Tonikum 26

download Tonikum 26

of 48

Transcript of Tonikum 26

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    1/48

    1

    26. AusgabeNovember 2015

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    2/48

    2

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    3/48

    3

    ImpressumTonikum

    Postfach 135, 8093 Zrich

    www.apv.ethz.ch

    [email protected]

    Inhalt

    Viktoria Gastens Chefredaktorin

    Laura Merseburger Vize-Chefredaktorin

    Simone Berger Reporterin

    Olivia Hagedorn Reporterin

    Tamara Eicher Reporterin

    Melanie Weis Reporterin

    Camilla Massoudi Reporterin

    Matthias Pracht Layouter

    Justine Rber Lektorin & Reporterin

    Geraldine Levy Lektorin

    Redaktionsteam

    Fabio Simbrger Gastreporter

    Joana Sigrist Gastreporterin

    Tanja Bollmann Gastreporterin

    Editorial............................................................................................... 4

    Eindrcke als Pharma-Ersti................................................................ 5

    Nobelpreis fr Medizin 2015............................................................... 8

    Heimwoche 2015................................................................................ 9

    HoPo informiert!................................................................................ 12

    Superblutmond ................................................................................. 13

    Aus dem APV-Archiv........................................................................ 14

    Rtsel ............................................................................................... 18

    Erlebnisbericht NPSW...................................................................... 21

    Weihnachtsgeschenke leicht gemacht.............................................

    24

    Lustiges zu Weihnachten ................................................................. 26

    Aus der Weihnachtsbckerei............................................................ 32

    Pharmaciens Sans Frontires (CH) ................................................. 34

    Interview mit Weleda ........................................................................ 40

    Star Wars Episode VII ...................................................................... 47

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    4/48

    4

    Editorial {Viktoria Gastens}

    chon seit Ende September werden die

    Kunden in Supermrkten durch Lebku-

    chen, Zimtsterne und sonstiges Weihnachts-

    allerlei mehr oder weniger dezent darauf hin-gewiesen, dass in riesigen Schritten die be-

    sinnliche Zeit des Jahres naht. An besagte

    Zeit sollte jedoch nicht nur das Konsumver-

    halten, sondern auch die innere Einstellung

    angepasst werden:

    Schenke gro oder klein,

    aber immer gediegen.

    Wenn die Bedachten die Gaben wiegen,

    sei dein Gewissen rein.

    Schenke herzlich und frei,

    schenke dabei was in dir wohnt,

    an Meinung, Geschmack und Humor,

    sodass die eigene Freude zuvor

    dich reichlich belohnt.

    Schenke mit Geist ohne List.

    Sei eingedenk, dass dein Geschenk

    du selber bist.Joachim Ringelnatz Schenken

    Diese Ausgabe soll Weihnachtsstimmung

    verbreiten. Sei es durch Geschenkideen, in-

    teressante Weihnachtsfakten oder Wert-

    schtzung fr Mitmenschen in einem Freiwil-ligeneinsatz in Madagaskar mit Pharmaciens

    Sans Frontires Schweiz. Dass Gemein-

    schaft bereichert, zeigen auch die Berichte

    ber das NPSW in Genf, die APV Heimwo-

    cheoder die Eindrcke einer Erstsemest-

    rigen.

    Welche Themen die Pharmaziestudenten

    der ETH vor rund 80 Jahren bewegten, er-fhrst du in der Rubrik APV Archiv.

    Falls dir keine Verbindung zwischen Artemi-

    sia annua und Frau Youyou Tu bekannt ist,

    empfehle ich den Artikel ber den diesjhri-

    gen Nobelpreis in Medizin. Des Weiterenbeschftigen wir uns mit der Frage Was ist

    Anthroposophie? und stellen interessante

    Fragen direkt an die anthroposophische

    Firma Weleda.

    Um die Vorfreude voranzutreiben gibt es in

    dieser Ausgabe eine Schnitzeljagd:

    In der Zeitung sind kleine Geschenkpck-chen versteckt, deren genaue Anzahl es zu

    bestimmen gilt. Bei richtiger Einsendung an

    [email protected]

    bis zum 15. Dezember erhltst du noch vor

    Weihnachten eines von fnf kleinen APV-

    berraschungspaketen.

    Ich wnsche viel Freude beim Lesen

    und frohe Weihnachten!

    Viktoria Gastens

    Chefredaktorin Tonikum

    S

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    5/48

    5

    Eindrcke als Pharma-Ersti {Camilla Massoudi}

    ndlich war es soweit! Der 8-stndige

    Umzug von Wien nach Zrich war

    berstanden, die ersten Mbel gekauft und

    die (versptete) Anmeldung an der ETH voll-bracht. Schliesslich besuchte ich noch den

    Pre-Study Event, um in einer kleinen Gruppe

    bereits wichtige Ansprechpersonen, Kommi-

    litonen, aber auch Hhersemestrige kennen-

    lernen zu drfen.

    Einen Monat spter, als ich mich dann auch

    ein wenig in der Stadt eingelebt und alle not-

    wendigen Formalitten erledigt hatte, gingdas Studium dann endlich richtig los!

    Sowohl die Professoren, als auch der Fach-

    verein APV stellten sich uns, den Erstis, vor.

    Mit vielen Events seitens des Vereines wur-

    de alles Mgliche getan, um sich besser

    kennenzulernen und, um den etwas harten

    Einstieg an der ETH noch so angenehm wie

    mglich zu gestalten. Ein Beispiel wre das

    gelungene Patenapro, wo jeder Erstse-

    mestrige einen Paten zugewiesen bekam,

    der ihm das ganze Jahr bei Fragen und

    Problemen zur Verfgung steht.

    Auch an diesem Tag konnte man wieder ge-

    nerell direkt mit Hhersemestrigen in Kon-

    takt treten und sie kennenlernen. Durch diesund die Tatsache, dass man stets Kontakt

    zu anderen Studenten fand, wurde mir per-

    snlich das Einleben hier an der ETH deut-

    lich erleichtert!

    Wohlbemerkt dachte ich anfangs, dass vor

    allem ich als sterreicherin so gar nicht zu-

    rechtkme. Stets hatte ich die Gedanken,

    dass ein neuer, anderer Dialekt, ein komplettanderes Umfeld und komplett neue Umstn-

    de mir zu schaffen machen wrden und ich

    schliesslich komplett alleine sei. Doch falsch

    gedacht! Dies entpuppte sich als Irrtum,

    denn rasch konnte ich -vor allem durch die

    tollen Events - neue Freundschaften knp-

    fen. Auch gewhnte ich mich schnell an den

    Rhythmus, in dem das Studium vorangeht.

    Alles in allem fllt mein Resmee positiv

    aus. Die vergangenen Monate verliefen zu

    meinem Erstaunen ziemlich gut. Wie bereits

    erwhnt konnte ich vor allem durch die zahl-

    reichen Bemhungen des Vereines tatsch-

    lich wertvolle, neue Kontakte knpfen, aber

    auch wichtige Tipps fr ein erleichtertes Stu-

    dium erhalten!

    E

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    6/48

    6

    APV-Events

    Dont miss it!

    Chlausfeez

    Am 11. Dezember steigt ab 22 Uhr die etwas andere Weihnachtsfeier im Club Supermarket,

    die von VeBiS, HeaT und APV organisiert wurde.

    Der Vorverkauf luft ber crowdapp.ch/chlausfeez.

    Glhweinevent

    Am 16. Dezember schenkt der APV vor dem HIL von 11 bis 15 Uhr Glhwein aus. Bis 18

    Uhr kannst du sogar noch frisch gebackene Waffeln geniessen. Mmmh!

    WiNaFe

    Am 17. Dezember wird im HXE das Semesterende gefeiert.

    Schlittelweekend

    Vom 27. bis 28. Februar wird in Bergn geschlittelt. Zum ersten Mal werden auch Pharma-

    ziestudenten aus Basel und Genf dabei sein. Melde dich noch bis zum 30. November an

    und sichere dir einen der begehrten Pltze!

    Vereinsversammlung FS 16

    Die nchste VV findet am 9. Mrz ab 18 Uhr im HXE statt. Fr die anschliessende

    Verkstigung wird bestens gesorgt sein.

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    7/48

    7

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    8/48

    8

    Nobelpreis fr Medizin 2015 {Laura Merseburger}

    er Nobelpreis wird als wichtigste

    Auszeichnung berhaupt angesehen.

    Einmal im Jahr wird dieser von einer Exper-tengruppe in Schweden an Wissenschaftler

    verliehen, die eine berragende Entdeckung

    gemacht haben. Zurck geht der Preis auf

    Alfred Nobel, der in seinem Testament 265

    Millionen Dollar hinterlassen hat, um diesen

    Preis zu sponsern. Er selbst war ein begna-

    deter Wissenschaftler und erfand unter an-

    derem das Dynamit.

    [1]

    Die ersten Preise wur-de 1901 vergeben und zwar jeweils einen fr

    Physik, Chemie, Physiologie, Literatur und

    Friedensarbeit.

    Der diesjhrige Nobelpreis fr Physiologie

    und Medizin ging zur Hlfte an Youyou Tu

    fr ihre Entdeckung von Artemisin und zu je

    einem Viertel an William C. Campbell und

    Satoshi mura fr ihre Entdeckungen, wel-che zu einer neuen Therapie der Infektio-

    nen, verursacht durch Nematoda (dt. Faden-

    wurm), fhrte.[2]

    Malaria ist eine weitverbreitete Tropenkrank-

    heit, welche durch Moskitos bertragen und

    durch einen Parasiten verursacht wird.[3]Die

    Krankheit kann tdlich verlaufen, wenn sie

    nicht rechtzeitig diagnostiziert und behandelt

    wird.

    Eines der meistverwendeten Mittel zur The-

    rapie von Malaria ist dabei Artemisin. Dieses

    kann aus Artemisia annua gewonnen wer-

    den.[4]Dieses hatte Youyou Tu entdeckt als

    sie alte chinesische Heilkruter auf ihre In-

    haltsstoffe getestet hatte.[5]

    Fun fact neben-bei: Youyou Tu hat am Departement fr

    Pharmazeutische Wissenschaften in Peking

    studiert.

    Auch ist sie die erste Chinesin, die einen

    Nobelpreis fr Physiologie und Medizin er-

    hielt.

    Die zweite Hlfte des Preises wurde fr die

    Entdeckung der Avermectin ausgesprochen.

    Diese Gruppe umfasst Wirkstoffe die zur

    Therapie von Nematoden und der Fluss-

    blindheit eingesetzt werden.[6] Dadurch hat

    sich die Inzidenz der Blindheit durch den Pa-

    rasiten verringert.

    Quellen:

    [1] http://www.nobelprize.org/alfred_nobel/, Zugriff:08.11.2015, 13:17

    [2] http://www.nobelprize.org/nobel_prizes/medicine/laureates/2015/, Zugriff: 08.11.2015, 13:20

    [3] http://www.cdc.gov/malaria/, Zugriff: 08.11.2015,13:45

    [4] H. Lllmann, K. Mohr, L. Hein; Pharmakologieund Toxikologie; Thieme Verlag, 17.Auflage

    [5] https://en.wikipedia.org/wiki/Tu_Youyou, Zugriff:08.11.2015, 14:15

    [6] https://en.wikipedia.org/wiki/Avermectin, Zugriff:08.11.2015, 14:29

    D

    Bild: Artemisia annua

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    9/48

    9

    Heimwoche 2015 {Fabio Simbrger}

    as neue Semester stand vor der Tr

    und damit auch die Erstausfhrung der

    Heimwoche. Mutig stellten wir uns der Her-

    ausforderung, trotz allabendlichem Zusam-

    mensein immer die Vorlesungen zu besu-

    chen. Der Mutigste von allen war jedoch der

    Ersti Elias, der sich am Montag hat anwer-

    ben lassen und ohne zu zgern das volle

    Programm durchzog. Kurz gesagt war die

    Heimwoche ein voller Erfolg. Pro Nacht wa-

    ren 12-17 Studenten im Heim. Wer gerne

    mehr wissen mchte was passiert ist, erfhrt

    das beim Weiterlesen. Fr mich begann die

    Heimwoche am Montagabend.

