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DAS FACHMEDIUM FÜR DEN ELEKTRO-PROFI SONDERTEIL FÜR ERNEUERBARE ENERGIEN A42373 inklusive TITELSTORY HCL rückt den Menschen in den Mittelpunkt des Gebäudebetriebs, Seite 20 GEBÄUDESICHERHEIT Skalierbare Zutrittskontrolle mit einfacher Bedienung, Seite 12 FREQUENZUMRICHTER Override-Modus für mehr Sicherheit bei Bränden, Seite 43 1 2020 www.ba-online.info

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DAS FACHMEDIUM FÜR DEN ELEKTRO-PROFIDAS FACHMEDIUM FÜR DEN ELEKTRO-PROFI

SONDERTEIL FÜR ERNEUERBARE ENERGIEN

A42373

inklusive

TITELSTORYHCL rückt den Menschen in den Mittelpunkt des Gebäudebetriebs, Seite 20

GEBÄUDESICHERHEITSkalierbare Zutrittskontrolle mit einfacher Bedienung, Seite 12

FREQUENZUMRICHTEROverride-Modus für mehr Sicherheit bei Bränden, Seite 43

1 2020 www.ba-online.info

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Trends 2020 für das Gebäudemanagement

Vom 8. bis 13. März 2020 ist es wieder so weit: die Light + Building öffnet ihre Tore in Frankfurt am Main. Unter dem Motto „Connecting. Pioneering. Fascinating.“ feiert die Messe ihr Jubiläum im zwanzigsten Jahr. Ihre Schwerpunkte zeigen, wel-che Trends die Branche aktuell besonders beschäftigen.

Drei Top-Trends hat auch Stefan Rohrmoser, Geschäftsführer Vertrieb bei Eaton, für das Jahr 2020 ausgemacht:

1. Die E-Autos kommen: Für Projektentwicklung und Gebäudemanager gilt es, sich nun schnell darauf einzustellen, dass bald nicht mehr nur der eine „E-Auto-Exot“ in der Tiefgarage stehen wird. Ganzheitliche Energiemanagementkon-zepte sind gefragt, die Energiebedarf- und -flüsse in Gebäuden antizipieren.

2. Gebäude zu Energiezentren: Das Management von Energieflüssen in Gebäuden gestaltet sich im Zuge der Energiewende immer komplexer. Gebäude stellen dabei nicht mehr länger passive Objekte dar, sondern können selbst Energie generieren. Damit wird auch das traditionelle Modell infrage gestellt, bei dem Gebäudebetreiber Energieversorgern Energiekosten bezahlen. Vielmehr wer-den Eigentümer durch erneuerbare Energien selbst zu Stromerzeugern.

3. Mehr Technik, bessere Prävention: Je mehr Technik in die Gebäude Einzug hält, desto besser müssen Gebäudeverantwortliche, beispielsweise Brandschutz-experten, auf die Sicherheit achten.

Wer Lösungen für die neuen Anforderungen sucht, findet diese auf der Light + Building. Mit „Progressivem Energie-Management“ thematisiert die Messe die teils wechselhaften Rollen von Energieerzeugern und -abnehmern. Außerdem bildet „Smart Urban“ den Ist-Zustand und die Zukunft intelligenter E-Quartiersinfra-struktur ab. „Fortschrittliche E-Ladeinfrastruktur“ bildet einen weiteren Schwer-punkt der Light + Building. Hinzu kommt „Vernetzte Sicherheit“ als ein weiteres zentrales Anliegen von Branche und Anwendern.

Die Redaktion der building + automation wird Sie auch in diesem Jahr wieder über wichtige Neuigkeiten der Messe informieren – in dieser Ausgabe, im zusätzlichen Sonderheft zur Messe, in unseren Newslettern und auch im Internet unter www.ba-online.info. Das Angebot des VDE-VERLAGs finden Sie in Halle 9.0 auf Stand B48.

Markus Hohl

E-Mail: [email protected]

EDITORIAL

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building & automation I Inhalt

building & automation I Heft 1 – 20204

UNTERNEHMEN & BRANCHEN 06 ABL und Diamond unterzeichnen

E-Marken-Partner-Vertrag

07 Drittes Smart-Meter-Gateway zertifiziert

08 Frogblue zeigt drahtlose Gebäudeautomation

66 Im Dialog

GEBÄUDEAUTOMATION & SYSTEMTECHNIK

10 Smarte Rollladenantriebe mit einfacher Montage

12 Skalierbare Zutrittskontrolle mit einfacher Bedienung

14 Moderne Gebäudesysteme für den Cyber-Ernstfall rüsten

17 Produktvorstellungen: Gebäudeautomation und Systemtechnik

SONDERTEIL LICHTSTEUERUNG & LEUCHTEN

20 HCL rückt den Menschen in den Mittelpunkt des Gebäudebetriebs

25 Grünes Licht für das neue Ausstellungsgebäude

28 Lichtmanagement für Sanierungsprojekte

30 Unihalle Wuppertal: Bedarfsgerechtes Licht per Fingertipp

33 Produktvorstellungen: Lichtsteuerung und Leuchten

1220 Titelstory

HCL rückt den Menschen in den Mittelpunkt des Gebäudebetriebs

Skalierbare Zutrittskontrolle mit einfacher Bedienung

www.print-and-forest.de

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26. Jahrgang I Heft 1 – 2020

PLANUNG & INSTALLATIONSTECHNIK

34 Anschlussfertige Verteilerblöcke mit Push-in-Technik

38 Energiemanagement-Trends 2020: Monitoren ist zu wenig

41 Produktvorstellungen: Planung und Installationstechnik

STEUERUNGS- & SCHALTANLAGENBAU

43 Frequenzumrichter: Override-Modus für mehr Sicherheit bei Bränden

46 Produktvorstellungen: Steuerungs- und Schaltanlagenbau

43

Frequenzumrichter: Override-Modus für mehr Sicherheit bei Bränden

58

Solarthermische Großanlagen –Konzepte und Betriebserfahrungen

SONNE WIND & WÄRME 48 Panorama

54 Verschwenden Sie nicht Ihre Energie!

58 Solarthermische Großanlagen – Konzepte und Betriebserfahrungen

64 Bestandsanlagen modernisieren – aber bitte richtig!

52 Impressum

In dieser Ausgabe befindet sich eine Beilage derFluke Deutschland GmbH, Glottertal.Wir bitten unsere Leser um freundliche Beachtung.

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ABL und Diamond unterzeichnen E-Marken-Partner-Vertrag

Das E-Marken-Partner-Bündnis der E-Handwerke wächst weiter. Mit ABL und Diamond treten dem Qualitätsbündnis der E-Handwerke zwei innovative Hersteller aus dem Tech-nologiebereich bei. Beide Unternehmen unterzeichneten am 10. Dezember 2019 in Frankfurt/M. den E-Marken-Partner-Vertrag mit dem ZVEH . Damit gehören dem Bündnis nun insgesamt 62 Partner an.„Mit ABL und Diamond gewinnt unser Qualitätsbündnis zwei starke Partner aus ganz unterschiedlichen Bereichen der Elektroindustrie hinzu. Beide Unternehmen sind am Markt bekannt und stehen zudem für zwei Bereiche, die mit Digi-talisierung und Energiewende weiter an Bedeutung gewin-nen werden: die Telekommunikation sowie die Elektromobi-lität“, so ZVEH-Hauptgeschäftsführer Ingolf Jakobi: „Was uns ganz besonders freut, ist, dass die Nachfrage nach dieser Art der Partnerschaft ungebrochen ist und wir mit mehr als 60 E-Marken-Partnern eine sehr große Bandbreite an inno-vativen Unternehmen aus der Elektrobranche abdecken können.“

ABL: Erfinder des Schuko-SteckersSeine Bekanntheit verdankt ABL – benannt nach dem Unter-nehmensgründer Albert Büttner aus Lauf – dem sogenann-

ten Schuko-Stecker, den Büttner 1925 entwarf und der seit-dem 462 Mio. Mal produziert wurde. Seine Kompetenz im Bereich Steckvorrichtungen hat das 1923 gegründete, im bayerischen Lauf ansässige, Unternehmen seitdem stetig ausgebaut. Heute präsentiert sich ABL mit neuer Produkt-struktur, bestehend aus den zwei Produktbereichen Con-nectivity und eMobility.

Spezialist für Glasfasertechnologien: DiamondUrsprünglich auf die Bearbeitung von Diamanten und Saphi-ren spezialisiert, ist die Diamond GmbH seit mittlerweile 40 Jahren im Bereich Glasfasertechnologie und optische Verbindungstechnik tätig. Zu den Produkten des interna-tional agierenden Unternehmens zählen Lichtwellenleiter, Ein- und Mehrfaserprodukte, Stecker, Verkabelungssyste-me, Adapter und Verbindungselemente. Zum Einsatz kom-men die Produkte von Diamond vor allem in der Telekommu-nikation, in der Energie- und Anlagen- sowie in der Medizintechnik, aber auch in der Industrie sowie im militäri-schen Bereich. Die im schweizerischen Losone ansässige Diamond GmbH ist mit Tochtergesellschaften in Deutsch-land, Amerika und den Niederlanden vertreten. www.zveh.de

Jean Müller: Neubau Rolllager erhöht die logistische Flexibilität

Die Weichen für eine optimierte Produktion und eine flexible Logistik hat Jean Müller mit dem Bau des neuen Rolllagers gestellt. Wie Geschäftsführer Dipl.-Ing Rainer Berthold mit-teilte, betrug das Investitionsvolumen rund 2 Mio. € und die Bauzeit drei Monate. Die Größe des Lagers beträgt jetzt 24 m × 30 m, wobei 24 m × 24 m auf den Neubau entfallen. Die Höhe wird mit 5,5 m angegeben. Insgesamt erhöht sich das Fassungsvermögen auf 5 200 Stellplätze für Gitter-boxen und Euro-Paletten.In den verschiedenen Bahnen können je Bahn 18 Boxen oder Paletten untergebracht und bei Kurzbahnen zwischen fünf und sieben Stellplätze bestückt werden. Auf vier weite-ren Bahnen ist eine variable Bestückung möglich. Im Außen-bereich werden zwei Regale für Sonderpaletten über die gesamte Länge errichtet. Des Weiteren befindet sich ein Rückführband für die leeren Paletten und Boxen in dem neuen Lager. Es werden hauptsächlich Produkte für die Fertigung einge-lagert, zum Beispiel Kontaktabdeckungen und Trageteile. R. Berthold sieht in dieser Investition eine Stärkung des Standortes Eltville mit Jean Müller als einem der größten Arbeitgeber im Rheingau. Gemeinsam mit einer dazugewon-

nenen Flexibilität in der Logistik, die für mehr Kundenzufrie-denheit sorgt, hat Jean Müller einen weiteren Meilenstein in der Firmengeschichte umgesetzt. www.jeanmueller.de

In den verschiedenen Bahnen können je Bahn 18 Boxen oder Paletten untergebracht und bei Kurzbahnen zwischen fünf und sieben Stellplätze bestückt werden

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UNTERNEHMEN & BRANCHEN

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Drittes Smart-Meter-Gateway zertifiziert

Die Einführung von Smart-Meter-Gateways wurde an strikte Vorgaben zum Datenschutz und -sicherheit geknüpft. Min-destens drei Geräte unterschiedlicher Hersteller mussten die hohen Anforderungen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erfüllen. Nun wurde das dritte Smart-Meter-Gateway zertifiziert. „Ein zentrales Etappenziel aus dem Gesetz zur Digitalisierung der Ener-giewende ist durch die Zertifizierung endlich erreicht wor-den“, sagte Anke Hüneburg, Bereichsleiterin Energie im ZVEI. „Es wird der Energie- und Verkehrswende den drin-gend benötigten Schwung verleihen.“ Smart-Meter-Gate-

ways ermöglichen die sichere Kommunikation zwischen den Akteuren im Energiesystem. Nur so kann eine sichere Stromversorgung bei wachsendem Anteil an erneuerbaren Energien und neuen Verbrauchsgeräten wie Ladesäulen, Wärmepumpen und Speichern sichergestellt werden. Auf Basis der zertifizierten Geräte kann das BSI jetzt die tech-nische Möglichkeit zum Einbau von Smart-Meter-Gateways feststellen. Geplant ist außerdem, dass ihre Funktionen Schritt für Schritt durch Software-Updates, die ebenfalls hohen Sicherheitskriterien genügen müssen, erweitert werden. www.zvei.org

Elmar-Preisträger und Meisterstipendiaten 2019

Am 28. November 2019 fand in feier-licher Atmosphäre das „Markenforum der Elektrobranche“ statt. Die Initia-tive Elektromarken. Starke Partner. empfing rund 150 geladene Gäste im Steigenberger Grandhotel auf dem Petersberg bei Bonn. Nach einem herzlichen Empfang durch den Beirat der Initiative nahm Referent Prof. Dr. Bastian Halecker die Gäste mit in die „Arbeitswelt der Zukunft“: B. Halecker erläuterte die Herausforderungen für Handwerk, Handel und Industrie und gab Ratschläge für die Unternehmen. Es folgte die Preisverleihung des Mar-kenpreises Elmar 2019. Im festlichen Rahmen des Galadinners wurden an-schließend zehn Meisterstipendien an motivierte Nachwuchselektroniker vergeben.

Die Elmar-Preisträger 2019 im ÜberblickKategorie 1 (1 – 10 Mitarbeiter):1. HR Elektrotechnik GmbH, Alfter;2. OTG Die Strommänner, Olching;3. Bechmann Elektro- & Automatisierungstechnik,

Mühlhausen.

Kategorie 2 (11 – 30 Mitarbeiter):1. Elektro Buhl GmbH, Radolfzell;2. TK Energietechnik GmbH, Albershausen;3. Horst Schreiner Elektroanlagen GmbH, Wiesbaden.

Kategorie 3 (mehr als 30 Mitarbeiter):1. Schmitz Haustechnik GmbH, Hillesheim-Bolsdorf;

2. EFG Elektrotechnik Frank Günther GmbH & Co. KG, Schwarzenbek;

3. Elomech Elektroanlagen GmbH/Elomech-Gruppe, Mühlheim an der Ruhr.

Kategorie 4 (Elmar-Newcomer):1. Elektro Etzold, Bexbach.

Kategorie 5 (Elmar-Arbeitgeber):1. Elektro Breitling GmbH, Holzgerlingen.

Neben den Elmar-Preisträgern wurden im Verlauf des Abends die Meisterstipendiaten 2019 präsentiert. Die Ge-winner erhalten ein Stipendium zur Meisterausbildung in Höhe von 6 000 €. www.elektromarken.de

Die Preisträger des Elmar 2019

UNTERNEHMEN & BRANCHEN

7building & automation I Heft 1 – 2020

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Schwörer Haus setzt auf Luxor Living von Theben

Smarte Technik macht den Alltag komfortabler, sicherer und hilft gleichzeitig beim Energiesparen. Dabei wünscht sich der technische Laie eine Basis, die erweiterbar, zuver-lässig und dazu noch intuitiv zu bedienen ist. Theben schafft diese Quadratur des Kreises mit Luxor Living. Das System basiert auf dem KNX-Standard mit all seinen Vorteilen, ist aber deutlich einfacher zu programmieren, in Betrieb zu nehmen und für die Hausbesitzer leichter anzuwenden. Dabei konzentriert sich das System auf die wichtigsten Funktionen für das smarte Wohnen mit Mehrwert: die Be-leuchtung schalten und dimmen, die Heizung regeln, die Beschattung steuern, Livebilder von IP-Kameras anzeigen und mehr.Gute Argumente, die auch die Bauexperten von Schwörer Haus überzeugten: Der Spezialist für das hochwertige Bau-en bietet auf Wunsch eine Luxor-Living-Erstausstattung für

Neubauten an, die sich nahtlos in die Gesamtplanung des Eigenheims integriert. So profitieren die Hausbesitzer direkt ab dem Einzug von allen Vorteilen in Sachen Komfort und Sicherheit – und können dank des offenen KNX-Standards später jederzeit Erweiterungen vornehmen.Die Vorteile der Kooperation stellt das jüngste Schwörer Musterhaus am Firmensitz in Oberstetten unter Beweis: Der moderne Bungalow bietet auf 105 m2 hohen Wohnkomfort und barrierearmes Wohnen auf einer Ebene. Als Effizienz-haus 55 mit Photovoltaikanlage auf dem Dach angelegt, v erfügt der Bungalow zusätzlich über eine Luxor-Living-Ausstattung. Damit lassen sich die Beleuchtung, Außen-jalousien, Markisen, aber auch die Temperatur bequem vom Tablet oder Smartphone aus steuern – selbst von unter-wegs. www.theben.de

Frogblue zeigt drahtlose Gebäudeautomation

Vor zwei Jahren präsentierte sich die Frogblue AG auf der Light + Building in Frankfurt/M. erstmals der Öffentlichkeit. In diesem Jahr zeigt das innovative Unternehmen dort vom 8. bis 13. März seine aktuellen Bluetooth-basierten Smart-Home-Lösungen auf einem 430 m2 großen Messestand in Halle 9.0, Stand D60 und D70. Bei der Messe für Licht und Gebäudetechnik kann man die Frogblue-Lösungen, die aus-schließlich in Deutschland entwickelt und produziert wer-den, live erleben. Die Besucher erfahren, wie die Steuerung eines smarten Privathauses oder Büros funktioniert und was schon heute an Funktionalitäten möglich ist.In stündlichen Produktvorstellungen zeigen die Experten von Frogblue auf ihrem Messestand die Leistungsfähigkeit ihrer Lösungen und erläutern, was mit ihnen alles umsetz-bar ist. Interessenten können selbst Anwendungsszenarien konfigurieren und über die kostenlose Frogblue-App steu-

ern. Mit im Messegepäck hat das Unternehmen auch einige Neuheiten, die erstmals vorgestellt werden und verdeut-lichen, wie Frogblues Vision des Smart Buildings aussieht. So zum Beispiel der neue Frog KNX, mit dem KNX jetzt wireless wird. Angeschlossen an die KNX-Steuerleitung verbindet der KNX-Frog nun beide Welten. Damit kann die Bluetooth-Technologie von Frogblue mit all ihren Aktoren, Dimmern sowie Sensor- und Schalter-Modulen in Kombination mit einer bestehenden KNX-Anlage genutzt werden – maximal flexibel und jederzeit erweiterbar. Die Konfiguration der Frogblue-Module erfolgt direkt über die ETS-Software. Die Bluetooth-Kommunikation ist doppelt verschlüsselt, im Ge-gensatz zu einer Funklösung werden höhere Reichweiten erreicht, da Nachrichten automatisch durch dazwischen lie-gende Frogs weitervermittelt werden. www.frogblue.com

Regiolux auf der Light + Building 2020

Die Digitalisierung der Lichttechnik ist auf einer neuen Stufe angekommen und eröffnet innovative Lösungen auf dem Weg zu intelligenten vernetzen Gebäuden. „Next Level“ lau-tet daher das Messe-Motto von Regiolux auf der Light + Building 2020. Die Advanced Services, die Licht und Service-leistungen miteinander verbinden, haben das „Next Level“ erreicht. Nachdem Regiolux zuletzt seine Leistungsfähigkeit in der Indoor-Navigation und der Beacon-Technik unter Be-weis gestellt hat, stellt das Unternehmen jetzt die Regiolux-

Cloud vor – als nächsten Step in der Digitalisierung. Anhand von Live-Analysen zeigt der Leuchtenspezialist, was mit dem „Next Level“ des Dali-2-Protokolls schon alles möglich ist und wie die Systeme mit dem Internet of Things (IoT) und anderen kompatiblen Bausteinen in Verbindung stehen. Der Aussteller zeigt außerdem eine breit aufgestellte Leuch-tenfamilie Agila für die Bürobeleuchtung. Ergänzend wird das Office-Programm Kayak mit seinen Varianten vorge-stellt. www.regiolux.de

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UNTERNEHMEN & BRANCHEN

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Zusätzlicher Geschäftsführer bei Jumo

Die geschäftsführenden Jumo-Gesellschafter Bernhard Juchheim und Michael Juchheim haben zum 1. Januar 2020 Dimitrios Charisiadis zum dritten Geschäftsführer bestellt. Er wird für die Bereiche „Vertrieb, Entwicklung und Produk-tion“ zuständig sein. B. Juchheim wird zukünftig den Be-reich „Personal“ verantworten, M. Juchheim die Bereiche „IT und Finanzen“. Gemeinsam werden die drei Geschäftsfüh-rer verstärkt die Themen „Unternehmensstrategie und -entwicklung“ in den Fokus stellen. D. Charisiadis ist seit 2017 als „Bereichsleiter Vertrieb Deutschland und globales Produkt- und Branchenmanagement“ bei Jumo tätig.Jumo hat sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt. „Seit 2008 ist unser Umsatz um 70 Mio. € gestiegen. Über 600 neue Arbeitsplätze sind entstanden, 240 davon in Deutschland“, betont B. Juchheim. Doch dieser Erfolg sei keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis des un-ermüdlichen Engagements aller Mitarbeitenden sowie der kontinuierlichen Veränderung und Verbesserung des Un-ternehmens. „Unser erklärtes Ziel ist es, Jumo langfristig so im Markt zu positionieren, dass die unternehmerische Zu-kunft für die vierte Generation der Gründerfamilie sicher-gestellt ist.“

Gestiegene HerausforderungenDoch die Herausforderungen sind laut M. Juchheim in den letzten Jahren stark gestiegen: „Der Konkurrenzdruck – vor allen Dingen aus dem asiatischen Raum – hat sich enorm verschärft, Themen wie der Brexit oder globale Handels-konflikte sorgen für zusätzliche Verunsicherung. Darüber hinaus bietet die Digitalisierung intern und extern enorme Chancen, die wir jetzt unbedingt ergreifen müssen.“ Um dieses vielfältige Aufgabenspektrum zu bewältigen, haben die geschäftsführenden Gesellschafter beschlossen, die Führungsverantwortung der Unternehmensgruppe auf zu-sätzliche Schultern zu verteilen. „Das erweitert unseren Handlungsspielraum und ermöglicht dadurch eine größere Flexibilität und ein höheres Reaktionstempo“, begründet M. Juchheim die Entscheidung. „Mit Dimitrios Charisiadis

konnten wir einen Geschäftsführer gewinnen, der über eine umfangreiche Branchen- und Produktkenntnis sowie langjährige Berufserfahrung in einem familiengeführten, mittelständischen Unternehmen verfügt“, ergänzt B. Juch-heim.

Führungsstruktur für das weitere WachstumD. Charisiadis sieht hervorragende Chancen für das Fami-lienunternehmen: „Die Jumo-Unternehmensgruppe besitzt ein enormes Potenzial, um erfolgreich in die digitale Zu-kunft zu starten, und ich freue mich auf die Zusammenar-beit in einem tollen Team. Besonders danke ich Bernhard und Michael Juchheim für das große Vertrauen, das sie in mich setzen.“ Für Jumo ist es laut B. und M. Juchheim ein bedeutender Schritt, zum ersten Mal in der über 70-jähri-gen Firmengeschichte einen externen Geschäftsführer zu bestellen. Mit der neuen Führungsstruktur werden nun die organisatorischen Voraussetzungen für das weitere Wachstum und damit die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen verwirklicht.

www.jumo.net

Bernhard (links) und Michael (rechts) Juchheim führen ab Januar 2020 die Jumo-Unternehmensgruppe gemeinsam mit Dimitrios Charisiadis (Mitte)

Produkte rund um die Smart City

Immer mehr Menschen treibt es in die Städte. Werden Flä-chen und Ressourcen knapp, stellt dies die Kommunen vor große Herausforderungen. Die Smart City ist eine Lösung für die Probleme der Urbanisierung. Der Einsatz digitaler Tech-nologien macht Städte sicherer, effizienter und nachhaltiger. Die Messe Light + Building 2020 in Frankfurt/M. zeigt Pro-dukte rund um die Smart City und bietet eine Plattform für

smarte Gebäudeautomation, intelligentes Energiemanage-ment und vernetzte Sicherheit. Technologische Entwicklun-gen und Innovationen spielen eine Schlüsselrolle in den Kon-zepten zukünftiger Städte. Zentrale Voraussetzung für die Smart City der Zukunft ist eine sichere und effiziente Ver-netzung von Menschen, Orten und Infrastrukturen. www.light-building.com

UNTERNEHMEN & BRANCHEN

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GEBÄUDEAUTOMATION & SYSTEMTECHNIK

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Die Rollladenantriebe Rollo Tube M-Line bieten einen wich-tigen Vorteil: Handwerker können vorhandene Rohrmoto-ren für Rollläden bei Bedarf ohne Änderungen oder Neu-montage des Motorlagers in wenigen Handgriffen gegen den neuen Typ austauschen. Erkennbar am blauen Rohr bietet die neue Antriebsgeneration – ob elektrisch oder per Funk gesteuert – für jede Anforderung den passenden An-trieb. Wie alle Rademacher-Geräte haben auch die neuen Modelle kompakte Maße, sind unproblematisch einzubau-

Smarte Rollladenantriebe mit einfacher Montage

Der Erfinder des elektronischen Rohrmotors hat jetzt mit den smarten Rollladenantrieben Rollo Tube M-Line und S-Line sowie der Weiterentwicklung des C-Line Geräte im Portfolio, mit denen die Installation von Roll-ladenmotoren für Fachhandwerker noch einfacher wird. Ein neu entwickelter rastbarer Universal-Motorkopf ermöglicht die schnelle Montage ohne Werkzeug und gewährleistet eine hohe Kompatibilität zu anderen Be-festigungs- bzw. Rohrmotorlagern. Peggy Losen

Autorin:

Peggy Losen ist als Leiterin Marketing für die Rademacher Geräte-Elektronik GmbH in Rhede/Westfalen tätig.

