Timotheus #7: Das Kreuz

7/31/2019 Timotheus #7: Das Kreuz

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#7 / Frhling / 02/2012

DAS KREUZVON DERHEILIGENDENWIRKUNG

DES KREUZES


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L i e b e T i m o t h e u s - L e s e r ,

ls wir darber nachdachten, eine Ausgabe zum ema das Kreuz zu machen,war sofort klar: Unmglich reicht eine einzige Ausgabe dafr. Dieses Zentrumunseres Glaubens kann natrlich Bnde fllen, aber fr Timotheus sollten eswenigstens zwei Ausgaben werden, in denen zwei Seiten des Kreuzes vorgestelltwerden. Zum einen denken wir ja beim Kreuz zuallererst daran, dass dort unserHerr Jesus die Errettung vollbracht hat ohne jede Beteiligung der Glubigen.Doch zum anderen hat das Kreuz tatschlich auch sehr viel mit dem Tun undLeben des Christen zu tun. Das wird leicht vergessen und heute oft unterschla-

gen. In der vorherigen Ausgabe ging es daher um das Kreuz seine rettende Wirkung;diesmal um das Kreuz seine heiligende Wirkung.

Was sagt die Schrift ber den Bezug des Kreuzes zu unserem praktischen Leben? Ich

mchte die deutlichsten Schriftstellen kurz als Vorschau auf diese Ausgabe zusammenstel-len:

Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme seinKreuz auf sich tglich und folge mir nach!(Lk 9,23; Mk 8,34; vgl. Mt 10,38; Lk 14,27).

Gemeinschaft mit dem Herrn bedeutet also, nicht nur einmalig bei der Bekehrung,sondern tglich sich mit ihm, dem von der Welt Verworfenen, und seinem Kreuz zuidentizieren und nicht fr sich selbst zu leben, sondern fr ihn, der uns Glubige alsseine Leibeigenen erkauft hat. Der schmale Weg des Glaubens fhrt durch vieleBedrngnisse ins Reich Gottes (Apg 14,22). Als Verfolgte und Leidende haben wir

besondere Gemeinschaft mit unserem Herrn (Rm 8,17; Phil 3,10; Ob 14,4 u.a.).

da wir dies erkennen, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist,damit der Leib der Snde abgetan sei, dass wir der Snde nicht mehr dienen(Rm 6,6);

Denn ich bin durchs Gesetz dem Gesetz gestorben, damit ich Gott lebe; ich binmit Christus gekreuzigt (Gal 2,19) und

Die aber dem Christus Jesus angehren, haben das Fleisch samt den Leiden-schaften und Begierden gekreuzigt (Gal 5,24).

Christus ist nicht alleinfr unsgekreuzigt worden, sondern wer durch Glauben mit ihmidentiziert wird, ist auch mit ihm gekreuzigt. Das ist einerseits die gottgegebene Stellungdes Glubigen, aber das Wissen darum (da wir dies erkennen) muss unweigerlich denLebenswandel des Christen prgen und bestimmen: nicht sich selbst und der Sndedienen, sondern Gott bzw. dem Herrn Jesus.

D a s K r e u z + 7 + 0 2 / 2 0 1 2

E d i t o r i a l


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02-03 Editorial Hans-Werner Deppe03 Inhalt04-07 Sich des Kreuzes rhmen

Waldemar Dirksen08-11 Mit Christus gekreuzigt Hans-Jrgen Holzmann12-17 Unser oberster Priester Sebastian Heck18-21 Von einem der das Kreuz auf sich nahm Peter Voth22-23 App heute24 Nachlesen26-29 Die Entschlsse von Jonathan Edwards

Jonathan Edwards30-31 Neuheiten

I N H A L T

Mir aber sei es fern, mich zu rhmen als nur des Kreuzes unseres Herrn JesusChristus, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt (Gal 6,14).

Der Christ entsagt nicht nur sich selbst und seinen Trieben, sondern auch der Welt unddem Ruhm, den sie scheinbar bietet. Ein Extrembeispiel wre, dass ein Christ rein garnichts darauf geben kann, in einer Casting-Show gro herauszukommen. Aber auch dieirdisch-religise Welt und ihre Heuchelei und Selbstgerechtigkeit (man beachte diesenZusammenhang im Galaterbrief!) hlt der Christ fr Dreck (Phil 3,8).

Habt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus war erniedrigte ersich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz (Phil 2,5.8).

Wenn sogar der Herr Jesus, der Sohn Gottes und Knig der Knige, den untersten Wegdes Gehorsams und der Unterordnung ging, wie viel mehr gebhrt uns als seinen Knech-ten dann diese unterwrge, demtige Gesinnung!

denn er wurde zwar aus Schwachheit gekreuzigt, aber er lebt aus Gottes Kraft;denn auch wir sind schwach in ihm, aber wir werden mit ihm leben aus GottesKraft (2Kor 13,4).

An den Gekreuzigten zu glauben, bedeutet auch, an den Auferstandenen zu glauben.

Daher ist der Christ sich der Schwche seiner irdischen Natur bewusst und baut undvertraut nicht darauf, sondern auf das neue Auferstehungsleben, das Gott darreicht.Dem Gekreuzigten anzugehren, bedeutet fr unsere Praxis also Entsagung von Egois-mus und aller Snde und Verlockung, Geduld und Sanftmut im Leiden, Gehorsam undUnterordnung unter Gott, Demut und Vertrauen auf Gottes Kraft der Auferstehunganstatt auf das eigene Fleisch. Es bedeutet Dienst und Dasein fr andere, Vergebung undLiebe. Kurz: Das Kreuz der Gekreuzigte bedeutet alles fr unser Leben und unsereHeiligung, sowohl fr unsere Gesinnung als auch unser Handeln. Aus dieser Fllebiblischer Handreichungen fr unser Alltagsleben versucht diese Ausgabe etwas an euch

weiterzugeben.

H a n s - W e r n e r D e p p e / / A p r i l 2 0 1 2


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SICHDES KREUZES

RHMEN

e x t

W a l d e m a r D i r k s e n


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Mittelpunkt des christlichen Glaubens bildet das KreuzChristi. Es ist der einzige Grund, sich zu rhmen und estrennt den Glubigen von der Welt.

Von mir aber sei es ferne, mich zu rhmen,als nur des Kreuzes unseres Herrn JesusChristus, durch das mir die Welt gekreuzigtist und ich der Welt. Galater 6,14

Das griechische Wort kauchaomibedeutet sicheiner Sache rhmen, sich in etwas sonnen, auf

etwas vertrauen, ber etwas jubeln, sich an etwasweiden.1 Es ist somit ein Ausdruck der Verehrung. FrPaulus gab es nur eine einzige Sache, die seine Aufmerk-samkeit fesselte: das Kreuz Christi. Es war der Mittel-punkt seines Denkens und seiner Leidenschaft unddaher der einzige Gegenstand seines Rhmens. Allesandere war fr ihn nicht des Ruhmes wert; dies bringt ermit den geschickt gewhlten Worten deutlich auf denPunkt: Von mir aber sei es ferne, mich zu rhmen, alsnur des Kreuzes.

Heute ist das Kreuz fr die meisten Ohren ein wohlklin-gender Begri, der in der Regel mit der Liebe Gottesverbunden wird. Damals stand allerdings das Kreuz frdie Hinrichtung eines Verbrechers und es vermittelte

Grauen und Schande. Nun kam Paulus und rhmte sichdes Kreuzes. Sein Rhmen bezog sich nicht auf einbeliebiges Kreuz, sondern auf das Kreuz unseres Herrn

Jesus Christus. Paulus verwendet hier den vollen Titeldes Gekreuzigten und betont damit die Besonderheitdes Kreuzes. An diesem Kreuz starb der sndlose SohnGottes stellvertretend fr sndige Menschen. Er trug dieStrafe fr ihre Snden und hat somit den Zorn Gottesvon ihnen abgewendet. Das Kreuz ist somit ein

Ausdruck fr den Tod Christi hinsichtlich seiner Heils-wirkung.

Fr den wahren Glubigen hat dieses Kreuz einenunermesslichen Wert. Denn dort hat Christus fr ihneine ewige Erlsung erworben. Einst war er selbst einSklave der Snde. Die Herrschaft der Snde warunertrglich und ihre Konsequenz im Hinblick auf dieEwigkeit schrecklich: Hlle und Tod. Aber schon dasLeben unter der Macht der Snde war ein Vorge-schmack auf das, was kommen sollte. Man kann ineinem Land leben, wo ein Tyrann die Bewohner wieSklaven behandelt oder in einem Unternehmen beschf-tigt sein, wo der Arbeitgeber wie ein Sklaventreiberauftritt. Grauenvoller ist immer noch die Sklaverei derSnde. Davon vermag niemand sich selbst zu befreien.

Was geschah nun? Christus ging zum Sklavenmarkt derSnde und zahlte das Lsegeld fr die Befreiung. Ohnees verdient zu haben, allein aus Gnade erfolgte die

Befreiung. Welch Glck ists erlst zu sein! Christus gabals Lsegeld sein Leben hin, indem er am Kreuz starb.

Was kann fr den Erlsten wertvoller sein als das KreuzChristi? Nichts! Mit jubelndem Herzen schaut er daherauf dieses Kreuz und rhmt sich dessen.

Timotheus 05

Fr den wahrenGlubigen hatdieses Kreuz einen

unermesslichenWert. Denn dorthat Christus frihn eine ewige

Erlsung erworben.


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Das Kreuz ist fr den Glubigen der Dreh- und Angel-punkt seines Lebens. Aufgrund des Kreuzes wurde ihmvergeben, darum vergibt er anderen auch. Am Kreuz hatChristus willig gelitten, darum leidet er auch willig. ImKreuz verbinden sich Gerechtigkeit und Liebe, darumbt er auch Gerechtigkeit und Liebe. Das Kreuzinspiriert ihn, wie sonst nichts anderes. Er sinnt darbernach und kann seinen Wert nicht wirklich fassen. Errhmt sich allein des Kreuzes Christi.

Falsches Rhmenegenstand unseres Rhmens sind leider oftunsere Errungenschaften und nicht das Kreuz

Christi. Diese knnen beruicher, familirer odersogar geistlicher Art sein. HerausragendeLeistungen, berdurchschnittliches Einkom-men, besondere Erfolge sind nur einige dervielen Dinge, von denen wir besessen sein

knnen. Mit groem Eifer knnen wir ber diesescheinbaren Herrlichkeiten unseres Lebens sprechenund Menschen damit beeindrucken. Aber Gott sieht das

Dichten und Trachten unseres Herzens. Unsere Selbst-verherrlichung ist ihm ein Gruel und letztlich der

Ausdruck eines stolzen Herzens.

Der stolze Nebukadnezar rhmte sich damals mitfolgenden Worten: Ist das nicht das groe Babel, dasich mir erbaut habe zur kniglichen Residenz mitmeiner gewaltigen Macht und zu Ehren meiner Majes-tt? (Daniel 4,27). Unmittelbar nach seiner Selbstver-herrlichung hat Gott ihn tief gedemtigt, sodass erspter Gott die Ehre gab. Heute kann Gott ebenso einenkleinen stolzen Nebukadnezar soweit demtigen, dass

er dem Allerhchsten die gebhrende Ehre gibt.Was macht dich stolz? Womit rhmst du dich? Schauder Realitt genau ins Auge vor allem der Realitt indeinem Herzen! Vielleicht stellst du fest, dass dich deineakademischen, sozialen oder geistlichen Errungenschaf-ten stolz machen und sie daher oft ema deinerGesprche sind. Manche deiner Mitmenschen ndenmglicherweise dein Prahlen lstig, aber sie wagen esnicht, dich damit zu konfrontieren. Mit welcher

Abscheu muss jedoch Gott auf deine verwericheRuhmsucht schauen. Prfe dich aufrichtig! Deineinziger Ruhm soll das Kreuz Christi sein, das jedeandere Art des Rhmens ausschliet (vgl. Rmer 3,27).

Das Kreuz und die Weltaulus schreibt von einem Kreuz und dreiKreuzigungen.2 Es handelt sich um das Kreuz,an dem Jesus Christus starb. Durch dieses Kreuzist fr Paulus die Welt gekreuzigt worden und er

selbst fr die Welt. Das Kreuz Christi hat somitPaulus Verbindung zur Welt sowie die Verbindungder Welt zu ihm vllig gekappt. Mit dem Begri Welt

sind nicht die Menschen gemeint, sondern das gottloseSystem, welches geprgt ist vom Materialismus,Heuchelei und Arroganz. In dieser Welt wird das Leben

nach Errungenschaften bemessen, sndige Vergngun-gen fr erstrebenswert erachtet und die Gier zur Tugenderhoben.

