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Heimatverein Düsseldorfer Jonges e.V., Mertensgasse 1, 40213 Düsseldorf, PVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, G 6711 Sendungen mit Witz Die Chefin des Stadtmuseums Neue Küche im Schloss Weltfirma mit Museum Vielseitig ist das THW Kommunikation fürs Rathaus T o r Das Zeitschrift der Düsseldorfer Jonges 10/ Oktober 2003 69. Jahrgang 3,–

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Page 1: To · tor (bis heute übrigens freibe-ruflich), ohne seiner Phantasie abzuschwören. Schlange um Erwins Hals Er erfand auch die Talkshow-Reihe „Happy Hour“. 1992 gab es eine Reportage

Heimatverein Düsseldorfer Jonges e.V., Mertensgasse 1, 40213 Düsseldorf, PVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, G 6711

Sendungen

mit Witz

Die Chefin des

Stadtmuseums

Neue Küche

im Schloss

Weltfirma

mit Museum

Vielseitig

ist das THW

Kommunikation

fürs Rathaus

TorDas

Zeitschrift der Düsseldorfer Jonges

10/Oktober 200369. Jahrgang € 3,–

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Das Tor, Heft 10/2003

Ein Jahr nach der Hochwasser-katastrophe in Grimma, die fürdie Düsseldorfer Jonges Anlasszu einer Spendenaktion war,wurde im Gerhart-Hauptmann-Haus als Ergebnis dieser Initia-tive eine Fotoschau über die Flutund den Wiederaufbau gezeigt(siehe auch Tor vom August).

Bei der Ausstellungseröff-nung (von links): Ortschaftsrat

Johann Wächter und StadtratChristian Krafczyk aus Grimma,Bürgermeisterin Ursula Schiefer,Baas Gerd Welchering und Vor-standsmitglied Horst Jakobskrü-ger, der die Schau nach Düssel-dorf vermittelt hat.

Bürgermeisterin Schiefersprach den Jonges ihre Hoch-achtung für die Spendenaktionaus. Foto: sch-r

Zum Tag des offenen Denkmalsam 14. September hielteneinige Vorstandsmitglieder derDüsseldorfer Jonges Torwache.Sie öffneten für Besucher dasNordgebäude des Ratinger Tors,das der Heimatverein seit 1984von der Stadt gemietet undzuletzt 1997 renoviert hat.

Genutzt wird es für Sitzungenund repräsentative Treffen. Diebeiden Torhäuser wurden von1811 bis 1815 nach Plänen vonAdolf von Vagedes errichtet. Ameuropaweiten Denkmalstagstanden in Düsseldorf insge-samt 39 Baudenkmale zurBesichtigung offen. Foto: sch-r

Fotoschau über die Flut gezeigt

Gäste aus Grimma

ImpressumDas Tor – Zeitschrift der Düsseldorfer Jonges. Herausgeber: Heimatverein Düsseldorfer Jonges e.V. (Geschäftsstelle Brigitte Sichelschmidt-Frett, Archiv: Klaus Bachtenkirch), Mertensgasse 1, 40213 Düsseldorf, Telefon (02 11) 13 57 57, Telefax (02 11) 13 57 14,geöffnet montags bis freitags 10 – 12 Uhr, Internet: www.DuesseldorferJonges.de. Begründer: Dr. Paul Kauhausen. Redaktion: Werner Schwerter (Kürzel sch-r). Anschrift: Bremer Straße 75, 40221 Düsseldorf, Tel./Fax (02 11) 39 76 93,E-Mail: [email protected] Fotos von Veranstaltungen der Düsseldorfer Jonges: Heinz Hesemann.Beiträge mit Namen des Verfassers geben nicht immer die Meinung der Düsseldorfer Jonges oder des Vorstandes wieder. Bei unverlangten Einsendungen ohne Porto keine Rücksendung. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Erscheinungsweise: „Das Tor“ erscheint monatlich. Bankkonten: Commerzbank AG Düsseldorf 1423490 (BLZ 30040000) Deutsche Bank AG Düsseldorf 2234201 (BLZ 30070010) Dresdner Bank AG Düsseldorf 3 330 370 (BLZ 300 800 00) Stadtsparkasse Düsseldorf 14 004 162 (BLZ 300 501 10) Postbank Köln 584 92-501 (BLZ 370 100 50)Schatzmeister: Werner Grütter. Bezugspreis im Jahresabonnement bei Zustellung durch die Post € 30,00 einschl.Postgebühren und MwSt. (Inland). Einzelheft € 3,00 einschl. MwSt.Verlag und Herstellung: VVA Kommunikation, Höherweg 278, 40231 Düsseldorf,www.vva.de, Anzeigenverkauf: Julia Seifert, Tel. (02 11) 73 57-6 47, Fax (02 11) 73 57-5 07, E-Mail [email protected], Robert Kux, Tel. (02 11) 73 57-5 81, Fax (02 11) 73 57-5 06, E-Mail [email protected], Anzeigen-Preisliste Nr. 21 vom 1.1.2003.

InhaltGäste aus Grimma 2

Offenes Denkmal Ratinger Tor 2

Fernsehreporter Peter Rueben erzählte 3

Neue Direktorin des Stadtmuseums 4

Ausstellung Jazz City 4

Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm 5

Offene Tür der Archive 6

Op Platt jesäht 6

Neues von Schloss Hugenpoet 8

Besuch bei Henkel 10

Die Vielseitigkeit des THW 12

Kaffee im Uhrenmuseum 14

Bier im Bergwerk 14

Niederrhein-Tour 15

Ausflüge: Offenburg und Ostsee 15

Der neue Rathaussprecher Geiger 16

Jonges-Veranstaltungen/Verstorbene 17

Geburtstage 18

Leserbrief/Nachtrag 18

50 Jahre TG Medde d’r zwesche 19

Das Letzte 19

Zu unserem Titelbild: Beim Tag des offenen Denkmals

(siehe auch nebenstehenden Bericht) strahlte es in der Sonne:

das Tor, das Namenspate für diese Zeitschrift ist. Foto: sch-r

Am Tag des offenen Denkmals

Besuch im Torhaus

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Das Tor, Heft 10/2003

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Da stand ein Pferd auf dem Flur.Nahm an einer Redaktionskon-ferenz im WDR-Funkhaus alsKollege unter dem NamenHans-Günther Haferkamp teil,traf sich mit den Toten Hosenzum Interview auf dem Rhein-turm, telefonierte als Reportermit Willy Millowitsch undJohannes Rau. Das sprechendePferd war einer Idee von Fern-sehreporter Peter Rueben ent-sprungen, der seit 1985 fürWDR-Sendungen wie Hier undHeute, Schaufenster Düsseldorfund Aktuelle Stunde überDüsseldorfer Themen berichtet.Und dabei wahrt er, so Jonges-Baas Gerd Welchering, „dieBalance zwischen liebevollerNähe und augenzwinkernderDistanz zu seiner Heimatstadt“.

Piratensender„Käpt‘n Chaos“

Rueben war mit seiner Frau, der Fernsehmoderatorin PetraAlbrecht, zu Gast bei den Düs-seldorfer Jonges beim Heimat-abend am 19. August undamüsierte das Auditorium unterdem Motto „Zwischen Altbier-krieg und Sommerkarneval“ mitvielen Anekdoten und entspre-chendem Videomaterial ausdem WDR-Archiv.

Seine erste Reportage 1985ließ beide Seiten eines „Braue-reikrieges“ zu Wort kommen,als Schlösser Frankenheim vor-warf, dessen Alt werde größten-teils in Neuss gebraut. Als 1990der Rosenmontagszug wegeneines Orkans ausfiel und in denMai verschoben wurde, wurdedie Prinzessin im Bikini vonRueben im Freibad interviewt.Die Funkhaus-Nähe zu Rheinund Hafen inspirierte zu tollenTaten.

So tat man so, als habe –nach Flimmern auf dem Bild-schirm – ein Piratensender sichdes WDR-Schaufenstersbemächtigt: Auf dem Bötchen„Käpt’n Chaos“ schipperte Rue-ben durch den Hafen und sang,als Seeräuber verkleidet, eine

Schnulze von der „Hafenmarie".Eine Serie wurde nicht daraus.Mit einem Schnellboot paro-dierte er in der Reihe „Maier &Weiss“ die amerikanische Krimi-serie „Miami Vice“. Da war Rue-ben unter dem Pseudonym Rai-ner Hohn am Werk. Die meistenStreiche hat er mit dem Kolle-gen Rüdiger Oppers ausgeheckt,dem heutigen WDR-Pressespre-cher. So gingen die beiden am1. April 1986 als Modepolizistenvor versteckter Kamera auf dieKö und rieten so manchemPassanten, er möge sich dochbitte wegen zu schlichter Klei-

dung vom Boulevard des Chicsentfernen. „Erstaunlich, mitwelcher Selbstverständlichkeitwir früher solchen Blödsinngemacht haben“, blickt Ruebenheute zurück.

Rueben, anfangs Lehrer inNeuss mit SchwerpunktMedienpädagogik, wollte danneigentlich zum Film. Erstlings-werk war die Verfilmung einesGroschenromans mit Mode-schöpfer Wolfgang Joop in derHauptrolle: „Tränen in Florenz.“Mit der Bitte um Unterstützungkam Rueben zum damaligenJonges-Baas Kurt Monschau

und erinnert sich: „Das Ge-spräch dauerte drei Minuten.“Hierzulande floppte der Film, inChina aber fand er, so Rueben,später ein Millionenpublikum.Der Regisseur aber wurdeFernsehreporter und -modera-tor (bis heute übrigens freibe-ruflich), ohne seiner Phantasieabzuschwören.