    Zusammen mit zwei Freunden machte ich

    mich auf die Suche nach dem Pfadiheim

    Kilchberg. Das Wetter war bewlkt, leicht

    windig und fhrte eine Stimmung mit sich,

    die das Bse in Horrorfilmen oder den ers-

    ten Zombie ankndigt. Die unvermeidlichenTheorien ber mgliche Szenarien liessen

    nicht lange auf sich warten und wurden noch

    bestrkt, als wir uns in gelassener Stimmung

    unserer Unterkunft nherten. Ein Torbogen

    aus Holzstmmen, eine ruhige Lage und ei-

    ne Handvoll junge Menschen. Das Setting

    war da, das Szenario naja das Szenario

    startete zumindest nicht an diesem Abend.

    Nach den obligatorischen Spaghetti zum

    Abendessen fand sich unsere Gruppe

    schnell draussen beim Tischtennis wieder.

    Durch das schlechte Licht und den leichten

    Einfluss von Ethanol auf die Schlgerfh-

    rung wurde das Ganze noch lustiger und

    zog sich bis lange in die Nacht hinein.

    Whrend dieser Zeit wurde auch die

    Bhnlimafia eingefhrt, die das Verschen-

    ken von 2. Chancen unter Verliebten im

    Rundlauf mglich machen sollte.

    D

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    10/48

    10

    ie Ferien sind vorbei, die Vorlesungen

    beginnen. Trotz wenig Schlaf fr einige

    unserer Gefhrten schafften es alle mehr

    oder weniger pnktlich ins neue Semester.

    Wir trafen uns am Abend wieder zum Essen.

    Dieses Mal gab es Fondue. Mit einigen Er-

    gnzungen wie Ananas oder Ei wurde so

    mancher Fonduehorizont erweitert.

    Im Anschluss stand Karaoke auf der To-Do-

    Liste. Leider spielte uns die Technik einen

    Streich und wollte uns die Playstation nicht

    mit dem Beamer verbinden lassen oder uns

    sogar vom Singen abhalten. Davon liessen

    wir uns aber nicht den Spass verderben und

    sangen uns im Chor durch die Karaoke

    Songs auf YouTube, von Shakira bis Metalli-ca und von Mambo No.5 bis Lemon Tree

    war alles dabei. Um Mitternacht gab es zu

    Ehren von Julia noch ein Happy Birthday-

    Karaoke und vom Geburtstagskind offerierte

    Schokoladen-, sowie Vanillecreme.

    Neuer Tag, neues Glck. Abermals schaffte

    es meines Wissens jeder in die Vorlesung.

    Nach den Vorlesungen fand der Patenapro

    statt, wo wir die neuen Erstis schn kompakt

    in einem Raum sehen durften.

    Am Abend versammelten wir uns wieder

    zum Abendessen, dieses Mal lpler Makka-

    roni. Der Restabend gestaltete sich gemt-

    lich mit Gesellschaftsspielen, Musik und Ka-

    minfeuer.

    Donnerstag, ein Tag wie fast jeder ande-

    re. Man steht morgens auf, wird von Chris-

    tophs Morgenkche aus Rhrei und aufbe-

    reiteten Reste sanft in Schlemmerlaune ver-

    setzt und begibt sich schliesslich in die Vor-

    lesung. Man hrt zu, kritzelt mit und klam-

    mert sich mit der freien Hand an ein Ge-trnk, in der Hoffnung, es wrde zumindest

    einen Teil der Mdigkeit absorbieren.

    Abends wieder zurck ins vertraute Heim,

    kochen und essen. Risotto war das letzte

    gemeinsame Abendmahl der Heimwoche,

    denn am Freitagnachmittag wrden wir das

    Heim wieder ihren rechtmssigen Besitzern

    berlassen. Zu diesem Anlass mussten wirnatrlich die Getrnkevorrte dezimieren.

    D

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    11/48

    11

    er das Spiel Werwlfe kennt, dem

    drfte bekannt sein, wie schnell dann

    auch die Zeit vergeht. Von Sonnenunter-

    gang bis tief in die Nacht hinein wurden Wl-

    fe gejagt, Bewohner gettet, jeder ange-

    schuldigt, der sich seltsam benimmt und

    gleichzeitig Biere geteilt. Zur Untersttzung

    der Atmosphre wurde der Nacht noch eine

    Soundkulisse beigefgt, die mit Wildschwei-

    nen, Eulen und sonstigen Tieren an ein Dorf

    am Waldrand hindeuteten.

    Der Tag des Abschieds brach an. Heute ging es noch den letzten Vorrten an den Kragen.

    Die 35 verbleibenden Eier fanden wir kurzerhand als Rhrei fr zwlf Personen wieder. Gut

    gestrkt packten die Verbliebenen ihre Sachen zusammen und kehrten der Unterkunft den

    Rcken zu. Wir sahen viele kommen und gehen und nun gingen wir selbst zurck in den All-

    tag. Was noch bleibt sind viele gute Erinnerungen, neue Freundschaften und die Hoffnung,

    dass es irgendwann wieder einmal so weit sein wird.

    W

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    12/48

    12

    HoPo informiert! {Joana Sigrist, Tanja Bollmann}

    in intensiv diskutiertes Thema an der

    letzten Unterrichtskommission vom

    6.10.15 war die verabschiedete Teilrevision

    des MedBG (Medizinalberufegesetz) vom

    letzten Mrz. Darin wurden den Apothekern

    mehr Kompetenzen in der medizinischen

    Grundversorgung zugesprochen, somit

    knnen knftig etwa Impfungen und einfa-

    chere Diagnosen in der Apotheke erfolgen.

    Auf uns Pharmastudenten hat die berarbei-

    tung des MedBG insofern Einfluss, als dass

    daraufhin nun der vom BAG herausgegebe-

    ne Lernzielkatalog (LZK) Pharmazie dieses

    Jahr berarbeitet wurde. Der revidierte LZK

    (erscheint im 2016) sieht vor, dass die zu

    erreichenden Kompetenzniveaus im Bereich

    der klinischen Pharmazie angehoben wer-

    den, whrend die Kompetenzniveaus in eini-

    gen Bereichen der Naturwissenschaftlichen

    Grundausbildung eher gesenkt werden sol-

    len.

    Unser Institut steht nun vor der Aufgabe die-

    se Anforderungen umzusetzen und unser

    Curriculum dementsprechend in relativ kur-

    zer Zeit anzupassen. Eine spannende Zeit

    steht unserem Studiengang also bevor.

    HoPo Delegierte gesucht!

    Wolltest du dich schon immer irgendwie fr

    den APV engagieren, scheust dich aber da-

    vor, dass du zu viel Zeit in deine Verpflich-

    tungen stecken msstest und deshalb das

    Studium zu kurz kommen wrde? Dann bist

    du bei der HoPo (Hochschulpolitik) genau an

    der richtigen Adresse, denn hier kannst du

    deinen Aufwand selbst festlegen. Als HoPo-

    ler vertrittst du die Interessen und Anliegen

    der Studierenden an Unterrichtskommissio-

    nen (UK), Departementskonferenzen (DK)

    und Notenkonferenzen (Nok). Haben wir

    dein Interesse geweckt? Willst du mehr ber

    uns erfahren? Oder ganz unverbindlich mal

    bei einer Sitzung dabei sein? Dann melde

    dich bei [email protected].

    Quellen:

    Frau Prof. Dr. Cornelia Halin Winter

    https://www.news.admin.ch/message/index.html?lang=de&msg-id=46605

    E

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    13/48

    13

    Superblutmond {Viktoria Gastens}

    n der Nacht von dem 27. auf den

    28. September war ein historisches

    Ereignis zu beobachten:

    ein Superblutmond. Fr diese seltene

    Konstellation mssen drei Voraussetzun-

    gen erfllt sein:

    1. Vollmond

    2. Mond im krzesten Abstand zur Erde

    auf seinem elliptischen Orbit (perigee)

    3. Mondfinsternis

    Seit 1900 trat eine Supermondfinsternis erst

    fnfmal ein. Das letzte Mal 1982 und das

    nchste Mal 2033. [1] Fr diejenigen, die um

    04:47 Uhr lieber in Morpheus Armen lagen,

    anstatt den Mond in der Mitte der Totalitt zu

    beobachten, ist anbei ein Foto dieser Situati-

    on, aufgenommen in Zrich, zu sehen.

    I

    [1] National Aeronautics and Space Administration (NASA): Supermoon Lunar Eclipse Sep-

    tember 27-

    28, 2015,URL: www.svs.gsfc.nasa.gov/Gallery/SupermoonLunarEclipseSeptember2015.html (Stand:

    11.11.2015)

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    14/48

    14

    Aus dem APV-Archiv {Viktoria Gastens}

    er meint, dass der APV so jung und frisch wie seine Mitglieder ist, der hat weit gefehlt:

    Seit 105 Jahren werden durch den Akademischen Pharmaziestudierenden Verein die

    Interessen seiner Mitglieder vertreten. Bei einer dringend erforderlichen Aufrumaktion des

    APV Bro kam im diesen Jahr das Archiv aus Studentenzeitungen, Fotos und Bchern

    wieder zum Vorschein. Der lteste Schatz stammt aus dem Jahr 1897, doch im Folgenden

    wird passenderweise der Weihnachtskommers von 1932vorgestellt.

    Das Titelbild

    Der Kommers ist ein, aus einem besonderen

    Anlass abgehaltener, abendlicher Umtrunk

    in feierlichem Rahmen [1].Eigens zum Weihnachtskommers 1932

    erschien eine Festzeitung.

    W

    Nach dem Prolog und den Artikeln Leben

    der Pharmazeuten und Die Helfershelferfolgt auf Seite 4 die Witzeecke.

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    15/48

    15

    Die Texte sind in Paar-

    oder Kreuzreimen verfasst.

    So ist es auch beim Text

    Studiosus pharmaciae.

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    16/48

    16

    Seite 8 und 9 widmen sich der bald darauf

    erscheinenden Pharmacopoe Helvetica edi-

    tio quinta. In der Illustration mit dem Titel

    Das Schiff der Weisheit sind die an die-

    sem Werk beteiligten Professoren abgebil-

    det, die mit der Pharmacopoea Helvetica V

    als Segel in See stechen.

    Professor Robert Eder hatte eine Professur

    fr Pharmakognosie und Pharmazeutische

    Chemie (1917 bis 1930) und von 1930 bis

    1944 fr Pharmazeutische Chemie im Be-

    sonderen inne. Durch ihn wurden drei sepe-

    rate Lehrsthle geschaffen: Pharmazeuti-

    sche Chemie, Pharmakognosie und Galeni-

    sche Pharmazie. [2], [3]

    Seit 1930 arbeitete Herr Hans Flck im Lehr-

    stuhl Pharmakognosie, ab 1935 als Profes-

    sor. Dieser Lehrstuhl wird seit 2003 Pharma-

    zeutische Biologie genannt. [2], [3]

    Professor Willi von Gonzenbach war Leiter

    des Instituts fr Hygiene und Bakteriologie.