Schau der

Realittgenau ins

Auge vorallem der

Realitt indeinem

Herzen!06 Timotheus


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Ach, diese veruchte Welt mit ihrer Lust wird nachGottes Bestimmung vergehen. Schon allein aus diesemGrund gilt es, durch das Kreuz von ihr strikt getrennt zubleiben. Zudem steht sie feindlich Gott gegenber,deshalb soll keinerlei Freundschaft mit ihr gepegt

werden. Hab nicht lieb die Welt. Sei tot fr diese Welt.Ihre Werte sollen keinen Einuss auf dein Leben haben,da sie unvereinbar sind mit dem Willen Gottes. Washeit das im Einzelnen? Sei gengsam in materiellenDingen, anstatt gierig nach Schtzen auf Erden. Sei stetsaufrichtig, anstatt heuchlerisch. Sei bescheiden, anstattgrotuerisch. Werte dieser Welt stehen im totalen Kont-rast zum Willen Gottes.

Fazitreend fasst Spurgeon die praktische Bedeu-

tung des vorliegenden Verses zusammen: Wasimmer geschieht, wir rhmen uns Christi. Ob ihrgeehrt oder verachtet werdet, ob schlecht oder gutber euch geredet wird, ob Gott eure Habevermehrt und euch reich macht oder verringert

und euch arm macht, ihr werdet euch immer nochdes Kreuzes Christi rhmen. Ob ihr gesund und krftigund stark seid, um fr ihn zu wirken, oder ob ihr ineinem Bett der Sehnsucht liegen und geduldig den

Willen des Vaters ertragen msst, seid entschlossen,euch dennoch des Kreuzes zu rhmen. Lat euer ganzesLeben hindurch das Kreuz der Mittelpunkt euresRhmens sein. Wenn ihr dann in die Tiefen des Jordanssteigt und den Jordan selbst durchquert, rhmt euchimmer noch des Kreuzes, denn ihr werdet feststellen,da die mit dem Blut erkauften Scharen in der himmli-schen Herrlichkeit das Kreuz als Trophe ihrer Erlsung

feiern werden.3

Amen.

uellen1 Stott, J., Das Kreuz Zentrum des christlichen Glaubens, 2009,

S. 4532 Ebd., S. 4543 Spurgeon, C.H., Verwandelt in sein Bild, 1997, S. 143

Timotheus 07

ImpressumHerausgeberDie Redaktion

RedaktionWaldemar DirksenViktor SudermannAndreas Kuhlmann

Peter VothHans-Werner DeppeHans-Jrgen Holzmann

Creative DirectorPeter Voth be.net/petervoth

LektoratR. Reichert

Abo-ServiceMichael Tws [email protected]

Shopcbuch.de/timotheus

Webtimotheusmagazin.decbuch.de/timotheus

betanien.de

[email protected]

Vertrieb & VerlagBetanien Verlag

Weitere Infosweb cbuch.deemail [email protected] 05237-899090

ErscheinungsweiseTimotheus ist ein Quartalsmagazin underscheint somit alle drei Monate: Januar (Winterausgabe) April (Frhlingsausgabe) Juli (Sommerausgabe) Oktober (Herbstausgabe)

Allgemeiner HinweisDie Erstausgabe #1 Nachfolge ist am 1. Oktober 2010 erschienen. Seit derWinterausgabe 2011 #2 Glaube wird das Timotheus Magazin vomBetanien Verlag herausgegeben, gedruckt und vertrieben ( 2,90 proAusgabe; zzgl. Versandkosten). Das Timotheus Magazin ist kein Verein,sondern ein freies Produkt der Initiatoren. der Artikel bei den jeweiligenAutoren. Vervielfltigung nur mit Quellenangabe. der Bilder und Fotosbei den jeweiligen Rechteinhabern (siehe Bildnachweis).

BildnachweisSeite 1 by www.istockphoto.com/BethanyKPhotography | Seite 4 byAnsel Adams (19021984) |Seite 8 by www.istockphoto.com/eyecrave |Seite 12 by wikimedia commons |Seite 18 by wikimedia commons

Mission StatementTimotheus ist ein bibeltreues, reformatorisches und berkonfessionelles

Magazin, herausgegeben von freikirchlichen evangelischen Christen. DasZiel ist die verstndliche, biblisch fundierte, interessante und herausfor-dernde Vermittlung biblischer Lehre."Bibeltreu" bedeutet fr die Herausgeber, dass sie von der absolutenZuverlssigkeit der Bibel als inspiriertes und irrtumsloses Wort Gottesberzeugt sind. Die theologische Ausrichtung lsst sich daher am bestenmit den 5 Soli der Reformation beschreiben: Allein Christus, allein dieGnade, allein der Glaube, allein die Schrif t, allein Gott die Ehre.

Waldemar DirksenWaldemar (*1982) ist

Redakteur und Mit-Herausgeber

des Timotheus Magazins.


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MitChristus

Gekreuzigt

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H a n s - J r g e n H o l z m a n n


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Was bedeutet dieses mitgekreuzigt sein? Keiner von unswurde doch im physischen Sinn mitgekreuzigt. Wir wollenhier also nachdenken und verstehen welche Auswirkungender Kreuzestod von Jesus Christus auf unser Leben hat.

Da wir dies wissen, dass unser alter Menschmitgekreuzigt worden ist, damit der Leibder Snde abgetan sei, dass wir der Sndenicht mehr als Sklaven dienen. So auch ihr:Haltet euch dafr, dass ihr der Snde totseid, Gott aber lebend in Christus Jesus. Rmer 6,6.11

Was bedeutet dieses Wissen?

Zunchst steht in Rmer 6,6: Wir wissen. DasWissen (griech. Ginosko) ist eindeutig, nachvoll-ziehbares Erkennen, Verstehen und Begreifen1 einergeschehenen Wirklichkeit. Hier wird deutlich, dass derGlaube an den Gekreuzigten auch in der heutigen Zeit nicht dius, unverstndlich oder gar mystisch ist,sondern auf historische Tatsachen gegrndet ist.

Der Glaube hat eine konkrete Wirklichkeit als Funda-ment. Diese Wirklichkeit ist der Shnetod des heiligenGott-Menschen Jesus Christus am Kreuz von Golgathafr die Schuld des Glaubenden.

Auf diese objektive Wahrheit grnden wir unsereGlaubensberzeugung und Glaubensgerechtigkeit.Unsere Sndenschuld wurde durch Christus vor demheiligen und gerechten Gott komplett getilgt.2 Wir sindnicht nur gerecht erklrt sondern auch gerecht gemacht

worden.3

Dieses Wissen hat aber noch eine weitere Bedeutungs-ebene. Es ist nicht nur ein intellektuell verstndlicherSachverhalt. Das Erkennen hat eine personale Bezie-hung als Grundlage.4 Der Errettete glaubt und gehorchtder Wahrheit5 und kommt durch die von Gott gewirkteGnade zur berzeugten Aufnahme des Herrn JesusChristus.6 Durch den Glauben entsteht diese persnli-che Beziehung zu Christus. Der Christ ist in Christus7und wei, dass der Tod und die Auferstehung von JesusChristus elementare Grundlage und Glaubensbasis sind.

Was ist dieser alte Mensch?Der alte Mensch ist der natrliche, nicht wiedergebo-rene, unerlste Mensch, Adams Nachkomme, ohneGott, ohne Christus.8 Er ist geprgt von gottlosenDenkstrukturen, gottlosen Werten und einer verdorbe-nen Moral.9 Der alte Mensch ist bewusst oder unbe-

wusst versklavt unter Satans sndigesHerrschaftssystem.10

UnsereSndenschuldwurde durch

Christus vor demheiligen undgerechten Gottkomplett

getilgtTimotheus 09


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Die totale Verdorbenheit und Sndhaftigkeit dermenschlichen Natur, beschrieben in Rmer 3,10-12, isthierzu die Verstndnisgrundlage. Vom Sndenfall bis indie Gegenwart hat sich, ganz gleich ob die Menschenreligis, atheistisch oder agnostizistisch11 sind, eingottloses Lebensprinzip in allen Kulturen und Natio-nen, bei allen Menschen etabliert.

Die Merkmale des alten Menschen sind durch diedestruktiven Lebensgewohnheiten des bisherigenLebens, vor der Bekehrung gekennzeichnet, wie sexuelleUnmoral, Gtzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streit,Materialismus, Zorn, Zank, Trunkenheit, etc.12

Das Kommen des von Gott gesandten Erlsers hat dasZiel, Menschen aus diesem alten System der sndigenExistenz herauszuretten und in eine neue Wirklichkeitzu bringen.

Wie ist deralte Menschmitgekreuzigt?

Der historische Kreuzestod Jesu Christi istnicht nur der Tod eines heiligen undgerechten Menschen. Die Berichte vonder Passion Christi in den vier Evange-lien sind eindrcklich, ausfhrlichund authentisch. Die theologischeBedeutung der Passion Christibekommen wir jedoch erst imRmerbrief ausfhrlicherklrt. Der grausameKreuzestod Jesu Christi hatnach den Worten der Schrift

unmittelbare Konsequenzen aufdas Leben seiner Nachfolger.

Durch den persnlichen Glaubeneines Menschen an den Gekreuzigtenndet ein wirklicher Herrschaftswechsel13statt. Der Gott verachtende Egoismus desnatrlichen alten Menschen wird mit demBeginn des Glaubens an Christus auer Kraftgesetzt. Ein neues Kapitel beginnt. Eine neue

Autoritt bestimmt jetzt wenn ich wirklich imGlauben stehe mein Leben.

Diese neue, von Gott geschaene geistliche Wirklichkeitwird im Neuen Testament klar deniert: Ist jemand inChristus, so ist er eine neue Schpfung; das Alte istvergangen, siehe, Neues ist geworden.14 Zu dem altenMenschen kommt also bei der Bekehrung nicht einfachnur der neue Mensch als zweite Komponente dazu, sodass wir dann zwei Naturen in uns haben. Nein, eineechte Transformation15 ndet statt. Durch dasInnewohnen des Heiligen Geistes, durch die Neugeburtbeginnt neues geistliches Leben.Das ist auch die Bedeutung im Taufbekenntnis: So sind

wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe in

den Tod, damit, wie Christus aus den Toten auferwecktworden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wirin Neuheit des Lebens wandeln.16

Der Apostel Paulus beschreibt diesen Systemwechselpersnlich und berzeugend und hingegeben so: Ichbin mit Christus gekreuzigt, und nicht mehr lebe ich,sondern Christus lebt in mir; was ich aber jetzt imFleisch lebe, lebe ich im Glauben an den SohnGottes, der mich geliebt und sich selbst fr mich hinge-geben hat.17

Ein echter Christ lebt nach Gottes Konzept. Obwohl erfortwhrend von weltlichen, materialistischen undgottlosen Einssen umgeben ist, richtet er sich nachden Regeln seines neuen Herrn Christus und orientiertsich an seinem heiligen, gerechten und gutenHerrschaftssystem.18

Wie ist der Leib der Snde abgetan?Die Bibelbersetzungen sind hier sehr unterschied-

lich, teilweise auch irrefhrend. Der griechischeBegri katargeo bedeutet: auer Kraft setzen,

wegtun, aufhren lassen oder auer Wirksam-keit setzen. Die Luther- u. Einheitsberset-

zung verwenden hier vernichten, was zumfalschen Denken fhren kann, als ob der

sndige Leib nicht mehr existierenwrde.

Mit dem Beginn des Glaubenskommt der an Jesus Christus

Glubige trotz Herrschafts-wechsel nicht in einen

Zustand der Sndlosigkeit.Er bekommt auch nicht die

Fhigkeit zur Sndlosigkeit.

Wenn der Glaube jedoch echtist, wird eine entscheidendeVernderung sichtbar. Das alte

System wird auer Kraft gesetzt.

