Titus Kolnik: Römerzeitliche Gräberfeld in der Slowakei

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Germanic cemetery in Slovakia in Roman time

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  • igll!ltura: [tiTli

  • SLOVENSKA AKADEMIA VIED

    ARCHEOLOGICKY STA V

    ARCHAEOLOGICA SLOVACA - FONTES TOMUS XIV

    Tlrus KOLN1K

    RMERZEITLlCHE GRBERFELDER IN DER SLOWAKEI

    TEIL I

  • AltCHAEOLOGICA SLOV ACA FONTES

    INSTITUTI ARCHAEOLOGICI NITRIENSIS ACADEMIAE SCIENTIARUM SLOVACAE

    REDIGIT BOHUSLA V CHROPOVSKY

    TOMUS XIV

    BRATISLAVAE MCMLXXX

  • TiTUS KOLNiK

    RMERZEITLICHE GRBERFELDER IN DER SLOWAKEI

    Teil I

    VEDA, VYDAVATECSTVO SLOVENSKEJ AKADEMIE VIED VEDA, VERLAG DER SLOWAKISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN

    BRATISLAVA 1980

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    WISSENSCHAFTLICHER REDAKTEUR

    PROF. Dr. BOHUSLAV CflROPOVSKY, DrSc.

    REZENSENTEN

    PROF. Dr. VOJTECH BUDINSKY.KRICKA. DrSc.

    OOZ. Ur. JOZEF VLAOAR, DrSe.

    TiTUS KOLNIK. 1980

  • VORWORT

    Die enorme Entfaltung der archologischen Bodenforschung in der Slowakei in der Epoche des Aufbaues des Sozialismus lieferte auch vom Gesichtspunkt des Studiums der rmischen Zeit eine beachtenswerte Bereicherung.

    Frher wurde bei der Lsung der Problema-tik der rmischen Kaiserzeit, die in unserer Au[(assung die ersten vier Jahrhunderte u. Z. um fat, in der Forschung eher der Aspekt der Einflsse und Einschlge des rmischen Impe-riums in die Schicksale der Slowakei geltend gemacht als die Verfolgung der sog. barbari-schen Kulturen in unserem Gebiet. .

    Den barbarischen Siedlungen und Grber-feldern, und in deren Rahmen hauptschlich den germanischen, begann man erst nach der Grndung des Archologischen Institutes der SAW in Nitra im J. 1953 angemessene und zielbewute Aufmerksamkeit zu widmen.

    Ende der 50er Jahre zeigte sich infolge der breiten Kollektivisierung der Landwirtschaft vor allem die Notwendigkeit der Rettung r-merzeiUicher Brandgrberfelder mit relativ seicht angelegten Grbern auergewhnlich dringlich.

    Gerade dank der Grberfeldabdeckungen im Verlauf zweier Jahrzehnte wuchs der Fund-fond aus der rmischen Zeit in der Slowakei gegenber dem Stand, wie er bei der Entste-hung der synthetischen Pionierarbeiten tiber diese Zeit von J. Eisner (1933) und E. Beninger (1937) und auch spter war, mehr als um das Zwanzigfache an. In den Vordergrund trat zugleich auch die qualitative Seite der ge-wonnenen Funde und Erkenntnisse. Whrend vorher berwiegend zufllig gewonnene ar-

    chologische Materialien zur Verfgung stan-den, brachte die organisierte und ziel bewute Rettungsgrabung reiche, durch die Hnde von Fachleuten geborgene Fundkomplexe.

    Die Zugnglichmachung der bisherigen Gra-bungsergebnisse den heimischen wie auch eu-ropischen F'achkreisen berschritt gerade in-folge der groen Beanspruchung im Gelnde wie auch der riesigen Vermehrung der -archo-logischen Quellenbasis bisher grtenteils nicht den Rahmen informativer Berichte und allgemeiner bersichten (Ko!nik 1961, 1971). Publiziert und ausgewertet wurden lediglich einige Verbnde von Grabfunden und kleine-re Grberfelder oder deren Torsos, wie jene aus Bratislava (Kraskovskli 1955), Malacky (Kraskovskli 1956), Zohor (Kraskovskli 1957, 1959, Ko!nik 1959), Ivanka pri Dunaji (Kras-kovskli 1965), 2lkovce (Kolnik 1959), Ockov (Kolnik 1956), Gbelce (pich!erova. 1957), Bese-nov (Kolnik 1961) und Cierny Brod (Kolnik 1975). Monographisch aufgearbeitet wurden lediglich die reichen Grber aus der rmischen Zeit in der Slowakei (Ondrouch 1957) und die nachtrglich sichergestellten Funde aus Straze (Svoboda 1972). Eine Buchausgabe erschien vorderhand nur ber einen einzigen Fundort mit provinziailrmischen Grbern, aus Rusov-ce-Gerulata (Kraskovskli 1974).

    Das ursprngliche Projekt des Awtors, alle bis 1970 in der Slowakei entdeckten Grabfun-de bersichtlich und monographisch aufzuar-beiten, erwies sich wegen des Ausmaes und anderer Grnde als unreell. Nach Erwgung aller Umstnde und Mglichkeiten entschied ich mich, zuerst die drei bedeutendsten Gr-

  • berfelder aus der Sdwestslowakei zu verf-fentlichen, und zwar Abraham, Kostolna pri Dunaji und SldlrovicoV

  • Mm) und Dr. V. Bierbrauer (Kostoln pri Du-naji und Sldkovicovo). Fr diese Hilfe bin ich den Genannten auf das herzlichste ver-bunden. Mein Dank gilt auch K. Nieburov fr die Arbeit an der definitiven Vereinheitlichung

    der bersetzung. Schlielich sage ich ebenfalls allen Dank, die auf irgendeine Weise zur Ent-deckung, Rettung und Abdeckung der Grber-felder und ihrer Verffentlichung beigetragen haben.

    Nitra, im April 1977 Titus Kolnik

  • EINLEITUNG

    Obwohl die Analyse und Auswertung der rmerzeitlichen Grberfelder in der Slowakei der Gegenstand des II. Teiles dieser Arbeit ist, mchte ich auch an dieser Stelle zumindest in knappster Form die wesentlichen neuen Er-keIlilltnisse andeuten, welche die Enschlieung der Grberfelder gebracht hat.

    Die Entdeckung und das Studium der Denk-mler aus den Grberfeldern von Abraham, Sldkovicovo und Kostoln pri Dunaji tragen auf entscheidende Weise zur Lsung grundle-gender Fragen der rmischen Zeit in der Sd-westslowakei bei. Gleichzeitig verhelfen sie auch, das Problem der Stellung des genannten Gebietes im Rahmen jenes Teiles des barbari-schen EUI10pas zu beleuchten, der in den antiken Schriftquellen als Germania libera bezeichnet wurde. Die einzigartigen Funde aus unseren Grberfeldern bieten auch Mglichkeiten zur Aufhellung der Genese, Entwicklung und Ver-breitung mancher Gattungen der germanischen materiellen Denkmler der lteren rmischen Zeit im mittleren Donaugebiet und przisieren ihre relative und absolute Chronologie. In der Konfrontation mit zeitgleichen Funden aus den benachbarten Gebieten (namentlich Mhren, Niedersterreich und Bhmen) und den bekann-ten antiken Schriftquellen (Strabo, Plinius, Ta-citus, Dio Cassiusl gewhren sie einen beacht-lichen Raum fr die hlstorische Interpretie-rung. Neue Beleuchtung bringen sie auch in die Problematik der sozial-konomischen und kul-turellen Verhltnisse im Vorfeld des nordpan-nonischen Limes wie auch fr die Entwirrung von Fragen der ethnischen Zugehrigkeit der Bewohner der Slowakei in rmischer Zeit.

    Der Komplex der vorgelegten drei Grber-felder bildet in erster Linie eine Ausgangsma-

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    terialbasis fr die Skizzierung der lterrmer-zeitlichen Entwicklung in der Sdwestslowa-kei. Auergewhnlich schwerwiegende Belege bringt er vor allem fr die Bestimmung der germanischen Besied.lungsanfnge in der Slo-wakei .

    Auf allen drei Grberfeldern wurden Gr-ber erfat, die in den lteren Abschnitt von Eggers Stufe BI verwiesen werden knnen. Sie reprsentieren die lteste verllich fabare Welle germanischer Gefolgschaften, die im 2. und 3. Jahrzehnt d ... 1. Jh. u. Z. von Nordwe-sten zur mittleren Donau vordrnngen. In ber-einstimmung mit den bekannten historischen Berichten kann man in dieser Welle Angeh-rige des Quadenstammes erblicken.

    Die genetische Verwandtschaflt und Anknp-fung der meisten ltesten Funde aus den Gr-berfeldern von Abraham, Sldkovicovo und Kootoln pri Dunaji an Funde aus dem Beginn des 1. Jh. u. Z. im bhmischen Elbgebiet er-laubt Erwgungen ber clirekte Vel'SChiebun-gen bestimmter Bevlkerungsgruppen aus den bhmischen GElbieten in die Sdwestslowakei.

    Die Konfrontierung dieser Tatsache mit hl-s torischen Berichten, vor allem mit der In-formation des Tacitus (Annal... II, 63, 6) ber den Fall von Marbods und Katwalds Macht, ber die Umsiedlung bewaffneter Ge-folgschaften beider und die Existenz des Van-ni~-"Knigreiches" ("regnum Vannianum U ) am linken Donauufer Z'.vischen den Flssen Marus (March) und Cusus (Waag?) im 2. Viertel des 1. Jh.. u. Z. gestattet die Ansicht ber dIe Rolle der Sdwestslowaikei als Schwerpunkt im Rahmen des ganzen Vannius-"Knigreiches" auszusprechen . Alle drei Grberfelder repr-sentieren einen Schlsselanteil der quadischen

  • Besiedlungsagglomeration zwischen den klei-nen Karpaten und der Waag im 1. Jh. u. Z. und sprechen fr eine Lokalisierung des zen-tl'alen Teiles der Vannianischen politischen Formation in diesem Gebiet.

    Dem Grberfeld in Kostoln pd Dunaji, das mit dem Vorkommen von Waffen und Krieger-ausl'stung quantitativ und qualitativ alle be-kannten zeitgleichen germanischen Grberfel-der bertrifft, kommt ebenfuJls im Rahmen der angefhrten Mikroregion eine auergewhnli-che Stellung zu. Die Funde aus den Grberfe1-dem der Sdwestslowakei lassen die Schlu-folgerung zu, da es mit der Entstehung des Vannius-"Knigreiches" nicht nur zur Ver-schiebung des politischen Schwerpunktes aus Bhmen im die Sdwestslowakei k1am, sondern auch zur Schwerpunktverschiebung der Kul-turentwicklung des norddonaulndischen Bar-barikums. Das Gebiet Bhmens, vorher macht-politisch und kulturell das zentrale Gebiet des ersten fester organisierten politischen Verban-des im Gebiet der Tschechoslowakei - des K-nigreiches Marbods - geriet In den weiteren Jahrhunderten an die Peripherie der mitteleu-ropischen Entwicklung. Der Import aus Italien und den Provinzen, der an der Wende der Zeit-rechnung und in den ersten Jahrzehnten des l. Jh. im Rahmen des Freien Germanien berwie-gend nach Bhmen flo und durdh Bhmen wei-ter, strmte ungefhr seit der claudischen Zeit durch den zentralen Teil des Vannius-" Knig-reiches". Nach der Bildung des Vannius-"K-nigreiches" gehrten die Sdwestslowakei und das Marchgebiet, die sich in unmittelbarem Kontakt mit dem rmischen Imperium entwik-kellen, zu den .!9Jl.tw:ell,-\mtschaftlich_urui.s:9-zial progressivsten Gebieten in dem von R-mern~eht besetzten Germanien. Nicht nur der Handel, sondern auch die bernahme rmi-scher technischer Errungenschaften war hier ungewhnlich intensiv und jh. Dank der Bernsteinstrae fiel dem Gebiet der Slowakei auch die bedeutende Rolle ihrer Vermittlung in die Gebiete nrdlich der Karpaten zu.

    Auergewhnlich schwerwiegendes Fund-material bieten die Grberfelder von Abraham, Sldkovieovo und Kostoln pri Dunaji auch zur Lsung der Problematik der nachfolgenden Perioden, namentlich der Stufe B21 die die spt-flavische bis frhantoninisohe Zeit ausfllt. Sie besttigen teils das quantitave Anwachsen der germanischen Bevlkerung im let",ten

    Viertel des 1. und in der 2. Hlfte des 2. Jh. u. Z., teils ein pltzliches Ansteigen fremdar-tiger, nordischer Elemente, namentlich in der jngeren Phase dieser Stufe.

    Das Vorkommen von Elementen der Prze--worsk-Kultur und von Einflssen aus dem un-teren Weichselgebiet - Pommern im Inventar unserer Grberfelder nimmt in bereinstim-mung mit der historisch bekannten militrisch-politischen Situation an der mittleren Donau zu, die in den 60er Jahren des 2. Jh. in die sog. markomannischen bzw. sarmatisch-germa-nischen Kriege ausmndet. Die Einsickerung von Kulturelementen aus den nrdlichen Ge-bieten Europas in die westslowakische Zone des mitteldonaulndischen Barbarikums ist wohl kaum nur ein Niederschlag der Einsik-kerung fremden Geschmacks. Sie ist zweifellos auch der Beleg ber eine Infiltration der Tr-ger dieses Geschmacks selber, also von Angeh-rigen eines ethnischen Verbandes evtl. Verbn-den, die von den Quaden abweichend waren. Am ausgeprgtesten sind diese fremdartigen nordischen Komponenten in Abraham vertre-ten, wo sie sich in der mittleren Zone des west-lichen Grberfeldabschnittes konzentrieren.

    Alle Grberfelder bringen direkt oder indi-rekt auch Belege ber die Berechtigung der AuJ'leilung der rmischen Zeit in zwei Haupt-abschnitte : in die ltere und Li' die jngere rmische Kaiserzeit. Als unausgeprgte Perio-disierungsgrenze kann die Zeit der Markoman-nenkriege betrachtet werden (Stufe B2!Ct ), die im 3. Viertel des 2. Jh. strend in die germani-sche kumene oberhalb der mittleren Donau eingriffen. Dies uerte sich auch auf den Gr-berfeldern. Whrend in Slfldkovicovo und Ko-stoln pri Dunaji in dieser Zeit die Bestattung im wesentlichen aufhrte, wurden andere Grberfelder (z. B. Besenov, Ockov, Gbelce, Strkovec-Sopori\a) in dieser Zeit wahrschein-lich angelegt. Auch in Abraham, wo Grber aus der lteren und auch jiingeren rmischen Zeit angetroffen werden, herrscht in der Bele-gung eine bestimmte Zsur. Die begrndete Voraussetzung der Strung einer erheblichen Grberzahl im mittleren Teil des Grberfeldes gestattet keine deutlichere Beurteilung des Ausmaes und der Quailitt dieser tatschli-chen, bzw. fiktiven Zsur.