Schlange umErwins Hals

Er erfand auch die Talkshow-Reihe „Happy Hour“. 1992 gabes eine Reportage und einenAuftritt des Jonges-Vorstandeszum 60-jährigen Bestehen desHeimatvereins. Heutige Stars,die damals noch keiner kannte,so Heike Makatsch und StefanRaab, waren in der Reihe nochals Nachwuchstalente mit Lam-penfieber zu Gast. Rocksänge-rin Doro Pesch trat mal miteiner Pythonschlange auf. Undals man Joachim Erwin dasReptil um den Hals legte, wardieser, erinnert sich Rueben,„fertig mit den Nerven“. Undder Moderator sprach: „HerrErwin, bitte würgen Sie dieSchlange nicht.“ sch-r

Anekdoten und Ideen aus dem Leben eines Fernsehreporters: Peter Rueben bei den Jonges

Johannes Rau wurde von einem Pferd interviewt

Peter Rueben, Petra Albrecht und Gerd Welchering. Foto: sch-r

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Das Tor, Heft 10/2003

Das Schlusswort zuerst. BaasGerd Welchering sagte, eigent-lich sei ein Wirbelwind erwartetworden. „Aber das ist Orkan-stärke.“ Geradezu umwerfendsympathisch hat sich die neueDirektorin des Heimatmuseumsgleich am Tag nach dem Dienst-antritt bei den DüsseldorferJonges vorgestellt. Dr. SusanneAnna, die neue Leiterin, botallen Düsseldorfern und derenGästen eine Heimat im Haus ander Berger Allee an.

Heimatmuseum? Doch halt, eshandelt sich um das Stadtmu-seum. So definierte Dr. Annaauch: „Ein Museum der Stadt,über die Stadt, für die Stadt –und für das Land.“

Den Begriff Heimatmuseumbrachte sie selbst ins Spiel, weilsie ja bei einem Heimatverein zuGast war. Charmante Form derNähesuche. Wissenschaftlichheißt das Feldforschung.

Museum sollLebensraum werden

Dabei geht es um das Leben inder Gegenwart. Von hier ausfindet sich Erkenntnismaterial inder Geschichte. Erhellende Rück-schlüsse mithilfe der vorhande-nen Schätze des Museums, dieneu einzuordnen sind. Womitsich das Museum wandelnkönnte. Zur offenen Heimat derheutigen Düsseldorfer, die ihrHaus mitgestalten. Ein Museum

der Mitwirkung, ein Lebensraum,wo gefragt ist, was die Düssel-dorfer von heute bewegt, was sietun, was sie wollen, was sie sind.

Dr. Susanne Anna nennt als ihrPrinzip „eine kommunikative undrealistische Arbeitsweise inengem Kontakt mit denMenschen dieser Stadt“. AlteSchätze des Museums müssen

dem gegenwärtigen Denken nahegelegt werden: „Anbindung andie Jetztzeit.“

Sofort lädt sie ein. Jede Wocheeine Tischgemeinschaft derDüsseldorfer Jonges mitsamtKindern und Großeltern insStadtmuseum! Gute Idee.Nebenbei bemerkt: Das Stadt-museum hat auch eine Spiel-

zeugsammlung. Anna kenntAnsatzpunkte, um auch die Jüng-sten ins veralterte Haus zuholen.

Sie freut sich auf den nächstenKarneval. Am 9. April 1962 inRatingen geboren, hat sie Rosen-montage im nahen Düsseldorfals Kind schön in Erinnerung,schätzt Karneval und Schützen-fest als „Eckpfeiler des Brauch-tums“. Der weitere Lebenswegführte nach der Studienzeit zumJob der jüngsten Museumsdirek-torin Deutschlands. In Düssel-dorfs Partnerstadt Chemnitz.Danach Leverkusen und Köln.Jetzt Düsseldorf.

Im Vorfeld des Dienstantrittshat es im Blätterwald geknistert.Es gab Vorschusslorbeeren undPfeffer in der Presse. Der Kultur-dezernent hat Dr. Susanne Annabeauftragt, in neun Monaten einKonzept vorzulegen. Mit guterHoffnung warten wir ab, wasdann zur Welt kommt. sch-r

Stadtmuseum unter neuer Leitung / Dr. Susanne Anna bei den Jonges zu Gast

Das Museum fragt, was wir sind, tun und wollen

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seit 30 Jahren

Aktuelle Ausstellung im Stadtmuseum

Jazz in liebevollem ÜberblickNoch bis zum 19. Oktober wirdim Stadtmuseum die Ausstel-lung „Jazz City Düsseldorf“gezeigt. Die Ausstellung illus-triert Geschichte und Gegenwarteiner Jazz-Metropole. In Bildund Ton dokumentiert sie legen-däre Spielstätten, porträtiert

lokale und internationale Szene,blickt atmosphärisch zurück undselbstbewusst in die Zukunft.Auf mehr als 80 Bildwändenentfaltet sich die Geschichte desJazz, von den zwanziger Jahrenbis in die Gegenwart. Die Aus-stellung ist eine liebevolle und

akribisch zusammengetrageneErinnerung an große Jazz-Jahrein Düsseldorf. Peter Weiss, derVerein „Jazz in Düsseldorf“ undviele Helfer haben sie erarbeitet.Um Gestaltung und Realisierunghat sich Klaus Leister verdientgemacht.

Dr. Susanne Anna (rechts) und ihre Stellvertreterin Dr. AnnetteBaumeister bei den Jonges zu Gast. Foto: sch-r

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Der erste Pfalzgraf am Nieder-rhein, Wolfgang Wilhelm vonPfalz-Neuburg (1578–1653),steht ganz im Schatten seinesberühmten Enkels Jan Wellem.Dabei legte er in seiner Regie-rungszeit wichtige Grundlagenfür die weitere EntwicklungDüsseldorfs. Durch seinegeschickte Politik gelang es ihmdarüber hinaus, dass die kriege-rischen Auseinandersetzungender Zeit weitgehend vor denToren der Stadt Halt machten.

Aus Anlass seines 350. Todes-tages präsentiert das Stadtmu-seum nun die Ausstellung „Dererste Pfalzgraf in Düsseldorf:Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg“ (bis 16. November).

Übertritt zumKatholizismus

Wolfgang Wilhelm residierte ab1636 fast ausschließlich amRhein. Seine Herrschaft fällt indie bewegte Zeit des Dreißig-jährigen Krieges, der sich amNiederrhein mit den Ausein-andersetzungen um die Herr-schaft in den Niederlanden ver-band. Der Pfalzgraf stammteaus einer der führenden fürst-lichen Familien, die demLuthertum anhing. Sein spekta-kulärer Übertritt zum katholi-schen Glauben, der 1613zunächst heimlich, 1614 öffent-lich vollzogen wurde, prägtesein weiteres Leben: Er trat inengen Kontakt zu den katholi-schen Mächten Europas.

Sein Schritt brachte denPfalzgrafen allerdings auch inGegensatz zu seiner Familie, dieprotestantisch blieb und sichseinen Katholisierungsbestre-bungen widersetzte.

Der Übertritt WolfgangWilhelms zum katholischenGlauben und seine Förderungkatholischer Frömmigkeit hat-ten weitreichende Folgen fürdie Angehörigen aller dreiKonfessionen, die in der Stadtlebten. Drei Männer- und dreiFrauenorden siedelten sich inDüsseldorf an. Sie errichteten

bald Kirchen- und Klosterge-bäude. Katholische Bruder-schaften entstanden. Die refor-mierten und die lutherischenGemeinden dagegen musstenimmer wieder Einschränkungenihrer Glaubensausübung hin-nehmen. Leihgaben aus ver-schiedenen Düsseldorfer Kir-

chen vermitteln in der Ausstel-lung einen Eindruck von derBedeutung des kirchlichenLebens in dieser Zeit.

Die Ausstellung fragt auchnach den Auswirkungen desKrieges auf die Stadt. AmNiederrhein verbanden sich derKölnische Krieg, die Ausein-

andersetzungen um die Vorherr-schaft in den Niederlanden, derJülich-Klevische Erbfolgekriegüber den Dreißigjährigen Kriegbis hin zum so genannten „Kuh-krieg von Düsseldorf“ zu einerzusammenhängenden Kriegs-zeit, die von 1583 bis 1651reichte. In diesem Zeitraum vonfast siebzig Jahren herrschte nurwährend kurzer Abschnittewirklich Frieden.

Zu einer stärkeren Berührungmit dem Dreißigjährigen Kriegkam es am Niederrhein aller-dings erst am Ende der 1630erJahre. Die jülich-klevischen Län-der wurden zu einem Kriegs-schauplatz, auf dem spanische,niederländische, kaiserliche,schwedische und französischeTruppenverbände aufeinandertrafen.

Düsseldorf selbst überstanddank seiner Befestigungen undder Neutralitätspolitik des Pfalz-grafen im Gegensatz zum Um-land und anderen Territorien dieZeit relativ unbeschadet. DieStadt musste allerdings Einquar-tierungen hinnehmen und vieledurchreisende Flüchtlinge ver-sorgen. Die zahlreichen Plünde-rungen und Verwüstungen desUmlandes erschwerten zudemdie Versorgung der Einwohner.

Explosion desPulverturms

Von besonderer Bedeutung fürdie Stadtentwicklung war dieExplosion des Pulverturms imJahr 1634, bei der 100 Menschenstarben und 60 Häuser zerstörtwurden. Das Viertel nördlich vonSt. Lambertus erhielt nach denZerstörungen eine neue Gestalt.

Die Ausstellung illustriert mitPorträts, Gegenständen dessakralen wie des alltäglichenLebens, Urkunden und Akten,Karten und Druckwerken dasLeben und Wirken WolfgangWilhelms sowie die Geschichteder Stadt Düsseldorf in derersten Hälfte des 17. Jahrhun-derts. Der Katalog zur Ausstel-lung kostet acht Euro.

Stadtmuseum erinnert an Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg (1578–1653)

Die feindlichen Heere blieben vor den Stadttoren

Wolfgang Wilhelm in einem zeitgenössischen Kupferstich aus derSammlung des Stadtmuseums.

Happy Hour in MuseenHeinrich-Heine-Institut, Thea-termuseum, Stadtmuseum,Goethe-Museum, Filmmuseumund Hetjens-Museum ladenjeden ein, sie in der letztenÖffnungsstunde kostenlos zubesuchen. Die Einladung gilttäglich – außer Montag – für dieDauer- und Sonderausstellun-gen und soll unter anderemErstbesuchern als Schnupper-

angebot dienen. Aber auchMuseumsliebhaber und Kunst-freunde können sich auf dieseArt Stück für Stück einen Über-blick über die DüsseldorferMuseumslandschaft verschaf-fen. Diese am internationalenVorbild orientierte, besucher-freundliche Entscheidung gehtauf eine Initiative des Kultur-ausschusses zurück.

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Das Tor, Heft 10/2003

Die Düsseldorfer Archive berei-ten für den 10. bis 12. Oktober2003 den zweiten Tag derArchive vor. Im Jahre 2001 habenmehr als 1.000 Bürgerinnen undBürger die damals beteiligten13 Düsseldorfer Archive besuchtund sich über die Vergangenheitdes Landes und der Stadt sowiedie verschiedenen Einrichtungeninformiert.