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GEBÄUDEAUTOMATION & SYSTEMTECHNIK

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en und zeichnen sich durch eine hohe Langlebigkeit aus. Die Endabschaltungen der Motoren arbeiten präzise und mit hoher Wiederholgenauigkeit. Alle Komponenten sind wartungsfrei und jeder Antrieb wird einer 100-prozentigen Funktionsprüfung unterzogen, bevor er in den Verkauf geht. Für eine leichte Montage sorgt bei allen drei Rohrmotor-Modellen die steckbare Anschlussleitung. Man kann den Antrieb erst einmal verbauen, ohne sich gleich noch um die richtigen Abmessungen des Kabels für den elektrischen Anschluss kümmern zu müssen.

Details auf einen BlickDie Rollo Tube C-Line ist einfach in Betrieb zu nehmen. Unter Verwendung von starren Wellenverbindern und Stoppern bzw. Stopperleisten müssen keine Endpunkte eingelernt werden – das passiert automatisch innerhalb der ersten drei Fahrten. Der C-Line verfügt dann über eine Blockiererkennung sowohl in der Auf- als auch in der Ab-richtung. Alternativ sind die Endpunkte auch manuell über Setztaste und Zuleitung einstellbar. Der Sanftanschlag schont das gesamte System, die Position des Rollladens wird exakt erfasst und das Drehmoment des Motors über-wacht.Wie beim C-Line erfolgt die Inbetriebnahme des M-Line durch Plug-and-play, auch bei Verwendung von Befesti-gungsfedern und Stoppern: Der Rollo Tube M-Line erkennt automatisch, ob Befestigungsfedern oder starre Wellen-verbinder montiert sind. Ein weiterer Vorteil ist der auto-matische Behanglängenausgleich. Dieser garantiert bei

automatisch gelernten Endpunkten, dass sich der Rollladen selbst bei Materialalterung und starken Temperatur-schwankungen jederzeit vollständig öffnet. Der Rollo Tube M-Line verfügt zudem über eine sensible und schonende Hinderniserkennung.

Smarter PremiummotorDas Premium-Antriebsmodell S-Line bietet noch einige Ausstattungsmerkmale mehr als die anderen Linien, zum Beispiel die zuverlässige Reversierung, wenn bei einer Blo-ckade ein Hindernis erkannt wurde. Ein integrierter Flie-gengitterschutz sorgt für ein Stoppen der Rollladenfahrt, sobald eine Fliegengittertür nicht richtig geschlossen ist. Besonders praktisch: Über den Home Pilot kann diese Funktion ein- oder ausgeschaltet werden. Ebenso lässt sich die Hinderniserkennung über den Home Pilot aktiv oder inaktiv setzen – schnell, unkompliziert und ohne an den Motor zu müssen. Die S-Line bietet hohe Flexibilität auch bei der Ansteue-rung: Diese ist über die Home-Pilot-App oder über Hand-sender/Mehrfachwandtaster des Rademacher-Funksys-tems Duo Fern möglich. Außerdem lässt sich ein Funkaktor anschließen, mit dem der Motor in andere Smart-Home-Systeme zur lokalen Bedienung integriert werden kann.

www.rademacher.de

Der Universal-Motorkopf erlaubt die schnelle Montage ohne Werkzeug und gewährleistet eine hohe Kompatibilität zu anderen Befestigungslagern

Die Home-Pilot-App ermöglicht die Ansteuerung der S-Line-Rohrmotoren

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GEBÄUDEAUTOMATION & SYSTEMTECHNIK

Die Software für das Access-Management-System 2.0 ist in drei vorkonfigurierten Paketen für Unternehmen unterschiedlicher Größe erhältlich: Lite (max. 144 Türen und 200 000 Ausweise), Plus (max. 512 Türen und 200 000 Ausweise) und Professional (max. 10 000 Türen und 200 000 Ausweise). Auch die Konfiguration ist einfach: Bestehende Pläne von Grundrissen können in das System importiert werden und Icons werden per Drag-and-drop positioniert, zum Beispiel als Controller und Türen.

Die Registrierung der Nutzer ist unkompliziert: Mit nur einem Dialog-Manager wird die Anmeldung und die Zu-weisung der Zutrittsprofile vorgenommen. Die grafische Bedieneroberfläche (Graphical User Interface, GUI) ist übersichtlich und leicht verständlich. Das dunkle Farbsche-ma der Bedieneroberfläche verringert die Überanstren-gung der Augen und somit die Ermüdung der Bediener. Zudem sind die Farben der Access-Management-System-GUI an die Farben der GUI des Bosch-Video-Management-Systems (BVMS) angepasst. Die Bediener genießen so die Vorteile einer integrierten Lösung, die sich leichter als zwei verschiedene Systeme bedienen lässt.

Flexibel skalierbar und zukunftssicherDie Nutzer des Access-Management-Systems 2.0 können mit einem kleinen System beginnen und bei Bedarf zusätz-liche Kapazität hinzufügen. Das Access-Management- System 2.0 kann auf 10 000 Türen und 200 000 Ausweis-

Skalierbare Zutrittskontrolle mit einfacher Bedienung

Zutrittskontrollsysteme müssen einfach einzurichten, intuitiv bedienbar und problemlos skalierbar sein. Des Weiteren müssen sie sich gut in andere Sicherheitslösungen, wie Videosicherheits- und Einbruchmeldesyste-me integrieren lassen. Mit dem Access-Management-System 2.0 möchte Bosch diese Anforderungen erfüllen. Erika Görge

Autorin:

Erika Görge ist für die Bosch Sicherheitssysteme GmbH in Grasbrunn tätig.

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GEBÄUDEAUTOMATION & SYSTEMTECHNIK

inhaber erweitert werden. Bei der Erweiterung muss keine Hardware ausgetauscht werden. Die Benutzer be-nötigen nur Software-Upgrades und möglicherweise zu-sätzliche Controller, Leser und Ausweise. Die Vergröße-rung des Systems ist also nicht nur einfach, sondern auch kosteneffizient. Es werden regelmäßig Updates für die Datensicherheit durchgeführt. Damit ist das Access-Management-System 2.0 eine zukunftssichere Investition. Das Zutrittskontroll-system ist einsetzbar für Büro- und Regierungsgebäude, Verkaufsräume, Bildungseinrichtungen und vieles mehr.

Immer verfügbar, hoch belastbarFür maximale Ausfallsicherheit und eine hohe Verfügbar-keit ist das Access-Management-System 2.0 mit dem Mas-ter Access Controller (MAC) ausgestattet. Dieser fungiert als zusätzliche Ausfallsicherheitsebene zwischen dem Ser-ver und den Zutrittscontrollern. Fällt der Server des Access-Management-Systems aus, übernimmt der MAC und stellt sicher, dass die Controller weiterhin miteinander kommu-nizieren und notwendige Informationen von den Aus-weislesern weitergeben. So können sogar Funktionen, die verschiedene Controller umfassen, wie Anti-Passback und Wächterrunde, weiterhin durchgeführt werden. Das Anti-Passback verhindert, dass ein Ausweisinhaber seinen Ausweis an eine andere Person weitergibt und da-durch unbefugtes Betreten ermöglicht. Die Wächterrunde ist eine Sicherheitsfunktion speziell für das Sicherheits-personal. Dabei fungieren Ausweisleser als Kontrollstellen entlang einer definierten Route, die in einem festgelegten Zeitraum passiert werden müssen. Abweichungen in der Häufigkeit oder im Zeitablauf lösen einen Alarm im Access Management System aus. Kollegen oder Ersthelfer können

dann umgehend benachrichtigt werden. Das erhöht den Schutz des Sicherheitspersonals. Für den sehr seltenen Fall, dass der Access-Manage-ment-System-Server und der MAC ausfallen, können Ausweisinhaber mit ihren Ausweisen immer noch bestimmte Bereiche betreten und verlassen, da die Datenbank direkt auf den Access Management Con-trollern (AMC) gespeichert ist. Dank dieser Offline- Fähigkeit werden selbst bei Ausfallzeiten nahezu alle Ereignisse gespeichert.

Sicherheit und Schutz der PrivatsphäreInsgesamt können bis zu 15 Bedrohungsstufen, wie die vollständige Sperrung oder Evakuierung konfigu-riert werden. Das heißt, dass Sicherheitsmaßnahmen in kritischen Situationen, zum Beispiel bei Bränden, schnell eingeleitet werden können. Der Status der Be-drohungsstufe wird von einem der folgenden drei Aus-

löser aktiviert: Bedienplatz, Notfalltaste oder speziell kon-figurierte „Notfallausweise“, die an einem Leser vorgezeigt werden. Die unterschiedlichen Bedrohungsstufen können dafür sorgen, dass alle Türen geöffnet oder gesperrt wer-den – oder einige geöffnet und einige gesperrt werden. Einzelne Türen können auch ihr eigenes Sicherheitsprofil haben und nur bestimmten Ausweisinhabern den Zutritt gewähren.Zum Schutz gegen Internetkriminalität und Verlust per-sönlicher Daten sind die Datenbank und die Kommunika-tion zwischen Server und Zutrittscontrollern in allen Pha-sen verschlüsselt, beispielsweise durch die Unterstützung eines sicheren OSDP-v2-Protokolls (Open Supervised Device Protocol). Das Access-Management-System 2.0 verfügt außerdem über digitale Zertifikate für die gegen-seitige Authentifizierung zwischen Server und Client, um Manipulation durch nicht autorisierte Clients zu verhin-dern. Zudem werden sichere Designprinzipien verwendet, wie „Secure by default“ und „Principle of least privilege“.

Integration in eine komplette SicherheitslösungDas Access-Management-System 2.0 wächst mit den An-forderungen des Kunden und kann auch in Videosicher-heitssysteme, wie das BVMS (Version 9.0 und höher) und Dritt anbietersysteme (wie X-Protect von Milestone) inte-griert werden. Ab dem zweiten Quartal 2020 ist auch eine Inte gration in das B/G-Series-Einbruchmeldesystem von Bosch und andere Drittanbietersysteme möglich. Dank dieser Integrationsfähigkeit fungiert das Access- Management-System 2.0 als solide Plattform, um ver-schiedene Sicherheitssysteme beliebig zu kombinierten – je nach den individuellen Anforderungen des Kunden.

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Die grafische Bedieneroberfläche des Access-Management-Systems 2.0 ist übersichtlich und leicht verständlich. Das dunkle Farbschema verringert die Überanstrengung der Augen und somit die Ermüdung der Bediener

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GEBÄUDEAUTOMATION & SYSTEMTECHNIK

14 building & automation I Heft 1 – 2020

Mit der zunehmenden Konnektivität intelligenter Gebäude und dem Einsatz von online- und cloudbasierten Diensten,

offenen Systemen und verknüpften Netzwerkstrukturen wird der Aufbau einer Cyber-Sicherheitsstrategie unver-zichtbar. Betrug der Anteil der Gebäudetechnik an allen IoT-Geräten weltweit 2015 noch 45 %, wird dieser Anteil bis 2020 auf 81 % steigen. Vielen Betreibern fehlt es aber an Übersicht und Zugriffsmöglichkeiten auf ihre vernetz-ten Systeme. Das öffnet Hackern Tür und Tor. Insbesondere die operationelle Technologie (OT) innerhalb von Gebäuden kommt beim Cyber-Schutz oftmals zu kurz. Zur OT gehören alle Systeme der Prozesssteuerung oder -überwachung sowie Geräte und deren Infrastruktur. Im Gegensatz zur Informationstechnologie (IT) wird eine

Moderne Gebäudesysteme für den Cyber-Ernstfall rüsten

Mit der fortschreitenden Digitalisierung wird die ohnehin schon komplexe IT-Architektur von zahlreichen An-lagen noch komplexer – und noch verwundbarer. Das spielt Cyberterroristen, Erpressern oder auch staatlichen Geheimdiensten in die Hände. Insbesondere kritische Infrastrukturen wie Flughäfen oder Krankenhäuser gera-ten ins Fadenkreuz der Cyberkriminellen: Eine Studie unter Betreibern kritischer Infrastrukturen des Ponemon Instituts zeigt, dass 90 % der Befragten in den vergangenen zwei Jahren mindestens einem Cyberangriff ausgesetzt waren. 62 % verzeichneten sogar zwei oder mehr Attacken. Eine Cyber-Sicherheitsstrategie für moderne Gebäudetechnik ist daher unverzichtbar. Burkhard von Blücher

Autor:

Burkhard von Blücher ist als Sales Team Leader Germany Connected Services/Cyber Security für Honeywell Building Solutions tätig.

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15building & automation I Heft 1 – 2020

Cyber-Sicherheitsüberprüfung der OT bisher nur selten oder überhaupt nicht durchgeführt. Anti-Virus-Software und Back-ups sind nicht immer integraler Bestandteil der Inbetriebnahme und fehlen in vielen Fällen. Dieser mangel-hafte Zustand ist insofern erstaunlich, da zu einer OT-Um-gebung oft sensible Kontrollsysteme wie Zutritts- oder Klimatisierungstechnik oder die Fahrstuhlsteuerung gehö-ren. Die Folge: Die OT ist heutzutage das schwache Glied in der Kette und wird verstärkt zum Ziel von Angriffen.Wie verheerend Attacken auf Gebäudenetzwerke sein kön-nen, zeigte zum Beispiel der Wanna-Cry-Ransomware- Angriff im Mai 2017, der sich nach seinem Ausbruch in ei-nem britischen Krankenhausnetzwerk noch in derselben Nacht auf mehrere Produktionsbetriebe in mehr als 150 Ländern ausweitete. Als Infektionsursache wurde eine Malware identifiziert, die öffentliche Adressräume im Inter-net scannte und sich wie ein Lauffeuer in denjenigen Netz-werken verbreitete, bei denen das Server-Message-Block-Netzwerkprotokoll für externe Verbindungen geöffnet war. Die Malware verwendete von der NSA gestohlene Exploits, die eine bekannte Schwachstelle im Windows-Betriebssys-tem ausnutzten. Viele Unternehmen aktualisierten ihre Systeme trotz bereitgestellter Patches nicht rechtzeitig oder

vertrauten auf eine Trennung von IT- und OT-Netzwerken. Die Wanna-Cry-Ransomware unterbrach die Betriebsabläufe bei den betroffenen Unternehmen und Organisationen. Wichtige Unternehmens- und Administrationsdaten wurden verschlüsselt, um einer Lösegeldforderung Nachdruck zu verleihen.

Einschätzung der eigenen BedrohungslageAufgrund der gehäuften Nachrichtenmeldungen zu welt-weiten Angriffen in den letzten Jahren überrascht es mitt-lerweile niemanden mehr, dass täglich neue Bedrohungen publik werden und längst auch öffentliche Einrichtungen und die öffentliche Grundversorgung im Fokus von Cyber-angriffen stehen. Und die Bedrohungslandschaft entwickelt sich ständig weiter. Ein erster wichtiger Schritt ist daher die Analyse der eigenen Bedrohungslage und die Erstellung einer entsprechenden Gefahren- und Risikoanalyse. Honeywell hat deshalb fünf Cyber-Sicherheitsdienste speziell für die operationelle Technologie in Gebäuden entwickelt, welche die Cybersicherheit von OT-Kunden-netzwerken prüfen und verbessern:• Bestandsaufnahme der Cybersicherheit: Die OT-Systeme

von Gebäuden werden zunächst professionell überprüft.

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16 building & automation I Heft 1 – 2020

Ziel ist festzustellen, wie die Systeme im Vergleich zu Best-Practice-Beispielen innerhalb ihrer Branche ab-schneiden und potenzielle Schwachstellen oder Lücken zu identifizieren. Das Ergebnis ist ein detaillierter, um-setzbarer Bericht, der Unternehmen dabei hilft, mögliche Maßnahmen zu priorisieren und somit den Status der Sicherheit in der OT zu erhöhen.

• Sicheres Systemdesign und Konfiguration: Nach der ein-gehenden Überprüfung muss die bestehende OT-Infra-struktur weiterentwickelt und modifiziert werden, um sowohl die Netzwerk- als auch die Anwendungsebene besser zu schützen. Damit werden das Risiko eines An-griffs und die dadurch verursachten Kosten reduziert.

• Cybersicherheits-Geräte und -Software: Zur Überwa-chung und zum Schutz der OT-Systeme werden Unter-nehmen bei der Installation und Wartung von Hard- und Software für die Cybersicherheit unterstützt. Dazu ge-hören unter anderem Firewalls, erweiterte Endpoint- Sicherheit, Lösungen zur sicheren Nutzung von USB-Sticks sowie Back-up- und Wiederherstellungsgeräte.

• Cybersicherheits-Systemüberwachung und Fernsteue-rung: Die OT-Infrastruktur und Systeme werden kontinu-ierlich überwacht, um Warnmeldungen über die System-leistung oder Sicherheitsprobleme bereitzustellen. Für ein zusätzliches Maß an Sicherheit kann dieses Monito-ring auf Fernsteuerungsdienste sowie auf das 24/7 Se-curity Operation Centre (SoC) von Honeywell ausgedehnt werden.

• Vorbereitung und Beratung: Die richtige Vorbereitung ist entscheidend. Es gilt daher, geeignete Prozesse aufzu-bauen, um bei Vorfällen schnell reagieren zu können. So

können Unternehmen einen Zwischenfall effizient ein-dämmen, die Maßnahmen nach Dringlichkeit priorisieren und letztendlich die negativen Auswirkungen so weit wie möglich beheben, um den normalen Geschäfts-betrieb schnell wiederherzustellen.

Ausgereifte SicherheitsstrategieDamit Betreiber bestmöglich für Angriffe gewappnet sind, bedarf es einer ausgereiften Sicherheitsstrategie mit kla-ren Anweisungen, wie auf einen Vorfall reagiert werden soll. Aber insbesondere bei der Vorbereitung auf eine mögliche Attacke herrscht hierzulande noch großer Nachhol bedarf. Das belegen aktuelle Zahlen der IBM- Ponemon-Studie 2019. Demnach haben 67 % der deut-schen Unternehmen keinen einheitlichen, unternehmens-weiten Notfallplan im Falle eines Angriffs. Von den Unter-nehmen, die über einen Reaktionsplan verfügen, testen mehr als die Hälfte diesen nicht regelmäßig: Das gilt für 56 % aller deutschen Unternehmen. Viele wissen zwar, dass es die Gefährdung gibt, aber vertrauen darauf, dass sie selber nicht zur Zielscheibe werden. Die gute Nachricht: Heute stehen Technologien wie auto-matisierte Systeme zur Verfügung, die Unternehmen und Gebäudebetreiber bei der Vorbereitung helfen. Die Ent-wicklung einer Cyber-Sicherheitsstrategie ist dabei ein fortlaufender Prozess, der zusammen mit einer konti-nuierlichen Netzwerküberwachung den Schutz gegen Cyberangriffe erhöht. Hier sollte die Sicherung der OT-Infra struktur auf keinen Fall außer Acht gelassen werden – die Sicherheit von Anlagen steht sonst auf dem Spiel.

www.buildingsolutions.honeywell.com

Honeywell hat Cyber-Sicherheitsdienste speziell für die operationelle Technologie in Gebäuden entwickelt

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GEBÄUDEAUTOMATION & SYSTEMTECHNIK

17building & automation I Heft 1 – 2020

Sicherheit in Schwarz und Weiß

Das professionelle Abus-Videosortiment unterteilt sich in drei Produktlinien: Während die „Advanced Line“ gehobene Ansprüche bedient, deckt die „Special Line“, zum Beispiel die Fisheye-Kamera, besondere Anwendungsbereiche ab. Die „Basic Line“ erfüllt Grundanforderungen im Videopro-jekt und punktet dabei mit ihrem Preis-Leistungs-Verhält-nis für eine Vielzahl von Grundanwendungen. Diese Baureihe mit einer Auflösung von zwei, vier und acht Mega-pixel wartet nun zusätzlich zu den Modellen in weiß auch mit einer funktions- sowie baugleichen „Black Line“ auf. Ein Anwendungsfeld, in dem die neue Farbvariante oft zum Einsatz kommt, sind bei-spielsweise Einkaufszentren: Hier findet man schwarze Decken vor, in die sich schwarze Kameramodelle dezent integrieren.

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bausteine unterstützt. Ein umfangreiches und kostenloses Softwarepaket für die Konfiguration des gesamten Daten-transfers ist im Lieferumfang enthalten.

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18 building & automation I Heft 1 – 2020

Scharfe Videoaufnahmen auch bei schlechten Lichtverhältnissen

Scharfe Aufnahmen, selbst bei schlechten Lichtverhältnissen, sollen die zwei 4K-Überwachungskameras LE221 und LE224 mit einer 8-MP-Auf-lösung (3 840 × 2 160 Pixel) garantie-ren. Beide Netzwerkkameras haben einen SD-Slot, Wide-Dynamic-Range und ein, aus der Ferne steuerbares, Zoom-Objektiv. Bildverbesserungen wie Gegenlichtkompensation und Weißabgleich werden automatisch vorgenommen. Das Modell LE221 er-reicht zudem eine Nachtsichtreich-weite von bis zu 60 m. So kann zu je-

der Zeit die jeweilige Situation gut erfasst werden. Mit einer Schutzart von IP67 und einer IK10-Zertifikation ist die LE224 resistent und geschützt vor äußeren Einflüssen. Ein intuitiver Installationsassistent führt durch die grundlegenden Einstellungen beider

Modelle. Mit der Integration der IP-Kameras in ein System des Herstel-lers, können die Kameras dabei hel-fen, Einbrüchen vorzubeugen und im Ernstfall durch eine Aufzeichnung Straftaten aufzuklären. Zusammen mit dem umfangreichen Zubehörsor-timent des Anbieters, kann jedes spe-zifische Anforderungsprofil individuell erfüllt werden.

Lupus-Electronics GmbH Tel. 0 63 41/9 35 53-0 www.lupus-electronics.de

Bewegungs-/Präsenzmelder passt in gängige Schalterprogramme

Die 2- und 3-Draht-Bewegungs-/Prä-senzmelder „theMura“ für die Wand-montage sind durch optional erhält-liche Abdeckrahmen universell für die Schalterprogramme aller gängigen Hersteller nutzbar. Sie eignen sich zum Beleuchtungssteuern, beispiels-weise in Korridoren, Treppenhäusern, Kellern sowie WC und sind in der Ausführung als Bewegungsmelder und Präsenzmelder erhältlich. Die 2-Draht-Melder bieten sich vor allem bei Renovierungen und Umbauten in Kombination mit einem Treppenlicht-

Zeitschalter an. Die 3-Draht-Melder finden ihren Einsatz auch in Neu-bauten. Der Erfassungsbereich von 14 m × 17 m ist über zusätzliche Slave-Melder erweiterbar. Mit dem inte- grierten Taster kann die Beleuchtung manuell ein- oder ausgeschaltet wer-den. Alle Grundeinstel-lungen können direkt am Gerät vorgenommen wer-den. Um alle Funk tionen nutzen zu können, wird die Fernbedienung „the-Senda B“ in Kombination

mit der App „theSenda Plug“ einge-setzt. Dies ermöglicht beispielsweise das Einstellen des integrierten Orien-tierungslichtes oder das Aktivieren der Akustikfunktion. Mit dem zusätz-lichen potentialfreien Kontakt können zudem HKL-Anwendungen integriert

werden. Darüber hinaus lassen sich externe Tas-ter anschließen.

Theben AG Tel. 0 74 74/6 92-0 www.theben.de

Smart-Home-Gateway mit schnellerem Prozessor und mehr Speicher

Noch schneller und noch variabler ist das leistungsstarke Gateway Qbox 2 für das Smart-Home. Ausgestattet ist das Gerät mit einem 64-bit-Quad-

Core-Prozessor mit 1,2 GHz, der rund dreimal schneller ist als im Vorgänger-modell. Der vergrößerte und jetzt 1 GB starke Arbeitsspeicher sowie der 8-GB-Flash-Speicher zählen zu den weiteren Eckdaten. Bei den Funkstan-dards stehen die Zeichen ebenfalls auf Erweiterung. So spricht das Gate-way, neben wie bisher Q- und Z-Wave-Produkten, auch Zigbee- und Bluetooth-Komponenten an. Das Ge-rät ist dualbandfähig – es funkt im WLAN bei 2,4 GHz wie auch bei 5 GHz.

Weiterhin ein besonderes Merkmal bleibt das fest eingebaute Mobilfunk-modul, das den sicheren Fernzugriff ermöglicht. Und dies auch, wenn lokal kein Internet vorhanden sein sollte. Laut Hersteller sind sowohl die Basic- als auch die Professional-Version deutlich günstiger im Preis als jene der ersten Generation.

Coqon GmbH & Co. KG Tel. 04 21/20 69 60 www.coqon.de

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GEBÄUDEAUTOMATION & SYSTEMTECHNIK

19building & automation I Heft 1 – 2020

KNX-Schnittstelle für konventionelle Energiezähler

Hager baut sein KNX-Lösungsange-bot weiter aus. Über die KNX-Schnitt-stelle TXF121 lassen sich mit nur

einer Applikation nahezu alle MID-konformen ein- und dreiphasigen Energiezähler der neuen Generation von Hager an KNX-Anlagen anschlie-ßen. Weil damit jetzt bis auf die Modelle ECM140D und ECR140D alle Energiezähler aus dem Hager-Sorti-ment KNX-fähig werden, lässt sich neben Impuls, M- und Modbus mit dieser Schnittstelle nun auch das KNX-Protokoll für ein intelligentes Energiemanagement nach ISO 50001 nutzen. Darüber hinaus ermöglicht

der Anschluss der MID-konformen Energiezähler die Nutzung von KNX-Busanlagen für zugelassene Abrech-nungszwecke. Das eine Platzeinheit breite Modulargerät wird links neben dem Energiezähler auf der Hutschiene montiert. Die Signalübertragung er-folgt über eine Infrarotschnittstelle.

