fliegen la##en. E ldgrimm und #eine Leute #ind natürlich

Nach langer Zeit trifft auch Nachricht aus Svafdûn und E lderbog, demHeimatdorf der Trunkenbold-Otta, ein. Von Hetmann T jore E lengar#on#tammt der folgende B ericht (niederge#chrieben vom S kalden UlfTommarson):„ B ei Swafnirs #tarkem K iefer! Nun kommt’s aber knüppeldick! W irvom Trunkenbold-O tta wurden von den Ereigni##en überrumpelt. W irwaren gerade er#t von unserer E inkaufsfahrt aus dem Süden zurückge-kehrt und feierten noch recht ausgela##en, als der ganze Ärger mit denhorasi#chen und no#triani#chen Fett#teißen begann.Am 11. Praios #ichteten ein paar F i#cher aus unserem Heimatdorf Elderbogdie horasi#che F lotte auf ihrem Weg nach Thorwal. Und #chon drei Tage#päter trafen F lüchtlinge aus Kendrar bei uns ein und brachten dieKunde von der Eroberung Kendrars durch die No#trianer. W ir wolltenzurückhauen! Son#t fiele eventuell unser Dorf als näch#tes an die no#trianerSchmeißfliegen, und dann Svafdûn.So zog das 20-köpfige Trunkenbold-O tta am 13. Praios unter Jubelund G lückwün#chen gen Kendrar.I m Dorf Svafdûn hatte man gerade B e#uch des Hetmannes SwafwoulDagir aus Ardahn, der #ich nach langen Jahren wieder mit HjaldarThurbolds#on, dem Oberhaupt Svafdûns, traf, als ein B ote aus dem#üdlich gelegenen E lderbog #chlechte Nachrichten brachte: Kendrar war indie Hände der dreckigen Salzarelen gefallen!! Wenig #päter wurden 20Svafdûner Kämpfer ausgerü#tet und ver#orgt, die dann am Morgen des13. Praios in R ichtung E lderbog aufbrachen, um den Trunkenbolden zuhelfen. Derweil richteten die Dörfler Zelte und Hütten ein, die bald dieer#ten F lüchtlinge aufnahmen. Der Swafnirtempel, einige Lagerhäu#erund das B adehaus wurden ebenfalls den V ertriebenen zur V erfügungge#tellt.Um gegen einen möglichen Angriff der No#trianer gewappnet zu #ein,begannen die verbliebenen Handwerker bald mit der B efe#tigung des Dorfes.Am Morgen des 15.Praios erreichten beide Gruppen Kendrar und beob-achteten zuer#t die Aktivitäten der No#trianer. Da #ich aber am V or-abend die B iervorräte dem Ende zu neigten kam Kri#en#timmung auf.W ir wollten ja keine B elagerung. A l#o befahl ich kurzerhand den S turm

heraus aus der S tadt, um zu helfen. Und da wurden #ie von denHa#enfüßen in einen Hinterhalt gelockt. Während die I nfanteri-sten #ich wieder mal nach hinten “umgruppierten”, griffen von derSeite die B erittenen an. Damit hatten unsere Leute nicht gerech-net und #ie wurden hart rangenommen. Auch das wäre ja noch zu#chaffen gewe#en, eigendenk de##en was in Thorwal ge#chehen war,hatten #o ziemlich alle Hjaldinger die S tadt verla##en. D ie S tink-flundern hatten leichtes Spiel. Das war dann doch zu viel undE ldgrimm be#chloß, #ich er#t mal wieder geordnet zur Wogenbrecher-O ttaskin zurück zu ziehen. Nun wiederholte #ich das ganze Spielerneut, die no#tri#chen S treitkräfte nahmen wieder S kardan undI ngvalla, #o daß alsbald die I ngvaller M ar#chen wieder ganz unterder Fuchtel der Salzarele #tanden. D iejenigen, die nicht unter denneuen Herren bleiben wollten, zogen von dannen, neue S iedler ausNo#tria rückten nach. Doch die#es M al hatten wir nicht mehr ge-nug Leute, um S tadt und Umland auf die Schnelle erneut zu neh-men. V iele #ind mit dem W iederaufbau be#chäftigt, neue S chiffeund Waffen mü##en herge#tellt werden und die Ernte #teht auch vorder Türe, wo wir kräftig ranklotzen mü##en, #o wir nicht im näch#tenW inter darben wollen.So ging die#er Punkt al#o an euch, no#tri#ches Ge#chmeiß!Doch #eid euch #icher: W ir kommen wieder!

K ampf um Kendrar, Teil 2auf das Nordtor von Kendrar. Doch wir waren zuwenige: AsleifSvangar#on, wurde von einem halben Dutzend Armbru#tbolzen feigeniederge#treckt!I ch mußte meine ange#chlagene Truppe von dem inzwi#chen brennendenTor zurück in den nahen Wald ziehen und be#chloß den S turmangriffvorer#t aufzugeben und eine Taktik der „kleinen Hiebe“ einzu#chlagen.Am 16.Praios meldete unsere Späherin, daß einige O ttas auf Kendrarzuhielten. A ls deren Angriff begann packten wir unsere Äxte undberannten erneut das be#chädigte Nordtor. Es galt die Schande der erlit-tenen N iederlage wettzumachen. Doch bevor wir das Nordtor er#türmten,öffneten uns die Hjalländer.Nachdem Kendrar al#o wieder befreit war, #chloß ich mich mit einem Teilder Trunkenbold-Otta und den 20 Kämpen aus Svafdûn der B efreiungs-expedition durch die ingvall#chen M ar#chen an.W ie bitter wurde mir um's Herz, als wir #päter erfahren mußten, daß diehinterhältigen Nostrier nicht davor fies waren, #ich durch eine Li#t in dieS tadt zu #ch le ichen und unsere arglo#en J ungs und M äde lsnierderzumachen, die noch dort geblieben waren. Uns war klar, ein#tweilenwar da nix zu holen. W ir be#chlo##en, in unsere Heimat zurückzukehren.W ir mußten uns den Weg nach Norden in kurzen, heftigen Scharmüt-zeln freikämpfen. Nachdem wir aber die befe#tigte Heimat der Wogen-brecher pa##ierten, konnten wir unbehelligt in unsere Dörfer heimkehren.Zur Zeit beruhigt #ich die S ituation in Svafdûn einigermaßen, doch tiefi#t unsere Trauer über die Gefallenen in Kendrar. Rund neunzig Heimatlo#ebewohnen nun das Lager, in der Hoffnung ein neues Leben beginnen zukönnen. Auch die Pali#aden um E lderbog #ind inzwi#chen in#tandge#etztworden. W ir #ind immer noch fe#t ent#chlo##en, nicht aufzugeben.S ieben junge Kämpen der Trunkenbold-O tta haben zu#ammen mit derLandwehr aus Svafdûn die ‚Kampfgruppe I ngvaller M ar#chen‘ gebil-det, die ab Ende Rondra in Kendrars Umland unterwegs #ein wird.Unterde##en werde ich mit meinen neun be#ten Jungs und M ädels demRuf zur O lgerda- Jagd folgen, mit der wir ja noch ein Hühnchen zurupfen haben.Das Wohl !”

S tandard- B ericht

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und das haben wir dann auch gemacht. [...]“An die#er S telle unterbrechen wir Tevil# B ericht: B ei Sonnenauf-gang entdeckte er die Schiffe, und zwei S tunden #päter war dasge#amte Dorf alarmiert. Etwa 50 B ewohner N idaviks brachen dar-aufhin auf, um den Leuten in Goldshjolmr beizu#tehen.D ie horasi#che F lotte zog weiter nach Goldshjolmr, wo #ie #ich mitein paar Salven zu erkennen gab. A ls die verdutzten Anwohner au#ihren Häu#ern gerannt kamen, brannten die Schiffe im Hafen #chonlichterloh. D ie feigen Horasier hatten al#o dafür Sorge getragen,daß ihnen niemand auf die Pelle rücken konnte.A ls #ich alle Goldshjolmrer am S trand ver#ammelt hatten, rief der#chändliche Chetoba von B ord #eines Schiffes #eine höhni#chen For-derungen: „Hört zu, Thorwal#cher Abschaum! Zu lange #eid ihr demI mperium Renascentum Horasi auf der Na#e herum getanzt. Un-ser Reich will euch hiermit zeigen, daß es #ich das nicht längerbieten läßt! An den Trümmern eurer Schiffe könnt ihr sehen, wozuwir in der Lage sind. Doch in ihrer unendlichen Großherzigkeit hatunsere Kai#erin Amene-Horas be#chlo##en, #ich gnädig zu zeigen undeuer arm#eliges Dorf zu ver#chonen, wenn ihr unsere Forderungenauf der S telle und bedingungslos erfüllt. Er#tens: I hr liefert die#chändliche O lgerda O lvarnasdottir und den Re#t ihrer götterlo#enB ande an uns aus. Zweitens: I hr gewährt unseren Truppen freienLandgang, damit wir die#en Ort zu Ruhme des allerwei#e#ten Horasin B e#itz nehmen können. Drittens: I hr macht alle#amt vor demB ild der Kai#erin den Kniefall und #chwört bei den Zwölfen, fortannur noch dem wiederent#tandenen Reich Horas die Treue zu #chenken.V iertens: W ir requirieren ausnahmslos und ohne W iderworte eurege#amte Habe. Was wir nicht gebrauchen können, erhaltet ihr wi-derruflich von uns zurück. I hr #eht, das Reich i#t #ehr großzügig zu

Horasier besetzen G andarFort#etzung von Seite 15

euch; nun i#t es eure Sache, die#er Gnade Demut und Dankbarkeitentgegenzu#etzen.“W ie #ich jeder denken kann, #orgten die#e Forderungen trotz derange#pannten Lage für allgemeines Gelächter. D ie Kunde vonThorwal war noch nicht nach Norden vorgedrungen, #on#t wäre #omanch einem wohl das Lachen im Hal#e #teckengeblieben. Schonkurz darauf jedenfalls be#cho##en die Horasier das Otta#kin der S turm-alken, die Langhäu#er und den Hafen mit den dort #tehenden M en-#chen. Schon die er#te Salve ko#tete vielen das Leben. Der Re#trannte aufge#cheucht durcheinander, als ein B randge#choß mitten inder M enge ein#chlug. Pani#ch ver#uchten die M en#chen wegzuren-nen; einige wollten aus den umliegenden Dörfern Hilfe holen.Gegen Abend #tellten die Horasier das Feuer ein und ihre See#öldnerlandeteten. D ie Goldshjolmrer witterten ihre Chance: #olange dieSöldner an Land waren, würde der B e#chuß #icher nicht fortge#etztwerden. D ie Friedlo#en #türmten auf die anlandenden Söldner losund fügten ihnen große V erlu#te zu. Schon bald mußten die Horasier#ich #chmälich zurückziehen.N iemand weiß, wie viele M en#chen bei die#em er#ten Feuerangriffbereits ums Leben kamen. War O lgerda unter ihnen?

Am näch#ten Morgen begann die zweite O ffen#ive. M it dem Son-nenaufgang trafen B randge#cho##e die wenigen Langhäu#er, die nachdem er#ten Angriff #tehengeblieben waren. W ieder deutete #ich an,daß die Horasier am Hafen landen wollten.Doch als die B ewohner aus ihren V er#tecken kamen, um die I nva#ionerneut zurückzu#chlagen, zogen #ich die Söldner blitz#chnell auf ihrLandungsboot zurück, und die Ge#chütze feuerten wieder auf die an-#türmenden Kämpfer und deren Deckung. Schrecklich war die bluti-

ge Ernte, die die Ge#cho##e hielten. Kaum einV erteidiger, der nicht niedergemäht wurde und

#ein Leben aushauchte. D anach hatten dieHorasknechte leichtes Spiel: B ald überflute-ten #ie mit ihren Seidenröcken die S iedlung unddurchkämmten die zer#törten Häu#er. D ie letz-ten Überlebenden, egal ob Greis oder Kind, wur-den #ofort getötet oder gefangengenommen. D iewenigen noch kampffähigen Überlebenden hat-ten #ich mit Mühe und Not in den nahen Waldoder die Fe#tung geflüchtet.A ls die Leute au# N idavik eintrafen, waren dieSöldner gerade damit be#chäftigt, die Ruinengänzlich dem Erdboden gleichzumachen. Tevil#agte, der Anblick #ei #chlimm gewe#en: KeinHaus #tand mehr, überall rauchende Trümmerund die horasi#chen Söldner, die darin herum#tocherten. Es war offen#ichtlich, daß hier nichtszu wollen war; man mußte auf der B ewohnerder anderen Dörfer warten. D ie Horasier hat-ten ge#iegt. Für's er#te!

Gegen Abend trafen die er#ten B ewohner ausden Nachbardörfern ein; die ganze Nacht über-legte man, mit welcher Taktik der Gegenan-

S tandard-Kr ieg

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E inberufung de#Thorwalschen Kr ieg#rate#(...) A ls am Horizont die er#ten Segel auftauchten, haben wir gemacht,

daß wir die S tutzer#chreck #o richtig in Fahrt bringen und uns kräftig indie Ruder gelegt. Auch die anderen B oote #ind dann los, und die Zau-berer haben damit begonnen, #elt#ame Worte zu murmeln und #olchemagi#chen D ingsdas gemacht. Was auch immer #ie gemacht haben,nach einigen hundert Herz#chlägen war der Nebel #o dicht geworden,daß ich kaum mehr Hetmann B eorn erkennen konnte, obgleich er direktneben mir #tand.I ch hatte gerade begonnen, mich an die dicke B rühe zu gewöhnen, alses plötzlich begann, S teine zu regnen – die horasi#chen Se##elpupergriffen an! Es ging dann auch alles recht #chnell: B eorn brüllte was von“näher ran und die Ar#chge#ichter entern”, und plötzlich war da einziemlich lautes B er#ten und das ganze Schiff wurde durchge#chüttelt,als hätte Swafnir per#önlich ihm eins mit der F lo##e verpaßt, das wohl!I ch hab dann wohl was gegen den Kopf bekommen, weil, als ich wiederwach geworden bin, da war ich #chon im Wa##er (lag auf einer P lanke),von der S tutzer#chreck war nichts mehr zu #ehen und von den Horasiernauch nicht. I ch dachte #chon, es wäre alles um#on#t gewe#en, dann aberhab ich ge#ehen, daß in einiger Entfernung auch ein paar von denMutter#öhnchen herumpaddelten, irgendwas mü##en die anderen B ootewohl doch ver#enkt haben.W ir haben vielleicht die Schlacht nicht #o richtig gewonnen, aber denKrieg haben wir auf jeden Fall noch nicht verloren, ich für meinen Teilwerde jedenfalls #obald wie nur eben möglich nach T jalfsport zurück-kehren und ein neues Schiff bauen. Jetzt wo B eorn auch keines mehrhat, können wir ja nicht mehr bei ihm mitfahren.

B ericht des Hetmanns Jandrin Schlangenzahn von S turm#peerottaaus Prem

W ie er#t jetzt bekannt wurde, hat Tronde noch vor dem Hjalding einenthorwal#chen Kriegsrat einberufen. Dort #ollen die nötigen M aßnahmengeplant und vorbereitet werden, Thorwal zu neuer S tärke zu führen unddie Horasier und No#trier von Thorwal#chem B oden vertreibt. Er#teErgebni##e #ollen dem Hjalding im näch#ten Mond vorgetragen werden.Dem Kriegsrat gehören bislang folgende Per#onen an:Tronde Torben#on, Torben E ldgrim#on ( V ertreter der S wafnirHoheprie#terin), K lau#en W itzka#on (neuer Leiter der ThorwalerKrieger#chule), Carla Töntisdottir (Oberbefehlshaberin der Thorwal#chenF lotte), S if Jalandrasdottir (M agi#terin der Runajasko zu O lport),E ldgrimm Oriks#on (Hetmann von Kendrar), Frenja Tor#tor#on(Hetmann der La##ierer Drachen), B eorn Laskes#on (Hetmann derS turm#peerotta aus Prem) und B rinnja B aldersdottir (Hetfrau derG i#chtreiter-O ttajasko).Philea#on Foggwulf befindet #ich derzeit leider auf großer Fahrt undwird #päter berufen werden.

griff von#tatten gehen #ollte. Ge-gen Morgen kam dann die M el-dung, daß die Kämpfer aus den üb-rigen Dörfern in einem Wald#tückweiter nördlich kampierten. Schonbald fand ein Treffen zwi#chen denHetleuten #tatt. D ie#e be#chlo##en,ihre M änner und Frauen einenR ing um die S tadt bilden zu la##en,um dann in einem S turmangriff vonallen Seiten die Horasier niederzu-ringen.S chließlich war es #oweit. AufSwafnilds S ignal #türmten die An-greifer au# den Gebü#chen. D iehorasi#chen Söldner waren verdutztund konnten #ich nicht formieren.M it voller Wucht traf #ie unserAngriff. Den zahlenmäßig unter-legenen Horasiern gelang es aberde nnoch , # i ch e i n i ge rm a ße nge#chlo##en zum Hafen zurückzuzie-hen und dort die S tellung zu hal-ten. Erneut kam es zum E in#atz derSchiffsge#chütze, mit denen es denHorasiern #chußendlich gelang, dieFriedlo#en #oweit zu dezimieren, daßdie Söldner #chließlich ein leichtes

Lassir, N achtrag

S tandard-Kr ieg

S p i e l h a t t e n : D i e we n i ge nFriedlo#en, die das Gefecht überleb-ten, #uchten ihr Heil in wilder F lucht.D ie Horasier hißten einen dreckigenLappen mit ihrem Schandgeier überder S iedlung, dann wurde im Na-men der Horas Gericht gehalten.Wehe denen, die lebendig in die Fän-ge der Horasknechte fielen: S ie wur-den blutig niedergemacht, gleich obMann, Frau, Grei#in, Säugling, Pi-rat oder B äuerin, #chuldig oder nicht.Und #chon bald darauf wurden auchdie anderen Dörfer der I n#el erobert,unter ihnen N idavik...

Obwohl einige es begrüßen werden,daß die P iraten endlich ge#chlagen#ind, werden auch die#e Leute nichtverge##en, was die Horasier inThorwal und Prem anrichtet haben.Und nun ni#ten #ich die canteri#chenS k lavenjäger mit unglaubl icherB rutalität auch noch häu#lich aufThorwal#chem Gebiet ein. Thorwalerdenkt an Hjaldingard! Rü#tet euch,nehmt Rache!

Thorwaler helfen Thorwalern!D ie Traviakirche von Thorwal #ucht dringend Spender, um dasgrößte E lend in der zer#törten S tadt zu bekämpfen. Wer etwasfür die B ewohner der S tadt entbehren kann, dem #ei TraviasSegen gewiß. Spenden werden in Form von Geld, Nahrungs-mitteln, B aumaterialen oder auch #on#tigen Gütern entgegenge-nommen. Gebt Eure Spenden am näch#ten Traviatempel ab.

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Thorwal S tandard Nr. 13, Seite 22

Thorwal Top T en1. (5 .) E in Schwer t, ein gute# Schwert, da# istda# beste, wa# e# gibt auf dem P ferd - D ie Drei vonder Botenstation2 . (8 .) Bumm, Bumm, Bumm, Bumm - I ch haudich einf ach um - D ie Wengenholm- Jungs3 . (-) Davon geht Thorwal nicht unter - Zar indaLeandra#dottir4 . (-) A lle# nur geklaut - D ie P r inzen von Kendrar5 . (-) Da# Lied vom brennenden Thorwal - I stvanW ijnrof f6 . (-) Kendrar , K endrar - Dschinn G ieskann7. (-) B au auf, bau auf - D ie B lauen Hemden8 . (-) Heilige#, heilige# G änschen - T ravien M oha9 . (-) Hora# ist scheiße - E insa, Zweia und Dreia10 . (4 .) I mmer wenn du atmest, falle ich in#Koma - D ie G ardisten10 . (-) W ir f ahren gegen Hora#land - Zottenbeißer -O tta

E klat in Muryt!W ie uns zu Ohren gekommen i#t, haben die Muryter wieder Pro-bleme. Nach einer S itzung des S tadthjaldings, auf dem es wegenM einungsver#chiedenheiten bezüglich des V orgehens gegen dieHorasier heiß hergegangen war, kam es zu dem, was man im Sü-den Eklat nennt. Das i#t etwas, was i#t, aber nicht #ein darf.A ls der Hetmann Torben Swafnild#on nach der S itzung auf demWeg zur Taverne war, überfiel ihn ein bewaffneter Unbekannterund verletzte ihn schwer. Der Hetmann hat #ein Leben einer heran-nahenden Schar von Tavernengängern zu verdanken, die den Täterdurch ihren Lärm in die F lucht schlug. Den Augenzeugen bot #ichein #chrecklicher B lick: im Halbdunkeln #ahen #ie den blutüber#trömtenKörper des Hetmanns reglos daliegen.Der #chnellen Hilfe des örtlichen Heilers i#t es zu verdanken, daßder Hetmann noch lebt. Er #oll #ich aber auf dem Weg der B e##erungbefinden.D ie M atriarchin der Nunnur, Janda Nellgarddotter zeigte wenigAnteilnahme: „Der wird #chon wieder, das alte Rauhbein. I m Prinzipi#t er doch #elb#t #chuld. E inige Leute #ehen nicht gern zu, wennThorwal an die Horasier verkauft wird. I ch werde aber andereSeiten aufziehen. D ie Horasier #ollen uns kennenlernen, das wohl!“Während Jandas kraftvoller Auftritt helle B egei#terung in derNunnur-O tta hervorgerufen hat, wurde die Rede bei den Wellen-brechern äußer#t übel aufgefaßt. E in Kommentar: „Hört euch dieSchlampe an! D ie#es mie#e S tück #chreckt noch nicht einmal davorzurück, Friedlo#e auf unseren Hetmann zu hetzen, um #elb#t Hetfrauzu werden. Das #cheinheilige S tück wird aber noch ein Echo be-kommen, das #ich gewa#chen hat!“Der enge Freund und B erater des Hetmanns, der M agier E ilifE ldgrimm#on, #ieht die Sache ähnlich: „Frau Janda hat wohl ge-glaubt, mit einer derartigen Aktion die M acht an #ich reißen zukönnen. Doch ich #ehe die#en V er#uch als ge#cheitert an. V iel zuoffen#ichtlich hat #ie die Hebel bewegt. Janda hat #ich ge#chnitten,wenn #ie glaubt, durch N iedertracht zur Hetwürde zu kommen. Wenndas Hjalding zu#timmt, werde ich #elb#t Torbens Arbeit bis zu #einerGene#ung weiterführen. Und in der S ache wird es noch eineUnter#uchung geben; wer auch immer dahinter#teckt, kann #chon ein-mal #eine Sachen für Gandar packen!“Während #ich die Lage zu#pitzt, ruft die Traviageweihte M alinaThinmarsdotter zur B e#onnenheit auf: „Leute, verurteilt niemanden,bevor die Schuld eindeutig bewie#en i#t. Wenn ihr euch jetzt zer#treitet,haben die Horasier doch das, was #ie wollen.“

W ir werden Euch auf dem Laufenden halten, was in Muryt inweiter pa##iert.

Neue V er sion von Dschinn G ieskan's " F estum " :Kendrar!R efrain:

" Kendrar , Kendrar! Schöne S tadt am weißenS trand - bleibst nicht lang' in F eindeshand !

H ahaha-H A!Kendrar , Kendrar! D ie G efahr ist bald gebannt -

die Nostr ier sind schon wegger annt !H ahaha-H A! Hey! "

SSSSS ttttt e l lungnahme der O lpore l lungnahme der O lpore l lungnahme der O lpore l lungnahme der O lpore l lungnahme der O lpor ttttt er Rer Rer Rer Rer R unaunaunaunauna ja#kja#kja#kja#kja#kooooo

S tandard- M einungNachr ichten- S tandard

M it Ab#cheu verurteilt das Kollegium der altehrwürdigen Runajaskozu O lport den alle Göttergebote des An#tands und der Ehre freveln-den feigen Überfall der horasi#chen Truppen auf S tadt und LandThorwal.Seine Spektabilität Hadrunir W indwei#er ließ verlautbaren, daßdie Akademie #ich vorbehaltlos auf die Seite der V erteidiger desthorwal#chen Reiches #tellt. A lle Abgänger der Runajasko #eien an-gehalten, #ich in der Akademie einzufinden, um das weitere V orge-hen und die Möglichkeiten zur Unter#tützung des Ober#ten Hetmannesund #einer Kämpen zu beraten. Ange#ichts der #chrecklichen Zer#törung,der die S tadt Thorwal anheim gefallen i#t, wandte #ich Seine Spek-tabilität mit mit folgenden Worten an die Horasier: "Unsere Geduldhat ein Ende gefunden. D ie liebfeldi#chen Mordbuben werden zu#püren bekommen, was es bedeutet, Thorwal herauszufordern. D ieFreien des Landes werden wie ein Kämpfer #tehen. Und #eine K lin-ge wird wie Swafnirs Wüten auf #ie herniederfahren und #ein Schildwird #ein Mut #ein.Und wir werden das unserige tun, den verdammenswürdigen Feindaus unserem Land zu jagen und ihm #eine Greueltaten zu vergelten.B ei Swafnir, bei den E lementen, das wohl!"Derweil neue Drohgebärden aus Punin das V erhältnis zwi#chender Runajasko und dem Haupt der Grauen G ilde zu#ätzlich trüben.So wurde bekannt, daß ein B ote aus Punin Seine Spektabilitätunmißver#tändlich aufgefordert habe, #ich nach Punin zu begeben,um e inem Tribuna l R ede und Antwort zu #tehen. HadrunirW indwei#er wies die#es An#innen #elb#tver#tändlich als völlig ab#urdzurück. "D ie O lporter Akademie gehorcht #tets und aus#chließlichihrem Gewi##en. Das i#t und war #chon immer #o. Wenn Punin miteinem mal damit Probleme bekommt, muß man #ich fragen, wo derGrund liegt: An uns, die wir #o handeln wie unsere Ahnen und derenAhnen oder vielmehr an Punin, das #ich mit einem M al #o auffällignach den Wün#chen der großgewordenen horasi#chen Nachbarn richtet.D er Ton zwi#chen Grauer G i lde und der Akademie auf demW indfel#en i#t #chärfer geworden. Es bleibt abzuwarten, ob die S i-tuation weiter eskaliert. W ir halten Euch auf dem Laufenden.

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Thorwal S tandard Nr. 13, Seite 23

Thorwalsche Regionen

„Die meisten Aventurier betrachten Thorwal als von HesindesGaben verlassen. Sie würden ihre Einschätzung aber sichernoch einmal überdenken, wenn sie sähen, was sich auf dennördlichen Olportsteinen abspielt. [...] Die Menschen hau-sen hier in kleinen Holzhütten. Sie leben von dem Wenigen,was ihnen das karge Land und die Fischerei hergeben. Kaumjemand kann überhaupt seinen Namen schreiben. Einzig dieSkalden, von denen es ein paar gibt, wissen, ihr Liedgut not-dürftig zu Papier zu bringen. [...] Die größte Insel dieser Ketteist Gandar. Und auf Gandar liegt auch die einzige größereStadt der Region: Goldshjolmr - die Stadt der Piraten undFriedlosen. Damit ist die Bevölkerung dieses Nestes schonrecht gut beschrieben. Bei einem Rundgang durch die Stadtwurden meine Begleiter und ich von mehreren zwielichtigenSubjekten angepöbelt; allein unser diplomatisches Geschickverhinderte Schlimmeres. [...] Der Hafen ist geprägt vonschmierigen Kaschemmen und Seelenverkäufern, auf denendie Fischer jeden Tag versuchen, der See ein paar Fischeabzugewinnen; sicherlich eher heute als morgen zum letztenMal. Mehrmals habe ich mitbekommen, daß ein Fischer aufdie See hinausgefahren ist - um nicht mehr zurückzukehren.[...] In einer dieser üblen Spelunken saßen - von der unserFührer uns versicherte, das es das beste Haus am Platze sei -heruntergekommene Seeleute mit Augenklappen, die offenirgendwelche Raubzüge planten, vermummte Spieler, diebeim Boltan den armen Fischern den letzten Heller aus derTasche zogen und andere Szenen, die meinen Magen ziem-lich unruhig werden ließen. Eins wurde mir klar: Goldshjolmrist das Zentrum der Gesetzlosen. Hier kommen alle Vogel-freien Thorwals, die von ihren Sippen ausgestoßen wurden,zusammen, um das zu machen, was sie wollen: Unfrieden stif-ten. [...]“- Lingard Jandasdottir, ad. Min. der Halle des Windes zuOlport - aus ihrem Bericht für ihre Akademie über ihre Reisedurch die Inselwelt Nordthorwals, Peraine 29 Hal.

Diese Zeilen machen deutlich, wie es auf Gandar, Sorkten,Dirad und den anderen Inseln zugeht. Hier wohnen vor allemdie Unzufriedenen, die Götter- und Gesetzlosen, die glauben,Regeln beschneiden ihre persönliche Freiheit. Und sie mei-nen, hier ihre Freiheit gefunden zu haben. Die Insel beherbergtgut 4000 dieser Individuen, Tendenz steigend, wegen TrondesEinigungspolitik . Gut ein Drittel davon wohnt in der einzigenStadt Goldshjolmr. Offiziell regiert hier Hetmann RaskirAsleifson von Gandar, aber faktisch macht jeder, was ihmselbst gefällt. Recht und Ordnung werden hier recht klein ge-schrieben, sofern man überhaupt schreiben kann, denn Ge-setze machen unfrei. Seitdem Olgerda Olvarnsdottir, Hetfrau derSturmalken-Otta offen gegen Raskir rebellierte, ist die "Jarlin vonGandar" faktisch die Herrin von Gandard. Die Verbannten, die alsEinzelgänger oder höchstens einmal von ihren in Treue verbundenenVerwandten begleitet, abgeschieden auf der Insel ausharren, vomFischfang, der Jagd oder Landwirtschaft leben, brauchen auch keineGesetze. Sie halten sich an das, was sie für richtig halten. Ab und zureisen sie in die Stadt, um dort ihre Waren gegen etwas Geld oderandere Waren einzutauschen. Und dort sieht es ganz anders aus:

„Wer sie gesehen hat, diese Stadt, in der das Chaos regiert,wo keiner die Kontrolle hat, der wird die rauhe thorwalscheArt weiter südlich als Zärtlichkeit ansehen. Ein Wunder, daßes hier noch nicht zu größeren blutigen Zusammenstößengekommen ist.“- Estorik Akison, Kapitän der „Efferdstolz“, Praios 27 Hal

Vom Meer her sieht Goldshjolmr wie ein verträumtes Fischer-dorf aus. Geprägt von Langhäusern und Holzhütten ist dasBild der Stadt, im Hafen liegen einige Ottas und Fischerboote.Doch wenn man sich mit dem Schiff nähert, sieht man bald einanderes Bild: die Kähne sind marode und muschelbesetzt, dieHäuser halb verfallen und armselig. im Hafen wimmelt es vonheruntergekommenen Matrosen, die sich hier treffen, um an-schließend in einer Kneipe oder Tätowierstube zu verschwin-den. Fremde Reisende werden bestenfalls ignoriert oder miß-trauisch beäugt, meistens aber mit einer abfälligen Bemerkungbegrüßt, wenn ihnen nicht noch Unangenehmeres blüht.Goldshjolmr hat mehrere Spelunken der unteren Kategorie, diesich fast ausschließlich in Hafennähe befinden. Gasthäusergibt es hier keine, denn Reisende verirren sich selten hierher -aus gutem Grund. Tempel gibt es keine, einzig ein kleinerSwafnirschrein steht in der Nähe des Hafens; allerdings wirder des öfteren geplündert, was die Geweihtenschaft in Olportsehr verärgert, sich aber nicht ändern läßt.Betritt man eine der Kaschemmen, dann bietet sich ein nochtraurigerer Bild als von draußen: Tische und Stühle sind ram-poniert und notdürftig geflickt. Kein Krug, der nicht gesprun-gen oder angeschlagen wäre. Man muß stets damit rechnen,daß der Stuhl unter einem zusammenbricht, man sich an einerScherbe schneidet oder zwischen zwei wütende Thorwaler ge-rät, die sich mit ihren Krügen die Schädel einschlagen wollen.In den Ecken stapeln sich die Trümmer vom Vortag. Und sel-ten gehen Raufereien so versöhnlich aus, wie man es Thorwal sonstkennt. Oftmals zeigt sich bittere Rivalität in den Kämpfen: die Men-schen haben viel erlebt und viel verloren, und sie versuchen, das letz-te bißchen, was ihnen geblieben ist, zu bewahren. So ist es eineZwangsläufigkeit, daß rivalisierende Piratenbanden sich blutig be-kämpfen. Friedfertige Bewohner - auch die soll es auf der Insel geben- halten sich deshalb vom Hafenviertel fern.

„Einer stand auf und zertrümmerte seinen Krug auf dem Tisch,daß die Splitter flogen. Der andere schlug seinen Stuhl ent-zwei. Langsam gingen sie aufeinander zu, und niemand wagtees, sich einzumischen. Die Spannung war schier unerträg-lich, und am Tisch gegenüber wurden Wetten abgeschlossen,wer denn den ersten Schlag austeilen würde. Die folgendeläßt sich einfach beschreiben: die beiden schlugen so langeaufeinander ein, bis sie blutüberströmt auf dem Boden lie-genblieben und niemand ihnen mehr Beachtung schenkte...“- Swafnild Egilsdotter, Swafnirgeweihte aus Olport

Im Süden der Stadt steht das Ottaskin der Sturmvögel. Hierleben all jene Einwohner Goldshjolmrs, denen Götter und Ge-setz noch etwas gelten und die Schutz und Ordnung in einertraditionellen thorwalschen Schiffsgemeinschaft suchen.

Die Insel Gandar Die Stadt Goldshjolmr

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Thorwalsche R egionen

Hetmann Raskir Asleifson, nominell Oberhaupt der gesamten Insel,versucht mit aller Macht, den Zusammenhalt seiner Ottajasko ange-sichts der chaotischen Verhältnisse zu bewahren. Das fällt ihm inletzter Zeit leichter: Immer mehr Gegner von Trondes Politik lassensich auf den Steinen nieder, um hier in Ruhe ihrer traditionellen Le-bensweise zu folgen. Die Verwegensten von ihnen schließen sich so-gar den Piraten an, um mit ihrer Unterstützung dem OberstenHetmann zu trotzen und seine Pläne zu durchkreuzen. Der weitausgrößere Teil aber ersucht um Aufnahme in der Ottajasko.Außerdem gibt es solche, die sich weder den Piraten noch derOttajasko verschworen haben, Menschen, die aus verschie-densten Gründen ihre alte Gemeinschaft verlassen haben undkeine Neigung zeigen, sich eine neue zu suchen. Sie leben al-lein oder mit ihrer Familie in den Langhäusern und Holzhüttender Stadt. Auch sie meiden das Hafenviertel und versuchen,sich nach den vom Hetmann festgesetzten Regeln zu richten.Eine hoheitliche Macht, die über die Einhaltung der Weisun-gen des Hetmanns wacht, gibt es nicht. So passiert es nichtselten, daß Menschen von den Piraten „zu ihrer Freiheit ge-zwungen werden“.Seit Trondes Angriff auf Daspota sind die Piraten wieder lau-ter geworden und lassen die Säbel rasseln. An einem streckte OlgerdaOlvarnasdottir dem Hetmann ihren nackten Hintern entgegen undsagte sie scheiße auf das was er sage. Ihre Gefolgschaft tat es ihrnach und seit diesem Tag übernahm sie faktisch die Herrschaft. Raskirblieb nur die, sich mit den Resten seiner Anhängerschaft in seinOttaskin zurückzuziehen. In Thorwal scheint man sich für die Vor-gänge auf Gandard aber wenig zu interessieren: Die Insel ist weitweg, und wollte man das Piratennest ausräuchern,würde das ein unbotmäßig hohes Blutgeld ko-sten.Der Markt von Goldshjolmr, der jedenMittmond abgehalten wird, dient dem allge-meinen Warenaustausch aller Bewohner derInsel. Nur wenige Händler aus anderen Re-gionen kommen hierher, um ihre Waren an-zubieten. Nur ganz verwegene undÜbelgelichter, nicht besser als die Piraten,nehmen dies Wagnis auf sich. Und mit Klin-gen, Brannt und ähnliches läßt sich guter Pro-fit machen - wenn man ihn nur heil nach Hau-se tragen kann.

Eigentlich ist der Felsen von Kap Gjalskanur ein öder Felsen, der weit ins Meer hin-einragt und eine menschliche Ansiedlung fastunmöglich macht. Rauh und zerklüftet istdie Gesteinsformation, doch bieten die Höh-len und Vorsprünge Tausenden von See-vögeln einen Brutplatz. Dem Felsen vorge-lagert ist eine etwa 80 Schritt hohe Nadelaus rotem Gestein, die bei Sonnenuntergangbeeindruckend schön wie Gold leuchtet. DieSeefahrer nennen diesen Fels die StolzeSwangard, wohl weil ihre Schönheit und Ein-

Der Felsen von KapGjalska

zigartigkeit sie an die zu Hause gebliebene Gemahlin erinnert. SeitJahrhunderten ist die Stolze Swangard zu sehen, das höchste Zielaller Kapumsegler.Die Gewässer vor Kap Gjalska sind wegen ihre Untiefen sehr ge-fährlich und haben schon so manchem Seefahrer ein nasses Grab be-reitet; häufig auftretenden Unwetter machen das Revier noch gefähr-licher.Um das Risiko für die Seefahrt zu mindern, wurde vor 50 Jah-ren mit dem Bau eines Leuchtturms begonnen. An einer ge-eigneten Stelle auf dem Felsen wurde das 30 Schritt hohe See-zeichen errichtet. Anfangs wurde jeden Abend ein großesFeuer entzündet eine mühselige Geschichte, zumal es im Um-land nur wenig Brennholz gibt. Doch vor rund 15 Jahren wur-de das Leuchtfeuer nach zwergischen Plänen erneuert. EinHohlspiegel aus Silber wurde auf einem Ring angebracht, derüber ein Wasserrad in Drehung versetzt werden kann. Dadurchkonnte die Reichweite des Lichts erhöht werden.Der Leuchtturmwärter Ahren Olvirson dürfte wohl einer dereinsamsten Menschen Aventuriens sein. Einmal im Monatkommt ein Schiff zum Felsen, das ihn mit neuen Vorräten be-liefert; seinen Turm verlässt er nur selten. Er fährt dann mitseinem Boot zum nächsten Weiler, der etwa 20 Meilen west-lich liegt. Ohne Ahrens Verzicht auf Gesellschaft und Froh-sinn, entbehrte die Seefahrt im Norden eines der wichtigstenSeezeichen. Das danken ihm die Seeleute einmal im Jahr amSwafnilds-Tag, wenn sie dem Leuchtturmwächter mit bunt beflagg-ten Schiffen Geschenke bringen.

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(...) Wir waren nun also bereits drei Praiosläufe in dem Ortnamens Uddahjal und warteten noch immer auf die vereinbar-te Lieferung. So sehr die Nordlandhünen auch unsere Warenbegehren, so wenig zuverlässig sind sie doch, wenn es darumgeht sie auch zu bezahlen. Und was sollten wir schon machen?Mit leerem Schiffsrumpf wieder fortfahren? Wir wären schlech-te Händler, und meine Verlobte daheim in Chababien müßtesich schämen, in so eine unfähige Kaufherrensippe einzuhei-raten. Zudem würde der Esquirio Colin ya Cobo, der einen Teilseines Geldes in dieses Unternehmen gesteckt hat, sicher Ze-ter und Mordio schreien.Untergebracht waren wir in einem Langhaus, das wohl nur fürGäste errichtet wurde, denn es war kahl und außer ein paarAlkoven mit Stroh gab es nur eine Feuerstelle. Ach ja undnatürlich die Verschläge für die Tiere. Man stelle sich vor, wirwaren mit Ziegen, Schafen und Ponies unter einem Dach un-tergebracht, gerade wie in einem Stall, es fehlte nur noch, daßman uns ein Lamm ins Bett gelegt hätte.So freundlich und traviagütig diese Menschen auch sind, ichmöchte nicht meinen Lebensabend hier verbringen, denn dasEssen schmeckt einfach scheußlich.(...) Wir saßen nun am Strand, um uns herum gingen die Fi-scher der Ottajasko ihrem Handwerk nach, und ich erzählteder Steuerfrau unserer Karavelle von daheim und beobachte-te dabei ein ankommendes Boot, das recht schnell auf denStrand zugeschossen kam.Kaum war es angelandet, als derjenige, der im Bug stand auchschon an den Strand sprang und lauthals nach dem Hetmannbrüllte. Genauso laut brüllend, dabei aber auch lachend, kamBrangarr Laefson auf ihn zugerannt – anscheinend kanntensie sich. Doch anstatt einer traviagefälligen Umarmung (oderwas auch immer die Thorwaler statt dessen tun) redete derAngekommende rasch auf den Hetmann ein. Mein Thorwalschist bedauerlicherweise nicht so gut, so das ich nicht mitbe-kam, worum es ging. Doch anhand der Mimik und Gestik er-kannte ich, daß es um etwas wichtiges und dringendes gehenmußte. Sofort bedeutete Brangarr Laefson seinem Freund (?)mit ernstem Gesicht in sein Langhaus zu gehen. Für eine Zeitwar Ruhe und niemand wußte so genau was los war, auch dieEinwohner Uddahjals nicht, obwohl sie die Schiffsbesatzungdes Bootes befragte – doch bekamen sie keine Auskunft. DieZeit zog sich in die Länge und nur einmal hörten wir einenlauten Ausruf aus dem Langhaus des Hetmanns dringen. Nachetwa einer halben Stunde kam Hetmann Laefson heraus undfunkelte mich und meine Freunde böse an. Mir wurde ganzschauerlich zumute und ich wollte lieber nicht fragen, was dennlos sei. Dies tat jedoch mein Vater und erntete dafür einen Hiebins Gesicht, der ihn zu Boden gehen ließ. Der Hetmann ordne-te an, uns sofort in Gewahrsam zu nehmen. Einer unserer Ma-trosen widersetzte sich, was ihm jedoch schlecht bekam. Ohneeine Warnung zog Laefson seine Axt und schleuderte sie ihmin den Rücken. Gleichwohl ich zugeben muß, daß der Wurf inden Rücken ein Versehen war, denn der Matrose drehte sichjust in jenem Moment ruckartig um als der Hetmann warf. Hät-te er das nicht getan, so wäre die Axt unfraglich in seiner Brustgelandet – wobei das Ergebnis das Gleiche gewesen wäre. Erwar auf der Stelle tot. Keiner von uns anderen leistete weite-ren Widerstand, als wir von den Thorwalern daraufhin in un-ser Langhaus gesperrt wurden. Durch eine Ritze in der Wand

konnte ich beobachten, daß der Hetmann die Otta ‘Walbiß’klarmachen ließ und dann mit seiner Besatzung fortfuhr. ZweiTage und zwei Nächte waren wir in dem Langhaus eingesperrt.Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ich blickte in das wut-verzerrte Gesicht des Hetmanns. Hinter ihm rottete sich dashalbe Dorf zusammen, alle in höchster Aufregung. Er zeigt aufmich und sagte auf Garethi, daß ich Phex und Hesinde dankensolle, daß ich schreiben könne und zudem an unseremAnkunftstag als einziger von uns Canterern bereit war, mit ihmeinen Premer zu heben. Ich verstand den Sinn seiner Worteerst nicht, doch als auf ein Zeichen des Hetmanns Bewaffnetein das Langhaus eindrangen und alle zum Strand zerrten, wur-de es mir langsam klar. Alle, ja alle, mein Vater, meine Tante,die Steuerfrau, alle Matrosen und sogar die Schiffsmagd wur-den auf die Knie gezwungen und mit Äxten niedergemacht.Der Kiesstrand färbte sich Rot vom Blut meiner Freunde. MitTränen in den Augen drehte ich mich zu dem grausamenHetmann um und wollte ihn nach dem Warum fragen, dochversagte mir die Stimme. Obwohl ich es nicht vermutet hätte,erklärte er es mir. Und ich wollte meinen Ohren nicht trauen.Ich hörte davon, daß eine Invasionsflotte der Canterer (sonennen die Nordleute uns Horasier) die nördlichen Olport-steine angegriffen und annektiert hätte, daß Fischerboote mitHylailer Feuer beschossen wurden, daß Handelsschiffe unterRotzenfeuer genommen wurden, daß Schiffsbrüchige unterHornissenbeschuß in den Fluten versanken, daß Alte undKinder nach Eroberung der Orte hingerichtet wurden und dieErwachsenen die bei den Überfällen nicht zu Tode kamen ver-sklavt wurden. Ganze Dörfer wurden in Brand gesteckt unddie Swafnirtempel eingerissen und, ärgste Untat von allen,Thorwal war niedergebrannt worden.Und dies, was hier am Strand von Uddahjal geschehen war,war die erste Antwort der Thorwaler.Ich wurde wieder in das Langhaus gebracht und bekam einezornige Thorwalerin zur Aufsicht, die mich am liebsten ver-prügelt hätte, doch ihr Hetmann befahl ihr, mich nicht anzu-rühren und so beschränkte sie sich darauf, mich phantasie-voll und ausdauernd zu beschimpfen.Am folgenden Tag erfuhr ich, daß ich alles aufzeichnen sollte,was geschehen war und noch geschehen sollte, und derHetmann sagte er wolle meine Aufzeichnungen ins Horasreichbringen, damit die Canterer erführen, daß man mit Thorwalernnicht einfach machen könne was man wollte.Die folgenden Tage verbrachten die Thorwaler damit schad-hafte Stellen im Verteidigungswall um ihr Dorf auszubessern,Nahrungsvorräte auf Schiffe zu laden und irgendwohin zu brin-gen (ich vermute, zu den gegenüberliegenden Klippen, dennin den Felswänden sind Dutzende von Höhlen in denen si-cher nicht nur Seemöwen nisten). Auch machten sie sich mitunserer Karavelle ‘Aeslaics Glück’, insbesondere mit denSchiffsgeschützen, vertraut und hielten Wehrübungen ab. Lei-der muß ich sagen, daß die Krieger durchaus furchteinflößendwaren, wenn sie vielleicht auch nicht unbedingt eine Gefahrfür unsere horasische Armee darstellen. Fast alle Einwohnerhatten sich bewaffnet und sich in zwei Gruppen aufgeteilt. Dieeinen, bewaffnet mit Breitschwert, Speer und Rundschild, er-richteten eine Schildmauer, indem sie die Schilde schuppen-gleich überlappen ließen, ihre Waffen ragten aus diesem Wallhervor..