Eine Vielzahlvon Sammlungen

Das Stadtgebiet von Düsseldorfist eine der reichsten Archiv-landschaften der Bundesrepu-blik. Neben dem Nordrhein-Westfälischen Hauptstaatsar-chiv, dem Stadtarchiv, den Archi-ven städtischer Kulturinstitute,der Universität, der Kunstakade-mie, den Kirchen, den zahlrei-chen Wirtschafts- und Firmenar-chiven gibt es zudem noch eineAnzahl von Vereins- und Hei-matarchiven, die überregionaleBedeutung besitzen.

Archive sind das Gedächtnisunserer Gesellschaft. Hier wer-den die historischen Schätze

verwahrt, hier die Quellen undUnterlagen unserer Vergangen-heit erhalten, geordnet undbereitgestellt, hier wird die Jetzt-zeit für die Zukunft dokumen-tiert.

Die Düsseldorfer Archive inihrer Gesamtheit und Vielfaltvermitteln ein umfassendes Bildaus allen Bereichen des politi-schen, wirtschaftlichen, kirch-lichen, gesellschaftlichen undsozialen Lebens unserer Region.Außer den aus der Verwaltungder jeweiligen Einrichtung ent-stehenden Dokumente habensich Foto- und Filmsammlun-gen, Briefwechsel und Nachlässebedeutender Persönlichkeiten,Karten, Pläne und Plakate undnicht zuletzt Dokumentationenbestimmter Ereignisse, Wirt-schaftsentwicklungen und desVereinslebens erhalten.

Am Wochenende von Freitag,dem 10., bis Sonntag, dem12. Oktober, werden die diesmal19 beteiligten Archive sich ineinem umfangreichen Programmpräsentieren: Für Freitag, 10.Oktober, lädt das Nordrhein-Westfälische Hauptstaatsarchivzu einem Tag der offenen Tür

ein, bei dem ein Blick hinter dieKulissen und auch in die Werk-stätten geworfen werden kann.Um 17 Uhr findet in der Kunst-akademie ein Vortrag von Pro-fessor Kurt Düwell zum Thema„Archiv und Wissenschaft“ statt.Am Samstag, 11. Oktober, öffnendann die übrigen beteiligtenArchive ihre Türen bzw. präsen-tieren sich gemeinsam in dengeöffneten Häusern. Dabei wer-den auch Archive zugänglichsein, die sonst der Öffentlichkeitverschlossen sind. Die Besucherkönnen in die Büros, Werkstät-ten und Magazine schauen undviele historische Entdeckungenmachen, wobei sie kompetenteFührungen und Informationenerhalten.

Matinee inder Black Box

Am Sonntag, 12. Oktober, findetin der Black Box eine Filmmati-nee mit bisher unbekanntenFilmschätzen aus den Depotszum Beispiel des DüsseldorferMalkastens, der Rheinbahnoder der E.ON statt. Zum Tag

der Archive wird wieder einumfangreicher Flyer erscheinen,in dem sich alle beteiligtenArchive mit ihren Schwerpunk-ten, Adressen und Öffnungszei-ten präsentieren.

Übersicht derEinrichtungen

Es wirken mit:Staatliche Institution:Nordrhein-WestfälischesHauptstaatsarchiv.Städtische Einrichtungen:Stadtarchiv, Heinrich-Heine-Institut, MedienzentrumRheinland, Theatermuseum,Filmmuseum, Rheinbahn.Archive der Wirtschaft:Henkel, Rheinmetall, E.ON,Victoria Versicherungen.Hochschulen:Heinrich-Heine-Universität,Kunstakademie.Heimat- und Vereinsarchive:Benrath, Bilker Heimatfreunde,Künstlerverein Malkasten.Kirchliche Einrichtungen:Archiv der Evangelischen Kirche,St.-Lambertus-Archiv,Kaiserswerther Diakonie.

Offene Tür bei 19 Düsseldorfer Archiven / Auch unbekannte Filme werden gezeigt

Archive sind das Gedächtnis der Gesellschaft

Op Platt jesäht

Kähze von de Mariensäul ojanisiere jonnOp de Citadellstrooß Nr. 27 ande Eck von de Bäckerstrooß, jäje-öhwer vom Stadtmuseum, häd-det bis 1973 de Metzjerei Döringjejohwe, et is en uralde Düssel-dorwer Famillich jewähse, neWilhelm Döring hätt he schon1889 sin Metzjerei jehatt. Deletzte Inhabere wohre Jeschwis-ter, nämmich dä Wilhelm Döringun sinn Schwester, datt Zilli. Etsaare hätt datt Zilli jehatt, unwenn dä Willem, dä de Kollejeall bloß dä dolle Döring jerofehann, bei de Affrechnung vomEnkoofe im Schlachthoff ens fuff-zich Penning zewennich affje-rechnet hätt, dann hätt dä vonsinn Schwester ehne kawatschtjekritt, datte de Engelsches im

kammesölt, bis datt se däm kirrejemaht hant un dä nocheensjeloope is, öm för de richtijeKähtz ze ojanneseere.

Op die Aht hannt die Kähze,die de brave Bähdschwestere mitde Blömkes för de hillije Mariaan de Mariensäul opjestellthann, ne dubbelde Verwendejefonge. Dä Willem is am 15.März 1990 mit 84 Johr verstorwe.Datt Zilli hätt sinne Broder imAnna Stift noch e paar Jörkesöverläwt. Hütt is in däm uraldeLade jäjeöhwer däm Stadtmu-seum ne Altröscher.

Et is Schad, datt op die AhtStöckske för Stöckske datt aldejemöhtliche Düsseldorf verschöttjeht. Ne Stachelditz

Woosch am fresse halde. Drömhätt dä och ne janze HoopeMaschoresse am brassele jehatt.Un weil dä och schon jenau soene Jröschkeszäller wie sinn Ken-ger jewähse is, hannt deMaschoresse om Söller op enStrühmatratz penne müsse. Enelektrische Lamp hättet nittjejohwe. Öm nu et OhwendsKahte kloppe ze könne, hannt seen Kähtz hann mösse, öm förwatt kicke ze könne. Un die muß-ten dä ärme Stift an de Marien-säul, die se am 22. September1872 ahnjefange hannt ze baue,ojanisiere jonn. Un wehe däkohm middene affjebrannteStömmel ahn, dann hannt dämde Maschoresse eso lang ver-

Himmel senge jehöht hätt. Undä Willem is och dä letzte Düs-seldorwer Katzhoff jewähse, dämemm Fahrrad, wo dä sich enSchörjeskaar drahnjebonge hätt,nohm Schlachthoff jefahre is ömet Fleesch von sinn Ferke und deKöh in et Hus ze hohle. Dobeihannt se Jeld bis zum affwenkejehatt. Un wenn datt Zilli ens mitsinnen jewaltije Schlüsselbundim Schlachthoff opjetaucht is,wore se all am zeddere.

Un nu kütt datt Mäutzke. Wiedä Willem am 2. Februar 1906jeboore wurd, hätt däm sinneEte ne jewaltije Ömsatz jehatt,weil dä nämmich nitt bloß däLade jehatt hätt, dä musst ochnoch de Knüfkes mit Fleesch und

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Das Tor, Heft 10/2003

Im Schlosshof parkt eine wun-derschöne Luxusautoantiquität,ein klassischer Bentley, einCabriolet. Dessen Besitzerschlendert lässig im Freizeit-dress durchs Hotelfoyer undwechselt ein paar Worte mitdem Hoteldirektor, der schonzur Frühstückszeit perfekt imdunklen Anzug gekleidet ist.Das ist sein Job.

Das sind Gegensätze ineinem Schloss in der Gegen-wart. So einen Bentley könntesich der Schlossherr (respektivegeschäftsführender Gesellschaf-ter) zwar selbst nicht leisten.Aber da er von seinen kleinenKindern lernt und auch ein ver-ändertes, ungezwungenes Kon-sumverhalten bei den noblen,gut betuchten, aber leger be-kleideten Gästen sieht, erfindeter neue Konzepte fürs tradi-tionsreiche Schloss in Essen-Kettwig.

Grill und Barin alter Remise

Nebenan entsteht mit demHugenpöttchen nicht die Ideeeines verkleinerten SchlossesHugenpoet, sondern nebendem altadeligen Ambiente, demSchauplatz der besonderenGelegenheit, werden in einerfrüheren Remise nun Grill undCocktailbar eröffnet. FürSchlosshotelgäste als abendli-che Absacker-Anlaufstelleebenso wie für Leute aus derRegion, die auf dem Weg nachHause nur auf einen Happenoder einen Drink im Schlosseinkehren möchten.

Michael Lübbert ist heuteHerr auf Schloss Hugenpoet.Während er einerseits demkostbaren Bentley-CabrioObdach gibt, dirigiert er ande-rerseits Handwerker, die auseinem früheren Stall ein neuesRestaurant machen. BeimSchloss Hugenpoet gibt es nunalso das Hugenpöttchen. Lüb-bert, übrigens in Krefeld-Uer-dingen geboren, fühlt kulina-risch und weiß, dass erstklas-

sige Kochkunst in adeligemAmbiente zum Image desSchlosses gehört. Das soll auchso bleiben. Hugenpoet ist Top-Adresse für Hochzeitsfeiern undfür jeden anderen besonderenAnlass, bis hin zur Verlobungunter vier Augen.

Aber wer nach einem Theater-oder Messebesuch nur nochLust auf einen Salat oder Cock-tail hatte, kam bisher wohlkaum auf die Idee, beimSchloss Hugenpoet einzukeh-ren. Dazu lädt nun das Hugen-pöttchen ein. Eine offene Küchemit Grill und der Verheißung,dass kein Hauptgericht mehrals 20 Euro kosten werde. Undwenn die Kinder Nudeln wollen,so kriegen sie die auch. NurPizza gibt es nicht.

Idee ist eine internationalorientierte Landhausküche mit

viel Flexibilität. Auch Spanferkelvom Grill ist möglich, wenneine Gästegruppe es vorbe-stellt.

