TITEL DER VERANSTALTUNG TITEL DER …Prof. Dr. Achim Conzelmann Institut für Sportwissenschaft...

20
1 Trainerfortbildung der Österreichischen Bundesorganisation Persönlichkeit im Sport - Entwicklungschancen, Karriereübergänge und Gefahren des Scheiterns Dynamische Talentdiagnostik Prof. Dr. Achim Conzelmann Institut für Sportwissenschaft Wien, 20. März 2010 Drop Out Prozess der Talentförderung Das Grundproblem und daraus ableitbare Problemstellungen Potential t 1 Rekrutierung t o Selektion t 1 Erfolg in Sportart X t z, z+1… Prognosemodell für Sportart X - statisch vs. dynamisch; eng vs. weit - variablen- vs. personenzentriert - linear vs. nonlinear - Parameter für Expertise im HLA & langfristigen Leistungsaufbau - Prognosegüte → Selektionskriterien (eng/weitmaschig) Selektionsstrategie des Fachverbandes (eng/weit, statisch/dyna- misch, eng-/weitmaschig) Strukturmodell der Leistung in Sportart X im HLA - direkt (im Wettkampf) - indirekt (Umfeld) Talentförderkonzept des Fachverbandes - eng: langfristige Trainingsplanung (trainings- und entwicklungswissensch. Erkenntnisse: körp.-motorische & psycho-soziale Entwicklung) - weit: Laufbahnberatung (Schule/Beruf,Familie, peer-group) Anforderungsprofil für langfristige Leistungsentwicklung in Sportart X Förderkonzept des Fachverbandes im HLA Strategien der Talent- suche Verbands- ebene Individuum Sportwissen- schaft Benachbarte Forschungs- programme Hochbegabungsforschung Expertiseforschung Entwicklungswissenschaft (Entwicklungspsychologie ,-biologie, Sozialisationsforschung) (in Anlehnung an Hohmann, 2009, Williams & Riley, 2000) 2

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Page 1: TITEL DER VERANSTALTUNG TITEL DER …Prof. Dr. Achim Conzelmann Institut für Sportwissenschaft Wien, 20. März 2010 Drop Out Prozess der Talentförderung Das Grundproblem und daraus

1

Trainerfortbildung der Oumlsterreichischen Bundesorganisation

Persoumlnlichkeit im Sport - Entwicklungschancen Karriereuumlbergaumlnge und Gefahren des Scheiterns

Dynamische Talentdiagnostik

Prof Dr Achim ConzelmannInstitut fuumlr Sportwissenschaft

Wien 20 Maumlrz 2010

Drop Out

Prozess der Talentfoumlrderung

Das Grundproblem und daraus ableitbare Problemstellungen

Potential

t1

Rekru

tie

rung

t o

Sele

ktio

n t

1

Erfolg in Sportart X tz z+1hellip

Prognosemodell fuumlr Sportart X- statisch vs dynamisch eng vs weit

- variablen- vs personenzentriert

- linear vs nonlinear

- Parameter fuumlr Expertise im HLA amp

langfristigen Leistungsaufbau

- Prognoseguumlte rarr Selektionskriterien

(engweitmaschig)

Selektionsstrategie

des Fachverbandes(engweit statischdyna-

misch eng-weitmaschig)

Strukturmodell der Leistung in

Sportart X im HLA- direkt (im Wettkampf)

- indirekt (Umfeld)

Talentfoumlrderkonzept des

Fachverbandes

- eng langfristige Trainingsplanung

(trainings- und entwicklungswissensch

Erkenntnisse koumlrp-motorische amp

psycho-soziale Entwicklung)

- weit Laufbahnberatung

(SchuleBerufFamilie peer-group)

Anforderungsprofilfuumlr langfristige

Leistungsentwicklung

in Sportart X

Foumlrderkonzept

des

Fachverbandes

im HLA

Strategien

der Talent-

suche

Verb

ands-

ebene

Indiv

iduum

Sport

wis

sen-

schaft

Benachbart

e

Fors

chungs-

pro

gra

mm

e

Hochbegabungsforschung Expertiseforschung

Entwicklungswissenschaft (Entwicklungspsychologie -biologie Sozialisationsforschung)

(in Anlehnung an Hohmann 2009 Williams amp Riley 2000) 2

2

Prozess der Talentfoumlrderung

Wozu Talenttests

Potential

t1

Rekru

tie

run

gt o

Se

lektio

n t

1

Erfolg in Sportart X tz z+1hellip

3copy A Conzelmann 2010

Aufgabe von Talenttests

Bestimmung des Potentials zum Zeitpunkt t1

mit dem Ziel Selektionshinweise zu geben

Zentrale Frage Wie valide sind Talenttests

Testguumltekriterium Validitaumlt

Validitaumlt

Grad der Genauigkeit mit dem ein Messverfahren tat-saumlchlich jenes Merkmal erfasst fuumlr dessen Messung eskonstruiert worden ist bzw eingesetzt wird

4copy A Conzelmann 2010

Inhaltsvaliditaumlt

Kriteriumsvaliditaumlt

Konstruktvaliditaumltkonkurrente

Validitaumlt

praumldiktive

Validitaumlt

Validitaumltsarten

3

Beispiel (Kriteriums-)ValiditaumltBasistests Suisse Sport Test Konzept(Rosser et al 2008 wwwdbsporttestsch)

5

Standweitsprung

Vergleich mit

Schnellkraftmessung

auf Kraftmessplatte

r = 075-086

Medizinballstoss

Vergleich mit

Bankdruumlcken

15kg r = 054

30kg r = 065

Globaler Rumpftest

Vergleich mit trunk

muscle strength test

SOMC

r = 085

copy A Conzelmann 2010

copy A Conzelmann 2010 6

Kriteriumsvaliditaumlt (KV) ndash Arten

Besteht eine hohe KV im Sinne eines hohen Zusammenhangs zwischen Test und

1 einer sportlichen Faumlhigkeit bzw einem validen Vergleichstest der diese

Faumlhigkeit misst rarr konkurrente Validitaumlt

2 der sportlichen Leistung in einer Sportart im Houmlchstleistungsalter

rarr praumldiktive Validitaumlt

Talenttests sind per definitionem selektionswirksam

rarr praumldiktive Validitaumlt von Interesse

Suisse Sport Test Konzept

bull bdquohellipsollte die Testbatterie hellip im Nachwuchssport hellip durchfuumlhrbar sein hellip

Wir empfehlen die Durchfuumlhrung dieser Testbatterie hellip im Leistungssportldquo

(Rosser et al 2008 S 110)

bull bdquoIm Bestreben die Talentselektion staumlndig zu verbessern laufen verschiedene

Projekte in der Schweiz Das bdquoSuisse Sport Test Konzeptldquo und die PISTE sind zwei

davonldquo (Furrer in swiss sport 1 2008 S 16)

4

Talentselektion Cut of limits

7

(nach Hohmann 2009)

Talentselektion Cut of limits

8

(nach Hohmann 2009)

5

Talentselektion Cut of limits

9

(nach Hohmann 2009)

copy A Conzelmann 2010 10

Einschaumltzungen zur praumldiktiven Validitaumlt von Talenttests

1 Aussagen zur Validitaumlt motorischer Talenttests beziehen sich idR auf die

konkurrente Validitaumlt Konkrete Angaben zur praumldiktiven Validitaumlt

motorischer Talenttests liegen derzeit nicht vor

2 Die praumldiktive Validitaumlt motorischer Einzeltests ist mehr als fraglich

insbesondere bei Sportarten mit komplexem Anforderungsprofil

3 Die praumldiktive Validitaumlt von Motoriktests duumlrfte geringer sein als diejenige

von Persoumlnlichkeitstests (zB Leistungsmotivation)

4 Die praumldiktive Validitaumlt von komplexen Testinventaren (koumlrperlich-

motorisch psychologisch soziologisch + Trainereinschaumltzung) duumlrfte

houmlher sein als diejenige von Einzeltests sofern die Auswahl und

Gewichtung der vermeintlichen Talentmerkmale gelingt

5 Fuumlr die komplexe Betrachtung der Talententwicklung scheinen

(holistische) dynamisch-interaktionistische Ansaumltze geeignete

Rahmenkonzepte zu sein

6 Die praumldiktive Validitaumlt von nonlinearen Modellen duumlrfte groumlsser sein als

diejenige von linearen Modellen

6

copy A Conzelmann 2010 11

Differentielle Stabilitaumlt

bull Differentielle Stabilitaumlt eines MerkmalsTests ist ein

notwendiges aber kein hinreichendes Kriterium fuumlr

praumldiktive Validitaumlt

bull absolute vs differentielle Stabilitaumlt

Me

rkm

als

au

sp

raumlg

un

g

Alter

Me

rkm

als

au

sp

raumlg

un

g

Alter

Me

rkm

als

au

sp

raumlg

un

g

Alter

absolut stabil differentiell stabil differentiell instabil

Differentielle Stabilitaumlt

(Hohmann 2005 S 250) 12copy A Conzelmann 2010

7

13

Zuverlaumlssigkeit der DiagnostikTest-Retest Reliabilitaumlt

(Houmlner et al 2009)

Schnelllauf 20m

Gewandtheit

Ballkontrolle

Balljonglieren

Torschuss

Dribbling

Differentielle Stabilitaumlt fertigkeitsorientierter motorischer Einzeltests

14

(Houmlner et al 2009)

Schnelllauf 20m

GewandtheitDribbling

Ballkontrolle

Gesamtscore

BalljonglierenTorschuss

copy A Conzelmann 2010

8

Nichtlinearitaumlt der Leistungsentwicklung

(Hohmann 2009 S 36)

15copy A Conzelmann 2010

Vergleich der linearen und der nichtlinearen Prognoseergebnisse

im Rahmen der MATASS

Methode

Sportart

Lineare Talentprognose

Diskriminanzanalyse

Nichtlineare Talentprognose

Neuronales Kohonen Netzwerk

Maumldchen Jungen Maumldchen Jungen

Leichtathletik 826 647 923 784

Schwimmen 690 500 879 683

Handball 667 535 617 594

16

Linearitaumlt versus Nichtlinearitaumlt Talentprognose mittels statistischer Verfahren

(Hohmann 2009 S 319)

copy A Conzelmann 2010

9

Prognose sportlicher Leistung

(nach Hohmann 2009)

17copy A Conzelmann 2010

Annahme A sei ein differentiell stabiles Merkmal

1 Die Auspraumlgung von A zum Zeitpunkt t1 ist relevant fuumlr die Leistung im Houmlchstleistungsalter

2 A ist wichtig zum Erreichen der bdquoTeilexpertiseldquo die wiederum fuumlr eine weitere Foumlrderung verlangt wird

3 A ist fuumlr die Leistung in der Sportart X nicht direkt relevant aber A ist wichtig um ein langjaumlhriges Training zu meistern

4 A ist weder fuumlr den Entwicklungsprozess noch fuumlr die Leistung wichtig jedoch beeinflusst A ein anderes Merkmal B positiv welches fuumlr die Houmlchstleistung von Relevanz ist

5 A ist erst in Kombination mit den Merkmalen B C Dhellip bedeutsam

6 hellip

Moumlgliche Einfluumlsse von Praumldiktor-Variablen ndashPrognosetauglichkeit

18copy A Conzelmann 2010

10

(nach Hohmann 2009)

19

Wettkampfleistung und Leistungsvoraussetzungen

copy A Conzelmann 2010

Wettkampfleistung und Leistungsvoraussetzungen

veraumlnderte Gewichtung von Leistungsvoraussetzungen je nach Alter

20

(nach Hohmann 2009)

copy A Conzelmann 2010

11

Sportliche Karriere SpitzenathletIn

Wie werden SpitzenathletInnen gemacht ndashoder zur Individualitaumlt von Karrieren

Talent

21

ExpertiseforschungZwei Beispiele aus Bern

Sportliche Karrieren im alpinen Skirennsport (CH)

In Zusammenarbeit mit Swiss-Ski

Sportliche Karrieren im Tennis (D)

In Zusammenarbeit mit und finanziert

vom Deutschen Tennis Bund

22

12

bull Wie sehen Karriereverlaumlufe von AthletInnen von der Talentauswahl bis zur Spitzenleistung aus Welche Unterschiede gibt es zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen AthletInnen

bull Inwieweit weichen diese Karriereverlaumlufe vom bdquoIdealverlaufldquo wie er durch die Nachwuchsstrukturen eines Verbandes vorgegeben wird ab

bull Welche Faktoren koumlnnen eine Karriere negativ oder positiv beeinflussen

bull Welchen Einfluss hat die sportliche Karriere auf die schulische Ausbildung als auch auf die Familie und umgekehrt

Ausgewaumlhlte Fragestellungen

23

Wer wurde befragt

2 Untergruppen

Geschlecht Gesamt

maumlnnlich weiblich

sehr erfolgreich (1-10 DRL) 9 11 20

erfolgreich (11ndash25 DRL) 16 11 27

weniger erfolgreich (gt 25 DRL) 12 11 23

Gesamt 37 33 70

1 Kriterienbull Erfolg Zwischen 1977 und 2001 WRL le 500

bull Geburtsjahrgang 1965 ndash 1980

bull Nationalitaumlt Deutsch (bis 1990 nur BRD)

bull N=237 117 Damen 120 Herren Ruumlcklauf 314

24

13

1 Kriterienbull Erfolg mind im B-Kader (Swiss-Ski Ski Alpin)

bull Geburtsjahrgang 1956 ndash 1986

bull Nationalitaumlt CH (Frageboumlgen dt frz)

bull N=293 Adressenrekrutierung N=275 (132 Damen 143 Herren)

Ruumlcklauf 189

2 Untergruppen

Geschlecht Gesamt

maumlnnlich weiblich

sehr erfolgreich (NM) 8 4 12

erfolgreich (max A-Kader) 6 6 12

weniger erfolgreich (max B-Kader) 11 16 27

Gesamt 25 26 51

Wer wurde befragt

25

bull viele bdquoSpaumltentwicklerldquo (Selbsteinschaumltzung)

bull 10 der sehr erfolgreichen Damen und 0 der sehr erfolgreichen

Herren waren mit 7- 9 Jahren im Kader

7 - 14

Range [Jahre]

1961 Kontakt mit dem Tennissport 686 3 - 12

M [Jahre] SD

Beginn leistungssportliche Karriere

(Leistungsorientiertes Training Kader-

Auswahlzugehoumlrigkeit nationale

Wettkaumlmpfe)

1070 191

Beginn einer sportlichen Karriere

26

14

bull Hauptausloumlser Eltern 804 Geschwister 314 und Skiclub 294

bull Andere Sportarten neben Skisport (wettkampfmaumlssig) 66 der Athleten

bull Koumlrperliche Entwicklung 627 Normalentwickler

255 Spaumltentwickler

118 Fruumlhentwickler

8 - 18

Range [Jahre]

101 Mal auf Skis 335 2 ndash 7

M [Jahre] SD

Beginn leistungssportliche Karriere

(Leistungsorientiertes Training Kader-

Auswahlzugehoumlrigkeit nationale

Wettkaumlmpfe)

1249 24

Entscheidung fuumlr alpinen Skisport 1472 26 10 - 21

Beginn einer sportlichen Karriere

27

Lebenszeitliche Platzierung der sportlichen Karriere (Kader)Individuelle Karriereverlaumlufe

28

15

Deutsche Ranglistenposition im Altersverlauf

Alter

30282624222018161412

DR

L-P

latz

150

125

100

75

50

25

0

Abe

Graf

Huber

Kandarr

Kochta

Singer

1

50

100

Alter

302826242220181614

DR

L-P

latz

150

125

100

75

50

25

0

Becker

Haas

Karbacher

Kiefer

Popp

Schuumlttler

Stich

1

50

100

29

Durchschnittlicher Trainingsaufwand

Alter

302826242220181614121086

Tra

inin

gsa

uw

an

d

30

25

20

15

10

5

0

Alter

302826242220181614121086

Tra

inin

sa

ufw

an

d

30

25

20

15

10

5

0

sehr erfolgreichweniger erfolgreich

Alter

302826242220181614121086

Tra

inin

gsa

ufw

an

d

30

25

20

15

10

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0

Alter

302826242220181614121086

Tra

inin

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an

d

30

25

20

15

10

5

0

Herren

Damen

30

16

Trainingsinhalte

31

bull Die sehr erfolgreichen Athleten machen im Vergleich mit den

weniger erfolgreichen mehr Technik- Taktik- und

Wettkampftraining

bull Der Umfang des allgemeinen Konditions- und Koordinations-

trainings der sehr erfolgreichen Athleten ist geringer als bei den

weniger erfolgreichen

bull Das skispezifische Konditions- und Koordinationstraining bei den

sehr erfolgreichen Athleten steigert sich markant im Verlaufe der

Sportkarriere

Trainingsinhalt (Tendenzen)

32

17

bull Tennisspezifisches Technik-Taktiktraining dominiert gegenuumlber

allgemeinem Koordinationstraining (37 - 54 vs 10 - 16 )

bull Allgemeines Konditionstraining und mentales Training von

untergeordneter Bedeutung

bull Hoher Anteil an Matchtraining (22 - 34 ) (entscheidender

Unterschied zwischen sehr erfolgreichen und weniger

erfolgreichen Damen und Herren)

Trainingsinhalt (Tendenzen)

33

Individuell gibt es sehr unterschiedliche Karriereverlaumlufe

Zentraler Befund

Viele aber nicht alle ()

Wege fuumlhren nach Rom

34

18

bull Abweichungen zwischen dem Nachwuchsfoumlrderungskonzept des DTB

und der Realitaumlt

bull kaum Spieler(innen) die fruumlhzeitig im Kader waren

bull Geschlechtsspezifik (Damen beginnen tendenziell spaumlter erreichen

aber relativ rasch hohe Ranglistenpositionen)

bull Erfolgreiche zeichnen sich durch schnellere Leistungsentwicklung

deutlich houmlheren Trainingsaufwand fruumlhe Spezialisierung und fruumlhes

Matchtraining aus

Im Einzelnen

35

bull Es gibt Abweichungen der realen Karriereverlaumlufe vom bdquoIdealverlaufldquo

Dabei zeigen sich Unterschiede zwischen den Damen und den Herren

bull Anzeichen fuumlr entscheidende Phase im Verlauf der sportlichen Karriere

(D 17 ndash 20 Jahre H 18 ndash 20 Jahre)

bull Die Trainingsinhalte wirken sich auf den Karriereverlauf aus Ein fruumlhes

Technik- und Wettkampftraining legt die Basis fuumlr eine sehr erfolgreiche

Karriere

bull Verletzungsbedingte Unterbruumlche und v a die Betreuung waumlhrend und

nach der Verletzung beeinflussen die Karriere stark insbesondere

diejenige der Damen

bull Die Koordination von Schule und Spitzensport koumlnnen im Einzelfall ein

Problem darstellen

Im Einzelnen

36

19

copy A Conzelmann 2010 37

Ausblick ndash aktuelle Berner Studien

Projekt Charakteristik Kooperation Finanzierung

(1) Stabilitaumlt und

Prognosetauglichkeit

von Persoumlnlichkeits-

merkmalen

Prospektive Begleitung

Schweizer Top-Nach-

wuchsskirennfahrerInnen

Swiss-Ski

(P Laumluppi)

Swiss Olympic amp

Eidg Sport-

kommission

(seit 2008)

(2) Sportliche Karrieren

Schweizer

Spitzenfussballer

Retrospektive Analyse

der Karrieren ehemaliger

Schweizer Jugend-

nationalspieler sowie der

aktuellen A-National-

mannschaft

SFV

(HR Hasler)

SFV

(seit 2009)

(3) Talentselektion und

Talentfoumlrderung im

Schweizer Fussball

Prospektive

Laumlngsschnittstudie an

jugendlichen

Auswahlspielern

SFV

(HR Hasler)

SFV

(in Planung)

copy A Conzelmann 2010 38

Fazit

1 Aussagen zur Validitaumlt motorischer Talenttests beziehen sich idR auf die konkurrente Validitaumlt

Konkrete Angaben zur praumldiktiven Validitaumlt motorischer Talenttests liegen derzeit nicht vor

2 Die praumldiktive Validitaumlt motorischer Einzeltests ist mehr als fraglich insbesondere bei Sportarten

mit komplexem Anforderungsprofil

3 Die praumldiktive Validitaumlt von Motoriktests duumlrfte geringer sein als diejenige von Persoumlnlichkeitstests

(zB Leistungsmotivation)

4 Die praumldiktive Validitaumlt von komplexen Testinventaren (koumlrperlich-motorisch psychologisch

soziologisch + Trainereinschaumltzung) duumlrfte houmlher sein als diejenige von Einzeltests sofern die

Auswahl und Gewichtung der vermeintlichen Talentmerkmale gelingt

5 Fuumlr die komplexe Betrachtung der Talententwicklung scheinen (holistische) dynamisch-

interaktionistische Ansaumltze geeignete Rahmenkonzepte zu sein

6 Die praumldiktive Validitaumlt von nonlinearen Modellen duumlrfte groumlsser sein als diejenige von linearen

Modellen

7 Die unzulaumlngliche prognostische Guumlte von Talenttests und die Individualitaumlt

der Entwicklungsverlaumlufe sprechen fuumlr eine dynamische Talentdiagnostik

grobe Selektionsraster und eine individuumszentrierte Karrierebegleitung

20

Sele

ktion t

1

Sele

ktion t

2

Sele

ktion t

n

Teilexpertise tn+1

Sele

ktion t

n+

1

Erfolg in

Sportart x tzhellipTf1-2 TfTf2-n Tf

Pot t1

Pot tn+2

Pot tn+1

Pot tn

Pot t2

Tfhellip

SK = Selektionskonzept TFK = Talentfoumlrderkonzept DO = Drop Out

Pot = Potential Tf = Prozess der Talentfoumlrderung

PM = Prognosemodell ALE = Anforderungsprofil Leistungsentwicklung SM = Strukturmodell SA = Sportart HLA = Houmlchstleistungsalter

Rekru

tieru

ng t

0

PM t1

SK t1 TFK tn+1 ndash n+2

PM tn PM tn+1 PM tn+2

SK tn+2SK t2 SK tn

Sele

ktion t

n+

2

SK tn+1TFK1-2

SM Leistung

SA X im HLA

TFK2-n TFKn - n+1 TFKn+2 - HL

Dynamisches Testen

ALE 1-2

PM t2

ALE hellipALE 2-n ALE hellip ALE hellip

DO DO DO DO DO

39copy A Conzelmann 2010

copy A Conzelmann 2010 40

Alles sollte so einfach wie moumlglich gemacht werden aber nicht einfacher

(Albert Einstein)

Herzlichen Dank fuumlr Ihre Aufmerksamkeit

achimconzelmannispwunibech

Page 2: TITEL DER VERANSTALTUNG TITEL DER …Prof. Dr. Achim Conzelmann Institut für Sportwissenschaft Wien, 20. März 2010 Drop Out Prozess der Talentförderung Das Grundproblem und daraus

2

Prozess der Talentfoumlrderung

Wozu Talenttests

Potential

t1

Rekru

tie

run

gt o

Se

lektio

n t

1

Erfolg in Sportart X tz z+1hellip

3copy A Conzelmann 2010

Aufgabe von Talenttests

Bestimmung des Potentials zum Zeitpunkt t1

mit dem Ziel Selektionshinweise zu geben

Zentrale Frage Wie valide sind Talenttests

Testguumltekriterium Validitaumlt

Validitaumlt

Grad der Genauigkeit mit dem ein Messverfahren tat-saumlchlich jenes Merkmal erfasst fuumlr dessen Messung eskonstruiert worden ist bzw eingesetzt wird

4copy A Conzelmann 2010

Inhaltsvaliditaumlt

Kriteriumsvaliditaumlt

Konstruktvaliditaumltkonkurrente

Validitaumlt

praumldiktive

Validitaumlt

Validitaumltsarten

3

Beispiel (Kriteriums-)ValiditaumltBasistests Suisse Sport Test Konzept(Rosser et al 2008 wwwdbsporttestsch)

5

Standweitsprung

Vergleich mit

Schnellkraftmessung

auf Kraftmessplatte

r = 075-086

Medizinballstoss

Vergleich mit

Bankdruumlcken

15kg r = 054

30kg r = 065

Globaler Rumpftest

Vergleich mit trunk

muscle strength test

SOMC

r = 085

copy A Conzelmann 2010

copy A Conzelmann 2010 6

Kriteriumsvaliditaumlt (KV) ndash Arten

Besteht eine hohe KV im Sinne eines hohen Zusammenhangs zwischen Test und

1 einer sportlichen Faumlhigkeit bzw einem validen Vergleichstest der diese

Faumlhigkeit misst rarr konkurrente Validitaumlt

2 der sportlichen Leistung in einer Sportart im Houmlchstleistungsalter

rarr praumldiktive Validitaumlt

Talenttests sind per definitionem selektionswirksam

rarr praumldiktive Validitaumlt von Interesse

Suisse Sport Test Konzept

bull bdquohellipsollte die Testbatterie hellip im Nachwuchssport hellip durchfuumlhrbar sein hellip

Wir empfehlen die Durchfuumlhrung dieser Testbatterie hellip im Leistungssportldquo

(Rosser et al 2008 S 110)

bull bdquoIm Bestreben die Talentselektion staumlndig zu verbessern laufen verschiedene

Projekte in der Schweiz Das bdquoSuisse Sport Test Konzeptldquo und die PISTE sind zwei

davonldquo (Furrer in swiss sport 1 2008 S 16)

4

Talentselektion Cut of limits

7

(nach Hohmann 2009)

Talentselektion Cut of limits

8

(nach Hohmann 2009)

5

Talentselektion Cut of limits

9

(nach Hohmann 2009)

copy A Conzelmann 2010 10

Einschaumltzungen zur praumldiktiven Validitaumlt von Talenttests

1 Aussagen zur Validitaumlt motorischer Talenttests beziehen sich idR auf die

konkurrente Validitaumlt Konkrete Angaben zur praumldiktiven Validitaumlt

motorischer Talenttests liegen derzeit nicht vor

2 Die praumldiktive Validitaumlt motorischer Einzeltests ist mehr als fraglich

insbesondere bei Sportarten mit komplexem Anforderungsprofil

3 Die praumldiktive Validitaumlt von Motoriktests duumlrfte geringer sein als diejenige

von Persoumlnlichkeitstests (zB Leistungsmotivation)

4 Die praumldiktive Validitaumlt von komplexen Testinventaren (koumlrperlich-

motorisch psychologisch soziologisch + Trainereinschaumltzung) duumlrfte

houmlher sein als diejenige von Einzeltests sofern die Auswahl und

Gewichtung der vermeintlichen Talentmerkmale gelingt

5 Fuumlr die komplexe Betrachtung der Talententwicklung scheinen

(holistische) dynamisch-interaktionistische Ansaumltze geeignete

Rahmenkonzepte zu sein

6 Die praumldiktive Validitaumlt von nonlinearen Modellen duumlrfte groumlsser sein als

diejenige von linearen Modellen

6

copy A Conzelmann 2010 11

Differentielle Stabilitaumlt

bull Differentielle Stabilitaumlt eines MerkmalsTests ist ein

notwendiges aber kein hinreichendes Kriterium fuumlr

praumldiktive Validitaumlt

bull absolute vs differentielle Stabilitaumlt

Me

rkm

als

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Alter

absolut stabil differentiell stabil differentiell instabil

Differentielle Stabilitaumlt

(Hohmann 2005 S 250) 12copy A Conzelmann 2010

7

13

Zuverlaumlssigkeit der DiagnostikTest-Retest Reliabilitaumlt

(Houmlner et al 2009)

