Tina Leali Rizzi Adriano Penco LiguriainBlu · [16] Le Terrazze Schwierigkeitsgrad: mittel...

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Liguria inBlu Tauchreviere von Ventimiglia bis La Spezia Liguria inBlu Tina Leali Rizzi Adriano Penco in Liguria AGENZIA REGIONALE

Transcript of Tina Leali Rizzi Adriano Penco LiguriainBlu · [16] Le Terrazze Schwierigkeitsgrad: mittel...

  • Liguria inBluTauchreviere

    von Ventimiglia bis La Spezia

    Liguria inBluTina Leali Rizzi Adriano Penco

    in LiguriaAGENZIA REGIONALE

  • Agenzia Regionale per la promozione turistica “in Liguria”:tel. +39 010 53.08.21 - fax +39 010 59.58.507 - www.turismoinliguria.it - [email protected]

    Per informazioni:APT Riviera dei Fiori: tel. +39 0184 59.059 - fax +39 0184 59.39.80 - www.rivieradeifiori.org - [email protected]

    APT Riviera delle Palme: tel. +39 0182 64.711- fax +39 0182 64.46.90 - www.inforiviera.it - [email protected] Genova: tel. +39 010 57.67.91 - fax +39 010 58.14.08 - www.apt.genova.it - [email protected]

    APT Tigullio: tel. +39 010 29.29.1 - fax +39 0185 29.02.22 - www.apttigullio.liguria.it - [email protected] Cinque Terre e Golfo dei Poeti: tel. +39 0187 25.43.11 - fax+39 0187 77.09.08 - www.aptcinqueterre.sp.it - [email protected]

    Diese Initiative wurde durch die Europäische Union aus Mitteln zur Förderung der in das Programm DOCUP “Obiettivo 2” einbe-zogenen Ortschaften unterstützt.

    ®

    ENTE NAZIONALE ITALIANOPER IL TURISMO

    ENTE NAZIONALE ITALIANOPER IL TURISMO

    Regione Liguria Repubblica Italiana Unione Europea

  • “Herzlich willkommen in Ligurien: Ein Sprungins Blaue …”

    Ligurien ist ein schmaler Landstrich, dessen Küsten steil bis in die Tiefe desMeeres abfallen. Zahlreiche Grotten und bizarre Felsspalten laden zu einem Aus-flug in die phantastische Unterwasserwelt ein. In dieser Region herrscht das ganzeJahr über ein gemäßigtes Klima, insbesondere längs des Küstenstrichs. Das Gebietist reich an Umweltressourcen, Naturparks und Seereservaten, darunter dasSchutzgebiet des Santuario dei Cetacei.

    Für die Qualität des Meerwassers und die Sauberkeit der Strände erhielten dieGemeinden der Region schon unzählige Male die auf europäischer Ebene hochgeschätzte Auszeichnung für Umweltschutz, die “Blaue Fahne”, die dem Lig-urischen Meer jedes Jahr von der FEE-Vereinigung verliehen wird.

    Das Meer, das die ligurischen Küsten umspült, ist von tiefblauer Farbe, reich anFauna und Flora. Ein wahres Paradies für alle Taucher, da hier auch zahlreicheTauchzentren zu finden sind. Die noch unverseuchte Natur und die ligurische Un-terwasserwelt sind eine ausgezeichnete Touristenattraktion.

    Diese Broschüre, ein Auszug aus dem Reiseführer “Liguria im Blau” herausgegebenvon Microart’s, präsentiert eine Auswahl von dreißig suggestiven und interessan-ten Routen längs der Küste, bei denen man auch ausgiebig Gelegenheit hat, denligurischen Meeresboden vom biologischen, naturalistischen, umweltlichen undarchäologischen Gesichtspunkt aus kennen zu lernen.

    Die Azienda Regionale per la promozione turistica “in Liguria” heißt auf diesemWege alle Liebhaber des Meeres herzlich in Ligurien willkommen und wünschtallen viel Spaß beim Abtauchen in eine wundervolle Unterwasserwelt.

    Agenzia Regionale per la promozione turistica “in Liguria”Palazzo Ducale – Piazza Matteotti, 9 – 16123 Genova Tel. +39 010 530821 – Fax +39 010 [email protected]

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    in LiguriaAGENZIA REGIONALE

  • Unsere Reise entlang des Meeres beginntam äußersten Rand der Ligurischen Küstein der Provinz von Imperia nahe der fran-zösischen Grenze. Hier begegnen wir baldden “Balzi Rossi”, grossartigen Klippen vol-ler Schluchten und Höhlen. Es ist einer derinteressantesten und bedeutendsten prä-historischen Orte Europas, sowohl wegendes Reichtums an Fundstücken als auchwegen seiner langandauernden Besiedlung(vom jüngeren Paläolithikum bis zurJungsteinzeit). Nicht weit entfernt lehntsich das Kap Mortola ins Meer hinaus, des-sen Spitze mit üppigen Aleppokiefern undMittelmeer-Dickicht bedeckt ist. Daraufliegt die berühmte aus dem siebzehntenJahrhundert stammende Villa Hanbury in-mitten eines ausserordentlichen botani-schen Gartens, der zahlreiche Tropenflan-zen aus aller Welt beherbergt. In RichtungOsten fortfahrend kommen wir nach Venti-

    miglia und Bordighera, zwei Ortschaften,die an der Küste entlang bis zum Kap San-t’Ampeglio erstrecken. Weiter östlich fol-gen ausgedehnte Buchten bis nach San Re-mo, die Stadt der Blumen am Fuße des Ber-ges Bignone.Von hier ab führt die Küsten-straße durch eine Reihe renommierter Tou-risten-Orte bis zur Provinzhauptstadt Im-peria. Sie entstand aus der Verschmelzungzweier Städte. Die eine, Porto Maurizio,liegt auf dem Hügel Parasio und bewahrtdie mittelalterliche stätdtebauliche Struk-tur, während die andere, Oneglia, sich aufeiner Ebene am linken Ufer des Sturzba-ches Impero erstreckt. Östlich von Imperiaumfasst der Küstensaum andere Badeortewie Diano Marina, an einer weiten Buchtgleich hinter Kap Berta liegend, San Barto-lomeo al Mare und Cervo, westlich vondem gleichnamigen Kap am Ende desGolfs von Diano.