Unter BarbarenAus einem Bericht eines Kaufmannsohnes aus dem Horasreich

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Die andere Gruppe sollte wohl die Horaiser darstellen, die mitvon erbeuteten Degen auf die Schildmauer zurannten. Es saheinfach lächerlich aus, wie die Hünen mit den für sie unge-wohnten, leichten Klingen herumfuchtelten und von den‘Thorwalern’ nacheinander ‘unter Gejohle abgestochen’ wur-den. Irgendjemand rollte schließlich ein Faß Schnaps auf das‘Schlachtfeld’, und laut lachend begaben sich Sieger und 'Ge-fallene' zu einem Saufgelage.Am nächsten Tag rief Brangarr Laefson zu einer weiterenÜbung, die weit ernster ablief. Wieder wurde der Schildwallgebildet, allerdings waren die Krieger diesmal unbewaffnet.Ein Thorwaler ritt auf einer Langmähne gegen diese an. Ichstaunte nicht schlecht, als ich sah, daß der Wall keineswegsbrach - sie gab zwar nach, doch durch die Schuppenformationverteilte sich die Wucht des Aufpralls, so daß die Mauer ander getroffenen Stelle lediglich eingedrückt, aber nicht durch-

'Oh Swafnir! Dreh den Wind oder sende mir einen Schwarmdeiner Kinder, damit ich rechtzeitig nach Thorwal gelange!'Betend stand ich am Bugsteven des Drachen, der durchden Golf von Prem eilte. Meine Hand lag verkrampft amHals des grimmigen Drachenkopfes, den ein wahrer Künst-ler gefertigt hatte. Der Ostwind fuhr mir ins Haar undbrachte es zum wehen. Das Praiosgestirn war schon voreinigen Stunden untergegangen und es mochte schon dieerste Stunde des 13. Praios angebrochen sein. Weiter undweiter pflügte die Gischtwind durch das Meer RichtungThorwal. 'Oh Swafnir, laß mich nicht zu spät kommen'.Der Bote, der am Mittag des 12.Praios in Prem eintraf,sprach nur davon, daß das Ultimatum am 13.Praios endensollte, aber er wußte nicht, ob am Morgen oder am Abend.Und ich wußte, würde ich nicht vermittelnd eingreifen, sowürde es für uns Thorwaler übel ausgehen.„Mutter?“ - „Ja, Rottmar, was ist?“ - „Willst du dich nichtschlafen legen,“ die Stimme meiner Tochter klang besorgt,„du bist schon so lange auf den Beinen.“ - „Wie sollte ichbei der Gefahr, die unserer Heimat droht, schlafen kön-nen,“ entgegnete ich meiner Tochter. „Na, na, na, Algrid!

Aus einem Bericht an Hetmann Tronde und FlottenchefinCalra Töntisdottir:

17. RONdra, 2450 nJLWie wir in unseren zahlreichen Erkundungsfahrten vorder nostrischen Küste feststellen konnten, verfügen dienostrischen Flachwassersegler inzwischen über sechsSchiffe eigner Konstruktion, denen deutlich liebfeldischeEinflüsse anzusehen sind.

Uns gelang es sogar, einigen nostrischen „Seeleuten“während eines Feucht-Verhöres das ungefähre Datumder Stapelläufe zu entlocken, bevor sie lallend unter dieTische sanken.

Name Schiffstyp, StapellaufFurchtbar Hybridentyp Koggovelle, 200 Quader;26 Hal Flaggschiff, Nachfolger der Kogge „Flunder vonSalza“Gnadenlos Hybridentyp Koggovelle, „Furchtbar“-Klasse, 27 HalEfferdskrone Hybridentyp Schivogge, 27 HalWüterich Hybridentyp Karogge, 27 HalZermalmer Hybridentyp Karogge, „Wüterich“-Klas-se, 28 HalUnerbittlich Hybridentyp Karogge, „Wüterich“-Klas-se, 28 Hal

Die requirierte Kogge „Flunder von Salza“ steht inzwischenwieder in ihrer ursprünglichen Verwendung als Handels-schiff. V.R.+K.W.

Die Nostrische Flotte

brochen wurde. Auch einige Muskeplprotze, die sich mit allerWucht gegen den Schildwall warfen, vermochten die Forma-tion nicht zu durchbrechen.Außerdem sah ich die Übung einiger Bogenschützen mit an,die gar nicht mal schlecht waren, aber ihre Kurzbogen sindkaum dazu angetan, schwere Rüstungen zu durchschlagen.Und wie wohl sie sich mühen und auch furchterregend sind,mit ihrem Gebrüll und Gehabe, wirklich gefährlich werden dieThorwalern uns Horasiern wohl nicht werden können, dazuist Kampfverhalten viel zu ungeordnet und undiszipliniert.Hier endet mein erster Bericht, und ich weiß nicht, ob mir ver-gönnt sein wird, daß ihm weitere folgen. Ich bete zu Hesinde,daß sie meinen Gänsekiel nicht splittern läßt, denn sobald ichnicht mehr schreiben kann, aus welchem Grund auch immer,wird mich der Hetmann Branngarr Laefson eigenhändig ausTsas Armen reißen und Boron überantworten. J.A.K.

Übertreibst du nicht ein wenig,” sprach Tore Torbenson,der weitgereiste Skalde und Verlobte meiner Tochter. Ertrat zu mir und Rottmar an den Drachenhals. „Vor denHorasiern sollen wir nicht bange sein. Mit den verlaustenOrks, den geifernden Praiospfaffen und den Sklavenjägernsind wir schon fertig geworden, da werden uns doch dieaffigen Horasier nicht klein kriegen.“„Du unterschätzt die Horasier“, meinte Rottmar zu Tore.„Ich habe lange genug im Lieblichen Feld gelebt, und siesind uns im Schiffsbau, wie auch in der Waffentechnikweit voraus.“ Tore schwieg betroffen. „Ja,“ beteiligte ichmich wieder am Gespräch, „und wenn wir sie nicht besie-gen können, was sollen wir dann machen? Ich glaube,eine zweite Diaspora würde unser Volk nicht überstehen.Wohin sollten wir uns auch wenden?“ „Und du glaubst,Tronde und der liebfeldische Kommandant hören auf dei-nen Ratschlag,“ fragte Tore zweifelnd. „Sie müssen!“ MeinBlick schweifte wieder nach Osten. „Sie müssen, oderSwafnir steh uns bei!“ Gemeinsam wachend verbrachtenwir die Nacht am Bug der Gischtwind.Plötzlich erschien ein Glühen am östlichen Horizont. Ich

Thorwalsche Geschichten

Die Fahrt der Algrid Hjalske

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hoffte schon auf das Aufgehen des Praiosgestirns, als ToresWorte mir das Herz stocken ließen: „Selbst für den Praiosist es zu früh!“ Mit brennenden Augen starrte ich auf dasdüstere Glühen am Horizont. Oh Swafnir, warum?Gunnar Hjalfsson, der Hetmann der Gischtwind, trat ne-ben uns drei und fragte mit stockender Stimme: „Ist... istdas Thorwal?“ Die einzige Antwort war Tores Nicken.Die ohnedies schmächtige Gestalt de8 Spann messendenGunnars schien noch mehr in sich zusammen zu sinken.Doch mit einem wilden Funkeln in den blauen Augen warfer den Kopf zurück und rief, nein, er schrie: „Nein. NEIN!Das ist die Flotte dieser Segelfurzer. Unsere Jungs undMädels geben ihnen Saures. Vorwärts Leute, legt euch indie Riemen.“Ich hielt Gunnar am Oberarm fest, als er zum Heck eilenwollte, und sagte ernst: „Es ist Thorwal, das brennt! Siehes ein. Wir können unseren Leuten nicht mehr helfen. Setzlieber Kurs Nordost, denn wir müssen den Liebfeldern aus-weichen, sonst sind wir verloren.“ „Ich werde doch nichtkneifen!“ schrie er mich an. „Und auf eine Verräterin wiedich höre ich nicht. Du hast doch Geschäfte mit diesenAffenärschen gemacht.“ Er wollte sich abwenden, dochmeine linke Hand, die immer noch auf seinem Oberarmlag, riß ihn wieder zu mir herum und meine flache Rechteklatsche in sein Gesicht. Die kräftige Backpfeife überrasch-te Gunnar so sehr, daß er auf das Deck klatschte und dortauf seinen dummen Arsch sitzen blieb.„Nenn mich noch einmal eine Verräterin,“ knurrte ich, „unddu kannst deine Zähne mit gebrochenen Händen von denPlanken aufsammeln, auf denen du gerade sitzt. Und jetztsetze endlich Kurs auf Nordost, oder ich nehme deineNußschale mit meinem Töchterchen und Tore zusammenauseinander.“Gunnar erhob sich, nickte, und ging zum Steuerruder. SeineOttajasko, die bei meinem Angriff auf ihren Hetmann vonihren Ruderbänken gesprungen war, starrte uns noch einpaar Augenblicke feindselig an, doch dann riefen sie dieBefehle ihres Hetmannes an die Ruder, und die Mannschaftfolgte. Während der Drache auf den neuen Kurs ein-schwenkte, starrten Rottmar, Tore, ich und alle anderen,die nicht rudern mußten, auf das rote Glühen, das vonThorwal herüber schimmerte. Jetzt erschien es mir nochmehr wie eine Dämmerung. Doch nicht wie eine hoff-nungsvolle Morgendämmerung, sondern wie die Abend-dämmerung zur finstersten Nacht unseres Volkes.Wir waren erstaunt, als wir im erstem Licht des 13.Praiosdie Flotte der Horasier am Horizont ausgemacht hatten.Sie hatte Kurs West genommen und wir fragten uns, obihr nächstes Ziel wohl Prem sei. Aber warum schlugen siedann nicht den Kurs entlang der Küste ein, um eventuellgefährliche Häfen außer Gefecht zu setzen, wie es die be-ste Taktik wäre? Verstehe einer, was Hesinde diesenHorasiern eingibt.Wir segelten nach dieser Sichtung vorsichtig an der Küsteentlang, bis wir sicher waren, daß in und um Thorwalkein Liebfelder mehr anwesend war.Gegen Mittag erreichten wir Thorwal, oder besser gesagt,das, was davon übrig war. Es war furchtbar. Nur wenigeGebäude auf der Seeseite der Stadt hatten den Angriff über-

standen. Ich bemerkte kaum, wie mir die Tränen die Wan-gen herabliefen. Und nicht nur mir: Spätestens als wir dieRuinen des Swafnirtempels erblickten, brachen selbst diehärtesten Frauen und Männer in Tränen aus.Als wir im zerstörten Thorwaler Hafen anlegten, nahm ichGunnar Hjalfsson beiseite. Es stank furchtbar nach Rauch,Hylailer Öl und verbranntem Fleisch. „Hier, nimm diesenBeutel,“ ich drückte ihm eine meiner Geldkatzen in die Hand,„fahre meine Tochter, Tore und so viele Flüchtlinge, wiedein stolzer Drache fassen kann, nach Prem.“ Gunnarstutzte, warf einen Blick in den Beutel und meinte: „Das istviel zuviel.“ Ich antwortete: „Dann mach die Fahrt nochmal und hole noch ein paar. Verteil den Rest unter denen,die alles verloren haben. Ich muß weiter, wahrscheinlichwird mich meine Reise nach Vinsalt führen.“Gunnar steckte die Geldkatze ein und streckte mir die Handhin. Seine Augen waren frei von Wut auf mich, aber vollerTrauer. „Dann gute Reise, Algrid Hjalske,“ wünschte ermir, als wir uns die Hand gaben. „Du hattest recht. Wirwären verloren gewesen gegen die Lackaffen. Danke!“Seine Stimme war rauh, aber ehrlich. Ich klopfte ihm aufdie Schulter und verließ mit einem letzten Kopfnicken dieGischtwind. Auf dem Kai standen Tore und Rottmar eng-umschlungen, als wäre jeweils der andere der Rettungs-anker im schlimmsten Rondrikan. Ihre Gesichter waren,wie auch meines, von Tränen und Asche verschmiert. Ichtrat zu den beiden und umarmte sie gleichzeitig. „Oh Mut-ter, was sollen wir tun,“ fragte Rottmar verzweifelt. „Kehrtnach Prem zurück und schickt Hilfe hierher. Als Ober-haupt der Sippe Hjalske befehle ich, daß 20 Fass Rotbrandnach Thorwal gebracht werden sollen. Schickt außerdemeinige unserer Zimmerleute, damit sie beim Wiederaufbauhelfen. Tore, am bestem führst du den Zug nach Thorwalund du, Rottmar, leitest das Geschäft. Was Olgerda getanhat ist vielleicht unentschuldbar, aber nichts auf dem Deren-rund kann diesen Angriff rechtfertigen. Ich weiß nicht,wie lange ich fort sein werde, daher ordne ich noch an,daß bis auf weiteres kein Rotbrand mehr an die Horasiergeliefert werden darf. Vielleicht kann mir dies als Druck-mittel auf meine Geschäftspartner hilfreich sein, vielleichtauch nicht, doch wir können nich einfach weiter mit die-sen Unmenschen handeln, als wäre nichts geschehen.“„Und du? Was willst du machen, Algrid,“ wollte Tore wis-sen. „Als Erstes werde ich Tronde aufsuchen und ihmklar machen, daß er keinen besseren Gesandten nach Vinsaltschicken kann als mich. Keiner sonst in Thorwal hattrefflichere im Lieblichen Feld.“ „Und dann?“ fragteRottmar weiter. „Dann werde ich Fiaga ya Terdilion undTorvon Sandfort aufsuchen, und sie bitten, mir eine Audi-enz bei diesem intriganten Staats-Minister oder dieser ver-kalkten Amöbe-Horas selbst zu verschaffen.“ „Sei vor-sichtig, Mutter!“ „Bin ich, Tochter,“ versprach ich Rottmarund drückte sie und Tore an mich. Danach ließ ich diebeiden los und wandte mich in Richtung der Ottaskin derHetleute, um den Hetmann zu suchen. „Swafnir mit dir,“rief Tore mir noch nach. Ich drehte mich nicht noch ein-mal um, sonder hob nur noch einmal eine Hand zum Ab-schied. 'Mit uns allen', dachte ich. 'Oh Swafnir, steh unsbei in diesen schweren Zeiten! ' F.M.

Thorwalsche Geschichten

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Thorwal S tandard Nr. 13, Seite 28

ZeitleisZeitleisZeitleisZeitleisZeitleistttte zu den E re zu den E re zu den E re zu den E reignissen in Thoreignissen in Thoreignissen in Thoreignissen in Thorwwwwalalalalte zu den E reignissen in Thorwal

PPPPP e re re re re r a ine 2 9 H a la ine 2 9 H a la ine 2 9 H a la ine 2 9 H a la ine 2 9 H a l 5 . I ng5 . I ng5 . I ng5 . I ng5 . I ng e re re re re r i m mi m mi m mi m mi m m 1111177777 . – 2 5 . I ng .. – 2 5 . I ng .. – 2 5 . I ng .. – 2 5 . I ng .. – 2 5 . I ng . 11111 0 . R0 . R0 . R0 . R0 . R ah j aah j aah j aah j aah j aNach dem Frühlingshjalding brechenzwei Ottas der Lassirer Drachen, einDrache der Firnglanz-Otta ausManrek sowie ein Schiff mit Krie-gern der Trunkenbold-Otta ausElderbog bei Svafdun und derImmanmannschaft aus Enqui zu ei-ner “Einkaufsfahrt” in den Südenauf. Der selbst ernannten “Jarlin vonGandar”, Olgerda Olvarnasdottir,Enkelin eines friedlosen Mörders,gelingt es unerkannt, sich mit ihremSchiff “Schlangentod” dem Schiffs-verband anzuschließen.

Nach Überfällen auf nostrische Schiffeund der Kaperung einer zyklopäischen Pi-raten-Thalukke erreichen die thorwal-schen Schiffe das zu diesem Zeitpunkt nurunzureichend bewehrte Drôl, das nachkurzen, heftigen Kämpfen und der Gei-selnahme der Magistratin und einiger Se-natoren durch Olgerda geplündert wird.Während die restlichen Hetleute und Ka-pitäne wieder Kurs Firun setzen, segeltOlgerda alleine gen Mengbilla, da sie vonder nur wenige Tage bevorstehenden An-kunft der alanfanischen Seidenkarawaneerfahren hat.

Die “Schlangentod” trifft imaskanischen Meer auf denGandarer Kapitän OrgenTevilsson, der sich mit sei-ner Otta “Galeerenfresser”und einem weiteren Schiffebenfalls auf Kaperfahrt be-findet. Gemeinsam erbeu-ten sie Teile der Seiden-karawane, die von

Mengbilla weiterv e r s c h i f f t

wurde.

Nachdem sie, berauscht vonihren bisherigen Erfolgen, amTag zuvor im Zyklopen-archipel die horasischeSchivone “Unbeirrt” erfolg-los angegriffen haben, über-fallen Olgerda und Orgen dieGaleere “Seestute” der Rah-jakirche. Sie stehlen denKelch der Rahja und entfüh-ren unwissentlich den horasi-schen Prinzen Timor, dersich in Verkleidung an Bordbefand.

1111111111 . P r. P r. P r. P r. P r a i o #a i o #a i o #a i o #a i o #M i t tM i t tM i t tM i t tM i t t e – E nde Re – E nde Re – E nde Re – E nde Re – E nde R ah j aah j aah j aah j aah j a 11111 . P r. P r. P r. P r. P r a i o a 3 0a i o a 3 0a i o a 3 0a i o a 3 0a i o a 3 0H a lH a lH a lH a lH a lAufgrund des öffentlichen Drucks stellt Staatsadmiral Gilmon

Quent eine Strafexpeditionsflotte in Grangor zusammen, be-stehend aus den Schivonen “König Tolman”, “Grangor”,“Methumis”, den Karracken “Fürchtenichts”, “Bleibtreu” undden Karavellen “Terubis”, “Sewamund”, “Shumir” und“Despiona”. Admiral Rubec von Chetoba übernimmt das Kom-mando über das Flaggschiff “König Tolman”. Nach kurzen Ver-handlungen mit Nostria wird deren Hauptstadt sowie Salzaals Nachschubhafen bestimmt.Unterdessen gelingt es einigen Abenteurern im Auftrag der neu-en belhankanischen Gräfin Fiaga ya Terdillion, Olgerda nachGandar zu folgen und Prinz Timor und den heiligen Kelch denFängen der Räuber zu entwinden und ins Horasreich zurück-zubringen.

Die Flotte verläßtGrangor, nicht ahnend,daß Timor und das Hei-ligtum bereits in Sicher-heit sind, und nimmtKurs auf Salza, wo sieneun Tage später ein-läuft und ihre Vorräteauffrischt.

Auf der Höhe von Kendrar versenkt die”Despiona” quasi im Vorbeifahren die drei Ottasvon Hetmann Eldgrimm dem Langen. Eldgrimmund die meisten seiner Leute können sich unver-letzt retten, doch müssen sie erschöpft und waf-fenlos mit ansehen, wie eine nostrische Streit-macht das praktisch wehrlose Kendrar erobert.Die vertriebenen Thorwaler ziehen sich darauf-hin mit Unterstützung der nahegelegenen Wogen-brecher-Otta und einigen Angehörigen der inThorwal beheimateten Sturmkinder-Ottajaskoauf die Ottaskin der Wogenbrecher zurück.

11111 2 . P r2 . P r2 . P r2 . P r2 . P r a i o#a i o#a i o#a i o#a i o# 111113 . P r3 . P r3 . P r3 . P r3 . P r a i o#a i o#a i o#a i o#a i o# 111114 . P r4 . P r4 . P r4 . P r4 . P r a io#a io#a io#a io#a io#Die horasische Flotte er-reicht die Stadt Thorwal.Admiral von Chetobastellt sein Ultimatum.Die Horasier kreuzenmit ihren Schiffen vorder Mündung des Bodirsund sperren den Zugangfür jedes thorwalscheSchiff. Im Laufe des Ta-ges verlassen die erstenAusländer auf ihrenSchiffen die Stadt, umsich in Sicherheit zubringen.Die nostrischen Streit-kräfte beginnen mit der”Rückeroberung” derIngvaller Marschen. Ein-zelne Gehöfte werden”dethorwalisiert”, diebisherigen Bewohnerflüchten über die Gren-ze.

Nachdem in den frühen Morgenstunden Hetmann Trondes Ver-such, die horasische Blockade mit Brandflößen zu durchbrechen,gescheitert ist, beginnen die Horasier mit dem Bombardement derStadt. Dabei sind die Angreifer in der Wahl ihrer Ziele nicht wähle-risch: Neben strategischen Zielen wie dem Hafen, treffen die Feu-erkugeln auch Wohnhäuser, den Großen Markt und sogar Tempel-anlagen. Der Swafnirtempel wird schwer getroffen und brennt nie-der.In der infernalischen Feuersbrunst, verursacht durch Hylailer Feu-er, kommen über 600 Menschen, darunter viele Alte, Schwacheund Kinder, ums Leben. Aberhunderte weiterer Menschen, aberauch Zwerge und Orks, werden zum Teil schwer verwundet.Nach der Bombardierung setzen die Horasier Segel und verlassenunbehelligt die an vielen Stellen lichterloh brennende Stadt Rich-tung Westen. Die hoch aufragende Qualmwolke ist über den ge-samten Golf von Prem zu sehen. Zusammen mit den ab dem frü-hen Nachmittag eintreffenden Schiffsbesatzungen aus den nahege-legenen Küsten- und Inseldörfern kann man das Feuer in den spä-ten Abendstunden endlich unter Kontrolle bringen.Nach der Kunde vom Fall Kendrars werden in etlichen Dörfernsüdlich von Thorwal Auffanglager für Flüchtlinge errichtet und dieBefestigungsanlagen verstärkt. Die Trunkenbold-Otta gemeinsammit 20 Kriegern aus Svafdûn auf, mit dem Vorhaben, Eldgrimm beider Rückeroberung Kendrars zu unterstützen.

Die horasische Flottille erreicht denHafen von Prem, versenkt alle dortliegenden Schiffe und verschwindetdanach auf die offene See.In den nächsten Tagen kümmertman sich um die Verletzten, bessertdie Schäden am Hafen notdürftigaus und sendet sowie Boten mitHilfsgesuchen in die umliegendenDörfer und nach Thorwal. Die er-sten Bewaffneten treffen wenigeTage später ein.Die nostrischen Landstreitkräfte er-reichen Skardan am Oberlauf desAngra und nehmen es ohne nen-nenswerten Widerstand. DieLösch- und Bergungsarbeiten inThorwal ziehen sich weiter hin.Man findet weitere grausig ver-brannte Leichen unter den Trüm-mern.

Die Zahl der Toten wird auf über1000 geschätzt.

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111115 . P r5 . P r5 . P r5 . P r5 . P r a i o#a i o#a i o#a i o#a i o# 111116 . P r6 . P r6 . P r6 . P r6 . P r a i oa i oa i oa i oa i o# 2 3 . P r a i o#2 3 . P r a i o#2 3 . P r a i o#2 3 . P r a i o#2 3 . P r a i o# 2 9 . P r a i o#2 9 . P r a i o#2 9 . P r a i o#2 9 . P r a i o#2 9 . P r a i o#Krieger aus Svafdûnund von der Trunken-bold-Otta erreichenin den frühen Mor-genstunden Kendrar.Sie greifen abends dasNordtor an, das sieauch in Brand steckenkönnen. Dann abermüssen sie der nostri-schen Übermachtweichen, suchen inder näheren Umge-bung Deckung undversorgen ihre Ver-wundeten.

In den frühen Morgenstunden erreichen drei Schiffeder Sturmkinder und Hjalländer die Wogenbrecher-Ottaskin. Ohne Verzug bricht man gen Kendrar auf.Die drei Schiffe landen mit rund 250 schwerbewaff-neten und aufgebrachten Männern und Frauen unterHetmann Eldgrimm am Strand von Kendrar und stür-men das westliche Hafentor, während unabhängig da-von die Krieger der Trunkenbold-Otta das Nordtorangreifen. Nachdem das westliche Tor überwundenist, dringen die Krieger im Sturmangriff in Kendrarein und öffnen ihren Kampfgefährten das Nordtor.Die nostrischen Streitkräfte haben die Stadt fluchtar-tig verlassen. Am nächsten Tag machen sich dieThorwaler an die Rückeroberung der umliegendenIngvaller Marschen. Diese gilt am 22. PRA als er-folgreich beendet.

Hetmann Beorn Laskes-son von der PremerSturmspeer-Otta be-schließt, die Ottas vonder Premer Halbinsel füreinen Schlag gegen dieHorasier zu sammeln undschickt diesbezüglich Bo-ten aus

Da durch die überraschen-de Bombardierung Thor-wals und Prems fast 80Schiffe versenkt wurden,fehlt es überall an Schiffs-raum. Man versucht trotz-dem so etwas wie einenPatrouillendienst im Golfvon Prem einzurichten, daman nicht weiß, wohin sichdie horasische Flottille ge-wandt hat und man neuerli-che Angriffe fürchtet.

11111 . R. R. R. R. R ond rond rond rond rond r aaaaa 2 . R2 . R2 . R2 . R2 . R ondrondrondrondrondr aaaaa3 0 . P r a i o#3 0 . P r a i o#3 0 . P r a i o#3 0 . P r a i o#3 0 . P r a i o#Die Strafexpeditionsflottewird zwei Wochen nachdem Angriff auf denPremer Hafen westlichder südlichen Olport-steine gesichtet, woraufdie dort ansässigen Otta-jaskos aufgrund der mitt-lerweile aus Thorwal ein-getroffenen Nachrichtenihre Ottaskins stärker be-festigen.

Den Beginn des Rondra-monds als gutes Omennutzend, fällt unter demOberkommando derFürstedlen Rondriane vonSappenstiel ein neu for-miertes nostrisches Heermit Kavallerieunterstü-tzung in die Ingvaller Mar-schen ein.Die horasische Flotte er-reicht abends Gandar.

Um die Thorwaler aus Kendrar in eine offene Feldschlacht zu locken, zündendie Nostrier ein paar Bauernhöfe in der Umgebung an. Die Thorwaler, allenvoran Eldgrimm, sind über die Brandangriffe hocherzürnt und stürmen aus derStadt, wo sie von dem zahlenmäßig überlegenen nostrischen Heer gestellt wer-den. Ein Teil der Nostrier unter Führung des Prinzen Kasparbald dringt in diepraktisch unbewehrte Stadt ein. Die List erkennend, ziehen sich die Thorwalerauf die Wogenbrecher-Ottaskin zurück und überlassen den Nostriern erneutdie Stadt. Am nächsten Tag beginnen die nostrischen Streitkräfte mit der ”Rück-eroberung” der Ingvaller Marschen.Die Horasier landen auf Gandar und beginnen mit der Bombardierung und Be-lagerung von Goldshjolmr. Zwei Tage später existieren von derPiratensied- lung nur noch rauchende Trümmer.

8 . R8 . R8 . R8 . R8 . R ond rond rond rond raaaaond ra111111111 . R. R. R. Rond rond rond rond r aaaa 11113 . / 13 . / 13 . / 13 . / 14 . R4 . R4 . R4 . Rond rond rond rond r aaaa5 . R5 . R5 . R5 . R ond rond rond rond raaaa 8 . R8 . R8 . R8 . R ond rond rond rond raaaa 1 . R ond r a 13 . / 14 . R ond r a5 . R ond ra 8 . R ond raAdmiral vonChetoba nimmt for-mell den Hafen vonGoldshjolmr in Be-sitz und benenntihn um in “Neu-Goldenhelm”. Manfindet eine verkohl-te Leiche, auf die dieBeschreibung vonOlgerda Olvarnas-dottir paßt, dienachAussage von thor-walschen Gefange-nen vor drei Tagendas letzte Mal le-bend gesehen wur-de.

Nachrichten vom Kampf umGandar und die Besetzung durch dieHorasier erreichen die südlichenOlportsteine. Hetmann FrenjarTorstorson von den Lassirer Dra-chen entsendet eine Nachricht an dieumliegenden Ottajaskos sowie nachPrem, in der er dazu aufruft, dieHorasier zu vertreiben. Die Schiffesollensich in der Ottaskin derLassirer sammeln.Das Flaggschiff und die I.Flottilleder horasischen Flotte, bestehendaus der “Grangor”, der “Fürchte-nichts”, der “Terubis” und der“Despiona”, brechen auf, um

Piratennester aufden Inseln nördlich

von Gandar aus-zuheben.

Die gesamten Ingvaller Marschensüdlich der Linie Kendrar-Skardan-Ingvalla sind wieder in nostrischerHand. Die Oberbefehlshaber dernostrischen Streitkräfte, Prinz An-darion und Fürstedle von Sap-penstiel einigen sich darauf, das er-oberte Gebiet zu halten und keineweiteren Vorstöße gen Norden zuunternehmen. Nach Verhandlungenmit Hetmann Letham Lethamsonvon Rovamund kommt es zumAustausch von Kriegsgefangenen.In Prem treffen auf den AufrufvonHetman Laskesson jeweils zweiBoote aus Aryn und Runin sowiejeweils eine Otta aus Haitbutharund Tjalfsport ein, was mit einemgroßen Fest in der großenHalle derSturmspeer-Otta gefeiert wird.

Den Zwist zweier Piratennester aus-nutzend, erobern die “Tolman” unddie I.Flottille nach drei Tagen am 13.RON die Insel Sorkten.Der Aufruf aus Lassir erreicht Prem.Der dort zusammengezogene Flotten-verband beschließt, sich mit denLassirer Schiffen zu vereinen. ZweiTage später verlassen die Ottas Prem.

Am 14. RON kreuzt eine Flotte ausfünf Ottas von der Insel Aso und ver-sucht, die geringere Flottenpräsenzvor Gjoldshjolmr auszunutzen undden Ort zurückzuerobern. Die Pira-ten unterliegen in der Seeschlacht im

Gandarfjord der II.Flottille.

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111116 . - 16 . - 16 . - 16 . - 16 . - 19 . R9 . R9 . R9 . R9 . R ond rond rond rond rond r aaaaa 2222211111 . / 2 2 . R. / 2 2 . R. / 2 2 . R. / 2 2 . R. / 2 2 . R ond rond rond rond rond r aaaaa E nde RE nde RE nde RE nde RE nde R ononononon 11111 . E f. E f. E f. E f. E f fffff e re re re re r dddddAuf Lassir treffen im Laufe der Tagezwei Schiffe der Blutrochen-Otta ausAuril und jeweils ein Drache derNordsturm-Otta, der Eisvogel-Otta,der Nebeldrachen-Otta aus Enskar so-wie des Dorfes Santrax ein, woraufman gemeinsam mit den am 14.RONangekommenen Mitgliedern der Firn-glanz-Otta euphorisch die bevorste-hende Schlacht feiert.Die I.Flottille er-reicht Goldenhelm. Admiral vonChetoba erfährt dort von einem wei-teren “Piratenjarltum” auf Aso undSerreka.

Die Premer Flotte trifft auf Las-sir ein. Es folgen tagelange Berat-schlagungen über das weiter Vor-gehen. Späher werden ausge-sandt.Die I.Flottille kreuzt am 22.RON zusammen mit der “Bleib-treu” vor Aso. Zwei Tage späterbefinden sich die beiden Inselnsüdlich von Gandar in hora-sischer Hand; nach zwei weite-ren Tagen fällt Narken am26.RON ohne Kampf an die Er-oberer.

Thorwalsche Kriegeraus Rybon,Naskheim, Ardahn,Svafdûn und demJarltum Thoss errei-chen das süd-thorwalsche Gebiet,um gemeinsam mitder Trunkenbold-Otta die in der Näheder vorläufigenGrenze liegendenOrtschaften zu ver-stärken.

Admiral von Chetoba verkündet offi-ziell den Zusammenschluß der InselnGandar, Aso, Serreka, Narken, Sorkten,Dirad, Adrak, Karkis, Inirak und demunbewohnten Sigorast zur neuenHoraskaiserlichen Besitzung “Firuns-meer”.Damit haben die Liebfelder auch imNordmeer eine Kolonie errobert.Vier Tage später bricht die I.Flottille un-ter Führung der “König Tolman” nachGrangor auf. Die II.Flottille verbleibtbis auf weiteres zum Schutze der neu-en Besitztümer.

Das Hjalding von Muryt beschließt am 13. EFF eineStrafaktion gegen die Horasier. Hetmann Torben Swaf-nildson verweigert seine Zustimmung und mahnt zurVorsicht.Die Lage in der Stadt wird gespannt.

Während ihrer Beratung über einen möglichen Angriffauf Gandar erreicht die am 16. EFF auf Lassir versam-melten Hetleute und Kapitäne die Nachricht vom Auf-tauchen der I.Flottille auf Höhe der Insel. Erfüllt vonRachegedanken beschließt man nach einer kurzen Ab-stimmung einstimmig, die horasischen Schiffe anzugrei-fen. In der darauffolgenden Schlacht vor Lassir gelingtes der Blutrochen- und der Nebeldrachen-Otta zwar,die Karavelle „Despiona“ mittels Magieeinsatz zu en-tern, jedoch endet das Gefecht mit einer Niederlage derthorwalschen Flotte: Ein Drittel der Schiffe wird ver-senkt, der Rest kann mit teilweise schwersten Schädendem horasischen Geschützfeuer knapp entkommen.

Nach einem heftigen Streitauf dem Hjalding vonMuryt setzt Swafnildsondurch, größere Aktionender Muryter auf die Zeitnach dem Herbsthjaldingzu verschieben. Er will sichzunächst über die gesamt-thorwalsche Lage infor-mieren, um keine unnöti-gen Risiken einzugehen.Am 24.EFF wird der Het-mann nach dem Hjaldingvon einem unbekanntenAttentäter überfallen undlebensgefährlich verletzt.

Die I.Flottille erreicht am Tag der Heimkehrden Hafen von Grangor und löst mit ihrem Be-richt im ganzen Horasreich Jubel und Freudeaus.Die Aufräumarbeiten in Thorwal und Premwerden noch Wochen dauern. In Kendrar ha-ben sich die Nostrianer, auf den Gandarer In-seln die Horasier auf einen längeren Aufent-halt eingerichtet. Die die Thorwaler haben ins-gesamt ein Drittel ihrer Drachenschiffe verlo-ren. Das Herbsthjalding wird um einen Monatverschoben, Hetmann Tronde ruft zum Kriegs-rat in die zerstörte Stadt.

111110 . E f0 . E f0 . E f0 . E f ffff e re re re rdddd0 . E f f e r d10. -13. E fferd10. -13. E fferd10. -13. E fferd10. -13. E fferd10. -13. E fferd 1. Travia1. Travia1. Travia1. Travia1. Travia2 3 . E f2 3 . E f2 3 . E f2 3 . E f ffff e re re re rdddd2 3 . E f f e r d

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11111. D ie B ese. D ie B ese. D ie B ese. D ie B esetzung Ktzung Ktzung Ktzung Kendrendrendrendrar#ar#ar#ar#. D ie B esetzung Kendrar#

2. Der Kampf um die O lportsteine2. Der Kampf um die O lportsteine2. Der Kampf um die O lportsteine2. Der Kampf um die O lportsteine2. Der Kampf um die O lportsteine

Der HorDer HorDer HorDer HorDer Hora#isca#isca#isca#ische Fhe Fhe Fhe F eldzug - Teldzug - Teldzug - Teldzug - Takt iscakt iscakt iscakt ische Khe Khe Khe Karararar ttttenenenena#ische F eldzug - Takt ische K ar ten

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G eG eG eG eG etrtrtrtreeeeyyyylicliclicliche Ahe Ahe Ahe Abbildungbbildungbbildungbbildungder der der der O lporO lporO lporO lport-St-St-St-S tttteeeeyneyneyneyne

wie sie da wwie sie da wwie sie da wwie sie da wararararen imen imen imen imJ ahrJ ahrJ ahrJ ahre 1e 1e 1e 11 nac1 nac1 nac1 nach der Wh der Wh der Wh der Wahlahlahlahl

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Kar te der Au#wirkungen der B randkatastropheam 14 . P raio# 30 H al

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Dieses Szenario spielt vor dem Hintergrund der ersten Eroberung Kendrarsdurch die Nostrianer und der vorläufigen Rückeroberung der Thorwaler.Hier ist nur eine Beschreibung des Handlungsverlaufes, der Orte sowieder Dramatis Personae gegeben, so daß der Spielleiter leicht Modifika-tionen und eigene Ideen einbringen kann und sollte, um das Szenario inder Spielrunde seines Vertrauens umzusetzen.

Während der Namenlosen Tage treffen die Helden aufden Thorwaler Friedtjof Bryddason. Dabei spielt der ge-naue Ort der Begegnung eine untergeordnete Rolle. Siekann in einem Dorf stattfinden, das die Helden zum Schutzvor dämonischen Umtrieben aufgesucht haben, oder infreier Natur. Richte es so ein, daß die Charaktere Friedtjofaus einer bedrohlichen Situation retten. Das kann entwe-der eine aus den verfluchten Tagen resultierende Gefahrsein oder Dorfbewohner, die Friedtjof aus einem abergläu-bischen Grund verjagen wollen. Aus Dankbarkeit lädtBryddason seine Helfer auf die Ottaskin seines Sohnesein, die Wogenbrecher-Otta wenige Meilen westlich vonKendrar.Friedtjof Bryddason erzählt über sich, daß er im Jahre 2 v.Hal mit seinem Freund, dem Zwerg Thorgrim, Sohn desTuagel auf Abenteuerreise ging, welche die beiden unteranderem in den Kosch führte. Dort hörten sie von einemwunderwirkenden Feenwasser, worauf sie beschlossen, denEingang zum Feenreich zu suchen und sich etwas von je-nem Wasser zu besorgen. Doch leider verwandelte derWächter der Quelle, ein Einhorn, sie in Frösche. Erst ca.30 Jahre später durch das Eingreifen anderer Abenteurer,die sich ebenfalls auf der Suche nach dem Wunderwassergemacht hatten, wurden beide wieder in ihre ursprüngli-che Gestalt zurück verwandelt (siehe auch „Über denGreifenpass“). Danach verbrachte Friedtjof ein Jahr langbei der Sippe seines Freundes Thorgrim, wo er schließlicherfuhr, daß der Skalde Simon Asleifsson aus seiner dama-ligen Ottajasko zusammen mit Friedtjofs Sohn Thorgrimmnahe Vaermhag die Wogenbrecher-Otta gegründet hat, unddaß Hetmann Simon vor einigen Monden bei einem Brandauf der Ottaskin ums Leben gekommen ist. Nun will erdorthin reisen, um seinen Sohn wieder zu sehen. Er bittet,ja bedrängt die Helden inständig, ihn auf seiner Fahrt zubegleiten. Friedtjof zählt an die 60 Sommer, doch dankseiner Zeit als Frosch sieht er aus wie 30.

Als die Helden gemeinsam mit Friedtjof am 10.PRA dieOttaskin erreichen, ist man dort immer noch bemüht, dieFeuerschäden auszubessern und die Langhäuser neu auf-

zubauen. Eine gewaltige Feuersbrunst hat vor knapp sie-ben Monden große Teile der sich innerhalb der Befesti-gung befindlichen Jolskrimi binnen weniger Stunden voll-ständig zu Asche verwandelt. (s. a. Thorwal Standard 10)Die Angehörigen der Otta berichten, daß ca. 40 Men-schen, bei der Katastrophe ihr Leben lassen mußten. DasFeuer entstand bei den Winterliegeplätzen der Ottas, wäh-rend die notwendigen Vorbereitungen für den ersten Schneegetroffen wurden. Auch Hetmann Simon starb bei demVersuch, sein Schiff vor dem Verbrennen zu retten.Unterstützt werden die Wogenbrecher und ihr neuerHetmann, Friedtjof Thorbranntson, dabei von ca. 25Sturmkinder-Handwerkern aus Thorwal, unter Führungihres Hetmanns Cern Ragnarsson. Ihnen ist das Schicksalder Wogenbrecher-Otta wohl vertraut, denn vor einigenGenerationen wurde die Ottaskin der Sturmkinder in Premebenfalls durch ein Feuer völlig zerstört.Friedtjof Bryddason schlägt nicht gerade ungeteilteWiedersehensfreude entgegen, als er sich zu erkennen gibt.Die, die ihn noch von damals kennen, begegnen ihm zumgrößten Teil mit Mißtrauen, zu unheimlich ist es ihnen,einen unter sich zu wissen, der bei den Feen gehaust hat,der so jung aussieht, wie damals, als er die Otta verließ,keine Spur des Alters aufzeigt.Auch sein Sohn Thorgrimm will nichts von dem wunder-sam zurückgekehrten Vater wissen. Er schneidet und mei-det ihn, sobald er ihn sieht, da er seine Frau und ihre knappzweijährige Tochter bei der Feuersbrunst, sein rechtes Beinbei einem Kampf gegen Schergen des Heptarchiats Oronund seine besten Freunde im Weidener Bürgerkrieg verlo-ren hat, weshalb er befürchtet, seinen Vater ebenso zu ver-lieren, wenn er wieder zu ihm findet.Die Helden werden freundlich aufgenommen und könnenim Kreise der Ottajasko das Willkommensfest für Friedtjoffeiern, das dann, nach Thorwaler Manier, allen Vorbehal-ten zum Trotze ganz lustig ausfällt.

Am Vormittag des 11.PRA wird von der Wogenbrecher-Ottaskin der horasische Flottenverband gesichtet. Manberichtet daß sich angeblich drei Drachenschiffe im Kampfmit einer Karavelle befinden. Hetmann Friedtjof über-nimmt das Kommando der “Westwind” und will gemein-sam mit Hetmann Cern auf der “Walwut” in Kendrar malnach dem Rechten sehen. Bryddason und die Helden sindan Bord willkommen.Vor Kendrar trifft man auf einen Schiffbrüchigen desGefechts. Von ihm erfährt man, daß die Horasier dieDrachenschiffe Hetmann Eldgrimms vor Kendrar versenkt

D ie R ückkehrEin DSA-Szenario im südlichen Thorwal von Paddy Fritz

Ein Mensch zu sein...

Die Wogenbrecher-Ottaskin

Der Fall von Kendrar

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haben und daß die Nostrianer die Gunst der Stunde nutz-ten, um Kendrar zu besetzen (s. a. vorstehende Artikel).Den verbliebenen Thorwalern wurde die Wahl gelassen,sich entweder den neuen Herren Kendrars unterzuordnenoder zu gehen, worauf die meisten Thorwaler fluchendund brüllend, letztendlich jedoch zähneknirschend dieStadt verließen. Eldgrimm und seine restlichen Getreuensind derweil an einer anderen Stelle gestrandet, mit knap-per Müh und Not konnten sich die Erschöpften und Ver-wundeten an den Strand nahe Kendrar retten. Nun stek-ken die Wackeren in der Bredouille, waffenlos und ange-schlagen wie sie sind, haben sie den nostrianischen Pa-trouillen, die das Umland durchkämmen, kaum etwas ent-gegen zu setzen. Würden aber die Nostrianer Eldgrimmgefangen nehmen, wäre dies die Krone ihres Triumphesüber die verhaßten Thorwaler.Friedtjof und Cern gehen kurz vor Kendrar an Land, wo-bei sie einige Wachen bei den Schiffen zurücklassen. Ge-meinsam mit den Helden sollte es ihnen ein Einfachessein, Hetmann Eldgrimm vor der Demütigung durch dieNostrianer zu bewahren. Auch Bryddason bietet seine Hilfetatkräftig an, doch während der Evakuierung geht ihm soeiniges schief, was die anderen leicht in Gefahr hätte brin-gen können. Für die abergläubischen Thorwaler ist diesesein sicheres Zeichen, daß Friedtjof nach seinem Aufent-halt in der Feenwelt das Pech auf dem Fuße folgt undeinige murren über den Unglücksbringer, dem sie an ih-rem Feuer Gastung geben.Die Kendrarer werden zur Wogenbrecher-Ottaskin ge-bracht (40 Flüchtlinge auf der “Westwind” und ca. 30Flüchtlinge auf der “Walwut”). Dort angekommen, wer-den sofort Maßnahmen ergriffen, die Ottaskin zu befesti-gen, um eine erste Verteidigungsstellung aufzubauen. Bo-ten werden ausgeschickt, die umliegenden Ortschaften zualarmieren. Während alle wehrfähigen Personen vor Ortverbleiben, werden die anderen in das sichere Hinterlandgeschickt. Hetmann Eldgrimm ist schwer angeschlagen,die zweifache Niederlage nagt zudem an seinem Stolz.Die horasische Flottille segelt unterdessen weiter genThorwal-Stadt.Die Helden werden von Hetmann Thorbranntson gebe-ten, bei der Verteidigung zu helfen.

