Travel One
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Transcript of Travel One
Ausgabe neun 4 . Mai 2012
travel.onedas Magazin für Reiseprofis
Interview
Schmetterling-Chef Willi MüllerÜber Wege, dem Verfall der Vergütung zu begegnen. Seite 8
Abzocke, Korruption, Unterdrückung –
wie die Touristik mit den Problemen des
Gastgebers Ukraine umgeht. Seite 10
EM2012
2
„Wir hätten es im Urlaub gerne ein Stück echter. Die Men-schen sollen natürlicher, die Natur unberührter und die Landschaft weiter sein. Und von Deutschland aus darf der Flug nicht allzu lange dauern.“ Wer solchen Wünschen begegnet, landet schnell bei einem Urlaubsziel, das noch als Geheimtipp gilt: Nordzypern vereint den Reiz einer schönen Unbekannten mit einer Jahrtausende alten Ge-
schichte, lebendige Kultur mit vielfältigen Sportmöglichkeiten, ursprüngliche Natur mit modernem Komfort.
Erstmals hat FTI Touristik die Destination in sein Programm aufgenommen und prä-sentiert im aktuellen Katalog „Türkei Nordzypern“ zwölf Hotels mit Flügen über das Dreh-kreuz Istanbul; zudem gibt es ab Ende Mai 2012 von vier deutschen Großstädten direkte Charterverbindungen.
Geschichte, Kultur und SportNordzypern gilt seit jeher als Tor zum Orient, entsprechend reich ist es an Zeugnissen längst vergangener, glänzender Epochen der unterschiedlichsten Kulturen: Die Ruinen des historischen Salamis, der Nordteil von Nicosia oder die Plätze und Gassen innerhalb der venezianischen Stadtmauern Famagustas – allerorts begegnet man Sehenswürdigkeiten. Das ausgeprägte Bewusstsein für Geschichte, Tradition, Kultur und Kunst wird in beson-derer Weise lebendig bei den vielen Veranstaltungen, Festivals und Open Air-Konzerten, die Urlauber und Einheimische zusammen bringen.
Neben den Surfern lieben besonders die Taucher Nordzypern, denn in einer der be-sten Tauchregionen des hier extrem sauberen Mittelmeeres gibt es Angebote für jedes Level, eine spektakuläre Unterwassertopographie und eine ungeheure Fisch-Vielfalt.
Wer ein Land wirklich kennen lernen will, muss dorthin gehen, wo auch die Einheimischen sich wohl fühlen und gerne sind. Hica-bi Ayhan kennt als ausgewiesener Nordzypern-Experte bei FTI die Geheimtipps abseits der bekann-ten Sehenswürdigkeiten.
Herr Ayhan, wenn Sie in Nordzy-pern sind, dann…
… versuche ich mir in jedem Fall genügend Zeit für eine Wan-derung in den Fünf-Finger-Bergen im Westen des Landes zu nehmen. Wald, Blumen, Felsen – hier erlebt man Natur wirklich noch hautnah. Dazu ein intensiv duftender Tipp: Eine organisierte Orchideen-Wanderung, deren geringe Gebühr auch noch einem wohltätigen Zweck zugute kommt.
Besuchen sollte man am Hang des Fünf-Finger-Gebirges auch Karmi. Genau. Es ist ein außergewöhnlich hübsches Dorf mit Häusern in traditioneller Bauweise, idyllisch unterhalb der Burg St. Hil-larion gelegen. Gar nicht so weit entfernt sind zudem das tra-ditionelle Dorf Kozanköy, wo auch die von FTI angebotenen Jeep-Safari Halt macht, sowie Koruçam in der Nähe von Gü-zelyurt. Hier wird in der maronitischen Kirche jeden Sonntag eine Messe in Aramäisch, also der Sprache Jesu gehalten.
Was sollte man noch in keinem Fall verpassen?Eine Fahrt zur Karpaz-Halbinsel. Und zwar nicht nur wegen der herrlich einsamen Strände, sondern auch wegen der Oli-venfabrik in der Umgebung von Bafra und des Turtle Projekts an den Algadi Stränden. So nahe kommt man selten einer Meeresschildkröte.
Auf Karpaz gibt es auch das einzigartige Eco Village von Nordzypern.Ein Besuch von Büyük Konuk ist sehr empfehlenswert, denn hier erfährt man eine Menge über die traditionelle Hand-werkskunst und die typisch zypriotische Herstellung von Käse und Brot – und darf sogar mitmachen. Einfach das authenti-sche Nordzypern pur.
Schließlich: Reisen macht hungrig und durstig. Was auf Nordzypern niemals lange andauert. Die Gastfreund-schaft der Einheimischen ist berühmt – und so bekommt man in einem Kebabci (Imbiss), im Kebap-Sanolu (Grill) oder in einer Pastahane (Konditorei) zum Essen immer auch ein Lächeln gratis dazu. Und wer gerne Wein trinkt, triff t mit „Aphrodite“ und „Kantara“ eine sehr gute Wahl.
DAS AUTHENTISCHE NORDZYPERN
WEITERE INFORMATIONEN ZU NORDZYPERN UND PASSENDE ANZEIGENVORLAGEN GIBT ES UNTER WWW.FTI-SERVICE.DE
FTI: Ein passendes Hotel für jeden UrlaubstypDie zwölf Hotels im aktuellen FTI-Katalog erfüllen die un-terschiedlichsten Ansprüche. Dabei reicht die Auswahl vom kleinen 3-Sterne-Hotel bis zum 5-Sterne-Luxus-Resort, von Übernachtung mit Frühstück bis All-Inclusive, von zentral gelegen bis idyllisch am Strand. Ein Highlight für FTI-Gäste: Cratos Premium Hotel & Casino als All-Inclusive!
Für die Orientierung gibt es bei FTI ein Leitsystem mit Kennzeichnung für ausgewiesene Wellness-Hotels („Well“),
Hotels mit breitem Fitnessangebot („Fit“) und Hotels, in denen sich Familien beson-ders wohl fühlen („Fam“).
Well: Mercure Cyprus Resort, Hotel Vuni Palace, Oscar Resort, Cratos Premium Hotel & Casino und Acapulco Beach Club & Resort in Kyrenia (türk.: Girne); Salamis Bay Conti Hotel & Casino und Kaya Artemis Resort & Casino in Famagusta.
Fam: Hotel Vuni Palace, Cratos Premium Hotel & Casino (beide Kyrenia), Salamis Bay Conti Hotel & Casino (Famagusta).
Fit: Acapulco Beach Club & Resort (Kyrenia), Salamis Bay Conti Hotel & Casino und Kaya Artemis Resort & Casino (Famagusta).
Im Katalog und empfehlenswert sind ferner: Simena Holiday Village und Hotel Manolya in Lapta sowie Hotel Ada Beach und Hotel Topset in Kyrenia.
NORDZYPERN EIN URLAUB BEI DER SCHÖNEN UNBEKANNTEN
NEU IM FTI-PROGRAMM:
travel.one 4.5.2012 3
IBEROSTAR Anthelia *****TENERIFFA, COSTA ADEJE
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Exclusivität für Stars und Sternchen
NEU
IBEROSTAR Anthelia, Teneriffa, Costa Adeje
ausgabe neun 2012.editorial
Neuer Chef aus Schweden, zentrale Steuerung für das Mas-
sengeschä� und ein Aufseher für Beteiligungen wie Gebeco,
OFT Reisen, Berge & Meer und L‘Tur – neben den Personalien
sind vor allem die strategischen Auswirkungen des Aufstiegs
von Christian Clemens an die Spitze von TUI Deutschland
und die Beschränkung der Aufgaben von Volker Böttcher auf
die Spezialveranstalter interessant. Dass es um höhere Ren-
dite und mehr Schub für das Online-Geschä� geht, ist klar.
Doch der Wechsel stellt auch touristische Grundeinsichten in
Frage. Bislang herrschte ein weitgehender Konsens darüber,
dass auch beim Bade-Pauschalurlaub die Eigenheiten der
nationalen Quellmärkte eine entscheidende Rolle spielen.
Das neue zentrale Board für das Mainstream-Geschä� wird
dagegen versuchen, möglichst viele Aktivitäten länderüber-
greifend zu fahren. Als Erfolgsrezept der Beteiligungen galt
bisher deren weitgehende Unabhängigkeit von der Zentrale.
Doch ob Böttcher die Spezialisten weiterhin frei agieren
lässt, ist fraglich. Als Planspiel wirken die Schritte der TUI
zur Effizienzsteigerung schlüssig. Ob sie auch richtig sind, ist
eine andere Frage.
Mailen Sie uns Ihre Meinung. [email protected]
Vorstoß mit Risiken
Christian Schmicke
Chefredakteur
4
inhalt
Autovermieter 18
ausgabe neun.2012
titelthema 10Fußball-Europameisterschaft. Die Ukraine sorgt
seit Monaten für negative Schlagzeilen. Das wirkt
sich auch auf die Nachfrage nach Tickets und
Reisearrangements aus.
puls6 Beratung. Bekannte Touristiker gründen Firma.
7 Emirates. Studie zum volkswirtscha�lichen Nutzen.
8 Interview. Wie sich Schmetterling-Chef Willi Müller
zum Anwalt der Kunden machen will.
produkt18 Autovermieter. Die Tankregelungen der
Anbieter sind mitunter Anlass für Verärgerung.
Über die Tücken mit dem Tank.
20 Holiday Autos. Das Online-Geschä� wächst.
21 Sunny Cars. Ausbau der Buchungs-Tools.
22 Urteil. Flugvorverlegung kann ein Reisemangel sein.
24 Airlines/Airports. Flughäfen befürchten Kontroll-Chaos +++
Nur noch ein Koffer bei Island-Reisen
sales 26 TVG. Die Flugbörse erhält eine Frischzellenkur.
28 Thomas Cook Travel Games. Jede Menge Spaß
und Infos für 450 Reiseprofis im türkischen Belek.
30 Meinreisespezialist. Kooperation mit Friseuren,
Weinhändlern und Bäckern.
destination32 Frankreich. Marseille wird Kulturhauptstadt. Die Hafenstadt
hat sich fein gemacht und ihr Gesicht verändert.
35 Louvre. Nächsten Dezember mit Dépendance in Lens.
38 Tunesien. Das Cap Bon im Nordosten gilt als
Garten des Landes – dort wird auch Wein angebaut.
exit 46 Peps. Schnäppchen für Touristiker.
47 TV-Tipps.
48 Leute & Karrieren. Michael Thamm geht nach Genua.
49 Feedback & Impressum.
50 Persönlich. Stefanie Brandes, Marketing & Vertrieb Aldiana.
TVG 26
Frankreich 32
Tunesien 38
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4.5.2012 travel.one
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rubrik.thema
6 4.5.2012 travel.one
Neues Beratungsquintett
Dass sich Touristikmanager mit
Führungserfahrung als Berater
selbstständig machen, ist kei-
ne Seltenheit. Dass sich davon
gleich fünf als Gesellscha�er ei-
ner Unternehmensberatung zu-
sammentun, schon eher. Jürgen
Büchy, Marc Hildebrand, Gunther
Holzschuh, Wolfgang John und
Prof. Dr. Adrian von Dörnberg
sind nun The Travel Consulting
Group. Nach den Worten des am-
tierenden DRV-Präsidenten Bü-
chy will die neue Firma »auf na-
tionaler Ebene neben den klas-
sischen Touristikunternehmen
und Zulieferern vor allem auch
kleine und mittlere Unterneh-
men beraten, die sich bislang
auch aus Kostengründen davor
gescheut haben, die Dienste ei-
nes Beratungsunternehmens in
Anspruch zu nehmen«.
Mit dem ehemaligen BCD-
Chef Hildebrand, Airliner John,
Hochschulprofessor von Dörn-
berg und dem früheren OFT-
und Galileo-Manager Holzschuh
sind vier der Gesellscha�er be-
reits mit eigenen Firmen im Be-
ratungsgeschä� aktiv. Für Bü-
chy, der zugunsten seiner ehren-
amtlichen DRV-Präsidentscha�
den Job als Vertriebschef bei der
Deutschen Bahn an den Nagel
gehängt hat, soll die Travel Con-
sulting Group wirtscha�liches
Standbein werden.
Zwei Firmensitze weist das Un-
ternehmen aus – einer davon ist
in Frankfurt, ein weiterer in Du-
bai. Im Emirat will der ehemali-
ge CWT- und BCD-Manager Ben-
jo van Laarhoven das Geschä�
vorantreiben. Schon bevor die
ersten Kunden an Bord sind,
ist das Konzept der Gruppe auf
neue Standorte und personel-
le Verstärkung ausgerichtet. Sie
sucht Lizenznehmer, die min-
destens zehn Jahre einschlägige
Erfahrung in der Führung eines
Unternehmens in der Travel-,
Transport-, IT- oder Hospitality
Branche oder im Consulting-Be-
reich mitbringen.
Air Berlin steigt bei Iz Air ein
Jürgen Büchy, Marc Hildebrand, Gunther Holzschuh, Wolfgang John und Prof. Dr. Adrian von Dörnberg haben eine
gemeinsame Beratungsfir-
ma gegründet
puls
Die zweitgrößte deutsche Fluggesellscha� hat beim Bun-
deskartellamt den Einstieg beim türkischen Carrier Izmir Airlines angemeldet. Über die Höhe der Beteiligung wer-
den keine Angaben gemacht. Mutterunternehmen von Iz-
mir Airlines sind Pegasus Airlines und die Beteiligungsge-
sellscha� Esas, die wiederum zwölf Prozent an Air Berlin
hält. Der Sohn des Firmenchefs Sevket Sabanci, Ali Saban-
ci, sitzt im Aufsichtsrat von Air Berlin. Zwischen Pegasus
Airlines und Air Berlin findet bereits eine enge Zusam-
menarbeit statt. So besteht eine Vertriebspartnerscha�,
seit Herbst 2011 gibt es Codeshare-Flüge. Im November
starteten beide Air Berlin Turkey mit Flügen zwischen An-
talya und Deutschland. Izmir Airlines betreibt sieben Ma-
schinen, zwei Boeing 737, drei Airbus A319 und zwei A320.
www.the-travel-consulting-group.com
travel.one 4.5.2012 7
■ Eine Studie im Au�rag der Fluggesellscha� aus Dubai soll zeigen, dass die
Aktivitäten der Airline keine Arbeitsplätze von Deutschland nach Dubai ver-
lagern, sondern hierzulande volkswirtscha�lichen Nutzen bringen. Erstellt
wurde die Untersuchung mit dem Titel »Der volkswirtscha�liche Nutzen für
Deutschland aus der Geschä�stätigkeit von Emirates« von Wissenscha�lern
des Instituts für Flughafenwesen und Lu�verkehr des Deutschen Zentrums
für Lu�- und Raumfahrt (DLR). Ihre Ergebnisse sollen am 9. Mai vorgestellt
werden. Wir informieren Sie darüber unter www.travel-one.net
Emirates will Nutzen dokumentieren
Eine 15-tägige Studienreise
mit Ethiopian Airlines und
Studiosus hatten die Flugge-
sellscha� und der Veranstalter
zusammen mit Travel One als
Gewinn für das Äthiopien-Quiz
auf der Travel One Website
ausgelobt. Auf diese Reise darf
sich jetzt Freya Mohr (Foto)
von Grün und Blau Reisen in Schenefeld freuen. Sie
führt zu drei Unesco-Weltkulturerbestätten, in die an-
tike Hauptstadt Axum, die Kaiserstadt Gondar und in
eine der heiligen Städte des Islam, nach Harar. Weite-
re Stationen sind unter anderem der Markt in Bati, die
Felsenkirchen von Tigre und die Wasserfälle des Nil.
Freya Mohr fliegt nach Äthiopien
WIR SIND VORAUSDENKER…
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…weil die BEST-RMG den anderen immereinen Schritt voraus ist und uns so eine
ertragsreiche Zukunft sichert.
Renate Lederer-Huber & Reinhard SchegaReisebüro M45, München
Travel One TrendmesserNach Erkenntnissen von 56 Prozent der
Reisebüros, die Reisen zur Fußball-Euro-
pameisterschaft verkaufen, wirkt sich die
negative Berichterstattung über die Uk-
raine auf die Nachfrage aus. Die Kunden
seien verunsichert und buchten weniger.
44 Prozent der Büros mit EM-Geschäft
gaben an, ihren Kunden sei die Wahl der
Ukraine als Spielort gleichgültig. Mehr
dazu ab Seite 10.
Foto
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4.5.2012 travel.one8
puls.interview
Sie haben auf der Schmetterling-Jahrestagung im türkischen Antalya die Politik von Veranstaltern und Reedereien kritisiert, die Anreise nur noch gering oder gar nicht mehr über Provisionen zu vergüten. Sind Sie wirklich erstaunt über diese Tendenz?Müller: Das ist nicht die Frage. Tatsache
ist, dass sich diese Praxis bei den Ver-
anstaltern sozusagen schleichend aus-
gebreitet hat, ohne dass viele Reisebü-
ros davon Notiz genommen haben.
Bei Nur-Flug-Buchungen, Linien- und
Charterflügen kennen wir das Thema
schon länger. Bei Veranstalterpaketen
macht aber gerade die Anreise den Rei-
sebüros wegen Flugzeitenänderungen
und möglicher Reklamationen viel Ar-
beit. Dieses arbeitsintensive Segment
nur noch schlecht oder gar nicht mehr
zu vergüten, entbehrt jeder Logik und
ist nicht hinnehmbar.
Was hat Schmetterling dem denn entgegenzusetzen?Viele Reisebüros werden verstärkt auf
Veranstalter und Reedereien setzen, die
noch mit Vollvergütung arbeiten. Diese
konsequent zu unterstützen, wird mehr
Wirkung zeigen als lange Reden.
Bei Lufthansa erhalten Reisebüros nicht nur keine Provision, sondern sie
müssen komplett zum Nulltarif arbeiten, wenn sie mit den Preisen auf lufthansa.com gleichziehen wollen. Wie gehen Sie damit um?Bereits seit Lufthansa und andere Air-
lines keine Provision mehr zahlen, ist
der Handelsvertreterstatus gegenüber
den Fluggesellschaften juristisch nicht
mehr gegeben. Damit entfällt für die
Reisebüros die Verpflichtung, im Sinne
des Handelsherren zu handeln. Luft-
hansa hat uns mit der Wegnahme der
Provision 2004 auf die Seite der Kunden
getrieben. Wenn sich das Reisebüro für
seine Leistung ausschließlich vom Kun-
den bezahlen lassen muss, dann sollte
es auch in vollem Umfang als dessen
Interessenvertreter agieren. Auch hier
lautet die Devise: Nicht reden, sondern
handeln. Wir arbeiten für den Kunden
und verhelfen ihm zu seinem Recht.
Wie soll das funktionieren?Wir haben eigens zu diesem Zweck mit
einem Rechtsanwaltskonsortium, der
Deutschen Gesellschaft für Fluggast-
rechte, den »Passagier-Partner« entwi-
ckelt. Er gleicht sämtliche tatsächlichen
Abflugzeiten mit den ursprünglich ge-
planten Flugzeiten ab. Über eine Schnitt-
stelle zu unserem Technikpaket Schmet-
terling Argus werden die Zeiten mit den
Daten unserer Kunden abgeglichen. Wenn
Willi Müller (64) gründete Schmetterling 1970 mit seiner Frau Cäcilie. Zum Familienunternehmen mit rund 400 Mitarbeitern gehören ein Reiseveranstalter, ein Busunternehmen, eine Reisebürokooperation und ein Technik-Dienstleister. Nebenbei ist Müller CSU-Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Geschwand und erster Vorsitzender des Männergesangsvereins »Gemütlichkeit«.
