Tierisch musika-S.06+ - Musikschule im Schloss · der Geige, David Garrett, wurde 2010 von Ben Lee...

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Das Magazin der Musikschule der Stadt Bietigheim-Bissingen April 2018 Weitere Themen Post vom Ohrwurm S.04 Mein Instru- ment S.20 Faszination und Leidenschaft S.26 Ohrwurm Tierisch musika- lisch S.06+ Hummelflug und Lerchengesang S.06 Ein tierisch gutes St ck S.08 Bach und Fauré fūr die Katz’? S.10

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Das Magazin der Musikschule der Stadt Bietigheim-Bissingen April 2018

Weitere ThemenPost vom Ohrwurm S.04Mein Instru- ment S.20Faszination und Leidenschaft S.26

Ohrwurm

Tierisch musika-lisch S.06+Hummelflug und Lerchengesang S.06Ein tierisch gutes St ck S.08Bach und Fauré fūr die Katz’? S.10

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_03EditorialLiebe Leserinnen, liebe Leser,

TITELTHEMAPost vom Ohrwurm › S.04

Hummelflug und Lerchengesang › S.06

Machen Tiere auch Musik? › S.07

Ein tierisch gutes Stück › S.08

Bach und Fauré für die Katz’? › S.10

Musik fūr Minou › S.11

Die Maus Frederick › S.12

Jugend Musiziert 2018 › S.14

Impressionen vom Landeswettbewerb › S.16

EINBLICKEBesuch beim Klarinetten- bauer › S.18

Unsere Begabtenklasse! › S.19

Mein Instrument › S.20

Fünf Fragen an unsere neuen Lehrkräfte › S.22

Das Freiwillige Soziale Jahr an der Musikschule › S.24

Zehn Jahre Rhythmikprojekt in den Kitas der Stadt › S.25

Instrumente für Kinder auf Kreta › S.25

Faszination und Leidenschaft › S.26

Die kulinarische Seite › S.30

VERANSTALTUNGENTermine › S.28

Inhalt

O H R W U R M Das Magazin der Musikschule der Stadt Bietigheim-Bissingen

A u s g a b e 2 0 / A p r i l 2 0 1 8 Kostenlose Ausgabe für Eltern, Schüler und Freunde der Musikschule

H e r a u s g e b e r Musikschule der Stadt Bietigheim-Bissingen Hauptstraße 81 · 74321 Bietigheim-Bissingen Telefon: +49 (71 42) 74 79-11, -12 [email protected]

R e d a k t i o n — Magdalena Deigendesch, Dr. Christina Dollinger, Reimund Schiffer

A r t d i r e k t i o n — Bastian J. Schiffer / prdx

T e x t e — Doris Brost-Dewanger, Magdale-na Deigendesch, Dr. Christina Dollinger, Ju-lia Ebenhofer, Johanna Friedrich, Bernd Geh-len, Susanne Herrmann, Jenia Keller, Reimund Schiffer, Antje Krüger-Spindler, Peter Teufel,

Frithjof Vollmer, Jonas Werner, Martin Wüstner

I l l u s t r a t i o n e n — Gabriele Königsbeck, Lina Knaus

F o t o s — Angela Bauer, Julia Ebenhofer, Wer-ner Kuhnle, Reimund Schiffer, Mona Sosa, Jürgen Swoboda, Jörg Weiss, Jonas Werner

D r u c k — Druck- und Verlagsgesellschaft Bietigheim mbH Kronenbergstraße 10 · 74321 Bietigheim-Bissingen

ZÄHLEN INSBESONDERE DIE MITGLIEDER DER BE-GABTENKLASSE UND DIE VIELEN TEILNEHMER VON JUGEND MUSIZIERT, DIE IN DIESEM JAHR GANZ BE-SONDERS ERFOLGREICH WAREN.

TIERISCH MUSIKALISCH WAR ABER AUCH DIE AT-MOSPHÄRE BEIM LANDESWETTBEWERB, DER IM MÄRZ ZUM ERSTEN MAL IN UNSERER MUSIKSCHULE STATTFAND UND 1.700 JUGENDLICHE TEILNEHMER, 120 JUROREN UND ÜBER 5.000 BESUCHER IN UN-SERE STADT UND UNSERE REGION BRACHTE. FÜR UNS ALS AUSRICHTER WAR DER WETTBEWERB EIN EINMALIGES ERLEBNIS UND EIN GROSSER ERFOLG, DER NICHT ZULETZT DURCH DEN UNERMÜDLICHEN EINSATZ VON FAST 400 HELFERN – LEHRERN, EL-TERN, SCHÜLERN UND FREUNDEN DER MUSIKSCHU-LE – ERMÖGLICHT WURDE. DAFÜR MÖCHTEN WIR AN DIESER STELLE GANZ HERZLICH DANK SAGEN.

WIR STELLEN IHNEN MUSIKSTÜCKE VOR, IN DENEN TIERE IM MITTELPUNKT STEHEN. ABER HABEN SIE SICH SCHON EINMAL DARÜBER GEDANKEN GE-MACHT, OB TIERE MUSIKALISCH SIND ODER SELBER MUSIK MACHEN? UND WUSSTEN SIE, DASS ES EIGE-NE KOMPOSITIONEN FÜR HUNDE UND KATZEN GIBT?

NEBEN VIELEN INFOS RUND UM DIE MUSIKSCHULE DARF DIE KULINARISCHE SEITE AM ENDE DER AUS-GABE NICHT FEHLEN. UND GANZ NEBENBEI FEIERT UNSER OHRWURM MIT DIESER AUSGABE BEREITS SEINEN 10. GEBURTSTAG.

HERZLICHST,

„TIERISCH MUSI-KALISCH“ SIND DIE SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER UNSERER MUSIKSCHULE. DAZU

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Ohr-wurm T e x t Dr. Christina Dollinger

10 Jahre Ohrwurm, kaum zu glauben! Mir kommt es so vor, als hätte ich die-sen Job erst kürzlich angetreten. Wel-chen Job, fragen Sie? Na, den des Musik-schul-Ohrwurms! Ganz im Ernst — das ist ein wirklich verantwortungsvoller Posten. Wenn Sie glauben, ich sei nur das Mas-kottchen dieser Zeitschrift, dann täuschen Sie sich gewaltig. Ohne mich wäre jede Ausgabe der Musikschulzeitung halb so dick, denn niemand sonst hat solch einen Überblick über das, was sich in der Mu-sikschule im Schloss so alles tut! Ich kann unbeobachtet mal hier, mal dort auftau-chen. Mir entgeht keine Orchesterpro-be, und bei den Vorspielen im Pflügersaal bin ich Stammgast. Höchst interessant ist es auch im Sekretariat. Da laufen oft ge-nug die Drähte heiß, es werden Stunden-pläne eingegeben und Reisen geplant. Im Büro finden neben all den anderen Be-sprechungen auch unsere Redaktionssit-zungen statt. „Wir brauchen noch Materi-al für den nächsten Ohrwurm!“, heißt

zweimal im Jahr. Da haben Sie’s — in der Musikschule kennt mich inzwischen je-

der. Klar, dass ich der Redaktion gerne den einen oder anderen heißen Tipp fürs nächste Heft gebe.

Mein Vorgänger hieß Infobrief, wie langweilig! Das fanden 2008 auch die beiden damaligen Redakteure Reimund Schiffer und Oliver Hasenzahl und schrieben einen Namenswettbewerb aus, den Oliver Remmele gewann. Ohrwurm sollte die Mu-sikschulzeitung von da an heißen! Herr Remmele ist also mein Pate. Richtig lebendig wurde ich aber erst mit der Zeichnung von Gabriele Koenigsbeck, der Illustratorin des Accolade Musik-verlags. Sie griff zum Zeichenstift, und kurze Zeit später zog ich hier im Schloss ein. Seither ziert mein Name das Titelblatt jeder neuen Ausgabe.

Von Anfang an war ich schwer beeindruckt, dass die beiden Redakteure vom Inhalt bis zum Layout al-les selbst in die Hand nahmen. Ein Riesenaufwand! Nach dem Wechsel von Oliver Hasenzahl an die Stuttgarter Musikschu-le arbeitete seit 2012 Christina Dollinger verstärkt mit. Seit der Ausgabe Nummer 11 bildet sie zusammen mit Reimund Schif-fer das offizielle Redaktionsteam. Im selben Jahr 2012 ging au-ßerdem ein ganz wichtiger Mann an Bord: Bastian J. Schiffer. Er hob das Layout auf eine professionelle Ebene. Neben dem hoch-wertigen Papier und der grafisch ansprechenden Seitengestal-tung kam bei der achten Ausgabe Ohrwurm zum ersten Mal Farbe ins Spiel. War es früher das Ziel gewesen, möglichst kos-tengünstig über die Ereignisse des Musikschuljahres zu berich-ten, sollte das Erscheinungsbild des Ohrwurm von da an auch die hohe Qualität der pädagogischen Arbeit unserer Musikschule widerspiegeln. Ohne die finanzielle Unterstützung der Inseren-ten wäre die kostspielige Aufmachung der Hefte nicht denkbar.

Inzwischen hat jede Ausgabe ein übergreifendes Motto, das von verschiedenen Autoren beleuchtet wird. Ihre Beiträ-ge zu Themen wie „Musik und Sport“, „Begabung“, „Üben“ oder „Crossover der Musikstile“ werden ergänzt durch exklusive In-terviews mit prominenten Musikern, unter anderem dem Klari-nettisten Sebastian Manz oder dem Trompeter Adam Rapa. Aus dem einstigen Infobrief ist längst ein Musikschulmagazin gewor-

Liebe Leser,

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den, das nicht nur von Schülern und Eltern, sondern auch von Gemeinderäten, Ehemaligen und so man-chem Fan von Würzburg bis an den Bodensee gerne gelesen wird — und das sogar ausschlaggebend für eine Bewerbung sein kann wie im Fall unserer Geigenlehrerin Mag-dalena Deigendesch: „Eine Musikschule, die sich mit all diesen wichtigen Themen auseinandersetzt, die offen und ‚offenohrig‘ ist, ist ein Gewinn für Schüler, Eltern und Lehrer gleichermaßen und dadurch ein attraktiver potentieller Arbeitgeber.“ Das macht mich, den Ohrwurm, schon ein bisschen stolz!

Wenn ich in den Heften der letzten zehn Jahre blättere, dann wird mir immer wieder bewusst, wie lebendig unsere Musik-schule ist. Was hat sich in dieser Zeit nicht alles verändert! Der Kinderchor und die Begabtenklasse wurden gegründet und zahl-reiche Kooperationen mit Schulen eingegangen. Die musika-lische Früherziehung an den Kindergärten hat sich fest etab-liert. Dadurch ist die Schülerzahl enorm angewachsen. Gleich-zeitig nimmt die Ganztagesschule immer mehr Raum ein und macht unsere Unterrichtsorganisation zunehmend komplizier-ter. Trotzdem konnten wir unter unseren Schülern deutlich stei-gende Teilnehmerzahlen beim Wettbewerb Jugend musiziert ver-zeichnen und uns über ihre großen Erfolge freuen. Mit der Harfe kam zu unserem breiten Angebot noch ein weiteres Instrument hinzu, und in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule haben

wir den ersten Schritt in Richtung Erwachsenenunter-richt gemacht.