Die Helden können am nächsten Tag Aufklärungs-missionen gen Kendrar und ins Binnenland unternehmen.Sollten sie das nicht aus eigenem Antrieb anbieten, bittetHetmann Thorbranntson sie um diesen Dienst. Bryddasonist Feuer und Flamme, sich anzuschließen, da er seinenRuf als Unglücksbringer loswerden will. Auf den Erkun-dungen wird er sich durchaus als nützlich und geschickterweisen; in der Ottaskin geschehen jedoch in seinem

Umfeld merkwürdigerweise immer wieder kleinere Miß-geschicke, wo immer Bryddason auftaucht.Während sich ein Teil der nostrischen “Streitkräfte” inKendrar häuslich einzurichten beginnen und dabei gegen-über der verschreckten Bevölkerung, die sich an ihrethorwalschen “Besatzer” gewöhnt hatte, mit ihren “Hel-dentaten” prahlen, werden weiter Patrouillen in das mo-rastige Seengebiet nördlich des Ingvals geschickt, um auchim Hinterland die Grenze zugunsten Nostrias zu verschie-ben.Die Thorwalschen Boten erreichen die HafenstadtSvafdûn, wo sich zur Zeit auch eine Abordnung aus Ardahnam Hjaldinggolf aufhält. Hetmann Hjaldar Thurboldsonläßt in der Stadt ein Flüchtlingslager und Lazarett errich-ten und gibt Befehl, die Stadt zu befestigen. Auch dasDorf Elderbog zwischen Svafdûn und Efferdûn ist der-weil alarmiert.Am 13. PRA, dem Tag, an dem die Horasier Thorwal bom-bardieren, brechen 20 Krieger der Trunkenbold-Otta naheElderbog nach Kendrar auf. Die nostrianischen Einheitenerreichen den nur leicht befestigten Ort Ingvalla. Diewenigen Verteidiger müssen sich nach mutiger Schlachtgeschlagen geben. Allerdings haben sie den Angreiferndeutliche Verluste beibringen können – für nostrische Ver-hältnisse! Daraufhin erlahmt der Angriffsschwung und manbeschließt, sich vorerst mit den strategischen Erfolgen zu-frieden zu geben, die eroberten Orte zu befestigen undweitere Truppen zu sammeln.

Die Trunkenbold-Otta erreicht gemeinsam mit 20 Krie-gern aus Svafdûn am Morgen des 15.PRA Kendrar undbeobachtet die Stadt. Da die Vorräte an Bier und Branntzur Neige gehen, greifen die Kämpfer kurzerhand dasNordtor an und stecken es in Brand. Der Sturm scheitertam Widerstand der Verteidiger, worauf die Angreifer sichin den nahen Wald zurückziehen. Am Nachmittag erfah-ren die Helden in der Wogenbrecher-Ottaskin von derAktion der Trunkenbold-Otta und können, wenn sie wol-len, Kontakt mit ihr aufnehmen. Hetmann TjoreElengarson beharrt jedoch darauf, mit seinen Leuten imWald zu bleiben, um als Partisanenkämpfer die Nostrianerzu beobachten. Es ist jedoch möglich, sie als Wachpostenin die Verteidigungsmaßnahmen mit einzubeziehen.

Im weiteren Verlaufe des Tages kommt es zu einem fol-genschweren Unfall bei den Arbeiten an den Schutzwäl-len der Ottaskin, als Ody Hammerson, der Swaf-nirgeweihte der Wogenbrecher-Otta, beinahe durch einenBaumstamm, der sich gelöst hatte, ums Leben kommt.Die abergläubischen Thorwaler machen den armen

Die Rückkehr

Eine überraschende Entdeckung

Ein möglicher Verbündeter?

Auf Erkundung

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Thorgrimm für das Unglück verantwortlich, der just indiesem Moment an eben dieser Stelle Hand anlegte. Em-pört wehrt sich der Unglücksrabe gegen die Beschuldi-gungen, doch die Lage spitzt sich immer mehr zu. Schonfliegen die ersten Erdbrocken, als Thorgrimm vollerGrimm die Siedlung verläßt und davon rennt. Es bleibtzu hoffen, daß der Thorwaler den Helden in der Zwi-schenzeit so sehr ans Herz gewachsen ist, daß diese sichauf die Suche machen. Notfalls bittet HetmannThorbranntson sie darum, da keiner seiner Leute dazubereit ist.Friedtjof versteckt sich in einer Höhle in der näheren Um-gebung, wo bereits ein 16-jähriges Mädchenunter-gekrochen ist, dessen Gesicht durch schreckliche Brand-wunden entstellt ist. Es handelt sich um die Tochter desverstorbenen Hetmanns, Jurga Simonsdottir, die seiner-zeit ihren Vater bei einer abendlichen Inspektion der Re-paraturen an der “Wogenbrecher” begleitete. Sie hielt einePechfackel in der Hand, von der sich plötzlich in uner-klärlicher Weise ein Flammenstrahl auf das Schiff ergoß.Wie angenagelt sah Jurga mit an, wie die Otta bald lich-terloh in Flammen stand, wie die Flammen gierig auf dieHäuser übersprangen. Erst als ihre Haare Feuer fingenerwachte sie aus ihrer Starre und rannte in wilder Panikdavon. Jurga hält sich seitdem versteckt. Ihre Ottajaskoglaubt, daß auch sie den Tod in den Flammen gefundenhat. Jurga macht sich schlimmste Worwürfe, hatte ihreMutter sie doch kurz zuvor ermahnt, nicht zu viel Pech zunehmen, sonst würde die Fackel tropfen. Tatsächlich warein Kobold die Ursache für das Unglück. Selbiger mitdem der Flamme innewohnenden Feuerelementar und be-leidigte diesen, so dass der Elementar in seinem Zorn erup-tierte. Zwar hatte Jurga das Wispern gehört, wußte sichaber keinen Reim darauf zu machen.Die Helden haben nun die Aufgabe, Jurga und Friedtjofdie Rückkehr in ihre Gemeinschaft wieder zu ermögli-chen. Zum einen sollen sie den Kobold finden (irgendwoin der Ottaskin) und ihn dazu bringen, sich zu entschuldi-gen. Diesem ist es mehr als peinlich, daß seine Neckereisolch schreckliche Folgen zeitigte. Seinem Wirken ist dennauch zu verdanken, daß einige Todgeweihte wundersameHeilung zuteil wurde. Dennoch konnte er nicht aus seinerHaut. Friedtjof, dem die Aura des Feenreiches anhängt,werde sicherlich Sinn für seine Streiche haben! Dessen„Mißgeschicke“ in der Ottaskin sind also allesamt demKobold zuzuschreiben; seine Fehlgriffe während derRettungsmission in Kendrar waren allerdings wirklichesPech. Die Helden sollten dem Kobold wie einem kleinenKind klar machen, daß das, was er gemacht hat, nicht wirk-lich lustig ist, da ja andere dabei zu Schaden gekommensind. Schließlich wird er sich der Dorfgemeinschaft of-fenbaren und sich zerknirscht entschuldigen.

In der Nacht zum 16.PRA erreichen drei Schiffe der rest-lichen Sturmkinder-Otta aus Thorwal, der Windbrummer-Otta und der Schollenbrecher-Otta aus Hjalland dieWogenbrecher-Ottaskin. Man ist sehr erleichtert, Freun-de und Familienangehörige heil wieder zu sehen, aller-dings erfährt man erst jetzt von der Katastrophe vonThorwal. Noch bevor der Morgen dämmert, haltenHetleute Thorbranntson, Ragnarsson, Thurgan Jörgesonaus Hjalland und Eldgrimm gemeinsam mit den HeldenKriegsrat. Die Berichte über die Bombardierung lösen auchhier erst Entsetzen und dann grenzenlose Wut aus. DieserRat entscheidet, daß Eldgrimm das Kommando über dieRückeroberung Kendrars erhalten soll, solange bis dieNostrianer aus „seiner“ Stadt vertrieben wurden; HetmannThorbranntson schickt allerdings keinen der Wogenbrechermit, da er alle Leute zur Verteidigung braucht, falls irgend-etwas schief gehen sollte.Drei Stunden später landen die drei Schiffe, nun nochdurch einige Leute von Eldgrimms Ottajasko verstärkt,zusammen mit den Helden im Hafen von Kendrar, dieetwas schlaftrunkene, für nostrische Verhältnisse aber danndoch recht energische Gegenwehr wird von den zur Weiß-glut aufgestachelten Angreifern hinweggefegt. Die über230 Krieger mit teilweise rußgeschwärzten Gesichternüberrennen mit dem Schlachtruf “Rache für Thorwal!” dieStadt. Die Trunkenbold-Otta will die Gunst der Stundenutzen und das beschädigte Nordtor stürmen, um sich mitden anderen Truppen zu vereinen. Die nostrischen Trup-pen fliehen in einem heillosen Durcheinander zurück nachSalza.

Angesichts des Leids, das gemeinsam getragen werden muß,der Gefahr, der gemeinsam zu trotzen ist und des Zorns,der alle vereint, ist auch Thorgrimm bereit (mit Nachhil-fe der Helden?) sich mit seinem Vater zu versöhnen.Ach ja...150 AP sowie eine thorwalsche Skraja als Zei-chen der Verbundenheit der Ottajakso gegenüber denHelden sollen als Lohn drin sein, eventuell noch ein Fäß-chen Premer Feuer für unterwegs sowie ein SvafdûnerLandschinken.

Wie die Geschichte mit Nostria weitergeht kannst du denvorstehenden Berichten im Thorwal-Teil entnehmen. Viel-leicht wollen sich die Helden ja auch noch bei den (ver-geblichen) Vorstößen in Richtung Ingvalla beteiligen.Dann allerdings wird das Ende nicht ganz so versöhnlich,

Die Rückkehr

Ein versöhnliches Ende

Die Rückeroberung Kendrars

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Thorwal Standard Nr. 13, Seite 39

Aman t ha llasAman t ha llasAman t ha llasAman t ha llasAman t ha llasEine DSA-Kampagne für 3 - 5 Helden mittlerer Erfahrungsstufe

vonUdo Kaiser

Te il 2: Der dre ifache TurmTe il 2: Der dre ifache TurmTe il 2: Der dre ifache TurmTe il 2: Der dre ifache TurmTe il 2: Der dre ifache Turm

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Thorwal Standard Nr.13, Seite 40

Der dreifache Turm

Im ersten Teil der DSA-Kampagne Amanthallas wer-den die Helden, die in Holzbach, einem Dorf imRaschtulswall, an einer Hochzeitsfeier teilnehmen,Zeugen äußerst seltsamer magischer Phänomene.Während sie diesen nachgehen und mit minderen Gei-stern und Untoten konfrontiert werden, attackierenunheimliche Krieger, die durch ein plötzlich entstan-denes “Sphärentor” treten, die übrige Festgemein-schaft. Die Angreifer töten zwei der Dorfbewohnerund nehmen vier Gefangene, mit denen sie durch dasmagische Portal verschwinden, das daraufhin zusam-menbricht. Unter den Entführten befindet sich auchdie frisch vermählte Taiba, eine gute Bekannte der

Rue ckblendeRue ckblendeRue ckblendeRue ckblendeRue ckblende

Der Auf t ragDer Auf t ragDer Auf t ragDer Auf t ragDer Auf t rag

Helden (falls die Charaktere Taiba nicht kennen, zähltder Auftraggeber und Schutzbefohlene der Abenteu-rer, Thorben Darboven, zu den Verschwundenen).Mit dieser Situation müssen sich die Charaktere aus-einandersetzen, als sie von ihrem Abenteuer in den“Höhlen unter Holzbach” zurückkehren. Niemandkann sich erklären, welchem Zweck dieser Angriffdiente, niemand weiß, wer die fremden Krieger wa-ren. Doch diese Fragen werden geklärt, als sich einzweites “Sphärentor” bildet, durch das auf Riesen-spinnen reitende Elfen auftauchen, die den “Kristalldes Amanthallas” für das Leben der Entführten for-dern ...

Spezielle Informationen:Es ist etwa eine Stunde her, seitdem die fremdartigenElfen erschienen sind und ihre Forderung stellten.Den verschleppten Joster Dergenwohl ließen sie zu-rück, bevor sie wieder durch das seltsame Tor ver-schwanden. Es ist weit nach Mitternacht, doch nie-mand in Holzbach kann schlafen. Der Tod von zweiDorfbewohnern und die Entführung von drei ande-ren sorgen dafür, daß die Menschen in der Mark zu-tiefst schockiert sind. Niemand kann so richtig be-greifen, was geschehen ist.Der Markherr versucht mit seiner Frau, seine Unter-tanen zu beruhigen, doch einem aufmerksamen Be-obachter wird auffallen, daß die beiden selbst um Fas-sung ringen.Hendrik, der vor Stunden erst mit Taiba vermähltwurde, kündigte vor wenigen Augenblicken trotzigan, daß er bis zum Ende der Welt reisen wolle, umjenen verdammten “Elfenstein” zu holen, doch nunschütteln heftige Weinkrämpfe seine zusammenge-sunkene Gestalt. Aus der Küche des Gasthauses istdas Kreischen von Joster und das Schluchzen seinerMutter zu hören. Diese hat ihrem Sohn gerade eröff-net, daß sein Vater tot ist.

Meisterinformationen:Angesichts solcher Verzweiflung sollte es selbstver-ständlich sein, daß sich die Helden der Suche nachdem “Kristall des Amanthallas” annehmen. Nichtzuletzt haben auch sie eine Freundin (einen Schutz-befohlenen) an die Spinnenreiter verloren.

Schließlich tritt der Markherr an die Abenteurer her-an und fragt, ob sie möglicherweise eine Ahnung ha-ben, wo der Stein, den die Elfen fordern, zu findensei. Die Verneinung dieser Frage mag den Charakte-ren im Halse stecken bleiben, wenn sie sehen, daßsich mindestens zwei Dutzend Augenpaare hoffnungs-voll auf sie richten.Falls die Helden trotzdem ehrlich ihre Unkenntniskundtun, ist die Enttäuschung in den Gesichtern derAnwesenden unübersehbar.

Gib dem Spieler des Helden mit der höchsten Intuiti-on eine Nachricht, daß ihn die Niedergeschlagenheitder Dörfler so anrührt, daß ihm folgende Worte inden Sinn kommen: “Daß heißt aber nicht, daß wirdiesen verflixten Kristall nicht finden könnten!” Stellees ihm aber frei, sich tatsächlich so zu äußern.

Zeigen die Helden sich bereit, den Holzbachern zuhelfen, brandet Hoffnung wie eine Flutwelle durch dieGaststube des “Erlkrugs”, in der sich Helden und Dörf-ler versammelt haben. Fragen wie “Wißt Ihr, werAmanthallas war?” und “Wie wollt Ihr das anstellen?”stürmen auf die Abenteurer ein. Der Markherr schlägtdem Kräftigsten in der Gruppe kameradschaftlich aufden Rücken und meint, daß er ja gewußt habe, daß esnoch wahre Helden gibt.

Sollten sich die Abenteurer jedoch mit Hilfsangebotenzurückhaltend zeigen, fragt der Ritter sie, ob sie be-reit wären, sich für eine Belohnung auf die Suche nachdem Elfenstein zu machen. Er bietet jedem (!) derHelden 50 Dukaten an. Angesichts der Größe vonHolzbach muß es sich bei dieser Summe um sämtli-che Rücklagen des Markherrn handeln. Seine Frauwird bleich, als sie hört, wieviel ihr Mann den Cha-rakteren verspricht.

Das zukünftige Verhalten der Holzbacher gegenüberden Helden hängt natürlich erheblich davon ab, obdie Abenteurer Geld für ihre Hilfe verlangten odernicht. So wird man zum Beispiel geldgierigen Hel-den Kost und Logis in Rechnung stellen, während we-niger materialistische Charaktere ständig zu kleinenLeckereien und Freibier eingeladen werden und ihreUnterkunft natürlich nicht zu bezahlen brauchen.

In jedem Fall ist zu hoffen, daß sich die Helden derSuche nach dem “Kristall des Amanthallas” anneh-men. Falls Ihre Abenteurer weder durch Geld, nochdurch verzweifelte Bitten dazu bewegt werden kön-nen, den Dörflern zu helfen, endet für sie an dieserStelle diese Kampagne!

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Thorwal Standard Nr. 13, Seite 41

Der dreifache Turm

Meisterinformationen:Keiner der Helden hat auch nur die geringste Ahnung, werAmanthallas war, oder wo sein Kristall zu finden ist. Es gibtweder Aufzeichnungen bei Menschen, Elfen oder Zwergen,die sich mit den Geschehnissen nach dem Fall vonTie´Shianna detailliert beschäftigen. Insbesondere das Schick-sal von Amanthallas ist nirgendwo niedergeschrieben, daniemand von seinen Begleitern zurückkehrte, um von demWeg, den er wählte, zu berichten.

Da die Helden dies jedoch nicht wissen können, werden siesich höchstwahrscheinlich daran machen, alle verfügbarenQuellen nach dem Namen Amanthallas zu durchsuchen.Wahrscheinlich werden sie diskutieren, ob sie nach Puninoder sogar Kuslik reisen sollen, um dort entsprechende Nach-forschungen anzustellen. Bevor man jedoch eine solch langeReise unternimmt, wäre es angeraten, erst einmal die Ma-gierin Isalen zu befragen, ob sie irgend etwas überAmanthallas weiß.Da die Maga jedoch noch immer ohnmächtig ist, können dieHelden endlich einige Stunden Schlaf finden, bevor sie amnächsten Morgen die dann hoffentlich ansprechbare Isalenbefragen.Falls die Abenteurer ohne das Einverständnis der Zauberinderen Turm durchsuchen wollen, stoßen sie auf die Ableh-nung der Dorfbevölkerung, die einen Einbruch in das Refu-gium Isalens nicht gut heißt, selbst nicht unter diesen Um-ständen. Zum anderen treiben sich um den Turm noch im-mer eine Vielzahl minderer Geister herum, die es den Hel-den einstweilen unmöglich machen, das Gebäude zu betre-ten.

Spezielle Informationen:Erkundigen sich die Helden am nächsten Morgen nach Isalen,erfahren sie, daß die Magierin schon sehr früh aufgewachtsei. Die Wirtsleute haben die Zauberin vorgefunden, wie siein aller Praiosfrühe das Loch untersuchte, welches das“Sphärentor” in die Südwand des Gasthofes gerissen hat.Nachdem Gulbert und Yasmin Ehrenbrecht die Maga überdie Geschehnisse der letzten Nacht in Kenntnis gesetzt hat-ten, verlangte diese erst einmal nach einem doppelten Kirsch-wasser. Danach hat sie sich hingesetzt und nach einem Früh-stück gefragt, das sie noch immer einnehme.

Es ist also für die Abenteurer nicht schwer, Isalen zu findenund ein Gespräch über jenen “Kristall des Amanthallas” zu

Die Magier inDie Magier inDie Magier inDie Magier inDie Magier in

Der TurmDer TurmDer TurmDer TurmDer Turm

beginnen. Die Magierin ist freundlich und hilfsbereit, dochsie scheint sehr verwirrt, da sie sich in Gedanken offenbarständig mit den magietheoretischen Zusammenhängen dergestrigen Phänomene befaßt. Immer wieder unterbricht siedie Helden und fragt nach den Farben am Rande des zweiten“Sphärentores” oder kratzt mit ihrem Messer irgendwelcheBerechnungen in die Tischplatte. Es dauert also einige Zeit,bis die Charaktere die Aufmerksamkeit der Magierin auf denNamen Amanthallas lenken können. Nachdem dies jedochgelungen ist, meint Isalen: “Ja ich habe schon von den Ehren-brechts gehört, daß die Fremden ein Juwel oder dergleichenals Lösegeld für die Entführten verlangen. Diesen “Klunkerdes Amanthallas”, wenn ich die Wirtsleute richtig verstan-den habe. Ich kann mich erinnern, diesen Namen schon ein-mal gehört zu haben, doch leider fällt mir nicht mehr ein,wann oder wo das war. Ich bin sicher, daß ich im entspre-chenden Zusammenhang niedergeschrieben habe. Ich mußalso nur durch meine Aufzeichnungen gehen und dann kannich Euch mehr sagen. Jetzt frühstücken wir aber erst einmalzu Ende und Ihr erzählt mir noch einmal von den Phänome-nen, die Ihr beobachtet, als ich das fünfte Flämmchen her-beirief ...”Die Helden werden abwarten müssen, bis Isalen ihr üppigesFrühstück beendet hat und sich bereit findet, in ihren Auf-zeichnungen nach Amanthallas zu forschen. Sie lehnt ab,daß die Helden ihr dabei behilflich sind, da diese ihr ausge-tüfteltes Archivsystem durcheinanderbringen würden.Sie bittet die Helden im Gasthof auf sie zu warten. In ein,höchsten zwei Stunden würde sie mit der gewünschten In-formation zurückkommen. Mit diesen Worten verläßt sie dieGruppe und geht zu ihrem Turm.

Meisterinformationen:Die minderen Geister, die letzte Nacht das Eindringen inden Turm unmöglich gemacht haben, sind inzwischen ver-schwunden. Helden, die hinter Isalen her schleichen, kön-nen beobachten, wie sie ohne Schwierigkeiten, die Tür zueinem kleinen Haus, das an den Turm gebaut worden ist,öffnet und im Inneren verschwindet.Dies ist jedoch das letzte Lebenszeichen von der Zauberin,die, gleichgültig wie lange die Helden warten, nicht zu ih-nen in den “Erlkrug” zurückkehrt.Falls die Abenteurer daraufhin den Turm aufsuchen, um diezerstreute Maga an ihr Versprechen zu erinnern, hören sieeinen kurzen Aufschrei. Alle in der Gruppe sind sich einig,daß dies die Stimme Isalens war ...

Meisterinformationen:Folgen die Helden dem Hilferuf folgen und btreten sie IsalensRefugium, werden sie mit einer gewaltigen magischen An-omalie konfrontiert:Die Helden werden nämlich nicht nur einen Turm nach derMagierin und ihren Aufzeichnungen durchsuchen müssen.Vielmehr müssen sie sich in einem Wirrwarr zurecht finden,das durch die interglobuläre Verschmelzung von drei Tür-men entstanden ist.Durch die ungeheuren magischen Entladungen, die in der

letzten Nacht über Holzbach hinweggingen, ist Isalens Turmerheblich mit arkaner Energie aufgeladen worden. Als dieMagierin auf ihrer Suche nach der fraglichen Aufzeichnungim Turmkeller einen FLIM FLAM FUNKEL benutzte, entludensich diese Energien eruptiv und ihr Turm verschmolz mitTürmen aus zwei Parallelglobulen. Diese Kleinwelten derdritten Sphäre haben das exakte Ausmaß des Magierturmsund sind erstanden, als vor etwa sechs Jahren ein Experi-ment der Zauberin nicht den gewünschten Effekt zeigte undüberhastet abgebrochen werden mußte.

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Thorwal Standard Nr.13, Seite 42

Der dreifache Turm

Damals versuchte Isalen einen minderen Elementar-geist zu beschwören und an den Turm zu binden,damit dieser fortan für Ordnung und Sauberkeit inihrem Refugium sorgen sollte. Isalen hatte über Mon-de geforscht und war sicher, die richtigenParaphernalia und auch den idealen Zeitpunkt für einesolche Convocatio bestimmt zu haben. Kurz vor derMittsommernacht bemalte sie die Wände des Turmesund ihres kleinen Hauses mit entsprechenden arkanenSymbolen, die den Elementargeist an das Gebäudebinden sollten, und begann dann mit der langwieri-gen Beschwörung. Alles schien nach Plan zu verlau-fen, als sie wenige Minuten vor Vollendung des Ritu-als bemerkte, daß irgend etwas aus dem Limbus ver-suchte, die Tangente, die Isalen zwischen der zwei-ten und dritten Sphäre geöffnet hatte, zu nutzen, umnach Dere zu gelangen. Die Zauberin beendete sofortdie Beschwörung und zerstörte wenige Augenblickebevor die fremde Kraft sich in ihrem Turm materiali-sieren konnte den Beschwörungskreis.Zu diesem Zeitpunkt befanden sich der mindereElementargeist und auch das Fremde aus dem Lim-

Be w egung und Sp ie l im “dre if a chen Turm”Be w egung und Sp ie l im “dre if a chen Turm”Be w egung und Sp ie l im “dre if a chen Turm”Be w egung und Sp ie l im “dre if a chen Turm”Be w egung und Sp ie l im “dre if a chen Turm”

bus bereits im Strudel der geöffneten Beschwörungs-tangente. Da beide die Tangente nicht in Isalens Turmverlassen konnten, entstanden zwei alternative Tür-me, die sogenannte Parallelglobulen darstellen. In dereinen materialisierte sich der Elementar, in der ande-ren der ungebetene Gast aus dem Limbus. In beidenexistierte auch für den Bruchteil eines Lidschlags eine“Parallel-Isalen”, doch die Energien, die bei der Ent-stehung der relativ kleinen Alternativwelten aus demLimbus strömten, waren nicht ausreichend, um dieseDuplikate mit “vis vitalis” zu versorgen. Der Elemen-tar und die Existenz aus dem Limbus, die ihre eigeneLebenskraft mitbrachten, konnten jedoch in denParallelglobulen existieren und durch die arkanenZeichen auf den Wänden der Türme waren sie per-manent an diese gebunden.

In der letzten Nacht kam es nun zu einer Verschmel-zung der drei Türme, die nun gleichzeitig am selbenOrt existieren. Von außen ist dies nicht zu bemerken,doch im Innern des Refugium werden die Helden mitäußerst verwirrenden Phänomen konfrontiert.

Meisterinformationen:Zur Verdeutlichung der Verhältnisse im “dreifachenTurm” dient die Karte “Isalens Turm”! Auf ihr istdas äußere Erscheinungsbild des Refugiums skizziert,während die Zeichnungen im unteren Teil der Kartedie drei Türme im Längsschnitt darstellen.Der Grundriß des Gebäudes wird auf der Zeichnung“Isalens Turm (Grundriß)” dargestellt. Haus undTurm umfassen gemeinsam sechs Räume, die je nachGlobule mit Zahlen (Realität), lateinischen (Ordnung)oder griechischen Buchstaben (Chaos) bezeichnetwurden. Die Räume haben ein bis drei Ausgänge.Diese verbinden Räume, die gemäß des Grundrissesneben- oder übereinander liegen. Sie verbinden je-doch nur selten Räume der gleichen Globule.So führt z.B. die nach unten führende Treppe im Raum(2) nicht nach (1) sondern nach (α). Geht man durchdie kleine Tür des gleichen Raumes in den Turm, ge-langt man nicht nach (4) sondern nach (D).Vom Hof (H) gelangt man über den einzigen Zugangin den Turm immer nach Raum (1). Will man vonRaum (1), (A) oder (α) das Gebäude verlassen, ge-langt man im Gegenzug stets auf den Hof (H), dersich auf Dere befindet. Falls die Helden aus einemFenster blicken, schauen sie immer auf das Holzbach,das sie kennen. Verlassen sie den Turm durch ein Fen-ster, gelangen sie in jedem Fall nach (H). Die einzi-gen passierbaren Fenster befinden sich übrigens inRaum (1), (A) bzw. (α). Steigt man durch ein solchesFenster in das Gebäude ein, gelangt man immer nach(1)!Es ist möglich vor dem Betreten eines Raumes ersthinein zu blicken. Es ist jedoch unmöglich, daß sichmaterielle Objekte (auch Lebewesen!) in zweiGlobulen gleichzeitig für länger als eine Sekunde be-

finden. Dies bedeutet, daß ein Seil, das Alrik an ei-nem Ende von (D) nach (2) trägt, während Emer dasandere Ende in (D) festhält, nach einer Sekunde inzwei Teile zerfällt. Ein kurzes Aufflammen über derTürschwelle zwischen den Räumen ist das einzigeAnzeichen für die limbalen Energien, die die Globulentrennen. Ein Lebewesen, das über einer solchen Tür-schwelle verharrt, spürt die spaltenden Kräfte und hatdie Gelegenheit, die Trennzone rechtzeitig zu verlas-sen. Verharrt es jedoch, können die Folgen tödlichsein. Warne deine Spieler ausreichend, bevor du ei-nen der Helden verstümmelst oder tötest! Eine Se-kunde im Turm kann sich am Spieltisch unter Um-ständen auf mehrere Minuten erstrecken, da auch derwortgewandteste Spielleiter nicht die Geschwindig-keit eines Nervenstranges simulieren kann.Falls ein Magier versucht, mit seinem Zauberstab, derunter Umständen ja auch in ein Seil verwandelt wer-den kann, den limbischen Trennungskräften zwischenden Globulen zu widerstehen, führt dies ebenfalls nacheiner Sekunde zu Energieentladungen, die jedem, derdas unzerstörbare Artefakt berührt, 1W20 SP (proKR!) zufügen. Falls die Globulenüberbrückung trotz-dem für mehr als 5 Kampfrunden aufrecht erhaltenwird, kommt es zu einer gewaltigen Explosion, dieim Umkreis von fünf Schritt 5W20 SP anrichtet.In ihrem Zentrum kann auch ein Zauberstab durch-trennt werden!Die Abschnitte der Wendeltreppe im Turm gehörenjeweils zur selben Globule, zu der auch der Raum ge-hört, durch welchen sie verlaufen. Die Trennliniezwischen den einzelnen Globulen erreicht ein nachoben gehender Held, wenn er die Stufe betritt, die inden nächsten Raum führt (diese Stufe ist auf derGrundrißzeichnung weiß markiert!). Falls man nach

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Der dreifache Turm

unten geht, betritt man eine neue Globule, sobald man ebendiese Stufe verläßt. Die limbischen Trennungskräfte werdensenkrecht über der Trittkante der Stufe aktiv und reichen biszur Decke im Treppenschacht.Die Treppe in Küche und Labor gehört entweder zu (1), (A)oder (α). Die Trennungsebene zur Globule des Schlaf- undLesezimmers ist identisch mit dem Bereich senkrecht überdem Rand der Lukenöffnung am oberen Ende der Treppe.

Im folgenden sollen die einzelnen Räume beschrieben wer-den. Es werden die sich entsprechenden Zimmer in den dreiTürmen gemeinsam in einem Abschnitt dargestellt. Unter-schiede gibt es nur beim Inventar. Der Grundriß der einzel-nen Räume und die Verbindung zu benachbarten Zimmern(Durchgänge, Treppen und Türen) ist allen drei Türmengleich.

Küche und Labor:(1): Ein großes Regal voller Pfannen, Töpfe, Geschirr undBesteck an der Wand links von der Eingangstür und ein Herd,auf dem ein großer Kessel steht, deuten darauf hin, daß dernordwestliche Teil des Raumes für die Zubereitung von Es-sen genutzt wird. Die Tatsache, daß im Kessel die angebrann-ten Überreste einer Erbsensuppe zu finden sind, und daß auchdie unordentlich und zum großen Teil kaum gesäubertenKochutensilien im Regal Spuren ähnlicher Mißgeschicke auf-weisen, deutet darauf hin, daß Isalen der Kochkunst nur we-nig Aufmerksamkeit schenkt.Unter der nach oben führenden Treppe in der nördlichenEcke des Zimmers befindet sich eine kleine Vorratskammer,in der neben einigen Lebensmitteln auch Schimmelpilze,Mehlwürmer, zwei Mäusefamilien, dreizehn Asseln, vierSpinnen und eine fünf Finger lange Nacktschnecke zu fin-den sind. Vorräte, die in Kisten, Säcken und Fässern auf demBoden des Lagers stehen, sind größtenteils unbrauchbar ge-worden. Nur die Lebensmittel, die auf zwei Regalen an derRückwand aufbe-wahrt werden, kön-nen noch verzehrtwerden.In der Mitte des Rau-mes steht ein Tisch,auf dem neben eini-gem Geschirr, einmit Schimmel über-zogenes Brot, eineleere Flasche Kirsch-wasser, zwei Bücherund eine UnmengePapier liegen. DieBücher sindalchemistische Wer-ke, deren EinbändeVerätzungen aufwei-sen und deren Seitendarunter gelitten ha-ben, schon seit Jahr-zehnten den Dün-sten, Spritzern undkleineren Explosio-

nen ausgesetzt zu sein, die in einem Labor nun einmal vor-kommen. Eines der Bücher enthält unzählige Rezepte zurZubereitung von Tränken verschiedenster Art (dritter Banddes Groszen Paramanthus” in einem erbärmlichen Zustand!).Das andere Werk mit dem Namen “Der Geist des Wassers”befaßt sich mit den Grundbegriffen der Schnapsbrennerei.Auf die losen Blätter sind Notizen und Berechnungen in ei-ner fast unleserlichen Handschrift gekritzelt worden, die auchdem klügsten Helden für immer ein Rätsel bleiben müssen.In der östlichen Ecke des Raumes befindet sich ein großerArbeitstisch, der voller Glaskolben, Mörser und andereralchemistischer Instrumenten ist. Eine größere Apparaturdient offensichtlich der Destillation von Pflanzensäften undin einem mit grünlicher Flüssigkeit gefüllten, großen Glas-gefäß züchtet Isalen gelbe Kristalle an Kupferdrähten, dievom Rand des Kolbens in die Lösung hängen. Letztere An-ordnung dient dazu, hühnereigroße Mindoriumsulfitsteineherzustellen, die die Magerin bei der Beschwörung und Bin-dung von Feuerelementaren einsetzt.

Diese Kristalle entzünden sich, sobald sie mit Luft oderWasser in Verbindung kommen. Die Lösung im Glasgefäßbasiert auf einer Mischung aus Vitriol, Glycerin und Schwe-felsäure im Verhältnis 2:10:1! Einem Maß Flüssigkeit müs-sen für sieben Wochen täglich zwei Skrupel Mindoriumstaubzugefügt werden, um ein gleichmäßiges Wachstum der Kri-stalle zu gewähren (Alchemieprobe +10!).Mit einem brennenden und ausreichend großen Mindorium-sulfitstein fällt die Beschwörung von Feuerelementaren umzwei Punkte leichter. Das Binden solcher Wesenheiten istum einen Punkt erleichtert! (Magiekundeprobe +10)

In den Regalen im südlichen Teil des Zimmers befinden sichneben weiteren Kolben, Spachteln und Feuerzangen aucheine Unzahl kleiner Schachteln und Phiolen, in denen Isalenalchemistische Grundstoffe, Kräuter und auch einige fertige

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Der dreifache Turm

Tränke aufbewahrt. Sorgfältig suchende Helden mö-gen in dem ungeordneten Durcheinander nach eini-gen Minuten zwei Heiltränke (C und F), einen Zau-bertrank (E) und ein Charismaelexier (E) entdecken.Falls die Abenteurer irgend etwas aus diesem Raumentwenden, wird dies später kaum auffallen, da dieZauberin sich nur selten daran erinnert, was sie inwelchen Quantitäten wo aufbewahrt.

(A): Küche und Labor in dieser Globule sind fein säu-berlich aufgeräumt. Alle Töpfe, Pfannen und Kesselblitzen und blinken, und scheinen schon seit Jahrennicht mehr benutzt worden zu sein. Sie sind wie dasGeschirr und das auf Hochglanz polierte Besteck or-dentlich in das Regal neben der Eingangstür geräumtworden.Die Vorratskammer ist aufgeräumt und keinerlei Un-geziefer lebt hier. Außer etwas Salz sind alle Lebens-mittel aus dem Verschlag entfernt worden.Der Tisch in der Mitte des Zimmers ist leer. Die bei-den Stühle stehen einander exakt gegenüber an je-weils einer der kurzen Seiten des offensichtlich erstvor kurzem polierten Möbelstückes.Auch der alchemistische Arbeitstisch ist frei geräumt.In den Regalen im südlichen Teil des Raumes befin-den sich Kolben und anderen Glasgefäße in einemFach, während Tiegel und Porzellantöpfchen nebenSpachteln und Feuerzangen in einem anderen Abteilaufbewahrt werden. Alle Gefäße sind leer. Auch dievielen kleinen Schachteln, die sich in einem drittenRegalfach befinden, sind zwar ordentlich aufgereiht,jedoch ohne Inhalt.

(α): Diese Räumlichkeit ist ein Schauplatz des Cha-os! Eine verheerende Explosion muß in der östlichenEcke des Raumes stattgefunden haben. Wo in (1) derArbeitstisch und das Regal an der Südostwand stan-den, zeugen hier nur einige verkohlte Holzbretter undverrußte Glas- und Porzellansplitter davon, daß sichan dieser Stelle einst ähnliche Möbel befanden.Falls die Helden die Tür zur Vorratskammer unterder Treppe öffnen, quellen aus dem Verschlag diegräulichen Reste einer an den eigenen Stoffwechsel-produkten eingegangenen Schimmelkultur, die dieKammer sicherlich einen Schritt hoch anfüllen. Mitihnen wird eine Wolke voller Pilzsporen freigesetzt,die jedem Helden der sich nach Öffnen der Tür unge-schützt in (α) auffällt, das Atmen schwer macht. Wei-terhin erkrankt jeder, der die Sporen einatmet, amnächsten Tag am “Blutigen Rotz” und mit einer Wahr-scheinlichkeit von 40% sogar an der “Blauen Keu-che”.Auf dem Tisch in der Mitte des Raumes gedeiht eineFlechte, die die dort liegenden Bücher, Papiere,Essensreste, Teller und Tassen bedeckt. Ausleger desGewächses hängen wie Eiszapfen von der Tischkan-te zu Boden, wo sich die Flechte bereits über einigeRechtschritt ausgebreitet hat. Sie verbreitet ein rötli-ches Schimmern und verursacht einen Schadens-punkt, wenn ein Held sie mit den Händen oder ande-

ren ungeschützten Körperteilen berührt. Die von ihrbedeckten Bücher und Papiere zerfallen zu Staub,wenn man sie zu bergen versucht. Kleidung und Aus-rüstungsgegenstände der Abenteurer, die mit demGewächs in Berührung kommen, mögen im Laufe dernächsten Woche ein ähnliches Schicksal erfahren. DieFlechte und ihre Ableger, die sich durch ihr rötlichesLeuchten verraten, können jedoch mit Seifenlauge un-schädlich gemacht werden!Im Regal westlich des Durchganges zum Turm befin-den sich wie in (1) kleine Schachteln und Glasphiolen.Diese sind aber alle geöffnet worden und die Inhaltder verschiedenen Gefäße wurde offensichtlich will-kürlich miteinander vermischt. Die Helden findenaußer einem wunderschönen, jedoch sehr filigranenGebilde aus erstarrtem Schaum hier nichts interes-santes.

Schlafraum und Lesezimmer:(2): Dieser Raum wird von einem großen, weiß geka-chelten Ofen mit Sitzbank an der nordwestlichenWand dominiert. Die übrigen Möbel sind wenigerauffällig, wenn man einmal von den Schnitzereien aufden Türen des Kleiderschrankes an der südwestlichenWand absieht. Auf der rechten Tür ist Travia mit ei-ner Wildgans dargestellt, während auf der linken TürPeraine und ein Storch abgebildet wurden.Der Raum wird durch kleine Öffnungen belüftet, diesich direkt am Übergang von der Wand zum Dachbefinden. Das Stützgebälk bildet mit einer wasserdich-ten Riedschicht die Decke des Zimmers. Die verschie-denen Balken benutzt Isalen, um ihre Wäsche zutrocknen. In den höheren Bereichen des Gebälks kön-nen neugierige Helden ein Sammelsurium von ausge-stopften Tiere finden. Diese sind völlig verstaubt undviele verlieren bereits ihre Haare bzw. Federn. Nureine Schleiereule scheint erst kürzlich hier hinauf ge-schafft worden zu sein. Wenn die Helden sich demTier nähern, müssen sie erkennen, daß es sich um einelebende Eule handelt, die hier ihr Nest hat. Der ausseinem Schlaf aufgeschreckte Vogel flieht durch ei-nes der Belüftungslöcher und hinterläßt drei Eier. Ei-nes der Eier ist deutlich größer als die anderen. Es istrot und golden gesprenkelt.

Falls die Helden dieses Ei an sich nehmen, so werdensie im Laufe der nächsten Tage Zeuge, wie einTaschendrache schlüpft. Er erkennt in den Abenteu-rern seine Eltern, die mit ihm einen hungrigen, zumTeil sehr nervigen, andererseits aber auch sehr nütz-lichen Freund gewonnen haben. Der Taschendrachewird schnell die Sprache seiner “Eltern” lernen. Mitwenigen Monaten wird er seiner Fähigkeit Feuer zuspucken gewahr, was, da er hierin nicht von Seines-gleichen unterrichtet wird, zu so manchem Unfall füh-ren dürfte!Isalen hat das Ei vor wenigen Wochen in den Bergengefunden und in das Nest ihrer alten “Freundin” Bian-ca gelegt. Inzwischen hat sie höchstwahrscheinlichvergessen, daß sie es jemals zuvor gesehen hat.

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Der dreifache Turm

Im Schrank befinden sich neben der Alltagskleidung vonIsalen auch einige Beschwörungsroben, die die Magierin ein-deutig als Elementaristin ausweisen.Auf dem Bettschränkchen befindet sich ein Stapel leererPapiere, ein großes Tintenfaß und mehrere, größtenteils ab-genutzte Schreibfedern. Beschriebene Papiere liegen überallim Raum herum. An einigen Stellen ist das Mobiliar bzw.der Fußboden nicht mehr zu sehen, so hoch türmen sich dieStapel.Die meisten Manuskripte sind magietheoretische Abhand-lungen aus Isalens Feder, die die Helden wohl kaum verste-hen (Die Maga fragt sich häufig selbst, was sie mit dem ge-rade fertiggestellten Pamphlet eigentlich sagen wollte ...).Andere Papiere enthalten Labor-, Expeditions- oder For-schungsberichte, die weniger verworren sind. Falls sich ei-ner der Helden intensiver mit diesen Papieren befaßt, findeter unter einer dicken Staubschicht eine dreiseitige Abhand-lung, die sich mit den Vorbereitungen zum Ritual, das schließ-lich zur Entstehung der beiden Parallelglobulen führte, be-schäftigt. Auf der letzten Seite hat die Zauberin unter dasEnde der eigentlichen Ritualbeschreibung notiert: “Interfe-renz mit Entität aus Limbus. Mußte abbrechen. Neuer Ver-such nächstes Jahr!”

(B): Grundsätzlich gleicht der Raum dem, der unter (2) be-schrieben wurde. Auffällig ist jedoch, daß im Gebälk keinetrocknende Wäsche hängt und all die ausgestopften Tiereabgestaubt wurden. Letztere stehen odentlich aufgereiht aufden Balken. Von “Bianca”, der Schleiereule, ist nichts zusehen.Kein einziges Manuskript befindet sich in diesem Raum. DasBett ist gemacht und die Kleidung im Schrank ordentlichzusammengelegt.Öffnen die Helden die Befeuerungsklappe des Kachelofens,stellen sie fest, daß hier neben Holz auch Papier verbranntwurde. Eine intensive Suche in der Asche mag einige eiser-ne Buchverschlüsse und die Überreste von ledernen Einbän-den zu Tage bringen. Auch die Schlacke verschiedeneralchemistischer Substanzen, einige verrußte Glasscherben,die Trümmer eines zerbrochenen Mörsers und eine Vielzahlvon Scharnieren und Nägel sind hier zu finden.

(β): In dieser Version des unter (2) beschriebenen Raumeshat irgend jemand die ausgestopften Tiere aus dem Dachge-bälk herunter geholt, um dann mit ihren Einzelteilen eineMonstrosität zu bauen, die nun in der Mitte des Zimmerssteht. Als Füllmaterial dieses Geschöpfes, das sicher die Grö-ße eines Bären hat, dient Papier, das zu einem großen Teilbeschrieben ist.Sobald die Helden den Raum betreten, bewegt sich das Un-geheuer in der Mitte des Raumes. Es wird von der dämoni-schen Wesenheit, die während des Experiments von Isalenin diese Parallelglobule verschlagen wurde, gelenkt. Bei die-sem Dämonen handelt es sich um einen Jolhu-Toth, einemzweigehörnten Dämon aus dem Gefolge Asfaloths. Er warvor sechs Jahren auf Maraskan von einem borbaradianischenMagier beschworen worden, um ihm bei der Erschaffungeiner Chimäre behilflich zu sein. Da sich der Jolhu-Toth je-doch wenig kooperativ zeigte und sich daran machte, größe-

res Chaos im Laboratorium des Borbaradianers anzustellen,schleuderte dieser ihn mittels eines “Auge des Limbus” indas Nichts zwischen den Sphären. Dort gelangte er durcheinen Zufall in die Nähe der Beschwörungstangente, dieIsalen in die zweite Sphäre errichtet hatte, und folgte dieser,was die bereits beschriebenen Folgen nach sich zog.In seiner grenzenlosen Langeweile hat der Jolhu-Toth sei-nen Körper mit den Überresten der ausgestopften Tiere um-geben. Er kann den Turm nämlich nicht aus eigenen Kräf-ten verlassen. Nach der Globulenüberlappung ist er nun so-gar in (β) gefangen, da er nicht nach (A) oder (4) gelangenkann. Er ist an seinen Turm gebunden und kann kein “ande-res” Gebäude betreten!.Der Dämon greift die Helden augenblicklich an, da sie ihnzutiefst abstoßen. Er versteht die Bewohner der dritten Sphäremit ihrem Bedürfnis nach Ordnung und Sicherheit nicht. Eshat ihn fast wahnsinnig gemacht für lange Zeit in einer ihrerWohnstätten gefangen zu sein. Nichts hat sich über die Jah-re verändert, alles blieb wie es war! Als nun auch noch Ver-treter dieser Sphäre sein Gefängnis betreten, wird ihm ange-sichts der Konformität der Wesen fast schlecht. Solche Aus-geburten der geistigen Starrheit, solche Verehrer der ideen-losen Gleichheit müssen vernichtet werden.