Mittags bleibt im Haupt-schloss die Küche kalt, abgese-hen von bestellten Banketts.Hugenpoet, einst Sitz der Her-ren von Nesselrode, war "guteStube" für Topmanager aus demRuhrgebiet und Düsseldorf, diefrüher hier mittags beim mehr-gängigen Menü zwei Stundenlang tafelten und Geschäftab-schlüsse kulinarisch krönten.Genuss will Weile haben, in derWirtschaft geht’s heute hektischzu. Das besondere Essen zubesonderem Anlass, der nunmeist ein privater ist, wird aufden Abend verschoben.

Wechel in derKüchenleitung

Für erstklassige Küche im feier-lichen Rahmen reserviert derGast künftig seinen Tisch im„Nesselrode“, so der neueName fürs klassische Schloss-restaurant. Für spontanen Hun-ger geht er einfach ins Hugen-pöttchen, geöffnet von 12 bis 24Uhr.

Schloss Hugenpoet erweitert sein Angebot mit dem Hugenpöttchen

Es muss ja nicht immer das große Festmenü sein

Schloss Hugenpoet.

Schlossherr Michael Lübbert beim Willkommensgruß. Foto: sch-r

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Die Erweiterung geht einhermit einem Wechsel in derKüchenleitung. Hans-DietrichMarzi, der für Hugenpoet auchmal einen Stern in den Himmelder internationalen Gastrono-miekritik platzierte, geht nach28 Jahren in den Ruhestand undübergibt die Töpfe an ErikaBergheim, die jetzt zwei ver-schiedene Schlossküchenbespielt.

Sie will die klassische Gour-met-Speisekarte pflegen undweiterentwickeln, zudem einenneuen, leichteren Stil anbieten.Im Hugenpöttchen zum Beispielein „Carpaccio von Bonito undgehobeltem Topinambur“. Aberauch Lammeintopf mit weißen

Bohnen. Ziel des „Nesselrode“ist, so Lübbert, wieder ein Sternfür große Tafelkultur. Und fürsHugenpöttchen wird lockereKreativität angekündigt.

Die Mischungaus alt und neu

Die Mischung aus alt und neubestimmt auch das Konzept derInnenarchitektin Andrea Geb-hardt. Alte Wandfliesen werdenerhalten, Fehlstellen teuerdurch Replikate ersetzt. Einebeleuchtete Bodenvitrine gibtsozusagen als Archäologie denBlick auf den ursprünglichenZiegelboden frei, der leider nur

in Fragmenten die Jahrhunderteüberdauerte. Die Bar wirdgebaut aus altem Holz und neu-zeitlich cool aus Stahl und Glas,das der Krefelder GlasmalerMax Müller gestaltet. Von ihmstammt auch das Hummerbildim Spiegel über dem Küchen-herd.

Bei Redaktionsschluss war esnoch Baustelle. Ab 1. Oktoberdürfen die ersten Gäste kom-men. Der Bentley ist kein ver-

pflichtendes Beispiel, auch mitdem Fahrrad kann man stan-desgemäß vorfahren und imHugenpöttchen ein Bier ordern.

In früheren Zeiten gab’s imSchlossrestaurant übrigens offi-ziell nur Wein – und Bier nurversteckt in Silberbechern,damit niemand sonst den Inhaltsah. Antiquitäten werdengepflegt, aber manche Bräuchewandeln sich. sch-r

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Nesselrode war ein Feinschmecker

Erfinder von DessertsHugenpoet heißt Krötenpfuhl.Sinnigerweise trägt SchlosschefMichael Lübbert einen kleinengoldenen Frosch als Sticker amRevers, Geschenk seiner Frau.Das heißt aber nicht, dassFroschschenkel eine traditio-nelle Spezialität des Hauseswären. Mit einem früherenSchlossbesitzer, einem Freiherrnvon Nesselrode, verbindenKochkünstler und Feinschme-cker ganz andere Rezepte. In derklassischen gastronomischenLehrliteratur sind Pudding, Len-denschnitte und Maronenpüreenach Nesselrode benannt.

Vor allem in der SchweizerGastronomie ist Nesselrode aufder Dessertkarte üblich. DerCoup Nesselrode, hier zitiertnach der Speisekarte desSchlosses Habsburg im KantonAargau, besteht aus Vermicellesmit Rahm und Merinquesbödelimit Vanilleeis. Süß ist auch der

Reis Nesselrode, der sich aufKochrezeptseiten im Internetfindet. Weißwein, Zucker, Apfel-sinen, Milchreis und Orangen-marmelade ergeben einen kalo-rienreichen Nachtisch.

Da der Landadel sich immerauch Stadtwohnungen gönnte,gibt es in Düsseldorf das PalaisNesselrode an der Schulstraße,heute Sitz des Hetjens-Museums/Deutsches Keramik-museum. Auch dieses hat mitvornehmer Tafelkultur zu tun,hegt es doch unter anderemfürstliche Teller und Terrinen.

Über die Nesselrodes vonSchloss Hugenpoet in Kettwig,ihre Verbindung zu Düsseldorfund über die Geschichte desSchlosses sowie über Kochre-zepte können mehr Geschichtenerzählt werden, als es hier Zeitund Platz erlauben. Das Torkommt bei Gelegenheit maldarauf zurück. sch-r

Denkt an St. MartinDer nächste Martinsabendkommt bestimmt. Der Baaserinnert auf diesem Weg dieTischgemeinschaften an dierühmliche und segensreicheSpendentradition der vergange-nen Jahre. Damit die Tüten zum

Verschenken an Kinder gefülltwerden können und die Tom-bola mit Gewinnen für dieJonges am St.-Martins-Heimat-abend bestückt werden kann,sind entsprechende Beiträgeauf bekannten Wegen gefragt.

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Das Tor, Heft 10/2003

Wer seine Hemden oder seinHaar wäscht, als Heimwerkerzum Klebstoff greift oder alsAutohersteller Dämmstoff undRostschutz benötigt, nutzt mithoher Wahrscheinlichkeit einProdukt von Henkel. Die Zen-trale der mit ihren Produkten inaller Welt vertretenen Firmaliegt seit 127 Jahren in Düssel-dorf-Reisholz. Die Adresse heißtHenkelstraße.

Hier produziert ein vielfältigerMarktführer Klebstoffe, Wasch-mittel, Kosmetikartikel und vie-les mehr. Erfindet vieles neu inAbstimmung mit der internatio-nalen industriellen Kundschaft.Und steuert von hier aus einUnternehmen mit insgesamt48.000 Mitarbeitern in 75 Län-dern.

Das Foyer erinnertan die Gesolei

Der Jonges-Gesamtvorstandwurde bei seiner Sitzung am28. August bei der Firma Henkelgastfreundlich willkommengeheißen. Albrecht Woeste alsVorsitzender des Aufsichtsratesund Professor Dr. Ulrich Lehnerals Vorsitzender der Geschäfts-leitung informierten über Ge-schichte und Aussichten desUnternehmens. In historischemAmbiente. Denn das Henkel-

Foyer entstammt der legendä-ren Gesolei-Ausstellung von1926. Und die erste Sitzung desnach dem Zweiten Weltkriegkonstituierten Landtages vonNordrhein-Westfalen fand hierstatt.

Gleich neben diesem Foyerund den Büros der Chefs gibt esein Firmenmuseum. Fotos zurGeschichte, aber auch die ganzeaktuelle internationale Produkt-palette von Henkel wird in Vitri-nen, Regalen und auf Palettenaufgefächert.

720 Marken imweltweiten Markt

Ein alter Kaufladen zeigt denÜbergang vom anonymenSchüttgut hin zum Markenarti-kel, der in grafisch gestalteterVerpackung auftritt, soforterkennbar, für ausländischeMärkte in Varianten. Nichtimmer erfolgreich. Das einstigePutzmittel IMI gibt es nur im

Museum, nicht mehr im Markt.Aber andere Marken haben sichetabliert. Zum Beispiel auchSpee (ehemals DDR-Produkt,längst Henkel-Marke). Vomalten deutschen Kaufmannsla-den bis hin ins internationaleGeschäft werden hier anschau-

lich, sinnlich und selbstbewusstProdukt- und Marktgeschichtenerzählt.

Markenartikel aus Düsseldorf– auch made in Anderswo –sind weltweit in Supermärktenzu finden. Henkel sorgt fürPersil oder Pattex und steht für

Jonges-Vorstand besuchte Henkel, den internationalen Experten der Verbindungstechnologie

Neue Klebstoffe ersetzen das Schweißgerät

Historischer Kaufmannsladen im Werksmuseum von Henkel. Fotos (3): sch-r

Schreibtisch des FirmengründersFritz Henkel.

Inmitten der Präsentation aller Produkte mit Jonges im Gespräch:Ulrich Lehner (r.) und Albrecht Woeste (2. v. r).

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Das Tor, Heft 10/2003

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viele Marken mehr. Weltweit.Insgesamt werden, global gese-hen, derzeit rund 720 Markenar-tikel, die von Henkel kommen,für Normalverbraucher in denVerkaufsregalen präsentiert.

Hinzu kommen Spezialitätenfür die Industrie. In jedemneuen Auto oder Flugzeug istauch jede Menge von Henkel.Dämm-, Dicht- und Klebstoffzum Beispiel. Neue Flugzeugewerden auch besser geklebt alsgeschweißt. Mit Henkel. Freilichnicht mit Pattex aus dem Bau-markt für Heimwerker, sondernmit High-Tech-Innovationen ausder Forschungsabteilung.

Und Oberflächenbehandlungist ein wichtiges Thema. Nichtnur für die Haarpflege- undHautlotion-Sparte, die derTochterfirma Schwarzkopfobliegt, sondern auch für diedauerhafte Schönheit und Halt-barkeit von Autoblechen zumBeispiel.

Henkel tritt auf alsMarke und Freund

Aber wer oder was ist HenkelSo aus der Perspektive vonAmerikanern gefragt. Der Her-stellername gab im internatio-nalen Markt lange den vielenArtikelnamen den Vortritt. ImZuge des neuen markenbe-wussten Marketings will auch dieFirma selbst zur Marke werden.

Unter dem klassischen Fir-mennamen „Henkel“ im ovalenLogo tritt nun handschriftlichlocker international der Slogan

auf: „A Brand like a Friend.“ DieMarke als Freund.

Freundschaftliches Auftretensoll auch interne Firmenphilo-sophie sein. Ob es um Pförtneroder Sekretärin geht, Wach-mann oder Aufsichtsratsvorsit-zenden an der Henkelstraße,auch um die sonstigen Henkela-ner in aller Welt – das Team hatmit diesem Slogan ein Leitbild.Englisch, weil international.