Ich bin sicher, dass auch die nächsten zehn Jahre spannende Entwicklungen für uns bereit halten, und werde wie immer gerne darüber berichten!

Herzlichst, Ihr Ohrwurm

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Hummelflug und Lerchen-gesangTIERE IM KLASSISCHEN REPERTOIRE T e x t Dr. Christina Dollinger

iere in der Musik? Den meisten fällt in diesem Zusammenhang als erstes das berühmte Werk von Ca-mille Saint-Saëns ein, das natürlich auch in diesem Heft nicht fehlen darf. Wir greifen den Carnaval des Ani-

maux auf Seite 8 auf. In der klassischen Musik tummeln sich aber noch viel mehr Tiere. Wer das Musikrepertoire genauer unter die Lupe nimmt, findet beinahe ei-nen ganzen Zoo versammelt! Tiere beflü-gelten in allen Epochen die Phantasie der Komponisten und inspirierten sie zu Wer-ken für die verschiedensten Besetzungen. Die Imitation von Tierstimmen und die lautmalerische Nachahmung charakteris-tischer Bewegungen und Eigenschaften von Tieren bilden eine Fülle kompositori-scher Möglichkeiten.

Den größten Anteil an diesen tierischen Musikwerken haben sicherlich die Vogel-stücke. Unter dem gefiederten Volk fin-den sich wahre Sangeskünstler: die Ler-che, der Joseph Haydn sein Streichquartett op.64,5 widmete, oder die Nachtigall, die Namensgeberin einer Oper des Russen Igor Strawinsky. Besonders beliebt waren Vogelstücke im Flötenrepertoire der Ba-rockzeit, in der der Gesang bestimmter Vögel musikalisch verarbeitet wurde. So schrieb beispielsweise Antonio Vivaldi ein Flötenkonzert mit dem Beinamen Il Gar-dellino („Der Distelfink“).

Doch man übertrug nicht nur Vogelge-sang in Musik. Umgekehrt entstanden auch Kompositionen für besonders geleh-

rige Vogelarten, die so mancher Adeli-ge im Käfig hielt. In Mozarts Zauberflöte beliefert Papageno seine Herrin, die Kö-nigin der Nacht, mit diesen gefiederten Sängern. Der französische Komponist Olivier Messiaen durchstreifte im 20. Jahrhundert für seine Klavierkompositi-on Catalogue d’oiseaux (1956–58) mit ei-nem Tonbandgerät die Natur und über-setzte seine Aufzeichnungen der Stim-men von Alpendohle, Pirol oder Teich-rohrsänger auf das Tasteninstrument, indem er mit ganz bestimmten Klang-mixturen das Timbre des Vogelgesangs nachahmte.

Doch nicht nur Tierstimmen, sondern auch ihre Bewegungsarten fanden ihren Weg in unzählige Kompositionen. Gleich drei berühmte Werke der Musikge-schichte sind vom eleganten Gleiten des Schwans im Wasser inspiriert: Tschai-kowskys Ballett Schwanensee, Jean Sibe-lius’ Schwan von Tuonela und das Cel-losolo im Karneval der Tiere. In Sergej Prokofjews musikalischem Märchen Pe-ter und der Wolf imitiert die quirlige Flöte das aufgeregte Flattern des klei-nen Vogels, während die Oboe die wat-schelnde Ente und der geschmeidige Ton der Klarinette das Heranschleichen der Katze musikalisch charakterisieren.

Die Leichtigkeit eines Schmetterlings fangen Schumanns Papillons op.2 ein, Franz Schuberts Lied Die Forelle be-singt die Wendigkeit des pfeilschnel-len Fischs. Und sogar ins Guinnessbuch der Rekorde hat es ein tierisches Mu-sikstück schon geschafft: Nikolai Rim-ski-Korsakows lautmalerischer Hum-melflug ist ursprünglich ein Orchester-

zwischenspiel aus seiner Oper Das Mär-chen vom Zaren Saltan, das inzwischen in Bearbeitungen für jedes nur denkbare In-strument existiert. Der Rekordhalter auf der Geige, David Garrett, wurde 2010 von Ben Lee abgelöst, der das Stück mit 64,21 Sekunden eine Sekunde schneller spielte als sein Vorgänger. Den rasantesten Hum-melflug legte jedoch ein Tubist hin, der Dresdner Jörg Wachsmuth. Er benötigte 53,82 Sekunden!

Jede der Tierarten kennt nicht nur ihre ureigenen Laute und Fortbewegungsar-ten, einer ganzen Reihe von ihnen wer-den außerdem besondere Charakterei-genschaften zugeschrieben. Diese eig-nen sich nicht zuletzt auch hervorragend für den satirischen Gebrauch. Als musi-kalisches Paradebeispiel sei hier das le-gendäre Duetto buffo di due gatti, das „hu-moristische Duett für zwei Katzen“, an-geführt. Es wird in der Regel Gioachino Rossini zugeschrieben, weil es eine Reihe von Zitaten aus seinen Opern, vor allem aus dem Otello, verwendet. Das Arrange-ment stammt jedoch wahrscheinlich von dem Briten Robert Lucas Pearsall, der es unter dem Pseudonym G. Berthold veröf-fentlichte. Der Text des ganzen Stücks be-steht ausschließlich aus dem Wort „Miau“, das die beiden Sopranistinnen in den un-terschiedlichsten Färbungen zelebrie-ren: Mal klingt es verspielt, mal zärtlich und verschmust, mal scheinen die Kat-zen eitel ihr Fell zu lecken oder gar fau-chend die Krallen auszufahren. Wer weiß, ob die Musik hier wirklich nur die Katzen meint — oder heimlich zwei konkurrieren-de Primadonnen charakterisiert!

CD-TIPPSAnimals in Classical Music mit Werken von Haydn, Tschaikowsky, De-bussy, Strawinsky, Prokofjew u.a. / Di-rigent: Herbert von Karajan / 4 Au-dio-CDs / 2013 / DOCUMENTS 4053796000422

Animals in Music mit Werken von Händel, Vivaldi, Schubert, Sibelius, Mes-siaen u.a. / 2 Audio-CDs / 2014 / NA-XOS 8.578281-82

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_07Titelthema

Machen Tiere auch Musik?SIND VOGELGEZWITSCHER UND WALGESÄNGE MUSIK? T e x t Dr. Christina Dollinger

iese scheinbar einfache Frage ist alles andere als leicht zu beant-worten. Sie wirft eine sehr komple-xe Problematik auf, denn was ver-stehen wir eigentlich unter Musik? Bis vor nicht allzu langer Zeit bezo-

gen sich die meisten Definitionsversuche ausschließlich auf ein menschliches Phä-nomen. Das griechische Wort musiké be-deutet „Kunst der Musen“. Es verband in der Antike die klingende Kunst der Mu-sik mit Dichtung und Tanz. Allein der Mensch schien in der Lage zu sein, akus-tisches Material so zu gestalten, dass es einen Sinn erhielt und zu einem Kunst-werk wurde.

Schon früh wählte er aus der Fül-le der natürlichen Klänge Tonhöhen aus und ordnete sie in Skalen, Intervallen und Tonsystemen. Bestimmte Zusammenklän-ge wurden als angenehm empfunden und anderen vorgezogen. Auch für die Ton-dauern entstanden Ordnungsprinzipien. Es waren also geistige Ideen, die aus zu-nächst neutralem akustischem Materi-

al eine Tonkunst machten. Das schien eine rein mensch-liche Errungenschaft zu sein. Doch neueste Forschungen stellen dieses Verständnis in Frage. Einige Wissenschaft-ler formulierten sogar die These eines gemeinsamen Ur-sprungs der Musik bei Mensch und Tier.

Vor fünf Jahren erregte ein kleiner südamerikanischer Vogel die Aufmerksamkeit der Forscher, der Flageolett-zaunkönig. Eine Studie des Max-Planck-Instituts für Or-nithologie in Seewiesen und des Cornish College of the Arts in Seattle zeigte erstaunliche Parallelen zwischen dem Gesang dieses kleinen Vogels aus dem Amazonasge-biet und menschlicher Musik auf. Der Zaunkönig intoniert perfek-te Quarten, Quinten und Oktaven, die in vielen Kulturen als stabi-le, angenehme Zusammenklänge gelten. Sein Gesang mündet regel-mäßig in diese Intervalle ein, so dass eine Art tonales Zentrum ent-steht. Der Flageolettzaunkönig ist zweifellos ein Sonderfall, was die Auswahl seiner Intervalle betrifft.

Doch auch im Gesang anderer Vogelarten lassen sich strukturel-le Gemeinsamkeiten mit der Musik des Menschen beobachten, al-len voran das Prinzip der variierenden Wiederholung kurzer Mo-tive. Die regionalen Unterschiede dieser Tonfolgen innerhalb einer Vogelart entsprechen den kulturell und geografisch unterschiedli-chen Ausprägungen der menschlichen Musiktraditionen. Gleichzei-tig legen sie nahe, dass auch die Gesänge der Vögel erlernt, weiter-gegeben und individuell verändert werden.

Musik als solche zu erkennen, bedeutet auf der einen Seite, ihre Strukturen bewusst oder intuitiv zu erfassen, sie gleichzeitig aber auch emotional wahrzunehmen. Früher ging man davon aus, dass diese Fähigkeiten dem Menschen vorbehalten seien, dass er allein Intelligenz und Gefühle besitze. Inzwi-schen weiß man jedoch, dass der Balz-gesang eines Männchens bei den weibli-chen Singvögeln ähnliche Hirnregionen aktiviert und damit vergleichbare Gefüh-le auslöst wie bei uns Menschen, wenn wir angenehmer Musik lauschen. Die-se Bereiche des Gehirns gehen bei Vögeln und Menschen auf einen gemeinsamen

evolutionären Ursprung zurück. Vor die-sem Hintergrund ist ein ganz neuer For-schungszweig entstanden, die Zoomusi-kologie. Als Schnittstelle zwischen Musik-wissenschaft und Zoologie untersucht sie die Gemeinsamkeiten musikalischer Ak-tivitäten von Mensch und Tier. Sie befasst sich mit denjenigen tierischen Lautäuße-rungen, die über die reine Kommunikati-

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on hinaus aufgrund ihrer Struktur, der Art ihrer Darbietung und ihres emotionalen Einflusses auf ein Ge-genüber als „musikalisch“ angese-hen werden können.