Hager Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG Tel. 0 68 42/9 45-0 www.hager.de

Temperatur-Luftfeuchteschalter bietet vier potentialfreie Relaisausgänge

Der Temperatur-Luftfeuchteschalter TLF1000 ist ein kompaktes Steue-rungsmodul, das automatisch die Temperatur und Luftfeuchte in Räu-men, wie Bädern, Küchen oder Wein-kellern, regelt. Das robuste Gerät kann bis zu vier Geräte schalten. Dank der kompakten Abmessungen von 170 mm × 140 mm × 68 mm für die Haupteinheit sowie 67 mm × 37 mm × 22 mm für den Sensor können die Geräte platzsparend installiert wer-den. Bei Bedarf kann die zehn Meter lange Sensorleitung auf bis zu 50 m

verlängert werden. Über vier potential-freie Relaisausgänge sind Verbraucher wie etwa Ventilatoren für das Be- und Entlüften, Heizungen, Kühler oder Luftentfeuchter anschließbar, wobei die Funktionen für Heizung und Kühlung sowie für das Be- und Entfeuchten automatisch gesteuert werden. Dabei bietet die maximale Gesamtschaltleistung von

2 700 VA Reserven für leistungsstarke Geräte. Der Fühler des Sensors erfasst Temperatur-werte von –25 °C bis 70 °C und die relative Luftfeuchte von 0 % bis 100 %. Beide Werte können am LC-Display abgelesen werden.

H-Tronic GmbH Tel. 0 96 22/70 20-0 www.h-tronic.de

IIoT-befähigte M-Bus-Pegelwandlerfamilie um Funktionen erweitert

Für den Einsatz in Smart Metering und IIoT-Appli-kationen hat der Herstel-ler seine M-Bus-Pegel-wandlerfamilie rundum erneuert. Verfügbar sind Pegelwandler- und Protokollkonver-ter-Funktionen von M-Bus auf USB, der Support von IPv4/IPv6 und echt-zeitfähigem MQTT-Messaging bei M-Bus auf Ethernet sowie ein integrier-ter Webserver zum Parametrieren und zum Monitoring von M-Bus Standard-lasten. Die bislang verfügbaren Vari-

anten mit ausschließlich RS-232- oder RS-485-Schnittstellen wurden ebenfalls erneuert und sind optional auch mit zusätzlichem Ethernet ver-fügbar. Dank IP-basierter Parame-trier-Oberfläche sollen Anwender der ethernetbasierten MPW-IP-Pegel-wandler von einer komfortableren

Inbetriebnahme ohne Spezialsoft-ware sowie von erweiterten Optionen zum Überwachen von über M-Bus angebundenen Verbrauchszählern und adaptiven Zählersensoren profi-tieren. Auch wird das Parametrieren und Steuern von zufuhr- und ver-brauchssteuernden Aktoren wie Schaltern und Leistungsreglern oder Pumpen und Ventilen komfortabler.

STV Electronic GmbH Tel. 0 52 07/91 31-0 www.stv-electronic.de

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SONDERTEIL LICHTSTEUERUNG & LEUCHTEN

Herr Schneider, Herr Wrenger, was zeichnet das Un-ternehmen Siteco aus?T. Schneider: Siteco blickt auf eine mehr als 150-jährige Geschichte als Teil der deutschen Lichtindustrie zurück und ist heute einer der führenden Anbieter für Straßen-, Tunnel-

und Stadionbeleuchtung sowie in den Bereichen Industry, Office und Retail. Besonders hervorzuheben sind die Indus-trieprodukte, wie das Lichtbandsystem, sowie die Techno-logieführerschaft in der Außenbeleuchtung. R. Wrenger: Siteco bietet ein umfangreiches Portfolio mo-dernster Beleuchtungslösungen inklusive Sensorik, Steue-rungskomponenten und intelligentem Lichtmanagement. Offene, standardisierte Schnittstellen in den Leuchten erlauben die komfortable Kombination mit Siteco-eigenen Steuerungs- und Datenmanagementsystemen sowie Drittanbietersystemen und IoT-Anwendungen. Leuchten mit Tunable-White-Technologie unterstützen Human-Cen-tric-Lighting-Konzepte mit dynamischen Lichtszenarien entsprechend des natürlichen Tageslichtverlaufs. Auf die-

HCL rückt den Menschen in den Mittelpunkt des Gebäudebetriebs

Human-Centric-Lighting-Konzepte (HCL) bieten zahlreiche Vorteile für Gebäudebetreiber und -nutzer in den unterschiedlichsten Branchen und Sparten. Diese erläutern Thomas Schneider und Rainer Wrenger vom Licht-lösungsspezialisten Siteco GmbH, Traunreut, im folgenden Interview. Zudem beschreiben sie die konkrete Um-setzung mit der Twincat 3 Lighting Solution von Beckhoff. Georg Schemmann

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Das Interview führte Georg Schemmann, Branchenmanager Gebäudeautomation bei der Beckhoff Automation GmbH & Co. KG in Verl.

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SONDERTEIL LICHTSTEUERUNG & LEUCHTEN

se Weise rückt Siteco den Menschen und seine Bedürf-nisse in den Fokus und schafft die Basis für mehr Lebens-qualität.

Seit wann besteht die Partnerschaft zwischen Siteco und Beckhoff?T. Schneider: Seit mehr als drei Jahren haben Beckhoff und Siteco gemeinsam erfolgreich diverse Projekte reali-siert. Ausschlaggebend waren das umfassende technische Know-how von Beckhoff sowie die Systemoffenheit und -modularität bzw. die hohe Produktqualität. Dazu kam das Vertrauen in die Zusammenarbeit der Partner, auch ge-meinsam mit der früheren Muttergesellschaft Osram, ba-sierend auf einem gemeinsamen Wertesystem.R. Wrenger: Die Zusammenarbeit besteht projektspezi-fisch quasi seit Einführung der Dali-Technologie. Beckhoff war damals einer der ersten Anbieter von Lichtsteuerlö-sungen mit Dali-Schnittstelle – für kleine Applikationen bis hin zur gebäudeweiten Lösung. Die Vorteile hierbei sind die einfache Skalierbarkeit bezogen auf die jeweilige An-wendung und Kundenanforderung, die einfache und struk-turierte Inbetriebnahme, vorgefertigte Funktionspakete sowie die Offenheit und Flexibilität bei Erweiterungen oder Nutzungsänderungen.

Für welche Einsatzbereiche nutzen Sie die Twincat 3 Lighting Solution und welche konkreten Vorteile bie-ten hierbei die Software und die zugrunde liegende Hardware?T. Schneider: Die Anwendungsbereiche reichen vom ein-zelnen Klassenzimmer in Schulen bis hin zu Rechenzentren und Groß-Logistik. Konkrete Vorteile sind dabei, die große Flexibilität des Systems und die „enttechnologisierte“, d. h.

sehr einfach anwendbare Twincat 3 Lighting Solution. Die Beckhoff-Gruppe – mit Beckhoff Automation und Elektro Beckhoff – bietet durch ihre langjährige Erfahrung in der Automatisierungs- und Elektrotechnik für viele unserer Kunden die passenden Schnittstellen. Auch die dezentrale Verteilung der Controller schätzen unsere Kunden, denn dies erleichtert dem Elektriker die Anpassung an die ört-lichen Gegebenheiten. Beim Logistikunternehmen Bork, Langgöns-Niederkleen, beispielsweise konnte eine 300 m × 100 m große Fläche des Logistikzentrums auf sechs Un-terverteilungen aufgeteilt und das System durch die ent-sprechenden Buskoppler einfach realisiert werden. R. Wrenger: Das breite Spektrum umfasst Office-, Gebäu-de-, Retail- und Industrieanwendungen für bewegungs- und präsenzabhängige Beleuchtungssteuerung, tages-lichtabhängige Lichtregelung, Lichtszenensteuerung sowie die Steuerung dynamischer Lichtverläufe in Anlehnung an den natürlichen Tageslichtverlauf für HCL-Beleuchtungs-konzepte. Hinzu kommt das Monitoring von Energie- und Zustandsdaten für eine optionale weltweit verfügbare Datenanalyse. Konkrete Vorteile bieten die bereits ge-nannten einfach erweiterbaren Funktionspakete bzw. die offene, skalierbare und flexible Hardware.

Welche Bedeutung haben speziell Human-Centric-Lighting-Konzepte für Ihre Kundenzielgruppen?T. Schneider: Human Centric Lighting nimmt an Bedeu-tung für unsere Kunden zu, denn zunehmend rückt der Mensch in den Fokus der Unternehmen. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, auch zu Recht: Arbeitszufrieden-heit, Sicherheit und Gesundheit werden immer wichtiger und die Beleuchtung spielt dabei eine große Rolle. Gemein-sam haben wir auch in der Beckhoff-eigenen Produktions-

Intelligent gesteuertes Licht sorgt im industriellen Umfeld – wie hier in der Klemmenfertigung von Beckhoff – für exzellente Lichtqualität, gesteigerte Produktivität, Wohlbefinden bei der Arbeit und die Ausschöpfung aller Energiesparpotenziale

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SONDERTEIL LICHTSTEUERUNG & LEUCHTEN

halle für die Klemmenfertigung die HCL-Lösung in Verbin-dung mit unserem Lichtbandsystem implementiert. Ein weiteres gutes Beispiel ist das gemeinsame Projekt Omni-turm – ein modernes Hochhaus im Frankfurter Bankenvier-tel –, bei dem die Partnerschaft von Siteco und Beckhoff den Kunden überzeugt hat. R. Wrenger: Licht wirkt vielfältig und immer – visuell, emo-tional und biologisch. Human Centric Lighting unterstützt zielgerichtet und langfristig die Gesundheit, das Wohl-befinden und die Leistungsfähigkeit des Menschen durch ganzheitliche Planung und Umsetzung der visuellen, emo-tionalen und insbesondere der biologischen Wirkungen des Lichts. In Zeiten von Fachkräftemangel gewinnt eine nach-haltige Mitarbeiterbindung immer mehr an Bedeutung; auch bei steigendem Wettbewerbsdruck muss die Res-source Mensch nachhaltig betrachtet werden. Gutes Licht wird hier zum entscheidenden Erfolgsfaktor für innovative Unternehmen, bei denen der Mitarbeiter im Mittelpunkt des Interesses steht.

Was sind die technischen Vorteile der Twincat 3 Lighting Solution im Bereich HCL? T. Schneider: Besondere Vorteile sind die Einfachheit und der Pragmatismus dieser Lösung. Unsere Kunden kommen daher sehr gut mit dem entsprechenden Lichtmanage-ment zurecht. Außerdem ist die Flexibilität auch hier ein wichtiger Faktor. Setzten wir früher auf in sich geschlosse-ne Systeme, die oft im Verlauf eines Projekts nur mit teils hohem Aufwand zu ändern waren, sind es heute die offe-

nen Lösungen, die zu jedem Zeitpunkt im Projekt einfach angepasst werden können.R. Wrenger: Wichtig sind für uns die Kompatibilität zu den Dali-DT8-LED-Treibern und die einfache Integrierbar-keit von Sensorik. Hinzu kommen die Anpassbarkeit von dynamischem Lichtverlauf, Farbtemperatur und Beleuch-tungsstärke in Abstimmung mit den Nutzerbedürfnissen sowie weitreichende Visualisierungs- und Bedienmög-lichkeiten.

Welche anwendungsbezogenen Vorteile ergeben sich zum einen für den Systemintegrator und zum ande-ren für den Gebäudebetreiber bzw. -nutzer? T. Schneider: Gebäudebetreiber möchten sich nach der Installation auf ihre Kernaufgaben konzentrieren, und zwar bei möglichst guten Lichtverhältnissen. Dank modernster Beleuchtungslösungen mit intelligenter Steuerung ist dies problemlos möglich. Die Gebäudebetreiber können damit das Licht jederzeit an ihre Bedürfnisse anpassen. Änderun-gen bzw. ein Austausch von Leuchten sind durch Haus-techniker einfach möglich. Der Systemintegrator muss nur bei Sonderprojekten eingreifen. R. Wrenger: Der Systemintegrator profitiert insbesondere von der schnellen, einfachen Inbetriebnahme und problem-losen Anpassung an individuelle Nutzerbedürfnisse. Vor-teile für die Gebäudebetreiber liegen in der Visualisierung zur Information der Gebäudenutzer und in der einfachen Änderung von Eckpunkten des dynamischen HCL-Verlaufs, abgestimmt auf die jeweiligen Bedürfnisse.

In der Beckhoff-Klemmenfertigung ist das Thema HCL in eine IoT-Umgebung eingebunden und integraler Bestandteil der Gebäudeautomationsplattform Twincat Building Automation, die den Lichtverlauf steuert und überwacht

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SONDERTEIL LICHTSTEUERUNG & LEUCHTEN

Inwieweit unterstützt bzw. vereinfacht die Twincat 3 Lighting Solution die einzelnen Arbeitsschritte vom Engineering bis hin zur Wartung?T. Schneider: Die Lighting Solution auf Twincat-3-Basis ist einfach zu planen und in Betrieb zu nehmen. Das sind ausschlaggebende Faktoren. Außerdem gibt es viele Pro-jekte, bei denen die Steuerung dezentral im Gebäude ver-teilt wird, was sich mit der Lösung optimal umsetzen und skalieren lässt.R. Wrenger: Entscheidend sind dabei das Baukastensys-tem und die einfache Skalierbarkeit der Hardware und der Softwarefunktionalität. Insgesamt hat sich die Lichtlösung in der Praxis als leicht konfigurierbar erwiesen, zumal sie als fertig konfigurierte Plug-and-play-Ausführung verfüg-bar ist. Weiterhin wird die Arbeit dadurch erleichtert, dass keine Begrenzung der Dali-Linien vorliegt, eine Dali-Linien-unabhängige Gruppierung möglich ist und alle typischen Lichtregelungen integriert sind. Die Umsetzung von HCL unterstützt die Twincat 3 Lighting Solution insbesondere durch die voll integrierte Funktion der Farbtemperatur-einstellung, eine frei einstellbare Verlaufskurve von Farbtemperatur und Dimmstellung, die Beleuchtungssteu-erung wahlweise per Start-/Stoppzeit oder Sonnenauf-/ -untergang sowie die vollständige Integration der Dali-DT8-Norm.Welche Vorteile sehen Sie allgemein im Standard Dali-2 und speziell in der Umsetzung durch Beckhoff?T. Schneider: Die größten Vorteile liegen in der einheit-lichen Kommunikation und echten Verfügbarkeit von Sensoren auf dem Bus. Insellösungen und herstellerspe-zifische Dali-Abwandlungen führten in der Vergangen-

Thomas Schneider, Sales Specialist bei Siteco: „Human Centric Lighting nimmt an Bedeutung für unsere Kunden zu, denn zunehmend rückt der Mensch in den Fokus der Unternehmen“ Rainer Wrenger, Application Manager Industry bei Siteco:

„Vorteile der Twincat 3 Lighting Solution sind die einfache Skalierbarkeit, die einfache und strukturierte Inbetriebnahme, vorgefertigte Funktionspakete sowie die Offenheit und Flexibilität bei Erweiterungen oder Nutzungsänderungen“

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SONDERTEIL LICHTSTEUERUNG & LEUCHTEN

heit immer zu komplexen Problemen und hohem Service-aufwand. Seit der konsequenten Nutzung des Dali-2-Standards gab es keine nennenswerten Schwierig-keiten mehr.R. Wrenger: Zentraler Aspekt ist die Sicherstellung der Interoperabilität bzw. Kompatibilität der Lichtsteuerung zu verschiedenen Dali-Sensoren und Dali-EVG. Erweiterte Funktionen wie das Monitoring von energie- und zustands-relevanten Daten für Anlagenoptimierung und voraus-schauende Wartung sind weitere wichtige Vorteile.

Wie wichtig ist die Web-/HTML-Fähigkeit der Twincat 3 Lighting Solution beispielsweise zur Realisierung cloudbasierter Systeme?T. Schneider: Aus heutiger Sicht wird dies hauptsächlich bei Inbetriebnahmen genutzt. Hinsichtlich der Cloud-The-matik verhalten sich unsere Kunden derzeit noch zurück-haltend.R. Wrenger: Allerdings gibt es seitens unserer Kunden einen klaren Trend hin zur einfachen, kostenoptimierten Wartung und Anlagenoptimierung von ganzheitlichen Be-leuchtungslösungen. Eine optionale, weltweit verfügbare Datenanalyse ermöglicht hierbei eine Optimierung und vorausschauende Wartung.

Lassen sich die Vorteile intelligenter Lichtlösungen anhand eines konkreten HCL-Projekts verdeutlichen und was kennzeichnet dieses Projekt?T. Schneider: Neben der erwähnten Produktionshalle für die Beckhoff-eigene Klemmenfertigung ist vor allem das vorgenannte Beispiel Omniturm zu nennen. Dabei handelt es sich um eines der größten HCL-Büroprojekte in Europa, bei dem verteilt auf 35 Etagen u. a. 36 Embedded-PC CX9020, 292 Dali-2-Klemmen KL6821 und 71 KNX-Klem-men KL6301 zum Einsatz kommen. Eine optimale HCL-Lö-sung ist allerdings immer höchst individuell und hängt von vielen Faktoren ab. So spielt das Gebäudealter eine Rolle, ein eventuelles Schichtmodell oder Nutzer, die unter Um-ständen mit anderen Zeitzonen zusammenarbeiten. Daher muss die Anlage einfach und flexibel jederzeit an Bedürf-nisse der Kunden anzupassen sein und das möglichst ohne Einbindung eines Systemintegrators. Zudem bedarf es ei-ner kundenindividuellen Planung. Hierfür hat Siteco einen einzigartigen Ansatz entwickelt.R. Wrenger: Dabei zeigen sich die Vorteile einer klaren, verständlichen Visualisierung des dynamischen Lichtver-laufs. Denn eine HCL-Lösung ist nur dann eine echte HCL-Lösung, wenn der Nutzer sie auch versteht. Dies betrifft die Bedienung, die Kombination von Sensorik für tages-lichtabhängige Regelung und dynamischen Lichtverlauf abhängig vom jeweiligen Tageslicht (Farbtemperatur und

Beleuchtungsstärke) sowie das Monitoring von Energie-daten und Anlagenzustand.

Wie wichtig ist für Sie die Unterstützung durch den Automatisierungsanbieter und welche Erfahrungen haben Sie hierbei mit Beckhoff gemacht?T. Schneider: Die Unterstützung durch den Automatisie-rungsanbieter und gleichermaßen durch den Systeminte-grator ist außerordentlich wichtig. Die Erfahrungen mit der Beckhoff-Gruppe sind hier außerordentlich gut und eine kernzentrierte Zusammenarbeit bietet einen großen Nut-zen für beide Partner.R. Wrenger: Abhängig vom Umfang und Art eines Projekts treten in den einzelnen Projektphasen oft Fragen auf, die vorher nicht absehbar sind und teilweise auch sehr ins De-tail gehen. Hierbei ist aus unserer Sicht die Unterstützung durch den Automatisierungsanbieter von enormer Wichtig-keit, um eine ganzheitliche Beleuchtungslösung inklusive Beleuchtungssteuerung zum geplanten Zeitpunkt unseren Kunden übergeben zu können. Mit Beckhoff haben wir hierbei sehr gute Erfahrungen hinsichtlich Erreichbarkeit, Schnelligkeit und Lösungsorientierung gemacht.

www.siteco.dewww.elektro-beckhoff.de

www.beckhoff.de/building

Flexible Beckhoff-LichtlösungDie einfach und komfortabel über Excel konfigurier-bare Twincat 3 Lighting Solution (TF8050) setzt auf di e Vereinfachung aller Arbeitsschritte – vom Engineering bis zur Wartung. Alle typischen Lichtregelungen sind im System integriert, die Anzahl der Dali-Linien ist un-begrenzt. Schnelle Funktionsänderungen, Adressie-rungen und Erweiterungen sind im Betrieb möglich, ebenso wie Dali-Linien-unabhängige Gruppierungen. Zudem lassen sich tagesverlaufsbezogene Human-Centric-Lighting-Konzepte einfach und effizient um-setzen. Die Twincat 3 Lighting Solution ist vollständig Web- und HTML-fähig, dezentral skalierbar sowie komfortabel über ein Panel bedienbar. Hardwareseitig komplettiert wird sie durch einen 7-Zoll-Multitouch-Panel-PC CP6606/CP6706 oder einen Embedded-PC CXCX51x0/CX9020 sowie mit einer modularen und damit optimal an die jeweiligen Applikationsanforde-rungen anpassbaren IO-Ebene aus Buskoppler und Busklemmen.

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SONDERTEIL LICHTSTEUERUNG & LEUCHTEN

25building & automation I Heft 1 – 2020

Die Reisser AG ist ein Fachhändler für hochwertige Badaus-stattung, Installations- und Heiztechnik, der an insgesamt 51 Standorten in Südwestdeutschland vertreten ist. Ihr Hauptsitz befindet sich in Böblingen und beherbergt neben

dem Verwaltungsgebäude und dem neuen Logistiktrakt vor allem eine über 2 400 m2 große Designbad- und Fliesen-ausstellung auf zwei Etagen, auf denen Endkunden und Fachhandwerker die neuesten Badezimmertrends erleben können. Bei dem Ausstellungsgebäude handelt es sich um ein kom-plett neu errichtetes Objekt, das im Oktober 2018 mit einer großen Eröffnungsfeier eingeweiht wurde. Im Vergleich zur vorherigen Konstruktion verfügt es über mehr Ausstel-lungsfläche und zusätzlich über eine Weiterbildungsakade-mie, einen Abholmarkt für Fachkunden sowie eine Dach-terrasse, die für Veranstaltungen genutzt werden kann. Teil

Grünes Licht für das neue Ausstellungsgebäude

Der grün leuchtende Turm der neuen Hauptzentrale des Großhandelsunternehmens Reisser AG in Böblingen ist nachts bereits von der A8 aus sichtbar. Das Thema Licht spielt auch im Inneren des modernen Neubaus eine übergeordnete Rolle und sorgt dafür, dass die Highlights des Ausstellungsgebäudes im adäquaten Scheinwer-ferlicht stehen. Ulrike Kraenz

Autorin:

Ulrike Kraenz ist als Redakteurin in Düsseldorf tätig.

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SONDERTEIL LICHTSTEUERUNG & LEUCHTEN

des Baukonzepts waren umfang-reiche Lichtinstallationen, um so-wohl die ausgestellten Bäder als auch das Gebäude selbst in ein optimales Licht zu rücken. Der Beleuchtungsauftrag ging an die Sonepar Deutschland GmbH.

Anforderungen des ProjektsSeitens der Geschäftsführung der Reisser AG und einem Stab an Architekten existierten bereits zahlreiche konkrete Ideen für das Beleuchtungskonzept der neuen Hauptverwaltung. Der Turm soll-te schon aus der Ferne ein Blick-fang sein, und zwar auch in der Nacht. Gewünscht war ein aus-drucksstarkes grünes Licht. Des Weiteren galt es, für die Treppen-häuser, die Gänge sowie die 76 Ausstellungskojen, in denen die Musterbäder untergebracht werden sollten, Leuchtkörper auszuwählen, die für eine an-genehme und inspirierende Atmosphäre sorgen. Zum Projektteam von Sonepar für die Lichtinstallationen im neuen Reisser-Gebäude gehörten Christopher Helm, Lichttechnischer Support, Matté Hilpert aus der Abteilung Light Solutions und Außendienstmitarbeiter Dragan Groz-danov. Für die Ausarbeitung des ganzheitlichen Lichtkon-zepts gab es im Vorfeld ein ausführliches Gespräch mit dem Projektteam von Reisser. Darin wurde noch einmal betont, dass es dem Unternehmen wichtig war, alles aus einer Hand zu beziehen. Nachdem die Anforderungen ab-gefragt waren, ging es an die Berechnung und Planung der einzelnen Bereiche, die im Rahmen einer Präsentation den Verantwortlichen vorgestellt wurden – und überzeug-ten.

Außendarstellung mit WiedererkennungswertAn die Beleuchtung des Turms, in dem sich die Treppen-aufgänge befinden, wurden besondere Ansprüche gestellt. Er sollte in grün dargestellt werden und im Dunkeln bereits von Weitem sichtbar sein. „Wir empfahlen dem Kunden, hier auf eine Lichtinstallation mit zusätzlicher RGBW-Steu-erungsfunktion zu setzen, um den Turm optional in ande-ren Farben erstrahlen zu lassen und verschiedene Szenen zu erzeugen“, erklärt Sonepar-Lichtplaner C. Helm, in des-sen Händen die Projektleitung lag. Der Vorschlag wurde angenommen und vom Elektrogroßhandel mit Lichtkanä-len auf RGBW-Steuerungsbasis über Dali in die Praxis um-gesetzt.

„Bei der Eröffnungsfeier war das eindrucksvolle Grün der Turmbeleuchtung eines der Gesprächsthemen Nummer eins. Es fiel jedem Besucher sofort ins Auge“, bestätigt C. Helm die gelungene Außendarstellung der neuen Haupt-verwaltung. Abgesehen von den Lichtkanälen wurden im Turm quadratische Flächenleuchten verbaut, die als Grundbeleuchtung im Haupttreppenhaus dienen und sowohl Angestellten als auch Besuchern den Weg weisen.