    Im Inventar der Grberfelder aus der jn-geren rmischen Zeit kann trotz des nivellie-renden Kultureinflusses der rmischen Provin-

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  • AbraMm (12 Grber) und Sladkovioovo (6 Gr-ber). Das Vorkommen gestrter Krpergrber kann auch in Kostuln pri Dunaji vorausge-setzt werden. Nach Quantitt und Qualitt des Inventars sprengen diese Krpergrber nicht sonderlich den Gesamtrahmen der angefhr-

    zen auf die Produktion im Barbarikum (z. B. die scheibengedrehte Keramik) eine Begegnung verschiedener Elemente konstatiert werden, was zweifellos auch die komplizierten ethni-schen Verhltnisse in der jngeren rmischen Zeit widerspiegel~. Wahrscheinlich sind hier auch Komponenten der autochthonen Bevl-kerung vertreten, die in der nachfolgenden Zeit in bestimmten Gebieten der Slowakei mit den infiltrierenden slawischen Gefolgschaften ver-schmolz.

    Die Abdeckung der Grberfelder in der Sd-westslowakei brachte auch eine bedeutungsvol-le Erweiterung der bisherigen Erkenntnisse ber den Best:attungsritus der lteren rmi-schen Zeit. Die absolut berwiegende Form des Bestattungsritus in der rmischen Zeit war in der Slowakei die Verbrennung. Abgesehen vom Vorkommen von Krpergrbern der Lbsow-Gruppe in der lteren rmischen Zeit (Zohor, Vysoka pri Morave) und der Frstengrber der Gruppe Straze-Oslrovany in der jngeren rmischen Zeit konstatieren wir Krperbestat-lungsweise auch auf den Grberfeldern von

    ten Grberfelder. Auffallend sind sie lediglich durch das relativ reichere Vorkommen von Fi- , _ beln und das absolute Fehlen von Waffen. Die ( f -Situierung dieser Krpergrber im zentralen _ Teil der Grberfelder deutet auf die Auerge-whnlichl

  • lern in der allgemeinen Abnahme der Grabaus-stattung. Zweifellos ist diese Erscheinung kein Niederschlag eines konomischen Regresses der Gesellschaft oder einer Verarmung des Groteils der Bevlkerung, sondern eher eine uerung der Neigung zur praktischen, ratio-nellen Auffassung des Bestattungsritus in der Zeit der allgemeinen wirtschaftlichen Prospe-ritt.

    Als Folge der sich vertiefenden sozialen Un-terschiede der Gesellschaft, die zur Entstehung der Klassengesellschaft fhrten, kann die Ent-stehung der gesonderten Grbergruppen auf den Grberfeldern mit den Frstengrbern im 3. Jh. betrachtet werden. Die Frstengrber (z. B. Straze), die sich von den Brandgrberfel-dern aus der jngeren rmischen Zeit nicht nur durch die gesonderte Situierung im Ge-lnde und den Reichtum der Ausstattung un-terscheiden, sondern var allem durch die Inhu-mationsbestattungsweise, sprechen beredt von den Wandlungen in der Gesellschaftsstruktur.

    Die Ankunft der germanischen Stmme be-deutete in Mitteleuropa im Vergleich zu der vorangehenden keltisc!len Besiedlung vorber gehend einen gewissen wirtschaftlichen, so-zialen und kulturellen Regre. Es war die na-trliche Folge des allgemeinen niedrigeren konomisch-sozialen Entwicklungsniveaus der

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    einwandern.den barbarischen Stmme. Unge-achtet dessen fiel diesen Stmmen eine bedeu-tende historische Aufgabe zu. Waren es doch letzten Endes gerade Germanen, die zusammen mit weiteren Faktoren den Faill des rmischen Sklavenhalterimperiums herbeifhrten und so-mit 'auf entscheidende Weise zur Verbreitung und bernahme der Errungenschaften der an-tiken Zivilisation in ausgedehnte Gebiete Euro-pas beitrugen. Auch dem Gebiet der Slowakei fiel in diesem Proze eine bedeutungsvolle Aufgabe zu.

    Dem Studium der frhgeschichtlichen ger-manischen Besiedlung wird in der tschecho-slowakischen Archdlogie ganz besonders au-ergeWhnliche Aufmerksamkeit gewidmet. In Anbetracht der Erfahrungen, welche die Tsche-chen und Slowaken aus der Zeit der nationali-stischen Ausntzung und des Mibrauchs der archologischen Grabungsergebnisse hatten, htte die Tendenz der Forschung aus verstnd-lichen Grnden in der Nachkriegszeit auch umgekehrt sein knnen. Zu einer solchen Reak-tion kam es jedoch nioht, weil es der marxi-stisch orientierten historischen Forschung in der Tschechoolowakei immer um ein wahr-heitsgetreues wissensclraftliches Erkennen und Deutung der Vergangenhei't ging und gehen wird.

  • ABRAHAM,BEZ.GALANTA

    Ein Brand- und Krpergrberfeld der lteren und spten rmischen Kaiserzeit (Ausgrabungen von T. Kolnik in den J. 1966-1968)

    1. Topographie, geomorphologische und geolo- ,..-------,-:----:-:7!------, gisch-pedologische Beschreibung des Fund-

    ortes Die Gemeinde Abraham liegt am Sdostrand

    der fruchtbaren Ltaiel von Trnava, etwa 7 km nrdlich des Stdtchens Slaclkovicovo. Das rdmerzeitliche Grberfeld befindet sich am Nordwestrand der Gemeinde in der Flur "Die1yod pustaiedjmffiskeho" mit der engeren Beozeichnun& "Podvrbske" (auf neuen Kataster-blttern erscheint die Bezeichnung "Diely od Pustych Uran"). Der Fundplatz liegt an der Peripherie der heutigen Bebauung am Sdrand einer greren Anhhe, die am Nordende der Gasse "Nova ulica" beginnt (Ta!. A I: 1, 2), sich etwa in NW-SO-Richtung hinzieht und an der Westseite zum Gidra-Bach, an der Nord06tseite zu einem ehemaligen Mh!wasser-graben ("Stary potok") abfllt. An seiner SO-und SW-Seite grenzt der Fundplatz an einen Feldweg. Der hchste Punkt der Nekropole liegt bei 127 m NN. Die meisten freigelegten Grber sind auf der sdwestlichen, sdlichen und sdstlichen Seite der besagten Erhhung sihriert.

    Der Fundplatz liegt damit auf einem der letzten SO-Auslufer der Ltafel von Trnava. Die Ackerschicht des Gelndes besteht aus dunklem Humusboden. Seine Tiefe schwankt zwischen 20 und 40 cm. Auf dem Kamm der Anhhe, wo sowohl auf natrMchem Wege als auch infolge der . Bodenbearbeitung eine dauernde Abtragung der Erdoberflche erfolgt,

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  • gert ist, der allmhlich in den Lboden ber-geht. Die Gesamtflche dient wohl schon seit dem Mittelalter als Ackerland, weshalb die oberste Bodenschicht vllig gestrt ist. Etwa 1,5 km sdstlich des Fundplatzes verluft der Rand einer ehemaligen Sumpf- oder Torfzone. Das beklannte Torflager von Puste fany liegt

  • Auer diesen rmerzeitlichen Grbern wur-den auch Skelettgrber der Vlkerwanderungs-zeit (Kolnik 1973, Stloukal u. Mitarb. 1974) sowie Grber der sog. Bijelo Brd~Kultur aus dem 10. und 11. Jh. aufgedeckt (Grber I-eXIl; Kolnik 1971). Weiters wurden zehn Sied-lungsfunde aus dem Neolithikum und der Bronzezeit angetroffen, ferner Spuren einer palolithischen Besiedlung sowie vereinzelte frhmittelalterliche Siedlungsreste des 9.-10. Jh.

    3. Untersuchungsmethode

    Die Ausgrabung wurde so angelegt, da die gesamte Flche durch zwei Meter breite Such-grben erschlrn;sen wurde. Wegen der Notwen-digkeit, die Ausdehnung des Grberfeldes un-gefhr zu ermitteln, dienten die ersten Schnitte zugleich diesem Ziel. Deshalb konnten die weiteren Schnitte nicht mehr nach dem System dieser Orientierungsgrben gefhrt und nume-riert werden. Denn man mute an mehreren Stellen des Gelndes zugleich graben, weshalb die Abfolge der Grabnummern nicht fortlau-fend nach der Lage im Gelnde festgesetzt werden kolll1lte, sondern unregelmig ber das Fundgebiet verteilt ist. Zur Schnittbezeichnung wurden das kleine und groe Alphabet sowie rmische Zahlen verwendet. Um trotz der Un-regelmigkeiten eine rasche Orientierung ber die lJage der Grber zueinander zu er-mglichen, haben wir den Grberfelderplan nachtrglich in Quadrate von zehn Metern Seitenlnge aufgeteilt und in der Beschreibung fr jedes Grab das jeweilige Quadrat vermerkt, in dem es gefunden wurde.

    In den Randzonen des Grberfeldes gingen wir folgendermaen vor: auerha1b der Rand-grber wurde eine Flche von wenigstens 4 m Breite abgedeckt. An den Stellen, an denen die Terraingestaltung nach einer gewissen Un-terbrechung weitere Grber erwarten lie, legten wir zustzliche Probeschnitte an. Das Grberfeld wurde auf diese Weise vollstndig abgedeckt, allerdings mit Ausnahme einer etwa 200 m' umfassenden Flche im Nordwestteil, wo ein Weingarten liegt. Da der Boden dort nur mit Handgerten bis zu einer TIefe von 30-40 cm bearbeitet wird, drften die tiefer angelegten Grber erhalten und nach Beseiti-gung des Weingartens feststellbar sein. Insge-

    samt wurde eine Flche von 11 440 m 2 aufge-deckt.

    Li t e I' a t u r: Budavary (1938), Budinsky-Kricka (1942, S. 55, Abb. 27: 8; 1945/1946, S. 260), Chropovsky (1957, 1961), Kolnik (1958, Abb. 201, 202; 1965, S. 212, Abb. 13: 13; 1971a, S. 499 ff.; 1971b; 1973; 1977), Kolnik und Stloukal (1974), Tejral (1967, S. 129), Lamiova-Schmiedlova (1961, S. 12 f., 34, 48, 111-112, 122, Tal. 1: 3-5, 'l1af. 7: 1).

    Ver b 1 e i b: SNM Martin (hier Ziffer A). Privatsamrnlung von K. Godovi~, Abr~am (hier Ziffer Cl. Balneologisches Museum Pie-tany (hier Zmer D). AI der SAW Nitra: vorma-lige Sammlung von J. Godovic (Ziffer B); Ein-gangsklatalog NI'. 270/ 55 (Ziffer E); 411/62 (Ziffer F); 67/66 (Zifrer G); 243/66: Grabungs-funde 1966; 8/67: Grabungsfunde 1967; 2/ 68: Grabungsfunde 1968 (alle Grabungsfunde s.ind hier unter Ziffur H zusarnmengefat).

    KATALOG

    A. Funde der Sammlung von K. Godovic aus den J. vor 1938

    (Verbleib: SNMMartin)

    1. Urne, HK; Terrinenform mit kurzem verdicktem Rand, mit umlaufender Rille auf der Schulter. Vom Umbruch bis zum Boden mit dichten Kammstl'ichen verziert. Feinet sandgemagerter Ton. Oberflche ge-glttet. Farbe brunlich grau. Z. T. ergnzt. H. 17,7 crn, Dm. 28,5 cm, Bdm. 9 cm ([nv. Nr. 5910; Lit.: Budavary 1938, Abb. 2: 11).

    2. Urne, HK; S-frrnig profiliertes Gef mit ab-gesetztem Boden. Mit vereinzelten seichten Schrg-rillen verziert. Ton mit feiner Sandmagel'ung, grau-braun mit dunkleren und helleren Flecken. Z. T. er-gnzt. H. 16,8 cm, Mdm. 17 cm, Bdm. 8,5 cm (Inv. NI'. 5912; Lit.: Budavary 1938, Abb. 2: 8). In der Urne lagen die Wirtel NI'. 18 und 19.

    3. Urne, HK; S-frmig profiliertes schalenartiges Gei, weitmndig mit abgesetztem Boden. Mit zwei Horizontalfurchen am Umbruch verziert. Ton mit fei~ "er Sandrnagerung, Obet'flche geglttet und graphi tiert, von brunlich blaugrauer Farbe. Z. T. ergnzt. H. 13,5 cm, Mdm. 24,5 cm, Bdm. 9,5 cm (Inv. Nr. 5922 ; Lit.: Budavary 1938, Abb. 2: 6).

    4. Urne, HK; doppelkonisches Gef mit leicht ausladendem Rand und schwach abgesetztem Bo-den, unverziert. Ton mit mig feiner Sandmagerung, braunschwal-.l. Z. T. ergnzt. H. 17,5 cm, Mdm. 22 cm, Bdm. 10,5 cm (Inv. Nr. 5925; Lit.: BudavQ.ry 1938, Abb. 2: 7).

    5. Urne, HK; topffrrnig mit weich gerundetem Bauchumbruch und leicht ausladendem verdicktem Rand, arn Umbruch mit vereinzelten Grbchen ver ziert. Ton mit feiner Sandmagerung, graubraun bis

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  • Schwarzgrau. Z. T. ergnzt. H. 19 cm, Mdm. 11 cm, Sdrn. 10,5 crn (lnv. Nr. 5924; Lit.: Budavary 1938, Abb. 2: 10).

    6. Faltenbecher. DK; Rand :fehlt. Ton mit feinem Sand gemaget1:, dunkelbraungrau. H. noch 18 cm, Bdrn. 4,5 cm (lnv. Nt". 5916; Lit.: Budavo.ry 1938, Abb. 2: 1).

    7. Ut'ne, DK; weitmndig; Oberteil zylindrisch, scharfer Bauchumbruch, stark einziehendes UnterteiJ mit kleinem abgesetztem Fu, Oberteil mit kantig abgesetztem, durch dreache Wellenlinie verziertem Mittelring. Umbruch durch ein gleichartiges Wellen-band verziert. Feingeschlmmter Ton, hell blaugrau. Z. T. ergnzt. H. 17,3 cm, Mdm. 26 cm, Bdm. 7,5 cm (Inv. Nr. 5919; Lit.: BudavaTY 1938, Abb. 2: 9).

    8. Urnenfragment, DK; Oberteil fehlt. Eifrmig mit ringartig abgesetztem fu. Feingeschlmmler blau-graUel" Ton. H. noch 17,5 cm, Bdm. 8,4 cm (lnv. Nr. 5923; Lit.: BudavliTy 1938, Abb. 2: 5).

    9. Randstck eines schalenartigen Gefes, HK ; niedriges Oberteil, stark einziehendes Unterteil, va-senartig profiliert. Ton mit feinem Sand gemagert, graubraun. H, 7,6 cm, Bdm. 5,7 cm (lnv. NI'. 5921; Lit.: BudavtiTy 1938, Abb. 2: 4).