Schnelllauf 20m

Gewandtheit

Ballkontrolle

Balljonglieren

Torschuss

Dribbling

Differentielle Stabilitaumlt fertigkeitsorientierter motorischer Einzeltests

14

(Houmlner et al 2009)

Schnelllauf 20m

GewandtheitDribbling

Ballkontrolle

Gesamtscore

BalljonglierenTorschuss

copy A Conzelmann 2010

8

Nichtlinearitaumlt der Leistungsentwicklung

(Hohmann 2009 S 36)

15copy A Conzelmann 2010

Vergleich der linearen und der nichtlinearen Prognoseergebnisse

im Rahmen der MATASS

Methode

Sportart

Lineare Talentprognose

Diskriminanzanalyse

Nichtlineare Talentprognose

Neuronales Kohonen Netzwerk

Maumldchen Jungen Maumldchen Jungen

Leichtathletik 826 647 923 784

Schwimmen 690 500 879 683

Handball 667 535 617 594

16

Linearitaumlt versus Nichtlinearitaumlt Talentprognose mittels statistischer Verfahren

(Hohmann 2009 S 319)

copy A Conzelmann 2010

9

Prognose sportlicher Leistung

(nach Hohmann 2009)

17copy A Conzelmann 2010

Annahme A sei ein differentiell stabiles Merkmal

1 Die Auspraumlgung von A zum Zeitpunkt t1 ist relevant fuumlr die Leistung im Houmlchstleistungsalter

2 A ist wichtig zum Erreichen der bdquoTeilexpertiseldquo die wiederum fuumlr eine weitere Foumlrderung verlangt wird

3 A ist fuumlr die Leistung in der Sportart X nicht direkt relevant aber A ist wichtig um ein langjaumlhriges Training zu meistern

4 A ist weder fuumlr den Entwicklungsprozess noch fuumlr die Leistung wichtig jedoch beeinflusst A ein anderes Merkmal B positiv welches fuumlr die Houmlchstleistung von Relevanz ist

5 A ist erst in Kombination mit den Merkmalen B C Dhellip bedeutsam

6 hellip

Moumlgliche Einfluumlsse von Praumldiktor-Variablen ndashPrognosetauglichkeit

18copy A Conzelmann 2010

10

(nach Hohmann 2009)

19

Wettkampfleistung und Leistungsvoraussetzungen

copy A Conzelmann 2010

Wettkampfleistung und Leistungsvoraussetzungen

veraumlnderte Gewichtung von Leistungsvoraussetzungen je nach Alter

20

(nach Hohmann 2009)

copy A Conzelmann 2010

11

Sportliche Karriere SpitzenathletIn

Wie werden SpitzenathletInnen gemacht ndashoder zur Individualitaumlt von Karrieren

Talent

21

ExpertiseforschungZwei Beispiele aus Bern

Sportliche Karrieren im alpinen Skirennsport (CH)

In Zusammenarbeit mit Swiss-Ski

Sportliche Karrieren im Tennis (D)

In Zusammenarbeit mit und finanziert

vom Deutschen Tennis Bund

22

12

bull Wie sehen Karriereverlaumlufe von AthletInnen von der Talentauswahl bis zur Spitzenleistung aus Welche Unterschiede gibt es zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen AthletInnen

bull Inwieweit weichen diese Karriereverlaumlufe vom bdquoIdealverlaufldquo wie er durch die Nachwuchsstrukturen eines Verbandes vorgegeben wird ab

bull Welche Faktoren koumlnnen eine Karriere negativ oder positiv beeinflussen

bull Welchen Einfluss hat die sportliche Karriere auf die schulische Ausbildung als auch auf die Familie und umgekehrt

Ausgewaumlhlte Fragestellungen

23

Wer wurde befragt

2 Untergruppen

Geschlecht Gesamt

maumlnnlich weiblich

sehr erfolgreich (1-10 DRL) 9 11 20

erfolgreich (11ndash25 DRL) 16 11 27

weniger erfolgreich (gt 25 DRL) 12 11 23

Gesamt 37 33 70

1 Kriterienbull Erfolg Zwischen 1977 und 2001 WRL le 500

bull Geburtsjahrgang 1965 ndash 1980

bull Nationalitaumlt Deutsch (bis 1990 nur BRD)

bull N=237 117 Damen 120 Herren Ruumlcklauf 314

24

13

1 Kriterienbull Erfolg mind im B-Kader (Swiss-Ski Ski Alpin)

bull Geburtsjahrgang 1956 ndash 1986

bull Nationalitaumlt CH (Frageboumlgen dt frz)

bull N=293 Adressenrekrutierung N=275 (132 Damen 143 Herren)

Ruumlcklauf 189

2 Untergruppen

Geschlecht Gesamt

maumlnnlich weiblich

sehr erfolgreich (NM) 8 4 12

erfolgreich (max A-Kader) 6 6 12

weniger erfolgreich (max B-Kader) 11 16 27

Gesamt 25 26 51

Wer wurde befragt

25

bull viele bdquoSpaumltentwicklerldquo (Selbsteinschaumltzung)

bull 10 der sehr erfolgreichen Damen und 0 der sehr erfolgreichen

Herren waren mit 7- 9 Jahren im Kader

7 - 14

Range [Jahre]

1961 Kontakt mit dem Tennissport 686 3 - 12

M [Jahre] SD

Beginn leistungssportliche Karriere

(Leistungsorientiertes Training Kader-

Auswahlzugehoumlrigkeit nationale

Wettkaumlmpfe)

1070 191

Beginn einer sportlichen Karriere

26

14

bull Hauptausloumlser Eltern 804 Geschwister 314 und Skiclub 294

bull Andere Sportarten neben Skisport (wettkampfmaumlssig) 66 der Athleten

bull Koumlrperliche Entwicklung 627 Normalentwickler

255 Spaumltentwickler

118 Fruumlhentwickler

8 - 18

Range [Jahre]

101 Mal auf Skis 335 2 ndash 7

M [Jahre] SD

Beginn leistungssportliche Karriere

(Leistungsorientiertes Training Kader-

Auswahlzugehoumlrigkeit nationale

Wettkaumlmpfe)

1249 24

Entscheidung fuumlr alpinen Skisport 1472 26 10 - 21

Beginn einer sportlichen Karriere

27

Lebenszeitliche Platzierung der sportlichen Karriere (Kader)Individuelle Karriereverlaumlufe

28

15

Deutsche Ranglistenposition im Altersverlauf

Alter

30282624222018161412

DR

L-P

latz

150

125

100

75

50

25

0

Abe

Graf

Huber

Kandarr

Kochta

Singer

1

50

100

Alter

302826242220181614

DR

L-P

latz

150

125

100

75

50

25

0

Becker

Haas

Karbacher

Kiefer

Popp

Schuumlttler

Stich

1

50

100

29

Durchschnittlicher Trainingsaufwand

Alter

302826242220181614121086

Tra

inin

gsa

uw

an

d

30

25

20

15

10

5

0

Alter

302826242220181614121086

Tra

inin

sa

ufw

an

d

30

25

20

15

10

5

0

sehr erfolgreichweniger erfolgreich

Alter

302826242220181614121086

Tra

inin

gsa

ufw

an

d

30

25

20

15

10

5

0

Alter

302826242220181614121086

Tra

inin

gsa

ufw

an

d

30

25

20

15

10

5

0

Herren

Damen

30

16

Trainingsinhalte

31

bull Die sehr erfolgreichen Athleten machen im Vergleich mit den

weniger erfolgreichen mehr Technik- Taktik- und

Wettkampftraining

bull Der Umfang des allgemeinen Konditions- und Koordinations-

trainings der sehr erfolgreichen Athleten ist geringer als bei den

weniger erfolgreichen

bull Das skispezifische Konditions- und Koordinationstraining bei den

sehr erfolgreichen Athleten steigert sich markant im Verlaufe der

Sportkarriere

Trainingsinhalt (Tendenzen)

32

17

bull Tennisspezifisches Technik-Taktiktraining dominiert gegenuumlber

allgemeinem Koordinationstraining (37 - 54 vs 10 - 16 )

bull Allgemeines Konditionstraining und mentales Training von

untergeordneter Bedeutung

bull Hoher Anteil an Matchtraining (22 - 34 ) (entscheidender

Unterschied zwischen sehr erfolgreichen und weniger

erfolgreichen Damen und Herren)

Trainingsinhalt (Tendenzen)

33

Individuell gibt es sehr unterschiedliche Karriereverlaumlufe

Zentraler Befund

Viele aber nicht alle ()

Wege fuumlhren nach Rom

34

18

bull Abweichungen zwischen dem Nachwuchsfoumlrderungskonzept des DTB

und der Realitaumlt

bull kaum Spieler(innen) die fruumlhzeitig im Kader waren

bull Geschlechtsspezifik (Damen beginnen tendenziell spaumlter erreichen

aber relativ rasch hohe Ranglistenpositionen)

bull Erfolgreiche zeichnen sich durch schnellere Leistungsentwicklung

deutlich houmlheren Trainingsaufwand fruumlhe Spezialisierung und fruumlhes

Matchtraining aus

Im Einzelnen

35

bull Es gibt Abweichungen der realen Karriereverlaumlufe vom bdquoIdealverlaufldquo

Dabei zeigen sich Unterschiede zwischen den Damen und den Herren

bull Anzeichen fuumlr entscheidende Phase im Verlauf der sportlichen Karriere

(D 17 ndash 20 Jahre H 18 ndash 20 Jahre)

bull Die Trainingsinhalte wirken sich auf den Karriereverlauf aus Ein fruumlhes

Technik- und Wettkampftraining legt die Basis fuumlr eine sehr erfolgreiche

Karriere

bull Verletzungsbedingte Unterbruumlche und v a die Betreuung waumlhrend und

nach der Verletzung beeinflussen die Karriere stark insbesondere

diejenige der Damen

bull Die Koordination von Schule und Spitzensport koumlnnen im Einzelfall ein

Problem darstellen

Im Einzelnen

36

19

copy A Conzelmann 2010 37

Ausblick ndash aktuelle Berner Studien

Projekt Charakteristik Kooperation Finanzierung

(1) Stabilitaumlt und

Prognosetauglichkeit

von Persoumlnlichkeits-

merkmalen

Prospektive Begleitung

Schweizer Top-Nach-

wuchsskirennfahrerInnen

Swiss-Ski

(P Laumluppi)

Swiss Olympic amp

Eidg Sport-

kommission

(seit 2008)

(2) Sportliche Karrieren

Schweizer

Spitzenfussballer

Retrospektive Analyse

der Karrieren ehemaliger

Schweizer Jugend-

nationalspieler sowie der

aktuellen A-National-

mannschaft

SFV

(HR Hasler)

SFV

(seit 2009)

(3) Talentselektion und

Talentfoumlrderung im

Schweizer Fussball

Prospektive

Laumlngsschnittstudie an

jugendlichen

Auswahlspielern

SFV

(HR Hasler)

SFV

(in Planung)

copy A Conzelmann 2010 38

Fazit

1 Aussagen zur Validitaumlt motorischer Talenttests beziehen sich idR auf die konkurrente Validitaumlt

Konkrete Angaben zur praumldiktiven Validitaumlt motorischer Talenttests liegen derzeit nicht vor

2 Die praumldiktive Validitaumlt motorischer Einzeltests ist mehr als fraglich insbesondere bei Sportarten

mit komplexem Anforderungsprofil

3 Die praumldiktive Validitaumlt von Motoriktests duumlrfte geringer sein als diejenige von Persoumlnlichkeitstests

(zB Leistungsmotivation)

4 Die praumldiktive Validitaumlt von komplexen Testinventaren (koumlrperlich-motorisch psychologisch

soziologisch + Trainereinschaumltzung) duumlrfte houmlher sein als diejenige von Einzeltests sofern die

Auswahl und Gewichtung der vermeintlichen Talentmerkmale gelingt

5 Fuumlr die komplexe Betrachtung der Talententwicklung scheinen (holistische) dynamisch-

interaktionistische Ansaumltze geeignete Rahmenkonzepte zu sein

6 Die praumldiktive Validitaumlt von nonlinearen Modellen duumlrfte groumlsser sein als diejenige von linearen

Modellen

7 Die unzulaumlngliche prognostische Guumlte von Talenttests und die Individualitaumlt

der Entwicklungsverlaumlufe sprechen fuumlr eine dynamische Talentdiagnostik

grobe Selektionsraster und eine individuumszentrierte Karrierebegleitung

20

Sele

ktion t

1

Sele

ktion t

2

Sele

ktion t

n

Teilexpertise tn+1

Sele

ktion t

n+

1

Erfolg in

Sportart x tzhellipTf1-2 TfTf2-n Tf

Pot t1

Pot tn+2

Pot tn+1

Pot tn

Pot t2

Tfhellip

SK = Selektionskonzept TFK = Talentfoumlrderkonzept DO = Drop Out

Pot = Potential Tf = Prozess der Talentfoumlrderung

PM = Prognosemodell ALE = Anforderungsprofil Leistungsentwicklung SM = Strukturmodell SA = Sportart HLA = Houmlchstleistungsalter

Rekru

tieru

ng t

0

PM t1

SK t1 TFK tn+1 ndash n+2

PM tn PM tn+1 PM tn+2

SK tn+2SK t2 SK tn

Sele

ktion t

n+

2

SK tn+1TFK1-2

SM Leistung

SA X im HLA

TFK2-n TFKn - n+1 TFKn+2 - HL

Dynamisches Testen

ALE 1-2

PM t2

ALE hellipALE 2-n ALE hellip ALE hellip

DO DO DO DO DO

39copy A Conzelmann 2010

copy A Conzelmann 2010 40

Alles sollte so einfach wie moumlglich gemacht werden aber nicht einfacher

(Albert Einstein)

Herzlichen Dank fuumlr Ihre Aufmerksamkeit

achimconzelmannispwunibech

Page 3: TITEL DER VERANSTALTUNG TITEL DER …Prof. Dr. Achim Conzelmann Institut für Sportwissenschaft Wien, 20. März 2010 Drop Out Prozess der Talentförderung Das Grundproblem und daraus

3

Beispiel (Kriteriums-)ValiditaumltBasistests Suisse Sport Test Konzept(Rosser et al 2008 wwwdbsporttestsch)

5

Standweitsprung

Vergleich mit

Schnellkraftmessung

auf Kraftmessplatte

r = 075-086

Medizinballstoss

Vergleich mit

Bankdruumlcken

15kg r = 054

30kg r = 065

Globaler Rumpftest

Vergleich mit trunk

muscle strength test

SOMC

r = 085

copy A Conzelmann 2010

copy A Conzelmann 2010 6

Kriteriumsvaliditaumlt (KV) ndash Arten

Besteht eine hohe KV im Sinne eines hohen Zusammenhangs zwischen Test und

1 einer sportlichen Faumlhigkeit bzw einem validen Vergleichstest der diese

Faumlhigkeit misst rarr konkurrente Validitaumlt

2 der sportlichen Leistung in einer Sportart im Houmlchstleistungsalter

rarr praumldiktive Validitaumlt

Talenttests sind per definitionem selektionswirksam

rarr praumldiktive Validitaumlt von Interesse

Suisse Sport Test Konzept

bull bdquohellipsollte die Testbatterie hellip im Nachwuchssport hellip durchfuumlhrbar sein hellip

Wir empfehlen die Durchfuumlhrung dieser Testbatterie hellip im Leistungssportldquo

(Rosser et al 2008 S 110)

bull bdquoIm Bestreben die Talentselektion staumlndig zu verbessern laufen verschiedene

Projekte in der Schweiz Das bdquoSuisse Sport Test Konzeptldquo und die PISTE sind zwei

davonldquo (Furrer in swiss sport 1 2008 S 16)

4

Talentselektion Cut of limits

7

(nach Hohmann 2009)

Talentselektion Cut of limits

8

(nach Hohmann 2009)

5

Talentselektion Cut of limits

9

(nach Hohmann 2009)

copy A Conzelmann 2010 10

Einschaumltzungen zur praumldiktiven Validitaumlt von Talenttests

1 Aussagen zur Validitaumlt motorischer Talenttests beziehen sich idR auf die

konkurrente Validitaumlt Konkrete Angaben zur praumldiktiven Validitaumlt

motorischer Talenttests liegen derzeit nicht vor

2 Die praumldiktive Validitaumlt motorischer Einzeltests ist mehr als fraglich

insbesondere bei Sportarten mit komplexem Anforderungsprofil

3 Die praumldiktive Validitaumlt von Motoriktests duumlrfte geringer sein als diejenige

von Persoumlnlichkeitstests (zB Leistungsmotivation)

4 Die praumldiktive Validitaumlt von komplexen Testinventaren (koumlrperlich-

motorisch psychologisch soziologisch + Trainereinschaumltzung) duumlrfte

houmlher sein als diejenige von Einzeltests sofern die Auswahl und

Gewichtung der vermeintlichen Talentmerkmale gelingt

5 Fuumlr die komplexe Betrachtung der Talententwicklung scheinen

(holistische) dynamisch-interaktionistische Ansaumltze geeignete

Rahmenkonzepte zu sein

6 Die praumldiktive Validitaumlt von nonlinearen Modellen duumlrfte groumlsser sein als

diejenige von linearen Modellen

6

copy A Conzelmann 2010 11

Differentielle Stabilitaumlt

bull Differentielle Stabilitaumlt eines MerkmalsTests ist ein

notwendiges aber kein hinreichendes Kriterium fuumlr

praumldiktive Validitaumlt

bull absolute vs differentielle Stabilitaumlt

Me

rkm

als

au

sp

raumlg

un

g

Alter

Me

rkm

als

au

sp

raumlg

un

g

Alter

Me

rkm

als

au

sp

raumlg

un

g

Alter

absolut stabil differentiell stabil differentiell instabil

Differentielle Stabilitaumlt

(Hohmann 2005 S 250) 12copy A Conzelmann 2010

7

13

Zuverlaumlssigkeit der DiagnostikTest-Retest Reliabilitaumlt

(Houmlner et al 2009)

Schnelllauf 20m

Gewandtheit

Ballkontrolle

Balljonglieren

Torschuss

Dribbling

Differentielle Stabilitaumlt fertigkeitsorientierter motorischer Einzeltests

14

(Houmlner et al 2009)

Schnelllauf 20m

GewandtheitDribbling

Ballkontrolle

Gesamtscore

BalljonglierenTorschuss

copy A Conzelmann 2010

8

Nichtlinearitaumlt der Leistungsentwicklung

(Hohmann 2009 S 36)

15copy A Conzelmann 2010

Vergleich der linearen und der nichtlinearen Prognoseergebnisse

im Rahmen der MATASS

Methode

Sportart

Lineare Talentprognose

Diskriminanzanalyse

Nichtlineare Talentprognose

Neuronales Kohonen Netzwerk

Maumldchen Jungen Maumldchen Jungen

Leichtathletik 826 647 923 784

Schwimmen 690 500 879 683

Handball 667 535 617 594

16

Linearitaumlt versus Nichtlinearitaumlt Talentprognose mittels statistischer Verfahren

(Hohmann 2009 S 319)

copy A Conzelmann 2010

9

Prognose sportlicher Leistung

(nach Hohmann 2009)

17copy A Conzelmann 2010

Annahme A sei ein differentiell stabiles Merkmal

1 Die Auspraumlgung von A zum Zeitpunkt t1 ist relevant fuumlr die Leistung im Houmlchstleistungsalter

2 A ist wichtig zum Erreichen der bdquoTeilexpertiseldquo die wiederum fuumlr eine weitere Foumlrderung verlangt wird

3 A ist fuumlr die Leistung in der Sportart X nicht direkt relevant aber A ist wichtig um ein langjaumlhriges Training zu meistern

4 A ist weder fuumlr den Entwicklungsprozess noch fuumlr die Leistung wichtig jedoch beeinflusst A ein anderes Merkmal B positiv welches fuumlr die Houmlchstleistung von Relevanz ist

5 A ist erst in Kombination mit den Merkmalen B C Dhellip bedeutsam

6 hellip

Moumlgliche Einfluumlsse von Praumldiktor-Variablen ndashPrognosetauglichkeit

18copy A Conzelmann 2010

10

(nach Hohmann 2009)

19

Wettkampfleistung und Leistungsvoraussetzungen

copy A Conzelmann 2010

Wettkampfleistung und Leistungsvoraussetzungen

veraumlnderte Gewichtung von Leistungsvoraussetzungen je nach Alter

20

(nach Hohmann 2009)

copy A Conzelmann 2010

11

Sportliche Karriere SpitzenathletIn

Wie werden SpitzenathletInnen gemacht ndashoder zur Individualitaumlt von Karrieren

Talent

21

ExpertiseforschungZwei Beispiele aus Bern

Sportliche Karrieren im alpinen Skirennsport (CH)

In Zusammenarbeit mit Swiss-Ski

Sportliche Karrieren im Tennis (D)

In Zusammenarbeit mit und finanziert

vom Deutschen Tennis Bund

22

12

bull Wie sehen Karriereverlaumlufe von AthletInnen von der Talentauswahl bis zur Spitzenleistung aus Welche Unterschiede gibt es zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen AthletInnen

bull Inwieweit weichen diese Karriereverlaumlufe vom bdquoIdealverlaufldquo wie er durch die Nachwuchsstrukturen eines Verbandes vorgegeben wird ab

bull Welche Faktoren koumlnnen eine Karriere negativ oder positiv beeinflussen

bull Welchen Einfluss hat die sportliche Karriere auf die schulische Ausbildung als auch auf die Familie und umgekehrt

Ausgewaumlhlte Fragestellungen

23

Wer wurde befragt

2 Untergruppen

Geschlecht Gesamt

maumlnnlich weiblich

sehr erfolgreich (1-10 DRL) 9 11 20

erfolgreich (11ndash25 DRL) 16 11 27

weniger erfolgreich (gt 25 DRL) 12 11 23

Gesamt 37 33 70

1 Kriterienbull Erfolg Zwischen 1977 und 2001 WRL le 500

bull Geburtsjahrgang 1965 ndash 1980

bull Nationalitaumlt Deutsch (bis 1990 nur BRD)

bull N=237 117 Damen 120 Herren Ruumlcklauf 314

24

13

1 Kriterienbull Erfolg mind im B-Kader (Swiss-Ski Ski Alpin)

bull Geburtsjahrgang 1956 ndash 1986

bull Nationalitaumlt CH (Frageboumlgen dt frz)

bull N=293 Adressenrekrutierung N=275 (132 Damen 143 Herren)

Ruumlcklauf 189

2 Untergruppen

Geschlecht Gesamt

maumlnnlich weiblich

sehr erfolgreich (NM) 8 4 12

erfolgreich (max A-Kader) 6 6 12

weniger erfolgreich (max B-Kader) 11 16 27

Gesamt 25 26 51

Wer wurde befragt

25

bull viele bdquoSpaumltentwicklerldquo (Selbsteinschaumltzung)

bull 10 der sehr erfolgreichen Damen und 0 der sehr erfolgreichen

Herren waren mit 7- 9 Jahren im Kader

7 - 14

Range [Jahre]

1961 Kontakt mit dem Tennissport 686 3 - 12

M [Jahre] SD

Beginn leistungssportliche Karriere

(Leistungsorientiertes Training Kader-

Auswahlzugehoumlrigkeit nationale

Wettkaumlmpfe)

1070 191

Beginn einer sportlichen Karriere

26

14

bull Hauptausloumlser Eltern 804 Geschwister 314 und Skiclub 294

bull Andere Sportarten neben Skisport (wettkampfmaumlssig) 66 der Athleten

bull Koumlrperliche Entwicklung 627 Normalentwickler

255 Spaumltentwickler

118 Fruumlhentwickler

8 - 18

Range [Jahre]

101 Mal auf Skis 335 2 ndash 7

M [Jahre] SD

Beginn leistungssportliche Karriere

(Leistungsorientiertes Training Kader-

Auswahlzugehoumlrigkeit nationale

Wettkaumlmpfe)

1249 24

Entscheidung fuumlr alpinen Skisport 1472 26 10 - 21

Beginn einer sportlichen Karriere

27

Lebenszeitliche Platzierung der sportlichen Karriere (Kader)Individuelle Karriereverlaumlufe

28

15

Deutsche Ranglistenposition im Altersverlauf

Alter

30282624222018161412

DR

L-P

latz

150

125

100

75

50

25

0

Abe

Graf

Huber

Kandarr

Kochta

Singer

1

50

100

Alter

302826242220181614

DR

L-P

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150

125

100

75

50

25

0

Becker

Haas

Karbacher

Kiefer

Popp

Schuumlttler

Stich

1

50

100

29

Durchschnittlicher Trainingsaufwand

Alter

302826242220181614121086

Tra

inin

gsa

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d

30

25

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5

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Alter

302826242220181614121086

Tra

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30

25

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5

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sehr erfolgreichweniger erfolgreich

Alter

302826242220181614121086

Tra

inin

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25

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Alter

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Tra

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gsa

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d

30

25

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15

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0

Herren

Damen

30

16

Trainingsinhalte

31

bull Die sehr erfolgreichen Athleten machen im Vergleich mit den

weniger erfolgreichen mehr Technik- Taktik- und

Wettkampftraining

bull Der Umfang des allgemeinen Konditions- und Koordinations-

trainings der sehr erfolgreichen Athleten ist geringer als bei den

weniger erfolgreichen

bull Das skispezifische Konditions- und Koordinationstraining bei den

sehr erfolgreichen Athleten steigert sich markant im Verlaufe der

Sportkarriere

Trainingsinhalt (Tendenzen)

32

17

bull Tennisspezifisches Technik-Taktiktraining dominiert gegenuumlber

allgemeinem Koordinationstraining (37 - 54 vs 10 - 16 )

bull Allgemeines Konditionstraining und mentales Training von

untergeordneter Bedeutung

bull Hoher Anteil an Matchtraining (22 - 34 ) (entscheidender

Unterschied zwischen sehr erfolgreichen und weniger

erfolgreichen Damen und Herren)

Trainingsinhalt (Tendenzen)

33

Individuell gibt es sehr unterschiedliche Karriereverlaumlufe

Zentraler Befund

Viele aber nicht alle ()

Wege fuumlhren nach Rom

34

18

bull Abweichungen zwischen dem Nachwuchsfoumlrderungskonzept des DTB

und der Realitaumlt

bull kaum Spieler(innen) die fruumlhzeitig im Kader waren

bull Geschlechtsspezifik (Damen beginnen tendenziell spaumlter erreichen

aber relativ rasch hohe Ranglistenpositionen)

bull Erfolgreiche zeichnen sich durch schnellere Leistungsentwicklung

deutlich houmlheren Trainingsaufwand fruumlhe Spezialisierung und fruumlhes

Matchtraining aus

Im Einzelnen

35

bull Es gibt Abweichungen der realen Karriereverlaumlufe vom bdquoIdealverlaufldquo

Dabei zeigen sich Unterschiede zwischen den Damen und den Herren

bull Anzeichen fuumlr entscheidende Phase im Verlauf der sportlichen Karriere

(D 17 ndash 20 Jahre H 18 ndash 20 Jahre)

bull Die Trainingsinhalte wirken sich auf den Karriereverlauf aus Ein fruumlhes

Technik- und Wettkampftraining legt die Basis fuumlr eine sehr erfolgreiche

Karriere

bull Verletzungsbedingte Unterbruumlche und v a die Betreuung waumlhrend und

nach der Verletzung beeinflussen die Karriere stark insbesondere

diejenige der Damen

bull Die Koordination von Schule und Spitzensport koumlnnen im Einzelfall ein

Problem darstellen

Im Einzelnen

36

19

copy A Conzelmann 2010 37

Ausblick ndash aktuelle Berner Studien

Projekt Charakteristik Kooperation Finanzierung

(1) Stabilitaumlt und

Prognosetauglichkeit

von Persoumlnlichkeits-

merkmalen

Prospektive Begleitung

Schweizer Top-Nach-

wuchsskirennfahrerInnen

Swiss-Ski

(P Laumluppi)