Lichtakzente im InnenbereichUnter den 521 Lichtpunkten, die insgesamt verbaut wurden, befinden sich zahlreiche Dali-dimmbare Ringleuchten, die in Treppenaufgängen und Gangbereichen der zwei Etagen für ein helles Ambiente sorgen. In den einzelnen Kojen, davon 35 im ersten und 41 weitere im zweiten Obergeschoss, fiel die Wahl auf Einbauleuchten, LED-Stripes, Drei-Phasen-Strahler mit LED-Technologie und Wandleuchten. Jedes Musterbad kann auf individuelle Art in Szene gesetzt werden, um den Fokus auf seine Besonderheiten zu lenken. „Dabei war es wichtig, das Tageslicht auf natürliche Weise nachzubilden und eine angenehme Atmosphäre zu erzeu-gen“, erklärt C. Helm. „Dank der dreh- und schwenkbaren Lichtköpfe der Drei-Phasen-Strahler lässt sich der Lichtkegel zudem flexibel anpassen und auf die charakteristischen Ele-mente des jeweiligen Bads ausrichten.“ Das macht sich auch im sogenannten „Kaminzimmer“ gut, das eines der High-lights der Ausstellung darstellt. Auf der Beratungsinsel bil-det ein 360°-Kamin den Mittelpunkt, der mit LED-Stripes, Bodeneinbauleuchten und LED-Strahlern perfekt inszeniert wird. Zu den weiteren Hinguckern gehören eine gebogene

Die imposante skulpturale Treppe ist neben dem Wasserfall und dem Kaminzimmer eines der Highlights im modernen Neubau

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SONDERTEIL LICHTSTEUERUNG & LEUCHTEN

Treppe sowie ein Wasserfall, der sich über die Stockwerke hinabstürzt. Das impo-sante Spektakel wird mithilfe eines LED-Lichtkanals mit RGBW-Steuerung in das passende Licht getaucht.

Bewährte ZusammenarbeitDass Sonepar für die Umsetzung der Lichtinstallationen in Böblingen angefragt wurde, war kein Zufall. „Wir haben bereits in der Vergangenheit zahlreiche Be-leuchtungsplanungen zur Umrüstung auf LED-Technik für andere Niederlassun-gen erstellt und erfolgreich ausgeführt“, berichtet C. Helm. Die hohe Qualität des ausgearbeiteten individuellen Lichtkonzepts und das fundierte Know-how des Sonepar-Trios überzeugten den Kunden, sodass die offizielle Beauftragung nicht lange auf sich warten ließ. „Aufgrund der professionellen Teamarbeit gepaart mit dem überzeugenden Ergebnis aus funktionellen und gleichzeitig architektonisch anspruchsvollen Leuchten sind wir sehr zuversichtlich, dass wir auch bei zukünf-tig anstehenden Projekten der Reisser AG wieder mit ins Boot geholt werden“, bewertet C. Helm die erneute Zusammenarbeit mit dem Unternehmen durchweg positiv. Die nächsten Pläne stehen bereits an.

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Im neuen Ausstellungsgebäude können sich Kunden und Besucher von insgesamt 76 Designbädern inspirieren lassen

Die dimmbaren Ringleuchten sorgen sowohl in den Gangbereichen als auch in den Treppenaufgängen für ein atmosphärisches Licht

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SONDERTEIL LICHTSTEUERUNG & LEUCHTEN

Mit einem leistungsfähigen Lichtmanagementsystem las-sen sich signifikante Energieeinsparungen erzielen und Lichtqualität sowie Komfort einer LED-Beleuchtung stei-gern. In vielen älteren Gebäuden oder Gebäudebereichen fehlen jedoch die zum Aufbau eines klassischen Beleuch-tungsnetzwerkes erforderlichen Dali-Steuerleitungen. Es geht allerdings auch ohne. Mit der Lichtmanagement-Lö-sung „LiveLink Wireless“ lassen sich die Leuchten schnell und einfach über den Funkstandard Zigbee vernetzen.

Lichtmanagement für Sanierungsprojekte

Bereits durch eine „einfache“ LED-Sanierung lassen sich Energieverbrauch, Komfort und Lichtqualität im Ver-gleich zu einer konventionellen Beleuchtung deutlich verbessern. Ihr volles Potenzial erschließen LED-Leuchten jedoch erst im Zusammenspiel mit einem Lichtmanagementsystem, beispielsweise durch die Steuerung über Sensoren und Apps sowie maßgeschneiderte Lichtszenen. Häufig fehlen jedoch vor allem in älteren Bestands-immobilien die erforderlichen Dali-Steuerleitungen. Die Lösung: Mit „LiveLink Wireless“ lassen sich die Leuchten schnell und einfach per Funk vernetzen. Manfred Faust

Autor:

Dipl.-Ing. Elektrotechnik (FH) Manfred Faust ist als Leiter IoT Systems & Solutions für die Trilux GmbH & Co. KG in Arnsberg tätig.

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Dazu baut eine Masterleuchte ein ausfallsicheres Mesh-Netzwerk mit bis zu 50 Slave-Leuchten im Fre-quenzband mit 2,4 GHz auf. Sind mehr als 50 Leuchten funktechnisch einzubinden, können entsprechend weitere Mesh-Netzwerke ergänzt werden. Die Inbetriebnahme erfolgt genau wie bei den klassischen Dali-basierten „LiveLink“-Systemen über einen Tablet-PC. Eine kostenlos er-hältliche „LiveLink“-Install-App (iOS und Android) leitet den Nutzer in we-nigen Schritten durch den Konfigura-tionsprozess.

Voller Funktionsumfang – mehr Effizienz, Qualität und Komfort „LiveLink Wireless“ bietet einen einfachen Zugang zum ge-samten Funktionsumfang des klassischen Dali-gebunden Lichtmanagementsystems „LiveLink“: von Sensorsteue-rung mit Präsenzerfassung und Konstantlichtregelung bis hin zur Anwendung von Szenen. Durch das Einbinden von Sensoriken zur Anwesenheitserfassung und Konstant-lichtregelung lässt sich der Energieverbrauch im Vergleich zu einer konventionellen Beleuchtungslösung um bis zu 80 % reduzieren. Neben der vollautomatischen Steuerung durch Sensoren können die Leuchten auch teilautomatisch über Taster angesteuert werden.Deutlich flexibler und komfortabler ist die Beleuchtungs-steuerung per Smart-Device über die „LiveLink“-Control-App: Mit der App für Smartphones und Tablets können Nutzer persönliche Lichtszenen abrufen – und so auf Knopfdruck genau die richtigen Leuchten im Raum mit der gewünschten Lichtstärke einschalten.

Flexibilität und Freiheit – branchenspezifische, ganzheitliche Lösungen Beim Leuchtenportfolio bietet Trilux viele Freiheiten. Der „LiveLink“-Wireless-Controller ist von den Abmessungen baugleich mit dem „LiveLink“-Dali-Controller und kann da-mit in den meisten Trilux-Dali-Leuchten eingesetzt wer-den. Dazu zählen spezialisierte Branchenlösungen, bei-spielsweise Hallenstrahler für die Industrie, flächiges Licht für Office-Anwendungen oder Lichtbänder im Retail. Ideal für größere Projekte, bei denen die Dali-Steuerleitun-gen nur in einigen Gebäudebereichen fehlen: Dank einer weiteren Schnittstelle am „LiveLink“-Controller können die Leuchten nicht nur über Funk, sondern auch zusätzlich über Dali verdrahtet in das Beleuchtungsnetzwerk einge-bunden werden. Das Ergebnis sind ganzheitliche Licht-managementlösungen aus einer Hand.

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Flexibel und komfortabel: Mit der „LiveLink“-Control-App können Nutzer die Beleuchtung per Smart-Device steuern sowie Lichtszenen abrufen

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Seit 20 Jahren sind in der Unihalle Wuppertal Sport und Kul-tur gleichermaßen zuhause. Eben noch Trainingsstätte für die Studenten der Bergischen Universität Wuppertal, kann die Halle quasi über Nacht zur stimmungsvollen Kulisse für ein Konzert, zum Messeplatz oder zum spannungsgelade-nen Austragungsort eines Handball-Bundesliga-Spiels wer-den. Insbesondere für besagte Handballspiele hat die Halle kürzlich ein technisches Upgrade erhalten.Nach der Rückkehr des Bergischen Handball-Clubs 06 aus der zweiten in die erste Bundesliga waren einige Anpassun-gen notwendig, damit die Heimspielstätte der Löwen die

Unihalle Wuppertal:Bedarfsgerechtes Licht per Fingertipp

Aus effizienten LED-Leuchten, maßgeschneiderten Abhängungen und einem Lichtmanagement, das nicht nur vielseitige Lichtszenen bereitstellt, sondern auch an die zentrale Brandmeldeanlage angebunden ist, bestand das Gesamtpaket, das Norka und Norka Automation für die Sanierung der Unihalle Wuppertal geschnürt haben. Dank der intelligenten Lichtlösung aus einer Hand können die vielseitigen Veranstaltungen in der Halle stets bedarfsgerecht beleuchtet werden. Das flimmerfreie Licht ist zudem HDTV-tauglich und die lange Lebensdauer der LED lässt die Wartungskosten gegen Null sinken. Jürgen Schoene

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Autor:

Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Schoene ist als Leiter Technik für die Norka Norddeutsche Kunststoff- und Elektrogesellschaft Stäcker mbH & Co. KG in Hamburg tätig.

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Vorschriften der Deutschen Handball-Liga erfüllt. Neben neuen Ballfangnetzen, Tribünen für die Kameras und schnellem Internet für die Journalisten wurde auch eine LED-Beleuchtungsanlage mit intelligenter Steuerung imple-mentiert.

Technologiesprung steigert Effizienz und QualitätDie Bestandslösung in der größten Mehrzweck-Veranstal-tungshalle im Bergischen Land arbeitete noch mit Quecksil-berdampflampen, also einem Lampentyp, der innerhalb der Europäischen Union nicht mehr in Verkehr gebracht werden darf und für den somit auch kein Ersatz mehr beschafft werden konnte. Vor diesem Hintergrund fiel die Entschei-dung, die Halle auf moderne LED-Leuchten umzurüsten. Neben Energieeinsparungen sollte durch die modernen Lichtquellen auch die Lichtqualität gesteigert werden. Er-füllt werden konnten diese Erwartungen mit Leuchten aus dem Norka-Portfolio. Für die Hallen- und Spielfeldbeleuch-tung kommen 130 Centaurus-Strahler zum Einsatz, die mit LED-Arrays bestückt sind, sowie London-LED- und Dublin-LED-Leuchten, die mit LED-Stripes ausgestattet sind.Mit den LED-Leuchten lassen sich bei niedrigerer Anschluss-leistung höhere Beleuchtungsstärken erzielen. Das freut die Betreiber der Unihalle, die Stadt Wuppertal und das Land NRW, denn so können sie im Betrieb Kosten von bis zu 240 €/h bei der Beleuchtungsenergie sparen. Das neue Be-leuchtungssystem erfüllt im Zusammenspiel mit der nut-zungsgerechten Steuer- und Regelungstechnik zudem sämtliche Förderbedingungen gemäß der nationalen Klima-schutzinitiative – Klimaschutzprojekte im kommunalen Um-feld (Kommunalrichtlinie), die kommunale Bauherren mit 25 % Förderquote unterstützt.

Entscheidend war die Erhöhung der Beleuchtungsstärken auf dem Spielfeld, um die Vorgaben der Deutschen Hand-ball-Liga für Bundesliga-Spielstätten zu erfüllen. Statt der bisherigen mittleren Beleuchtungsstärke von circa 950 lx in 1,5 m Höhe über dem Spielfeld werden jetzt souverän die vorgegebenen 1 700 lx erreicht und es gibt sogar noch Re-serven. Aber es ist nicht nur heller geworden, die neuen Leuchten sind außerdem von Haus aus sehr gut entblendet und das Licht auf dem Spielfeld wird gleichmäßiger verteilt. Von der neuen Lichtqualität profitieren nicht nur die Aktiven bei Sportevents, sie schlägt sich bei allen Veranstaltungsfor-maten in einer besseren Raumwahrnehmung nieder. Die guten Sehbedingungen erleichtern außerdem die Orientie-rung auf den Tribünen sowie Treppen und sorgen für mehr Trittsicherheit auf den Stufen und in den Gängen.

Enge Vorgaben souverän bedientVoraussetzung für dieses gute Ergebnis war neben hoch-wertigen Leuchten eine detaillierte Lichtplanung. „Es gab einige bauseitige Restriktionen“, erläutert Vanessa Weis-brod, die das Projekt bei Norka betreut hat. „Die sensible Statik des Hallendachs verbot, das Gewicht der Bestands-leuchten zu überschreiten. Zudem mussten wir die Montage-orte der alten Leuchten weiter nutzen.“ Man entschloss sich, die LED-Leuchten an neuen, statisch geprüften Traversen abzupendeln. Die Lichtaustrittsebene liegt dabei stets un-terhalb der Trägerkonstruktion des Dachs und der Installa-tionen für die Bühnentechnik, was Verschattungen zuver-lässig vermeidet.Die drei unterschiedlichen Typen der verzinkten, ballwurf-sicheren Traversen nehmen im Bereich über dem Spielfeld Kombinationen von zwei bis vier Centaurus-230N-Strahlern

Centaurus-LED-Strahler wurden an eigens entwickelten Traversen an der Trägerkonstruktion des Hallendachs abgehängt

Die Zuschauertribünen und Ränge erhalten ihr Licht aus Centaurus-LED-Strahlern sowie aus Dublin- und London-LED-Leuchten, die an den Traversen oder direkt an den Dachträgern befestigt wurden

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SONDERTEIL LICHTSTEUERUNG & LEUCHTEN

auf. Allein eine dieser tiefstrahlenden Leuchten mit Pris-menscheibe zur rotationssymmetrischen Entblendung und mit ballwurfsicherem Aluminiumgehäuse liefert 41 640 lm Lichtstrom.Die Zuschauertribünen und Ränge erhalten ihr Licht aus den Centaurus-230N-Strahlern, den Dublin- und den London-LED-Leuchten, die an den Traversen oder direkt an den Dachträgern befestigt wurden. Sowohl die Dublin-LED- als auch die London-LED-Leuchten werden hier mit einer raum-strahlenden Optik eingesetzt. Sie haben ein eloxiertes Alu-minium-Gehäuse mit 1,50 m Länge sowie 18,5 cm Breite und sind ebenfalls ballwurfsicher ausgeführt.

Vielseitige Beleuchtungsoptionen für die MultifunktionshalleEine Besonderheit der Unihalle Wuppertal ist ihre Anpas-sungsfähigkeit für verschiedene Nutzungen. So kann die Halle in kleinere Einheiten unterteilt werden und Tribünen lassen sich verfahren. Um für all diese Konfigurationen stets das richtige Licht abrufen zu können, hat Norka Automation das Dali-Lichtmanagement Xara Professional installiert.„Wir haben fünf Dali-Kreise eingeplant“, erklärt Thomas Jost, der das Projekt bei Norka Automation mitbegleitet hat. „Sie stellen insgesamt 320 Adressen bereit – eine ausreichende Anzahl, um jede Lichtquelle einzeln ansteuern zu können und zusätzlich noch 36 Dali-Bewegungssensoren einzu-binden.“ Drei Präsenz- und vier Tageslichtsensoren ergän-zen das Hardwarespektrum. Als Bedienstellen kommen drei Touchpanels zum Einsatz. In der Summe stellt das Licht-steuersystem eine große Auswahl an Schalt- und Dimm-kombinationen zur Auswahl.Für die typischen Raum- und Nutzungsformate wurden Lichtszenen vorprogrammiert und abgespeichert. Beispiels-

weise sind eine Vor-einstellung für die Bundesligaspiele mit 1 700 lx, eine für Tisch-tennisspiele mit 750 lx und zwei für den Uni-Sport mit 300 lx sowie mit 500 lx abrufbar. Zudem gibt es speziel-le Lichtdramaturgien für besondere Momen-te bei Events. Ist bei-spielsweise die Szene Showtime aktiv, gehen alle Lichter aus und nur die Beleuchtung in den Gangbereichen bleibt mit 15 % Leistung in

Betrieb. Im Reinigungsmodus sorgen die Bewegungsmelder dafür, dass das Licht nur dort an ist, wo gerade gearbeitet wird. Im Interesse einer einfachen manuellen Bedienung wurden außerdem 24 Leuchtengruppen definiert, die je-weils einem Hallenbereich zugeordnet sind. Ein Fingertipp auf den Touchpanels genügt, um zum Beispiel nur die obe-ren oder unteren Tribünen, nur das Spielfeld oder auch nur einen Teil der Hallenfläche zu erhellen. Die Leuchten über den ausfahrbaren Tribünen können sogar ihre Zugehörig-keit wechseln und mal zur Tribünen- oder mal zur Spielfeld-beleuchtung gehören.

Anbindung an die BrandmeldezentraleEine sicherheitsrelevante Zusatzfunktion hat Norka Auto-mation durch die Anbindung der Lichtsteuerung an die Brandmeldezentrale umgesetzt: Im Falle eines Feuer-alarms schalten alle Leuchten in der Halle auf 100 % Hel-ligkeit und bleiben so lange an, bis der Feueralarm abge-schaltet wird – und zwar unabhängig von den Einstellungen im Regieraum.Die gesamte Lichtsteuerung samt vorverdrahtetem, erwei-terbaren Schaltschrank, SPS-Programmierung sowie die Inbetriebnahme wurde von Norka Automation geplant und realisiert. Die Lieferung erfolgte anschlussfertig mit dazuge-höriger Dokumentation, Montageanleitung und Abnahme-protokoll. Für die angedachte spätere Erweiterung der Be-leuchtungssteuerung im Rahmen einer weiteren Sanierung der Nebenräume sowie des Außenbereichs, wurde der Schaltschrank bereits entsprechend vorbereitet und die ge-samte SPS-Steuerung dementsprechend von Anfang an skalierbar realisiert.

www.norka.de www.norka-automation.de

Das Lichtmanagement stellt vorprogrammierte Szenen für den Abruf per Fingertipp bereit. Mit ihnen kann adäquat auf die verschiedenen Nutzungen und Ereignisse in der Halle reagiert werden

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SONDERTEIL LICHTSTEUERUNG & LEUCHTEN

Leuchtenserie weiter ausgebaut

Das verbindende Designelement der XR-Leuchtenserie ist ihr kompakter Leuchtenkopf aus Aluminium-Druck-guss, der ansprechendes Design mit einem LED-Wärmemanagement ver-eint. Innerhalb dieser Serie stehen jetzt die Ontero XR Aufbauleuchten zur Stromschienenmontage auch mit In-Track-Adapter zur Verfügung. Zur Pendelleuchte Pendiro XR und der Halbeinbauleuchte Intara XR kommt die Einbauleuchte Intara XR hinzu: Sie

findet ihren Einsatz überall dort, wo ein ruhiges und unauffälliges Decken-bild gefragt ist. Bei dieser Einbau-leuchte wurde das Augenmerk ins-besondere auf Montagefreundlichkeit gelegt. Einbaufertig fest miteinander verbundene Leuchten-Treiberkombi-nationen ermöglichen einen zügigen, problemlosen Einbau. Dabei erfolgen der elektrische Anschluss sowie das Durchverdrahten mittels GST-Stecker. Das Ausschnittmaß beträgt 132 mm.

Bäro GmbH & Co. KG Tel. 0 21 74/7 99 0 www.baero.com

Blendfreie Bürobeleuchtung sofort einsatzbereit

Eine stimmige Kombination für das effiziente Bürobeleuchten ohne stö-rende Reflexionen bilden die linearen LED-Module LLE 24 mm (ADV) mit den „LEDiL“-Linsen Daisy und passen-dem Selv-LED-Treiber. Modul, Treiber und Linsen arbeiten so zusam-men, dass eine blendfreie Bürobeleuchtung leicht realisierbar ist. Hin-tergrund für die ein-fache, komfortable Lichtlösung ist die exakt auf die Linsen abgestimmte Anord-

nung der LED-Chips auf dem LED-Modul. So entsteht blendfreies Licht mit Darklight-Charakter, das alle Be-

dingungen für eine normgerechte Bü-ro- und Arbeits-

platzbeleuchtung erfüllt. Die Module

gibt es in Ausführun-gen für Tunable White

mit Farbtemperaturen von 2 700 K bis 6 500 K und für sta-

tisches Weiß mit Farbtemperaturen von 3 000 K und 4 000 K. Sie sind jeweils in den Längen 140 mm,

280 mm, 560 mm und 1 120 mm ver-fügbar und erreichen einen typischen Lichtstrom von 400 lm, 750 lm, 1 500 lm oder 3 500 lm. Da sich die Module variabel miteinander kombi-nieren lassen, können ganz unter-schiedliche Leuchten, von der Einzel-leuchte bis zum Lichtband realisiert werden. Beide Ausführungen bieten eine hohe Lichtqualität und eine Le-bensdauer von 72 000 h.

Tridonic Deutschland GmbH Tel. 07 31/1 76 62 90 www.tridonic.de

Deckenleuchte mit besonderem Reflektoren-Design

Für die Ein- und Anbaumontage an Decken moderner Büroumgebungen bietet sich die Leuchte C85 an. Bei ihrer Entwicklung wurde ein Schwer-punkt auf das Design des Lichts ge-legt. Im Ergebnis erzielt das Modell eine Lichtqualität, die der Umgebung eine Dimension und Tiefe verleiht. Zugleich wird ein Licht erzeugt, das sich dezent im Hintergrund hält. Da-her ist die Leuchte wie ein symmetri-sches Cluster von Downlights aufge-baut. Das Licht wird durch einen Diffusor geleitet, der ein Blenden der

intensiv leuchtenden Dioden entspre-chend reduziert. Angeboten werden zwei Formate. Das Modell C85-R ist mit Abmessungen von 625 mm ×

625 mm erhältlich. Dazu stehen meh-rere Lumenpakete zur Auswahl. Vor-gesehen für die einfache Montage in sichtbare T-Profil-Decken, ist diese Variante mit optionalen Halterungen und Rahmen für andere Deckensyste-me erhältlich. Den Typ C85-S gibt es in den Abmessungen 575 mm × 575 mm und mit unterschiedlichen Lumen-Leistungen.

Glamox GmbH Tel. 0 51 21/70 60-0 www.glamox.de

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PLANUNG & INSTALLATIONSTECHNIK

Die DIN 18015-2 [1] fordert für die Mindestausstattung elektrischer Anlagen in Einfamilienhäusern, Fehlerstrom-

Schutzeinrichtungen (RCD) den Stromkreisen so zuzuord-nen, damit das Abschalten eines RCD nicht zum Ausfall aller Stromkreise führt. Aus den Anforderungen an die Mindest-ausstattung leitet sich ab, dass in Wohngebäuden immer mehrere RCD verbaut werden – mindestens jedoch zwei.Die Herausforderung besteht nun darin, die zahlreichen Neutralleiteranschlüsse im Installationsverteiler hinter den RCD, sowie die Potentialverteilung für die umfangreiche Sensorik und Aktorik in der Gebäudesteuerung möglichst platz- und zeitsparend umzusetzen. Ähnliches gilt auch für die Schutzleiter der Gebäudeinstallation.Reihenklemmen-Systeme – wie etwa Clipline complete – bieten hier durchaus einige Vorteile:

Anschlussfertige Verteilerblöcke mit Push-in-Technik

Mit den zunehmenden Anforderungen an die Automatisierung von Gebäuden steigt auch die Anzahl der ver-bauten Sensoren und Aktoren – und damit der Aufwand, Potentiale zu verteilen oder zu sammeln. Hier erleich-tern Verteilerblöcke die Arbeit – sie sorgen in Wohngebäuden für eine platzsparende Potentialverteilung im Installationsverteiler. Olaf Isendahl

Autor:

Dipl.-Ing. Olaf Isendahl ist im Vertriebsmarketing Elektromechanik für die Phoenix Contact Deutschland GmbH in Blomberg tätig.

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PLANUNG & INSTALLATIONSTECHNIK

• Bedarfsgerecht modular aneinander reihbar,• übersichtliche und platzsparende Verdrah-

tung von Drei- und Fünf-Leiter-Anwendun-gen durch Verwendung von Dreistock-Instal-lationsklemmen,

• exakte Beschriftung jedes einzelnen An-schlusspunkts,

• Neutralleiterbrückung per N-Sammelschiene,• Kontaktierung der Neutralleiter per N-Trenn-

klemmen,• Phasenbrückung per Standard-Steckbrücken,• Schutzleiterbrückung über die Tragschiene

und• einfaches Nachrüsten.Diese Vorteile kommen vor allem in Installatio-nen zum Tragen, die der DIN VDE 0100-718 (VDE 0100-718) [2] unterliegen – also Gewerbe-bauten und öffentliche Gebäude. Hier schrei-ben Planer oder Betreiber in aller Regel Rei-henklemmen für die Installation vor. In Wohngebäuden jedoch sind Installationen mit Reihenklemmen aus Platz- und Kostengründen nicht so häufig. Dennoch ist hier eine komfor-table, platzsparende und übersichtliche Instal-lation kein Problem. Denn die PTFIX-Verteiler-blöcke von Phoenix Contact erleichtern die Verteilung der Neutralleiter- und PE-Potentiale im Installationsverteiler erheblich.PTFIX wird der Kategorie der Verteilerblöcke zu-geordnet. Wie in der Gebäudeinstallation üblich, müssen die verwendeten Komponenten hin-sichtlich ihrer elektrischen und mechanischen Sicherheit besonders qualifiziert werden. Für

PTFIX gelten hier die Anforderungen gemäß DIN EN 60998-2-2 (VDE 0613-2-2) [3]. So muss PTFIX zum Beispiel zum Nachweis der elektrischen Sicherheit eine Isolations-Wider-standsmessung durchlaufen. Zum Nachweis der mechanischen Sicherheit gehört die Fall-trommelprüfung nach IEC 60068-2-32 [4] zum Standard-Prüfrepertoire.