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    Riviera dei Fiori

  • (1)Schwierigkeitsgrad: mittelMindesttiefe: 16 mHöchsttiefe: 36 m

    Es handelt sich um eine ziemlich ausge-dehnte Untiefe, die sowohl Beginnern alsauch Experten mehrere Tauchmöglichkei-ten in unterschiedlichen Tiefen bietet. DerMeeresboden besteht aus einem breitenFelsplateau, in einer Tiefe zwischen 16 und20 Metern, wo man Brassen, Goldstriemen,Breitfische, Kraken, Seeaale und Muränenfinden kann. An einer Seite fällt eine Fels-wand hinunter bis in eine Tiefe von 36 Me-tern. Dort befindet sich der Riß, nach demdieser Tauchort genannt wird, bekanntauch als “Scafa delle aragoste”, in dem sichaußer zahlreichen Krustentieren auch He-ringshaie und große Drachenköpfe verste-cken. Wieder hinaufschwimmend passiertman einen Canyon mit roten Gorgonienkurz vor einem völlig von parazoanthus(allgemein als See-Margerite bekannt) be-siedelten Felsenstrich. Liebhaber derUnterwasserfotografie bietet sich hier dieMöglichkeit, den wundervollen Anblick

    tausender gelber Blümchen vor einem ro-ten Hintergrund von Korallenästen festzu-halten. Interessante Anregungen finden dieUnterwasservideofans durch die häufigeAnwesenheit von Mittelmeer-Barrakudasund dem gelegentlichen Erscheinen einesdicken Kaulbarsches.Dieses Tauchrevier ist gemeinsam mit ei-nem weiteren, dem nahegelegenen “Desti-nationDesolation”, ein beliebtes Ziel von

    Ausflügen an die nicht weit ent-fernte französische Grenze.Tatsächlich handelt es sich umzwei Felsenblöcke, die ganz nahbeieinander liegen und doch ge-trennt vom Meeresgrund empor-steigen.Infolge der gewöhnlich leichtenStrömungen im ganzen Gebiet istdas Meereswasser angehem klar.Ausnahmsweise kann sich dasWasser bei Regen oder schlech-tem Wetter wegen des von denzuströmenden Flüssen aufgewir-belten Sediments für einige Tageeintrüben.

    Ventimiglia - Pertuso

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    Ein schwarm goldstriemen

  • (7)Schwierigkeitsgrad: mittelMindesttiefe: 14 mHöchsttiefe: 39 m

    Diese beiden Tauchreviere, ein wenig landein-wärts von “Pignatun” gelegen, bilden zusam-men ein breites Becken, das zu groß ist, umin einem einzigen Tauchgang ganz erforschtzu werden. Das eine Revier liegt in einer Tie-fe von 14 bis 39 Metern, während das zweitezwischen 20 und 39 Metern tief ist.Die Eigenschaften der beiden Zonen sindähnlich: stetige Strömungen sorgen nichtnur für klares Wasser, sondern sichernauch die idealen Bedingungen für Wande-rungsfische: Adlerfische, Zahnbrassen, Bar-rakudas. Zwischen 14 und 18 Metern Tiefekann man Schwärme von Brandbrassen undBreitfischen und zwischen Röhrenwürmernund Schwämmen bewundern, während ingrösserer Tiefe rote Gorgonien und Zweigevon Gerardia savaglia zu sehen sind. Eineder Besonderheiten dieses Revieres ist die

    große Zahl von Haarsternen verschiedenerFärbung, die man auf Zweige von Paramu-ricea klettern sehen kann, wenn man ge-nauer hinschaut. Das ist ihre Lieblings-Stel-lung, weil sie dort am besten das Futter,das vom Wasserstrom vorbei getriebenwird, fangen können.

    Ventimiglia - Monaco Monaco 39

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    Mittelmeer-Barrakudas

  • Gegenüber der gleichnamigen Ortschaftund nicht weit von der ProvinzhauptstadtImperia entfert gelegen, ist das Becken vonSanto Stefano das bekannteste und amhäufigsten frequentierte Revier der Region.Es handelt sich dabei nicht um eine, son-dern um eine Serie von Erhebungen, dieein großes, etwa eineinhalb Meilen langesund eine halbe Meile breites Unterwasser-Vorgebirge bilden. Die durchschnittlicheTiefe beträgt etwa 28 Meter, an der west-lichen und östlichen Kante in größere Tie-fen abfallend. Letztere ist wegen ihrer gro-ßen Zahl von Gorgonien und der zwischenihnen sich bewegenden eigenartigen Fischeund Krustentiere besonders geschätzt.Wir wollen sie besuchen.

    San Lorenzo - Secca S. Stefano

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    Seeanemone

  • (12)Schwierigkeitsgrad: hochMindesttiefe: 45 mHöchsttiefe: 47 m

    Es handelt sich um eines der am besten er-haltenen Kriegsflugzeug-Wracks entlangder italienischen Küste. Es liegt flach in derFlugrichtung und kann daher in seiner Voll-ständigkeit gesehen werden. Der am 13. Juni1940 versunkene Jagdbomber vom Typ FiatBR-20 Cicogna ist nicht zerbrochen. Seinebeiden Sternmotoren zeigen nach Norden.Seine Länge misst 16,10 m und seine Spann-weite beträgt 21,56 m. Oft finden Schwärmevon Katzenhaien unter der Motorenverklei-dung Schutz, während der Rumpf Seeaalen,Langusten, Heringshaien und großen Dra-chenköpfen ein Zuhause bietet.Das Flugzeug stürzte nach einem Luft-kampf über Frankreich in der Nacht des 12.Juni ab, als trotz schlechteetn Wetters be-fohlen wurde, den Marinestützpunkt Toulo-

    se zu bombardieren und die Militärlagervon Fayence, Hyères und St. Madier mitMaschinengewehren anzugreifen. Währenddieser Operation sollten die italienischenJagdflugzeuge als Köder die Aufmerksam-keit der Franzosen von dem Ziel ablenken,damit das 13. Geschwader der BR-20s esungestört angreifen könnte. Wegen desschlechten Wetters kamen die italienischeJäger zu spät am Ziel an, wo die französi-sche Luftwaffe sie bereits in der Luft er-wartete. Eines der abgeschossenen Flugzeu-ge war die BR-20, die von dem Piloten un-ter kontrollierten Bedingungen auf dasWasser aufgesetzt wurde, da sie wegen desVerlusts eines Motores nicht in der Lagewar, zur ihrem Stützpunkt zurückzukehren.Da das Flugzeug nicht sehr hart auf dasWasser aufprallte, wurde es nicht beschä-digt und ist intakt erhalten. Die Besat-zungsmitglieder hatten weniger Glück.Nur zwei überlebten und erhielten mit denanderen die Goldene Medaille für militäri-sche Tapferkeit.