Die Entmachtung des frheren, tyranni-schen Herrschers wird wie bei einem

verjagten Diktator, der durch eine neue Regie-rung ersetzt wird sichtbar und sprbar. Die

Ne bersetzt diesen Vers treend: damit unsersndiges Wesen unwirksam gemacht wird und wir

der Snde nicht mehr sklavisch dienen.19

Francis Schaeer erklrt dies so: Man beachte wiederdie Betonung des Leibes. Sie bedeutet nicht, dass derLeib an sich sndig wre Paulus will uns zeigen, dasser nicht ber etwas Mystisches, Abstraktes redet,sondern ber etwas in unserer real existierenden, histori-schen Raum-und-Zeit-Welt, die wir so gut kennen undzu der auch die mit unserm Krper zusammenhngendeSndenproblematik gehrt.20

Dasalte Systemwird auer

Kraftgesetzt.

10 Timotheus


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Hans-Jrgen HolzmannHans-Jrgen (*1970) ist Ehemann und Vater von 5 Kindern

und ist hauptberuflich in der Immobilienwirtschaft ttig.Er schreibt regelmssig fr Timotheus und ist Teil der Redaktion.

Wie kann man fr Gott leben?William MacDonald illustriert die Bedeutung mit einerGeschichte von Augustinus: Eines Tages wurde Augus-tinus von einer Frau belstigt, mit der er vor seinerBekehrung zusammengelebt hatte. Als er sich umdrehteund schnell wegging, rief sie ihm nach: Augustinus, ichbin's doch, ich bin's! Augustinus ging nur noch schnel-ler und rief ihr ber die Schulter zu: Ja ich wei, aberich bin's nicht mehr!21

In Rmer 6,11 steht: Haltet Euch der Snde fr tot.Das griechische Wort fr haltet ist logizomai undbedeutet damit rechnen oder zhlen. Verstndlich isthier wieder die Ne: Auch ihr sollt von dieser Tatsacheausgehen!22

Wir wollen Gott lieben und ihm dienen von ganzemHerzen und mit ganzem Verstand.23 Wir wollenglaubend, und doch zugleich klar und logisch denkend,fr Gott leben. Wir kreuzigen nicht unser Denken,sondern wissen um die Wirklichkeit des Kreuzesgesche-

hens, die wirksame Entmachtung des Tyrannen, dieBefreiung aus der Sklaverei Satans und die berragendeDynamik der Auferstehung auf unser jetziges undzuknftiges Leben.24

Wir gehen also von dieser Tatsache aus, dass Jesus Chris-tus seit der Bekehrung unser neuer Herr ist und wir das ist im absolut positiven Sinn zu verstehen seineSklaven sind.

John MacArthur beschreibt diese glckliche Position so:Ein Sklave Christi zu sein, bedeutet viel mehr als bloe

Pichterfllung; die Motivation kommt aus einemHerzen, das erfllt ist mit liebevoller Hingabe undreiner Freude.25

Die Herausforderung besteht darin, die von Gottgegebenen Gnadenmittel in unserer Alltagswirklichkeitanzuwenden und voll auszuschpfen. Dazu zhlt dassorgfltige Hren auf Gottes Wort in der Predigt, die

Anbetung Gottes, die Feier des heiligen Abendmahlsmit der versammelten Gemeinde, das gemeinschaftlicheund persnliche Gebet und das regelmige Lesen derBibel.

uellen1 Neue ev. bersetzung K.H. Vanheiden2 Rmer 3,23-24 u. 4,53 Rmer 8,14 Vine: Expository Dictionary of New Testament Words5 1Petr 1,226 Johannes 1,127 Rmer 8,18 Gal 2,209 Eph 4,22b.. der alte Mensch der sich durch betrgerische

Begierden zugrunde richtet10 Rm 6,16.20; Joh 8,34.44; Rmer 1,24-3211 Agnostizismus ist eine philosophische und theologische Weltanschau

ung, nach der die Existenz oder Nichtexistenz eines hheren Wesensentweder unbekannt oder grundstzlich unerkennbar ist (Wikipedia)

12 Galater 5,19-20 u. Eph 4,23-2413 Kol 1,13 ..errettet aus der Macht der Finsternis und versetzt in das

Reich des Sohnes..14 2Kor 5,17

15 Duden Fremdwrterbuch: Umwandlung, Umformung,Umgestaltung

16 Rmer 6,417 Galater 3,19-2018 Matth 6,3319 www.kh-vanheiden.de; Ne Rm 6,620 Schaeer, Francis: Allein durch Christus, Hnssler Verlag, 199921 MacDonald, William: Kommentar zum NT, Rm 6,11,

CLV Bielefeld22 www.kh-vanheiden.de; Ne Rmer 6,1123 Markus 12,3324 Epheser 1,1925 MacArthur, John: Sklave Christ, Betanien-Verlag, 2011,

Kap 13, S. 192

die Motivationkommt aus einem

Herzen, das erflltist mit liebevoller

Hingabe undreiner Freude.

Timotheus 11


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Unseroberster

Priester

e x t

S e b a s t i a n H e c k


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Timotheus 13

Die dritte Strophe des bekannten Liedes Welch ein Freundist unser Jesus endet: o, so ist uns Jesus alles: Knig,Priester und Prophet!1 Woher kommt diese Redeweise undinwiefern stimmt es, dass Jesus Christus als unser Knig,unser Priester und unser Prophet uns alles ist? Und wennes stimmt, was hat das mit dem christlichen Leben, unseremLeben im Hier und Jetzt zu tun?

as dreifache Amt ChristiDie Sendung und das Werk Christi in diesemDreiklang der mter zusammenzufassen gehtzurck auf die Kirchenvter, die es so dem

Alten und Neuen Testament entnahmen. Inder Reformation gab es eine Rckbesinnungder Kirche auf Christus als ihr einziges Haupt

entgegen den Ansprchen des Papsttums unddamit auf die mter Christi. Noch bevor der Reforma-tor Johannes Calvin in seinem Handbuch der eologie,dem Unterricht in der christlichen Religion, zureigentlichen Heilslehre kommt2, behandelt er diegrundlegende Frage, wozu Christus uns vom Vatergesandt ward3. Darin entfaltet er das so genanntedreifache Amt Christi. Gem Calvin, ist diese Lehrekein Luxus, sondern eine echte Notwendigkeit fr

unseren Glauben. Wir haben keinen ganzen Christus,und deshalb auch kein ganzes Heil, wenn wir Christusnicht als Knig, Priester und als Propheten kennen. SoCalvin: Soll also der Glaube in Christus wirklich denfesten Grund alles Heils nden, soll er ganz auf ihmruhen, so muss der Grundsatz gelten: das Amt, das ihmder Vater vertraut hat, umfasst drei Aufgaben. Er ist unsnmlich zum Propheten, zum Knig und zum Priestergesetzt.4

Das WerkChristi knnen wir nicht verstehen, wenn wirnicht die Person Christi begreifen. Das Heil htte nicht

von irgendeiner Person vollbracht werden knnen,sondern nur vom eischgewordenen ewigen Gottes-sohn. Umgekehrt gilt: der Sohn Gottes htte nichtirgendein Heil vollbringen knnen, sondern nur dieseine und nur auf eine Weise. Person und Werk Christigehren untrennbar zusammen. Seine Person abermssen (und knnen) wir nur verstehen auf Grundlageder alttestamentlichen Verheiungen ber ihn, sowieder schattenhaften Vorausdeutungen seiner Person undseines Werks in den Institutionen des Alten Bundes.

Was sind die fundamentalen Institutionen, die Gottseinem Volk gegeben hat? Von Anfang an sind es drei: es

ist die gttliche Lehre, vermittelt durch den Mund derPropheten; die Gottesherrschaft und Regierung, ausge-bt durch Knige, teilweise auch Richter; und schlie-

lich der Gottesdienst mit seinem Opferkult, ausgefhrtdurch die Priester. Knige, Priester und Propheten

waren die Sulen des gesellschaftlichen, politischen undreligisen Leben des Volkes Israels.

Diese drei Einrichtungen sind natrlich nicht willkr-lich, sondern reektieren etwas Wesentliches vom

Wesen Gottes. Er ist ein Gott, der redet und sich oen-bart. Das ist der prophetische Aspekt. Dann ist er aberauch ein Gott, der regiert und herrscht als Knig. Undschlielich ist er ein Gott, der bereits vordem Snden-fall die Gemeinschaft mit dem Menschen und dessenpriesterliche Anbetung sucht. Diese Wesenszge hatGott selber dann aber auch dem Menschen eingestiftet,den er in seinem Abbild, ihm hnlich geschaen hat(vgl. 1Mos 1,26-27). Er hat ihn zum Vizeknig

bestimmt, zum kniglichen Herrscher (1Mos 1,26-28),der im Heiligtum des Paradiesgartens einen priesterli-chen Dienst verrichtet und auch als Prophet aktiv wird(vgl. 1Mos 2,19-20).

Doch die drei Hauptmter im Volk Israel sind nicht nurdas Spiegelbild dreier Eigenschaften Gottes oder analog dazu dreier Auftrge des Menschen als Eben-bild dieses Gottes. Die groe Gemeinsamkeit dieser

mter im Volk Gottes besteht darin, dass sie jeweils zudiesem Amt von Gott selbst gesalbt wurden. Propheten

wurden gesalbt (z.B. Ps 105,15; Jes 61,1; 1Kn 19,15-16); Knige wurden gesalbt (z.B. die Salbung Davids:1Sam 16,1-13); und Priester ebenso (z.B. Aaron: 2Mos29,21; 3Mos 8,12; 3Mos 4,3.16). Die Salbung war diegttliche Legitimation fr den Dienst. Sie war aber auchuntrennbar verbunden mit der Gabe des HeiligenGeistes. Bei der Salbung Davids etwa lesen wir: Undder Geist des HERRN kam ber David, von diesem Tagan und weiterhin (1Sam 6,13).

Bereits im Alten Testament nden wir Grenzber-schreitungen zwischen diesen drei Hauptmtern.Priester, die auch Knige waren (Ps 110); Richter, dieauch Propheten waren (Samuel); Knige, die auch

Propheten waren (David). Vor allem sehen wir das beiMelchisedek einem wichtigen Vorboten Christi derKnig von Salem, ein Priester Gottes, des Allerhchs-


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ten war (Hebr 7,1). Mit dem Auftreten Christi wirddann klar, dass diese mter gerade in ihrer Vielfalt aufChristus hinweisen, der sie alle in sich vereint als dervollkommene und unsterbliche Hohepriester, als derletzte und endgltige Prophet (vgl. Hebr 1,3) und alsder ewige Knig auf dem ron des Hauses Davids (vgl.

Apg 2,30). So gesehen fllt Christus nicht drei unter-schiedliche mter aus, sondern ein dreifaches Amt ineiner Person.

Christus wurde nach alttestamentlichem Vorbild gesalbt zu diesem Amt. Das ist immerhin die Bedeutungseines Namens Christus, der Gesalbte (vgl. Hebr1,9). Er wurde gesalbt und eingesetzt als Prophet (inErfllung von 5Mos 18,15; vgl. Apg 3,22), als Hoher-priester (in Erfllung von Ps 110,4; Hebr 7,21) und alsKnig (in Erfllung von Ps 2,6; Lk 1,33).Der Heidelberger Katechismus, eines der bekanntestenkirchlichen Bekenntnisse aus der Reformationszeit, fasstdieses dreifache Amt wunderbar zusammen, wenn eruns in Frage 31 fragt:

Frage

Warum wird er Christus, das heit Gesalbter, genannt?

Antwort

Er ist von Gott dem Vater eingesetzt und mit dem Heili-gen Geist gesalbt zu unserem obersten Propheten undLehrer, der uns Gottes verborgenen Rat und Willen vonunserer Erlsung vollkommen oenbart; und zu unseremeinzigen Hohenpriester, der uns mit dem einmaligenOpfer seines Leibes erlst hat und uns alle Zeit mit seinerFrbitte vor dem Vater vertritt; und zu unserem ewigen

Knig, der uns mit seinem Wort und Geist regiert und beider erworbenen Erlsung schtzt und erhlt.

Wir wollen das Priesteramt Christi herausgreifen unduns mit der Frage beschftigen, wie dieses Amt Christials unserem einzigen Hohenpriester mit unserer Heili-gung, ja mit unserem ganzen christlichen Leben zusam-menhngt.