Swiss Olympic amp

Eidg Sport-

kommission

(seit 2008)

(2) Sportliche Karrieren

Schweizer

Spitzenfussballer

Retrospektive Analyse

der Karrieren ehemaliger

Schweizer Jugend-

nationalspieler sowie der

aktuellen A-National-

mannschaft

SFV

(HR Hasler)

SFV

(seit 2009)

(3) Talentselektion und

Talentfoumlrderung im

Schweizer Fussball

Prospektive

Laumlngsschnittstudie an

jugendlichen

Auswahlspielern

SFV

(HR Hasler)

SFV

(in Planung)

copy A Conzelmann 2010 38

Fazit

1 Aussagen zur Validitaumlt motorischer Talenttests beziehen sich idR auf die konkurrente Validitaumlt

Konkrete Angaben zur praumldiktiven Validitaumlt motorischer Talenttests liegen derzeit nicht vor

2 Die praumldiktive Validitaumlt motorischer Einzeltests ist mehr als fraglich insbesondere bei Sportarten

mit komplexem Anforderungsprofil

3 Die praumldiktive Validitaumlt von Motoriktests duumlrfte geringer sein als diejenige von Persoumlnlichkeitstests

(zB Leistungsmotivation)

4 Die praumldiktive Validitaumlt von komplexen Testinventaren (koumlrperlich-motorisch psychologisch

soziologisch + Trainereinschaumltzung) duumlrfte houmlher sein als diejenige von Einzeltests sofern die

Auswahl und Gewichtung der vermeintlichen Talentmerkmale gelingt

5 Fuumlr die komplexe Betrachtung der Talententwicklung scheinen (holistische) dynamisch-

interaktionistische Ansaumltze geeignete Rahmenkonzepte zu sein

6 Die praumldiktive Validitaumlt von nonlinearen Modellen duumlrfte groumlsser sein als diejenige von linearen

Modellen

7 Die unzulaumlngliche prognostische Guumlte von Talenttests und die Individualitaumlt

der Entwicklungsverlaumlufe sprechen fuumlr eine dynamische Talentdiagnostik

grobe Selektionsraster und eine individuumszentrierte Karrierebegleitung

20

Sele

ktion t

1

Sele

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2

Sele

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Teilexpertise tn+1

Sele

ktion t

n+

1

Erfolg in

Sportart x tzhellipTf1-2 TfTf2-n Tf

Pot t1

Pot tn+2

Pot tn+1

Pot tn

Pot t2

Tfhellip

SK = Selektionskonzept TFK = Talentfoumlrderkonzept DO = Drop Out

Pot = Potential Tf = Prozess der Talentfoumlrderung

PM = Prognosemodell ALE = Anforderungsprofil Leistungsentwicklung SM = Strukturmodell SA = Sportart HLA = Houmlchstleistungsalter

Rekru

tieru

ng t

0

PM t1

SK t1 TFK tn+1 ndash n+2

PM tn PM tn+1 PM tn+2

SK tn+2SK t2 SK tn

Sele

ktion t

n+

2

SK tn+1TFK1-2

SM Leistung

SA X im HLA

TFK2-n TFKn - n+1 TFKn+2 - HL

Dynamisches Testen

ALE 1-2

PM t2

ALE hellipALE 2-n ALE hellip ALE hellip

DO DO DO DO DO

39copy A Conzelmann 2010

copy A Conzelmann 2010 40

Alles sollte so einfach wie moumlglich gemacht werden aber nicht einfacher

(Albert Einstein)

Herzlichen Dank fuumlr Ihre Aufmerksamkeit

achimconzelmannispwunibech

Page 4: TITEL DER VERANSTALTUNG TITEL DER …Prof. Dr. Achim Conzelmann Institut für Sportwissenschaft Wien, 20. März 2010 Drop Out Prozess der Talentförderung Das Grundproblem und daraus

4

Talentselektion Cut of limits

7

(nach Hohmann 2009)

Talentselektion Cut of limits

8

(nach Hohmann 2009)

5

Talentselektion Cut of limits

9

(nach Hohmann 2009)

copy A Conzelmann 2010 10

Einschaumltzungen zur praumldiktiven Validitaumlt von Talenttests

1 Aussagen zur Validitaumlt motorischer Talenttests beziehen sich idR auf die

konkurrente Validitaumlt Konkrete Angaben zur praumldiktiven Validitaumlt

motorischer Talenttests liegen derzeit nicht vor

2 Die praumldiktive Validitaumlt motorischer Einzeltests ist mehr als fraglich

insbesondere bei Sportarten mit komplexem Anforderungsprofil

3 Die praumldiktive Validitaumlt von Motoriktests duumlrfte geringer sein als diejenige

von Persoumlnlichkeitstests (zB Leistungsmotivation)

4 Die praumldiktive Validitaumlt von komplexen Testinventaren (koumlrperlich-

motorisch psychologisch soziologisch + Trainereinschaumltzung) duumlrfte

houmlher sein als diejenige von Einzeltests sofern die Auswahl und

Gewichtung der vermeintlichen Talentmerkmale gelingt

5 Fuumlr die komplexe Betrachtung der Talententwicklung scheinen

(holistische) dynamisch-interaktionistische Ansaumltze geeignete

Rahmenkonzepte zu sein

6 Die praumldiktive Validitaumlt von nonlinearen Modellen duumlrfte groumlsser sein als

diejenige von linearen Modellen

6

copy A Conzelmann 2010 11

Differentielle Stabilitaumlt

bull Differentielle Stabilitaumlt eines MerkmalsTests ist ein

notwendiges aber kein hinreichendes Kriterium fuumlr

praumldiktive Validitaumlt

bull absolute vs differentielle Stabilitaumlt

Me

rkm

als

au

sp

raumlg

un

g

Alter

Me

rkm

als

au

sp

raumlg

un

g

Alter

Me

rkm

als

au

sp

raumlg

un

g

Alter

absolut stabil differentiell stabil differentiell instabil

Differentielle Stabilitaumlt

(Hohmann 2005 S 250) 12copy A Conzelmann 2010

7

13

Zuverlaumlssigkeit der DiagnostikTest-Retest Reliabilitaumlt

(Houmlner et al 2009)

Schnelllauf 20m

Gewandtheit

Ballkontrolle

Balljonglieren

Torschuss

Dribbling

Differentielle Stabilitaumlt fertigkeitsorientierter motorischer Einzeltests

14

(Houmlner et al 2009)

Schnelllauf 20m

GewandtheitDribbling

Ballkontrolle

Gesamtscore

BalljonglierenTorschuss

copy A Conzelmann 2010

8

Nichtlinearitaumlt der Leistungsentwicklung

(Hohmann 2009 S 36)

15copy A Conzelmann 2010

Vergleich der linearen und der nichtlinearen Prognoseergebnisse

im Rahmen der MATASS

Methode

Sportart

Lineare Talentprognose

Diskriminanzanalyse

Nichtlineare Talentprognose

Neuronales Kohonen Netzwerk

Maumldchen Jungen Maumldchen Jungen

Leichtathletik 826 647 923 784

Schwimmen 690 500 879 683

Handball 667 535 617 594

16

Linearitaumlt versus Nichtlinearitaumlt Talentprognose mittels statistischer Verfahren

(Hohmann 2009 S 319)

copy A Conzelmann 2010

9

Prognose sportlicher Leistung

(nach Hohmann 2009)

17copy A Conzelmann 2010

Annahme A sei ein differentiell stabiles Merkmal

1 Die Auspraumlgung von A zum Zeitpunkt t1 ist relevant fuumlr die Leistung im Houmlchstleistungsalter

2 A ist wichtig zum Erreichen der bdquoTeilexpertiseldquo die wiederum fuumlr eine weitere Foumlrderung verlangt wird

3 A ist fuumlr die Leistung in der Sportart X nicht direkt relevant aber A ist wichtig um ein langjaumlhriges Training zu meistern

4 A ist weder fuumlr den Entwicklungsprozess noch fuumlr die Leistung wichtig jedoch beeinflusst A ein anderes Merkmal B positiv welches fuumlr die Houmlchstleistung von Relevanz ist

5 A ist erst in Kombination mit den Merkmalen B C Dhellip bedeutsam

6 hellip

Moumlgliche Einfluumlsse von Praumldiktor-Variablen ndashPrognosetauglichkeit

18copy A Conzelmann 2010

10

(nach Hohmann 2009)

19

Wettkampfleistung und Leistungsvoraussetzungen

copy A Conzelmann 2010

Wettkampfleistung und Leistungsvoraussetzungen

veraumlnderte Gewichtung von Leistungsvoraussetzungen je nach Alter

20

(nach Hohmann 2009)

copy A Conzelmann 2010

11

Sportliche Karriere SpitzenathletIn

Wie werden SpitzenathletInnen gemacht ndashoder zur Individualitaumlt von Karrieren

Talent

21

ExpertiseforschungZwei Beispiele aus Bern

Sportliche Karrieren im alpinen Skirennsport (CH)

In Zusammenarbeit mit Swiss-Ski

Sportliche Karrieren im Tennis (D)

In Zusammenarbeit mit und finanziert

vom Deutschen Tennis Bund

22

12

bull Wie sehen Karriereverlaumlufe von AthletInnen von der Talentauswahl bis zur Spitzenleistung aus Welche Unterschiede gibt es zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen AthletInnen

bull Inwieweit weichen diese Karriereverlaumlufe vom bdquoIdealverlaufldquo wie er durch die Nachwuchsstrukturen eines Verbandes vorgegeben wird ab

bull Welche Faktoren koumlnnen eine Karriere negativ oder positiv beeinflussen

bull Welchen Einfluss hat die sportliche Karriere auf die schulische Ausbildung als auch auf die Familie und umgekehrt

Ausgewaumlhlte Fragestellungen

23

Wer wurde befragt

2 Untergruppen

Geschlecht Gesamt

maumlnnlich weiblich

sehr erfolgreich (1-10 DRL) 9 11 20

erfolgreich (11ndash25 DRL) 16 11 27

weniger erfolgreich (gt 25 DRL) 12 11 23

Gesamt 37 33 70

1 Kriterienbull Erfolg Zwischen 1977 und 2001 WRL le 500

bull Geburtsjahrgang 1965 ndash 1980

bull Nationalitaumlt Deutsch (bis 1990 nur BRD)

bull N=237 117 Damen 120 Herren Ruumlcklauf 314

24

13

1 Kriterienbull Erfolg mind im B-Kader (Swiss-Ski Ski Alpin)

bull Geburtsjahrgang 1956 ndash 1986

bull Nationalitaumlt CH (Frageboumlgen dt frz)

bull N=293 Adressenrekrutierung N=275 (132 Damen 143 Herren)

Ruumlcklauf 189

2 Untergruppen

Geschlecht Gesamt

maumlnnlich weiblich

sehr erfolgreich (NM) 8 4 12

erfolgreich (max A-Kader) 6 6 12

weniger erfolgreich (max B-Kader) 11 16 27

Gesamt 25 26 51

Wer wurde befragt

25

bull viele bdquoSpaumltentwicklerldquo (Selbsteinschaumltzung)

bull 10 der sehr erfolgreichen Damen und 0 der sehr erfolgreichen

Herren waren mit 7- 9 Jahren im Kader

7 - 14

Range [Jahre]

1961 Kontakt mit dem Tennissport 686 3 - 12

M [Jahre] SD

Beginn leistungssportliche Karriere

(Leistungsorientiertes Training Kader-

Auswahlzugehoumlrigkeit nationale

Wettkaumlmpfe)

1070 191

Beginn einer sportlichen Karriere

26

14

bull Hauptausloumlser Eltern 804 Geschwister 314 und Skiclub 294

bull Andere Sportarten neben Skisport (wettkampfmaumlssig) 66 der Athleten

bull Koumlrperliche Entwicklung 627 Normalentwickler

255 Spaumltentwickler

118 Fruumlhentwickler

8 - 18

Range [Jahre]

101 Mal auf Skis 335 2 ndash 7

M [Jahre] SD

Beginn leistungssportliche Karriere

(Leistungsorientiertes Training Kader-

Auswahlzugehoumlrigkeit nationale

Wettkaumlmpfe)

1249 24

Entscheidung fuumlr alpinen Skisport 1472 26 10 - 21

Beginn einer sportlichen Karriere

27

Lebenszeitliche Platzierung der sportlichen Karriere (Kader)Individuelle Karriereverlaumlufe

28

15

Deutsche Ranglistenposition im Altersverlauf

Alter

30282624222018161412

DR

L-P

latz

150

125

100

75

50

25

0

Abe

Graf

Huber

Kandarr

Kochta

Singer

1

50

100

Alter

302826242220181614

DR

L-P

latz

150

125

100

75

50

25

0

Becker

Haas

Karbacher

Kiefer

Popp

Schuumlttler

Stich

1

50

100

29

Durchschnittlicher Trainingsaufwand

Alter

302826242220181614121086

Tra

inin

gsa

uw

an

d

30

25

20

15

10

5

0

Alter

302826242220181614121086

Tra

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sa

ufw

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30

25

20

15

10

5

0

sehr erfolgreichweniger erfolgreich

Alter

302826242220181614121086

Tra

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Alter

302826242220181614121086

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25

20

15

10

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0

Herren

Damen

30

16

Trainingsinhalte

31

bull Die sehr erfolgreichen Athleten machen im Vergleich mit den

weniger erfolgreichen mehr Technik- Taktik- und

Wettkampftraining

bull Der Umfang des allgemeinen Konditions- und Koordinations-

trainings der sehr erfolgreichen Athleten ist geringer als bei den

weniger erfolgreichen

bull Das skispezifische Konditions- und Koordinationstraining bei den

sehr erfolgreichen Athleten steigert sich markant im Verlaufe der

Sportkarriere

Trainingsinhalt (Tendenzen)

32

17

bull Tennisspezifisches Technik-Taktiktraining dominiert gegenuumlber

allgemeinem Koordinationstraining (37 - 54 vs 10 - 16 )

bull Allgemeines Konditionstraining und mentales Training von

untergeordneter Bedeutung

bull Hoher Anteil an Matchtraining (22 - 34 ) (entscheidender

Unterschied zwischen sehr erfolgreichen und weniger

erfolgreichen Damen und Herren)

Trainingsinhalt (Tendenzen)

33

Individuell gibt es sehr unterschiedliche Karriereverlaumlufe

Zentraler Befund

Viele aber nicht alle ()

Wege fuumlhren nach Rom

34

18

bull Abweichungen zwischen dem Nachwuchsfoumlrderungskonzept des DTB

und der Realitaumlt

bull kaum Spieler(innen) die fruumlhzeitig im Kader waren

bull Geschlechtsspezifik (Damen beginnen tendenziell spaumlter erreichen

aber relativ rasch hohe Ranglistenpositionen)

bull Erfolgreiche zeichnen sich durch schnellere Leistungsentwicklung

deutlich houmlheren Trainingsaufwand fruumlhe Spezialisierung und fruumlhes

Matchtraining aus

Im Einzelnen

35

bull Es gibt Abweichungen der realen Karriereverlaumlufe vom bdquoIdealverlaufldquo

Dabei zeigen sich Unterschiede zwischen den Damen und den Herren

bull Anzeichen fuumlr entscheidende Phase im Verlauf der sportlichen Karriere

(D 17 ndash 20 Jahre H 18 ndash 20 Jahre)

bull Die Trainingsinhalte wirken sich auf den Karriereverlauf aus Ein fruumlhes

Technik- und Wettkampftraining legt die Basis fuumlr eine sehr erfolgreiche

Karriere

bull Verletzungsbedingte Unterbruumlche und v a die Betreuung waumlhrend und

nach der Verletzung beeinflussen die Karriere stark insbesondere

diejenige der Damen

bull Die Koordination von Schule und Spitzensport koumlnnen im Einzelfall ein

Problem darstellen

Im Einzelnen

36

19

copy A Conzelmann 2010 37

Ausblick ndash aktuelle Berner Studien

Projekt Charakteristik Kooperation Finanzierung

(1) Stabilitaumlt und

Prognosetauglichkeit

von Persoumlnlichkeits-

merkmalen

Prospektive Begleitung

Schweizer Top-Nach-

wuchsskirennfahrerInnen

Swiss-Ski

(P Laumluppi)

Swiss Olympic amp

Eidg Sport-

kommission

(seit 2008)

(2) Sportliche Karrieren

Schweizer

Spitzenfussballer

Retrospektive Analyse

der Karrieren ehemaliger

Schweizer Jugend-

nationalspieler sowie der

aktuellen A-National-

mannschaft

SFV

(HR Hasler)

SFV

(seit 2009)

(3) Talentselektion und

Talentfoumlrderung im

Schweizer Fussball

Prospektive

Laumlngsschnittstudie an

jugendlichen

Auswahlspielern

SFV

(HR Hasler)

SFV

(in Planung)

copy A Conzelmann 2010 38

Fazit

1 Aussagen zur Validitaumlt motorischer Talenttests beziehen sich idR auf die konkurrente Validitaumlt

Konkrete Angaben zur praumldiktiven Validitaumlt motorischer Talenttests liegen derzeit nicht vor

2 Die praumldiktive Validitaumlt motorischer Einzeltests ist mehr als fraglich insbesondere bei Sportarten

mit komplexem Anforderungsprofil

3 Die praumldiktive Validitaumlt von Motoriktests duumlrfte geringer sein als diejenige von Persoumlnlichkeitstests

(zB Leistungsmotivation)

4 Die praumldiktive Validitaumlt von komplexen Testinventaren (koumlrperlich-motorisch psychologisch

soziologisch + Trainereinschaumltzung) duumlrfte houmlher sein als diejenige von Einzeltests sofern die

Auswahl und Gewichtung der vermeintlichen Talentmerkmale gelingt

5 Fuumlr die komplexe Betrachtung der Talententwicklung scheinen (holistische) dynamisch-

interaktionistische Ansaumltze geeignete Rahmenkonzepte zu sein

6 Die praumldiktive Validitaumlt von nonlinearen Modellen duumlrfte groumlsser sein als diejenige von linearen

Modellen

7 Die unzulaumlngliche prognostische Guumlte von Talenttests und die Individualitaumlt

der Entwicklungsverlaumlufe sprechen fuumlr eine dynamische Talentdiagnostik

grobe Selektionsraster und eine individuumszentrierte Karrierebegleitung

20

Sele

ktion t

1

Sele

ktion t

2

Sele

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n

Teilexpertise tn+1

Sele

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n+

1

Erfolg in

Sportart x tzhellipTf1-2 TfTf2-n Tf

Pot t1

Pot tn+2

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Pot tn

Pot t2

Tfhellip

SK = Selektionskonzept TFK = Talentfoumlrderkonzept DO = Drop Out

Pot = Potential Tf = Prozess der Talentfoumlrderung

PM = Prognosemodell ALE = Anforderungsprofil Leistungsentwicklung SM = Strukturmodell SA = Sportart HLA = Houmlchstleistungsalter

Rekru

tieru

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0

PM t1

SK t1 TFK tn+1 ndash n+2

PM tn PM tn+1 PM tn+2

SK tn+2SK t2 SK tn

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2

SK tn+1TFK1-2

SM Leistung

SA X im HLA

TFK2-n TFKn - n+1 TFKn+2 - HL

Dynamisches Testen

ALE 1-2

PM t2

ALE hellipALE 2-n ALE hellip ALE hellip

DO DO DO DO DO

39copy A Conzelmann 2010

copy A Conzelmann 2010 40

Alles sollte so einfach wie moumlglich gemacht werden aber nicht einfacher

(Albert Einstein)

Herzlichen Dank fuumlr Ihre Aufmerksamkeit

achimconzelmannispwunibech

Page 5: TITEL DER VERANSTALTUNG TITEL DER …Prof. Dr. Achim Conzelmann Institut für Sportwissenschaft Wien, 20. März 2010 Drop Out Prozess der Talentförderung Das Grundproblem und daraus

5

Talentselektion Cut of limits

9

(nach Hohmann 2009)

copy A Conzelmann 2010 10

Einschaumltzungen zur praumldiktiven Validitaumlt von Talenttests

1 Aussagen zur Validitaumlt motorischer Talenttests beziehen sich idR auf die

konkurrente Validitaumlt Konkrete Angaben zur praumldiktiven Validitaumlt

motorischer Talenttests liegen derzeit nicht vor

2 Die praumldiktive Validitaumlt motorischer Einzeltests ist mehr als fraglich

insbesondere bei Sportarten mit komplexem Anforderungsprofil

3 Die praumldiktive Validitaumlt von Motoriktests duumlrfte geringer sein als diejenige

von Persoumlnlichkeitstests (zB Leistungsmotivation)

4 Die praumldiktive Validitaumlt von komplexen Testinventaren (koumlrperlich-

motorisch psychologisch soziologisch + Trainereinschaumltzung) duumlrfte

houmlher sein als diejenige von Einzeltests sofern die Auswahl und

Gewichtung der vermeintlichen Talentmerkmale gelingt

5 Fuumlr die komplexe Betrachtung der Talententwicklung scheinen

(holistische) dynamisch-interaktionistische Ansaumltze geeignete

Rahmenkonzepte zu sein

6 Die praumldiktive Validitaumlt von nonlinearen Modellen duumlrfte groumlsser sein als

diejenige von linearen Modellen

6

copy A Conzelmann 2010 11

Differentielle Stabilitaumlt

bull Differentielle Stabilitaumlt eines MerkmalsTests ist ein

notwendiges aber kein hinreichendes Kriterium fuumlr

praumldiktive Validitaumlt

bull absolute vs differentielle Stabilitaumlt

Me

rkm

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Alter

Me

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absolut stabil differentiell stabil differentiell instabil

Differentielle Stabilitaumlt

(Hohmann 2005 S 250) 12copy A Conzelmann 2010

7

13

Zuverlaumlssigkeit der DiagnostikTest-Retest Reliabilitaumlt

(Houmlner et al 2009)

Schnelllauf 20m

Gewandtheit

Ballkontrolle

Balljonglieren

Torschuss

Dribbling

Differentielle Stabilitaumlt fertigkeitsorientierter motorischer Einzeltests

14

(Houmlner et al 2009)

Schnelllauf 20m

GewandtheitDribbling

Ballkontrolle

Gesamtscore

BalljonglierenTorschuss

copy A Conzelmann 2010

8

Nichtlinearitaumlt der Leistungsentwicklung

(Hohmann 2009 S 36)

15copy A Conzelmann 2010

Vergleich der linearen und der nichtlinearen Prognoseergebnisse

im Rahmen der MATASS

Methode

Sportart

Lineare Talentprognose

Diskriminanzanalyse

Nichtlineare Talentprognose

Neuronales Kohonen Netzwerk

Maumldchen Jungen Maumldchen Jungen

Leichtathletik 826 647 923 784

Schwimmen 690 500 879 683

Handball 667 535 617 594

16

Linearitaumlt versus Nichtlinearitaumlt Talentprognose mittels statistischer Verfahren

(Hohmann 2009 S 319)

copy A Conzelmann 2010

9

Prognose sportlicher Leistung

(nach Hohmann 2009)

17copy A Conzelmann 2010

Annahme A sei ein differentiell stabiles Merkmal

1 Die Auspraumlgung von A zum Zeitpunkt t1 ist relevant fuumlr die Leistung im Houmlchstleistungsalter

2 A ist wichtig zum Erreichen der bdquoTeilexpertiseldquo die wiederum fuumlr eine weitere Foumlrderung verlangt wird

3 A ist fuumlr die Leistung in der Sportart X nicht direkt relevant aber A ist wichtig um ein langjaumlhriges Training zu meistern

4 A ist weder fuumlr den Entwicklungsprozess noch fuumlr die Leistung wichtig jedoch beeinflusst A ein anderes Merkmal B positiv welches fuumlr die Houmlchstleistung von Relevanz ist

5 A ist erst in Kombination mit den Merkmalen B C Dhellip bedeutsam

6 hellip

Moumlgliche Einfluumlsse von Praumldiktor-Variablen ndashPrognosetauglichkeit

18copy A Conzelmann 2010

10

(nach Hohmann 2009)

19

Wettkampfleistung und Leistungsvoraussetzungen

copy A Conzelmann 2010

Wettkampfleistung und Leistungsvoraussetzungen

veraumlnderte Gewichtung von Leistungsvoraussetzungen je nach Alter

20

(nach Hohmann 2009)

copy A Conzelmann 2010

11

Sportliche Karriere SpitzenathletIn

Wie werden SpitzenathletInnen gemacht ndashoder zur Individualitaumlt von Karrieren

Talent

21

ExpertiseforschungZwei Beispiele aus Bern

Sportliche Karrieren im alpinen Skirennsport (CH)

In Zusammenarbeit mit Swiss-Ski

Sportliche Karrieren im Tennis (D)

In Zusammenarbeit mit und finanziert

vom Deutschen Tennis Bund

22

12

bull Wie sehen Karriereverlaumlufe von AthletInnen von der Talentauswahl bis zur Spitzenleistung aus Welche Unterschiede gibt es zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen AthletInnen

bull Inwieweit weichen diese Karriereverlaumlufe vom bdquoIdealverlaufldquo wie er durch die Nachwuchsstrukturen eines Verbandes vorgegeben wird ab

bull Welche Faktoren koumlnnen eine Karriere negativ oder positiv beeinflussen

bull Welchen Einfluss hat die sportliche Karriere auf die schulische Ausbildung als auch auf die Familie und umgekehrt

Ausgewaumlhlte Fragestellungen

23

Wer wurde befragt

2 Untergruppen

Geschlecht Gesamt

maumlnnlich weiblich

sehr erfolgreich (1-10 DRL) 9 11 20

erfolgreich (11ndash25 DRL) 16 11 27

weniger erfolgreich (gt 25 DRL) 12 11 23

Gesamt 37 33 70

1 Kriterienbull Erfolg Zwischen 1977 und 2001 WRL le 500

bull Geburtsjahrgang 1965 ndash 1980

bull Nationalitaumlt Deutsch (bis 1990 nur BRD)

bull N=237 117 Damen 120 Herren Ruumlcklauf 314

24

13

1 Kriterienbull Erfolg mind im B-Kader (Swiss-Ski Ski Alpin)

bull Geburtsjahrgang 1956 ndash 1986

bull Nationalitaumlt CH (Frageboumlgen dt frz)

bull N=293 Adressenrekrutierung N=275 (132 Damen 143 Herren)

Ruumlcklauf 189

2 Untergruppen

Geschlecht Gesamt

maumlnnlich weiblich

sehr erfolgreich (NM) 8 4 12

erfolgreich (max A-Kader) 6 6 12

weniger erfolgreich (max B-Kader) 11 16 27

Gesamt 25 26 51

Wer wurde befragt

25

bull viele bdquoSpaumltentwicklerldquo (Selbsteinschaumltzung)

bull 10 der sehr erfolgreichen Damen und 0 der sehr erfolgreichen

Herren waren mit 7- 9 Jahren im Kader

7 - 14

Range [Jahre]

1961 Kontakt mit dem Tennissport 686 3 - 12

M [Jahre] SD

Beginn leistungssportliche Karriere

(Leistungsorientiertes Training Kader-

Auswahlzugehoumlrigkeit nationale

Wettkaumlmpfe)