In zahlreichen Varianten verfügbarDie Verteilerblöcke gibt es in acht Varianten mit zwei, sechs, zwölf und 18 Anschlüssen – je-weils mit und ohne zusätzlichem Einspeisean-schluss. Da alle Anschlüsse eines PTFIX-Blocks bereits intern elektrisch miteinander verbun-den sind, entfallen aufwendige Arbeiten, wie sie beim Konfektionieren von Brücken für Stan-dard-Reihenklemmen anfallen. PTFIX ist in den Nennquerschnitten 1,5 mm2, 2,5 mm2 und 4 mm2 verfügbar. Sind Einspeiseanschlüsse vorhanden, können sie 4 mm2, 6 mm2 oder 10 mm2 Nennquerschnitt aufnehmen. Die ma-ximale Stromstärke von PTFIX 1,5 beträgt 32 A, die von PTFIX 2,5 und PTFIX 4 beträgt 57 A.Sämtliche Anschlüsse sind in Push-in-Technik ausgeführt, die elektrischen Verbindungen können werkzeuglos durch Direktstecken in Sekundenschnelle verdrahtet werden. Und das bei starren Leitern sowie bei flexiblen Leitern mit Ader endhülse ab 0,34 mm2. Zum Lösen ei-ner Klemmstelle lässt sich der zugehörige orangefarbene Drücker mit einem spitzen Ge-genstand oder einem Schraubendreher-ähn-lichen Werkzeug betätigen.Elf Grund- und drei Mischfarben machen die Installation übersichtlicher. Um die Verteiler-anschlüsse farblich auf die Abgangsinstallation einzustellen, sind etwa folgende Kombinatio-nen möglich:• Braun, Schwarz, Grau für L1, L2, L3,• Blau für N,• Grün-Gelb für PE und• Rot, Schwarz, Weiß, Gelb für KNX-Installatio-

nen.Verdrahten nach Farben verhindert nicht nur Fehler, es schafft zudem Ordnung und erhöht den optischen Gesamteindruck.

Fast überall montierbarBefestigt werden können die Verteilerblöcke in der jeweiligen Installationsumgebung horizon-

Einfacher Einstieg mit dem Systempaket

Für den komfortablen Einstieg in die Po-tentialverteilung bietet Phoenix Contact ein Systempaket: Darin enthalten sind 130 Verteilerblöcke im Querschnitt bis 4 mm2, 60 Tragschienenadapter, 20 Schraubflan-sche sowie diverse Steckbrücken und Markierungsmaterial. Damit das Paket auch dort zum Einsatz kommen kann, wo es mitunter robust zugeht, bietet die prak-tische Box ausreichend Schutz. Bezogen werden kann das Systempaket über den ortsansässigen Elektro-Fachgroßhandel.

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PLANUNG & INSTALLATIONSTECHNIK

tal wie auch vertikal auf Standard-15-mm- und -35 mm-Tragschienen. Die Montagefüße lassen sich auf den speziell strukturierten Bodenbereich der PTFIX-Blöcke auf-schieben, wo sie variabel arretieren. So kann der Anwender seine Installation exakt nach seinen räumlichen Vorstellun-gen umsetzen. Auch wo keine Tragschiene ist, kann mon-tiert werden: Mit Flanschen, die seitlich an die Blöcke ge-rastet werden, lässt sich der Block verschrauben. Als

weitere Variante erfolgt die Befestigung per Klebepad auf glatten Oberflächen wie Metall, Kunststoff oder auch Be-ton. Das Klebematerial passt sich gut an und haftet sofort auf einer fettfreien Oberfläche. Soll ein Installationsvertei-ler oder Anschlusskasten erweitert werden, muss nicht nach einem Platz für die Tragschiene gesucht werden – PTFIX wird zur Befestigung einfach an die Wandung ge-klebt.Mechanisch lassen sich die Verteilerblöcke in Längsrich-tung per robuster Schwalbenschwanzverbindung fest mit-einander verbinden. Mittels Standardbrücken aus dem Reihenklemmen-System Clipline complete kann das Poten-tial von einem auf einen benachbarten Block übertragen werden. Dazu wird lediglich eine Zweier-Brücke in zwei benachbarte Anschlüsse gesteckt.Die Beschriftung der Blöcke kann durch selbstklebende Streifen in der Blockmitte erfolgen. Hierzu gibt es Rollen-material, das mit einem kleinen mobilen Drucker beschrif-tet oder als fertig markierte Streifen bezogen werden kann. Für elektrische Prüfungen haben die Verteilerblöcke einen Prüfzugang.

FazitMit PTFIX lässt sich die Neutralleiter- sowie die gesamte Potentialverteilung in der Gebäudeinstallation übersicht-lich und zeitsparend gestalten – auch ohne Reihenklem-men. Die vielfältigen Montagemöglichkeiten qualifizieren PTFIX sowohl für den Installationsverteiler als auch für den Anschlusskasten. Im Installationsverteiler ermöglicht spe-ziell die Quermontage einen platzsparenden Aufbau. Die Push-in-Direktstecktechnik erlaubt eine schnelle und werkzeug lose Verdrahtung von starren Leitern sowie flexi-blen Leitern mit Aderendhülse.

Literatur[1] DIN 18015-2:2010-11 Elektrische Anlagen in Wohngebäuden

– Teil 2: Art und Umfang der Mindestausstattung. Berlin: Beuth

[2] DIN VDE 0100-718 (VDE 0100-718):2014-06 Errichten von Niederspannungsanlagen – Teil 7-718: Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art – Öffent liche Einrichtungen und Arbeitsstätten. Berlin ∙ Offenbach: VDE-VER-LAG

[3] DIN EN 60998-2-2 (VDE 0613-2-2):2005-03 Verbindungsmate-rial für Niederspannungs-Stromkreise für Haushalt und ähnliche Zwecke – Teil 2-2: Besondere Anforderungen für Verbindungsma-terial als selbständige Betriebsmittel mit schraubenlosen Klemm-stellen. Berlin ∙ Offenbach: VDE-VERLAG

[4] IEC 60068-2-32 Umweltprüfungen – Teil 2: Prüfungen; Prüfung Ed: Frei Fallen. Genf/Schweiz: Bureau Central de la Commission Electrotechnique Internationale

www.phoenixcontact.de/verteiler

Starre sowie flexible Leiter, die mit einer Aderendhülse versehen sind, lassen sich dank der Push-in-Technik durch einfaches Einstecken anschließen

Durch einfaches Aneinanderrasten lassen sich gleiche oder verschiedene Blöcke in Längsrichtung fest miteinander verbinden – so entsteht ein individueller Anschlussblock

Die Potentialverteiler-Blöcke lassen sich auf drei Arten befestigen: Kleben und Schrauben sowie auf der Tragschiene

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PLANUNG & INSTALLATIONSTECHNIK

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PLANUNG & INSTALLATIONSTECHNIK

Emsyst-Vertriebsleiter Hartmut Henzler von der Firma Riempp sieht Energiemanagementsysteme (EMS) in der Lage, ganze Unternehmen zu digitalisieren. EMS-Nutzer-oberflächen seien inzwischen wie Dashboards aufgebaut und können bedarfsorientiert zusammengestellt werden. Verbräuche wie Strom, Gas, Wasser, Wärme, Kälte und auch CO2-Emissionen sind somit schnell lesbar und „intuitiv be-

dienbar“, wie Prof. Alexander Sauer erklärt. Damit liefern EMS die Basis für den Datentransfer und die Datenanalyse von Maschinen und Gebäuden. Sie können diese sogar auf-einander abstimmen, um Verbräuche zu reduzieren.Modular skalierbare EMS ermöglichen die Automatisierung von Gebäuden. Gleiches gilt für Maschinen und Anlagen, die sich in diese Systeme integrieren lassen. „SQL-Daten-banksystem, die offen sind für eigene Applikationen, und zentrale Server für alle Liegenschaften sind dafür Voraus-setzung“, so H. Henzler.

Prognosen erstellenA. Sauer sieht das Einbinden von Prognosen als EMS-Trend. Die bisherige Visualisierung der über Sensoren an Maschi-nen, Heizkörpern, Fenstern, Lampen und auf Dächern ge-messenen Werte würden nun mit Prognoseverfahren gekoppelt. „Das können externe Vorhersagen wie der

Energiemanagement-Trends 2020: Monitoren ist zu wenig

Vernetzen und Steuern – im Wesentlichen sehen Experten wie IPA-Forscher Professor Alexander Sauer neun Aspekte, die in naher Zukunft Potenziale durch den Einsatz von Energiemanagementsystemen freilegen. Michael Sudahl

Autor:

Michael Sudahl ist Fachautor in der Agentur „Der Medienberater“ in Schorndorf.

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PLANUNG & INSTALLATIONSTECHNIK

Wetterbericht sein, aber auch interne wie Produktionsaus-lastungen“, so der IPA-Forscher und nennt als Beispiel Getränkehersteller und Brauereien. Für diese ist Wasser Produktionsrohstoff. Die Wasserqualität ist somit entschei-dend für die Produktqualität. Setzt nun starker Regen ein oder bleibt er wie im Sommer 2018 aus, hat das natürliche Auswirkungen auf die Brunnenqualität. Werden die Wetterprog nosen im Prozess berücksichtigt, können Her-steller und Brauer die Produktion effektiver und damit energiesparender steuern. „Sie kommen vom Reagieren zum Agieren“, verdeutlicht Emsyst-Mann H. Henzler. In diesen Kontext passt, dass Energie über Monitoring in-klusive Berichtswesen und Logbuch für Verbraucher ma-nagebar wird. So können Unternehmen Lasten steuern, indem sie Spitzen kappen, Grenz- und Schwellenwerte überwachen und Aktionen automatisch auslösen lassen. Beispielsweise indem sie fossile Energiequellen abschalten und alternative Energien aus BHKW, Solar und Batterie-speicher hinzuschalten. Auch Ladesäulen für E-Autos oder Förderfahrzeuge können sie in das System integrieren.

Interoperabilität dank SchnittstellenUm in dieser Qualität arbeiten zu können, sei es wichtig, Schnittstellen sauber zu definieren, um unterschiedliche Anwendungen zu kombinieren. Über Interoperabilität kön-ne EMS-Prozesse vom Monitoring mit Planungssimulation in die Realität transferieren. Wie das aussehen kann, zeigt die Kommune Tuningen. Die 3000-Seelen-Gemeinde rüstet Straßenlampen auf LED um und programmiert sie. Im Dorf auf der Schwäbischen Alb gehen die Leuchten nicht um 23 Uhr aus, sondern dimmen sich auf 10 % Leuchtkraft herunter. Erkennt ein installier-ter Wärme- und Bewegungsmelder eine sich nähernde Person, fährt die Leuchtkraft für 90 s auf 100 % hoch und verständigt die nächste Lampe. Die Investition hat den Ver-brauch bei mehr Komfort halbiert, was 141 000 kWh entspricht. Zudem ist es technisch möglich, die Straßen-lampen als E-Ladestellen mit Verbrauchs- und Abrech-nungsfunktion auszustatten.

Potenziale im Bestand hebenAuf diese Weise ließen sich enorme Potenziale im Bestand heben, so H. Henzler. Das hat eine Kommune im Remstal umgesetzt. Bis 2020 soll in Plüderhausen in acht von 15 öffentlichen Gebäuden der 9300-Einwohner-Gemeinde ein EMS installiert sein. Sprach- und Bewegungsmelder, Temperaturfühler und andere Messtechnik erfassen dann die Intensität der Nutzung von Gebäuden und einzelnen Räumen und stimmen Heizung, Lüftung, Licht und Kühlung darauf ab. Die Software kann mit Vergleichszahlen zur Frequenz aus Vorjahrestagen sowie dem Wetterbericht

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PLANUNG & INSTALLATIONSTECHNIK

hinterlegt werden, was Bedarf und Verbrauch weiter an-passt. Und per Fernmonitoring können Hausmeister oder Facility Manager in Echtzeit jederzeit überall eingreifen.Nachrüstbare Gebäudeautomatisierung ist in diesem Zusammenhang das Stichwort. Günstige und schnelle Funk lösungen anstelle von Verkabelungen. Dabei können Energiemanager schrittweise vorgehen: beginnend bei Einzelräumen über Bereichsautomation bis hin zu Gesamt-gebäuden. Auch hier sind Schnittstellen zu allen gängigen Bussystemen Voraussetzung.

Flexible Nachfrage und GleichstromGelingt wie in den Beispielen die Interoperabilität, dann sei laut A. Sauer ein logischer Schritt die Flexibilisierung der Nachfrage. Über EMS können Energiemanager analysieren, wann sie wie viel Strom oder Wasser verbrauchen. Im Ideal-fall organisieren sie alle Verbraucher so, dass Lastspitzen gekappt und Dunkelflauten zum Speichern genutzt werden.In diesem Kontext erlebt der Gleichstrom eine Renaissance. Er ist speicherbar und lässt sich besser zurückgewinnen als Wechselstrom, der den Gleichstrom in vielen Bereichen in den vergangenen Jahrzehnten zurückgedrängt hat. Heute laufen Windenergieanlagen, Solaranlagen und Schnell-ladestationen für die E-Mobilität mit Gleichstrom, der lange nur im Bahnverkehr eingesetzt wurde. Von dort ist auch der gefährliche Lichtbogen bekannt, der beim Abschalten entsteht.

EMS unterstützen die InstandhaltungAls Trend sieht Tim Pigun, Professor an der Hochschule Ansbach, die Entwicklungen bei EMS in Bezug auf die In-standhaltung. Auch hier geht es darum, vom Planen und Reparieren hin zur Prävention zu kommen. Einer, der das Potenzial erkannt hat, ist Andreas Länge. Der Leiter des technischen Supports der Firma Thomson Neff Industries sitzt im Württembergischen Wolfschlugen und ist Herr über 56 Maschinen. Darunter etliche computergesteuerte Dreh- und Fräseinheiten. Seit sechs Jahren setzt er eine Software ein, die Maschinendaten analysiert. So bekommt der Industriemeister wöchentlich 80 Instandhaltungsauf-träge ausgespielt, die per Formular an die zuständigen Mit-arbeiter gehen. Diese führen die Arbeiten aus und proto-kollieren sie. Freitags werden die Daten zurückgespielt. Die Software ist somit gleichzeitig ein Dokumentationspro-gramm. Tritt ein Maschinenfehler auf, weiß sie automa-tisch, zum wievielten Mal er passiert. Reparaturen gehen bei wiederholten Fehlern schnell, weil der Monteur er-kennt, was zu erledigen ist. Die vorbeugende Wartung spa-re bis zu 30 000 € im Jahr, verdeutlicht A. Länge.Um diese Kommunikation zu erreichen, können EMS als Alarmmanagement eingesetzt werden. Nachrichten ge-langen über das Display, via SMS oder E-Mail an Facility-manager oder technische Leiter wie A. Länge, damit diese steuernd eingreifen können – ebenfalls via mobiler Endgeräte.

Auch Ladesäulen müssen in ein leistungsfähiges Energiemanagement integriert werden

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PLANUNG & INSTALLATIONSTECHNIK

Zertifizierter Basiszähler mit vielen Einsatzmöglichkeiten

Der zertifizierte Basiszähler 3 HZ bie-tet eine passgenaue Lösung für das Einführen von modernen Messein-richtungen sowie intelligenten Mess-systemen. Das Gerät ist in diversen Ausstattungsvarianten erhältlich. Zu-nächst hat der Kunde die Auswahl zwischen der 60-A- und der 100-A-Variante. Zum Messen der Energie-flussrichtung stehen dem Nutzer ebenfalls verschiede-ne Optionen zur Verfügung: Zudem kann der Basiszähler als Zweirichtungszähler (+A/−A), als Bezugszähler (+A) oder als Lieferzähler

(−A oder −As) bezogen werden. Schließlich kann zum Standard-Last-profil (SLP) auch optional die Grid-Funktionalität gewählt werden. Hier-bei erfasst der Zähler insgesamt zwölf verschiedene Parameter, dar-

unter Spannungs- und Stromwerte, Phasenwinkel sowie daraus ableit-bare Werte, die zum Ermitteln des Netzzustandes verwendet werden können. Der Zähler übergibt die Mess-werte an das angeschlossene Smart-Meter-Gateway. Dieses wird direkt auf der integrierten Hutschiene im Zähler installiert. Über die Wide-Area-Net-work-(WAN-)Schnittstelle des Smart Meter Gateways werden die Netzzu-standsdaten, nach BSI-Vorgaben ge-schützt, zum Netzbetreiber gesendet.

Devolo AG Tel. 0 24 1/1 82 79-0 www.devolo.de

Adaptertüllen machen Kabeleinführung zum Hybridsystem

Das Adapter-System Imas-Connect ist ein durchgängig modular aufge-bautes Tüllensystem zur Aufnahme metrischer Steckverbinder, Keystone-Modulen, Schlauchverschraubungen

und Druckausgleichselementen. Durch den Einsatz des Systems wird die Kabeleinführung zum Hybridsystem. Es können konfektionierte sowie nicht konfektionierte Leitungen oder Schläuche eingeführt werden. Gleich-zeitig dient das System als Schnitt-stelle für Steckverbinder. Eine zusätz-liche Lochung ist nicht erforderlich. Die aus Elastomer gefertigten Tüllen des Adapter-Systems mit einem Kor-pus aus Polyamid oder aus Messing vernickelt erfüllen die Schutzklasse

IP54 oder IP65. Die verfügbaren, me-trischen Innengewinde der AT-KM-Serie betragen M5 × 0.5, M8 × 1.0, M12 × 1.0, M12 × 1.5. Bei der AT-M sind es M12 × 1,0, M16 × 1.5, M20 × 1.5 oder M25 × 1.5. Die AT-KS-Tülle eignet sich für alle gängigen Key-stone-Module, wie USB, RJ45, HDMI und circa 70 weitere Keystone-Module.

Icotek GmbH Tel. 0 71 75/9 23 80-0 www.icotek.com

Niederohmiges Erden des Kabelschirms

Unter der Produktbezeichnung WE-EEL werden Schellen aus Aluminiumblech zum stabil erdenden Fixieren von Kabeln verschiedener Größen ange-boten. Kabel von 2,5 mm bis 20,5 mm Durchmesser können mit den in zwölf Größen erhältlichen Schellen und ei-ner M4-Schraube auf Leiterplatten befestigt werden. Der Kontaktwider-stand ist kleiner als 0,01 Ω. Die Kabel-schellen dienen dem niederohmigen

Verbinden des Kabelschirms mit der Erde – Leiterplatte, Metallebene, Gehäuse – wodurch die EMV des Kabels verbessert wird. Die Schellen sind in beliebigen Stückzahlen ver-fügbar.

Würth Elektronik Eisos GmbH & Co. KG Tel. 0 79 40/9 46-0 www.we-online.de

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Lösungen für Überspannungsschutz im Zählerschrank

Weiter ausgebaut hat der Hersteller sein Reiheneinbaugeräte-Sortiment mit dem Überspannungsab-leiter „Resi9 iPRF“. Neben all-gemeinen Sicherungs- und Schutzfunktionen für alle gängigen Installationsstan-dards in Zählerschränken steht damit jetzt ein Kombi-ableiter für Blitzstrom-Poten-tialausgleich und Überspan-nungsschutz zur Verfügung. Die Komplettlösung für die Energieverteilung ist für Wohn- und kleinere Zweck-

bauten gemäß DIN VDE 0100-443/-534 (Typ 1 und Typ 2) erhältlich und

passt in alle handelsüb-lichen Zählerschränke. Die Geräte sind für die Montage auf 40-mm-Sammelschie-nen im netzseitigen An-schlussraum vorgesehen. Damit entsprechen sie der Anwendungsregel VDE-AR-N 4100-2019-04, in der der Einbau eines SSL-Schalters als selektives Schutzorgan gefordert ist. Sie schützen die elektronischen Be-

triebsmittel im gesamten Gebäude. Die Kombiableiter Typ 1 und 2 verfü-gen über eine Blitzstromtragfähigkeit gemäß DIN EN 0185-305 und erlau-ben je nach Ausführung Blitzstrom-stöße bis 7,5 kA bei Gebäuden ohne beziehungsweise 12,5 kA bei Gebäu-den mit äußerem Blitzschutz. Zusätz-lich bietet die Premium-Ausführung der Geräteserie für die Energievertei-lung 4.0 Überwachungsfunktionen.

Schneider Electric GmbH Tel. 0 21 02/4 04-0 www.se.com

Spezial-Klemmen machen Bemessungsströme über 85 A möglich

Die Klemmleisten der Serie 328 und 329 sind prädestiniert für den Einsatz in rauen Umgebungen und auf den Durchfluss großer Ströme, wie bei-spielsweise in Transformatoren oder Leitungsverbindungen, ausgelegt. Sie bieten hohe Isolationseigenschaften und sind korrosions- und alterungs-beständig. Mit der Serie 329 sind Ströme von bis zu 125 A möglich. Durch ihre guten Isolationseigen-schaften, dem einfachen Handhaben und ihrer Robustheit soll die Serie

auch unter schwierigen Bedingungen einen störungsfreien Betrieb indus-trieller Anlagen gewährleisten. Die Klemmleisten mit Schraubanschluss werden aus vernickeltem Messing ge-

fertigt und halten Temperaturen von –30 °C bis 120 °C stand. Die Produkte mit Schraubanschluss sind in 1- bis 12-poligen Ausführungen erhältlich. Klassische Einsatzgebiete finden sich in der Automobilindustrie, in Motoren, Leitungsverbindungen oder allen an-deren Arten von Verbindungen mit großen Strömen.

Weco Contact GmbH Tel. 0 61 81/1 05 -0 www.wecogroup.de

Kombinierte FI/LS-Schalter mit AFDD-Auslöseeinheit

Die kombinierten FI/LS-Schalter mit AFDD-Auslöseeinheit erfüllen die Anforderungen der DIN VDE 0100-420:2019-10. Sie vereinen Fehler-strom- (Typ A, 30 mA), Leitungs- und Fehlerlichtbogenschutz in einem kom-pakten Gerät mit drei Platzeinheiten. Zur Verfügung stehen sechs Nenn-stromstärken von 6 A bis 25 A, mit 6 kA und 10 kA Nennabschaltvermö-gen sowie mit den Auslösecharakte-ristiken B und C. Insgesamt umfasst das Produktportfolio 22 Geräte. Diese

zeichnen sich durch eine einfache und sichere Installation aus: Die 6-kA-Varianten sind mit war-tungsfreien Quickconnect-Klemmen ausgestattet, die 10-kA-Varianten besitzen die gängige Schraubtechnik. Installations freundlich ist die Montage mit 2- bis 4-poligen Phasenschienen, die eine etwaige Fehlersu-che erleichtert. Auf den Ga-bel-Phasenschienen lassen

sich über die Bi-Connect-Klemmen vier bis acht Schalter in Reihe an-

schließen oder ein-zelne Module mit passenden Hilfs- oder Signalkontakten kombinieren.

Hager Vertriebsge-sellschaft mbH & Co. KG Tel. 0 68 42/9 45-0 www.hager.de

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STEUERUNGS- & SCHALTANLAGENBAU

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Rauch ist bei einem Gebäudebrand die größte Gefahr für den Menschen: Die meisten Todesfälle bei Bränden gehen auf Rauchvergiftungen durch das Einatmen eines toxischen Gemischs aus Kohlendioxid, Kohlenmonoxid, Chlorwasser-stoff, Stick- und Schwefeloxiden sowie Dioxinen zurück. So praktisch die Be- und Entlüftung in Gebäuden ist – das Risiko, Brandrauch zu transportieren, ist hier besonders hoch. Denn Rauch dringt auch durch kleinste Zwischenräume – und zwar sehr schnell. Um Menschen vor Verletzung oder Tod zu schützen und die Schäden am Gebäude so gering wie möglich zu halten, ist daher ein funktionierendes Rauchmanagement entschei-

Frequenzumrichter: Override-Modus für mehr Sicherheit bei Bränden

Heizungs-, Lüftungs- und Klimasysteme sind in Gebäuden und öffentlichen Bauten für ein angenehmes Mikroklima unerlässlich. Bei einem Brand leiten sie als Teil des Rauchmanagements giftige Gase in unkritische Bereiche und halten Fluchtwege frei. Der HLK-Frequenzumrichter ACH580 von ABB sorgt für ein wirksames Rauchmanagement – der Schlüssel dazu liegt im integrierten Override-Modus. Klaus Allgaier

Autor:

Dipl.-Ing. (FH) Klaus Allgaier ist als Market Manager HVAC und W&WW, Business Development Motion Deutschland, für die ABB Automation Products GmbH in Hamburg tätig.

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dend. Frequenzumrichter treiben Lüfter, Pumpen sowie Kompressoren in HLK-Anlagen an und sorgen für einen si-cheren, energieeffizienten Betrieb, niedrige Anlaufströme und geringen Verschleiß der Komponenten. HLK-Frequenz-

umrichter des Typs ACH580 von ABB unterstützen zusätz-lich die Entrauchungsstrategie und optimieren die Brandbe-kämpfung in Gebäudekomplexen dank eines standardmäßig implementierten Sicherheitsmerkmals: dem Override- Modus. Dieser ermöglicht, dass der ACH580 den Motor des Lüfters mit einer einstellbaren, vordefinierten oder über in-terne Prozessregler geregelten Drehzahl laufen lässt. Nicht nur der Luftstrom kann so geregelt werden, auch der Luft-druck und die Drehrichtung von Ventilatoren lässt sich den Anforderungen für ein effektives Rauchmanagement an-passen.