Jolhu-TothBeschwörung: +27; Beherrschung: +13Wahrer Name: vermutetKosten und Dienste:(44 ASP; benetzt bis zu drei bereits gefesselte Wesen mitseinem Speichel, der Zurbarans Tinktur gleicht!)

Kampfwerte in Form des Tierkörpergolems:MU 30; AT/PA 14/6; LE 40; RS 2; TP 1W6+3; GS 4; AUunendlich; MR 20

Besonderheiten:in dieser Form kann der Dämon bzw. seine Golemhülle mitnormalen Waffen verletzt werden!

Sobald die Golemhülle zerstört ist, entschlüpft ihr der Dä-mon und greift die Helden in seiner natürlichen Form an,die einem sich in Form und Farbe ständig verwandelndenHumanoiden gleicht. Seine beiden Hörner zeigen sich an denverschiedensten Körperteilen, um kurz darauf wieder zu ver-schwinden und anderswo neu zu entstehen. Manchmal istdie Entität von grüner Haaren bedeckt, wenige Augenblickespäter schützen rosa Schuppen den Körper.

Kampfwerte Jolhu-Toths:MU 30; AT/PA 15/13; LE 75; RS 1W6+1 (am Anfang jederKR neu festlegen!); TP 3W6-3 (ständig sich änderndeWaffenenden an den Armen); GS 7; AU unendlich; MR 20

Besonderheitenkann nur mit magischen oder geweihten Waffen verletztwerden!

Falls der Dämon die Helden zu besiegen droht, können diesejederzeit aus dem Raum flüchten. Der Jolhu-Toth kann ih-nen nicht folgen! Wenn die Helden später zurückkehren, hat

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Der dreifache Turm

sich der Dämon wieder mit einer Golemhülle verse-hen. Diese hat nur noch RS: 1 und LE: 25. Sobald siezerschlagen wird, stehen die Abenteurer erneut demDämon gegenüber, welcher 1W6 LE pro 24 Stundenregeneriert! Werden sie wieder gezwungen zu flie-hen, verfügt der Dämon beim nächsten Aufeinander-treffen über keine Golemhülle mehr.Sobald der Jolhu-Toth überwunden wurde, können dieHelden das Zimmer näher untersuchen. Sie entdek-ken, daß die Möbel des Schlaf- und Leseraums größ-tenteils zerschlagen und unbrauchbar sind. Unter denüberall herumliegenden Papieren finden sie auch dieBeschreibung des verhängnisvollen Rituals, das zurEntstehung der Nebenglobulen führte. Allerdingsentbehrt diese Fassung der nachträglichen Eintragun-gen Isalens auf der letzten Seite.

Auf die Sitzbank am Kachelofen wurden die beidenausgehängten Schranktüren gestellt. Die Darstellun-gen von Travia und Peraine (siehe (2)!) sind durchVerformen des Holzes (ähnlich dem HARTES SCHMEL-ZE), in das sie geschnitzt wurden, verändert worden.Sie zeigen nun einen Geier mit einem Menschenkopf,der die Eingeweide der vor ihm liegenden Gans ver-speist, bzw. eine jungen Frau, aus deren Mund undNasenlöcher Maden kriechen, während vom Storchan ihrer Seite nur noch ein von Fliegen umschwärm-tes Skelett übrig geblieben ist.

Abstellraum:(3): In diesem Raum lagert Isalen alte Möbel, Ge-brauchsgegenstände und Werkzeuge. Es finden sichAndenken an ihre Zeit in der Akademie von Puninneben Mineralproben von ihren Expeditionen in denRaschtulswall. Gesprungene Destillierkolben stehenneben einer Kiste voller Nägel. Eine große Truhe imSüdwesten des Turmzimmers enthält alte abgetrage-ne Kleider, in einem der Regale bewahrt Isalen über50 Kerzen auf und ein Schrank neben der Wendel-treppe enthält außer einem Schwert und einem Kriegs-beil auch ein in seine Einzelteile zerlegtes tulamidi-sches Astrolabium. Ein gigantischer Kupferkesselbeherbergt Zaumzeug und alte Pferdedecken, wäh-rend an der Wand darüber ein altes Ölgemälde hängt,das eine unbekannte Burg darstellt. Hinter einem derRegale steht eine Wasserpfeife aus Unau, die auf ei-ner Kiste voller Kletterhaken ruht.Die Helden können in diesem Raum Stunden verwei-len und immer noch etwas Neues finden. Falls duden Charakteren etwas außergewöhnliches - ein un-gewöhnlicher Ausrüstungsgegenstand, ein skurrilesAndenken oder gar ein magisches Artefakt - zukom-men lassen möchtest, so mögen die Abenteurer es hieroder auch in (6) finden. In dem Durcheinander magsich schier alles verbergen (Meisterentscheidung). Imfolgenden sollen einige Beispiele für Artefakte gege-ben werden:

Das Schwert im Schrank könnte einem BeilunkerMagier gehört haben. Es handelt sich um eine

magische Klinge, die mit einem SENSATTACCO be-legt wurde. Der Zauber wird beim nächstenKampf gegen einen Dämon oder Untoten ausge-löst. Der Zauber erhöht die Wahrscheinlichkeiteiner guten Attacke auf Fünf! Die in der Waffegebundene Magie verfliegt, wenn der Spieler auf2W6 eine 8 oder höher würfelt. Dies muß nachjedem Kampf gegen Dämonen oder Untote über-prüft werden. Eine solche Waffe wäre im Kampfgegen den Jolhu-Toth in (β) unzweifelhaft sehrhilfreich.

Bei den abgetragenen Kleidungsstücken in derKiste könnte sich ein Elfenmantel befinden, derVerstecken-Proben in der Wildnis um 7 Punkteerleichtert. Der Träger verspürt jedoch fortan häu-fig das Bedürfnis, die Wunder der Natur genauerzu betrachten. So mag er z.B. einem flatterndenSchmetterling folgen und seine Freunde völligvergessen, die einige Schwierigkeiten haben dürf-ten, ihren durch den Mantel bestens getarntenKameraden wiederzufinden.

Das Astrolabium könnte fachkundig zusammen-gebaut die Berechnung von für Beschwörungengünstige Sternenkonstellationen so erleichtern,daß die Beschwörung um ein bis drei Punkteleichter fällt! Das Astrolabium wiegt jedoch übervierzig Stein und eignet sich kaum für den rei-senden Abenteurer.

Diese Liste kannst du beliebig erweitern oder abän-dern. Bedenke jedoch, daß magische Gegenstände imÜberfluß das Gleichgewicht in einer Spielwelt unbil-lig zu Gunsten der Helden verändern können. Dieshat häufig zur Folge, daß das Spiel uninteressant wird.Versieh also alle Artefakte mit einem Nachteil, einerbegrenzten Anzahl “Ladungen” oder einer Wahr-scheinlichkeit, daß die Magie verfliegt!

(C): Dieser Raum ist fast völlig leer. Allein ein sechsSpann durchmessender, grauer Wirbel direkt vor demZugang zur Wendeltreppe versperrt den weiternDurchgang!Es handelt sich um einen Limbusstrudel. Dieser bil-dete sich bei der Entstehung der Nebenglobule, alsdurch unglückliche Zufälle eines der arkanen Sym-bole, die Isalen überall im Gebäude anbrachte, in die-ser Variante des Turmes verwischt wurde.Die Helden können an den Wänden und auf dem Bo-den der Kammer überall entsprechende Symbole er-kennen. Diese Zeichen sind in allen Räumlichkeitender Parallelglobulen zu finden. In der derischen Ver-sion des Gebäudes hat Isalen sie jedoch schon längstentfernt.Aufmerksame Magietheoretiker können feststellen(Magiekundeprobe +10), daß das komplexe Geflechtder Runen unvollständig ist. Dieser Fehler ist an ei-ner Stelle aufgetreten, die sich außerhalb des Wirbelsan der Wand im Südwesten des Zimmers befindet.Falls die Helden sich sichern (Gewichte um den Sogzu mindern oder in das Mauerwerk getriebene Kletter-

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Der dreifache Turm

haken als Haltegriffe!), können sie einigermaßen problem-los dorthin gelangen. Alleredings sollten tunlichst Sorge tra-gen, daß sie den Strudel möglichst weit umgehen. Vor Ortläßt sich erkennen (Magiekundeprobe +5), daß die unvoll-ständigen Symbole der Grund für den Wirbel sind und ihreVervollständigung das arkane Phänomen beenden könnte.Wenn die Helden diesen Raum betreten, geraten sie in denSog des Limbusstrudels, der ähnlich wie ein “Auge des Lim-bus” (siehe Codex Cantiones S. 81! bzw. CompendiumSalamandris S. 114) wirkt. Mit entsprechenden Gewichtenversehen, schlittert ein Held nur dann auf den Sog zu, wennihm eine Körperkraftprobe –2 mißlingt! Ist der Abenteurermit Seil und in die Wände geschlagenen Kletterhaken gesi-chert, stellt der Strudel keine Gefahr dar.Trifft der Held keinerlei Vorsichtsmaßnahmen, muß ihm eineKK-Probe +5 gelingen, um nicht von dem Sog erfaßt zu wer-den.Der Sog ist so stark, daß er im Laufe der Zeit den gesamtenInhalt dieses Zimmers verschlungen hat. Die Helden kön-nen den Strudel nur schließen, wenn sie die arkanen Symbo-le mit der richtigen Kreide (siehe (5)!) wieder vervollständi-gen. Nur auf diese Weise können sie nach (6) gelangen, wosich Isalen befindet.Neben der richtigen Kreide benötigen die Abenteurer zurVervollständigung der Symbole entweder entsprechendesWissen (Magiekundeprobe +5) oder die Fähigkeit, vorhan-dene Symbole exakt zu kopieren (Zeichnenprobe +10).

Falls einer der Helden in den Strudel gerät, wird er unwei-gerlich in den Limbus geschleudert, von wo ihn nur aufwen-dige Rettungsversuche seiner Kameraden zurückholen kön-nen. Falls deiner Gruppe solche Mittel nicht zur Verfügungstehen, materialisiert sich das Opfer des Wirbels in der Mit-te des Beschwörungskreises in Raum (ε) (ein Effekt der un-gewöhnlichen Globulenverschmelzung!).

(χ): In dieser Spielart des Abstellraumes herrscht unbe-schreibliches Chaos. All die Dinge, die hier lagerten, sindentweder zerschlagen worden oder in dem unübersichtlichenDurcheinander nur schwer zu finden. Es ist fast unmöglich,das Turmzimmer zu durchqueren, da man über Gerümpelhinweg steigen muß, das unter einem wegzurutschen droht(GE-Probe +2 oder Körperbeherrschungs-Probe +5).Stürzt einer der Helden bei dem Versuch, den Raum zu un-tersuchen oder zu durchqueren, besteht die Wahrscheinlich-keit, daß er sich an einem scharfen oder spitzen Trümmeroder Ausrüstungsstück, das aus dem Durcheinander heraus-ragen, empfindlich verletzt (TP: 5W6-10, negative Ergeb-nisse bedeuten, daß kein größerer Schaden verursacht wur-de).Wenn es dir gefällt, können die Abenteurer hier Kopien dermagischen Gegenstände, die in (3) zu finden sind, aufstö-bern. Diese besitzen jedoch in dieser Globule keinerlei be-sondere Fähigkeiten.

Bibliothek:(4): Dies ist Isalens Bibliothek. Im Vergleich zu den anderenRäumen ihres Refugiums herrscht hier Ordnung! In den ver-schiedenen Regalen sind die Bücher, Zeitschriften und Pam-phlete nach Spezialgebiet (Von Antimagie über Botanik und

Elementarismus bis zur Zoologie!) , Erscheinungsdatum undAutor geordnet. Die Magierin mag wenig Leidenschaft fürdie Säuberung ihrer Küche oder ihres Schlafzimmers auf-bringen, doch ihr Literaturarchiv ist makellos (ein Ergebnisihrer Ausbildung in Punin durch den Bibliothekar der Aka-demie).Falls die Helden auf irgendwelche magischen Fragestellun-gen stoßen, die sie nicht beantworten können, so können siedie Antworten in dieser Bibliothek finden (Lesenprobe +7).Die Sammlung der Maga enthält einige überaus wertvolleund interessante Werke (Meisterentscheidung, welche in denRegalen zu finden sind), doch Isalen wird höchstwahrschein-lich feststellen, wenn etwas aus ihrer Bibliothek entwendetwurde und sich wenig begeistert zeigen, wenn ihr ihre Habeniederträchtig entwendet wird.Die Magierin lagert hier auch Schreibutensilien, unbeschrie-benes Papier und eine Truhe mit eingeölten Lederhüllen, dieoffensichtlich dazu dienen, Bücher einzuschlagen. An jedemRegal hängt ein kleines Messinggefäß mit einer Substanz,die Holzwürmer und andere Schädlinge fern halten soll.

(D): Der Raum ist vollständig leer. An der Decke hängennur einige aus Holzplättchen und Schnüren gefertigte Wind-spiele.Der von Isalen gerufene Elementargeist hat diesen Raumgestaltet. Nachdem er alle Bereiche des Turmes gereinigtund aufgeräumt hatte, entschied er, zumindest eines der Zim-mer zu seinem persönlichen Wohlbehagen “einzurichten”.Er entfernte all die Bücher und Papiere, die jedes Mal, wenner durch den Raum kam, wieder in Unordnung gerieten. Da-durch wurden auch die Regale und anderen Möbel unnötig,die er wie all den anderen Unrat und das lästige “Flatter-zeug” im Kachelofen (siehe (2)) entsorgte.Im Augenblick befindet sich der Elementar in diesem Raum.Er kann diesen auch nicht verlassen, da er wie der Jolhu-Toth an “seinen” Turm gebunden ist und den Limbuswirbelin (C) nicht überwinden kann. Bei der elementaren Wesenheithandelt es sich um einen Vindwicht, eine intelligente Mani-festation des Elements Luft!Der Vindwicht wird die Helden nicht angreifen, doch dieUnordnung, die sie machen, geht ihm schon auf die Nerven.Er fährt durch ihre Haare, um ihnen eine anständige Frisurzu geben. Er bläst mit einer heftigen Böe den Staub aus ihrerKleidung, um dann zum 4278sten mal den Boden “fegen”zu müssen.

Der Vindwicht stellt keine Gefahr für die Helden dar. Soll-ten diese ihn dennoch angreifen, zieht er sich zur Decke imRaum zurück, wo die Abenteurer ihn nur schwer erreichenkönnen. Der Elementar ist pfeilschnell, und wenn ein Heldihn treffen will, muß ihm mindestens eine AT+5 gelingen.

(δ): In diesem Raum erwartet die Helden eine Armee vonUngeheuern! Dies ist zumindest der erste Eindruck, den dieAbenteurer gewinnen, wenn sie in diese Version der Biblio-thek hinein sehen. Dort stehen nämlich überall abscheulicheWesen, die der Jolhu-Toth mit Hilfe von Papier und Speichelangefertigt hat. Die Papierkreaturen sind unbelebt, doch siewirken äußerst bedrohlich.Eine nähere Untersuchung zeigt, daß der Dämon Papier mit

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Thorwal Standard Nr.13, Seite 48

Der dreifache Turm

irgendeiner klebrigen Flüssigkeit (seinem Speichel!)tränkte und mit der Masse diese unheimlichen We-sen formte. Nach dem Trocknen erstarrte die Mi-schung zu einer recht harten Substanz, die eine brau-ne Farbe annahm.Überall auf dem Boden liegen die Ledereinbände derBücher, deren Seiten der Dämon dazu nutzte, seinePapierarmee zu erstellen. Kein einziges Buch ist nochbrauchbar und auch die Zeitschriften und Manuskriptesind nun alle Teil der braunen Abscheulichkeiten.Sollte einer der Helden eine der Figuren in Brandstecken, vergeht sie in einer grellen Stichflamme, dieweitere Papierkreaturen entzündet. Bereits Augenblik-ke später ist der Raum mit schwarzen Qualm gefüllt,die Hitze ist schier unerträglich (2W6 SP pro Kampf-runde in (δ)!). Das Inferno wird mit Sicherheit auchdie Regale in Brand setzen, weswegen Rauch undHitze für einige Stunden einen Aufenthalt in diesemZimmer äußerst unangenehm gestalten werden!

Beschwörungsraum:(5): Dieser Raum ist ein typischer Beschwörungsraum.Ein großer Beschwörungskreis und ein kleinererSchutzkreis für den Zauberer sind die bestimmendenElemente dieses Zimmers.Die Linien der beiden Polygone bestehen aus Fur-chen, die in den Steinfußboden gemeißelt und an-schließend mit einem gelblichen Metall gefüllt wur-den. Um und im Beschwörungskreis wurden kleineMulden angebracht, in denen goldene Schalen zurAufbewahrung der Paraphernalia ruhen.Letztere befinden sich in einem Regal im Südwest-teil des Raumes. Hier kann man verschiedenste Kri-stalle, Pflanzen- und Tierteile neben gelben, roten,schwarzen und weißen Kerzen finden. In dem heillo-sen Durcheinander befinden sich auch ein Mutelexier(C) und ein Zaubertrank (E).In einem anderen Regal bei der Treppe lagern abson-derlich geformte Kerzenhalter, einige Dolche und eineSchachtel mit Phosphorkreide. Letztere leuchtet imDunkeln und kann benutzt werden, um die Fehler imGeflecht der arkanen Symbole in (C) auszubessern(siehe (C)!).In einem Schrank im nordöstlichen Teil des Zimmersbefindet sich Isalens prächtige Beschwörungsrobe undihre magische Schale!

(E): Dieses Zimmer gleicht (5) weitestgehend. Hiersind nur die Regale auf- und bis auf wenige Dingeausgeräumt worden. Die Kerzenhalter und die Ker-zen sind noch vorhanden, doch die Mineralien, Pflan-zen- und Tierteile wurden wie die staubige Phosphor-kreide entsorgt. Fünf Phiolen, in denen sich wahr-scheinlich einst Tränke befunden haben, befinden sichgründlich geleert und gespült ebenfalls hier.

(ε): In diesem Raum wurden - offensichtlich durchLaienhand - verschiedene Experimente durchgeführt,die dazu führten, daß Teile des Beschwörungskreiseszerstört sind. Die wenigen nicht verbrauchten oder

zerschlagenen Paraphernalia sind über den Fußbodenverstreut. Die Phosphorkreide wurde bis zum letztenSkrupel dazu verwendet, schreckliche Fratzen an dieWände zu malen, die nun die Helden bedrohlich an-starren.Die völlig zerfetzte Beschwörungsrobe ist über ein Ge-stell gestülpt, das aus den Überresten der beiden Re-gale und des Schrankes angefertigt wurde. entfernterinnert das Gebilde an einen Bären oder Affen. DasUngetüm trägt eine zersprungene Zauberschale alsKopfbedeckung. In diesem Raum können die Heldennichts brauchbares mehr finden.

Turmkeller:(6): In diesem Raum verstaut Isalen all die Dinge, vondenen sie glaubt, daß sie sie vorerst nicht mehr benö-tigt. Kurz darauf vergißt sie, daß sie das Verstaute je-mals besessen hat, was dazu führt, daß sich über dieJahre hier mehr und mehr Gerümpel angesammelt hat.Neben alten Möbeln befinden sich hier Kisten vollerBücher und Papiere, die zerfallenen Überreste einerRotze und Truhen voller Kleiderstücke. Im Südostendes Kellers steht ein großer Tierkäfig, in dem sich einegeöffnete Truhe befindet, aus der Seekarten heraus-quellen. In einem großen Regal, das in der Mitte desRaumes steht, kann man verschiede Theatermasken,Perücken und ein großes Repertoire eingetrockneterSchminken finden.Zwischen all diesem Gerümpel sitzt Isalen und liestim Lichte eines FLIM FLAM FUNKEL in einem schmalenBändchen, das sie offensichtlich aus einer der Kistengeholt hat. Ohne von ihrer fesselnden Lektüre aufzu-schauen, meint sie zu den Helden, als diese den Kel-ler betreten: “Ich hab es gefunden! Wie ihr seht, istmeine Archivierung unschlagbar!” Mit diesen Wor-ten deutet sie auf ein neben ihr liegendes Buch! Indiesem ist eine Seite mit einem Eselsohr gekennzeich-net. Hier steht zu lesen:

22. Travia, 12 HalHeute bin ich auf meiner Suche auf Vertreter des klei-nen Volkes gestoßen. Sie scheinen in dieser Wildniseine Kupfermine zu unterhalten. Ich fragte sie, ob je-mand von ihnen hier in der Gegend Spuren vonTarkonit oder Rotfelsspat gefunden hätte. Ein alterZwerg, offensichtlich der Vorstand der Sippe, meintedarauf nur: “Wenn du hier nach magischen Metallensuchst, dann mußt du schon hinab zu den Stollen desAmanthallas steigen. Kein Angroschim, der bei Sin-nen ist, würde jedoch dorthin gehen, weshalb auchkeiner von uns Rotfelsspat gesehen haben kann!”Daraufhin wandte sich der alte Griesgram ab und ichsetzte meine Suche fort ...Das Tagebuch enthält keine weiteren Hinweise auf dieZwerge oder auf die “Stollen des Amanthallas”. Da-hingegen kann man darin detaillierte BeschreibungenIsalens finden, wie sie über drei Wochen imRaschtulswall erfolglos nach Mindorium suchte.Wenn die Helden die Zauberin fragen, kann sie sichnoch verschwommen an das Zusammentreffen mit den

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Thorwal Standard Nr. 13, Seite 49

Zwergen erinnern. Sie glaubt sogar zu wissen, wo es statt-fand, und kann den Abenteurern eine grobe Wegbeschreibungzur Mine der Angroschim geben.Während Isalen den Helden erklärt, wie sie zum Bergwerkder Zwerge kommen können, stutzt sie plötzlich und hältinne. Sie schaut die Abenteurer verwundert an und meintdann: “War dort oben auf der Treppe nicht ein Limbusstrudel?Ich habe mich tierisch erschrocken, als ich fast in ihn hineingelaufen wäre (Erklärung für den Schrei!). Wie habt Ihr ihneigentlich überwunden?”Die Helden können der Magerin nun mitteilen, was vorge-fallen ist. Isalen will daraufhin das Phänomen des dreifa-chen Turms mit eigenen Augen sehen und beendet ihren FLIM

FLAM FUNKEL. Dies leitet durch arkane Zusammenhänge, diehier nicht ausreichend detailliert erklärt werden können, dieTrennung der drei Globulen ein. Charaktere, die sich nochin Räumen der beiden Parallelglobulen befinden, haben nunetwa ein oder zwei Minuten Zeit in die derische Variante desTurmes zu fliehen, da sie ansonsten in einer der beiden Neben-welten gefangen sind, was früher oder später zu ihrem Tod(Nahrungs-, Wasser- und Sauerstoffmangel!) führen würde.Die Phänomene, die auftreten, während die Globulen lang-sam auseinander driften, sind bizarr: Leuchterscheinungenerhellen die Räume, die plötzlich um ein tausendfaches an-gewachsen sind. Jeder Schritt der Helden scheint Meilen zumessen und ihre Bewegungen verlaufen unglaublich lang-sam. Trotzdem sollte es den Abenteurern gelingen, sich recht-zeitig in Sicherheit zu bringen!

Der dreifache Turm

Isalen stellt enttäuscht fest, daß ihr Turm wieder so gewöhn-lich ist wie je zuvor. Falls man eine Magierbehausung je-mals als gewöhnlich bezeichnen kann. Natürlich müssen dieHelden ihr tausend und eine Frage beantworten.Übrigens existiert, verborgen unter einem Amboß und einerKiste voller Bücher, einen weiteren Ausgang aus diesem Kel-ler, der in die “Höhlen unter Holzbach” führt (siehe ThorwalStandard 12 S. 46).

(F): Diese Version des Turmkellers entspricht mehr oderweniger der unter (6) beschriebenen Räumlichkeit. DerVindwicht konnte niemals den Limbuswirbel überwinden,um hier für Ordnung zu sorgen, weshalb hier alles so blieb,wie es vor sechs Jahren war. Natürlich befindet sich hierkeine Isalen!Wenn die Helden die Luke des verborgenen Abgangs ausdiesem Raum öffnen, schauen sie direkt in das graue Nichtsdes Limbus!

(φ): In diesem Raum herrscht eine unvorstellbare Unordnung.Überall stehen monströse Gebilde, die der Dämon aus demhier gelagerten Gerümpel angefertigt hat. In der Mitte desRaumes quillt eine Limbusblase durch die geöffnete Lukeam Boden des Kellers in das Zimmer. Diese Blase pulsiertund scheint zum Platzen gespannt ...Jede Bewegung in dem Durcheinander, das diesen Raum an-füllt, könnte die Blase zerreißen lassen, was ungeahnte Fol-gen haben könnte (Meisterentscheidung!).

I sa lens TurmI sa lens TurmI sa lens TurmI sa lens TurmI sa lens Turm

2 Sc lafraumund Lesezimmmer

1 Kuecheund Labor

H Hof

Beschwoerungsraum 5

Bibliot hek 4

Abs t e llraum 3

Turmke ller 6

Ausklang – Te il 2Ausklang – Te il 2Ausklang – Te il 2Ausklang – Te il 2Ausklang – Te il 2Die Helden haben also herausgefunden, daß irgendwo in denTiefen des Raschtulswalls die “Stollen des Amanthallas” zufinden sind.

Im nächsten Abschnitt dieser Kampagne reisen sie zu denKupferminen der Zwerge, die Isalen Kunde von der Minegaben - und erleben eine böse Überraschung!

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I sa lens Turm I sa lens Turm I sa lens Turm I sa lens Turm I sa lens Turm ( G rundr iss)( G rundr iss)( G rundr iss)( G rundr iss)( G rundr iss)

Wende l t re p p e nachun t en und Oben

Tre p p enach oben

Wende l t r e p p enach Oben

Luke zur Tre p p enach un t en

Wende l t re p p e nachun t en und Oben

1 Schr i t t

Wende l t r e p p enach un t en

Rea li t ae tChaos Ordnung

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Thorwal Standard Nr. 13, Seite 51 Der (wahre) Bote

Unabhängig - Kaisertreu - PatriotischUnabhängig - Kaisertreu - PatriotischUnabhängig - Kaisertreu - PatriotischUnabhängig - Kaisertreu - PatriotischUnabhängig - Kaisertreu - PatriotischAusgabe HES 13 AnswinAusgabe HES 13 AnswinAusgabe HES 13 AnswinAusgabe HES 13 AnswinAusgabe HES 13 Answin

(weiter auf S. 2)

Es war mitten in der Nachtzum 13. BOR, als ein gel-lender Schrei das Klosterder Draconiter zu Al'Cha-beb (Raschtulswall) ausdem Schlafe riß.Die aufgeschreckten Glau-bensgefährten und ihreSchüler fanden auf demDach des Turmes, der u.a.zu Observatio der Gestir-ne dient, die gerade 14-jäh-rige Novizin Bismailla aufdem Boden kauernd, dieHände vor das Gesicht ge-schlagen."Es war schrecklich", be-richtet ein Augenzeuge,"unsere Schwester zittertewie Espenlaub. Zwischenihren Fingern sickerte Bluthervor!" Seine Mitschwe-

ster fügte hinzu: "Ihre Aug-äpfel waren rot von Blut.Man konnte keine Pupille,

keine Iris mehr erkennen.Alles war rot, nur rot! DasBlut rann aus ihren Au-gen wie Tränen, strömte

über ihr leichenblasses Ge-sicht. Niemand konnte sicherklären, was geschehenwar." Bismailla war vorSchreck wie gelähmt undvermochte nicht eine Silbezu sprechen, geschweigedenn, daß sie Auskunftüber das, was geschehenwar, geben konnte.Der Abt des Klosters kamdem Geheimnis auf dieSpur. Das Mädchen mußtesich mitten in der Nachthier oben hergeschlichenhaben, um durch das Seh-rohr den Sternenhimmel zubeobachten? Nur warum?Gefährten der Novizin be-richteten, daß ihre Schwe-ster behauptet hatte, Stim-men zu hören. Stimmen, die

ihr Geheimnisse verrieten.Man hatte den Worten desMädchen keinen Glaubengeschenkt.Bis heute!!!"Wenn wir doch nur frü-her reagiert hätten!" machtsich ihre beste Freundinschwere Vorwürfe.Als der Abt einen Blickdurch das Fernrohr werfenwollte, um Licht ins Dun-kel des mysteriösen Vor-falls zu bringen, gab dasKind einen schrillen Schreivon sich, daß die Linsendes Sehrohres zersprangenund einem Bruder dasTrommelfell barst.Dann tastete Bismaillahektisch umher, ihr Fingerumklammerten zittrig ei-nen Silberstift. Man reich-te ihr ein Pergament undBismailla begann zu zeich-nen. Ohne etwas sehen zukönnen!Unheimlich!Die Zeichnung versetzteihre Glaubensgefährten innoch größeres Erschrek-ken, als es die mysteriösenVorfälle es bereits getanhaben. Das Bild zeigte ei-nen Himmelskörper. Dochdie narbige Steinhaut desTrabanten formte sich vorden Augen der Entsetzen

Das Motto des Mondes:Amöbe-Horas ist eine Sau, findet und tötet die Frau!Amöbe-Horas ist vielleicht aber ein Mann, dann tötet eben den Tyrann!

Draconiterschülerin macht unglaubliche Entdeckung!!!Draconiterschülerin macht unglaubliche Entdeckung!!!Draconiterschülerin macht unglaubliche Entdeckung!!!Draconiterschülerin macht unglaubliche Entdeckung!!!Draconiterschülerin macht unglaubliche Entdeckung!!!

ACHTUNG!!!Warnung!!!

Blättert nur um undblickt auf das Bild des

Grauens, wenn Ihr nichtunter schwachemHerzen leidet!!!Betrachtung auf eigene Gefahr!!!

Die Redaktion des WBkann keine Garantie für

Folgeschäden wie Schlag-fluß und nervöse Angstzu-

stände übernehmen!!!

Nun haben die Horasknechte endlichgezeigt, was sich hinter ihrer puder-überzogenen, parfümierten Larveverbirgt: Die Fratze der Unmensch-lichkeit!Rücksichtlos und feige sind dieSöldlinge Amöbe-Horas' über diewehrlose Stadt Thorwal hergefallenund haben diese mit Feuer und Kriegüberzogen. Wobei die feigen Horas-

hunde sich tunlichstdavor drückten, sich

den tapferen Nordkriegern Auge in Auge,Schwert gegen Schwert zu stellen! Nein,das ist die Art der Puderbeutel nicht! Siezogen es vor auf ihren Schiffen sitzen zubleiben und die Stadt aus sicherer Entfer-nung mit Brandgeschossen zu bombardie-ren. Schrecklich: Vornehmlich Schwache,Alte und Kinder kamen in der Flammen-hölle um! Sie hatten keine Chance!!!Wes Geistes Kind die blutgeifernden Ag-gressoren sind, zeigt, daß sie bei der Aus-

(weiter auf S. 2)

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Thorwal Standard Nr. 13, Seite 52Der (wahre) Bote

Und im nächsten WB- der (vorerst)abschließende 13.Teil unserer Erfolgsserie Tödli-che Zweihandwaffen für Magier- Zyklopäas heißeStrände - dielauschigsten Buchten, die be-sten Schenken, die heißestenJungfern, die knackigsten Kna-ben- Der Doppel-A-HA, eine Alter-native für Hünenhafte?- Ich bin der wahre Vater derKaiserlichen (pah) Zwillinge! Be-kenntnisse des HochstaplersFelin Strull- Nach der Answin-Lüge: DieBorbarad-Lüge!!! - Wie die Füch-se von Gareth versuchen, unsdumm zu verkaufen. Der Aus-verkauf des Reiches wird ande-ren in die Schuhe geschoben

zu einer Maske des Grau-ens! Es war ein Gesicht,eine schreckliche Fratze!!!Ein namhafter Praiosprie-ster, den man zu Rate zog,bestätigte die schlimmenBefürchtungen: "Unzwei-felhaft." so Ucurian Heli-os. "Die üblen Gefühle, diejeden Rechtgläubigen beimAnblick des Bildnis be-schleichen, die düstere Ah-nung einer unermeßlichenGefahr, das unendlich Bö-se, daß uns aus diesem Bildentgegenstarrt. Es handeltsich um das Antlitz des Na-menlosen!Der WB legte eine Kopiedes Bildes weiteren hohenRepäsentanten der Kirchen

Ältere Ausgaben desThorwal S tandardThorwal S tandardThorwal S tandardThorwal S tandardThorwal S tandards

verpaßt?Traurig?

Dazu besteht fast keinGrund:

Als Nachdrucke und Sam-melausgaben gibt es dieThorwal Standards 1-9 lei-der nicht mehr.Aber dafür bieten wir die:

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Auf ihr findet ihr nicht nurunser Web Angebot zum Off-line-surfen, sondern auch ei-nen Großteil unserer Bildervon Jens Haller, und ande-ren (auch bislang nicht ver-öffentlichte) zum Stöbernund genießen.Für 14,80 DM inkl. Portokönnt Ihr diese Datenbankdes Thorwal Standards be-stellen. Fast alle jemals imTS veröffentlichten Textesind hier zu finden undmehr. Das Liedgut aus demTS zum hören: 4 Lieder desSchwarzen Barden! Bestell-adresse und Bankverbindungfindet ihr im Impressum.

Impressum:Der (wahre) Bote erscheinthalbjährlich im Pro PatriaVerlag, EngasalChefredaktion:Corelian von Rabenmund

vor. Alle waren sich einig:Das ist ein Abbild des All-bösen!!!

Lange haben wir uns in derRedaktion beraten, ob wirdas Bildnis überhaupt ab-drucken sollen. Doch ist

der Feind, dessen Antlitzman kennt, ein weit unge-fährlicherer Feind als der,den man nie gesegen.Aus Rücksicht auf Ge-brechliche, Schwachherzi-ge, und Kinder hat der WBsich entschlossen, diesessensationelle Bildnis nur imInnenteil der Leserschaftvorzustellen.

Und damit nicht genug!Auch wenn bislang keinweiterer Wissenschaftlerden Blick in den Himmelgewagt hat, in einem sindsie sich einig! Das unheil-volle Ding am Firmamentrast direkt auf Dere zu!!!Betet, all ihr rechtgläubi-gen, Betet!!!

Gilia (19): Wenn Du willst, kannst Du mir mitDeinem Schwert begegnen! Jederzeit ...

D ie H olde desM o n d e s

Exklusiv!!! Die Fratze des Bösen!!!(Forts. von S. 1)

wahl ihrer Ziele nicht gerade zimperlich wa-ren! Vornehmlich Wohnhäuser und stadtbe-kannte Versammlungsorte wie der Markthal-le waren die Ziele. Selbst vor zwölfgöttlichenTempeln machte man nicht halt! Eine Augen-zeugin, eine stolze Kriegerin, schluchzend:"Ich hatte meine Mutter mit meinen drei Kin-dern in den Swafnirtempel gebracht, umSchutz zu suchen. Ich hatte eben die Schwel-le überschritten, als es ein gewaltiges Krachengab. Dann stand auch schon das Dach desTempels in Flammen. Schneller als der Windgriff das Feuer um sich, wegen des verdamm-ten Öls, daß die Schweine benutzten. Und esließ sich nicht löschen. Sie sind tot, alle tot.Und ich konnte nichts tun!!!"Hunderte weinten an diesem grauenvollen Tagum ihre Toten!Und als sich der thorwalsche Widerstand for-mierte, verschanzten sich die Horasknechte aufeinem Eiland, das sie hastig besetzten , bevordie Thorwaler ihrer habhaft werden konnten.Der schale Vorwand für die feige Attacke: diePiratenbande einer thorwalschen Gesetzlosenhatte die "Seestute" angegriffen. Lächerlich!Statt die Piraten zu jagen und ihrer gerechtenStrafe zuzufügen, sollen hunderte unschuldi-ger büßen? Und das ist Gerechtigkeit? Pah!Vielmehr steht die sattsam bekannte Gier derHoras nach mehr und mehr und mehr Landdahinter. Nach den Zyklopeninseln, Drôl undden Inseln im Südmeer giert sie nun nach ei-ner Kolonie in den Nordlanden. Gemeinsammit den leichtgläubigen Nostriern versucht siedies zu verwirklichen!Und was sagt Gareth dazu? Wie immer!Nichts!!! Amöbe-Horas bricht vor den Augender Schattenkaiserin und ihres Speichelleckers,des Reichsschmerzkanzlers, den WeidletherVertrag. Jener Vertrag, der gegen den heftigen

Widerstand aufrechter Adeliger des Reiches mitehernem Druck und falschen Versprechungendurchgepreßt wurde. Und jetzt, 3 Jahre später,zeigt sich, was der Horas der Vertrag wert ist:Nicht das Papier, auf dem er geschrieben ist!!!Daß die tumbe Möchtegernprinzessin auf GarethsThron nicht kapiert, was vor sich geht, wen solldas wundern? Was aber bekommt der Nordmärkerdafür, daß er sein Maul hält? Wofür hat er dasMittelreich diesmal verschachert?

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Thorwal Standard Nr. 13, Seite 53 Söldner heuteSöldner heuteSöldner heuteSöldner heuteSöldner heute

Khunchomer Kodex (3. Teil)Khunchomer Kodex (3. Teil)Khunchomer Kodex (3. Teil)Khunchomer Kodex (3. Teil)Khunchomer Kodex (3. Teil)

Aus aktuellem Anlaß verschieben wir die Fortsetzungdes Berichtes über klassische aventurische Schurken.Statt dessen möchten wir uns an dieser Stelle vonHauptmann Burak Schlominger, der früher Lehrer ander Wehrheimer Akademie (jaja) war, etwas über zweiWaffen erzählen lassen, die man in letzter Z eit öfterhat aufeinander klirren hören: das Breitschwert unddas Rapier.D iese beiden Waffen sind lange nicht so unverträg-lich - oder ihre Chancen nicht so ungleich verteilt -wie man auf den ersten Blick glauben möchte. Si-cherlich trifft ein Breitschwert sein Ziel mit verhee-render, knochenzermalmender Wucht - aber dieseWucht nützt nur dan etwas, wenn sie das Ziel geradeund sauber treffen kann. Es ist freilich ein einigerma-ßen schwachsinniger Einfall, einen Schwerthieb di-rekt mit dem Rapier parieren zu wollen: die viel leich-tere Klinge wird, ohne ernsthaf ten Widerstand zu bie-ten, von der schweren, oft beidhändig geführtenSchwertklinge beiseite geschlagen, zerbrochen odermitgeführt , was noch zusätzliche Verletzungen ver-ursachen kann. Nicht zu unterschätzen ist jedoch diebei weitem größere Beweglichkeit, die ein Rapier-fechter mitbringt, da er zum einen durch das Gewicht

WaffenkundeWaffenkundeWaffenkundeWaffenkundeWaffenkundeseiner Waffe weit weniger behindert wird und zumanderen nicht in dem Maße auf große, weite Bewe-gungen angewiesen ist wie ein Schwertkämpfer. DasRapier verläßt sich zu zwei Dritteln auf die Stoßkraftder Spitze. Schläge sind zwar möglich, werden aberin den meisten Schulen lediglich zur Unterstützungder Stiche und Stöße gelehrt. Des weiteren beinhal-tet der Umgang mit dem Rapier in weit höheremMaße als der Schwertkampf ausweichende Beinar-beit, verbunden mit hängenden und gleitenden Pa-raden, die recht weit vom Körper geführt werden undes einem Rapierfechter durchaus ermöglichen, diezerstörerische Kraft des Breitschwertes abzulenken.Wir halten also fest: zwar ist die schiere Gewalt undWucht des Breitschwertes bei weitem größer alsi diedes Rapiers, und direkte Treffer richten einen weit-aus größeren Schaden an, aber es ist mehr als einmalvorgekommen, daß ein wackerer Schwertfechterentdeck en mußte, daß der machtvolle Hieb, der sei-nen mit einem Rap ier bewaffneten Gegner hätteentzweihauen sollen, mit leichter Bewegung ins Lee-rer geleitet wurde, dafür aber die scharfe Spitze dergegnerischen Waffe mit Blitzesschnelle einen Spaltin des Schwertlämpfers Rüstung gefunden hat.

Das F achblatt für alle Männer und F rauen des korgefälligen S tandes mit Neuigkeiten vomW affenmarkt, S tellenvermittlung, dem Söldner oder der Marketenderin des Mondes und mehr.

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Thorwal Standard Nr. 13, Seite 54Söldner heuteSöldner heuteSöldner heuteSöldner heuteSöldner heute

Auch diesmal haben wir für die Reihe “Söldner des Mon-des” einen ganz besonderen Gast aufgetrieben. Nachtshätten wir ihn allerdings nicht suchen dürfen, da hättenw ir ihn nicht gefunden. Das Gespräch führte Afra Bar-ke n .

S.H.: Panhahe, du bist eine recht seltenen Erscheinungi n u nserer Z u n f t - a u f j e d e n Fa l l b ist d u d er erst eMohasöldner, der mir begegnet.

P.: M oha? Du p aßt b esser auf! Du nennst m ich nocheinma l Moha, und du siehst aus w ie einer von denenhier! (hä lt einen der beiden Schrumpfköpfe hoch, die er umden Ha ls trägt) Ich bin Utulu!

S.H.: U tu lu. Ahha. Ich werd ’s mir merk en . Sag ma l, eingewöhn licher Schrumpfkopf ist das aber n icht, oder?Sieht mir irgendwie orkisch aus. Erzähl doch mal.

P.: Ist ein Ork. Nein, er war ein Ork. Stammt aus den Ber-gen, die man Kosch nennt. Ich hab e sie im Winter mit einpaar Gefährten überquert, und fünf und zwei oder dreider Haarigen haben uns angegriffen. Diese zwei (tätscheltdie Schrumpfköpfe) habe ich erlegt.

S.H.: Na, du scheinst mir ja weit ‘rumgekommen zu sein.Erzähl mal, was hat dich in unseren Stand getrieben?

P.: Sklavenhänd ler haben meinen Stamm ausgelöscht.Alle mitgenommen, die sie nicht getötet haben, auchmich. Ihr Schiff ist gekapert worden. Leute aus dem Nor-den, Thorwa ler. Ha ben m ich m itgenommen und m irHeimat geboten. Eine Zeitlang bin ich dort gewesen, beiHjaldar, und ich habe versucht, ihn zu beruhigen, wenner seine Wut bek ommen hat. Ich habe das nich t immergekonnt, und etwas danach hat Hja ldars Otta ihn ge-hen geheißen, und ich bin mitgegangen. Wir sind Söld-ner geworden.

S.H.: Aha, das ist doch eine Laufbahn, w ie man sie sooder so ähnlich immer w ieder antrifft. Die wenigstenm a ch e n a l l erd i n g s d e n U m w e g ü b er w a l w ü t i g eThorwaler, das muß ich zugeben. Aber da wir schon beimHandwerk sind: wo liegen denn deine Stärken?

P.: (überlegt) Ich bin qualifiziert.

S.H.: Ah. Und worin?

P.: (überlegt wieder) Ich bin qualifiziert.

S.H.: Hm. Ich verstehe. Also... was kannst du denn be-sonders gut?

P.: Oh. Ich schieße gut mit dem Bogen, werfe den Born-dorn auf viele Schritte ins Ziel und kann gut Leute flach-legen.

S.H.: Ach was? N a gut, wenn wir beim Thema sind: hastdu v or, dich mal niederzulassen und eine Familie zu grün-d e n?

P.: (denkt lange nach) Ich bin der Letzte meines Stammes.

Ich weiß noch nicht. Viel später, vielleicht. Kann ich je-manden grüßen?

S . H . : Ä h . . . j a , n a t ür l ich . We n d e n n?

P.: Tesla. Ich grüße Tesla sehr.S.H.: Gut. Hast du zum Schluß vielleicht noch einen gu-ten Rat an Neulinge in unserem Beruf?

P.: Hm. Ja... weißt du, man muß immer gut auf Kamaluqachten. Oder auf Kor, das ist fast dasselbe. Niemals un-terschätzen darf man sie, dann hat man viele Vorteile.

S.H.: Panhahe, ich danke dir - und alles Gute weiterhin.Übrigens, hast du dir schon mal überlegt, dich auf Nacht-kampf zu verlegen?

P.: Nachtkampf? Nein, warum?

S.H.: Nur so ein Gedanke.

Söldner des MonatsSöldner des MonatsSöldner des MonatsSöldner des MonatsSöldner des Monats

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Thorwal Standard Nr. 13, Seite 55 Söldner heuteSöldner heuteSöldner heuteSöldner heuteSöldner heute

Al’Anfanta - das zeitgemäßeAl’Anfanta - das zeitgemäßeAl’Anfanta - das zeitgemäßeAl’Anfanta - das zeitgemäßeAl’Anfanta - das zeitgemäßeErfrischungsgetränkErfrischungsgetränkErfrischungsgetränkErfrischungsgetränkErfrischungsgetränk

Seid Ihr morgens oft müde und abgespannt? Fragt Ihr Euch manchmal: „Was soll denn diesesganze Töten?” oder „Hat all dieses Meucheln überhaupt noch einen Sinn?”