    Arma di Taggia - BR 20

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    Das Wrack der BR-20

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    (13) Il BiscioneSchwierigkeitsgrad: mittelMindesttiefe: 32 mHöchsttiefe: 37 m

    Dieser drei Meter hohe Rücken zeichnetsich durch eine Serie großer Felsstufen, ei-nige große Risse und eine kleine Höhleaus, die man erforschen kann. Es gibt zahl-reiche Schwammkolonien und viele dort le-bende Fische.

    [14] Il MuroSchwierigkeitsgrad: mittelMindesttiefe: 32 mHöchsttiefe: 38 m

    Dieses Revier liegt an der Süd-Südwesteckeder seewärts gelegenen Seite des Beckens.Das Besondere der senkrechten Felswandist ihre bemerkenswerte Besiedlung durchsessile Meeresbewohner mit einer erstaun-

    lichen Vielzahl kleiner aber faszinierenderArten.

    [15] Il GrottoneSchwierigkeitsgrad: mittelMindesttiefe: 30 mHöchsttiefe: 37 m

    Dieser unregelmäßige Rücken und die vie-len Felsbrocken schaffen zahlreichenSchlupfwinkel. Die Tauchroute folgt demHauptrücken, der sich zurückbeugt, um einriesiges natürliches Amphitheater zu bil-den.An deren Basis findet sich der Eingangzu einer großen Höhle, die Seeaalen, Murä-nen, Hummern, Katzenhaien, Kaulbarschenund Heringshaien ein Zuhause bietet. Anden Außenmauern blühen üppige roteGorgonien, die über das gesamte Beckenvon Santo Stefano ziehmlich verbreitetsind.

    Serpel

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    [16] Le TerrazzeSchwierigkeitsgrad: mittelMindesttiefe: 30 mHöchsttiefe: 39 m

    Diese Felsen fallen in weiten Stufen, die andie terrassierte Landschaft der Küstenlinieerinnern. Eine der Höhepunkte diesesTauchgangs sind die roten Gorgonien unddie Paramuricea clavata. Sie bilden einenfarbenreichen Hintergrund für die in derNähe schwimmenden Schwärme von Breit-fischen und sind ausgezeichnete Fotogele-genheiten für Anhänger der Unterwasser-Fotografie.

    [17] La CroceSchwierigkeitsgrad: mittelMindesttiefe: 22 mHöchsttiefe: 27 m

    Dieses große Metallkreuz ist sowohl Aus-gangs- als auch Ankunftspunkt für zweiTauchgänge, einen in südöstliche und denanderen in nordwestliche Richtung. Die Rü-cken, die bei diesen beiden Tauchgänge er-kundet werden, enthalten eine Vielzahl vonHöhlen unterschiedlicher Größe. Je weni-ger leicht zugänglich die Höhlen sind, des-to häufiger sind Kaulbarsche zu sehen.

    [18] Il CanyonSchwierigkeitsgrad: mittelMindesttiefe: 25 mHöchsttiefe: 35 m

    Diese eindrücksvolle eindrucksvolle Cany-on-Anordnung besteht aus einer sechsMeter hohen Felsenwand, dem großen Ge-röllbrocken davor und einer Reihe kleine-rer Felsen. Die Hauptwand ist mit dickenÄsten von Paramuricea bedeckt und dieLöcher und Rissen zwischen den Felsenbieten zahlreichen Octopussen, Muränen-aaleen und Hummern Unterkunft.Wander-fische sind häufig an den Ausgängen desCanyons zu beobachten.

    [19] Il CervinoSchwierigkeitsgrad: mittelMindesttiefe: 32 mHöchsttiefe: 35 m

    Das Profil dieses dreieckigen Felsen erinnertan das berühmte Matterhorn, il Cervinoauf Italienisch, und daher hat er seinen Na-men. Er erhebt sich vom Meeresgrund süd-lich einer großen Bank und ist von Brockenund Felsen umgeben. Die Höhlen sind vonLangusten, Heringshaien und Seeaalen be-wohnt. Die Flora und Fauna sind typischfür das Becken von Santo Stefano.

    Yanolus cristatus

  • (20)Schwierigkeitsgrad: hochMindesttiefe: 40 mHöchsttiefe: 40 m

    Der Höhepunkt dieses Tauchgangs gibtihm den Namen. Dieser breite Rücken ausrissigem Felsen ist von einer weiten Flächeroter Gorgonien bedeckt. Die Strömung,obwohl nicht stark, trägt zu den gutenSichtverhältnissen bei, was das Schauspielder leuchtend roten Arme im Gegensatz

    zu dem orangenen Rot der Langusten, diedie Risse und Spalten bevölkern, noch ein-drucksvoller macht. Der größte Teil desumgebenden Meeresbodens ist schlammig,so daß die große Anzahl von Raubfische,die das felsige Gebiet bewohnen, mit reich-lichen Nahrung versorgt werden. DieserTauchgang sollte nur von sehr fortge-schrittenen Tauchern unternommen wer-den, da der tiefste Punkt an der Grenzevon Amateurtauchern liegt und der Auf-stieg von Stops zur Dekompression unter-brochen werden muß.

    Imperia - Gorgonie

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    Polypen einer Gorgonie

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    Andora liegt direkt jenseits des Sandstran-des und setzt sich schön von den grünenHügeln dahinter ab. Unmittelbar nach Os-ten, erhebt sich die Küste von Capo Melenach Capo Santa Croce zu felsigen klip-penKlippen, um sich schließlich wiederdem Sandstrand anzunähern, der sich vonLaigueglia bis hinter Alassio erstreck. Esist eine der längsten Strände von Ligurien,vom feinen Sand geformt, den der Centavon den Hügeln herabgewaschen hat.Dann wird die Küste wieder felsig östlichder Marina von Alassio, wo kiessige undsandige Strände die Städchen und Dörferbis Capo Vadino und dem Beginn der Ebe-ne von Albenlga kennzeichen. Albenga hatdas am besten erhaltene historische Zen-trum und bedeutende Monumente derganzen westlichen Riviera. In kurzem Ab-stand von der Küste liegt die karachteris-tisch gerundete Insel von Gallinara (Isola