    Neben Vorlesungen ber Infektionskrankhei-

    ten, Arbeits-und Sexualhygiene referierte er

    von 1928 bis 1950 auch ber

    Wasserhygiene. [4]

    Herr R. Schwegler war Verwalter am Phar-mazeutischen Institut. [5]

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    17/48

    17

    Auf Seite 10 ist folgender Aufrufzu finden, wobei ber dessen Echtheit und Ernsthaftigkeit

    gestritten werden darf, da die komplette Zeitung einer humorvollen Feder entstammt.

    Nach einem Laborliedchen und dem Lied eines armen Kellerbewohner folgt auf Seite 13

    dieser Weihnachtswunsch:

    Jubilum der Pharmacopoea Helvetica

    Ein weiterer Fund im APV Archiv ist der Kommentar zur Pharmacopoea Helvetica Editio

    Quartavon Dr. Eugen Beuttner aus dem Jahr 1909. In seinem Vorwort schreibt er von all

    denen, die eine Pharmakope als das auffassten, was sie in Wirklichkeit fr den Pharma-

    zeuten sein soll, nmlich als das Buch der Bcher.

    Die erste Pharmacopoea Helvetica erschien 1865 und begeht somit in diesem Jahr ihr 150 -

    jhriges Jubilum. Herzlichen Glckwunsch!

    [1] Duden: Kommers, URL: www.duden.de/rechtschreibung/Kommers (08.11.2015).[2] Eder, R.; Flck, H.; Bchi, J. (1939) Das Pharmazeutische Institut der Eidgenssischen Technischen Hochschule inZrich, Pharm. Acta Helv. 14, 171-186.

    [3] Bchi, J. (1951) Das Pharmazeutische Institut der Eidg. Techn. Hochschule und die Entwicklung der pharmazeuti-schen Ausbildung und Forschung in Zrich, Apoth. Ztg. 89, 320-330.[4] Wissenschaftliche Sammlungen der ETH Bibliothek (1985) Handschriften und Autographen der ETH Bibliothek 38Willi von Gonzenbach.[5] Schaller, P. (1962) Promotionsarbeit, ber das rheologische Verhalten von Aerosilin Wasser.

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    18/48

    18

    Rtsel {Viktoria Gastens}

    nter allen richtigen Einsendungen des Lsungswortes bis zum 31.01.2016 an

    [email protected] werden 50 CHF verlost! Davon knntest du beispielsweise

    1 kg Bienenwachs erwerben und einen Jahresvorrat von 140 Tiegeln Lippenpomade

    (siehe S. 22) fr deine Freunde und Familie herstellen. :D

    Tipp: Aufmerksame Leser sollten einige Antworten in den aktuellen Artikeln wiederfinden.

    Die Zahlen geben die richtige Reihenfolge des Lsungswortes vor. Das Lsungswort verbin-

    det wohl jeder, vor allem olfaktorisch gesehen, mit Weihnachten.

    2 neues Leben auf Malagassi

    3 Erfinder des Adventskranzes

    4 1932 erschien die ______ Edition der Pharmacopoea Helvetica.

    5 gelbes Naturprodukt mit E-Nummer E 901 (lat.)

    6 Antibiotikafamilie von Gentamicin

    7 Mitglied der Balsambaumgewchse, dessen Harz zu einer der Gaben der heiligen drei

    Knige verarbeitet wird

    9 Nachname des Mannes, zu dessen 400. Geburtstag das Reformationsdenkmal in Genf

    enthllt wurde

    11 Medikament mit Herstellungsprozess Metallspiegel

    12 Wofr steht Hg? (lat.)

    13 Hauptstadt von Madagaskar

    14 Seherin vom Stamm der Brukterer

    15 Gegensatz zu flos

    Lavendulae flos

    10

    Hibisci flos

    8

    1

    U

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    19/48

    19

    15

    13 6

    2

    11

    4

    9

    7

    1

    3 5

    14

    12

    8

    10

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    20/48

    20

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    21/48

    21

    Erlebnisbericht NPSW 16. 18. Oktober 2015 {Simone Berger}

    ine Blitzaktion war sie gewesen,

    meine Anmeldung fr das diesjhrige

    National Pharmacy Students Weekend.Noch dazu vier Wochen bevor das NPSW,

    mein allererstes NPSW, berhaupt statt-

    fand. Jede Frau wird meine Gedanken-

    gnge in der darauffolgenden Zeit nach-

    vollziehen knnen:

    Whrend dieser gefhlten Unendlichkeit

    war ich hin-und hergerissen zwischen mei-

    ner Abenteuerlust und dem Drang zumRckzug. Ich kannte absolut niemanden,

    der an dem Wochenende teilnahm, zwei

    bernachtungen in einem Zivilschutz-

    BUNKER waren mit inbegriffen, das

    Programm versprach fr den Samstag vor

    allem Vortrge in franzsischer Sprache

    (wo einem doch samstags schon eine gan-

    ze Woche Vorlesungen in den Knochensass) und zu alldem gesellte sich das

    schlechte Gewissen, noch nicht am Bericht

    fr das OC-Labor geschrieben zu haben.

    Bref, wrde ein Welscher sagen. Angemel-

    det ist angemeldet und so startete ich mit

    den besten Vorstzen, neue Leute kennen-

    zulernen, eine gute Zeit zu haben und viel

    Franzsisch zu sprechen, am Freitag-abend ins Abenteuer NPSW.

    E Nach einer kurzweiligen Zugfahrt (sie bein-haltete spannende Gesprche ber das frmich noch in weiter Ferne liegende fnfteStudienjahr und die Erfahrung, dass der Zug

    auf der Linie Zrich-Bern am Freitagabend

    um halb 6 WIRKLICH vollgestopft ist) kamen

    wir in Genf an. Dort wartete schon eine De-

    legation asep Leute mit den unverkennbaren

    grnen Schlangen auf weissen T-Shirts und

    einige in abendlndischer Verkleidung auf

    uns. Die Verkleidung rhrte daher, dass dasNPSW dieses Jahr mit dem Event Twinnet

    gekoppelt war.

    Die Unterkunft sowie ein Teil des Pro-

    gramms war fr beide Events gemeinsam

    organisiert worden. Twinnet ist der Aus-

    tausch zwischen Pharmaziestudenten ber

    die Landesgrenzen hinaus. Dieses Jahr war

    das Partnerland Holland. 40 hollndischeund 40 schweizer Studenten trafen sich also

    bereits am Freitagabend und feierten nach

    einem "chsigen Fondue" eine Mottoparty.

    Die asep-Leute brachten uns aber zuerst

    noch zum bereits erwhnten Bunker. Ich bin

    sicher, allein htten wir den auch nicht ge-

    funden. Wir, ca. zehn NPSWler, die schon

    am Freitag angereist waren, bezogen unse-re kuschlig-bequem-gemtlichen Kajtenbet-

    ten und tranken im Bunker unter der Erde an

    einem Freitagabend im fernen Genf lauwar-

    mes Bier.

    Am Samstagmorgen wurden wir mit einem

    tollen Frhstck berrascht. Nach der Str-

    kung ging es los mit Tram und Bus quer

    durch Genf zur Uni. Dort trafen wir dannauch die anderen Teilnehmer des NPSW

    und wir starteten ins Symposium.

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    22/48

    22

    as Thema Innovation wurde von

    verschiedenen Fachleuten behandelt:

    Gerrit Borchard, Dozent an der Uni Genf,

    referierte als Erster ber die Innovation im

    industriellen Sektor der Pharmazie. Medika-

    mente werden stndig weiterentwickelt und

    verbessert, aber doch hinkt man den Krank-

    heiten immer etwas hinterher.

    Johnny Beney, Chefapotheker der Spit-

    ler Wallis, nahm den Faden auf und be-

    schrieb den Ideenreichtum in der Spitalpha-

    rmazie.

    Bezglich des Apothekenwesens sind die

    Spitler im Wallis sehr innovativ: Sie haben

    sich zusammengeschlossen und werden

    von einer grossen Apotheke betreut. Apo-

    theker sind dort bei der Arztvisite anwesend

    und fr die Medikation der Patienten zustn-

    dig. Johnny Beney erklrte, dass ein Prob-

    lem der Spitler darin lge, ber der riesigen

    Medikamentenflut die Patienten als Individu-

    en nicht zu vergessen. Die klinische Phar-

    mazie habe da in den letzten Jahren sehr

    viel Effizienz bewiesen. Neue Technologien

    wrden ausserdem helfen, Medikationsfeh-

    ler zu minimieren. Nach der Mittagspause

    bernahm Christophe Rossierdas Wort.

    Er erffnet nchsten Frhling seine dritte

    Offizin in Genf und ist seit 15 Jahren erfolg-

    reicher Geschftsfhrer. Er zeigte uns

    eindrckliche Bilder seiner ersten Apotheke

    und erklrte, dass sich in der Offizin schon

    nur im Bereich des Kundenempfangs viel

    verndert habe seit den Anfngen seiner T-

    tigkeit. Heute sind Apotheken hell, nicht

    berladen und der Kunde hat Platz und Pri-

    vatsphre, whrendem er bedient wird. Auf

    den Grundrissplnen fr seine dritte Apothe-

    ke zeigte Herr Rossier uns das geplante

    Schleusensystem fr die neue Filiale: je

    nach Anliegen kommt der Kunde an ver-

    schiedene Beratungstische und es stehen

    zwei separate Rume fr persnliche

    Gesprche zur Verfgung.

    D

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    23/48

    23

    r bat uns, nach dem Studium mit

    neuen Ideen in die Welt hinaus zu ge-

    hen und diese in den Apotheken einzubrin-

    gen. Er ermunterte uns, innovativ zu sein,

    den Kunden einen Mehrwert zu bieten undso ein Angebot zu schaffen, das weder von

    Versandapotheken, noch von den Medika-

    menten-austeilenden rzten abgedeckt wird.

    Nach den drei Vortrgen folgte eine ange-regte Podiumsdiskussion und anschliessend

    konnten wir an verschiedenen Stnden das

    Gesprch mit den Referierenden und vielen

    weiteren Fachleuten suchen. Pharmaciens

    sans frontiresbetrieb beispielsweise einen

    Stand oder Jaqueline Bezenon, die Prsi-

    dentin von swiss ypg. Swiss ypg (young

    pharmacists group) bietet eine Dienstleis-tung fr junge Apotheker an, die sich ber

    ihre Erfahrungen austauschen wollen, L-

    sungen fr Probleme am Arbeitsplatz su-

    chen oder auf der Suche nach einem weite-

    ren pharmazeutischen Bettigungsfeld sind.

    Als sich die Halle langsam leerte, machten

    wir uns, mit vielen Visitenkarten und Gad-

    gets beladen, auf in Richtung Bunker. Da lief

    die Kaltwasserdusche bereits auf Hochtou-

    ren und um 20h stand die gesamte Abtei-lung des Zivilschutzbunkers herausgeputzt

    im Anzug und Abendkleid bereit zum Ab-

    marsch. Gemeinsam starteten wir in einen

    fulminanten Abend mit delikatem Gala-

    Dinner an einer wunderschnen Location.