1070 191

Beginn einer sportlichen Karriere

26

14

bull Hauptausloumlser Eltern 804 Geschwister 314 und Skiclub 294

bull Andere Sportarten neben Skisport (wettkampfmaumlssig) 66 der Athleten

bull Koumlrperliche Entwicklung 627 Normalentwickler

255 Spaumltentwickler

118 Fruumlhentwickler

8 - 18

Range [Jahre]

101 Mal auf Skis 335 2 ndash 7

M [Jahre] SD

Beginn leistungssportliche Karriere

(Leistungsorientiertes Training Kader-

Auswahlzugehoumlrigkeit nationale

Wettkaumlmpfe)

1249 24

Entscheidung fuumlr alpinen Skisport 1472 26 10 - 21

Beginn einer sportlichen Karriere

27

Lebenszeitliche Platzierung der sportlichen Karriere (Kader)Individuelle Karriereverlaumlufe

28

15

Deutsche Ranglistenposition im Altersverlauf

Alter

30282624222018161412

DR

L-P

latz

150

125

100

75

50

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Abe

Graf

Huber

Kandarr

Kochta

Singer

1

50

100

Alter

302826242220181614

DR

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150

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25

0

Becker

Haas

Karbacher

Kiefer

Popp

Schuumlttler

Stich

1

50

100

29

Durchschnittlicher Trainingsaufwand

Alter

302826242220181614121086

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Herren

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30

16

Trainingsinhalte

31

bull Die sehr erfolgreichen Athleten machen im Vergleich mit den

weniger erfolgreichen mehr Technik- Taktik- und

Wettkampftraining

bull Der Umfang des allgemeinen Konditions- und Koordinations-

trainings der sehr erfolgreichen Athleten ist geringer als bei den

weniger erfolgreichen

bull Das skispezifische Konditions- und Koordinationstraining bei den

sehr erfolgreichen Athleten steigert sich markant im Verlaufe der

Sportkarriere

Trainingsinhalt (Tendenzen)

32

17

bull Tennisspezifisches Technik-Taktiktraining dominiert gegenuumlber

allgemeinem Koordinationstraining (37 - 54 vs 10 - 16 )

bull Allgemeines Konditionstraining und mentales Training von

untergeordneter Bedeutung

bull Hoher Anteil an Matchtraining (22 - 34 ) (entscheidender

Unterschied zwischen sehr erfolgreichen und weniger

erfolgreichen Damen und Herren)

Trainingsinhalt (Tendenzen)

33

Individuell gibt es sehr unterschiedliche Karriereverlaumlufe

Zentraler Befund

Viele aber nicht alle ()

Wege fuumlhren nach Rom

34

18

bull Abweichungen zwischen dem Nachwuchsfoumlrderungskonzept des DTB

und der Realitaumlt

bull kaum Spieler(innen) die fruumlhzeitig im Kader waren

bull Geschlechtsspezifik (Damen beginnen tendenziell spaumlter erreichen

aber relativ rasch hohe Ranglistenpositionen)

bull Erfolgreiche zeichnen sich durch schnellere Leistungsentwicklung

deutlich houmlheren Trainingsaufwand fruumlhe Spezialisierung und fruumlhes

Matchtraining aus

Im Einzelnen

35

bull Es gibt Abweichungen der realen Karriereverlaumlufe vom bdquoIdealverlaufldquo

Dabei zeigen sich Unterschiede zwischen den Damen und den Herren

bull Anzeichen fuumlr entscheidende Phase im Verlauf der sportlichen Karriere

(D 17 ndash 20 Jahre H 18 ndash 20 Jahre)

bull Die Trainingsinhalte wirken sich auf den Karriereverlauf aus Ein fruumlhes

Technik- und Wettkampftraining legt die Basis fuumlr eine sehr erfolgreiche

Karriere

bull Verletzungsbedingte Unterbruumlche und v a die Betreuung waumlhrend und

nach der Verletzung beeinflussen die Karriere stark insbesondere

diejenige der Damen

bull Die Koordination von Schule und Spitzensport koumlnnen im Einzelfall ein

Problem darstellen

Im Einzelnen

36

19

copy A Conzelmann 2010 37

Ausblick ndash aktuelle Berner Studien

Projekt Charakteristik Kooperation Finanzierung

(1) Stabilitaumlt und

Prognosetauglichkeit

von Persoumlnlichkeits-

merkmalen

Prospektive Begleitung

Schweizer Top-Nach-

wuchsskirennfahrerInnen

Swiss-Ski

(P Laumluppi)

Swiss Olympic amp

Eidg Sport-

kommission

(seit 2008)

(2) Sportliche Karrieren

Schweizer

Spitzenfussballer

Retrospektive Analyse

der Karrieren ehemaliger

Schweizer Jugend-

nationalspieler sowie der

aktuellen A-National-

mannschaft

SFV

(HR Hasler)

SFV

(seit 2009)

(3) Talentselektion und

Talentfoumlrderung im

Schweizer Fussball

Prospektive

Laumlngsschnittstudie an

jugendlichen

Auswahlspielern

SFV

(HR Hasler)

SFV

(in Planung)

copy A Conzelmann 2010 38

Fazit

1 Aussagen zur Validitaumlt motorischer Talenttests beziehen sich idR auf die konkurrente Validitaumlt

Konkrete Angaben zur praumldiktiven Validitaumlt motorischer Talenttests liegen derzeit nicht vor

2 Die praumldiktive Validitaumlt motorischer Einzeltests ist mehr als fraglich insbesondere bei Sportarten

mit komplexem Anforderungsprofil

3 Die praumldiktive Validitaumlt von Motoriktests duumlrfte geringer sein als diejenige von Persoumlnlichkeitstests

(zB Leistungsmotivation)

4 Die praumldiktive Validitaumlt von komplexen Testinventaren (koumlrperlich-motorisch psychologisch

soziologisch + Trainereinschaumltzung) duumlrfte houmlher sein als diejenige von Einzeltests sofern die

Auswahl und Gewichtung der vermeintlichen Talentmerkmale gelingt

5 Fuumlr die komplexe Betrachtung der Talententwicklung scheinen (holistische) dynamisch-

interaktionistische Ansaumltze geeignete Rahmenkonzepte zu sein

6 Die praumldiktive Validitaumlt von nonlinearen Modellen duumlrfte groumlsser sein als diejenige von linearen

Modellen

7 Die unzulaumlngliche prognostische Guumlte von Talenttests und die Individualitaumlt

der Entwicklungsverlaumlufe sprechen fuumlr eine dynamische Talentdiagnostik

grobe Selektionsraster und eine individuumszentrierte Karrierebegleitung

20

Sele

ktion t

1

Sele

ktion t

2

Sele

ktion t

n

Teilexpertise tn+1

Sele

ktion t

n+

1

Erfolg in

Sportart x tzhellipTf1-2 TfTf2-n Tf

Pot t1

Pot tn+2

Pot tn+1

Pot tn

Pot t2

Tfhellip

SK = Selektionskonzept TFK = Talentfoumlrderkonzept DO = Drop Out

Pot = Potential Tf = Prozess der Talentfoumlrderung

PM = Prognosemodell ALE = Anforderungsprofil Leistungsentwicklung SM = Strukturmodell SA = Sportart HLA = Houmlchstleistungsalter

Rekru

tieru

ng t

0

PM t1

SK t1 TFK tn+1 ndash n+2

PM tn PM tn+1 PM tn+2

SK tn+2SK t2 SK tn

Sele

ktion t

n+

2

SK tn+1TFK1-2

SM Leistung

SA X im HLA

TFK2-n TFKn - n+1 TFKn+2 - HL

Dynamisches Testen

ALE 1-2

PM t2

ALE hellipALE 2-n ALE hellip ALE hellip

DO DO DO DO DO

39copy A Conzelmann 2010

copy A Conzelmann 2010 40

Alles sollte so einfach wie moumlglich gemacht werden aber nicht einfacher

(Albert Einstein)

Herzlichen Dank fuumlr Ihre Aufmerksamkeit

achimconzelmannispwunibech

Page 6: TITEL DER VERANSTALTUNG TITEL DER …Prof. Dr. Achim Conzelmann Institut für Sportwissenschaft Wien, 20. März 2010 Drop Out Prozess der Talentförderung Das Grundproblem und daraus

6

copy A Conzelmann 2010 11

Differentielle Stabilitaumlt

bull Differentielle Stabilitaumlt eines MerkmalsTests ist ein

notwendiges aber kein hinreichendes Kriterium fuumlr

praumldiktive Validitaumlt

bull absolute vs differentielle Stabilitaumlt

Me

rkm

als

au

sp

raumlg

un

g

Alter

Me

rkm

als

au

sp

raumlg

un

g

Alter

Me

rkm

als

au

sp

raumlg

un

g

Alter

absolut stabil differentiell stabil differentiell instabil

Differentielle Stabilitaumlt

(Hohmann 2005 S 250) 12copy A Conzelmann 2010

7

13

Zuverlaumlssigkeit der DiagnostikTest-Retest Reliabilitaumlt

(Houmlner et al 2009)

Schnelllauf 20m

Gewandtheit

Ballkontrolle

Balljonglieren

Torschuss

Dribbling

Differentielle Stabilitaumlt fertigkeitsorientierter motorischer Einzeltests

14

(Houmlner et al 2009)

Schnelllauf 20m

GewandtheitDribbling

Ballkontrolle

Gesamtscore

BalljonglierenTorschuss

copy A Conzelmann 2010

8

Nichtlinearitaumlt der Leistungsentwicklung

(Hohmann 2009 S 36)

15copy A Conzelmann 2010

Vergleich der linearen und der nichtlinearen Prognoseergebnisse

im Rahmen der MATASS

Methode

Sportart

Lineare Talentprognose

Diskriminanzanalyse

Nichtlineare Talentprognose

Neuronales Kohonen Netzwerk

Maumldchen Jungen Maumldchen Jungen

Leichtathletik 826 647 923 784

Schwimmen 690 500 879 683

Handball 667 535 617 594

16

Linearitaumlt versus Nichtlinearitaumlt Talentprognose mittels statistischer Verfahren

(Hohmann 2009 S 319)

copy A Conzelmann 2010

9

Prognose sportlicher Leistung

(nach Hohmann 2009)

17copy A Conzelmann 2010

Annahme A sei ein differentiell stabiles Merkmal

1 Die Auspraumlgung von A zum Zeitpunkt t1 ist relevant fuumlr die Leistung im Houmlchstleistungsalter

2 A ist wichtig zum Erreichen der bdquoTeilexpertiseldquo die wiederum fuumlr eine weitere Foumlrderung verlangt wird

3 A ist fuumlr die Leistung in der Sportart X nicht direkt relevant aber A ist wichtig um ein langjaumlhriges Training zu meistern

4 A ist weder fuumlr den Entwicklungsprozess noch fuumlr die Leistung wichtig jedoch beeinflusst A ein anderes Merkmal B positiv welches fuumlr die Houmlchstleistung von Relevanz ist

5 A ist erst in Kombination mit den Merkmalen B C Dhellip bedeutsam

6 hellip

Moumlgliche Einfluumlsse von Praumldiktor-Variablen ndashPrognosetauglichkeit

18copy A Conzelmann 2010

10

(nach Hohmann 2009)

19

Wettkampfleistung und Leistungsvoraussetzungen

copy A Conzelmann 2010

Wettkampfleistung und Leistungsvoraussetzungen

veraumlnderte Gewichtung von Leistungsvoraussetzungen je nach Alter

20

(nach Hohmann 2009)

copy A Conzelmann 2010

11

Sportliche Karriere SpitzenathletIn

Wie werden SpitzenathletInnen gemacht ndashoder zur Individualitaumlt von Karrieren

Talent

21

ExpertiseforschungZwei Beispiele aus Bern

Sportliche Karrieren im alpinen Skirennsport (CH)

In Zusammenarbeit mit Swiss-Ski

Sportliche Karrieren im Tennis (D)

In Zusammenarbeit mit und finanziert

vom Deutschen Tennis Bund

22

12

bull Wie sehen Karriereverlaumlufe von AthletInnen von der Talentauswahl bis zur Spitzenleistung aus Welche Unterschiede gibt es zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen AthletInnen

bull Inwieweit weichen diese Karriereverlaumlufe vom bdquoIdealverlaufldquo wie er durch die Nachwuchsstrukturen eines Verbandes vorgegeben wird ab

bull Welche Faktoren koumlnnen eine Karriere negativ oder positiv beeinflussen

bull Welchen Einfluss hat die sportliche Karriere auf die schulische Ausbildung als auch auf die Familie und umgekehrt

Ausgewaumlhlte Fragestellungen

23

Wer wurde befragt

2 Untergruppen

Geschlecht Gesamt

maumlnnlich weiblich

sehr erfolgreich (1-10 DRL) 9 11 20

erfolgreich (11ndash25 DRL) 16 11 27

weniger erfolgreich (gt 25 DRL) 12 11 23

Gesamt 37 33 70

1 Kriterienbull Erfolg Zwischen 1977 und 2001 WRL le 500

bull Geburtsjahrgang 1965 ndash 1980

bull Nationalitaumlt Deutsch (bis 1990 nur BRD)

bull N=237 117 Damen 120 Herren Ruumlcklauf 314

24

13

1 Kriterienbull Erfolg mind im B-Kader (Swiss-Ski Ski Alpin)

bull Geburtsjahrgang 1956 ndash 1986

bull Nationalitaumlt CH (Frageboumlgen dt frz)

bull N=293 Adressenrekrutierung N=275 (132 Damen 143 Herren)

Ruumlcklauf 189

2 Untergruppen

Geschlecht Gesamt

maumlnnlich weiblich

sehr erfolgreich (NM) 8 4 12

erfolgreich (max A-Kader) 6 6 12

weniger erfolgreich (max B-Kader) 11 16 27

Gesamt 25 26 51

Wer wurde befragt

25

bull viele bdquoSpaumltentwicklerldquo (Selbsteinschaumltzung)

bull 10 der sehr erfolgreichen Damen und 0 der sehr erfolgreichen

Herren waren mit 7- 9 Jahren im Kader

7 - 14

Range [Jahre]

1961 Kontakt mit dem Tennissport 686 3 - 12

M [Jahre] SD

Beginn leistungssportliche Karriere

(Leistungsorientiertes Training Kader-

Auswahlzugehoumlrigkeit nationale

Wettkaumlmpfe)

1070 191

Beginn einer sportlichen Karriere

26

14

bull Hauptausloumlser Eltern 804 Geschwister 314 und Skiclub 294

bull Andere Sportarten neben Skisport (wettkampfmaumlssig) 66 der Athleten

bull Koumlrperliche Entwicklung 627 Normalentwickler

255 Spaumltentwickler

118 Fruumlhentwickler

8 - 18

Range [Jahre]

101 Mal auf Skis 335 2 ndash 7

M [Jahre] SD

Beginn leistungssportliche Karriere

(Leistungsorientiertes Training Kader-

Auswahlzugehoumlrigkeit nationale

Wettkaumlmpfe)

1249 24

Entscheidung fuumlr alpinen Skisport 1472 26 10 - 21

Beginn einer sportlichen Karriere

27

Lebenszeitliche Platzierung der sportlichen Karriere (Kader)Individuelle Karriereverlaumlufe

28

15

Deutsche Ranglistenposition im Altersverlauf

Alter

30282624222018161412

DR

L-P

latz

150

125

100

75

50

25

0

Abe

Graf

Huber

Kandarr

Kochta

Singer

1

50

100

Alter

302826242220181614

DR

L-P

latz

150

125

100

75

50

25

0

Becker

Haas

Karbacher

Kiefer

Popp

Schuumlttler

Stich

1

50

100

29

Durchschnittlicher Trainingsaufwand

Alter

302826242220181614121086

Tra

inin

gsa

uw

an

d

30

25

20

15

10

5

0

Alter

302826242220181614121086

Tra

inin

sa

ufw

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d

30

25

20

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0

sehr erfolgreichweniger erfolgreich

Alter

302826242220181614121086

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Alter

302826242220181614121086

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d

30

25

20

15

10

5

0

Herren

Damen

30

16

Trainingsinhalte

31

bull Die sehr erfolgreichen Athleten machen im Vergleich mit den

weniger erfolgreichen mehr Technik- Taktik- und

Wettkampftraining

bull Der Umfang des allgemeinen Konditions- und Koordinations-

trainings der sehr erfolgreichen Athleten ist geringer als bei den

weniger erfolgreichen

bull Das skispezifische Konditions- und Koordinationstraining bei den

sehr erfolgreichen Athleten steigert sich markant im Verlaufe der

Sportkarriere

Trainingsinhalt (Tendenzen)

32

17

bull Tennisspezifisches Technik-Taktiktraining dominiert gegenuumlber

allgemeinem Koordinationstraining (37 - 54 vs 10 - 16 )

bull Allgemeines Konditionstraining und mentales Training von

untergeordneter Bedeutung

bull Hoher Anteil an Matchtraining (22 - 34 ) (entscheidender

Unterschied zwischen sehr erfolgreichen und weniger

erfolgreichen Damen und Herren)

Trainingsinhalt (Tendenzen)

33

Individuell gibt es sehr unterschiedliche Karriereverlaumlufe

Zentraler Befund

Viele aber nicht alle ()

Wege fuumlhren nach Rom

34

18

bull Abweichungen zwischen dem Nachwuchsfoumlrderungskonzept des DTB

und der Realitaumlt

bull kaum Spieler(innen) die fruumlhzeitig im Kader waren

bull Geschlechtsspezifik (Damen beginnen tendenziell spaumlter erreichen

aber relativ rasch hohe Ranglistenpositionen)

bull Erfolgreiche zeichnen sich durch schnellere Leistungsentwicklung

deutlich houmlheren Trainingsaufwand fruumlhe Spezialisierung und fruumlhes

Matchtraining aus

Im Einzelnen

35

bull Es gibt Abweichungen der realen Karriereverlaumlufe vom bdquoIdealverlaufldquo

Dabei zeigen sich Unterschiede zwischen den Damen und den Herren

bull Anzeichen fuumlr entscheidende Phase im Verlauf der sportlichen Karriere

(D 17 ndash 20 Jahre H 18 ndash 20 Jahre)

bull Die Trainingsinhalte wirken sich auf den Karriereverlauf aus Ein fruumlhes

Technik- und Wettkampftraining legt die Basis fuumlr eine sehr erfolgreiche

Karriere

bull Verletzungsbedingte Unterbruumlche und v a die Betreuung waumlhrend und

nach der Verletzung beeinflussen die Karriere stark insbesondere

diejenige der Damen

bull Die Koordination von Schule und Spitzensport koumlnnen im Einzelfall ein

Problem darstellen

Im Einzelnen

36

19

copy A Conzelmann 2010 37

Ausblick ndash aktuelle Berner Studien

Projekt Charakteristik Kooperation Finanzierung

(1) Stabilitaumlt und

Prognosetauglichkeit

von Persoumlnlichkeits-

merkmalen

Prospektive Begleitung

Schweizer Top-Nach-

wuchsskirennfahrerInnen

Swiss-Ski

(P Laumluppi)

Swiss Olympic amp

Eidg Sport-

kommission

(seit 2008)

(2) Sportliche Karrieren

Schweizer

Spitzenfussballer

Retrospektive Analyse

der Karrieren ehemaliger

Schweizer Jugend-

nationalspieler sowie der

aktuellen A-National-

mannschaft

SFV

(HR Hasler)

SFV

(seit 2009)

(3) Talentselektion und

Talentfoumlrderung im

Schweizer Fussball

Prospektive

Laumlngsschnittstudie an

jugendlichen

Auswahlspielern

SFV

(HR Hasler)

SFV

(in Planung)

copy A Conzelmann 2010 38

Fazit

1 Aussagen zur Validitaumlt motorischer Talenttests beziehen sich idR auf die konkurrente Validitaumlt

Konkrete Angaben zur praumldiktiven Validitaumlt motorischer Talenttests liegen derzeit nicht vor

2 Die praumldiktive Validitaumlt motorischer Einzeltests ist mehr als fraglich insbesondere bei Sportarten

mit komplexem Anforderungsprofil

3 Die praumldiktive Validitaumlt von Motoriktests duumlrfte geringer sein als diejenige von Persoumlnlichkeitstests

(zB Leistungsmotivation)

4 Die praumldiktive Validitaumlt von komplexen Testinventaren (koumlrperlich-motorisch psychologisch

soziologisch + Trainereinschaumltzung) duumlrfte houmlher sein als diejenige von Einzeltests sofern die

Auswahl und Gewichtung der vermeintlichen Talentmerkmale gelingt

5 Fuumlr die komplexe Betrachtung der Talententwicklung scheinen (holistische) dynamisch-

interaktionistische Ansaumltze geeignete Rahmenkonzepte zu sein

6 Die praumldiktive Validitaumlt von nonlinearen Modellen duumlrfte groumlsser sein als diejenige von linearen

Modellen

7 Die unzulaumlngliche prognostische Guumlte von Talenttests und die Individualitaumlt

der Entwicklungsverlaumlufe sprechen fuumlr eine dynamische Talentdiagnostik

grobe Selektionsraster und eine individuumszentrierte Karrierebegleitung

20

Sele

ktion t

1

Sele

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2

Sele

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n

Teilexpertise tn+1

Sele

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1

Erfolg in

Sportart x tzhellipTf1-2 TfTf2-n Tf

Pot t1

Pot tn+2

Pot tn+1

Pot tn

Pot t2

Tfhellip

SK = Selektionskonzept TFK = Talentfoumlrderkonzept DO = Drop Out

Pot = Potential Tf = Prozess der Talentfoumlrderung

PM = Prognosemodell ALE = Anforderungsprofil Leistungsentwicklung SM = Strukturmodell SA = Sportart HLA = Houmlchstleistungsalter

Rekru

tieru

ng t

0

PM t1

SK t1 TFK tn+1 ndash n+2

PM tn PM tn+1 PM tn+2

SK tn+2SK t2 SK tn

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2

SK tn+1TFK1-2

SM Leistung

SA X im HLA

TFK2-n TFKn - n+1 TFKn+2 - HL

Dynamisches Testen

ALE 1-2

PM t2

ALE hellipALE 2-n ALE hellip ALE hellip

DO DO DO DO DO

39copy A Conzelmann 2010

copy A Conzelmann 2010 40

Alles sollte so einfach wie moumlglich gemacht werden aber nicht einfacher

(Albert Einstein)

Herzlichen Dank fuumlr Ihre Aufmerksamkeit

achimconzelmannispwunibech

Page 7: TITEL DER VERANSTALTUNG TITEL DER …Prof. Dr. Achim Conzelmann Institut für Sportwissenschaft Wien, 20. März 2010 Drop Out Prozess der Talentförderung Das Grundproblem und daraus

7

13

Zuverlaumlssigkeit der DiagnostikTest-Retest Reliabilitaumlt

(Houmlner et al 2009)

Schnelllauf 20m

Gewandtheit

Ballkontrolle

Balljonglieren

Torschuss

Dribbling

Differentielle Stabilitaumlt fertigkeitsorientierter motorischer Einzeltests

14

(Houmlner et al 2009)

Schnelllauf 20m

GewandtheitDribbling

Ballkontrolle

Gesamtscore

BalljonglierenTorschuss

copy A Conzelmann 2010

8

Nichtlinearitaumlt der Leistungsentwicklung

(Hohmann 2009 S 36)

15copy A Conzelmann 2010

Vergleich der linearen und der nichtlinearen Prognoseergebnisse

im Rahmen der MATASS

Methode

Sportart

Lineare Talentprognose

Diskriminanzanalyse

Nichtlineare Talentprognose

Neuronales Kohonen Netzwerk

Maumldchen Jungen Maumldchen Jungen

Leichtathletik 826 647 923 784

Schwimmen 690 500 879 683

Handball 667 535 617 594

16

Linearitaumlt versus Nichtlinearitaumlt Talentprognose mittels statistischer Verfahren

(Hohmann 2009 S 319)

copy A Conzelmann 2010

9

Prognose sportlicher Leistung

(nach Hohmann 2009)

17copy A Conzelmann 2010

Annahme A sei ein differentiell stabiles Merkmal

1 Die Auspraumlgung von A zum Zeitpunkt t1 ist relevant fuumlr die Leistung im Houmlchstleistungsalter

2 A ist wichtig zum Erreichen der bdquoTeilexpertiseldquo die wiederum fuumlr eine weitere Foumlrderung verlangt wird

3 A ist fuumlr die Leistung in der Sportart X nicht direkt relevant aber A ist wichtig um ein langjaumlhriges Training zu meistern

4 A ist weder fuumlr den Entwicklungsprozess noch fuumlr die Leistung wichtig jedoch beeinflusst A ein anderes Merkmal B positiv welches fuumlr die Houmlchstleistung von Relevanz ist

5 A ist erst in Kombination mit den Merkmalen B C Dhellip bedeutsam

6 hellip

Moumlgliche Einfluumlsse von Praumldiktor-Variablen ndashPrognosetauglichkeit

18copy A Conzelmann 2010

10

(nach Hohmann 2009)

19

Wettkampfleistung und Leistungsvoraussetzungen

copy A Conzelmann 2010

Wettkampfleistung und Leistungsvoraussetzungen

veraumlnderte Gewichtung von Leistungsvoraussetzungen je nach Alter

20

(nach Hohmann 2009)

copy A Conzelmann 2010

11

Sportliche Karriere SpitzenathletIn

Wie werden SpitzenathletInnen gemacht ndashoder zur Individualitaumlt von Karrieren

Talent

21

ExpertiseforschungZwei Beispiele aus Bern

Sportliche Karrieren im alpinen Skirennsport (CH)

In Zusammenarbeit mit Swiss-Ski

Sportliche Karrieren im Tennis (D)

In Zusammenarbeit mit und finanziert

vom Deutschen Tennis Bund

22

12

bull Wie sehen Karriereverlaumlufe von AthletInnen von der Talentauswahl bis zur Spitzenleistung aus Welche Unterschiede gibt es zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen AthletInnen

bull Inwieweit weichen diese Karriereverlaumlufe vom bdquoIdealverlaufldquo wie er durch die Nachwuchsstrukturen eines Verbandes vorgegeben wird ab

bull Welche Faktoren koumlnnen eine Karriere negativ oder positiv beeinflussen

bull Welchen Einfluss hat die sportliche Karriere auf die schulische Ausbildung als auch auf die Familie und umgekehrt

Ausgewaumlhlte Fragestellungen

23

Wer wurde befragt

2 Untergruppen

Geschlecht Gesamt

maumlnnlich weiblich

sehr erfolgreich (1-10 DRL) 9 11 20

erfolgreich (11ndash25 DRL) 16 11 27

weniger erfolgreich (gt 25 DRL) 12 11 23

Gesamt 37 33 70

1 Kriterienbull Erfolg Zwischen 1977 und 2001 WRL le 500

bull Geburtsjahrgang 1965 ndash 1980

bull Nationalitaumlt Deutsch (bis 1990 nur BRD)

bull N=237 117 Damen 120 Herren Ruumlcklauf 314

24

13

1 Kriterienbull Erfolg mind im B-Kader (Swiss-Ski Ski Alpin)

bull Geburtsjahrgang 1956 ndash 1986

bull Nationalitaumlt CH (Frageboumlgen dt frz)

bull N=293 Adressenrekrutierung N=275 (132 Damen 143 Herren)