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Thorwal Standard Nr.13, Seite 56Rommilyser Landrufer HES 30

RRRRRoooommilymmilymmilymmilysssserererer L L L Lananananddddrrrrufufufufererererommilyser LandruferDie unabhängige Zeitung für die Hauptstadt des Fürstentumes Darpatien.

Bote lesen war gestern.

HES 30 HalHES 30 HalHES 30 HalHES 30 HalHES 30 Hal

Fortsetzung auf S. 3

Wie groß der Bedarf nachReformen im Sinne Traviasin Rommilys ist, beweisen diejüngsten Edikte des HeiligenPaares. Um dem grassieren-den Waffengebrauch zumSchutz der Ehre entgegenzu-treten, erließ das Hohe Paarnunmehr das „Lex wider daspervalsche Turnier“. Darinwird Nicht-Adligen die Teil-nahme an jedwedem Ehren-händel untersagt.Notwendig geworden wardiese Maßnahme nach einemZwischenfall, in den LuderiaBärenfels verwickelt war, dieZunftmeisterin der Schreinerin Rommilys. Sie war mit ei-nem Offizier des fürstlichenLeibregiments in Streit gera-ten und zu einem „Turniernach pervalschen Regeln“gefordert worden, nachdemeine gütliche Einigung vonbeiden Parteien abgelehntwurde. Bei dem Kampf wur-de der Handwerkerin die lin-ke Hand abgeschlagen, wobeiein Medicus das Schlimmsteverhindern konnte. Trotzdemwird die Bärenfels ihr Hand-

VVVVVererererbbbbooootttt d d d derererer E E E Ehrhrhrhrenhänenhänenhänenhänddddeeeellllerbot der Ehrenhändelwerk nicht mehr ausübenkönnen. Dies brachte das Faßzum Überlaufen.Unter der Herrschaft derTraviakirche soll solchesnicht mehr vorkommen. Jed-weder Person, die das rom-milyser Bürgerrecht besitztund die nicht von adliger Ab-kunft ist, ist es nunmehr un-tersagt, jedweden Kampf ausGründen der Ehrabschnei-dung zu initiieren oder anzu-nehmen. Das Hohe Paar ließmit Unterstützung desPraiostempels verlauten, daß„es Leuten, welche nicht vonStand, unangemessen ist,sich wie Edelleut zu beneh-men. Es ist das Privileg desRitters, seine Ehre im Kampfmit der Waffe einer Prüfungzu unterziehen. Das gilt abernicht für den einfachenHandwerker und Bürger.Noch weniger gilt dies für da-hergelaufenes Gesindel(vulgo „Abenteurer“, d.Red.), welches sich erdreistet,Ehrenrechte des Adels einzu-fordern. Ein solches Verhal

Unruhe unter FlüchtlingenUnruhe unter FlüchtlingenUnruhe unter FlüchtlingenUnruhe unter FlüchtlingenUnruhe unter FlüchtlingenAnzAnzAnzAnzeieieieicccchen fürhen fürhen fürhen für VVVVererererbrbrbrbreeeecccchen?hen?hen?hen?Anzeichen für Verbrechen?

Der Winter steht vor der Türund noch immer sind nichtalle Flüchtlinge, die vor denStadtmauern lagern, auf dieBaronien der Umgebung ver-teilt worden. Die Folge istdrangvolle Enge in den Not-unterkünften, gepaart mit derwachsenden Sorge, ob es ge-lingen wird, der Not derFlüchtlinge und den Bedürf-nissen der Bürger gleicher-maßen gerecht zu werden.Insbesondere die Bauern vonLitzelstatt klagen, daß dieZahl von Diebstählen zuneh-me. Die Stadgarde lasse sichzu selten bei ihnen draußensehen, berichtete eine Ges-ante der Gemeinde vor demStadtvogt voller Zorn.Doch damit nicht genug,auch unter den Flüchtlingennimmt der Unmut zu. Siemutmaßen, vergessen wordenzu sein. Ohne Einkommensind sie auf Almosen ange-wiesen. Zwar tut die Travia-kirche, was sie nur kann, unddennoch ist die Not so groß,daß jegliche Mühe nurmehrwie ein Tropfen auf den hei-ßen Stein wirkt. Scharen ver-wahrloster, verwaister Kinderziehen durch die Vorstädteund die Zahl der Bettler istsprunghaft angestiegen.Schon gibt es die ersten Zu-sammenstöße zwischenFlüchtlingen und Bewohnerndes Katzlochs, die argwöh-nen, daß keiner sich längerum ihr Schicksal schert.Doch damit nicht genug, istes in jüngster Zeit zu uner-klärlichen Vorfällen gekom-men: Bruder Trivianus vonden Badilakanern berichtetedem Flüchtlings-Auschußder Traviakirche davon, daß

in jüngster Vergangenheiteinzelne Flüchtlinge spurlosverschwunden seien. Zuersthabe man sich nichts dabeigedacht. Es sei den Flücht-lingen zwar untersagt, auf ei-gene Faust weiterzuziehen,doch wie soll man angesichtsder Massen den Überblkickwahren? Inzwischen häufensich aber die Anzeichen da-für, daß Menschenfänger ge-zielt kräftige junge Flüchtlin-ge entweder mit rosigen Ver-sprechungen anlocken odergar entführen. Ein tobrischerJunge von 13 Jahren behaup-tete beharrlich, von zweiMännern überfallen wordenzu sein. Diese hätten ihn aufeinen Karren verfrachtet, woman ihn unter der Ladungversteckt habe. Phex seidank, sei er rechtzeitig wie-der zu sich gekommen. Erkonnte den Entführern ent-schlüpfen. Wie glaubwürdigdie Aussage des Jungen ist,muß aber erst noch überprüftwerden, so Trivianus.Hinter vorgehaltener Handwar aus der Stadtgarde zu er-fahren, daß man nach erstenErmittlungendavon ausgehe,es mit 20-30 solcher Fälle zutun zu haben. Allerdings gibtes noch keine brauchbareSpur. Ofiziell heißt es dazu,daß man sich nicht an Spe-kulationen beteiligen wolle.Noch sei nicht gewiß, daßman es mit Verbrechen zutun habe.In Sachen der Diebstähleräumte Hauptmann Cataniusaber durchaus Versäumnisseein. Er wolle sofort dafür sor-gen, daß die Garde in denVororten mehr Präsenz zei-ge.

Die bislang einzeln niederge-schriebenen jüngst erlassenenAnordnungen der Traviakir-che zur Aufrechterhaltung deröffentlichen Moral, wie z.B.die Kleiderordnung oder das"Allrommyliser Dekret zurallgemeinen Wahrung derNachtruhe vor Mitternacht"sollen zu einer einer Verord-nung zusammengefaßt wer-den. Der Vertreter derTraviakriche im Hohen Raträumt ein, daß einzelne Be-stimmungen noch nicht dieihr zugedachte öffentlicheWirkung entfaltet hätten. In

VVVVVererereroooorrrrddddnungnungnungnungen zum Sen zum Sen zum Sen zum Scccchuthuthuthutz dz dz dz derererer öf öf öf öfffffententententlilililicccchen Mohen Mohen Mohen Morrrralalalalerordnungen zum Schutz der öffentlichen Moral

dem Zusammenhang kriti-sierte er auch die Stadtgarde,die zu wenig auf die Einhal-tung der neuen Bestimmun-gen achte.Der Stadtvogt stellte sich aberschützend vor die Garde:"Was soll sie denn noch allesleisten: mehr Präsenz in denVororten, Diebstähle aufklä-ren, die Banden unter Kon-trolle halten." Da könne mansich mit den bestehendenKräften unmöglich um jedenVerstoß gegen die Kleider-ordnung oder säumigen Ze-cher kümmern.

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Thorwal Standard Nr. 13, Seite 57 Rommilyser Landrufer HES 30

Amene Horas beschenkt das FürstentumAmene Horas beschenkt das FürstentumAmene Horas beschenkt das FürstentumAmene Horas beschenkt das FürstentumAmene Horas beschenkt das FürstentumUnsere Fürstin und die Herrscherin des Horasreiches klären ihre MißverständnisseUnsere Fürstin und die Herrscherin des Horasreiches klären ihre MißverständnisseUnsere Fürstin und die Herrscherin des Horasreiches klären ihre MißverständnisseUnsere Fürstin und die Herrscherin des Horasreiches klären ihre MißverständnisseUnsere Fürstin und die Herrscherin des Horasreiches klären ihre Mißverständnisse

Als Esquria Rondane imSommerschloß der Fürstinden prächtigen Thronsaalbetrat und dort nach einerHuldigung der FürstinSchriftrolle entfaltete waralles ruhig.Mit in den ersten Augenblik-ken etwas unsicheren Wor-ten – wiewohl ihre Stimmesich schnell faßte – las dieEsquiria den Text derSchriftrolle vor:

“Ihre Horaskaiserliche Ma-jestät Amene Horas-Firda-yon übermittelt dietreulichsten und bestenWünsche Ihrer Durch-laucht, Fürstin IrmegundeMiria von Rabenmund, undhofft, daß der Pilgerzug genGrassingen zu einem gutenund götttinnengefälligen Zielführte.Wir blicken ehrfürchtig inden aventurischen Osten, wodas stolze Fürstentum Dar-patien als ein Bollwerk ge-gen die finsteren Schergendas zwölfgöttliche Aventu-rien beschützt. Knapp einDrittel darpatischer Erde istin den Klauen der götter-lästerlichen Feinde undDarpatien hatte und hat ei-nen nicht geringen Blutzollzahlen müssen.Das Fürstentum Darpatienist aller Lasten ungeachtetseinem traviagefälligen Rufgerecht geworden und hatzahllosen Flüchtlingen, dienur Leib und Leben retenkonnten, eine neue Heimatoder genügend Nahrung mitauf dem Weg in den WestenAventuriens gegeben.Auch freut es uns sehr, daßtrotz der schweren Zeiten dieKrone Darpatiens, unserenSöhnen und Töchtern vom

Mark Rommilys/Vinsalt. Überraschende Kunde bringt die horaskaiserliche Ambassadorin zu Rommilys, EsquiriaRondane ya Sirensteen-Schelf, dem Fürstentum Darpatien. Wie erst jetzt bekannt wurde machte sie unmittelbarnach der Heimkehr der Fürstin von ihrem Pilgerzug Ihrer Durchlaucht die Aufwartung auf Schloß Neuschwanen inder Mark Rommilys.

Zug der Edlen, eine travia-gefällige Heimstatt auf BurgSturmfels geboten hat.Deswegen gebührt dem Für-stentum Darpatien nicht nurUnser Dank, sondern derDank des gesamten wieder-erstandenen Reich desHoras von Nervuk bis nachNeu-Bosparan, und Uns er-

scheint es auch nicht über-heblich, wenn Wir sagen,daß dem Fürstentum derDank aller zwölfgöttlichenLande Aventuriens gebührt.Und so erlauben Wir Unsdem stolzen Darpatien Un-sere Unterstützung für seingöttergefälliges Wirken - dieUnterbringung der Flücht-linge und die Anwerbungneuer Söldlinge - angedei-hen zu lassen. Zu diesemZweck haben Wir unsereCamerlengii* angewiesen,Darpatien – das einst als Kö-nigreich Rommilyser Mark,von unserer Ahnin Svelinya-Horas gegründet wurde – dieSumme von 12*12 Horasdor(2880 Dukaten) zu senden.Des weiteren haben Wir be-schlossen, den zwischen demBankhaus Bosparan unddem Fürstentum Darpatiengeschlossenen Kredit zuübernehmen, mit allen Kon-sequenzen. Die von derdarpatischen Krone gebote-

nen Sicherheiten sollen nichtlänger eingefordert werdenkönnen, noch soll sonst je-mand aus Unserem ReicheForderungen aus besagtemCredit an das FürstentumDarpatien und sein Haupt,die Fürstin, zu stellen..Es ist dies nur ein beschei-denes Entgelt für die schwe-

ren Lasten, die seit Anbeginndes Krieges auf den unbeug-samen Schultern der Darpa-tier ruhen. Kein Gold, keinePreziosen können vergelten,was dies wackere Volk füralle civilisierten Lande, fürMittelreich und das Hora-siat, getan haben.

Wir wissen, daß unser be-scheidenes Entgegenkom-men nur ein Anfang auf demWeg in sorglosere Zeiten seinkann, doch möge dies einZeichen sein, daß dasWiedererstandene Reich desHoras dem FürstentumDarpatien in Zeiten der Notbeisteht."

Amene Horas-FirdayonHoraskaiserinKönigin von Yaquiria

Nach einer merklichen Pau-se setzte die Botschafterinwieder an: “Dies sind dieWorte ihrer horaskaiser-

lichen Majestät, die ich Eichjin Ihrem Namen übermitte-le. Die Euch angelobten12*12 Horasdor wird Euchein treuer Gardist derHoraskrone überreichen,derweil ich Euch im NamenIhrer Majestät den Vertragüber den geschlossenen Kre-dit überreiche, der EuremBelieben überstellt wird.”

Ihre Durchlaucht, FürstinIrmegunde von Darpatien,erwiderte sichtlich gerührt:“Wir – und auch das gesam-te darpatische Volk – dankenIhrer horaskaiserlichen Ma-jestät und dem Wieder-erstandenen Reich des Horasfür seine traviagefälligeGroßzügigkeit. Dieser Aktder Freundlichkeit, der umso höher ausfällt, da das Für-stentum in diesen dunklenZeiten arg bedrängt wird,wird unzweifelhaft eine Hil-fe sein, die alten Mißver-ständnisse zwischen demFürstentum und dem Reichdes Horas zu mildern.”Alsdann Ihre FürstlicheDurchlaucht der Gesandteneine private Audienz ge-währte, ihren ob des uner-warteten Segens freudigüberraschten Hofstaat zu-rücklassend.

Über den weiteren Verlaufund Inhalt der Gespräche istleider nicht mehr bekannt,als daß die Esquiria sich ersteinige Stunden später wiederauf dem Weg nach Rommilysmachte. Bislang zeigte sichIhre Fürstliche Durchlauchtnoch zu keiner offiziellenÄußerung bereit.* = Camerlengo, Camerlengii =horasische Bezeichnung für einenbzw. mehrere Kämmerer

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Thorwal Standard Nr.13, Seite 58Rommilyser Landrufer HES 30

ten stelle die praiosgefälligeOrdnung auf den Kopf undverletzt den traviagefälligenFrieden in der Stadt.“Widerstand scheint sich je-doch schon zu formieren.Gerade das nicht-adligeStadtpatriziat will es nichthinnehmen, von seinem demAdel nachstrebenden Le-bensstil abzulassen. Zumalbereits die Verschärfung derKleiderordnung für einigesMurren sorgte.Um so mehr regt sich Un-mut, als das Verbot schonerste Früchte trug: Als einMitglied des Hohen Ratesder Stadt wegen einer Belei-digung einen WehrheimerJunker forderte, wurde ervon den Bediensteten desAdeligen auf dessen Geheißwie ein Hund fortgeprügelt.Ob sich durch das neue Ediktder Frieden in der Stadtwahrhaftig festigt, bleibt des-halb abzuwarten.

ÜbÜbÜbÜbÜbererererggggrrrrififififffffe zünfe zünfe zünfe zünfttttiiiiggggerererer H H H Hananananddddwwwwerkerkerkerkererererergriffe zünftiger HandwerkerAm vergangenen Markttagkam es zu einem schwerenZwischenfall, als ein Mob auf-gebrachter Rommilyser Hand-werker sich zusammenrottete,um mit Knüppeln undWekrzeugen bewaffnet auf denSchafmarkt zu ziehen.Dort fielen sie über tobrischeHändler und Handwerker her,die dort ihre nicht-zünftigenWaren feilboten, nicht seltenzu einem weit niedrigerenPreis als ihn die Zunftordnungverlangt.Die aufgebrachte Menge zer-schlug Waren und Stände undman gerbte den Tobriern mitKnütteln ordentlich das Fell.Nur dem rechtzeitigen Eingrei-fen der Stadtwache ist es zuverdanken, daß es bei Schram-men, Beulen und Platzwundenblieb.Der Schafmarkt ist ein soge-nannter wilder Markt, abgehal-tenen von tobrischen Flüchtlin-gen, die sich an jedem Markt-tag an der Stadtmauer des

Rommilyser Händlerfamilie setztRommilyser Händlerfamilie setztRommilyser Händlerfamilie setztRommilyser Händlerfamilie setztRommilyser Händlerfamilie setztein Zein Zein Zein Zeieieieicccchen dhen dhen dhen derererer VVVVersöhnungersöhnungersöhnungersöhnungein Zeichen der Versöhnung

Nicht nur Spannungen be-stimmen das Leben zwischenRommilyser Bürgern undtobrischen Flüchtlingen.Wiewohl man viel Gejam-mer ob der Situation in derStadt hört, gibt es doch auchimmer wieder Anzeichendafür, daß sich Alteingeses-sene und Neubürger allmäh-lich zusammen finden.Ein ganz besonderes Symboldieser wachsenden Verstän-digung setzte jüngst die Fa-milie Thalbach, angeseheneHandelsherren der Stadt.Man gelobte Darinella,zweitjüngste Tochter desHauses und gerade 17 Jahrealt, Jergoin, dem ältestenSproß der tobrischen Fami-lie Sigelsheim an, einer re-nommierten Kaufmanns-sippe aus Mendena, die obihrer Flucht vor den schwar-zen Horden jegliches Habund Gut verloren hat.Melina Thalbach, Oberhaupt

Eine der angesehensten undgeschätztesten Bürgerinnenunserer Stadt, Freifrau egeldavon Kalmbach, derentraviagefälliges Handeln denBürgern Rommilys' seit Jahrenwohlbekannt ist, setzt durcheine weitere aufsehenerregen-de Tat ein deutliches Zeichen."In diesen schweren Zeiten, dader Winter mit seinen Schrek-ken bereits an unsere Pfortepocht, ist es an der Zeit, denGeboten der Heiligen Travinazu folgen und das in Demut zuteilen, was einem die Zwölfegeschenkt haben, wie es unsdie Heilige einst vorlebte. Ih-rem Beispiel will ich treulichfolgen. Und so möchte ich diearmen, dauernswerten Flücht-lingen in ihrer Pein zumindesteiner Sorge entheben, nämlichder um ein festes Obdach fürdiesen Winter.Das Sommerpalais derer vonKalmbach steht ab sofort be-dürftigen Flüchtlingsfamilien,aber auch den vielen verwai-

sten Kindern, die sogar desTrostes ihrer Eltern entbehrenmüssen, zur Verfügung. Ichhabe mit Mutter Edalbethavom Heiligen Tempel derHochgütigen gesprochen, die-se wird in der kommendenWoche damit beginnen, Be-dürftige auszuwählen. MutterEdalbetha wird zudem dafürsorgen, daß Brüder undSchwestern des Tempels sichum den Seelenfrieden und dieHege der armen Menschen be-kümmern. Derweil ich dafürSorge tragen werde, daß fürdas Leibeswohl der Menschengesorgt wird."Die Ankündigung der hoch-geschätzten und einflußreichenBürgerin hat einiges Aufsehenerregt. Nicht nur dieTraviakirche hofft darauf, daßviele Bürger sich von diesemleuchtenden Beispiel der Mild-tätigkeit dazu bewegen lassen,über das bisherige Maß hinausihre traviagefällige Pflicht zutun.

des darpatischen Handels-hauses erklärte dazu, daß ihrHaus sich mit dem derSigelsheims allzeit eng ver-bunden gefühlt habe, unddaß diese tiefe Freundschaftnicht dadurch ende, daß ihreFreunde schuldlos in Notgeraten seien.

Velidan Sigelsheim, derglückliche Schwiegervater,zeigte sich ob dieser Wortezutiefst gerührt. Der Witwer,der seine Gemahlin undMutter seiner sechs Kinderauf der Flucht verlor, erklär-te daraufhin, daß er hoffe,daß es die Götter der Fami-lie Thalbach ihre Treue ver-gelten werden, so er zu Leb-zeiten nicht mehr dazu in derLage wäre.

Es steht zu hoffen, daß diesnicht das letzte Beispiel fürdarpatisch-tobrische Verbun-denheit bleiben wird.

Katzloches einfinden, um dortselbstgefertigte Waren feilzu-bieten.Der Markt folgt nicht demstrengen Marktgesetz derStadt, das jeglichen Handelabseits der ausgewiesenenMärkte verbietet. Und dochhatte man es bislang versäumt,dem Treiben im Katzloch einEnde zu bereiten.Damit muß nun Schluß sein,fordern die Gilden und Zünfteder Stadt einhellig, die ob derfremden Händler arge Einbu-ßen beklagen. "Es kann dochnicht angehen, daß die Kerleuns unseren Handel mit ihrenminderwertigen, billigen Wa-ren versauen und uns anderer-seits die Bettelschale entge-genrecken, auf daß wir siedurch denWinter füttern!" soeiner der Aufgebrachten.Wiewohl der Ärger der Zunft-leute verständlich ist, lenkt erdoch zugleich den Augenmerkauf die besondere Notsituationvieler Flüchtlinge. In ihren

Egelda von Kalmbach öffnet ihrEgelda von Kalmbach öffnet ihrEgelda von Kalmbach öffnet ihrEgelda von Kalmbach öffnet ihrEgelda von Kalmbach öffnet ihrSommerpalais für tobrische FlüchtlingeSommerpalais für tobrische FlüchtlingeSommerpalais für tobrische FlüchtlingeSommerpalais für tobrische FlüchtlingeSommerpalais für tobrische Flüchtlinge

Fortsetzung von S. 1Heimatorten angeseheneHandwerker, sind sie inRommilys nach dem Zunft-gesetzender Stadt mit einemmal unzünftig, und damit vonjeglichem damit rechtmäßigenHandel und Handwerk ausge-schlossen.Zu einer Öffnung der Zunft-rolle und Aufnahme dertobrischen Meister zeigen sichdie Handwerker bislang nichtbereit; man fürchtet, daß einÜbermaß an Handwerks-stätten dazu führe, daß dieZunftmitglieder ihr Auskom-men verlören. Auch das eineberechtigte Sorge.Leicht wird es nicht fallen, indiesem Konflikt beiden Seitengerecht zu werden. Nichtsde-stotrotz wird man eine Lösungfinden müssen, soll das Ver-hältnis zwischen Rommilysernund Tobriern nicht nachhaltigvergiftet werden.Der Hohe Rat wird sich nochin diesem Mond über die Sa-che beraten.

VVVVVererererbbbbooootttt vvvvoooon En En En Ehrhrhrhrenhänenhänenhänenhänddddeeeelnlnlnlnerbot von Ehrenhändeln

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Thorwal S tandard Nr. 13, Seite 59

E in Szenario für 3 – 5 Helden mittlerer bis höherer Stufe und einen Spielleiternach dem C thulhu- A benteuer " G arden of Earthly Delight" von L ucya Szachnowski und G ary

'Conell (aus "Strange A eons" von Chaosium)

S ommer in Darpatien. Noch immer liegt der Schatten des Allbösen schwer über den Landen der rechtschaffenen Menschen.Zwar ist die Zeit der großen Feldzüge seit dem Sieg über

Borbarad vorbei, zumindest einstweilen; doch die Heptarchien sind einkaum minder schrecklicher Feind. Kriegerische Horden suchen diegrenznahen Regionen Darpatiens heim, verbreiten Angst und Schrek-ken, stehlen Vieh, verschleppen Menschen in die Sklaverei. Flüchtlin-ge aus den Schwarzen Landen suchen nach wie vor einen sicheren Hortjenseits der Grenzen, doch ist ihre Zahl weit geringer geworden als nochvor einem halben Götterlauf.

Höchst unterschiedlich versuchen die Menschen mit der neuen Situati-on – der Etablierung der sieben Reiche des Bösen – fertig zu werden:Während die einen sich resignierend in ihr Schicksal fügen, werdenandere nicht müde, den Kampf weiterzuführen. Sei es mit dem Schwert,sei es mit dem Verstand, sei es mit dem Glauben.

Für aufrechte Helden gibt es viel zu tun in diesen dunklen Tagen. Unddie Aufgaben, die ihrer harren, verbindet alle eines: ein jedes Mal wagtman Leib und Leben. Und seine Seele dazu ...

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Thorwal S tandard Nr. 13, Seite 60

A ngesichts des Auftraggebers empfiehlt es sich, daß zumindest einer der Helden der Praios- oder Traviakirche nahe

steht. Alternativ mag auch einer der Helden adeligen Blutes seinund einen entsprechend guten Ruf genießen. In jedem Fall mußes sich bei der Gruppe um untadelige Streiter handeln.Ein Wort zu Zauberkundigen: Die Praioskirche wird es kaumdulden, daß in ihrem Auftrage ein „Zauberischer“, insbesonderehexischer oder sonstiger zweifelhafter Abkunft, die Lande be-reist. Einzig ein Absolvent der reichstüchtigen AkademienBeilunk, Gareth oder Rommilys‘ wird zähneknirschend gedul-det werden. Alle anderen Zauberkundigen sollten sich tunlichstbei der Anwerbung im Hintertreffen halten. Doch sollten dieHelden selbst genug Gespür besitzen, dies zu regeln.

Stehen euch keine diesen Anforderungen gerecht werdenden Hel-den zur Verfügung, bleibt die Möglichkeit eines alternativen Ein-

stiegs. Dann nämlich geraten die Helden zufällig auf einer Reise– im Rahmen eines anderen Auftrages? – in das Dorf Trollkopfund die Ereignisse um das Kind der Sonne. Doch verfügen dieHelden dann weder über die Hintergrundinformationen, die ih-nen die Praiosgeweihte mit auf den Weg gibt, noch über denGeleitbrief, der ihnen Aufnahme bei dem Edlen von Trollkopfgarantiert.

Solltet ihr das Szenario in der Zeit vor dem Fall Borbarads an-siedeln wollen, empfiehlt es sich, die Helden im Auftrag derdarpatischen „Kommission wider die Umtriebe reichsfremderMagier“, der der Bruder der Fürstin, Ucurian M. von Raben-mund angehört, auszuschicken (siehe TS ? und AB ?). Die Kom-mission beschäftigt sich zum einen damit, reichsfeindliche ma-gische Handlungen aufzuspüren und zu unterbinden, aber auchharmlose Magier vor Übergriffen zu bewahren.

D i e H e l d e nD i e H e l d e nD i e H e l d e nD i e H e l d e nD i e H e l d e n

A usgangspunkt des Abenteuers ist Rommilys, Capitale derheftig bedrängten Provinz, der der majestätische Darpat

seinen Namen gegeben hat (die ausführliche BeschreibungRommilys‘ findest Du auf der Thorwal-Standard CD-ROM Plus,im TS 6 - 8 und unter www.rommilys.de). Hier, wo das Herz derTraviakirche beheimatet ist, suchen besonders viele aus denverheerten Ostlanden Geflohene Zuflucht. Hier befindet sich auchdas Herz des Widerstandes gegen die dämonischen Tyrannenjenseits der Sichel, sammeln sich Militär, Geweihte und Reichs-magier, um das besetzte Land baldmöglichst zu befreien.Mit bloßer Schwertermacht, das hat der lange währende Krieggezeigt, kann man gegen Dämonengezücht und Söldlingsheere,gegen Untote und Zauberei auf keinen Sieg hoffen. Der Bei-stand der Zwölfe, dessen ist man sich gewiß, ist das einzige, wasden Kampf zu Gunsten der Mittelreicher und ihrer Verbündetenwenden kann.Und so geriet die hohe Priesterschaft zu Rommilys in helle Auf-regung, als ihr von einer Traviapriesterin aus einem Dorf mitNamen Trollkopf die Nachricht zu Ohren kam, daß einem Mäd-chen in ihrem Dorf ein Alveraniar erschienen sei, der ihr mitge-teilt habe, sie solle das Kind des Güldenen empfangen, um derWelt einen Streiter für die Gerechtigkeit zu schenken.Sollte dies der Hoffnungsstrahl im Kampf gegen die Heptarchiensein? Das lange erwartete Zeichen der Zwölfe? Oder mußte manvielmehr eine Schliche der Schergen Borbarads befürchten, eineverderbte Boshaftigkeit, um den Menschen den Glauben an dieGötter zu rauben?Hin- und hergerissen zwischen Bangen und Hoffen beschloß man,eine Gruppe ebenso wohlbeleumundeter wie kampferprobter Rek-ken zu entsenden, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen:Deine Helden.

Die Gefährten erhalten eine schriftliche Einladung, sich am näch-sten Tag zur Mittagsstunde im Inquisitionsturm einzufinden. Die-ser befindet sich im Praiosviertel. Den Wachen am Tor sei derName Anselmus mitzuteilen. Über die Einladung ist in PRAiosNamen unbedingtes Stillschweigen zu wahren.Finden sich die Helden zur genannten Zeit am „Turm der Freu-den“, wie das Gemäuer im Volksmund geheißen wird, ein undnennen sie die genannte Parole, führt man sie empor in den fünf-ten Stock, in einen Warteraum. Etwa eine Viertelstunde vergeht,die die Helden dazu nutzen können, die zwölfgöttererbaulichenFresken an den Wänden und die kunstvoll geschnitzte mit gol-

denen Ornamenten verzierte Tür, die die Fleischwerdung Ucuriszeigt, eingehend zu betrachten. Schließlich aber öffnet ein Die-ner der Inquisition die Pforte und bittet die Wartenden hinein.Die Helden gelangen in ein geräumiges Turmzimmer, das voneinem schweren Schreibtisch aus Mohagoni beherrscht wird. EinBücherschrank, ein Schreibpult und zwei Ledersessel komplet-tieren das Mobiliar.Die Wände sind bis in Augenhöhe mohagonigetäfelt, darüberfinden sich ähnliche Bilder wie in dem Vorzimmer. Insbesonde-re das Gemälde an der Kopfseite fängt den Blick der Besucherein, es zeigt die erste Dämonenschlacht, als Praios, Rondra,Ingerimm und Efferd sich an die Seite der Menschen stellten.Anders als auf sonst üblichen Darstellungen der Ereignisse ha-ben die Götter hier kaum menschliches: Ingerimm ist nichts alsloderndes Feuer, Efferd ein tosender Sturm, Rondra das tödlicheBlitzen von Stahl. Praios ist ein strahlendes Gleißen, so grell,daß einem beim längeren Betrachten Tränen in die Augen stei-gen und man alle Symptome einer Blendung zeigt. Die Heldenvermögen nicht zu ergründen, wie es dem Künstler gelungen ist,dem Gemälde solch einen Effekt zu verleihen, es sei denn, daßgöttliches Wirken selbst das Werk durchdrungen hat.

Die Helden werden von einer streng aussehenden Mittvierzige-rin in der Robe einer Hochgeweihten des Praios erwartet. Eshandelt sich um Praiadne von Dergelsmund, Hochgeweihte desPraios zu Rommilys. Die hochgewachsene, ernst dreinblickendeFrau trägt ihr Haar in einem festen Knoten, ihre dunklen Augenmustern die Helden eindringlich.Sie begrüßt die Gefährten mitknappen Worten und bietet ihnenPlatz an. Zugleich befiehlt siedem Tempeldiener, der die Hel-den angemeldet hat, für weitereSitzgelegenheiten zu sorgen.

Ohne lange Umschweife kommtdie Hochgeweihte auf ihr Anlie-gen zu sprechen. Sie gibt denHelden folgende Informationen: vor knapp einer Woche ist

ein Bote aus Trollkopf ein-getroffen, ein Händler, derdem Traviatempel einen

D i e A n w e r b u n gD i e A n w e r b u n gD i e A n w e r b u n gD i e A n w e r b u n gD i e A n w e r b u n g

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Thorwal S tandard Nr. 13, Seite 61

Brief der dortigen Traviageweihten Xarinda über-brachte. Darin berichtete sie von einer Tochter ih-rer Gemeinde, der in einer Vision ein AlveranierPraios erschienen sei, ihr Kunde davon zu geben,daß sie auserkoren sei, einen Streiter gegen diedunklen Horden zu gebären, ein Kind desGüldenen selbselbsten. Die Traviakirche unterrich-tete augenblicklich die Praioskirche von dieserNachricht.

Die Traviageweihte hat das Mädchen, das als be-sonders fromm und untadelig gilt, daraufhin ge-nauestens examiniert. Tatsächlich zeigt sie alle An-zeichen einer Schwangerschaft, obgleich ihre Jung-fräulichkeit unzweifelhaft bewahrt sei. MutterXarinda schätzt, daß die Niederkunft in etwa vierMonden zu erwarten sei.

Außerdem habe die Geweihte eines abends einegüldene Aureole um Travinas Haupt leuchten se-hen, was Xarinda als sicheres Zeichen göttlicherPräsenz deutet.

Ein Kind, von Praios gesandt, wäre fürwahr ein Zei-chen der Hoffnung in diesen düsteren Tagen. Doch was,wenn es sich um eine gemeine Lüge handelt, in dieWelt gesetzt von einer skrupellosen Person? Oder, nichtweniger schlimm, einer Verrückten? Das WirkenBorbarads und die Schrecken des Krieges haben schonmehr als einem die Sinne verwirrt, warum nicht einemeinfachen Bauernmädchen. Blamage und Reputations-verlust für die Kirche wären ungeheuer, wenn man sichleichtgläubig, ohne Prüfung auf die Geschichte einlie-ße.Nicht zuletzt aber fürchtet man eine böse Täuschungdes Feindes, der auf diesem Wege die Rechtgläubigenvon ihren Göttern entzweien will, um Wankelmut inihre Herzen zu pflanzen und sich einen Pfad in ihreSeelen zu öffnen. Aus diesem Grund soll die Geschichtedurch fachkundige Gesandte im Namen der Zwölfe,Praios vor, überprüft werden, bevor man die gute Märdem Volk kundtut.Der Hochgeweihten wäre wohler zumute, könnte sieanstelle der Helden Ritter der Inquisition gen Osten sen-den. Doch liegt man noch immer im Krieg, so daß keinStreiter zu entbehren ist. Zudem würde eine Delegati-

on der Bannstrahler zuviel Aufmerksamkeit wek-ken. Weshalb man sich den Helden anvertraut.Selbige sollen den Praiospriester (und geheimenInquisitionsrat, was auch den Helden einstwei-len verborgen bleiben soll) Aurelian vonGreifenhöh nach Trollkopf begleiten und seineUntersuchungen nach Kräften unterstützen. Solltemindestens einer der Helden in der Praioskircheüber eine ausreichend hohe Reputation verfügen,daß man ihm oder ihr eine solche Mission be-denkenlos anvertrauen würde, kannst du daraufverzichten, Aurelian zu entsenden. Dann aller-dings muß sein Part (s.u.) durch einen der Hel-den besetzt werden.Schweigen und Diskretion sind in dieser Sachehöchste Gläubigenpflicht, insbesondere dann,wenn die Untersuchung zu einem Ergebnis ge-kommen ist. Dieses ist schnellstmöglich demTempel zu Rommilys zu überbringen. Desglei-chen das Mädchen, wenn sich die Hoffnung alsbegründet herausstellt. Was mit ihr passieren soll,wenn sie sich als Betrügerin herausstellt, führtdie Geweihte nicht aus und zeigt sich auch nichtbereit, schon jetzt, wie sie sich auszudrückenpflegt, über ungelegte Eier zu disputieren. Mangemahnt die Gefährten zur Eile, fordert aberhöchstmögliche Gewissenhaftigkeit bei der Un-tersuchung. Als Belohnung sind 10 Dukaten proPerson für Reiseaufwendungen und Entgelt fürUnbilden vorgesehen. Zum Handeln zeigt sichdie Geweihte wenig geneigt, schließlich befin-det man sich hier unter der Ägide des Götter-fürsten, nicht in Phexens vernebelten Hallen.Einzig wenn einer der Helden konkreten Bedarfan einem der Geweihten sinnvoll erscheinendenGut (Zaubertränke u.ä. gehören definitiv NICHTdazu!!!) im Vorfeld äußert, der zudem keine ex-orbitante Summe kosten wird, zeigt Praiadne sichbereitwillig und sorgt dafür, daß der gewünschteGegenstand – wenn möglich - herbeigeschafftwird. Die Helden erhalten außerdem einen Ge-leitbrief, der versichert, daß sie im Auftrag derPraioskirche unterwegs und nach Kräften zu un-terstützen sind.

E s würde den Rahmen dieses Szenarios sprengen,wollte ich hier alle Ereignisse, die den Helden auf

der Reise widerfahren könnten, aufzeigen. Ich will michhier auf den Einfallsreichtum und das Gefühl des Spiel-leiters verlassen. Außerdem möchten wir auf die Be-schreibung der Vogtei Dettenhofen, Schauplatz desSzenarios, verweisen (TS 5, TS-CD, www.darpatien.de). Eine Karte findest du im Anhang.

Nur so viel zu den äußeren Umständen: Wiewohl dieöstliche Grenze Darpatiens heftig von den schwarzenHorden berannt wurde und viel gutes darpatisches Landden üblen Tyrannen anheimfiel, sind die Helden durch-aus in der Lage, sich einen Weg nach Trollkopf zu su-chen, bei dem sie Berührungen mit den SchergenBorbarads weitgehend vermeiden können. Typische Be-gegnungen sind demzufolge rings um das Ochsen-

wasser Bauern, Händler, Flüchtlinge und mittel-reichische Patrouillen sowie die unvermeidlichenbunt zusammen gewürfelten Truppen vonGlücksrittern, zum Teil zwielichtige Gestalten,die es eher mit Phex als mit Praios halten, aben-teuerlich gekleidete Magier, kampfgestählteKriegerinnen und sogar einer des Kleinen oderdes Schönen Volkes, die alle zu einem Behufehier sind, ihr Glück im Kampf gegen die Schwar-zen Armeen zu machen ...

Man begegnet den Helden je nach Gemüt mitArgwohn, Gleichmut oder Neugierde, allerdingsentbehrt man des ansonsten auf dem Lande all-fälligen Staunens über die weitgereisten Frem-den, zuviel fremdes Volk ist in den vergangenenMonden hier durchgezogen.

D i e R e i s eD i e R e i s eD i e R e i s eD i e R e i s eD i e R e i s e

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Thorwal S tandard Nr. 13, Seite 62

In den Bergen trifft man vornehmlich auf für die Trollzackenübliche Wildtiere, verirrtes Vieh von ausgeraubten Höfen, bis-weilen Goblins, teils auf der Jagd, teils selbst auf der Flucht,denn sie leiden nicht minder unter den schwarzen Horden. Ver-einzelt trifft man in den Bergen auf Flüchtlinge – oder derenÜberreste und auch eine Begegnung mit Trollbergern ist mög-lich. Ob sie freundlich oder feindlich ausfällt, liegt vornehmlicham Gebaren der Helden. Alles in allem ist im Gebirge die Ge-fahr, unangenehm überrascht zu werden, ungleich größer, ver-einzelt wagen sich Banden aus den Heptarchien auch in die alssicher geltenden Gebiete vor.Steinschlag, unbrauchbar gewordene Straßen und Pfade, wildeTiere, jäh aufziehendes schlechtes Wetter und ähnliche Unbil-den sind Fährnisse, mit denen der Reisende allzeit zu rechnenhat.

Sollten deine Helden nach Scharmützeln, nächtlichen Überfäl-len und permanenter Gänsehaut gieren, ist es kein Problem, fürsie eine Route zu wählen, die weit mehr den Geschmack vonAbenteuern birgt.

In Brambauer gilt es die Paßstraße über den Wolfskopfpaß zuverlassen und einen steinigen und von den Muren des Wintersmitgenommenen Bergpfad zu beschreiten, der nach Trollkopfführt.

Ein grausiger FundKurz bevor die Helden ihr Ziel erreichen, machen sie eine schau-rige Entdeckung: Als sie einem Steinschlag aus mächtigen Fels-blöcken ausweichen, den Ingerimm in seiner Ungnade im letz-ten Winter auf den Pfad niederstürzen ließ, werden sie eines ge-waltigen Schwarms metallisch schimmernder Schmeißfliegen ge-wahr, die brummend und summend auffliegen, als sich die Schar

ihnen nähert. Es tost den Helden für einen Augenblick in denOhren, man wagt nicht zu atmen, so viele Insekten umschwirrensie. Ihre Reittiere reagieren ob der summenden Fliegen nervös(Abrichten-Probe +5, sonst scheut das Pferd und es braucht 2W6 KR und eine um den Wert, um den die Abrichten-Probe da-neben ging erschwerte Reiten-Probe, es wieder unter Kontrollezu bekommen. Bei einem Patzer geht es durch und galoppiertblindlings 2 W20 KR in eine beliebige Richtung, ohne sich dar-um zu scheren, daß und ob es noch einen Reiter auf seinem Rük-ken trägt, was insbesondere bei Felsvorsprüngen und tief hän-genden Zweigen schmerzhafte bis fatale Folgen nach Maßgabedes Spielleiters haben kann).Unter einem Geröllhaufen schimmern bleiche Knochen hervor,von denen dörres Fleisch in Fetzen herabhängt. Eine genauereBetrachtung (TA-Probe –2 ob des Ekels, für Elfen –4) ergibt,daß es sich um die Überreste eines Maulesels handelt. Legen dieHelden den Kadaver des Tieres frei, stellen sie fest, daß der Mulieinen Packsattel auf dem Rücken trägt. Etwaige Gepäckstückefinden sich indes nicht. Wie das Tier zu Tode gekommen ist,läßt sich nicht zweifelsfrei feststellen. Augenfällig sind keineKnochen gebrochen, doch bedürfte es eines Tieranatoms, wollteman das fachmännisch begutachten.Eine erfolgreiche Sinnenschärfe-Probe + 4 für alle Helden miteinem Sinnenschärfe TaW von mindestens 6 macht auf einenLangdolch aufmerksam, der unweit des Kadavers zwischen denSteinen liegt. Es handelt sich um ein auffälliges verziertes Stück,der Obsidianheft ist mit kunstvoll gearbeiteten Gravuren verse-hen, die ein Skelett mit einem Schnitter zeigen. Einzig Söldnerkönnen sich bei einer erfolgreichen Kriegskunstprobe + 6 daranerinnern, daß dies das Symbol des „Schwarzen Haufen“ ist, ei-ner Söldlingstruppe aus Mengbilla und Umgebung. Bei sehr gu-tem Gelingen weiß der Held zudem, daß diese Truppe sich an-geblich dem dunklen Herrscher angeschlossen hat.

A ls die Helden das Tal erreichen, bietet sich ihnen ein ebenso friedvoller wie lieblicher Anblick. Das Dörfchen

schmiegt sich eng in die Talsenke, graue Steinhäuser und -katen,wie sie hier in den Bergen üblich sind. Um die zwanzig Häuserzählen die Helden, dazu eine Handvoll Gehöfte an den Hängen.Eines davon ist ein größeres Gutshaus, Heimstatt von Freibauern,wie anzunehmen ist. Ziegen und Schafe grasen auf den Hängen,hier und da auch mal eine der zähen, kleingewachsenenGebirgskühe. Ein Bächlein, das am Rand des Dorfes zu einemMühlteich gestaut ist, quert das Tal. Dort liegt auch ein weiteres

großes Gut. Beherrscht wird die Szenerie jedoch von einem trut-zigen, mauerumfriedeten Herrenhaus aus grauem Bruchstein.Gewiß, vergleicht man das Anwesen mit denen der Edlen imdarpatischen Flachland, mutet es wenig eindruckgebietend an,hier aber ist es ein deutliches Symbol der Herrschaft über diesenFlecken.

Es bleibt den Helden überlassen, ob sie sich zuerst ins Dorf be-geben oder ob sie zuerst dem Edlen von Trollkopf ihre Aufwar-tung machen.

T r o l l k o p fT r o l l k o p fT r o l l k o p fT r o l l k o p fT r o l l k o p f

Ankunft in TrollkopfDie Helden folgen dem gewundenen Pfad hinab ins Tal. Dieserführt auf den Dorfplatz, wo unter einer ausladenden Linde einBrunnen zu finden ist. Auf der Brunnenmauer sitzt eine junge

Frau (17 J., langes, rotblondes Haar,blaue Augen, hübsch) in der Trachtdarpatischer Bauern. Sie weint undscheint die Helden zunächst gar nichtzu bemerken. Ein genauerer Blickfördert zutage, daß das Mädchenschwanger ist.Es handelt sich um Friedlinde, dieTochter eines der Bauern. Ihr heim-licher Liebhaber, Caris, der ältesteSohn der wohlhabendsten Bauern-familie am Ort, hat ihr gestern abenderöffnet, daß er nicht daran denke, ihr

die Hand zum Traviabund zu reichen und bestreite, daß das Kindvon ihm sei.Als sie der Fremden gewahr wird, packt sie ihren Wassereimerund eilt hastig von dannen.