Kleister fehlte –Klebstoff erfunden

Nur den Waschmittelmarkt inEngland beherrscht Henkel mitseinem Klassiker Persil nicht.Aus Geldnot hat Henkel vorlanger Zeit mal für die Insel denMarkennamen an den KonzernUnilever verkauft. Auch inFrankreich blieb Persil nichtPersil von Henkel.

Nur deshalb ist Henkel imWaschmittelbereich nur fast dereuropäische Marktführer. Aberals Klebstoffproduzent ist dieFirma weltweit top.

Wie es dazu kam, ist einegrandiose Pointe der internatio-nalen Wirtschaftsgeschichte. Esfehlte nämlich nach dem Kriegder Kleister, um die Verpackungfür Waschmittel zu kleben. Alsoproduzierte Henkel den Notbe-darf selbst.

Aus der Not eine Tugend ge-macht. Jetzt ist Henkel der Welt-marktführer der Klebstoffpro-duktion – bis hin zu neuenErfindungen für High Tech allerArt. sch-r

Das Buch zur TonhalleVom Buch über die Tonhallezum 25-jährigen Bestehen sindrund 2.500 Exemplare verkauft,teilte Dr. Edgar Jannot mit, Vor-sitzender der Gesellschaft derFreunde und Förderer der Düs-seldorfer Tonhalle e.V.

Das heißt aber auch: Dieandere Hälfte der Gesamtauf-lage ist noch in der Tonhalleund bei größeren Buchhandlun-gen zu haben – für 10 Euro proStück und „eine Menge Gegen-wert“, wie Das Tor damalsschrieb. So viel gutes Buch für

so wenig Geld gibt es nurselten. Denn dahinter stecktkein kommerzielles Kalkül. DieStiftung van Meeteren hat dieEdition komplett vorfinanziertmit der Idee, dass der Erlös indie Förderung des DüsseldorferMusiktempels fließe.

Im Juni-Tor wurde das Buchausführlich gelobt. Guteskönnen Käufer für sich tun undzugleich für die Entwicklung derzentralen Heimstatt der Düssel-dorfer Musik: die Tonhalle. Alsozugreifen, empfiehlt: sch-r

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Einsatz nach einem Erdbeben,Suche nach Verschütteten unterTrümmerbergen. Die Männerdes Technischen Hilfswerkeskennen zwei Methoden. Bei der„elektronischen Ortung“ wirdmit hoch empfindlichen Mikro-fonen nach Lebenszeichengehorcht. Und dann gibt esnoch die „biologische Ortung“.Die hört womöglich auf denNamen Bello und ist ein Such-hund. Die vierbeinigen Helferdes THW werden rund zweiJahre ausgebildet und müssenihre Spürnase jedes Jahr erneuteiner Prüfung unterziehen.

Mit Hund undLichtgiraffe

Die Lichtgiraffe wiederumgehört nicht in den Bereich derBiologie. Sie kommt nur nachtszum Einsatz und wird alsAnhänger hinter einem Lkw anden Einsatzort gebracht.Scheinwerfer an einem ausfahr-baren Mast beleuchten denSchauplatz, wenn gerettet,gesucht oder geräumt werdenmuss.

Ungemein vielseitig understaunlich sind Aufgaben undHilfsmittel des THW, der „mo-dernsten Einsatzorganisationdes Bundes“. Davon überzeugtenführende THW-Experten dieJonges am 9. September durchWort und Bild. Zu Gast beimHeimatabend waren der stell-

vertretende BundessprecherBernd Balzer aus Hamburg, derstellvertretende NRW-Landes-beauftragte Helmut Kellner undder Leiter der Ausbildung fürTHW-Führungskräfte in NRW,Fritz Endres, am Projektorunterstützt durch den Presse-

sprecher des NRW-Landesver-bandes, Walter Böcker.

Als „unverzichtbares Instru-ment zur Hilfe für Menschen inNot“ wird das THW, das seitAnfang der fünfziger Jahre auf-gebaut wurde, vom Bund denLändern im Katastrophenfall

zur Verfügung gestellt, erklärteBalzer einleitend.

NRW hat sprachlichkeine Katastrophen

Doch halt: In Nordrhein-Westfa-len – dies eine Besonderheit –gebe es keine Katastrophen,fügte Kellner an. Zumindestnicht im offiziellen Sprachge-brauch. Hier sei amtlich immernur von Großschadenslagen dieRede.

Wie dem auch sei, bei Einsät-zen in Deutschland arbeitet dasTHW nach ausgefeilten Einsatz-plänen und in täglicher Bewäh-rungsprobe mit den kommuna-len Feuerwehren und Rettungs-diensten zusammen. Ausbil-dung und Ausrüstung sind, jenach Fachgruppe, vorbereitetfür die Hilfe nach Flächenbrän-den, Orkanen, Überschwem-mungen, Gewässerverschmut-zung durch Öl oder Chemika-lien.

Strom und Wasserfür den Notfall

Die Zugunglücke in Eschedeund Brühl forderten besondereEinsätze des THW. Nach Gasex-plosionen werden Hauswändegestützt. Bei Hochwasser wer-den Stege und sogar ganze Brü-cken „über jede Länge und mitjeder Lastenklasse“ (Endres)

Die Vielseitigkeit des THW – fit für alle Katastrophenfälle und Großschadenslagen

Einsatz mit Hund, Sprengstoff und Diamantzähnen

THW-Einsatz mit Suchhund nach einem Erdbeben in Algerien.Foto: Florian Weber/THW

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gebaut und Kühe in Pontonsgerettet. Deiche werden mitSandsäcken gesichert.

Wenn Strom fehlt, werden perLkw kleine, aber leistungsfähigeKraftwerke herbeigeschafft.Wenn Trinkwasser fehlt, auchmobile Wasserwerke, die ausder Brühe des nächsten Bachesnormgerecht-hygienischesTrinkwasser zaubern. Und wennzu viel Wasser da ist, kommenPumpen mit dicken Schläuchen,die bis zu 15.000 Liter proMinute wegschaffen. Beim Elbe-hochwasser vor einem Jahrwaren 24.000 THW-Leute vielfäl-tig im Einsatz, beim Deich-schutz und beim Trockenlegender Dresdner Semperoper zumBeispiel.

Sägen mit Zähnenaus Diamanten

Für Bergungsarbeiten gibt esBetonkettensägen mit Zähnenaus Diamanten. Sprengladun-gen können Stahl zerschneidenoder in die Dächer brennender

Industriehallen Löcher jedergewünschten Größe stanzen,damit der Qualm abziehen unddie Feuerwehr vorrücken kann.Als Ende April an der Kö zweiBaukräne einstürzten, wurde dieBergungsstelle durch einenHeliumballon beleuchtet: Aus50 Metern Höhe kann der eineFläche von einem Quadratkilo-meter mit 15.000 Watt schatten-frei erhellen. Das schafft dieLichtgiraffe nicht.

Amphibienfahrzeuge gehörenzum markant blau lackiertenFuhrpark. Komplette Autowerk-

stätten und Großküchen bringtdie Fachgruppe Logistik aufRädern ans Ziel. Nicht nurGulaschkanonen – es sollen am Einsatzort sogar schonschmackhafte Rouladen serviertworden sein.

Einsatz in Kuba und im Irak

Einsätze im Ausland nehmenzu. Die Ölschadensgruppe istderzeit im Hafen von Havannaaktiv, ein Einsatz zur Trinkwas-

serversorgung im Irak wird vor-bereitet. Nach Risikoanalysen,die auch von Terroranschlägenund der „Verwundbarkeit einerhoch technisierten Gesell-schaft“ (Kellner) ausgehen,werden die Systeme weiter-entwickelt.

Bundesweit gliedert sich dasTHW (Jahresetat 131 MillionenEuro) in acht Landesverbändemit 665 Ortsverbänden. Alleinin NRW verteilen sich 14.500Helfer auf 128 Ortsverbändeund 192 technische Züge. Bisauf die hauptamtlichen Organi-satoren sind alle ehrenamtlichaktiv.

Sie brauchen auch ideellenRückhalt. Balzer warb dafür.Eltern sollten wissen, dass ihrNachwuchs beim THW nicht nurviel fürs Leben lernt, sondernauch unter bester Aufsicht ist.Und Arbeitgeber sollten Ver-ständnis haben, wenn es gilt,Helfer für einen Einsatz freizu-stellen. Selbst wenn es in son-nige Gefilde wie Afrika oderOrient gehen sollte – Urlaub istdas nicht. sch-r

Experten des THW: Bernd Balzer, Helmut Kellner und Fritz Endres(von links) bei den Jonges. Foto: sch-r

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Uhrenmuseum Düsseldorf?Diese Frage stellten sich die Mit-glieder der Tischgemeinschaft„Onger ons“, als sie von Tisch-freund Siegfried Kamphausenaus Anlass seines 60. Geburtsta-ges dorthin zum Kaffee eingela-den wurden. Schon oben imFenster an der Suitbertusstraße151 sahen sie jede Menge Uhrender Firma „Großuhrenmanufak-tur – Antike Uhren – ComtoiseUhrenmuseum“. Nach derBegrüßung durch den Jubilarinformierte Inhaber BerndDeckert die Gäste.

Mitte der sechziger Jahrehatte sein Vater von einem Auf-käufer von Regulator-Uhren fürden USA-Export einige Exem-plare für fünf Mark erstandenund in Heimarbeit gangbargemacht. Bei einer Exkursion inFrankreich registrierte der Stu-dent Bernd Deckert den großenPreisunterschied und sah dieMöglichkeit, seine Einkünfte inDüsseldorf zu verbessern. Aufeine Zeitungsanzeige folgteeine große Resonanz, sodass er,seine Freundin und sein Vateröfter nach Frankreich undHolland fuhren, um den großenBedarf zum Weihnachtsgeschäft1969 zu decken.

Zum 1. Februar 1970 wurdeeine Firma angemeldet. Einegroße Entwicklung begann mitComtoise-Originaluhren, Repro-

duktionen, Ersatzteilfertigungensowie Reparaturen. 1977 wurdeder Betrieb in der Suitbertus-straße gekauft, für die Zweckehergerichtet und erweitert.Durch die Teilnahme an Messenund Ausstellungen im Inland,später im Ausland entstandenVerbindungen in die ganze Welt.Neben diesem Geschäft bliebimmer noch die Liebe zumDetail, den alten Einzelstückenund wertvollen Comtoise-Uhrenaus der Zeit von 1700 bis 1900,die im Museum gehütet wer-den.