    di Gallinara), bedeckt mit seinem üppigenmediterranen Buschwald. Zwischen demCapo Lena und dem Capo di Caprazoppafolgen die Städte Ceriale, Borghetto SantoSpirito, Loano, Borgio Verezzi und PietraLigure in schneller Folge. Östlich von Ca-po di Caprazoppa, im Zentrum des sandi-gen Bogens der Küste liegt Finale Ligureund die Küstensiedlungen von Finale Ma-rina, Finalpia und Finalborgo. Ihnen folgtVarigotti auf dem kleinen felsigen Vorge-birge von Punta Crena und der Strand vonNoli, weiter nach Osten Spotorno, Bergeg-gi und die gleichnamige Insel und die Pro-vinzhauptstadt Savona. In der Umgebungzeigt die Küstenlinie eine Reihe von Hü-geln deren Abhänge die Reeden von Vadound Albisola Marina formen. Ein Stückweiter östlich unmittelbar hinter Puntadell’´Olmo beginnt Varazze, dicht gedrängtentlang des Strandes.

    Riviera delle Palme

  • (26)Schwierigkeitsgrad: mittelMindesttiefe: 34 mHöchsttiefe: 36 m

    Dieser lange Rücken, etwa zwei Meter hochund 300 Meter lang trennt die verschiede-nen Ebenen des sandigen Meeresbodens.Er ist durch breite Einbuchtungen unddurch zahlreiche Felsen und Löcher ge-kennzeichnet, die von Octopussen, Seeaa-len, Hummern und Muränen bewohntsind. Die Konzentration des Meereslebensist unmittelbar mit der Morphologie desMeeresbodens verbunden, wo eine leichtefelsige Neigung der Flora und Fauna hilft,Nahrung und Schutz gegen Raubfische zufinden. Die einigermaße starke südliche

    Strömung erlaubt es den Tauchern, ohnebesondere Anstrengung den gesamten Rü-cken zu erforschen.

    Andora - La Franata

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    Tintenfisch-Junge

  • (36)Schwierigkeitsgrad: hochMindesttiefe: 45 mHöchsttiefe: 51 m

    Dies ist das Wrack eines französischenSchiffes, das zuerst im Auftrag des Schifff-fahrtsgesellschaft “Paquet” Eisen und Stahltransportierte und am 17. Dezember 1942nach den Bedingungen der Laval-Kaufman-Vereinbarung an die Deutsche verkauftwurde.Unter Verwendung speziellen Kriegsstahleswar es 1939 in Toulose gebaubt worden. Esist 76 Meter lang, 10 Meter breit und

    Pietra Ligure - Tiflys

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    Das Wrack der Tiflys (Photo: Alberto Baldi)

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    wiegt 1369 Tonnen.Am 14. Januar 1943 sankes vor dem Hafen von Loano, nach dem esvon zwei Torpedos getroffen worden war,die von dem Britischen Unterseeboot HMSSahib lanciert worden war.Während der er-ste unter dem Kiel hindurchschlüpfte undam Strand von Pietra Ligure landete, trafdas zweite sein Ziel auf der Steuerbordseitedes Bugs. Der verursachte Schaden ist nochheute zu sehen.Trotz der Tatsache, daß das Schiff in weni-gen Minuten sank, versuchte der Kapitän,mit dem Fahrzeug den Strand zu erreichen.Augenzeuge von Loano können von dembedrückenden Anblick des mit dem Bugzuerst sinkenden Schiffes und des nochmehrere Meter über dem Wasser sich dre-henden Proorpellers erzählen. Das Wrackliegt aufrecht auf dem Meeresgrund undseine hervorragende erhaltene Strukturund Ausrüstung kann erforscht werden.Der rießige Propeller teilweise von Sedi-ment bedeckt und die Laderäume des

    Schiffes mit ihrer enormer Vielfalt von ty-pisch mediterranen Flora und Fauna bietenfür Liebhaber bemerkenswerte Fotogele-genheiten.Ein Tauchgang allein ist nicht ausreichend,um die Faszination der Tiflys, oder Tifler[wie sie von einigen gennant wird] oderOned Tiflet [was ihr wirklicher Name ge-wesen zu sein scheint] zu erfahren. Die Tie-fe und das Ausmaß des Rumpfes erlaubenes nicht, in der dabei verfügbaren Zeit alleEcken und Winkel zu erforschen. Wenn dieSichtverhältnisse gut sind, ist der Anblickdes gesamten Schiffes, umgeben von Tau-senden rosarote Breitfische, atemberau-dend.Fotogelegenheit zu Hauf vom Heck, voll-ständig mit Ruder und Propeller, bis zumDeck mit dem Steuerhaus. Das U-Boot,das die Oned Tiflet versenkt hatte, wurdedanach am 24. April 1943 von dem italie-nischen Schiff Gabbiano in Sizilien ver-senkt.

    Die Küste zwischen Spotorno und der Insel Bergeggi

  • (40) La FranataSchwierigkeitsgrad: mittelMindesttiefe: 20 mHöchsttiefe: 30 m

    Diese steil abfallende Wand ist reich an Ris-sen, in denen sich Seeaale, Drachenköpfeund Langusten verstecken, von Schwärmenvon Anthias umringt.Östlich davon bietet die seitliche Schrägeden Cerianthus und Röhrenwürmern gu-ten Halt. Eine Felsengruppe bezeichnet dentiefsten, etwa 30 Meter tiefen Punkt, woman Brassen und Zahnbrassen jagen sehenkann.

    Spotorno - Bergeggi

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    Die Insel Bergeggi

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    [41] Il PifferaioSchwierigkeitsgrad: niedrigMindesttiefe: 9 mHöchsttiefe: 18 m

    Dies ist unter Tauchern eine der beliebtes-ten Gegenden, wenn die See unruhig ist.Das Tauchrevier ist durch ein Metallgestellgekennzeichnet, welches zu einem Plateauin ungefähr 10 Meter Tiefe führt. In kur-zem Abstand davon ein steil abfallenderFelsen mit zahlreichen Höhlungen, wo einbisschen Geduld mit einigen interessantenBegegnungen belohnt wird. Außer ortsan-sässigen auch viele frei umherschweifendeFische wie Brassen, Brandbrassen, Meerjun-ker und Adlerfische. Die feinsten Risse bie-ten Krebsen und Krabben Schutz währenddie dunkelsten Höhlen eine ideale Umge-bung für schimmernde Kaurimuschelnsind.