Einige Kinder laufen herbei und starren die Neuankömmlingeneugierig und furchtsam an. Ihnen gesellen sich bald weitereDörfler hinzu, darunter die Traviageweihte des Dorfes, MutterXarinda. (Einen Plan von Trollkopf findest du im Anhang)

Das DorfWiewohl unweit des Grenzverlaufes der Schwarzen Lande sinddie Trollkopfer weitestgehend von den Folgen des Krieges ver-schont geblieben. Sicher, auch aus diesem Dorf sind eine Hand-voll Frauen und Männer zum Dienst in der Landwehr gerufenworden. Auch hier ist das Brot in diesem Jahr weniger reichlich,weil Sonderabgaben schwer drücken. Und auch hier haben sich

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unweit des Dorfes Flüchtlinge aus dem tobrischen ineinem Lager niedergelassen, von den meisten wohl-wollend aufgenommen, von einigen jedoch argwöh-nisch beäugt, fürchtet man doch, daß sich diese ver-maledeiten Oberdarpatier hier, wo es viel schöner istals jenseits der Sichel, niederlassen könnten, statt nachgebotener Zeit weiterzuziehen und anderen Leuten aufdem Säckel zu liegen.Aber das Dorf liegt fernab der großen Paßstraße, überdie die Armeen marschieren, und ist zu unbedeutend,als daß sich schwarze Schergen die Mühe gemachthätten, hier auf Seelenfang zu gehen. Und so sind dieSchrecken des Krieges kaum mehr als ein schlimmeGeschichte am Herdfeuer für die meisten Dörfler, mitAusnahme von Jergen Silfbald, dem Köhler, dessenFrau auf dem Feld geblieben ist, im tapferen Kampfum den Arvepaß.

Der TempelDas geweihte Haus der Travia unterscheidet sich kaumvon anderen dörflichen Tempeln Darpatiens. Ein hal-bes Dutzend der geheiligten Wildgänse sucht auf demDorfplatz Futter. Eine gemalte Gans ziert den Giebeldes schlichten Gebäudes. Das einflügelige Portal, dasmit einfachen, travia- und perainegefälligen Schnitze-reien versehen ist, bietet Einlaß zum Andachtsraum.Inmitten des Raumes befindet sich der heilige Herd,auf dem allerlei Opfergaben von der Frömmigkeit derLeute künden. Einfache Holzbänke laden zum Verwei-len ein. Gleich beim Herd befindet sich auch das Bild-nis der Göttin, eine hölzerne Tafel, die Travia als güti-ge Mutter und Behüterin ihrer Kinder zeigt. In ihremSchoß finden jedoch nicht nur Menschen Schutz undTrost, sondern überraschenderweise auch Tiere, vor-nehmlich Haustiere – eine Katze reibt ihren Kopf anihrem Knie, auf einem Arm hält sie ein Zicklein, zu-sammen mit einem Bündel Ähren. Kenner Darpatienswissen, daß hier, wo anders als in allen anderen Re-gionen des Mittelreiches, die meiste Verehrung Traviagebührt, Travia gerade in kleinen Gemeinden nicht sel-ten die Rolle Peraines als Fruchtbarkeitsgöttin undSpenderin reicher Ernten ebenfalls zuteil wird. So er-klären sich auch die Opfergaben, die größtenteils ausSpeiseopfern bestehen, aber auch aus der letzten Ähredes Jahres, einem Lämmerfell u.ä.Die Wände des Tempels sind ringsum mit Gemäldenversehen, die traviagefällige Szenen zeigen, wie dieSpeisung der Bedürftigen, aber auch Bilder von örtli-chen Heiligen, wie dem Heiligen Travinian, der gera-de in den Trollzacken sehr beliebt ist. Die Qualität derBilder ragt über die übliche Volkskunst hinaus, einwandernder Hesindepriester hat vor Jahren denBetraum ausgeschmückt. Selbiger hat auch dafür ge-sorgt, daß ein jeder der Zwölfe sein Plätzchen in denGemälden gefunden hat, hier verbirgt sich die heiligeEsse des Ingerimm, dort sieht man im Hintergrund ei-nen Jäger bei der firungefälligen Waid, dort erhebt sichüber einem Gebirgszug strahlend der Greif. Die Bau-ern sind sehr stolz auf ihren Tempel und tragen Sorge,daß die Farben stets erneuert werden, wenn SatinavsZahn daran nagt.Derzeit ist Rivanna dafür verantwortlich, ein jungesBauernmädchen von 14 Jahren, das sehr geschickt imUmgang mit Farbe und Pinsel ist. Mutter Xarinda hofft,

daß Rivanna dem Ruf der gütigen Mutter Traviafolgen und sich ihr als Novizin anvertrauen wird.

An der Rückseite des Tempels befindet sich dasQuartier der Geweihten, das durch eine von ei-nem Vorhang verdeckte Tür auch durch denAndachtsraum zu betreten ist. Ihr Haus steht zuallen Zeiten jedem offen, keine der beiden Türenweist einen Riegel, geschweige denn ein Schloßauf. Es handelt sich um einen kleinen Raum, derdem spärlichen Mobiliar zum Trotze dennoch an-heimelnd und gemütlich aussieht. Ob das an denGaben liegt, die Xarinda und ihre Vorgänger vonGenerationen von Dorfkindern zu den hohen Fest-tagen bekommen haben und mit denen sie dieWände geschmückt hat – Traviapüppchen ausLumpen oder Stroh, geschnitzte Gänse, Tongefä-ße in Gänseform, traviagefällige Bildchen undStickereien u.s.w. – oder ob der Segen der Göttinauch das Domizil ihrer Dienerin erfüllt, wer magdas wissen.

Mutter Xarinda befindet sich bei den Dörflern,die den Helden entgegeneilen, als sie das Dorfbetreten. Sie begrüßt die Gefährten herzlich undzögert nicht, als sie sich davon überzeugt hat, daßdie Gewappneten nicht in feindseliger Absichtkommen, ihre Gastfreundschaft - und damit desganzen Dorfes - im Namen der Herrin anzubie-ten.

Was Mutter Xarinda zu sagen hat Die Geweihte empfiehlt den Helden Junker

Virian um Gastung zu ersuchen. Auf seinemHerrensitz werden der Geweihte und seineBegleiter standesgemäße Aufnahme finden.Hier im Dorf findet sich kaum ein passendesQuartier, selbst das Gutshaus der Mendansbietet nicht genügend Platz, alle Reisendenangemessen unterzubringen. Ein Gasthaus,selbst eine Schenke gibt es nicht, wiewohlJerko, der Mann der Grob- und HufschmiedinArila Wagenschmidt, für sein selbstgebrau-tes Kräuterbier bekannt ist und dieses an Fest-tagen ausschenkt.

Aurelian stellt pflichtgemäß, wie bei jederUntersuchung, die Frage, ob der Geweihtenjedwede Form der Ketzerei, des Unglaubensetc. bekannt sei. Mutter Xarinda verneint dasnachdrücklich.

Das Mädchen, um das es geht, heißt TravinaKöhler. Sie und ihre Eltern sind aufrichtigeund fromme Leute. Mutter Xarinda warselbstverständlich zunächst skeptisch, alsTravina ihr von ihrer Vision erzählte. Aller-dings bestätigte die Hebamme und HeilerinLeandra nach einer Untersuchung des Mäd-chens, daß dieses trotz der nicht zu leugnen-den Schwangerschaft noch immer alle Zei-chen der Jungfräulichkeit aufweise. Als Mut-ter Xarinda dann auch noch Zeugin wurde,wie Travinas Haupt eines abends von einemgoldenen Leuchten umgeben war, was sie alsZeichen des Götterfürsten deutet, war sie

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endgültig davon überzeugt, daß die junge Frau die Wahr-heit sagt.

Selbstverständlich mag den Helden auffallen (wenn nichtihnen, dann Aurelian), daß die Abendstunden ein höchstungewöhnlicher Zeitpunkt für ein Zeichen Praios seien.Xarinda räumt das ein – augenscheinlich ist ihr dieser Ein-wand zuvor gar nicht gekommen – fügt aber hinzu, daß dieWege der Götter oft unerklärlich seinen (wie wahr) und einZeichen Praios, das die tiefe Dunkelheit erhellt, doch sehrwohl als praiosgefällig gedeutet werden könne.

Zu ihrem Fund in den Bergen befragt, kann sich MutterXarinda daran erinnern, daß die Dörfler berichtet hätten,daß sie einen gerüsteten Soldknecht mit einem Mauleselbeobachtet hätten, der sich seinen Weg abseits der Pfadegesucht habe. Man hat den Junker alarmiert, doch als dieserseine Leute ausgesandt hätte, nach dem Burschen zu su-chen, war nichts mehr von ihm zu finden, sehr zur allge-meinen Erleichterung.

Xarinda ist mittlerweile sehr überzeugt von ihrer Deutungund hat etliche der Dörfler auf ihre Seite gezogen. Es be-darf schon handfester Beweise, sie von ihrem Glauben ab-zubringen.

Was die Dörfler wissen Das Auftauchen des Praiospriesters erfüllt die Trollkopfer

mit Respekt, einige sogar mit Furcht (und letztere sind mit-nichten nur solche, die etwas auf dem Kerbholz haben).Selbstverständlich ahnt man, warum der Priester und seineBegleiter hier sind, denn Travina hat aus ihrer Vision kei-nen Hehl gemacht. Die meisten glauben dem als fromm be-kannten Mädchen, zumal die Priesterin nicht an ihr zwei-felt. Es ist ebenfalls bekannt, daß Mutter Xarinda das güldeneLeuchten beobachtet haben. Nur wenige argwöhnen, daßetwas Travinas Geist umschatte. Ob sie diesen Verdacht of-fen äußern, liegt ganz am Gebaren der Helden bzw. des In-quisitors.

Es gibt wohl keinen Menschen, der ein ganz reines Gewis-sen hat. Wer hat nicht schon einmal gelogen, wer nicht schoneinmal die eine oder andere kleine Sünde begangen. DerPraiosgeweihte sorgt unwillkürlich dafür, daß lange beisei-te gedrängte Gewissensbisse sich einen Weg ins Bewußt-sein bahnen. Die Leute gehen ganz unterschiedlich damitum. Während die einen ihre Verfehlungen Aurelian oderXarinda gegenüber eingestehen, suchen andere, den Ver-dacht von sich abzulenken, indem sie andere anschwärzen.

Fast alle wissen, daß Friedlinde ein Kind von Caris erwar-tet. Im Laufe der Tage sickert auch die Kunde durch, daß

Caris die Vaterschaft verneint und die junge Frau nicht ehe-lichen will (weswegen Mutter Xarinde ihm noch gehörigins Gewissen reden will).

Jedermann weiß natürlich von den Heilkünsten der Hebam-me Leandra. Wiewohl sie sich großer Beliebtheit erfreut undauch Xarinda fest von ihrer Aufrichtigkeit und Recht-gläubigkeit überzeugt ist, gibt es doch einige, die die Heb-amme der Hexerei bezichtigen, um von ihren eigenen Ver-fehlungen abzulenken, namentlich Arvid, Tarina und Falina,die Frau des Säufers Edril, die sehr abergläubisch ist.

Leandra mußmaßt, daß Rana Kätner mitnichten so recht-gläubig ist, wie sie vorgibt, glaubt aber nicht an Ketzerei,sondern daß Rana heimlich dem Satuarienkult anhängt. Siewird deshalb Stillschweigen bewahren, es sei denn, sie wirdzur Aussage gezwungen.

Leandra bestätigt Xarindas Angabe, daß sie Travina unter-sucht und zu dem Ergebnis gekommen sei, daß sie trotzSchwangerschaft jungfräulich sei. Insgeheim vermutetLeandra zwar einen weit weltlicheren Grund für TravinasSchwangerschaft, allerdings wird sie sich hüten, dies gegendie Einschätzung der Dorfgeweihten preiszugeben.

(hinter vorgehaltener Hand) Mit des Junkers Sohn geht nichtalles mit rechten Dingen zu. Das zeige allein sein Klump-fuß, ein deutliches Zeichen dafür, daß er mit dem Bösen imBunde sei.

Taleb Kätners Frau hat bei ihm nichts zu lachen. Seit eini-ger Zeit ist der Kerl dem Suff verfallen und seitdem schlägter sie auch.

Über den Söldner weiß man nichts weiter zu berichten alsdie Helden bereits von Xarinda erfahren haben.

Edril ist ein Säufer und Spinner. Er faselt ständig etwas vonSchatten, die durch die Nacht schleichen. Seine Familie kanneinem wirklich leid tun.

Ferin hat ein Techtelmechtel mit Rana. Kein Wunder, daßTaleb so schlecht auf den Junkerssohn zu sprechen ist.

Du kannst nach eigenem Wunsch weitere Gerüchte ersinnen, umfalsche oder auch richtige Fährten zu legen.

Ein paar Worte zur Untersuchung:Auch wenn Aurelian Geweihter der Praioskirche und damit An-führer der Kommission ist, er ist ein zurückhaltender und um-gänglicher Mensch – zumal für einen Praiospriester. Er ist bis-lang nur selten aus seinem Kloster herausgekommen, seine Er-fahrungen in Untersuchungen sind rein theoretischer Natur und,anders als man das sonst von den selbstbewußten Geweihten desGötterfürsten kennt, ist er sogar dazu bereit, sich seine Unzu-

länglichkeiten einzugestehen. Sozeigt er sich erfreut, wenn dieHelden auf eigene Faust Nach-forschungen anstellen – so lan-ge sie sich dabei getreu den Ge-setzen der Praioskirche verhal-ten – und wird sie sogar dazu er-muntern. Seine Behinderung(Siehe Anhang- PersonaeDramatis) verbietet es vonselbst, daß er längere und an-strengende Exkursionen ins Ge-birge unternimmt, er wird sichvornehmlich im Herrenhaus imDorf oder bei Mutter Xarindaaufhalten.

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L eider hegt die Hochgeweihte von Rommilys zurecht Zweifel daran, daß die mirakulösen Ge-

schehnisse in Trollkopf auf das Götterwirken zurück-zuführen sind. Zumindest nicht auf das Wirken derZwölfe ...Dem Sohn des Junkers, Ferin, und seiner Halbschwe-ster Rana, die sich beide vom rechten Glauben los-gesagt haben und ihr Heil in einem düsteren Kultsuchen, ist ein uraltes Schriftstück in die Hände ge-fallen, das ein sinistres Geheimnis barg: ein Ritual,um eine daimonische Spezies aus dem Gefolge desdreizehnten Gottes nach Dere zu rufen.Sie warteten, bis die Sterne günstig standen. Als dasnötige Blutopfer, um das Ritual zu vollziehen, muß-te ein Söldling Borbarads dienen, der, nachdem seinBanner durch Dämonen der eigenen Seite blutig auf-gerieben worden war, sein Heil in der Flucht suchte.Weit sollte er nicht kommen. Als er nahe Trollkopfauftauchte, sahen die Kultisten, die zuvor Überle-gungen gehegt hatten, einen der Tobrier zu entfüh-ren, ihre Chance gekommen. Den würde niemand ver-missen! Ein geschickter Wurf mit Talebs Schleuderbesiegelte den Anfang vom grausigen Ende desSöldlings. Seinen Maulesel tötete man ebenfalls undversteckte ihn am Wegesrand, vergeblich, wie dieHelden wissen, deren Schritte Ingerimm auf den Wegder Erkenntnis lenkte.Die Beschwörung gelang, es tat sich eine Pforte indie siebte Sphäre auf, durch die 17 jener Unkreaturen

schlüpften, die allein hohe Diener des Namen-losen und einige Dämonologen unter dem Na-men Yal’Ayshagh kennen (siehe Anhang). DieNiederhöllenkreaturen fuhren in Rana und Ferinein, die restlichen verbargen sich einstweilen inder lichtlosen Grotte, wo das Ritual vollzogenwurde. Nach und nach übernahmen weitereDaimoniden des nachts die arglosen Dörfler. Zudem Zeitpunkt, da die Helden nach Trollkopfkommen, sind 9 Menschen „infiziert“, darunterTaleb, Travina und Cella (s.u.).Doch damit nicht genug: Die in der dritten Sphä-re anfälligen Unwesenheiten trachteten danach,einen Weg zu finden, sich dauerhaft in dieserSphäre zu manifestieren, um ihrem Herrn zu die-nen und neue Jünger für ihn zu gewinnen. Unterihrer Weisung vollzogen Rana, Taleb, Ferin undvier weitere „Wirte“ ein weiteres Ritual. In die-sem wurde die Brut der Daimoniden in den LeibTravinas „gepflanzt“. Die Mischwesen, die dar-aus entstehen sollten, sind Entitäten beider Sphä-ren, unendlich machtvoller als in ihrer Urform,weit weniger verletzlich und anfällig.Als die Helden in Trollkopf ankommen, witterndie Yal’Ayshagh ihre Chance: Mithilfe der Ge-fährten können sie unerkannt nach Rommilysund von da aus ins ganze Reich gelangen – alswillenlose Wirtskörper und unfreiwillige Dienerdes Allbösen!

W a s t a t s ä c h l i c h g e s c h e h e n i s tW a s t a t s ä c h l i c h g e s c h e h e n i s tW a s t a t s ä c h l i c h g e s c h e h e n i s tW a s t a t s ä c h l i c h g e s c h e h e n i s tW a s t a t s ä c h l i c h g e s c h e h e n i s t

Der Sohn des Junkers

A ls sich die Helden auf den Weg zum Herrenhausmachen, erwartet sie am Fuß des Hügels ein etwa

20-jähriger Jüngling, der im Schatten eines ausladen-den Apfelbaumes im Gras sitzt, in ein Buch vertieft.Als er der Gefährten gewahr wird, blickt er auf underhebt sich. Er ist gut gekleidet, wie es einem Adeli-gen ansteht, seine Gewänder entsprechen der neuestenRommilyser Mode (was indes nur ein Held weiß, dersich für derlei interessiert ). Er verneigt sich vor demGeweihten und nickt den anderen Helden zum Grußezu. Alsdann stellt er sich als Junker Ferin vor, Sohndes Junkers Virian von Trollkopf. Er erbietet sich an,die Gäste zu seinem Vater zu geleiten. Ferin scheinthocherfreut über die Neuankömmlinge, die Abwechs-lung in seinen Alltag bringen. Auf dem Weg vertrauter den Gefährten an, daß er erst vor kurzem ausRommilys zurückgekehrt sei, wo er u.a. Schüler vonElidane von Trappenhain, einer in Rommilys bekann-ten Gelehrten, gewesen sei.

Der junge Mann macht einen gebildeten und standes-bewußten Eindruck. Er macht keinen Hehl daraus, wiesehr ihn das Provinzleben langweilt und wie gern erlieber heute als morgen seine Studien fortsetzen wür-de.Augenfällig ist sein Hinken das, bei näherer Betrach-tung, auf einen mißbildeten Fuß zurückzuführen ist.

W i l l k o m m e n a u f S c h l o ß T r o l lW i l l k o m m e n a u f S c h l o ß T r o l lW i l l k o m m e n a u f S c h l o ß T r o l lW i l l k o m m e n a u f S c h l o ß T r o l lW i l l k o m m e n a u f S c h l o ß T r o l l kopfkopfkopfkopfkopf

Schloß TrollkopfSchloß Trollkopf ist ein zweiflügeliges Herren-haus, drei Stockwerke hoch, aus dem Fels derTrollzacken festgefügt. Schießschartenartige Fen-ster weisen nach außen, wiewohl man sich zumInnenhof den Luxus von etwas größeren Fensterngönnt, die bei Kühle mit Pergament verschlossenwerden. Für den Kriegsfall hält man schwere,steineichene Läden bereit, die mit Aussparungenfür Bogenschützen versehen sind.Dicke, hohe Mauern umfrieden den Innenhof mitBrunnen, zu dem ein großes, zweiflügeliges Torführt, das nachts wie tags von zwei Wachen be-wacht wird. Allerdings greift der Junker für Wach-dienste häufig auch auf dienstpflichtige Bauernzurück. Zwar hat er mit Unterstützung des Gra-fen von Ochsenwasser fünf Gardisten ständig un-ter Waffen, doch patrouillieren davon mindestensdrei in den umliegenden Ländereien.

1: Saal: Hier spielt sich das gesellschaftliche Le-ben der Burg ab. Der Steinboden ist mit Binsenbestreut, angesichts der hohen Gäste werden abdem Abend duftende Kräuter verstreut. Ein mäch-tiger Kamin sorgt bei kühler Witterung für leidli-che Gemütlichkeit, in seiner Nähe steht die Tafel,ein Tisch für etwa 12 Personen, umringt vonschweren Stühlen aus Eiche. Sollten einmal mehr

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Thorwal S tandard Nr. 13, Seite 66

Gäste auf dem Herrensitz bewirtet werden, finden sich in einerAbstellkammer Tischböcke und –platten, sowie Bänke, um dieTafel u-förmig zu erweiternZum Teil schon etwas fadenscheinige Gobelins mit Jagdmotivenund Szenen aus dem Leben des heiligen Travians nehmen denständig feuchten Wänden ein wenig die Klammheit. Vor die Fen-ster hat man lederbespannte Windfänge gestellt, damit man nichtdem Zug ausgesetzt ist.

2: Jagdzimmer: Hier bewahrt der Hausherr Jagdwaffen und -trophäen auf, darunter auch den Haarzopf eines Trollzackers, dener als junger Mann tötete. Inmitten von Jagdspießen, -messern,Saufedern und Bögen hängt auch ein prachtvolles maraskanischesSchwert, das seine Schwester Gunelda weiland erbeutete. Au-ßerdem befindet sich hier eine abgeschlossene Truhe mit demWappen des Junkers. Darin findet sich ein silberner Halsschmuck(güldenländisch, aber das kann nur jemand wissen, der mitgüldenländischen Waren zu tun hat) und ein runenverzierterSilberdolch mit dem Zhayad verwandten Zeichen, die aber hart-näckig jeglicher Entschlüsselung widerstehen. Ein aufmerksa-mer Betrachter (Sinnenschärfe +9) entdeckt, daß sich der Knaufdes Dolches lösen läßt. Das Heft der Waffe ist hohl, aber leer.Hierin befand sich das güldenländische Manuskript mit den Frag-menten des Rituals, das Ferin gefunden hat. Auch diese Stückestammen aus dem Erbe Guneldes, die diese Artefakte ebenfallsauf Maraskan erbeutete.

S c h l o ß T r o l l k o p fS c h l o ß T r o l l k o p fS c h l o ß T r o l l k o p fS c h l o ß T r o l l k o p fS c h l o ß T r o l l k o p f

Erdgeschoß

1. O bergeschoß

2. O bergeschoßK eller

Dachboden

3: Ferins Gemach:Die karg möblierte Kammer ist zweckmäßig und wenig gemüt-lich eingerichtet. Eine einfache Bettstatt, eine Truhe, ein grob-gezimmertes Schreibpult. In der Truhe befinden sich neben eini-gen Kleidungsstücken mehrere Bücher und Dokumente, größ-tenteils wissenschaftliche Abhandlungen über Philosophie,Rechtskunde und Historie sowie die persönlichen Aufzeichnun-gen Ferins über seine Studien. Die Notizen sind alles andere alssauber geführt, es scheint, als sei Ferin nicht der eifrigste Stu-dent gewesen. Hinweise auf seine dunklen Machenschaften in-des finden sich hier nicht, weder das Tagebuch des kleinenDämonenbeschwörers noch die 13 Abhandlungen über den Na-menlosen.

4: Kammern für Bedienstete (alle anderen schlafen entwederin der Küche oder in der Halle)

5: Das Schlafgemach des Junkers: Eine Kammer mit einemBaldachinbett, einer großen Truhe mit Wäsche und anderen Klei-dungsstücken, einem Bettstuhl und einem Polsterschemel.Eine Tür führt zu einem benachbarten, ähnlich möblierten Ge-mach, doch sind die Möbel mit Tuchbahnen abgedeckt und esfehlen jegliche persönlichen Gegenstände.Beide Kammern sind mit einem Kamin ausgestattet, währendman die anderen Zimmer bei Bedarf mit Kohlepfannen heizt.

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Thorwal S tandard Nr. 13, Seite 67

6: Bibliothek: Eigentlich mehr ein Salon, um Gästezu empfangen. Eine wuchtige Polsterstuhlgarnitur undein mit Schnitzereien verzierter runder Tisch laden zumVerweilen ein. In einem Regal steht die Sammlung desJunkers, immerhin neun Werke, vornehmlich Roma-ne, die Epochen der mittelreichischen Geschichte zumThema haben, aber auch ein Gedichtband mitrondragefälligen Epen und ein Bändchen mit glaubens-ertüchtigenden Allegorien. Prunkstück ist ein Werk desberühmten Staatskundlers Randolph von Rabenmund, „Der Ringende Herr“. Virian erhielt das wertvolleStück von Fürstin Hildelind, als Belohnung für treueDienste in der Ogerschlacht.

7: Das Arbeitszimmer des Junkers: Aufzeichnungenund Bücher des Junkerngutes finden sich in der Schub-lade eines ausladenden Schreibtisches, dazu Briefe per-sönlicher wie offizieller Natur. Sämtliche Unterlagenenthalten keinerlei Hinweis auf dunkle Umtriebe desJunkers, weder betrügt er den Vogt von Dettenhofenüber Gebühr, noch hängt er dunklen Kulten an.

8: Jenos Kammer

9: Gästequartiere

10: Küche und Vorratskammer (wo man auch ei-nen Badezuber bereit hält, der auf Wunsch in einesder Gemächer geschafft wird)

11: Wachstube und Schlafstellen der Wachen

12: Stall und Remise: zur Zeit sind hier das Pferddes Junkers, ein Ersatzpferd und Ferins Roß unter-gebracht. Die Pferde der Helden werden ggf. auf demGut untergestellt.

13: Zellen die mit festen Türen und Schlössernversehen sind.

14: Lager- und Vorratsräume

15: Abtritt

16: Dachboden, Lagerraum

17: Backhaus

18: Brunnen

Weder Räume noch Schubladen sind in der Re-gel verschlossen. Die Helden können also mit et-was Geschick auch die persönlichen Dinge derBewohner heimlich untersuchen. Allerdings soll-ten sie sich davor hüten, dabei erwischt zu wer-den, insbesondere, wenn sie es auf die Zimmerdes Junkers oder seines Sohnes abgesehen haben.Solch eine Tat bedeutet einen schimpflichen Ver-stoß gegen die Gesetze der Gastfreundschaft, diehier in Darpatien noch mehr als anderswo heiligsind.Auch wenn der Junker seine hochgestellten Gä-ste nicht öffentlich anklagen wird, droht doch, daßer sie aus seiner Gastung entläßt, will sagen, daßsie sein Land binnen Tagesfrist zu verlassen ha-ben. Die Gefahr der Entdeckung besteht insbe-sondere durch die Bediensteten des Junkers, na-mentlich seinen Leibdiener Jeno, der wohl be-merkt, daß sein Herr angesichts des Besuches ner-vös wird und deshalb ein Auge darauf haben wird,daß die Gäste ihre Nasen nicht zu tief in die An-gelegenheiten des Junkers stecken.

Junker VirianFerin führt die Gäste zum Arbeitszimmer seines Va-ters. Der Junker zeigt sich alles andere als angenehmüberrascht, als er seinen Sohn erblickt. Ferin stellt dieReisenden formvollendet vor, dann verläßt er mit ei-nem Lächeln den Raum – um an der Tür zu lauschen,kaum daß diese geschlossen ist.Junker Virian begrüßt die Gäste mit der gebotenen Höf-lichkeit, allerdings wirkt er sichtlich angespannt. Was

D a s t o b r i s c h e L a g e rD a s t o b r i s c h e L a g e rD a s t o b r i s c h e L a g e rD a s t o b r i s c h e L a g e rD a s t o b r i s c h e L a g e r

auch immer des Junkers Gewissen belasten mag,er fühlt sich in Gesellschaft des Praiospriestersoffenkundig unwohl. Doch entspannt Virian sichim Verlauf des Gesprächs, als er erkennt, daß nichter der Grund für den Besuch der Fremden ist. Erofferiert den Gefährten traviagefällig Gastung inseinem Haus. Heute abend soll es ein Abendes-sen mit den Gästen und den honorigsten LeutenTrollkopfs geben.

U nweit des Dorfes haben ein dutzend Flüchtlingeaus Oberdarpatien ihr provisorisches Lager auf-

geschlagen. Unfraglich wären sie von den Dörflernfreundlicher aufgenommen worden, wären nicht dreider Tobrier an einer mysteriösen Seuche erkrankt, dieihnen ein Weiterziehen unmöglich macht. So beschrän-ken sich die Kontakte der Dörfler und Flüchtlinge imwesentlichen auf Besuche von Mutter Xarinda, die Vor-räte vorbeibringt, und Leandra, die sich um die Kran-ken kümmert.Allerdings ist Caris in den letzten Tagen häufiger umdas Lager gestrichen, hat er es doch auf eines derFlüchtlingsmädchen, eine 18-jährige Jungfer, die mitihrem kleinen Bruder den schwarzen Horden entkom-

men konnte, abgesehen, die jedoch bislang sei-nen Avancen widerstanden hat.Die Krankheit der drei Unglücklichen rührt voneinem unglücklichen Zusammentreffen mitGhulen her, die des nachts die Flüchtlinge über-fallen haben. Zwar gelang es dem größten Teilder Flüchtigen, den Ungeheuern zu entkommen,doch wurden drei durch die seuchenverpestetenFänge der Unholde verletzt. Diese leiden nun aneinem schweren Fieber, das nicht weichen willund die Kranken auszehrt. Außerdem werden sievon schrecklichen Alpträumen gepeinigt. Ein fau-liger Geruch schwebt in dem Zelt, wo die dreiSiechen auf behelfsmäßige Lager gebettet sind.

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Thorwal S tandard Nr. 13, Seite 68

Leandra versucht ihnen mit fiebersenkenden Umschlägen undkräftigenden Tinkturen beizustehen. Ein Heilmittel gegen dieTotenfäule ist ihr nicht bekannt. Magische Heilung kann denKranken nur insoweit helfen, als daß sie Lebenskraft gewinnen,um sich weiter gegen die Krankheit aufzubäumen. Ansonstenhelfen nur Gebete. Ansteckend ist die Krankheit nur, wenn manmit dem verseuchten Blut der Kranken in Berührung kommtNicht zuletzt ob der Sorge um die Siechen ist die Stimmung imLager der Tobrier gedämpft. Man zeigt sich aber dankbar überwohlmeinende Besuche, Almosen und jedweden Beistand.Die Flüchtlinge können willkommene Verbündete der Heldenim Kampf gegen die Daimoniden sein, ist es diesen doch bislangnoch nicht in den Sinn gekommen, sich auch in den Köpfen derTobrier einzunisten. Allerdings können Rana oder Ferin jeder-zeit auf die Idee kommen, dies zu ändern ...

Die TotenfäuleKrankheit ST 9. Einen Tag nach Ansteckung stellt sich hohesFieber ein, das die Kranken auszehrt (2W6 SP je Tag, KK, GE,FF halbiert, CH –1/je Tag) und das 13 Tage währt.Die Krankheit greift das Blut der Erkrankten an, es bekommteine schwärzliche Färbung, wirkt dickflüssig und riecht faulig.An den darauffolgenden Tagen (2W6 klingt das Fieber allmäh-lich ab. Die Erkrankten erleiden keinen weiteren Verlust an LE,doch regenerieren sie in dieser Zeit auch nicht und sind fürjegliche andere Krankheit extrem anfällig.Permanente Folgen der Krankheit: TA +1, KK, GE, FF je –1,LE – 1W3.Das Fieber tobt am Tag der Ankunft der Helden seit 7 Tagen.

Der GötterdienstAngesichts der seltenen Gelegenheit und besonderen Ehre, ei-nen Geweihten des Götterfürsten zum Gast zu haben, fordertMutter Xarinda Aurelian auf, den Götterdienst am Abend zu voll-ziehen. Aurelian willigt auf ihr Drängen ein, auch wenn er esvorzöge, die Zeremonie am Morgen zu leiten.Während des Götterdienstes gibt es eine leichte Unstimmigkeit,als nämlich Mutter Xarinda nach dem ersten Gebet verkündet,daß Travina von Praios selbst gesegnet sei und daß die Reisen-den deshalb nach Trollkopf gekommen seien. Aurelian ist es sicht-lich nicht recht, daß die Traviageweihte die Karten auf den Tischlegt, zügelt seinen Unmut jedoch und hält seine Predigt, ohnejedoch auf Travina oder seine Absichten einzugehen. Aurelianpredigt wie gewohnt, mitreißend und herzerwärmend, so daßselbst die einfachen Dörfler, für die die Huldigung des Götter-fürsten eher ungewohnt ist, von den hohen Praiosfeiertagen ein-mal abgesehen, sich dem Gott verbunden wie nie fühlen. Auchan den Helden geht die Predigt nicht spurlos vorbei: Selbst sol-che unter ihnen, die sich einem der anderen der Zwölfe verschwo-ren haben, haben den Eindruck, als habe das Licht Praios sieerleuchtet. Nicht eifernd, nicht voller Strenge, nicht mit uner-bittlichem Gleißen, wie man es sonst gewärtig wird, sondernstrahlend schön und voller erhebender Wärme.

AbendessenZum Abendessen sind außer den Gästen Mutter Xarinda, Alwideund Frenja Sipplingen sowie Arvid und Tarina Mendan eingela-den. Wollten die Mendans eigentlich ihren ältesten Sohn mit-bringen, hatte dieser sich, als er von der Einladung hörte, ver-drückt, denn er kann sich kaum etwas langweiligeres vorstellenals ein Abendessen in Gesellschaft eines Praiosgeweihten und

der Traviapriesterin. An seiner Statt hat Tarina ihre älteste Toch-ter Dalina gedrängt mitzukommen, in der Hoffnung, der Junkers-sohn könnte auf das Mädchen aufmerksam werden. Bastard hinoder her, Tarina ist sich sicher, daß Junker Virian seinem Sohndie Anerkennung nicht länger verweigern würde, wenn der eineFamilie gründen würde. Dalina indes spielt nicht wie geheißenmit, statt vor dem jungen Edelmann zu kokettieren, zieht sie esvor, sich den größten Teil des Abends mit Mutter Xarinda undAurelian zu unterhalten. Und auch Ferin zeigt an dem blassenund schüchternen Mädchen keinerlei Interesse, er hält sich lie-ber an die Helden und lauscht deren Erzählungen.Der Junker wird nicht müde, von seiner kühnen Ahnfrau Gunelda,seiner älteren Schwester zu berichten, die im Dienst des Reichesauf Maraskan gegen die Aufständischen kämpfte, und die fürihren Heldenmut vielgerühmt wurde. Auch erzählt er von denKämpfen gegen die Oger im Jahr 10 Hal, an denen er teilgenom-men hat. Befragt, ob er auch gegen den gegenwärtigen Feind insFeld gezogen sei, wechselt Virian hastig das Thema.

Im Verlauf des Mahles erwähnt der Junker gegenüber MutterXarinda und Aurelian, daß er plane, sein Land einem religiösenOrden zu vermachen. Er liebäugele mit dem Orden des HeiligenTravinian, fürchte aber angesichts der dunklen Zeiten möge essich für seine Untertanen als besser erweisen, einem Rondra-oder Praiosorden anvertraut zu werden.

Sollte Ferin der Plan seines Vaters noch nicht bekannt gewesensein, hält er sich ausgezeichnet, er verzieht nicht eine Miene.Junker Virian, auf seinen Sohn und dessen Erbrecht angespro-chen, fügt nur hinzu, daß für ihn gesorgt werde, er den zwölf-göttlichen Kirchen aber weit größere Pflichten entgegenbringe.

S c h a t t e n i n d e r N a c h tS c h a t t e n i n d e r N a c h tS c h a t t e n i n d e r N a c h tS c h a t t e n i n d e r N a c h tS c h a t t e n i n d e r N a c h t

B evor sie zu Bett gehen, teilt Jeno den Gästen mit, daß sieihre Schuhe/Stiefel vor die Türen stellen sollen, damit

Padraig sie reinigen kann.

In dieser Nacht haben die Helden finstere Träume. Wahrträume,wie sich herausstellen wird. Mit Ausnahme von Traum 2 rührensie vom Einfluß jener unheiligen Macht her, die das Tal, bislangvon den meisten unbemerkt, bereits fest in ihren Fängen hält.Es steht dir frei, weitere Träume zu ersinnen.Die namenlosen Wesenheiten haben beschlossen, sich Cellas zuentledigen, da sie zu recht fürchten, daß diese sich dem Inquisi-tor oder den Helden anvertrauen und das Geheimnis des Kultesverraten könnte.

Ferin vollzieht die blutige Tat, doch um Verwirrung zu stiftenund seine Spuren zu verwischen, senden die Yal 'Ayshag einemder Helden – bevorzugt jenem, der die Vertrauensperson derHochgeweihten Praiadne ist – einen düsteren Traum.Am nächsten Tag wird sich der Held mit erschreckender Klar-heit an diesen Traum erinnern und in Zweifel geraten, ob es sichnicht vielmehr um Erinnerungen als um ein Traum handelt.Zugleich wird eine der namenlosen Kreaturen, jene, die zuvorCella kontrolliert hat, Aurelian heimsuchen und sich in seinemKopf festsetzen. Es braucht eine gewisse Zeit, bis der Daimonidso weit Kontrolle über sein Opfer bekommen hat, daß es einwillenloses Werkzeug ist. Das wird in etwa der Fall sein, wennes zum Aufstand kommt (s.u.).

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Thorwal S tandard Nr. 13, Seite 69

Traum 1Jemand klopft an deiner Tür. Es ist Cella. Sie sagt,daß sie dich sofort sprechen müsse. Ein schreckli-ches Geheimnis belaste ihr Gewissen und sie müssesich jemandem anvertrauen. Ihr Blick ist flehentlich.Als du sie hereinbittest, nimmt sie auf der BettkantePlatz. Noch immer ruhen ihre Augen auf dir, ihreAugen sind wie dunkle Seen, die dich gefangen zunehmen scheinen. Du spürst, daß du deinen Blicknicht mehr abwenden kannst, fühlst, wie sich deineSinne trüben.Dann erhebt sie sich wieder und nimmt dich bei derHand. Ohne daß du etwas dagegen tun kannst nochwillst, folgst du ihr in den Stall. Plötzlich ver-schwimmt ihre Gestalt vor deinen Augen, verformtsich zu einem Zerrbild des Grauens. LederartigeSchwingen wachsen aus ihren Schultern, ihr Antlitzdie Fratze eines Dämonen. Spannenlange Krallenschießen auf dich zu, mit unmenschlicher Kraft packtdich das Dämonenwesen und umklammert dich. Duwindest dich voller Verzweiflung in ihrem ehernenGriff, versuchst freizukommen, vergeblich. Du kannstdeinen Blick nicht von dieser Unkreatur abwenden.Blindlings tastest du umher, deine Finger finden denStiel einer Mistgabel.Hastig greifst du danach, schwingst die wenig taug-liche Waffe mit der Kraft der Verzweiflung. Tief drin-gen die Spitzen der Forke in den widernatürlichenLeib der Dämonin. Schwarze Flüssigkeit quillt ausihren Wunden, sie bäumt sich auf, windet sich in Ago-nie, dann bricht sie zusammen. Einige Male zucktihr Körper noch, dann ist alles still.Du fühlst wie Ekel und Anspannung dich überman-nen, dir wird schwarz vor Augen und du brichst ohn-mächtig zusammen.

Traum 2Du befindest dich wieder in Rommilys, im Amts-sitz der Hochgeweihten, und stehst vor jenem im-posanten Gemälde der ersten Dämonenschlacht,das dich schon bei eurem ersten Besuch faszi-niert hat. Erneut ruht dein Blick auf der Darstel-lung Praios in seiner Herrlichkeit. Das Bild istvon einer Macht durchdrungen, die dich, nun dadu Muße hast, es genauer zu betrachten, erbebenläßt. Plötzlich scheint es dir, als würden sich dieGestalten auf dem Bild bewegen, die Heere derMenschen rennen mutig gegen die feindlichenStellungen, Alveraniare fahren im Gefolge ihrergöttlichen Herrscher auf Dere hernieder. Und aufeinmal ist dir, als würde Praios selbst zu dir spre-chen. Er bedeutet dir niederzuknien, damit dudurch seinen Geist erleuchtet wirst. Voller Stau-nen, aber auch voller Göttervertrauen läßt du dichauf die Knie fallen und die Alveraniare, schatten-gleiche Kreaturen mit rauchgleichen, rußfarbenenSchwingen fahren durch Mund und Nase in dei-nen Kopf. Dich überkommt ein Würgen, du hu-stest und ringst verzweifelt nach Luft, dannschwinden dir die Sinne und alles um dich istdunkel.

Traum 3Du schläfst schlecht und wälzt dich auf deinemLager hin und her. Schreckliche Alpträume quä-len dich und mehrfach schreckst du schweißge-badet hoch. Doch wenn du dich daran zu erin-nern versuchst, was du geträumt hast, kannst dudich nicht darauf besinnen. Schließlich, der Mor-gen dämmert schon, fällst du endlich in einentiefen, traumlosen Schlaf.

Ein schreckliches Erwachen

C ella! Cella!“ Schrill gellen die Schreiedes Stallknechts Padraig über den Hof und wek-

ken jäh jeden, der noch in den Federn liegt. „Cella!Cella liegt da draußen im Stall. Cella ist tot! Tot!“Im Stall, bietet sich ein Bild des Grauens: Die Magdwurde von einer Mistforke durchbohrt, der Stoß warso fest, daß der Angreifer sie regelrecht an die Stall-wand genagelt hat. Augenblicklich fällt Held A seinnächtlicher Traum ein. Und in der Tat ist alles so, wieer es in der vergangenen Nacht geträumt hat ...

Als die Helden den Junker sehen wollen, treffen sieauf seinen Leibdiener Jeno, der bleich und übernäch-tigt wirkt. Er versucht die Helden davon abzuhalten,in die Gemächer des Junkers vorzudringen. Sein Herr,so sagt er, sei nicht mehr er selbst, sein Verstand seiumnebelt. Schließlich aber gibt er dem DrängenAurelians nach. Es ist, wie Jeno es beschrieben hat.Der Junker sitzt auf seinem Bett und wiegt sich wieein krankes Kind hin und her, wobei er unzusammen-hängende Silben brabbelt. Auch auf Anruf reagiert ernicht und es macht nicht den Anschein, als erkenne erjemanden. Eine etwaige magische Untersuchung för-dert nichts zutage. Virian ist ebenfalls das Opfer einerAttacke der Schwarzschwingen geworden, doch soll-te es dem Daimoniden nicht gelingen, dem Junker fal-

sche Gedanken einzupflanzen. Bevor dies gesche-hen konnte, fiel Virian dem Wahn anheim.

Ferin ringt sichtlich mit seiner Fassung, als manihm die bösen Nachrichten überbringt, Tränenschießen in seine Augen. Er gesteht den Heldennach einer Weile, daß er und Cella ein Paar warenund daß er sie heiraten wollte. Sein Vater aber,dem er sich vor drei Tagen anvertraut hatte, wiesihn unwirsch zurück und verbot ihm klipp undklar, sich unter seinem Stand zu vermählen. Ins-besondere diese Äußerung machte Ferin bitter,verweigert sein Vater ihm doch in allen anderenDingen seine Anerkennung und damit den Stand,den er von Geburt einnimmt.Aurelian spendet Ferin nach Kräften Trost undfordert ihn schlußendlich auf, sich seinen Pflich-ten zu stellen, da er, nun da sein Vater nicht in derLage ist, seinen Aufgaben als Herr der Domänenachzukommen, dies übernehmen muß.Ferin willigt nur zögerlich ein. Er bittet die Hel-den inständig, Schweigen über den wahren Zu-stand seines Vaters zu bewahren Er hofft, daß seinVater den Schock, der seinen Geist getrübt hat,überwindet, bevor man die Dörfler einweihenmuß. Öffetnlich wird verkündet, daß der Junkervon Unwohlsein geplagt wird.

D e r z w e i t e T a gD e r z w e i t e T a gD e r z w e i t e T a gD e r z w e i t e T a gD e r z w e i t e T a g

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Thorwal S tandard Nr. 13, Seite 70

UntersuchungenEs liegt bei Held A, ob er sich seinen Gefährten anvertraut odernicht. Im tröstlichen Licht des Tages betrachtet sollten die Hel-den schnell zu dem Schluß kommen, daß er nicht der Mördersein kann. Seine Füße bzw. Schuhe sind nicht beschmutzt, wasder Fall gewesen wäre, wenn er in den Stall gegangen wäre. Auchweist sein Nachtgewand keine Spuren des Kampfes oder vonBlut auf, was angesichts der Wunden, die man Cella zugefügthat, wenig wahrscheinlich ist.

Es ist abzunehmen, daß der Mörder unter den Bewohnern desHerrenhauses zu finden ist, denn das Tor ist des nachts fest ver-schlossen und der Wache ist nichts aufgefallen. Eine genaue Un-tersuchung fördert jedoch nicht den mindesten Beweis zutage,der die Helden auf die Spur des Mörders führen könnte. Ferinhat fein säuberlich alle Spuren verwischt.Eine magische Interrogation wäre denkbar, empfiehlt sich aberzum einen wegen Aurelians Anwesenheit nicht, zum anderenbedarf es schon eines handfesten Verdachtes, um einen an sichunbescholtenen Bürger des Reiches einer solche Untersuchungzu unterziehen. Bremse gegebenenfalls den Eifer der Helden dies-bezüglich und lasse sie Rechtskunde-Proben machen. Insbeson-dere Magier der reichstreuen Schulen wissen, daß eine solcheUntersuchung zumindest anrüchig wäre. Doch selbst wenn sichdie Helden nicht davon abbringen lassen, schadet es nichts: FerinsGeist ist durch den Daimoniden vor Hellsichtzaubern geschützt,und das auf besonders perfide Weise. Der Daimonid ist in derLage, Hellsichtzauber zu erkennen und dem Zaubernden vorzu-gaukeln, der Zauber täte die gewünschte Wirkung – indes er ge-nau das erfährt, was das Unwesen ihm mitzuteilen wünscht.