Wie wollen Sie zum Anwalt der Kunden werden, Herr Müller?Das Interview führte Christian Schmicke.
travel.one 4.5.2012 9
ein Entschädigungsanspruch besteht
und der Kunde zuvor erklärt hat, dass die
Anwälte tätig werden dürfen, um seine
Ansprüche geltend zu machen, leiten die-
se automatisch juristische Schritte in die
Wege. Das ist aktiver Verbraucherschutz.
Aus reiner Nächstenliebe werden die Anwälte das aber nicht tun.Sie erhalten ein Viertel der Summe, die
dem Kunden zugesprochen wird. Das ist
fair, denn über diesen Anteil hinaus ge-
hen die Kunden kein Risiko ein.
Gleichwohl machen Vergütungs-kürzungen das Leben der Reisebüros nicht leichter. Wie können sie sich dem negativen Sog solcher Faktoren entziehen?Es gibt ja auch positive Entwicklungen.
Etwa, dass der negative Grundtrend bei
den Provisionen mit Hilfe der QTA ge-
stoppt werden konnte. Aber im Kern
geht es für uns um Existenzsicherung
durch zusätzlichen Content, den Ein-
satz unserer Technik für die Beratung
und die konsequente Nutzung sämt-
licher Vertriebskanäle.
Was meinen Sie mit zusätzlichem Content? Es gibt allein 30.000 Hotels und Pensio-
nen in Deutschland, die ausschließlich
über unser System Schmetterling
Bombyx buchbar sind. Das ist ein Ge-
schäft, das nur deshalb immer an den
Reisebüros vorbeigegangen ist, weil
sie diese Produkte nicht buchen konn-
ten. Lediglich zehn Prozent des
Deutschland-Tourismus wird heute im
Reisebüro verkauft. Denn für Veran-
stalter sind Unterkünfte mit drei, vier
oder neun Zimmern uninteressant.
Wir als Vertriebsorganisation können
damit anders umgehen. Mittlerweile
generieren wir auf diesem Weg täglich
ordentliche dreistellige Buchungs-
zahlen. Und wir bauen dieses Geschäft
auf europäischer Ebene aus.
Wie weit sind Sie mit Ihrer Expansion im Ausland gekommen?
Es gibt mittlerweile rund 1.000
Schmetterling-Agenturen außerhalb
Deutschlands. Mittelfristig setzen wir
darauf, allen Partnern, national wie
international, sämtliche in Europa
vorhandenen Produkte buchbar zu
machen. Das kann ein Veranstalter
nicht leisten, weil er sich auf Kapazi-
täten und Auslastung konzentrieren
und deshalb konsequent selektieren
muss. Wir als Vertrieb können das.
Sie setzen auf zusätzliche Produkte jenseits der Veranstalterangebote. Aber wollen die Kunden in Zukunft überhaupt noch im Reisebüro buchen? Viele sagen, junge Leute wissen überhaupt nicht mehr, was ein Reisebüro ist ...Sicher werden die Kunden auch künf-
tig im Reisebüro buchen, wenn sie
dort bekommen, was sie suchen. Un-
ser Geschäft wächst, weil die Leute
merken, dass sie einen Profi brau-
chen, wenn sie erst einmal Erfah-
rungen mit anderen Wegen, den Ur-
laub zu organisieren, gesammelt ha-
ben. Natürlich muss das Erschei-
nungsbild des Reisebüros dafür so
sein, dass ein Kunde sich dort zuhau-
se fühlt. Und ebenso selbstverständ-
lich muss er die Möglichkeit haben,
seine Reise spätabends daheim über
die Website des Reisebüros zu buchen.
Die Zuwächse bei Schmetterling kom-
men überwiegend aus dem Vertriebs-
mix, also der Kombination von Inter-
net und persönlicher Beratung.
TUI will mit Reise-Experten auf tui.com den touristischen Vertrieb revolutionieren. Können Sie sich mit diesem Konzept anfreunden? Warum sollten Reisebüros ihr Kapital
in Form ihres Expertenwissens auf der
Website eines Veranstalters zur Verfü-
gung stellen? Es gibt schließlich aus-
reichend Möglichkeiten, sich und sei-
ne Tipps auf der eigenen Reisebüro-
Website zu präsentieren. Die Websites
unserer Reisebüros tragen schon seit
2002 ihre jeweils individuelle Hand-
schrift.
Wie groß oder klein ist das Engagement Ihrer Mitglieder für ihre Online-Auftritte? Da gibt es, wie bei allen Organisati-
onen, das ganze Spektrum. Wir haben
sehr aktive Partner, von denen einige
sogar eigene Entwicklungen voran-
treiben. Aber natürlich sind auch Bü-
ros dabei, die selber keine große Initi-
ative ergreifen wollen und erwarten,
dass die Schmetterling-Zentrale alles
für sie regelt. Durch unsere hoch ent-
wickelten Lösungen sind auch diese
Büros viel weiter als andere.
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titelthema.EM 2012Fo
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EM 2012.titelthema
Als Austragungsort der Fußballeuropameisterschaft ist die Ukraine umstrittener denn je.
Auch Veranstalter befürchten Probleme, fordern aber eine Chance für das Land.
Klatsche für den Gastgeber
Veranstalter hoffen auf eine »Last-Minute-Europameisterscha�«
Wenn am 8. Juni um 18 Uhr
in Warschau ein runder Le-
derball über den Rasen rollt,
werden Millionen Fans den Start der
Fußballeuropameisterscha� an Fern-
sehgeräten und auf Stadionsitzen ge-
spannt mitverfolgen. Denn das Event
gilt schließlich nach den Olympischen
Spielen als das wichtigste sportliche Er-
eignis dieses Jahres.
Doch noch hält sich die Vorfreude
auf einen der Höhepunkte der europäi-
schen Fußballwelt in Grenzen, die Nach-
frage nach Tickets ist bislang verhal-
ten. Der Grund für die offensichtliche
Missstimmung ist in einem der beiden
Gastgeberländer zu finden: der Ukra-
ine. Gemeinsam mit Polen wurde das
Nicht-EU-Land 2007 vom europäischen
Fußballverband UEFA zur Austragungs-
stätte für die EM 2012 auserwählt.
Eine Entscheidung, die bis heute
Politik und Gesellscha� spaltet und
mittlerweile fast täglich von negativen
Schlagzeilen begleitet wird. Die Liste
der Anklagepunkte, die sich die Ukra-
ine weltweit anhören muss, ist lang.
Menschenrechtsverletzungen, politische
Missstände, fehlende demokratische
Reformen, Folter, Kriminalität, man-
gelnde Sicherheit und Korruption sind
nur einige der he�igen Vorwürfe, die
dem Land gut einen Monat vor Turnier-
beginn immer wieder gemacht werden.
Vergleich mit Südafrika.Dass ein sportliches Großereignis be-
reits im Vorfeld Diskussionen auf allen
Ebenen heraufbeschwört, ist nicht neu.
»Die schlechte Stimmung, das Mies-
machen hatten wir auch vor der WM
in Südafrika«, erinnert sich Wolfgang
Vieten, Geschä�sführer von Sportrei-
seanbieter Vietentours. Denn auch das
Gastgeberland der Fußballweltmeister-
scha� 2010 musste sich viel Kritik ge-
fallen lassen. Mangelnde Infrastruktur,
unfertige Stadien, winterliche Tempe-
raturen und schlechte Sicherheitsvor-
kehrungen wurden damals als Gründe
aufgeführt, warum der Ticketverkauf in
Deutschland nur mühsam in Gang kam.
Fans, die dennoch die Reise nach
Südafrika antraten, wurden dann aber
nicht nur mit einem spielerisch span-
nenden Turnier belohnt, sondern auch
mit einer einmaligen Stimmung im
Land, einer reibungslos funktionieren-
den Infrastruktur, zu jeder Tages- und
Nachtzeit freundlichen Südafrikanern
und genügend schönen und preiswer-
ten Unterkün�en. Und natürlich wa-
ren auch alle Stadien rechtzeitig fertig.
»Austragungsländer sollten eine Chan-
ce bekommen, damit Fans eine ähnlich
tolle Meisterscha� wie in Südafrika er-
leben können«, fordert daher Stefan Fal-
tin, Geschä�sführer von Faltin Travel.
Im Gegensatz zu dem Land am Kap
gibt es aber im Fall der Ukraine offen-
bar besonders viele Stimmen, die der
Meinung sind, ein derart umstrittener
Staat dürfe nicht als öffentliche Bühne
für ein sportliches und touristisches
Großereignis dienen. Ihre Vorwürfe
richten sich ganz klar auch an die UEFA.
Doch der Fußballverband steht hinter
seiner Entscheidung und betont auf
Nachfrage von Travel One noch einmal,
dass es einen »reibungslosen Turnierab-
lauf« in der Ukraine geben werde. Eine
wenig überraschende Aussage.
Verhaltene Nachfrage.Die Nachfrage nach Tickets für die EM
auf dem deutschen Markt ist bei den
meisten Veranstaltern noch schlep-
pend. Das liege neben der politischen
Situation aber auch daran, dass viele
deutsche Fußballfans die Europameis-
terscha� noch nicht vor Augen haben,
betonen die Veranstalter. Schließlich
stünden im Mai zunächst noch das Fi-
4.5.2012 travel.one12
Deutsche Fans, die trotz der negativen Vorberichterstattung 2010 nach Südafrika reisten, wurden mit einer tollen Weltmeisterschaft belohnt
nale des DFB-Pokals und das der Champi-
ons-League an, sagt Sportreiseveranstalter
Faltin. Deshalb hätten zum Beispiel gerade
Firmen ihr Budget für diese Spiele verwen-
det, statt wie sonst üblich für die EM. Das
Geld fehle nun im Topf, so der Experte.
Konkurrent Wolfgang Töpfer von Five
Star Event hat sich sofort nach der Be-
kanntgabe der deutschen Spiele in der Uk-
raine »ausgeklinkt«, wie er sagt. Noch nie
habe es seines Wissens eine »so schlecht zu
verkaufende EM« gegeben. Auch Helmut
Voss, Geschä�sführer von Voss und Vota-
va, spürt das geringe Interesse und führt
es hauptsächlich auf den Austragungsort
selbst zurück. »Die Nachfrage wäre sicher-
lich größer, wenn Deutschland die Grup-
penspiele nicht in der Ukraine bestreiten
würde«, weiß er. In seinem Portfolio hat
er deshalb nur Pakete für EM-Reisen nach
Polen aufgelegt, mit Tagesausflügen in die
Ukraine. Ebenso wie Dertour. Der Baustein-
spezialist bietet zu den Vorrundenspielen
der deutschen Nationalmannscha� nur
Tagespakete ohne Übernachtung an. Für
diese laufe die Nachfrage sehr gut, wie
Produktleiterin Tanja Langsdorf betont.
»Der Charter zum Holland-Spiel ist ausge-
bucht und die Finalreise fast ausverkau�«,
so ihr Zwischenfazit. Bezeichnend ist auch
die Tatsache, dass sich immerhin 13 der 16
teilnehmenden Nationalmannscha�en in
Polen einquartiert haben. Darunter auch
die Teams, die die stärksten Fangemein-
den besitzen: Deutschland, England und
die Niederlande. Somit wohnt keine der
Mannscha�en, die ihre Vorrundenspiele in
der Ukraine austragen, im Land selbst. Das
sei bewusst so gewählt, damit es mehr freie
Hotelbetten für Fans gebe, wird hinter vor-
gehaltener Hand behauptet.
Skandal um überteuerte Hotels.Warum die Veranstalter kaum Unterkünf-
te in der Ukraine im Portfolio haben, wird
schnell deutlich. Schließlich sorgten erst vor
kurzem die überteuerten Hotelpreise hier-
zulande für große Aufregung und bescher-
ten der Ukraine scharfe Kritik, nicht zuletzt
von UEFA-Präsident Michel Platini selbst.
Auch in der Touristik konnte niemand das
Verhalten einiger Hoteliers – sie verlangten
teilweise um bis zu 600 Prozent höhere Prei-
se – nachvollziehen. »Erhöhte Hotelpreise
findet man immer bei Großsportveranstal-
tungen, aber die Erhöhung muss im Rah-
men bleiben und akzeptabel sein«, betont
Dertour- Produktleiterin Langsdorf. Von
»Wucherpreisen« spricht Sportreiseveran-
stalter Vietentours; viele Unterkün�e seien
erst ab einem Mindestaufenthalt von drei
Nächten buchbar, moniert Faltin. »Als Ver-
anstalter leiden wir unter dieser Gier der
Hoteliers«, klagt er. Und auch der Kunde sei
Helmut Voss: »Die Nachfrage wäre
größer, wenn Deutschland nicht in
der Ukraine spielen würde«
Stefan Faltin: »Austragungslän-
der haben eine Chance verdient«
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EM 2012.titelthema
KÜSST HAMBURG
Am 12. Mai 2012 feiern wir AIDAmar. Freuen Sie sich auf die größte Schiffstaufe der Welt. www.aida.de/extranet
Leidtragender so einer Preispolitik, da
er die hohen Endkosten zu tragen habe.
»Es wird noch viele Hotelüberbu-
chungen geben«, ist Voss überzeugt. Vie-
le Fans haben ihre Ticketzuteilung für
die Spiele der deutschen Mannscha�
in der Ukraine erst Mitte März von der
UEFA erhalten. »Nun kom-
men Fans kaum noch bezahl-
bar zu den Spielen«, kritisiert
der Veranstalter. Letztlich
könnten zwar die Stadien in
der Ukraine ausverkau� sein,
aber viele Plätze leer bleiben,
vermutet er und ergänzt: »Es
ist für Fans günstiger, die Ti-
ckets verfallen zu lassen, als
Wahnsinnspreise für die Rei-
se zu zahlen.«
Aus Sicht der Veranstalter
setzt die Ukraine damit ein
völlig falsches Zeichen. »Nor-
malerweise nutzen Länder,
die eine Chance bekommen,
Gastgeberland solch eines
Events zu sein, diese eher, um
sich positiv in der Öffentlich-
keit zu präsentieren«, erklärt
Sportreisenexperte Faltin.
Genau das will im Fall der
Ukraine jedoch partout nicht
funktionieren. Stattdessen
überschatten weiter negati-
ve Schlagzeilen, aktuell über
die Ha� von Ex-Regierungs-
chefin Julia Timoschenko, die
globale Medienlandscha�.
Auf die scharfe Kritik am
ukrainischen Preissystem
hat das Land allerdings über-
raschend reagiert. Markijan
Lubkiwskij, Direktor des zu-
ständigen Organisationsko-
mitees, versprach umgehend,
dass es noch »1.000 Unter-
kün�e für Fans in Ein-, Zwei-
und Drei-Sterne-Hotels zu
vernün�igen Preisen« gebe,
ebenso wie Campingplätze
speziell für Fans. »Wenn die
Hoteliers die Preise hochhal-
ten, dann wird niemand dort
übernachten«, sagt Lubkiws-
kij und ist überzeugt, dass die Hotels
die Preise wieder senken werden. Doch
dem trauen viele Anhänger offenbar
nicht. Und so ist es nicht überraschend,
dass das Polnische Fremdenverkehrs-
amt bereits ein hohes Interesse an
Übernachtungen in den polnisch-uk-
rainischen Grenzregionen, in Przemsyl
und Zamosc, verzeichnet.
Thema Infrastruktur.Das größte Problem aus Sicht der Ver-
anstalter stellt neben der schlechten
Hotelsituation das leidige Thema Infra-
4.5.2012 travel.one14
struktur dar. Sie sei in der Ukraine einfach
nicht auf die Größe solch einer Sportver-
anstaltung ausgelegt, heißt es. »Das macht
eine gute Organisation für Reiseveranstal-
ter schwierig. Hinzu kommt noch, dass Po-
len und die Ukraine sehr unterschiedlich
sind und es keine guten Verbindungen
per Bus, Bahn oder Flugzeug gibt«, sagt
Dertour-Managerin Langsdorf. Auch Stra-
ßenschilder in kyrillischer Schri� könnten
internationale Gäste abschrecken.
Dabei bekrä�igt das EM-Komitee der
Ukraine, dass sich gerade in jüngster Zeit
bei der Infrastruktur viel getan habe. Zum
Beispiel sei eine neue Billig-Airline geplant,
die rechtzeitig vor Turnierbeginn im ukrai-
nischen Markt etabliert werde, berichtet Vi-
zepremierminister Borys Kolesnikov. Fans
könnten so besser Kosten für Flug und Ho-
tel kalkulieren, glaubt der Politiker.
Als problematisch gilt auch die Anreise mit
dem Auto oder der Bahn. »Es gibt wenig
ausgebaute Straßen, teils noch Schotterwe-
ge, und an den Grenzen müssen Reisende
lange Wartezeiten von fünf bis acht Stun-
den in Kauf nehmen«, weiß Faltin.
Doch immerhin bei diesem Thema zeigt
sich die Ukraine einsichtig. So beteuert
das Land, die Abfertigung an den Grenzen
während der EM erleichtern zu wollen.
Zwischen Polen und der Ukraine sind zum
Beispiel Sonderreihen für Fußballfans ge-
plant, die von polnischen und ukrainischen
Beamten abgefertigt werden. Darüber hin-
aus benötigen EU-Bürger kein Visum mehr,
wenn sie in die Ukraine einreisen.
Hilfestellung aus dem Ausland.Schützenhilfe erhält der umstrittene EM-
Gastgeber auch vom Partnerland Polen. So
haben sich zum Beispiel die Eisenbahnge-
sellscha�en beider Länder darauf verstän-
digt, an den Spieltagen bis zu zwölf zusätz-
liche grenzüberschreitende Züge für Fans
zur Verfügung zu stellen, die auf den unter-
schiedlichen Spurbreiten der Gleise fahren
können. Und auch die Frequenzen am Him-
mel sollen während des Turniers gesteigert
werden. Die polnische Airline LOT könne
ihre Verbindungen bei Bedarf erhöhen,
heißt es. Zusätzlich wird das Nachtflugver-
bot während der Zeit der EM aufgehoben.
Um das Land auch nach dem Fußball-
turnier für Touristen möglichst attraktiv zu
halten, hat sich die Ukraine darüber hinaus
Entwicklungshilfe aus Deutschland geholt.
Die Deutsche Gesellscha� für Internationale
Zusammenarbeit (GIZ) hil� – im Au�rag des
Bundesministeriums für wirtscha�liche Zu-
sammenarbeit und Entwicklung (BMZ) – in
den Austragungsorten eine »leistungsfähige
Tourismusverwaltung und nachhaltige Mo-
bilitätskonzepte aufzubauen«.
Auch dem Thema Aids widmet sich die
weltweit tätige Organisation während des
Fußballevents. Vor allem Jugendliche sol-
len aufgeklärt und informiert werden, wie
sie sich vor der Krankheit schützen können.