    [42] PertusoSchwierigkeitsgrad: niedrigMindesttiefe: 7 mHöchsttiefe: 10 m

    Diese Felswand fällt steil herab zu einer fla-chen mit kleinen Felsen bedeckten Ebenein etwa 10 Meter Tiefe, wo man im Som-mer gewöhnlicherweise Seeteufel zu sehensind.Der Tauchgang führt dann durch ein Ge-biet riesiger Felsmassen, die mit bemer-kenswert farbreichen Kolonien von Parazo-anthus und Schwämmen bedeckt sind. See-anemonen, kleine Krustentiere und Schne-cken sind in den Rissen zu Hause.

    Spirographis spallanzanii

  • Secca del Magazzino

    Dieses ausgedehnte Revier liegt gegenüberdem Handelshafen von Vado Ligure. Dorterheben sich vom Meeresboden aus einerReihe von Felsnadeln, die zahlreichenTauchmöglichkeiten bieten, die aber durchKüstenschutzverordnungen eingeschränktsind.

    [44]Schwierigkeitsgrad: hochMindesttiefe: 36 mHöchsttiefe: 46 m

    Dieses ausgedehnte Becken bildet einen Teilder noch größeren Senke von Magazzino.Der Tauchgang beginnt in einer Tiefe vonetwa 36 Meter auf dem Gipfel des größtenFelsens, und führt die Seitenwand hinab zueiner Tiefe von 42 Metern. Die Felsmasseenthält auch eine kleine Höhle, die vonLangusten bewohnt werden, Wolken vonAnthias bilden einen theatralischen Hinter-grund für die durch das offene Wasser zie-henden Schwärme von Brassen, Goldbras-sen, Brandbrassen, während die Felsen vonSchwämmen besiedelt sind.Nur ein Paar Meter entfernt befindet sicheine zweite Felsenmasse, die bis in eine Tie-fe von 46 Meter reicht, wo man große Kra-ken und Seeaale findet. Außerdem gibt eseinige Arte von Nacktschnecken.

    Vado Ligure - I Gemelli

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    Schwamm Gorgonie mit Katzenhai-Ei

  • (48)Schwierigkeitsgrad: hochMindesttiefe: 42 mHöchsttiefe: 45 m

    Da dieses Revier vor dem Hafen von Vadoliegt, ist das Tauchen nur möglich, wennkeine Schiffe unterwegs sind. Der Leichtesamt seiner Ausrüstung liegt umgestürzt ineiner Tiefe von 45 Metern auf dem Mee-resboden.

    Das sehr gut erhaltene Maschinengewehr,getragen von den Resten des Bugs, siehtnoch ganz brauchbar aus. Die Zahlreichenvon den Stahlplatten geschaffenen Höhlenbeheimaten Langusten, Hummer und Dra-chenköpfe.Taucher müssen vorsichtig sein, damit dasWasser nicht durch aufgewühlten Schlammgetrübt wird.

    Vado Ligure - Bettolina o Mitraglietta

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    Details vom Wrack der Bettolina

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    Die Ufer der Provinz von Genua beginnenmit der Bucht von Cogoleto. Ihr folgt dasCapo Arenzano, das steil in die See und zurgleichnamigen Stadt herabfällt. Unmittelbaröstlich davon ist die Stadtgrenze des Groß-raums Genua.Dieses bemerkenswert lange Stück städti-schen Ufers, insgesamt 18 Kilometer vonVoltri bis Nervi, ist ein durchgehend be-bauter Streifen zwischen der See und denBergen im Hintergrund. Die Küste ist eineFolge von Buchten, felsigen Hügeln undStädten mit einer ruhmreichen seefahren-den Vergangenheit, wie etwa Bogliasco, Pie-ve Ligure, Sori, Recco und Camogli, derenhohe Häuser über den alten Hafen undden Strand hinaus schauen. Im Osten liegtdas beeindruckende Vorgebirge von Porto-fino, sich trapezartig etwa drei Kilometer

    hinaus in die See streckend und dabei denGolf von Paradiso vom dem von Tigulliotrennend. Das Vorgebirge umarmt mit zahl-reichen kleinen Buchten die malerischenDörfer San Fruttuoso, Portofino und Pa-raggi. Rund um den Golf von Tigullio sindin schneller Folge Santa Margherita, Rapal-lo, Zoagli, Chiavari und Lavagna zu sehen.Nahe der Mündung des Sturzbaches Gro-molo liegt Sestri Levante, dessen Ufer voneinem kurzen abgerundeten Vorgebirge ge-kennzeichnet ist, das zwei Buchten bildet –die Märchenbucht (Baia delle Favole) imNordwesten und die Bucht des Schweigens(Baia del Silenzio) im Südosten. Auf derwestlichen Seite, wo der Golf am Kap Pun-ta Manara endet, befindet sich die StadtMoneglia, gelegen am Füße des gleichnami-gen Berges.

    Golfo di Genova, Paradiso e Tigullio

  • (57)Schwierigkeitsgrad: hochMindesttiefe: 33 mHöchsttiefe: 80 m

    Eines der berühmtesten Wracks an der li-gurischen Küste, zugleich auch das jüngste,ist das des Öltankers Haven, der vor derKüste von Arenzano am 14. April 1991 ver-sank. Es ist ein majestätisches Wrack, 334Meter lang und 26 Meter breit mit einemGewicht von erstaunlichen 109.700 Ton-nen. Das Schiff sank nach einem gewaltigenFeuer am Bord, dessen Bilder durch dasFernsehen in der ganzen Welt zu sehen wa-ren. Der Todeskampf dauerte drei Tage bisdas Schiff in zwei Teile zerbrach und sank.Nur der Bug kann heute von Amateurtau-chern besichtigt werden, da das Heck zutief liegt. Der erste Anblick der Haven un-ter Wasser – und ein Besuch dort ist fürdie Tauchsportler Liguriens gewissermaßen

    eine Pflicht – ist ein herzergreifender Mo-ment, der dazu verlockt diese Erfahrung zuwiederholen, zumal Dutzende von Tauch-gängen notwendig sind, um möglichst alleszu sehen. Taucher sind gut beraten, ihremAufenthalt auf dem oberen Teil des Schiffeszu beschränken, wo das Vorschiff, das Deck,das Innere des Control-Rooms und die

    Etage darunter warten.Ein Großteil des Schiffes ist vonden verschiedensten Meereslebe-wesen besiedelt und ist wegender Vielzahl der Arten für Mee-resbiologen von außerordentli-chem Interesse. Während dasWrack selbst ein gutes Versteckfür Krustentiere und Fische ist,sind im freien Wasser häufigThunfische und Adlerfische zusehen, die sich an den immervorhandenen Anchovis gütlichtun.

