Training aktuell – Die Zeitschrift für Trainer, Berater ... · und Richard Bandler stieß....
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Trainingaktuell26. Jahrgang Nr. 1/2015, 29. Dezember 2014
EUR 9,80 | G 25220
Die Zeitschrift für Trainer, Berater und Coachs
www.trainingaktuell.de
LIFE ACHIEVEMENT AWARD FÜR ROBERT DILTS
Veränderungshelfer mit Vision
NEUER KREATIVITÄTSPROZESS
Wie der Kreativraum Innovationen anregt
TEAMENTWICKLUNG
Mit dem Team Performance Modell
die Gruppenleistung fördern
TRAINING FÜR DIE GEN Y
Wie die Digital Natives lernen – und
sich Trainer darauf einstellen können
ONLINE EDUCA BERLIN
Co-Learning, Peer-to-Peer, Big Data:
Trends in der Weiterbildung
Trainingaktuell | Januar 2015 3
Ein Name, drei Buchstaben: Robert Dilts und NLP gehören untrennbar zusammen. Der Amerikaner gilt als einer der bedeutendsten Weiterentwickler des Verhaltensmodells. Im April 2015 wird er dafür
mit dem Life Achievement Award ausgezeichnet.
Nicole BußmannChefredakteurin
Er gehört zu den führenden Köpfen des Neuro-Linguistischen Programmierens und steht wie kein anderer für eine businessorientierte Anwen-dung desselben: Robert Dilts. Als einer der Ersten übertrug er das von Richard Bandler und John Grinder begründete Verhaltensmodell auf Unter-nehmenskontexte. Und entwickelte es stets weiter: Die von ihm erdachten Modelle, zu deren bekann-testen die Logischen Ebenen gehören, werden heu-te auf der gesamten Welt vermittelt. Nicht zuletzt durch sein weltweites Engagement als Ausbilder und Trainer trug er dazu bei, dass sich NLP in der Weiterbildung etablierte.
Für diese Leistung wird der amerikanische NLP-Vordenker 2015 mit dem Life Achievement Award (LAA) der Weiterbildungsbranche ausgezeichnet. Wie gewohnt wird der Preis im Rahmen der Peters-berger Trainertage vergeben. Dilts kommt dafür nach Deutschland und wird am 18. April in einer
Keynote Speech sein Lebenswerk erläutern. Was andere über ihn denken und wieso Dilts die höchste Auszeichnung der Weiterbildungsbranche verdient, lesen Sie ab S. 12.
Big Data: Fluch oder Segen?
Drei Buchstaben, ein Kongress: Die Rede ist von der OEB, wie Insider sie nennen – der Online Educa Berlin. Jahr für Jahr versammelt sie weit über 2.000 Bildungsexperten, E-Learning-Anbieter, Hochschulvertreter und Personalent-wickler, um über die neuesten Entwicklungen des techno-logisch unterstützten Lernens zu diskutieren. Dieses Jahr ging es um Big Data, genauer um die Frage, ob all die Daten, die Lerner auf ihrem Weg durch Online-Kurse hinterlassen, nun Fluch oder Segen für die Bildungsbranche sind. Nicht zuletzt rührt diese Frage am Grundverständnis von Bildung. Genaueres lesen Sie in unserem Beitrag ab S. 6, in dem über-dies ein neues Schlagwort auftaucht: Co-Learning.
Gen Y: Lernen ja, aber anders
Vier Buchstaben, ein Schreckgespenst. Die Rede ist von der sogenannten Gen Y. Die Kohorte, deren Mitglieder zwischen 1990 und 2010 Teenager waren, ist im Arbeitsleben angekom-men. Und mit ihnen andere Erwartungen an Technologie, an Führung, an Arbeit und Lernen. Für Unternehmen und Weiterbildner bedeutet das: Qualifizierungs- und Entwick-lungsprozesse für die Gen Y müssen sich an deren Werten und Vorstellungen orientieren.
Wie genau eine solche Trainingsmaßnahme aussehen kann, zeigt Coaching Concepts ab S. 9. Der Weiterbildungs-anbieter mit Sitz in Türkheim ist für seine Lösung im Auf-trag der Integrata vom BDVT Berufsverband der Trainer, Be-rater und Coachs ausgezeichnet worden. Hier lässt er sich nun von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, in die Karten schauen.