Das Mädchen TravinaWiewohl der grausame Mord an Cella die Helden beschäftigenwird, sollten sie nicht ihre Aufgabe vergessen, die sie hierhergeführt hat. Sollten die Helden keine Anstalten machen, Travinaaufzusuchen, ermuntert sie Aurelian dazu.

Sie finden Travina auf einer Berg-wiese bei ihren Ziegen (das gilt imübrigen auch, wenn die Helden siebereits zuvor aufgesucht haben).Das Mädchen hockt verträumt imGras und blickt den ziehenden Wol-ken nach. Travina ist ein hübschesund freundliches Mädchen, gerade17 Lenze alt. Daß sie schwanger ist,ist deutlich zu erkennen.Sie begrüßt die Helden freundlich,wenn auch ein wenig schüchtern.Bei einem der Gefährten (bevorzugtein stattliches, blondes und männli-ches Exemplar ...) stutzt sie einenMoment, ihn blickt sie immer wie-der an, als erinnere er sie an jeman-den.Travina antwortet bereitwillig aufalle Fragen, die man ihr stellt. Imwesentlichen bestätigt sich durchihre Aussage das, was MutterXarinda den Helden bereits erzählthat. Wiewohl Travina es in andere,weniger wohlgesetzte Worte kleidet,ein wenig umständlich erzählt undallerlei Umschweife macht. Auch

hier gilt, daß Hellsichtzauber keinen Aufschluß darüber geben,ob das Mädchen lügt oder nicht. Travina ist zutiefst überzeugtdavon, daß ihre Vision wahr ist. Für alles andere sorgt derDaimonid in ihr.Als sich die Helden verabschieden wollen, nimmt Travina obengenannten am Arm und flüstert ihm zu: „Ich wollte es erst nichtglauben, aber, Ihr müßt mir glauben, hoher Herr, der Bote desGötterfürsten ..., er ... er glich Euch bis aufs Haar ...“

Letzteres ist nichts anderes als ein übler „Scherz“ derDaimoniden, wie der mörderische Traum in der vergangenenNacht.

Was die anderen Dörfler derweil tun Wiewohl alle schockiert über den Mordfall sind und dieser

das Gesprächsthema ist, haben sich doch die meisten Dörf-ler nach der ersten Aufregung an ihr Tagwerk gemacht.

Mutter Xarinda trifft die nötigen Vorbereitungen für CellasBeerdigung, deren Leichnam man im Traviatempel aufge-bahrt hat. Ferin und Athina halten dort die Totenwache, wäh-rend Padraig und Alrik, ein Landarbeiter der Mendans, einGrab ausheben.

Leandra kümmert sich um Edril, dessen Rücken von hefti-gen Striemen verunziert ist, Resultat der „Strafaktion“ eini-ger Dörfler, die Edril vor zwei Tagen aufgelauert und ihnverprügelt haben, um ihm sein untraviagefälliges Verhaltenauszutreiben. Sollten die Helden just zu diesem Zeitpunktbei Leandra auftauchen, steht sie ihnen bereitwillig zu die-ser Geschichte Rede und Antwort, sobald Edril sich getrollthat. Sie hat keine Ahnung, wer ihm das angetan hat. Wohlist sie der Auffassung, daß Edril eine Zurechtweisung ver-dient hätte, so wie er seine Familie behandelt, doch ist sieempört darüber, wie übel man dem Mann mitgespielt hat.Edril beteuert, nicht zu wissen, wer ihn gezüchtigt habe.

Caril Mendan schläft einen Rausch aus. Arvid trägt Sorge,daß die Arbeiten auf seinen Feldern vorangehen. Tarina gibtihren Töchtern eine Lektion in Etikette, was bei beidenhöchst unterschiedlich fruchtet. Nach einer halben Stundeschleicht sich Dalina unter einem Vorwand davon, um Mut-ter Xarinda zuzusehen.

Bei Rana und Taleb KätnerDer Hof wirkt verlassen, niemand arbeitet auf den Feldern, küm-mert sich um das Vieh oder bestellt den Garten. Einige Hühnerflattern umher, die sich augenscheinlich aus ihrem Gehege be-freit haben, doch macht niemand Anstalten, sie einzufangen.Im Haus treffen die Helden auf Rana, die damit beschäftigt ist,Wolle zu kämmen, um sie zum Spinnen vorzubereiten. Sie siehtverhärmt und übernächtigt aus, tiefe Schatten liegen unter ihrenAugen, außerdem verunziert ein blauer Fleck ihre Wange. IhrEhemann liegt im Nachbarraum und schläft seinen Rausch aus.Im Dorf geht das Gerücht, daß Taleb seine Frau schlage. Aller-dings streitet Rana das ab, wenn man sie darauf anspricht. Aller-dings wirkt sie nervös und fahrig. Laß die Helden getrost in demGlauben, daß Rana bei ihrem Mann wenig zu lachen hat. Tat-sächlich sind es die nächtlichen Rituale, die ihr den Schlaf rau-ben.Bestehen die Helden darauf, mit Taleb zu sprechen, rappelt die-ser sich widerwillig hoch. Auch er hat schwarze Ringe unter denAugen und ist offensichtlich arg verkatert. Er reagiert auf dieFragen der Helden mürrisch, ja unverschämt. Auf seine Frau an-gesprochen, erwidert er aufbrausend, daß das seine Angelegen-heit sei.

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Thorwal S tandard Nr. 13, Seite 71

Die Zweite NachtAm Abend werden die Helden Zeuge einer unschö-nen Szene. Taleb bezichtigt Edril, ihm ein Huhn ge-stohlen zu haben. Taleb hat den heftig torkelnden, kaumzu einer Gegenwehr fähigen Edril gepackt und machtAnstalten, ihm für seine Missetat die Finger einzelnabzuschneiden. Die Aufruhr hat eine größere Mengeangezogen, die die Kontrahenten umringen. Edril bet-telt lallend um Gnade und beteuert, daß er das Huhnvor seinem Haus gefunden habe (was der Wahrheit ent-spricht). Falls die Helden es nicht tun, greift Aurelianein und beendet die abscheuliche Szene. Edril wirft

sich seinen Rettern regelrecht zu Füßen, dankbarstammelt er schwer Verständliches.Sollten die Helden Taleb gefangen nehmen wol-len, wird dieser sich heftig wehren, er fluchtgötterlästerlich, spuckt und tritt nach Leibeskräf-ten – auch wenn er schlußendlich den kampfer-probten Gefährten kaum etwas entgegenzusetzenhat.Als alles vorbei ist, zerstreut sich die Menge all-mählich und die Helden haben den unguten Ein-druck, daß etliche Leute unzufrieden über den Ver-lauf der Dinge sind.

Wie sich die Ereignisse weiterentwickeln, hängt im we-sentlichen davon ab, wie die Helden agieren.Folgendes wird unabhängig von ihrem Wirken gesche-hen:

Rana erkennt, daß Travinas „Niederkunft“ unmit-telbar bevorsteht. Sie informiert Ferin. Alsdannmachen sich beide daran, das notwendige Ritualunter Anleitung der Yal’Ayshagh vorzubereiten.

Ferin kümmert sich darum, daß weitere Dörflerunter die Kontrolle der Daimoniden geraten. Vierweitere Trollkopfer werden von den Unkreaturenbesessen.

Am Nachmittag findet Cellas Grablegung statt(s.u.)

Am Abend kommt es zu weiteren Ausschreitun-gen. Beeinflußt von den Daimoniden erheben dieDörfler ihre Waffen gegen die Helden und versu-chen diese gefangenzunehmen (s.u).

Die Helden ihrerseits können entweder im Dorf wei-ter ihren Nachforschungen nachgehen. Dann entwik-kelt sich die Geschichte wie folgt beschrieben.Sollten sie aber ihre Untersuchung in die Umgegendausdehnen, kann es sein, daß sie zuerst auf die verbor-gene Höhle stoßen, die als Kultstätte dient (s.u.).

Die BeerdigungAm späten Nachmittag findet Cellas Beerdigung statt.Der Zustand des Junkers hat sich nicht gebessert. SeinFehlen bei der Zeremonie überrascht die Dörfler sicht-lich und es gibt einiges Gerede. Insbesondere Athinaist darüber aufgebracht und läßt sich darüber aus, daßder Junker oder sein Sohn in die Sache verwickelt sei-en. Nur mühsam gelingt es ihren Freunden, die Auf-gebrachte davon abzuhalten, sich auf den trauerndenFerin zu stürzen. Dieser zeigt sich tief betroffen undentsetzt über den Ausbruch der Landarbeiterin, willaber nichts davon wissen, als einer der Gardisten dieFrau festsetzen will. Die Dörfler sind sehr überraschtüber diesen Akt der Gnade, den sie kaum von Ferinerwartet hätten Sie ahnen ja nicht, daß Ferin in die-sem Moment beschlossen hat, Athina in ein willenlo-ses Opfer der Daimoniden zu verwandeln, um sich ih-rer zu bedienen.

Ein Ausbruch des HassesNach Einbruch der Dämmerung kommt es zu einemweiteren Zwischenfall. Athina stürmt wutentbrannt auf

D e r d r i t t e T a gD e r d r i t t e T a gD e r d r i t t e T a gD e r d r i t t e T a gD e r d r i t t e T a geinen der Helden zu, als dieser gerade einen derDörfler befragt, und bezichtigt ihn lautstark desMordes an ihrer Schwester. Sie behauptet, daßPadraig den Helden dabei beobachtet hätte, wieer gemeinsam mit Cella in der fraglichen Nachtden Stall betreten habe. Zum Beweis schwenktsie ein zerrissenes, blutiges Nachtgewand (das inder Tat besagtem Helden gehört und von Ferinentwendet und präpariert wurde). Sollten sich dieHelden wundern, wieso Athina, für deren Fest-setzung sie höchstselbst gesorgt haben, frei her-umläuft: Aurelian hat sie unter Einfluß desDaimoniden freigelassen!Die eilig herbeilaufenden Dörfler lassen sich vonAthinas Hass schnell anstecken. Schon werdendie ersten Knüppel und Forken geschwenkt unddie Situation spitzt sich merklich zu, angeheiztvon Athina und den anderen von Daimoniden be-herrschten Bauern. Auch Mutter Xarinda gelingtes nicht, die aufgebrachten Dorfbewohner zu be-ruhigen. Schließlich kocht die Stimmung über undes kommt zu einer offenen Attacke auf die Hel-den. Wenn du möchtest, kann Aurelian schon indieser Situation in Erscheinung treten und spek-takulär die Seiten wechseln.Die Dorfbewohner werden versuchen, die Heldengefangenzunehmen und in das Verlies des Her-renhauses zu bringen. Wiewohl die Bauern mitihren improvisierten Waffen kaum adäquate Geg-ner für die Helden sind, sollte die schiere Über-macht, der entfesselte Zorn, mit der sich der Mobauf sie stürzt, die Gefährten zumindest in Bre-douille bringen. Wenn du möchtest, können aucheinige der Soldaten sich an der Hatz beteiligen(ansonsten greifen sie auf Seiten der Helden ein,werden aber überwältigt). Es liegt an dir und amGeschick der Helden, ob es ihnen gelingt, sichder wütenden Meute zu entziehen. Ihre einzigeChance ist die Flucht, wobei die aufgebrachtenDörfler nicht nachlassen werden, in dieser Nachtdie Umgegend zu durchstreifen, um ihrer dochnoch habhaft zu werden. Erst gegen Morgen läßtdie Suche nach.Sollten die Helden einen der Bauern erschlagen,verläßt der Daimonid in Form eines schwarzen,etwa falkengroßen Schatten den Sterbenden, stürztsich auf den Helden und fährt ihm durch Mundoder Nase in den Kopf, um sich dort einzunisten.Der Held nimmt einen temporären Verlust von –2

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Thorwal S tandard Nr. 13, Seite 72

Die FluchtEs gibt folgende Möglichkeiten, wie den gefangenen Helden dieFlucht gelingen kann: Es gelingt ihnen, ihre Fesseln zu lösen (Entfesseln-Probe

+3). Versuchen sie die Flucht erst nachdem man sie in Ket-ten gelegt hat (am Mittag des auf ihre Gefangennahme fol-genden Tages), sieht es allerdings düster aus. Die Tür läßtsich mit einer einfachen Probe auf Schlösser-Knacken odereinem FORAMEN (3 ASP) überwinden.

Ihre Gefährten dringen heimlich in das Herrenhaus ein. Auchwenn Ferin alles daran tun wird, dies zu verhindern, kann erdoch nicht überall sein. Und das Ritual, auf dessen Höhe-punkt die Daimonid-Mensch-Hybriden „geboren“ werden,bedarf noch einiger Vorbereitungen, die Rana nicht alleinvollziehen kann

Der Junker hat einen lichten Moment – vielleicht nach ei-nem Besuch von Mutter Xarinde. Jeno setzt ihn von derGefangennahme seiner Gäste in Kenntnis und er eilt in denKeller, um sich selbst ein Bild zu machen. Mit einigem Ver-handlungsgeschick kann es den Gefangenen gelingen, denJunker davon zu überzeugen, sie freizulassen.

Jeno selbst, dem Ferin nie geheuer war, und der sich so sei-ne Gedanken über den plötzlichen Wahnsinn seines Herrnmacht, läßt die Helden frei.

Blutige SchreckenRana und Ferin wollen noch heute nacht das Ritual vollziehen,in dem die Daimonid-Mensch-Hybriden das „Licht der Welt er-blicken“. Zu diesem Zweck bringen sie mit einigen GetreuenTravina unter Mithilfe des Daimonids in die Höhle.Um die Helden und noch übriggebliebenen rechtschaffenenDörfler in Atem zu halten, entfesseln die Daimoniden ein wah-res Niederhöllentheater in Trollkopf. Von Yal’Ayshagh besesse-ne Bauern werfen sich blutgierig auf ihre Nachbarn, es kommtzu schrecklichen Greueltaten. Der rote Hahn flammt auf und legtdie Schmiede in Schutt und Asche. Selbst Mutter Xarinda bleibtvon den Ausschreitungen nicht verschont. Es entwickelt sich eineschreckliche Hatz, die blutige Opfer fordert. VornehmlichstesZiel aber sind die Helden – so diese sich überhaupt noch nachihren vorherigen Erlebnissen in das Dorf vorwagen ...

Ein bißchen mehr Brisanz gefällig?Der Traviatempel ist ein Hort der Sicherheit inmitten des wach-senden Chaos. Hierher können sich infizierte Helden zurück-ziehen, um den nächtlichen Einflüsterungen der Daimonidenzu entrinnen, hierher kann man einen Teil der Dörfler verbrin-gen, um sie vor der Besessenheit zu retten.Ein sicherer Hafen – zumindest so lange, wie der Tempel ge-weiht ist. Sollten die Helden so geschickt vorgehen, daß es ih-nen gelingt, sich und einen großen Teil der Dörfler im Tempelin Sicherheit zu bringen, so daß es dir partout nicht gelingenwill, die Atmosphäre wachsender Bedrohung zu vermitteln,steht es dir frei, sie ihrer Zuflucht zu berauben. Das wäre zumBeispiel ein fulminanter Auftritt für den besessenen Aurelian,wenn er unvermittelt den Altar entweiht oder die Dörfler schlichtden Roten Hahn aufs Dach setzen. Sei aber vorsichtig, bevordu diesen Schritt tust, der Tempel ist weit und breit die einzigeZuflucht, die sich den Helden und den bedrängten Dörflernbietet. Einmal entweiht, sind sie quasi hilflos den Attrackender Daimoniden ausgeliefert. Das solltest du nur einer nochsehr kampf- und willensstarken Truppe zumuten.

auf KL hin, ist für kurze Zeit zu keiner planvollen Handlungfähig und ringt nach Luft. Es ist für seine Gefährten schwer, denÜberfall (der Übernahme des Helden durch den Daimoniden,nicht der Folgen!) zu beobachten. Es bedarf einer Sinnenschärfe-Probe +9 für diejenigen, die sich in der Nähe des Kampfes be-finden und zufällig in diese Richtung gucken (ggf. auswürfeln).

Wird einer der Helden gefangen, bringt man ihn auf die Burg.Ferin macht keine Anstalten, sich den Anweisungen desPraiosgeweihten zu widersetzen, gleich was der Held zu seinerVerteidigung vorbringt. Man sperrt den Unglücklichen in denKeller. Sollte es sich um einen Zauberkundigen handeln, wirdAurelian entsprechende Vorkehrungen anordnen, um ihn am Zau-bern zu hindern. Das Kettenhemd des Junkers und ein Knebeltun da gute Dienste. Die Tür der Zelle ist festgefügt, außerdemwird der Gefangene sachkundig gebunden. Aurelian ordnet an,daß die Schmiedin ihn in Ketten schlagen soll, doch ist dies erstam nächsten Tag möglich, da Arila erst passende Fesseln anfer-tigen muß.

Gefangen!Gegen Mitternachtkommen Aurelian,Taleb, Ferin (du kannstden Sohn des Junkersauch aussparen, wenndu möchtest, daß deineHelden noch längerüber das Geheimnis desdunklen Kultes speku-lieren) und vier daimo-niden-besessene Bau-ern in das Gefängnis.Einer der Bauern trägteine Kassette ausschwarzem Holz mitsilbernen Beschlägen.

Aurelian öffnet die Tru-he mit einem diaboli-schen Lächeln. Ein dunkler Schein entströmt der Kassette,schwärzer als der tiefste Schatten, dunkler als eine lichtlose Nacht.Das dunkle Gebilde verharrt einen Augenblick, formtPseudopoden aus, hier eine Schwinge, dort eine Kralle. Danngeht alles ganz schnell. Mit der Geschwindigkeit eines Blitzesteilt sich der Schatten auf (Zahl der noch nicht besessenen Ge-fangenen) und fährt in Ohren, Nasen und Münder der Helden.Lidschläge vergehen, da ihnen die Sinne schwinden. Ihre Erin-nerung verschwimmt, bizarre Visionen daimonischer Kreaturenversetzen sie in Angst und Schrecken. Sie spüren, wie sich diefinsteren Unkreaturen in ihrem Kopf bewegen, gräßliche Schmer-zen rauben ihnen die Sinne, die, in die die Ungeheuer durch Mundoder Nase eingedrungen sind, ringen heftig nach Atem.Aurelian und seine Schergen lassen ihre Opfer gefesselt zurück.Sie wollen die Helden so lange gefangen halten, bis dieDaimoniden sie endgültig unter Kontrolle haben.

Jeder Held verliert 2 Punkte KL. In der Nacht finden sie kaumSchlaf, immer wieder werden sie von gräßlichen Alpträumenheimgesucht. An eine Regeneration (ASP und LE) ist nicht zudenken.Genauere Informationen über die Daimoniden findest du im An-hang.

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Die Höhle

Das Ritual, in dem Ferin und seine HalbschwesterRana den unheiligen Wesenheiten ein Tor in die

dritte Sphäre öffneten, wurde in einer gut verborge-nen Höhle etwa 2 Meilen vom Dorf entfernt, vollzo-gen.

Entweder stoßen die Helden bei ihren Untersuchun-gen zufällig oder mittels Hellsicht-Magie auf dieseStätte.Ein OCULUS ASTRALIS offenbart eine schwache Bünde-lung magischer Energie an einem Punkt in den Ber-gen, unweit des Tals, hervorgerufen durch das Portalin die siebte Sphäre, das durch das Ritual geöffnetwurde, und dessen Reststrahlung noch immer zu spü-ren ist.Oder aber sie hegen einen Verdacht gegen Ferin bzw.Rana und folgen deren Spuren (div. Spuren-Lesen-Pro-ben unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades).

Die Spur führt durch ein lichtesWäldchen zu einem Geröllhang. EineWildnisleben-Probe offenbart, daßan dieser Stelle Vorsicht angebrachtist, da laute Geräusche und unbe-dachte Bewegungen einen Stein-schlag auslösen können. Um denHang zu überqueren, bedarf es ins-gesamt dreier Kletter-Proben +3.Mißlingen diese, gibt es eine 20%-ige Chance, daß sich ein Steinschlaglöst. Geschieht dies, verlangeKörperbeherrschungs-Proben +5, umsich von dem rutschenden Hang zuretten. Ein Patzer führt dazu, daß derHeld von der Lawine mitgerissenwird. Er erleidet üble Hautabschür-fungen, Verstauchungen und imschlimmstenfall sogar einen Bruch (2W6+4 SP, bei voller Punktzahl Arm-oder Beinbruch). Ein einfaches Scheitern endet mit1W6 +3 SP. Kommen die Helden glimpflich davon,erleiden sie 2 SP durch Abschürfungen.

Dunkle KulteSchließlich gelangen die Gefährten auf ein Plateau,das von Sträuchern und Gräsern bewachsen ist. EineSinnenschärfe-Probe +4 offenbart den erfolgreichenHelden, daß sich hinter einem Busch der Eingang zueiner natürlichen Höhle befindet. Der Einstieg ist kaum3 Spann hoch und 5 Spann breit. Aus dem Eingangschlägt den Gefährten süßlicher Leichengeruch entge-gen. In der Grotte ist es tiefschwarz.Unweit des Einstiegs erwartet die Helden ein schreck-licher Anblick: Aufgespießt auf einen Pfahl hängendie schaurigen Überreste eines Leichnams. Das toteFleisch hängt in Fetzen von den Knochen, das Antlitzist zu einer Maske des Grauens erstarrt (TA-Probe, beiMißlingen AG +2 für W20 SR). Es handelt sich umden Söldling, dem das Maultier gehörte, das die Hel-den, kurz bevor sie nach Trollkopf kamen, gefundenhaben. Eine genauere Untersuchung führt zutage, daß

der Pfahl aus frischem Eichenholz geschnitzt ist,das noch grün ist (Magiekunde-Probe +6, für an-erkannte Kundler der Dämonologie und vonHexenritualen +2): Manche Rituale mit Blut-magie, insbesondere solche, die von Hexen voll-zogen werden, erfordern frisches Holz, das zu ei-nem bestimmten Zeitpunkt geschlagen werdenmuß). Außerdem stellen die Helden fest, daß derMann völlig blutleer ist ...Der Eingang weitet sich zu einem unregelmäßi-gen Höhlenkessel, der an seiner höchsten Stelleknapp 9 Spann mißt. Häufiger jedoch ist es nötig,seinen Weg geduckt fortzusetzen. Der Boden istgrößtenteils mit lockerem Schutt bedeckt (dasmacht Schleich-Versuche so gut wie unmöglich!)bisweilen blitzt blanker, unregelmäßiger Fels hin-durch. Durch einen schmalen Durchschlupf (RA-Probe) gelangt man in einen 7 ½ Spann hohen,leicht abschüssigen Gang von 5 Schritt Länge, derin eine weitere Höhle führt. Dort finden die Hel-

den einen unheimlichenKultraum vor.Ein improvisierter Altar ausschwarzem Basalt steht in-mitten eines Heptagram-mes, das offenkundig mitBlut auf den felsigen Bodengezeichnet worden ist, denman zuvor sorgfältig von al-lem Schutt befreit hat.In den Altar ist eine Zeich-nung geritzt, die einen lie-genden, gesichtslosen Mannzeigt. Die Ritzen der Zeich-nung sind mit getrocknetemBlut gefüllt. Hier findet sichauch das Fragment, nachdem Ferin die Invokationvorgenommen hat. Es ist aufBosparano verfaßt. Außer-

dem finden sich diverse andere Kultgegenstände(Räucherwerk- und –schalen, Ritualkerzen, ein sil-berner Dolch, sieben Kutten aus schwarz gefärb-ter Wolle), die das Zeichen des Namenlosen, aberauch Symbole unbekannter Herkunft und Bedeu-tung tragen. Es sind dies Symbole, die Rana selbsterdacht hat, um ihre Kraft zu fokussieren, ähn-lich einem Magus, der eine eigene Thesis entwik-kelt. Ohne sie ist die Bedeutung der Symbole nichtzu ergründen. Sollten die Helden so dumm sein,die Kultgegenstände zu entweihen oder mitzuneh-men oder ansonsten deutliche Spuren ihres Besu-ches hinterlassen, bleibt das nicht unbemerkt. Indiesem Fall werden Rana, Ferin und dieYal’Ayshag alles daran setzen, der Helden mithilfeder Dörfler habhaft zu werden – lebend oder tot!

Angriff!Sollten die Helden nicht bereits von Daimonidenangegriffen worden sein, nutzen selbige diese Ge-legenheit, um sie zu attackieren. Das gilt auch,wenn noch nicht alle Helden infiziert sind.

A u f d e r S p u r d e s d u n k l e n K u l t e sA u f d e r S p u r d e s d u n k l e n K u l t e sA u f d e r S p u r d e s d u n k l e n K u l t e sA u f d e r S p u r d e s d u n k l e n K u l t e sA u f d e r S p u r d e s d u n k l e n K u l t e s

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Thorwal S tandard Nr. 13, Seite 74

Vier der unheiligen Kreaturen haben sich in der Grotte versteckt.Als sie der Helden gewahr werden, entschließen sie sich zumAngriff: Plötzlich verlöschen alle Lichter, gleich ob gewöhnli-che Fackeln, Laternen oder magisches Licht. Mit einem Mal istes stockfinster. Ein kalter Luftzug fährt durch die Höhle und derAtem der Helden gefriert vor ihren Mündern. Dann spürt einereine leichte Berührung an seiner Stirn. Fledermäuse? Wohl kaum,denn allein die leise Berührung des todbringenden Schattens läßteinem schier das Herz stocken. Hier, an dem Ort, wo man siegerufen hat, sind die Daimoniden noch weit gefährlicher, als mansie bereits kennengelernt hat.Die Helden haben nur wenig Zeit, um dieser gefährlichen Situa-tion zu entfliehen. Entweder sie stürzen augenblicklich aus derHöhle (Orientierungsprobe +4, sonst rennt der Held blindlingsan eine Wand) oder sie stellen sich einem ungleichen Kampf.Alle Attacken und Paraden sind um 4 erschwert, zudem sind dieUnkreaturen nur äußerst schwer zu verletzen (siehe Anhang).

Die Daimoniden konzentrieren sich völlig darauf, in die Heldeneinzudringen. Dies sollte ihnen binnen 10 KR auch gelingen.Schaffen die Helden es vorher, aus der Höhle zu fliehen, entrin-nen sie ihrem Schicksal – für diesmal.

Auch wenn alle Helden nach dieser Attacke einen Daimonid insich tragen (was nicht zwingend erforderlich ist. Es sei deinerEinschätzung überlassen, ob alle durch die Yal'Ayshagh beses-sen sein sollen), ist das kein Grund, aufzugeben. Wiewohl nun-mehr alle mit der fremden Wesenheit in ihrem Kopf zu kämpfenhaben, die alles daran setzt, sie zu kontrollieren, bleiben den Hel-den immerhin zwei Tage, um sich den Einflüsterungen derYal’Ayshagh zu widersetzen. Möge Phex ihre Würfelhand lei-ten. Wohl aber versuchen die Kreaturen Kontakt zu ihren unhei-ligen Brüdern aufzunehmen. Gib den Helden eine MR-Probe,um dies einstweilen zu vereiteln. Selbst wenn diese mißlingt, istden Helden bewußt, daß ihre Gegner gewarnt sind.

Spätestens, wenn das Ritual begonnen hat, sollten die Helden Rana und Ferin auf die Spur gekommen sein.

Sieben in dunkle Kutten gehüllte Kultisten, die allesamt unterder Kontrolle der Yal’Ayshagh stehen, haben sich um den düste-ren Altar versammelt, auf dem Travina liegt. Sie ist nackt undbefindet sich in tiefer Bewußtlosigkeit. Unter der prall gespann-ten Haut ihres vorgewölbten Bauches wimmelt es, als befändensich hunderte Kreaturen darin.Rana, die in eine dunkle Kutte gehüllt ist ist bereits in Tranceversunken. Sie inkantiert eine düstere, disharmonische Melodie,in die ihre Mitverschwörer nach und nach einfallen.Ferin steht schweigend vor dem Mädchen. Er zeichnet mit sei-nem Ritualdolch Symbole auf Travinas Leib. Wo die Klinge dieHaut trifft, zeichnet sich eine feine Linie Blutes ab. TravinasBauch pulsiert, das Mädchen windet sich in ihrer Trance hin undher, ihr Gesicht verzerrt sich zu einer Maske des Schmerzes.Wieder und wieder stemmt sich etwas aus ihrem Leib gegen dieschützende Bauchdecke, als suche es sie zu durchstoßen. Schau-der überziehen in kürzer werdenden Abständen Travinas Leib:Wehen!Das Mädchen windet sich vor Schmerzen, Schweiß überziehtihren Leib, die Haare hängen ihr wirr ins Gesicht. Plötzlich bäumtsie sich auf, ihre Augen sind weit aufgerissen, starrem schreck-erfüllt auf das, was da gerade ihrem Leib entspringt. Es ist einschwarzglänzendes, ledriges Ei unter dessen weicher aber zäherHülle aberdutzende von Kreaturen wimmeln!

Spätestens jetzt sollten die Helden eingreifen. Die Kultistenkämpfen bis zum bitteren Ende, wobei die einfachen Dörfler zwarmit erbarmungsloser Wut und ohne Rücksicht auf ihr eigenesLeben auf die Helden einstürmen, aber dennoch kaum adäquateGegner für sie darstellen – wären da nicht die Daimoniden, diealles daran setzen, die Helden unter Kontrolle zu bekommen.Würfele verdeckte MR-Proben. Schildere bei Mißlingen demHelden, wie er sich auf einen der Namenlosen Jünger stürzt, dannaber ein jäher Kopfschmerz ihm die Sinne raubt und seine Klin-ge kraftlos niedersinkt. Oder wie er die rettende Parade abbricht.Der Finalkampf sollte auf diese Weise einiges an Dramatik ge-winnen. Sei aber nicht zu streng, schließlich sollen die Heldenschlußendlich obsiegen. Gib ihnen eine Chance, die Kontrolle –wenigstens für einige Augenblicke - wiederzuerlangen. Vergißnicht, die Zwölfe sind mit den Helden – und das solltest du auchsein. Es hängt viel von deinem Fingerspitzengefühl ab, den Hel-den die Brisanz der Situatiuon zu vermitteln, ohne sie aber zu

willenlosen Zuschauern in einem Finalkampf werden zu lassen,die das Gefühl haben, selbst nicht agieren zu können.Die gefährlichsten Gegner sind jedoch Ferin und Rana. Zwarsind beide durch das Ritual und etwaige vorherige Aktionen schongeschwächt, dennoch verfügen sie über den Beistand und damiteinen Teil der Macht ihres dunklen Herrn.Gleich ob die Helden zu Anfang des Rituals oder weit früherangreifen, die Geburt des Yal’Ayshagh-Eis läßt sich nicht auf-halten (es sei denn, sie töten die unschuldige Travina!).

... oder ein Schrecken ohne Ende?Die dunklen Kultisten sind hoffentlich geschlagen und die be-sessenen Dorfbewohner festgesetzt. Doch sind damit die Pro-bleme der Helden noch lange nicht beseitigt. Da wäre zuerst einmal das Ei. Bis zum endgültigen Schlüp-

fen der Brut werden weitere W6/2 Tage vergehen. Aller-dings läßt sich das Ei und vor allem die unheiligen Kreatu-ren zu diesem Zeitpunkt noch leicht zerstören. Öffnet mandas Ei und setzt die noch nicht ausgereiften Zwitter-Daimoniden dem Sonnenlicht aus, vergehen diese augen-blicklich.

Etliche der Dörfler, Aurelian und womöglich auch einigeHelden sind immer noch von den Yal’Ayshagh besessen undihren Einflüsterungen mehr oder minder ausgeliefert.Es sollte entsprechend geschulten Helden gelingen, ausFerins Manuskript einen Exzorzismus abzuleiten. MutterXarinda kann ihnen dabei eine wichtige Hilfe sein – wennsie noch lebt. Allerdings werden die Helden kaum in derLage sein, allein alle Besessene auf diesem Wege zu befrei-en, zu kraftraubend und zeitaufwendig ist diese Methode.Am naheliegendsten ist es, die Helden (Achtung! Ein Be-sessener kann nur mit einer 1 bei der MR-Probe den Ver-such wagen, sich selbst zu befreien!) und ggf. Aurelian vonihren Peinigern zu befreien und alsdann mit Travina, Mut-ter Xarinda und Aurelian, sowie Ferin und Rana nachRommilys zu reisen, dort Bericht zu erstatten und den RestBannstrahlern und der Praioskirche zu überlassen. Aurelian,einmal von seinem Daimoniden befreit, wird alles daran set-zen, daß man mit Trollkopf gnädig verfährt. Er hat an eige-nem Leibe erfahren müssen, wie leicht es auch die reinsteSeele ereilen kann, ins Verderben zu fallen.

Travina ist seit ihren Erlebnissen in der Höhle vom Wahn-sinn gezeichnet. Auch bei den anderen Trollkopfern sitztder Schreck über das Erlebte tief. Es wird noch Dekaden

E i n E n d e m i t S c h r e c k e n . . . ?E i n E n d e m i t S c h r e c k e n . . . ?E i n E n d e m i t S c h r e c k e n . . . ?E i n E n d e m i t S c h r e c k e n . . . ?E i n E n d e m i t S c h r e c k e n . . . ?

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dauern, bis diese Ereignisse wenn nicht verges-sen, so doch wenigstens verdrängt sein werden.

Eine Verwicklung des Junkers in die Machen-schaften seines Sohnes ist nicht nachzuweisen. Ob

der Junker geistig umnachtet bleibt, liegt beidir. Alsdann fällt das Lehen zurück an dieKrone Darpatiens, das ruhmreiche Ge-schlecht derer von Trollkopf ist nicht mehr.

Um einige Erfahrung reicher, lassen deine Helden dieses dunkle Kapitel hoffentlich erfolgreich hintersich. In Punkten ausgedrückt sind das 300 AP für jeden. Wie üblich kannst du bis zu 50 Punkte für gutesRollenspiel vergeben. Insbesondere überzeugendes Darstellen der Besessenheit, aber auch behutsamesVorgehen bei den Ermittlungen sind Zusatzpunkte wert. Desgleichen solltest du dich aber nicht scheuen,Punkte abzuziehen, wenn die Helden sich wie die Axt im Walde benehmen.Spätfolgen des Abenteuers ist ein permanent um 1 Punkt erhöhter AG für alle Helden, die durch einenDaimoniden besessen waren. Alle anderen müssen eine um 4 erleichterte AG-Probe absolvieren. Gelingtdiese, steigt auch ihre AG um 1. Durch 2 Monde intensiver seelenkundlicher Betreuung und einer ab-schließenden einfachen AG-Probe sinkt der Wert wieder auf seinen ursprünglichen Wert. Mißlingt dieProbe, bleibt es dabei.Jeder Held erhält einen freien Steigerungsversuch auf Götter/Kulte und Magiekunde. Helden, die entspre-chend überzeugend agiert haben, kannst du einen Steigerungswurf auf Bekehren/Überzeugen gewähren.

D e r M ü h e n B e l o h n u n gD e r M ü h e n B e l o h n u n gD e r M ü h e n B e l o h n u n gD e r M ü h e n B e l o h n u n gD e r M ü h e n B e l o h n u n g

Vater Aurelian, Geweihter des PraiosVater Aurelian ist ein noch junger Ge-weihter von 23 Jahren, hochgewach-sen aber schlaksig (1,91, 78 Stein, kur-zes, dunkelblondes Haar, braune Au-gen) und mit einem Gebrest behaftet,ist er doch extrem kurzsichtig, was ihnvon vornherein für einen Einsatz an derFront verbietet. Dafür verfügt er übereine wunderschöne, wohltönendeStimme, Vater Aurelians Predigten, soheißt es, können Steine zur Einsichtbringen.Für einen Praiospriester ist Aurelian

sehr aufgeschlossen und weltoffen, auch wenn diese Tugendennicht so weit gehen, daß er jegliche Form des Einsatzes vonMagie gutheißen würde. Allerdings ist er als RommilyserInquisitorius mit der engen Zusammenarbeit mit der dort ansäs-sigen Hellsicht-Akademie vertraut, eine Allianz, die im Mittel-reich ihresgleichen sucht.

Aurelians Part ist es zum einen, die Nachforschungen der Hel-den, wenn es Not tut, in gewisse Bahnen zu lenken. Er duldetkeinerlei Übertretung der Gesetze, weder der göttlichen nochder weltlichen. Er duldet keine scharfen Verhörmethoden ohnebegründeten Verdacht, keine Durchsuchungen ohne handfesteIndizien. Wenn es sein muß – gleich ob durch Taten der Heldenoder der Dorfbevölkerung begründet – wird er mit der ganzenMachtfülle seines Inquisitorenamtes auftreten.

Zum anderen aber, und das dürfte sich für die Helden als weitprekärer erweisen, ist Aurelian der erste der Gruppe, der Opfereiner Daimonidenattacke wird. Verschlagen wie die Daimonidenzu agieren verstehen, werden sie diese ihre Trumpfkarte erst zueinem Moment ausspielen, an dem die Helden ohnedies in derPatsche stecken ...

Die Familia des Burgherrn

Junker VirianJunker Virian (53 Jahre, schütterer, silberner Haarkranz, blaueAugen, faltiges Antlitz, dicklich, 1,76) ist der unangefochteneHerrscher von Trollkopf. Ein jährliches Salär aus fürstlicherKasse sorgte bislang dafür, daß der Junker trotz des nur kleinenLehens in den Bergen ein passables Auskommen hatte, es istder Krone in Rommilys wichtig, die Trollzacken in treuen Hän-den zu wissen. Ob allerdings die Zahlungen weiter fließen wer-den, nun da die fürstliche Kasse längst nicht mehr so üppig ge-

füllt ist wie gewohnt, weiß allein der Fürstliche Cämmerer.Virian ist ein in Ehren ergrauter Kämpe, der sich trotz sei-nes fortgeschrittenen Alters nicht scheute, sich den Feld-zügen gegen Borbarad anzuschließen. Wiewohl ihm dortdas Glück nicht hold war: Er wurde von den schwarzenSchergen gefangengenommen. Durch den mutigen Einsatzeines Draconiters wurde er aus den Fängen des Bösen ge-rettet. Doch lud der Junker dabei schimpflichste Schuldauf sich. Als sich der Drachenritter den Verfolgern entge-genstellte, rannte Virian voller Furcht blindlings davon,statt seinem Retter beizustehen.Der Ritter mußte sein selbstlo-ses Opfer mit dem Leben bezah-len. Dieses Unrecht lastet mehrund mehr auf Virians Gewissen,doch er fürchtet sich, seine Sün-den zu gestehen. Um zumindesteinen Teil seiner Last von seinerSeele zu nehmen, hat er sich ent-schlossen, seinen gesamten Be-sitz der Kirche zu vermachen.Virian gebärdet sich mißtrau-isch, er blockt sogar bei teilsharmlosen Fragen unwirsch aboder wirkt nervös. Selbiges Ver-halten mag (und soll) die Helden ihrerseits aufmerksamund für eine Weile auf eine falsche Fährte locken.

Der zweite dunkle Fleck auf des Junkers Kerbholz ist seinunehelicher Sohn, ein Makel, der insbesondere im tieftraviagläubigen Darpatien sticht. Virian verweigert Ferindie Anerkennung, weil seine Mutter, Isella Kätner, nichtvon adeligem Blut war. Und doch überblickt der Junkernicht annähernd das Ausmaß seiner Schuld: Denn Isellavollzog in jener Nacht, da sie Virian verführte, ein heidni-sches Ritual, um das Kind, das ihrer Verbindung entsprin-gen würde, ihrem Gott anzudienen. Jetzt, Jahre später, gehtdie Saat auf. Ferin hat sich der dunklen Seite zugewandt.

Ferin, Virians BankertFerin ist der uneheliche Sohn von Junker Virian und IsellaKätner, der Mutter von Rana, und damit Ranas Halbbru-der. Wiewohl der Junker ihm bislang die Anerkennung alssein Sohn verwehrt hat, hat er ihm doch immerhin ermög-licht, in Rommilys bei diversen Privatgelehrten zu studie-ren. Die Kriegerlaufbahn stand dem Jüngling aufgrundseiner Behinderung, einem Klumpfuß, nicht offen, Virianhofft jedoch, daß sich Ferin genügend Kenntnisse aneig-

Anhang

Personae Dramatis:

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nen konnte, um sich als Ministerialer bei Hof zu etablieren. Ferin hat sichder Rechtskunde, der Philosophie und der Staatskunst und Diplomatie ge-widmet. Indes seine Studien aufgrund den beschränkten finanziellen Mit-teln, die ihm zu Gebote standen, kaum von solcher Güte waren, daß er sichmit den Sprößlingen aus hochadeligem Haus je hätte messen können, zumalmit dem Makel seiner unehelichen Geburt behaftet und ohne Fürsprecherbei Hof ausgestattet. Dies alles verbitterte Ferin mehr und mehr. Zutiefstenttäuscht suchte er nach Wegen, sich sein Erbe auf anderem Wege als demoffiziellen zu sichern. Er suchte nach dunk-lem Wissen, vergeblich, denn solches liegt inRommilys nicht wohlfeil auf der Straße. Biser bei seinen Nachforschungen auf eine fah-rende Dienerin des dunklen Gottes traf, dieihm einen Weg aufzeigte, wie er seine Wün-sche erfüllen könnte. Durch ihr Wirken wan-delte sich das Sehnen des Jünglings in bos-hafte Gier, sein Streben nach Anerkennungwurde zu Skrupellosigkeit. Inbrünstig wand-te sich Ferin jenem Kult zu, der ihm alles ver-hieß, wonach er so sehnlichst begehrte.Als Ferin aus Rommilys zurückkehrte, offen-barte seine Halbschwester sich ihm alsGleichgesinnte. Ferin war über alle Maßenentzückt und begierig darauf, sich mit ihr aus-zutauschen. Allerdings fand seine Begeiste-rung eine erste Ernüchterung, als er feststellen mußte, wie weit sich RanasGlaube (s.u.) von der reinen Lehre unterschied. Nichtsdestotrotz bewunderter die Macht, über die seine Halbschwester verfügt, die sich seit ihrer Ju-gend dem Dienst am Widersacher der Zwölfe geweiht hat. Umgekehrt be-wundert Rana Ferins Gelehrtheit. Sie weiß, daß sie ohne ihn nie in der Lagegewesen wäre, daß Fragment seiner Bestimmung gemäß zu nutzen.

Ferin steht die Macht eines niederen Geweihten des Namenlosen zu Gebote.Der Junkerssohn ist im übrigen nicht mit dem namenlosen Zirkel in Rommilysim Bunde, ja, er ahnt nicht einmal, daß dort ein Geheimbund des dunklenGottes existiert. Dergal Brandner (Hochgeweihter der Namenlosen Gemein-de in R.) indes weiß über den „Neuling“ Bescheid ...

MU: 12 KL: 15 IN: 13 CH: 12 FF: 13 GE: 12 KK: 11AG: 3 HA: 5 RA: 3 TA: 3 NG: 7 GG: 5 JZ: 4LE: 46 KE: 25 MR: 5 AT/PA: 11/9 (Dolch) Stufe: 4Herausragende Talente:Selbstbeherrschung: 7, Bekehren/Überzeugen: 7, Etikette: 6, Lügen: 8

Jeno, Leibdiener des JunkersWenig gibt es über den unscheinbaren 40-jährigen Diener (1,68, schmäch-tig, schütteres, mittelbraunes Haar mit grauen Strähnen, gestutzter Vollbart,graue Augen) zu berichten. Er dient im Haushalt des Junkers seit er 8 Jahrealt ist. Jeno ist u.a. für die Gastung der Helden verantwortlich, sorgt dafür,daß ihre Zimmer aufgeräumt sind und sie alles nach ihrem Behagen vorfin-den. Mithin hat Jeno tagsüber ungestörten Zugang zu den Gemächern derGefährten. Zwar wird er dies nicht ausnutzen, aber ein wenig die Paranoiader Helden zu schüren, kann ja nicht schaden ...Jeno ist seinem Herrn treu ergeben und weigert sich schlicht zu glauben,daß der Junker einmal fehlen könne. Er versucht seinem Herrn möglichstallen Unbill vom Leibe zu halten, und das schließt auch allzu neugierigeHelden ein. Vornehmlich dient Jeno dazu, die Nachforschungen der Gefähr-ten hier und da durch seine bloße Anwesenheit zu behindern oder sie auf dieein oder andere falsche Fährte zu locken, wenn er allzuviel Aufhebens dar-um macht, ihnen hier oder dort Zugang zu gewähren.

Cella, Magd und KöchinCella ist jung, überaus hübsch (17 Jahre, hüftlanges, glattes, dunkles Haar,blaue Augen, 1,69, zierlich) und gilt als sehr gläubig. Zumindest bis sieFerin in die Fänge fiel. Ferins Herr entflammte nach seiner Rückkehr baldfür die Schönheit in seines Vaters Haushalt. Doch wollte Cella nichts davonwissen, Travia mit dem Bastard des Junkers zu freveln. Ferin ließ sich vonihrer Ablehnung nicht beirren, sondern griff zu seinen dunklen Kräften, umsich das Mädchen gefügig zu machen. Als er die Alptraumkreaturen be-schwor, bewegte er eine davon, Cella in Besitz zu nehmen. Seitdem ist dieMagd sein willfähriges Opfer. Zwar hat sie keine Erinnerung mehr an denAngriff des Daimoniden, sehr wohl aber fühlt sie sich unwohl, wann immersie sich mit Ferin zu einem Stelldichein trifft. Sie mutmaßt, daß er sie ver-zaubert habe. Bevor sie sich den Helden anvertrauen kann, ermordet Ferinsie jedoch, gewarnt von jener unheiligen Kreatur, die das Mädchen in Be-sitz genommen hat.