Schon einmal geriet unser tradi-tionelles Musikverständnis deutlich ins Wanken: Mit der Einbeziehung von Geräuschen und maschinell er-zeugten Klängen erfuhr es in der Avantgarde des 20. Jahrhunderts eine entscheidende Erweiterung. Vielleicht ist es jetzt an der Zeit, un-sere Auffassung von Musik noch ra-dikaler zu überdenken und uns von der Überzeugung zu verabschieden, die Tonkunst sei eine menschliche Erfindung. Denn ganz offensichtlich sind wir nicht die einzigen musika-lischen Lebewesen auf diesem Pla-neten!

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In unserer neuen Rei-he Best of Ohrwürmer — Bekannte Werke stellen wir ein berühmtes Stück und sei-nen Komponisten vor und liefern außer-dem ausgewählte Notenbeispiele zum Sel-bermusizieren und Nachspielen. Achtung: Ohrwurm-Alarm!

„Es soll ein amüsantes, lustiges Werk werden, das bei meinem Karnevalskon-zert in Wien als Hauptstück erklingen soll“, so lautete wohl der Auftrag des Cel-listen Charles-Joseph Lebouc an seinen Freund Camille Saint-Saëns. Vor 132 Jah-ren, im Jahr 1886, entstand im Urlaub in Österreich somit der Karneval der Tiere.

Jahre zuvor, als Saint-Saëns noch als Klavierlehrer unterrichtete, hatte er be-reits viele kleine Stücke geschrieben, die er nun zu einer Suite für Kammerorches-ter verarbeitete und erweiterte. Die Beset-zung: Holzblasinstrumente (Flöte & Pic-colo, Klarinette, Schlaginstrumente, Xylo-

phon und Glasharmonika), Tasteninstrumen-te (zwei Klaviere) und Streichinstrumente (Violine I, Violine II, Viola, Violoncello und Kontrabass).

Das Werk besteht aus vierzehn kleinen Stücken, in denen jeweils ein bestimmtes

Tier die Hauptrolle spielt. Die Instrumente imitieren dabei Stim-men und Geräusche der Tiere, immer wieder erscheint ein Werk eines Komponistenkollegen als kleiner Witz am Rande. Hier gibt es also viel zu entdecken und zu lachen. Im Nachhinein war das Saint-Saëns gar nicht mehr so recht. Er wollte doch als ernsthaf-ter Komponist wahrgenommen werden und so späteren Generationen in Erinnerung blei-ben. Kurzum beschloss er nach der Urauffüh-rung im Karnevalskonzert seines Freundes Lebouc das Werk nicht zu veröffentlichen. Fast wäre es also verloren gegangen! Glück-licherweise wurde es nach Saint-Saëns‘ Tod wieder aufgeführt und erklingt noch heute in allen Konzertsälen dieser Welt.

ZUM WERK01 Introduktion und königlicher Marsch des Löwen · Introduction et Marche Royale du Lion

Die Tiere ziehen in die Arena ein, majes-tätisch tritt der König der Tiere auf: der Löwe / Originalbesetzung: Klaviere, Streicher

KOMMT IHNEN DAS BEKANNT VOR? MAN HÖRT EIN STÜCK, ES WIRD ZU EINEM ECHTEN OHR-WURM UND MAN BEKOMMT ES NICHT MEHR AUS DEM KOPF. MAN DENKT SICH: „DAS WERK KENNE ICH DOCH. WIE HEISST ES DENN UND WER IST DER KOMPONIST? DAS WÜRDE ICH AUCH GERNE EINMAL SPIELEN!“

BEST OF OHRWÜRMER – BEKANNTE WERKE

ein tierisch gutes StūckCAMILLE SAINT-SAËNS: KARNEVAL DER TIERE T e x t Magdalena Deigendesch

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_09Titelthema

02 Hühner und Hähne · Poules et Coqs

Aufgescheuchte Hühner picken, gackern, zetern und streiten, der Hahn kräht sein Kikeriki / Originalbesetzung: Klari-nette, Klaviere, Violinen, Viola

03 Halbesel (schnelle Tiere) · Hémiones (Animaux véloces)

Zebras, Gazellen und weitere Steppen-tiere zeigen, wie wild sie sind und wie schnell sie laufen können / Original-besetzung: Klaviere

04 Schildkröten · Tortues

Der Can-Can – ein wilder, ehemals schnellster Tanz der Welt in einer Zeit-lupen-Fassung: Schildkröten tanzen – ih-rer Natur entsprechend – ganz langsam, müde und schleppend / Originalbe-setzung: Klavier, Streicher

05 Der Elefant · L’ Éléphant

Ein schwerfälliger Elefant versucht zart, elegant, leichtfüßig und flink wie eine Elfe zu tanzen / Originalbesetzung: Klavier, Kontrabass

06 Kängurus · Kangourous

Kängurus hüpfen abwechselnd auf und ab, zuerst langsam, dann immer schnel-ler, bis sie müde werden und das Tempo wieder verlangsamen / Originalbeset-zung: Klaviere

07 Das Aquarium · Aquarium

Hübsche Zierfische schwimmen in ih-rem Aquarium hin und her und wirbeln durch das Wasser. Passend zum Thema Aquarium kommt hier ein ganz beson-deres Instrument zum Einsatz: Die Glas-harmonika. Glasschalen werden zum Klingen gebracht, indem der Musiker seine Fingerkuppen anfeuchtet und sie auf den Schalen sanft reibt. Heutzuta-ge wird diese Stimme im Konzert oft auf einem Glockenspiel oder einer Celes-ta gespielt / Originalbesetzung: Flöte, Glasharmonika, Klaviere, Violinen, Vio-la, Violoncello

08 Persönlichkeiten mit langen Ohren · Personnages à longues oreilles

Wer das Stück hört, erkennt sofort das typische „I-a“. Welches Tier mit langen Ohren ruft hier? Richtig, der Esel / Ori-ginalbesetzung: Violinen

09 Der Kuckuck in der Tiefe des Waldes · Le Coucou au fond des bois

In einem tiefen und friedlichen Wald

STECKBRIEF CAMILLE SAINT-SAENS – EIN TIERISCH GUTER KOMPONIST

Französischer Komponist, Pianist, Organist, Musikwis-senschaftler und -pädagoge, Philosoph, Wissenschaftler

geboren am 9. Oktober 1835 in Paris / Frankreich

16. Dezember 1921 in Al-gier / Algerien

Hochbegabtes Wunderkind mit frühen musikalischen Erfolgen — erste Kompositio-nen im Alter von sechs Jah-ren, erster Konzerterfolg mit elf Jahren

Außergewöhnliches musikali-sches Gedächtnis

Gründer der Société Nationa-le de Musique gemeinsam mit Komponistenkollegen César Franck

Verheiratet mit Marie-Laure Truffot

Vater von zwei Söhnen, die allerdings früh starben

Weitere berühmte Werke: Samson et Dalila (Oper), Danse macabre (sinfonische Dichtung), Requiem

hört man aus der Ferne einen Kuckuck rufen / Originalbesetzung: Klarinet-te in B (hinter der Bühne / dans la cou-lisse), Klaviere

10 Das Vogelhaus · Volière

Lebhaft zwitschern hier Vögel, die munter durch das Vogelhaus schwir-ren / Originalbesetzung: Flöte, Kla-viere, Streicher

11 Pianisten · Pianistes

Pianisten — haben wir da richtig gele-sen und gehört? Heißt es nicht Karneval der Tiere? Wieso schreibt Saint-Saëns denn über Klavierspieler, die ja wahr-haftig keine Tiere, sondern Menschen sind? Vielleicht lässt es sich so erklären: Ein Zoo lockt durch die Ausstellung vie-ler Tiere Besucher an. Und auch Pianis-ten bringen durch ihr Spiel viele Zuhö-rer in einen Konzertsaal / Originalbe-setzung: Klaviere, Streicher

12 Fossilien · Fossiles

Fossilien, also versteinerte Tiere, die schon gestorben sind, werden in die-sem Stück wieder lebendig und tanzen. Saint-Saëns lässt hier mit Hilfe des Xy-lophons die Knochen klappern / Ori-ginalbesetzung: Klarinette in B, Xylo-phon, Klaviere, Streicher

13 Der Schwan · Le Cygne

Ein prachtvoller, stolzer Schwan gleitet auf einem See dahin / Originalbeset-zung: Violoncello, Klaviere

14 Das Finale · Final

Hier treten alle Tiere noch einmal in ei-nem großen und fulminanten Finale zu-sammen auf / Originalbesetzung: Pic-coloflöte, Klarinette, Glasharmonika, Xylophon, Klaviere, Streicher

05 Der Elefant · L’ Éléphant

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Bach & Fauré fūr die Katz’? T e x t Susanne Herrmann

och kurz das Radio einschal-ten, bevor man das Haus verlässt, da-mit Hund und Katz’ Unterhaltung ha-ben. Meist lässt einen dabei das Ge-fühl nicht los, dass sich die gelieb-ten Haustiere nicht sonderlich viel

aus unserer Musik machen. Handelt es sich etwa um musikalische Banausen oder ist es vielmehr so, dass Musik, die für menschliche Ohren komponiert wur-de, Hauskatzen und Hunde einfach nicht anspricht?

David Teie, Cellist am National Symphony Orchestra in Washington und Dozent an der Universität von Maryland hat sich die-ser Frage angenommen. Gemeinsam mit Prof. Charles Snowdon, Psychologe und Experte für Tierverhalten (Universität von Wisconsin-Madison), beobachtete Teie die Reaktion von Hauskatzen auf Werke von Bach und Fauré sowie auf eigens für Kat-

zenohren zugeschnittene Musik. Hierfür untersuchten die For-scher den für Katzen vertrauten

Frequenzbereich und erstellten ein Katzen-Musikprofil. Darauf aufbauend komponierte Teie Musik für Katzen. Die Stücke wurden ungefähr zwei Oktaven höher als

für unsereins komponiert. Töne, die die Tiere ängstigen, wur-den ausgespart. Stattdessen erinnern Harfenklänge und modi-fizierte Orgeltöne an Vogelgezwitscher und zufriedenes Katzen-schnurren. Aber auch das Kratzen des Bartes oder das Sprühen mit Spraydosen in Walnussschalen wurden für katzenfreund-liche Klänge aufgenommen. Prof Snowdon betont: „Wir ahmen nicht Geräusche nach, die Katzen von sich geben. Wir versuchen Musik zu erzeugen, deren Tonhöhe und Rhythmus Katzen ansprechen.“ Damit auch Frauchen und Herr-chen nicht irritiert reagieren, fließen Elemente her-kömmlicher Musik ein. Herausgekommen sind Wer-ke mit Namen Cozmo’s Air und Rusty’s Ballad, die sich für unsereins nach New-Age und Experimental-musik anhören.