Immerhin ist laut GIZ ein Prozent der uk-
rainischen Bevölkerung mit dem Virus in-
fiziert. Das seien zehnmal mehr Menschen
als beispielsweise in Deutschland. Polen ist startklar: Die PGE-Arena in Danzig wartet bereits auf Fans aus aller Welt
titelthema.EM 2012
Wolfgang Vieten: »FIFA und
UEFA sollten mehr Rücksicht auf
die Wünsche der Fans nehmen«
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Als EM-Spielstätte soll KiewTouristen in das umstrittene
Land bringen
Blick zum Nachbarland.Im Partnerland Polen ist man bereits deut-
lich weiter. Das touristisch gut erschlosse-
ne Land hat nicht nur die Kapazitäten an
den größten Airports rechtzeitig ausge-
baut – in Warschau können nun zwölf statt
bisher zehn Millionen Passagiere jährlich
abgefertigt werden, in Danzig entsteht ein
zweites Terminal –, sondern
auch wichtige Straßen- und
Bahnstrecken erneuert oder
erweitert. Pünktlich zum
EM-Start können Gäste bei-
spielsweise vom Warschau-
er Chopin-Airport mit dem
Zug direkt zum Zentral-
bahnhof fahren. Darüber
hinaus werden vor dem
Turnier neue Nonstop-
Flugverbindungen aufge-
nommen, etwa die Strecke
von Berlin nach Danzig
(Air Berlin) und von Düs-
seldorf nach Krakau und
Posen (Lu�hansa). Die Deut-
sche Bahn startet ebenfalls
eine neue Direktverbindung,
und zwar von Berlin nach Danzig.
Auch am Hotelportfolio wurde
gefeilt. Fans können aus mehr
als 100.000 Übernachtungs-
plätzen wählen. Neu sind die
»Carlsberg Fan Camps«, die in Warschau,
Posen, Breslau und Sopot entstehen und
Platz für 3.000 bis 5.000 Anhänger bieten.
Sie können dort für niedrige Preise in Zwei-
Personen-Zelten, kleinen mobilen Ferien-
häusern, dem eigenen Zelt oder dem eige-
nen Caravan übernachten – Frühstück und
ein Bier gibt es inklusive.
Zwar rechnen auch in
Polen die Tourismusverant-
wortlichen mit zwischen 50
und 100 Prozent erhöhten
Hotelpreisen, doch sei das
durchaus im Rahmen, wie
Jan Wawrzyniak, Direktor
des Polnischen Fremden-
verkehrsamtes, betont.
»Wir gehen davon aus,
dass jeder Fan, der zu ei-
nem Spiel anreist, auch
eine Unterkun� zu einem
akzeptablen Preis finden
wird«, verspricht er.
Außerdem dürfen Fans
nicht vergessen: »Auch wenn
während der Zeit der EM in den
vier Spielstätten die Bierpreise
um 100 Prozent angehoben wer-
den, sind sie im Schnitt immer noch
billiger als in Deutschland.« Eine
positive Aussicht.
Kendra Mietke
EM 2012.titelthema
Veranstalter kompaktDertour: Von der UEFA lizen-
zierter Reiseveranstalter, Reisen
zu den drei Vorrundenspielen der
deutschen Mannscha� sowie zu
den Spielen der Finalrunde.
www.dertour-fussball.de
Faltin Travel: Pakete zu allen
31 Spielen, Mindestaufenthalts-
dauer zwei Nächte im Vier- oder
Fünf-Sterne-Hotel.
www.faltintravel.com
Vietentours: Verschiedene
Pakete zu allen Vorrunden- und
Hauptrundenspielen, Mindesteil-
nehmerzahl zwölf Personen.
www.vietentours.de
Voss und Votava: Individuelle Pakete zu allen Spie-
len, Tagesausflüge nach Lemberg
und Charkov zu den Spielen der
deutschen Mannscha�.
www.voss-votava.de
OT Events und Sports: Von der
UEFA lizenzierter Reiseveranstal-
ter, Reisen mit und ohne Tickets,
Zusammenarbeit mit Reisebüros
auf Anfrage möglich.
http://otevs.com/em2012/
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Danzig (Gdansk)
PGE-Arena: Die für 200 Millionen Euro neu gebaute
Spielstätte am Stadtrand erinnert von außen an das
Soccer-City-Stadion von Johannesburg. Das Stadion
fasst 43.615 Zuschauer.
Fanmeile: Großbildleinwand auf dem Platz Zebran
Ludowych, für 30.000 Fans.
Sehenswert: Nach dem Zweiten Weltkrieg originalge-
treu rekonstruiertes historisches Viertel Rechtstadt,
Danziger Werft mit Ausstellung »Wege in die Freiheit«.
www.de.gdansk.gda.pl
Breslau (Wroclaw)
Wroclaw-Stadion: Der rund 175 Millionen Euro teure
Neubau befindet sich im Stadtteil Maślice, bis zu
42.771 Zuschauer finden Platz.
www.2012.wroc.pl
Fanmeile: Großbildleinwände auf den Plätzen Reynek
und Solny in der Altstadt, für 30.000 Fans.
Sehenswert: Marktplatz mit mittelalterlichem
Rathauskomplex (Museum für bürgerliche Kunst),
Altstadt, Panorama Raclawicka (auf Rotunde gemalt).
www.wroclaw.pl
Posen (Poznan)
Stadion Miejski: Das 1980 eröffnete Stadion wurde
innerhalb von zwei Jahren für rund 200 Millionen Euro
auf internationalen Standard gebracht, die Kapazität
liegt bei 45.500 Zuschauern.
Fanmeile: Großbildleinwand auf dem Platz Wolnosci
nahe der Altstadt, für 30.000 Fans.
Sehenswert: Altstadt mit Altem Markt und Renais-
sance-Rathaus, Museum für Musikinstrumente,
Kirchenviertel Ostrów Tumski.
www.poznan.pl
Warschau (Warszawa)
Nationalstadion: Das Stadion von Kapstadt stand
beim Bau der 375 Millionen Euro teuren Spielstätte
Pate. Fassungsvermögen: 58.145 Zuschauer.
www.stadionnarodowy.org.pl
Fanmeile: Acht Großbildleinwände auf dem Platz
Defilad beim Hauptbahnhof, für 100.000 Fans.
Sehenswert: Nach dem Zweiten Weltkrieg originalge-
treu wiederaufgebaute historische Altstadt, Königs-
schloss, Museum des Warschauer Aufstands.
www.warsawtour.pl
Spielstätten in Polen
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titelthema.EM 2012
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Donezk
Donbass-Arena: Die »fliegende Untertasse«
soll mehr als 400 Millionen Euro gekostet haben
und ist für 51.504 Zuschauer zugelassen.
www.donbass-arena.com
Fanmeile: Drei Großbildleinwände im
Sherbakova-Park beim Busbahnhof.
Sehenswert: Opernhaus, Preobrazhenskiy-Kathedra-
le, 360 Meter hoher TV-Sendemast am neuen Fernseh-
zentrum, Kunstmuseum.
www.donetskcity.com
Kiew
Olympiastadion: Der Umbau des 1923 errichteten
Stadions kostete laut DFB 585 Millionen Euro (inklusi-
ve Infrastrukturmaßnahmen), für 70.050 Zuschauer.
www.nsc-olimpiyskiy.com.ua
Fanmeile: Vier Großbildleinwände auf dem Maidan
Nezalezhnosti im Stadtzentrum.
Sehenswert: Sophienkathedrale und Höhlenkloster
(beide Unesco-Weltkulturerbe), Markthalle Bessarabs-
ka Ploschtascha, Platz der Unabhängigkeit, Tscherno-
byl Museum.
Charkiw
Oblast Sports Complex Metalist: Das Stadion
aus dem Jahr 1926 wurde 2010 umgebaut, es ist
nach seinem Heimatklub FC Metalist benannt worden
und fasst 38.685 Zuschauer.
Fanmeile: Drei Großbildleinwände auf dem
Ploshcha Svobody, für 50.000 Fans.
Sehenswert: Kathedrale des Maria-Schutz-Klosters,
neoklassizistisches Theater, Freiheitsplatz,
Shevchenko-Park.
www.kharkovinfo.com
Lemberg (Lwiw)
Stadion: Die Kosten des schlichten Neubaus am
Stadtrand explodierten von den ursprünglich
veranschlagten 70 auf rund 220 Millionen Euro,
die Kapazität beträgt 34.915 Zuschauer.
Fanmeile: Großbildleinwand auf dem
Prospekt Svobody, für 27.000 Fans.
Sehenswert: Historische, in ihrer Geschlossenheit
erhaltene Altstadt mit Gebäuden vieler Epochen,
Ikonensammlung im ukrainischen Nationalmuseum.
www.lviv.travel
Spielstätten in der Ukraine
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produkt.autovermieter
Den Mietwagen mit einem vollen Tank
zu übernehmen und ihn später mit
einem leeren wieder abzugeben,
klingt für viele Kunden verlockend. Damit
entfällt der Stress, das Auto auf der Fahrt
zum Flughafen vor dem Abflug noch einmal
betanken zu müssen. »Für Mieter, deren Flug
zu Randzeiten startet, ist diese Regelung
besser. Denn dann sind die Tankstellen o�
noch oder bereits geschlossen«, nennt Tanja
Auer, Außendienstmitarbeiterin von Holiday
Autos, einen Vorteil der Voll-Leer-Regelung.
Diese legt fest, dass das Auto beim Abholen
einen vollen Tank hat, vor der Rückgabe aber
nicht mehr betankt werden muss.
»Die Voll-Leer-Regelung gibt es zu einem
sehr attraktiven Preis«, weiß Sunny-Cars-
Chef Kai Sannwald. Trotzdem warnt er vor
diesem Angebot. Denn das Problem ist, dass
der Kunde den Wagen zwar mit vollem Tank
übernimmt, die erste Tankfüllung aber nicht
in dem »attraktiven« Mietpreis enthalten ist.
Sie wird ihm vor Ort extra berechnet. Und
der Preis richtet sich dann nach den Sprit-
preisen, die am Miettag gelten. Dies kann
kann einen erheblichen Aufschlag auf den
Miettarif bedeuten.
Der Voll-Leer-Variante gegenüber steht
die Voll-Voll-Regelung. Sie besagt, dass der
Wagen mit vollem Tank abgeholt und ab-
gegeben wird. »O�mals rechnet sich trotz
des eigentlich billigeren Endpreises für den
Mietwagen bei Vermieter A mit der Regelung
Voll-Leer die Buchung des teureren Vermie-
ters B mit der Regelung Voll-Voll«, sagt Oli-
ver Albrecht, Bereichsleiter von Drive FTI.
Es könne vorkommen, dass bei Voll-Leer
beim Kauf der Tankfüllung zusätzlich noch
Servicegebühren berechnet werden. »Mögli-
cherweise bezahlt der Kunde aufgrund der
Tankregelung letzten Endes beim günstigen
Vermieter A mehr als beim teureren Vermie-
ter B«, erklärt Albrecht. Die Kunden müssten
also genau berechnen, welche Lösung für sie
passt. Dabei seien auch die Expedienten ge-
fordert, so Holiday-Autos-Managerin Auer:
»Sie benötigen die entsprechende Fach-
kenntnis und müssen die verschiedenen
Varianten kennen.«
Wesentliche Faktoren für die Berechnung
der günstigsten Variante sind die Mietdauer
und die während dieser Zeit zurückgeleg-
te Strecke. »Die Voll-Leer-Regelung rechnet
sich ab sieben Tagen. Die Reisebüros sollten
immer darauf hinweisen und die Länge der
geplanten Strecke erfragen«, sagt Auer. Kun-
den, die nur wenige Kilometer fahren, wie
beispielsweise Golfurlauber, stellen sich mit
der Voll-Leer-Regelung meist schlecht. Sie
müssen die volle Tankfüllung bezahlen, ge-
ben das Fahrzeug dann aber mit einem nur
zu einem Bruchteil leergefahrenen Tank ab.
Der Kunde soll entscheiden.Thorsten Lehmann, Marketing-Chef des
Mietwagen-Brokers Sunny Cars, fordert
mehr Transparenz: »In den Internetforen
und Social-Media-Plattfomen stehen viele
Beschwerden. Die Autos werden zwar güns-
tig angeboten, es gibt aber von den Vermie-
tern keine Infos über die Tankregelungen,
sodass die Kunden dann o� vor Ort böse
Überraschungen erleben.« Als Broker hätte
Sunny Cars daher im vergangenen Jahr das
Thema Tankfüllungen über alle Buchungs-
wege kommuniziert und in den Unterlagen
klar hervorgehoben. »Der Kunde muss die
Unterschiede erkennen und selbst entschei-
Oliver Albrecht empfiehlt
ein genaues Durchrechnen
der einzelnen Angebote
Die Tankregelungen der Autovermieter unterscheiden sich oft. Das fällt aber
erst auf den zweiten Blick auf. Manches klingt günstiger, kostet jedoch mehr.
Die Tücken mit dem Tank
Christian Scholz:»All-inclusive-Pakete
verhindern Diskussionen
am Schalter im Zielgebiet«
autovermieter.produkt
19travel.one 4.5.2012
Das Auto mit leerem Tankabzugeben, lohnt sich für Urlauber,
die lange Strecken fahren
den können«, lautet das Credo von Kai Sann-
wald. In den Metasearch-Webseiten gebe es
entsprechende Filter zu Zusatzleistungen und
den Tankregelungen, die die Kunden ankli-
cken könnten. Damit würden die Billigange-
bote o� herausfliegen, denn in diesen seien
Zusatzdienste wie weitere Fahrer oder eben
die Tankregelungen, die zu Zusatzkosten vor
Ort führen, nicht enthalten. Bei dem Broker
seien diese Services aber im Preis inbegrif-
fen, so Sannwald.
Um größere Transparenz haben sich nach
eigenen Angaben alle Anbieter bemüht. Eben-
falls einen Filter hat Car del Mar eingebaut.
Er hil�, Angebote nach Anmietstation, Ver-
sicherung oder eben Tankfüllung zu suchen,
sagt Geschä�sführer Carsten Greiner. »Kun-
den können damit die Voll-Leer-Regelung von
vorneherein ausschließen.« Bei TUI sollen ein
Gold- (Voll-Voll) und ein Silber-Paket helfen.
»Zum Silber-Paket gehören seit dem vergan-
genen Winter auch Lowcost-Mietwagen. Bei
ihnen gilt die Voll-Leer-Variante, die sich an
preisbewusste Kunden richtet, die im Urlaub
viel fahren und ihre Tankfüllung voll ausnut-
zen«, erklärt Ilka Lauenroth, Leiterin des TUI
Produktmanagements Mietwagen, Camper
und Hausboote. Bei Drive FTI soll den Rei-
sebüros eine Perfect-Price-Abfrage helfen,
die die entsprechende Regelung anzeigt.
»So kann durchgerechnet werden, welche
Tank-Variante letztendlich für den Kunden
die günstigste ist«, sagt Albrecht. Alle ra-
ten zur Buchung der All-inclusive-Pakete.
Sie sorgen für die gewünschte Sicherheit,
stellt auch Dertour-Produktleiter Christian
Scholz klar. »Bei den schwierigen Fällen
geht es hauptsächlich um Spanien. Hier
wird der Kunde bei verschiedenen bekann-
ten Anbietern vor Ort in diverse Verkäufe
gezwungen: Pflichtkauf der ersten Tank-
befüllung oder das Aufschwatzen von un-
nötigen Versicherungen. Eine Diskussion
am Counter und lange Warteschlangen, so
fängt ein Urlaub nicht gut an.«
Sunny Cars und Holiday Autos ha-
ben auch auf der Produktseite reagiert.
Holiday Autos bietet für Mietwagen in
den USA nun eine Wahlmöglichkeit. Die
Kunden können sich erst am Schalter der
Mietwagenstation über die für sie passen-
de Variante entscheiden. Sunny Cars er-
setzt in den USA alle Voll-Leer-Pakete mit
Voll-Voll-Regelungen. Wolfram Marx
TankregelungenVoll-Voll: Das Fahrzeug wird
mit einem vollen Tank übernom-
men und mit einem vollen Tank
nach Ende der Mietdauer wieder
abgegeben. Die Regelung emp-
fiehlt sich vor allem für Kunden,
die nur wenige Kilometer fahren.
Voll-Leer: Der Kunde über-
nimmt das Fahrzeug mit einem
vollen Tank, muss es aber nicht
vollgetankt wieder abgeben. Da-
bei spielt es keine Rolle, wie voll
der Tank bei der Rückgabe ist.
Empfehlenswert für Kunden, die
viele Kilometer zurücklegen und
den Tank potenziell »leer
fahren«.
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produkt.autovermieter
Das Sportcoupé Nissan 370Z und das Cabrio Nissan 370Z
Roadster gehören nun zur Mietwagenflotte von Europcar.www.europcar.de
Sixt ist jetzt auch auf den Philippinen vertreten. In der Metro-
polenregion Manila sind zwei Stationen in Makati und am Flug-
hafen in Betrieb genommen worden. In Kürze soll eine dritte
Station in San Juan Green eröffnet werden. Zum Angebot gehö-
ren Fahrzeuge vom Kleinwagen bis zu Limousinen mit Chauf-
feur-Service. www.sixt.de
Car del Mar kooperiert mit Czech Airlines. Das komplette
Fahrzeugangebot des Mietwagenbrokers ist in sechs Sprachen
über die Website der Fluggesellscha� buchbar. Nach dem Ein-
stieg in Tschechien sei die Expansion in weitere Länder geplant,
so Geschä�sführer Carsten Greiner. www.cardelmar.de
Enterprise Rent-a-Car ist jetzt mit den beiden Marken Na-
tional und Alamo auch in Brasilien vertreten. Partner des über
15 Jahre laufenden Vertrags ist das brasilianische Unternehmen
Unidas Rent-a-Car, das mehr als 100 Stationen betreibt.
updates
■ Der Reisebürovertrieb bildet immer
noch und auch weiterhin das Rückgrat
des Mietwagengeschä�s, berichtet Marti-
na Sternberg, Head of Sales E-Commer-
ce Europa von Holiday Autos. Momen-
tan werden bei dem Broker 70 Prozent der
Mietwagen über den stationären Vertrieb
gebucht, über das Internet sind es 20 Pro-
zent. Allerdings hat sich der Anteil der On-
line-Reservierungen in den vergangenen
zehn Jahren verdoppelt.
»Bis 2015 werden die Online-Buchun-
gen um weitere rund zehn Prozent zule-
gen«, lautet ihre Prognose. Auffällig sei,
dass der Anteil älterer Kunden, die im In-
ternet buchen, und das Durchschnittsal-
ter der Online-Kunden immer höher lie-
gen. Die Buchungen verteilten sich stär-
ker auf alle Altersgruppen. Zufrieden zeigt
sie sich daher auch mit einer Kooperati-
on mit Holidaycheck: »Ein Mietwagenver-
gleich wird von den Kunden gesucht und
gewünscht.«
Mit der Zunahme des Online-Ge-
schä�s wächst auch die Bedeutung der
sozialen Medien. »Wir müssen sie nutzen,
aber primär für die Präsentation unseres
Unternehmens und unseres Angebots. Sie
sind gut und wichtig für die Information
der Kunden und die Interaktion.«
Die Möglichkeiten des Online-Ver-
triebs will der Broker auch in der Zusam-
menarbeit mit dem stationären Vertrieb
stärker nutzen. Geplant sind Online-Schu-
lungen, der Zeitpunkt des Starts ist noch
offen. Der Aufbau soll individuell nach den
Erfordernissen von Ketten und Kooperati-
onen gestrickt sein, Schwerpunkte werden
Produkt- und CRS-Themen sein.