Ruumlcklauf 189

2 Untergruppen

Geschlecht Gesamt

maumlnnlich weiblich

sehr erfolgreich (NM) 8 4 12

erfolgreich (max A-Kader) 6 6 12

weniger erfolgreich (max B-Kader) 11 16 27

Gesamt 25 26 51

Wer wurde befragt

25

bull viele bdquoSpaumltentwicklerldquo (Selbsteinschaumltzung)

bull 10 der sehr erfolgreichen Damen und 0 der sehr erfolgreichen

Herren waren mit 7- 9 Jahren im Kader

7 - 14

Range [Jahre]

1961 Kontakt mit dem Tennissport 686 3 - 12

M [Jahre] SD

Beginn leistungssportliche Karriere

(Leistungsorientiertes Training Kader-

Auswahlzugehoumlrigkeit nationale

Wettkaumlmpfe)

1070 191

Beginn einer sportlichen Karriere

26

14

bull Hauptausloumlser Eltern 804 Geschwister 314 und Skiclub 294

bull Andere Sportarten neben Skisport (wettkampfmaumlssig) 66 der Athleten

bull Koumlrperliche Entwicklung 627 Normalentwickler

255 Spaumltentwickler

118 Fruumlhentwickler

8 - 18

Range [Jahre]

101 Mal auf Skis 335 2 ndash 7

M [Jahre] SD

Beginn leistungssportliche Karriere

(Leistungsorientiertes Training Kader-

Auswahlzugehoumlrigkeit nationale

Wettkaumlmpfe)

1249 24

Entscheidung fuumlr alpinen Skisport 1472 26 10 - 21

Beginn einer sportlichen Karriere

27

Lebenszeitliche Platzierung der sportlichen Karriere (Kader)Individuelle Karriereverlaumlufe

28

15

Deutsche Ranglistenposition im Altersverlauf

Alter

30282624222018161412

DR

L-P

latz

150

125

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Abe

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Alter

302826242220181614

DR

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Becker

Haas

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Kiefer

Popp

Schuumlttler

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1

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29

Durchschnittlicher Trainingsaufwand

Alter

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Herren

Damen

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16

Trainingsinhalte

31

bull Die sehr erfolgreichen Athleten machen im Vergleich mit den

weniger erfolgreichen mehr Technik- Taktik- und

Wettkampftraining

bull Der Umfang des allgemeinen Konditions- und Koordinations-

trainings der sehr erfolgreichen Athleten ist geringer als bei den

weniger erfolgreichen

bull Das skispezifische Konditions- und Koordinationstraining bei den

sehr erfolgreichen Athleten steigert sich markant im Verlaufe der

Sportkarriere

Trainingsinhalt (Tendenzen)

32

17

bull Tennisspezifisches Technik-Taktiktraining dominiert gegenuumlber

allgemeinem Koordinationstraining (37 - 54 vs 10 - 16 )

bull Allgemeines Konditionstraining und mentales Training von

untergeordneter Bedeutung

bull Hoher Anteil an Matchtraining (22 - 34 ) (entscheidender

Unterschied zwischen sehr erfolgreichen und weniger

erfolgreichen Damen und Herren)

Trainingsinhalt (Tendenzen)

33

Individuell gibt es sehr unterschiedliche Karriereverlaumlufe

Zentraler Befund

Viele aber nicht alle ()

Wege fuumlhren nach Rom

34

18

bull Abweichungen zwischen dem Nachwuchsfoumlrderungskonzept des DTB

und der Realitaumlt

bull kaum Spieler(innen) die fruumlhzeitig im Kader waren

bull Geschlechtsspezifik (Damen beginnen tendenziell spaumlter erreichen

aber relativ rasch hohe Ranglistenpositionen)

bull Erfolgreiche zeichnen sich durch schnellere Leistungsentwicklung

deutlich houmlheren Trainingsaufwand fruumlhe Spezialisierung und fruumlhes

Matchtraining aus

Im Einzelnen

35

bull Es gibt Abweichungen der realen Karriereverlaumlufe vom bdquoIdealverlaufldquo

Dabei zeigen sich Unterschiede zwischen den Damen und den Herren

bull Anzeichen fuumlr entscheidende Phase im Verlauf der sportlichen Karriere

(D 17 ndash 20 Jahre H 18 ndash 20 Jahre)

bull Die Trainingsinhalte wirken sich auf den Karriereverlauf aus Ein fruumlhes

Technik- und Wettkampftraining legt die Basis fuumlr eine sehr erfolgreiche

Karriere

bull Verletzungsbedingte Unterbruumlche und v a die Betreuung waumlhrend und

nach der Verletzung beeinflussen die Karriere stark insbesondere

diejenige der Damen

bull Die Koordination von Schule und Spitzensport koumlnnen im Einzelfall ein

Problem darstellen

Im Einzelnen

36

19

copy A Conzelmann 2010 37

Ausblick ndash aktuelle Berner Studien

Projekt Charakteristik Kooperation Finanzierung

(1) Stabilitaumlt und

Prognosetauglichkeit

von Persoumlnlichkeits-

merkmalen

Prospektive Begleitung

Schweizer Top-Nach-

wuchsskirennfahrerInnen

Swiss-Ski

(P Laumluppi)

Swiss Olympic amp

Eidg Sport-

kommission

(seit 2008)

(2) Sportliche Karrieren

Schweizer

Spitzenfussballer

Retrospektive Analyse

der Karrieren ehemaliger

Schweizer Jugend-

nationalspieler sowie der

aktuellen A-National-

mannschaft

SFV

(HR Hasler)

SFV

(seit 2009)

(3) Talentselektion und

Talentfoumlrderung im

Schweizer Fussball

Prospektive

Laumlngsschnittstudie an

jugendlichen

Auswahlspielern

SFV

(HR Hasler)

SFV

(in Planung)

copy A Conzelmann 2010 38

Fazit

1 Aussagen zur Validitaumlt motorischer Talenttests beziehen sich idR auf die konkurrente Validitaumlt

Konkrete Angaben zur praumldiktiven Validitaumlt motorischer Talenttests liegen derzeit nicht vor

2 Die praumldiktive Validitaumlt motorischer Einzeltests ist mehr als fraglich insbesondere bei Sportarten

mit komplexem Anforderungsprofil

3 Die praumldiktive Validitaumlt von Motoriktests duumlrfte geringer sein als diejenige von Persoumlnlichkeitstests

(zB Leistungsmotivation)

4 Die praumldiktive Validitaumlt von komplexen Testinventaren (koumlrperlich-motorisch psychologisch

soziologisch + Trainereinschaumltzung) duumlrfte houmlher sein als diejenige von Einzeltests sofern die

Auswahl und Gewichtung der vermeintlichen Talentmerkmale gelingt

5 Fuumlr die komplexe Betrachtung der Talententwicklung scheinen (holistische) dynamisch-

interaktionistische Ansaumltze geeignete Rahmenkonzepte zu sein

6 Die praumldiktive Validitaumlt von nonlinearen Modellen duumlrfte groumlsser sein als diejenige von linearen

Modellen

7 Die unzulaumlngliche prognostische Guumlte von Talenttests und die Individualitaumlt

der Entwicklungsverlaumlufe sprechen fuumlr eine dynamische Talentdiagnostik

grobe Selektionsraster und eine individuumszentrierte Karrierebegleitung

20

Sele

ktion t

1

Sele

ktion t

2

Sele

ktion t

n

Teilexpertise tn+1

Sele

ktion t

n+

1

Erfolg in

Sportart x tzhellipTf1-2 TfTf2-n Tf

Pot t1

Pot tn+2

Pot tn+1

Pot tn

Pot t2

Tfhellip

SK = Selektionskonzept TFK = Talentfoumlrderkonzept DO = Drop Out

Pot = Potential Tf = Prozess der Talentfoumlrderung

PM = Prognosemodell ALE = Anforderungsprofil Leistungsentwicklung SM = Strukturmodell SA = Sportart HLA = Houmlchstleistungsalter

Rekru

tieru

ng t

0

PM t1

SK t1 TFK tn+1 ndash n+2

PM tn PM tn+1 PM tn+2

SK tn+2SK t2 SK tn

Sele

ktion t

n+

2

SK tn+1TFK1-2

SM Leistung

SA X im HLA

TFK2-n TFKn - n+1 TFKn+2 - HL

Dynamisches Testen

ALE 1-2

PM t2

ALE hellipALE 2-n ALE hellip ALE hellip

DO DO DO DO DO

39copy A Conzelmann 2010

copy A Conzelmann 2010 40

Alles sollte so einfach wie moumlglich gemacht werden aber nicht einfacher

(Albert Einstein)

Herzlichen Dank fuumlr Ihre Aufmerksamkeit

achimconzelmannispwunibech

Page 8: TITEL DER VERANSTALTUNG TITEL DER …Prof. Dr. Achim Conzelmann Institut für Sportwissenschaft Wien, 20. März 2010 Drop Out Prozess der Talentförderung Das Grundproblem und daraus

8

Nichtlinearitaumlt der Leistungsentwicklung

(Hohmann 2009 S 36)

15copy A Conzelmann 2010

Vergleich der linearen und der nichtlinearen Prognoseergebnisse

im Rahmen der MATASS

Methode

Sportart

Lineare Talentprognose

Diskriminanzanalyse

Nichtlineare Talentprognose

Neuronales Kohonen Netzwerk

Maumldchen Jungen Maumldchen Jungen

Leichtathletik 826 647 923 784

Schwimmen 690 500 879 683

Handball 667 535 617 594

16

Linearitaumlt versus Nichtlinearitaumlt Talentprognose mittels statistischer Verfahren

(Hohmann 2009 S 319)

copy A Conzelmann 2010

9

Prognose sportlicher Leistung

(nach Hohmann 2009)

17copy A Conzelmann 2010

Annahme A sei ein differentiell stabiles Merkmal

1 Die Auspraumlgung von A zum Zeitpunkt t1 ist relevant fuumlr die Leistung im Houmlchstleistungsalter

2 A ist wichtig zum Erreichen der bdquoTeilexpertiseldquo die wiederum fuumlr eine weitere Foumlrderung verlangt wird

3 A ist fuumlr die Leistung in der Sportart X nicht direkt relevant aber A ist wichtig um ein langjaumlhriges Training zu meistern

4 A ist weder fuumlr den Entwicklungsprozess noch fuumlr die Leistung wichtig jedoch beeinflusst A ein anderes Merkmal B positiv welches fuumlr die Houmlchstleistung von Relevanz ist

5 A ist erst in Kombination mit den Merkmalen B C Dhellip bedeutsam

6 hellip

Moumlgliche Einfluumlsse von Praumldiktor-Variablen ndashPrognosetauglichkeit

18copy A Conzelmann 2010

10

(nach Hohmann 2009)

19

Wettkampfleistung und Leistungsvoraussetzungen

copy A Conzelmann 2010

Wettkampfleistung und Leistungsvoraussetzungen

veraumlnderte Gewichtung von Leistungsvoraussetzungen je nach Alter

20

(nach Hohmann 2009)

copy A Conzelmann 2010

11

Sportliche Karriere SpitzenathletIn

Wie werden SpitzenathletInnen gemacht ndashoder zur Individualitaumlt von Karrieren

Talent

21

ExpertiseforschungZwei Beispiele aus Bern

Sportliche Karrieren im alpinen Skirennsport (CH)

In Zusammenarbeit mit Swiss-Ski

Sportliche Karrieren im Tennis (D)

In Zusammenarbeit mit und finanziert

vom Deutschen Tennis Bund

22

12

bull Wie sehen Karriereverlaumlufe von AthletInnen von der Talentauswahl bis zur Spitzenleistung aus Welche Unterschiede gibt es zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen AthletInnen

bull Inwieweit weichen diese Karriereverlaumlufe vom bdquoIdealverlaufldquo wie er durch die Nachwuchsstrukturen eines Verbandes vorgegeben wird ab

bull Welche Faktoren koumlnnen eine Karriere negativ oder positiv beeinflussen

bull Welchen Einfluss hat die sportliche Karriere auf die schulische Ausbildung als auch auf die Familie und umgekehrt

Ausgewaumlhlte Fragestellungen

23

Wer wurde befragt

2 Untergruppen

Geschlecht Gesamt

maumlnnlich weiblich

sehr erfolgreich (1-10 DRL) 9 11 20

erfolgreich (11ndash25 DRL) 16 11 27

weniger erfolgreich (gt 25 DRL) 12 11 23

Gesamt 37 33 70

1 Kriterienbull Erfolg Zwischen 1977 und 2001 WRL le 500

bull Geburtsjahrgang 1965 ndash 1980

bull Nationalitaumlt Deutsch (bis 1990 nur BRD)

bull N=237 117 Damen 120 Herren Ruumlcklauf 314

24

13

1 Kriterienbull Erfolg mind im B-Kader (Swiss-Ski Ski Alpin)

bull Geburtsjahrgang 1956 ndash 1986

bull Nationalitaumlt CH (Frageboumlgen dt frz)

bull N=293 Adressenrekrutierung N=275 (132 Damen 143 Herren)

Ruumlcklauf 189

2 Untergruppen

Geschlecht Gesamt

maumlnnlich weiblich

sehr erfolgreich (NM) 8 4 12

erfolgreich (max A-Kader) 6 6 12

weniger erfolgreich (max B-Kader) 11 16 27

Gesamt 25 26 51

Wer wurde befragt

25

bull viele bdquoSpaumltentwicklerldquo (Selbsteinschaumltzung)

bull 10 der sehr erfolgreichen Damen und 0 der sehr erfolgreichen

Herren waren mit 7- 9 Jahren im Kader

7 - 14

Range [Jahre]

1961 Kontakt mit dem Tennissport 686 3 - 12

M [Jahre] SD

Beginn leistungssportliche Karriere

(Leistungsorientiertes Training Kader-

Auswahlzugehoumlrigkeit nationale

Wettkaumlmpfe)

1070 191

Beginn einer sportlichen Karriere

26

14

bull Hauptausloumlser Eltern 804 Geschwister 314 und Skiclub 294

bull Andere Sportarten neben Skisport (wettkampfmaumlssig) 66 der Athleten

bull Koumlrperliche Entwicklung 627 Normalentwickler

255 Spaumltentwickler

118 Fruumlhentwickler

8 - 18

Range [Jahre]

101 Mal auf Skis 335 2 ndash 7

M [Jahre] SD

Beginn leistungssportliche Karriere

(Leistungsorientiertes Training Kader-

Auswahlzugehoumlrigkeit nationale

Wettkaumlmpfe)

1249 24

Entscheidung fuumlr alpinen Skisport 1472 26 10 - 21

Beginn einer sportlichen Karriere

27

Lebenszeitliche Platzierung der sportlichen Karriere (Kader)Individuelle Karriereverlaumlufe

28

15

Deutsche Ranglistenposition im Altersverlauf

Alter

30282624222018161412

DR

L-P

latz

150

125

100

75

50

25

0

Abe

Graf

Huber

Kandarr

Kochta

Singer

1

50

100

Alter

302826242220181614

DR

L-P

latz

150

125

100

75

50

25

0

Becker

Haas

Karbacher

Kiefer

Popp

Schuumlttler

Stich

1

50

100

29

Durchschnittlicher Trainingsaufwand

Alter

302826242220181614121086

Tra

inin

gsa

uw

an

d

30

25

20

15

10

5

0

Alter

302826242220181614121086

Tra

inin

sa

ufw

an

d

30

25

20

15

10

5

0

sehr erfolgreichweniger erfolgreich

Alter

302826242220181614121086

Tra

inin

gsa

ufw

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d

30

25

20

15

10

5

0

Alter

302826242220181614121086

Tra

inin

gsa

ufw

an

d

30

25

20

15

10

5

0

Herren

Damen

30

16

Trainingsinhalte

31

bull Die sehr erfolgreichen Athleten machen im Vergleich mit den

weniger erfolgreichen mehr Technik- Taktik- und

Wettkampftraining

bull Der Umfang des allgemeinen Konditions- und Koordinations-

trainings der sehr erfolgreichen Athleten ist geringer als bei den

weniger erfolgreichen

bull Das skispezifische Konditions- und Koordinationstraining bei den

sehr erfolgreichen Athleten steigert sich markant im Verlaufe der

Sportkarriere

Trainingsinhalt (Tendenzen)

32

17

bull Tennisspezifisches Technik-Taktiktraining dominiert gegenuumlber

allgemeinem Koordinationstraining (37 - 54 vs 10 - 16 )

bull Allgemeines Konditionstraining und mentales Training von

untergeordneter Bedeutung

bull Hoher Anteil an Matchtraining (22 - 34 ) (entscheidender

Unterschied zwischen sehr erfolgreichen und weniger

erfolgreichen Damen und Herren)

Trainingsinhalt (Tendenzen)

33

Individuell gibt es sehr unterschiedliche Karriereverlaumlufe

Zentraler Befund

Viele aber nicht alle ()

Wege fuumlhren nach Rom

34

18

bull Abweichungen zwischen dem Nachwuchsfoumlrderungskonzept des DTB

und der Realitaumlt

bull kaum Spieler(innen) die fruumlhzeitig im Kader waren

bull Geschlechtsspezifik (Damen beginnen tendenziell spaumlter erreichen

aber relativ rasch hohe Ranglistenpositionen)

bull Erfolgreiche zeichnen sich durch schnellere Leistungsentwicklung

deutlich houmlheren Trainingsaufwand fruumlhe Spezialisierung und fruumlhes

Matchtraining aus

Im Einzelnen

35

bull Es gibt Abweichungen der realen Karriereverlaumlufe vom bdquoIdealverlaufldquo

Dabei zeigen sich Unterschiede zwischen den Damen und den Herren

bull Anzeichen fuumlr entscheidende Phase im Verlauf der sportlichen Karriere

(D 17 ndash 20 Jahre H 18 ndash 20 Jahre)

bull Die Trainingsinhalte wirken sich auf den Karriereverlauf aus Ein fruumlhes

Technik- und Wettkampftraining legt die Basis fuumlr eine sehr erfolgreiche

Karriere

bull Verletzungsbedingte Unterbruumlche und v a die Betreuung waumlhrend und

nach der Verletzung beeinflussen die Karriere stark insbesondere

diejenige der Damen

bull Die Koordination von Schule und Spitzensport koumlnnen im Einzelfall ein

Problem darstellen

Im Einzelnen

36

19

copy A Conzelmann 2010 37

Ausblick ndash aktuelle Berner Studien

Projekt Charakteristik Kooperation Finanzierung

(1) Stabilitaumlt und

Prognosetauglichkeit

von Persoumlnlichkeits-

merkmalen

Prospektive Begleitung

Schweizer Top-Nach-

wuchsskirennfahrerInnen

Swiss-Ski

(P Laumluppi)

Swiss Olympic amp

Eidg Sport-

kommission

(seit 2008)

(2) Sportliche Karrieren

Schweizer

Spitzenfussballer

Retrospektive Analyse

der Karrieren ehemaliger

Schweizer Jugend-

nationalspieler sowie der

aktuellen A-National-

mannschaft

SFV

(HR Hasler)

SFV

(seit 2009)

(3) Talentselektion und

Talentfoumlrderung im

Schweizer Fussball

Prospektive

Laumlngsschnittstudie an

jugendlichen

Auswahlspielern

SFV

(HR Hasler)

SFV

(in Planung)

copy A Conzelmann 2010 38

Fazit

1 Aussagen zur Validitaumlt motorischer Talenttests beziehen sich idR auf die konkurrente Validitaumlt

Konkrete Angaben zur praumldiktiven Validitaumlt motorischer Talenttests liegen derzeit nicht vor

2 Die praumldiktive Validitaumlt motorischer Einzeltests ist mehr als fraglich insbesondere bei Sportarten

mit komplexem Anforderungsprofil

3 Die praumldiktive Validitaumlt von Motoriktests duumlrfte geringer sein als diejenige von Persoumlnlichkeitstests

(zB Leistungsmotivation)

4 Die praumldiktive Validitaumlt von komplexen Testinventaren (koumlrperlich-motorisch psychologisch

soziologisch + Trainereinschaumltzung) duumlrfte houmlher sein als diejenige von Einzeltests sofern die

Auswahl und Gewichtung der vermeintlichen Talentmerkmale gelingt

5 Fuumlr die komplexe Betrachtung der Talententwicklung scheinen (holistische) dynamisch-

interaktionistische Ansaumltze geeignete Rahmenkonzepte zu sein

6 Die praumldiktive Validitaumlt von nonlinearen Modellen duumlrfte groumlsser sein als diejenige von linearen

Modellen

7 Die unzulaumlngliche prognostische Guumlte von Talenttests und die Individualitaumlt

der Entwicklungsverlaumlufe sprechen fuumlr eine dynamische Talentdiagnostik

grobe Selektionsraster und eine individuumszentrierte Karrierebegleitung

20

Sele

ktion t

1

Sele

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2

Sele

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n

Teilexpertise tn+1

Sele

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n+

1

Erfolg in

Sportart x tzhellipTf1-2 TfTf2-n Tf

Pot t1

Pot tn+2

Pot tn+1

Pot tn

Pot t2

Tfhellip

SK = Selektionskonzept TFK = Talentfoumlrderkonzept DO = Drop Out

Pot = Potential Tf = Prozess der Talentfoumlrderung

PM = Prognosemodell ALE = Anforderungsprofil Leistungsentwicklung SM = Strukturmodell SA = Sportart HLA = Houmlchstleistungsalter

Rekru

tieru

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0

PM t1

SK t1 TFK tn+1 ndash n+2

PM tn PM tn+1 PM tn+2

SK tn+2SK t2 SK tn

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2

SK tn+1TFK1-2

SM Leistung

SA X im HLA

TFK2-n TFKn - n+1 TFKn+2 - HL

Dynamisches Testen

ALE 1-2

PM t2

ALE hellipALE 2-n ALE hellip ALE hellip

DO DO DO DO DO

39copy A Conzelmann 2010

copy A Conzelmann 2010 40

Alles sollte so einfach wie moumlglich gemacht werden aber nicht einfacher

(Albert Einstein)

Herzlichen Dank fuumlr Ihre Aufmerksamkeit

achimconzelmannispwunibech

Page 9: TITEL DER VERANSTALTUNG TITEL DER …Prof. Dr. Achim Conzelmann Institut für Sportwissenschaft Wien, 20. März 2010 Drop Out Prozess der Talentförderung Das Grundproblem und daraus

9

Prognose sportlicher Leistung

(nach Hohmann 2009)

17copy A Conzelmann 2010

Annahme A sei ein differentiell stabiles Merkmal

1 Die Auspraumlgung von A zum Zeitpunkt t1 ist relevant fuumlr die Leistung im Houmlchstleistungsalter

2 A ist wichtig zum Erreichen der bdquoTeilexpertiseldquo die wiederum fuumlr eine weitere Foumlrderung verlangt wird

3 A ist fuumlr die Leistung in der Sportart X nicht direkt relevant aber A ist wichtig um ein langjaumlhriges Training zu meistern

4 A ist weder fuumlr den Entwicklungsprozess noch fuumlr die Leistung wichtig jedoch beeinflusst A ein anderes Merkmal B positiv welches fuumlr die Houmlchstleistung von Relevanz ist

5 A ist erst in Kombination mit den Merkmalen B C Dhellip bedeutsam

6 hellip

Moumlgliche Einfluumlsse von Praumldiktor-Variablen ndashPrognosetauglichkeit

18copy A Conzelmann 2010

10

(nach Hohmann 2009)

19

Wettkampfleistung und Leistungsvoraussetzungen

copy A Conzelmann 2010

Wettkampfleistung und Leistungsvoraussetzungen

veraumlnderte Gewichtung von Leistungsvoraussetzungen je nach Alter

20

(nach Hohmann 2009)

copy A Conzelmann 2010

11

Sportliche Karriere SpitzenathletIn

Wie werden SpitzenathletInnen gemacht ndashoder zur Individualitaumlt von Karrieren

Talent

21

ExpertiseforschungZwei Beispiele aus Bern

Sportliche Karrieren im alpinen Skirennsport (CH)

In Zusammenarbeit mit Swiss-Ski

Sportliche Karrieren im Tennis (D)

In Zusammenarbeit mit und finanziert

vom Deutschen Tennis Bund

22

12

bull Wie sehen Karriereverlaumlufe von AthletInnen von der Talentauswahl bis zur Spitzenleistung aus Welche Unterschiede gibt es zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen AthletInnen

bull Inwieweit weichen diese Karriereverlaumlufe vom bdquoIdealverlaufldquo wie er durch die Nachwuchsstrukturen eines Verbandes vorgegeben wird ab

bull Welche Faktoren koumlnnen eine Karriere negativ oder positiv beeinflussen

bull Welchen Einfluss hat die sportliche Karriere auf die schulische Ausbildung als auch auf die Familie und umgekehrt

Ausgewaumlhlte Fragestellungen

23

Wer wurde befragt

2 Untergruppen

Geschlecht Gesamt

maumlnnlich weiblich

sehr erfolgreich (1-10 DRL) 9 11 20

erfolgreich (11ndash25 DRL) 16 11 27

weniger erfolgreich (gt 25 DRL) 12 11 23

Gesamt 37 33 70

1 Kriterienbull Erfolg Zwischen 1977 und 2001 WRL le 500

bull Geburtsjahrgang 1965 ndash 1980

bull Nationalitaumlt Deutsch (bis 1990 nur BRD)

bull N=237 117 Damen 120 Herren Ruumlcklauf 314

24

13

1 Kriterienbull Erfolg mind im B-Kader (Swiss-Ski Ski Alpin)

bull Geburtsjahrgang 1956 ndash 1986

bull Nationalitaumlt CH (Frageboumlgen dt frz)

bull N=293 Adressenrekrutierung N=275 (132 Damen 143 Herren)

Ruumlcklauf 189

2 Untergruppen

Geschlecht Gesamt

maumlnnlich weiblich

sehr erfolgreich (NM) 8 4 12

erfolgreich (max A-Kader) 6 6 12

weniger erfolgreich (max B-Kader) 11 16 27

Gesamt 25 26 51

Wer wurde befragt

25

bull viele bdquoSpaumltentwicklerldquo (Selbsteinschaumltzung)

bull 10 der sehr erfolgreichen Damen und 0 der sehr erfolgreichen

Herren waren mit 7- 9 Jahren im Kader

7 - 14

Range [Jahre]

1961 Kontakt mit dem Tennissport 686 3 - 12

M [Jahre] SD

Beginn leistungssportliche Karriere

(Leistungsorientiertes Training Kader-

Auswahlzugehoumlrigkeit nationale

Wettkaumlmpfe)

1070 191

Beginn einer sportlichen Karriere

26

14

bull Hauptausloumlser Eltern 804 Geschwister 314 und Skiclub 294

bull Andere Sportarten neben Skisport (wettkampfmaumlssig) 66 der Athleten

bull Koumlrperliche Entwicklung 627 Normalentwickler

255 Spaumltentwickler

118 Fruumlhentwickler

8 - 18

Range [Jahre]

101 Mal auf Skis 335 2 ndash 7

M [Jahre] SD

Beginn leistungssportliche Karriere

(Leistungsorientiertes Training Kader-

Auswahlzugehoumlrigkeit nationale

Wettkaumlmpfe)

1249 24

Entscheidung fuumlr alpinen Skisport 1472 26 10 - 21

Beginn einer sportlichen Karriere

27

Lebenszeitliche Platzierung der sportlichen Karriere (Kader)Individuelle Karriereverlaumlufe