Besseres RauchmanagementDer Override-Modus (die Kurzform für die Eingriffsmöglich-keit der Feuerwehr in das Lüftungssystem von außen) wird in der Brandzentrale per Tastendruck ausgelöst und über einen einzelnen Digitaleingang am ACH580 aktiviert. Ab die-sem Zeitpunkt bestimmen programmierte Parameter, die nicht überschrieben beziehungsweise geändert werden können, welche Befehle der Frequenzumrichter an die Lüf-ter weitergibt. Er ignoriert zugleich Alarm- und Störmeldun-gen, insofern sie nicht zu einem Systemausfall führen würden. Gleichzeitig kann der Frequenzumrichter seine Relais-, Digital- und Analogausgänge steuern, um sowohl der Brandleitzentrale als auch dem Gebäudemanagement-system seinen Status per Feldbusverbindung mitzuteilen. Diese programmieren ihn dann auf Funktionen, die für die Brandbekämpfung wichtig sind. Ist der Override-Modus akti-viert, bleibt der Frequenzumrichter sozusagen taub für alle anderen Anordnungen. Beenden lässt sich die Override-Funktion nur durch eine Unterbrechung der Stromversor-gung oder die Öffnung des Kontakts. Erst dann kehrt der Frequenzumrichter wieder zum Normalbetrieb zurück und arbeitet in seinem ursprünglichen Schaltzustand weiter.

ABB-Frequenzumrichter ACH580 sind auf die spezifischen Anforderungen von HLK-Anlagen abgestimmt. Das integrierte Sicherheitsmerkmal Override-Modus optimiert die Brandbekämpfung, indem es die Lüfterdrehzahl und -richtung so regelt, dass Brandrauch in unkritische Bereiche eines Gebäudes geleitet wird

Bei einem Brand ist in den Entrauchungszonen eines Gebäudes ein höherer Luftdruck nötig, damit der Rauch nicht in Fluchtwege gelangt. Die Override-Funktion des ACH580 regelt die Lüfterdrehzahl und -richtung so, dass die passende Druckbeaufschlagung erreicht wird

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Auf den Notfall abgestimmte LüfterdrehzahlSolange der Override-Modus gilt, sind nur noch Funktionen möglich, die das Brandmanagement unterstützen. Der Fre-quenzumrichter kann den Motor des Lüfters stoppen oder die Motordrehzahl bestimmen – auch per Prozessregler (PID-Regler). Es ist möglich, zwei Digitaleingänge so zu pro-grammieren, dass sie jeweils für die Erhöhung beziehungs-weise Reduzierung der Drehzahl zuständig sind. Das ist vor allem dann wichtig, wenn verschiedene Zonen eines Ge-bäudes von Rauch freigehalten werden müssen. In diesen sogenannten Entrauchungszonen ist ein höherer Luft-druck nötig, der den Rauch ab- und damit Fluchtwege of-fenhält. Die Override-Funktion des ACH580 sorgt hier für mehr Sicherheit: Sie lässt beispielsweise Zu- wie Abluft-ventilatoren in umgekehrte Richtung laufen, um Rauch aus dem Gebäude zu saugen beziehungsweise den Luftdruck in einem Stockwerk, einem Bereich oder im Treppenhaus zu erhöhen. Dabei ist der Frequenzumrichter selbst im Override-Modus in der Lage, die Lüfterdrehzahl zu regeln. Damit entspricht die Druckbeaufschlagung genau den Anforderungen: Im Treppenhaus lässt sich auf diese Weise der Luftdruck hoch genug halten, dass kein Rauch ein-dringt und andererseits niedrig genug, dass Türen und damit Fluchtwege nicht blockiert sind. Anders als andere für HLK-Anlagen eingesetzte Frequenz-umrichter regelt der ACH580 die Drehzahl dank eines inte-grierten PID-Reglers konstant. Während Motoren mit direk-tem Netzanschluss nur Ein oder Aus kennen, bestimmt der Frequenzumrichter die Drehzahl auch dann, wenn es zu einer plötzlichen Druckänderung durch eine geöffnete Tür oder eine geborstene Fensterscheibe kommt.

Mehr Sicherheit auch im TunnelAuch bei einem Brand im Tunnel bewährt sich der Over-ride-Modus. In diesem Fall gilt es, den Rauch schnellstmög-

lich abzusaugen oder durch eines der Tunnelportale herauszudrücken. In der Regel ist zu Beginn der Brand-bekämpfung eine niedrige Drehzahl der Lüfter gefordert, sodass unter der Rauchschicht Raum für den Fluchtweg bleibt. Ist die Evakuierung erfolgreich abgeschlossen, muss die Drehzahl erhöht werden, denn dann soll der Rauch hin-ter der Brandstelle bleiben, damit der Brand gelöscht wer-den kann.Der ACH580 ermöglicht den Betrieb der Lüfter in einer beliebigen Drehzahl in jeder Richtung, um die Bewegung des Rauchs im Tunnel zu kontrollieren. Dasselbe gilt für Gebäude mit großem Grundriss und geringer Höhe: Hier müssen die unter der Decke platzierten Abluftventilatoren den Rauch absaugen, bevor sich die Rauchschicht absen-ken kann oder überhaupt Rauch entsteht. Der Override-Modus sichert auch hier das Rauchmanagement ab.

FazitDer Frequenzumrichter ACH580 von ABB ermöglicht im Normalbetrieb eine hohe Energieersparnis bei hoher Flexi-bilität und Robustheit. Der Override-Modus bietet darüber hinaus eine höhere Sicherheit für die Entrauchungsstrate-gie und eine zuverlässige und effiziente Lösung durch un-zureichenden oder zu hohen Druck verursachte Probleme. Im Unterschied zu anderen in HLK-Anlagen eingesetzten Antrieben ist der ACH580 zudem in der Lage, nahtlos vom Normalbetrieb in den Override-Betrieb zu schalten, ohne dass der Betrieb der HLK-Anlage unterbrochen werden muss. Das ist vor allem bei Inspektionen von Vorteil – die Anlage wird nicht gestört, und das Mikroklima in den Räu-men bleibt erhalten.

www.abb.de

Das Bedienpanel des ACH580 im Normalbetrieb und im Override-Modus. Sobald der Override-Modus in der Brandzentrale per Tastendruck ausgelöst wird, bestimmen programmierte Parameter, die nicht geändert werden können, welche Befehle der Lüfter vom Frequenzumrichter erhält

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USV-Systeme um Leistungsgrößen bis 200 kVA erweitert

Für das Absichern von mittleren und großen Rechenzentren und zum Schutz von betriebskritischen Tele-kommunikations- oder Industriean-wendungen wurde die Easy-UPS- 3M-Baureihe um drei Dreiphasen-USV-Systeme mit Leistungsgrößen von 120 kVA, 160 kVA und 200 kVA erweitert. Ausgestattet mit soliden technischen Eigenschaften sollen sie kritische Geräte in einer Vielzahl von physischen Umgebungen vor Schäden durch Stromausfälle und Überspannungen schützen. Im Dop-pelwandler-Betrieb erreichen die USV-

Systeme einen Wirkungsgrad von bis zu 96 %. Zusätzliches Einspar-potenzial bietet der energiesparende Eco-Modus. Dank des hohen Leis-tungsfaktors von 0,99 sollen Blind-leistungsverluste auf ein Minimum

reduziert werden. Außerdem bietet die Baureihe die Schutzklasse IP20, einen integrierten Loadtest, Über-lastschutz und große Eingangs-spannungsfenster. Mithilfe des front-seitigen Servicezugangs ist ein schnelles Überprüfen oder Warten des Systems möglich. Bei hohen Leis-tungsanforderungen können bis zu sechs USV-Systeme parallel geschal-tet werden.

Schneider Electric GmbH Tel. 0 21 02/4 04-0 www.se.com

Fernantrieb mit Leitungsschutzschalter

Die Einsatzmöglichkeiten von Lei-tungsschutzschaltern mit Fernantrieb sind vielfältig. Bei automatisierten Anlagen im Rahmen von Energie- und Betriebsmanagement erhöhen sie die Anlagenverfügbarkeit, was zu einem wirtschaftlichen Betrieb beitragen soll. Viele weitere Praxisbeispiele wie Photovoltaikparks, Computersysteme wie USV-Anlagen oder Funkstationen lassen sich hier aufzählen. Interes-sant ist der Einsatz bei Pumpstatio-nen und Kläranlagen. Für die Betriebe

bedeutet der Einsatz des Fernan-triebs mit Leitungsschutzschalter ne-ben der hohen Anlagenverfügbarkeit auch ein Reduzieren der Wartungs-kosten. Ein besonderer Sicherheits-punkt ist, dass keine Fernschaltung bei manueller Abschaltung, Überlast oder Kurzschluss erfolgen kann. Der Fernantrieb mit Leitungsschutzschal-ter Etimat RC zeichnet sich durch eine kurze Auslösezeit < 20 ms und das Schalten von hohen Strömen bis 63 A aus. Das Gerät ist kompakt gebaut

und kann optional Personenschutz mit Zusatzkomponenten erhalten.

ETI DE GmbH Tel. 0 60 24/63 97-0 www.eti-de.de

Multifunktionales Messrelais mit Modbus-Anbindung

Fehler bereits schon in der Entste-hung zu erkennen oder ein durchgän-

giges Monitoring bei Maschinen und Anlagen, erhöht die Anlagenverfüg-barkeit und vermeidet teure Still-standzeiten sowie Reparaturen. Hier-für bietet sich das multifunktionale Messrelais UG 9400 aus der Varime-ter Pro Serie an, das für durchgän-giges Monitoring und vorbeugendes Warten bei Maschinen und Anlagen sorgt. Bis zu neun Messfunktionen sind in einem 22,5 mm breiten Gehäu-se vereint. Je nach Bedarf überwacht das Messrelais das Dreiphasennetz

gleichzeitig auf Über-/Unterspan-nung, Spannungsasymmetrie, Über-/Unterstrom, cos phi, Wirk-, Schein- und Blindleistung, Frequenz sowie Phasenfolge. Auch der Einsatz in Ein-phasennetzen ist möglich. Mit einer integrierten Modbus-RTU-Schnittstel-le bietet die Feldbusanbindung um-fangreiche Diagnosemöglichkeiten.

E. Dold & Söhne KG Tel. 0 77 23/6 54-0 www.dold.com

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Verschwenden Sie nicht Ihre Energie! Seite 54

Solarthermische Großanlagen – Konzepte und Betriebserfahrungen Seite 58

Bestandsanlagen modernisieren – aber bitte richtig! Seite 64

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SONNE WIND & WÄRME | PANORAMA

Vorfahrt für minimale bis null Energiekosten

Minimale Energiekosten für Heizung, Warmwasser, Haus-haltsstrom und Elektromobilität, dazu noch ein hoher Ener-gieautarkiegrad und niedrigste CO2-Emissionen: All dies bieten Wohngebäude mit Sonnenhaus-Konzept. Die rege-nerative Energietechnik erfährt jetzt eine noch deutlich bessere Förderung. Durch die seit dem 1. Januar geltenden BAFA-Zuschüsse sowie höhere Tilgungs- und Investitions-zuschüsse der KfW-Bankengruppe ab 24. Januar zahlen sich die Mehrkosten für die klimaschonenden Anlagen jetzt noch schneller zurück, wenn sie nicht sogar komplett ge-fördert werden. In Sonnenhäusern decken große Solarthermie- und Photo-voltaik-Anlagen bei der gängigen Anlagenauslegung zwi-

schen 50 % und 70 % des Energiebedarfs solar. Zwar wurde in den überarbeiteten Richtlinien des Marktanreizpro-gramms (MAP) des Bundesamts für Wirtschaft und Aus-fuhrkontrolle (BAFA) die Innovationsförderung für Sonnen-haus-Heizungen ersetzt. „Die neue prozentuale Förderung ist für Bauherren aber mindestens genauso attraktiv“, be-tont Georg Dasch, 1. Vorsitzender des Sonnenhaus-Institut e. V. Für die große Solarthermie-Anlage auf einem Sonnen-haus („Solaraktivhaus“ in der BAFA-Richtlinie) erstattet das BAFA 30 % der förderfähigen Kosten. Für Wärmepumpen, die in Kombination mit einer Photovoltaikanlage solar-stromgeregelt in Sonnenhäusern zum Einsatz kommen, beträgt der Fördersatz 35 %. Mit diesen Sätzen werden die Mehrkosten für die Anlagentechnik nach Berechnungen des Sonnenhaus-Instituts zu 80 % bis 100 % gedeckt.

Neue KfW-Förderung trat am 24. Januar in Kraft In dem Programm „Energieeffizient Bauen und Sanieren“ (153) hat die KfW die Tilgungs- und Investitionszuschüsse sowie den Kreditbetrag deutlich erhöht. Die neuen Förder-kriterien traten am 24. Januar in Kraft. Der maximale zins-günstige Kreditbetrag steigt um 20 000 € auf insgesamt 120 000 € für ein KfW-Effizienzhaus 55, 40 und 40 Plus. Die Tilgungszuschüsse wurden jeweils um 10 Prozent-punkte erhöht. Beim KfW-Effizienzhaus 55 gewährt die KfW nun einen Tilgungszuschuss von 15 % auf einen Kre-ditbetrag von maximal 120 000 €. Das sind 18 000 € je Wohneinheit.

Bei Sonnenhäusern erzeugen große Solarthermie- und Photovoltaikanlagen Energie für Wärme, Strom und Mobilität. Mit der stark verbesserten Förderung der KfW und des BAFA wird die Bauweise unterstützt, die CO2 und Energiekosten einspart

EditorialDer Bundesverband Solar-wirtschaft e. V. ist für die kommenden Jahre zuversicht-lich, was die wirtschaftlichen Aussichten der Branche im Fall einer schnellen Umset-zung der Beschlüsse des Kli-mapakets vom vergangenen Herbst angeht. Nach Schät-

zungen des Verbands ist der Photovoltaikmarkt im vergangenen Jahr um rund 30 % gewachsen. In dieser Ausgabe lesen Sie in „Verschwenden Sie nicht Ihre Energie!“, welche Herausforderungen auf Unternehmen bei der Einführung von erneuerbaren Energien zukommen. Im Weiteren stellt „Solarthermi-sche Großanlagen – Konzepte und Betriebserfahrun-gen“ zwei Projekte mit jeweils großen Kollektoranla-gen, jedoch unterschiedlichen architektonischen und versorgungssystematischen Konzepten vor. „Be-standsanlagen modernisieren – aber bitte richtig!“ weist darauf hin, welche rechtlichen Aspekte dabei zu beachten sind.Viel Spaß beim Lesen!

Dr. Wolfgang BöhmerE-Mail: [email protected]

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PANORAMA | SONNE WIND & WÄRME

Dazu kann noch ein Zuschuss für die Baubegleitung von 50 % bis maximal 4 000 € beantragt werden. „Bei einem Einfamilienhaus sind das circa 2 500 €, die dann nochmals zu den 18 000 € dazu kommen“, sagt Rainer Körner, 2. Vor-sitzender des Sonnenhaus-Instituts. „Wir empfehlen aller-dings, gleich auf KfW-Standard 40 oder 40 Plus zu gehen. Mit der Sonnenhaus-Technik sind die besseren Standards leicht zu erreichen und die Förderung ist nochmals deutlich lukrativer.“

Für ein KfW-Effizienzhaus 40 Plus werden 25 % von maxi-mal 120 000 € Kreditbetrag erlassen. Das entspricht einem Tilgungszuschuss bis 30 000 € je Wohneinheit. Über De-tails der neuen Förderkonditionen für Neubau und Sanie-rung informieren die Fachleute des Sonnenhaus-Instituts. Sie helfen auch bei der Antragstellung. Kontaktdaten und Informationen über das Sonnenhaus-Bau- und Energie-konzept

www.sonnenhaus-institut.de

Sonnenenergie vom Balkon: Wissenswertes zu steckerfertigen PV-Systemen

Mini-Photovoltaikanlage, Balkonkraftwerk, Guerilla-PV oder auch steckerfertige PV-Systeme – es gibt zahlreiche Begriffe für die kleinen Solarmodule, die sich ganz leicht auf dem Balkon, dem Carport, auf der Gartenhütte oder an der Fassade befestigen lassen und direkt per Stecker in einen eigenen Stromkreis im Haus ein-gebunden werden. Die Vorteile liegen auf der Hand: Bei ausreichend Sonnenschein kann der eigenproduzierte Strom direkt im eigenen Haus-halt genutzt werden. Nur noch der zusätzlich be-nötigte Strom wird vom Netzbetreiber bezogen. „Diese Mini-Photovol-taikanlagen werden als Plug-and-play-Lösung für den Selbsteinbau an-geboten“, erklärt Andreas Habermehl vom Zentral-verband der Deutschen Elektro- und Informa-tionstechnischen Hand-werke (ZVEH). „Für den sicheren Betrieb müssen jedoch zuerst die techni-schen Voraussetzungen geschaffen werden. Wir empfehlen daher immer einen Elektro-Innungsfachbetrieb für die Installation zu beauftragen.“ Einen ersten Überblick über die wichtigsten Aspekte zu den steckerfertigen PV-Systemen gibt die Ini-tiative Elektro+ in einem neuen Infoflyer, der zum kosten-losen Download bereitsteht.

Auch wenn der Strom von den kleinen PV-Systemen hauptsächlich im eigenen Haushalt verbraucht wird, ist es technisch möglich, überschüssige Energie in das öffent-liche Netz einzuspeisen. Daher ist für den Betrieb die

Installa tion eines Zwei-richtungszählers notwen-dig. Ein normaler Zähler ist nicht ausreichend. Den Austausch des alten Zäh-lers gegen einen Zwei-richtungszähler können Eigentümer gemeinsam mit ihrem Elektrohand-werker direkt beim Netz-betreiber beantragen.

Meldepflichten beachtenDie kleinen Balkonkraft-werke fallen wie die gro-ßen PV-Anlagen unter das Erneuerbare-Ener-gien-Gesetz. Daher sind auch die steckerfertigen PV-Systeme sowohl bei der Bundesnetzagentur als auch beim zuständi-gen Netzbetreiber melde-pflichtig. Wichtig: Mieter müssen vor der Installa tion einer Mini-Photovoltaikan-lage die Erlaubnis ihres Vermieters einholen, da

dieser für die Sicherheit der elektrischen Anlage verant-wortlich ist.

www.elektro-plus.comwww.elektrobetriebfinden.de.

Ein neuer Infoflyer der Initiative Elektro+ zeigt die wichtigsten Aspekte zu den steckerfertigen PV-Systemen

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SONNE WIND & WÄRME | PANORAMA

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Grünes Licht für erste industrielle Power-to-Gas-Anlage im schweizerischen Dietikon

Der schweizerische Energieversorger Limeco baut mit den Viessmann-Tochterunternehmen Microb Energy und Schmack Biogas die weltweit größte Power-to-Gas-(PtG-)Anlage, in der die mikrobiologische Umwandlung von Was-serstoff zu Methan zur Anwendung kommt. Die Technolo-gie wurde von Microb Energy entwickelt und zur tech-nischen Reife gebracht. Technologielieferant für die Elektrolyse ist Siemens. Die beteiligten Unternehmen un-terzeichneten gemeinsam den Werkvertrag für das zu-kunftsweisende Großprojekt.

Schlüsseltechnologie für nachhaltiges EnergiesystemLimeco startet das Projekt unter den Prämissen der schweizerischen „Energiestrategie 2050“, die auf Atom-ausstieg, die Reduktion von Treibhausgasen und den Aus-bau von erneuerbarer Energie wie Solar- oder Windenergie setzt. Für Patrik Feusi, Geschäftsführer bei Limeco ist die PtG-Technologie der Schlüssel für ein regionales umwelt-schonendes Energiekonzept: „Wir engagieren uns tagtäg-lich für die saubere Zukunft. Mit Strom aus unserer Keh-richtverwertungsanlage und dem Klärgas aus unserer Abwasserreinigungsanlage liefern wir die zwei wichtigsten Zutaten im Power-to-Gas-Prozess – und zwar am gleichen Standort. Darum macht das erste Schweizer Hybridkraft-werk genau hier in Dietikon Sinn.“Nach dem Spatenstich im Frühjahr 2020 soll die Inbetrieb-nahme in rund einem Jahr erfolgen. Für den Bau der Anlage ist Schmack Biogas verantwortlich. Durch die Verbrennung

von erneuerbarem Gas anstelle von Heizöl werden dann jährlich 4 000 t bis 5 000 t weniger CO2-Emissionen ent-stehen, was dem Verbrauch von ungefähr 2 000 Haushal-ten entspricht.

Idealer Standort für SektorkopplungDoris Schmack, Geschäftsführerin der Microb Energy, ver-folgt mit der Sektorkopplung einen ganzheitlichen Ansatz und ist von den Voraussetzungen des Schweizer Standorts überzeugt: „Limeco ist mit seinen drei Geschäftsbereichen Abfall- und Abwasserentsorgung sowie Wärmeversorgung für ein Energiesystem mit Power-to-Gas prädestiniert. Der bei der Kehrichtverwertung erzeugte Überschussstrom wird zu Wasserstoff umgewandelt und mit Klärgas aus der Abwasserreinigungsanlage gemischt – so entsteht speicherbares erneuerbares Gas.“ Die PEM-Elektrolyse-anlage (Proton Exchange Membrane) von Siemens hat eine Leistung von insgesamt 2,5 MW kann damit bis zu 450 Nm3/h Wasserstoff erzeugen. Dieser wird dann zu-sammen mit dem Kohlendioxid aus dem anfallenden Klär-gas zu Biomethan umgewandelt.

www.viessmann.de

Innogy erfolgreich in polnischer Solar-Auktion

Die Innogy SE diversifiziert ihr Portfolio in Polen: Zusätzlich zur starken Präsenz bei der Onshore-Windenergie ist das Unternehmen erfolgreich in den polnischen Solarmarkt eingetreten. Nach Stawiec, Innogys erstem polnischen Photovoltaikprojekt, ist das Energieunternehmen jetzt, nach dem Gewinn einer Ausschreibung der polnischen Energieregulierungsbehörde zur Förderung von Erneuer-bare-Energien-Projekten (Contract for Difference) mit bis zu 1 MW, auch der Realisierung von 42 weiteren Frei flächen-Solaranlagen einen großen Schritt näherge-kommen. Die 42 bezuschlagten Projekte wurden von der Innogy Renewables Polska entwickelt. Diese baufertigen Projekte mit einer installierten Leistung von zusammen 42 MW lie-gen in den Woiwodschaften Westpommern, Pommern und Großpolen. Die Bauarbeiten sollen in diesem Jahr beginnen.

Einige der Anlagen werden auf dem extrem leichten Unter-konstruktionssystem, genannt PEG, installiert, was die Stromerzeugungskosten senkt und für eine wesentlich ef-fizientere Raumausnutzung sorgt. Diese neuartige Unter-konstruktion wurde von der Innogy-Tochter Belectric ent-wickelt. Polen ist ein wichtiger Kernmarkt für Innogy. Das Unter-nehmen betreibt dort acht Onshore-Windparks mit einer installierten Gesamtleistung von über 240 MW. Anfang 2019 hat Innogy das Solarkraftwerk Stawiec (0,6 MW) in der Nähe von Innogys Onshore-Windpark Nowy Staw in Betrieb genommen. Außerdem baut Innogy derzeit den Onshore-Windpark Zukowice in Niederschlesien, mit einer installierten Leistung von 33 MW. Der Windpark soll in die-sem Jahr in Betrieb genommen werden.

www.innogy.com

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PANORAMA | SONNE WIND & WÄRME

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Solarbranche und ihr Verband wachsen

Die Solarbranche geht gestärkt in die 2020er-Jahre. Nach Schätzungen des Bundesverbands Solarwirtschaft e. V. (BSW) ist der Photovoltaik-Markt im vergangenen Jahr um rund 30 % gewachsen. Auch der Inlandsabsatz für Solar-stromspeicher legte nach BSW-Angaben zweistellig zu. Die damit einhergehende deutlich aufgehellte Branchen-stimmung schlug sich auch in einer Stärkung des Ver-bands nieder: In seinem Jubiläumsjahr 2019 konnte der BSW mehr als einhundert neue Mitgliedsunternehmen gewinnen. Auch für die kommenden Jahre zeigt sich Deutschlands Wirtschaftsverband für Solarenergie und Speicher zuver-sichtlich. Im Falle einer schnellen Umsetzung der Beschlüs-se des Klimapakets vom vergangenen Herbst stünden die Zeichen weiter auf Wachstum. Für dieses Jahr rechnet der BSW auch im Bereich der Solarwärme erstmals seit vielen Jahren mit einem deutlichen Anziehen der Nachfrage. Zum Jahreswechsel hatte die Bundesregierung die Förderan-reize im Falle eines Heizungstausches deutlich verbessert und die Einführung einer CO2-Bepreisung im Wärmesektor angekündigt.