    10. Tellerartiges Gef, HK; Wandung konisch mil verdicktem Rand und breitem Boden. Mig sandgemagetier Ton, hellgrau. H. 3,2 cm, Mdm. 11 ,5 cm, Bdm. 9 cm (lnv. Nr. 5920; Lit. : Buda'Vo.ry 1938, Abb. 2: 3).

    11. Spinnwirtel, flach, doppelkonisch, Ton. Dm. 4,1 cm, H. 1,9 cm (lnv. ~r. 5956; Lit.: Budavary 1938. Abb. 3: 1).

    12. Spinnwirtel, doppel konisch, Ton. Dm. 3,8 cm, H. 1,9 cm (Inv. Nr. 5957, Lit.: Budavary 1938, Abb. 3: 4).

    13. Spinnwirtel, doppelkonisch, Ton. Verziert mit kleinen Tupfen. Dm. 3,3 cm, H. 2,5 cm (Inv. Nt. 5959 Vetschollen. LiL.: Budavary 1938, Abb. 3: 2).

    14. Spinnwirtel, doppelkonlsch, Ton; mit niedrigem Basisleil. Dm. 3,2 c.m, H. 1,3 cm (Inv. NI'. 5958; Lil.: Budavry 1938, Abb. 3: 9).

    15. Spinnwirtel, doppelkonisch, Ton. Dm. 3,1 cm, H . 2,1 cm (lnv. Nr. 5955j Lit.: Budavary 1938, Abb. 3: 5).

    16. Spinnwirtel, doppelkonisch, Ton; mit niedrigem Basisleil. Dm. ,3,5 cm, H. 2,1 cm (lnv. Nr. B 5954~ Lit.: Budavary 1938, Abb. 3: 3).

    17. Spinnwirtel, doppel konisch, Ton; mit niedrigem Basisleil. Dm. 3,1 cm, H. 1,7 cm (lnv. Nr. 5953; Lit.: BudavMy 1938, Abb. 3: 8).

    18. SpinnWirtel, doppelkonisch, Ton; mit niedrigem Basisteil. Mit umlautenden Rillen verziert. Dm. 2,9 cm, H. 1,5 cm (Inv. NI'. 5913; Lit.: Budavary 1938, Abb. 3: 6).

    19. SpinnWirtel, doppel konisch, Ton; mit niedrigem Basisteil. Dm, 2,6 cm, H. 1,4 cm (lnv. NI'. 5914, Lit.: Budav4TY 193il, Abb. 3: 7) .

    Die Spinnwirtel NI'. 18 und 19 wurden in der Urne Nr. 2 gefunden.

    20. Bronzefibel, krftig profiliert, mit stwenartig durchbrochenem Nadelhalter (Form Almgren 67). Leicht deformiert. L. 6,25 cm, Br. der Spirale 2,2 cm (Inv. NI'. 5928; Li\.: BUdavciTy 1938, Abb. 4: 1) .

    21. Bronzefibel, krftig profiliert, mit stulenartig

    16

    durchbrochenem Nadelhalter (Form Almgren 67). L. 5,95 cm, Br. der Spirale 2,3 cm (Inv. Nr. 5927; Lit.: Budav

  • 43. Lanzenspitze, Eisen, mit schmalem Blatt und leicht angedeuteler Mittelrippe, die in die Tlle ber-geht. Spitze deformiert. L. 28 cm (Inv. NI'. 5962; Lit.: Budavarll 1938, Abb. 5: 12) .

    44. Eisenschere mit ringfrmig gebogenem Bgel und rechtwinklig abgesetzten Schneiden, Zerbrochen. L, 14 cm (lnv. Nr. 5961; Lit.: Budavliry 1938, Abb. 5: 11).

    45. Eisenmesser, halbmondfrmig mit Durchboh-rung im MitteUeil. Stark korrodiert, Enden defekt. Dm, 7,8 cm (1nv. Nr. 5975; Lit.: Budava1'Y 1938, Abb. 5: 22).

    46. Bogenmesser, Eisen. Klinge und schmale Griff-angel geschwungen. L. 8,5 cm (lnv. NI'. 5974; Lil.: Budavary 1938, Abb. 5: 21).

    47. Bogenmesser, Eisen. Leicht gebogener Rcken, mit einem Niet in der breiten, nicht abgesetzten geschwungenen Griffangel. Stark korrodiert. L. 17,2 cm (Inv. Nr. 5962; Lit. : Budavary 1938, Abb, 5: 18).

    48. Eisenmesser, gel'ade Form, Klinge beiderseits der schmalen Griffangel rechtwinklig abgesetzt. L. 18.35 cm (lnv. Nr. 5963; Lit.: Budavary 1938, Abb. ~: 13).

    49. Eisenmesser, gerade Form, Klinge beiderseits der lang ausgezogenen GriHangel rechtwinklig abge-setzt. L. 13,3 cm (Inv. NI'. 5965; Lit.: Budavar'y 1938, Abb. 4: 14) .

    50. Eisenmesser, gerade Form, mit allmhlichem bergang von de r Klinge zur Grfangel. L. 11 cm (lnv. NI'. 5964; Lit.: Budavlir y 1938, Abb. 5: 15).

    51. Messerfragment, Eisen. Gerade Form, mit rechtwinkllg gegen die GriCIangel abgesetztem Rk-ken und schrg abgeschliICener Schneide. Stark kor-rodiert. Spitze fehlt. L. noch 11 cm (Inv. NI'. 5967; Lit.: BudavaTY 1938, Abb. 5: 17).

    52. Messertragmenl, Eisen. Gerade Form, mit all-mhlichem bergang von der Klinge zur Griffangel. Spi tze defekt. L. noc~ 9,4 cm (Inv. NI". 5966; Lit.: Rudat'ary 1938, Abb. 5: 16) .

    53. MesserI ragment, Eisen. Gel'adc Form, mit re

  • filiert. Vom zylindrisch verstrkten Mittelteii gehen drei 1 cm lange gleichseitige Schenkel aus. Die En-den, durch einen mit Silberdraht ver,lierten Quersteg gegliedert, tragen Kreisaugendekor und je ein Niet-loch mit zugehrigen Knopfnieten. Der Mittelteil war mit vierfachem silbernem Perldraht verziert und weist ein Nietloch auf. Oberseite gewlbt, Unterseite abgeflacht (offenbar auf einer Unterlage fixiert). L. der Schenkel 2,6 cm (Inv. Nr. 282/54, Ta!. LXV: 7).

    c. Funde der Sammlung von K. Godovic aus den J. 1938-1960

    (Ver b lei b: Sammlung von K. Godovic, Ab-rahm - Archologisches Institut der SAW in

    Nitra, Nr. 8-16, 18-23)

    Grab A - Urnengrab, gestrt In der vom Pflug zerstrten Urne f\and K.

    Go d 0 v i c angeblich lediglich Leichenbrand. Funde: 1. Unterteil einer Urne, HKj schalen!nnig. Unter

    dem Umbruch mit einer umlaufenden Horizontalfur-che verziert, von del' schwache, flchtig gearbeitete Furchen senkrecht abwrts laufen. Ton mit grberem Sand stark gemagert, braungl:au, stellenweise grau-schwarzj mit Spuren sekundrer Ausbrennung im Scheiterhaufen. Bdm. 12,5 Bw. 29 cm. Z. T. ergnzt (Inv. Nr. 46).

    Grab B - Urnengrab, gestrt In der Urne wurden angeblich Leichenbrand,

    eine eiserne Lanzenspitze und ein Eisenmesser gefunden.

    Funde: 2. Unterteil einer Urne, HKj Form, Dekor und Ton

    wie bei Urne aus Grab A (Nr. 1), jedoch sind die senkt'echten Furchen am Unterteil ber dem Boden durch eine Horizontalrille begrenzt. Bdm, 11,3 cm, Bw. 17 cm. Z. T. ergnzt (Inv. Nr. 47).

    2a. Lanzenspitze, Eisen: angefhrt unter A, Nr. 43. 2b. Eisenmesser: angefhrt unter A, Nr. 48. Grab C - Urnengrab, gestrt In der Urne wurde angeblich Leichenbrand

    sowie ein bronzener Trinkhorn beschlag gefun-den.

    Fund e: 3. Urnenscherben, HK; wohl von einer weitmn-

    digen Schssel. Mit zweizeiliger Rdchenverzierung aus doppelten keilfrmigen Eindrcken versehen. Fei-ner Ton Oberflche graphitiert (Inv. Nr. 49).

    4. Tri'nkhornbeschlag, Bronze, vasenfrmig. L. 5,6 cm (lnv. Nr. 57).

    Grab D - Urnengrab, gestrt Bei einer durch Ackerbau beschdigten Urne

    lag eine Schssel, darauf ein Faltenbecher. Fund e: 5, Urne, vom Finder heute nicht mehr identifizier-

    bar.

    18

    5a. Faltenbechel', DK; mit kurzem Hais und Stand-.fu. MittelLeil zylindrisch und sechsfach oval gefaltet. Ton mit mitteUeinem Sand gemagert, hellgrau; Ober-flche teilweise im Scheitet'haufen sekundr ber-brannt. H. 9,4 cm, Mdm. 6 cm, Bdm. 4,3 cm (lnv. Nr. 53, Taf. LXIX: 14).

    5b, Schssel, DK; tellerartig mit drei Ausgssen. Wandung niedrig und konisch; Boden breit. Ton mit feinem Sand gemagert, hellgrau. In den Ausgssen (einer defekt) und am Innenboden Spuren schwarzer Hat"Zmasse. H. 2,8 cm. Mdm. 11,5 cm, Bdm. 8,1 cm (lnv. Nr. 54, Ta!. LXIX: 12).

    Grab E - Urnengrab, gestrt Bei einer vom Pflug beschdigten Urne be-

    fanden sich ein Tonkrug und ein Faltenbecher. Fu nde: 6. Urne, vom Finder heute nicht mehr identifizier-

    bar. 6a. Krug, DKj mit Ausgutlle. Henkel den Rand

    mig berragend; enger Hals; breiter, kaum abge-setzter Boden. Drehrillen auf der Bodenflche. Ge-ftikrper im Querschnitt kreisrund. Ton mit groen Quarzkrnern gemagert, hellbraun. Unterhalb der Tlle hellere Flecke, vermutlich durch Scheiterhau-fenglut verursacht. H. 22,8 cm, Mdm. 6,6 cm, Bw. 12,4 cm, Bdm. 9 cm (lnv. Nr. 48, Ta!. LXIX: 15).

    6b. Faltenbecher, DKj hoher konischer Hals mit leicht verstrktem Rand. Mittelteil niedrig, leicht gerundet; mit sechs niedrigen Falten versehen, die nicht scharf begrenzt sind und Papillarlinieh von Fingerabdrcken aufweisen. Oberhalb und unterhalb der Becherfalten Rdchenverzierung. Unterteil mit Standring und markanten Drehrillen. Dnnwandig. Ton !eingeschlmmt, ohne Sandbeimischung, im Bruch hell ziegelfarben ; an der Auenflche mit metallisch glnzendem Uberzug versehen (an einigen SteUen abgewetzt). H. 9,t cm, Mdm. 4 cm, Bw. 6,2 cm, Bdm. 3,1 cm (lnv. Nr. ll, Ta!. LXIX: 16).

    Grab F - Urnengrab Beim Ackern entdeckte K. Godovic eine in-

    takte Urne mit Leichenbrand, ohne erhaltene Beigaben.

    Fu n de: 7. Urne, DK; weitmndige doppelkonische Schs-

    sel. Rand scharf abgesetzt und auswrts geneigt. Um-bruch scharf. Boden mit abgesetztem Standting. Fein-geschlmmter Ton, dunkel graublau bis grauschwarz. hnelt dem "lehmartigen" Ton von Ol:kov. H. 10 cm, Mdm. 7,4 cm, Bw. 14 cm, Bdrn. 8,5 cm (Inv. Nr. 69, Ta!. LXIX: 7).

    Funde, deren Grabzusammenhang unbekannt ist: 8. Urne, DK; weitmndige Schssel. Oberteil durch

    Horizontallinien gegliedert; die mittlere Zone mit einem flachen zehnIachen Wellenband verziert. Bo-den abgesetzt und verdickt. Innenrand mit eingetief-ter Furche verziert. Feingeschlmmter Ton ohne Sandbeimischung, hell graublau. H. 13,7 crn, Mdm. 18 cm, Bdm, 7 crn (Inv. Nr. 66).

    9, Umenunterteil, DK; weitrnndige Schssel. Un-terteil konisch. Vermutlich war das Oberteil mehr-fach horizontal gegliedert. Oberhalb des Umbruches mit einem flachen linkslufigen Wellenband verziert.

  • lIoden abgesetzt. Bdm. 11 cm, Bw. ca. 32 cm (Inv. NI'. 67, Ta!. LXIX: 13).

    10. Umenfragment, DK; weitmndige Schssel. Rand krftig ausladend. Umbruch durch 14-16flaches Wellenband verziert. Boden fehlt. Feingeschlmmter Ton ohne Sandbeimlschung, hell blaugrau. An der Innenwand ein Rostfleck, von einem ursprUnglich enthaltenen Eisengegenstand herrhrend. Mdm. ca. lB cm (Inv. NI'. 68, Ta!. LXIX: 9).

    11. Scherben einer Urne. HK; Schssel mit aus-wrts geneigtem Rand. Hals ungegliedert. Verziert mit Mandermuster in Rdchentechn,ik. Dabei sind feIn eingedrckte FhrungslinIen fr das zweireihige Rollrdchen erkennbar. Feiner, an der Oberflche graphitierter Ton (Inv. Nr. 48).

    12. Randscherbe einer Urne, HK; vasenartig, m.it auswrts geneigtem Rand. Unter dem Umbruch senk-rechte seichte Fwchenverzierung. Ton mit mittel-feiner Sandmagerung. Oberilche geglttet, grau-schwarz (Inv. Nr. 50).

    13. Scherbe eines Urnenuntel'teils, HKj mit abge-setztem Boden. Oberflche geglttet und ursprng-lich graphitlert (Inv. Nr. 51).

    14. Scherbe eines Urnenunterteilsj HK; abgesetzter Boden, vermutlich zu weitmndiger Schssel gehrig. Ton mit Sandbeimischung, Oberflche geglttet (Inv. NI'. 52).

    15. Unterteil einer Urne, HK; vermutlich von einer weitrnndigen Schssel. Ton fein gemagert, braun-grau. Bdm. ll,2 cm, Bw. ca. 30 cm (Inv. Nr. 65).

    16. Fragment eines Dreilagenkammes, Bein. Ein-seitig mlt kreissegmenUnniger Griffplatte und fei-ner Wellen verzierung nach Art der Rollrdchentechnik (Thomas Typ I, Verzierung Gruppe C 7) (lnv. Nr. 63).