    Schliesslich kmpfte sich am Sonntagmor-gen einer nach dem anderen wieder aus

    dem Bett; die Nacht war kurz geworden. In

    der asep Generalversammlung wurde ein-

    stimmig alles angenommen und nach dem

    Mittagessen machte sich der Grossteil der

    Teilnehmer auf den Heimweg. Ein harter

    Kern von ca. 25 Baslern, Genfern und Zr-

    chern bestritt dann auch noch das Nachmit-tagsprogramm. Wir teilten uns in zwei Grup-

    pen und lsten verschiedene Challenges,

    die uns durch die Genfer Altstadt fhrten.

    Und endlich sah ich mal etwas anderes als

    das de Innere von Trams und Bussen; ich

    entdeckte die riesigen Calvinstatuen, kopf-

    steingepflasterte Strassen, die Blumenuhr,

    den berhmten Springbrunnen, eine atem-beraubende Aussicht von einem Kirchturm

    und schne Pltze mit Cafs.

    E

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    24/48

    24

    Gewonnen hat meine Gruppe zwar nicht,

    aber der Nachmittag war es wert gewesen.

    Auf dem Heimweg im Zug war ich nudelfer-

    tig. Anstrengend war es gewesen, aber auch

    schn. Und ich in Gedanken liess ich meine

    Vorstze Revue passieren: neue Leute hatteich haufenweise kennen gelernt, nicht nur

    Franzsisch sondern sogar zwei drei Worte

    Hollndisch gesprochen, und die Zeit war

    wie im Flug vergangen. Mein Sprung ins kal-

    te Wasser hat sich definitiv gelohnt und es

    wrde mich ungemein freuen, wenn dieser

    Artikel all die wankelmtigen Geister unter

    euch ermutigt, das Abenteuer NPSW nchs-tes Jahr ebenfalls zu wagen.Bildquelle: www.asep.ch

    Weihnachtsgeschenke leicht gemacht {Simone Berger}

    obald der Dezember anbricht, kannich es jeweils nicht mehr weiter igno-

    rieren: Weihnachten naht! An sich ja etwas

    Wunderschnes: Kerzenlicht, feines Es-

    sen, die gesamte Familie ist vereint, die

    Zeit scheint langsamer zu vergehen als

    whrend des restlichen Jahres und es

    bedeutet auch, dass ein weiteres Herbst-

    semester berstanden ist. Trotz all dieserpositiven Seiten Weihnachtens versetzt

    mich diese Zeit auch in einen leichten

    Anflug von Panik. Ich erwarte von mir,

    dass ich fr jeden meiner Liebsten ein pas-

    sendes, witziges, kreatives, nicht allzu teu-

    res und berraschendes Geschenk finde.

    Dann setze ich mich jeweils hin, schreibe

    mir eine Liste, fhre da zuerst mal in einerlangen Kolonne alle zu Beschenkenden

    auf und setzte dann den Stift fr die Ge-

    schenkekolonne an, in der Hoffnung, dass

    mein Unterbewusstsein einfach so drauflosschreibt und die tief in mir schlummernden

    Ideen in einem Fluss zu Papier bringt. Naja,

    leider klappt das meist nicht so gut, wie ge-

    wnscht und ich zwinge mich dann, so lan-

    ge an der Liste sitzen zu bleiben, bis sicher

    bei der Hlfte der Namen mal mindestens

    eine Idee steht. Das endet dann so, dass

    eben diese Hlfte fr Schokolade oder einaktuelles Bild von meiner Schwester und mir

    in einem tollen Bilderrahmen eingeplant

    wird.

    Aber dieses Jahr wird alles anders. Volg

    und seiner ise lade Broschre sei Dank,

    hatte ich die zndende Idee bereits im

    (Achtung!) Oktober.

    S

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    25/48

    25

    ie Lsungdes Problems heisst nmlich

    Lippenpomade aus Eigenproduktion!

    Zwar haben wir whrend des Studiums noch

    nicht viel mit unseren spteren pharmazeuti-

    schen Ttigkeiten zu tun, aber das hindert

    uns nicht daran, in der Verwandtschaft

    schon einmal ein wenig Eindruck zu schin-

    den! Also, nichts wie los, individualisiert das

    Rezept und stellt eine einzigartige Pomade

    fr eure Grossmutter, eure Lieblingscousine

    oder euren Nachbarn her!

    Zutaten fr 1 Tiegel Lippenpomade 30 ml:

    7 g Bienenwachs und 17 ml pflanzliches l

    (z.B. Olivenl) in einem kleinen Topf im

    Wasserbad schmelzen. Topf vom Wasser-

    bad entfernen, kurz warten und bevor die

    Masse wieder hart wird, einige Tropfen the-

    risches l zugeben. Krftig verrhren und

    sofort in ein sauberes, gut verschliessbaresGefss fllen.

    Eignet sich brigens auch hervorragend als

    Raumduft. Dafr einfach ca. dreifache Men-

    ge verwenden und in ein offenes Gefss fl-

    len. 1

    lessenzen und Bienenwachs findet ihr in

    Drogerien oder Apotheken. Viel Spass beimAusprobieren!

    D

    1 frei nach: Volg, ise lade, Ausgabe 10/15,

    S. 34

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    26/48

    26

    (Lustige) Fakten zu Weihnachten {Olivia Hagedorn}

    ald kehrt die Advents- und Weihnachtszeit zurck und mit ihr die ganzen

    Dekorationen und Traditionen. Um sich gut auf die Festtage vorbereiten zu knnen,

    findet sich hier eine Zusammenstellung einiger (lustiger) Fakten und Tipps fr ein

    gelungenes Weihnachtsfest.

    B

    Alle Jahre wieder

    Weihnachtslieder gehren zu einem richti-

    gen Weihnachtsfest. Zu den Klassikern ge-

    hren definitiv: Stille Nacht, Heilige

    Nacht, Leise rieselt der Schnee, O du

    Frhliche, O Tannenbaum und Alle Jah-

    re wieder[1].

    Doch auch wenn es die Weihnachtslieder

    zuhauf gibt, werden trotzdem immer wieder

    dieselben von verschiedenen Interpretengesungen und gecovert. Da wre z.B. der

    Weihnachtshit Ill be home for Christmas,

    welcher bisher von ber 50 MusikerInnen

    aufgenommen worden ist [1]. Trotzdem

    lassen es sich die Knstler nicht nehmen,

    ihre eigenen Beitrge zum weihnachtlichen

    Gesangsrepertoire zu leisten, denn das

    Beste daran ist: aus den meisten Weih-nachtssongs wird in null Komma nix ein Hit

    in den Charts[1].

    Der Sankt Nikolaus

    Wer war eigentlich Sankt Nikolaus? Der

    Name geht auf einen Bischof im kleinasiati-

    schen Lykien zurck, der als Schutzpatron

    verschiedener Nationen (Russland, Kroa-tien und Serbien), unterschiedlicher Berufe

    (Kaufleute, Bcker und Seefahrer) und

    als Schutzherr der Kinder, insbesondere

    der Schler, gilt [1].Sankt Nikolaus bedeu-

    tet Sieg(reich)er des Volkes[1].

    Das Christkind

    Das Christkind ist eine Erfindung vom Re-

    formator Martin Luther[1]. Er selbst nannte

    es jedoch der Heilige Christ [1]. Frher

    wurde die Bescherung am Tag des Sankt

    Nikolaus durchgefhrt und da die protes-

    tantische Kirche keine Heiligenverehrungpraktizieren sollte, wurde der Brauch auf

    den Heiligen Abend verschoben[1].

    Quelle: picture-alliance/akg-images

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    27/48

    27

    Der Weihnachtsmann

    Die Figur des Weihnachtsmanns entstand

    erst um ca. 1800 [1]. In diesen Charakter

    flossen Eigenschaften des Sankt Nikolaus,sowie des Nikolaus strengen Begleiter

    (Schmutzli oder Knecht Ruprecht) mit der

    Rute ein[1].

    Coca Cola begann im Jahr 1931 mit einer

    Werbeanzeige in rot-weiss von einem

    Weihnachtsmann. Dieser trug die Ge-

    sichtszge eines pensionierten Coca Cola

    Mitarbeiters [1]. Sein Design wurde von

    1931 bis 1966 vom schwedischen Grafiker

    Haddon Sundblom bernommen, der jedes

    Jahr neue Weihnachtsmnner hervor-

    brachte[1]. Diese Werbung vom Hersteller

    des erfolgreichsten Erfrischungsgetrnks

    frderte die Popularitt des Typen mit dem

    rotem Gewand, der Zipfelmtze und weis-

    sem Haar sowie Bart[1].

    Quelle: fontshop.de

    Weihnachten Seligkeit oder Grausam-

    keit?

    Weihnachtsstimmung liegt in der Luft, Ker-

    zen und Lmpchen brennen berall, dieLden sind traditionsgemss geschmckt

    und mit etwas Glck verzaubert der

    Schnee die ganze Szenerie in einen Win-

    tertraum. Doch das Ganze hat auch seine

    Kehrseite, wie beispielsweise der Berliner

    ver.di-Geschftsfhrer Roland Temper im

    Jahr 2003 besttigte: Die ununterbrochene

    Berieselung mit Weihnachtsliedern ist fr

    das Verkaufspersonal ein Akt seelischer

    Grausamkeit[1].

    Die heutige Jugend!

    Was ist Weihnachten eigentlich? Diese

    Frage stellte 2002 das Mnchner Jugend-

    Forschungsinstitut iconkids & youth 700

    Kindern in Deutschland [1]. 54% der Kinder

    aus dem Osten Deutschlands und 36% der

    Kinder aus dem Westen Deutschlands hat-

    ten keine Vorstellung davon, was hinter

    dem Weihnachtsfest steckt [1]. Diese Kin-

    der antworteten wie folgt ber den wahren

    Grund von Weihnachten: Weil es immer

    so gemacht wurde, Weil der Weihnachts-

    mann kommt, Weil Oma zu Besuch

    kommt, damit die Geschfte mehr ver-

    kaufen und ein Kind meinte sogar der

    24.12. sei der Todestag des Weihnachts-

    manns[1].

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    28/48

    28

    Oh Tannenbaum (Auswahl, Pflege,

    Brnde)

    Jedes Jahr drngt sich in einigen Haushal-

    ten erneut die Frage auf; einen knstlichenoder einen echten Weihnachtsbaum? Tra-

    ditionsgemss gehrt ein naturechter Tan-

    nenbaum ins Wohnzimmer. Doch dies

    bringt auch Nachteile mit sich: Der Boden

    unter dem Baum wird mit Nadeln berst,

    Harz kann den Teppich verschmutzen und

    jedes Jahr freut sich eine Generation von

    Spinnen ber ein neues Zuhause. Dieseunerwnschten Nebenwirkungen eines

    Naturbaumes veranlassen dazu, einen

    Knstlichen in Erwgung zu ziehen. Das

    Nachahmer-Modell kann jedes Jahr wieder

    aufs Neue verwendet werden und muss je

    nach Konzipierung nicht wieder vor dem

    Verstauen entschmckt werden. Falls die

    Entscheidung doch zu Gunsten eines Na-turtannenbaumes ausgefallen ist, sollte

    erstens der passende Baum ausgesucht

    und zweitens die richtige Pflege praktiziert

    werden.

    Der perfekte Baum ist gerade gewachsen

    und hat ebenmssige ste [1]. Er wurde

    kurz vor dem Kauf frisch abgesgt, hatweiche Nadeln und wenig Harz[1].