Internet-Kunden werden älterReisebüros bleiben bei Holiday Autos stärkster Vertriebsweg, doch das Online-Geschä� wächst.
Holiday Autos nutzt
Facebook vorwiegend zur
Unternehmenspräsentation
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autovermieter.produkt
travel.one 4.5.2012
■ Sunny Cars kommt
mit der Integration sei-
ner Frame-Lösung in die
Midoffice-Systeme der
Reisebüros weiter vor-
an. Nach Reiseland hat
Schmetterling die mit Bo-
sys entwickelte Technik in
das eigene Midoffice-Sys-
tem Argus eingebunden.
»Früher war für jede
Buchungsstrecke eine ei-
gene XML-Schnittstelle
erforderlich, nun gibt es
eine Anbindung für die
gesamte Kooperation«,
sagt Sunny-Cars-Chef Kai
Sannwald. »Das Mietwa-
genangebot ist dadurch
ständig am Counter prä-
sent.« Für den Broker sei
der Aufwand gleich, un-
abhängig davon, ob über
ein CRS oder das Internet
gebucht werde. Alle Ände-
rungen laufen nun auto-
matisch in die jeweiligen
Systeme, und Reisebüros
haben direkten Zugriff auf
Pakete und Zusatzinfos.
Auf der Liste der Zielge-
biete von Sunny Cars ste-
hen vier neue Länder. Der
Broker ist in Montenegro
in der Hauptstadt Podgo-
rica – am Flughafen so-
wie in der Stadt – und am
Flughafen von Tivat ver-
treten. In Katar liegt die
Station in Doha, in Dschi-
buti gibt es ein Stadt-
und ein Flughafenbüro. In
Südkorea finden sich drei
Mietstationen im Stadt-
zentrum von Seoul.
Ausbau der Buchungs-Tools
Kai Sannwald will technische Lösungen auf
die einzelnen Vertriebspartner ausrichten
■ Mietwagencheck.de hat die Mietwagen-
suche jetzt um Landkarten erweitert. Bei der
Suche in einer deutschen Stadt werden die
Anmiet- und Abgabestation auf zwei Karten
angezeigt, der Kunde kann seinen Standort
auf der entsprechenden Karte markieren.
Wird die Anmietstation angeklickt, aktuali-
siert sich die dortige Angebotsliste.
www.mietwagen-check.de
Stationssuche auf der Landkarte
■ Hertz bietet das Gold-Choice-Programm
für Mitglieder des »#1 Club Gold« nun neben
Stuttgart auch in Frankfurt und München
an. Im Rahmen des Programms können die
Kunden den gewünschten Wagen innerhalb
der jeweiligen Fahrzeugkategorie frei wäh-
len. Weitere Standorte sind geplant.
In Großbritannien bietet der Vermieter
jetzt fünf Wohnmobilmodelle an. Sie sind
auf bis zu sieben Personen ausgelegt.
www.hertz.de
Abfahrt mit demWunschmodell
Barrierefrei Auto fahren■ Avis hat das Portfolio an behindertengerechten Fahrzeugen der
Marke Paravan weiter ausgebaut und bietet die Autos nun an 32 Stati-
onen in 23 Städten in Deutschland an. Es handelt sich bei den Wagen
um umgebaute VW Caddy Maxi.
Der Autovermieter stellt eines der Fahrzeuge mit seinen Transport-
möglichkeiten für Leicht- und Elektrorollstühle während der »Inklusion
Tour« vor, die der Verein Behindert-Barrierefrei veranstaltet. Die Tour
führt bis zum Jahresende durch ganz Deutschland, präsentiert wird
auch der Segway-Rolli, ein Rollstuhl auf Basis eines Segways.
www.behindert-barrierefrei.de www.avis.de/paravan-vwcaddy
Auf der »Inklusion-Tour« werden der Paravan, ein auf Bedürfnisse von Behin-
derten umgebauter VW Caddy Maxi, und der Segway-Rolli präsentiert
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produkt.mix
Die Deutschland der Reederei Peter Deilmann ist im Win-
ter 2013/14 in Asien anzutreffen. Das Schiff läu� dort erstmals
die indische Insel Diu, Komodo in Indonesien sowie die chinesi-
schen Ziele Nanjing, Guangzhou und Taichung an.
www.deilmann-kreuzfahrten.de
Die Allianz Global Assistance (AGA) bietet Bus- und Grup-
penreiseveranstaltern nun einen Tagesfahrten-Stornoschutz
an. Die Versicherung ist online über Elvis buchbar. Zum Leis-
tungsumfang gehört auch die Assistance.
Eberhardt Travel verschickt schon jetzt den Fernreisekata-
log für 2013 an Reisebüros. Neu im Programm des Veranstalters
sind Wandertouren durch Südafrika und in Patagonien.
www.eberhardt-travel.de
Die Luxusreederei Seabourn setzt die Seabourn Quest im
Sommer nächsten Jahres im Mittelmeer ein. Die Kreuzfahrten
mit dem Schiff sind wie alle Europa-Reisen zwischen April und
November 2013 bereits zur Buchung freigeschaltet.
www.seabourn.com
updates
■ Die Vorverlegung eines
Rückflugs um mehr als zehn
Stunden kann für Veranstal-
ter teuer werden. Sie müssen
eventuell Schadensersatz an
die betroffenen Kunden zah-
len. Denn der Bundesgerichts-
hof (BGH) in Karlsruhe unter-
strich nun, dass eine derarti-
ge Verkürzung des Urlaubs ein
Reisemangel ist.
Anlass war die Klage einer
Urlauberin, die bei GTI Travel
2009 einen einwöchigen Pau-
schalurlaub in die Türkei ge-
bucht hatte. Am Tag vor der
Rückreise erfuhren sie und
ihr Lebensgefährte, dass der
Rückflug nicht am Nachmit-
tag, sondern bereits um 5.15
Uhr stattfinden sollte. Das Paar
entschied sich daraufhin, die
Reise nach Hause selbst zu or-
ganisieren und verlangte spä-
ter vom Veranstalter den Rei-
sepreis in Höhe von 370 Euro
pro Person zurück. Zusätzlich
forderte die Kundin die Erstat-
tung des Rückflugs sowie eine
Entschädigung für nutzlos auf-
gewendete Urlaubszeit.
Die Klägerin scheiterte mit
ihrer Forderung in der ersten
Instanz. Auch im Berufungs-
verfahren vor dem Landgericht
Düsseldorf hatte sie keinen Er-
folg. Dieses sah in der Vorver-
legung des Fluges zwar einen
Reisemangel. Doch sprach der
Richter angesichts des beson-
ders günstigen Reisepreises
von keiner erheblichen Beein-
trächtigung der Reise.
Der BGH hob dieses Ur-
teil Mitte April auf. Er ließ den
niedrigen Reisepreis nicht als
Begründung gelten. Das Land-
gericht soll nun prüfen, wel-
chen Anteil der Mangel im Ver-
hältnis zur gesamten Reiseleis-
tung hatte und welche Kosten
für den Rückflug tatsächlich
angefallen sind. Und ob die
Klägerin und ihr Partner GTI
eine Frist zur Abhilfe gesetzt
hatten.
Zu welchen Konsequenzen
der Richterspruch in der Tou-
ristik führt, ist derzeit noch
nicht klar. Die Juristen des DRV
und die Veranstalter wollen die
schri�liche Urteilsbegründung
abwarten, um die Details zu er-
fahren. Diese liegt derzeit noch
nicht vor – der BGH hat hierzu
bis zu sechs Monate Zeit.
Schauinsland-Chef Gerald
Kassner glaubt allerdings, dass
sich für den Veranstalter nichts
ändert. »Wir gehen mit Flug-
verlegungen sensibel um«, be-
tont er.
Flugvorverlegung ist ReisemangelNeues Urteil des Bundesgerichtshofs zur Pauschalreise.
Wer mehr als zehn Stunden
früher nach Hause fliegen
muss, kann durchaus
Schadensersatz verlangenFoto
: Fra
po
rt A
G
travel.one 4.5.2012 23
mix.produkt
Nostalgisches Ambiente:
Mövenpick übernimmt im Oktober
das historische Nilschiff Misr
■ Steigenberger ist in Ägyp-
ten künftig nicht nur mit vier
Luxushotels, sondern auch mit
drei Flusskreuzfahrtschiffen
vertreten. Von Oktober an sol-
len die Fünf-Sterne-Deluxe-
Schiffe Steigenberger Minerva
und Steigenberger Legacy den
Nil zwischen Luxor und Assuan
befahren. Das dritte Schiff, die
Steigenberger Omar El Khayam,
will die Hotelkette auf dem Nas-
sersee einsetzen.
An Bord der Schiffe befinden
sich 70 bis 80 Kabinen und Suiten,
mehrere Restaurants und Pools.
Sie werden in Kooperation mit
Travcotels betrieben. Das Unter-
nehmen mit Sitz in Kairo ist nach
eigenen Angaben mit 20 Schiffen
auf dem Nil und dem Nassersee
der größte Anbieter von Schiffs-
reisen in Ägypten. Es gehört wie
die Steigenberger-Hotelgruppe
zu dem ägyptischen Tourismus-
konzern und TUI-Partner Travco.
Auch bei einer anderen Hotel-
kette tut sich etwas: Mövenpick,bereits seit Längerem auf dem
Strom vertreten, baut die Nilflot-
te aus. Fünf weitere Schiffe brin-
gen Kunden des Unternehmens
von Oktober an zu den pharaoni-
schen Tempeln in Oberägypten.
Dabei handelt es sich um die his-
torische Misr – das kleine Dampf-
schiff wurde 1918 gebaut, den
Segler Feddya und die jeweils
fünf Decks umfassenden Schiffe
Sun Ray, Darakum und Hamees.
www.steigenbergerhotelgroup.com
www.moevenpick-hotels.com
Präsenz auf dem Nil
■ 92 Seiten stark ist das neue
Werk: Diamir Erlebnisreisenwidmet Botswana erstmals einen
eigenen Katalog. Darin stellt der
Dresdner Veranstalter seine Rei-
sen für 2012 und 2013 durch das
afrikanische Land vor.
Diamir spricht mit dem Pro-
gramm Urlauber an, die individu-
ell oder in der Kleingruppe un-
terwegs sein wollen. Reisebüros
finden in dem Katalog daher ge-
führte Rundreisen und Flugsafa-
ris, die beide bereits ab zwei Per-
sonen durchgeführt werden, sowie
Selbstfahrertouren und Bausteine.
Die Reisen führen nicht nur nach
Botswana. Diamir kombiniert das
Land auch mit Namibia, Sambia,
Simbabwe und Südafrika.
www.botswana-katalog.de
Eigener Katalogfür Botswana
■ Pünktlich zu seinem 40-jährigen Bestehen hat der Marketingverbund Roman-tik Hotels & Restaurants eine Broschüre für Oldtimer-Fans aufgelegt. Unter
dem Motto »Die Reise ist das Ziel« stellten Mitglieder des Zusammenschlusses
für Besitzer klassischer Fahrzeuge verschiedene Arrangements zusammen. So
arbeiteten beispielsweise sieben Hotels im Dreiländereck Deutschland, Belgien
und Niederlande eine Route durch »urwüchsige, romantische Gegenden« aus.
Die Entfernung zwischen den Häusern beträgt 50 bis 150 Kilometer. Die Broschü-
re kann online bestellt oder heruntergeladen werden.
www.romantikhotels.com/classics
Touren für Fahrer von Oldtimern
Oldie-Fans: Ruudund Marion Roxsvom Romantik Hotel
im belgischen StavelotFoto
: Ro
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Foto
: Mö
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4.5.2012 travel.one24
airlines.airports
Flughäfen befürchten Kontroll-Chaos■ Am 29. April 2013 soll in der Europäischen
Union das Mitnahmeverbot von Flüssigkeiten im
Handgepäck fallen. Nach fast sieben Jahren. Für
die deutschen Verkehrsflughäfen ist das aller-
dings kein Grund zur Freude. Im Gegenteil. Der
Flughafenverband ADV befürchtet ein Chaos an
den Sicherheitskontrollen. Der EU-Zeitplan sei
unrealistisch, voller Baustellen und ungelöster
Probleme, sagt ADV-Geschä�sführer Ralph Bei-
sel. Die Flughäfen fordern daher von der Politik
eine Verlängerung des Flüssigkeitsverbots.
Das Hauptproblem liegt für die Airports da-
rin, dass die Geräte zur Überprüfung der Flüs-
sigkeiten im Handgepäck noch nicht ausgerei�
sind. Wegen der technischen Mängel käme es zu
wesentlich längeren Wartezeiten an den Kont-
rollen, befürchtet Beisel. Es wird erwartet, dass
pro Stunde 30 bis 50 Prozent weniger Passagie-
re kontrolliert werden können. Außerdem benö-
tigen die neuen Geräte 20 bis 30 Prozent mehr
Platz und sind schwerer als die alten, was in vie-
len Flughäfen zu Umbauten führen werde. Die
Airports wollen deshalb, dass die Aufhebung des
Verbots erst dann kommt, wenn Geräte mit we-
niger Gewicht und einem geringeren Platzbedarf
zur Verfügung stehen.
Sollten sich die Flughäfen mit ihrer Forde-
rung durchsetzen, wäre das der zweite geschei-
terte Anlauf zur Lockerung beziehungsweise
Abschaffung des Flüssigkeitsverbots in der EU.
Vor einem Jahr musste eine Ausnahmeregelung
für Flüssigkeiten, die im Duty-Free in Drittlän-
dern gekau� werden, kurzfristig wieder zurück-
genommen werden. Auch damals hieß es, dass
noch keine praxistauglichen Kontrollgeräte zur
Verfügung stehen.
■ Nach dem Start der Verbindung von
Magdeburg/Cochstedt nach München
im Winter erweitert die Regionalge-
sellscha� CSO City Fly den Flugplan
nun um ein neues Ziel. Vom 28. Mai an
gibt es eine werktägliche Verbindung
zwischen München und Bern. »So bin-
den wir München nach dem Wegfall
der Cirrus-Flüge wieder an Bern an«,
sagt Geschä�sführer Uwe Hädicke.
Gleichzeitig setzt die Airline auf
beiden Strecken statt des kleineren
Metroliners kün�ig eine Saab 340
mit 33 Sitzplätzen ein. Weiteren Ex-
pansionsdrang verspürt man bei CSO
City Fly erst einmal nicht. »Wir wollen
nicht wahllos Ziele anbieten, sondern
Regionen verbinden, die per Bahn
oder Auto nicht ideal zu erreichen
sind«, erklärt Hädicke. Die Flüge nach
Bern sollen in Kürze auch über Ama-
deus buchbar sein.
www.cso-cityfly.de
Bern wieder angebunden
■ Nordzypern soll im nächsten Jahr als erste Destination vom aufwendig
ausgebauten Flughafen Kassel-Calden aus angeflogen werden. Der Reise-
veranstalter Globalis aus Schöneck bei Frankfurt will am 8. April mit ei-
nem 172-sitzigen Airbus A320 der türkischen Fluggesellscha� Onur Air
nach Ercan starten. Zudem sei ein weiterer Flug nach Nordzypern geplant,
der am 15. April stattfinden soll, heißt es. Die Eröffnung des neuen Flug-
hafens ist für den 4. April 2013 geplant. Bis dahin sollen die 1.500 Meter
lange Landebahn auf 2.500 Meter verlängert und neue Gebäude errichtet
werden. Die Pläne sehen vor, dass der Flughafen, der 2010 rund 46.000
Passagiere abfertigte, es bis 2020 auf 640.000 Fluggäste bringt.
Erste Charterflüge für Kassel-Calden
So soll der Flughafen nach der Erweiterung im April 2013 aussehen
airlines.airports
Die geplante Aufhebung des Flüssigkeitsverbots im Handgepäck stößt auf Widerstand
Die Flughäfen wollen die
Aufhebung des Flüssigkeits-verbots verschieben
Bil
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Foto
: FM
G
travel.one 4.5.2012 25
■ Condor nimmt die Verbindung nach
St. Lucia im kommenden Winter früher
auf als geplant. Die erste Boeing 767
hebt bereits am 11. Oktober in Frank-
furt ab. Abflugszeit ist um 11.30 Uhr, die
Ankun� auf dem Hewanorra Internatio-
nal Airport (UVF) ist für 16.15 Uhr Orts-
zeit angesetzt. Die Rückflüge mit kur-
zem Zwischenstopp auf Barbados erfol-
gen ebenfalls donnerstags. Start ist um
17.05 Uhr, die Landung in Frankfurt er-
folgt am Folgetag um 10.40 Uhr.
Früher nach St. Lucia
■ Bei Icelandair gilt eine neue Gepäck-
regelung. Nach Island können Fluggäs-
te ein Gepäckstück bis maximal 23 Ki-
logramm einchecken, das Handgepäck
darf maximal zehn Kilo wiegen. Für Flü-
ge in die USA gilt unverändert das »Piece
Concept«. Es sind zwei Gepäckstücke mit
maximal 23 Kilo erlaubt, die Grenze für
das Handgepäck liegt ebenfalls bei zehn
Kilo. Für Flüge ab Frankfurt sowie für alle
Flüge ab Island ist nun auch ein mobiler
Check-in möglich. Aus technischen Grün-
den gehe dies nicht für Flüge ab Mün-
chen und Hamburg sowie für Rückflüge
aus den USA, heißt es bei der Airline.
Mit einem Koffer nach Island
■ Die polnische Schwester von OLT Ex-
press Germany weitet das Flugprogramm
im Herbst deutlich aus und nimmt zahl-
reiche neue Europa-Verbindungen auf.
Eine zentrale Rolle im Expansionspro-
gramm der Airline spielt Deutschland.
Vom 29. Oktober an fliegt OLT Express Poland von Warschau aus 17 neue Des-
tinationen in Europa an. Mit Köln, Ham-
burg, Stuttgart, Memmingen, Hahn,
Saarbrücken und Münster/Osnabrück lie-
gen sieben davon in Deutschland.
Die ersten vier Ziele werden täglich
mit der polnischen Hauptstadt verbun-
den. Hahn steht mit drei wöchentlichen
Verbindungen im Flugplan. Verkehrstage
sind Dienstag, Donnerstag und Sonntag.
Je zwei wöchentliche Flüge gibt es nach
Saarbrücken und Münster/Osnabrück.
Das Saarland fliegt OLT Express Poland
montags und freitags an, auf dem Flug-
hafen FMO landet die Airline jeden Mitt-
woch und Samstag.
Ehrgeizige Pläne verfolgt OLT Express
auch in Danzig sowie in Rzeszów im Süd-
osten Polens. Auch hier nimmt die Air-
line europäische Metropolen wie Paris,
Rom und Amsterdam in den Flugplan.
Deutschland ist ebenfalls mit neuen Ver-
bindungen vertreten. Von Danzig aus
soll es tägliche Flüge nach Köln, Ham-
burg und Memmingen geben. Hahn wird
dreimal pro Woche bedient. Von Rzes-
zów aus geht es jeweils zweimal pro Wo-
che nach Hamburg und Memmingen.