Padraig, StallknechtPadraig (24 Jahre, 1,87, stämmig, blonde Haare, blaue Augen) dient seitseinem zwölften Lebensjahr im Haushalt des Junkers. Padraig ist aufgrundeines Fiebers, das er als Zehnjähriger hatte, geistig zurückgeblieben. Er istvon freundlichem Gemüt und hellauf begeistert, als die Fremden auftau-chen, die ihm Geschichten aus der großen weiten Welt erzählen können under kann gar nicht genug davon bekommen.Ansonsten kann er den Gefährten kaum von Nutzen sein, weder soll es ih-nen gelingen, ihn als Spitzel einzuspannen, noch weiß er sonst etwas beizu-tragen, um Licht in die Geheimnisse von Trollkopf zu bringen.

Lissara, KüchenmädchenDie kleine Lissara (1,31, 10 Jahre, hellblond, blaue Augen) ist das jüngsteMitglied in der Familia des Junkers. Sie geht Cella in der Küche zur Hand,dreht den Bratspieß, putzt Gemüse etc.

Die Dorfgemeinschaft

Mutter XarindaDie mütterlich wirkende Mittdreißigerin (früh ergrautes, mittelblondes Haar,braune Augen, 1,62, 70 Stein) betreut die Gemeinde von Trollkopf seit nun-mehr 15 Jahren, seit sie ihre Novizenzeit im Kloster zu Dergelsmund absol-viert hat. Xarinda ist in Trollingen geboren und um nichts in der Welt möch-te sie woanders wirken als hier. Sie ist der Göttin zutiefst ergeben, einegetreue Dienerin der Zwölfe. Allerdings ist die allzeit freundliche und hilfs-bereite Geweihte mit zwei Makeln behaftet, die dem unheiligen Treiben inTrollkopf Vorschub geben, sie ist nicht mit übergroßer Schlauheit gesegnetund zudem leichtgläubig. So ist zu erklären, daß sie den Beteuerungen ihresSchützlings Travina nur zu gerne Glauben geschenkt hat und genaugenom-men auch gar nicht hinterfragen will, ob ihre Vision wirklich göttergesandtwar.

Arvid Mendan, FreibauerDie Mendans sind die wohlhabendste Familie Trollkopfs, einmal abgesehenvon Junker Virian, sind sie doch Freibauern und bewirtschaften das größteGut neben dem des Burghherrn. Arvid Mendan (44 Jahre, früh ergrautes,dichtes Haar, stämmig, 1,85, prächtiger Alrikbart), das Oberhaupt der Fa-milie, ist zudem ein weitgereister Mann, bringt er doch zweimal im Jahr –zur Phex- und zur Herbstmesse - die Erträge seines Gutes auf den Marktnach Rommilys.Mendan ist ein Opportunist, wie er im Buche steht, und jederzeit gernebereit, sich in den Dienst der Praioskirche zu stellen, indem er krude Ge-rüchte und falsche Anschuldigungen über seine Mitmenschen auf den Lip-pen trägt.Er ist insbesondere Leandra nicht wohl geson-nen, hält er die Kräuterfrau und Heilerin dochinsgeheim für eine Hexe, die Unheil für sein Viehund seine Ernte bedeutet.

Tarina Mendan, seine FrauTarinas (36 Jahre, 1,71, blonde, gelockte Haare,braue Augen) hervorstechendste Eigenschaft istihre Blasiertheit. Sie stammt aus der MarkRommilys und ist die Tochter eines Kleinhänd-lers, Joleg Allweid, der die Güter der Bauern imAuftrag auf den Markt zu Rommilys bringt. Dortlernte Arvid sie auch kennen, als sie ihren Vaterbegleitete. Arvid und Joleg wurden schnell han-delseinig und die Heirat arrangiert. Nur wider-willig folgte Tarina ihrem Gemahl in die „Provinz“, und sie läßt keine Gele-genheit aus, den Dörflern zu zeigen, daß sie etwas besseres ist.Ihr ist der Rummel um Travina ein Dorn im Auge, steht seitdem doch dasMädchen im Mittelpunkt des dörflichen Interesses. Deshalb ist sie auch ger-ne bereit, allerlei Gehässigkeiten über sie zu verbreiten, darunter das Ge-rücht, daß Travina heimlich mit einem merkwürdigen Kerl auf der Berg-wiese treffen würde.

Caris, der erstgeborene SohnCaris (20 Jahre, blonde Locken, graue Augen, 1,87, muskulös aber Ansatzzu einem Bierbauch, gutaussehend) ist ein Tunichtgut, wie er im Buchesteht. Statt sich für die Geschicke des Gutes zu interessieren, frönt er lieberdem Müßiggang, ist ein dorfbekannter Trinker und Raufbold. Seine Elternhaben ihn vor zwei Jahren nach Rommilys gesandt, wo er im Haus einer mitihnen bekannten Händlerin zwei Lehrjahre einlegen sollte, doch statt sichdem Willen seines Eltern zu fügen, schlug Caris um so schlimmer über dieStränge, bis die Händlerin ihn schließlich wutentbrannt aus ihrem Haus jag-

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Thorwal S tandard Nr. 13, Seite 77

te. Ohne Geld blieb ihm nichts anderes übrig, als nach Trollkopfzurückzukehren, wo er es nur um so schlimmer trieb.Er versprach Friedlinde die Ehe, um sie dazu zu bewegen, sichmit ihm einzulassen. Als sie ihm eröffnete, daß sie schwangersei, jagte er sie kurzerhand davon. Wiewohl sich alle im Dorfsicher sind, daß er der Vater von Friedlindes Ungeborenem ist,schreckt er nicht davor zurück zu verbreiten, daß Friedlindesich im Flüchtlingslager gegen Geld angeboten habe und daßdas Kind daher stamme.

Dalina, Arvid und SalenaDie Schwestern Dalina (16 J.), Salena (9 J.) und ihr Bruder Arvid(12 J.) sind die jüngeren Kinder der Mendan-Familie. Dalinaüberlegt, ob sie dem Ruf der Göttin folgen und sich MutterXarinda als Novizin andingen soll, ihre Mutter aber will sie nachKräften davon abbringen, das Bettelleben einer Traviageweihtenanzustreben. Sie trachtet danach, eine gute Partie für das Mäd-chen zu finden, das leider eher nach dem Vater gerät und nichtgerade eine Schönheit, dafür aber von freundlichem Wesen ist.Salena hingegen ist ihrer Mutter wie aus dem Gesicht geschnit-ten und gerät auch sonst ganz nach ihrem Vorbild. Es mutetschon befremdlich an, wenn das Mädchen mit blasierter Mienewie eine Edeldame über den staubigen Dorfplatz stolziert. ÜberArvid gibt es wenig zu berichten, er ist ein typischer Knabe sei-nes Alters, immer zu Streichen aufgelegt, sehr zum Mißfallenseiner Mutter macht er sich dabei auch gerne mit der restlichenDorfjugend gemein.

Alwide und Frenja Sipplingen, Verwalter des JunkergutesDie beiden Schwestern verwalten den Gutshof des Edlen, zudem auch eine Meierei und die Mühle gehört, die alle Trollkopfergegen Gebühr nutzen müssen. Drei Mägde und Knechte gehenihnen dabei zur Hand, außerdem sind die Leibeigenen dienst-verpflichtet. Es sind hart arbeitende, bescheidene Frauen, dieihr Handwerk verstehen. Insbesondere Tarina Mendan läßt anden beiden kein gutes Haar. Mal sind sie ihr zu bäurisch, dannargwöhnt sie, daß sie den Junker betrögen, dann daß sie desJunkers Vieh widerrechtlich auf ihren Weiden oder auf der All-mende grasen ließe. Die Schwestern nehmen sämtliche Anfein-dungen mit Gelassenheit, wissen sie doch, daß der Junker ihnenvoll vertraut. Ihr Verhältnis zu den restlichen Dörflern allerdingsist gespannt, sind sie doch dafür verantwortlich, die Bauern zuSpann- und Frondiensten einzuteilen und anzuhalten. Und wel-cher Leibeigenene fühlte sich da nicht ungerecht behandelt ...

Die Köhlers

Travian Köhler, Bauer, seine Frau Mirana und TravinaDie Köhlers sind rechtsschaffende, einfache Leute, treu im Glau-ben und sittsam. Sie müssen hart für ihr bescheidenes Auskom-men arbeiten und fügen sich doch gerne in den Willen der Göt-ter, die ihnen ihren Platz zugewiesen haben. Travin und Miranasind sehr stolz auf ihre Tochter, die sie für eine von den ZwölfenAuserwählte halten. Sie lassen keine Anfeindung gegen das Mäd-chen gelten und verteidigen sie mit Löwenmut gegen jeglichenVerdacht oder üble Nachrede.

Travina, ein hübsches Mädchen von 17 Jahren, ist die einzigeTochter des Paares, nachdem ein Zwillingspärchen vor 15 Jah-ren tot zur Welt kam und Mirana seitdem nicht mehr von Tsagesegnet wurde. Sie ist ebenso fromm wie ihre Mutter, dabeileicht zu beeinflussen und ein wenig einfältig, aber herzensgutund sympathisch.Der Augenschein bestätigt, was Mutter Xarinda und Leandrabereits berichteten, sie ist im fünften Mond schwanger. Ob dieHelden auf eine genauere Examination bestehen, bleibt ihnenüberlassen. Allerdings wird Aurelian nicht hinnehmen, daß einjeder das Mädchen begaffen und betasten darf, sondern sichselbst bzw. einem Medicus die Untersuchung vorbehalten.Über Vision berichtet Travina, daß ihr vor einigen Monden einAlveraniar erschienen sei, ein Mann mit goldenen Haaren, ineine lange, weiß-goldene Robe gekleidet. Sein Haupt sei voneinem güldenen Schein umkränzt gewesen und seine Augen seienwie flüssiges Gold gewesen. Er habe ihr gesagt, SEIN Auge ruhewohlwollend auf ihr und sie genieße SEINE besondere Liebe.Sie solle von ihm SEINE höchste Gnade empfangen und SEIN

Kind gebären. Auch intensive Untersuchungen – selbst viaRESPONDAMI – führen zu keinem anderen Ergebnis, als daßdas Mädchen die Wahrheit spricht. Sie glaubt fest daran,daß ihre Vision wahr ist, alles andere richtet der Daimonid.

Die Kätners, Taleb, Rana, Perainian und BiranaOberflächlich betrachtet, handelt es sich bei den Kätnersum gewöhnliche Bauern, wie Dutzende andere hier imDorf. Doch verbergen sie ein düsteres Geheimnis. RanaKätner ist Oberhaupt und Geweihte eines eigenartigenKultes, einer kruden Mischung aus Satuarienkult, alterPeraineverehrung und Anbetung des Götterfeindes. Eineabtrünnige Hexe aus den Trollzacken brachte die Sippemit dem ketzerischen Glauben in Berührung, schon RanasMutter und deren Mutter waren treue, ja fanatische Jüngerdes glückverheißenden, aber finsteren Kultes.

Fernab von allen Quellen, aus denen Wissensdurstige üb-licherweise schöpfen, woben die Kätner-Frauen unter Ein-fluß ihres dunklen Gottes ihre ganz eigene Form der Macht,gespeist von Lebenskraft, den Kräften der Borbaradianernicht unähnlich.Rana hat ihrem Gott kein Opfer in der sonst bekanntenForm dargebracht, allerdings trägt sie zwischen den Schul-terblättern ein rotes Mal, das einem lidlosen Auge gleicht.

Wiewohl Rana eine ungebildete Dörflerin ist und ihremHalbbruder an Schlauheit und Ränke niemals das Wasserwird reichen können, ist sie dennoch die gefährlichere Geg-

nerin der beiden. Sie verfügtüber eine weit engere Bin-dung an den Namenlosen unddementsprechend über größe-re Macht. Sie vermagSchadzauber zu wirken, dieselbst gestandenen Reckengefährlich werden können.Außerdem versteht sich dieGeweihte zu verstellen. Sei esum Mitleid zu heischen(schließlich wird die armeFrau von ihrem Gemahl miß-handelt ...), sei es, um dieharmlose, begriffsstutzigeBäuerin zu mimen. Rana ver-

fügt auf diesem Gebiet über einiges Talent.

Ob ihrer Vorsicht blieben die Umtriebe der Kultisten weit-gehend unbemerkt. Einzig Leandra mutmaßt, daß Rananicht dem Pfad des Zwölfgöttlichen Glaubens folgt, hegtaber keinen Verdacht, daß sie sich einem finsteren Kultzugewendet haben könnten. Sollte Rana je auch nur ver-muten, Leandra könnte eine Ahnung haben, wird sie nichtzögern, die Hebamme als Hexe zu denunzieren, um sichihrer zu entledigen.Ist Rana einmal überführt, wird sie sich hartnäckig wei-gern, ihrem falschen Glauben abzuschwören und ihre dunk-len Geheimnisse preiszugeben. Ihr Glaube verleiht ihr –möglicherweise sehr zum Entsetzen der rechtgläubigenHelden – große Kraft, er hilft ihr zu lügen, zu schweigenund auch hartnäckigste Befragungen durchzustehen. Miteinem Lächeln haucht sie schließlich ihr Leben auf derFolter aus.

Taleb ist nichts weiter als ein willfähriges Werkzeug, der,betört von seiner Frau, an ihren dunklen Umtrieben Anteilhat. Der Namenlose sorgt insofern für seine Schäfchen,als daß es den Kätners, wiewohl Taleb kaum Zeit auf sei-nen Feldern zubringt, ihr Auskommen haben. KätnersScholle bringt gute Erträge, das Vieh gedeiht, auch ohnedaß Taleb sich viel darum schert. Das bequeme Leben ge-fällt ihm so sehr, daß es ihm egal ist, daß es ihn einst seineSeele kosten wird.Anders als seine Frau kann Taleb kaum auf den Beistanddes dunklen Gottes hoffen, bloßer Mitläufer, der er ist.

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Thorwal S tandard Nr. 13, Seite 78

Nach den jüngsten Vorkommnissen ist Taleb zunehmend mulmig gewor-den. Ein Menschenopfer, eine Beschwörung, das sind doch andere Kaliber,als Fruchtbarkeitsrituale, Beherrschungszauber oder einem mißliebigenNachbarn das Pech an den Hals zu wünschen.Seine wachsenden Gewissensbisse versucht Taleb im Schnaps zu ertränken- mit schwindendem Erfolg.

Die beiden Kinder des Paares (Perainian, 5 und Birana, 3 Jahre) sindnoch zu klein, um auch nur zu ahnen, daß ihre Eltern auf den Irrweg einesfalschen Glaubens geraten sind. Die Kinder werden, wenn ihre Eltern ge-fangen , verurteilt und gerichtet sind, in die Obhut des Rommilyser Waisen-stiftes gegeben. Wenig später wird Dergal Brandner (s. TS 7, TS-CD,www.rommilys.de) dort vorstellig werden und anerbieten, den armen Wür-mern in Ermangelung eigenen Nachwuchses ein gutes Zuhause zu geben ...

RanaMU: 14 KL: 12 CH: 15 FF: 11 GE: 10 KK: 10AG: 2 HA: 4 RA: 2 NG: 6 GG: 4 JZ: 4LE: 53 KE: 48 MR: 9 AT/PA: 11/9 (Stumpfe Hiebwaffen) Stufe: 8

Zauberfertigkeiten:Rana vermag mit Lebensenergie eingeschränkt (etwa 5-8 Zauber) Magie zuwirken, ähnlich wie die Anhänger Borbarads. Ganz ähnlich sind auch ihreZauber ausgestaltet. Es sei dir überlassen, eine Auswahl zu treffen, beste-hende Zauber ggf. abzuändern, um deinen Helden eine ganz besondere Über-raschung zu bieten oder eigene Zaubersprüche zu verwenden.

Herausragende Talente:Selbstbeherrschung: 9, Bekehren/Überzeugen: 9, Betören: 7, Lügen: 9, Men-schenkenntnis: 7, Pflanzenkunde: 6, Götter/Kulte: 6, Magiekunde: 5,Gefahreninstinkt: 6

TalebMU: 11 KK: 14 LE: 44 AT/PA: 12/10 (Kampfstab) MR: 2

Ein paar andere DörflerIn Trollkopf leben etwa 80 Leute. Alle aufzuzählen, wäre weder besondersspannend noch reichte der Platz. Handwerk gibt es nicht besonders viel: dieSchmiedin Arila, Alidan, der Zimmermann, Jedwige, die Küferin und Silan,der Töpfer. Die restlichen Leute leben von der Landwirtschaft, die meistensind Leibeigene des Junkers oder arbeiten für die Mendans.

Leandra, Hebamme und HeilerinDie sicherlich an die 50 Sommer zählende Heilerin (1,58, langes rotes Haarmit ersten grauen Strähnen, grüne Augen, energi-sches Auftreten, vertrauenerweckend) lebt seit gut12 Jahren in Trollkopf, wo sie hofft, in der Abge-schiedenheit der Sichel ihren Lebensabend verbrin-gen zu können. Woher sie kommt, hat sie nie je-mandem gesagt. Leandra, eine gebürtigeBornländerin, die ihre Heimat verlassen mußte,nachdem eine Patientin, die Gattin eines Adeligen,allen Bemühungen zum Trotz starb und der Mannihr Rache schwor, ist eine fähige Heilerin, eineMagiedilletatintin, wie so viele ihrer Profession.Ihre Begabung hat ihr, wo auch immer sie sich zeit-weilig niedergelassen hat, Anerkennung, aber auchMißtrauen eingebracht, und mehr als einmal mußte sie Hals über Kopf ihrHeim verlassen, weil sie ein übelwollender Nachbar als Hexe bezichtigt hat.Einmal gar ist sie in die Hände der Inquisition gefallen, vermochte jedochzu entfliehen. Entsprechend ängstigt sie das Auftauchen des Geweihten sehr,wiewohl sie sich alle Mühe gibt, nicht die Beherrschung zu verlieren.Sobald es jedoch brenzlig zu werden droht, packt Leandra ihre Siebensa-chen und macht sich davon, in die Berge.

Leandra genießt in Trollkopf hohes Ansehen, man achtet sie und ihrunfraglich hohes Können. Was Leute wie Tarina Mendan nicht davon ab-hält, bei passender Gelegenheit ihre dummen Verleumdungen über dieHeilerin zu verbreiten.Die Heilerin wohnt in einer Hütte unweit des Dorfes. Ihre Hütte gleicht dervon den vielen anderen Kräuterfrauen, die man landauf, landab findet,Kräuterbündel, die von der Decke hängen, ein Kessel, um Tränke und Sal-ben zuzubereiten, Tiegelchen, seltsam riechenden Tinkturen etc. etc. findensich auf den Wandborden und über dem Kamin. Sicherlich findet sich auchdie ein oder andere Seltsamkeit wie ein Katzenschädel oder ein eingetrock-neter Frosch, der den Verdacht nährt, man hätte es mit einer Hexe zu tun.

Athina, Cellas rachsüchtige SchwesterAthina ist Cellas einzige Verwandte, sie arbeitet als Landarbeiterin auf demGut der Mendans. Cellas grauenhafter Tod trifft Athina zutiefst, und sie willnicht eher ruhen, bis der schreckliche Mord gesühnt ist.Athina glaubt zunächst, daß Junker Virian hinter der Mordtat steckt, weil ernicht wollte, daß sein Sohn eine Frau, die weit unter seinem Stand ist, freit.Später dann, als willenloses Werkzeug der Daimoniden, ist sie fest davonüberzeugt, daß einer der Helden der Mörder ist. Sie stachelt die Menge zueinem Ausbruch blinden Hasses auf.

Friedlinde, Carins ehemalige GeliebteVon ihrem Liebhaber schmählich sitzen gelassen, wartet ein schweres Schick-sal auf Friedlinde, denn mit einem Bankert wird es ihr nicht eben leichterfallen, ihr Leben zu meistern. Dementsprechend verzweifelt ist sie, und wirdsicher versuchen, einen der Helden für sich oder zumindest dafür zu gewin-nen, sie mit sich nach Rommilys zu nehmen. Derweil sich Mutter Xarindaschon dafür stark gemacht hat, daß Friedlinde und ihr Kind Aufnahme inJunker Virians Familia finden.

Edril, der SaufboldEdril ist ein dorfbekannter Trunkenbold und Tunichtgut, der das wenige,was seine Frau Falina und seine Kinder Nirko, Delin und Eldira erwirt-schaften, auf den Kopf haut. Auch wenn MutterXarinda Jerko Wagenschmied untersagt hat, Edril Bieroder Schnaps auszuschenken, gelingt es ihm immeraufs neue, an Alkohol zu kommen.Immerhin kann Edril den Helden möglicherweise in-teressante Informationen liefern. Denn angesichts des-sen, daß Edril die meiste Zeit einen Vollrausch hat,geben sich weder Ferin noch Rana in seinem Beiseinjedwede Mühe, ihr Treiben vor ihm zu verheimlichen.Wer glaubt schließlich einem Säufer?Du kannst Edril einsetzen, wenn die Helden nicht mehrweiterwissen. Oder wenn du eine gezielte Fehlinfor-mation verbreiten willst.

Jerko und Arila Wagenschmidt, Freibauer, Bauer und Grobschmiedin.Die zwar nicht besonders großgewachsene aber breitschultrige und musku-löse Schmiedin (38 J., 1,66, 90 Stein, rotblonde, kurze Haare, blaßblaueAugen, Sommersprossen) führt die Dorfschmiede in nunmehr vierter Gene-ration. Sie erledigt die allfälligen Reparaturen, fertigt Sensen, Pflugscha-ren, Hufeisen, Rad- und auch Faßreifen und was sonst noch so anfällt. Ihrgeht Delin als Lehrjunge zur Hand. Ihr Gemahl Jerko (37 J., 1,79, blondeHaare, Vollbart, graue Augen) beackert ihre eigene Scholle, nicht besondersgroß, aber immerhin ist er ein Freibauer. Außerdem braut er sein eigenesBier und brennt einen trefflichen Trollbirnenschnaps. Wenn Festtag ist, wirddie gute Stube ihres Hauses leer geräumt und zu einer provisorischen Schenkeumfunktioniert. Für Trollkopfer hat das Paar es zu einigem Wohlstand ge-bracht. Sehr zum Bedauern der beiden ist ihnen bislang der ersehnte Nach-wuchs verwehrt geblieben. Nun denken sie darüber nach, ob sie Delins El-tern ein Säckel zustecken sollen, um den Knaben an Sohnes statt in ihr Hausaufzunehmen.

Die Geweihten des Namenlosen und der TraviatempelDie Helden mögen sich darüber wundern, wie es Rana und Ferin möglichist, die Bewohner so lange zu täuschen, insbesondere wie es geschehen kann,daß sie den Traviatempel unbehelligt betreten können.

Nun, mag es auch im Kleinen Zwölfgöttlichen Brevier anders vermerkt sein,es ist ein Irrtum zu glauben, daß die Geweihten des dreizehnten Gottes alle-samt zu Asche zerfielen, sobald sie die Schwelle eines Tempels der Zwölfezu überschreiten trachten. Die Geweihten des Namenlosen leben oft jahre-lang unerkannt unter uns, als treusorgende Mütter, wohlbeleumundete Händ-

ler, Stadträtinnen von Rang und Namen. Das wäre nicht möglich, würdendiese nicht am religiösen Leben teilnehmen, das insbesondere im Mittel-reich mit großer Ernsthaftigkeit und Inbrunst betrieben wird. Sicher fühltsich der Geweihte des Namenlosen nicht wohl, sobald er für ihn unheiligenBoden betritt. Tatsächlich nimmt er bei jeder Zeremonie körperlichen Scha-den hin. Doch ist es ihm weder unmöglich, sich geweihten Orten oder Per-sonen zu nähern, noch sind Geweihte in der Regel dazu in der Lage, einenGeweihten des Erzfeindes nur durch seine schiere Präsenz zu spüren und zuerkennen.

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Thorwal S tandard Nr. 13, Seite 79

Zu Ranas kleiner Gemeinde gehören außer Ferin, ihrem Gemahlund ihr selbst die 21-jährige jüngere Schwester des Töpfers Silan,Alidana, die sich von Ranas Zauberkraft erhofft, daß sie CarinMendan für sich gewinnen kann. Alidana war entsetzt über dieblutige Invokation der Daimoniden, doch bevor sie auch nureinen Zweifel äußern konnte, war sie schon von einem der Yal'Ayshagh besessenAußerdem gehört Jiliska Tersappen, eine Holzfällerin, derenFamilie vor Jahren nach Trollkopf kam, um sich dort niederzu-lassen, zu dem Geheimbund. Ihre Vorfahrin Thelea war jeneHexe, die den unheiligen Glauben nach Trollkopf brachte. AlsThelea die erhoffte Tochter versagt blieb und ihr Sohn keinerleiBegabung zu Magie und Spiritismus erkennen ließ, nahm sieRanas Mutter als Ziehtochter an und unterwies sie in ihren dunk-len Künsten. Jiliska neidet Rana ihren Einfluß und würde sichgerne selbst an die Spitze des Kultes setzen, zumal sie in gerin-gem Maße magisch begabt ist und sich berufen fühlt. Daß Ranaihr zudem verweigert hat, sie in die tieferen Mysterien einzu-führen, hat ein übriges getan. Sie verbringt einige Zeit mit

Die Yal’Ayshagh

Leandra, um ihr einige (vermeintliche?) Geheimnisse zuentlocken und sich von ihr unterweisen zu lassen. Leandratut das als Spinnerei ab und meidet es, mit Jiliska allzuvielZeit zu verbringen. Sie will nicht, daß das Gerücht geht,daß sie sich eine Hexenschülerin genommen habe.Allerdings sind Jiliskas Aussichten seit dem AuftauchenFerins geringer denn je geworden, den Zirkel eines Tageszu übernehmen.Letzte im Bunde ist Eldira, Edrils Tochter, die gerade 16Jahre alt geworden ist und sich an ihrem Tsatag dem Na-menlosen geweiht hat (Novizin, keine KE, aber es magsein, daß der Namenlose ein Stoßgebet erhört). Ihr ganzesStreben gilt der Rache an ihrem Vater, der ihr und der Fa-milie soviel Leid zugefügt hat. Haß ist ein guter Nährbo-den für die Lehren des Erzbösen und so findet Rana in ihreine ebenso gelehrige wie zum Äußersten bereiteGefolgsfrau. Es ist augenfällig, daß Ranas Zirkel vornehm-lich aus Frauen besteht, ein Erbe der satuarisch geprägtenHerkunft des Kultes

magische Waffen ihnen Schaden zufügen können, sind sieschwer zu treffen und erleiden nur die Hälfte des aus-gewürfelten Schadens. Geweihte Klingen fügen ihnen im-merhin den gewohnten Schaden zu. Kampfmagie vermagdie Wesen zwar zu treffen, doch sind sie so sehr mit ihremWirt verbunden, daß er zwei Drittel des Schadens erleidet.Ein Exorzismus – magisch wie religiös, mag helfen. Dochkosten beide Kraft und Zeit – von beiden werden die Hel-den schwerlich genug haben.Immerhin sollte es einem Magier/einem Geweihten nachintensivem Studium (6 h) und einer Magiekunde-Probebzw. Götter-Kulte-Probe (jeweils +10, bei Praios- undHesindeweihten oder in der Dämonologie bewandertenAntimagiern +6) gelingen, einen Exorzismus aus dem aufBosparano verfaßten Dokument abzuleiten.

Zwei Schwächen haben die Schattenwesen:Zum einen das Sonnenlicht, das tödlich für sie ist. Setztman einen der Daimoniden dem Tageslicht aus, vergehtdieser sofort. Indes dies nicht ganz einfach zu bewerkstel-ligen ist, so lange selbiger sich im Schädel seines Opfersverbirgt ... Immerhin setzt selbst die schiere Präsenz desTageslichtes den Wesenheiten so weit zu, daß sie des tagsnicht in der Lage sind, ihre Opfer vollständig zu kontrol-lieren. Allerdings rauben die Wesenheiten ihren Opferndie Erinnerung daran, daß sie besessen sind, so vollstän-dig, daß diese nicht von selbst auf die Idee kommen wer-den, sich des „Parasiten“ am Tag zu entledigen.Nur im äußersten Notfall wird sich der Yal’Ayshagh in derZeit zwischen Sonnenauf- und -untergang rühren, beispiels-weise wenn sein „Leben“ oder das der Brut gefährdet sind– um den Preis von W6 LE. Tagsüber solltest du außer-dem den Helden auch dann MR-Proben gestatten, wennder Daimonid sich bereits vollständig festgesetzt hat, desnachts, vor Ablauf der Frist, sind diese um 2 erschwert.In Tempeln können die Daimoniden keine Macht über ihreOpfer ausüben. Es bleibt allerdings der Erinnerungsverlust.Auch tötet es sie nicht, wenn man ihr Opfer an einen ge-heiligten Ort verbringt (in Trollberg ist das allein derTraviatempel), ihr menschlicher Wirt schützt sie davor.Sollte allerdings ein Wirt im Tempel getötet werden (Ob-acht, das kann eine Entweihung des Tempels bedeuten!),hat der Yal’Ayshagh keine Chance, sich ein neues Opferzu suchen. Der Schatten vergeht wie Rauch, der im Windverweht, nachdem er den Leichnam seines Wirtes verlas-sen hat.

Immerhin können die Helden den Tempel als sicheren Ha-fen nutzen und dort zumindest einen großen Teil der Dörf-ler in Sicherheit zurücklassen. Allerdings kann es so auchleicht geschehen, daß sich die Gefährten mit ihren Schutz-befohlenen in einer Belagerungssituation wiederfinden –und ein Traviatempel ist alles andere als eine Festung ...

Die Namenlose Gemeinde

Diese Unkreaturen des Namenlosen, dämonengleicheWesenheiten, und doch anders, als alles, womit die Helden bis-lang zu tun hatten, sind die eigentlichen Gegner der Helden.Ferin und seine Halbschwester haben diese Geißel herab-beschworen. Der Jukerssohn fand der Truhe seiner Ahnin denmaraskanischen Dolch und entdeckte das uralte Fragment, dasfür Generationen im Griff der Waffe verborgen war. Ferin er-kannte sogleich, daß er einen ebenso brisanten wiemachtverheißenden Fund gemacht hatte. Frustriert durch seineLage, enttäuscht von seinem Vater, gelangweilt durch sein Da-sein sah Ferin eine Chance, sein Schicksal auf diese Weise infür ihn glücklichere Bahnen zu lenken. Er verbrachte Wochendes Studiums, um das Geheimnis des Schriftstücks zu entschlüs-seln. Wiewohl es ihm gelang, das Ritual nachzuvollziehen, er-kannte der in den okkulten Wissenschaften nur mäßig geschultenicht, daß die Zeremonie nur unvollständig beschrieben ist. Zwarist er in der Lage, die daimonischen Wesenheiten zu rufen undihnen einen Zugang zu dieser Sphäre zu verschaffen, nicht je-doch, sie zu beherrschen oder sie zu bannen.

Die Daimoniden trachten danach, solche ihrer Art zu schaffen,die aus der Verbindung mit einem Wesen der dritten Sphäre,einem Menschen, stammen. Diese Abkömmlinge würden nichtlänger durch Sonnenlicht verletzlich sein, zudem hätten sie eineBindung an beide Sphären, d.h. sie wären durch Bannritualenur noch schwerlich anzugreifen. Travina wurde als Opfer er-wählt, die Dämonenbrut zu empfangen. Einer der Yal’Ayshaghnahm Besitz von ihr, dann verbrachte man sie in die finstereHöhle, in der Rana und Ferin auch das Beschwörungsritual voll-zogen hatten. Dort wurde das Mädchen in einer weiteren unhei-ligen Zeremonie „geschwängert“ und mit der falschen Erinne-rung versehen, daß ein Alveraniar sie besucht habe. Die „Ge-burt“ der Wesenheiten steht unmittelbar bevor!

Die Yal’Ayshagh zählen zu einer seltsamen Spezies der 7. Sphä-re. Sie gehören dem Gefolge des 13. Gottes an, wenn man dasChaos der Niederhöllen überhaupt in solch menschlichen Kate-gorien fassen kann. Eigentlich dämonischer Natur, sind sie den-noch leicht an die dritte Sphäre zu binden. Dazu benötigen sieeines Wirtes. Einmal mit selbigem verschmolzen, vermag Ma-gie sie nicht mehr zu erkennen.Zwei Tage dauert es, bis der Yal’Ayshagh vollständige Kontrol-le über sein Opfer bekommt. Zuvor bleibt dem Besessenen nochbei jeder Aktion, die der Daimonid vereiteln will bzw. bei jederTat, die er gegen seinen Willen ausführen soll, eine Probe aufMR. Beachte dabei dem eventuell gesenkten Wert durch denKL-Verlust. Der Daimonid ist in der Lage, seinem Opfer falscheErinnerungen einzuprägen und ihn vor magischer Befragung zuschützen. Das Bewußtsein der Wirte wird mehr und mehr vomblutrünstigen Wesen der Yal’Ayshagh geprägt, sie neigen zuGrausamkeit und Boshaftigkeit.

Wie ein Nebelstreif sind die Daimoniden körperlos. Wiewohl

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Thorwal S tandard Nr. 13, Seite 80

T r o l l k o p fT r o l l k o p fT r o l l k o p fT r o l l k o p fT r o l l k o p f

K a r t e nK a r t e nK a r t e nK a r t e nK a r t e n

Trollkopf

1: Marktplatz mit Brunnen und Dorflinde2: Traviatempel3: Schmiede4: Gut der Mendans5: Haus der Heilerin Leandra6: Gutshof des Junkers7: Mühle und Mühlteich8: Haus der Kätners9: Furt10: Haus der Köhlers11: Haus von Edril dem Säufer12: Haus des Zimmermanns Alidan13: Haus der Küferin Jedwige14: Haus des Töpfers Silan15: Haus von Friedlindes Bitzmann16: Allmende17: Schloß Trollkopf

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Thorwal S tandard Nr. 13, Seite 81

„Die Diener des schwarzen Borbarads, Erzböser, Feind desLichts, Hassenswürdigster, wünschen nichts mehr als die Zer-störung der zwölfgöttlichen Ordnung und die Herrschaft derZwölfe durch SEINE zu ersetzen. Dies zu vereiteln, muß un-ser Kampf gelten, mit ganzem Herzen.“Aus dem Brevier der Zwölfgöttlichen Unterweisung, S. 75

Die Diener des dunklen Namenlosen, Erzböser, Feind desLichts, Erzverderber, wünschen nichts mehr als die Zerstö-rung der zwölfgöttlichen Ordnung und die Herrschaft derZwölfe durch SEINE zu ersetzen. Dies zu vereiteln, muß un-ser Kampf gelten, mit ganzem Herzen.Aus dem Brevier der Zwölfgöttlichen Unterweisung, S. 121

Wie sich die Worte doch gleichen ...Und so verwundert es nicht, wenn so viele Anhänger derZwölfe, selbst Streiter der Kirchen, die genau in den Lehrenunterwiesen sind, nicht unterscheiden, ob sie es mit einemJünger des dunklen Gottes oder einem des lästerlichenBorbarads zu tun haben. Ein fataler Lapsus, geboren aus Un-kenntnis, aus mangelnder Einsicht, ja, sogar aus Ignoranz.

Wer aber annimmt, daß, nur weil beide Antagonisten derZwölfe sind, ihr Treiben dem selben Ziel gilt, der irrt, wieeine genaue Betrachtung der vorliegenden Quellen ergibt.Borbarad nutzt seine Schergen dazu, eine Weltordnung nachseiner Maßgabe zu etablieren, mit ihm an der Spitze, getreu-lich fußend auf dem bisherigen Weltbild, mit einer genauenOrdnung der Sphären und einer hierarchischen Ordnung, wieman sie kennt, nur daß ER die Krone tragen will.Im Gegenzug dazu streben die Diener des Namenlosen unterseinem Banner für ein Ende der Zwölfgöttlichen Ordnung undder darauf folgenden Freiheit des Chaos. Chaos meint, daßdie Trennung der Sphären ein für allemal aufgehoben ist, Chaosmeint, daß ein jeder tun kann, wonach ihm beliebt. Keine Stän-de, keine Unterschiede, es sei denn durch die natürlichen Ga-ben wie Talent und Intellekt. Kein dienern mehr vor Autoritä-ten, auch nicht vor der des Namenlosen selbst. SEINE Machtist ohnedies superior, auch ohne unterwürfige Gesten seinerDiener.

Und noch ein Unterschied gilt für die beiden Widersacher derZwölfe: Während der eine unzweifelhaft göttlicher Natur ist,noch dazu eines Ursprungs, der nicht zwangsläufig der derZwölfe ist, ist der andere bestenfalls göttlicher Abkunft, einNachkomme der Zwölfgötter, des Hesindesohns Nandus, undeng mit ihnen verquickt.

Was aber bedeutet das nun für die beiden dunklen Kulte undihr Verhältnis zueinander?Betrachtet man Borbarad mit den Augen des Namenlosen, soist dieser nichts weiter ein Emporkömmling, einer, der sichungebeten in das Spiel der Mächte einmischt, der frech wieein Falschspieler versucht, eine Trumpfkarte zu stechen, imimmerwährenden Kampf um die Welten.Sein Bündnis mit sieben der Erzdämonen ist dem Namenlo-sen ein Dorn im Auge, denn eine dritte Partei, die gegen ihnum Einfluß wider die Zwölfe buhlt, bedeutet einen Verlust anMacht und Einfluß, einen nicht hinnehmbaren Verlust.Und in den Augen Borbarads sind die Jünger des Namenlo-sen verlorenes Potential, solche, die sich in seinem Sinne wi-der die Zwölfe gekehrt haben, und die ihm doch nicht zueigensind. Noch dazu solche, die ihm wahrhaft gefährlich werdenkönnen, fühlen sie sich doch weit weniger engen Moralvor-stellungen verhaftet.Legion sind die Kämpfe der beiden im Dämonenreich, umjene Gefolgschaft, die ihnen beiden zum endgültigen Sieg ver-helfen sollen. Im Moment ist es der listenreiche Borbarad, derfür den Augenblick zu obsiegen scheint, denn eindruck-gebietend erscheint die Schar jener, die er in seine Fesseln zuschlagen vermochte.Nicht zuletzt deswegen ist es unter den Dienern des Namen-losen höchste Gläubigenpflicht, zu vereiteln, daß es dem Geg-ner gelingen soll, mehr und mehr der siebten Sphäre an sichzu binden. Jede mißlungene Beschwörung, jede vereitelteInkantation, jeder nicht geschlossene Pakt ist ein Sieg für dieRechtgläubigen. Für die Rechtgläubigen? In der Tat! Dennverhält es sich für die Anhänger der Zwölfe nicht ebenso?Und so mag sich mancher Zwölfgöttergläubige in den Schwar-zen Landen mit einem Mal mit solchen gemein machen undmit ihnen – unwissentlich in den meisten Fällen – zusammenwider den streiten, den beide bekämpfen, wenngleich aus ganzanderer Motivation heraus.Ebenso wie es einmal anders kommen mag, wenn sich dasBlatt eines Tages wieder wenden wird und nicht längerBorbarad und seine Schergen, sondern der Gott ohne Namenund sein Gefolge die rechtgläubige Welt erschüttern.Ob man sich solcher Bündnisse - wenn wissentlich geschlos-sen - enthalten sollte, muß ein jeder Gläubiger mit sich selbstausmachen. Mit sich, seinem Gewissen und eingedenk des-sen, was es zu gewinnen oder zu verlieren gilt.Und was ist schon der Verlust der eigenen Seele gegen denvon tausenden ...Aus den Schriften der Elisandea von Punin, einer geächtetenHesindepriesterin, entnommen der Bibliothek von Al’Anfa

Wenig Erörterungen hat es bislang über das Verhältnis jener übelsten Feinde der Zwölfe gegeben, des verderbten Borbaradsund des Erzbösen, dem Gott ohne Namen. Ob dieses Manko auf Furcht, Ignoranz oder Mangel an Gelegenheit fußt, steht nochzu ergründen. Diese Lücke zu schließen, haben wir uns zur Aufgabe gemacht. Wohl wissend, daß wir damit Pfade beschreiten,die manchem als ketzerisch erscheinen mögen, wollen wir uns dennoch dieses wichtigen Themas nicht enthalten, denn dieFlamme der Erkenntnis gilt mehr als vieles andere.Thalion von Lowangen und Pedäa von Methumis, Diener im Licht der heiligen Schlange, Draconiterorden zu Punin, 27 Hal

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Thorwal Standard Nr. 13, Seite 822

Answin hoch! Dein Nam' erschalleIn dem ganzen Mittelreich!Deine Treue, ja dein AugeFlößt uns all Vertrauen ein.Answin, der als darpat'scher MannFür die Freiheit sterben kann.

Wird auch mancher jetzt nicht achten,Was Dein Mund von Freiheit spricht,Erst wenn sie in Fesseln schmachten,Dann erkennen sie dein Licht.Answin, der darpat'scher MannFür die Freiheit sterben kann.

Doch so manche Freunde brachenIhren Schwur der Treue feig,Und zum Staatsmann sich erhoben,Fühlen sie sich mächtig reich.Doch durch den gerechten GottTrifft sie nur des Volkes Spott.

Bist du gleich in fernem Lande,Ist doch stets bei uns dein Geist.Brechen müssen bald die Bande,Wie es uns dein Mund verheißt.Answin, großer darpat'scher Mann,Komm und stoß bald mit uns an.

Von Corelian von Rabenmund im Jahre 20 Hal geschrieben.Nach dem irdischen Original "Hecker hoch! Dein Nam' erschalle",Text und Melodie: anonym

Die Tage des Grauens sind nun vorüberDie schlaflosen Nächte endlich vorbeiEs trauen sich wieder Schwestern und BrüderFür's erste sind wir von dem Dämon frei

Ref: Die Sonne hat uns wiederDas Wetter ist einfach wunderbarDer Barde singt seine LiederEs zwitschert der Vögel ScharDas Volk tanzt auf den WiesenDas neue Jahr fängt heut' anDie Götter seien gepriesenPraios, Praios, Praios allen voran

1) Der Tote ruht still wieder in seinem GrabKein Geistergeheul hört man nachts vor der TürWenn's regnet kommt vom Himmel Wasser herabNicht Kröten noch Katzen, die liegen noch hier

Kein Wintereinbruch mehr zur SommerzeitVorm Boron hat's zum letzten Male geschneitNicht heiß wie der Khomwind, nicht kalt, daß esfriert,Nein, angenehm warm ist es, Praios regiert

Ref

2) Den Dorfplatz zu säubern, liegt jeder Hand anDas Kalb mit neun Schwänzen, den Welpen, derschieltTun sie in das Grab von dem WandersmannDen man für dies alles verantwortlich hielt

Freut euch des Lebens, singet und tanztEin Narr, wer sich jetzt noch im Hause verschanzt- Seht unter dem Regenbogen die FeenSie tanzen den Reigen in Wäldern und Seen

Doch nicht nur in den Dörfern kennt man diesen BrauchIn Klöstern, Burgen, Schlössern und in den Städten auchFeiert im Mittelreiche ein jeder auf seine ArtDen Schluß der finst'ren Tage und des neuen Jahres Start

Ref: Die Sonne hat uns wiederDas Wetter ist einfach wunderbarDer Barde singt seine LiederEs zwitschert der Vögel ScharDas Volk tanzt in den StraßenDas neue Jahr fängt heute anDie Zwölf soll man hochleben lassenPraios, Praios, Praios allen voranPraios, Praios, Praios allen voran

Hesindian zu Praiosborn

S ommerwe i seS ommerwe i seS ommerwe i seS ommerwe i seS ommerwe i se

Aventurisches Liedgut

A nsw in hoch! D e in N am ' erscha l leA nsw in hoch! D e in N am ' erscha l leA nsw in hoch! D e in N am ' erscha l leA nsw in hoch! D e in N am ' erscha l leA nsw in hoch! D e in N am ' erscha l le

Hütet euch vor Almadanern,Die nur reden, die nur prahlen,Nur mit Worten nur bezahlen,Aber arm an Taten sind:Die bald hier -, bald dorthin sehen,Bald nach Süd, nach Nord sich drehen,Wie die Fahne vor dem Wind.

Hütet euch vor Almadanern,Jene blassen, jene fahlen,Die in Zeitung und JournalenPhilosophisch sich ergehn:Aber bei des Reiches Schmerzen,Weisheitsvoll, mit kaltem Herzen,Ungerührt vorübergehn.

Hütet euch vor Almadanern,Die bei schwelgerischen Mahlen,Bei gefüllten FestpokalenTurm der Freiheit sich genannt.Und die doch um einen TitelZensor werden, oder BüttelOder gar ein Denuntiant.

Anonymes Lied aus Darpatiennach einem irdischen Original von Robert Prutz mit einer Melodievon Bachmann/Lipping

H üte t euch vor A lmadanernH üte t euch vor A lmadanernH üte t euch vor A lmadanernH üte t euch vor A lmadanernH üte t euch vor A lmadanern