    Arenzano - M.C. Haven

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    Druckmesser des wrackes

  • (64)Schwierigkeitsgrad: mittelMindesttiefe: 13mHöchsttiefe: 40 m

    Das Revier von Isuela ist eine vom Meeres-grund heraufragende Felsenspitze kurz vorder Küste an der Südseite des Vorgebirgesvon Portofino. Es liegt in einer Natur-schutzzone (Zona B Riserva Generale) unddeswegen ist dort das Ankern, der Ge-brauch von Motorbooten, von Mooring-Anlagen und Harpunen verboten. Glückli-cherweise sind geführte Tauchexpeditionenerlaubt. Der Felsen erhebt sich aus einerTiefe von 45 Metern bis zu einer Höhevon 13 Metern unterhalb der Wasserober-fläche einige Hunderte Meter südlich derSpitze von Punta Chiappa. Im allgemeinwird es als eines der faszinierendsten Revie-

    re in Ligurien angesehen. Adlerfische,Zahnbrassen und Thunfische fressen gierigan den reichlich vorhandenen Schwärmenvon Anchovis während der Wandersaison.Die verschiedenartige Oberfläche des Fel-sens, der sich hier in die Tiefe des klarenblauen Wassers senkt, ist vollständig mitroten, gelben und weißen Gorgonien be-deckt. Noch beeindruckender wirkt dasSpektakel, wenn im Sommer auch dieMondfische anwesend sind. Dunkle Klüfteund Risse sind die gesuchten Behausungenvon Kaulbarschen, Langusten, Hummern,Heringshaien und Seeaalen. Auch für denKatzenhai ist dies ein gern besuchter Platzund seine Eier kann man oft an den Ästender Paramuricea befestigt sehen.Außerdemgibt es große Kolonien von roten Korallen.Wie es oft in Ligurien der Fall ist, ist diesüdliche, der offenen See zugewandten Sei-te des Felsens die üppigere. Hier fällt siesenkrecht etwa 20 Meter in die Tiefe. Umin den vollen Genuß der natürlichen Viel-

    Camogli - Secca Isuela

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    Schwarze Koralle von Isuela

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    falt des Felsens und seiner Umgebung zukommen, raten wir dringend eine Stablam-pe zu benutzen, um selbst in die kleinstenund scheinbar unbedeutendsten Risse hin-

    einzuschauen, da sie zumeist einige merk-würdige Bewohnen beherbergen. Unteridealen Bedingungen ist dieser Tauchgangvon mittlerer Schwierigkeit, weil es in jeder

    von den persönlichenFähigkeiten und Vorlie-ben des Tauchers ab-hängigen Tauchtiefesehr viel zu sehen gibt.Dies trifft dann nichtzu, wenn die Strömungstark und die See rauhund es nur Expertenangeraten ist, zu tau-chen.Am Boden dieses Re-vieres in etwa 50 Me-tern Tiefe ist derschlammige Boden mitverschieden großenFelsbrocken bedeckt,auf denen Zweige vonLophogorgia und Euni-cella verrucosa zu be-wundern sind.

    Languste Roter Drachenkopkf

    Seepferdchen

  • (73)Schwierigkeitsgrad: hochMindesttiefe: 0 mHöchsttiefe: 40 m

    Dieser Tauchgang ist einer der schwierig-sten nicht zu sehr wegen der Tiefe alswegen der starken Strömungen. Am Fuß

    des Felsabhangs ist eine Schräge aus gro-ßen Brocken. Die von den gefallenen Stein-brocken gebildeten Durchlässe sind idealeVerstecke für Kaulbarsche und Meerraben.Unterhalb von 30 Metern Tiefe führt eineAbfolge von zahlreichen Rücken hin zumschlammbedeckten Meeresboden.Zur richtigen Zeit lassen sich Adlerfische,Zahnbarsche und Thunfische im offenenMeer beobachten.

    Portofino - Punta Portofino

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    Typisch mediterrane Strandkiefer Santa Margherita Ligure

  • (78)Schwierigkeitsgrad: mittelMindesttiefe: 26 mHöchsttiefe: 31 m

    Das Wrack ist etwa eine Bootfahrt von 10Minuten vom Hafen von Sestri Levanteentfernt gelegen.Die Bettolina ist ein kleines Flußschiff mitMaschinenraum, Brücke und Mannschafts-quartieren im Heck des Schiffes, einem fla-chen Boden und offenen Laderäumen. Esist etwa 40 Meter lang und 6 Meter breit

    und wurde von der deutschenArmee während des ZweitenWeltkrieges zum Transport vonBaumaterial für die Seebefesti-gungsanlagen benutzt. Im Fe-bruar 1944 wurde es durch ei-nen direkten Treffer aus derLuft in die Backbordseite desBugs versenkt. Das Schiff liegtaufrecht auf dem Meeresbodenund ist nahezu vollständig in-takt.Im Innern ist die kleine Küchenoch in ausgezeichnetem Zu-stand, allerdings sind die bei-den Maschinengewehre zurFlugzeugabwehr an Bug undHeck entfernt worden. An derHeckleiter gibt es einen selte-nen Bewuchs von Seeanemonen(Corynactis viridis) zu bewun-dern.