    17. Goldring (Fingerring?), mit verdickten Enden (vielleicht von im Feuer geschmolzenen Schlangen-kpfen), die einander beruhren. Kerbdekor an den Rndern. Dm. 1,6 cm (Inv. Nr. 64, Taf. LXIV: 4).

    18. Eisenmesser, zerbl'ochen. Gerade Form, Klinge schrg gegen Griffangel abgebrochen, mit Spuren einer Blulrille. L. 13,2 cm (Inv. Nr. 57, Taf. LXIV: 6).

    19. Eisenmesser, gebogener Klingenrucken. Stark korrodiert. Grillangel fehlt. L. noch 11,7 crn (Inv. Nr. 59, Ta!. LXIV: I).

    20. Bronzefragment zum ruderfrmigen GriU eines Schpfers odel' Siebes gehrig. Mit Volutenverzie-rung im Mittelteil (Typ Eggers 159) (Inv. Nr. 60, Ta!. LXVI[: 24).

    21. Bronze(ragmente von der Mndung elnes Ge-fes, wahrsche~nlich zu Kelle oder Sieb gehrig (Inv. Nr. 61).

    22. Bronze!l'agment von der Mndung eines Ge-fes, vermutlich zu einem Eimer gehrig (lnv. Nr.62).

    23. Bron~efragment eines Gefes. Dnnwandig, atypisch, deformiert. Zu Eimer oder Kelle gehrig ([nv. NI'. 62.).

    D. Urnen fund von F. Samek 0J erb lei b: Balneologisches Museum in Pies-

    tany)

    1. Urne, HK; weitmndige Schale mit abgesetztem Boden. Umbruch mit vereinzelt eingedrckten Schrg-

    kannelren verziert. Ton mit feinem Sand gemagert, schwarzbraun. H. 16,5 cm, Mdm. 17 cm, Bdm. 8,2 cm. Nicht abgebildet.

    2. Urnenfragment, HK; terrinenfrmig, verziert mit hohen Kammstrichbgen.

    E. Grabfund von B. Chropovskj aus dem J. 1954

    (Ver b lei b: Archologisches Institut der SA W in Nitra)

    Grab G

    Im Probeschnitt wurde in 25 cm T. eine Urne (a) festgestellt. Im Leichenbrand (a wurden eine Bronzefibel (b), Bruchstcke einer Eisen-schere (c) und das Fragment einer Eisenspitze (d) gefunden. stlich neben der Urne befanden sich eine Eisenlanzenspilze (e) mit der Spitze nach unten sowie ein Eisenmesser (f). Beim Ausschwemmen der Knochen wurden Frag-mente eines weiteren Eiserunessers (g) und Wetzsteinbruchstcke (h) gefunden.

    Fun d e (Inv. Nr. 270/ 54; Tal. LXIV): a. Urne, HK; vasenfrmig mit wenig ausladendem,

    leicht verdicktem Rand. Auf der Schulter ein pla-stisches Horizontalband. Form asymmetrisch. Ton tein-geschlmmt, mit feinem glimmerhaltigem Sand ge-magert. Oberflche geglttet und graphitiert, grau-schwarz. H. 18,3 cm, Bw. 22 cm, Bdm. 11 cm.

    a,. Leichenbrand, in betrchtlicher Menge, grob. Vermutlich von einem Mann.

    b. Bronzefibel, krftig profiliert (Form Almgren 68). Fu durch Feuer beschdigt, ein Spiralteil abgebro-chen. L. noch 4, l cm.

    c. Fragmente einer Eiscnschel'e mit rechtwinklig abgesetzten Schneiden. L. noch 8,5 cm.

    d. Eisenfragment eines spi tzen Gegenstandes, Quer-schnitt vierkantig. L. 9 cm.

    e. Eisenlanzenspitze mit breitem Blatt und fein angedeuteter Mittell'ippe. L. 27 cm, Br. 4 cm.

    I . Eisenmesser, gerade Form, mit einseitig schrg abgesetzter Klinge. L. 26,2 cm.

    g. Eisenmesserfragment, gerade Form, deformiert. L. 10,5 c.m.

    h. Fragmente eines Wetzsteines, ovale Form, mit einer ausgewetzten Mittelrinne auf beiden Seiten. L. 8,8 cm, Br. 6,8 cm, Dm. 2,8 cm.

    F. Grabfund von K. Godovic aus dem J. 1962 (Ve l' b lei b: Al'chologisches Institut der

    SAW in Nitra)

    Grab H Beim Ackern stellte K. G 0 d 0 V i c in 20

    -32 cm T. eine Urne (a) fest. Im Leichenbrand (a,) waren verstreut: Bronzefibeln (blo b;,), Fragmente von zwei weiteren Bronzefibeln

    19

  • (b3, b,), eine Bl'Onzenadel (c), Bruchstcke einer kleineren Bronzenadel (d), Fragmente eines Bronzeanhngers (e), eine Glasperle (f), ein Bronzenjet (g), ein Eisenmesser (h) und Frag-mente unbestimmbarer Eisengegenstnde (i).

    Fun d e (Inv. NI'. 411 ,'62, Taf. LXIII): a Urne, HK; weitmimdig, doppelkonisch. KUI"Zer

    Trichterrand. Schulter vom Hals durch Horizontal-rippe getrennt. Bauchumbl'uch in der oberen Gef-hlfte, von der Schulter abgesetzt. Ton mit mig feinem glimmerhaltigem Sand gemagert, graubraun. Oberflche ursprnglich graphitiert. H. 17,7 cm, Mdm. 21,8 cm, Bw. 26,7 cm, Sdm. 10,4 em.

    al' Leichenbrand, mittlere Menge, relativ kleine Stcke.

    bl. Bronzefibel, krftig pl'o[iliert, Mit doppelt 5tU-Cerurmig dUl'chbrochenem Nadelhalter und profilier-tem Fuknopf (Form Almgren 67). L. 6,3 cm, BI'. der Spirale 2,2 cm.

    b2. Bronzefibel, krftig profiliert. Mit doppelt stu-fenfrmig durchbrochenem Nadelhalter und profilier-tem Fuknopf (Form Almgren 67). L. 6 cm, BI'. der Spirale 2,3 CID.

    b:l Fufragment einer Bronzefibel. Form wie die Fibeln b, +2, doch FuOabschlu nicht profiliert. L. noch 3,2 cm.

    bio' Fufragment einer BronzeCibel. Form wie die Fibeln b, _:\. Stark vel'Schmolzen.

    c. Bronz.enadel mH pt"ofiliertem Kopf und ovalem, feitlich gekerbtem Hals mit rechteckiger Durchbre-chung (Beckmanns Untergruppe Ha, Form 10). L. 11,2 cm.

    d. Zwei Bronzenadelfragmen let deformiert (zu Nh-,nadel oder Fibel gehrig). L. 5 cm insgesamt.

    e. Zwei Fragmente von geflochtenem Bronzedraht mit senfrmigen Enden. Wohl von einem Anhnger.

    t. Perle aus Glasmasse durchgeglht, teilweise zer-$chmolzen. Ursprnglich 'wohl kugeHrmig. Mehrfar-big: rotbraun mit blauen Augen, deren Mittelpunkt gelb ist. Dm. 1,7 cm.

    g. Sronzeniet mit flachem kreisfrmigem Kopf, z. T. zerschmolz.en.

    h. Eisenrnesser, gerade Fotm. Klinge ursprnglich rechtwinklig von der G riffangel abgesetzt. Stark kor-rodiert. L. 7,5 cm.

    i, _ ~_ Vier FI-agmente eines oder mehrerer Eisen-gegenstnde, z. T. gebogen. Aus Draht (i l _:\) und Blech (i~) bestehend.

    G. Grabfunde von K. Godovic aus dem J. 1965 (Ver b 1 e i b: Archologisches Institut der

    SAW in Nitra)

    Grab I Im Frhjahr fand K. Godovic ein beim Ak-

    kern gestrtes Grab. Er hob den Unterteil einer Urne samt Inhalt aus und bergab ihn dem Archologischen Institut der SAW in Nitra. Der Verfasser entnahm den Inhalt und fand im Leichenbrand (a,) das Fragment einer

    20

    Bronzefibel (b), den Rest einer Bronzeschnalle (c), ein Muschelstck (d) und ein Stckehen Urnenharz (e).

    Fun d e (Inv. NI'. 67/66, Taf. LXIV): a. Urnen[l'agmenle, Bodenteil und Randstck, HK;

    weitmndige Schsse110l"ffi. Rand kantig abgesetzt, Boden schwach abgesetzt. Ton reichlich mit glimmer-haltigem Sand gemagert. Oberflche mit senkrechten Glttstreifen, graubraun mit helleren Flecken. Zu-~3. mmengesetzt, ergnzt, H_ des erhaltenen Bodentei-les 13,1 cm, Bdrn. 14 cm.

    UI' Leichenbrand, kleinere Menge, mittelgrob. b. Fragment einer bronzenen Rollenkappenfibel mit

    hohem Kamm (Form Alrngren 43). Oberteil mit Gra-nulation und zwei senw:tig applizierten Ringen (mg-licherweise fr Einlagen bestimmt), Eisenreste in der Rollenkappe weisen auf Spiraliederkonstruktion hin. L. noch 3,2 Cffi, Br. des Kammes 2,3 cm, Bl'. der RoUenkappe ca_ 3 cm.

    c. Bronzeschnalle, D-frmig mit Beschlagplttchen, das an der Basis zwei Einschnitte aufweist und drei Niete besitzt. Achse endet mit profilierten Knpfen, von denen einer fehlt. L. 2,8 cm, Br. 2,2 cm.

    d. Sechs Fragmente einer Muschel, Gattung C1l-]lraea, im Feuel- ausgeglht.

    e. Ur-nenharzstck. Grab J Im Fl'hjar 1965 rettete K. Go d 0 v i c wei-

    tere Reste einer zerbrochenen Urne; rekon-struierbar.

    Fun d e (Inv. Nr. 67/66): Urne, HK ; weitrniindige Schssel mit gerundeter

    Wlbung, J!ylindrischem Hals und schwach abgesetz-tem Boden. Au1 dem Umbruch vier von innen her-ausgearbeitete Buckel und einzelne senkrechte seich-te Furchen. Ton mit feiner Sandmagerung. Ober-flche geglttet, ursprnglich graphitiert (1), grau-schwarz, an einer Seite ziegel braun. Stal'k ergnzt. H. 23, 1 cm, Mdm. 20,5 cm, Bw. 26,2 cm. Sdrn. 10 cm.

    H. Funde aus der wissenschaftlichen Erfor-schung des Grberfeldes in den J. 1966-1968

    1. Lesefunde vor Grabungsbeginn Auf dem frisch gepflgten Feld im Bereich der

    Nekropole wurden am 24. IV. 1966 von K. Go d 0 v i~, K. Pie t a und dem Vel'fasser folgende Gegenstnde gefunden:

    1. Atypisches Geffragment, Bronze (vielleicht von einer Kelle stammend).

    2. Urnenscherben, HK; atypisch. 3. Wetzsteinfragment. 4. Zwei Muschelfragmente, durchgeglht.

    II. Grabfunde Grab 1 - Urnengrab, gestrt, J-10 In 15-25 cm T. Umenreste, durch Ackerbau

    gestrt. Erhalten sind: der Unterteil einer

  • 17

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  • durch Gewalt zerscherbten Urne (a) mit Lei-chenbrand (a,), in dem dicht beim Gefboden ein Stck Urnenharz (b) lag.

    Fun d e (Taf. XI: 1): a Scherben vom Urnenunterteil, HK; wahrschein-

    lich schsselartige Gefform. unverziert. Ton mit mittelgrober Sandmagerung, Oberflche ursprnglich geglttet, dunkel graubraun, teilweise sekundr durch-geglht. Bdm. ca. 16 cm (Inv. Nr. 1/66).

    a,. Leichenbrand. Kleine Menge (LOO cm3). Mittel-groe Bruchstcke, durchgeglht, vom Skelett eines Erwachsenen.

    b. Urnenharzstck, scharfkantig, von mittlerer Gre (Inv. Nt". 3/66).

    Grab 2 - Urnengrab, gestrt, J-10 In 20-30 cm T. Grabreste, durch Pflugar-

    beiten in westliche und stliche Richtung ver-schleppt, teil weise gestrzt. Im 0-Teil lag ein Eisenmesser (b), im mittleren Bereich Leichen-brand (a,), dazwischen Urnenscherben (a) und Teile einer bronzenen Grte1schliee (f), da-runter der Unterteil der auf die Seite gewor-fenen Urne, zersprungen und mit dem Boden nach NO gerichtet. Im W-Teil fanden sich eine Bronzefibel (c), zwei kahnfrmige Bronze-beschlge (dj, d2), eine Bronzeriemenzunge (g) und ein durchbrochener Beschlag (e). Aus dem Bereich stammen weiterhin ein kahnfrmiger Beschlag (da), Schnallenfragmente (f), drei Bronzeknpfe (hl _ a) und Bronzedrahtreste (i, i), die alle zu dem Grab gehrt haben.

    Funde (Taf. XI: 2): a. Urne, HK; weitmndig mit niedrigem Oberteil.

    Leicht verdickter schwach nach auen geneigter Rand, konische Schulter mit schwacher Horizontal-rille am bergang zum gerundeten Bauchumbruch. Unterteil konisch. Ton mit feinem Sand gemagert. Oberflche ursprnglich graphitiert, schwar".lgrau. Zur Hlfte ergnzt. H. 18,6 crn, Mdm. 21,3-2l,7 cm, Bw. 26,7 cm, Bdm. 9,5-9,7 cm (Inv. Nr. 4/66).

    al . Leichenbrand (250 cm3). Bruchstcke mittelgro, vllig verbrannt; vom Skelett eines Erwachsenen, adult, eher Frau als Mann.

    b. Eisenmesser, gerade; Rcken rechtwinklig, Schneide schrg gegen Griffangel abgesetzt, sekundr verbogen (durch Pflug?). L. 6,8 cm (Inv. Nr. 6(66).

    c. Bronzefibel mit Lochaugen und angefeilten Schlitzen. Spirale mit acht Windungen. An Bgel und Fu Gravier- und Stanzvenierung (Variante der Form Alrngren 47). L. 5 cm, Br. der Spirale 2,2 cm (Inv. Nr. 7/66).

    dl'-d3' Drei Bronzeschlge, kahnfnnig (Typ GarbsCh Ka). L. 5,5-5,6 cm (Inv. Nr. 8(66).

    e. Bronzebeschlag, rechteckig, durchbrochen, mit vier Nieten an den Ecken (Typ Garbsch Blh). Mae: 3,4 X 2,4 cm, Nietstrke 0,2 cm (Inv. Nr. 9/66).

    f. Grtelschlieenfragmente, Bronze, mit reich durchbrochener Platte (hnlicil Typ Garbsch B,b). Br. 5,4 cm (Inv. Nr. 10/66) .