Unser einziger HoherpriesterDass Jesus vom Vater gesandt wurde, um in seinemLeben und Sterben das Amt eines Priesters auszufllen,mssen wir auf dem Hintergrund des alttestamentlichen

Priester- und Opferkultes verstehen. Priester hatten dieAufgabe, als Stellvertreter des Volkes in das Heiligtumbzw. das Allerheiligste zu treten, um dort Vergebung frdie Snden des Volkes zu erwirken und Opfer zubringen. In Hebr. 5,1 nden wir eine allgemeine Aufga-benbeschreibung des (alttestamentlichen) Priesters:Denn jeder aus Menschen genommene Hohepriester

wird fr Menschen eingesetzt in dem, was Gott betrit,um sowohl Gaben darzubringen als auch Opfer fr dieSnden. Darin sehen wir einmal: der Priester ist vonMenschen und fr Menschen. Er ist fundamental einStellvertreter in religisen Dingen. Zweitens ist er von

Gott eingesetzt (Hebr 5,4). Und drittens ist seine beson-dere Aufgabe, Gaben und Opfer zu bringen fr Snden.Seine Funktion als Stellvertreter versetzt den Priester

14 Timotheus

viertens in die Position des Mittlers zwischen Gottund dem Volk. Er steht zwischen Gott und denMenschen, vertritt einerseits das Volk vor Gott (z.B. inder Frbitte, Hebr 7,25), andererseits Gott vor demVolk (z.B. im Segen, 3Mos 9,22).

Diese Beschreibung trit in besonderem Ma auf JesusChristus zu. Bereits im Alten Testament selbst sehen wir,

wie alle bisherigen Hohepriester nur einen vorlugenDienst taten. Gott lsst aber ankndigen, ja schwrt miteinem Eid (vgl. Hebr 7,20-21), dass einst ein Hoher-priester kommen wird ein Priester in Ewigkeit nachder Weise Melchisedeks (Ps 110,4). Ein Mensch, wieMelchisedek, der Knig von Salem, aber doch wie

jener ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlechtsre-gister und hat weder Anfang der Tage noch Ende desLebens, ein Priester fr immer (Hebr 7,2.3). Jesus

wird als Hoherpriester bezeichnet (Hebr 3,1; 4,14; 5,5;6,20, 7,26, 8,1). Er wurde von Gott gesandt und einge-setzt als Hoherpriester. Er wurde gesalbt zwar nichtmit l, aber bei seiner Taufe kam der Geist auf ihn, der

ja der Agent der Salbung ist (Mt 3,16). Prophetischwurde er in Bethanien auf sein Begrbnis hin, d.h. frseine priesterliche Aufgabe gesalbt (Mt 26,6-12). In derSynagoge las Jesus die Worte von der Salbung des Messi-as aus Jesaja 61,1 und betrachtete sie schlicht und ergrei-fend als erfllt vor euren Ohren (Lk 4,21)!

Auch Jesus war, in besonderem Mae, der Stellvertreterdes Volkes Gottes. Die Taufe Jesu ist von besondererBedeutung, da Jesus dort genauso wie das Volk Israel(2Mos 4,22) von Gott als sein geliebter Sohn ausge-

wiesen wird (Mt 3,17) und er sich selbst entlich mit

dem Volk Gottes identiziert. Obwohl Jesus an und frsich die Taufe des Johannes, eine Taufe zur Bue (Mt3,11), nicht ntig hat, reiht er sich ein in die Reihe derSnder, die sich dieser Taufe unterziehen.

Jesus wird auch eindeutig als ein Priester erkannt, indem er (ein) Opfer fr die Snden bringt. Und schlie-lich erfllt Jesus auch den zuletzt genannten Aspekteines Priester er ist auch ein Mittler zwischen Gott undMensch; ja, der einzig wahre Mittler, der schon in seinerPerson durch die Fleischwerdung zwischen Gott undMensch vermittelt. Denn es ist ein Gott und einMittler zwischen Gott und den Menschen, der MenschChristus Jesus, der sich selbst als Lsegeld fr alle

gegeben hat (1Tim 2,5-6).

Ein heiliger Priester ein heiliges OpferMit dem Lsegeld, das der Mittler Jesus Christusgegeben hat, verbinden wir in erster Linie zu Recht die Erlsung, d.h. die Rechtfertigung. Als unser Stellver-treter gab Jesus sein Leben als Lsegeld, um uns mitGott zu vershnen (Eph 2,16; Kol 1,20). Als unserHoherpriester gab er sein eigenes Leben als Shnopfer(Rm 3,25), wie ein Lamm, das zur Schlachtbankgefhrt wird (Jes 53,7). Durch sein vergossenes Blutsind wir gerechtfertigt (Rm 5,9; Eph 1,7; Kol 1,14),

aus purer gttlicher Gnade, allein durch den Glauben(Rm 3,25). Gottes Zorn ist besnftigt, ja befriedet,indem er das Opfer Christi angenommen hat anstelle


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unseres verwirkten Lebens. Das ist die biblische Lehreder Rechtfertigung aus Gnaden allein (sola gratia) durchden Glauben allein (sola de).

Diese Wahrheit von Christus als dem Gekreuzigten(1Kor 2,2) steht im Mittelpunkt des Evangeliums. Dochleider stehen wir oft in der Gefahr, dass wir das priester-liche Amt und Wirken Christi auf seinen Opfertod amKreuz beschrnken, fast als ob es seit seinem Kreuzestodkein solches Amt mehr gbe. Dabei beschreibt das NeueTestament Christus gerade nach seiner Auferstehungund Himmelfahrt als einen sehr aktiven Hohenpriester(vgl. Rm 8,34; Hebr 10,12)! Es gibt im NeuenTestament eine wichtige und klare Linie, die das Werkder Heiligung in den Glubigen direkt mit dem priester-lichen Amt Christi in Verbindung bringt.

Der Hebrerbrief beispielsweise legt eine starkeBetonung auf den Kontrast, die Unterschiede zwischenden unvollkommenen, sndhaften Priestern des AltenBundes und Jesus Christus, dem Brgen eines besseren

Bundes (Hebr 7,22), der niemals sndigte (7,26). Jenestarben, als Folge der Snde, whrend dieser inEwigkeit bleibt (7,24). Whrend die Opfergaben und-tiere unvollkommen waren und von unvollkommenenPriestern geopfert wurden und an sich nicht rettenkonnten (10,4), war unser Hoherpriester Jesus Christusein heiliger Priester, ohne Snde, der ein heiliges undmakelloses Opfer brachte sich selbst, das Leben desSohnes Gottes, ein Opfer, das Gott wohlgeel und dasalle rettet, fr die es gebracht wurde. Denn ein solcherHoherpriester tat uns not, der heilig, unschuldig, unbe-eckt, von den Sndern abgesondert und hher als die

Himmel ist, der es nicht wie die Hohenpriester tglichntig hat, zuerst fr die eigenen Snden Opfer darzu-bringen, danach fr die des Volkes; denn dieses letzterehat er ein fr allemal getan, indem er sich selbst alsOpfer darbrachte. (7,26-27)

Diese Opfertat bringt der Hebrerbrief dann in Verbin-dung mit dem Stichwort Heiligung. Denn wenn dasBlut von Stieren und Bcken und die Besprengung mitder Asche der jungen Kuh die Verunreinigten heiligtzurReinheit des Fleisches, wieviel mehr wird das Blut desChristus, der sich selbst durch den ewigen Geist als einmakelloses Opfer Gott dargebracht hat, euer Gewissen

reinigen von toten Werken, damit ihr dem lebendigenGott dienen knnt (9,13-14, Hervorhebungen hinzu-gefgt). Das Opfer Jesu Christi war an sich schon eineTat der Heiligung. Inwiefern? Nicht in dem Sinne, dassdadurch aus uns, die wir glauben, schon solcheMenschen geworden wren, die nicht mehr sndigen.

Wie dann?

Wir sehen hier, dass die Heilige Schrift auf zweierleiWeisen von unserer Heiligung spricht. Sie sprichteinmal von einer denitiven Heiligung. Diese passiert ineinem Moment mit dem hochrichterlichen Freispruch

der Rechtfertigung und ist durch und durch vollkom-men. Das ist die Heiligung, von der Hebrer 9,13spricht. Daneben gibt es aber auch eine progressive

Das OpferJesu Christiwar an sichschon eineTat der

Heiligung.Timotheus 15


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Heiligung. Sie ist die schrittweise Vernderung undUmgestaltung unseres Wesens, das Ablegen des altenMenschen und das Anziehen des Neuen, der Gottentsprechend geschaen ist in wahrhafter Gerechtigkeitund Heiligkeit (Eph 4,24). Auch davon spricht Hebr-er 9, und zwar in Vers 14. Weil wir unsere toten Werkelosgeworden sind, in der denitiven Erlsung und Heili-gung, knnen wir jetzt auch je lnger je mehr demlebendigen Gott dienen.

Christus hat in seinem priesterlichen Amt beidesvollbracht und vollbringt es noch. Er hat uns ein frallemal geheiligt durch das makellose Opfer seinesLebens am Kreuz. Durch Gott sind wir in Christus

Jesus, der uns von Gott gemacht worden ist zurWeisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zurErlsung (1Kor 1,30). Dieser Heiligung ist nichtshinzuzufgen. Durch seine Gerechtigkeit sind wirgerechtfertigt (Rm 5,18). Er, der von keiner Snde

wusste, wurde fr uns zur Snde gemacht, damit wirin ihm zur Gerechtigkeit Gottes wrden (2Kor 5,21).

Gerechter und heiliger als das (als er!) knnen wirniemals werden!

Doch Christus, unser Hoherpriester heiligt, uns nunauch sukzessive, Tag fr Tag, durch den Heiligen Geist.Im hohepriesterlichen Gebet betet Jesus noch kurz vorseiner Hinrichtung fr seine Jnger, fr deren kontinu-ierliche Heiligung zum Vater: Heilige sie in deiner

Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit. Gleichwie du michin die Welt gesandt hast, so sende auch ich sie in die

Welt. Und fgt hinzu: Und ich heilige mich selbst frsie, damit auch sie geheiligt seien in Wahrheit (Joh

17,17-19). Hier haben wir eine explizite Verbindung deshohepriesterlichen Wirkens Jesu und unserer Heiligung.

Christus hat in seinempriesterlichen Amt beides

vollbracht - und vollbringt esnoch. Er hat uns ein fr allemalgeheiligt durch das makellose

Opfer seines Lebens am Kreuz.16 Timotheus

Eine heilige Priesterschaft ein lebendiges Opfer

Weil Christus sich selbst geheiligt hat, im Gehorsamgegenber Gott und Gottes Gebot, damit er selber einmakelloses, perfektes, annehmbares und wirksamesOpfer fr die Seinen bringen konnte, deshalb sind auch

wir geheiligt. Ein fr allemal. Denitiv! Aber deshalbwerden wir auch weiterhin, progressiv geheiligt, inseiner Wahrheit, der Wahrheit des Wortes und GebotesGottes. Genauso wenig wie wir das priesterliche AmtChristi auf seinen Tod am Kreuz (d.h. auf die Erlsung)reduzieren drfen, drfen wir unser priesterliches,geistliches Leben auf den Zeitpunkt unserer Erlsungbeschrnken.

Die Wiederentdeckung der biblischen Lehre des dreifa-chen Amtes Christi hat unmittelbare und praktischeFolgen fr unser christliches Leben. Durch den Glaubenhaben wir Gemeinschaft mit Christus und Anteil anallen seinen Schtzen (Eph 1,3; Kol 2,3). Somit auch anseiner Salbung und an seinem dreifachen Amt. Unser

heiliger Hoherpriester hat uns von unseren Sndengewaschen [] durch sein Blut und uns zu Knigenund Priestern gemacht [] fr seinen Gott und Vater(Ob 1,5-6). Das ist keine einmalige Angelegenheit,sondern beschreibt unser ganzes Leben - genauso wie dieHeiligung Christi (ich heilige mich selbst fr sie - Joh17,17) sein ganzes Leben beschreibt.

Es ist nicht damit getan, dass wir die Bedeutung Christials unser Hoherpriester fr unser geistliches Leben

wiederentdecken, wir mssen auch unser Leben alsChristen wieder in diesen Kategorien (Knig, Priester,

Prophet) begreifen. Beschreibt nicht der Apostel Paulusdas Leben derer, die die wunderbare Barmherzigkeit


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Timotheus 17

Gottes kennengelernt haben, ausdrcklich als einenpriesterlichen Dienst? Ich ermahne euch nun, ihrBrder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes, dass ihreure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott

wohlgeflliges Opfer: das sei euer vernnftiger Gottes-dienst! (Rm 12,1) Und bauen die Ermahnungen des

Apostel Petrus im 1. Petrusbrief nicht auf denselbenZusammenhang zwischen unserem Hohenpriester(Jesus) und der Priesterschaft der Glubigen auf? Ihraber seid ein auserwhltes Geschlecht, ein kniglichesPriestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums,damit ihr die Tugenden dessen verkndet, der euch ausder Finsternis berufen hat zu seinem wunderbarenLicht (1Pet 2,9-10).