EDITORIAL
LAA for Robert Dilts
4 Trainingaktuell | Januar 2015
LAA-Preisträger Robert Dilts hat NLP in der Weiterbildung etabliert
Vielen Coachees sind ihre eigenen Wünsche nicht bewusst
Das Team Performance Modell verhilft Teams zu mehr Leistung
Mit dem Kreativraum lassen sich Innovationen aktiv anregen
Information InteraktionInspirationOnline Educa Berlin 2014Die Rückeroberung des
Lernens 6
Weiterbildung für die Gen YLernen ohne Schulbank 9
Life Achievement Award 2015 für Robert DiltsVeränderungshelfer mit
Vision 12
Branchenticker 15
Serie SeminarbausteineStoppen lernen mit dem
Inner Game 18
Serie Coachingideen
Angeln im Wunschteich 21
Serie Neuro-Training
Beipackzettel fürs Seminar 24
Rezensionen
Medien des Monats 28
Praxistest „MTa TrainerBox“Box der Erkenntnis 30
Neues Tool für die TeamentwicklungFlugplan für Teams 32
Akquise per WebinarKlicken, schnuppern, buchen 35
Tools & Tricks 38
Neuer KreativitätsprozessRoutenplaner für
Innovationen 40
Termintippdidacta 2015 44
Terminticker 45
Organisation
12 21 32 40
IMPRESSUM
Training aktuell erscheint zwölf Mal im Jahr. Herausgeber: Nicole Bußmann, Jürgen Graf, Ralf Muskatewitz. Redaktion: Nicole Bußmann (verantw.),
Miriam Wagner (CvD), Nadine Fischer, Catja Kauffmann, Sylvia Lipkowski, Nina Peters, Sascha Reimann. Freie Autoren: Bernd Buck, Martina Cyriax,
Kirsten Dierolf, Sandra Dirks, Helmut Fischer, Kai Haack, Marko Hamel, Miriam Hamel, Franz Hütter, Hubert Kuhn, Elisabeth Penselin, René Penselin,
Frank Pyko, Felix Senner, Marc Tscheuschner, Martin Wehrle. Titelbilder: Nina Peters; Bernd Buck. Anzeigen: Uwe Schmitt (verantw.), Anna Effertz-
Köllen, Jens Röhler, Petra Weyers, Jutta Zeranski-Killich. Beilagen: KMK GmbH, Karlsruhe; Deutsche Messe AG, Hannover. Verlag: managerSeminare
Verlags GmbH, Endenicher Straße 41, D-53115 Bonn, Tel.: 0228-977 91-0, Fax: 0228-977 91-77, www.trainingaktuell.de. Druck: Druckkontor Emden, Em-
den. Das Abonnement kostet jährlich 99,60 Euro, im Paket mit managerSeminare 178,- Euro. Die Preise verstehen sich inkl. MwSt. und Versandkosten.
Erfüllungsort und Gerichtsstand: Bonn. ISSN 0939-2688.
Inhalt
Bei der Organisation von Großgruppen -events kann einiges schiefgehen
ReflexionInstitut im InterviewCoverdale: „Möglichst wenig
Reibungsverluste“ 46
Gedanken über GroßgruppenVom Wohlwollen zum
Widerstand 47
TrainingsspitzenBüffeljäger im Seminar 50
47
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Service für Abonnenten
Rabatt für die Petersberger Trainertage 2015Am 17. und 18. April 2015 ruft wieder der Berg:
Zum elften Mal veranstaltet der Verlag ma-
nagerSeminare die Petersberger Trainertage.
Abonnenten von Training aktuell zahlen mit
Frühbucherrabatt 328 Euro für die Teilnahme,
Nicht-Abonnenten 378 Euro. Der Frühbucher-
rabatt gilt bis zum 31. Januar 2014. Buchbar
unter www.petersberger-trainertage.de.
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listet Trainer, Berater und Coachs. Abonnen-
ten von Training aktuell erhalten 50 Prozent
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rung für ein ausführliches Porträt unter www.