    22

    g. Bronzeriemenzunge. Das zungenfrmige Ende gespalten und mit BefesUgWlgsniet versehen; Spitze rundstabig und durch Profilierung verziert (Typ Garbsch .,,). Ende abgebrochen; leicht deformiert. Ursprngliche L. ca. 7 cm. Nietstrke 0,3 cm (lnv. Nr. 11(66).

    hl - hJ. Drei Bronzeniete mit hutfrmigen Buk-ke1. Dm. 0,9-l,8 cm. L. 1-1,5 cm, Nietstrke 0,2-0,5 cm (Inv. Nr. 12/66).

    i. Osenfragment aus Bronzedraht. Dm. 0,7 cm (Inv. Nr. 13/66).

    j. Bronzedrahtfragment, atypisch. L. 2,3 cm (Inv. Nr. 14/66).

    Grab 3 - Krpergrab> J-8 Grabgrube,W-O orientiert, ab 45 cm T. er-

    kennbar. Form unregelmig rechteckig, nach Norden etwas ausgebuchtet. Sohle in 75-80 cm, T., L. 180 cm, Br. 65-75 cm.

    Skelett in gestreckter Rckenlage, schlecht erhalten, Schdel zerdrckt, linkes Bein gewin-~elt, mit Knie nach auen. Kleinknoehen ver-gangen (Taf. II: 1).

    Lage der Beigaben (Taf. Ir: 3): Bronzefibel (a) am Unterkiefer rechts, Kopf zur rechten Schulter weisend. Bronzefibel (b) auf der Brustmitte, Kopf fuwrts gerichtet. Bronze-nadel (c) und Bronzenhnadel (d) nrdlich de

  • Grab 4 - Krperg,.,.br J-6 Grabgrub~kig;!lur an lockerer

    Bodenstruktur (L-Humus-Gemenge) erkenn-bar. Mae im Mittelteil: lDOX75!85 cm; T. 45 -50 cm.

    Skelett: NW-SO orientiert, mige rechte Hockerlage, Arme leicht angewinkelt; Schdel und Brustkorb etwas erhht gelegen. Knochen z. T. vergangen. Unterkiefer unter dem Sch-de~ Oberkiefer und Zhne fehlen. In diesem Bereich Strung durch Hamsterbau (Taf. II: 2).

    Lage der Beigaben (Taf. II): Bronzefibel (a) unter Schdel bei rechter Schulter, Kopf zur Schulter weisend. Bronzefibel (b) beim linken Schlsselbein, Kopf zur Brust gerichtet. Bron-zearrnrig (c) am linken Handgelenk. Tongef (d), zerscherbt, stand unmittelbar sdlich der rechten Hand.

    Fun d e (Taf. XIII): a Bronzefibel, krftig profiliert, mit vierfach

    durchbrochenem Nadelhalter, Durchbl-echung aus einern Kreis und dl'-ei Rechtecken gebildet. Fibelkopl in der Mitte durch zwei eingravierte Lngslinien ver-ziert (Almgren Typ 67), Spirale mit acht Windungen, durch breiten Haken gehalten. Nadel gebrochen. L. 8.7 cm, Br. der Spirale 2,5 cm (lnv. Ne. 26/66).

    al Skelettreste, Frau, mat., 40-50 Jahre alt. b. Bronzefibel, krWg profiliert, hnlich der Fibel

    a (Almgren Typ 67) . L. 8,7 cm (Inv. Nr. 27/66). c. Bronzeannring mit kugelfrmigen Enden, ber-

    elnandel'geschoben. Querschnitt halboval, Defol'miert~ stark oxydiert. Dm. 3,7-5 cm (Inv. 28/66).

    d. Tongef, HK; doppelkonisch mit Umbruch ober-halb der Gefmitte. Rand verdickt und abgesetzt. leicht konischer Hals, Schulter leicht abgesetzt, Um-bruch gewlbt. Ton reichlich mit grobem Sand ge-magert, Oberflche ursprunglieh geglttet, schwarz-grau. Schlecht gebrannt. Z. T. ergnzt. H. 10,7 cm, Mdm. 10 cm, Bw. 13 cm, Bdm. 5 cm ([nv. Nr. 29/66).

    Grab 5 - Brandgrubengrab (?), gestrt, J-4 In 40 cm T. Leichenbrand (a,) und eine Sil-

    bermnze (b). Bestattung durch Pflug ver-schleppt bzw. vllig zerstrt. Auf einer Flche von 45 cm L. und 30 cm Br. Scherben mehrerer Gefe, in Pflugrichtung (NO-SW) verstreut. Dazwischen Leichenbrandreste. sO des Mnz-fundes lagen Glasfragmente (c), eine Eisen-spitze (d), ein Eisenbruchstck (e) und ein Bronzeniet (f). Einige Scherben mgen an den Fundort verschleppt sein und nicht zur Bestat-lung gehren. Nicht entscheidbar, ob ein Ur-nengrab oder eine Brandgrubenbestattung vor-liegt. Da die Scherben teilweise importiert sind, Glas auftritt und Mnzen in Grbern in die-sem Gebiet nicht gelufig sind, ist die zweite Mglichkeit wahrscheinlicher: es drfte sich

    um das Grab eines barbarisierten ProUpzialbe-wohners oder eines durch Provinzialgebru-che beeinfluten Barbaren handeln.

    Fun d e (TaI. A XII): a. Gefscherben, HK; Gefform unbestimmbar.

    Ton reichlich mit grobem Sand gemagert, ziegelbraun. Sekundr berbrannt. Wenig sorgfltig gearbeitet. Bdm. ca. 13 cm (Inv. Nr. 37/66).

    al' Leichenbrand (200 cms). Mittelgroe kreidewei ausgebrannte Knochenstcke, vom Skelett eines .Er-wachsenen, mat., 40-60 Jahre alt.

    b. Silbermnze. Denar, stark korrodiert, wohl feuerbeschdigt. Vs: Frauenbste rechts. Lesbar: '" AVGVSTA .. RS : stehende Frauengestalt links, Umschrift unleserlich. OUenbar Denar einer Ange-hrigen der Kaiserfamilie (Inv. NI'. 38/66).

    c. Zwei Glasfragmente, dnnwandig, durchsichtig; flach mit irisierendem berzug. Strke 0,5 bis 0,8 mm (Inv. Nr. 39(66),

    d. Eisenspitze (Ahle?): L. 5 cm, Dm. 0,3 crn (Inv. NI'. 40/66).

    e. Eisenfrngment, atypisch (Inv. NI'. 41/66). f. Bronzeniet mit hutfrmigem Kopf. Dm. des

    Kopfes 0,6 cm (Inv. Nr. 42(66) . gh g2. Scherben von zwei Gefen, DK; Importwa-

    re. Mit Rdchenverzierung und eingedrckten Dellen (gi)' Ton Ceingeschlrnmt. grau mit stahlblauem Glanz. Vielleicht rtisch (Inv. Nr. 43/66).

    h . DreI Scherben, importierte Ware mit dunkel~ tern berzug an der Auenseite (lnv. Nr. 44/66).

    i. 28 Scherben, importierte Ware. Erhalten sind Fragmente des Randes, des Umbruchs und des ab-gesetzten hohen Geflues. Ursprnglich gehen kelt (Krug). Ton feingeschlmmt, grau mit dnnem schwarzgrauem berzug. Sekundr berbrannt. Bdm. 5 cm (Inv. Nr. 45/66) . Evtl. stammen auch die Scher-ben un tel." Ziffer h von diesem Gef.

    j. Scherbe, HK; wohl von einer Schssel. Mit Hori-zontalrillen. Ton feingeschlmmt, hell ziegelrot (Inv. Nr.46(66).

    k. Bodenscherbe, HK; von Gef mit abgesetztem Standlu. Ton fein geschlmmt, grau. Bdm. ca. 13 cm (lnv. Nr. 47(66).

    1. Sieben Schel'ben, HK; von einem Becher. Hohes, am Rand leicht nach auen geneigtes Oberteil. Zwei Horizontalfurchen auf der fast senkrechten Schulter. Am Umbruch zwei Reihen kleiner plastischer Buckel. Ton mit mittelfeiner Sandmagerung, hell blaugrau. Oberflche ursprnglich poliert. Sekundr berbrannt. Deformiert (1nv. Nr. 48:66).

    m. Scherbe. dickwandig. Vermutlich von Vorrats-gef. Mit horizontalen Kammstrichbndeln verziert. Ton mit glimmerhaitigern Sand gemagert, hellgrau (lnv. Nr. 49/66).

    n. Scherbe, dickwandig, von Gefwandung. Mit Zickzackrille verziert. Ton mit miger Sandmage-rung, grauschwarz. Unsorgfltig gearbeitet (Inv. Nt'. 50/66).

    o. Bodenscherbe, HK j Ton mit geringer Sandmage-rung, unsorgfltig gearbeitet Onv. Nr. 51/66).

    p. Wandscherbe. DK; vermutlich von einem Fal-tenbecher. Ton mit geringer Sandmagerung, hell graubraun. Sekundr bE;rbrannt (Inv. Nr. 52/66).

  • Grab 6 - Urnengt'ab, gestrt, J-3 In 20-40 cm T. lag eine Urne (a), vom Pflug

    beschdigt, durch E.rddruck zerscherbt. Dabei Leichenbrand (a,),

    Lage der Beigaben: Bronzefibel (b) auf dem Leichenbrand am

    Ostrand. Eisenmesser (c) und Teile einer Sche-re (d) bei der Nordgrenze der Urnenscherben. TrinkhornbeschIag (e) und Bronzering (f) sowie Bronzefragmente (g) inmitten des Leichenbran-des.

    Fun d e (Taf. XIII): a. Urnenunterteil, HK ; terrinenfrmig mit gewlb-

    tem Umbruch oberhalb der Gefmitte. Verziert mit einer horizontalen Schulterfurche und vertikalen Kammstl'ichbgen auf dem Unterteil. Ton mit glim-merhaltigem Sand krftig gemagert, ziegel braun mit dunkleren Flecken. Relativ dnnwandig, sehr gut gebrannt. Z. T. ergnzt H. noch 15,6 cm, Bw. 25,7 cm, Bdm. 11 ,3-11,5 cm (Inv. Nt', 53/66),

    ai' Leichenbrand (500 ems). Mittelgroe, vllig ver-brannte Bruchstcke, vom Skelett eines Erwachse-nen.

    b. Bronzefibel. krftig profiliert (Almgren Typ 68). Nade1halter und Spitze durch Feuer geschmolzen und deformiel"t. Spirale mit acht Windungen. L. noch 3,9 cm, BI'. der Spirale 2,2 cm (lnv. NI'. 55.'66).

    c. Eisenmesser, Rcken gebogen, schrg von der Griffangel abgesetzt. Ende del" Griffangel profi liel't. Deformiert (lnv. NI'. 56 /66).

    d. Fragmente einer Miniaturschere, Bronze. Vom Feuel' deformiert. L. des grten Fragmentes 3.6 cm (lnv. Nr. 57:66) .

    e. Tl;nkhornbeschlag, Bronze, vom Mndungsl'and. Ringfrmig. Fragment. Dm. 5,3 cm, Blechstrke 0,1 -0,2 cm (Inv. Ne. 58/66) .

    f. Bronzering, rhombischer Querschnitt, massiv. Ein Bronzeklmpchen an geschmolzen. Dm. 1,9 cm (Inv. NI'. 5965).

    g. Bronzebruchstcke und -klmpchen, von einem Gef herrhrend, etwa von Kasserolle. Nicht rekon-stl'Uierbar (Inv. Nt'. 60/66).

    Grab 7 - Urnengrab, gestrt, L-10 In 20 cm T. lag ein Urnenunterteil (a) und

    geringe Reste von Leichenbrand (a,), Fun d e (Taf. XI): a. Urnenboden, HK; Boden nicht abgesetzt, Ge-

    Iform unbestimmbar. Ton mit feinem Sand gema-gert, grauschwarz. Oberflche ursprnglich geglttet, hellbraun. Bdm. ca. 8 crn (Inv. NI'. 61/ 66).

    a1. Leichenbrand. Lediglich drei kleine Bruchstk-ke erhalten. Unbestimmbar.

    Grab 8 - Urnengrab, gestrt, J-4 In 30 cm T. lagen Urnenscherben (a), etwas

    tiefer geringe Leichenbrandreste (al)' Fun d e (Taf. XI): a. Urnenscherben, HK; Schalenform mit halbkuge-

    Ugem Unterteil. Tief eingestochene Punktreihen in vier Horizontallinien auf der Schulter; doppelte Punktreihen im Winkelmustel' auf der WlQun~. Ton

    mit mittelgl'obem Sand gemagert. grauschwarz. Ober-flche ursprnglich geglttet, vielleicht gl'aphitiert. Hellere Flecken durch sekundre Uberbl'-ennung im Scheiterhaufen (lnv. NI". 63 66).

    al' Leichenbrand. Zwei Bruchstcke erhalten. Un-bestimmbar,

    Grab 9 - Urnengrab, gestrt, 1-10 In 25 cm T. lagen Scherben vom Unterteil

    einer Urne (a) sowie Leichenbrand (a,) , Offen-bar ist das Oberteil der Bestattung durch Ak-kerarbeiten verschleppt worden. Im NO fand sich in 120 cm Abstand in gleichet' T. eine Scherbengruppe ohne Leichenbmnd (Grab 9A).

    Fun d e (Taf. XI): a. Unterteil einer Urne, HK; wahrscheinlich weit-

    mndige Form. Ton reichlich mit milte lgrobem Sand ge;llagert. b:unlich blaugl'au, mit helleren Flecken (dw'"Ch Scheiterhaufen?). H. noch 7,5 cm, Bdm. 11-12 cm (Inv. NI'. 71 66).

    a l . Leichenbrand. Kleine Menge. Mittelgro. Nicht bestimmbar.

    Grab 9A - Urnengmb, gestrt, 1-10 120 cm NW von Grab 9 wurden in 25 cm

    T. Scherben eines Gefes ohne Leichenbrand gefunden, vermutlich Reste eines weiteren zer-strten Urnengrabes.

    Funde (Taf.XI): a. Gefscherben, HK ; wohl Terrinenform. Mit

    hochgezogenen Kammstl'ichbgen ver.lierl. Ton mit mit te lfeinem glimmerhaltigem Sand gemagert, hell graubraun. Bdm. ca. 15 cm (Inv_ Nr. 73/66).

    Grab 10 - Urnengrab, gestrt, 1-4 Leichenbrandreste (a,) in 25-40 cm T., da-

    runter Unterteilscherben einer zerstrten oder zerfallenen Urne (a). Der Oberteil des Grabes ist vom Pflug zerstrt.

    Fun d e: a , Scherben vom Unterteil einer UI"ne, HK ; Boden

    sch wach a bgesetzt. Ton reichlich sandgemagert, Ober-flche ursprnglich poliert. Nicht rekons truierbar (Inv. Nt'. 7466).

    a,. Leichenbrand (100 cm:J). Mittelgroe, fast krei-dewei ausgebrannte Bruchstcke. Vom Skelett eine:; Er\\'achsenen.