Im Jahr 2015 wurde die Studie im Fachmagazin Ap-plied Animal Behavour Science veröffentlicht. Das Er-gebnis bestätigt die Forscher: 77 % der an der Stu-die teilnehmenden Katzen zeigten eine positive und deutlich schnellere Reaktion auf die artgerechte Mu-sik. Sie liefen nicht nur auf die Lautsprecher zu und beschnüffelten diese, sondern begannen sogar, ihr Köpfchen daran zu reiben und zu schnurren. Dage-gen verharrte ein Großteil der Tiere bei Musik für Menschenohren wie Bachs Air regungslos, allein 38 % zeigten leichte Reaktionen. Abwehrreaktionen waren bei beiden Tests kaum zu beobachten. Im Lau-fe der Studie zeigte sich, dass auch das Alter der Tie-re eine wichtige Rolle spielt. Während sich junge und alte Katzen sehr an Musik interessiert zeigten, waren Katzen mittleren Alters weniger beeindruckt.

Da aber nicht jede Katze auf die für sie komponierten Klän-ge reagierte, gilt es, weiteren Fragen nachzugehen. Macht es ei-nen Unterschied, zu welcher Uhrzeit man den Tieren Musik vor-spielt? Oder mochten die teilnehmenden Katzen einfach Bach und Fauré nicht? Auch wissen wir nach wie vor wenig über die tatsächliche Wahrnehmung von Musik bei Tieren. Nicht immer muss auf artgerechte Neukompositionen zurückgegriffen wer-den. Eine britische Studie belegt, dass bei täglicher 12-stündiger Fo

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Unterhaltung mit langsamer, stressreduzierender Mu-sik die Milchproduktion bei Kühen um 3 % steigt. Das Fachblatt Modern Farmer veröffentlichte hierzu sogar

eine Playlist mit Songs von Bridge Over Troubled Water bis zu Beethovens Pastorale in F-Dur.

Die Studien von Snowdon und Teie zeigen auf, dass es durch die Spezies-angemessene Musik möglich ist, Tieren in Stresssituati-onen eine entspannende Atmosphäre zu verschaffen. Allein das Anstellen des Radios reiche hierfür nicht aus. So sei die artge-rechte Tier-Musik in Tierarztpraxen, Tierheimen oder auch in Zoos einsetzbar. Als nächstes Projekt streben Teie und Snowdon Kompositionen für Hunde und Pferde an. Herrchen und Frauchen können also gespannt sein!

Musik fūr Minou T e x t Julia Ebenhofer

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b es Musik für Katzen und Hunde gibt? Klar! Musik, die extra für Katzen und Hunde kom-poniert wurde? Nein, nicht notwendig! Zumindest nicht für unsere Minou.

Minou lauschte immer den Klängen der Schall-platten meines Mannes. Er besitzt an die 2.000 Vinyl-scheiben von ABC über Prince und Sisters of Mercy bis hin zu ZZ Top. Sobald die Nadel die Scheibe berührt, macht er es sich in seinem Ohrensessel bequem.

Meistens dauerte es nicht lange, da kam sie: Minou, die Straßenkatze aus Spanien, Alter unbekannt, zahn-los und insgesamt etwas eigen. Sie setzte sich auf die Lehne, die Pfoten untergeschlagen und schloss halb die Augen. Das Schurren konnte man nicht hören – die Musik war zu laut. Mann und Katze im Einklang mit der Musik. Nur einmal nahm sie Reißaus und stürz-te miauend aus der Tür: Frank Zappas Muffin Man war offensichtlich nicht ihr Geschmack.

Minou starb 2017. Sie fehlt uns heu-te noch, wenn mein Mann eine Scheibe auflegt …

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Die Maus

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MIT DEM BILDERBUCHKLASSIKER SINGEN, SPIELEN UND SPRACHE LERNEN T e x t Antje Krüger-Spindler

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FREDERICK, DAS BEKANNTE UND BE-LIEBTE BILDERBUCH VON LEO LIONNI, GILT ALS KLASSIKER FÜR KINDER. DAS BUCH BEGEISTERT NOCH HEUTE UND ZEIGT, WIE WICHTIG TRÄUME FÜR UNSER LEBEN SIND.

„Der Winter naht. Alle Mäuse arbeiten Tag und Nacht, sammeln Körner, Nüsse, Weizen und Stroh. Alle bis auf Frederick. Er scheint zu träumen. Die anderen Mäuse finden das gar nicht gut. Dabei ist Frederick sehr wohl beschäf-tigt. Er sammelt Sonnenstrahlen, Farben und Wörter. Das sind seine Vorräte für die kalten und langen Wintertage. Als der harte Winter und mit ihm die Langewei-

le kommt, sind schließlich auch die anderen Mäuse froh, dass Frederick so gut vorgesorgt hat.“

Wir sind oft nicht im Hier und Jetzt und lassen uns durch den Arbeits- und Schulalltag treiben.

Halten wir ab und zu inne, oder schaffen wir es in Zeiten von Smartphone & Co für die Sekunde des „Foto-auslösens“ einen schönen Moment festzuhalten? Können wir die Idee des Modewortes „Entschleu-nigung“ umsetzen? Frederick gibt da sei-ne ganz eigene Antwort.

Der Fachbereich Streicher möchte mit diesem Kooperationsprojekt gemeinsam mit der Otto-Rombach-Bücherei Lust auf Musik und Lesen machen. Die im Mai ge-plante Aufführung erfüllt die Geschich-te mit einem ganz eigenen Leben. Es mu-sizieren junge Streicherschüler bis elf Jah-re wie auch das Vororchester Streicher ge-meinsam mit dem Kinderchor der Musik-schule im Schloss. Die von Frederik Vahle komponierten Melodien wurden von Hel-la Hartung-Ehlert für Streicher und Chor arrangiert. Die Kinder erarbeiten sich das Werk über mehrere Monate hinweg. Nicht nur die musikalische Ausführung steht im Vordergrund, wichtig ist auch die Be-schäftigung mit dem Thema Sprache und Musik.

Die bekannten Zeichnungen von Leo Lionni haben die Streicherlehrer der Mu-sikschule im Schloss motiviert, einen Schülerfragebogen zum Thema Tierisch Musikalisch zu entwerfen. Unsere Geigen-lehrerin Sonja Ameln hat mit selbst ent-worfenen Zeichnungen die Frage an die Kinder gerichtet, ob Frederick auch Musik und Töne sammeln könnte? Diese Frage verlangt Fantasie. Die Kinder haben sich inspirieren lassen und wir können heu-te die Kindermeinungen zum Thema „ge-meinsames Musizieren“ und „eigenes Mu-sikmachen“ vorstellen:

DENKST DU, AUCH TIERE MACHEN MUSIK? WENN JA, WIE KLINGT DAS?

Ja, mit ihrer Stimme: Katze = Miau; Maus = Pip, Pieps; Hund = Wuff. Auch Fleder-mäuse können so hell schreien, dass wir Menschen es gar nicht hören können.

KANNST DU DIR VORSTEL-LEN, WAS MÄUSE IN DER NATUR HÖREN, ZUM BEI-SPIEL UNTER DER ERDE ODER AUF DEM FELD?

Sie hören die Regenwürmer, Pferde, Maul-würfe, Regentropfen, das Wachsen der Pflanzen auf dem Feld, Menschen, den Bach, Traktoren, Wind und Kühe.

KANN MAN ÜBERHAUPT FARBEN, WÖRTER UND TÖNE SAMMELN?

Na ja, wenn man vielleicht ganz tief in sich geht und sich Töne und Farben vor-stellt. Im Kopf kann man schon Töne sammeln, auf CD und auf Notenblättern.

SCHLIESST DU MANCHMAL DIE AUGEN WIE DIE MÄUSE, WENN DU MUSIK HÖRST?

Ja, wenn es besonders schön ist. Dann kann ich mich richtig entspannen.

HÖRST DU ODER MACHST DU DAS GANZE JAHR ÜBER GERNE MUSIK?

Ja, das mache ich. Manchmal habe ich aber leider nicht genug Zeit dazu.

WAS IST DAS SCHÖNE UND BESONDERE AM GEMEIN-SAMEN MUSIKMACHEN?

Die Freude an den verschiedenen Tönen. / Es macht mehr Spaß, wenn man zusam-men Musik macht. / Es klingt einfach schöner. / … dass man einfach zusammen eine tolle Melodie spielen kann. / … dass es sich gut anhört. / Das Zusammensein und die schönen Töne der anderen Kin-der.

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FREDERICK – IN WORTEN UND TÖNEN

Mittwoch, 9. Mai 2018, 15.00 – 15.45 Uhr (Einlass ab 14.50 Uhr)

Konzert der Streicher und des Kinderchors der Musikschule im Schloss O t t o - R o m b a c h - B ü c h e r e i

Geeignet für Kinder von 4 bis 10 Jahren.

Kostenlose Eintrittskarten gibt es ab dem 25. April in der Bücherei Bietigheim

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ZU EINEM SÜSSEN KUNSTWERK INSPIRIERT HAT DER WETTBEWERB UNSERE LANDESPREISTRÄGERIN LOLA SWOBODA — SIE HAT DIE TORTE SELBST DEKORIERT.

JUGEND MUSI-ZIERT

DERDenn der Landeswett-

bewerb findet zum ersten Mal bei uns in Bietigheim-Bissingen und unseren Part-nerkommunen Freudental, Löchgau, In-gersheim, Sachsenheim und Tamm statt. Das war für viele eine ganz besondere Motivation, an den Wertungsspielen teil-zunehmen.

Beim Regionalwettbewerb Jugend mu-siziert, der Ende Januar im Ditzinger Schulzentrum Glemsaue stattfand, kamen von den 182 jugendlichen Teil-nehmern immerhin vierzig aus Bietigheim-Bissingen, Freuden-

SOLOWERTUNG HOLZBLASINSTRUMENTE Sarah Feucht — Blockflöte Klasse Annette Bachmann RW 22 Punkte / 1. Preis

Antonia Röder — Blockflöte Klasse Ulrike Pollak RW 23 Punkte / 1. Preis → LW LW 20 Punkte / 2. Preis

Katharina Ritter — Querflöte Klasse Dr. Christina Dollinger RW 25 Punkte / 1. Preis

Nurit Ostertag — Querflöte Klasse Dr. Christina Dollinger RW 25 Punkte / 1. Preis Abra Ostertag — Klavierbegleitung Klasse Heide Gerstenmeyer RW 25. Punkte / 1. Preis

Lena Chatzigeorgiou — Querflöte Klasse Dr. Christina Dollinger RW 25. Punkte / 1. Preis Julius Mayerhofer — Klavierbegleitung Klasse Heide Gerstenmeyer RW 25. Punkte / 1. Preis

55. WETTBE-WERB JUGEND MUSIZIERT IST FÜR UNSERE MU-SIKSCHULE UND UNSE-RE SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER EIN GANZ BE-SONDERER.

tal, Ingersheim, Sachsenheim und Tamm. Wir sind stolz, dass 24 unserer Musikschülerinnen

und -schüler sich mit 23 und mehr Punk-ten für den Landeswettbewerb in Bietig-heim-Bissingen qualifizieren konnten. Weitere acht Teilnehmer aus den Alters-gruppen 1a und 1b haben ebenfalls Wer-tungen zwischen 23 und 25 Punkte von der Jury erhalten. Dies rundet das her-vorragende Abschneiden der Musikschu-le eindrucksvoll ab. Wir gratulieren unse-ren Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften ganz herzlich zu diesem großen Erfolg!