    Die optimale Pflege wird wie folgt erreicht:

    Ein khler Standort (am besten so lange

    wie mglich draussen lagern) vor den

    Weihnachtstagen, der aber nicht zu frostig

    ist, sodass der Tannenbaum beim Trans-

    port ins Wohnzimmer keinen zu hohen

    Temperaturunterschied aushalten muss

    [1]. Beim Standort im Wohnraum sollte auf

    den grsstmglichen Abstand zu einer auf-

    gedrehten Heizung und Lichtschutz vor di-

    rekter Sonneneinstrahlung fr eine verln-

    gerte Haltbarkeit geachtet werden[1]. Bevor

    der Tannenbaum in den mit Wasser gefll-ten Stnder gesteckt wird, kann eine Schei-

    be vom Stamm fr eine bessere Flssig-

    keitsaufnahme abgeschnitten werden [1].

    Der Wasserstand sollte tglich kontrolliert

    und der Stnder nach Bedarf aufgefllt wer-

    den [1]. Zustzlich knnen die Nadeln hin

    und wieder befeuchtet werden[1]. Als kleine

    Nebenbemerkung: Im Jahr 2008 brannten inDeutschland ber 15000 Weihnachtsbume

    (nicht deklariert ob knstlicher oder natrli-

    cher Art)[1].

    Quelle: fotocommunity.de

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    29/48

    29

    Das grne Kreiskonstrukt

    Der Adventskranz mit seinen vier Kerzen,

    welche nacheinander an den 4 Advents-

    sonntagen angezndet werden, wurde vomHamburger Sozialreformer und Begrnder

    der inneren Mission der evangelischen Kir-

    che, Johann Hinrich Wichern erfunden[1].

    Die Premiere des weihnachtlichen

    Schmucks aus Tannenzweigen fand 1839

    statt[1]. Wichern kmmerte sich in

    Hamburg um bettelarme Kinder, die mit

    ihm in einem alten Bauernhaus lebten [1].

    Seine Zglinge brachten ihn auf die Idee

    des Kranzes, da sie in der Weihnachtszeit

    immer wieder die Frage stellten: Wie lan-

    ge noch?[1].

    Quelle: weihnachtsgeschenke2014.com

    Rudolph, das Alkoholiker-

    Rentier?

    Rudolph das Weihnachts-Rentier mit der

    roten Leuchtnase kennt jeder. Verschiede-

    ne Theorien kursieren, wie es zu dieser

    charakteristischen roten Nase kam. Es

    knnte ein gemeinsamer Alkoholkonsum

    mit dem Weihnachtsmann sein oder eine

    jahreszeitliche Ursache haben, dass Ru-

    dolphs Nase stndig dem Fahrtwind aus-gesetzt wird[1].

    Rudolph wurde in einem Malbuch fr Kinder,

    das den Titel Rudolph, the Red-Nosed

    Reindeer trgt, erschaffen [1]. Das Buch

    wurde 1939 vom Webetexter Robert LewisMay fr die Kaufhauskette Montgomery

    Ward aus Chicaco geschrieben. Darin war

    Rudolph nicht der bekannte Anfhrer des

    Schlittengespanns, so wie die meisten seine

    Geschichte heute kennen, sondern er wurde

    als Nebelschlussleuchte bei schlechter

    Wetterlage eingesetzt [1]. Das Rentier htte

    im Originalmalbuch seine rote Nase beinahenicht bekommen, da zuerst alle Bedenken

    der Firmenleitung wegen Verbindung zu

    alkoholischen Exzessen aus dem Weg ge-

    rumt werden mussten [1]. (So weit herge-

    holt war also die Theorie mit dem Alkohol-

    konsum mit dem Weihnachtmann gar

    nicht) Trotz anfnglicher Bedenken der

    Kaufhauskette verkaufte sich das Kinder-buch ber sechs Millionen Mal [1]. Damit

    war der Erfolg von Rudolph aber noch nicht

    vorbei, denn aus der Geschichte entstand

    ein Weihnachtssong , der 1950 den ersten

    Platz in der Hitparade belegte und ber acht

    Millionen Exemplare wurden verkauft[1].

    Quelle:xxsteefylovexx.deviantart.com

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    30/48

    30

    Weihnachtsirrtmer

    Ein paar Beispiele aus dem Sammelsurium[1]:

    Es ist ein Rossentsprungen: Das kirchliche Weihnachtslied aus dem 16. Jahrhundert

    handelt jedoch nicht von einem Pferd, sondern von einer Rose: Es ist ein Rosent-sprungen.

    alles schlft OBI lacht: Das Weihnachtslied Stille Nacht, Heilige Nacht handelt in

    keiner Weise von der deutschen Baumarktkette und in der zweiten Strophe wird

    auch nicht von einem Gottessohn namens Owi gesprochen: alles schlft o wie

    lacht

    Weihnachten ist nicht das hchste christliche Fest, sondern Ostern.

    Der Schriftzug C+B+M an Haustrrahmen: Diese drei Buchstaben stehen nicht etwa fr

    Caspar, Balthasar und Melchior, sondern fr die Abkrzung des lateinischenSpruchs Christus manisonem benedicta (Christus segne dieses Haus).

    Dagobert Ducks Geschenks Ressort

    Weihnachten unter Reichen: eine kleine Auswahl des Jahres 2010 aus dem Sektor Luxus-

    Geschenkideen[1]:

    Luxusyacht: ca. 100m Lnge, mit Helikopterlandeplatz, 15 Kabinen, 6 Decks,

    Swimmingpool, hergestellt in Japan 70 Mio. Dollar

    Diamant: 76 Karat 25 Mio. Dollar

    Helikopter 6.7 Mio. Dollar

    Bowling-Halle 1.45 Mio. Dollar

    Adventskalender aus dem Londoner Warenhaus Harrods 1 Mio. Dollar

    Brosche mit echtem Mondstaub 40000 Dollar

    Ritterrstung 20000 Dollar

    Gokart (Modell eines 1957er Chevy-Oldtimer) 3999 Dollar

    Warum habe ich das nur gekriegt?

    Unbeliebte Weihnachtsgeschenke 2010[1]:

    Krawatte, Tuch, Schal: 54% der Befragten

    Sexspielzeug (Vibrator, Dildo oder andere): 45% der Befragten

    Haushaltsgerte: 37% der Befragten

    Duftkerze: 36% der Befragten

    Parfm, Bcher, Bargeld, Gutschein: je ca. 20% der Befragten

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    31/48

    31

    Vorfreude eine komdiantische Definition

    Vorfreude ist ja auch die schnste Freude, was ja eigentlich Quatsch ist. Vorfreude kann ja

    gar nicht die schnste Freude sein. Man kann Freude auf die Vorfreude haben oder Vorfreu-

    de auf die Vorfreude, die dann die Freude einleitet. Aber was

    man sicher nicht sagen kann, ist, dass Vorfreude die schnste

    Freude wre. Denn der Unterschied zwischen beiden ist ja eine

    zeitliche Komponente, nmlich das Wrtchen vor. Was ja impli-

    ziert, dass die Vorfreude vor der Freude kommt. Und man kann

    sichs ganz einfach merken an dem Wrtchen vor, dass bei der

    Vorfreude vorkommt, bei der Freude aber berhaupt nicht.[2].

    Mit diesen Worten zur Vorfreude wnsche ich dir, liebe Leserin

    oder dir lieber Leser, eine besinnliche und angenehme Advents-

    zeit und ein unvergessliches Weihnachtsfest im Kreise deiner

    Liebsten!

    Quelle: ChaostheaterOropax, kurtheater.ch

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    32/48

    32

    Aus der Weihnachtsbckerei {Justine Rber}

    er Duft von frischgebackenen

    Leckereien lockt mich schon von Kin-

    desbeinen an in die Kche und nichts erin-

    nert so sehr an Weihnachten wie Mailn-

    derli, Lebkuchen, gebrannte Mandeln und

    ja, auch Magenbrot. Jedoch kenne ich

    kaum jemanden, der sich schon selber an

    Magenbrot heran gewagt hat, obwohl die

    Herstellung super einfach ist.

    Um euch die Vorweihnachtszeit etwas zu

    versssen und euren Liebsten eine kulina-

    rische Freude zu bereiten, habe ich euch

    eine Anleitung zusammengestellt, welche

    euch bei der Zubereitung von Magenbrothelfen soll.

    Ich wnsche einen guten Appetit!

    DFr den Teig braucht ihr:

    300 g Weissmehl

    130 g Zucker

    2 EL Kakaopulver

    1 TL Zimt

    1 TL Nelkenpulver

    TL Muskat

    TL Salz

    1.5 dl Wasser oder Milch

    Pckchen Backpulver

    Siebe Mehl, Zucker, Backpulver, Zimt,

    Nelkenpulver, Salz sowie Kakao zusam-

    men in eine Schssel.

    Das Wasser oder die Milch dazu geben und

    das alles so lange verrhren, bis es nichtmehr geht, da der Teig zu dick geworden

    ist. Danach mit den Hnden den Teig

    kneten, bis ein formbarer Teig entsteht.

    Den Teig in ca. 3 cm dicke Wrste formen

    und auf ein mit Backpapier ausgelegtes

    Backblech legen.

    Die Wrste einem vorgeheizten Ofen bei

    180 C fr 20 Minuten backen.Nach der Backzeit muss der Kuchen

    komplett auskhlen.

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    33/48

    33

    r die Glasurbrauchen wir:

    100 g dunkle Schokolade (ca. 72%)

    30 g Butter

    1 dl Wasser

    250 g Puderzucker

    TL Salz

    1 TL Nelkenpulver

    1 TL Zimt

    TL Muskat

    Die Schokolade mit der Butter und dem

    Wasser in einer Pfanne schmelzen. Da-

    nach leicht abkhlen lassen.

    Puderzucker gemeinsam mit Salz, Zimt,

    Nelkenpulver und Muskat in eine Schs-

    sel sieben und zur abgekhlten Schoko-

    ladenmischung beigeben.Die Teigwrste in ca. 1.5 cm dicken Schei-

    ben schneiden und vorsichtig zur Glasur

    dazu geben.

    Die Teigstckchen in der Glasur wenden

    und dann zum Trocknen auf ein Kuchen-

    gitter geben.

    Verschenken oder selber geniessen.

    F

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    34/48

    34

    Pharmaciens Sans Frontires (CH) {Viktoria Gastens}

    Pharmaciens Sans Frontires Schweiz

    Ein Interview mit Frau Sabine Kreyenbhl

    The Universal Declaration of Human Rights,

    Article 25, paragraph 1

    Everyone has the right to a standard of living

    adequate for the health and well-being of him-

    self and of his family, including food, clothing,

    housing and medical care and necessary social

    services, and the right to security in the event of

    unemployment, sickness, disability, widowhood,old age or other lack of livelihood in circum-

    stances beyond his control. [1]

    Der Verein Pharmaciens Sans Frontires

    Schweiz setzt sich seit seiner Grndung 1992

    fr eine adquate Arzneimittelversorgung ein.

    Im Zuge dessen entschloss sich Frau Sabine

    Kreyenbhl, die ihr Pharmaziestudium 2008 an

    der ETH abschloss, im Jahr 2012 fr eine acht-monatige Freiwilligenarbeit in Madagaskar. Heu-

    te ist sie neben ihrer Ttigkeit als Apothekerin

    im PSF-Komitee in Genf und der Deutsch-

    schweizer Arbeitsgruppe ttig.