    Sestri Levante - Bettolina

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    Das wrack der Bettolina (Photo: Claudio Corti)

  • 24

    Nahe der Mündung des Stuzbaches DeivaMarina und der gleichnamigen Stadt be-ginnt die Uferregion der Provinz La Spe-zia. Weiter im Osten liegt Framura, gefolgtvon Levanto eingeschmiegt in seiner einla-denden Bucht. Die steilen, rauhen Abhängevon Punta Mesco erstrecken sich in dieaußerordentlich schöne Landschaft derCinque Terre. Die Hügel sind mit Wein aufengen Terrassen bepflanzt, die durch dievon der ortsansässigen Bevölkerung inharter und schweißtreibender Arbeit er-richteten Trockenmauern gehalten werden.Diese Küstendörfer, in geschützten Buch-ten oder Flußmündung an steilen Felsenhängend, bereichern die natürliche Schön-heit der Landschaft mit einem Schatz vonGeschichte und Kunst. Monterosso, Ver-nazza, Corniglia, Manarola und Riomaggio-re bieten den von See kommenden Besu-chern ein bemerkenswertes Panorama vonHäusern und Straßen, die aufsteigend amFelsen kleben. Einige, wie die Via dell’Amo-re, scheinen wie eine Skulptur aus dem ge-

    wachsenen Felsen herausgeschlagen zusein. Jenseits Capo di Monte Negro wirddie Küste wieder felsiger mit einer nahezuununterbrochenen Abfolge von Klippenund Steilhänge bis nach Punta San Pietro.Von hier geht es nach Portovenere, einemrömischen Hafen am Seeweg der Triremevon und nach Gallien und Spanien. Im ge-ringen Abstand zur Küste liegen die InselnPalmaria, Tino und Tinetto, die gemeinsammit Portovenere von der Unesco 1977zum Weltkulturerbe erklärt wurden. DieProvinzhauptstadt La Spezia liegt an derweiten Bucht des Golfes mit gleichem Na-men zwischen der Insel Tino und demPunta Corvo. Weiter östlich gerade hinterdem Punta Santa Teresa bildet die Küsteeine Bucht, wo sich das Dorf San Terenzobefindet.Es folgen Lerici mit der beeindruckendenBurg San Giorgio darüber, und schließlichTellaro, wo die alten Häuser an einer Fel-senklippe kleben, die von See aus nicht er-reicht werden kann.

    Le Cinque Terre e il Golfo dei Poeti

  • (83)Schwierigkeitsgrad: hochMindesttiefe: 24 mHöchsttiefe: 40 m

    Wie bei vielen anderen Wracks besteht dieSchwierigkeit hier weniger aus der Tiefe alsden trüben Sichtverhältnissen unter Was-ser. Die Vittoria ist ein interessantes undgut erhaltenes Wrack.Als Seeaufklärer etwa 1935 in Italien gebautund von Deutschland zu Beggin des Zwei-ten Weltkrieges übernommen, bleiben dasDatum und die Ursache ihres Sinkens bislange unklar. Der auf dem Meeresgrund ne-ben dem Rumpf liegende Schornsteinnebst einer dort liegenden Leiter lassen ei-ne Explosion an Bord vermuten. DasWrack, etwa 30 Meter lang und 6 Meter

    breit, liegt in geringer Entfernung der Ma-rina von Framura und etwa 500 Meter vonder Küste entfernt im Golf zwischen Mon-te Grosso und Monte Serro auf dem Mee-resboden.Alle Aufbauten vom Bug bis zu dem riesi-gen vierflügeligen Propeller können besich-tigt werden. Die einzig verbliebene Spur derSchiffsbewaffnung ist der sich drehendeTurm im Bug, der einst eine 105 mm Kano-ne enthielt. Keine Spur gibt es sowohl vondem 12,8 mm Maschinengewehr, das vorneam Brückenhaus befestigt gewesen war, alsauch von dem Rest der Bordinstrumenteund der Aufrüstung.Das Wrack bietet der Flora und Fauna ei-nen hervorragenden Lebensraum und eineHeimat für Langusten, Brassen, anderenFisch und eine beachtliche Kolonie vonAustern.

    Deiva Marina - Vittoria

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    Der schmale Scheg der VittoriaDer Bug des Seeaufklärers

  • (85)Schwierigkeitsgrad: niedrigMindesttiefe: 7 mHöchsttiefe: 22 m

    Dieses interessante Tauchrevier, vor Puntadi monte Negro nahe Framura liegend, istbei den Experten auch als “Canyon” be-kannt.Die fazszinierende Felswand und die Forma-tion von Felsbrocken bieten ein sonderspektakuläre Unterwasserlandschaft, wenndas Wasser klar und das Licht gut ist. Der“Canyon”, der parallel zur Küste verläuft,ist ein durch große Felsblöcke auf der see-

    wärtigen Seite und dem Steilwand auf deranderen Seite gebildete Korridor.Die beiden Seiteneingänge sind unter-

    schiedlich groß, beide jedochgroß genug, um Taucher durchzu lassen.Der Canyon ist etwa 20 Meterlang. Obwohl er eine ausge-zeichnete Möglichkeit bietet, je-ne mediterrane Flora und Faunakennenzulernen, die halbdunkleLebens- und Siedlungsräumebevorzugt, ist es keineswegs un-gewöhnlich, großen Brassen zubegegnen.Fotografen, die Weitwinkelob-jektive bevorzugen, finden die-ses Revier mit seinem blauenHintergrund der Canyonein-gänge und dem durch die Fel-senrisse gefilterten Licht derMittagssonne besonders inter-essant nit.

    Framura - Salto della Lepre

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    Gelbe Gorgonien

  • (89)Schwierigkeitsgrad: mittelMindesttiefe: 10 mHöchsttiefe: 45 m

    In diesem Revier, das sich im Naturschutz-gebiet der Cinque Terre (Zona B - RiservaGenerale) befindet , werden unter anderemSeefahrten beschränkter Geschwindigkeit,Mooring- von Privatbooten an den zu die-sem Zweck ausgestatten Stellen und Tauch-fahrten zugelassen. Die unter Wasser lie-genden Abhänge des Vorgebirges bildeneinen steil abfallenden Meeresboden, deran der südlichen Seite eine Tiefe von 35und an der westlichen von 45 Metern er-

    reicht. Neben den üblichen ortsansässigenFischen und dem üppigen Wuchs der Gor-

    Cinque Terre - Punta Monte Negro

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    Tylodina perversa

  • 28

    gonien, besteht die eigentliche Attraktionin der Möglichkeit, das seltene Umbracu-lum mediterraneum zu sehen.Punta di Monte Negro ist ein klassischesTauchrevier für Experten wie auch für Be-ginner, weil es in allen Tiefen Interessanteszu sehen bietet. Die fast senkrecht abfallen-de Felsen sind für zahlreiche Organismenein angenehmes Biotop. Um sie als Nah-rung zu nutzen, kommen regelmäßig Wan-derungfische wie Adlerfische, Thunfischeund Bonitos aus dem offenen blauen Meerhierhergeschwommen. Eine andere Spezia-lität von Punta di Monte Negro ist dieVielfalt der verschiedenen Nacktschne-cken, was dieses Revier für Zoologe sehrinteressant macht.Das Halbdunkel der kleinen Höhle und Ris-sen wird von den üblichen kleinen Krus-tentieren wie Galathee oder Stenopus-Krabben bewohnt, die mit ihren langenScheren ihre Heime verteidigen.