28

15

Deutsche Ranglistenposition im Altersverlauf

Alter

30282624222018161412

DR

L-P

latz

150

125

100

75

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Abe

Graf

Huber

Kandarr

Kochta

Singer

1

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Alter

302826242220181614

DR

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150

125

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75

50

25

0

Becker

Haas

Karbacher

Kiefer

Popp

Schuumlttler

Stich

1

50

100

29

Durchschnittlicher Trainingsaufwand

Alter

302826242220181614121086

Tra

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Damen

30

16

Trainingsinhalte

31

bull Die sehr erfolgreichen Athleten machen im Vergleich mit den

weniger erfolgreichen mehr Technik- Taktik- und

Wettkampftraining

bull Der Umfang des allgemeinen Konditions- und Koordinations-

trainings der sehr erfolgreichen Athleten ist geringer als bei den

weniger erfolgreichen

bull Das skispezifische Konditions- und Koordinationstraining bei den

sehr erfolgreichen Athleten steigert sich markant im Verlaufe der

Sportkarriere

Trainingsinhalt (Tendenzen)

32

17

bull Tennisspezifisches Technik-Taktiktraining dominiert gegenuumlber

allgemeinem Koordinationstraining (37 - 54 vs 10 - 16 )

bull Allgemeines Konditionstraining und mentales Training von

untergeordneter Bedeutung

bull Hoher Anteil an Matchtraining (22 - 34 ) (entscheidender

Unterschied zwischen sehr erfolgreichen und weniger

erfolgreichen Damen und Herren)

Trainingsinhalt (Tendenzen)

33

Individuell gibt es sehr unterschiedliche Karriereverlaumlufe

Zentraler Befund

Viele aber nicht alle ()

Wege fuumlhren nach Rom

34

18

bull Abweichungen zwischen dem Nachwuchsfoumlrderungskonzept des DTB

und der Realitaumlt

bull kaum Spieler(innen) die fruumlhzeitig im Kader waren

bull Geschlechtsspezifik (Damen beginnen tendenziell spaumlter erreichen

aber relativ rasch hohe Ranglistenpositionen)

bull Erfolgreiche zeichnen sich durch schnellere Leistungsentwicklung

deutlich houmlheren Trainingsaufwand fruumlhe Spezialisierung und fruumlhes

Matchtraining aus

Im Einzelnen

35

bull Es gibt Abweichungen der realen Karriereverlaumlufe vom bdquoIdealverlaufldquo

Dabei zeigen sich Unterschiede zwischen den Damen und den Herren

bull Anzeichen fuumlr entscheidende Phase im Verlauf der sportlichen Karriere

(D 17 ndash 20 Jahre H 18 ndash 20 Jahre)

bull Die Trainingsinhalte wirken sich auf den Karriereverlauf aus Ein fruumlhes

Technik- und Wettkampftraining legt die Basis fuumlr eine sehr erfolgreiche

Karriere

bull Verletzungsbedingte Unterbruumlche und v a die Betreuung waumlhrend und

nach der Verletzung beeinflussen die Karriere stark insbesondere

diejenige der Damen

bull Die Koordination von Schule und Spitzensport koumlnnen im Einzelfall ein

Problem darstellen

Im Einzelnen

36

19

copy A Conzelmann 2010 37

Ausblick ndash aktuelle Berner Studien

Projekt Charakteristik Kooperation Finanzierung

(1) Stabilitaumlt und

Prognosetauglichkeit

von Persoumlnlichkeits-

merkmalen

Prospektive Begleitung

Schweizer Top-Nach-

wuchsskirennfahrerInnen

Swiss-Ski

(P Laumluppi)

Swiss Olympic amp

Eidg Sport-

kommission

(seit 2008)

(2) Sportliche Karrieren

Schweizer

Spitzenfussballer

Retrospektive Analyse

der Karrieren ehemaliger

Schweizer Jugend-

nationalspieler sowie der

aktuellen A-National-

mannschaft

SFV

(HR Hasler)

SFV

(seit 2009)

(3) Talentselektion und

Talentfoumlrderung im

Schweizer Fussball

Prospektive

Laumlngsschnittstudie an

jugendlichen

Auswahlspielern

SFV

(HR Hasler)

SFV

(in Planung)

copy A Conzelmann 2010 38

Fazit

1 Aussagen zur Validitaumlt motorischer Talenttests beziehen sich idR auf die konkurrente Validitaumlt

Konkrete Angaben zur praumldiktiven Validitaumlt motorischer Talenttests liegen derzeit nicht vor

2 Die praumldiktive Validitaumlt motorischer Einzeltests ist mehr als fraglich insbesondere bei Sportarten

mit komplexem Anforderungsprofil

3 Die praumldiktive Validitaumlt von Motoriktests duumlrfte geringer sein als diejenige von Persoumlnlichkeitstests

(zB Leistungsmotivation)

4 Die praumldiktive Validitaumlt von komplexen Testinventaren (koumlrperlich-motorisch psychologisch

soziologisch + Trainereinschaumltzung) duumlrfte houmlher sein als diejenige von Einzeltests sofern die

Auswahl und Gewichtung der vermeintlichen Talentmerkmale gelingt

5 Fuumlr die komplexe Betrachtung der Talententwicklung scheinen (holistische) dynamisch-

interaktionistische Ansaumltze geeignete Rahmenkonzepte zu sein

6 Die praumldiktive Validitaumlt von nonlinearen Modellen duumlrfte groumlsser sein als diejenige von linearen

Modellen

7 Die unzulaumlngliche prognostische Guumlte von Talenttests und die Individualitaumlt

der Entwicklungsverlaumlufe sprechen fuumlr eine dynamische Talentdiagnostik

grobe Selektionsraster und eine individuumszentrierte Karrierebegleitung

20

Sele

ktion t

1

Sele

ktion t

2

Sele

ktion t

n

Teilexpertise tn+1

Sele

ktion t

n+

1

Erfolg in

Sportart x tzhellipTf1-2 TfTf2-n Tf

Pot t1

Pot tn+2

Pot tn+1

Pot tn

Pot t2

Tfhellip

SK = Selektionskonzept TFK = Talentfoumlrderkonzept DO = Drop Out

Pot = Potential Tf = Prozess der Talentfoumlrderung

PM = Prognosemodell ALE = Anforderungsprofil Leistungsentwicklung SM = Strukturmodell SA = Sportart HLA = Houmlchstleistungsalter

Rekru

tieru

ng t

0

PM t1

SK t1 TFK tn+1 ndash n+2

PM tn PM tn+1 PM tn+2

SK tn+2SK t2 SK tn

Sele

ktion t

n+

2

SK tn+1TFK1-2

SM Leistung

SA X im HLA

TFK2-n TFKn - n+1 TFKn+2 - HL

Dynamisches Testen

ALE 1-2

PM t2

ALE hellipALE 2-n ALE hellip ALE hellip

DO DO DO DO DO

39copy A Conzelmann 2010

copy A Conzelmann 2010 40

Alles sollte so einfach wie moumlglich gemacht werden aber nicht einfacher

(Albert Einstein)

Herzlichen Dank fuumlr Ihre Aufmerksamkeit

achimconzelmannispwunibech

Page 10: TITEL DER VERANSTALTUNG TITEL DER …Prof. Dr. Achim Conzelmann Institut für Sportwissenschaft Wien, 20. März 2010 Drop Out Prozess der Talentförderung Das Grundproblem und daraus

10

(nach Hohmann 2009)

19

Wettkampfleistung und Leistungsvoraussetzungen

copy A Conzelmann 2010

Wettkampfleistung und Leistungsvoraussetzungen

veraumlnderte Gewichtung von Leistungsvoraussetzungen je nach Alter

20

(nach Hohmann 2009)

copy A Conzelmann 2010

11

Sportliche Karriere SpitzenathletIn

Wie werden SpitzenathletInnen gemacht ndashoder zur Individualitaumlt von Karrieren

Talent

21

ExpertiseforschungZwei Beispiele aus Bern

Sportliche Karrieren im alpinen Skirennsport (CH)

In Zusammenarbeit mit Swiss-Ski

Sportliche Karrieren im Tennis (D)

In Zusammenarbeit mit und finanziert

vom Deutschen Tennis Bund

22

12

bull Wie sehen Karriereverlaumlufe von AthletInnen von der Talentauswahl bis zur Spitzenleistung aus Welche Unterschiede gibt es zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen AthletInnen

bull Inwieweit weichen diese Karriereverlaumlufe vom bdquoIdealverlaufldquo wie er durch die Nachwuchsstrukturen eines Verbandes vorgegeben wird ab

bull Welche Faktoren koumlnnen eine Karriere negativ oder positiv beeinflussen

bull Welchen Einfluss hat die sportliche Karriere auf die schulische Ausbildung als auch auf die Familie und umgekehrt

Ausgewaumlhlte Fragestellungen

23

Wer wurde befragt

2 Untergruppen

Geschlecht Gesamt

maumlnnlich weiblich

sehr erfolgreich (1-10 DRL) 9 11 20

erfolgreich (11ndash25 DRL) 16 11 27

weniger erfolgreich (gt 25 DRL) 12 11 23

Gesamt 37 33 70

1 Kriterienbull Erfolg Zwischen 1977 und 2001 WRL le 500

bull Geburtsjahrgang 1965 ndash 1980

bull Nationalitaumlt Deutsch (bis 1990 nur BRD)

bull N=237 117 Damen 120 Herren Ruumlcklauf 314

24

13

1 Kriterienbull Erfolg mind im B-Kader (Swiss-Ski Ski Alpin)

bull Geburtsjahrgang 1956 ndash 1986

bull Nationalitaumlt CH (Frageboumlgen dt frz)

bull N=293 Adressenrekrutierung N=275 (132 Damen 143 Herren)

Ruumlcklauf 189

2 Untergruppen

Geschlecht Gesamt

maumlnnlich weiblich

sehr erfolgreich (NM) 8 4 12

erfolgreich (max A-Kader) 6 6 12

weniger erfolgreich (max B-Kader) 11 16 27

Gesamt 25 26 51

Wer wurde befragt

25

bull viele bdquoSpaumltentwicklerldquo (Selbsteinschaumltzung)

bull 10 der sehr erfolgreichen Damen und 0 der sehr erfolgreichen

Herren waren mit 7- 9 Jahren im Kader

7 - 14

Range [Jahre]

1961 Kontakt mit dem Tennissport 686 3 - 12

M [Jahre] SD

Beginn leistungssportliche Karriere

(Leistungsorientiertes Training Kader-

Auswahlzugehoumlrigkeit nationale

Wettkaumlmpfe)

1070 191

Beginn einer sportlichen Karriere

26

14

bull Hauptausloumlser Eltern 804 Geschwister 314 und Skiclub 294

bull Andere Sportarten neben Skisport (wettkampfmaumlssig) 66 der Athleten

bull Koumlrperliche Entwicklung 627 Normalentwickler

255 Spaumltentwickler

118 Fruumlhentwickler

8 - 18

Range [Jahre]

101 Mal auf Skis 335 2 ndash 7

M [Jahre] SD

Beginn leistungssportliche Karriere

(Leistungsorientiertes Training Kader-

Auswahlzugehoumlrigkeit nationale

Wettkaumlmpfe)

1249 24

Entscheidung fuumlr alpinen Skisport 1472 26 10 - 21

Beginn einer sportlichen Karriere

27

Lebenszeitliche Platzierung der sportlichen Karriere (Kader)Individuelle Karriereverlaumlufe

28

15

Deutsche Ranglistenposition im Altersverlauf

Alter

30282624222018161412

DR

L-P

latz

150

125

100

75

50

25

0

Abe

Graf

Huber

Kandarr

Kochta

Singer

1

50

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Alter

302826242220181614

DR

L-P

latz

150

125

100

75

50

25

0

Becker

Haas

Karbacher

Kiefer

Popp

Schuumlttler

Stich

1

50

100

29

Durchschnittlicher Trainingsaufwand

Alter

302826242220181614121086

Tra

inin

gsa

uw

an

d

30

25

20

15

10

5

0

Alter

302826242220181614121086

Tra

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sehr erfolgreichweniger erfolgreich

Alter

302826242220181614121086

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Alter

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15

10

5

0

Herren

Damen

30

16

Trainingsinhalte

31

bull Die sehr erfolgreichen Athleten machen im Vergleich mit den

weniger erfolgreichen mehr Technik- Taktik- und

Wettkampftraining

bull Der Umfang des allgemeinen Konditions- und Koordinations-

trainings der sehr erfolgreichen Athleten ist geringer als bei den

weniger erfolgreichen

bull Das skispezifische Konditions- und Koordinationstraining bei den

sehr erfolgreichen Athleten steigert sich markant im Verlaufe der

Sportkarriere

Trainingsinhalt (Tendenzen)

32

17

bull Tennisspezifisches Technik-Taktiktraining dominiert gegenuumlber

allgemeinem Koordinationstraining (37 - 54 vs 10 - 16 )

bull Allgemeines Konditionstraining und mentales Training von

untergeordneter Bedeutung

bull Hoher Anteil an Matchtraining (22 - 34 ) (entscheidender

Unterschied zwischen sehr erfolgreichen und weniger

erfolgreichen Damen und Herren)

Trainingsinhalt (Tendenzen)

33

Individuell gibt es sehr unterschiedliche Karriereverlaumlufe

Zentraler Befund

Viele aber nicht alle ()

Wege fuumlhren nach Rom

34

18

bull Abweichungen zwischen dem Nachwuchsfoumlrderungskonzept des DTB

und der Realitaumlt

bull kaum Spieler(innen) die fruumlhzeitig im Kader waren

bull Geschlechtsspezifik (Damen beginnen tendenziell spaumlter erreichen

aber relativ rasch hohe Ranglistenpositionen)

bull Erfolgreiche zeichnen sich durch schnellere Leistungsentwicklung

deutlich houmlheren Trainingsaufwand fruumlhe Spezialisierung und fruumlhes

Matchtraining aus

Im Einzelnen

35

bull Es gibt Abweichungen der realen Karriereverlaumlufe vom bdquoIdealverlaufldquo

Dabei zeigen sich Unterschiede zwischen den Damen und den Herren

bull Anzeichen fuumlr entscheidende Phase im Verlauf der sportlichen Karriere

(D 17 ndash 20 Jahre H 18 ndash 20 Jahre)

bull Die Trainingsinhalte wirken sich auf den Karriereverlauf aus Ein fruumlhes

Technik- und Wettkampftraining legt die Basis fuumlr eine sehr erfolgreiche

Karriere

bull Verletzungsbedingte Unterbruumlche und v a die Betreuung waumlhrend und

nach der Verletzung beeinflussen die Karriere stark insbesondere

diejenige der Damen

bull Die Koordination von Schule und Spitzensport koumlnnen im Einzelfall ein

Problem darstellen

Im Einzelnen

36

19

copy A Conzelmann 2010 37

Ausblick ndash aktuelle Berner Studien

Projekt Charakteristik Kooperation Finanzierung

(1) Stabilitaumlt und

Prognosetauglichkeit

von Persoumlnlichkeits-

merkmalen

Prospektive Begleitung

Schweizer Top-Nach-

wuchsskirennfahrerInnen

Swiss-Ski

(P Laumluppi)

Swiss Olympic amp

Eidg Sport-

kommission

(seit 2008)

(2) Sportliche Karrieren

Schweizer

Spitzenfussballer

Retrospektive Analyse

der Karrieren ehemaliger

Schweizer Jugend-

nationalspieler sowie der

aktuellen A-National-

mannschaft

SFV

(HR Hasler)

SFV

(seit 2009)

(3) Talentselektion und

Talentfoumlrderung im

Schweizer Fussball

Prospektive

Laumlngsschnittstudie an

jugendlichen

Auswahlspielern

SFV

(HR Hasler)

SFV

(in Planung)

copy A Conzelmann 2010 38

Fazit

1 Aussagen zur Validitaumlt motorischer Talenttests beziehen sich idR auf die konkurrente Validitaumlt

Konkrete Angaben zur praumldiktiven Validitaumlt motorischer Talenttests liegen derzeit nicht vor

2 Die praumldiktive Validitaumlt motorischer Einzeltests ist mehr als fraglich insbesondere bei Sportarten

mit komplexem Anforderungsprofil

3 Die praumldiktive Validitaumlt von Motoriktests duumlrfte geringer sein als diejenige von Persoumlnlichkeitstests

(zB Leistungsmotivation)

4 Die praumldiktive Validitaumlt von komplexen Testinventaren (koumlrperlich-motorisch psychologisch

soziologisch + Trainereinschaumltzung) duumlrfte houmlher sein als diejenige von Einzeltests sofern die

Auswahl und Gewichtung der vermeintlichen Talentmerkmale gelingt

5 Fuumlr die komplexe Betrachtung der Talententwicklung scheinen (holistische) dynamisch-

interaktionistische Ansaumltze geeignete Rahmenkonzepte zu sein

6 Die praumldiktive Validitaumlt von nonlinearen Modellen duumlrfte groumlsser sein als diejenige von linearen

Modellen

7 Die unzulaumlngliche prognostische Guumlte von Talenttests und die Individualitaumlt

der Entwicklungsverlaumlufe sprechen fuumlr eine dynamische Talentdiagnostik

grobe Selektionsraster und eine individuumszentrierte Karrierebegleitung

20

Sele

ktion t

1

Sele

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2

Sele

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n

Teilexpertise tn+1

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1

Erfolg in

Sportart x tzhellipTf1-2 TfTf2-n Tf

Pot t1

Pot tn+2

Pot tn+1

Pot tn

Pot t2

Tfhellip

SK = Selektionskonzept TFK = Talentfoumlrderkonzept DO = Drop Out

Pot = Potential Tf = Prozess der Talentfoumlrderung

PM = Prognosemodell ALE = Anforderungsprofil Leistungsentwicklung SM = Strukturmodell SA = Sportart HLA = Houmlchstleistungsalter

Rekru

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PM t1

SK t1 TFK tn+1 ndash n+2

PM tn PM tn+1 PM tn+2

SK tn+2SK t2 SK tn

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2

SK tn+1TFK1-2

SM Leistung

SA X im HLA

TFK2-n TFKn - n+1 TFKn+2 - HL

Dynamisches Testen

ALE 1-2

PM t2

ALE hellipALE 2-n ALE hellip ALE hellip

DO DO DO DO DO

39copy A Conzelmann 2010

copy A Conzelmann 2010 40

Alles sollte so einfach wie moumlglich gemacht werden aber nicht einfacher

(Albert Einstein)

Herzlichen Dank fuumlr Ihre Aufmerksamkeit

achimconzelmannispwunibech

Page 11: TITEL DER VERANSTALTUNG TITEL DER …Prof. Dr. Achim Conzelmann Institut für Sportwissenschaft Wien, 20. März 2010 Drop Out Prozess der Talentförderung Das Grundproblem und daraus

11

Sportliche Karriere SpitzenathletIn

Wie werden SpitzenathletInnen gemacht ndashoder zur Individualitaumlt von Karrieren

Talent

21

ExpertiseforschungZwei Beispiele aus Bern

Sportliche Karrieren im alpinen Skirennsport (CH)

In Zusammenarbeit mit Swiss-Ski

Sportliche Karrieren im Tennis (D)

In Zusammenarbeit mit und finanziert

vom Deutschen Tennis Bund

22

12

bull Wie sehen Karriereverlaumlufe von AthletInnen von der Talentauswahl bis zur Spitzenleistung aus Welche Unterschiede gibt es zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen AthletInnen

bull Inwieweit weichen diese Karriereverlaumlufe vom bdquoIdealverlaufldquo wie er durch die Nachwuchsstrukturen eines Verbandes vorgegeben wird ab

bull Welche Faktoren koumlnnen eine Karriere negativ oder positiv beeinflussen

bull Welchen Einfluss hat die sportliche Karriere auf die schulische Ausbildung als auch auf die Familie und umgekehrt

Ausgewaumlhlte Fragestellungen

23

Wer wurde befragt

2 Untergruppen

Geschlecht Gesamt

maumlnnlich weiblich

sehr erfolgreich (1-10 DRL) 9 11 20

erfolgreich (11ndash25 DRL) 16 11 27

weniger erfolgreich (gt 25 DRL) 12 11 23

Gesamt 37 33 70

1 Kriterienbull Erfolg Zwischen 1977 und 2001 WRL le 500

bull Geburtsjahrgang 1965 ndash 1980

bull Nationalitaumlt Deutsch (bis 1990 nur BRD)

bull N=237 117 Damen 120 Herren Ruumlcklauf 314

24

13

1 Kriterienbull Erfolg mind im B-Kader (Swiss-Ski Ski Alpin)

bull Geburtsjahrgang 1956 ndash 1986

bull Nationalitaumlt CH (Frageboumlgen dt frz)

bull N=293 Adressenrekrutierung N=275 (132 Damen 143 Herren)

Ruumlcklauf 189

2 Untergruppen

Geschlecht Gesamt

maumlnnlich weiblich

sehr erfolgreich (NM) 8 4 12

erfolgreich (max A-Kader) 6 6 12

weniger erfolgreich (max B-Kader) 11 16 27

Gesamt 25 26 51

Wer wurde befragt

25

bull viele bdquoSpaumltentwicklerldquo (Selbsteinschaumltzung)

bull 10 der sehr erfolgreichen Damen und 0 der sehr erfolgreichen

Herren waren mit 7- 9 Jahren im Kader

7 - 14

Range [Jahre]

1961 Kontakt mit dem Tennissport 686 3 - 12

M [Jahre] SD

Beginn leistungssportliche Karriere

(Leistungsorientiertes Training Kader-

Auswahlzugehoumlrigkeit nationale

Wettkaumlmpfe)

1070 191

Beginn einer sportlichen Karriere

26

14

bull Hauptausloumlser Eltern 804 Geschwister 314 und Skiclub 294

bull Andere Sportarten neben Skisport (wettkampfmaumlssig) 66 der Athleten

bull Koumlrperliche Entwicklung 627 Normalentwickler

255 Spaumltentwickler

118 Fruumlhentwickler

8 - 18

Range [Jahre]

101 Mal auf Skis 335 2 ndash 7

M [Jahre] SD

Beginn leistungssportliche Karriere

(Leistungsorientiertes Training Kader-

Auswahlzugehoumlrigkeit nationale

Wettkaumlmpfe)

1249 24

Entscheidung fuumlr alpinen Skisport 1472 26 10 - 21

Beginn einer sportlichen Karriere

27

Lebenszeitliche Platzierung der sportlichen Karriere (Kader)Individuelle Karriereverlaumlufe

28

15

Deutsche Ranglistenposition im Altersverlauf

Alter

30282624222018161412

DR

L-P

latz

150

125

100

75

50

25

0

Abe

Graf

Huber

Kandarr

Kochta

Singer

1

50

100

Alter

302826242220181614

DR

L-P

latz

150

125

100

75

50

25

0

Becker

Haas

Karbacher

Kiefer

Popp

Schuumlttler

Stich

1

50

100

29

Durchschnittlicher Trainingsaufwand

Alter

302826242220181614121086

Tra

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Alter

302826242220181614121086

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Alter

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Alter

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30

25

20

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10

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0

Herren

Damen

30

16

Trainingsinhalte

31

bull Die sehr erfolgreichen Athleten machen im Vergleich mit den

weniger erfolgreichen mehr Technik- Taktik- und

Wettkampftraining

bull Der Umfang des allgemeinen Konditions- und Koordinations-

trainings der sehr erfolgreichen Athleten ist geringer als bei den

weniger erfolgreichen

bull Das skispezifische Konditions- und Koordinationstraining bei den

sehr erfolgreichen Athleten steigert sich markant im Verlaufe der

Sportkarriere

Trainingsinhalt (Tendenzen)

32

17

bull Tennisspezifisches Technik-Taktiktraining dominiert gegenuumlber

allgemeinem Koordinationstraining (37 - 54 vs 10 - 16 )

bull Allgemeines Konditionstraining und mentales Training von

untergeordneter Bedeutung

bull Hoher Anteil an Matchtraining (22 - 34 ) (entscheidender

Unterschied zwischen sehr erfolgreichen und weniger

erfolgreichen Damen und Herren)

Trainingsinhalt (Tendenzen)

33

Individuell gibt es sehr unterschiedliche Karriereverlaumlufe

Zentraler Befund

Viele aber nicht alle ()

Wege fuumlhren nach Rom

34

18

bull Abweichungen zwischen dem Nachwuchsfoumlrderungskonzept des DTB

und der Realitaumlt

bull kaum Spieler(innen) die fruumlhzeitig im Kader waren

bull Geschlechtsspezifik (Damen beginnen tendenziell spaumlter erreichen

aber relativ rasch hohe Ranglistenpositionen)

bull Erfolgreiche zeichnen sich durch schnellere Leistungsentwicklung

deutlich houmlheren Trainingsaufwand fruumlhe Spezialisierung und fruumlhes

Matchtraining aus

Im Einzelnen

35

bull Es gibt Abweichungen der realen Karriereverlaumlufe vom bdquoIdealverlaufldquo

Dabei zeigen sich Unterschiede zwischen den Damen und den Herren

bull Anzeichen fuumlr entscheidende Phase im Verlauf der sportlichen Karriere

(D 17 ndash 20 Jahre H 18 ndash 20 Jahre)

bull Die Trainingsinhalte wirken sich auf den Karriereverlauf aus Ein fruumlhes

Technik- und Wettkampftraining legt die Basis fuumlr eine sehr erfolgreiche

Karriere

bull Verletzungsbedingte Unterbruumlche und v a die Betreuung waumlhrend und

nach der Verletzung beeinflussen die Karriere stark insbesondere

diejenige der Damen

bull Die Koordination von Schule und Spitzensport koumlnnen im Einzelfall ein

Problem darstellen

Im Einzelnen

36

19

copy A Conzelmann 2010 37

Ausblick ndash aktuelle Berner Studien

Projekt Charakteristik Kooperation Finanzierung

(1) Stabilitaumlt und

Prognosetauglichkeit

von Persoumlnlichkeits-

merkmalen

Prospektive Begleitung

Schweizer Top-Nach-

wuchsskirennfahrerInnen

Swiss-Ski

(P Laumluppi)

Swiss Olympic amp

Eidg Sport-

kommission

(seit 2008)

(2) Sportliche Karrieren

Schweizer

Spitzenfussballer

Retrospektive Analyse

der Karrieren ehemaliger

Schweizer Jugend-

nationalspieler sowie der

aktuellen A-National-

mannschaft

SFV

(HR Hasler)

SFV

(seit 2009)

(3) Talentselektion und

Talentfoumlrderung im

Schweizer Fussball

Prospektive

Laumlngsschnittstudie an

jugendlichen

Auswahlspielern

SFV

(HR Hasler)

SFV

(in Planung)

copy A Conzelmann 2010 38

Fazit

1 Aussagen zur Validitaumlt motorischer Talenttests beziehen sich idR auf die konkurrente Validitaumlt

Konkrete Angaben zur praumldiktiven Validitaumlt motorischer Talenttests liegen derzeit nicht vor

2 Die praumldiktive Validitaumlt motorischer Einzeltests ist mehr als fraglich insbesondere bei Sportarten

mit komplexem Anforderungsprofil

3 Die praumldiktive Validitaumlt von Motoriktests duumlrfte geringer sein als diejenige von Persoumlnlichkeitstests

(zB Leistungsmotivation)

4 Die praumldiktive Validitaumlt von komplexen Testinventaren (koumlrperlich-motorisch psychologisch

soziologisch + Trainereinschaumltzung) duumlrfte houmlher sein als diejenige von Einzeltests sofern die