Kaffee beiKuckuckrufen

Es war ein beeindruckendesErlebnis: Kaffee und Kuchenzwischen rund 200 Uhren mitschwingenden Pendeln, all demTicken, Läuten, Bimmeln undKuckuckrufen. Übrigens sindauch andere Besucher nachtelefonischer Absprache (02 11-33 45 45) jederzeit herzlich will-kommen.

Bei einem kleinen Abstecherauf dem Heimweg besuchte dieGruppe noch die geradeenthüllte Gedenktafel von BertGerresheim für MathildeWesendonck an ihrem Wohn-haus am Schwanenmarkt 1.

Heribert Brommer

Die Sechs-Tage-Tour nachBraunlage im Harz, die 38 Hei-matfreunde der Tischgemein-schaft „Ham’mer nit“, verstärktdurch einige Freunde der „Nettealde Häre“, mit ihren Damen imAugust unternahmen, begannmit einer Überraschung in BadLauterberg. Als junger Monteurder Düsseldorfer Firma Hasen-clever hatte EhrentischbaasHeinz Schönherr, der die Reiseleitete, die Sesselbahn zumHausberg montiert – und nunfür alle Reiseteilnehmer eineFreifahrt organisiert.

Danach ging es am sehr starkausgetrockneten Oderstauseeweiter in das Harzhotel Reginain Braunlage. Am zweiten Tagfolgten eine Stadtführung inBad Harzburg und der Besucheiner Eisengießerei in Ilsen-burg. Dort wurden den Jongesund Weiters das Erstellen von

Gussformen sowie das Eisen-gießen gezeigt.

Ein Höhepunkt war am drit-ten Tag die Fahrt mit der HarzerSchmalspurbahn zum Gipfel desBrockens. Abends im Hotelfolgte eine Modenschau einerBad Harzburger Firma. Tagsdarauf wurde das WernigeroderSchloss besichtigt und mit derSchlossbahn eine kleine Stadt-rundfahrt zur Besichtigung deralten Fachwerkbauten unter-nommen. Am Nachmittag wardie Gruppe zu Gast im Bergwerk„Drei Krohnen Ehrt“. Überra-schung war ein „Tscherperessen“unter Tage, also eine ganz typi-sche Bergmannskost mit einemBier und einem Bergmanns-schnaps. Zum Abschiedsabendmit dem Braunlager Schrammel-trio dekorierte das Hotelperso-nal den Speisesaal liebevoll mitlebensgroßen Brockenhexen.

TG Onger ons besuchte Uhrenmuseum

Tickende Schätze

Onger ons im Uhrenmuseum.

TG Ham’mer nit fuhr in den Harz

Bier im Bergwerk

Ham’mer nit in Schutzkleidung vor dem Bergwerk.

Kongress zur Netzsicherheit

Sind wir auf einen Angriff aufunsere Informationssystemevorbereitet?

Mit dieser Fragestellung zumThema Netz- und Computer-sicherheit befasst sich einKongress an der Heinrich-HeineUniversität Düsseldorf am 7.und 8. Oktober unter der Schirm-herrschaft des NRW-Innenmi-nisters Dr. Fritz Behrens.

Besonders angesprochenfühlen sollten sich Persönlich-keiten aus Entscheidungs- undFührungspositionen. Ziel des

Kongresses ist die Sensibilisie-rung der Verantwortlichen indiesen Bereichen.

Unter der Tagungsleitung vonProfessor Dr. Jan von Knop,Direktor des Universitätsrechen-zentrums, und Vizeadmiral a. D.Hans Frank, Präsident der Bun-desakademie für Sicherheitspo-litik, wird neben den umfassen-den Themenbereichen den Teil-nehmern auch die Möglichkeitzu Diskussionen geboten.

Einzelheiten unter www.uni-duesseldorf.de/ncs2003.

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Das Tor, Heft 10/2003

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Eine erlebnisreiche Jahresfahrt,die Tischbaas Horst Gries orga-nisiert hatte, führte die Tisch-gemeinschaft „Rabaue“ überXanten und Arnheim bis Rees.Auftakt in Xanten, und zwareinen Tag bevor das Bundes-treffen der Schützen die ganzeStadt beherrschen sollte. Sokonnte die Gruppe in Ruhe undmit Unterstützung einer char-manten Stadtführerin den Dominnen und außen genießen –St. Victor also in seiner ganzenPracht wahrnehmen und inseinem Schatten die XantenerAltstadt bewundern.

Der archäologische Parkschließlich, ein Muss und fürviele nicht zum ersten Mal aufder Tagesordnung, war einweiterer Höhepunkt, der Kaffeein der römischen Herbergemolto bene, bevor der Abendim romantischen WaldhotelTannenhäuschen in Wesel

beginnen konnte. Der zweiteTag in Arnheim mit Burger’sZoo und dessen Klimazonenvom Ozean bis in die Wüste viaRegenwald war zweifellos einHöhepunkt – eine Reise um die Welt in wenigen Stunden. Das muss man erlebt haben: Flora und Fauna weltweit auf 45 Hektar.

Schloss Moyland schließlichist immer wieder eine Reisewert – und die „PetersburgerHängung“ kein unfreundlicherAkt, sondern eine besondereForm der dichten Präsentationaller Beuys-Kunstwerke derSammlung van der Grinten.

Der abschließende Besuchauf dem Inselgasthof in Rees-Grieterorth mit dem erstklassi-gen Fischrestaurant dort warnoch ein Highlight und rundetedie Tage am Niederrhein har-monisch ab.

Hans Euler

Ziel des Jahresausflugs war für13 Freunde der Tischgemein-schaft „Nix Loss“ das StädtchenOffenburg im Kinzigtal amRande des mittleren Schwarz-waldes. Ausgearbeitet hattendie Tour Ehrentischbaas KurtAntonczyk und VizetischbaasMichael Teschen in Verbindungmit dem Reisebüro „Alt & Jung“und der Firma Pannenbecker.Reiseverlauf und ihre Höhe-punkte hat Tischfreund HansBöckling in Verse gefasst:

„Auch das warn Ereignis heute:Neues Tischbuch, erste SeiteAngefangen ganz bewusstBei der Tischfahrt im AugustOffenburg, Hotel zur Sonne.Die schien reichlich, welcheWonne.Reiseleitung, eifrig, fleißig, Temperaturen über dreißig,Und wir wurden ungerührtStadt für Stadt herumgeführt.Mannheim wurde schön gefun-den.Doch es dauert knapp zweiStunden.Und dann kam der SamstagschonMit nem Führungsmarathon.Offenburg war der BeginnMit ner Amerikanerin.Nachmittags, statt Hitzefrei,

Gabs der Führungen noch zwei.Ortenberg mit Burg und TurmNahm man schon nicht mehrim Sturm,Aber dann in GengenbachLieß die Spannkraft merklichnach.Dann gabs neue Energiebeim Hotel-Mehrgang-Menü.So, nun in der nächsten ZeitFüllt sich wieder Seit für SeitMit den Taten klein und großVon den Freunden von „NixLoss“.Dazu Glück und Freud undGlanzWünscht Euch Euer TischfreundHans.“

TG Rabaue auf Niederrhein-Tour

Durch alle Klimazonen

Rabaue vor Schloss Moyland.

TG Nix Loss in Offenburg

Führungsmarathon

„Nix Loss“ im Hotel.

TG Nette alde Häre an der Ostsee

Marzipan und SchiffeDie Tischgemeinschaft „Nettealde Häre“ ging im Juni wieder fürfünf Tage auf Fahrt. Nach einemAbstecher zu den Wildpferdenim Meerfelder Bruch bei Dülmenging es zum Zielort Lübeck. Eingeführter Stadtrundgang durchverwinkelte Gassen und Hinter-höfe und eine Kanal- und Hafen-rundfahrt brachte den Teilneh-mern die Schönheit der Stadtnäher. Baas und einige Tisch-freunde ließen sich bei Nieder-egger mit Marzipan und Kuchenverwöhnen. Eine Tagestour nachSchwerin mit Besichtigung des

Schlosses begeisterte die Jongesund ihre Frauen, vor allem dieschön renovierte Bausubstanzder im Krieg unzerstörten Stadt.

In Kiel bestaunten sie tagsdarauf nicht nur die großenFährschiffe, sondern auch Drei-und Viermaster, die sich zurKieler Woche einfanden. EinBesuch des U-Bootes undMarine-Ehrenmals in Laboeschloss den Tag ab.

Auf der Rückfahrt legte dieGruppe wegen der schönenFachwerkhäuser in Wiedenbrücknoch eine Pause ein. H.V.Viermaster Krusenstern in Kiel.

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Das Tor, Heft 10/2003

Papier an sich ist ja nichtsSchlechtes. Es kommt daraufan, was man darauf schreibtund druckt. Als Chef der Presse-und Öffentlichkeitsarbeit desVerbandes der deutschenPapierfabriken hat er dieErkenntnis verbreitet, dass dasHolz im Papier eine nachwach-sende Ressource ist. Jetzt setzter aufs Internet – und wirdzugleich den Papierausstoß derStadt Düsseldorf gigantischsteigern.

Gregor Andreas Geiger(journalistisches Kürzel „gag“)ist seit einem halben Jahr Pres-sesprecher des Rathauses, Lei-ter des Amtes für Kommunika-tion. Den Düsseldorfer Jongesstellte er sich vor am 26. Augustmit einem Vortrag zum Thema„Zwischen Amtsblatt und Inter-net: Grundsätze moderner Kom-munikation in der kommunalenÖffentlichkeitsarbeit“.

Vom Spielzeugzur Zeitung

Erst mal zur Person: 1960 inDüsseldorf geboren (im There-sienhospital), war Geiger inseiner Kindheit „Testfahrer fürMatchbox-Autos“, weil seineEltern einen Spielwarengroß-handel an der Bilker Straße 12betrieben und dem Sohn dieNeuigkeiten der Spielzeugmes-sen zur ersten Erprobung mit-brachten. In zwei Jahren beimMilitär ist er zum Oberleutnantder Feldjäger avanciert. In Bonnstudierte er danach Geschichte,Politik, Soziologie und Volks-wirtschaft. Ein Besuch bei HeinzSchweden, dem politischenKorrespondenten der Rheini-schen Post in Bonn, stellte dieWeichen für den beruflichenWeg: Journalismus. Freier Mitar-beiter bei Print- und Funkme-dien, Redakteur bei einer Nach-richtenagentur, Public Relationsim politischen Bereich, dann inder Wirtschaft, das waren seineStationen.