WeiterbildungsProfis.de. Die Printausgabe
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über grundlegende Ge-
staltungselemente so-
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LIFE ACHIEVEMENT AWARD 2015 FÜR ROBERT DILTS
Veränderungshelfer mit Vision
Entwicklung fördern, Veränderung ermöglichen – diese Formel prägt bis heute Robert Dilts' Wirken. Als einer der prägendsten Köpfe des NLP hat er wesentlich dazu beigetragen, das von John Grinder und Richard Bandler begründete Verhaltensmodell in der Weiterbildung zu etablieren. Im April 2015 wird der Amerikaner mit dem Life Achie-vement Award der Weiterbildungsbranche ausgezeichnet. Training aktuell hat hierzu Stimmen aus der Branche eingeholt.
Robert Dilts gilt als einer der bedeutendsten Entwickler des Neuro-Linguistischen Programmierens (NLP). Als Trainer und Ausbilder ist der 59-jährige Amerikaner welt-weit aktiv.
Information
Robert Dilts’ Werdegang ist untrennbar mit dem Neuro-Linguistischen Pro-grammieren verbunden. Be- reits mit 18 Jahren kam er mit dem Modell in Berüh-rung, dem er schließlich sein berufliches Leben widmen sollte. Zu dieser
Zeit studierte er an der University of California in Santa Cruz, wo er 1974 zur Arbeitsgruppe von John Grinder und Richard Bandler stieß. Grinder, der Linguistik an der Universität lehr-te, arbeitete zusammen mit dem Psy-chologen Richard Bandler an Model-len über die Wirkung menschlicher Kommunikation. Dabei griffen sie un-
ter anderem Konzepte aus der Klien-tenzentrierten Therapie, der Gestalt-therapie, der Hypnotherapie und den Kognitionswissenschaften auf. Ihre Erkenntnisse beschrieben sie ab 1975 in mehreren Publikationen. Damit begründeten Grinder und Bandler das Neuro-Linguistische Programmieren (NLP), zu deren Weiterentwicklung und Vermittlung Robert Dilts fortan maßgeblich beitrug.
Dilts ist Hauptautor des Werkes „Neuro-Linguistisches Programmie-ren Band 1“, das er 1980 zusammen mit John Grinder, Richard Bandler und Judith DeLozier veröffentlichte. Das Buch gilt als Standardwerk auf dem Gebiet. Bis heute hat er mehr als 25 Bü-cher publiziert.
Als einer der Ersten übertrug Dilts NLP auf Unternehmenskontexte und trug dadurch wesentlich dazu bei, dass sich die Methode in der Weiterbildung etablierte. Die von ihm entwickelten Modelle, zu deren bekanntesten die Logischen Ebenen gehören, werden heute auf der ganzen Welt in Trainings vermittelt. Seit 1991 betreibt er zusam-men mit Judith DeLozier und Theresa Epstein ein eigenes NLP-Ausbildungs-institut in Santa Cruz, die NLP-Univer-sität. Robert Dilts lebt mit seiner Ehe-frau Deborah Bacon Dilts abwechselnd in Santa Cruz, Kalifornien und Paris.
Den Preis für sein Lebenswerk erhält Dilts am 17. April 2015 auf den Peters-berger Trainertagen. Einen Einblick in seine Arbeit und seine Ideen gibt der 59-jährige am 18. April im Rahmen ei-ner Keynote. Nina Peters C
Foto: Nina Peters
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immer etwas fangen – das ist keine Schande. Diese Entspannung führt ihm die nötige Kreativität während des Coachings zu.
Fischen im Trüben
1. Schritt: Um die Metapher des An-gelns einzuführen, bittet der Coach sei-nen Klienten, sich zu entspannen und sich ein Gewässer seiner Wahl vorzu-stellen – etwa einen Fluss oder Teich, den er als Kind zum Baden besucht hat.
2. Schritt: Mit Fragen unterstützt derCoach ihn dabei, sich diesen Teich mit allen Sinnen vorzustellen:
A Wie roch es an diesem Gewässer? Ha-ben Sie noch eine Vorstellung davon? A Wie würden Sie das Gewässer einem Maler beschreiben, der es aufs Pa-pier bringen soll? A Welche Geräusche waren dort zu hö-ren?Zwischen den Fragen sollte der Coa-
chee genug Zeit zum Antworten ha-ben. Einige Klienten werden laut ant-worten, andere einen Film vor ihrem inneren Auge ablaufen lassen; beides ist in Ordnung. Meist läuft der Dialog etwas sperrig an, zum Beispiel so:
Coach: „Welche Wünsche könn ten sich unter der Oberfläche tummeln? Er-zählen Sie mal, was Sie dort vermuten.“
Klient: „Ich kann nichts sehen.“Coach: „Sie können noch nichts se-
hen. Wie der Angler oft keine Fische sieht. Dennoch sind sie da. Manchmal hinterlassen sie Spuren, zum Beispiel Ringe an der Oberfläche.“
Wünsche sind wie Fische: Sie bewegen sich unter der Oberfläche. Wer sie einfangen will, muss wissen, wie sie aussehen und was sie anlockt. Wie das geht, zeigt Martin Wehrle in einer neuen Folge der Serie Coachingideen.