    Pinna Nobilis

    Eier von Nacktschnecken

  • Die Klippen der Insel Palmaria stürzensenkrecht zum Meeresgrund, besonders anihrer südwestlichen Seite, wo sie eine sehrvielfältige Unterwasserlandschaft mit Be-cken, vereinzelten Felsformationen undHöhlen bilden. Es scheint, dass der Namevon dem Wort “balma”, im dortigen italie-nischen Dialekt für Höhle, abstammt.Die bekanntesten natürlichen Formationensind die Höhlen von Azzurra und von Co-lombi. Die erste, die nur von See aus er-reicht werden kann, ist 60 Meter lang undgroß genug, um von Booten befahren zuwerden. Das von den Wänden und demHöhlendach reflektierte blaue Licht desWassers verleiht dem Ort eine verzaubern-

    de Atmosphäre. Die zweite, imSüdwesten der Insel, enthält Zeug-nisse von der Besiedlung der Inselin prähistorischer Zeit.Die Vielfältigkeit der natürlichenUmgebung hat die Evolution zueiner facettenreichen Meerespo-pulation ermutigt, von der Ober-fläche bis hinunter zum Meeres-grund mit seinen Korallenbänkenund seinen küstentypischenSchwebe- und Sinkstoffen. DerMeeresboden auf der seewärtigenSeite enthält ein besonders breitesSpektrum von Organismen ent-lang eines Streifens von nichtmehr als 100 Meter Breite. Hierkann man auch alle drei mediter-ranen Arten der Gorgonien be-wundern, die Eunicella cavolinii,die Eunicella singularis und dieEunicella verrucosa wie auch dieParamuricea clavata und die Lep-togorgia sarmentosa.

    Portovenere - Isola Palmaria

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    Heuschreckenkrebs (Scyllarus arctus)

  • (91)Schwierigkeitsgrad: mittelMindesttiefe: 34 mHöchsttiefe: 41 m

    Der U-Bootjäger Equa gehörte der neapo-litanischen Società Armatrice Partenopeaund war 1929 erbaut worden. Am 13. Mai

    1940 wurde es von der Italienischen König-lichen Marina requiriert und sank am 10.Juni 1944 nach einer Kollision mit einemdeutschen Schiff fast 2 Meilen vom PuntaMonte Negro entfernt. Die Equa ist unge-fähr 45 Meter lang und liegt aufgerichtetin einer Ost-West Richtung. Zwei der be-eindruckendsten Anblicke sind das Bugge-schutz und das Maschinengewehr am

    Heck. Der mittlere Teil istvon aufgegebenen Fischer-netze bedeckt, die parado-xerweise eine Vielzahl vonMeereslebewesen Schutzbieten.Während nur ein kleiner Teildes Schiffinneren erforschtwerden kann, gibt es einigespektakuläre Kolonien vonLophogorgia-Gorgonienund Seeanemonen an derAußenhaut des Schiffes.Die Equa diente auch an derin Varignano-Comsubin sta-tionierten Marineschule.

    Punta Mesco - Relitto Equa

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    Der Bug der Equa(Photo: Ferruccio Fazio)

  • 31

    (95) Cala GrandeSchwierigkeitsgrad: niedrigMindesttiefe: 4 mHöchsttiefe: 6 m

    Für Unterwasser-Foto- und Video-Enthusi-asten bringt das Tauchen in dieser kleinenBucht Spaß und Überraschungen. Dasdurch die Risse in der fünf Meter hinauf-reichenden Felsen-Absis fallende Licht bie-tet Fotografen beeindruckende Anblickezahlreicher Arten von Meerestieren. Ein 50Meter lange halb überfluteter Tunnel er-laubt Tauchern, den Rausch der Unterwas-ser-Höhlenforschung nachzuerleben.

    [96] Secca di DanteSchwierigkeitsgrad: niedrigMindesttiefe: 12 mHöchsttiefe: 28 m

    Etwa 30 Meter vom Punta Palmaria ent-fernt befindet sich ein Felsen, dessen Forman einen Panettone erinnert. Er ist vollstän-dig mit Briozoi und Cerianthus bedeckt. Zudem gibt es einige Gorgonien und Hölenmit Seeaalen, Kaulbarschen und Drachenfi-schen.Krabben (Pontonia Genus)

    Rote Gorgonien

  • Die Insel Tino einige Hundert Meter vonPalmaria entfernt ist dank ihrer besonde-rer Form und ihren dicken dunklen Vege-tation auf der Ostseite und der leichtenFärbung ihrer Felsen, die an ihrer Westsei-te senkrecht in die See sturzend, leicht zuerkennen. Wie die benachbarte Insel Tinet-to ist Tino ein Militärgelände und es istverboten, sich der Insel auf mehr als 50Meter Entfernung zu nähern. Die Ruinender Abtei von San Venerio, im 11. Jahrhun-dert über eine vorherige Kappelle erbaut,bieten eine faszsinierende Anblick von See.Die Abtei selbst kann nur am 13. Septem-ber, dem Feiertag des Heiligen Venerio, Be-schützer der Leuchtturmwärter und desGolfes von La Spezia, besucht werden. Erlebte auf dieser Insel und starb 630 nachChristus.

    [97] PareteSchwierigkeitsgrad: niedrigMindesttiefe: 0 mHöchsttiefe: 27 m

    Die Felswand der Westseite von Tino fälltnahe zu senkrecht bis auf den sandigenGrund. Zahlreiche Risse bieten Seeaalenund Drachenfischen Schutz. Im Gegensatzzu Tinetto und dem Becken südlich davongibt es auch zahlreiche rote Gorgonien ineiner Tiefe von etwa 22 Meter.

    [98] Punta BiancaSchwierigkeitsgrad: niedrigMindesttiefe: 0 mHöchsttiefe: 28 m

    Der bloße steile Felsen gibt Tauchern diebemerkenswerte Erfahrung eines weiten of-fenen Raums mit Kolonien von roter Gor-gonie und anderer Flora in größeren Tiefen.Kraken, Muränen und Seeaale kann manoft aus ihren Verstecken herausschauen se-hen.

    Portovenere - Isola del Tino

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    Meerbarbenkönig