    Grab 11 - rpergrab, 1-6 Grabgrube: T. 40-50' cm. Grenzen in der

    Schwarzerde nicht erkennbar. Lediglich die Bo-denstruktur war lockerer als in der Umgebung, allerdings ohne scharfen bergang.

    Skelett (Taf. III: 3): WNW -OSO orientiert. Gestreckte Rckenlage. Bis auf Schdel und Langknochen fast vergangen.

    Fundlage: Eisenteil (a) in 35-40 cm T. ber den Schienbeinen. Eisenringfragmente (b) bei der linken Hand.

    Fun d e (TaL XIV) : a. Eisenteil

    j spiefrmig. Vierkantiger Querschnitt,

  • beidseitig spitz zulaufend. Oberteil dnn (und offen-bar als Schaftdorn benutzt), Unterteil krftig. Auf ihm in der Mitte eine Eisenmanschette, zylinderfr-mig. Vermutlich Lanzenschuh. L . 13 cm. Manschette: Sr. 2,5 cm, Dm. 3,8 cm (Inv. Nr. 77/66).

    8\. Skelettreste, unvollstndig. Mann, mat., 50-60 Jahre alt.

    b. Drei Eisenringfragmente, wahrscheinlich von einer Schnalle. Dm. ca. 2,3 cm ([nv. NI'. 78/66).

    Grab 12 - ~~'ab,-I-6 Grabgrube nicht erkennbar. Skelett : in 40-50 cm T. NW-SO orientiert.

    Gestreckte Rckenlage mit der rechten Hand im Becken. Schdel auf der Seite mit Blick nach S. Knochen schlecht erhalten (Taf. III: 1).

    Fundlage : Bronzefibel (b) links des Kiefers, Fu zum Hinterhaupt gerichtet. Tongef (a) 20 cm N des Schdels und 5 cm hher, umge-strzt, Boden dem Schdel zugekehrt. Fibelna-del (bJ) in sekundrer Lage links des linken Schienbeines. Zugehrige Fibel trotz intensiver Suche nicht auffind bar. Ursprngliche Lage hchstwahrscheinlich beim Schlsselbein, da rechte Maxilla grn patiniert (Verlust vermut-lich, vor Feststellung der Bestattung abgegra-ben oder durch Nagetier verfrachtet) .

    Fu n d e (Taf. XIV): a. Tongei, weitmndig, Rand ringartig verdickt.

    Hals leicht konisch, von der Schulter abgesetzt. Um-bruch gewlbt, Unterteil stark einziehend, Boden schwach abgesetzt. Ton mit (einer glimmel'halLiger Sandmagerung, Oberflche schwarz poliert. H. 10 cm, Mdm. 11,5 cm, Sw. 13,5 cm, Bdrn. 5,3 cm (Inv. NI'. B066).

    al' Skelettreste. Frau, ad., 30-40 Jahre alt. b. Bronzefibel, krftig profiliert. Mit dreifach kreis-

    frmig durchbrochenem Nadelhalter (Almgren Typ 68) . L. 6,4 cm, BI'. der Spirale 2,3 cm (Inv. NI'. 81/66).

    bl' BrOil1zenadeUl'agment. Hchstwahrscheinlich von einer Fibel (Almgren Typ 68). L. noch 3,2 cm (lnv. Nr. B2(66).

    Grab 13 - Krpergrab, gestrt, 1-7 -crabgrube, wegen gertnger Bodentiefe nicht erkennbar.

    Skelett (Taf. IV: 1): T . 20-35 cm. NW-SO orientiert, sehr schlecht erhalten.

    Fundlage: Harzbruchstcke (a) in Skelettnhe (al), ge-

    huft bei den Schultern. Randscherbe (b,) beim linken Humerus. Scherbe (b,) auf der Brust.

    Fu n d e (Taf. XIV): a. 34 Harzstcke (Inv. Nr. 84(66). 8\. Skelettreste. Mann, ad., 30-40 Jahre alt. b\, b2. Zwei Gefscherben, HK; atypisch, ver-

    mutlich neolithischen Ursprungs (Lengyelkultur) und nicht zur Bestattung gehrig (Inv. Nr. 85/66).

    Grab 14 - Urnengrab, gestrt, F-I0 Urne mit dem Rand in 20, mit dem Boden

    in 40 cm T. im Humus stehend, Oberteil leicht durch Pflug beschdigt, Gef durch Erddruck zerscherbt, mit Leichenbrand (Taf. VIII: 1).

    Fundlage: Leichenbrand (a,) im Innern der Urne (a),

    die auch alle folgenden Funde enthielt. Tonge-f (b) im O-Teil der Urne nahe der Mndung stehend. Nach Lage (TaL VIII: 1) der Scherben erst in der Urne zerbrochen. Ein Henkel des Gefes lag bei der W-Seite. Scheren bruch-stcke (d) bei der N-Wand und an verschiede-nen Stellen im Leichenbrand verstreut. Bron-zefibel (c) bei der N-Wand. Bronzemesser (e) und Bronzeschnalle (f) bei der O-Wand. Bron-zeklmpchen (g) und ein Harzstck (h) dicht ber dem Boden im Mittelteil. Drei Tonscher-ben (i) in 20-30 cm Abstand von der Urne (nrdlich) in gleicher Bodentiefe.

    Fund e (Taf. XV): a. Urne, HK; terrinenfrmig; senkrechtei", kaum

    verstrkter Rand, niedrig. Schulter konisch und mit einer Horizontalfurche velziert. Umbruch im oberen Gefdrittel. Unterteil konisch mit mig breiter, nicht abgesetzler Stand flche. durch pal'abeUrmige Bogenmuster in enger Folge vel-.liert, so da ein Rautenmustel" entsteht. Ton reichlich mit grobkrni-gem glimmerhaltigem Sand gemagert. Oberflche ur-sprnglich geglttet, dunkel gl'aublau mit helleren graubrau nen Flecken. Gering(gig ergnzt. H. 21,5 cm, Mdm. 27,5 cm, Bw. 30,9 cm, Bdm. 13,1 cm (Inv. NI'. 86/66).

    a1' Leichenbrand (800 cm3). Mittelgroe, vllig ver-brannte BI"uchstcke. Vom Skelett eines Erwachse-nen.

    b. Skyphos (Becher mit Ringhenkeln) aus Ton. Form Dl'agendorff 14. Veniert durch Epheuranken mit herzCrmigen Blttern lind In'eisrrmig angeord-neten Frchten. Die Ranken wachsen aus der Basis der Ringhenkel. In der Ge[mitte eine Blte mit acht spitzovalen Bltenblttern. Ton sehr fein, ohne Sandzusatz, hellgrau. OberClche ursprnglich gelb-grn glasiert, davon nur Reste erhalten. H. 8,5 cm, Mdm. 10,3 cm, Spannweite der Ringhenkel 16,2 cm, Bdm. 6,6 cm (lnv. NI'. 88(66).

    c. Bronzefibel, krftig profiliert, mit dreifach kreis-fl'mig durchbrochenem Nadelhalter (Almgren Typ 68), Spirale mit acht Windungen. Nadel und Teil der Spirale fehlen. L . 6,3 cm, BI'. deI" Spirale ca. 2,2 crn (Inv. NI'. 89/66).

    d. Bronzeschere, sechs Fragmente. Schneiden bogen-artig abgesetzt. Bgel U-frmig und durch Mittel-rippe verstrkt. Die Schere war deformiert, ehe sie zerbrach. L. ca 17 cm (In.v. Nr. 90/66).

    e. Bronzemesser, geracfe Form, mi t massivem, lang ausgezogenem Grif.f. Leicht deformiert. L. 15,2 cm (Inv. NI'. 91/66).

    f. Bronzeschnalle, D-frmig, halboval mit facettier-tem Rahmen. Mae: 2,4 X 3 cm (Inv. Nr. 92/66).

    g. Zwei Bronzeblechfragmente, verschmolzen. Ver-mutlich Teile eines Gefes (Kelle?) (Tnv. NI'. 93/66).

    25

    \ . .J

  • h. Harz,tok. L. 1,6 cm (Inv. 94/66). i. Drei Tonscherben, HK, atypisch (lnv. Nr. 95/66). Grab 15 - Urnengrab, gestrt, 1-5 In 30-40 cm T. Anhufung von Leichen-

    brand (al). Dabei die Scherbe einer Vrne (a). Offenbar Rest einer durch Pflugarbeiten ver-nichteten Bestattung.

    Fund e: a. Tonscherbe, HK; wohl von weitmndigem Gef.

    Ton mit feinem glimmerhaltigem Sand gemagert; Oberflche graphitiert, schwarzgrau (Inv. Nr. 97(66).

    81- Leichenbrand. Geringe Menge. Bruchstcke mittelgro. Vom Skelett eines Erwachsenen.

    Grab 16 - Urnengrab, E(F-IO In 45 cm T. lag eine Urne (a), durch Erd-

    druck beschdigt. Obwohl in der T. der dunkle Humus in hellere Braunerde bergeht, Grab-grubengrenzen nicht feststellbar. Urnenboden in 65 cm T.

    Fundlage (Taf. VIII: 5): Leichenbrand (al) in der Urne, im Oberteil

    durch Nagetiere zerwhlt. Unterteil ungestrt mit folgenden Bcigaben:

    Lanzenspitze (b) an der O-Wand, Spitze ge-gen N gerichtet. Eisenschnalle (d) und Eisen-messer (c) bei der N-Wand. Messerspitze nord-wrts. Gefscherben (g) im Mittelteil auf Leichenbrand. Bronzeblechfragment (e) und zerschmolzene Bronzeklmpchen (f) im Lei-chenbrand.

    20-30 cm westlich der Urne lag eine geringe Menge Leichenbrand, eine Eisenfibel (h) und ein Bronzeschlssel (i). Ob diese Objekte zur Bestattung gehren und absichtlich auerhalb der Urne deponiert wurden, oder ob es sich um Reste einer zerstrten Bestattung handelt, ist nicht zu klren. Verfrachtung aus der Urne (a) durch den Pflug liegt nicht vor.

    Fun d e (Taf. XV): a. Urne, HK:j situlafrmig, Rand leicht auswrts

    geneigt. Horizontalleiste ber dem scharfen Umbruch. Fu leicht abgesetzt. Ton mit fe inem glimmerhaIti-gern Sand gemagert, graubraun. Oberflche ursprng-lich geglttet und graphitiert, mit helleren Flecken. Geringfgig ergnzt. H. 21,5 cm, Mdm. 30 crn, Bdm. 13 cm ([nv. Nr. 99/66).

    ~. Leichenbrand (900 cm3). Mittelgroe und gre-re Bruchstcke, vllig verbrannt. Wahrscheinlich Mann. ad., 20--40 Jahre alt.

    b. Eisenlanzenspitze ; leicht eingeschwungenes Blatt mit angedeuteter Mittelrippe; Tlle rund, geschlossen, mit Querniet. L . 12,2 cm, Dm. der Tlle 1,7 crn (Inv. NI". 101/66) .

    c. Eisenmesser, gerade Form. Rcken gegen Griff-angel nicht, Schneide schrg abgesetzt. L . 10,6 cm (Inv. Nr. 102 '66).

    d. Eisenschnalle, D-frmig. Rahmen aus Draht. Oie

    26

    Enden sind im Bereich der Achse zusammengeklopft. Mae: 3 X 4,5 cm (lnv. Nt. 103/66).

    e. Bronzeblechfragment, durch Feuer deformiert ([nv. NI". 104/66).

    f. Bronzeklmpchen, drei davon kugelig. Durch Feuer defo~iel't. Dm. 0,2-0,5 cm (lnv. Nr. 105/66).

    g. Tonscherben, von einer Schale. Durchglht, de-formiert. Dabei Klumpen gebrannten Tons (oder Scherbe von anderem Gef). Nicht rekonstruierbar (Inv. NI". 106/66).

    h. Eisenfibel, gedrungen, mit Kopfkamm und brei-tem, schwach S-frmig gebogenem Bgel, mit fnf Querrillen verziert. Nadelhalter hoch (Almgren Gruppe V, Serie 8). L . 3,3 cm, Br. 1,4 cm, Br. der Spirale 2,6 cm ([nv. NI". 107/66).

    1. Bronzeschssel mit eingeritztem Lineardekor. Teilweise durch Feuer deformiert. L. 3,4 cm (lnv. Nr. 10S/66).

    j. Scherben von weiteren Gefen, HK (Inv. Nr. 109/66).

    k . Leichenbrand (auerhalb der Urne gefunden, nicht bestimmbar (Inv. Nr. 110.'66).

    Grab 17 - Urnengrab, gestrt, M-7 Urne in 40-60 cm T., auf der Seite liegend,

    Mndung gegen 0 gerichtet, zerscherbt. Rand-scherben z. T. beim Boden, z. T. zwischen dem Leichenbrand. Demnach und wegen der Tiefe nicht vom Pflug, sondern wohl in alter Zeit zerstrt. An der SO-Seite teilweise ber-lagert von dem Urnengrab 17 A.

    Fun d e (Taf. XlV): a. Urne, DKj weitmndig, Oberteil zylindrisch,

    scharfer Bauchknick, abgesetzter kleiner Fu. Rand ausladend, profiliert. Gefkrpel' mit kr[tigen Hori-zonta lkannell'en , ber dem Umbruch mit einem Wellenband verziert. Ton lettenartig, sich fettig an-fhlend, mit Sandmagerung. H . 19,2 cm, Mdm. 33-34,8 cm, Bw. 32,8 cm, Bdm. 11,7 cm (Inv. Nr. 117/66) .

    8,. Leichenbrand (250 cm1). Mittelgroe Bruchstk-ke, fast kreidewei ausgebrannt. Vom Skelett eines Erwachsenen, ad., 20-40 Jahre alt.

    Grab 17A - Urnengrab, gestrt, M-7 In 35-45 cm T. Scherben ciner vom Pflug

    zerstrten Urne sowie Leichenbrand, durch Ak-kerbau teilweise verschleppt. Unmittelbar im NW liegt Grab 17, das teilweise vom Grab 17 A berlagert wird.

    Fu n d e (Taf. XIV): a. Urne, HK; Gefkrper eifrmig, mit schrg

    nach auen geneigtem Rand und kleinem abgesetztem Fu (Imitation einer DK-Urne). Ton mit feiner klein-krniger Sandmagel'ung; Oberflche poliert, grau-schwarz. Stark ergnzt. H . 18,2 cm, Mdm. 18,7 bis 19,1 cm, Bw. 21,9 cm, Bdm. 9,5 cm (Inv. Nr. 115/66).

    8,. Leichenbrand. Sehr geringe Menge. Fast kreide-wei ausgebrannt. Vom Skelett eines Erwachsenen.

    Grab 18 - Urnengrab, gestrt, M-6 In 20-30 cm T. Urnenreste, wenig Leichen-

    brand, ein Stck Urnenharz. Gestrt durch Ak-kerbau, vielleicht auch durch Anlage eines un-

  • mittelbar benachbarten Grabes der Bijelo Brdo-Kultur.