Ich lasse noch einmal den eingangs zitierten HeidelbergerKatechismuszu Wort kommen, der die Salbung Christiunmittelbar mit der Salbung des Christen verknpftund uns so mit unserm ganzen Leben in die Pichtnimmt. Frage 32 lautet:

FrageWarum wirst aber du ein Christ genannt?

Antwort

Weil ich durch den Glauben ein Glied Christi bin unddadurch an seiner Salbung Anteil habe, damit auch ichseinen Namen bekenne, mich ihm zu einem lebendigenDankopfer hingebe und mit freiem Gewissen in diesemLeben gegen die Snde und den Teufel streite undhernach in Ewigkeit mit ihm ber alle Geschpfe

herrsche.

Ausblick: Vollendung in HeiligkeitDas christliche Leben ist ein Leben unter dem Kreuz.Ein Leben aus der Erlsung und zur Heiligung. Es istein Leben im Gehorsam unter unserem Herrn JesusChristus in seinem dreifachen Amt als Knig, Priesterund Prophet, indem auch wir prophetisch seinenNamen bekennen, uns ihm priesterlich zu einemlebendigen Dankopfer hingeben und mit freiemGewissen in diesem Leben gegen die Snde und denTeufel streiten.

Es ist aber deshalb keineswegs ein ungewisses, deftisti-sches (d.h. resigniert verzweifeltes) oder krampfhaftes

Leben. Der Heidelberger Katechismusschliet mit Rechtmit einem zuversichtlichen Blick in die Zukunft. Ich

werde eben deshalb ein Christ, ein Gesalbter genannt,damit ich hernach [kniglich!] in Ewigkeit mit ihmber alle Geschpfe herrsche.

Das ist die Lehre der Schrift: Die Heiligung, die unserelebenslange Aufgabe ist, ist auch das Werk des Hohen-priesters Christus, durch den Heiligen Geist, den ereben dafr gesandt hat. Nichts bleibt dem Zufallberlassen (vgl. Phil 1,6; 1ess 5,23-24). Wir sindausersehen und vorherbestimmt, dem Ebenbild

seines Sohnes gleichgestaltet zu werden, damit er derErstgeborene sei unter vielen Brdern. Die er abervorherbestimmt hat, die hat er auch berufen, die er aber

berufen hat, die hat er auch gerechtfertigt, die er abergerechtfertigt hat, die hat er auch verherrlicht (Rm8,29-30). Die endgltige Verherrlichung ist so gewiss,

wie unsere Erlsung es ist. Beides o Wunder derWunder! ist im Werk unseres groen HohenpriestersJesus Christus inbegrien. Und so drfen wir unsfreuen: Geliebte, wir sind jetzt Kinder Gottes, undnoch ist nicht oenbar geworden, was wir sein werden;

wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet sein werden,wenn er oenbar werden wird; denn wir werden ihnsehen, wie er ist. Das ist der Trost aus der Lehre vomPriesteramt Christi. Doch wer diesen einzigen Trost hat,

ja jeder, der diese Honung auf ihn hat, reinigt sich,gleichwie auch Er rein ist (1Joh 3,3).

uellen1 Verfasser Joseph Scriven (1819-1886); bersetzung Ernst Gebhardt.2 Unterricht in der christlichen Religion, Buch II,16.3 Ebd.,15.4 Ebd.,15,1.

Sebasan HeckSebastian (*1975) ist Ehemann und Vater von 3 Kindern.

Er ist Pastor der Selbststndigen Evangelisch-Reformierten

Kirche Heidelberg. Mehr Infos: www.serk-heidelberg.de


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Von einem derdas Kreuz

auf sich nahm

e x t

P E T E R V OT H


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Timotheus 19

Es war, als htte Johannes der Tufer mit mahnender undgewaltiger Prophetenstimme aus den Kerkern des Herodesauf den Appellplatz von Buchenwald gerufen, berichtetenberlebende. So spricht der Herr: Ich bin die Auferstehungund das Leben waren die Worte, die den Hftlingen durchMark und Bein gingen. Es war Ostersonntag und dieStimme gehrte Pfarrer Paul Schneider.

aul Schneider, der Prediger von Buchenwald,und Dietrich Bonhoeer, der Widerstands-kmpfer, waren Zeitgenossen und gelten als diebekanntesten Mrtyrer des zweiten Weltkrie-

ges. Doch whrend Bonhoeer enormenZuspruch (auch unter Evangelikalen) erhlt, ist PaulSchneider weit weniger bekannt und nur verhltnis-

mig wenige kennen seine Geschichte. Auf denersten Blick scheinen beide Lebensbilder sehr hnlich zusein. Beide waren evangelische Pastoren und beidestarben in einem KZ unter dem nationalsozialistischenRegime Adolf Hitlers. Doch trotz aller(augenscheinlichen) Parallelen unterschieden sichLeben, Wandel und Umstand des Martyriums derbeiden Pastoren auf erstaunliche Weise.

Das Kreuz auf sich nehmen war fr Paul Schneider nieein leeres Kanzelwort, das halt so im Neuen Testamentsteht und das man einfach predigen und dem man eineabstrakte Deutung geben muss (wie es heute so vielfachder Fall ist). Nein, er predigte und lebte es. Diese Worteaus Matthus 16,24 waren fr ihn kein Versuch odervages Vorhaben. Es war sein radikales Statement undnahm damit allen Namenschristen in der Nazizeit den

Wind aus den Segeln. Whrend Bonhoeer seine Handzum Hitlergru hob, um nicht aullig zu werden,nahm Schneider auf dem Appellplatz des KZ nicht malseine Mtze ab, um dem Hakenkreuz die Ehre zuerweisen (was ihm schreckliche Strafen einbrachte). PaulSchneiders Geschichte ist so beeindruckend, heroisch,anrhrend und tragisch, als wre sie direkt aus derBibel.

Paul Schneiders Geschichte ist so beein-druckend, heroisch, anrhrend und tra-

gisch, als wre sie direkt aus der Bibel.

Ein zerschlagener ZweierPaul wurde am 29. August 1897 in bescheidene, aberbehtete Verhltnisse hineingeboren. Sein Vater warPfarrer auf dem Land und unterhielt auch einen Hof,auf dem Paul schon frh mithalf. Nachdem er als Soldataus dem 1. Weltkrieg zurckgekehrt war (er wurde frseinen Soldatendienst mit dem Eisernen Kreuz Zweiter

Klasse ausgezeichnet), studierte Paul eologie inGieen, Marburg und Tbingen. Infolgedessen lernte erauch seine Frau Margarete kennen, die er kurz vor seiner

Amtseinfhrung als Pfarrer in Hochelheim (Schneiderbernahm dort das Pastorat seines Vaters, als dieserstarb) im August 1926 heiratete. Davor war Paul Schnei-der fast ein Jahr bei der Stadtmission in Berlin als Helferttig. Diese Zeit sollte ihn entscheidend prgen, denn erkam mit der Erweckungsbewegung in Berhrung, in derer erstmals eine sprichwrtliche Hingabe an Christuserlebte. Er berichtete seinerzeit: Sie machen denEindruck von wirklich Erlsten. Sie bewhren IhrChristentum in groer Opferkraft und Freudigkeit.Ganz kindlich verkehren sie mit dem Heiland wie mitdem nahen und wirklich lebendigen Freund, der gewissall ihr Anliegen erhrt.1


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20 Timotheus

In dieser Zeit war Paul ein depressiver und an Gott zweifeln-der eologiestudent, der sich seiner Sache nicht sicher warund doch schon damals ein Mann mit bemerkenswertemCharakter. Paul Schneider war ein so stiller, liebenswerterMensch, dass ich mir spter gar nicht vorstellen konnte, wiees ihm mglich war, in dem KZ Buchenwald in einer sounerhrten Weise seine Kameraden zu strken,2 berichteteein Zeitzeuge. Obwohl er in Berlin eine andere und entschei-dende Dimension des Glaubens entdeckte, hie er nicht allePraktiken der Erweckungsbewegung fr gut. So war PaulSchneider ausdrcklich dafr, zu Jesus Christus bewusstumzukehren und Ihn als Herrn anzuerkennen, doch erkonnte der Methode nichts abgewinnen gewaltsam eineBekehrung durch Drngen und Nach-vorne-Kommen zubewirken. Er hielt die Praxis, eine Entscheidung fr Chris-tus zwanghaft auf ein Datum festzunageln, (zu Recht) nichtfr biblisch. Hatte Jesus nicht selbst das unergrndlicheHandeln des Heiligen Geistes beschrieben, der die Wiederge-burt bewirkt? Der Wind weht, wo er will, und du hrst seinSausen; aber du weit nicht, woher er kommt und wohin ergeht. So ist jeder, der aus dem Geist geboren ist. (Joh 3,8)

Um Pauls unglaubliche Geradlinigkeit und Standhaftigkeitin spteren Zeiten nachzuvollziehen, muss man wissen, dasser als junger Pastor viele innere Nte und Krisen durchlebte.So schrieb er in sein Tagebuch, als er mit dem Stand alsPastor haderte (1925-26): Du, mein Gott, hast michzerschlagen. An deine Gnade und Barmherzigkeit wende ichmich, verwirf mich nicht von deinem Angesicht und zeigemir den Weg, den ich gehen soll. Wo dein Geist mich nichtimmer wieder aufgerichtet htte, wre ich lange vergangen ...Mein Gebetsleben war von je her sehr kmmerlich und istnun versiegt.3 Diese Demut und Zerschlagenheit erinnert

unweigerlich an Knig David, der sich in seinem bekanntenBupsalm (Ps 51) hnlich uert. In Pauls Tagebchern sindviele hnliche Eintrge zu nden, die eine vllige eigeneUnfhigkeit und Schwachheit vor Gott dokumentieren. Dies

war wohl die ntige Ausgangssituation, um sich spter derGre und Strke Gottes in mehr als widrigen Umstndenbewusst zu sein.

Der Weg des KreuzesDass er der Diktatur ein Dorn im Auge war, wusste die Fami-lie, doch mit dem nun folgenden Verlauf rechnete niemand.Der Grund fr seine Verhaftungen waren negative uerun-gen ber das Hitler-Regime und Goebbels in seinen Predig-

ten. Die Lage verschrfte sich aber erst, als er bei der Beerdi-gung eines Jungen aus der Hitlerjugend im Ort demNS-Kreisleiter widersprach, der widerbiblische uerungenzum Leben nach dem Tod gemacht hatte. Schneider war

jedoch nicht leicht mundtot zu kriegen und widersetzte sichdem Predigtverbot und Versetzungen energisch. Zwar wurdeer vorsichtiger und versuchte soweit es ging, seine Gegnersanfter zu stimmen, doch niemals auch nicht ein einzigesMal auf Kosten des Evangeliums.Die Standhaftigkeit und Unbeugsamkeit des sechsfachenVaters mndete schlielich in Inhaftierungen und zhenVerhandlungen mit den Behrden. Eine wirkliche Chance

hatte Schneider jedoch nie. Es war Adolf Hilter persnlich,der letztendlich die berfhrung Schneiders nach Buchen-wald anordnete.

Diese Demut undZerschlagenheiterinnertunweigerlich an

Knig David, dersich in seinembekanntenBupsalm

hnlich uert.


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Peter VothPeter (*1986) ist Redakteur, Mit-Herausgeber und Creative Director

von Timotheus. Beruflich ist er als Grafikdesigner ttig.

Mehr Infos:www.about.me/petervoth

Timotheus 21

Doch selbst dann erhob Schneider, bis zur Unkenntlich-keit verkmmert, kaum mehr als ein Skelett, seineStimme und klagte die Vollstrecker an Sie sind einMassenmrder! Ich klage Sie an des Mordes an diesenHftlingen! dann zhlte er die Namen der Opfer derletzten Wochen auf, die er sich alle gemerkt hatte. Diesesgrausame Schauspiel wiederholte sich ein Jahr lang,bevor dem Pfarrer, der mit nichts zum Schweigen zubringen war, auch die letzten Krfte schwanden. PaulSchneider starb letztlich durch eine Giftspritze desLagerarztes. Es hie, dass der geschundene Krper PaulSchneiders bei seinem Tod keine heile Stelle mehraufwies. Um dies zu vertuschen, wurde sein Sarg bis zurBeisetzung versiegelt und durch die Polizei bewacht.