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JUGEND MUSI-ZIERT

Lola Swoboda — Querflöte Klasse Dr. Christina Dollinger RW 23 Punkte / 1. Preis → LW LW 24 Punkte / 1. Preis Tim-Joscha Lippmann — Gitarrenbegleitung Klasse Bernd Gehlen RW 23 Punkte / 1. Preis → LW LW 24 Punkte / 1. Preis

Elisa Schenk — Querflöte Klasse Dr. Christina Dollinger RW 24 Punkte / 1. Preis → LW LW 23 Punkte / 1. Preis → BW Jialu Qian — Klavierbegleitung Klasse Eva Janßen RW 23 Punkte / 1. Preis → LW LW 24 Punkte / 1. Preis → BW

Era Alickaj — Klarinette Klasse Heike Weigel RW 21 Punkte / 1. Preis

Lilian Fusenig — Klarinette Klasse Sandra Kaltenbrunn RW 23 Punkte / 1. Preis → LW LW 20 Punkte / 2. Preis

Jette Schwarz — Saxophon Klasse Claudia Folkendt RW 24 Punkte / 1. Preis → LW LW 23 Punkte / 1. Preis

Clara Piro — Oboe Klasse Heike Wahl RW 25 Punkte / 1. Preis → LW LW 23 Punkte / 1. Preis → BW

Marc-Vincent Schuler — Fagott Klasse Stefan Barthel RW 25 Punkte / 1. Preis

Mara-Louise Schuler — Fagott Klasse Stefan Barthel RW 25 Punkte / 1. Preis → LW LW 24 Punkte / 1. Preis

SOLOWERTUNG BLECHBLASINSTRUMENTE Finja Raynoschek — Horn Klasse Jürgen Söffker RW 24 Punkte / 1. Preis → LW LW 22 Punkte / 2. Preis

Luca Chatzigeorgiou — Horn Klasse Jürgen Söffker RW 25 Punkte / 1. Preis → LW LW 21 Punkte / 2. Preis

Vincent Gnadt — Horn Klasse Jürgen Söffker RW 21 Punkte / 1. Preis

Soraya Kieser — Horn Klasse Jürgen Söffker RW 24 Punkte / 1. Preis → LW LW 23 Punkte / 1. Preis → BW

Christian Scherl — Horn Klasse Jürgen Söffker RW 17 Punkte / 2. Preis

Henning Dong — Trompete Klasse Ralf Janßen RW 21 Punkte / 1. Preis

Paul Baumgärtner — Trompete Klasse Ralf Janßen RW 21 Punkte / 1. Preis

Hanna Lescher — Posaune Klasse Reimund Schiffer RW 24 Punkte / 1. Preis Florian Scherl — Klavierbegleitung Klasse Ulrike Walz RW 24 Punkte / 1. Preis

Jacob Baumgärtner — Posaune Klasse Reimund Schiffer RW 24 Punkte / 1. Preis → LW LW 24 Punkte / 1. Preis Henning Dong — Klavierbegleitung Klasse Ulrike Walz RW 24 Punkte / 1. Preis → LW LW 24 Punkte / 1. Preis

Darian Keller — Posaune Klasse Michael Zeh RW 24 Punkte / 1. Preis → LW LW 22 Punkte / 2. Preis

Tobias Dornstetter — Posaune Klasse Dieter Eckert RW 24 Punkte / 1. Preis → LW LW 22 Punkte / 2. Preis

ENSEMBLEWERTUNG KLAVIER VIERHÄNDIG Sophia Nuss — Klavier Klasse Heide Gerstenmeyer Tabitha Volz — Klavier Klasse Heide Gerstenmeyer RW 24 Punkte / 1. Preis → LW LW 23 Punkte / 1. Preis

Henning Dong — Klavier Klasse Ulrike Walz Alexander Schütz — Klavier Klasse Ulrike Walz RW 25 Punkte / 1. Preis → LW LW 25 Punkte / 1. Preis → BW

DUO: KLAVIER UND EIN STREICHINSTRUMENT Alexander Lienig — Violine Klasse Antje Krüger-Spindler Alexandra Kroll — Klavier Klasse Jenia Keller RW 21 Punkte / 1. Preis

BESONDERE ENSEMBLES Anna Sadlowski — Querflöte Klasse Dr. Christina Dollinger Carolin Scherl — Querflöte Klasse Dr. Christina Dollinger Fatlinda Kaciu — Querflöte Klasse Dr. Christina Dollinger Justin Hodorkovski — Klavier Klasse Natalia Dyatchina RW 24 Punkte / 1. Preis → LW LW 23 Punkte / 1. Preis → BW

Kein Schüler der Musikschule

2018

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IMPRESSIONEN VOM LANDESWETT-BEWERB JUGEND MUSIZIERT 2018 IN BIETIGHEIM-BISSINGEN

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November durften wir, zwölf Schülerinnen und Schüler der Be-gabtenklasse, mit Frau Dollinger und ei-nigen Eltern Jörg Weiß in seiner Werkstatt in Besigheim besuchen.

Beim Betreten des Verkaufsraumes konnten wir sofort erkennen, dass Herr Weiß ein Experte für den Klarinetten-bau ist: auf dem Tisch lagen Einzelteile ei-ner Klarinette. Herr Weiß begrüßte uns und erklärte zunächst grundlegende Din-ge zur Klarinette: sie besteht aus einem Mundstück, einer Birne, Ober- und Unter-stück sowie aus einem Becher. Sie wird in der Regel aus Grenadill-Holz hergestellt, welches in Ostafrika wächst. Das Holz ist sehr dunkel, hart und eines der schwers-ten Hölzer überhaupt. Es ist so dunkel, dass es nach einer Politur bereits fast schwarz aussieht, selbst wenn es nicht ge-färbt wurde. Das Holz lagert mindestens 10 Jahre, bevor er es verarbeiten kann.

Dass der Bau einer Klarinette an-spruchsvoll ist, wussten einige von uns

schon vor dem Besuch: Herr Weiß benö-tigt für eine Klarinette etwa 80–120 Stun-den. Als er uns in seine Werkstatt im Keller führte, staunten wir nicht schlecht. Mit Hil-fe einer Drehbank fertigt er Ober- und Unter-stücke aus einem Block Grenandill-Holz (Quader mit quadrati-schem Querschnitt). In einem späteren Arbeitsschritt helfen ihm Schablonen dabei, die einzelnen Tonlöcher genau an die richti-gen Stellen zu bohren. Anschließend durften wir noch in einen kleinen Raum hineinschauen, in dem er die Klarinette poliert, um ihr den schönen Glanz zu verleihen.

Zurück im Erdgeschoss wird der wahrschein-lich anspruchsvollste Arbeitsschritt, die Montage der Klappen und Hebel, erledigt. Dafür benötigt der Klarinettenbauer viel Ge-duld und Fingerspitzengefühl, damit die Klappen richtig positio-niert und von kleinen Schräubchen sicher fest gehalten werden.

Herr Weiß experimentiert auch gerne mit neuen Werkstoffen. Er zeigte uns spezielle Birnen und Oberstücke, deren Ende von schwarzen Carbonfasern verstärkt werden. Damit sieht die Kla-rinette ganz modern aus: lang und schwarz. An „normalen“ Ins-trumenten übernehmen Silberringe diese Verstärkung, damit die hölzerne Rohrwand beim Zusammen- und Auseinanderbauen der Klarinette nicht bricht.

Zum Abschluss der Führung beantwortete er noch unsere Fragen. Herr Weiß spielte schon als Kind Klarinet-te und tüftelte gerne. So kam ihm schnell sein Berufswunsch in den Sinn. Da Klarinettenbauer ein Handwerksberuf ist, ging er drei Jahre in eine Lehre und schloss sie erfolgreich mit seiner Gesellenprüfung ab.

„Das Schönste am Bau der Klarinette ist für mich der erste Ton, der aus dem neuen Instrument herauskommt,“ meint Herr Weiß. Neben dem Bau neuer Klarinetten repariert er auch alle Holzblasinstrumente. Der Besuch beim Ins-trumentenbauer hat uns allen viel Spaß ge-macht, und wir konnten dabei einiges über die Klarinette lernen.

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BESUCH BEIM KLARINETTEN-BAUER T e x t Johanna Friedrich

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 Musik ist dein Ding?

 Du bist nie zu müde, dein Instrument auszupacken?

 Du findest es einfach klasse, mit anderen zusammen zu musizieren?

 Musik machen gehört zu deinen liebsten Freizeitbeschäftigungen?

Dann haben wir spannende Neuigkeiten für dich!

Auch im kommenden Schuljahr wird es an unserer Musikschule die Begabten-Klasse! geben. Sie richtet sich an talen-tierte und engagierte Musikschulschüler/innen aller Fachbereiche ab einem Alter von 11 Jahren.

Mit ihrem Angebot will sie musikbegeis-terte Kinder und Jugendliche zusätzlich motivieren und ihren musikalischen Ho-rizont durch ein besonderes Rahmenpro-gramm erweitern.

Die gemeinsamen Veranstaltungen sol-len das Gemeinschaftsgefühl stärken und es ermöglichen, Kontakte zu Kammermu-sikpartnern zu knüpfen.

Das haben wir mit der BegabtenKlasse! vor:

Gemeinsame Konzert-, Musical- oder Opernbesuche

Workshops, bspw. zu den Themen Lampenfieber, Bühnenpräsentation, Übetechniken, Improvisation

Eine Kammermusik-Freizeit

Eine CD-Produktion

Mitwirkung bei besonderen Veranstaltungen

Das erwarten wir von den Mitgliedern der BegabtenKlasse!:

Regelmäßige Teilnahme am Unter-richt

Überdurchschnittliches Engagement für das Instrument

Teilnahme am Abschlusskonzert und nach Möglichkeit am Rahmenpro-gramm

Wie werde ich Mitglied in der BegabtenKlasse!?

1 Die Bewerbung zur Aufnahme in die BegabtenKlasse erfolgt über den/die Fachlehrer(in).

2 Über die Aufnahme in die Begabten-Klasse! entscheidet ein Probespiel, das von einer Jury abgenommen wird. Der ei-gene Fachlehrer ist nicht stimmberechtigt.

3 Für das Vorspiel soll ein Stück ohne Begleitung vorbereitet werden, Spieldauer 3 bis 4 Minuten.

Unsere4 Die Aufnahme in die BegabtenKlasse!

gilt für ein Jahr. Danach ist eine erneute Bewerbung möglich.

5 Im Rahmen der BegabtenKlasse! kön-nen Stipendien für 15 Minuten zusätzli-chen Unterricht im jeweiligen Hauptfach vergeben werden. Ein Stipendium ist je-doch keine Voraussetzung für die Teil-nahme an der BegabtenKlasse!.