Aus Sicht des neuen Düssel-dorfer Rathaussprechers ist die

kommunale Kommunikation imUmbruch und muss sich an denBräuchen von Wirtschaftsunter-nehmen messen lassen. Zwarunterliegt eine Stadt gegenüberden Medien einer gesetzlichgeregelten Auskunftspflicht, dieein zuständiges Amt ganz schönauf Trab halten kann.

Aber darüber hinaus will erfür die Stadt im Sinne internerImagebildung und externer Pro-filierung stärker initiativ wer-den. „Drinnen ein Wir-Gefühlerzeugen und draußen Düssel-dorf attraktiv darstellen.“

Wie Igelbeim Liebesspiel

Mit den örtlichen Medien, die jaauch untereinander konkurrie-ren, pflegt Geiger zunächsteinen Umgang „wie Igel beimLiebesspiel – ganz, ganz vor-sichtig“. Er, der auch bei denklassischen Abo-Tageszeitungeneinen „deutlichen Hang zumBoulevard“ sieht, wird allmäh-lich herausfinden, mit welchenKollegen er gelegentlich auchmal „unter drei“ (der dritte istder Hinterkopf) reden kann undmit welchen nur amtlich.

Dass er gelegentlich mitjedem auch mal ein Bier trinken

könne, sei schon sein Ziel, sagter. Städtische Kommunikationsolle geprägt sein von Offenheitund Kontinuität, so Geiger.Kontinuität, das ist vor allemdie tägliche Nachrichtenüber-mittlung an die Medien überalle Themen der Stadt. Überre-gional auf sich aufmerksammachen aber könne Düsseldorfmit einem kommunalen Themanur dann, wenn dieses exem-plarisch sei. Beispiel: Dass dieStadt einen ausgeglichenenHaushalt vorlegte, sei zum Bei-spiel bei Focus, Handelsblattoder ZDF besser angekommenals in den lokalen Medien.

Unabhängige Medien zur Ver-breitung von Düsseldorfer The-men nutzen, sofern sie sich nut-zen lassen wollen, das ist nureine Seite der städtischen Kom-munikation. Die andere heißt:selber machen. Eine Vielzahlvon Broschüren und Flyern imstädtischen Corporate Designwird produziert.

10.000 Seiten – von Touris-muswerbung bis Bürgerservice –umfasst die städtische Internet-Website www.duesseldorf.de,die täglich von bis zu 13.000Internetnutzern besucht wird.

Vom Amtsblatt zumMonatsmagazin

Eine Institution, auf Papiergedruckt, ist das DüsseldorferAmtsblatt, die Wochenzeitungaus dem Rathaus, eines derbesten Mitteilungsblätter vondeutschen Städten. Ausschrei-bungen und amtliche Bekannt-machungen sind der Pflichtteil,um den herum eine Zeitunggestrickt wird, die sich aus dersonstigen Arbeit des Amtesnährt.

Was die Fotos betrifft: Es gibtseit einiger Zeit kaum nocheines, auf dem nicht auch derOberbürgermeister zu sehen ist.Aber wer kennt das Amtsblatt?Mit einer Druckauflage von 4.200Exemplaren und 1.800 Abonnen-ten ist es ein Medium, so Geiger,

Zwischen Amtsblatt und Internet: Rathaussprecher Geiger bei den Jonges zu Gast

Innen das Wir-Gefühl, draußen die Attraktivität

Gregor Andreas Geiger am Rednerpult der Jonges. Foto: sch-r

RechenexempelWenn in einem normalenAmtsblatt bisher mindestensvier Fotos mit Erwin vorka-men, gedruckte (allerdingsnicht gelesene) Auflage 4.200Exemplare, so wurden proAusgabe 16.800 Erwin-Fotosgestreut. Jede Woche. ImMonat wären es dann 67.200.

Es könnte ja sein, dass sichErwin künftig etwas zurück-hält. Nehmen wir mal zu sei-nen Gunsten an, er wird imkünftigen monatlichen Rat-

hausmagazin nur noch – wasunwahrscheinlich ist – in zweiFotos vertreten sein, so wärendas bei einer Auflage von80.000 Exemplaren – es könn-ten ja auch mehr werden –mindestens 160.000 Erwin-Fotos, die unters Wahlvolkgestreut würden. Jeden Monat.Mindestens.

Erwin überall. GrandioseSteigerung. Aber warumeigentlich? Wir wissen dochlängst, wie er aussieht. sch-r

Page 17: To · tor (bis heute übrigens freibe-ruflich), ohne seiner Phantasie abzuschwören. Schlange um Erwins Hals Er erfand auch die Talkshow-Reihe „Happy Hour“. 1992 gab es eine Reportage

Das Tor, Heft 10/2003

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„unter Ausschluss der Öffentlich-keit“. Das ändert sich jetzt.

Die amtlichen Bekanntma-chungen schrumpfen aufs For-mat DIN A4 und bleiben untersich. Die sonstigen Nachrichtenaus dem Rathaus werden künf-tig monatlich als Zeitschrift ver-breitet. 80.000 bis 100.000Exemplare sollen gedruckt undkostenlos verteilt werden. Einengrößeren Erfolg hat die Papier-industrie in Düsseldorf in jüng-ster Zeit wohl nie erlebt. Undvermutlich noch nie gab es amVorabend eines Wahlkampfeseine größere Oberbürgermeis-terfoto-Multiplikation.

Themen undVerteilung steuern

Apropos Oberbürgermeister.Geiger kennt die Büttenrede,wonach ein Mensch morgens dieZeitung aufschlägt und jenenOberbürgermeister mehrfachzitiert und abgebildet findet, ihndann im Lokalradio hört undspäter im Fernsehen sieht – „unddanach traut der Mensch sichnicht mehr, den Kühlschrank auf-zumachen“. Geiger sagt, er ver-teile Themen und steuere gegenzu krasse Häufungen.

Haushalt undImage der Stadt

Ein Fragesteller aus Kreisen derJonges bat um Verbesserung derstädtischen Mitteilungen überBauplanverfahren – Geiger ver-wies auf die lokale Presse, diesolche Themen verbreite oderauch nicht. Die Stadt könne janicht jeden Betroffenen persön-lich anschreiben. Auf eineandere Frage: Das Amt habe22 Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter; intern informiert werdees durch ein Netzwerk vonKorrespondenten der Dezernateund Fachämter. Und wie kannDüsseldorf sich auswärts positivherausstellen? Mit exemplari-schen Themen, so Geiger, alsoeinem ausgeglichenen Haus-halt. Dass zum DüsseldorferImage überregional und inter-national ganz entscheidend dieKultur gehöre, sagte ihm einweiterer Zuhörer. Dazu kam vonGeiger nichts. sch-r

Jonges-Veranstaltungen

Kolpinghaus (Franz-Schweizer-Haus), Bilker Straße 36 Oktober 2003

Dienstag, 7. Oktober 2003, 20.00 Uhr

200. Presseschau mit Ernst Meuserund Aufnahme neuer MitgliederMusikalische Begleitung:

OLD TIME SERENADERS JAZZBAND, Düsseldorf

Dienstag, 14. Oktober 2003, 20.00 Uhr

Verleihung des Preises zur FörderungWissenschaftlicher Studien in Düsseldorfan den Historiker Dr. Fritz Dross

Laudatio: em. Univ.-Prof. Dr. Hans Süssmuth

Dienstag, 21. Oktober 2003, 20.00 Uhr

Bio- und GentechnologieVortrag. Referent: Prof. Dr. Detlev Riesner,

Aufsichtsratsvorsitzender der LSA (Life Science Agency GmbH)

und Lehrstuhlinhaber am Institut für Physikalische Biologie

der Universität Düsseldorf

Dienstag, 28. Oktober 2003, 20.00 Uhr

Düsseldorfer Mundart muss gepflegt werden!Ein heiterer, unterhaltsamer Abend unter Leitung

von Mundartfreunde-Baas Mario Tranti

Vorschau auf Dienstag, 4. November 2003, 20.00 Uhr

Festabend für unsere EhrenmitgliederÜberreichung der Großen Goldenen Jan-Wellem-Medaille

an Universitätsprofessor Dr. phil. Dr. h. c. Gert Kaiser

Wir trauern um unsere verstorbenen Heimatfreunde

Morsbach, Franz, Einzelhändler 68 Jahre verstorben am 1. 8. 2003

Heinecke, Adolf, Kaufmann 84 Jahre verstorben am 3. 9. 2003

Probst, Hans, Kaufmann 88 Jahre verstorben am 21. 9. 2003

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Das Tor, Heft 10/2003

LeserbriefIn der letzten Nummer von „DasTor“ wird auch über die histori-schen Ursprünge des Düssel-dorfer Brauchtums berichtet,die auf einer „zutiefst demokra-tische(n) Haltung“ beruhen, einAufbegehren gegen die angeb-lich „von Gott gewollten“ Majes-täten und ihre Diktatur. All dashabe seine Wurzeln im Frei-heitswillen der Bürger um dieBewegung von 1848.

In Wahrheit ist das Schützen-brauchtum ca. 5oo Jahre älter.Es entstand um 13oo in Flan-dern als freiwillige Bürgerverei-nigung, die sich wehrhaft für dieVerteidigung seiner kulturellenund religiösen Werte einsetzte,und zwar gefördert von derObrigkeit. Das Brauchtum unter-lag im Laufe der Zeit zahlreichenWandlungen. Und dann auch im19. Jahrhundert der Wunsch vie-ler Bürger, sich zu verteidigengegen die Obrigkeit, die Staats-macht und ihre Starre.

Gerade der Gedanke der Ver-teidigung historischer, kulturel-ler und religiöser Werte sollteauch heute wieder verstärkt inden Mittelpunkt unseresBrauchtums gerückt werden.