Dortmund steht mit drei wöchentlichen
Verbindungen auf dem Programm. Zu-
sätzlich wird Hahn zweimal wöchentlich
von Lodz aus angesteuert.
OLT Express Poland gehört wie die
Schwester OLT Express Germany zu hun-
dert Prozent der polnischen Investment-
firma Amber Gold. Die Airline ist 2011
aus dem Zusammenschluss der Regio-
nalgesellscha� OLT Jetair mit dem Char-
ter-Carrier Yes Airways entstanden.
Auf Deutschlandkurs
Die europäischen und deutschen Ziele
werden von Warschau aus mit einer A320 bedient
Air Berlin hat für die Osterferien 2013 bereits zahlreiche
Flüge von Deutschland, Österreich und der Schweiz nach
Mallorca, aufs spanische Festland und auf die Kanaren zur
Buchung freigegeben. Auch Flüge nach Faro können bereits
gebucht werden.
Passagiere von TAM können am Frankfurter Flughafen künf-
tig auch per Automat einchecken. Die Automaten befinden
sich im Terminal 1, Ebene C. Nach dem Check-in kann das Ge-
päck an den TAM-Schaltern 716 bis 722 aufgegeben werden.
Bis 30. November ist der neue Visit Australia Pass von
Emirates buchbar, der in Zusammenarbeit mit Qantas
Flüge zu mehr als 80 Zielen innerhalb Australiens ermög-
licht. Der Preis beginnt ab 58 Euro für Flüge von Sydney nach
Canberra oder ab 102 Euro für Flüge von Perth zum Ayers
Rock Airport.
Easyjet hat den Winterflugplan zur Buchung freigeschal-
tet. Am 29. Oktober nimmt die Airline vier wöchentliche
Flüge zwischen Luxemburg und London-Gatwick auf.
updates
Foto
: OLT
Exp
ress
4.5.2012 travel.one26
sales.thema
Sales TVG CS
Die TVG ist zwar nicht Deutschlands
größte, aber sicher Deutschlands
heterogenste Reisebüro-Franchise-
organisation. Die 206 Franchisenehmer der
FTI-Vertriebsorganisation firmieren mit
5vorflug, Sonnenklar und Flugbörse unter
drei verschiedenen Marken. Das allein wäre
nicht weiter erwähnenswert. Doch bei ge-
nauerem Hinsehen zeigt sich, dass nur zwei
der Marken, 5vorflug und Sonnenklar, ein
stringentes Franchisekonzept verfolgen.
Dagegen ist die Flugbörse, Deutschlands äl-
teste Reisebüro-Franchisemarke, eher eine
Ansammlung von Individualisten, wie man
sie aus den Reisebürokooperationen kennt.
Die Flugbörse, mit 25 Jahren Deutsch-
lands ältestes Reisebüro-Franchise, ent-
stand zu einer Zeit, als Online-Vertrieb und
die Streichung von Provisionen für Flugbu-
chungen durch die Airlines noch ins Reich
der Science Fiction gehörten. Unter den In-
habern sind viele »alte Hasen« – ausgewie-
sene Flugspezialisten, die das Geschä� mit
Pauschalreisen o� erst später intensiver
zu beackern begannen. Daher präsentie-
ren sich die Flugbörsen, vom einheitlichen
Logo einmal abgesehen, bundesweit in sehr
unterschiedlicher technischer Ausstattung
und mit verschiedenartigem Interieur.
Relaunch nach Sonnenklar-Vorbild.Damit soll bald Schluss sein. Denn die TVG
fordert die 93 Flugbörse-Büros auf, ihre
technische Ausstattung, ihr Erscheinungs-
bild und den Umgang mit Online- und Off-
line-Aktivitäten einer Runderneuerung zu
unterziehen.
Details zu ihrem Plan präsentierte TVG-
Geschä�sführerin Birgit Aust kürzlich vor
120 Franchisenehmern bei der Jahresta-
gung der TVG im ägyptischen El Gouna.
Demnach sollen sich Erscheinungsbild
und Technik am Vorbild der Sonnenklar-
Reisebüros orientieren. Das neue Ausstat-
Birgit Aust wünscht sich
Flugbörsen mit Lounge-Charakter und TV-Bildschirmen
Deutschlands ältestes Reisebüro-Franchisesystem erhält eine
Frischzellenkur. Als Vorbild dient die Schwestermarke Sonnenklar.
TVG baut Flugbörsen um
Foto: TVG
travel.one 4.5.2012 27
kooperationen.sales
tungskonzept für die Flugbörsen nutzt
dann auch das Mobiliar und die technische
Ausrüstung von Sonnenklar mit lounge-
artigem Ambiente und großen LCD-Monito-
ren anstelle von Katalogwänden. Bewegte
Bilder und ständig aktualisierte Angebote,
die von der TVG-Zentrale eingespeist wer-
den, sollen ebenfalls flächendeckend in die
Flugbörsen Einzug halten.
Allerdings muss nicht jeder Flugbör-
sianer gleich sein komplettes Mobiliar auf
den Müll werfen. Mitglieder, die ihre Ein-
richtung vorerst behalten wollten, könnten
dies tun, versichert Aust. Denn der Umbau
eines Büros hat trotz kostengünstiger Fer-
tigung in China seinen Preis. Er kostet je
nach Größe 12.000 bis 25.000 Euro.
Einige Mindestanforderungen der TVG
müssen die Agenturen aber noch in diesem
Jahr erfüllen. Dazu zählt die Aufstellung ei-
ner Bildschirm-Stele, über die von der TVG-
Zentrale nach den Auswahlkriterien der
einzelnen Büros zusammengestellte tages-
aktuelle Angebote präsentiert werden. Au-
ßerdem solle ein Newsletter, der den Büros
zur Verfügung gestellt wird, aktiv genutzt
und die Marken-Website der Flugbörse in
ihre Angebote integriert werden.
Ein optionales Angebot ist dagegen die
Nutzung einer neu entwickelten App und
einer Facebook-Seite im Markenlayout. Auf
freiwilliger Basis soll auch die inhaltliche
Aufwertung einer Rubrik mit Experten-
tipps auf der Flugbörse-Website erfolgen.
Klare Linien, Lounge-Design und große LCD-Bildschirme
sollen das Bild der neuen Flugbörsen prägen, bislang ist nur das Logo
– hier die Außenansicht einer Flugbörse in Berlin – einheitlich
Mitziehen oder umorientieren.Dass die Franchisenehmer der Flugbörse-
Agenturen die Einbindung in den neuen
Markenau�ritt ihres Systems mittelfristig
als verbindlich betrachten sollten, betont
auch FTI-Vertriebsgeschä�sführer Ralph
Schiller. Bei einem Au�ritt im Rahmen der
TVG-Tagung begründete er die Notwen-
digkeit der Neuausrichtung der Flugbörse
mit dem anhaltend wachsenden Wett-
bewerbsdruck durch die Online-Portale.
Zwar sei deren Wachstumsintensität mo-
mentan leicht gebremst. Doch die neuen
Datenstandards in der Touristik gäben
den Internetportalen kün�ig erweiterte
Möglichkeiten, auch komplexe Angebote
zu präsentieren und buchbar zu machen.
»Bald müssen auch Familien mit meh-
reren Kindern nicht mehr ins Reisebüro
gehen, um eine Reise inklusive aller ver-
fügbaren Kinderermäßigungen zu bu-
chen«, sagt Schiller. Um in diesem Wett-
bewerbsumfeld zu bestehen, müssten die
Reisebüros ihre medienübergreifenden
technischen Möglichkeiten bei Beratung
und Verkauf besser nutzen als bisher.
Untermauert werde die Notwendigkeit
des Wandels durch die Umsatzentwick-
lung innerhalb der TVG, ergänzt Aust. So
seien die Umsätze eines durchschnittli-
chen Sonnenklar-Büros von 2008 bis 2011
um rund 70 Prozent gestiegen. Büros der
Flugbörse, die das Sonnenklar-Angebot im
Shop-in-Shop-System in ihre Ladenlokale
integrierten, legten im selben Zeitraum
um 18 Prozent zu. Dagegen verbuchten die
Flugbörsen ohne den Shop-in-Shop-Zusatz
nur 4,3 Prozent Umsatzsteigerung.
»Wer das neue Konzept nicht mittra-
gen will, sollte sich mittelfristig nach Al-
ternativen umsehen«, stellt Aust klar. Als
Alternative für diese Agenturen nennt sie
die RTK-Kooperation, der sich die TVG 2008
angeschlossen hat, um ihre Einkaufskon-
ditionen zu verbessern.
Christian Schmicke
Fakten zur TVGDie Vertriebsorganisation hat
insgesamt 206 Büros. Davon
firmieren 95 unter der Marke
Sonnenklar, 93 als Flugbör-se. Zehn Büros sind unter der
Last-Minute-Marke 5vorflugan Flughäfen vertreten. Acht
Büros sind aus dem früheren
Kooperationsverbund FTI Feri-
enwelt in der TVG verblieben.
Wachstumspläne: Laut TVG-
Chefin Birgit Aust soll vor allem
die Zahl der Sonnenklar-Büros
stark wachsen. Geplant ist der
Ausbau der Zahl der Franchise-
nehmer in der TVG von derzeit
206 auf 450 innerhalb von zwei
Jahren. Dabei sollen Neu- und
Existenzgründungen die Haupt-
rolle spielen.
Ralph Schiller: Neue
Datenstandards zwingen
Reisebüros zur Profilierunggegenüber Online-Portalen
Foto
: Tra
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On
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sales.thema
4.5.2012 travel.one28
Bei den siebten Travel Games der Thomas-Cook-Veranstalter kämpften
450 Reiseprofis vom 20. bis 27. April im türkischen Belek um Medaillen.
Länder anhand der Grenzen ihren Fah-
nen zuordnen, Schaufensterdekora-
tionen gestalten oder am Geruch von
Gewürzen, Kräutern oder Früchten die zuvor
präsentierten Fahrradreisen von Thomas-
Cook-Reisen-Kooperationspartner Weinra-
del erraten: In den elf Workshops der dies-
jährigen siebten Travel Games von Thomas
Cook im türkischen Belek sorgte ein bunter
Mix aus Produkt- und Länderinformationen
sowie spielerischen Elementen für gute Lau-
ne bei den rund 450 Teilnehmern.
Travel Games Village im Sentido.In zwei Umläufen kämp�en Reiseprofis aus
allen Verkaufsregionen Deutschlands in 18
Teams mit gruppendynamischen Outfits
und Schlachtrufen während dieser touristi-
schen Thomas-Cook-Spiele um Punkte – und
Medaillen. Zum ersten Mal in der Geschich-
te der Travel Games waren alle Teilnehmer
analog zum olympischen Gedanken in ei-
nem ausschließlich für sie reservierten Ho-
tel untergebracht, dem »Travel Games Villa-
ge« – im neuen Sentido Zeynep Golf & Spa in
Bond-Show mit Herz 01
02
Fotos: Jörg Puchmüller
travel.one 4.5.2012 29
schulung.sales
01 Festliche Stimmung beim
Bond-Abend im Rixos Premium
02 Bond-Reiseprofis im Türkei-
007-Einsatz, von links: Christian
Evers (Head of Marketing), Laura
Oster (aus dem Gold-Gewinner-
team des ersten Umlaufs), Carsten
Seeliger (Direktor Services
& Quality) 03 Thomas-Cook-
Organisationsprofis unter
sich, von links: Antonia Vogel, Pia
Seidel-Zoller, Elena Haberstein,
Giuseppe di Liberto, Britta Seifert,
Mirja Kalbfleisch und Stefanie
Holterhoff 04 Partystimmungnach anstrengendem Tagewerk
05 Frischestopp am Wasserfall
unweit von Antalya 06 Tierische Natureindrücke während der
Jeeptour 07 Raften auf dem
Gebirgsfluss Köprülü
Belek. Und ebenfalls zum ersten Mal waren
neben österreichischen Kollegen auch Rei-
seprofis aus der Schweiz angereist.
Der Eröffnungsabend, bei dem wie im-
mer das »touristische Feuer« sinnbildlich
mit Fackeln entzündet wurde, stimmte die
Teilnehmer auf spannende Tage ein. Der
Blick durch 3-D-Brillen beim anschließen-
den Feuerwerk gewährte besondere Ausbli-
cke: »Der ganze Himmel war voller Herzen«,
schwärmte eine Teilnehmerin.
Neben den Informationen und Aufga-
ben in den originell gestalteten Workshops
stand auch eine Reihe landeskundlicher Er-
lebnisse auf dem Programm. Eine Wildwas-
serfahrt auf dem Gebirgsfluss Köprülü und
eine Jeepfahrt ins Hinterland sorgten für
abenteuerliche Eindrücke. Die kulturellen
Attraktionen lernten die Reiseprofis bei ei-
nem Ausflug zur antiken Stadt Aspendos an
der Südküste mit seinem gut erhaltenen rö-
mischen Theater sowie während einer kul-
turell ausgerichteten Stadttour durch Anta-
lya kennen – Stopp am Wasserfall inklusive.
Und natürlich erkundeten die Touristiker
auch Hotels. Besonders gut kam dabei das
Paloma Grida Village & Spa an. Stefanie
Bauer von Lotto Schellöh-Reisen in Duis-
burg schwärmt von der Gartenanlage, der
Ladenpassage, dem Bungalow-Stil – und
dem Essen. Gut gefiel auch das im vergan-
genen Jahr eröffnete Maxx Royal Golf & Spa
in Belek: »Dieses Hotel ist perfekt und eig-
net sich für Familie und Paare«, lobt Lisa
Faßbender von My Travel Company in Köln
und verweist auf die »unglaublich harmo-
nische Farbgebung«. Ihr Urteil: »Da würde
ich sofort Urlaub machen, am liebsten in
einer Villa am Malediven-Pool«.
Beim glamourösen James-Bond-Abend
im Hotel Rixos Premium mit Preisverlei-
hung und Showeinlage gingen die ereignis-
reichen Tage dann so spektakulär zu Ende,
wie sie begonnen hatten. »Rahmenpro-
gramm, Workshops, Party – es war einfach
alles klasse«, lobte deshalb Jeanine Levers
aus Dortmund. »Ich war die vergangenen
zwei Jahre dabei, aber das hier, das war
das Allerbeste«, so das Fazit von Katharina
Sturm aus Staßfurt. Tanja Ronge
03 04
06 07
05
Mehr Fotos online unter www.travel-one.net
Foto: Travel One
sales.thema
4.5.2012 travel.one30
Bei den Best Western Hotels können Tagungshotels bundes-
weit mit dem neuen Meetingpoint nach diversen Kriterien online
gesucht werden. Die für die Veranstaltung benötigten Hotelleis-
tungen werden standardisiert abgefragt. Technische Grundlage
ist das Buchungstool Moredirect von Meetingmasters.de.
www.bestwestern.de
Amadeus hat das Bahnbuchungsmodul im E-Travel-Manage-
ment mit einer Vergleichsfunktion für Bahn und Flug ausgestat-
tet. Die Nutzung des Verkehrsmittels kann gesteuert und die Tari-
fe können kombiniert werden. www.de.amadeus.com
Im Thomas-Cook-Infonet startet am 4. Mai eine Online-Schu-
lung von Ibero Tours und Thomas Cook. Thema ist das »Count-
ry & Style«-Produkt. Die Schulung steht drei Monate im Netz und
kann jederzeit unterbrochen werden. www.iberotours.de
Princess Cruises zahlt bis Ende Mai für den Verkauf höherwer-
tiger Kabinen eine Bonusprovision. Die Provision beträgt ab der
Kategorie Balkonkabine 16 Prozent statt bisher 13 Prozent.
Bis 11. Mai läu� im Infonet der Rewe-Touristik eine Online-
Schulung zu Kroatien und Italien sowie zum spanischen Festland.
updates
■ An der Staatlichen Fachschule für Fremdenverkehrswirtschaft und Tourismus in Darmstadt hat die Ein-
schreibefrist für das im August starten-
de Semester begonnen. Die kostenlose
Zusatzausbildung zum »Staatlich ge-
prü�en Betriebswirt« ist auf sieben Se-
mester angelegt und wird als berufsbe-
gleitendes Studium angeboten.
Auf dem Lehrplan stehen zwei Un-
terrichtstage pro Woche mit Themen
wie Wirtscha�slehre, Tourismusmarke-
ting, Konzeptentwicklung und Personal-
management. Neben dem Theoriestu-
dium gehören auch praktische Lernein-
heiten dazu. Abgeschlossen wird das
Studium mit einer Projektarbeit. Darü-
ber hinaus können Studenten auch die
Fachhochschulreife machen oder an der
Vorbereitung zur Ausbildereignungsprü-
fung teilnehmen.
Voraussetzungen für den Start des
Studiums sind entweder der Abschluss
in einem anerkannten Beruf der Frem-
denverkehrswirtscha�/Tourismus oder
der Nachweis einer mindestens fünfjäh-
rigen beruflichen Tätigkeit in der Touris-
tik oder Gastronomie.
www.mbsonline.de
Zusatzausbildungzum Betriebswirt
■ Die Mitglieder von Meinreisespezi-alist sehen ihre Kooperation, die zur
RTK gehört und ihren Sitz wie diese
ebenfalls in Burghausen hat, nicht als
herkömmliche Kooperation an, son-
dern als ein Netzwerk von Reisebü-
ros. Diesen Gedanken stellten sie auf
ihrer Jahrestagung auf Mallorca Ende
April in den Mittelpunkt: Einige von
ihnen präsentierten neue Vertriebs-
wege und -ideen. So kooperieren Bü-
ros beispielsweise mit im gleichen
Ort ansässigen Friseuren, Weinhänd-
lern oder Bäckern, berichtet Bülent
Menekse, Mitglied des sechsköpfigen
Beirats, dessen Neuwahl ebenfalls auf
der Tagesordnung stand.
Ein weiteres Thema war die Reso-
nanz auf die im Vorjahr erstmals prä-
sentierten Themenreisen. Diese ver-
kaufen sich nicht über die Destinatio-
nen, sondern über Urlaubserlebnisse,
die von Reisebüros konzipiert wurden,
wie es heißt.
Zum Start gab es drei derartige
Reisen, mittelfristig sind bis zu 20 ge-
plant. Dabei gehe es aber nicht dar-
um, dass die Zentrale den Mitgliedern
Projekte vorgebe. Die Ideen stamm-
ten vielmehr von den Büros, erläutern
die Verantwortlichen. »Reisebüros
mit Veranstaltererfahrung haben ihr
Know-how gegenüber anderen Part-
nern offen gelegt und ihnen jegliche
Unterstützung zugesagt«, sagte Pe-
ter Möschl, Leiter von Meinreisespezi-
alist innerhalb der RTK. Dies zeige den
Charakter des Netzwerks, die Büros
agierten nicht als Konkurrenten, sie
seien vielmehr Partner.
Neue Vertriebswege
Peter Möschl (links), Leiter von Meinreisespezialist, Gastgeberin der Tagung
Heike Genschow von den Viva Hotels und RTK-Chef Thomas Bösl
travel.one 4.5.2012 31
mix.sales
Klassisches EigentorUnister hat einen ziemlichen Bock geschossen. Das ZDF-Magazin Wiso hatte
aufgezeigt, dass auf fluege.de bei der Buchung eine zuvor nicht sichtbare Ser-
vicegebühr berechnet wurde. Unister antwortete auf den Vorwurf damit, dass
überwiegend Senioren Probleme mit den angezeigten Preisen hätten. Diese
Begründung ist weltfremd. Ebenso wie der Vorschlag, dass die Verbraucher-
zentralen die älteren Internetnutzer besser in Fragen von Online-Buchungen
schulen sollen.