    Madagaskar SchweizEinwohnerzahl in tausend (2013) 22 925 8 119

    Einwohnerzahl in tausend (1960) 5 099 5 296

    % Bevlkerung unter 15 (2010) 43.4 15.1

    % Bevlkerung ber 60 (2010)

    4.4

    22.8

    Alphabetisierungsrate (15+; 2009) 64.5 99

    Amtssprachen Malagassi, Franzsisch Deutsch, Franzsisch, Italienisch,Rtoromanisch

    Madagaskar und Schweiz im Vergleich [2], [3], [4]

    Mit welchen aktuellen Projekten und Proble-

    matiken beschftigt sich PSF?

    In der Schweiz engagiert sich PSF fr den Zu-

    gang zu Medikamenten fr Sans-Papiersdurch

    die nationale Plattform Gesundheitsversorgung

    fr Sans-Papiers. Die Aufgaben umfassen vor

    allem Firmenanfragen fr Medikamentenspen-

    den. Eine medizinische Anlaufstelle fr Sans-

    Papiers ist beispielsweise Meditrina des SRK in

    Zrich.

    Seit 2006 untersttzt PSF das DispensaireAinaVao in Mahajanga, einer Hafenstadt mit etwa

    200000 Einwohnern im Nordwesten von Mada-

    gaskar. Aina Vao heisst neues Leben und wur-

    de von den Soeurs de Saint Mauricegegrndet.

    Zu den grn-markierten Wrter gibt es amEnde dieses Artikel mehr Informationen

    Bild: Soeurs de Saint Maurice

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    35/48

    35

    Angefangen hat die Untersttzung mit der Schu-

    lung des Apothekerpersonals. Das einfache

    Volk spricht nur schlecht Franzsisch, deswe-

    gen soll das einheimische Personal das ange-

    eignete Wissen auf der einheimischen Sprache

    Malagassi weitergeben. Mit der Zeit konnte

    unsere Ttigkeit und Untersttzung auf zwei

    weitere Dispensaires in und um Mahajanga aus-

    gedehnt werden. Zudem wurde die Zusammen-

    arbeit mit der Universitt in Antananarivo inten-

    siviert.

    1: Hauptstadt Antananarivo2: Mahajanga3: Masoala National Park (siehe Tonikum 25)

    Welche Aufgaben haben Sie in Mahajangabernommen?

    Ein Grossteil umfasste die Personalschulung in

    grundlegenden Dingen wie Hygiene oder dem

    richtigen Antibiotikagebrauch. Es gibt dort einen

    Schwarzhandel mit Medikamenten, deswegen

    ist die Resistenzbildungsgefahr immens hoch.

    Eine weitere Aufgabe ist die Medikamentenbe-

    schaffung unter den WHO-Richtlinien, welche

    den Einkauf der Medikamente vor Ort beinhal-

    ten. Durch lange Lieferzeiten galt es etwa den

    Bedarf fr drei Monate abzuschtzen. Sehr viele

    Medikamente dort sind Generika, die in Indien

    und China hergestellt werden. Gewisse Proben

    konnten wir an verschiedenen Schweizer La-

    borsuntersuchen lassen. Durch das Schweizer

    Projekt Pharmelpgibt es seit Mai dieses Jahres

    ein kapillarelektrophoretisches Analysegert ander Universitt in Antananarivo, in Madagaskar.

    Erfreulicherweise waren bis auf eine Probe alle

    untersuchten Proben konform, verglichen mit

    handelsblichen Prparaten der Schweiz. Die

    nicht konforme Probe enthielt keinen Wirkstoff.

    Was sind die grossen gesundheitlichen

    Probleme in Madagaskar?

    Vor allem sind es Infektionen, Malaria und Ty-phus. Dazu kommt noch, dass es nach Be-

    ginn der Regenzeit nicht lange bis zu den ersten

    Fllen von Pestdauert. Auch Unflle stellen ein

    In Tansania engagiert sich PSF im Spital von

    Lugala. Im letzten Jahr konnten dort Sonnenkol-

    lektoren errichtet werden, welche die hufigen

    Stromausflle berbrcken. Auch dort ist jeweils

    eine freiwillige Apothekerin fr PSF vor Ort, um

    das Personal zu schulen und die Medikamen-

    teneinkufe zu optimieren aber auch um

    mgliche Therapiemglichkeiten mit den rzten

    zu besprechen.

    Bild: Dispensaire Aina Vao

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    36/48

    36

    grosses Risiko dar. Der Ernhrungsstatus ist

    sehr schlecht. Zwar gibt es im Hochland recht

    viel Gemse, aber das grosse Problem ist die

    Regenzeit, whrend der viele Verkehrswege un-passierbar sind. Vor 2009wurden andere Reiss-

    orten verwendet, die viel ertragreicher waren.

    Durch die schlechte Versorgung sind ber einen

    Drittel der Bevlkerung unterernhrt. Die

    Schwestern im Dispensaire bieten auch eine

    Ernhrungsberatung an.

    Wie viele Mitglieder zhlt PSF Schweiz?

    In 2014 waren es etwa 500 Mitglieder in der

    ganzen Schweiz. Es wre schn, wenn wir noch

    mehr wachsen wrden. Auch Studenten knnen

    gerne fr einen vergnstigten Jahresbeitrag von

    25 CHF Mitglied werden. Einmal im Jahr gibt es

    eine Generalversammlung, abwechselnd in

    Genf und in Bern. Die Deutschschweizer Grup-

    pe trifft sich im Schnitt alle zwei Monate. Mde-

    cins Sans Frontires kennen viele, aber Phar-maciens Sans Frontires eher weniger. MSF

    engagiert sich stark in der Katastrophenhilfe,

    dafr ist PSF Schweiz noch zu klein und wir

    mssen noch mehr Erfahrungen sammeln. PSF

    Deutschland hingegen zhlt deutlich mehr Mit-

    glieder und setzt sich auch in der Katastrophen-

    hilfe ein wie beispielsweise nach dem Erdbeben

    in Nepal im April 2015.

    Was sind die Voraussetzungen fr den Ein-

    satz als Volontr in Madagaskar oder Tansa-

    nia?

    Der Einsatz umfasst acht bis zwlf Monate, wo-

    bei jeweils ein Freiwilliger vor Ort ist. Man ben-

    tigt zwei Jahre Berufserfahrung und gerade in

    Madagaskar wre der FPH gut, weil eine rege

    Zusammenarbeit mit der Universitt in Antana-narivo besteht. Vieles ist learning by doing,

    wenn man vor Ort ist. Es ist eine riesige Le-

    benserfahrung. Die Vorbereitung besteht vor

    allem aus Gesprchen mit Leuten, die schon in

    Madagaskar waren.

    Wie wohnt man dort als freiwilliger Apothe-ker? Wie ist die Ausstattung?

    Man hat ein separates Studio mit zwei kleinen

    Zimmern und eigenem Lavabo und Dusche. Es

    lebt sich gut. Darber wohnen die Schwestern,

    mit denen man gemeinsam isst. Flug, Kost und

    Logis werden von PSF bernommen. Zwar gibt

    es nicht immer Strom oder Internet, aber fr ei-

    nen wchentlichen Austausch mit der Schweiz

    reicht es aus. In der Apotheke des Dispensaire

    gibt es ein klimatisiertes Medikamentenlager bei

    etwa 22 C, weil in der Apotheke hufig Tempe-

    raturen von 28 bis 30 C erreicht werden. Ein

    Labor fr einfache Analysen wie Malaria-, Typ-

    hustest oder zur Eisenbestimmung ist ebenfalls

    vorhanden.

    Welche Eindrcke haben Sie wieder mit zu-rck genommen?

    Es ist eine riesige Erfahrung, in ein fremdes

    Land zu gehen und vor Ort zu berlegen, was

    man aus den Gegebenheiten machen kann. Als

    ich im Einsatz war, gab es eine epidemische

    Bindehautentzndung mit dem Resultat, dass

    fast keine Augenprodukte mehr erhltlich waren.

    Gerade fr die werdenden Mtter auf der Gebur-

    tenstation war es schwierig und es galt, die

    Ansteckung der Neugeborenen zu verhindern.

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    37/48

    37

    Zu sehen sind zwei Antibiotikaampullen, die ur-

    sprnglich aus dem Dispensaire Aina Vao stam-

    men und nach Gebrauch gewaschen und sterili-

    siert an die einheimischen Knstler abgegeben

    worden sind. Die kleinen Kunstwerke bestehen

    aus verschiedenfarbigem Sand. Es ist ein gutesBeispiel fr die Kreativitt und das Recycling der

    Madagassen.

    Gentamicin, das eigentlich zum Injizieren gebraucht wird, war noch vorrtig, wurde im Dispensaire

    mit NaCl verdnnt und usserlich angewendet.

    Es war sehr eindrcklich dieser Armut zu begegnen. Als ich im November zurck in die Schweiz ge-kommen bin, waren die Lden voller Weihnachtsdekoration, einfach von allem zu viel. Im Gegen-

    satz zu unserer Wegwerfgesellschaft, wird dort alles Mgliche recycelt.

    Vielen Dank fr das Interview und die eindrcklichen Informationen!

    Bild: Frau Sabine Kreyenbhl

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    38/48

    38

    DispensaireEin Dispensaire ist ein medizinisches Versorgungszentrum.

    Sans-PapiersDie Anzahl an Menschen ohne geregelten Aufenthaltsstatus wird in der Schweiz auf 90000 bis300000 geschtzt. [5]

    Soeurs de Saint MauriceDie Ordensschwestern Soeurs de Saint Maurice leben in la Pelouse in Bex VD. Dieses Jahrfeierten sie das 150jhrige Bestehen ihrer Gemeinschaft in Bex. [6]

    MalagassiMalagassi ist die Muttersprache der meisten Madagassen. Die Sprachwurzeln liegen im Sden Bor-neos. Dadurch gehrt Malagassi zu den austronesischen Sprachen.Izay tsy mahay sobika, dia mahay fatambary.Wer keinen Korb flechten kann, der versuche es mit einem Krbchen. [7]

    TansaniaAm 25.10.2015 wurden 23,2 Mio. Tansanier zu den Wahlurnen gebeten. Wahlbeobachter ussertenKritik. Auf Sansibar wurden die Wahlen sogar annulliert. Das Eidgenssische Department frauswrtige Angelegenheiten (EDA) warnt vor weiteren Demonstrationen und Ausschreitungen. [8]

    Pharmelp

    untersttzt die Qualittskontrolle von Medikamenten in Schwellenlndern. Neben einem Gert zurKapillarelektrophorese gehren theoretische und praktische Schulungen des einheimischen Perso-nals zur Strategie. [9]

    Malaria3,8 % der Todesflle in Madagaskar waren im Jahr 2012 auf Malaria zurckzufhren. [2]

    TyphusErreger der Infektionskrankheit ist Salmonella typhi. Die bertragung erfolgt meist durch von Urinund Faeces eines Erkrankten verunreinigtes Wasser und Nahrung. [11] In Madagaskar haben nur14 % der Bevlkerung Zugang zu sanitren Einrichtungen. [2]

    PestIm November des letzten Jahres wurden in Madagaskar 335 Flle von Pest registriert, 79 davon mitTodesfolge. Der Erreger Yersinia pestiswird durch Flhe von Ratte zu Ratte oder auch auf denMenschen bertragen. Die hufigste Form ist die Beulenpest. Erreicht das Bakterium durch Pest-sepsis die Lunge, kann die Lungenpest durch Trpfcheninfektion von Mensch zu Mensch bertra-gen werden. [12]2009Zwischen 2009 und 2013 wurde Madagaskar von einer politischen Krise erschttert. Ausgangspunktwar die Entmachtung des gewhlten Prsidenten Ravalomanana durch einen Militrputsch. [10]

    Informationen zu den grn-markierten Wrter

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    39/48

    39

    Literaturverzeichnis

    [1] United Nations, United Nations Universal Declaration of Human Rights (1948).