    Fun d e (Taf. XVI): a. Scherben vom Oberteil einer Urne, DK ; schssel-

    frmig. Mit verdicktem Rand. Hals mit asymmetri-schem Wellenband, Schulter mit HorizonLah'ippe ver-ziert. Feiner Ton, ohne Sandzusatz, hellgrau (Inv. Nr. 119/66).

    Sj. Leichenbrand. Sehr geringe Menge. Mittelgroe, fast kreidewei ausgebrannte Bruchstcke. Vom post-kranialen Skelett eines Erwachsenen (Inv. Nr. 120/ 66).

    b. Urnenharz.stck. Maximaler Dm. 1,9 cm (Inv. Nr. 121 '66).

    Grab 19 - Urnengrab, gestrt, M-6 In 30-40 cm T. Urnenunterteil, vom Pflug

    beschdigt. Mit Leichenbrand. Ein Tonwirtel (b) und ein Eisenbeschlag (c) beim W-Teil der Urne auf dem Leichenbrand.

    Fun d e (Taf. XVI): a. Urne, DK; weitmndige Form mit krftiger

    Randlippe, konkav geschwungenem Oberteil, schar-fem Bauchknick, leicht gewlbtem Unterteil und kleinem abgesetztem Fu. Mndung innen mit Fur-chen verziert; eine flache Kehle unterhalb des Um-bruches. Ton fein, ohne Sandmagerung, dunkel grau-blau. Feine Drehrillen an der Oberflche sichtbar. Z. T. ergnzt. H. 10 cm, Mdm. 18,2 cm, Bdm. 4,7 cm (lnv. Nr. 122/66).

    al' Leichenbrand. Sehr gel'inge Menge. Fast kreide-wei ausgebrannte kleine Bruchstcke. Vom Skelett eines Kindes.

    b. Tonwirtel, diskusfrmig. Eine Seite konvex, ge-genseitige konkav. Ton feingeschlmmt. H . 1,7 cm, Dm. 3 cm (Inv. Nr. 124,66) .

    c. Eisenbeschlag, rechteckig, winkelfrmig gebogen, mit langem Eisenniet an einem Ende. L. 7,8 cm, Br. " cm, L. des Nietes 2,4 cm (Inv. Nr. 125/66).

    Grab 20 - Urnengrab, gestrt, M-5 In der Einschttung des Krpergrabes lIder

    Bijelo Brdo-Kultur, in 40-80 cm T. fanden sich Reste von einem oder mehreren U rnengr-bern in sekundrer Lage.

    Fun d e (Taf. XVI): a. Scherben einer Urne, DK; hohe Form mit leicht

    nach auen geneigtem Rand, niedriger Schulter, mig gewlbtem Gefkrper. Mit einer Horizon-talleiste auf der Schulter verziert. Ton mig mit mittelfeinem Sand gemagert, grauschwarz, Oberflche nur flchtig bearbeitet, kleine Riefen durch grere Sandkrner beim Drehen entstanden (Inv. Nr. 126/ 66) .

    al' Leichenbrand. Mehrere Bruchstcke, fast krei-dewei ausgebrannt. Vom Skelett eines Kindes.

    b. Geffragment, DK ; schalenfrmig, doppe1ko-nisch. Ton fein. hell blaugrau. Wohl von eLner Urne (lnv. Ne. 126a/66) .

    Grab 21 - Brandgrubengrab (7), gestrt, E-10

    In 30-40 cm T. ein Leichenbrandhufchen,

    darauf einige Scherben. Da unter der Asche keine Gefreste angetroffen wurden, handelt es sich vielleicht um ein Brandgrubengrab, durch Ackerbau zerstrt. Zwischen dem Lei-chenbrand Glasfragmente (b).

    Funde: a. Scherben, DK; importierte Ware, vermutlich

    Krug, nicht l'ekonstruierbar. Ton fein, ohne 8andzu-satz, grau. Sekundr berbrannt (Inv. NI'. 128/66).

    a,. Lelch.enbrand (200 cm3). Mittelgroe, rast krei-dewei ausgebrannte Bruchstcke. Vom Skelett eines Erwachsenen, ad., 20-40 Jahre alt.

    b. Glasfragmente (vier Stcke) von kugelfrmigen Perlen, z. T. im Feuer verschmolzen. Rtlichbra un (lnv. Nr. I 29a/66).

    Grab 22 - Urnengrab, gestrt, M-6/7 In 20-30 cm T. lagen Urnenscherben und

    einige Leichenbrandreste. Ein Teil der zugeh-rigen Scherben lag in der Grabgrube des be-nachbarten Grabes VIII der Bijelo Brdo-Kul-tur. Strung durch dieses Grab und durch Ak-kerbau verursacht.

    Fun d e (Taf. XVI): a. Urnenscherben, DK; schsselfnnig. Oberteil

    durch Horizontalkannell'en profiliert. Ton feinge-schlmmt, lettenartig ; schwarzgrau, im Bruch zie-gelbraun ([nv. Nr. 138/66).

    8J. Leichenbrand. Sehr geringe Menge. Mittelgroe Bruchstcke, fast kreidewei ausgebl'annt. Vom Ske-lett eines Erwachsenen, ad., 20-40 Jahre alt.

    Grab 23 - Urnengrab, gestrt, M-7 In 30-40 cm T. Urnenscherben und Leichen-

    brand. Bestattung vom Pflug erheblich gestrt. Fun d e (Taf. XVI): a. Urnenscherben, DK; schalenfrmig. Kurzes koni-

    sches Oberteil, schmaler abgesetzter Fu. Oberteil mit doppelt.et' Wellenlinie verziert.. Ton fein, ohne Sandzusatz. Bdm. ca. 8 cm (Inv. Nr. 140/66).

    a . Leichenbrand. Sehr geringe Menge. Mittelgroe, fast kreidewei ausgebrannte Bruchstcke. Vom Skelett eines Erwachsenen.

    Grab 24 - Urnengrab, gestrt, M-9 In 25-30 cm T. Scherben einer vom Pflug

    zerstrten Urne mit Leichenbrand; im S-Teil lag ein Tonwirtel auf den Brandresten.

    Fun d e (Taf. XVI): a. Urnenscherben, HK ; vom Unterteil eines wohl

    schssel!nnigen Gefes mit nicht abgesetztem Bo-den. Im Scheitel'hau(en deformiert. Ton mit grobem Sand gemagert, hellgra u. Bdm. ca. 12 cm (Inv. Nt". 142/66).

    a . Leichenbrand, vorwiegend vom Schdel. Sehr geringe Menge. Mittelgroe, vllig verbrannte Bruch~ stcke. Vom Skelett eines Erwachsenen.

    b. Tonwirtel. Basis plan, Oberteil konisch. Sekun-dr durchgeglht. Ton reichlich mit Sand gemagert. H. 2,3 cm, Dm. 4,2 cm (Inv. Nt'. 144/66) .

    Grab 25 - Urnengr~b, gestrt, M-5

    27

  • In 20-30 cm T. Unterteil einer Urne, zer-scherbt durch Erddruck. Dabei Leichenbrand. Im NW-Teil Eisenfragmente (b) und ein Stck Urnenharz (c). Inmitten der Knochenreste ein Glasfragment (d), nachtrglich beim Auswa-schen der Knochen gefunden. Oberteil der Be-stattung durch Pflug vernichtet.

    Fun d e (Taf. XVI): a. Urnenscherben, HK; Rand nach auen geneigt,

    Bauch mig gewlbt. Unterteil mit senkl'echten Furchen in dichter Folge verziert. Ton fein, Sandzu-satz nicht erkennbar; schwarzgrau, im Bruch ziegel-braun. Oberflche graphitiert (Inv. Nr. 155;66).

    81' Leichenbrand (100 cm3). Mittelgroe Bruch-stcke, fast kreidewei a usgebrannt. Vermut.lich vom Skelett eines Envachsenen.

    b. Eisenfragmente eines unbestimmbaren Gegen-standes (Ahle?), stark korrodiert (Inv. Nr. 157/66).

    C. Urnenharzstck (Inv. Nr. 158/66). d. Glasfragment, luzid, Farbe goldgelb bis blaugrn,

    vel"Schmolzen. Wohl von einer Pede (lnv. Nr. l5Ba ' 66).

    Grab 26 - Urnengrab, gestrt, M-3 In 25-40 cm T. Urne, vom Pflug beschdigt,

    durch Erddruck zerscherbt. Fundlage: Leichenbrand (al) im Gef, Schdelfragmen-

    te im Oberteil deponiert. Bronzefibel (b) und Bronzearmring (c) in der oberen Knochen-schicht. Riemenzunge (d) und Messer (e) mit nordwrts gerichteter Spitze im mittleren Be-reich des Leichenbrandes im NW-Teil.

    Fun d e (Taf. XVII): a. Urne, HK; doppelkonisch mit gewlbtem Um-

    bruch oberhalb der GefmHte. Enger Hals mit nach auen verdickter Randlippe; horizontale Schulter-leiste; schma ler Boden. Grundflche leicht e ingedellt. Ton fein, Magerung durch Sand nicht eJ'kennbar. Oberrtche graphitiert, grauschwarz, Oberteil zu 1/ 3 ergnzt. H . 21,1 cm, Mdm. 12,6 cm, Bw. 21,1 cm, Bdm. 5,4-5,7 cm (Inv. Nr. 159/66).

    81. Leichenbrand (500 cm3). Mittelgroe Bruch-stcke, vllig ausgebrannt. Wahrscheinlich vom Skelett einer Frau, ad., 20-40 Jahre alt.

    b. Bronzefibel, krftig profiliert. Boden im Oberteil verlngert, Nadelhalter dreifach durchbrochen (Alm-gl'en Typ 67a). Spirale mit acht Windungen. L . 6,5 cm, BI'. der Spirale 2.3 cm (Inv. NI'. 162/66).

    c. Bronzedrahtarming mit stilisierten Tierkop!en-den, die bereinandergeschoben sind. Querschnitt halbkreisfrmig. Dm. 6-7 cmt Strke 0,2 cm (Inv. NI". 162/66) .

    d. Riemenzunge. Bronze. Basis gespalten. Spitze rundstabig und profiliert (Garbsch Typ R 1). L . 5,1 cm (Inv. Nr. 163/66).

    e. Eisenmesser, gerade Form, Schneide schrg gegen Grilfangel abgesetzt. Ende der Griffangel und Spitze [ehlen. L . noch 12,2 cm (Inv. Nr. 164/66).

    Grab: 27 - Urnengrab, zerstrt, F-9

    28

    In 20-25 cm T. kleinere Scherben vom Un-terteil einer Urne mit Leichenbrand, berdeckt von Fragmenten einer Bronzepfanne. Beim Ak-kern zerstrtes Urnengrab.

    Fun d e (Taf. XVI): a. Urnenscherben, HK ; kleine Wandungsfragmente.

    Form unbestimmbar. Ton reichlich mit feinem Sand gemagert. Oberflche ursprnglich graphitiert ([nv. Nr. 167/66) .

    al' Leichenbl'and. Wenige kleine Bruchstcke, durchgeglht, unbestimmbar.

    b. Randfragment einer BronzekasseroUe, massiv, von grerem Exempla l', deformiert (wahrscheinlich EggeL'"'S Typ 140). Sekundre Brandspuren (lnv. Nr. 169/66).

    Grab 28 - Urnengrab, gestrt, F-8 In 20-30 cm T. zerscherbte Urne (a) mit

    Leichenbrand (al). Oberteil der Urne durch Pflgen vernichtet.

    Fundlage: Fragmente von Bl"onzegeschirr (b) im Lei-

    chenbrand nahe der O-Wand im Gefinneren. Harzstck (c) in der Mille des Gefes beim Boden. Fragmente einer Knochennadel (d) und Eisenteil (e) im Leichenbrand, beim Ausschlm-men entdeckt.

    Fun d e (TaL XVI): a. Urnenfragment, HK; weitmndige Form mit

    breit ausladendem gewlbtem Umbruch und schma-lem hohem Standfu. Zwei Hori7.ontalCurchen auf der Schultet-. Hals und Rand fehlen. Ton feingeschlmmt, Oberflche graphitiert. schwarzgrau. Oberteil gr-tenteils ergnzt. H. noch 17,8 cm, Bw. 28,1-29 cm, Bdm. 12.8 cm (lnv. Nr. 170., 66).

    al' Leichenbrand (200 cm3). Mittelgroe Bruch-stcke, vllig ausgeglht. Vom Skelett eines Er-wachsenen, ad./mat.. 20--60 J ahre alt.

    b. Fragmente einer Kelle und eines Siebes, Bronze, deformiert, atypisch, nicht rekonsh'uierbar (lnv. NI'. 172166) .

    c. Urnenharzstck. L. 2,2 cm (Inv. NI'. 173 66). d. Beinnadel, drei Fragmente, unvollstndig. L.

    6,3 cm (Inv. Nr. l73a/66) . e. Eisenfragment, unbestimmbar. L. 2,5 cm (lnv.

    Nr. l73b/66)'

    Grab 29 - Urnengrab, gestrt, F-4 In 60-70 cm T. "C"rne mit Leichenbrand im

    Innern, durch Erddruck zerscherbt, bei Freile-gung vllig zerfallen. Oberteil der Urne durch Pflgen vernichtet.

    Fun d e (Taf. XVI): a. Urnanscherben. HK: ursprnglich wohl schssel-

    frmig, Boden abgesetzt. Nicht rekonstruierbar. Ton mit reichlicher Sa ndmagerung, schlecht gebrannt. Oberflche geglttet, ursprnglich graphiLicct. grnu-schwarz. Bdm. ca. 11 cm (Inv. Nr. 174/66).

    a\. Leichenbrand (100 cm3). Kleine bis mittelgroe Bruchstcke, vllig dUl'chgeglUht. Von einem Kinder-skele tt .

  • Grab 30 - Urnengrab, L-5 In 20-40 cm T. Urne mit Leichenbrand ; in

    dessen Oberschicht zwei nicht zugehrige Scherben (b, e).

    Fun d e (Taf. XVII): a, Urne, DK; schsselfl'mig. Weit ausladender

    Rand, einziehender Hals, Schuller du rch bl'eHe Ho-rlzontalrippe gegliedert, Umbruch oberhalb der Ge-lrnitle, stark einziehendes Unterteil, abgesetzter Fu, Boden unten unregelmig eingedellt. ber dem Umbruch mit einer eingeritzten Wellenlinie verziert Ton reichlich mit grobkrnigem Sand gemagert; mit krftigen Drehdllen. TieCe Narben auf der Ober-flche, durch grere Sandkrnel' beim Drehvorgang verursacht. Dunkel blaugrau, Boden grauschwarz. Schlecht gebl'llnnt. Geringfgig ergnzt. H. 18,6 cm, Mdm. 27,6-28,7 cm, Bw. 27,2 cm, Bdm. 8,7 cm (lnv. Nr. 176/66).