So darf ein Unternehmen nicht mit Kunden umgehen. Die Folgen sind ab-
sehbar. Wer sich als Kunde von einem Dienstleister als nur unzureichend
gebildeter Internetnutzer diffamieren lassen muss, wird sich wohl schnell
für einen anderen Weg entscheiden, seine Reise zu buchen. Zudem kann es
nicht die Aufgabe der Verbraucherzentralen sein, Internetnutzer zu schulen.
Sie sollen Kunden vor Unternehmen mit schlechtem Service, mangelha�en
Produkten oder falschen Versprechungen warnen. Und in dieser Hinsicht ist
Unister schon in der Vergangenheit unangenehm aufgefallen.
Wolfram MarxRedakteur
Moment mal!
Scandlines zahlt wieder Provision
Die Fähre Berlin soll, wie die baugleiche
Copenhagen, vom Sommer an die
Strecke Rostock – Gedser bedienen
■ Mit einer neuen Online-Schulung richten sich Young by FTI und die FTI Academy an junge Expedienten. Zum Programm
gehört ein Kurs zum Thema »Fit im Verkaufsgespräch«, bei der
ein junges Paar und dessen Beratung im Reisebüro im Mit-
telpunkt steht. Die Darsteller sind FTI-Mitarbeiter, zwei von
ihnen befinden sich selbst noch in der Ausbildung. FTI-Mit-
arbeiterin Ellementiana Kerschl erläutert über die Foto-Sto-
ry hinaus die Grundlagen eines Verkaufsgespräches und gibt
nützliche Tipps. Wer die Schulung bis zum 30. Juni erfolgreich
abschließt, kann eine von zwei Reisen nach Ibiza gewinnen.
Schulung für den Nachwuchs
Foto
: FT
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■ Scandlines will Reisebüros wieder eine
umsatzabhängige Provision zahlen.
Sie gilt dann für alle Strecken der Ree-
derei zwischen Deutschland und Schwe-
den oder Dänemark. Die Höhe der Provisi-
on ist abhängig von der Strecke und wird
ab einem jährlichen Mindestumsatz von
1.000 Euro ausbezahlt.
Die Reederei bietet den Reisebüros
drei verschiedene Buchungsmöglichkei-
ten. Einmal sind Reservierungen über den
Kooperationspartner Dertour möglich. Bü-
ros, die einen Agenturvertrag mit Scand-
lines Deutschland haben, haben zwei Vari-
anten. Sie können über Agent Logon oder
Expresslink, den Buchungslink für die ei-
gene Website, buchen.
www.scandlines.de/agent-news
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destination.frankreich
Vom Schmuddelkindzum schicken Szenetreff
Im nächsten Jahr trägt Marseille den Titel Kulturhauptstadt. Die einst heruntergekommene
Hafenstadt ist nicht wiederzuerkennen, in jüngster Zeit wurde viel investiert. Ein Streifzug.
Marseille hat sich herausgeputzt, hat
in den vergangenen Jahren sein
Schmuddel-Image abgelegt und
krä�ig in einst verlotterte Viertel inves-
tiert. Ein Grund: Im nächsten Jahr wird die
Metropole gemeinsam mit 130 Gemeinden
der umliegenden Region Kulturhauptstadt
»Marseille Provence 2013«. Spätestens dann
lohnt also ein Besuch.
Besucher blicken auf den Alten Hafen
und wundern sich. Über das beglückende
Gefühl, das sich im Kopf breit macht. Eine
derartig reizvolle Szenerie wäre ihnen vor
dem Besuch der südfranzösischen Hafen-
stadt nicht in den Sinn gekommen. Der
Blick gleitet über Tausende Segelmasten,
schwei� zwischen mächtigen Festungs-
mauern hinaus aufs Meer zu den Frioul
Inseln und weiter hoch zur imposanten Ka-
thedrale Notre-Dame-de-la-Garde. Weithin
sichtbar die »Bonne Mère« auf ihrem Turm.
Elf Meter hoch strahlt die Gottesmutter in
goldenem Gewand vom höchsten der vie-
len Hügel, über die sich Marseille wie ein
faltiger Mantel ausbreitet. Auf der einen
Seite des Hafens blüht Geschichte in um-
funktionierten Lagerhäusern, Markthallen
und ehemaligen Spelunken. Auf der ande-
ren glänzen moderne Apartment-Gebäude
im Sonnenlicht. Dazwischen der Quai de
Belges, wo morgens die Fischer ihre Kut-
ter festmachen und den frischen Fang auf
Stände hieven. Der tägliche Fischmarkt ist
ein hübsches Fotomotiv für Touristen, seit
eh und je aber auch Zutatenquelle für die
berühmte Bouillabaisse.
Eines wird auf Anhieb klar. Die Zei-
ten, da sich French-Connection-Milieu mit
AusflugstippMit dem Zug in 40 Minuten er-
reichbar liegt Aix-en-Provence
(Foto). Das zauberha�e Städt-
chen, einstiger Wohn- und
Schaffensort von Paul Cézanne,
lockt dreimal in der Woche mit
einem tollen Markt.
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frankreich.destination
schmuddeliger Dock-Atmosphäre paarte,
sind passé. Zig Millionen Euro wurden in
die Verschönerung der 1,3-Millionen-Ein-
wohner-Stadt gesteckt, der malerische Vi-
eux Port und die angrenzenden Quartiere
zu angesagten Amüsiervierteln erklärt,
inspiriert von praller Stadthistorie und
Yachten-Chic. Terrassen-Lokale säumen
die Uferpromenaden und das Carré Thiars;
sehen und gesehen werden heißt heutzu-
tage die Devise von »tout Marseille«. Ein
Tischchen in der ersten Reihe, eisgekühlten
Apéro vor der Nase, schicke Sonnenbrille
auf derselben, elegante Damen im gesten-
reichen Gespräch, die Herren studieren
entspannt die Sportnachrichten, Flaneure
suchen bekannte Gesichter.
Viel zu sehen auf kleinstem Raum.Man müsste lange nach einer anderen
Stadt in Europa suchen, die auf so klei-
ner Fläche so viel optische und kulturelle
Abwechslung offeriert wie das Herz von
Marseille. Die spannendsten Viertel liegen
dicht beieinander; Erkundungen sind gut
zu Fuß zu bewältigen. Ein Mietwagen ist
überflüssig, ganz davon abgesehen, dass
Parkplätze rar und Parkhäuser teuer sind.
Zudem ist das öffentliche Verkehrsnetz
sehr gut ausgebaut.
Der Alte Hafen ist Keimzelle der Stadt,
die 600 Jahre vor Christi Geburt als grie-
chische Kolonie Massalia gegründet wur-
de. Nördlich davon entpuppt sich langsam,
aber sicher, das Marseille des 21. Jahrhun-
derts. »Euroméditerranée« heißt das sich
über 480 Hektar erstreckende Mega-Pro-
jekt. Es soll die Rolle der maritimen Met-
ropole als Brücke übers Mittelmeer mani-
festieren. Weltberühmte Architekten wie
Jean Nouvel und Zaha Hadid dienen als
Zugpferd, um mit aufregenden Neubauten
eine zeitgemäße Skyline zu stylen. Einige,
wie etwa das Museum für Moderne Kunst
(FRAC), ein spektakulärer Komplex des Ja-
paners Kengo Kuma, sind bereits eröffnet.
Das Kontrastprogramm läu� um den
ehemaligen Ostbahnhof Noailles. Besu-
cher wähnen sich plötzlich in quirligen
Souks. Der Marché des Capucins und ab-
zweigende Gassen spiegeln mit nordafri-
kanischem Flair Marseilles Immigrations-
geschichte wider. Frankreichs älteste Stadt
war und ist nicht nur Umschlagplatz des
Warenverkehrs von und nach Afrika, sie
ist auch Schmelztiegel unterschiedlichster
Kulturen. Fast die Häl�e der Einwohner
ist maghrebinischer Abstammung, was in
manchen Vorstädten Marseilles nicht im-
mer zu reibungslosem Zusammenleben
führte und führt. Urlauber indes tangieren
diese Orte nicht, begegnen dafür dem fas-
zinierenden Völkermix beim Bummel über
die Prachtstraße Canebière.
Keine 100 Meter von dort entfernt
säumt fein restaurierte Architektur des
Blick auf Marseille: Die Hafen-
stadt lockt Besucher mit
einer gelungenen Mischung
aus romantischen Winkeln,
modernen Einsprengseln, altem
Charme und Schicki-Micki-Flair.
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BouillabaisseDie berühmte Fischsuppe
muss man probiert haben.
Am besten im »Miramar« am
Vieux Port, wo sie nach Origi-
nalrezept in drei Gängen ser-
viert wird. Vorsicht Gräten!
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destination.frankreich
Kalkklippen und Sträucher: Am südlichen Rand des Stadtgebiets beginnt unvermittelt wilde Schönheit
Zweiten Kaiserreichs die Rue de la Répub-
lique. Sie begrenzt den Buckel von Le Pa-
nier. Bis vor einigen Jahren noch galt Le
Panier als verrufenes Arme-Leute-Quartier.
Dann verlieh ihm die Stadt eine frische
Patina. Der Charme indes blieb erhalten.
Künstler, Feinkostläden und lauschige Lo-
kale haben sich inzwischen an den roman-
tischen Plätzchen, krummen Gassen und
engen Treppenschluchten etabliert.
Wieder ganz anders der Cours Julien,
gewissermaßen die südfranzösische Ant-
wort auf Hamburgs Szeneviertel Schanze.
Entlang des Straßenzugs mit dem Place
Jean Jouré am oberen Ende formierten sich
Musiklokale, Avantgarde-Modelabels und
Kneipen zum bunten Erlebniscocktail. Loh-
nenswert der kurze Abstecher zur »Bataille
Fromagerie des Alpes«, dem Käseparadies
von Marseille. Modebegeisterte lassen sich
vielleicht lieber in der Rue Grignan verfüh-
ren. Auf dem Weg bergab zum Hafen locken
hinter barocken Fassaden Nobelboutiquen
aller Art zur Einkehr.
Zwischendurch mal Ferienstimmung à
la Côte d‘ Azur? Auch das hat Marseille zu
bieten. Vom südlichen Ausgang des Vi-
eux Port reihen sich anfangs romantische
Felsbuchten wie die Anse des Auffes, dann
folgt entlang der Corniche Kennedy Strand
an Strand. 57 Küstenkilometer säumen das
Ballungsgebiet Marseille, mit 14 Yachthäfen
ist es sogar das zweitgrößte Yachting-Zent-
rum Europas. Und am südlichen Rand des
Stadtgebiets bricht fast unvermittelt wilde
Schönheit los. Bis zu 400 Meter hoch recken
sich silbergraue Kalkklippen in den Him-
mel. Kein Haus, aber viel Strauch umrahmt
die steilwandigen Calanques am Fuße der
Montagne Marseilleveyre. Die tiefen Buch-
ten mit kristallklarem Meer schneiden sich
Dolchen ähnlich in die bleiche Steinszene-
rie. Im Hinterland dräut Einsamkeit zwi-
schen Kräuterbüschen und Kermeseichen.
Adler kreisen. Eidechsen huschen übers
Geröll. Zurück ins Café? Der Vieux Port liegt
nur 25 Autominuten oder eine Stunde mit
dem Ausflugsboot entfernt. Kiki Baron
AusflugstippVom Vieux Port starten Aus-
flugsboote zur dramatischen
Calanques-Szenerie. Man-
che stoppen zum Baden und
Schnorcheln. Alternativ sind
die Fjorde vom romantischen
Hafenstädtchen Cassis aus
erreichbar.
Auskun� www.marseille-tourisme.com (auf Deutsch)
www.mp2013.fr (über Marseille-Provence 2013,
auf Englisch)www.urlaub-ist-frankreich.de/marseille
Veranstalteru. a. Dertour, Neckermann,
Novasol, TUI und Wikinger
Reisen
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frankreich.destination
Folgt der „Marianne“ und werdet Frankreich-Experte!Der Mont Saint Michel ist nicht in der Bretagne? Es gibt auch in Lothringen ein Centre Pompidou? Wo kann ich am besten in Frankreich wandern und welche gastronomischen Köstlichkeiten sind für die Provence berühmt?
Fragen über Fragen und beim Verkaufsgespräch keine Antworten zur Hand? Das muss nicht sein. Folge der „Marianne“ durch die Online-Schulung von ATOUT FRANCE und werde Frankreich-Experte. Unsere Umfragen bei den Absolventen haben ergeben, dass die Teilnehmer
Frühjahrsputz in der Online-Schulung Frankreich: Alle Inhalte wurden auf den neusten Stand ge-bracht und es gibt wieder eine neue Gewinnspiel-Runde. Alle Teilnehmer, die die Reisebüro-Schu-lung bis Ende 2012 abschließen, nehmen an der großen Verlosung der Reisepreise teil, die von den Partnern Air France, Alleo, Ameropa, Dertour, FTI, Inter Chalet, ITS, Novasol, Rail Europe, Studiosus, TUI, Wikinger Reisen und Wolters Reisen zur Verfügung gestellt wurden.
Neugierig geworden? Dann besuchtdoch gleich die Schulung unter:www.frankreich-schulung.de
Der Louvre kommt nach LensIm Dezember eröffnet das französische Museum ein zweites Haus in Nordfrankreich
■ Der Louvre erhält eine De-
pendance. Das größte Mu-
seum in Frankreich, das mit
zahlreichen Kunstschätzen zu
den wichtigsten der Welt ge-
hört, ist von kommenden De-zember an auch im Norden
des Landes vertreten. Stand-
ort wird die Lens im Départ-
ment Nord-Pas de Calais.
Das neue 127 Millionen
Euro teure Museum besteht
aus fünf Gebäuden. Sie be-
finden sich auf einem ehe-
maligen Zechengelände, das
nun zu einem Naturpark um-
gestaltet wird. Der Park und
die Häuser sollen sich im Ein-
klang befinden, die Architek-
tur der Gebäude entwarf ein
japanisches Büro, das auch
das Museum of Modern Art
in New York konzipiert hat-
te. Dabei ging es den Verant-
wortlichen nicht um eine Ko-
pie des Pariser Louvre; die
Gebäude sind mit viel Alumi-
nium und Glas gestaltet und
sollen den Kunstwerken da-
mit ein intensives natürliches
Licht verschaffen.
Zu sehen sein werden in
Lens rund 230 Werke. Dazu
gehört Delacroix´Bild »La Li-
berté guidant le peuple«, ei-
nes der wichtigsten Bilder
über die Französische Re-
volution. Es gehört zur Dau-
erausstellung »Galerie du
temps«. Darüber hinaus gibt
es alle sechs Monate Wech-
selausstellungen in der »Ga-
lerie temporaire«. Es ist ge-
plant, dass sich die erste von
ihnen mit der Renaissance
beschä�igt. Thema der im
Sommer 2013 beginnenden
Ausstellung soll das Europa
von Rubens sein.
Die Zweigstelle des Louv-
re außerhalb von Paris ist Teil
eines Projektes, das auch die
Kulturschätze des Landes de-
zentralisieren will. Die Regi-
onen sollen größere Bedeu-
tung erhalten.
www.louvrelens.fr
Die Dépendance des Louvre
besteht aus lichtdurchfluteten Gebäuden in einem Naturpark
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destination.thema
Komfort auf dem Campingplatz: Die Unter-
kün�e sind mit Küche und Bad ausgestattet
■ »Original Camping« nennt Alain Do-
minique Perrin sein Konzept. Der fran-
zösische Geschä�smann betreibt an der
Atlantikküste und am Mittelmeer vier
Campingplätze mit dem Anspruch auf Au-
thentizität, Komfort und ökologische Ver-
träglichkeit. Die Gäste können luxuriöse
Tipis und Bungalows mieten, bei denen
ausschließlich Holz und Zeltplanen als
Baumaterial dienten.
Drei Plätze befinden sich auf der At-
lantik-Insel Noirmoutier in der Vendée.
Eine dieser Anlagen gehört erst seit April
zum Portfolio des Unternehmens. Neu ist
auch das Projekt am Mittelmeer. In Leucate
entsteht der »Camping du Midi«.
Perrin ließ auf den Plätzen tausen-
de Bäume anpflanzen. Für den Schutz der
Umwelt soll auch eine Idee sorgen, die die-
ses Jahr erstmals umgesetzt wird. »Cam-
ping les Moulins« auf Noirmoutier ist im
Sommer autofrei.
www.camping-les-moulins.comwww.camping-du-midi.com
Camping im Holzhaus
La Loire à VéloDer 800 Kilometer lange Fahrradweg entlang des Flusses ist fertig.
■ 50 Millionen Euro flossen in den ver-
gangenen zehn Jahren in das Projekt, nun
steht es vor dem Abschluss: Im Juni soll
der Loire-Radweg eingeweiht werden.
Eine 800 Kilometer lange Strecke ist dann
durchgehend ausgeschildert, gesichert
und mit 300 Rastplätzen bestückt.
»La Loire à Vélo« – so heißt der Weg
auf Französisch – beginnt in Saint Nazai-
re an der Atlantikküste und endet in Ne-
vers in Zentralfrankreich. Er führt auf ver-
kehrsarmen Straßen oder auf Fahrrad-
wegen von West nach Ost. Seine Nutzer
radeln die meiste Zeit am Ufer des Flusses
entlang. Die wohl größten Attraktionen
unterwegs sind die berühmten Schlösser
der Loire. Was es im Detail zu sehen gibt,
verrät die Internetseite zum Radweg. Dort
finden Interessenten auch Informationen
zu Unterkün�en, Fahrradverleih und Ge-
päcktransfers sowie Karten. Denn an der
Loire ist im Zuge des Projekts eine Infra-
struktur entstanden, die sich nach den Be-
dürfnissen der Rad-Touristen richtet.
Die Strecke bildet das erste Stück des
europäischen Fernradwanderwegs Euro-
vélo 6. Dieser ist 3.800 Kilometer lang und
verbindet die französische Atlantikküste
mit dem Schwarzen Meer.
www.loire-radweg.org
Das elsässische Colmar steht vom 3. bis 14. Juli erneut
im Bann klassischer Musik. Das Internationale Musikfestival
rückt in seiner 24. Auflage Werke deutscher und österrei-
chischer Komponisten in den Mittelpunkt.
www.festival-colmar.com
Das Centre Pompidou in Metz in Lothringen widmet sich
vom 26. Mai bis 24. September der Kunst, die während des
Ersten Weltkriegs im Jahr 1917 entstand. Die Ausstellung
soll ihren Besuchern vermitteln, wie unterschiedlich da-
mals die Positionen der Künstler zur Kriegsfront waren.
www.centrepompidou-metz.fr
Rund 2.000 Schiffe liegen vom 13. bis 19. Juli in Brest. Die bretonische Hafenstadt feiert alle vier Jahre das Inter-
nationale Hafenfest und erwartet dieses Jahr neben vielen
tausend Besuchern 15.000 Seefahrer und 2.000 Artisten.
www.lestonnerresdebrest2012.fr
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thema.destination
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Katalog „FLUSSREISENJetzt bei INFOX anfordern!