Auswahl und Gewichtung der vermeintlichen Talentmerkmale gelingt

5 Fuumlr die komplexe Betrachtung der Talententwicklung scheinen (holistische) dynamisch-

interaktionistische Ansaumltze geeignete Rahmenkonzepte zu sein

6 Die praumldiktive Validitaumlt von nonlinearen Modellen duumlrfte groumlsser sein als diejenige von linearen

Modellen

7 Die unzulaumlngliche prognostische Guumlte von Talenttests und die Individualitaumlt

der Entwicklungsverlaumlufe sprechen fuumlr eine dynamische Talentdiagnostik

grobe Selektionsraster und eine individuumszentrierte Karrierebegleitung

20

Sele

ktion t

1

Sele

ktion t

2

Sele

ktion t

n

Teilexpertise tn+1

Sele

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n+

1

Erfolg in

Sportart x tzhellipTf1-2 TfTf2-n Tf

Pot t1

Pot tn+2

Pot tn+1

Pot tn

Pot t2

Tfhellip

SK = Selektionskonzept TFK = Talentfoumlrderkonzept DO = Drop Out

Pot = Potential Tf = Prozess der Talentfoumlrderung

PM = Prognosemodell ALE = Anforderungsprofil Leistungsentwicklung SM = Strukturmodell SA = Sportart HLA = Houmlchstleistungsalter

Rekru

tieru

ng t

0

PM t1

SK t1 TFK tn+1 ndash n+2

PM tn PM tn+1 PM tn+2

SK tn+2SK t2 SK tn

Sele

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2

SK tn+1TFK1-2

SM Leistung

SA X im HLA

TFK2-n TFKn - n+1 TFKn+2 - HL

Dynamisches Testen

ALE 1-2

PM t2

ALE hellipALE 2-n ALE hellip ALE hellip

DO DO DO DO DO

39copy A Conzelmann 2010

copy A Conzelmann 2010 40

Alles sollte so einfach wie moumlglich gemacht werden aber nicht einfacher

(Albert Einstein)

Herzlichen Dank fuumlr Ihre Aufmerksamkeit

achimconzelmannispwunibech

Page 12: TITEL DER VERANSTALTUNG TITEL DER …Prof. Dr. Achim Conzelmann Institut für Sportwissenschaft Wien, 20. März 2010 Drop Out Prozess der Talentförderung Das Grundproblem und daraus

12

bull Wie sehen Karriereverlaumlufe von AthletInnen von der Talentauswahl bis zur Spitzenleistung aus Welche Unterschiede gibt es zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen AthletInnen

bull Inwieweit weichen diese Karriereverlaumlufe vom bdquoIdealverlaufldquo wie er durch die Nachwuchsstrukturen eines Verbandes vorgegeben wird ab

bull Welche Faktoren koumlnnen eine Karriere negativ oder positiv beeinflussen

bull Welchen Einfluss hat die sportliche Karriere auf die schulische Ausbildung als auch auf die Familie und umgekehrt

Ausgewaumlhlte Fragestellungen

23

Wer wurde befragt

2 Untergruppen

Geschlecht Gesamt

maumlnnlich weiblich

sehr erfolgreich (1-10 DRL) 9 11 20

erfolgreich (11ndash25 DRL) 16 11 27

weniger erfolgreich (gt 25 DRL) 12 11 23

Gesamt 37 33 70

1 Kriterienbull Erfolg Zwischen 1977 und 2001 WRL le 500

bull Geburtsjahrgang 1965 ndash 1980

bull Nationalitaumlt Deutsch (bis 1990 nur BRD)

bull N=237 117 Damen 120 Herren Ruumlcklauf 314

24

13

1 Kriterienbull Erfolg mind im B-Kader (Swiss-Ski Ski Alpin)

bull Geburtsjahrgang 1956 ndash 1986

bull Nationalitaumlt CH (Frageboumlgen dt frz)

bull N=293 Adressenrekrutierung N=275 (132 Damen 143 Herren)

Ruumlcklauf 189

2 Untergruppen

Geschlecht Gesamt

maumlnnlich weiblich

sehr erfolgreich (NM) 8 4 12

erfolgreich (max A-Kader) 6 6 12

weniger erfolgreich (max B-Kader) 11 16 27

Gesamt 25 26 51

Wer wurde befragt

25

bull viele bdquoSpaumltentwicklerldquo (Selbsteinschaumltzung)

bull 10 der sehr erfolgreichen Damen und 0 der sehr erfolgreichen

Herren waren mit 7- 9 Jahren im Kader

7 - 14

Range [Jahre]

1961 Kontakt mit dem Tennissport 686 3 - 12

M [Jahre] SD

Beginn leistungssportliche Karriere

(Leistungsorientiertes Training Kader-

Auswahlzugehoumlrigkeit nationale

Wettkaumlmpfe)

1070 191

Beginn einer sportlichen Karriere

26

14

bull Hauptausloumlser Eltern 804 Geschwister 314 und Skiclub 294

bull Andere Sportarten neben Skisport (wettkampfmaumlssig) 66 der Athleten

bull Koumlrperliche Entwicklung 627 Normalentwickler

255 Spaumltentwickler

118 Fruumlhentwickler

8 - 18

Range [Jahre]

101 Mal auf Skis 335 2 ndash 7

M [Jahre] SD

Beginn leistungssportliche Karriere

(Leistungsorientiertes Training Kader-

Auswahlzugehoumlrigkeit nationale

Wettkaumlmpfe)

1249 24

Entscheidung fuumlr alpinen Skisport 1472 26 10 - 21

Beginn einer sportlichen Karriere

27

Lebenszeitliche Platzierung der sportlichen Karriere (Kader)Individuelle Karriereverlaumlufe

28

15

Deutsche Ranglistenposition im Altersverlauf

Alter

30282624222018161412

DR

L-P

latz

150

125

100

75

50

25

0

Abe

Graf

Huber

Kandarr

Kochta

Singer

1

50

100

Alter

302826242220181614

DR

L-P

latz

150

125

100

75

50

25

0

Becker

Haas

Karbacher

Kiefer

Popp

Schuumlttler

Stich

1

50

100

29

Durchschnittlicher Trainingsaufwand

Alter

302826242220181614121086

Tra

inin

gsa

uw

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d

30

25

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Alter

302826242220181614121086

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sehr erfolgreichweniger erfolgreich

Alter

302826242220181614121086

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5

0

Alter

302826242220181614121086

Tra

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gsa

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30

25

20

15

10

5

0

Herren

Damen

30

16

Trainingsinhalte

31

bull Die sehr erfolgreichen Athleten machen im Vergleich mit den

weniger erfolgreichen mehr Technik- Taktik- und

Wettkampftraining

bull Der Umfang des allgemeinen Konditions- und Koordinations-

trainings der sehr erfolgreichen Athleten ist geringer als bei den

weniger erfolgreichen

bull Das skispezifische Konditions- und Koordinationstraining bei den

sehr erfolgreichen Athleten steigert sich markant im Verlaufe der

Sportkarriere

Trainingsinhalt (Tendenzen)

32

17

bull Tennisspezifisches Technik-Taktiktraining dominiert gegenuumlber

allgemeinem Koordinationstraining (37 - 54 vs 10 - 16 )

bull Allgemeines Konditionstraining und mentales Training von

untergeordneter Bedeutung

bull Hoher Anteil an Matchtraining (22 - 34 ) (entscheidender

Unterschied zwischen sehr erfolgreichen und weniger

erfolgreichen Damen und Herren)

Trainingsinhalt (Tendenzen)

33

Individuell gibt es sehr unterschiedliche Karriereverlaumlufe

Zentraler Befund

Viele aber nicht alle ()

Wege fuumlhren nach Rom

34

18

bull Abweichungen zwischen dem Nachwuchsfoumlrderungskonzept des DTB

und der Realitaumlt

bull kaum Spieler(innen) die fruumlhzeitig im Kader waren

bull Geschlechtsspezifik (Damen beginnen tendenziell spaumlter erreichen

aber relativ rasch hohe Ranglistenpositionen)

bull Erfolgreiche zeichnen sich durch schnellere Leistungsentwicklung

deutlich houmlheren Trainingsaufwand fruumlhe Spezialisierung und fruumlhes

Matchtraining aus

Im Einzelnen

35

bull Es gibt Abweichungen der realen Karriereverlaumlufe vom bdquoIdealverlaufldquo

Dabei zeigen sich Unterschiede zwischen den Damen und den Herren

bull Anzeichen fuumlr entscheidende Phase im Verlauf der sportlichen Karriere

(D 17 ndash 20 Jahre H 18 ndash 20 Jahre)

bull Die Trainingsinhalte wirken sich auf den Karriereverlauf aus Ein fruumlhes

Technik- und Wettkampftraining legt die Basis fuumlr eine sehr erfolgreiche

Karriere

bull Verletzungsbedingte Unterbruumlche und v a die Betreuung waumlhrend und

nach der Verletzung beeinflussen die Karriere stark insbesondere

diejenige der Damen

bull Die Koordination von Schule und Spitzensport koumlnnen im Einzelfall ein

Problem darstellen

Im Einzelnen

36

19

copy A Conzelmann 2010 37

Ausblick ndash aktuelle Berner Studien

Projekt Charakteristik Kooperation Finanzierung

(1) Stabilitaumlt und

Prognosetauglichkeit

von Persoumlnlichkeits-

merkmalen

Prospektive Begleitung

Schweizer Top-Nach-

wuchsskirennfahrerInnen

Swiss-Ski

(P Laumluppi)

Swiss Olympic amp

Eidg Sport-

kommission

(seit 2008)

(2) Sportliche Karrieren

Schweizer

Spitzenfussballer

Retrospektive Analyse

der Karrieren ehemaliger

Schweizer Jugend-

nationalspieler sowie der

aktuellen A-National-

mannschaft

SFV

(HR Hasler)

SFV

(seit 2009)

(3) Talentselektion und

Talentfoumlrderung im

Schweizer Fussball

Prospektive

Laumlngsschnittstudie an

jugendlichen

Auswahlspielern

SFV

(HR Hasler)

SFV

(in Planung)

copy A Conzelmann 2010 38

Fazit

1 Aussagen zur Validitaumlt motorischer Talenttests beziehen sich idR auf die konkurrente Validitaumlt

Konkrete Angaben zur praumldiktiven Validitaumlt motorischer Talenttests liegen derzeit nicht vor

2 Die praumldiktive Validitaumlt motorischer Einzeltests ist mehr als fraglich insbesondere bei Sportarten

mit komplexem Anforderungsprofil

3 Die praumldiktive Validitaumlt von Motoriktests duumlrfte geringer sein als diejenige von Persoumlnlichkeitstests

(zB Leistungsmotivation)

4 Die praumldiktive Validitaumlt von komplexen Testinventaren (koumlrperlich-motorisch psychologisch

soziologisch + Trainereinschaumltzung) duumlrfte houmlher sein als diejenige von Einzeltests sofern die

Auswahl und Gewichtung der vermeintlichen Talentmerkmale gelingt

5 Fuumlr die komplexe Betrachtung der Talententwicklung scheinen (holistische) dynamisch-

interaktionistische Ansaumltze geeignete Rahmenkonzepte zu sein

6 Die praumldiktive Validitaumlt von nonlinearen Modellen duumlrfte groumlsser sein als diejenige von linearen

Modellen

7 Die unzulaumlngliche prognostische Guumlte von Talenttests und die Individualitaumlt

der Entwicklungsverlaumlufe sprechen fuumlr eine dynamische Talentdiagnostik

grobe Selektionsraster und eine individuumszentrierte Karrierebegleitung

20

Sele

ktion t

1

Sele

ktion t

2

Sele

ktion t

n

Teilexpertise tn+1

Sele

ktion t

n+

1

Erfolg in

Sportart x tzhellipTf1-2 TfTf2-n Tf

Pot t1

Pot tn+2

Pot tn+1

Pot tn

Pot t2

Tfhellip

SK = Selektionskonzept TFK = Talentfoumlrderkonzept DO = Drop Out

Pot = Potential Tf = Prozess der Talentfoumlrderung

PM = Prognosemodell ALE = Anforderungsprofil Leistungsentwicklung SM = Strukturmodell SA = Sportart HLA = Houmlchstleistungsalter

Rekru

tieru

ng t

0

PM t1

SK t1 TFK tn+1 ndash n+2

PM tn PM tn+1 PM tn+2

SK tn+2SK t2 SK tn

Sele

ktion t

n+

2

SK tn+1TFK1-2

SM Leistung

SA X im HLA

TFK2-n TFKn - n+1 TFKn+2 - HL

Dynamisches Testen

ALE 1-2

PM t2

ALE hellipALE 2-n ALE hellip ALE hellip

DO DO DO DO DO

39copy A Conzelmann 2010

copy A Conzelmann 2010 40

Alles sollte so einfach wie moumlglich gemacht werden aber nicht einfacher

(Albert Einstein)

Herzlichen Dank fuumlr Ihre Aufmerksamkeit

achimconzelmannispwunibech

Page 13: TITEL DER VERANSTALTUNG TITEL DER …Prof. Dr. Achim Conzelmann Institut für Sportwissenschaft Wien, 20. März 2010 Drop Out Prozess der Talentförderung Das Grundproblem und daraus

13

1 Kriterienbull Erfolg mind im B-Kader (Swiss-Ski Ski Alpin)

bull Geburtsjahrgang 1956 ndash 1986

bull Nationalitaumlt CH (Frageboumlgen dt frz)

bull N=293 Adressenrekrutierung N=275 (132 Damen 143 Herren)

Ruumlcklauf 189

2 Untergruppen

Geschlecht Gesamt

maumlnnlich weiblich

sehr erfolgreich (NM) 8 4 12

erfolgreich (max A-Kader) 6 6 12

weniger erfolgreich (max B-Kader) 11 16 27

Gesamt 25 26 51

Wer wurde befragt

25

bull viele bdquoSpaumltentwicklerldquo (Selbsteinschaumltzung)

bull 10 der sehr erfolgreichen Damen und 0 der sehr erfolgreichen

Herren waren mit 7- 9 Jahren im Kader

7 - 14

Range [Jahre]

1961 Kontakt mit dem Tennissport 686 3 - 12

M [Jahre] SD

Beginn leistungssportliche Karriere

(Leistungsorientiertes Training Kader-

Auswahlzugehoumlrigkeit nationale

Wettkaumlmpfe)

1070 191

Beginn einer sportlichen Karriere

26

14

bull Hauptausloumlser Eltern 804 Geschwister 314 und Skiclub 294

bull Andere Sportarten neben Skisport (wettkampfmaumlssig) 66 der Athleten

bull Koumlrperliche Entwicklung 627 Normalentwickler

255 Spaumltentwickler

118 Fruumlhentwickler

8 - 18

Range [Jahre]

101 Mal auf Skis 335 2 ndash 7

M [Jahre] SD

Beginn leistungssportliche Karriere

(Leistungsorientiertes Training Kader-

Auswahlzugehoumlrigkeit nationale

Wettkaumlmpfe)

1249 24

Entscheidung fuumlr alpinen Skisport 1472 26 10 - 21

Beginn einer sportlichen Karriere

27

Lebenszeitliche Platzierung der sportlichen Karriere (Kader)Individuelle Karriereverlaumlufe

28

15

Deutsche Ranglistenposition im Altersverlauf

Alter

30282624222018161412

DR

L-P

latz

150

125

100

75

50

25

0

Abe

Graf

Huber

Kandarr

Kochta

Singer

1

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Alter

302826242220181614

DR

L-P

latz

150

125

100

75

50

25

0

Becker

Haas

Karbacher

Kiefer

Popp

Schuumlttler

Stich

1

50

100

29

Durchschnittlicher Trainingsaufwand

Alter

302826242220181614121086

Tra

inin

gsa

uw

an

d

30

25

20

15

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5

0

Alter

302826242220181614121086

Tra

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sa

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5

0

sehr erfolgreichweniger erfolgreich

Alter

302826242220181614121086

Tra

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Alter

302826242220181614121086

Tra

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30

25

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10

5

0

Herren

Damen

30

16

Trainingsinhalte

31

bull Die sehr erfolgreichen Athleten machen im Vergleich mit den

weniger erfolgreichen mehr Technik- Taktik- und

Wettkampftraining

bull Der Umfang des allgemeinen Konditions- und Koordinations-

trainings der sehr erfolgreichen Athleten ist geringer als bei den

weniger erfolgreichen

bull Das skispezifische Konditions- und Koordinationstraining bei den

sehr erfolgreichen Athleten steigert sich markant im Verlaufe der

Sportkarriere

Trainingsinhalt (Tendenzen)

32

17

bull Tennisspezifisches Technik-Taktiktraining dominiert gegenuumlber

allgemeinem Koordinationstraining (37 - 54 vs 10 - 16 )

bull Allgemeines Konditionstraining und mentales Training von

untergeordneter Bedeutung

bull Hoher Anteil an Matchtraining (22 - 34 ) (entscheidender

Unterschied zwischen sehr erfolgreichen und weniger

erfolgreichen Damen und Herren)

Trainingsinhalt (Tendenzen)

33

Individuell gibt es sehr unterschiedliche Karriereverlaumlufe

Zentraler Befund

Viele aber nicht alle ()

Wege fuumlhren nach Rom

34

18

bull Abweichungen zwischen dem Nachwuchsfoumlrderungskonzept des DTB

und der Realitaumlt

bull kaum Spieler(innen) die fruumlhzeitig im Kader waren

bull Geschlechtsspezifik (Damen beginnen tendenziell spaumlter erreichen

aber relativ rasch hohe Ranglistenpositionen)

bull Erfolgreiche zeichnen sich durch schnellere Leistungsentwicklung

deutlich houmlheren Trainingsaufwand fruumlhe Spezialisierung und fruumlhes

Matchtraining aus

Im Einzelnen

35

bull Es gibt Abweichungen der realen Karriereverlaumlufe vom bdquoIdealverlaufldquo

Dabei zeigen sich Unterschiede zwischen den Damen und den Herren

bull Anzeichen fuumlr entscheidende Phase im Verlauf der sportlichen Karriere

(D 17 ndash 20 Jahre H 18 ndash 20 Jahre)

bull Die Trainingsinhalte wirken sich auf den Karriereverlauf aus Ein fruumlhes

Technik- und Wettkampftraining legt die Basis fuumlr eine sehr erfolgreiche

Karriere

bull Verletzungsbedingte Unterbruumlche und v a die Betreuung waumlhrend und

nach der Verletzung beeinflussen die Karriere stark insbesondere

diejenige der Damen

bull Die Koordination von Schule und Spitzensport koumlnnen im Einzelfall ein

Problem darstellen

Im Einzelnen

36

19

copy A Conzelmann 2010 37

Ausblick ndash aktuelle Berner Studien

Projekt Charakteristik Kooperation Finanzierung

(1) Stabilitaumlt und

Prognosetauglichkeit

von Persoumlnlichkeits-

merkmalen

Prospektive Begleitung

Schweizer Top-Nach-

wuchsskirennfahrerInnen

Swiss-Ski

(P Laumluppi)

Swiss Olympic amp

Eidg Sport-

kommission

(seit 2008)

(2) Sportliche Karrieren

Schweizer

Spitzenfussballer

Retrospektive Analyse

der Karrieren ehemaliger

Schweizer Jugend-

nationalspieler sowie der

aktuellen A-National-

mannschaft

SFV

(HR Hasler)

SFV

(seit 2009)

(3) Talentselektion und

Talentfoumlrderung im

Schweizer Fussball

Prospektive

Laumlngsschnittstudie an

jugendlichen

Auswahlspielern

SFV

(HR Hasler)

SFV

(in Planung)

copy A Conzelmann 2010 38

Fazit

1 Aussagen zur Validitaumlt motorischer Talenttests beziehen sich idR auf die konkurrente Validitaumlt

Konkrete Angaben zur praumldiktiven Validitaumlt motorischer Talenttests liegen derzeit nicht vor

2 Die praumldiktive Validitaumlt motorischer Einzeltests ist mehr als fraglich insbesondere bei Sportarten

mit komplexem Anforderungsprofil

3 Die praumldiktive Validitaumlt von Motoriktests duumlrfte geringer sein als diejenige von Persoumlnlichkeitstests

(zB Leistungsmotivation)

4 Die praumldiktive Validitaumlt von komplexen Testinventaren (koumlrperlich-motorisch psychologisch

soziologisch + Trainereinschaumltzung) duumlrfte houmlher sein als diejenige von Einzeltests sofern die

Auswahl und Gewichtung der vermeintlichen Talentmerkmale gelingt

5 Fuumlr die komplexe Betrachtung der Talententwicklung scheinen (holistische) dynamisch-

interaktionistische Ansaumltze geeignete Rahmenkonzepte zu sein

6 Die praumldiktive Validitaumlt von nonlinearen Modellen duumlrfte groumlsser sein als diejenige von linearen

Modellen

7 Die unzulaumlngliche prognostische Guumlte von Talenttests und die Individualitaumlt

der Entwicklungsverlaumlufe sprechen fuumlr eine dynamische Talentdiagnostik

grobe Selektionsraster und eine individuumszentrierte Karrierebegleitung

20

Sele

ktion t

1

Sele

ktion t

2

Sele

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n

Teilexpertise tn+1

Sele

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n+

1

Erfolg in

Sportart x tzhellipTf1-2 TfTf2-n Tf

Pot t1

Pot tn+2

Pot tn+1

Pot tn

Pot t2

Tfhellip

SK = Selektionskonzept TFK = Talentfoumlrderkonzept DO = Drop Out

Pot = Potential Tf = Prozess der Talentfoumlrderung

PM = Prognosemodell ALE = Anforderungsprofil Leistungsentwicklung SM = Strukturmodell SA = Sportart HLA = Houmlchstleistungsalter

Rekru

tieru

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0

PM t1

SK t1 TFK tn+1 ndash n+2

PM tn PM tn+1 PM tn+2

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SK tn+1TFK1-2

SM Leistung

SA X im HLA

TFK2-n TFKn - n+1 TFKn+2 - HL

Dynamisches Testen

ALE 1-2

PM t2

ALE hellipALE 2-n ALE hellip ALE hellip

DO DO DO DO DO

39copy A Conzelmann 2010

copy A Conzelmann 2010 40

Alles sollte so einfach wie moumlglich gemacht werden aber nicht einfacher

(Albert Einstein)

Herzlichen Dank fuumlr Ihre Aufmerksamkeit

achimconzelmannispwunibech

Page 14: TITEL DER VERANSTALTUNG TITEL DER …Prof. Dr. Achim Conzelmann Institut für Sportwissenschaft Wien, 20. März 2010 Drop Out Prozess der Talentförderung Das Grundproblem und daraus

14

bull Hauptausloumlser Eltern 804 Geschwister 314 und Skiclub 294

bull Andere Sportarten neben Skisport (wettkampfmaumlssig) 66 der Athleten

bull Koumlrperliche Entwicklung 627 Normalentwickler

255 Spaumltentwickler

118 Fruumlhentwickler

8 - 18

Range [Jahre]

101 Mal auf Skis 335 2 ndash 7

M [Jahre] SD

Beginn leistungssportliche Karriere

(Leistungsorientiertes Training Kader-

Auswahlzugehoumlrigkeit nationale

Wettkaumlmpfe)

1249 24

Entscheidung fuumlr alpinen Skisport 1472 26 10 - 21

Beginn einer sportlichen Karriere

27

Lebenszeitliche Platzierung der sportlichen Karriere (Kader)Individuelle Karriereverlaumlufe

28

15

Deutsche Ranglistenposition im Altersverlauf

Alter

30282624222018161412

DR

L-P

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150

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Kandarr

Kochta

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Alter

302826242220181614

DR

L-P

latz

150

125

100

75

50

25

0

Becker

Haas

Karbacher

Kiefer

Popp

Schuumlttler

Stich

1

50

100

29

Durchschnittlicher Trainingsaufwand

Alter

302826242220181614121086

Tra

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Alter

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Tra

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sehr erfolgreichweniger erfolgreich

Alter

302826242220181614121086

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Alter

302826242220181614121086

Tra

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15

10

5

0

Herren

Damen

30

16

Trainingsinhalte

31

bull Die sehr erfolgreichen Athleten machen im Vergleich mit den

weniger erfolgreichen mehr Technik- Taktik- und

Wettkampftraining

bull Der Umfang des allgemeinen Konditions- und Koordinations-

trainings der sehr erfolgreichen Athleten ist geringer als bei den

weniger erfolgreichen

bull Das skispezifische Konditions- und Koordinationstraining bei den

sehr erfolgreichen Athleten steigert sich markant im Verlaufe der

Sportkarriere

Trainingsinhalt (Tendenzen)

32

17

bull Tennisspezifisches Technik-Taktiktraining dominiert gegenuumlber

allgemeinem Koordinationstraining (37 - 54 vs 10 - 16 )

bull Allgemeines Konditionstraining und mentales Training von

untergeordneter Bedeutung

bull Hoher Anteil an Matchtraining (22 - 34 ) (entscheidender

Unterschied zwischen sehr erfolgreichen und weniger

erfolgreichen Damen und Herren)

Trainingsinhalt (Tendenzen)

33

Individuell gibt es sehr unterschiedliche Karriereverlaumlufe

Zentraler Befund

Viele aber nicht alle ()

Wege fuumlhren nach Rom

34

18

bull Abweichungen zwischen dem Nachwuchsfoumlrderungskonzept des DTB

und der Realitaumlt

bull kaum Spieler(innen) die fruumlhzeitig im Kader waren

bull Geschlechtsspezifik (Damen beginnen tendenziell spaumlter erreichen

aber relativ rasch hohe Ranglistenpositionen)

bull Erfolgreiche zeichnen sich durch schnellere Leistungsentwicklung

deutlich houmlheren Trainingsaufwand fruumlhe Spezialisierung und fruumlhes

Matchtraining aus

Im Einzelnen

35

bull Es gibt Abweichungen der realen Karriereverlaumlufe vom bdquoIdealverlaufldquo

Dabei zeigen sich Unterschiede zwischen den Damen und den Herren

bull Anzeichen fuumlr entscheidende Phase im Verlauf der sportlichen Karriere

(D 17 ndash 20 Jahre H 18 ndash 20 Jahre)

bull Die Trainingsinhalte wirken sich auf den Karriereverlauf aus Ein fruumlhes

Technik- und Wettkampftraining legt die Basis fuumlr eine sehr erfolgreiche

Karriere

bull Verletzungsbedingte Unterbruumlche und v a die Betreuung waumlhrend und

nach der Verletzung beeinflussen die Karriere stark insbesondere

diejenige der Damen

bull Die Koordination von Schule und Spitzensport koumlnnen im Einzelfall ein

Problem darstellen

Im Einzelnen

36

19

copy A Conzelmann 2010 37

Ausblick ndash aktuelle Berner Studien

Projekt Charakteristik Kooperation Finanzierung

(1) Stabilitaumlt und

Prognosetauglichkeit

von Persoumlnlichkeits-

merkmalen

Prospektive Begleitung

Schweizer Top-Nach-

wuchsskirennfahrerInnen

Swiss-Ski

(P Laumluppi)

Swiss Olympic amp

Eidg Sport-

kommission

(seit 2008)

(2) Sportliche Karrieren

Schweizer

Spitzenfussballer

Retrospektive Analyse

der Karrieren ehemaliger

Schweizer Jugend-

nationalspieler sowie der

aktuellen A-National-

mannschaft

SFV

(HR Hasler)

SFV

(seit 2009)

(3) Talentselektion und

Talentfoumlrderung im

Schweizer Fussball

Prospektive

Laumlngsschnittstudie an

jugendlichen

Auswahlspielern

SFV

(HR Hasler)

SFV

(in Planung)

copy A Conzelmann 2010 38

Fazit

1 Aussagen zur Validitaumlt motorischer Talenttests beziehen sich idR auf die konkurrente Validitaumlt

Konkrete Angaben zur praumldiktiven Validitaumlt motorischer Talenttests liegen derzeit nicht vor