    [2] World Health Organisation: Madagascar Statistics, URL: www.who.int/countries/mdg/en/(Stand: 02.11.2015).

    [3] United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population Division (2015). WorldPopulation Prospects: The 2015 Revision, custom data acquired via website.

    [4] Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Art. 70 (18.04.1999).

    [5] Nationale Plattform Gesundheitsplattform fr Sans-Papiers, Gesundheitsversorgung fr verletzli-

    che Gruppen in der Schweiz Situation und Empfehlungen (Oktober 2014).

    [6] Soeurs de Saint Maurice, URL: www.lapelouse.ch/ (02.11.2015).

    [7] Zoo Zrich; Roger Graf, Masoala Naturfhrer (2012).

    [8] Eidgenssische Department fr auswrtige Angelegeneheiten (EDA): Reisehinweise fr Tansa-nia, URL: https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/vertretungen-und-reisehinweise/tansania/reisehinweise-fuertansania.html (03.11.2015)

    [9] Pharmelp, URL: www.pharmelp.ch (02.11.2015).

    [10] Frankfurter Allgemeine Zeitung, EU spricht von Staatsstreich (20.03.2009).

    [11] World Health Organisation: Typhoid fever, URL: www.who.int/topics/typhoid_fever/en/(03.11.2015).

    [12] World Health Organisation: Plague Madagascar, URL: www.who.int/csr/don/06-september-2015-plague/en/ (03.11.2015).

    [13] Pharmaciens Sans Frontires Schweis, Das Projekt Aina Vao Madagaskar (2013).

    Mitglied werdenAuf der Homepage von PSF Schweiz findet ihr unter Mitmachen > Mitglied werden ein PDF-file

    des Anmeldeformulars.

    PSF SchweizDas Budget von PSF Schweiz fr das Projekt Madagaskar betrug 2014 gesamt 29378.- CHF,wovon 5138.- CHF fr 2,5 Stellen von einheimischen Pharma-Assistentinnen verwendet werden.[13]

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    40/48

    40

    or dem folgenden Interview mit der anthroposophischen Firma Weleda gilt es noch

    einige Fragen zu klren: Was ist eigentlich Anthroposophie? Wer war Rudolf Steiner?

    Was sind die Grundzge der anthroposophischen Medizin?

    VAnthroposophie [1]

    Wortwrtlich aus dem Altgriechischen ber-

    setzt bedeutet Anthroposophie so viel wie

    die Weisheit vom Menschen. Die von

    Rudolf Steiner begrndete Weltanschauung

    sowie seine von 1920 bis 1924 in Dornach

    SO abgehaltenen rztekurse bilden die

    Grundlage fr die anthroposophische Medi-

    zin. Henning Schramm schreibt, dass die

    geisteswissenschaftliche Betrachtungsweise

    versucht, den Menschen nach Krper, Seele

    und Geist zu erfassen und ermglicht, natur-

    wissenschaftliche Erkenntnisse in einem

    umfassenden Kontext zu sehen.

    Rudolf Steiner (1861 1925) [1], [2], [3], [4]

    Der im damaligen Kaisertum sterreich ge-

    borene Steiner studierte in Wien Naturwis-

    senschaften und Mathematik. Spter disser-

    tierte er in Philosophie.

    Neben der anthroposophischen Medizin sind

    auch Waldorfpdagogik, anthroposophische

    Architektur (vgl. Goetheanum) oder Euryth-

    mie durch seine Lehre begrndet.

    Schon unter Zeitgenossen wurde rege ber

    ihn diskutiert. Selma Lagerlf ussert bei-

    spielsweise, dass man durch Anstrengun-

    gen seines ganzen Denkvermgens dahin

    gelangen soll, die Welt, die uns sonst ver-

    borgen ist, zu sehen. Hermann Hesse hin-

    gegen hlt Steinersche Quellen fr

    ungeniessbar.

    Vier Organisationsebenen [5]

    Abb. 1: Die vier Wesensglieder des Men-

    schen [6]

    Nach Steiner teilen sich der Mensch und

    sein Verhltnis zu den Naturreichen in vier

    Wesensglieder auf:

    Die physische Organisationumfasst all das,

    was mit naturwissenschaftlichen Methoden

    untersucht, erforscht und beschrieben wer-

    den kann. Hinzu kommt die Lebensorganisa-tion, die von Steiner therleib genannt und

    mit dem Pflanzenreich assoziiert wird. Ge-

    meint sind damit regenerierende und gestal-

    tende Krfte, die den physischen Leib dif-

    ferenzieren. Auf der dritten Ebene steht die

    Seelenorganisation mit dem sogenannten

    Astralleib, der dem Organismus zu Bewe-

    gung und Bewusstsein verhilft. Nach derAnthroposophie ist die Ich-Organisation

    dem Menschen vorbehalten und zeichnet

    seine Individualitt aus.

    Interview mit Weleda - Einleitung {Viktoria Gastens, Weleda}

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    41/48

    41

    Dreigliederung [5], [7]

    Neben Organisationsebenen finden sich bei

    Steiner auch drei Funktionssysteme:

    Nerven-Sinnes-System

    Atmungs-Kreislauf-System

    (auch Rhythmisches System genannt)

    Stoffwechsel-Bewegungs-System

    Die Doppelbegriffe sollen sowohl die Rich-

    tung nach aussen als auch nach innen ver-

    deutlichen.

    Konstitutionen [5]

    Verschiedene Ausprgungen der bisher er-

    whnten Konzepte sollen zu verschiedenen

    Konstitutionstypen fhren: Dazu gehren

    die mnnliche und weibliche Konstitution,

    verschiedene Temperamente (u. a. Choleri-

    ker, Phlegmatiker), Konstitutionen des

    dreigliedrigen Organismus (u. a. Sinnes-

    Mensch, kreislaufbetonte Menschen), ver-

    schiedene Sinnesqualitten (u. a. geistige

    Sinne wie Sprachsinn oder Ich-Sinn) oder

    auch Konstitutionen nach den sieben Plane-

    ten Jupiter, Mars, Merkur, Mond, Saturn,

    Sonne und Venus.

    Trotz verschiedener Konstitutionen fand

    Steiner gemeinsame Entwicklungszeitrumevon jeweils sieben Jahren (Jahrsiebte).

    Weleda [8]

    Auch Weleda ist tief mit Rudolf Steiner ver-

    bunden. 1920 wurde von ihm die Futurum

    AGmitbegrndet (seit 1921 mit pharmazeu-

    tischer Herstellung), welche 1922 mit Der

    kommende Tag AG, ebenfalls von ihm mit-begrndet, fusionierte. Seit 1924 trgt diese

    Firma den Namen Weleda. Namensgeberin

    ist die germanische Seherin Veleda aus der

    Zeit Vespasians.

    Quellen

    [1] Schramm, Henning (2009): Heilmittel der

    anthroposophischen Medizin Grundlagen,

    Arzneimittelportrts, Anwendung. Mnchen:

    Elsevier. S. 70 ff.

    [2] Zander, Helmut (2011) Rudolf Steiner

    Die Biographie. Mnchen: Piper. S. 83 ff.

    [3] Kugler, Walter (2001) Feindbild Steiner.

    Dornach: Freies Geistesleben. S. 61.

    [4] Hesse, Hermann (1935) Brief an Otto

    Hartmann 22. Mrz 1935.

    [5] Rosenhauer von Lwensprung, Natalie

    und Stefan (2013)Anthroposophische Medi-

    zin in der Naturheilpraxis. Stuttgart: Haug. S.

    15 ff.

    [6] Steiner, Rudolf (1910) Die Wesensglieder

    des Menschen; Zeichnung aus GA 124. S.

    92.

    [7] Weleda (2015) Therapiehandbuch. S. 8

    ff.

    [8] Rudolf-Steiner-Nachlassverwaltung

    (1997) Rudolf Steiner und die Grndung der

    Weleda. S. 181 ff.

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    42/48

    42

    Interview mit Weleda {Viktoria Gastens, Weleda}

    as Logo der Firma spiegelt deren Philosophie wider: Die vier Kreise stehen fr die vier

    Wesensglieder des Menschen.D

    Was ist das Alleinstellungsmerkmal von

    Weleda?

    Das Besondere bei Weleda ist, dass wir un-

    sere Produkte auf der Grundlage unseres

    einzigartigen Menschen-und Naturverstnd-

    nisses entwickeln. Der Mensch ist fr uns

    ein Wesen aus Krper, Geist, Seele und Be-

    wusstsein deshalb kommt es uns auf seine

    ganzheitliche Schnheit und Gesundheit an.

    Nachhaltigkeit

    Um die biologische Vielfalt zu wahren, wer-

    den beispielsweise im Heilpflanzengarten

    von Weleda in Schwbisch Gmnd 260

    Pflanzenarten kultiviert, obwohl nur 180 da-

    von weiterverarbeitet werden. Nicht nur die

    Grten sind frei von Synthetika, sondern

    auch in den Kosmetikprodukten findet mankeinerlei synthetische Konservierungsstoffe.

    Wie wird die Haltbarkeit der Produkte oh-

    ne Synthetika gewhrleistet?

    Da Weleda bewusst auf den Zusatz von syn-

    thetischen Konservierungsstoffen verzichtet,

    mssen wir uns Gedanken ber eine natrli-

    che Form der Haltbarkeit machen. Mit Hilfe

    einer geeigneten Verpackung und einer gut

    durchdachten Rezeptur knnen wir die na-

    trliche Konservierung garantieren. Bei der

    Rezeptur kommt es auf das richtig abge-

    stimmte Verhltnis von lgrundlage, Was-ser, Alkohol und anderen Bestandteilen (z.B.

    natrlichen Emulgatoren, reinen therischen

    len usw.) an.

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    43/48

    43

    Der Aspekt der Nachhaltigkeit ist in Ihrem

    Unternehmen tief verankert. BemerkenSie ein Umdenken in der Bevlkerung hin

    zu Naturprodukten?

    Ja, sehr deutlich. Vor allem die Naturkosme-

    tik-Nachfrage ist in den letzten zwei Jahr-

    zehnten stark gestiegen, sowohl in der

    Schweiz als auch weltweit.

    Welche Pflanzen werden in Arlesheim an-

    gebaut?

    In Arlesheim werden mehr als 60 verschie-

    dene Pflanzen angebaut. Beispielsweise die

    Brennnessel (Urtica dioica) und die Wald-

    erdbeere (Fragaria fructus recens). Pro Jahr

    werden hier in Arlesheim 3000 kg Pflanzen

    direkt zu Tinkturen verarbeitet und 2500 kgzunchst getrocknet und zu Drogen verar-

    beitet.

    Das Produkt ist abhngig von Art, Herkunft,

    Qualitt und Verarbeitung der Grundsub-

    stanzen. Seit 2011 ist Weleda Mitglied der

    Union for Ethical Biotrade.

    Was sind die damit verbundenen Aufla-

    gen? Welche sozialen Projekte unterstt-

    zen Sie?

    Die Union for Ethical BioTrade (UEBT) ist

    eine Non-Profit-Organisation, die durch

    Festlegung eines Standards fr die Beschaf-fung und Produktion von Rohstoffen die Bio-

    diversitt frdert.