„Die zahlreichen Neubeitritte sind Bestätigung und An-sporn zugleich. Mit der Unterstützung und Kompetenz ei-ner starken Mitgliedschaft werden wir die 2020er-Jahre zur Dekade der Solarisierung machen“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW. „Es bedarf eines starken Schulterschlusses, um die noch immer zahlreichen Markt-barrieren auf diesem Weg zu beseitigen. Nur im Zusam-menwirken von Unternehmern aller Wertschöpfungsstu-fen und in wechselnden Allianzen mit zahlreichen anderen Verbänden außerhalb und innerhalb der EE-Branche wer-den wir die riesigen noch brachliegenden Solar- und Spei-cherpotenziale im Strom-, Wärme und Mobilitätssektor schnell genug heben. Alle Unternehmen, die dabei mit an-packen und die solare Zukunft gestalten wollen, sind bei uns herzlich willkommen.“Der BSW und seine Vorgängerverbände können inzwischen auf eine 40-jährige Verbandsgeschichte verweisen. Im vergangenen Jahr feierte der BSW im Rahmen der Messe Intersolar Europe, der weltweit führenden Fachmesse für die Solarwirtschaft, sein 40-jähriges Jubiläum.

www.solarwirtschaft.de

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Photovoltaikanlage von der Sonne finanziertFronius verschafft Hausbesitzern ihre eigene Photovoltaik-anlage, ganz ohne initiale Anschaffungskosten. Diese kom-men sofort in den vollen Genuss ihrer umweltschonenden Stromversorgung vom eigenen Hausdach. Gemeinsam mit einem Installateur-Partnernetzwerk und dem Grünstrom-Anbieter Awattar beschreitet Fronius diesen revolutionä-ren Weg, um die Vision von 24 Stunden Sonne für jeden, voranzutreiben.„Viele Hausbesitzer sind steigende Strompreise leid und möchten sich davon unab hängig machen. Egal ob sie reno-vieren, neu bauen oder einfach die Zeit reif ist, ihren Ener-giewandel selbst in die Hand zu nehmen. Mit Lumina.PV helfen wir ihnen dabei und erleichtern ihren Einstieg in die solare Selbstversorgung“, beschreibt Ulrich Winter, Ver-triebsleiter Solar Energy, Fronius Deutschland, das Ange-bot. Für den Hausbesitzer liegen die Vorteile auf der Hand. Fronius installiert eine hochwertige PV-Anlage auf seinem Dach und versorgt ihn darüber hinaus mit Reststrom aus 100 % erneuerbaren Quellen. Der Endkunde zahlt zehn Jahre lang eine monatliche Gebühr, die kaum höher ist als seine aktuelle Stromrechnung. Zusätzlich hat er die Ge-wissheit, dass er mit garantiert 100 % erneuerbarer Ener-gie – durch die eigene PV-Anlage oder aus dem Netz – ver-sorgt wird.

Lumina.PV ist ein Rundum-sorglos-PaketDa der Energiebedarf in Haushalten je nach Größe und Anforderungen unterschiedlich ist, stehen drei Pakete zu 5 kWp, 7 kWp und 9 kWp ab monatlich 146 € (brutto) zur Wahl. Nach zehn Jahren ist die Anlage komplett abbezahlt. Ein Paket umfasst alle PV-Anlagen-Komponenten, d. h. Mo-dule, Fronius-Wechselrichter, Smart Meter, die fertige Mon-tage, den laufenden Service sowie grünen Lumina-Strom zur Deckung des benötigten Reststroms. Zum Einsatz kom-men ausschließlich Photovoltaik-Produkte in hoher Quali-tät und mit mindestens zehn Jahren Garantie. Zusätzlich steht jedem Anlagenbesitzer das Anlagenmonitoring durch Solar.web zur Verfügung und er hat die Leistung seiner Photovoltaikanlage in Echtzeit im Blick.

Ausweitung auf ganz DeutschlandLumina.PV ist seit November 2019 in der Region Nieder-sachsen und Osthessen verfügbar. Das Partner-Installa-teure-Netzwerk wird jedoch zügig ausgeweitet. Sobald das Angebot vollständig ausgerollt ist, wird jeder Installateur in ganz Deutschland seinen Kunden Photovoltaik-Lösungen mit Lumina.PV anbieten können.

www.lumina-pv.de

ImpressumAnschrift der Redaktion: Kaiserleistraße 8 A, 63067 Offenbach Telefon 0 69/84 00 06-0, Telefax 0 69/84 00 06-13 99E-Mail: [email protected]

Chefredakteur: Dipl.-Ing. Ronald Heinze (presserechtlich verantwortlich)Redaktion: Dipl.-Ing. Markus Hohl (Gebäudeautomation, Installationstechnik,

Werkstatt & Betrieb, Computer & Kommunikation) Dipl.-Ing. Inge Hübner (Schalten & Steuern) Dr. Wolfgang Böhmer (SONNE WIND & WÄRME)

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Ein Abonnement gilt für mindestens ein Jahr und verlängert sich jeweils um das folgende Kalenderjahr, wenn es nicht bis zum 15. November eines Jahres gekündigt wurde. Reklamationen für nicht erhaltene Hefte können nur innerhalb von drei Monaten nach Erscheinen angenommen werden.

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ISSN 1616-4881

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PANORAMA | SONNE WIND & WÄRME

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SONNE WIND & WÄRME | PANORAMA

Auch die Nachhaltigkeitstransformation erfordert ein ho-hes Maß an Anpassung und Investition. Unternehmen und Städte müssen daher stark daran arbeiten, sie in allen Bereichen deutlich voranzutreiben. Schaut man auf den aktuellen Stand, so hat fast die Hälfte der Fortune-

500-Unternehmen sich zwar ehrgeizige Nachhaltigkeits-ziele gesteckt, doch nur 15 % befinden sich auf einem gu-ten Weg, diese zu erreichen. In Deutschland sieht das Bild nicht viel besser aus: Alleine die DAX-Konzerne steuern mit ihrem CO2-Ausstoß auf ein 5-K-Ziel zu. Zehn der 30 größ-ten Börsenkonzerne in Deutschland haben ihre CO2-Emis-sionen im Jahr 2018 sogar gesteigert.Erneuerbare Energien gehören zu den Strategien der Nachhaltigkeitstransformation und bieten auch über nach-haltiges Handeln hinaus Vorteile. So haben sich erneuerba-re Energien im Energiemanagement inzwischen von einem „nice to have“ zu einem „must have“ gewandelt. In den vergangenen Jahren ist der Marktanteil der erneuerbaren Energien stetig gewachsen. Zu einem großen Teil liegt das an den sinkenden Kosten, doch auch an einer immer um-

Unternehmen sind im ständigen Wandel. Nach der Globalisierung und der digitalen Transformation liegt der Fokus für Unternehmen und Städte heute auf der Umsetzung von Nachhaltigkeit. Denn jede Organisation, die sich mit den Bedürfnissen und Anforderungen des Markts auseinandersetzt und auf sie reagieren will, kommt um diesen Fokus nicht herum. Marty Sieh

Verschwenden Sie nicht Ihre Energie!

Autor:

Marty Sieh arbeitet als Chief Operating Officer bei Engie Impact in New York/USA.

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PANORAMA | SONNE WIND & WÄRME

weltbewussteren Politik von Ländern, Gemeinden und Unternehmen. Tat-sächlich hat sich in Deutschland die Stromerzeugung aus allen erneuer-baren Quellen von 94 TWh im Jahr 2008 auf einen neuen Rekord von 229 TWh im Jahr 2018 mehr als ver-doppelt. Das entspricht rund 35 % der gesamten Stromerzeugung in Deutschland. Landesweit breitet sich bei Unternehmen aktuell der Trend aus, dass sie einen höheren Prozent-satz an erneuerbaren Energien in ihre Portfolios aufnehmen. Bei ein paar erreicht dieser Anteil sogar 100 %. Bei der Einführung von erneuerbaren Energien kommen jedoch einige Her-ausforderungen auf Unternehmen zu. Deshalb ist ein wichtiger erster Schritt, diese poten-ziellen Hürden zu identifizieren und Strategien zu ihrer Überwindung zu entwickeln.

Vollständige und genaue Verbrauchsdaten der eigenen Standorte als BasisVielen Unternehmen fehlen vollständige und genaue Da-ten zum Ressourcenverbrauch an ihren Standorten. Darü-ber hinaus besteht keine Möglichkeit, um mit diesen Daten eine vergleichende Analyse zwischen potenziellen Lösun-gen aus erneuerbaren Energien und der aktuellen Energie-Beschaffungsstrategie durchzuführen. Um diese Daten zu erhalten und vergleichbar zu machen, gibt es unterschied-liche Lösungen, die intern oder mit vertrauenswürdigen Dritten durchgeführt werden können. Unternehmen kön-nen dadurch den Bedarf über alle Niederlassungen hinweg erkennen und damit eine bessere Energie-Management-Strategie aufsetzen. Das Wissen über den eigenen, aktuel-len Ressourcenverbrauch stellt die Basis für das Erreichen der Ziele dar.

Optionen für erneuerbare Energielösungen verstehen und bewertenDie Bedingungen für verschiedene Lösungen im Bereich erneuerbare Energien variieren je nach Anbieter und Markt. Gerade für Unternehmen mit mehreren Standorten ist es sehr schwer, immer über aktuelle Informationen über Märkte, Transaktionstypen und Preise zu verfügen. Um diese Hürde zu überwinden, können Unternehmen einen oder mehrere Partner nutzen, die die Lösungen im Bereich erneuerbare Energie regelmäßig evaluieren. Diese können auch strategische Empfehlungen auf Basis der gesetzten Nachhaltigkeitsziele abgeben.

Finanzierungsmöglichkeiten für die Eigenproduktion von erneuerbarer EnergieLösungen für erneuerbare Energien in ein Budget zu inte-grieren bedarf eines Business Case, der auch die Kosten für einige der Lösungen berücksichtigt. Dies kann zu un-vorhergesehenen Finanzierungsproblemen führen, wenn durch zeitliche Verzögerungen, aufgrund eines nicht voll-ständigen Business Case, die Kosten nicht rechtzeitig ins Budget eingetragen werden können. Bei wenig Kapital können Unternehmen daher auf Lösungen für erneuerba-re Energien setzen, die durch Fremdkapital finanziert wer-den und keine eigenen Vorabinvestitionen erfordern. Al-ternativ können sie mit Anbietern zusammenarbeiten, die leistungsorientierte Verträge anbieten, bei denen unter-schiedliche Service-Kosten geteilt werden.

Die Herausforderung der Zusammenarbeit mit mehreren Dienstleistern Bei der Bewertung von Optionen und Anbietern für erneu-erbare Energien kann es schwierig sein, Stabilität, Leis-tungsfähigkeit und Erfahrung verschiedener Dienstleister und Produkte (z. B. Batterien, Brennstoffzellen, Solarmodu-le) zu bewerten. Um sich vor Marktrisiken zu schützen, können Unternehmen in diesen Fällen mit finanziell stabi-len Energiedienstleistern zusammenarbeiten, die Lösun-gen beschaffen sowie bündeln und potenziell als Puffer gegenüber Marktrisiken fungieren können.

Die Geschäftsführung überzeugenIn vielen Unternehmen, die einen Teil ihres Energieport-folios in Ökostrom umwandeln wollen, ist es von zentraler Bedeutung, die Geschäftsführung zu überzeugen. Um die-se Herausforderung zu meistern, bedarf es umfangreicher

Erneuerbare Energien gehören zu den Strategien der Nachhaltigkeitstransformation und bieten auch über nachhaltiges Handeln hinaus Vorteile

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SONNE WIND & WÄRME | PANORAMA

Marktdaten zu Chancen, Investitionen, Preisentwicklung, Verfügbarkeit von Preisstützen und einen Vergleich der Risiken. Hierbei kann eine Partnerschaft mit einem Entwicklungsunternehmen, dass Erfahrung in mehreren Bereichen, über Technologien, Lieferanten und Märkte hinweg hat, dazu beitragen, die richtigen Argumente zu liefern, um die Geschäftsführung zu überzeugen. Sie helfen auch dabei, die Risiken, bei der Beschaffung von erneuerbaren Energi-en zu verringern.

Das Standort-Management in regulierten und deregulierten Märkten Es besteht eine Tendenz, erneuerbare und traditionelle Energiebeschaffung getrennt voneinander anzugehen. Dies kann durch eine zusätzliche Trennung in regulierte und deregulierte Märkte weiter verschärft wer-den. Hinzu kommt, dass die Entwicklung neuer, vielfältiger Produkte im Markt eine noch häufigere Bewertung sowohl der Strategien für erneuerbare als auch der traditionellen Energieversorgung erfordert. Um dies zu lösen, müssen die Optionen für erneuerbare Energien mit den bereits beste-henden traditionellen Energiestrategien regelmäßig in Ein-klang gebracht werden.

Die Frage nach eigenen oder gemieteten AnlagenSowohl die Laufzeit der gemieteten Flächen oder Anlagen als auch die Beziehung zu den jeweiligen Vermietern kön-nen die Strategien für erneuerbare Energien verkomplizie-ren. Eine starke Nachhaltigkeitsstrategie beginnt deshalb mit einer Wesentlichkeitsanalyse. Mit ihr analysiert ein Un-ternehmen die für sie und ihre Stakeholder interessanten Nachhaltigkeitskriterien. So werden von Anfang an das Energieverbrauchsprofil sowie die Bedingungen der Stand-orte und Anlagen identifiziert. Mit diesen Merkmalen kön-nen Unternehmen Beschaffungsstrategien priorisieren und Lösungen für gemietete Portfolios integrieren, die die Flexibilität von Laufzeit und Energiequelle gegenüber an-deren Aspekten hervorheben.

Zeitpunkt der Kapitalanlage durch Ausnutzung von Anreizprogrammen richtig wählenFür viele Unternehmen ist es schwer, den relativen Wert des Kapitaleinsatzes für erneuerbare Lösungen einzu-schätzen. Dabei definieren die Nachhaltigkeitsziele eines Unternehmens, ob ein Kapitaleinsatz für erneuerbare Lö-

sungen, zu einem beliebigen Zeitpunkt und über unter-schiedliche Marktbedingungen hinweg, vorteilhaft sein wird. Staatliche sowie marktwirtschaftliche Programme und Anreize können dabei helfen, einen überzeugenden Business Case zu schaffen, der darstellt, warum Kapital für erneuerbare Lösungen allokiert werden sollte. Aller-dings haben solche Programme und Anreize häufig be-grenzte Teilnehmerzahlen oder ein enges Zeitfenster für die Teilnahme. Kunden müssen deshalb schnell reagie-ren.

Unsicherheiten im Betrieb mit einkalkulierenDie Frage, wie lange ein Unternehmen an einem Standort bleiben wird, ist ein bekanntes Problem, wenn man oft neue Standorte ausprobiert. Diese Unsicherheit erschwert die Entwicklung einer übergeordneten Strombeschaf-fungsstrategie auf Basis erneuerbarer Energien, die zu-gleich flexibel ist und den erforderlichen Vertragsbedin-gungen entspricht.Da jedes Unternehmen bestrebt ist, seine Flexibilität zu wahren, um auf sich ändernde Marktbedingungen reagie-ren zu können, sollte es die Beschaffung von erneuerba-ren Lösungen mit den erwarteten Betriebsplänen für die Standorte, der Vertriebsleistung und allen anderen Krite-rien in Bezug setzen und bewerten, die zur Schließung eines Standorts führen könnten. Die jährlich steigende Nachfrage nach Lösungen auf Basis erneuerbarer Ener-gien führt zu Produktneuentwicklungen, die eine größere Flexibilität und günstigere Vertragsbedingungen ermög-lichen. Diese entsprechen dann eher traditionellen

Bei wenig Kapital können Unternehmen daher auf Lösungen für erneuerbare Energien setzen, die durch Fremdkapital finanziert werden und keine eigenen Vorabinvestitionen erfordern

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PANORAMA | SONNE WIND & WÄRME

Energielieferverträgen als langfristigen Power-Purchase-Agreement-(PAA-)Strukturen.

Handlungs- und Zeitdruck widerstehenViele Unternehmen verspüren Handlungsdruck, wenn sie zeitgebundene Verpflichtungen mit Zielen für den Einsatz erneuerbarer Energien eingehen, der Fortschritt jedoch ausbleibt, während die Fristen sich schnell nähern. Sie brau-chen eine klare Roadmap und eine Strategie, um ihren kurz- und langfristigen Plan zu kommunizieren, damit sie diese Ziele erreichen können.Abhängig von den Zielen ei-nes Unternehmens kann die Diversifizierung erneuer-barer Lösungen dazu bei-tragen, kurzfristig Erfolge zu erzielen und dabei auch längerfristige Strate-gien anzugehen. Dabei ist es von entscheidender Be-deutung, die folgenden Faktoren zu berücksichti-gen, um die verschiedenen Optionen zu bewerten: Standort der Nutzung, Ei-gentumsstruktur der strom-verbrauchenden Anlagen, regulatorische Beschrän-kungen der Märkte, in de-nen die Nutzung stattfin-det, derzeit vertraglich vereinbarte Verpflichtun-gen für die Energieversor-gung sowie die Flexibilität der Kunden.

Nachhaltigkeitstransfor-mation gelingt nur mit einer sauberen StrategieKeine Hürde ist unüber-windbar, wenn man sie im Voraus erkennt und eine Strategie zur Überwindung erarbeitet. Unternehmen und Städte werden weiter-hin ehrgeizige Verpflichtun-gen für eine kohlenstoff-freie Zukunft eingehen müssen. Diese ermöglichen ihnen, zum einen wirt-schaftlich erfolgreich zu

sein und zum anderen erbringen sie auch ökologische Vor-teile, die sowohl Stakeholder als auch Bürger zunehmend fordern. Eine vollständige Nachhaltigkeitstransformation wird die Funktionsweise von Unternehmen und Kommunen von Grund auf verändern. Das ist keine leichte Aufgabe, doch dieser Schritt leistet einen großen Beitrag dazu, die Stabilität und Zukunft unseres Planeten zu garantieren.

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SONNE WIND & WÄRME | SOLARTHERMIE

Es mag dienlich sein, zunächst einen Blick auf eine wesent-liche Voraussetzung für den Ertrag der Systeme zu werfen und die herrschenden Solarstrahlungsbedingungen ins Visier zu nehmen.

StrahlungsbedingungenTabelle 1 zeigt die Globalstrahlungswerte, die in München, Mailand und Rom monatsweise auf die Horizontale nieder-gehen (nachdem für Verona keine Daten verfügbar sind, wird stattdessen Mailand, auf ganz ähnlichem Breitengrad in der Poebene, doch rund 140 km Luftlinie westlich gele-gen, herangezogen). Auf den ersten Blick ergeben sich zwischen den zwei erstgenannten Städten im Winterhalb-jahr relativ ähnliche Strahlungshöhen, doch bei genauerem Hinsehen wird die höhere Strahlungsenergie erkennbar, die im Norden Italiens in diesen Monaten vorliegt – vor al-lem im Dezember, Januar und auch im März. So kann dort im „dunkelsten“ Monat, dem Dezember, im Schnitt etwa 12 % mehr an Energie erwartet werden als in München. Das hat

Bei Sonnenkollektoren zur Warmwasser- und Raumwärmebereitstellung kann mittlerweile auf Jahrzehnte an Betriebserfahrungen zurückgeblickt werden. Dabei kommen längst nicht mehr nur Anlagen auf Familienhäu-sern zum Einsatz, sondern es werden große Flächen zur Mitversorgung von Wohnblöcken, ja von Siedlungen damit ausgestattet. Im Folgenden sollen zwei bemerkenswerte Projekte mit jeweils großen Kollektoranlagen, jedoch unterschiedlichen architektonischen und versorgungssystematischen Konzepten vorgestellt werden. Es handelt sich dabei um Anlagen in Verona und München, die bereits lange Jahre in Betrieb sind und von de-nen daher auch umfangreiche Erfahrungen vorliegen. Wolfgang Berger

Solarthermische Großanlagen – Konzepte und Betriebserfahrungen

Autor:

Dr. Wolfgang Berger ist Inhaber von Sokrates Consult in Kufstein/Österreich.

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SOLARTHERMIE | SONNE WIND & WÄRME

Folgen für den Anteil, den die Solarenergie zur Wärmever-sorgung auch im Winter beisteuern kann. Was nun das mittelitalienische Rom angeht, so mag der unbedarfte Betrachter zunächst die Höhe des Wärme-bedarfs kritisch infrage stellen. Freilich befindet sich dort aber seit 1983 das am südlichsten gelegene Fernwärme-system Italiens [1], es liegt also durchaus noch Wärme-bedarf in nennenswertem Umfang vor. Und dabei stellen sich die Strahlungsbedingungen nochmals deutlich günsti-ger dar als im norditalienischen Mailand: Im Jahresmittel fallen auf den Quadratmeter täglich fast 25 % mehr an Sonnenenergie. Im Dezember erhält die „Ewige Stadt“ tat-sächlich das Doppelte an Einstrahlung wie München. Im Sommer dagegen wäre angesichts der hohen Werte und damit einhergehenden Temperaturen das Potenzial solarer Kühlung zu erwägen. In Summe lässt sich daraus, unter sonst gleichen Bedingungen, für Mittelitalien ein deutlich höheres Potenzial für den Deckungsbeitrag mit Sonnen-kollektoren des Wärmebedarfs ableiten, als es für Nord-italien oder gar für Mitteleuropa der Fall ist.

Große und kleine KollektoranlagenMit großen Kollektoranlagen sollen hier solche Systeme angesprochen sein, die über den Maßstab der Versorgung

eines einzelnen, alleinstehenden Familienhauses hinausgehen. Da-mit wird dann am einen Ort, sub-lokal, in einem Gebäudeensemble oder einer Siedlung, konzentriert eine größere Zahl von Menschen bzw. Einrichtungen mit dieser Ver-sorgungsschiene erreicht. Dabei treten Kollektorflächen von mehr als hundert bis zu mehreren tau-send Quadratmetern auf, deren Funktionstüchtigkeit bereits vor eineinhalb Jahrzehnten gegeben war. Ein bedeutendes Element sol-cher Versorgungskonzepte kann

die Nutzung der anfallenden Energie in Verbindung mit Nahwärmenetzen und saisonaler Wärmespeicherung sein. Dabei lassen sich, einen solaren Deckungsanteil von 40 % bis 50 % und die solare Einstrahlungshöhe in Deutschland unterstellend, folgende empirisch gewonnene Orientie-rungsgrößen zur Auslegung benennen [2]:• Größe des Wohngebiets: Wenigstens 100 Wohneinhei-

ten je 70 m2,• Kollektorfläche (Flachkollektoren): 1,4 m2/MWh bis

2,4 m2/MWh jährlichem Wärmebedarf,• Speichervolumen: 1,4 m3 bis 2,1 m3 Wasser/m2 Flachkol-

lektor.Als Vorteil von Großanlagen sind die aufgrund von Skalen-effekten verringerten spezifischen, auf die Flächeneinheit bezogenen Systemkosten zu nennen (freilich ist hier auch der Planungsaufwand zu berücksichtigen). Weiterhin ist die flächenspezifische Wärmeerzeugung höher als bei Kleinanlagen [3]. Zudem lässt sich bei zentralen Lösungen der noch zusätzlich nötige Wärmeversorger relativ leicht an die technische Entwicklung anpassen [2].Wenn die Kollektoren nicht nur für die Erzeugung von Warmwasser, sondern darüber hinaus zusätzlich auch für die Bereitstellung von Raumwärme herangezogen werden, stellt sich im Winter das Problem schwacher Einstrahlung

Münchner Ackermannbogen: Monatsvergleich der verfügbaren Solarstrahlung und des Raumwärme- und Warmwasserbedarfs

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Jan. Feb.Heizung und Warmwasser (Summe: 1 740 MWh/a)Globalstrahlung (Summe 1 165 kWh/m2, a)

Mär. MaiApr. Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.

100

Tabelle 1: Horizontale Globalstrahlung in München, Mailand und Rom im Vergleich

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9], m

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ziert

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10]

Ort Globalstrahlung

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Jahresmittel

München-Weihenstephan (48,4 °N, 11,7 ° O)

1,00 1,80 2,83 3,96 4,96 5,35 5,35 4,56 3,48 2,11 1,10 0,79 3,11

Mailand (45,5 °N, 9,3 °O)

1,06 1,80 3,10 4,32 5,23 5,97 6,08 5,28 3,89 2,35 1,20 0,89 3,43

Rom (41,8 °N, 12,6 °O)

1,87 2,62 3,96 5,14 6,19 6,74 6,96 6,12 4,75 3,26 2,11 1,60 4,27

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SONNE WIND & WÄRME | SOLARTHERMIE

bei gleichzeitig hohem Wärmebedarf. Hier muss über eine fortwährende Effizienzsteigerung der Systemtechnik hin-aus an zwei Punkten angesetzt werden: Zum einen müs-sen die versorgten Gebäude über eine sehr gute Wärme-dämmung verfügen, zum andern muss die im Sommer reichlich anfallende Wärme durch Speicherung auch für die kälteren Perioden verfügbar gemacht werden. Hier kann sich in Einzelhäusern aber durchaus ein Platzproblem erge-ben. Die solare Nahwärme mit der Möglichkeit eines gro-ßen zentralen Speichers eröffnet hier dagegen deutlich bessere Möglichkeiten.Tabelle 2 vermittelt einen Überblick, inwiefern sich kleine und große Kollektorsysteme hinsichtlich bestimmter Krite-rien voneinander unterscheiden lassen.

Anwendung großer Kollektoren in kurzer RetrospektiveSeit Ende der 1970er-Jahre wurden in Dänemark, Schwe-den und Deutschland zahlreiche Fernwärmesysteme mit solarthermischen Kollektoren ausgestattet und zur Vor erwärmung des Wassers eingesetzt. Eine typische Anlage

konnte dabei eine Kollektorfläche von 1 000 m2 bis 8 000 m2 aufweisen und zwischen 5 % und 15 % des jährli-chen Wärmebedarfs des Fernwärmesystems befriedigen [4].Freilich wurden Kollektoren hauptsächlich zur Warmwas-serbereitung in Ein- und Zweifamilienhäusern herangezo-gen. Seit Anfang der 1990er-Jahre fand dann auch in zu-nehmendem Maß eine Verwendung für die Raumheizung statt, und es wurden größere Anlagen errichtet, die auch wiederum mit Fernwärmenetzen gekoppelt sein konnten [5]. Allerdings bedarf es dazu einer passenden Ausprägung infrastruktureller Parameter wie etwa der Bebauungs- und Wärmedichte, sodass dann anstelle dezentraler Kollekto-ren auf einzelnen Hausdächern über eine oder mehrere zentrale Anlagen eine Gruppe von Gebäuden oder eine ganze Siedlung teilsolar versorgt werden können. Nach-dem Neubauten zahlenmäßig weit hinter dem vorliegen-den Gebäudebestand zurückliegen, galt es auch auf letzte-re das Augenmerk zu legen. So wurden in Deutschland im Programm „Solarthermie 2000“ zwischen 1994 und 2003 rund 60 große Demonstrationsanlagen im Altbau geför-dert. Dabei ließ sich damals der Heizenergieverbrauch durch Erneuerung des konventionellen Heizsystems und die Integration von Kollektorsystemen um 30 % bis 50 % verringern [6].