2 Die praumldiktive Validitaumlt motorischer Einzeltests ist mehr als fraglich insbesondere bei Sportarten

mit komplexem Anforderungsprofil

3 Die praumldiktive Validitaumlt von Motoriktests duumlrfte geringer sein als diejenige von Persoumlnlichkeitstests

(zB Leistungsmotivation)

4 Die praumldiktive Validitaumlt von komplexen Testinventaren (koumlrperlich-motorisch psychologisch

soziologisch + Trainereinschaumltzung) duumlrfte houmlher sein als diejenige von Einzeltests sofern die

Auswahl und Gewichtung der vermeintlichen Talentmerkmale gelingt

5 Fuumlr die komplexe Betrachtung der Talententwicklung scheinen (holistische) dynamisch-

interaktionistische Ansaumltze geeignete Rahmenkonzepte zu sein

6 Die praumldiktive Validitaumlt von nonlinearen Modellen duumlrfte groumlsser sein als diejenige von linearen

Modellen

7 Die unzulaumlngliche prognostische Guumlte von Talenttests und die Individualitaumlt

der Entwicklungsverlaumlufe sprechen fuumlr eine dynamische Talentdiagnostik

grobe Selektionsraster und eine individuumszentrierte Karrierebegleitung

20

Sele

ktion t

1

Sele

ktion t

2

Sele

ktion t

n

Teilexpertise tn+1

Sele

ktion t

n+

1

Erfolg in

Sportart x tzhellipTf1-2 TfTf2-n Tf

Pot t1

Pot tn+2

Pot tn+1

Pot tn

Pot t2

Tfhellip

SK = Selektionskonzept TFK = Talentfoumlrderkonzept DO = Drop Out

Pot = Potential Tf = Prozess der Talentfoumlrderung

PM = Prognosemodell ALE = Anforderungsprofil Leistungsentwicklung SM = Strukturmodell SA = Sportart HLA = Houmlchstleistungsalter

Rekru

tieru

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0

PM t1

SK t1 TFK tn+1 ndash n+2

PM tn PM tn+1 PM tn+2

SK tn+2SK t2 SK tn

Sele

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SK tn+1TFK1-2

SM Leistung

SA X im HLA

TFK2-n TFKn - n+1 TFKn+2 - HL

Dynamisches Testen

ALE 1-2

PM t2

ALE hellipALE 2-n ALE hellip ALE hellip

DO DO DO DO DO

39copy A Conzelmann 2010

copy A Conzelmann 2010 40

Alles sollte so einfach wie moumlglich gemacht werden aber nicht einfacher

(Albert Einstein)

Herzlichen Dank fuumlr Ihre Aufmerksamkeit

achimconzelmannispwunibech

Page 15: TITEL DER VERANSTALTUNG TITEL DER …Prof. Dr. Achim Conzelmann Institut für Sportwissenschaft Wien, 20. März 2010 Drop Out Prozess der Talentförderung Das Grundproblem und daraus

15

Deutsche Ranglistenposition im Altersverlauf

Alter

30282624222018161412

DR

L-P

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150

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100

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1

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Alter

302826242220181614

DR

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150

125

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75

50

25

0

Becker

Haas

Karbacher

Kiefer

Popp

Schuumlttler

Stich

1

50

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29

Durchschnittlicher Trainingsaufwand

Alter

302826242220181614121086

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Herren

Damen

30

16

Trainingsinhalte

31

bull Die sehr erfolgreichen Athleten machen im Vergleich mit den

weniger erfolgreichen mehr Technik- Taktik- und

Wettkampftraining

bull Der Umfang des allgemeinen Konditions- und Koordinations-

trainings der sehr erfolgreichen Athleten ist geringer als bei den

weniger erfolgreichen

bull Das skispezifische Konditions- und Koordinationstraining bei den

sehr erfolgreichen Athleten steigert sich markant im Verlaufe der

Sportkarriere

Trainingsinhalt (Tendenzen)

32

17

bull Tennisspezifisches Technik-Taktiktraining dominiert gegenuumlber

allgemeinem Koordinationstraining (37 - 54 vs 10 - 16 )

bull Allgemeines Konditionstraining und mentales Training von

untergeordneter Bedeutung

bull Hoher Anteil an Matchtraining (22 - 34 ) (entscheidender

Unterschied zwischen sehr erfolgreichen und weniger

erfolgreichen Damen und Herren)

Trainingsinhalt (Tendenzen)

33

Individuell gibt es sehr unterschiedliche Karriereverlaumlufe

Zentraler Befund

Viele aber nicht alle ()

Wege fuumlhren nach Rom

34

18

bull Abweichungen zwischen dem Nachwuchsfoumlrderungskonzept des DTB

und der Realitaumlt

bull kaum Spieler(innen) die fruumlhzeitig im Kader waren

bull Geschlechtsspezifik (Damen beginnen tendenziell spaumlter erreichen

aber relativ rasch hohe Ranglistenpositionen)

bull Erfolgreiche zeichnen sich durch schnellere Leistungsentwicklung

deutlich houmlheren Trainingsaufwand fruumlhe Spezialisierung und fruumlhes

Matchtraining aus

Im Einzelnen

35

bull Es gibt Abweichungen der realen Karriereverlaumlufe vom bdquoIdealverlaufldquo

Dabei zeigen sich Unterschiede zwischen den Damen und den Herren

bull Anzeichen fuumlr entscheidende Phase im Verlauf der sportlichen Karriere

(D 17 ndash 20 Jahre H 18 ndash 20 Jahre)

bull Die Trainingsinhalte wirken sich auf den Karriereverlauf aus Ein fruumlhes

Technik- und Wettkampftraining legt die Basis fuumlr eine sehr erfolgreiche

Karriere

bull Verletzungsbedingte Unterbruumlche und v a die Betreuung waumlhrend und

nach der Verletzung beeinflussen die Karriere stark insbesondere

diejenige der Damen

bull Die Koordination von Schule und Spitzensport koumlnnen im Einzelfall ein

Problem darstellen

Im Einzelnen

36

19

copy A Conzelmann 2010 37

Ausblick ndash aktuelle Berner Studien

Projekt Charakteristik Kooperation Finanzierung

(1) Stabilitaumlt und

Prognosetauglichkeit

von Persoumlnlichkeits-

merkmalen

Prospektive Begleitung

Schweizer Top-Nach-

wuchsskirennfahrerInnen

Swiss-Ski

(P Laumluppi)

Swiss Olympic amp

Eidg Sport-

kommission

(seit 2008)

(2) Sportliche Karrieren

Schweizer

Spitzenfussballer

Retrospektive Analyse

der Karrieren ehemaliger

Schweizer Jugend-

nationalspieler sowie der

aktuellen A-National-

mannschaft

SFV

(HR Hasler)

SFV

(seit 2009)

(3) Talentselektion und

Talentfoumlrderung im

Schweizer Fussball

Prospektive

Laumlngsschnittstudie an

jugendlichen

Auswahlspielern

SFV

(HR Hasler)

SFV

(in Planung)

copy A Conzelmann 2010 38

Fazit

1 Aussagen zur Validitaumlt motorischer Talenttests beziehen sich idR auf die konkurrente Validitaumlt

Konkrete Angaben zur praumldiktiven Validitaumlt motorischer Talenttests liegen derzeit nicht vor

2 Die praumldiktive Validitaumlt motorischer Einzeltests ist mehr als fraglich insbesondere bei Sportarten

mit komplexem Anforderungsprofil

3 Die praumldiktive Validitaumlt von Motoriktests duumlrfte geringer sein als diejenige von Persoumlnlichkeitstests

(zB Leistungsmotivation)

4 Die praumldiktive Validitaumlt von komplexen Testinventaren (koumlrperlich-motorisch psychologisch

soziologisch + Trainereinschaumltzung) duumlrfte houmlher sein als diejenige von Einzeltests sofern die

Auswahl und Gewichtung der vermeintlichen Talentmerkmale gelingt

5 Fuumlr die komplexe Betrachtung der Talententwicklung scheinen (holistische) dynamisch-

interaktionistische Ansaumltze geeignete Rahmenkonzepte zu sein

6 Die praumldiktive Validitaumlt von nonlinearen Modellen duumlrfte groumlsser sein als diejenige von linearen

Modellen

7 Die unzulaumlngliche prognostische Guumlte von Talenttests und die Individualitaumlt

der Entwicklungsverlaumlufe sprechen fuumlr eine dynamische Talentdiagnostik

grobe Selektionsraster und eine individuumszentrierte Karrierebegleitung

20

Sele

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1

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2

Sele

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n

Teilexpertise tn+1

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1

Erfolg in

Sportart x tzhellipTf1-2 TfTf2-n Tf

Pot t1

Pot tn+2

Pot tn+1

Pot tn

Pot t2

Tfhellip

SK = Selektionskonzept TFK = Talentfoumlrderkonzept DO = Drop Out

Pot = Potential Tf = Prozess der Talentfoumlrderung

PM = Prognosemodell ALE = Anforderungsprofil Leistungsentwicklung SM = Strukturmodell SA = Sportart HLA = Houmlchstleistungsalter

Rekru

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0

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SK t1 TFK tn+1 ndash n+2

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2

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SM Leistung

SA X im HLA

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Dynamisches Testen

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PM t2

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DO DO DO DO DO

39copy A Conzelmann 2010

copy A Conzelmann 2010 40

Alles sollte so einfach wie moumlglich gemacht werden aber nicht einfacher

(Albert Einstein)

Herzlichen Dank fuumlr Ihre Aufmerksamkeit

achimconzelmannispwunibech

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16

Trainingsinhalte

31

bull Die sehr erfolgreichen Athleten machen im Vergleich mit den

weniger erfolgreichen mehr Technik- Taktik- und

Wettkampftraining

bull Der Umfang des allgemeinen Konditions- und Koordinations-

trainings der sehr erfolgreichen Athleten ist geringer als bei den

weniger erfolgreichen

bull Das skispezifische Konditions- und Koordinationstraining bei den

sehr erfolgreichen Athleten steigert sich markant im Verlaufe der

Sportkarriere

Trainingsinhalt (Tendenzen)

32

17

bull Tennisspezifisches Technik-Taktiktraining dominiert gegenuumlber

allgemeinem Koordinationstraining (37 - 54 vs 10 - 16 )

bull Allgemeines Konditionstraining und mentales Training von

untergeordneter Bedeutung

bull Hoher Anteil an Matchtraining (22 - 34 ) (entscheidender

Unterschied zwischen sehr erfolgreichen und weniger

erfolgreichen Damen und Herren)

Trainingsinhalt (Tendenzen)

33

Individuell gibt es sehr unterschiedliche Karriereverlaumlufe

Zentraler Befund

Viele aber nicht alle ()

Wege fuumlhren nach Rom

34

18

bull Abweichungen zwischen dem Nachwuchsfoumlrderungskonzept des DTB

und der Realitaumlt

bull kaum Spieler(innen) die fruumlhzeitig im Kader waren

bull Geschlechtsspezifik (Damen beginnen tendenziell spaumlter erreichen

aber relativ rasch hohe Ranglistenpositionen)

bull Erfolgreiche zeichnen sich durch schnellere Leistungsentwicklung

deutlich houmlheren Trainingsaufwand fruumlhe Spezialisierung und fruumlhes

Matchtraining aus

Im Einzelnen

35

bull Es gibt Abweichungen der realen Karriereverlaumlufe vom bdquoIdealverlaufldquo

Dabei zeigen sich Unterschiede zwischen den Damen und den Herren

bull Anzeichen fuumlr entscheidende Phase im Verlauf der sportlichen Karriere

(D 17 ndash 20 Jahre H 18 ndash 20 Jahre)

bull Die Trainingsinhalte wirken sich auf den Karriereverlauf aus Ein fruumlhes

Technik- und Wettkampftraining legt die Basis fuumlr eine sehr erfolgreiche

Karriere

bull Verletzungsbedingte Unterbruumlche und v a die Betreuung waumlhrend und

nach der Verletzung beeinflussen die Karriere stark insbesondere

diejenige der Damen

bull Die Koordination von Schule und Spitzensport koumlnnen im Einzelfall ein

Problem darstellen

Im Einzelnen

36

19

copy A Conzelmann 2010 37

Ausblick ndash aktuelle Berner Studien

Projekt Charakteristik Kooperation Finanzierung

(1) Stabilitaumlt und

Prognosetauglichkeit

von Persoumlnlichkeits-

merkmalen

Prospektive Begleitung

Schweizer Top-Nach-

wuchsskirennfahrerInnen

Swiss-Ski

(P Laumluppi)

Swiss Olympic amp

Eidg Sport-

kommission

(seit 2008)

(2) Sportliche Karrieren

Schweizer

Spitzenfussballer

Retrospektive Analyse

der Karrieren ehemaliger

Schweizer Jugend-

nationalspieler sowie der

aktuellen A-National-

mannschaft

SFV

(HR Hasler)

SFV

(seit 2009)

(3) Talentselektion und

Talentfoumlrderung im

Schweizer Fussball

Prospektive

Laumlngsschnittstudie an

jugendlichen

Auswahlspielern

SFV

(HR Hasler)

SFV

(in Planung)

copy A Conzelmann 2010 38

Fazit

1 Aussagen zur Validitaumlt motorischer Talenttests beziehen sich idR auf die konkurrente Validitaumlt

Konkrete Angaben zur praumldiktiven Validitaumlt motorischer Talenttests liegen derzeit nicht vor

2 Die praumldiktive Validitaumlt motorischer Einzeltests ist mehr als fraglich insbesondere bei Sportarten

mit komplexem Anforderungsprofil

3 Die praumldiktive Validitaumlt von Motoriktests duumlrfte geringer sein als diejenige von Persoumlnlichkeitstests

(zB Leistungsmotivation)

4 Die praumldiktive Validitaumlt von komplexen Testinventaren (koumlrperlich-motorisch psychologisch

soziologisch + Trainereinschaumltzung) duumlrfte houmlher sein als diejenige von Einzeltests sofern die

Auswahl und Gewichtung der vermeintlichen Talentmerkmale gelingt

5 Fuumlr die komplexe Betrachtung der Talententwicklung scheinen (holistische) dynamisch-

interaktionistische Ansaumltze geeignete Rahmenkonzepte zu sein

6 Die praumldiktive Validitaumlt von nonlinearen Modellen duumlrfte groumlsser sein als diejenige von linearen

Modellen

7 Die unzulaumlngliche prognostische Guumlte von Talenttests und die Individualitaumlt

der Entwicklungsverlaumlufe sprechen fuumlr eine dynamische Talentdiagnostik

grobe Selektionsraster und eine individuumszentrierte Karrierebegleitung

20

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Pot = Potential Tf = Prozess der Talentfoumlrderung

PM = Prognosemodell ALE = Anforderungsprofil Leistungsentwicklung SM = Strukturmodell SA = Sportart HLA = Houmlchstleistungsalter

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copy A Conzelmann 2010 40

Alles sollte so einfach wie moumlglich gemacht werden aber nicht einfacher

(Albert Einstein)

Herzlichen Dank fuumlr Ihre Aufmerksamkeit

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17

bull Tennisspezifisches Technik-Taktiktraining dominiert gegenuumlber

allgemeinem Koordinationstraining (37 - 54 vs 10 - 16 )

bull Allgemeines Konditionstraining und mentales Training von

untergeordneter Bedeutung

bull Hoher Anteil an Matchtraining (22 - 34 ) (entscheidender

Unterschied zwischen sehr erfolgreichen und weniger

erfolgreichen Damen und Herren)

Trainingsinhalt (Tendenzen)

33

Individuell gibt es sehr unterschiedliche Karriereverlaumlufe

Zentraler Befund

Viele aber nicht alle ()

Wege fuumlhren nach Rom

34

18

bull Abweichungen zwischen dem Nachwuchsfoumlrderungskonzept des DTB

und der Realitaumlt

bull kaum Spieler(innen) die fruumlhzeitig im Kader waren

bull Geschlechtsspezifik (Damen beginnen tendenziell spaumlter erreichen

aber relativ rasch hohe Ranglistenpositionen)

bull Erfolgreiche zeichnen sich durch schnellere Leistungsentwicklung

deutlich houmlheren Trainingsaufwand fruumlhe Spezialisierung und fruumlhes

Matchtraining aus

Im Einzelnen

35

bull Es gibt Abweichungen der realen Karriereverlaumlufe vom bdquoIdealverlaufldquo

Dabei zeigen sich Unterschiede zwischen den Damen und den Herren

bull Anzeichen fuumlr entscheidende Phase im Verlauf der sportlichen Karriere

(D 17 ndash 20 Jahre H 18 ndash 20 Jahre)

bull Die Trainingsinhalte wirken sich auf den Karriereverlauf aus Ein fruumlhes

Technik- und Wettkampftraining legt die Basis fuumlr eine sehr erfolgreiche

Karriere

bull Verletzungsbedingte Unterbruumlche und v a die Betreuung waumlhrend und

nach der Verletzung beeinflussen die Karriere stark insbesondere

diejenige der Damen

bull Die Koordination von Schule und Spitzensport koumlnnen im Einzelfall ein

Problem darstellen

Im Einzelnen

36

19

copy A Conzelmann 2010 37

Ausblick ndash aktuelle Berner Studien

Projekt Charakteristik Kooperation Finanzierung

(1) Stabilitaumlt und

Prognosetauglichkeit

von Persoumlnlichkeits-

merkmalen

Prospektive Begleitung

Schweizer Top-Nach-

wuchsskirennfahrerInnen

Swiss-Ski

(P Laumluppi)

Swiss Olympic amp

Eidg Sport-

kommission

(seit 2008)

(2) Sportliche Karrieren

Schweizer

Spitzenfussballer

Retrospektive Analyse

der Karrieren ehemaliger

Schweizer Jugend-

nationalspieler sowie der

aktuellen A-National-

mannschaft

SFV

(HR Hasler)

SFV

(seit 2009)

(3) Talentselektion und

Talentfoumlrderung im

Schweizer Fussball

Prospektive

Laumlngsschnittstudie an

jugendlichen

Auswahlspielern

SFV

(HR Hasler)

SFV

(in Planung)

copy A Conzelmann 2010 38

Fazit

1 Aussagen zur Validitaumlt motorischer Talenttests beziehen sich idR auf die konkurrente Validitaumlt

Konkrete Angaben zur praumldiktiven Validitaumlt motorischer Talenttests liegen derzeit nicht vor

2 Die praumldiktive Validitaumlt motorischer Einzeltests ist mehr als fraglich insbesondere bei Sportarten

mit komplexem Anforderungsprofil

3 Die praumldiktive Validitaumlt von Motoriktests duumlrfte geringer sein als diejenige von Persoumlnlichkeitstests

(zB Leistungsmotivation)

4 Die praumldiktive Validitaumlt von komplexen Testinventaren (koumlrperlich-motorisch psychologisch

soziologisch + Trainereinschaumltzung) duumlrfte houmlher sein als diejenige von Einzeltests sofern die

Auswahl und Gewichtung der vermeintlichen Talentmerkmale gelingt

5 Fuumlr die komplexe Betrachtung der Talententwicklung scheinen (holistische) dynamisch-

interaktionistische Ansaumltze geeignete Rahmenkonzepte zu sein

6 Die praumldiktive Validitaumlt von nonlinearen Modellen duumlrfte groumlsser sein als diejenige von linearen

Modellen

7 Die unzulaumlngliche prognostische Guumlte von Talenttests und die Individualitaumlt

der Entwicklungsverlaumlufe sprechen fuumlr eine dynamische Talentdiagnostik

grobe Selektionsraster und eine individuumszentrierte Karrierebegleitung

20

Sele

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1

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SK = Selektionskonzept TFK = Talentfoumlrderkonzept DO = Drop Out

Pot = Potential Tf = Prozess der Talentfoumlrderung

PM = Prognosemodell ALE = Anforderungsprofil Leistungsentwicklung SM = Strukturmodell SA = Sportart HLA = Houmlchstleistungsalter

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Alles sollte so einfach wie moumlglich gemacht werden aber nicht einfacher

(Albert Einstein)

Herzlichen Dank fuumlr Ihre Aufmerksamkeit

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18

bull Abweichungen zwischen dem Nachwuchsfoumlrderungskonzept des DTB

und der Realitaumlt

bull kaum Spieler(innen) die fruumlhzeitig im Kader waren

bull Geschlechtsspezifik (Damen beginnen tendenziell spaumlter erreichen

aber relativ rasch hohe Ranglistenpositionen)

bull Erfolgreiche zeichnen sich durch schnellere Leistungsentwicklung

deutlich houmlheren Trainingsaufwand fruumlhe Spezialisierung und fruumlhes

Matchtraining aus

Im Einzelnen

35

bull Es gibt Abweichungen der realen Karriereverlaumlufe vom bdquoIdealverlaufldquo

Dabei zeigen sich Unterschiede zwischen den Damen und den Herren

bull Anzeichen fuumlr entscheidende Phase im Verlauf der sportlichen Karriere

(D 17 ndash 20 Jahre H 18 ndash 20 Jahre)

bull Die Trainingsinhalte wirken sich auf den Karriereverlauf aus Ein fruumlhes

Technik- und Wettkampftraining legt die Basis fuumlr eine sehr erfolgreiche

Karriere

bull Verletzungsbedingte Unterbruumlche und v a die Betreuung waumlhrend und

nach der Verletzung beeinflussen die Karriere stark insbesondere

diejenige der Damen

bull Die Koordination von Schule und Spitzensport koumlnnen im Einzelfall ein

Problem darstellen

Im Einzelnen

36

19

copy A Conzelmann 2010 37

Ausblick ndash aktuelle Berner Studien

Projekt Charakteristik Kooperation Finanzierung

(1) Stabilitaumlt und

Prognosetauglichkeit

von Persoumlnlichkeits-

merkmalen

Prospektive Begleitung

Schweizer Top-Nach-

wuchsskirennfahrerInnen

Swiss-Ski

(P Laumluppi)

Swiss Olympic amp

Eidg Sport-

kommission

(seit 2008)

(2) Sportliche Karrieren

Schweizer

Spitzenfussballer

Retrospektive Analyse

der Karrieren ehemaliger

Schweizer Jugend-

nationalspieler sowie der

aktuellen A-National-

mannschaft

SFV

(HR Hasler)

SFV

(seit 2009)

(3) Talentselektion und

Talentfoumlrderung im

Schweizer Fussball

Prospektive

Laumlngsschnittstudie an

jugendlichen

Auswahlspielern

SFV

(HR Hasler)

SFV

(in Planung)

copy A Conzelmann 2010 38

Fazit

1 Aussagen zur Validitaumlt motorischer Talenttests beziehen sich idR auf die konkurrente Validitaumlt

Konkrete Angaben zur praumldiktiven Validitaumlt motorischer Talenttests liegen derzeit nicht vor

2 Die praumldiktive Validitaumlt motorischer Einzeltests ist mehr als fraglich insbesondere bei Sportarten

mit komplexem Anforderungsprofil

3 Die praumldiktive Validitaumlt von Motoriktests duumlrfte geringer sein als diejenige von Persoumlnlichkeitstests

(zB Leistungsmotivation)

4 Die praumldiktive Validitaumlt von komplexen Testinventaren (koumlrperlich-motorisch psychologisch

soziologisch + Trainereinschaumltzung) duumlrfte houmlher sein als diejenige von Einzeltests sofern die

Auswahl und Gewichtung der vermeintlichen Talentmerkmale gelingt

5 Fuumlr die komplexe Betrachtung der Talententwicklung scheinen (holistische) dynamisch-

interaktionistische Ansaumltze geeignete Rahmenkonzepte zu sein

6 Die praumldiktive Validitaumlt von nonlinearen Modellen duumlrfte groumlsser sein als diejenige von linearen

Modellen

7 Die unzulaumlngliche prognostische Guumlte von Talenttests und die Individualitaumlt

der Entwicklungsverlaumlufe sprechen fuumlr eine dynamische Talentdiagnostik

grobe Selektionsraster und eine individuumszentrierte Karrierebegleitung

20

Sele

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1

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Tfhellip

SK = Selektionskonzept TFK = Talentfoumlrderkonzept DO = Drop Out

Pot = Potential Tf = Prozess der Talentfoumlrderung

PM = Prognosemodell ALE = Anforderungsprofil Leistungsentwicklung SM = Strukturmodell SA = Sportart HLA = Houmlchstleistungsalter

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Alles sollte so einfach wie moumlglich gemacht werden aber nicht einfacher

(Albert Einstein)

Herzlichen Dank fuumlr Ihre Aufmerksamkeit

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19

copy A Conzelmann 2010 37

Ausblick ndash aktuelle Berner Studien

Projekt Charakteristik Kooperation Finanzierung

(1) Stabilitaumlt und

Prognosetauglichkeit

von Persoumlnlichkeits-

merkmalen

Prospektive Begleitung

Schweizer Top-Nach-

wuchsskirennfahrerInnen

Swiss-Ski

(P Laumluppi)

Swiss Olympic amp

Eidg Sport-

kommission

(seit 2008)

(2) Sportliche Karrieren

Schweizer

Spitzenfussballer

Retrospektive Analyse

der Karrieren ehemaliger

Schweizer Jugend-

nationalspieler sowie der

aktuellen A-National-

mannschaft

SFV

(HR Hasler)

SFV

(seit 2009)

(3) Talentselektion und

Talentfoumlrderung im

Schweizer Fussball

Prospektive

Laumlngsschnittstudie an

jugendlichen

Auswahlspielern

SFV

(HR Hasler)

SFV

(in Planung)

copy A Conzelmann 2010 38

Fazit

1 Aussagen zur Validitaumlt motorischer Talenttests beziehen sich idR auf die konkurrente Validitaumlt

Konkrete Angaben zur praumldiktiven Validitaumlt motorischer Talenttests liegen derzeit nicht vor

2 Die praumldiktive Validitaumlt motorischer Einzeltests ist mehr als fraglich insbesondere bei Sportarten

mit komplexem Anforderungsprofil

3 Die praumldiktive Validitaumlt von Motoriktests duumlrfte geringer sein als diejenige von Persoumlnlichkeitstests

(zB Leistungsmotivation)

4 Die praumldiktive Validitaumlt von komplexen Testinventaren (koumlrperlich-motorisch psychologisch

soziologisch + Trainereinschaumltzung) duumlrfte houmlher sein als diejenige von Einzeltests sofern die

Auswahl und Gewichtung der vermeintlichen Talentmerkmale gelingt

5 Fuumlr die komplexe Betrachtung der Talententwicklung scheinen (holistische) dynamisch-

interaktionistische Ansaumltze geeignete Rahmenkonzepte zu sein

6 Die praumldiktive Validitaumlt von nonlinearen Modellen duumlrfte groumlsser sein als diejenige von linearen

Modellen

7 Die unzulaumlngliche prognostische Guumlte von Talenttests und die Individualitaumlt

der Entwicklungsverlaumlufe sprechen fuumlr eine dynamische Talentdiagnostik

grobe Selektionsraster und eine individuumszentrierte Karrierebegleitung

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Sele

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PM = Prognosemodell ALE = Anforderungsprofil Leistungsentwicklung SM = Strukturmodell SA = Sportart HLA = Houmlchstleistungsalter

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(Albert Einstein)

Herzlichen Dank fuumlr Ihre Aufmerksamkeit

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39copy A Conzelmann 2010

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Alles sollte so einfach wie moumlglich gemacht werden aber nicht einfacher

(Albert Einstein)

Herzlichen Dank fuumlr Ihre Aufmerksamkeit

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