    3.t. Leichenbrand (400 cml), Mittelgroe Bruch_ stcke, fast kreidewei ausgebrannt. Vom Skelett ei-nes Mannes, ad., 20-40 Jahre alt.

    b. Ge!boden, DK ; von Schale oder Becher mit abgesetztem Fu. Bodenunterseite mit eingeritztem Ornament, sanduhl'Crmig, verziert. glimmerhaltigem Sand gemagert, Bdm. 3 cm (lnv. Nr. 176b/66) .

    Ton mi t feinem dunkelblaugl'3u.

    c. Gefscherbe, DK ; von importiertem Gef, wohl Krug. Fein geschlmmter Ton, hellgrau, Oberflche mit Spuren grausch'\val"zer dnner Mantelung (U['-sprnglich wohl dunkelbraun). Sekundr durchglht (In\'. Nr. 1760/66).

    Grab 31 - Urnengrab, gestrt, L-6 In 35 cm T. eine durch Ackerbau beschdigte

    Urne mit Leichenbrand, in dem zwei Eisenfrag-mente lagen.

    Fun d e (Taf. XVII): a. Urne, HK; becher.frmig mit hohem lylLndri-

    sehern Oberteil, leicht ausbauchender Wlbung im Unterteil und brei tem abgesetztem Boden. Ton "schwer", reichlich mit Sand gemagert; Oberflche ursprnglich gegltlet; dunkel blaugrau mit helleren Flecken. Rand fehlt. Z. T. ergnzt. H. noch 15,7 cm, Bw. 12,1 cm, Bdm. 9 cm (rnv. Nr. 176/66).

    a . Le.ichenbrand. Sehr geringe Menge. Kleine Bruchstcke, (ast kreidewei ausgebrannt. Vom Ske-lett eines Kindes.

    b. Zwei Elsenfl'agmente, schmal rechteckig; L. 4.8 cm; vermuUich von einem Messer (Inv. NI'. 179a/66),

    Grab 32 - Urnengrab, gestrt, L-7 In 20 cm T. Reste einer Urne, zusammen-

    gedrckt, durch Ackerbau stark beschdigt, Scherben z. T. weit verschleppt, Boden und zwei Randscherben an einer Stelle. Im Unter-teil Leichenbrand und eine Eisenschnalle.

    Fun d e (Taf. XVII): a. Urnen[r-agment, 01

  • In 30 cm T. eine durch Ackerbau im Oberteil

    vernichtete Urne mit Leichenbrand und einem Bronzeblech in dessen oberer Schicht.

    Fun d e (Taf. XVIII): a. Urnenfragment, HK ; Rand und Hals fehlen.

    Bauch mig gewlbt, breiter nicht abgesetzter Standboden. Dnnwandig und unverziert. Ton mit feinem Sand gemagert, dunkel graublau. Oberflche geglttet, vielleicht ursprnglich graphitiert. Z. T. ergnzt. H. noch 13,6 cm, Bw. 23,1 cm, Bdrn. 10-10,9 cm (Inv. NI'. 207/66).

    al' Leichenbrand (400 cm3). Mittelgroe und groe Bruchstcke, vllig ausgeglht. Vom Skelett eines Erwachsenen, eher mnnlich, mat., 40-60 Jahre alt.

    b. Bronzeblechbeschlag. Rhombisch, deformiert, mit Nietlchern an den spitzwinkligen Enden. L, 7,6 cm, Br. 3 cm (Inv. NI'. 209/66).

    Grab 37 - Urnengrab, gestrt, G-8 In 25 cm T. Unterteil einer restlos zerfalle-

    nen Urne (a). Zwischen den Scherben Leichen-brand (a,), Terra-Sigillata-Scherben (b) und zwei weitere nicht zur Urne gehrige Scherben (c, d). Oberteil der Bestattung durch Pflug ver-nichtet.

    Fun d e (Taf. XVIII): a. Scherben vom Unterteil einer Urne, wohl schs-

    selfrmig. Boden brei t, nich t abgesetzt. Ton reichlich mit glimmerhaltigem Sand gemagert (rn"v. Nr. 2l0!66L

    3.t. Leichenbrand. Sehr geringe Menge. Kleine Bruchstcke, fast kreidewei ausgebrannt. Vom Ske-lett eines Kindes.

    b. Terra-Sigillata-Schale (Form Drag. 33). Auf dem Boden innen ein Tpferstempel mit der Buchstaben-folge .. RT2C. VZ". Sekundr durgeglht. Firnis heute dunkelrot. Grtenteils ergnzt. H. 4,8 cm, Mdm. 10,2 cm, Bdm. 4,1 cm ((nv. Nr. 212/66). "..

    c. Gefscherbe, HK; verziert mit Tannenzweig-muster. Ton reich mit Sand gemagert (Inv. Nt. 212a{ ~ . .

    d. Gefscherbe, HK; verziert mit unregelmigen Furchen. Ton mit Sand gemagert (Inv. Nr. 212b/66).

    Grab 38 - Brandgrubengrab, G-8 In 20-25 cm T. ein Leichenbrandhufchen,

    35X30 cm gro, mit drei Gefscherben darin. Funde: a. Gefscherben, DKj pl'ovinzialrmische Arbeit

    Form nicht rekonstruierbar, vermutlich Krug. Ton feingeschlmmt, ziegelbraun (Inv. NI'. 213a/66).

    8.t. Leichenbrand (100 cm3). Mittelgroe Bruch-stcke des postkranialen Skelettes. fast kreidewei ausgebrannt. Vom Skelett ei nes Erwachsenen.

    Grab 39 - Urnengrab, gestrt, G-7 In 45 cm T. eine Urne (a) mit Leichenbrand

    (a,). Fundlage: Teil des Leichenbrandes (al) und Glasfrag-

    mente (b) neben der Urne im Boden liegend. Bronzeschere (c) und Bronzeschnalle (d) in der Urne am Westrand. Fragmente von Bronze-

    30

    geschirr (e, f), ein Bronzemesser (g), ein Mes-serfragment (h) sowie weitere Glasreste (b) und ein Urnenharzstck (i) im Leichenb,and inner-halb der Urne.

    Fun d e (Taf. XVIII): a. Urnenscherben, HK; abgesetzter, nach auen

    geneigter Rand, Oberteil konisch, mit horizontalem Schultel'wulst. Rest nicht rekonstruierbar. Ton mit feinem Sand gemagert, dunkelbraun. Oberflche geglttet und graphitiert, grauschwan. Mdm. ca. 24 cm (Inv. Ne. 216/66).

    al' Leichenbrand (600 cro). Mittelgroe Bruch-stcke, vllig ausgeglht. Vom Skelett eines Erwach-senen, mat., 40-60 Jahre alt.

    b. Glasfragmente, im Feuer verschmolzen. Luzid, grnlich wei (Inv. Nr. 218/66).

    c. Brcmzeschere mit rechtwinklig abgesetzten Schneiden, Bgel fehlt, zerbrochen. An einer Schnei-de Glas aufgeschmolzen. L . noch 14,3 cm (Inv. Nr. 219/66) .

    d. Bronzeschnalle mit Beschlag. Rahmen halboval, schmal, langgestreckt. Beschlag dreieckig mi t zwei Nieten und seitlicher Kerbverzierung. L . 6,7 cm, Be-schlag 4,4 CIn. Rahmen 2,3 cm lang (Inv. Nr. 220/66).

    e. Bronzegeffragmente, von einer aus Sieb und Kelle bestehenden Garnitur stammend. Sieb mit S-frmigen Durchlochungen an der Seite und einem Rosettenmuster in der Mitte; Griff mit schmalem Schaft (vermutlich Eggers Typ 162). Stark durch Feuer defoI'miert (Inv. Nr. 222a/66).

    f. Fragment eines Kasserollengriffes, deformiert (vermutlich EggeI'S TYp# 140). Mit Randlinien verziert (lnv. Ne. 222/66).

    g. Bronzemesser. Klinge bogenfrmig. Griff acht-kantig mit profiliertem Ende. L. ll ,5 cm (Inv. Nr. 223/66). ~ h. Bronzemesserfragment. Klingenteil gerade, sich

    zur Spitze allmhlich verjngend. L . noch 4,6 cm (Inv. Nr. 221 /66).

    i. Urnenharzstck (lnv. Nr. 221a/66). Grab 40 - Urnengrab, gestrt, G-9 In 40 cm T. Urne (a) mit Leichenbrand (a,) .

    Gefoberteil durch Pflug beschdigt. Fundlage: Eisenschere (b) in der oberen Zone des Lei-

    chenbrandes. Bronzeschnalle (d) und Tonwir-tel (e) im Leichenbrand am Boden: der Urne. Bronzefibel (c) auerhalb der Urne, 5 cm st-lich des Gefrandes.

    Fun d e (Taf. XIX): a. Urne, HKj weitrnndig, tel'rinenfrmig. Rand

    abgesetzt und leicht nach auen geneigt. Gewlbter Umbruch im oberen Drittel des Gefes, konisches Unterteil, flacher Boden. Horizontall'ille am Umbruch, unterhalb davon vier senkrechle eingeglttele Bnder, von Rillen gesumt. Restliche Oberflche I'auhwan-dig. Ton mit glimmerhaltigem Sand gemagert, grau-braun, im Bruch ziegelrot; mil helleren Flecken. Zu 1,13 ergnzt. H. 20-21,7 cm, Mdm. 23,7-24,3 cm, Bw. 27,6 cm. Bdm. 12,1-12,3 cm (Inv. Nr. 224/ 66).

    a . Leichenbrand (400 cm3). Mittelgroe Bruch-

  • stUcke, fast kreidewei ausgebrannt. Vom Skelett eines Erwachsenen, mat., 4~60 Jahre alt.

    b. Eisenschere mit rechtwinklig abgesetzten Schnei-den. Bgel in der Mitte verbreitert und durch eine Rippe verstrkt. L. 23,5 cm (Inv. Nr. 226/66).

    c. BronzeHbel, krftig profiliert, mit zweifach durchbrochenem Nadelhalter (Form Almgren 67a). Spirale mit acht Windungen. L . 6,4 cm, BI'. der Spi-rale 2,2 cm (Inv. Nr. 227/66).

    d. Bronzeschnalle mit Beschlag. Rahmen D-lrmlg. Beschlag rechteckig, aus dnnem Blech zusammenge-bogen, da eine Ober- und eine Unterseite parallel zueinander liegen, zwischen denen del' mit vier Nie-ten befestigte Riemen Platz hatte. Dorn aus Eisen. Mae des Rahmens: l ,7 X2,2 cm j Mae des Beschlags: 2,5Xl,9 cm. Nletsll"ke 0,2 cm (lnv. Nr. 228/66).

    e. Spinnwirtel, Ton. Doppelkonisch mit leicht ge-rundetem Umbruch. H. 2,7 cm, Dm. 4,8 cm (Inv. NI'. 229/66).

    Grab 41 - Urnengrab, gestrt, G-8 In 25 cm T. Urne (a) mit Leichenbrand (a,),

    durch Ackerbau und Bodendruck stark besch-digt. Bronzeblechreste (c) und Urnenharz (b) im Leichenbrand.

    Fun d e (Ta!. XVII): a. Umenscherben, HK; Form nicht rekanstruierbar.

    Ton reichlich mit feinem glimmerhaltigem Sand ge-magert, schwat'Zbraun. Bdrn. ca. 15 cm (Inv. NI'. 230/ 66).

    81' Leichenbrand (800 cm3). Mittelgroe Bruch-stcke, fast kreidewei ausgebrannt. Vom Skelett eines Erwachsenen, ad., 20-40 Jahre alt (1), eher weiblich.

    b. Urnenharzstck, mi t Gewebeabdruck an beiden Flachseiten, in Leinenbindung (Inv. Nr. 232/66).

    c. Zwei Bronzeblechfragmente, deformiert, wahr-scheinlich von Siebgarnitul'. Form nicht bestimmbar (lnv. Nr. 233/66).

    Grab 42 - Urnengrab, gestrt, G-7 In 15-25 cm T. Scherben vom Unterteil

    einer Urne (a) und kleine Leichenbrandbruch-stcke (al). Beim Ausschwemmen Fund eines Harzklmpchens (b).

    Fun d e (Ta!. XVIII): a. Urnenscher"ben, HK; vom Unterteil eines wohl

    schsselfrmigen Gefes. Ton mit feinem glirnmer-haltigem Sand gemagert. Oberflche sorgfltig ge-glttet, grauschwal-~. Bdm. ca. 9 cm (lnv. Nr. 1/67).

    8,. Leichenbrand (100 cm'). Mittelgroe bis groe kreidewei ausgebrannte Bruchstcke. Vom Skelett eines Kindes.

    b. Urnenharzklmpchen, klein (Inv. Nr. 2a/67).

    Grab 43 - Urnengrab, gestrt, G-8 In 40 cm T. eine gestrte Urne (a), Gef-

    oberteil durch Pflgen vernichtet. Fundlage: Leichenbrand (al) im Bereich der Gefscher-

    ben. Bronzefibel (b) an der sdlichen Periphe-rie des Leichenbrandes. Bronzering (c) inmitten

    des Leichenbrandes. Harzstck (d) dicht ber dem Urnenboden. im Leichenbrand.

    Fun d e (Ta!. XVIII): a. UrnenunterteU, HK ; vermutlich schssel1l'mig.

    Ton fein, mit feinem Sand gemagert, grauschwarz. Oberflche gl"aphitiert (i,n schrgen Streifen?). Er-gnzt. H. noch 12,7 cm, Bw. noch 28 cm, Bdrn. 9,5 cm (Inv. NI". 3/67).

    a,. Leichenbrand (300 cm:J). Mittelgroe Bruchstk-ke, fast kreidewei ausgebrannt. Vom Skelett eines Erwachsenen, etwa 40 Jahre alt, eher weiblich.

    b. Bl'onzeflbel, krftig profiliert, mit dreifach (kreis-frmig und rechtecklg) durchbrochenem Nadelhaltel' (Form Almgren 68). Spirale mit acht Windungen. Teilweise durch Feuer beschdigt; Nadel fehlt. L. 6,2 cm, Be. der Spirale 2,3 cm (Inv. NI'. 5,, 67).

    c. Bronzering, geschlossen, rundstabig, massiv. An zwei Stellen der Innenseite stark abgenutzt. Dm. 2,4 cm (Inv. Nr. 6/67).

    d. Urnenharzklmpchen (Inv. NI'. 7/57).

    Grab 44 - Urnengrab, gestrt, G-9 In 35 cm T. Urne, durch Pflug beschdigt. Fundlage (Taf. VI: 4): Leichenbrand (al) innerhalb des Gefes.

    Bronzefibel (b) am Leichenbrand, im SO-Teil des Gefes. Eisenschnalle (c) und Eisenmes-ser (d) knapp nordwestlich der Urne, Messer mit der Spitze zur Urne gerichtet. Harzstck (e) zwischen dem Leichenbrand.

    Fun d e (Ta!. XIX): a. Urnenunterteil