Das Projekt „Telesun“ in VeronaIn Jahren 2004/2005 hatte Forte Procolo – das älteste der sechs Fernwärmesysteme der Stadt Verona, es war bereits in den Jahren von 1972 bis 1975 entstanden – eine nen-nenswerte Ergänzung erfahren, als im Viertel Saval im Nordwesten der Stadt die Versorgung einiger an die Fern-wärme angeschlossener Hochhäuser durch die Installation von Sonnenkollektoren ergänzt wurde. Diese sollten einen Beitrag zur Deckung des Warmwasserbedarfs bringen. Das Projekt wurde von der Azienda Gestione Edifici Comunali (AGEC), der für die Verwaltung, das Management, den Un-terhalt, die Errichtung und die Renovierung kommunaler Gebäude zuständigen Einrichtung in Angriff genommen.

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Plan der drei teilsolar versorgten Doppelhochhäuser in Verona

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Via Dandolo

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2

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Via MaddalenaN

Tabelle 2: Solarthermische Klein- und Großanlagen im Kriterienvergleich

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Ein- und ZweifamilienhäuserKollektorfläche > 100 m2

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> 100 Wohneinheiten Ein- und Zweifamilienhäuser

15 % solarer Deckungsanteil am Gesamtwärmebedarf

25 % solarer Deckungsanteil am Gesamtwärmebedarf

15 % – 20 % solarer Deckungsanteil am Gesamtwärmebedarf

15 % – 20 % solarer Deckungsanteil am Gesamtwärmebedarf

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Einsatz im Alt- und Neubau

Einsatz im Alt- und Neubau Einsatz im Alt- und Neubau Einsatz im Neubau Einsatz im Neubau

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SOLARTHERMIE | SONNE WIND & WÄRME

Der Titel „Telesun“ bringt dabei das Miteinander von Fern-wärme- (Italienisch „teleriscaldamento“) und solarer Ver-sorgung zum Ausdruck.Die konkrete Verwirklichung des Projekts bezog sich auf drei Doppelhochhäuser in den Straßen Via Maddalena, Via Dandolo und Via Marin Faliero. Die Dächer der Gebäude 1 und 2 einerseits sowie 3a und 3b andererseits wurden mit

nach Süden ausgerichteten Kollektoren ausgestattet, auf den Hochhäusern 4 und 5 wurden zwar keine Anlagen in-stalliert, doch sind diese auch in die teilsolare Versorgung eingebunden. In den Häusern sind in Summe 242 Wohnun-gen untergebracht. Die beheizte Wohnfläche beziffert sich auf knapp 25 500 m2 bei einem Raumvolumen von rund 74 000 m3.

Tabelle 3: Ausgewählte solarthermische Großanlagen im Vergleich

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Smart Metering und IoT (Internet of Things)

Gebäudeleittechnik und Building Manage­ment Systeme

Fachkraft für Rauchwarnmelder (VDE)

Verhalten von Brandrauch

Funktionsweise und Einsatzgrenzen von Rauchwarnmeldern

Inhalte der Normen

Hersteller­ und produktspezifische Kenntnisse

Energieeffizienz in der Gebäude-automation

Bewertung und Ermittlung sinnvoller Anforderungen aus Nutzersicht

Berechnungsmethoden und –tools

Gesetzliche Anforderungen aufgrund der EnEV 2014

Überblick über Technologien und Proto­kolle: KNX, EnOcean, LON, DALI etc.

Aktuelle Seminare im Überblick:

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Themen­Nr.: pi0300062 Themen­Nr.: pi0300050

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Aspekt München Verona

Name des Areals/Quartiers Ackermannbogen Saval

Jahr der Inbetriebnahme 2007 2004/2005

Modalität Neubau Altbau

Bauweise Geschosswohnungsbauten und Stadthäuser Hochhäuser

Versorgte Wohnfläche (m2) 28 550 25 488

Kollektorfläche (m2) 2 761 360

Speichervolumen (m3) 5 700 12

Solarer Deckungsbeitrag (%) rund 50 % des jährl. Raumwärme- und Warmwasserbedarfs

Zwischen April und September 70 % – 100 % des Warmwasserbedarfs

Sonstiges Kopplung mit Fernwärmesystem Kopplung mit Fernwärmesystem

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SONNE WIND & WÄRME | SOLARTHERMIE

Vor der Integration der Kollektoren hatte sich der jährliche Energiebedarf der Gebäude für die Warmwassererzeugung auf gut 500 MWh belaufen. Der Grundgedanke bestand nun darin, mit dem Kollektorsystem die Fernwärmeversor-gung zu ergänzen und dabei den mittleren sommerlichen Warmwasserbedarf der Bewohner solar zu decken. Die in-stallationsbezogenen Hauptgesichtspunkte des Projekts können wie folgt zusammengefasst werden:• Errichtung von Sonnenkollektoren (rund 360 m2 Kollek-

torfläche), Verknüpfung mit dem bereits bestehenden Fernwärmesystem Forte Procolo;

• Bau dreier parallel geschalteter Tanks (je 4 000 l Inhalt) zur Speicherung der erzeugten solaren Wärme;

• Einrichtung eines Kontroll- und Betriebssystems zur Er-fassung der Raumtemperatur jeder einzelnen Wohnung;

• Etablierung eines Wärmeabrechnungssystems für jede einzelne Wohnung.

Wie Auswertungen der AGEC bis Ende 2017 zeigen, kann der Warmwasserbedarf der Hochhausbewohner im Juni und Juli vollständig durch die Produktion der Kollektoren gedeckt werden. Auch im Mai und August werden noch sehr hohe Beiträge erreicht. Zwischen April und September können mit den Solarpanelen zwischen etwa 70 % und 100 % der Warmwassernachfrage befriedigt werden. Selbst noch im Februar kann rund ein Drittel zur Deckung beigesteuert werden.Es zeigt sich, dass das Solarsystem nach über einem Dut-zend Jahren Betrieb noch etwa die gleiche Energieproduk-tion wie anfänglich erreichen kann. Im Vergleich zum Jahr 2004 hat sich der Energiebedarf der Gebäude von 511 MWh auf rund 675 MWh erhöht. Während damals der solare Deckungsanteil bei rund 31 % gelegen hatte, hat er sich durch den höheren Verbrauch im Lauf der Jahre auf rund 24 % verringert [7].

Der „Ackermannbogen“ in MünchenDer „Ackermannbogen“ wurde im Jahr 2007 eingeweiht. Im Zentrum der bayerischen Landeshauptstadt, zwischen dem bekannten Stadtviertel Schwabing im Süden und dem Olympiapark im Norden war ein Quartier entstanden, in dessen Nordwesten in einer Wohnsiedlung, in der sich gro-ße Geschosswohnungsbauten mit kleineren Stadthäusern abwechseln, eine „Solare Nahwärmeversorgung“ verwirk-licht wurde. Unter der Federführung der Stadtverwaltung München waren dabei die Stadtwerke München (SWM) für Planung und Errichtung zuständig. Die SWM betreiben die Anlage nun. Speziell geht es dabei um vier große Wohn-blöcke und acht kleinere Stadthäuser.Der Ackermannbogen hatte bei der Planung eine gehörige Bedeutung aufgewiesen. Das geht aus der Wortwahl der Landeshauptstadt München und ihrer Stadtwerke hervor,

die damals von einem „der zentralen Projekte zur Nutzung der Sonnenenergie in München“ schrieben [8]. Die in Nied-rigenergiehausbauweise erstellten Blocks und Mehrfami-lienhäuser beherbergen denn auch 320 Wohnungen mit einer Gesamtfläche von 30 400 m2 (bei einer beheizten Nutzfläche von 28 550 m2) [9]. Auf drei der genannten Blocks sind die Kollektoren, die zugleich als Dachhaut der nach Süden ausgerichteten Pultdächer fungieren, großflä-chig (Apertur 2 761 m2) installiert und weisen dabei eine Neigung von 18,5° auf.Die über die Kollektoren gesammelte Wärme wird über ein Sammelnetz in einen Langzeitspeicher geleitet. Dessen Notwendigkeit wird gut erkennbar, wenn man die zeitliche Gegenläufigkeit von einfallender Solarstrahlung und dem Bedarf für Heizung und Warmwasser betrachtet. Die innen mit Edelstahl ausgekleidete Betonschale des Speichers weist erhebliche Dimensionen auf. Bei einem Durchmesser von 26 m und einer lichten Höhe von 16 m kommt der Be-hälter auf ein Volumen von 5 700 m3 [9]. Nach außen ist er mit einer dicken Dämmschicht versehen. Dem Auge ist er nicht direkt sichtbar, weil er sich in einem Hügel der Grün-anlage verbirgt, der darüber hinaus auch noch als Lärm-schutz gegen den Ackermannbogen fungiert und den Kin-dern im Winter zum Schlittenfahren dient. Welche Ergebnisse liefert das System, das im Jahr 2007 den Regelbetrieb aufgenommen hat? Tatsächlich wird der Heiz- und Warmwasserbedarf der Wohnungen am Acker-mannbogen über das Jahr zu rund 50 % von der Solaranla-ge gedeckt (das ist umso bemerkenswerter, als der Solar-ertrag der Kollektoren qualitätsbedingt in „ausgewählten Schönwetterperioden“ rund 15% hinter den Erwartungen zurückbleibt [9]). Erst im Laufe des Januars reicht die Wär-me des Langzeitspeichers, dessen Wasser sich bis zum Herbst auf rund 90 °C aufheizt, nicht mehr aus und die in Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) erzeugte Fernwärme der Stadtwerke springt ein und betreibt dabei auch eine Ab-sorptionswärmepumpe. Grundsätzlich wird über die Fern-wärmeschiene auch eine Reservefunktion der Versorgung der Siedlung garantiert. In Tabelle 3 findet sich eine Zusammenfassung wichtiger Kenngrößen der vorgestellten Projekte in München und Verona.

FazitGroße Kollektoranlagen lassen sich bei neu zu bebauenden Arealen relativ leicht einbringen und können bei geeigne-ten Voraussetzungen einen nennenswerten bis erheb-lichen Teil des Wärmebedarfs einer Wohnsiedlung decken. Das zeigt sich am „Ackermannbogen“ in München noch nach langen Betriebsjahren. Bei bestehenden Siedlungen erweist sich das als schwieriger, kann aber auch dort, wie

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SOLARTHERMIE | SONNE WIND & WÄRME

das Beispiel „Telesun“ in Verona erkennen lässt, nachhaltig gelöst werden. Freilich ist für den Gebäudebestand zu-nächst dessen Struktur (dazu gehört auch das Dach, das idealerweise vor Installation des Kollektors erneuert oder von diesem ggf. auch ersetzt wird) und die vorhandene Wärmetechnik zu prüfen sowie der Wärmebedarf zu evalu-ieren und zu optimieren [3].

Literatur [1] AIRU (2018): Il riscaldamento urbano. Annuario 2018. Associa-

zione Italiana Riscaldamento Urbano (AIRU). Milano

[2] Heidemann, W.; Dötsch, C.; Müller-Steinhagen, H.: Solare Nahwärme und saisonale Speicherung. In: FVS/LZW: Themen 2005. Wärme und Kälte aus der Sonne

[3] Schnauss, M.: Große Solarwärmeanlagen für Gebäude. BINE Themeninfo I/2008

[4] Berger, W.: Solar Assisted District Heating in Verona. In: EuroHeat&Power 4 (2007) H. 1, S. 26 –29

[5] Hackstock, R.; Ornetzeder, M.; Hubacek, K.; Kastner, O.: Bestimmende Faktoren der Solaranlagenverbreitung im internationalen Vergleich. Endbericht, 2005, TU Wien

[6] Berger, W.: Solare Nahwärmeversorgung in Wohnsiedlungen. In: FORUM Gas Wasser Wärme 2 (2008), S. 24 –26

[7] Benedetti, D.: Schriftliche Mitteilung vom 11. Oktober 2019. Ing. Benedetti, AGEC

[8] LHM/SWM: Modellprojekt. Energieversorgungssystem „Solare Nahwärme Ackermannbogen“. Landeshauptstadt München (LHM), Stadtwerke München (SWM)

[9] Birle, S.: Solare Nahwärme Ackermannbogen. Stadtwerke München. Vortrag, 15. Okt. 2014

[10] Häberlin, H.: Photovoltaik. Strom aus Sonnenlicht für Verbund-netz und Inselanlagen, 2010

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64 building & automation I Heft 1 – 2020

SONNE WIND & WÄRME | ENERGIERECHT

Bis zum Inkrafttreten des EEG 2014 am 1. August 2014 war die Eigenversorgung von Strom von der Pflicht zur Zahlung der EEG-Umlage befreit. Seit diesem Zeitpunkt müssen An-lagenbetreiber jedoch auch für den zur Eigenversorgung genutzten Strom zumindest eine anteilige EEG-Umlage zahlen. Eigenversorgung ist nach der gegenwärtigen ge-setzlichen Definition der Verbrauch von Strom, den eine natürliche oder juristische Person im unmittelbaren räum-lichen Zusammenhang mit der Stromerzeugungsanlage selbst verbraucht, wenn der Strom nicht durch ein Netz

Früher war vielleicht nicht alles besser, aber manches anders: Dies gilt vor allem für die Frage der EEG-Umlage-pflicht bei der Eigenversorgung. Erst seit der Einführung des EEG 2014 ist die EEG-Umlage grundsätzlich für jeden Stromverbrauch zu zahlen – auch für die Eigenversorgung. Betreiber von Anlagen, die vor dem EEG 2014 in Betrieb genommen worden sind, genießen jedoch unter gewissen Voraussetzungen Bestandsschutz. Was aber passiert, wenn Sie die Bestandsanlagen aufgrund deren Alters modernisieren müssen? Katharina Vieweg-Puschmann

Bestandsanlagen modernisieren – aber bitte richtig!

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Katharina Vieweg-Puschmann, LL.M. ist als Rechts anwältin und Notarin bei Engemann und Partner, Rechtsanwälte mbB in Lippstadt tätig.

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ENERGIERECHT | SONNE WIND & WÄRME

durchgeleitet wird und diese Person die Stromerzeugungs-anlage selbst betreibt. Kann es nun sein, dass der Betreiber einer Bestandsanlage, d. h. einer Anlage, die schon vor dem Inkrafttreten des EEG 2014 zur Eigenversorgung genutzt wurde, nun plötzlich EEG-umlagepflichtig ist? Grundsätzlich nicht, denn das EEG sieht diverse Vertrauens- und Bestandsschutzregelungen vor, nach denen die EEG-Umlagefreiheit für Bestandsanla-gen im Regelfall erhalten bleibt. Dennoch können in der Praxis zahlreiche Fälle auftreten, in denen eine eigentlich bestandsgeschützte Anlage „plötz-lich“ einer anteiligen EEG-Umlagepflicht unterfällt. Um diese „Plötzlichkeit“ und damit einhergehende böse finanzielle Überraschungen zu vermeiden, sollten sich Betreiber von Bestandsanlagen sehr gut informieren, was sie mit ihrer Bestandsanlage unternehmen dürfen, ohne die EEG-Umlage-freiheit zu gefährden. Eine Klippe, die es zu umschiffen gilt, sind beispielsweise Modernisierungsmaßnahmen, die aufgrund des Alters oder des Abnutzungsgrads der Anlage erforderlich werden. So sieht das EEG 2017 vor, dass eine 20-prozentige EEG-Um-lage anfällt, wenn eine Bestandsanlage „erneuert oder er-setzt“ wird: Eine „Ersetzung“ ist der vollständige Austausch der gesamten Anlage. Wenn der Anlagenbetreiber also lediglich eine Anlagenkomponente austauscht, liegt noch keine Ersetzung vor. Es könnte aber eine „Erneuerung“ vor-liegen. Ausweislich der Gesetzesbegründung bezieht sich die „Erneuerung“ auf die Begriffsbestimmung der Strom-erzeugungsanlage des § 3 Nr. 43b) EEG 2017 und damit i. d. R. auf den Generator. Werden hingegen andere An-lagenbestandteile, die nicht Teil der Stromerzeugungs-anlage sind, ausgetauscht, beispielsweise der Motor, die Turbine, oder der Kessel, liegt grundsätzlich keine „Erneu-erung“ vor, die zu einer 20-prozentigen EEG-Umlagepflicht führt. Diese Auffassung wird auch von der Bundesnetz-agentur in ihrem Leitfaden zur Eigenversorgung vertreten. Als Faustformel kann sich der Anlagenbetreiber daher merken: „Hände weg“ vom Generatortausch, sonst ist die EEG-Umlagefreiheit in Gefahr. Ist also grundsätzlich der Austausch von Teilen, die nicht Bestandteil der Stromerzeugungsanlage sind, ohne Ge-fährdung der EEG-Umlagefreiheit möglich, so können sich auch hier im Einzelfall Abgrenzungsschwierigkeiten erge-ben. Was passiert beispielsweise, wenn erst der Motor, dann der Kessel und dann die Turbine getauscht werden – wenn also mit anderen Worten in einzelnen Arbeitsschrit-ten die komplette Bestandsanlage überholt wird, sodass von dem alten Anlagenbestand kaum noch etwas vorhan-den ist? Hier liegt es nahe, von einer Umgehung der Be-standsschutzregelungen auszugehen, die wiederum zur anteiligen EEG-Umlage führt: Denn der sukzessive Aus-

tausch von Anlagenteilen, so er sich denn als von Anfang an als solcher geplanter Vorgang darstellt, ist nichts ande-res als die Ersetzung der Bestandsanlage in einzelnen Schritten. Umgekehrt kann nicht jeder Austausch von Schrauben oder sonstigen Kleinbestandteilen, auch wenn sie zum Ge-nerator und damit der Stromerzeugungsanlage gehören, dazu führen, dass die EEG-Umlagefreiheit gefährdet wird. Insofern dürften kleinere Austauschmaßnahmen als Repa-ratur-, Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten durchge-hen, die den Bestandsschutz unberührt lassen. Dennoch lassen sich die Grenzen der einzelnen Maßnah-men nicht immer schematisch auf dem sprichwörtlichen Reißbrett definieren: Was ist „noch“ Reparatur, was ist „schon“ Erneuerung? Welches Element ist der Stromerzeu-gungsanlage zuzuordnen, welches ist eher Nebeneinrich-tung? Und wenn der Austausch eines Teils der Strom-erzeugungsanlage selbst geplant ist – gibt es Wertgrenzen (alt gegen neu), bis zu denen ein Austausch vielleicht doch noch unschädlich ist? Hierzu werden diverse Auffassungen vertreten, von denen jedoch wohl keine endgültige Ver-bindlichkeit für sich reklamieren kann. Der Betreiber einer Bestandsanlage ist daher im Regelfall gut beraten, sich vor dem Austausch eines Teils seiner An-lage rechtlichen Rat einzuholen und überdies frühzeitig den für ihn zuständigen Netzbetreiber in seine Planungen einzubeziehen: Denn gesetzlich ist der Anlagenbetreiber ohnehin gem. § 74 Abs. 1 S. 1 Nr. 3 EEG 2017 verpflichtet, den Netzbetreiber über solche Änderungen zu informieren, „die für die Beurteilung, ob die Voraussetzungen eines Ent-fallens oder einer Verringerung der EEG-Umlage weiterhin vorliegen, relevant sind oder sein können.“ Würde der An-lagenbetreiber den Netzbetreiber daher erst nach Vornah-me der Ersetzungsmaßnahme informieren, könnte es hier zum Streit kommen, ob diese Maßnahme die EEG-Umlage-freiheit gefährdet oder nicht. Um dies zu vermeiden, sollte der Betreiber der Bestandsanlage im Vorfeld Kontakt mit dem Netzbetreiber aufnehmen und mit ihm die Schädlich-keit oder Unschädlichkeit seiner geplanten Modernisie-rungsmaßnahmen erörtern. Im Zweifel ist es Abwägungs-sache, besser auf die Modernisierung zu verzichten oder die EEG-Umlagefreiheit zu gefährden.

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IM DIALOG

66 building & automation I Heft 1 – 2020

Co. KG, zum Thema „Qbox 2: Viel Rückenwind im Smart-Home-Wettbewerb.“

Herr Daumoser, wäre die Qbox 2 ein Auto, das frisch vom Band rollt, würde man sagen: mehr PS, mehr Platz, mehr Kom-fort – oder hinkt der Vergleich? R. Daumoser: Kei-neswegs. Bei der Konzeption der neu-en Qbox gingen wir vorrangig zwei Fra-gen nach: Was sind die Anforderungen an ein Smart Home der Zukunft? Was haben

wir aus den vergangenen fünf Jahren gelernt? Die Antwort ist die Qbox 2. Der Prozessor ist etwa dreimal flotter als sein Pendant im Vorgängermodell. Dazu kommt ein vergrößerter Arbeitsspeicher. Was vor allem auf den angesprochenen Komfort einzahlt: Künftig wird Coqon bei den Funkstan-dards Zigbee- und Bluetooth-Komponenten ansprechen können – das wird die aktuellen Q- und Z-Wave-Produkte ergänzen. Mehr Tempo erreicht die Qbox 2 zudem, da sie dualbandfähig ist und nun bei 2,4 GHz wie bei 5 GHz funkt. Durch das fest verbaute Mobilfunkmodul ist ein sicherer Fernzugriff garantiert, auch dann, wenn vor Ort kein Web-zugang möglich ist. In Sachen Sicherheit ist Coqon ohnehin maßgebend. Dank höchstem Datensicherheitsstandard und Servern in Deutschland.

Die Professional-Qbox ist für 394 € zu haben, die Basic-Version für 100 € weniger. Beide sind damit günstiger als die Modelle, mit denen Coqon 2015 gestartet ist.R. Daumoser: Ja, und darauf sind wir auch ein wenig stolz. Der Wechsel von Generation 1 zu 2 steht nämlich für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess, den wir in den letz-ten zwölf Monaten durchlaufen haben. Entwicklung und Produktion der Qbox 2 wurden deutlich verschlankt und optimiert. Daraus resultieren unterm Strich Kosteneinspa-rungen, die wir bei der Qbox 2 an unsere Fachhandwerker und schließlich an den Konsumenten weiterreichen.

Stichwort Fachhandwerker. Mit über 3 000 SHK- und Elektro-Experten hat Coqon deutschlandweit ein starkes Team zur Seite.R. Daumoser: Diese bundesweite Verfügbarkeit ist ein starkes Fundament, zugleich kann unser System in den Elements-Ausstellungshäusern hautnah miterlebt werden. Der Fachhandwerker, dem wir die Chance auf höheren Um-satz in einem zukunftsweisenden Segment bieten, hat mit der neuen Gateway-Generation sicherlich gute Argumente im Werkzeugkoffer. Und wer vom Start weg den geschulten Fachhandwerker hinzuzieht, der kann sicher sein, dass bei-spielsweise seine Rollläden smart gesteuert werden und herunterfahren, wenn nachmittags keiner daheim und die Sonneneinstrahlung sehr hoch ist. Bei der Professional-Variante sind Unterputzarbeiten erfor-derlich. Unsere Experten wissen auch genau, welche Arbei-ten bei der Heizkessel-Automatisierung oder der Steue-rung der Fußbodenheizung notwendig sind. Der große Vorteil ist: Wer Professional nutzt, kann sein System mit Basic-Produkten von der intelligenten Steckdose über den wachsamen Wassermelder bis zum cleveren Heizkörper-thermostat aus dem Onlineshop leicht selbst ausbauen. Wer erst mit Basic startet, kann übrigens jederzeit problem-los aufrüsten. Parallel entwickeln wir die Software fortlau-fend weiter.

Gibt es ein Upgrade-Programm für Besitzer der Qbox 1?R. Daumoser: Es gibt erst mal weder eine Notwendigkeit noch eine Dringlichkeit, die Qbox zeitnah zu wechseln. Erst wenn die neuen Funkprotokolle verfügbar sind, ergeben sich neue Möglichkeiten für die Qbox 2. In diesem Zug werden wir für Interessenten ein attraktives Umstiegspro-gramm anbieten.

Die Qbox 2 ist startklar. Wohin führt der Weg von Coqon, welche Entwicklungen sind denkbar?R. Daumoser: Produktseitig werden wir das Thema Hei-zungssteuerung nochmals weiterentwickeln. Dazu zählt ein intelligentes Energiemanagement in Verbindung mit Stromspeichern und Photovoltaikanlagen. Wir werden uns breiter aufstellen, vielfältiger sein und weitere Herstel-ler auf unserer Plattform integrieren. Unser Weg geht hier ganz klar in Richtung intelligentes Gebäudemanagement – mit der gewohnt einfachen und übersichtlichen Bedienung von Coqon. Unternehmensseitig bleiben wir unserer Ver-triebsstrategie treu – mit der GC-Gruppe als starken Partner für Coqon Professional. Ein Teamwork, von dem Endver-braucher wie Handwerker gleichermaßen profitieren.

www.coqon.de

Fünf Fragen …an Robert Daumoser, Geschäftsführer der Coqon GmbH &

R. Daumoser: Wir bieten dem Fachhandwerker die Chance auf höheren Umsatz in einem zukunftsweisenden Segment

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67building & automation I Heft 1 – 2020

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