SERIE COACHINGIDEEN
Angeln im Wunschteich
Träume? Solche Fragen lassen sich al-lerdings nur schwer abstrakt bespre-chen, weil der Klient sich selbst schon hundert Mal gefragt hat: „Was will ich eigentlich?“ – meist ohne eine befrie-digende Antwort zu finden. Die Me-thode „Angeln im Wunschteich“ kann hier Abhilfe schaffen.
Mit der Angelmetapher kann der Klient die Suche nach Antworten entspann ter angehen, denn es ist von Anfang an klar: Wer angelt, wird nicht
Foto: Givaga/fotolia
Die Metapher des Angelns soll Coachees bei der Suche nach ihren Wünschen unterstützen.
Inspiration
Die meisten Menschen fühlen sich unwohl, wenn sie entgegen ihren Wünschen und Bedürfnissen leben. Ihre Konzentration richtet sich dann auf das Unbehagen – womit sie sich noch unwohler fühlen. Damit werden die Kräfte gelähmt, die eine Lösung herbeiführen könnten.
Besser ist es, den Blick in die Ge-genrichtung zu lenken: Welche uner-füllten Wünsche stehen hinter einem Problem, welche Hoffnungen und >>
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„Was ist eigentlich Teamentwicklung?“, fragt eine Füh-rungskraft in einer Vorbereitungssitzung etwas zaghaft. Eine gute Frage, die viele nicht zu stellen wagen. Denn die Antwort ist längst nicht so klar, wie es scheinen mag. Hängt sie doch davon ab, in welcher Denkschule ein Trainer oder Coach ausgebildet wurde. Wenn er bei den amerikanischen Prozessbegleitern Allan Drexler und David Sibbet gelernt hat, benutzt er vielleicht die Metapher eines Flummis: Lässt man den Gummiball einfach los, wird er müde in die Ecke kullern. Investiert man aber am Anfang Energie, um ihn in Bewegung zu setzen, dann kann er eine verblüffende Höhe erreichen – ähnlich wie ein Team durch Teamentwicklung
NEUES TOOL FÜR DIE TEAMENTWICKLUNG
Flugplan für Teams
Auf dem deutschen Markt ist es brandneu: das in den USA lang etablier-te „Team Performance System“. Seit Herbst 2014 können sich Trainer auch hierzulande ausbilden lassen. Was das neue Instrument aus-macht, erklärt Marc Tscheuschner, der das Teamentwicklungstool nach Deutschland gebracht hat.
Organisation
ein sehr viel höheres Leistungsniveau erreichen kann.
Investiert man die Energie nicht, wird sich die Zusammenarbeit im Team in der Regel sehr viel mühsamer gestalten. Denn Drexler und Sibbet haben in ihrer langjährigen Arbeit mit großen Gruppen festgestellt, dass die Probleme von Teams in gewissem Maße vorhersehbar sind: Sie ergeben sich aus wiederkehrenden Blockaden, die in allen Teams in verschiedenen Phasen ihrer Arbeit auftreten.
Diese grundlegenden Herausforde-rungen haben die beiden Berater in ihrem „Team Performance Modell“ zusammengestellt: Sibbet, der im deutschsprachigen Raum als einer der Erfinder des Visual Facilitating be-kannt geworden ist, und seine Kollegen veranschaulichen sie in einer Grafik – sozusagen entlang der Flugbahn eines dynamischen Flummis auf dem Weg zum Boden und wieder nach oben. Zudem liefern sie praktische Handrei-chungen für den Nutzer: Leitfragen für jede Phase und Indikatoren, anhand derer beurteilt werden kann, inwieweit die Entwicklung gelungen ist.