Walter EitelAnmerkung: Der Einsender hatauch Recht. Zudem gibt esKarneval in Rio und Fastnacht inBasel. Die Uniformen Düsseldor-fer Schützen und Karnevalsgar-den orientieren sich aber nichtam Mittelalter in Flandern. sch-r

NachtragDas Tor berichtete im Zusam-menhang mit der Präsentationdes Jonges-Bieres nicht ganzbierernst, dass ein Leser perFax die falsche Schreibweisedes Namens von Horst Jakobs-krüger (in anderen Publikatio-nen, nicht im Tor) gerügt habe.Woher das Fax kam, sagte derArtikel, aber nicht, vom wem.Heimatfreund Theo Vogt legtgroßen Wert auf die Ergänzung,dass er der Verfasser war. Dassdas von ihm genutzte Faxgerätlaut Faxabsender-Kennung aufeinem Weingut steht, habe,betont Vogt, mit dem Themanichts zu tun. sch-r

20.–30.–40.–50.–55.–60.–65.–70.–75.– Geburtstage danach jährliche Wiederholung

1.10. Müntz, Manfred, Glasermeister 65

1.10. Adam, Kay-Michael, Zahnarzt 40

1.10. Liebl, Ulrich H., Dr., Studiendirektor a.D. 55

2.10. Hennesen, Horst, Bankkaufmann 65

2.10. Rahlwes, Hermann, Dipl. Ing. 65

2.10. Schulze, Karlheinz, Regierungsdirektor 80

2.10. Schmidt, Jochen, Verw.-Angest. 65

3.10. Brassel, Walter, Kaufmann 70

3.10. Schwarz, Heinz, Kaufmann 76

3.10. West, Arthur, Chief Police adviser 75

4.10. Vetter, Wolfgang, Steuerberater 77

6.10. Krüll, Norbert, Theater-Schneider 77

7.10. Kombüchen, Rolf, Kaufmann 79

7.10. Kulins, Fritz, Sparkassendir. a.D. 81

8.10. Fischer, Hans-Wolf,

Städt.Verwaltungsdirektor i.R. 65

9.10. Schippke, Heinz, Rentner 82

9.10. Broicher, Wilhelm, Dr. 92

10.10. Kiehn, Friedhelm,

Chemigraph/Reprofotograf 60

10.10. Petersen, Klaus, Kaufmann 65

11.10. Köhn, Udo, Kaufmann 50

11.10. Teske, Rudi, Ruheständler 83

12.10. Behrens, Fritz, Dr.,

Justizminister, Innenminister NRW 55

12.10. Schlemmer, Bernd, Malermeister 65

12.10. Fänger, Dieter, Kriminaldir. a.D. 78

12.10. Spormann, Rüdiger, Rechtsanwalt 55

16.10. Schönen, Hans-Dieter, Betriebsleiter 65

16.10. Kaspari, Rudolf, Konstrukteur 65

17.10. Blume, Alfred, 77

17.10. Schulte, Horst-Heinz, Friseur 60

18.10. Haseley, Peter, Ltr. Städt. Musikschule 50

19.10. Latzen, Hans-Werner, Kaufmann 75

19.10. Althöfer, Heinz, Prof. Dr., Restaurator 78

21.10. Gliemeroth, Götz, Commander,

Generalleutnant 60

23.10. Voß, Herbert, Dipl.-Ing. Dipl.-agr.-Ing.-oec. 70

23.10. Götz, Alfred, Immobilienmakler 60

23.10. Helpertz, Hans-Otto, Ministerialrat a.D. 78

23.10. Schumann, Werner,

Garten- + Landschaftsarchitekt 65

23.10. Weirich, Kurt, Elektromeister 78

23.10. Nickel, Otto, Pensionär 88

23.10. Lutz, Helmut, Architekt 79

24.10. Kauffmann, Pierre, Franz.Generalkonsul 81

24.10. Fengler, Hans-Joachim, Unternehmer 70

24.10. Schader, Johann, Redakteur dpa 90

24.10. Wilms, Klaus H., Kaufmann 88

25.10. Bourgeois, Maurice, Prof. Dr., Arzt 70

25.10. Kobusch, Ernst August, Kaufmann 60

26.10. Schumacher, Rigo, Dipl.-Physiker 60

26.10. Vocke, Peter, Dr. Rechtsanwalt 30

27.10. Droste, Felix, Dipl. Volkswirt 40

27.10. Czech, Caasten, Wertpapierhändler 40

28.10. Ruibat, Werner, Beamter 65

28.10. Gockel, Bernhard, Kaufmann 55

29.10. Schneider, Peter, Steueramtmann 80

29.10. Wallraven, Franz, Betriebsleiter 83

29.10. Jager de, Gerrit 60

29.10. Özalp, Haluk Zeki, Maschinenbau-Ing. 76

29.10. Halverscheid, Günter, Pensionär 75

30.10. Adam, Anton, Spediteur 65

30.10. Breuch, Eckehard, Geschäftsführer 55

31.10. Koch, Günter, Einkaufsleiter 81

31.10. Ifsen, Manfred, Bankdirektor 65

31.10. Meuter, Friedrich, Elektroniker 55

31.10. Krichel, Erich, Ltd. Städt. Verw.-Dir. a.D. 83

1.11. Eschweiler, Peter, Geschäftsf.-Gesellschafter 75

2.11. Lippoldt, Walter, Oberstleutnant a.D. 87

2.11. Roeder, Fritz, Architekt 76

3.11. Allenstein, Günther, Techn. Angestellter a.D. 75

3.11. Arenz, Hans, Dr. med. Internist 82

3.11. Bachtenkirch, Klaus,

Städt. Verwaltungsdirektor 50

4.11. Sökefeld, Hans-Josef, Aquisiteur 65

5.11. Soppart, Horst, Bankkaufmann/Prok. 70

5.11. Grosche, Wilfried, Betriebswirt 60

6.11. Kessel, Eduard, Rentner 84

7.11. Höfer, Manfred, Bankkaufmann 65

7.11. Liboschik, Georg, Versicherungskaufmann 60

8.11. Baldowski, Kurt, Rentner 83

8.11. Scheidemann, Hubert,

Kameramann, Produktion 55

9.11. Stanelle, Heinrich, 76

10.11. Wilms, Reiner, Kaufmann 80

10.11. Henrichs, Bernard, Msgr.,

Apost. Protonotar/Dompropst 75

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Das Tor, Heft 10/2003

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Aus besonderem Anlass lud dieTischgemeinschaft Medde d’rzwesche am 30. August 2003 insCecilienschlösschen ein. Wosonst RegierungspräsidentJürgen Büssow tagt, feierten102 Jubilare das 50-jährige Tisch-bestehen mit großem Programm.

Tischbaas Dieter Kührlingsbegrüßte seine Tischmitgliederund zeigte seine Freude überdie vergangenen Jahre undbesonders über die Zunahmeder Mitgliederzahl. Auch BaasGerd Welchering sprach Glück-wünsche aus und gab sichzuversichtlich, dass der Tisch„auch in 50 Jahren einen großenEinfluss auf den Verein habe“.

Mit Klavierund Kabarett

Während des Abendessensmusizierte KonzertmeisterinMona Raken auf Geige undKlavier und sorgte für festlicheStimmung in den historischenGemäuern. Kabarettist FrankKüster, gebürtiger Düsseldorfer,der unter anderem regelmäßigim Uerige auftritt und Autor fürdie Harald-Schmidt-Show ist,präsentierte Ausschnitte ausseinem aktuellen Programm.

Solistin Aisha Röhlen sangKlassiker wie Celine Dions „MyHeart Will Go On“ und be-geisterte das Publikum mit ihrereinzigartigen Stimme.

Zum Ausklang in den spätenAbend spielte EntertainerMatthias Koppe Lieder ausDüsseldorf und benachbartenGroßstädten. Die Tischmitglie-

der baten ihre Damen zum Tanz,schließlich sind diese nicht alleTage dabei.

Hoher Besuch kam aus denneuen Bundesländern: Grim-mas Stadtrat Christian Krafczykbedankte sich für die Spendendes gesamten Heimatvereins zuGunsten der Flutopfer.

Christian Schwarz

Kulinarische Reise

LeckeresDie Messe „Essen & Trinken“findet vom 14. bis 17. Novem-ber in Rheinberg statt (Anfahrtüber die A 57, Abfahrt Rhein-berg, dann der Ausschilderungfolgen) – nicht nur als Verbrau-cher-, sondern auch Fachmessefür Gastronomie und Fachhan-del. Sie gliedert sich in sechsErlebniswelten. Der TreffpunktKüche und gedeckter Tisch prä-sentiert die neuesten Trends fürdie festliche Tafel. Spezialitätenwerden von Ausstellern ausIrland, Schottland, Italien, Spa-nien, Russland, Österreich undden Niederlanden vorgestellt.Ein Streifzug durch die Welt derWeine führt zu über 40 Winzernund Weingütern aus Deutsch-lands besten Anbaugebieten.

Leckere regionale Produkteauf hausgemachte Art gibt esauf dem Bauernmarkt. BeimEntdeckungskochen in derShow-Küche kann man Profisüber die Schulter sehen. Ent-spannung bietet eine Bar mitmannigfachen Cocktails.

Für die Leser des Tors wirdgegen Vorlage des Coupons(siehe Inserat unten) derreguläre Eintrittspreis von6 Euro um die Hälfte ermäßigt.Der Eintritt für Kinder bis zwölfJahre sowie das Parken istkostenlos.

TG Medde d’r zwesche feierte 50-jähriges Bestehen

Feststimmung im Schlösschen

Das Letzte

GG war außer HausVorübergehend entführt zueiner unbekannten Adressewurde GG in den Ferien undsorgte im journalistischenSommerloch für dicke Schlag-zeilen, wobei in diesemZusammenhang auch dieDüsseldorfer Jonges vielfältigeErwähnung fanden. Denn derHeimatverein hat dem Schau-spielhaus 1970 die Bronzebüstegeschenkt, mit der BildhauerKarl-Heinz Klein den großenTheatermann Gustaf Gründ-gens porträtierte. Während derSpielzeitpause, als Handwerkerdie Szene beherrschten, wardas Werk plötzlich weg. Irgend-wo in Geiselhaft? Für bekannte

Kunstwerke gibt es, das sollteauch der dümmste Dieb wis-sen, keinen Markt. Und Gästenkann man sie daheim auchnicht zeigen. Solche Einsichtund der Medienrummel habenden Täter vermutlich ver-schreckt. Wenige Tage späterstand die Büste vor demSchauspielhaus. Erleichterungüber die Rückkehr. Im Rückblickwirkt das Ganze fast wie einePosse, eine Krimi-Komödie alsSommertheater. Doch einstrafbarer Streich. Lustig war ernicht. Fürs bestohlene Hauseher peinlich. Sicher achtetman dort jetzt besser auf GG.

sch-r

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