BegabtenKlasse! heißt ...

... individuelle Förderung

... ein starkes Gemeinschaftsgefühl

... miteinander und voreinander lernen

... den Horizont zu erweitern

Lust auf die BegabtenKlasse!?

Haben wir dein Interesse geweckt? Dann sprich mit deinem Lehrer oder deiner Lehrerin!

Die Probespieltermine sind Dienstag, 12. Juni und Dienstag, 19 Juni 2018 — jeweils ab 18 Uhr im Rhythmiksaal im Schloss.

Anmeldungen über das Sekretariat der Musikschule, Anmeldeschluss ist der 15. Mai 2018.

Die BegabtenKlasse! wird ermöglicht durch:

sowie durch die Otto-Rombach-Stiftung

Wir freuen uns auf DICH!

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20_ Einblicke

Mein Instru

mentUNSERE LEHRKRÄFTE ERZÄHLEN IN DIESER REIHE,

WIE SIE IHR INSTRUMENT GEFUNDEN HABEN UND

WAS FÜR SIE DAS BESONDERE DARAN IST. HEUTE

STELLEN WIR IHNEN DREI KOLLEGINNEN UND KOL-

LEGEN MIT IHREN ZUPFINSTRUMENTEN VOR.

Mein erster Schritt zur Gitarre kam im Alter von dreizehn Jahren ver-gleichsweise spät. In meinem Elternhaus wurde viel Musik gehört, meist klassi-sche Werke. Es gab ein Klavier, auf dem ich mich nur kurz und ohne Erfolg pro-biert habe.

Zur Gitarre kam ich über meinen äl-teren Bruder. Er zeigte mir auf der Gi-tarre einen Klassiker mit fünf Akkorden, The House of The Rising Sun! Mein Bruder meinte: „Dieses Stück musst du zupfen und den F-Barré-Akkord einfach üben.“ Nach einer Stunde konnte ich das Lied Fo

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noch nicht, und mein Bruder überließ mich meinem gitarristischen Schicksal.

Es klappte gar nichts — die Akkor-de schepperten, das Zupfmuster lief nicht und zu allem Überfluss durfte ich nur auf der weniger guten Gitarre üben, mit an-gerosteten Stahlsaiten und unendlich schwer zu drücken. Aber ich hatte einen Narren an dem Instrument gefressen und nach zwei Wochen konnte ich das Stück. Von da an war die Ruhe im Hause Gehlen zu Ende. Ich übte täglich mindestens ein bis zwei Stunden auf der Gitarre, probier-te weitere Stücke, suchte nach Griffen und Texten. Ich hatte Spaß am Singen und das alles ohne einen Lehrer.

Nach und nach verfeinerte sich das Gi-tarrenspiel und ich bekam Lust auf an-spruchsvollere Sachen. Hier kam wie-der mein Bruder ins Spiel, der sich mitt-lerweile etwas mit klassischer Gitarre be-schäftigt hatte. Er zeigte mir einige neue Stücke. Ich probierte sie, bekam auch ein paar Noten dazu, ohne sie wirklich lesen zu können. Mit Hilfe von Schallplatten be-kam ich endlich ein paar Stücke hin.

Inzwischen war ich fast achtzehn Jah-re alt. Meine Eltern sahen, dass da etwas Ernsthaftes entstand und sie kauften mir eine gute klassische Gitarre, die ich noch heute benutze. Sie meldeten mich an der Bietigheimer Musikschule an — das war 1977. Shinji Marujama war mein erster Lehrer, ein super Gewinn für mich und mein Gitarrenspiel. Obwohl ich als Auto-didakt und ohne Notenkenntnisse am An-fang alles falsch machte, sah er, dass ich bereit war, viel zu üben. Und das tat ich

wirklich. Ich er-innere mich heu-te an mein ers-tes Vorspiel, ein Jahr nachdem ich

mit Unterricht angefangen hatte. Es war im Musiksaal vom Ellental Gymnasium. Ich spielte neben einem Trio mit anderen Schülern, das Bach Präludium d-Moll und Asturias von Albeniz.

Der Weg bis zum Studium und dem Beruf war zwar noch weit. Aber ich fing an, meinen Traum vom Beruf als Gitarrist und Musiker anzugehen. Bis heute bin ich der Gitarre treu geblieben.

Laut meinem Vater, einem nebenbe-ruflichen Kirchenorganisten, spielte ich im Kindergartenalter die ersten Kinder-lieder auf dem Klavier. Es folgten Block-flötenunterricht in der Grundschule und danach Klavierunterricht bei einem ver-wandten Orchestermusiker. Ich entdeck-te schnell eine Vorliebe zur romantischen Klaviermusik. Aber nach einigen Jahren mit Mozart, Schubert und Beethovenso-naten wollte ich eine Pause mit dem Kla-vierunterricht einlegen.

Zufällig stieß ich auf Blues- und Boo-gienoten und entdeckte so die typischen Blues- und Boogiebegleitungen in der lin-ken und die Bluestonleitern in der rech-ten Hand. Den Sound kannte ich vom Ra-dio und von Schallplatten. Doch jetzt erst verstand ich, wie das alles funktionierte. So spielte und improvisierte ich manch-mal ganze Nachmittage, Zeit spielte dabei keine Rolle. Neben den Bluesakkordfolgen lernte ich auch die anderen damals üb-lichen Akkord- und Harmonieschemata, indem ich mir Songs von Bands auf dem Kassettenrecorder wieder und wieder an-hörte und durch „try and error“ auf dem Klavier zurechtlegte.

Mein jüngerer Bruder hatte zu die-ser Zeit Gitarrenunterricht und spielte ir-gendwann auf seiner E-Gitarre die al-ten Songs von Eric Clapton. Ich war sofort von dem Instrument fasziniert. Die Ak-korde und Begleitungen lernte ich schnell, das Raushören der Songs auf der Gitarre war für mich viel einfacher. Die Blueston-leitern konnte man mit gleichem Finger-satz in jede Tonart versetzen und sich so

ganz auf das Solo konzentrieren. Auch das Ziehen der Töne und die sogenannte Blue

Note eröffneten mir neue Möglichkeiten.Als Verstärker benutzten wir unser

großes Röhrenradio, es zauberte einen warmen, singenden und leicht verzerr-ten Ton. Ich fühlte mich frei, spielte was mir gerade in den Sinn kam und erleb-te, wie ich mit meinen freien Tönen zur Harmonie im Hintergrund etwas ausdrü-cken konnte. Das war mein Ding, das ge-fiel mir und machte Lust auf mehr. Mein Vater, der mich in allem immer sehr un-terstützte, kaufte mir „endlich“ meine ers-te E-Gitarre.

BERND GEHLEN GITARRE —

MARTIN WÜSTNER E-GITARRE —

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Wie ich zur Harfe kam, weiss ich eigentlich nicht genau. Ich erinnere mich nur, dass dieses Instrument immer in meinem Bewusstsein war. Vielleicht habe ich es in der Kinderkirche über die Ge-schichte von König David mit seiner Harfe kennengelernt.

Im Gymnasium stand die Harfe dann tatsächlich auf dem Lehrplan, wurde er-klärt und mit Hörbeispielen begleitet. Da-nach war mir klar, dieses Instrument möchte ich auch spielen können. Aller-dings hat unser Musiklehrer am Ende der Stunde beiläufig erwähnt, dass man groß sein müsste, lange Finger und lange Arme bräuchte, um Harfe spielen zu können.

Diese Bedin-gungen konnte ich damals nicht erfüllen. Außer-dem gab es in

unserem Wohnort weder eine Harfe noch eine Harfenlehrerin und das Instrument war auch viel zu teuer. Das alles hat mich veranlasst, mich erst einmal anderen Ins-trumenten zuzuwenden.

Ich habe angefangen Blockflöte, Kla-vier und später auch Orgel zu spielen. Or-gel und Blockflöte habe ich dann auch studiert und mich ziemlich schnell En-sembles für Alte Musik angeschlossen. Später habe ich auf einem Stadtfest den Klang einer Harfe gehört und festgestellt, dass es auch Hakenharfen gibt, die we-sentlich kleiner und nicht so teuer wie Konzertharfen sind. Ihr Klang ist meis-tens silberner als der einer Konzerthar-fe. Ab diesem Moment war mein Interes-se wieder da und bald war ich stolze Be-sitzerin einer kleinen Harfe. Mein Unter-richt begann in Stuttgart zuerst bei ei-ner irischen Harfenlehrerin und nach ein paar Jahren bei einer Konzertharfenistin. Bei der kleinen Hakenharfe ist es aller-dings nicht geblieben. Inzwischen besitze ich auch eine Konzertharfe.

Meine Harfen, ihr besonderer Klang und ihre vielfältigen Einsatzmöglichkei-ten im Orchester, als Solo- oder Kammer-musikinstrument faszinieren mich nach wie vor. Daher ist es für mich eine große Freude, Schüler von sechs bis achtzig Jah-ren an diesem Instrument zu unterrich-ten.

DORIS BROST-DEWANGER HARFE —

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JENIA KELLER

01 Klavier

02 nein

03 Im Kindergarten hatten wir einen Musikraum mit Klavier. Jede Woche kam die Musiklehrerin und das waren die schönsten Stunden für mich. Sie hat Klavier gespielt und wir haben ge-sungen. Dabei habe ich mich in das In-strument verliebt!

04 Ich komme aus Bulgarien. Nach dem Musikgymnasium habe ich mein Stu-dium an der Musikhochschule in So-fia als Pianistin abgeschlossen. Weite-re Aufbaustudien in den Fächern Kla-vier, Kammermusik und Hammerkla-vier folgten an der Musikhochschule in Trossingen. Mehrere Teilnahmen bei verschiedenen internationalen Wettbe-werben haben mir Preise, weitere En-gagements und viel Freude gebracht.

05 … interessierte und motivierte Schüler/-innen und viel schöne Musik!

Frage 01 Welches Instrument un-terrichten Sie an der Musikschu-le?

Frage 02 Spielen Sie darüber hin-aus auch andere Instrumente?

Frage 03 Warum haben Sie sich als Kind Ihr Musikinstrument ausgesucht?

Frage 04 Woher kommen Sie und wo haben Sie Ihre musikalische Ausbildung erhalten?

Frage 05 Für meine Arbeit an der Musikschule wünsche ich mir …

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Mit Herz und Seele sind wir begeistert von Musik und arbei-ten mit Leidenschaft für den guten Klang. Unsere Klavierbauer sorgen für einen fachmännischen Service, Langlebigkeit, Wertbeständigkeit und die richtige Stimmung – sowohl im Konzertsaal als auch bei Ihnen zu Hause.