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destination.tunesien
Mehr als nur Meer
Den guten Tropfen exportieren – das
will Yacine El Amami eigentlich
nicht. »Die Menschen sollen hier-
herkommen und unseren Wein genießen.«
Amami ist Önologe und arbeitet für das
Weingut Les Caves Ceptunes bei Grombalia,
rund eine halbe Autostunde landeinwärts
von Hammamet entfernt. In den modernen
Kellern des eher nüchternen Anwesens rei-
fen die bekanntesten Rot-, Weiß- und Ro-
séweine Tunesiens, mit Namen »Didona«,
»Clos de Carthage« und »Jour et Nuit«.
Das Cap Bon, die Region im Nordosten
Tunesiens, zu der auch die Touristenhoch-
burg Hammamet gehört, ist der sogenann-
te »Garten« des Landes. Im Gegensatz zum
eher kargen Süden wachsen auf der Halb-
insel Zitronen, Oliven, Getreide, Gemüse,
Rosen und eben auch Wein. Dessen Anbau
hat eine lange Tradition. Bereits die Kar-
thager im zweiten Jahrhundert hegten eine
Schwäche für die edlen Tropfen – Franzo-
sen und Italiener fügten dem tunesischen
Wein ihre Einflüsse im 19. Jahrhundert bei.
Heute liegen die beiden Hauptanbauge-
biete des Landes in Cap Bon – zu den Stars
zählt der »Muscat de Kélibia« – und in den
Tälern von Medjerdah und Oued Meliane
in der Nähe der Hauptstadt Tunis. »Die Tu-
nesier trinken bis zu 37 Millionen Flaschen
Weinexperte El Amami will Tou-
risten über Wein und Essen von
der Vielseitigkeit des Landes
überzeugen
Fotos: Travel One
travel.one 4.5.2012 39
tunesien.destination
Gute Weine, exklusives Essen und viel Grün – das Cap Bon im
Nordosten Tunesiens bietet mehr als die Stadt Hammamet
Klein und feinDas Hotel Dar Sabri liegt in
der Medina von Nabeul. Eine
Übernachtung kostet zwi-
schen 130 und 175 Euro und
beinhaltet neben dem Früh-
stück nicht-alkoholische Ge-
tränke. Auf Anfrage kann auch
ein Kochkurs gebucht werden
www.dar-sabri.com
Weinprobe für alleDas Weingut Ceptunes in El
Karmla bietet Führungen und
Weinproben an. Auch größere
Gruppen finden auf der hüb-
schen Terrasse Platz.
www.ceptunes.com.tn
jährlich«, schätzt Kellermeister El Amami.
In den Export gelange fast gar nichts. »Zu
wenig Anbaufläche«, bedauert er. Und auch
die Touristen in den Hotels an der Küste kä-
men nur selten in den Genuss der wirklich
guten Weine des Landes. Dabei, so findet er,
sei eine Kombination aus Degustation und
einheimischen Speisen eine gute Möglich-
keit, die verschiedenen Facetten Tunesiens
besser kennenzulernen. »Die Slata Me-
chouia, der tunesische Salat, der Touristen
in jedem Restaurant angeboten wird, ist
nur die Spitze des Eisbergs. Die meisten Ur-
lauber wissen gar nicht, wie abwechslungs-
reich und gut die tunesische Küche ist«,
sagt der Önologe, der auch leidenscha�lich
gern kocht.
Starkoch ohne Allüren.Wer sein Urlaubsquartier an der Küste,
etwa in Hammamet, aufgeschlagen hat,
muss nicht weit fahren, um in den Genuss
tunesischer Köstlichkeiten zu kommen. Im
Küstenort Nabeul, der Gouvernoratshaupt-
stadt der Region, ist Rafik Tlatli zu Hause.
Der prominente Koch, der Starkoch Johann
Lafer erstaunlich ähnlich sieht, serviert sei-
nen Gästen im Restaurant Slovenia unter
anderem moderne tunesische Eigenkreati-
onen wie die »Cousella«, eine Mischung aus
der arabischen Spezialität Couscous und
der spanischen Paella. Frischer Fisch und
Meeresfrüchte zählen ebenfalls zum Reper-
toire Tlatlis. Dass er seinen Speisen immer
eine tunesische Note gibt, versteht sich von
selbst. »Das Wissen über die traditionelle tu-
nesische Küche darf nicht verloren gehen«,
sagt er mit Bestimmtheit. Eine Schweinsha-
xe mit Sauerkraut findet sich trotzdem auf
der Speisekarte. »Manche Urlauber wollen
einfach nichts anderes«, lacht er.
Nabeul – die Stadt wurde im fün�en
Jahrhundert vor Christus von den Kartha-
gern gegründet und gilt als Zentrum des
Töpferhandwerks – ist auch die Heimat
von Sabri Oueslati. Er betreibt dort ein klei-
nes Boutiquehotel, ein sogenanntes Hotel
de Charme. Das Dar Sabri. Das Riad liegt
in einer engen Gasse in der verwinkelten
Altstadt von Nabeul. Oueslati, Sohn eines
tunesischen Vaters und einer belgischen
Mutter, erwarb das traditionelle Haus vor
fünf Jahren. Die Sanierung dauerte zwei
Jahre. Keine Frage – die Mühe hat sich ge-
lohnt. Herausgekommen ist ein Kleinod im
modernen tunesischen Stil, mit einer Dach-
terrasse und vier Zimmern. Alle Gäste es-
sen gemeinsam an einem Tisch, das gleich
neben der offenen Küche serviert wird. Auf
Wunsch kann das Dar Sabri auch komplett
angemietet werden.
Das Château Maria grenzt
an das Areal des Weinguts Ceptunes
4.5.2012 travel.one40
destination.tunesien
Entlang der Küstenstraße.Weiter nördlich von Nabeul in Richtung
der Landspitze zum eigentlichen Cap Bon
liegen eine ganze Reihe an Sehenswürdig-
keiten, etwa die Ruinen von Kerkouane.
Einen Stopp auf dem Weg dorthin sollte
man in Kelibia einlegen. Der Küstenort
mit der Festung aus dem 12. Jahrhun-
dert ist vor allem für den Strand von La
Mansoura bekannt. Önologe El Amami
schwärmt für die kleinen Fischrestau-
rants am Strand und empfiehlt Touris-
ten dort einen Boots- und Tauchausflug.
Kerkouane ist Teil des Unesco-Weltkul-
turerbes. Die am Meer gelegene archäo-
logische Stätte zählt zu den am besten
konservierten Überresten aus der Zeit der
Karthager im sechsten Jahrhundert vor
Christus. Sie ist deshalb so bedeutend, weil
sie als einzige noch erhaltene punische
Stadt gilt.
Die schönsten Falken des Landes er-
heben ihre Flügel über El Haouaria. Das
Tunesische KöstlichkeitenStarkoch Rafik Tlatli kocht
in seinem Restaurant Slove-
nia in Nabeul Spezialitäten.
Daneben betreibt er das in
Meeresnähe gelegene Hotel
Les Jasmins, einen Camping-
platz und das Restaurant Il
Gusto, das gleich neben dem
Slovenia liegt. Fast fertig ist
ein Anbau am Restaurant,
in dem Veranstaltungen mit
Tlatli stattfinden sollen.
www.hotellesjasmins.com
malerische Dorf liegt am äußersten Zipfel
des Cap Bon hoch über dem Meer und ist
alljährlich im Frühsommer Schauplatz ei-
nes Falkenfestivals. Einen Besuch wert sind
auch die alten Steinbrüche, aus denen die
Steine für den Aufbau Karthagos gewonnen
wurden.
Ab in die Therme.Nach der Umrundung des Cap Bon emp-
fiehlt El Amami ein Bad in den Thermen
von Korbous. Der Weg in den Kurort ist
abenteuerlich. Über steile Serpentinen
führt die Straße hinunter ans Meer. Dorthin,
wo die Thermalquellen direkt am Strand
entspringen. Die Heilkra� der heißen Quel-
len ist bereits seit der Antike bekannt. »Dies
ist ein außergewöhnliches Erlebnis und ein
sehr schöner Ort«, verrät der Weinexperte,
der nicht nur gerne kocht, sondern auch
mit Vorliebe kleine Ausflüge durch Tunesi-
en organisiert.
Yannick Fiedler
Von Hammamet aus ist es nur ein Katzensprung in die weniger besuchten Regionen des Landes
Impressionen aus Hammamet
travel.one 4.5.2012 41
Schauinsland-Mann
Sauerland: Plus im
Vergleich zum Vorkrisenjahr
tunesien.destination
Cook-Manager Wrede:Tunesien rangiert auf Platz vier
der beliebtesten Sommerziele
Immer mehr Urlauber reisen wieder nach Tunesien. Im Vergleich
zu Ägypten profitiert das Land von seiner stabilen politischen Lage.
Wieder im Rennen
Die Kunden gewinnen wieder mehr
und mehr Vertrauen in die Des-
tination Tunesien«, fasst Jochen
Sauerland, Produktmanager für Tunesien
bei Schauinsland-Reisen, die aktuelle Si-
tuation zusammen. Das politische Umfeld
habe sich weitgehend beruhigt und die
zusätzlichen vertrauensbildenden Mar-
ketingmaßnahmen zeigten ihre positiven
Ergebnisse für den Tunesien-Tourismus.
Schauinsland verzeichnet bei den
Buchungseingängen derzeit ein zweistel-
liges Plus. Sogar bezogen auf das Vorkri-
senjahr 2010. Eine gute Resonanz erfährt
Tunesien auch bei Thomas Cook und Ne-
ckermann Reisen. Beide Veranstalter hof-
fen darauf, in diesem Jahr ähnlich viele
Gäste in das nordafrikanische Land zu
schicken wie vor Beginn der Jasmin-Re-
volution am 17. Dezember 2010.
»Bei den beliebtesten Flugzielen im
Sommer 2012 liegt Tunesien aktuell bei
uns auf Platz vier«, sagt Alexander Wre-
de, Hoteleinkäufer Tunesien für die Cook-
Marken. Als »Rückkehr zu alter Stärke«
bezeichnet Rolf-Dieter Maltzahn, Leiter
Touristik Flugreisen bei Rewe Touristik,
den Trend und erklärt: »Tunesien macht
von allen krisengeschüttelten Ländern
den stabilsten Eindruck und bietet außer-
dem die schönsten Strände und das beste
Preis-Leistungs-Verhältnis.«
Lob für Hoteliers.Als positiv empfinden die Veranstalter
die Entwicklung der Hotellerie. »Es gibt
inzwischen ein großes Hotelspektrum.
Vom sehr günstigen Drei-Sterne-Hotel bis
zum Fünf-Sterne-Wellness-Hotel«, lobt
Cook-Mann Wrede. Und Sauerland meint:
»Die Leistungsqualität in den Hotels ist
konstant geblieben, die touristischen In-
frastrukturen wurden weiter verbessert
und diverse Hotels setzen mehr Anreize
über Sport- und Wellnessangebote. Das
alles gibt zusätzliche Impulse.«
Mehr Flüge.Als Folge der wachsenden Nachfrage fah-
ren die meisten Reiseanbieter wieder ihre
Flugkapazitäten hoch. So legt etwa Schau-
insland ab dem 26. Mai eine neue Charter-
kette mit Nouvelair aus München, Berlin,
Frankfurt und Düsseldorf nach Enfidha
auf. Neckermann und Thomas Cook haben
ihre Kapazitäten bei Tunis Air ebenfalls
erhöht. Und auch die Rewe Touristik stellt
zusätzliche Flüge in den Markt.
»An den großen deutschen Abflug-
häfen wie Düsseldorf, Berlin, Hannover,
Hamburg, Köln, Stuttgart, München und
Leipzig sind die Flugkapazitäten bereits
wieder auf Vorkrisen-Niveau«, betont René
Herzog, der bei der Rewe Touristik das Ka-
pazitäts- und Revenue-Management leitet.
Bei den kleineren Flughäfen sei die Nach-
frage noch etwas zurückhaltender. »Insge-
samt sind wir zurzeit bei etwa 90 Prozent
der Kapazität aus 2010«, fügt der Manager
hinzu.
Tunesien-Neuling Öger Tours – der
Veranstalter bietet im Sommer erstmals
Reisen in das Land an – hat bereits An-
fang April einen zusätzlichen Flug von
Hannover nach Enfidha aufgelegt. Hinzu
kommen vier zusätzliche Verbindungen
ab Hamburg, Düsseldorf, Köln und Mün-
chen in den Sommerferien. Gleichzeitig
bietet Öger Tours mehr Flüge ab München
und Düsseldorf nach Djerba an. Nur bei
TUI bleibt vorerst alles beim Alten. »Wir
haben bei Engpässen stets die Möglich-
keit, noch Flugsitze nachzukaufen«, sagt
Markus Bruchmüller, Leiter Produktma-
nagement östliche Mittelstrecke bei TUI.
Yannick Fiedler
Rewe-Touristik-Manager
Maltzahn hebt die stabile
politische Lage hervor
4.5.2012 travel.one42
■ Ecco Reisen nimmt im Laufe der
nächsten Monate weitere Hotels in Tu-
nesien ins Programm. Der Veranstalter
will vor allem sein Angebot an Vier-Ster-
ne-Hotels für diese Sommersaison er-
höhen. Hinzukommen sollen aber auch
Häuser mit drei und fünf Sternen. Ecco
Reisen gehört seit Ende 2010 zu den Tu-
nesien-Veranstaltern.
Ausbau noch im Sommer
■ Tunesiens Regierung will den Kreuz-
fahrttourismus wieder ankurbeln. Der
Staat senkt daher die Steuer, die er bis-
her von den Reedereien pro Gast ver-
langte. Die Unternehmen zahlen künf-
tig statt fünf Euro für jeden Passagier,
der in La Goulette an Land geht, einen
Euro bis 4,50 Euro. Die Höhe richtet sich
nach der Saison. In den Wintermonaten
ist die Steuer am niedrigsten.
Der Grund zu diesem Schritt liegt in
der drastisch gesunkenen Zahl an Kreuz-
fahrttouristen. Infolge der politischen
Umwälzungen in Tunesien entschieden
sich viele Reedereien, das Land nicht
mehr anzulaufen. So kamen im vergan-
genen Jahr nur noch 295.000 Schiffsrei-
sende in die Hafenstadt bei Tunis. 2010
waren es noch rund 900.000 Gäste.
Kreuzfahrer zahlenweniger Steuern
■ Eine bessere Fluganbindung aus
den wichtigen europäischen Quell-
märkten – dieses Ziel steht auf der
Prioritätenliste des tunesischen Tou-
rismusministers Elyess Fakhfakhan
ganz oben. In den nächsten Wochen
will die Regierung des nordafrikani-
schen Landes mit der EU Verhandlun-
gen über ein Open-Sky-Abkommen beginnen, um damit eine Steigerung
der Besucherzahlen aus Europa zu er-
reichen. »Die Gespräche sollen noch
im Juni aufgenommen werden,« kün-
digte Fakhfakhan am Rande der Tou-
rismuskonferenz »The Future of Medi-
terranean Tourism« in Djerba im Ap-
ril an. »Die Dialoge zwischen anderen
Ländern haben zwischen einem hal-
ben und einem ganzen Jahr gedau-
ert. Daher sind wir zuversichtlich, dass
wir 2012 zumindest mit der EU eine
Open-Sky-Vereinbarung erreichen.«
Mit einem solchen Abkommen wird es
für ausländische Fluggesellscha�en
leichter, tunesische Flughäfen anzu-
fliegen. Ein Effekt, den sich Fakhfak-
han ausdrücklich erwünscht. Marokko
hat eine solche Vereinbarung mit der
EU 2006 abgeschlossen, was zu einem
starken Anstieg bei den Flugverbin-
dungen von Lowcost-Anbietern nach
Marrakesch geführt hat. Auf der ande-
ren Seite musste allerdings die heimi-
sche Royal Air Maroc erhebliche Ein-
brüche bei den Passagierzahlen hin-
nehmen.
Ursprünglich wollte Tunesien be-
reits 2011 zu einem solchen Abkom-
men für eine Liberalisierung des
Lu�verkehrs gelangen. Als Folge des
Arabischen Frühlings wurden die Ver-
handlungen dann aber im vergange-
nen Jahr von der damaligen Regie-
rung abgebrochen.
Fliegen wird leichter
Europäische Airlines sollen die tunesischen Flughäfen bald mit weniger
bürokratischem Aufwand anfliegen können
Die Hotelkette Yadis Imperial plant am 14. Juli ein neues
Resort zu eröffnen, das Yadis Imperial Beach & Spa. Es be-
findet sich in der touristischen Zone von Aghir auf Djerba.
Die 475 Zimmer haben Meer- oder Poolblick.
www.yadis.com
Grandi Navi Veloci verkehrt zwischen dem 19. Juni
und dem 24. September dreimal pro Woche zwischen Ge-
nua und Tunis. Die Fähre legt jeden Montag, Mittwoch und
Samstag in Italien ab. Die Überfahrt dauert 23 Stunden.
www.gnv.it/de
Studiosus macht ein Treffen mit Studenten des Goethe-
Instituts in Tunis zum Programmpunkt der Reise »Tunesi-
ens Kulturerbe«. Die Teilnehmer sollen mit jungen Tunesi-
ern über ihre Erwartungen an die Zukun� sprechen.
updates
Foto
: Mu
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ZUSÄTZLICHE
KAPAZITÄTEN
IN DEN
SOMMERFERIEN
Tunesien soll sich mit Orten wie Sidi Bou Saidstärker auch als Ziel für Kurzreisen präsentieren
■ Dass die Zuwächse bei den Gäste-
zahlen in Tunesien wieder auf dem
Weg nach oben sind, liegt nicht nur
an der Beruhigung der politischen
Lage. Die deutschen Verantalter se-
hen darin auch einen positiven Effekt
der Marketingaktionen des Frem-
denverkehrsamtes. Obwohl sie den
tunesischen Tourismuswerbern eini-
ge Defizite attestieren, wollen alle die
Kooperation mit dem Fremdenver-
kehrsamt uneingeschränkt fortsetzen.
»Tunesien ist im Tourismus längst
wieder professionell zur Tagesord-
nung übergegangen«, bricht Sameh
Shalaby, Produktverantwortlicher bei
Alltours, eine Lanze für die Verant-
wortlichen. Ähnlich sieht das auch Ale-
xander Wrede, Hoteleinkäufer Tunesi-
en bei Thomas Cook: »Tunesien hat bei
den Deutschen einen sehr hohen Stel-
lenwert. Die Bemühungen des Frem-
denverkehrsamtes und der Hoteli-
ers haben einen entscheidenden Bei-
trag dazu geleistet.« Er wünscht sich
aber, dass die kurze Flugdauer und die
Möglichkeiten von Kurzreisen stärker
betont würden.