Flugbahn mit sieben Phasen
Insgesamt unterscheidet das Modell sieben Phasen, die jedes Teammitglied für sich auf dem Weg zu starken Leis-tungen durchläuft: 1. Sich orientieren: Warum bin ich hier? Wenn Menschen zusammenkommen und gemeinsam eine Leistung erbrin-gen sollen, möchte jeder erst einmal
Foto: photocase.com/lama-photography
Vorbild Gummiball: Das „Team Perfor-mance Modell“ zur Teamentwicklung nutzt die Flugbahn eines Flummis als Metapher.
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NEUER KREATIVITÄTSPROZESS
Routenplaner fürInnovationen
Innovativität ist heute eine Schlüsselkompetenz, doch kann sie nicht verordnet werden. Aller-dings lässt sich die notwendige Kreativität durch einen passen-den Interaktionsrahmen gezielt anregen, glaubt Bernd Buck. Sein Ansatz dafür: der Kreativraum, den der Innovationsexperte in sei-nem soeben erschienenen Buch vorstellt.
Interaktion
Der Kreativraum
Der Kreativraum ist immer vier-eckig. Er kann ein Stück Papier sein, auf dem man Informationen und Ide-en mit ersten Notizen oder Skizzen sichtbar macht. Er kann aber auch ein Flipchart, eine Pinnwand, ein Bespre-chungsraum, ein großer Saal oder ein Freigelände sein. Damit die Beteilig-ten immer wieder neu den Fokus für den nächsten Schritt auf dem Weg zu einer Innovation finden, konkretisie-ren sie hier ihr Denken und Handeln Schritt für Schritt und visualisieren es durch Gegenstände, Fotos, Zeich-nungen, Prospekte usw. Dafür sollte ausreichend Raum an Wand- , Fens-ter- oder Pinnwandflächen vorhanden sein.
Nun werden gedanklich die zwei Achsen aufgespannt, die für das Inno-vieren von Bedeutung sind: zum einen die Beziehungsachse zwischen den Be-dürfnissen der Kunden und den Mög-lichkeiten des Unternehmens, zum anderen die sie kreuzende Zeitachse zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Informationen über das Bis-herige und Ideen für zukünftige Pro-jekte. So entstehen vier Quadranten, die jeweils den Raumecken zugeord-net werden. Mitten im Raum wird ein Experimentierfeld mit einem großen Tisch und vielfältigen Arbeitsmateria-lien eröffnet.
Zehn Schritte in fünf Zonen
Nachdem der Raum so in fünf Zo-nen gegliedert ist, füllen die poten-ziellen Innovatoren – mit oder ohne Anleitung durch einen Kreativtrainer – sie nach und nach aus. Dazu bietetsich ein Kreativprozess in zehn Schrit-ten an:
Schritt 1: Informationen über Mög-lichkeiten sammeln. Hier wird zu-
Ob mit Lego, Papier oder sonstigem Bas-telmaterial: Im Kreativraum geht es beim Prototyping auch ganz handfest zur Sache.
Zweifellos: Phantasie kann nicht er-zwungen werden. Doch man kann sie anregen, indem man seine Aufmerk-samkeit auf die richtigen Dinge lenkt. Und das lässt sich von außen beein-flussen – durch die Schaffung eines Kreativraums: In diesem Interaktions-rahmen werden die entscheidenden Informationen und Ideen immer wie-der neu visualisiert und begreifbar gemacht. Dadurch erarbeitet sich das Kreativteam ein gemeinsames Wissen über das Spielfeld, auf dem es sich be-wegen und innovative Lösungen fin-den soll. So wird transparent, welches die Fragen sind, zu denen noch kreati-ve Antworten gefunden werden müs-sen. Das Gehirn der Teilnehmer be-kommt nicht nur visuelle Anregung, sondern auch Orientierung, um die angeregte Fantasie auf dem richtigen Gebiet gedeihen zu lassen.
Fotos: Bernd Buck
Trainingaktuell | Januar 2015 47
Auf Einladung des Bundeswirtschaftsministers trafen sich im Oktober erfolgreiche Unternehmerinnen in Berlin, unter ihnen Kirsten Dierolf. Die international tätige Trainerin und Beraterin hat dort einiges erfah-ren – vor allem, wie man Großgruppenveranstaltungen besser nicht organisiert ...