Hast du die Kosten der Nachfolge schon berschlagen?Hast du erkannt, dass das Kreuz nicht nur Heil undSieg, sondern Entbehrungen und Opfer fr dieses Lebenbedeuten? Lasst uns einstimmen mit unserem vorausge-gangen Bruder und Glaubenskmpfer Paul Schneider ... (ber allem steht) die Verheiung, dass unser

Glaube der Sieg sei, der die Welt berwunden hat, unddass wir mit Christo leben, regieren und triumphierensollen, wenn wir hier mit ihm gelitten haben und mitihm gestorben sind.5 Soli Deo Gloria.

uellen1 Schneider, M., Paul Schneider Der Prediger von Buchenwald,

3. Auage 2010 (SCM Hnssler), S. 692 Ebd., S. 723 Ebd., S. 784 Ebd., S. 232-2375 Ebd., S. 233

Die letzte Predigt in Schneiders regulrem Pfarrdienstsollte im Hinblick auf sein Ende eine neue, ja, fastprophetische Dimension bekommen. Es war bezeich-nenderweise die Osterpredigt 1937 das Jahr seinervierten und letzten Verhaftung. Der Predigttext warLukas 18,37-43, wo Jesus unter anderem sein Leiden,seinen Tod und seine Auferstehung voraussagt. Ichmchte bei dieser Gelegenheit einige Passagen dieserreichhaltigen Botschaft zitieren, die SchneidersVerstndnis vom Evangelium und von der Nachfolgeauf eine eindrckliche Weise oenbaren. So sprach er,bereits in die Enge getrieben und berwacht, zu seinerGemeinde: Der Weg des Meisters ist aber der Wegseiner Jnger und seiner Gemeinde, so wie es die Apostelhernachmals auch gelernt und erfahren haben. Auch frdie Jnger und die Gemeinde kann es nur durch Leidenzur Herrlichkeit, durch das Kreuz zur Krone gehen ...Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt

werden ... und: Selig seid ihr, wenn euch die Menschenum meinetwillen schmhen und verfolgen und redenallerlei bles wider euch, so sie dann lgen und wieder-

um: Wer mir will nachfolgen, der verleugne sich selbstund nehme sein Kreuz auf sich. ... Der natrlicheMensch sieht in dem Kreuz und dem Kreuzesweg nurden Zusammenbruch aller menschlichen Krfte, nur dasgnzliche Ende und Aus-Sein eines Weges, dass er ohneGlaube nimmer bereit sein kann, den Weg des Kreuzeszu gehen. Darum muss er allerdings auch an derHerrlichkeit des Sieges und an der gttlichen Wunder-macht vorbeizielen ... Auch du kannst an Jesu Herrlich-keit und Sieg nicht Anteil haben, als indem du dasheilige Kreuz um Jesu willen auf dich nimmst und mitihm den Leidens- und Sterbensweg gehst ... Der Herr,

der uns vorangeht im Kreuz, der wird auch uns strkenund erhalten vor dem Bsen. Er wird unser Leben, wennwir es hier an ihn verlieren, erhalten zum ewigenLeben.4

Ein Heiliger ohne heile StelleIm KZ Buchenwald war es schlielich seine Weigerung,beim Appell die Mtze zur Ehre des Fhrers zu heben,die ihm eine Sonderbehandlung im Bunker bescherte:Er wurde in einen nsteren Bunker in Einzelhaftgesperrt. So stand Pfarrer Paul Schneider mit strammerHaltung und bedeckten Haupt vor der gehisstenHakenkreuz-Flagge. Ein Bild mit Symbolcharakter, wie

ein Fels in der Brandung. Den berchtigten Bunkersollte er erst nach 13 qualvollen Monaten wieder verlas-sen drfen als toter Mann. Obwohl er im Bunker fastnichts zu essen bekam und vllig ausgezehrt undabgemagert war, verweigerte er am Freitag (dem Todes-tag des Herrn) jede Nahrungsaufnahme. Immer wieder,

wenn zu Festtagen zu feierlichen Appellen gerufenwurde, erhob der Pfarrer seine Stimme um zu predigen.berlebende aus Buchenwald berichteten spter, es habegeklungen wie eine Stimme aus einer anderen Welt. Alsob ein Prophet oder der Tufer Johannes selbst mitmahnender Stimme zugegen wre. Diese Predigten

dauerten aber nur wenige Stze an. Die Wchterbearbeiteten Schneider mit so harten Schlgen, dass erquer durch die Zelle in die Ecke des Bunkers og.


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Apps gibt es inzwischen fr fast alle erdenklichen Zielgruppen.Doch wie sieht es mit christlichen Apps aus?

Gibt es ntzliche Applikationen, zum Beispiel Bibel-Apps,die uns in unserem Wandel als Nachfolger Jesu helfen knnen?

Wir haben den Test gemacht!

TextPeter Voth

BasisBibelBereits die Printausgabe der BasisBibel hat fr Furore gesorgt. Besondersgestalterisch konnte diese neue bersetzung Mastbe setzten und gewannsogar den Red Dot Award. Nun wurde das Neue Testament als kostenplchtige

App verentlicht. Ich habe die App auf dem iPhone getestet. Die Bedienungund Optik der App ist den meisten vergleichbaren deutschen Bibel-Appsschonmal berlegen. Die BasisBibel-App wei vor allem durch die vielen undntzlichen Features zu berzeugen. Zu allen Bchern des NT gibt es ausfhrli-che Einfhrungen, dazu einen intuitiven emenindex. Hinzu kommt einLexikon und eine Medienrubrik mit Bildern und Karten.Sogar an verschiedene Bibelleseplne und eine optische

Anpassung wurde gedacht. Allerdings liegt die App nurals Neues Testament vor. Zum eingehenden Bibelstudi-um empehlt sich eher die Elberfelder oder die Schlach-ter 2000 bersetzung. Technisch und optisch gibt esderzeit sicher keine bessere Bibel-App fr iPhone & iPad.

EntwicklerDt. Bibelgesellschaft

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Preis 14,99 (iTunes)

Schulnote2

BibelDiese Bibel-App liegt nicht nur vollstndig mit AT und NT vor, sondern

gleich in mehreren bersetzungen. Allerdings handelt es sich dabei um lizenz-freie Versionen die allesamt etwas lter sind und sprachlich dementsprechendklingen. Die verfgbaren bersetzungen sind die Elberfelder 1871 & 1905,Luther 1545 & 1912 sowie die Schlachter 1951. Wer es sprachlich eher tradi-tionell mag, kann hier also getrost zugreifen. Zumal der Download gratis(und ohne Risiko) ist. Es soll jedoch nicht unerwhnt bleiben, dass diese Appihre Macken hat und des fteren auch abstrzt. Auch gibt es so gut wie keineFeatures und sie kann sowohl von der Optik als auch vonder Bedienung der BasisBibel-App nicht das Wasserreichen.

Im Alltagstest hat sich die App leider nicht bewhrt. Zum

Nachschlagen von alten bersetzungen vllig ok, frmehr reicht es (leider noch) nicht.

EntwicklerTiago Petrucci Ribeiro

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Schulnote

3-


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Der weltweit bekannte und im Juli 2011 verstorbene eologe John Stott hat ein umfassendes Werkber das Kreuz verfasst. Mit theologischer Przision und einfacher Sprache gelingt es ihm, die Herrlichkeit desKreuzes von Golgatha darzustellen. Er verzichtet nahezu durchgehend auf spannende Geschichten und einfalls-reiche Illustrationen. Tiefgrndig und in lebendiger Art erklrt er grundlegende Begrie sowie ihre Beziehungzueinander. Beispielsweise den Zusammenhang von Vergebung und Rechtfertigung beschreibt er mit folgen-

den treenden Worten: ... die beiden Begrie verhalten sich gewiss ergnzend zueinander; sie sind nichtidentisch. Vergebung erlsst unsere Schulden und hebt unsere Strafwrdigkeit auf; Rechtfertigung verleiht unseinen gerechten Stand vor Gott (S. 233 f.). An einigen Stellen geht er auf unterschiedlichen Ansichten ein undbegrndet die nach seiner Auassung richtige Auslegung.

Auallend ist sein ehrfurchtsvoller Umgang mit dem Wort Gottes. Seine Gedankengnge sind nichtphilosophischer Natur. Sie entfalten sich im Rahmen der Heiligen Schrift, stets klar und widerspruchsfrei.Man muss nicht eologe sein, um dieses Buch mit Vergngen lesen zu knnen. Jeden Christen, ob Kind oderVater im Glauben, vermag die Lektre dieses Buches zum vertieften Verstndnis und zur greren Wertscht-zung des Kreuzes zu fhren. Um das Wort vom Kreuz in seiner umfassenden und tiefen Bedeutung zu verinner-lichen, sollte allerdings das Lesen durch intensives Nachdenken und das Nachschlagen der Bibelstellen begleitet

werden.Als Kostprobe sei hier die sorgfltige Abgrenzung der vier Bilder fr das Heil (Shnung, Erlsung,

Rechtfertigung und Vershnung) erwhnt: Sie sind nicht alternative Erklrungen fr das Kreuz, die uns eineBandbreite liefern, aus der wir auswhlen knnen, sondern sie ergnzen einander, indem jedes einen entschei-denden Teil zum Ganzen beitrgt. Was die Bildsprache angeht, so fhrt uns Shnung in die Rituale an einemSchrein ein, Erlsung in die Transaktion auf einem Markt, Rechtfertigung in die Vorgnge in einemGerichtssaal und Vershnung in die Erfahrung in einem Heim oder einer Familie (S. 213).Im vierten und letzten Teil des Buches beschreibt Stott das Leben unter dem Kreuz. Hier stellt er deutlichheraus, dass das Wort vom Kreuz nicht eine abstrakte eorie ist, sondern uns zu einer radikalen Lebensweiseherausfordert und inspiriert. Das Kreuz Christi durchdringt das ganze Leben, wenn es recht verstanden und

wertgeschtzt wird.Ich wnsche mir, dass viele Menschen dieses Buch lesen und dadurch das Kreuz Christi in seiner

tiefen Bedeutung verstehen und lieben lernen. Waldemar Dirksen

Das Kreuz Zentrum des christlichen GlaubensJohn tott

Biblische Lehre

Nachlesen

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Termine Verax-Konferenzam 4.-5. Mai in Unna

Thema:Wie wird der Menscherrettet? Biblische Wahrheitoder moderne Theologie?Referenten: Robert Strivens,Martin Erdmann, Dirk Noll,Hans-Werner Deppe

+ Bchertisch vom BetanienVerlagInfos:veraxinstitut.choderHandzettel beim BetanienVerlag anfordern.

Betanien-Konferenz am 15.September in Bielefeld

Thema:Die sieben Sendschrei-ben und ihre Bedeutung fr dieGemeindeReferenten: Dirk Noll,Hans-Jrgen Holzmann, JrgWehrenberg, Hans-WernerDeppeInfos:www.betanien.de/konferenzoderHandzettel beim BetanienVerlag anfordern.

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von Jonathan Edwards

~ Entschlossen #1 ~Ich bin entschlossen, das zu tun, was am meisten zuGottes Ehre, zu meinem eigenen Besten und zu meinerFreude dient; dies will ich mein Leben lang tun ohneRcksicht auf meine Zeit, sei es jetzt oder unzhlige

Jahre von hier an. Ich bin entschlossen, das zu tun, wasich fr meine Picht halte, was am Besten ist undallgemein der Menschheit zum Vorteil dient. Ich binentschlossen, dies zu tun, ganz gleich was fr Schwierig-

keiten mir auch begegnen, seien es noch so viele undnoch so groe.

~ Entschlossen #2 ~Ich bin entschlossen, bestndig danach zu streben, neueErndungen und Vorrichtungen ausndig zu machen,

um die oben erwhnten Dinge voranzutreiben.

~ Entschlossen #3 ~Ich bin entschlossen, wenn ich je fallen und trge werdensollte, so dass ich es vernachlssige, diese Entschlsse zubefolgen, von all dem, was mir bewusst ist, umzukehren

wenn ich wieder zu mir selbst komme.

~ Entschlossen #4 ~Ich bin entschlossen, weder in der Seele noch im Leibirgendetwas zu tun, was nicht zur Ehre Gottes gereicht;

weder Leben noch Leiden, selbst wenn es sich vermei-den liee.