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24_ Einblicke

Das Freiwillige Soziale Jahr an der Musik-schule T e x t Jonas Werner

Nach deinem Schulab-schluss gibt es viele Möglichkeiten, wie es für dich weitergehen kann. Vielleicht bist du ja auch noch unentschlossen, so wie ich damals und weißt noch gar nicht, was jetzt das Richtige für dich ist? Wenn du wertvolle Lebenserfahrung sammeln willst und deine persönlichen Fähigkei-ten einmal selbst in der Praxis erproben möchtest, dann kann ich dir ein Freiwilli-ges Soziales Jahr an unserer Musikschule nur sehr empfehlen.

Mein Alltag als FSJ-ler ist sehr vielfäl-tig. Bei der Arbeit im Sekretariat fallen die unterschiedlichsten Aufgaben an. Ich übernehme Verwaltungstätigkeiten, helfe bei Fragen von Schülern und Eltern weiter und erledige die unterschiedlichsten Auf-träge von Lehrkräften. Des Weiteren be-gleite ich die Musikalische Früherziehung im Kindergarten und helfe bei musikali-schen Projekten wie dem Zirkus mit, der

im Juni 2018 im Kronenzentrum aufgeführt werden wird.

Von Anfang an habe ich mich im Musikschulteam sehr wohl gefühlt. Alle sind sehr freundlich und kollegi-al, da macht die Arbeit wirklich Spaß. Egal, was deine

Pläne für die Zukunft sind — ein FSJ kann ich dir nur empfehlen, ob nun im sozialen oder kulturellen Be-reich. Und in der Musikschule sowieso.

Wenn ich dein Interesse geweckt habe, dann bewerbe dich doch einfach und sende deine vollständigen Be-werbungsunterlagen an freiwilligendienste-asperg@ internationaler-bund.de oder an [email protected]

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Zehn Jahre Rhyth-mikprojekt in den Kitas der Stadt T e x t Reimund Schiffer

Instrumente fūr Kinder auf Kreta T e x t Reimund Schiffer

m 1. Oktober 2008 fiel der Startschuss zu einem ganz besonde-ren Projekt, das allen 4- bis 6-jähri-gen Kindern in Bietigheim-Bissingen die kostenlose Teilnahme an Kur-

sen der Rhythmisch musikalischen Früher-ziehung in ihrer Kita ermöglicht. Die Kin-der werden dabei spielerisch an die Musik und deren positive Wirkungen herange-führt. Sie singen, musizieren auf verschie-denen Instrumenten, tanzen und üben verschiedene Gangarten. All das soll dazu beitragen, Konzentration, Sprache, Aus-dauer, Selbstsicherheit, aber auch Team-geist und soziale Kompetenz der Kinder zu stärken.

Ohne die großzügige Unterstützung von Sponsoren wie der Porsche AG, der Dürr AG und der Wiedeking Stiftung hätte die-ses Projekt, das in unserem Bundesland einmalig ist, nicht verwirklicht werden

können. In diesem Jahr dürfen wir uns wieder über eine Spen-de der Wiedeking Stiftung in

urz vor Weihnachten erreich-te die Musikschule ein Spendenbrief. Viele unserer Leserinnen und Le-ser werden in der Vorweihnachtszeit wohl ähnliche Briefe erhalten haben.

Aber dieser Brief war anders als die übli-chen. Man wollte kein Geld von uns, son-dern Musikinstrumente für Kinder auf Kreta. Der Brief kam von der Kretahil-fe e.V.— einem Verein, der sich um Kinder

von Familien kümmert, die täg-lich mit schwierigen Bedingun-gen zu kämpfen haben. Darun-

Höhe von 20.000 Euro freu-en. Die Musikschule sagt allen Sponsoren im Namen von über

4.000 Kindern, die in zehn Jahren am Rhythmikunterricht teilgenommen haben, ganz herzlich Danke.

Mit einer Matinee am Sonntag, den 11. Oktober 2018, um 11 Uhr möchte die Mu-sikschule das 10-jährige Jubiläum im Or-chestersaal des Schlosses feiern. In die-sem Konzert werden Kinder aus verschie-denen Kitagruppen der Stadt mit klei-nen Präsentationen einen Einblick in das vielschichtige Unterrichtsprogramm der Rhythmisch musikalischen Früherzie-hung geben. Darüber hinaus werden ju-gendliche Instrumentalisten zu hören sein, die im Rahmen des Projektes ihre ersten musikali-schen Impulse erhalten haben.

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ter Kinder von Al-leinerziehenden oder von Famili-en mit besonders niedrigem Einkom-men. Ziel des Ver-eins ist es, diesen

Kindern eine Chance zu geben, mit Musik, Malerei, Theaterspiel und vielem anderen in Berührung zu kommen. Musiklehrer vor Ort haben sich bereit erklärt, die Kinder kostenlos zu unterrich-ten. Was jedoch fehlt, sind geeignete Musikinstrumente.

Der Brief hatte die Verantwortlichen der Musikschu-le sehr berührt. Beim Weihnachtskonzert wurde für die Kinder auf Kreta gesammelt. Dabei kamen immer-hin fast 500 Euro zusammen. Es wurde überlegt, welche Instru-mente in der Musikschule nicht mehr benötigt werden. Und so kam ein großes Paket mit einer Querflöte, zwei Klarinetten, ei-ner Trompete, einem Horn, zwei Tenorhörnern, zwei Gitarren und vier Geigen zusammen. Die Spenden des Weihnachtskon-zertes wurden verwendet, um die Instrumente in einen spielfer-

tigen Zustand zu versetzen. Die Musikschule wünscht den Kindern, die diese Instrumente bekommen wer-den, viel Spaß beim Musizieren.

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Faszina-tion und Leiden-schaftJULIUS PAUL ÜBER DIE MUSIKSCHULE UND SEINE MOTIVATION, MUSIK ZU MACHEN T e x t Frithjof Vollmer

LIEBER JULIUS, WARUM HAST DU DICH FÜR UNTERRICHT AN DER MUSIKSCHULE ENTSCHIEDEN? GIBT ES ETWAS, DAS DU AN DIESER MUSIKSCHULE BESONDERS MAGST?

Mein Hauptgrund, an diese Musikschule zu kommen, war die Aussicht, mit anderen zusammen zu musi-zieren: Hier gibt es viel mehr Möglichkeiten für spannende En-sembles als anderswo, eine Vielzahl an vertretenen Instrumen-ten und Projekten auf hohem Niveau. Besonders Einrichtungen wie die Begabtenklasse und die Möglichkeit zur intensiven Vor-bereitung auf Wettbewerbe wie etwa Jugend musiziert finde ich sehr toll.

WARUM HAST DU DICH FÜR MEHRERE IN-STRUMENTE ENTSCHIEDEN? UND WARUM

AUSGERECHNET FÜR KLA-VIER UND KONTRABASS?

Vom Klavier war ich fas-ziniert, seit meine Schwester Klavierun-terricht bekommen hat und ich es ihr un-bedingt nachtun wollte. Irgendwann ha-ben es meine Eltern wohl eingesehen und mich auch zu einer Lehrerin geschickt (lacht) … Mit Kontrabass habe ich in der fünften Klasse begonnen, als wir uns für ein Instrument für das Klassenmusizieren entscheiden mussten. Der Bass hat mich dabei überzeugt, weil er so einen schö-nen, tiefen, warmen Klang hat und Fun-dament für das ganze Orchester gibt. Und er ist etwas besonderes, das hat nicht je-der! Danach wollte ich nicht mehr aufhö-ren und habe den Unterricht an der Mu-sikschule weiter belegt.

HAST DU ÜBER DIE MU-SIKSCHULE HINAUS NOCH WEITERE MUSIKALISCHE AKTIVITÄTEN?

Ich belege in der Schu-le Musik als Hauptfach und spiele dort im Orchester und in der Jazz-Band. Zudem singe ich im Chor und helfe oft in anderen Formationen aus. Außerhalb der Schu-le spiele ich Kontrabass in der Jugendphil-harmonie Ludwigsburg, was mir sehr viel Spaß macht. Und an Sonntagen helfe ich im Gottesdienst manchmal an der Orgel aus. Hierfür möchte ich nach der Schule vielleicht noch einen Orgelschein machen.

MIT DER JUGENDPHIL-HARMONIE LUDWIGSBURG WIRST DU DEMNÄCHST AUCH ALS SOLIST AM KLA-VIER AUFTRETEN. BRINGT DIR DEINE ORCHESTERER-FAHRUNG ALS KONTRA-BASSIST ETWAS FÜR DEIN GEFÜHL, WIE DU ALS SO-LIST AUF DAS ORCHESTER REAGIEREN MUSST?

Davon bin ich überzeugt. Wir haben in der Vergangenheit mehr-fach mit Solisten gespielt. Das gibt ein gu-tes Gespür dafür, wie das Orchester auf einen Solisten reagiert und macht es mir deshalb einfacher, einschätzen zu können,

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Julius Paul ist 17 Jahre alt und seit über zehn Jahren Schüler an der Musikschule im Schloss. Hier nimmt er Unterricht in den Fächern Klavier und Kontrabass. Nebenbei ist er in zahlreichen musikalischen Formationen in der Schule, Musikschule und Re-gion aktiv. Nun steht er kurz vor dem Abitur. Sein Kontrabass-Lehrer Frithjof Vollmer spricht mit ihm über die Musik-schule, seine Motivation, Musik zu machen und seine Pläne für die Zeit nach der Schule.

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welche Freiheiten ich mir als Solist erlau-ben kann.

WIE WIRKEN SICH DEINE MUSIKALISCHEN AKTIVI-TÄTEN AUF DEINE INTE-RESSEN ÜBER DIE MUSIK HINAUS AUS?

Musik machen hilft mir in vielen Bereichen: In der Schule bei-spielsweise besuche ich auch die Theater-AG und merke, dass ich hier einen direk-teren, leichteren Zugang zu neuen Stof-fen und meinen Mitschülern finde. Zu-hause setze ich mich manchmal auch an das Klavier und spiele einfach so, irgend-etwas, weil ich dann ganz bei mir sein, meine Gedanken und Emotionen verar-beiten kann. Das tut mir sehr gut. Klar, man muss viel Arbeit reinstecken, viel Zeit in Technik und die Stücke investie-ren. Aber ich bin überzeugt: Am Ende hat man etwas, auf das ich mich wirklich stützen und in dem ich ganz aufgehen kann – für das ganze Leben.

HAST DU SCHON EINE AH-NUNG, WAS DU NACH DEM ABITUR MACHEN WILLST?

Musiklehrer kann ich meine vielfachen musikalischen Tätigkeiten leben und Andere dafür begeistern. Man sagt deshalb, Schulmusik sei „die BWL der Musik“ (lacht wieder). Für die Zeit nach dem Abi möchte ich viel-leicht ein FSJ [Freiwilliges Soziales Jahr] absolvieren, das es mir möglich macht, mich nebenbei auch noch auf Aufnahmeprüfungen an der Musikhochschule zu konzentrieren.