Reflexion
wollte, für diesen Ehrentitel kandi-dieren. Da ich ihn als überzeugte Un-ternehmerin gern dabei unterstützen und jungen Frauen von meinen Erfah-rungen berichten wollte, nahm ich das Angebot an.
Die Bewerbung umfasste einen aus-führlichen Onlinefragebogen, meinen Lebenslauf, ein Motivationsschreiben und das Profil meiner Firma. Man war anscheinend wirklich an qualifizier-ten Bewerberinnen interessiert. „Wie
schön! Die Sache scheint Hand und Fuß zu haben. Außerdem macht sie be-stimmt Spaß – und gutes Marketing ist es auch“, so meine Gedanken.
Ich hatte die berechtigte Hoffnung, dass die neue Initiative mehr bewe-gen würde als das von der Europäi-schen Kommission mit dem gleichen Ziel lancierte Netzwerk der „Euro-pean Ambassadors for Female Entre-preneurship“, in dem ich schon 2010 aus ähnlichen Beweggründen aktiv wurde. Leider war im Rahmen dieses EU-Programms so gut wie nichts pas-siert, obwohl wir Botschafterinnen versucht hatten, viele Aktivitäten an-zuschieben. Alle scheiterten an der mangelnden finanziellen Ausstattung der Koordinierungsstelle. So ist von diesem Titel nichts übrig geblieben als eine schöne Ernennungsurkunde in meinem Büro und mein eigenes Engagement: Ich biete immer noch zwei kostenlose Coachingplätze pro Jahr für Unternehmerinnen in der An-fangsphase.
Als man mir nun mitteilte, dass ich zu den – aus offenbar sehr zahlreichen Bewerbungen ausgewählten – 180 deutschen Vorbildunternehmerinnen gehörte, war ich deshalb tatsächlich glücklich und sogar ein wenig stolz.
Begeistert nach Berlin
Ende September 2014 erhielt ich dann die Einladung zur Auftaktveran-staltung am 29. Oktober. Der Termin lag mitten in den Herbstferien, und
GEDANKEN ÜBER GROSSGRUPPEN
Vom Wohlwollenzum Widerstand
Gruppenbild mit Hahn im Korb: Bundeswirtschafts-minister Sigmar Gabriel mit 180 Unternehmerin-nen. Unsere Autorin ist in der hintersten Reihe die fünfte von links.
Foto: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie/Susanne Eriksson
„Vorbildunternehmerin“ – das klingt nach einer verantwortungs-vollen Aufgabe mit der Möglichkeit, selbst Einfluss zu nehmen. So war ich sehr erfreut, als im Spätherbst 2014 eine Einladung des Bundesministe-riums für Wirtschaft und Energie den Weg in meine Inbox fand: Ich sollte für Sigmar Gabriels Initiative „Frauen unternehmen“, mit der der Wirtschaftsminister für mehr Exis-tenzgründungen von Frauen werben
Reflexion
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www.trainingaktuell.de/abo 0228/97791-23
Warum ich Training aktuell lese ...
Trainer lesen Training aktuell. Coachs auch!
Trainingaktuell24. Jahrgang Nr. 11/2013, 4. November 2013
EUR 9,80 | G 25220
Die Zeitschrift für Trainer, Berater und Coachs
www.trainingaktuell.de
COACHINGAUSBILDUNGEN IM TEST
Was qualifiziert zum Coach?
AUSGEZEICHNETE COACHING-METHODE
Mit Tetralemma und Timeline-Arbeit aus dem Entscheidungsdilemma
WEITERBILDUNGSVERHALTEN
Warum Führungskräfte Coaching
wollen, aber selten buchen
WEBSEITEN-ANALYSE
Durch optimierte Homepages
neue Kunden gewinnen
SERIE NEURO-TRAINING
Mit Hilfe der Hirnforschung
Teilnehmereinwände entkräften
444 111
Entdecken.Entgrenzen.Entfalten.
Entdecken.Entdecken.Entdecken.Entgrenzen.Entgrenzen.Entfalten.Entfalten.Entfalten.
Entdecken.Entdecken.Entdecken.Entgrenzen.Entgrenzen.Entfalten.Entfalten.Entfalten.
„Ich suche eine gute Coachausbildung.
Der Kriterienkatalog aus dem Heft unterstützt
mich dabei.“
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