~ Entschlossen #5 ~Ich bin entschlossen, keine Zeit zu verlieren, sondern sie

auf die bestmgliche Art und Weise zu nutzen.

~ Entschlossen #6 ~Ich bin entschlossen, mein ganzes Leben mit all meiner

Kraft zu leben.

~ Entschlossen #7 ~Ich bin entschlossen, nichts zu tun, von dem ich es bereu-en wrde, wenn es die letzte Stunde meines Lebens

wre.

~ Entschlossen #8 ~Ich bin entschlossen, in jeder Hinsicht so zu handeln,sowohl durch Worte als auch durch Taten, als wennniemand so abscheulich gewesen wre wie ich und ichdieselben Snden begangen oder dieselben Schwachhei-ten und Fehler wie andere gehabt htte; dieses Wissenvon Fehlern soll nichts auer Scham in mir selbsthervorbringen und mir nur eine weitere Gelegenheitbieten, meine eigenen Snden und mein Elend vor Gott

zu bekennen.

~ Entschlossen #9 ~Ich bin entschlossen, bei vielen Gelegenheiten ber meineigenes Sterben und ber die allgemeinen Umstnde,

die den Tod begleiten, nachzudenken.

~ Entschlossen #10 ~Ich bin entschlossen, immer, wenn ich Schmerzenerleide, an die Schmerzen der Mrtyrer und an die

Leiden in der Hlle zu denken.

~ Entschlossen #11 ~Ich bin entschlossen, wenn ich ber irgendeinen geistli-chen Lehrsatz nachsinne, der ungelst ist, dass ichunmittelbar alles daran setze, was mir mglich ist, umihn zu lsen, wenn ich nicht von anderen Umstnden

davon abgehalten werde.

~ Entschlossen #12 ~Ich bin entschlossen, wenn meine Freude blo eineGenugtuung von Stolz, Eitelkeit oder so etwas ist, sie

unmittelbar wegzuwerfen.

~ Entschlossen #13 ~

Ich bin entschlossen, danach zu streben, geeignete Wegeder Barmherzigkeit und Grozgigkeit zu nden.

~ Entschlossen #14 ~Ich bin entschlossen, niemals etwas aus Rache zu tun.

~ Entschlossen #15 ~Ich bin entschlossen, auch nicht die geringste Bewegungvon Zorn gegenber unvernnftigen Wesen vorzuneh-

men.

~ Entschlossen #16 ~Ich bin entschlossen, ber niemanden negativ zu reden,so dass es zu seiner Unehre geschieht, aus keinem

anderen Beweggrund auer wenn es wirklich zu seinemBesten dient.

~ Entschlossen #17 ~Ich bin entschlossen, so zu leben, wie ich es mir

gewnscht htte, wenn ich sterben muss.

~ Entschlossen #18 ~Ich bin entschlossen, jederzeit so zu leben, wie ich denke,dass es am besten ist, wenn ich in meinen Andachtendarber nachdenke und wenn ich einen klaren Blick auf

das Evangelium und die jenseitige Welt habe.


Ich bin entschlossen, nichts zu tun, was ich bereuenwrde, wenn es in meiner letzten Stunde wre, bevor dieletze Posaune erschallt.


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~ Entschlossen #20 ~Ich bin entschlossen, im Bezug auf Essen und Trinken die

strengste Migung einzuhalten.

~ Entschlossen #21 ~Ich bin entschlossen, nichts zu tun, was ich bei anderenzurecht verabscheuen wrde oder was mich dazu

bringen wrde, von ihnen schlechter zu denken.

~ Entschlossen #22 ~Ich bin entschlossen, danach zu streben, so viel Glckse-

ligkeit fr mich in der jenseitigen Welt zu erlangen, wiees nur mglich ist; dies will ich tun mit der ganzen mirmglichen Kraft, Macht, Energie und allem Nach-druck, ja sogar mit Gewalt, und auf jede erdenkliche Art

und Weise mich selbst darum bemhen.

Entschlossen #23 ~Ich bin entschlossen, regelmig etwas zur Ehre Gotteszu tun, das man eigentlich nicht tun wrde, und es zurursprnglichen Absicht und zum ursprnglichen Zielzurckzufhren; und wenn es nicht zur Ehre Gottesgeschieht, es als bertretung des Entschlusses #4

anzusehen.

Entschlossen #24 ~Ich bin entschlossen, wenn ich etwas aullig schlechtestue, es soweit zurckzuverfolgen bis ich zu derursprnglichen Ursache gelange; anschlieend will ichmich sorgfltig bemhen, dies nicht mehr zu tun, undauerdem mit meiner ganzen Kraft gegen die Ursache

ankmpfen und beten.

~ Entschlossen #25 ~Ich bin entschlossen, sorgfltig und bestndig nach dereinen Ursache in mir zu suchen, die mich dazu fhrt,letztlich die Liebe Gottes anzuzweifeln; und dagegen

will ich meine ganze Kraft aufwenden.

~ Entschlossen #26 ~Ich bin entschlossen, alle Dinge von mir zu weisen, beidenen ich merke, dass sie meine Gewissheit verringern.

~ Entschlossen #27 ~Ich bin entschlossen, nichts absichtlich zu versumen, essei denn das Versumnis dient zur Ehre Gottes; auer-dem will ich meine Versumnisse immer wieder

berprfen.

~ Entschlossen #28 ~Ich bin entschlossen, die Heilige Schrift so zuverlssig,bestndig und andauernd zu studieren, dass ich selbst

darin wachse, sie zu erkennen.

~ Entschlossen #29 ~Ich bin entschlossen, ein Gebet oder eine Bitte, bei derich nicht darauf hoen kann, dass Gott sie beantwortet,niemals als wirkliches Gebet anzusehen; ebenso beieinem Bekenntnis, bei dem ich nicht darauf hoen

kann, dass Gott es annimmt.

~ Entschlossen #30 ~Ich bin entschlossen, jede Woche bestmglich danach zustreben, in der Frmmigkeit weiterzukommen und einebessere Ausbung der Gnade zu erreichen als in der

vorherigen Woche.

~ Entschlossen #31 ~Ich bin entschlossen, niemals etwas gegen jemanden zusagen, es sei denn, dass es sich vollkommen bereinbrin-gen lsst mit hchster christlicher Ehre, der Liebe zumMitmenschen, mit tiefster Demut und einem Sinn frmeine eigenen Schwchen und Fehler sowie mit derGoldenen Regel; immer dann, wenn ich etwas gegen

jemanden gesagt habe, will ich es anhand diesesEntschlusses prfen.

~ Entschlossen #32 ~Ich bin entschlossen, ernsthaft und standhaft treu zu sein,so dass das Wort in Sprche 20,6 Wer ndet einen

treuen Mann? auf mich in keinster Weise zutrit.

~ Entschlossen #33 ~Ich bin entschlossen, alles dafr zu tun, was mir mglichist, um Frieden zu stiften und zu bewahren, ohne dassdie Nachteile in anderen Bereichen an bergewicht

gewinnen.

~ Entschlossen #34 ~Ich bin entschlossen, in Schilderungen und Berichtenmeinerseits nichts anderes als die reine und einfache

Wahrheit zu sprechen.

~ Entschlossen #35 ~Ich bin entschlossen, immer dann, wenn ich mich frage,ob ich meine Picht getan habe und meine Ruhe undStille dadurch gestrt wird, dies niederzuschreiben unddarber hinaus zu notieren, wie diese Frage gelst

wurde.

~ Entschlossen #36 ~Ich bin entschlossen, niemals ber irgendetwas schlechtzu reden, ohne dass ich etwas besonders gutes dazu zu

sagen habe.


Ich bin entschlossen, mich jeden Abend zu fragen, wennich zu Bett gehe, worin ich nachlssig gewesen bin,welche Snde ich begangen habe und worin ich mirselbst Entbehrungen auferlegt habe; dies will ich auer-dem am Ende einer jeden Woche, eines jeden Monats

und eines jeden Jahres tun.

~ Entschlossen #38 ~Ich bin entschlossen, am Tag des Herrn ber nichts zu

reden, was verspielt oder witzig ist.

~ Entschlossen #39 ~Ich bin entschlossen, nichts zu tun, bei dem ich dieRechtmigkeit in Frage stelle, und mir zur selben Zeit

vorzunehmen, hinterher zu prfen, ob es rechtmigwar oder nicht: es sei denn, ich stelle es in Frage, ob esrecht gewesen wre, dies nicht zu tun.

~ Entschlossen #40 ~Ich bin entschlossen, mich jeden Abend, bevor ich zuBett gehe, zu fragen, ob ich im Bezug auf mein Essenund Trinken in der mir bestmglichen Art und Weise

gehandelt habe.

~ Entschlossen #41 ~Ich bin entschlossen, mich am Ende eines jeden Tages,einer jeden Woche, eines jeden Monats und Jahres zufragen, was ich htte mglicherweise besser machen

knnen.


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~ Entschlossen #42 ~Ich bin entschlossen, meine Hingabe an Gott, die ich beider Taufe ausgedrckt habe, regelmig zu erneuern;diese Hingabe habe ich an dem Tag erneuert, als ich indie Gemeinschaft der Gemeinde aufgenommen wurde;ebenso habe ich meine Hingabe heute an diesem Tag

erneuert (12. Januar 1723).

~ Entschlossen #43 ~Ich bin entschlossen, bis zu meinem Sterben niemals sozu handeln, als gehrte ich mir selbst, sondern in allem

so zu handeln, dass ich voll und ganz Gott gehre; diessoll in bereinstimmung mit dem stehen, wozu ichmich am Samstag, den 12. Januar, entschlossen habe [vgl.

entschlossen #42].

~ Entschlossen #44 ~Ich bin entschlossen, dass kein anderes Ziel auerhalb desGlaubens irgendeinen Einuss auf eine meiner Hand-lungen haben soll; ebenso soll keine Handlung -ungeachtet der Umstnde - von einem anderen Ziel

bestimmt sein als allein vom Glauben.

~ Entschlossen #45 ~Ich bin entschlossen, nur das Ma an Vergngen oder

Trauer, Freude oder Leiden - sei es irgendeine Zunei-gung oder ein Umstand in Bezug auf diese Zuneigung -zuzulassen, was den Glauben frdert.

~ Entschlossen #46 ~Ich bin entschlossen, niemals auch nur das geringste Maan Unbehagen meinem Vater oder meiner Muttergegenber zuzulassen. Ich bin entschlossen, unterkeinen Auswirkungen davon zu leiden, ob es meineSprache betrit oder die Bewegung meines Auges:darber hinaus will ich besonders sorgfltig damit sein

in Bezug auf jedes andere Mitglied unserer Familie.


Ich bin entschlossen, bis zum uersten danach zustreben, das nicht zu tun, was nicht mit einer Stimmungvereinbar ist, die gut und allgemein s und wohlwol-lend, ruhig, friedlich, zufrieden und einfach, barmher-zig und grozgig, demtig und unschuldig, unterord-nend und zuvorkommend, gewissenhaft und eiig,

wohlttig und ausgeglichen, geduldig, moderat, verge-bend und ernst ist; ich will jederzeit das tun, was solcheiner Stimmung entspricht. Jede Woche will ich prfen,

ob ich so gelebt habe.

~ Entschlossen #48 ~Ich bin entschlossen, mit der uersten Genauigkeit undSorgfalt und einem stark prfenden Blick bestndig auf

den Zustand meiner Seele zu achten, damit ich erkenne,ob ich wirklich ein Interesse an Christus habe odernicht; wenn ich sterben sollte, will ich sicher sein, imBezug auf diesen Punkt keine Bue mehr tun zumssen, weil ich dies mglicherweise vernachlssigt

habe.

~ Entschlossen #49 ~Ich bin entschlossen, dies niemals zu vernachlssigen,

soweit es in meiner Kraft steht.

~ Entschlossen #50 ~Ich bin entschlossen, so zu handeln, wie ich denke, dassich es fr den besten und weisesten Weg halte, wenn ich

mich in der zuknftigen Welt bende.

~ Entschlossen #51 ~Ich bin entschlossen, in allem so zu handeln, wie ich esmir wnschen wrde, getan zu haben, wenn ich zuletzt

verdammt werden sollte.

~ Entschlossen #52 ~Ich hre immer wieder von lteren Menschen, dass sieerzhlen, wie sie ihr Leben leben wrden, wenn sie esnoch einmal knnten. Ich bin entschlossen, so zu leben,

wie ich es mir wnschen werde, gelebt zu haben, voraus-gesetzt ich komme in ein hohes Alter.