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Diese Frage bekomme ich gefühlt jeden Tag gestellt (lacht). Im Moment habe ich ehrlich gesagt noch keinen konkreten Plan, aber ich schätze, dass es irgendetwas mit Musik zu tun haben wird. Deshalb spiele ich mit dem Gedanken, Schulmusik zu studieren: Als

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Mittwoch, 18.04.2018, 19.00 Uhr

Schülervorspiel Klavier, Querflöte & VioloncelloKlassen Andrea Richter & Athanasios Bellos H a n s G e o r g P f l ü g e r - S a a l

Freitag, 20.04.2018, 18.30 Uhr

Klangwerkstatt ViolineKlasse Magdalena Deigendesch H a n s G e o r g P f l ü g e r - S a a l

Dienstag, 24.04.2018, 19.00 Uhr

OrchesterkonzertJugendblasorchester & Aufbauorchester Bläser K r o n e n z e n t r u m B i e t i g h e i m

Donnerstag, 26.04.2018, 18.00 Uhr

Schülervorspiel GitarreKlasse Eveline Greiner H a n s G e o r g P f l ü g e r - S a a l

Freitag, 27.04.2018, 18.30 Uhr

Schülervorspiel Klarinette & SaxofonKlasse Christiane Kläger H a n s G e o r g P f l ü g e r - S a a l

Freitag, 27.04.2018, 19.00 Uhr

Fachgruppenkonzert Streicher B l a u e r S a l o n , S c h l o s s F r e u d e n t a l

Donnerstag, 03.05.2018, 19.00 Uhr

Schülervorspiel QuerflöteKlasse Judith Betsch H a n s G e o r g P f l ü g e r - S a a l

Freitag, 04.05.2018, 18.30 Uhr

Schülervorspiel ViolineKlasse Sonja Ameln H a n s G e o r g P f l ü g e r - S a a l

Mittwoch, 09.05.2018, 15.00 Uhr

Frederick – in Worten und TönenKonzert der Streicher und des Kinderchors O t t o R o m b a c h B ü c h e r e i B i e t i g h e i m

Sonntag, 13.05.2018, 19.00 Uhr

Sinfoniekonzert der Jugendphilharmonie K r o n e n z e n t r u m B i e t i g h e i m

Mittwoch, 16.05.2018, 19.30 Uhr

Akustikband meets Bigband K e l t e r B i e t i g h e i m

Donnerstag – Donnerstag, 17. – 24.05.2018

Bundeswettbewerb Jugend musiziert L ü b e c k

Freitag, 18.05.2018, 18.30 Uhr

Schülervorspiel VioloncelloKlasse Alina Engelhardt H a n s G e o r g P f l ü g e r - S a a l

Freitag, 18.05.2018, 19.00 Uhr

Blockflötenkonzert K u l t u r h a u s S a c h s e n h e i m

MUSIKSCHULINFOSAMSTAG, 9. JUNI1O.OO-12.3O UHR

Freitag, 15.06.2018, 19.00 Uhr

Austauschkonzert mit dem Streich- orchester aus Downers Grove, USA S K V H a l l e I n g e r s h e i m

Samstag, 16.06.2018, 17.00 Uhr

Zirkus, Manege frei für alle! K r o n e n z e n t r u m B i e t i g h e i m

Sonntag, 17.06.2018, 11.00 Uhr

Zirkus, Manege frei für alle! K r o n e n z e n t r u m B i e t i g h e i m

Dienstag, 19.06.2018, 19.30 Uhr

Austauschkonzert mit dem Streichorchester aus Downers Grove, USA K e l t e r B i e t i g h e i m

Donnerstag, 21.06.2018, 19.00 Uhr

Schülervorspiel KlavierKlasse Stephanie Schiffer H a n s G e o r g P f l ü g e r - S a a l

Freitag, 22.06.2018, 18.30 Uhr

Schülervorspiel TrompeteKlasse Ralf Janßen H a n s G e o r g P f l ü g e r - S a a l

Freitag, 29.06.2018, 19.00 Uhr

Bläserserenade S c h l o s s g a r t e n

Samstag, 30.06.2018, 10.00 Uhr

Schülervorspiel BlockflöteKlasse Heike Nicodemus H a n s G e o r g P f l ü g e r - S a a l

Samstag, 30.06.2018, 16.00 Uhr

Benefizkonzert Nicaragua mit dem Jugendstreichorchester S t . J o h a n n e s K i r c h e B i e t i g h e i m

Donnerstag, 05.07.2018, 19.00 Uhr

Schülervorspiel Klavier & ViolineKlasse Eva Janßen H a n s G e o r g P f l ü g e r - S a a l

Freitag, 06.07.2018, 18.30 Uhr

Schülervorspiel Gitarre & GesangKlassen Marcel Walter & Karolin Leucht K l e i n k u n s t k e l l e r B i e t i g h e i m

Freitag, 06.07.2018, 18.30 Uhr

Klangwerkstatt ViolineKlasse Magdalena Deigendesch H a n s G e o r g P f l ü g e r - S a a l

Freitag, 13.07.2018, 17.00 Uhr

Kooperationskonzert Streicherklasse Ellental M u s i k s a a l , E l l e n t a l G y m n a s i u m

Sonntag, 15.07.2018, 11.00 Uhr

Abschlussmatinee der Begabtenklasse O r c h e s t e r s a a l

Montag, 16.07.2018, 19.30 Uhr

Vorbereitungskonzert USA-Reise K r o n e n z e n t r u m B i e t i g h e i m

Ter mine

Apr–Dez 2018

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_29Veranstaltungen

Donnerstag, 19.07.2018, 18.30 Uhr

Schülervorspiel KontrabassKlasse Frithjof Vollmer H a n s G e o r g P f l ü g e r - S a a l

Sonntag, 22.07.2018, 14.00 Uhr

Bläserfest S c h l o s s h o f, M u s i k s c h u l e i m S c h l o s s

Montag, 23.07.2018, 19.30 Uhr

Konzert bei Kerzenschein K l e i n k u n s t k e l l e r B i e t i g h e i m

Sonntag, 07.10.2018, 11.00 Uhr

Kammermusik im Schloss H a n s G e o r g P f l ü g e r - S a a l

Sonntag, 21.10.2018, 14.00 Uhr

OrchesterFestival S p o r t h a l l e a m V i a d u k t B i e t i g h e i m

Donnerstag, 25.10.2018, 19.00 Uhr

Schülervorspiel Klavier & ViolineKlasse Eva Janßen H a n s G e o r g P f l ü g e r - S a a l

Sonntag, 04.11.2018, 11.00 Uhr

Kammermusik im Schloss H a n s G e o r g P f l ü g e r - S a a l

Freitag, 09.11.2018, 19.00 Uhr

Konzert Fachgruppe Klavier R a t h a u s I n g e r s h e i m

Sonntag, 11.11.2018, 11.00 Uhr

Matinee: 10 Jahre Früherziehung in den Kitas O r c h e s t e r s a a l

Montag, 19.11.2018, 19.00 Uhr

Benefizkonzert der Bietigheimer Zeitung K r o n e n z e n t r u m B i e t i g h e i m

Donnerstag, 22.11.2018, 18.30 Uhr

Schülervorspiel Keyboard und JazzpianoKlasse Tom Werner H a n s G e o r g P f l ü g e r - S a a l

Freitag, 30.11.2018, 19.00 Uhr

Konzert Fachgruppe Gitarre S c h l o s s F r e u d e n t a l

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Donnerstag, 20.12.2018, 19.00 Uhr

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von Peter Teufel

Die kulinarische Seite

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Beide sind Kinder des 19. Jahrhunderts, also der Epoche der Ro-mantik. Beide waren genial und hatten auch in ihrem Bekanntenkreis Berüh-rungspunkte, wie wir noch sehen wer-den. Aber sie waren auch grundver-schieden. Die Rede ist von Franz

Liszt und Peter Iljitsch Tschaikowsky.

Während Liszt als Wunderkind gefeiert wurde

und schon im Alter von elf Jahren Beethoven vor-

spielen durfte, er-hielt Tschaikowsky

zwar auch Un-

terricht und sein Ta-lent wurde erkannt. Aber sein Va-

ter wollte für den Sohn eine Beamtenkar-riere, und so besuchte er die Rechtsschule

in Sankt Petersburg. Doch schon bald entschied er sich dazu, am von Anton Rubinstein neu gegründeten Konser-vatorium Musik und Komposition zu studieren. Er, der bis dahin nur über mittelmäßige musikalische Kenntnis-se verfügte, nahm das Musikstudi-um auf — ein Schritt, der nicht bei al-len Familienmitgliedern auf Verständ-nis traf. Sein Onkel Peter Petrowitsch kommentierte: „Dieser Peter. Dieser nichtsnutzige Peter! Nun hat er die Ju-risprudenz mit dem Dudelsack ver-tauscht!“

Beide hatten auch ei-niges gemeinsam, zum Beispiel ver-

nichtende Kritik aus berufenem Munde. So urteilte Tschaikowskys Mentor Rubin-stein über dessen Klavierkonzert: „Sein Konzert ist wertlos, völlig unspielbar! Die Passagen sind so bruchstückhaft, unzu-sammenhängend und armselig kompo-niert, dass es nicht einmal mit Verbesse-rungen getan ist. Die Komposition selbst ist schlecht, trivial, vulgär. Hier und da hat er von anderen stibitzt. Ein oder zwei Seiten sind es vielleicht wert, gerettet zu werden. Das Übrige muß vernichtet oder völlig neu komponiert werden.“

Kritik gab es auch am jungen Franz Liszt. Laut Mendelssohn war er der dilettantischste aller Dilettanten. Chopin nannte ihn in einem seiner Briefe vom Dezember 1831 eine pianistische Null. Doch beide machten ihren Weg. Liszt als

Klaviervirtuose und

Komponist, Tschaikowsky als Komponist.

Doch jetzt zur wichtigsten Gemeinsam-keit der beiden großen Kompo-nisten. Beiden wurde ein Gericht aus dem Reiche Neptuns gewidmet. Liszt wurde mit den Forellen-filets nach Abbé Liszt geehrt. Dabei werden Forellenfilets mit Mu-schelfleisch in Weißwein pochiert. Die Filets werden mit Fischfarce bestrichen, in einer Kokotte angerichtet, mit einer mit Weinbrand und Zitronensaft verfei-nerten Fischvelouté begossen und im Ofen bei schwacher Hitze kurz fertig gegart.

Tschaikowsky wurde mit der Seezunge Tschaikowsky geehrt: Angebratene Seezungenfilets werden in angedünstete, halbierte und entkernte grüne Gurken gesetzt und im Ofen kurz fertig gegart. In But-ter geschwenkte kleine Zwiebel-würfelchen werden über die ferti-gen Filets gegeben und mit fein gehackter Petersilie bestreut serviert. Guten Appetit!

„DAMIT FISCH

GUT SCHMECKT,

MUSS ER DREIMAL

GESCHWOMMEN SEIN:

IN WASSER, BUTTER

UND IN WEIN.“

— POLNISCHES

SPRICHWORT

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von Peter Teufel

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