    Die UEBT-Mitglieder stellen im Rahmen ih-

    rer Selbstverpflichtung schrittweise sicher,dass ihre Beschaffungspraktiken die Erhal-

    tung der Biodiversitt frdern, das traditio-

    nelle Wissen respektieren und die faire Ent-

    lohnung aller Partner innerhalb der Lieferket-

    te gewhrleisten.

    Weleda unterhlt derzeit mehr als 50 Part-

    nerschaften und Projekte mit Lieferanten auf

    der ganzen Welt.

    Mit verschiedenen Initiativen engagieren wir

    uns dafr, die Lebensbedingungen der loka-

    len Bauern und Pflanzensammlern zu ver-

    bessern und die Biodiversitt in der Her-

    kunftsregion zu frdern. Aus Uganda bezie-

    hen wir beispielsweise biologischen Sesam,

    dessen Samen kostbares l fr unsere Na-

    turkosmetik-Produkte liefern. Der Anbau-

    partner vor Ort betreut und schult mehr als

    450 Kleinbauern. 2014 haben wir ein Projekt

    fr den Bau eines Brunnens in Uganda initi-

    iert, um den Zugang zu Trinkwasser zu er-

    leichtern und die hygienischen Bedingungen

    fr die Kleinbauern und ihre Familien zu ver-

    bessern.

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    44/48

    44

    Herstellung

    Nach Rudolf Steiner, dem Begrnder der

    Anthroposophie und von Weleda, setzt sich

    der Mensch aus drei Funktionssystemen zu-

    sammen. Um passende Arzneimittel zu den

    vielfltigen Bedrfnissen der Patienten anzu-

    bieten, hat Weleda drei pharmazeutische

    Herstellungsprozesse entwickelt: Vegetabili-

    sierte Metalle, Metallspiegel (Bsp. Neurodo-

    ron) und das Rh-Verfahren.

    Was ist der Nutzen von Metallen in Arz-

    neimitteln?

    Die Anthroposophische Medizin therapiert

    mit Substanzen aus den Naturreichen Mi-

    nerale und Metalle, Pflanzen, tierische Sub-

    stanzen. Metalle verfgen dabei ber her-

    vorragende Qualitten die therapeutisch ge-

    nutzt werden knnen. Beispielsweise steht

    Cuprum in der Anthroposophie fr Qualit-

    ten wie Wrme/Aufnehmen/Anpassen. Dar-

    aus lassen sich folgende Anwendungsgebie-

    te ableiten: Integrationsstrungen von Wr-

    meorganisation und Stoffwechselsystem, hy-

    postatische vense Durchblutungsstrun-

    gen, Spasmen insbesondere der glattenMuskulatur; Begleitbehandlung bestimmter

    Anmieformen; degenerative Nierenerkran-

    kungen.

    Oft werden Metalle als Arzneimittel usser-

    lich angewendet wie etwa als Metallsalbe

    (z.B. Cuprum metallicum praeparatum 0.4%)

    oder als sogenannte Metallspiegel-Folien.

    Bei letzerem Verfahren wird das Metall imHochvakuum in den Plasmazustand gefhrt

    und auf eine transparente Kunststoff-Folie

    kondensiert. So entsteht ein optisch dichter

    Spiegel von minimaler Schichtdicke (ca. 45

    60nm). Im Anschluss wird auf den Metall-

    spiegel ein Baumwollgewebe genht. Dane-

    ben gibt es auch Zubereitungen aus Metal-len in potenzierter, d.h. in stark verdnnter,

    Form, die eingenommen oder in subkutan

    injiziert werden.

    Wozu dient das Rh-Verfahren? Bei wel-

    chen Produkten wird es angewendet?

    Das Rh-Verfahren ist eine Methode zurHerstellung einer Urtinktur ohne Zusatz von

    Alkohol. Der gepresste Saft einer Pflanze

    wird dabei unter rhythmischer Einwirkung

    von Wrme, Licht und Bewegung milchsauer

    vergoren. Das Verfahren ist im homopathi-

    schen Arzneibuch (HAB) und im Anthropo-

    sophical Pharmaceutical Codex (APC) be-

    schrieben. Mit Rh-Prparaten knnen spezi-ell die rhythmischen Prozesse im Menschen

    angeregt werden wie die Verdauung. Aus

    Rh-Tinkturen werden z.B. wssrige Tropfen

    und Ampullen zur subkutanen Injektion her-

    gestellt. Hier wre die Arnica Planta tota Rh

    D3 ein Beispiel, die es als Dilutio aquosa,

    Ampullen und Augentropfen gibt.

    Die kalte Jahreszeit ist auch Erkltungs-

    zeit. Wie werden die Infludo Tropfen und

    die entsprechenden Globuli hergestellt?

    Die Herstellung unserer Infludo Tropfen er-

    folgt in zwei Schritten: Im ersten Schritt wird

    die Urtinkturen Aconitum 1=2, Eupatorium

    perfoliatum 1=3, Sabadilla D1 (10%), Euca-

    lyptus D1 (10%) hergestellt. Im Anschluss

    erfolgt die analytischer Prfung und Freiga-

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    45/48

    45

    be durch die Qualittssicherung. Schliesslich

    wird die die Tinkturen eingelagert.

    Im zweiten Schritt wird erst die eigentliche

    Bulklsung angefertigt. Die Urtinkturen wer-den mit einer Wasser-Alkohol-Lsung ver-

    dnnt und potenziert (Dezimalpotenzen).

    Anschliessen werden die pflanzlichen Poten-

    zen und ein Potenz aus Phosphorus D4 ge-

    mischt. Der fertige Bulk wird konfektioniert.

    Bei der Herstellung unserer Infludoron Glo-

    buli werden die Potenzen zunchst genauso

    wie bei unserem Prparat Infludo gemischt.Die Globulikerne aus Saccharose werden

    vorgelegt und unter stndigem Bewegen mit

    der Lsung besprht resp. imprgniert.

    In diesem Jahr begeht die Pharmacopoea

    Helvetica ihr 150-jhriges Bestehen und lie-

    fert seither einen einheitlichen Qualittsstan-

    dard fr Drogen.

    Wie sorgen Sie fr eine mglichst gleich-

    bleibende Qualitt Ihrer Natursubstan-

    zen?

    Alle Ausgangsstoffe fr Arzneimittel mssen

    der Arzneibuchqualitt entsprechen. Obwohl

    Natursubstanzen natrlichen Schwankungen

    unterliegen, z.B. bei Pflanzen bedingt durchdie Lage, Regen, Trockenheit, Sonnenein-

    strahlung etc., knnen die Spezifikationen

    meist erfllt werden. Sonst drfen die Sub-

    stanzen nicht fr die Herstellung zugelassen

    werden. Um eine mglichst gute und gleich-

    bleibende Qualitt zu bekommen, bauen wir

    viele Pflanzen nach Demeter-Richtlinien

    selbst an. Darber hinaus gehen wir auchlangfristige und nachhaltige Partnerschaften

    mit lokalen Bauern weltweit ein.

    Produkte

    Welches ist ihr meistverkauftes Produkt?

    Die Euphrasia-Augentropfen sind eines un-

    serer absatzstrksten Arzneimittel. Die Au-

    gentropfen knnen bei Reizzustnden der

    Augenbindehaut wie gerteten, trnenden

    und mden Augen angewendet werden.

    Euphrasia officinalis auch bekannt als Au-

    gentrost ist eine seit Jahrhunderten zur

    Behandlung von entzndeten Augen ver-

    wendete Heilpflanze. Weitere Informationen

    finden Sie hierzu auch bei der Swissme-

    dic (http://www.swissmedicinfo.ch/).

    Bild: WeledaInfludo-Tropfen,

    www.weleda.at/produkt/i/infludo-tropfen

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    46/48

    46

    Welche Schwerpunkte legen Sie bei der

    Entwicklung von neuen Arzneimitteln?

    Weleda verfgt bereits ber ein sehr gros-

    ses Arzneimittel-

    Sortiment mehr als 1.200Arzneimittel bieten wir derzeit an. Daher liegt

    der Fokus bei Weleda eher auf der Harmoni-

    sierung dieses grossen Sortiments, der

    Packmitteloptimierung und der Verbesse-

    rung der galenischen Form. Die Neuentwi-

    ckelung neuer Prparate steht damit nicht im

    Zentrum.

    Weleda Schweiz

    Weleda umfasst 18 Gesellschaften. Wel-

    che Aufgaben bernimmt der Hauptsitz in

    Arlesheim?

    Die Weleda AG ist eine Schweizer Aktienge-

    sellschaft und hat daher ihren Stammsitz in

    Arlesheim. Am Standort befinden sich nebenBros der Geschftsleitung unter anderem

    einige Gruppenfunktionen. Der Sitz des Ver-

    waltungsrates ist ebenfalls in der Schweiz.

    Zudem wird ein Teil unserer Arzneimittel und

    Naturkosmetikprodukte in Arlesheim herge-

    stellt.

    In Schwbisch Gmnd bietet Weleda

    Deutschland ein Erlebniszentrum mit ver-

    schiedenen Veranstaltungen und Work-

    shops fr jedermann an. Gibt es etwas

    hnliches auch in der Schweiz?

    Leider gibt es kein hnliches Erlebniszent-

    rum in der Schweiz. Der Grund, dass sich

    das Weleda-Erlebniszentrum in Deutschlandbefindet (genauer gesagt in Wetzgau bei

    Schwbisch Gmnd, in der Nhe von Stutt-

    gart), hngt damit zusammen, dass wir dort

    unseren grssten, hauseigenen Heilpflan-

    zengarten betreiben, wo viele der Pflanzen-

    arten, die wir fr unsere Produkte nutzen,

    nach der biologisch-dynamischen Anbauwei-

    se kultiviert werden. Er ist der grsste Gar-

    ten dieser Art in Europa.

    Was sind die Aufgabenfelder eines Apo-

    thekers in Ihrer Firma?

    Die Aufgaben eines Apothekers bei der We-

    leda sind sehr vielfltig. Hier in der Schweiz

    knnen das z.B. folgende sein:

    Produktion: z.B.

    Produktionsleitung, Dokumentation

    Zulassung: z.B.

    Abteilungs-Leitung, Wissenschaftlicher

    Mitarbeiter

    Qualittssicherung: z.B.

    Fachtechnische Leitung,

    Qualittsmanager

    Medizinisch-Wissenschaftliche Abteilung:

    z.B.

    Wissenschaftliche Mitarbeiter,

    Werbeverantwortliche Person,

    Fachauskunft Arzneimittel

    Projektmanagement: Projektmanager

    Weiterbildung/Schulung:

    Referent/in fr anthroposophische

    Pharmazie/Medizin

    Marketing Arzneimittel: z.B.

    Produkte-Manager, Abteilungs-Leitung

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    47/48

    47

    Bieten Sie Praktika fr Pharmaziestudenten an?

    Wir bieten aktuell kein offizielles Praktikantenprogramm fr Pharmaziestudenten an. Allflli-

    ge Initiativbewerbungen knnen Sie gerne direkt ber unser Online-Bewerbertool via unse-

    rer Homepage einreichen.

    Vielen Dank fr das Interview!

    Star Wars Episode VII {Viktoria Gastens}

    Das Erwachen der Macht

    Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis In garantiert wenigerals zwlf Parsec werden diese Worte wieder ber die Kinoleinwnde dieser Welt flimmern.

    Dann wird sich zeigen, ob sich die 10-jhrige Wartezeit gelohnt hat. Kinostart: 17.12.2015

  • 7/23/2019 Tonikum 26

    48/48