~ Entschlossen #53 ~Ich bin entschlossen, jede Gelegenheit zu nutzen, wennich mich gut und glcklich fhle, meine Seele auf denHerrn Jesus Christus zu werfen, ihm zu vertrauen undmich selbst ganz ihm hinzugeben, so dass ich meinerSicherheit gewiss werde, indem ich wei, dass ich mich

meinem Erlser anvertraue.

~ Entschlossen #54 ~Immer wenn ich mitbekomme, wie jemand gelobt wird,und ich denke, dass dies fr mich ebenfalls rhmlich

wre, will ich entschlossen sein, dieser Person nachzuei-fern.

~ Entschlossen #55 ~Ich bin entschlossen, bis zum uersten danach zustreben, so zu handeln, wie ich handeln wrde, wennich schon die Glckseligkeit des Himmels und die

Qualen der Hlle gesehen htte.

~ Entschlossen #56 ~Ich bin entschlossen, den Kampf gegen meine Verderbt-heit weder aufzugeben noch darin nachzulassen, wie

erfolglos ich auch sein mag.

~ Entschlossen #57 ~Ich bin entschlossen, wenn ich mich vor Unglck und

Missgeschicken frchte, zu prfen, ob ich meine Pichterfllt habe, und mich dazu zu entschlieen, sie zu tun;alles andere will ich der Vorsehung berlassen. Ich will soweit ich kann um nichts anderes besorgt sein als um

meine Picht und meine Snde.

~ Entschlossen #58 ~Ich bin entschlossen, mich in Gesprchen nicht nur voneiner Atmosphre der Abneigung, der schlechten Launeund des Zornes fernzuhalten, sondern eine Atmosphreder Liebe, der Freundlichkeit sowie der Gte an den Tag

zu legen.


Ich bin entschlossen, wenn mir bewusst wird, dass ichzum Bsen und zum Zorn veranlasst werde, danach zustreben, gutmtig zu handeln und Freundlichkeit zuempnden; in solchen Phasen will ich das Gute oen-bar machen, obwohl ich denke, dass es in gewisserHinsicht nachteilig und manchmal unbesonnen wre.

~ Entschlossen #60 ~Ich bin entschlossen, immer dann, wenn meine Gefhledurcheinander geworfen scheinen, wenn mir ein inneresUnbehagen oder ein uerer Versto bewusst wird,

mich selbst der strengsten Selbstprfung zuunterziehen.


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~ Entschlossen #61 ~Ich bin entschlossen, mich nicht der Antriebslosigkeithinzugeben; ich stelle fest, dass dies meinen Verstanddavon ablenkt, vllig auf das Christsein ausgerichtet zusein, ganz gleich, welche Ausrede ich auch vorbringenmag - das, was meine Antriebslosigkeit mir sagt zu

unterlassen, ist das, was ich am besten tun sollte.

~ Entschlossen #62 ~Ich bin entschieden, nichts anderes zu tun als das, wasmeine Aufgabe ist; dies will ich gem Epheser 6,6-8

bewusst und gerne tun als dem Herrn und nicht, umMenschen zu gefallen; da ihr wisst: Was ein jeder Gutestun wird, das wird er von dem Herrn empfangen.

~ Entschlossen #63 ~Angenommen, es gbe nur einen einzigen Menschenauf der Welt zu einer bestimmten Zeit, der ein richtigerund vollstndiger Christ gewesen wre, der einen richti-gen Eindruck hinterlsst, indem durch ihn das Christ-sein im wahren Licht erscheint, und der herrlich undliebevoll ausschaut, egal aus welcher Perspektive manihn betrachtet: Ich bin entschlossen, so zu handeln, wieich es tun wrde, wenn ich mit meiner ganzen Kraftdanach streben wrde, genau dieser eine Mensch zu

meinen Lebzeiten zu sein.

~ Entschlossen #64 ~Ich bin entschlossen, wenn ich diese unaussprechlichenSufzer, von denen der Apostel spricht, und diesesVerzehren der Seele vor Verlangen sehe, wovon derPsalmist spricht (Psalm 119,20), diese mit meineruersten Kraft zu frdern; ich bin entschlossen, nichtmde zu werden, meine Sehnschte daraufhin ernsthaft

zu berprfen und dies wiederholt zu tun.

~ Entschlossen #65 ~Ich bin entschlossen, mich selbst in diesen Dingen zuben mein Leben lang, d.h. mit der grtmglichen

Oenheit meine Wege an Gott abzugeben und meineSeele ihm oen hinzulegen: in allem, was meineSnden, Versuchungen, Schwierigkeiten, Traurigkeiten,

ngste, Honungen, Wnsche und jegliche Umstndebetrit (nach der Predigt von Dr. Manton ber Psalm116,26) [vgl. omas Manton, One Houndred andNinety Sermons on the Hundred and Nineteenth

Psalm].

~ Entschlossen #66 ~Ich bin entschlossen, immer danach zu streben, einengtigen Blick, eine milde Art des Umgangs und gtige

Worte bei allem, was ich sage, zu haben; die einzigeAusnahme ist, wenn meine Picht von mir anderes

verlangt.~ Entschlossen #67 ~

Ich bin entschlossen, nach Bedrngnissen zu untersu-chen, was an Besserem daraus entstanden ist, was ichdadurch Gutes empfangen habe und was ich dadurch

erhalten haben knnte.

~ Entschlossen #68 ~Ich bin entschlossen, frei heraus all meine Schwachheitoder Snde mir selbst zu bekennen; und wenn es etwasist, was mein Christsein betrit, dies auch Gott zu

bekennen und ihn um die ntige Hilfe anzuehen.

~ Entschlossen 69 ~Ich bin entschlossen, immer das zu tun, was ich mirgewnscht htte zu tun, wenn ich es andere tun sehe.

~ Entschlossen 70 ~Lass doch ein wenig Wohlwollen auf allem sein,

was ich rede.

~~

Jonathan Edwards12-01-1723bersetzung und Bearbeitung:

Michael Wichepuritanum.wordpress.com

Jonathan Edwards(*1703-1758)Der Prediger, Missionar, Puritaner und Gelehrte war die

herausragendste Figur der Grossen Erweckung. Seine berhmten

70 Entschlsse verfasste er im Alter von nur 19 Jahren.


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NeuheitenAusgewhlte Neuheitenaus dem Betanien-Onlineshopcbuch.de

BetanienNotizen aus dem Wort

Dieses Notizheft soll dazu motivieren und helfen, bei Predigten, Vortrgen, Bibelstundenund Hauskreisen, aber auch beim persnlichen Bibelstudium das Gelernte aufzuzeich-nen. Geistliches Wachstum braucht geistliche Nahrung: dem Wort Gottes und seinerErklrung zuhren, es richtig verstehen, es auf das Leben anwenden und es bewahren(siehe z.B. Mt 7,24; 23,23; Lk 8,15).

Der enthaltene 3-seitige Leitfaden hilft, beim Predigthren oder Bibellesen sinnvolleNotizen zu machen. Die so festgehaltene Ausbeute kann man dann auch anderenweitergeben. Auerdem werden Prediger sowohl durch die Systematik dieses Leitfa-dens als auch durch aufmerksame Zuhrer, die Notizen machen, motiviert, in ihrenPredigten das reine Wort Gottes sorgfltig auszulegen und anzuwenden.

Der Notizteil enthlt 7 x 4 Seiten Platz fr die eigene Mitschrift mit einem hilfreichenSchema sowie Anregungen zur Vertiefung. Das Heft ist dnn genug, um in die Bibel

gelegt zu werden. Mit den praktischen Ringsen kann das Heft in Ordner archiviertwerden. (Komplett durchblttern unter cbuch.de )Nr. 177801 (braun), 177802 (Wiese), DIN A6 Ringsenheftung,36 Seiten EUR 1,00 EUR 0,59 (> 20 Stk.)

Moody AdamsDer letzte Held der Titanic (Audio-Hrbuch)

Besonders als evangelistisches Geschenk geeignet! Der erste Teil beschreibt dasGechehen auf der Titanic und das Verhalten des Evangelisten John Harper und anderer

Passagiere. Der zweite Teil liefert zunchst eine sehr interessante historische undgesellschaftliche Analyse und erklrt dann das Evangelium anhand der Titanic als Bildfr diese verlockende, aber verlorene Welt. Ein Auszug aus Der letzte Held der Titanic.

Als im April 1912 die Titanic ihre Jungfernfahrt nach New York bestritt, reiste mit ihrauch ein Prediger, der unterwegs zur berhmten Moody Church in Chicago war: JohnHarper (1872-1912). Doch dann geschah die Katastrophe. Harper half bis zuletzt, diePassagiere nicht allein vor dem leiblichen Tod zu retten, sondern zeigte ihnen dieRettung fr ihre Seele.

Nr. 175923, Audio-CD im Pappsleeve, ca. 77 Min., Betanien EUR 2,90

Das evangelistische Kapitel gibts auch gedruckt als Verteilheft fr

EUR 1,00 (177803) oder im 25er-Pack fr EUR 7,90 (177804)

Peter MastersKraftWort

Wie verkndigen wir das Evangelium biblisch-vollmchtig? Wie vermeiden wir falscheScheinbekehrungen? Wie bewirkt der Heilige Geist die Wiedergeburt? Was ist dasProblem vieler heutiger Evangelisationsmethoden? Dieses Buch gibt Antworten aufdiese Fragen, unterrichtet systematisch in biblischer Evangelisation, zeigt sieben

Zeichen echter Umkehr und Hindernisse fr Busse und Glauben auf u.v.m.Der Autor ist als Prediger am Metropolitan Tabernacle in London quasi Nachfolger vonC.H. Spurgeon.Ein hchst not-wendiges Buch, das zur Pflichtlektre erklrt werden sollte!

Nr. 175980, Paperback, 235 Seiten, Schwengeler nur noch EUR 3,90


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BetanienPaket "Schriftauslegung"

Bibelstudium fr Einsteiger & Stolpersteine der Schriftauslegung

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Paketangebot fr alle, die das Wort Gottes lesen oder verkndigen:Bibelstudium fr Einsteiger von R.C. Sproul ist eine Einfhrung in die Lehre der Bibel-auslegung. Stolpersteine der Schriftauslegung von D.A. Carson baut darauf auf underklrt, welche Fehler bei der Bibelauslegung am hufigsten gemacht werden, warumsie so tckisch sind und wie man stattdessen das Wort Gottes in gerader Richtungschneidet.

Nr. 177021 nur noch EUR 9,90 (im Paket)

John PiperIhn verkndigen wir

"Hier haben wir ein Buch, das jeder Prediger mindestens einmal im Jahr lesen sollte. Esist ein wirksames Gegenmittel gegen die unausgewogene, selbstzentrierte Verkndi-gung von heute."Erwin W. Lutzer

"Die Bibel ist kein Buch mit praktischen Tipps, wie man ein besseres Leben fhren kann.Die Bibel ist die Offenbarung Gottes. Dieses Buch erinnert Prediger an das, was wir soschnell vergessen und womit sie sich selbst ebenso wie ihren Zuhrern schaden."Haddon Robinson

"Dieses Buch ruft uns zurck zu einem biblischen Mastab fr die Predigt, einemMastab, fr den viele groe Prediger der Vergangenheit als Beispiele angefhrtwerden, insbesondere Jonathan Edwards und Charles Spurgeon."Warren W. Wiersbe

Nr. 175973, Paperback, 126 Seiten, Betanien nur noch EUR 4,90

D.A. CarsonAch, Herr, wie lange noch?

Der Neutestamentler Donald A. Carson hat sich in diesem Buch mit der schwierigenFrage des Leidens in Bezug auf den christlichen Glauben biblisch-theologisch ausein-andergesetzt. Dabei spricht er fast alle Fragen des so genannten "Theodizee-Problems" (wie vereinbart sich ein guter Gott mit der Existenz des Bsen?).

Aber auch persnliche und geistliche Erfahrungen und Einsichten des Autors kommenzum Tragen. Er rumt in seiner Darstellung mit vielen unbiblischen christlichenberzeugungen auf.

Nr. 589901, Paperback, 270 Seiten, Esras.net nur noch EUR 5,90


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timotheusmagazin.deDas Kreuz//Nr. 07//02/2012// 2,90

Timotheus #7: Das Kreuz

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