Ähnliche Optimierungschancen
sieht auch Markus Bruchmüller, Leiter
Produktmanagement Östliche Mittel-
strecke bei TUI. Das Fremdenverkehrs-
amt solle sich über das Profil des Lan-
des und sein USP im Klaren sein und
dies nach außen transportieren. Au-
ßerdem rät Bruchmüller dem Frem-
denverkehrsamt, verstärkt die Bedürf-
nisse der Veranstalter zu erfragen
und in die Überlegungen mit aufzu-
nehmen. Und: »Deutsche Qualitäts-
carrier sollten häufiger in den Flug-
plänen au�auchen.«
Gute Noten für Tourismuswerber
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destination.mix
4.5.2012 travel.one44
■ Jocelyn Ramanambohitra (Foto) ist davon
überzeugt, dass der deutsche Markt für Ma-
dagaskar immer wichtiger wird. Um so mehr
freut es den Vizepräsident des Office Nati-
onal du Tourisme de Madagascar (ONTM),
dass die erste Roadshow, die Madagaskar
in Deutschland Ende April anbot, so gut an-
genommen wurde. »Mir ist aufgefallen, dass
sich viele Reisebüromitarbeiter und Pro-
duktmanager angemeldet haben, die unse-
re Insel noch nicht kennen«, sagt er.
Noch mehr Aufmerksamkeit erhofft
sich der Destinationswerber von einem
Famtrip in seine Heimat im Indischen Oze-
an. Anlass ist die erste Tourismusmesse
des Landes, die »International Tourism Fair
Madagascar« (ITM 2012), die vom 31. Mai
bis zum 2. Juni in der Hauptstadt Antana-
narivo stattfindet.
Die wachsende Nachfrage aus Deutsch-
land führt Ramanambohitra auf die Arbeit
der Repräsentanz zurück. Sie versorgt die
Branche mit Informationen. Zusätzliche
Dekomaterialien seien in Arbeit, versichert
er. Sein Wunsch für die Zukun�: Eine bes-
sere Anbindung Madagaskars an Deutsch-
land mit dem Staatscarrier Air Madagascar.
www.madagascar-tourisme.com
Madagaskar zeigt PräsenzErstmals hat das Verkehrsbüro eine Roadshow in Deutschland organisiert
Ramanambohitra freut sich über das
Interesse der Deutschen an Madagaskar
■ Am 18. August findet die 24-Stunden-Radtour »Berlin-Copen-
hagen 2012« statt. Start ist in Berlin um eine Minute nach Mitter-
nacht, die Teilnehmer müssen die 430 Kilometer lange Strecke in-
nerhalb von 24 Stunden zurücklegen. Auf dem Plan stehen zwei
Rad- und eine Fähretappe. Die erste führt über 265 Kilometer von
Berlin nach Rostock, dann folgt die Fährüberfahrt nach Gedser.
Anschließend warten noch 165 Kilometer, bis die dänische Haupt-
stadt erreicht ist. Die Fähre soll um elf und 13 Uhr übersetzen,
Nachzügler bringt ein Bus zur Abfahrt. Die Zielankun� wird gegen
20.30 Uhr erwartet. www.bicycle-race.de
Von Berlin nach Kopenhagen
Kopenhagen
mit dem
Frederiks-holm Kanal ist das Ziel der
Radfahrer
■ Die Tourismus-Marketingorganisation Brand USA hat auf der
US-Reisemesse Pow Wow in Los Angeles ihre erste Marketingkam-
pagne vorgestellt. Ihr Motto »Discover this land, like never before« soll die Vielfalt des Landes in neuem Licht und aus ei-
ner neuen Perspektive darstellen. Ziel ist es nach Angabe von Jim
Evans, CEO von Brand USA, die USA zur Nummer eins im globalen
Tourismus zu machen und ihr früheres Image als Traumdestina-
tion zurückzugewinnen. Im Mittelpunkt steht das Lied »Land of
Dreams«, geschrieben von Roseanne Cash. Die Werbekampagne
ist in Großbritannien, Kanada und Japan gestartet, Deutschland
soll in der zweiten Jahreshäl�e folgen.
www.discoveramerica.com
USA starten Marketingkampagne
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■ Esel, Hund, Katze und Hahn:
Die vier Stadtmusikantenaus Bremen sind wohl jedem
Kind ein Begriff. Wer sie »per-
sönlich« kennenlernen will, hat
dazu zwischen Mai und Okto-
ber jeden Sonntag auf dem
Bremer Domshof Gelegenheit.
In einem Märchenspiel wird
das Grimm-Märchen zum Le-
ben erweckt, im Anschluss gibt
es eine Stadtführung speziell
für Kinder bis zu zehn Jahren.
www.bremen-tourismus.com
Märchenha�esBremen
■ Im Loro Parque auf Teneriffa leben nun zwei Ben-
galtiger. Das Paar ist insofern ungewöhnlich, dass das
Männchen im Gegensatz zu seiner Gefährtin weiß ist.
Nur wenige Zoos besitzen ein derartiges Tier.
Besucher des Natur- und Tierparks im Norden
der Kanareninsel finden die beiden Katzen auf der
sogenannten Tigerinsel. Sie wurden von Hand aufge-
zogen und sollten eigentlich im Zirkus oder in Fern-
sehsendungen au�reten.
www.loroparque.com
Bengaltiger im Loro Parque
Königstiger auf Teneriffa: Seit diesem Jahr können
Besucher einen weißen
bengalischen Tiger bestaunen
Buchtipp. Zum ersten Mal gibt es im Michael Müller Verlag einen Moskau-Stadtreiseführer. Auf elf Rundgängen begleitet die Autorin Besucher durch die russische Metropole. Mit Kartenmaterial. ISBN 978-3-89953-654-6
■ Kolumbien will sein Engagement
für nachhaltige Entwicklungvorantreiben, informiert das süd-
amerikanische Land – und weist
auf bestehende Initiativen in Um-
welt, Verkehr und Tourismus hin.
So verwandelt sich an Sonn-
und Feiertagen die Innenstadt Bo-
gotás in ein Radlerparadies. Von
7 bis 14 Uhr werden die Haupt-
verkehrsstraßen für den motori-
sierten Verkehr gesperrt und 120
Kilometer stehen ausschließlich
Fahrradfahrern und anderen Frei-
zeitsportlern zur Verfügung. Durch
das »Pico y Placa«-System, das da-
für sorgt, dass turnusmäßig wäh-
rend der Stoßzeiten nur Fahrzeu-
ge mit bestimmten Endziffern auf
dem Nummernschild fahren dür-
fen, sollen zudem Staus in den
Großstädten verhindert werden.
Und Medellín setzt auf Seilbahnen
als Teil des öffentlichen Nahver-
kehrs und hat – genau wie Bogo-
tá– angekündigt, im Laufe dieses
Jahres ein Pilotprojekt mit mehre-
ren hundert Elektrofahrzeugen zu
starten.
Außerdem werden Unterkünf-
te, die etwa Wasser und Strom ef-
fizient nutzen, mit dem dem Um-
weltsiegel »Sello Ambiental Co-
lombiano« zertifiziert. 39 Häuser
landesweit tragen das Siegel, allein
24 in Bogotá.
Kolumbien setzt aufumweltbewusste Aktionen
Unterwegs in der Innenstadt: Mit dem Rad fahren
Touristen kün�ig sonn- und feiertags durch Bogotá
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peps
Ins Kempinski auf den SeychellenAm »Strand der Seeräuber« auf den Seychellen können sich Expedienten bis
20. Dezember mit dem Pep von More Pep erholen. Das Angebot beinhaltet den
Flug mit Emirates ab FRA, DUS, MUC und HAM sowie sechs Übernachtungen in-
klusive Frühstück in einem Lagoon oder Hill View Room im Kempinski Seychel-
les Resort mit allen Steuern und Gebühren. www.morepep.com
1.279 Euro pro Person für sechs Übernachtungen und Flug
Entspannen auf IbizaInsgesamt sechs Häuser der Sirenis Hotels sind auf Ibiza als Pep-Angebot
buchbar, beispielsweise eine Woche im Doppelzimmer mit All-inclusive-Verpfle-
gung im Cala Llonga Resort in Santa Eulalia. Der Verlängerungstag schlägt mit
24 Euro zu Buche. Alle Preise bis 31. Oktober. Verfügbarkeiten und Buchung un-
ter www.sunpromotions.com
ab 178 Euro pro Person und Woche
Cluburlaub in den BergenAldiana bietet über Wing Tips Peps für seine österreichischen Bergclubs an. Un-
ter dem Motto »Wellness & Aktiv« gibt es zwei Drei-Tages-Specials. Im Aldiana
Hochkönig (Foto) kosten sie im Doppelzimmer mit Halbpension vom 26. Mai bis
8. Juli ab 180 Euro, im Salzkammergut werden im Doppelzimmer mit Halbpensi-
on bis 5. Juli ab 195 Euro fällig. www.wingtips.de
ab 180 Euro pro Person für drei Nächte
Kreuzfahrt nach Sankt PetersburgAmbiente Kreuzfahrten legt ein Pep-Angebot für Expedienten und deren Fa-
milien mit der Princess Daphne auf. Die zehntägige Fahrt »Ostsee – Baltische
Schätze« mit Vollpension, Tischwein und Wasser geht ab/bis Kiel vom 10. bis 19.
Mai und ist in unterschiedlichen Kabinenkategorien buchbar. Details und telefo-
nische Buchung unter 030/8 14 05 05 00
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fernwehWeitere Angebote unter www.travel-one.net/peps
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47travel.one 4.5.2012
SA 5.5. l Unterwegs in Französisch Guayana, 10:30 Uhr, Phoenix l Polen auf Schienen, 12:00 Uhr,
Hessen l Die Küste Galiciens, 12:15 Uhr, NDR l Bilder
aus Südtirol, 12:30 Uhr, 3sat l Finnland (1/2), 14:30
Uhr, 3sat l In der spanischen Extremadura, 16:00
Uhr, ARD l Space Tourists, 22:30 Uhr, Phoenix.
SO 6.5. l Wunderbare Welt der Hochalpen, 14:45
Uhr, 3sat l Frühlingserwachen auf Mallorca, 16:00 Uhr,
3sat l Rund um den Lake Turkana, 22:30 Uhr, Phoenix.
MO 7.5. l Mecklenburg-Vorpommern – Hidden-see, 10:50 Uhr, WDR l Bosra, Syrien, 12:45 Uhr, 3sat
l Klosterlandschaft Hochstift, 14:15 Uhr, NDR l La Palma, 14:30 Uhr, 3sat l Schlangenfakire in der
Thar-Wüste, 15:15 Uhr, NDR l Wildes Masuren, 15:15 Uhr, Hessen l Das Naturreservat Bosawas in
Nicaragua, 16:30 Uhr, 3sat l Die Elefantenführer
von Bangkok, 17:15 Uhr, 3sat.
DI 8.5. l Veitshöchheim, 14:15 Uhr, NDR l Viet-nam in einem Zug, 14:30 Uhr, Hessen l Sankt Pe-tersburg, 18:00 Uhr, 3sat.
MI 9.5. l Lutherstadt Wittenberg, 13:15 Uhr, MDR
l Der Hochrhein, 14:15 Uhr, NDR l Aranui – Mit dem
Postschiff in die Südsee, 15:30 Uhr, 3sat l Süd-seeinseln aus Götterhand, 16:15 Uhr, 3sat l Insel-
welt Belize, 17:45 Uhr, 3sat.
DO 10.5. l Bornholm, 14:15 Uhr, NDR l Töchter
des Himalaja, 15:15 Uhr, NDR l Colorado, 20:15
Uhr, NDR l Durch Australien in legendären Zügen,
21:00 Uhr, NDR.
FR 11.5. l Dänemark zwischen Flensburg und Ha-
dersleben, 14:15 Uhr, NDR l Laos, 14:30 Uhr, Hessen
l Einmal Irak und zurück – Urlaub im Krisengebiet,
15:15 Uhr, RBB l Südtirol, 15:20 Uhr, 3sat.
SA 12.5. l Tonga, 7:20 Uhr, WDR l Zu Gast an der
Adria, 12:15 Uhr, Hessen l Isles of Scilly, 13:35 Uhr,
WDR l Typen auf Fischland-Darß-Zingst, 14:00
Uhr, NDR l Andalusien, 16:55 Uhr, Arte l Bürgerfest
auf dem Flughafen Berlin-Brandenburg, 18:30
Uhr, RBB.
SO 13.5. l Paradiesisches Périgord, 10:40 Uhr, RBB
l Im Tal der Loreley, 13:30 Uhr, 3sat l Stockholm, da
will ich hin, 15:30 Uhr, SWR l Madeira, 17:00 Uhr, BR.
MO 14.5. l Kaukasisches Bahnabenteuer, 14:00
Uhr, Hessen l Hochsträß, 14:15 Uhr, NDR l Durch
Australien in legendären Zügen, 15:15 Uhr, NDR.
DI 15.5. l Rajasthan – Unterwegs auf Schienen zu
den Maharajas, 6:45 Uhr, Phoenix l Pommersche Bucht, 13:15 Uhr, 3sat l Traumzug durch Afrika:(1/2), 15:15 Uhr, NDR l Venetien, 15:15 Uhr, RBB lBretagne – Frankreichs raue Küste, 15:30 Uhr, 3sat
l Gardasee, 18:50 Uhr, Hessen l Zur Geschichte der
Interflug, 20:15 Uhr, RBB l Mit dem Zug von Berlinnach Peking (1/2) und (2/2), 20:15 Uhr, Phoenix.
MI 16.5. l Großglockner, 9:40 Uhr, Arte l Jena, 14:15 Uhr, NDR l Traumzug durch Afrika (2/2): Vom
Krüger-Park nach Daressalam, 15:15 Uhr, NDR l Die
Zugspitze, 15:15 Uhr, RBB.
DO 17.5. l Inselsommer auf Langeoog, 8:15 Uhr,
WDR l Zwischen Südtirol und Trentino, 12:30 Uhr,
BR l Mit der Subway durch New York, 17:45 Uhr,
Phoenix l Von Neuruppin nach Rheinsberg, 18:40
Uhr, RBB l Garmisch-Partenkirchen, 19:00 Uhr,
ARD l 8.000 Meilen bis Alaska, 20:15 Uhr, Phoenix.
FR 18.5. l Bellinzona, 10:05 Uhr, RBB l Lübeck14:15 Uhr, NDR l Mayotte – Neues Inselparadies für
Europa, 15:15 Uhr, Hessen.
im fernsehen
4.5.2012 travel.one48
rubrik.thema
Ein Deutscher stehtan der Costa-Spitze■ Auf ein Meer blickt Michael Thamm auch kün�ig. Doch ist
das Wasser vor seiner Haustür vom 1. Juli an nicht mehr die
Ostsee, sondern das Mittelmeer. Der derzeitige Chef von Aida
Cruises zieht von Rostock nach Genua. Dort klettert er die Kar-
riereleiter ein Stück weiter hoch. Er übernimmt den Posten von
Pier Luigi Foschi als CEO der Costa-Gruppe und ist damit für die
drei Reedereien Costa Crociere (Italien), Aida Cruises (Deutsch-
land) und Ibero Cruises (Spanien) verantwortlich.
Der Wechsel sei Teil einer langfristigen Nachfolgeplanung,
heißt es seitens der Costa-Mutter Carnival Corporation. Foschi
habe bereits vor einiger Zeit erklärt, dass er sein Amt nach sei-
nem 65. Geburtstag nicht weiter ausüben wolle. Der Italiener
bleibt dem Kreuzfahrt-Konzern jedoch erhalten – als Aufsichts-
ratsvorsitzender und Managing Director der Costa-Gruppe so-
wie als Mitglied des Vorstands der Carnival Corporation.
In Rostock leitet kün�ig Michael Ungerer Aida Cruises.
Der Manager arbeitet seit 1997 für die Reederei und ist seit
Juli 2004 als Senior Vice President Operations Mitglied der Ge-
schä�sleitung.
Wechsel bei Aida Cruises:Michael Ungerer (oben)
tritt in die Fußstapfen
von Michael Thamm
leute
01 Heiko Oeser leitet bei
Aviareps als neuer General
Manager Deutschland die
Abteilungen Reservierung,
Vertrieb, Marketing und
Administration.
Tracy Neureuther verant-
wortet nun als Sales Ma-
nager die Vermarktung der
Relais & Chateaux-Mitglie-
der in Deutschland.
02 Amir Shaheen ist neu-
er Bereichsleiter Einkauf
und Verkaufssteuerung bei
den DER Reisebüros und
Atlasreisen. Am 1. Juli über-
nimmt dort Andreas Her-zog die Leitung Marketing
und Vertrieb.
03 Carina Rheinschmitt ist neue Leiterin des
Bereichs Global Leisure
Sales Germany bei den
Kempinski Hotels.
Thorsten Manz über-
nimmt die neu geschaffe-
ne Position des Director
Quality Management für
die Steigenberger Hotels
and Resorts.
04 Stephan Gemkow, Vorstand Finanzen und
Aviation Services der
Lu�hansa, wird Chef des
Duisburger Mischkonzerns
und Metro-Großaktionärs
Haniel. Seine Nachfolge
im Lu�hansa-Vorstand
war bis Redaktionsschluss
noch offen.
01 02 03 04
travel.one 4.5.2012 49
Rost heuert bei FTI Cruises an■ Falk-Hartwig Rost ist wieder zurück bei einem deutschen
Kreuzfahrtveranstalter. Nur zehn Monate führte er seit Juli 2011
die Geschä�e der in Wien ansässigen Papageno Touristik, nun
übernimmt der ehemalige Deutschland-Chef von MSC Kreuz-
fahrten bei FTI Cruises die Aufgaben des Director Distributi-on and Marketing. Er berichtet in der neu geschaffenen Stelle
direkt an den Geschä�sführer der FTI Group Ralph Schiller und
soll eng mit Group Director Product Cruises Thomas Kusch zu-
sammenarbeiten. Vor seinem Wechsel nach Österreich war Rost
sieben Jahre lang MSC-Geschä�sführer. Er etablierte die italie-
nische Reederei auf dem deutschen Markt.
✮❁❍❅ baErcil ilissit landio od et vel eu feuissequa-te ver se doloreet
■ Das Forum Anders Reisen (FAR) hat eine neue Führungs-
spitze. Zur ersten Vorsitzenden
wurde auf der Mitgliederver-
sammlung Petra Seibert vom
a&e Reiseteam gewählt. Zwei-
ter Vorsitzender ist nun Werner
Stiegler von Ökoplusreisen. Wei-
tere Vorstandsmitglieder sind
Kai Pardon (One World), Sally
Rahusen (Travel-to-Nature) und
Jan Wittwer (Accept-Reisen).
Neuer Vorstandbeim FAR
»Innenkabinen nicht ungewöhnlich«Travel One, Ausgabe acht, 20. April 2012,
Interview mit Dertour-Manager Stäuble
Rudolf Stäuble sagt in einem Satz, dass die
Mozart das einzige Schiff ist, welches Innenka-
binen hat. Das stimmt so nicht. Zur Info: Die
Rossini, die auch auf der Donau unterwegs ist,
hat zum Beispiel auch Innenkabinen.
Rico Büchner
»Selbst eingebrockt«Travel One Morning News, 24. April 2012,
»TUI beruhigt Reisebüros
vor Führungswechsel«
Herr Clemens kennt den online-getrie-
benen Markt Skandinaviens, der in keiner
Weise mit Deutschland vergleichbar ist. Um
sich zu profilieren und endlich die Rendite
in einem Maße zu erhöhen, wie es dem lang-
jährigen und verdienten Vorstand Dr. Bött-
cher, der den wichtigsten, deutschen Markt
kennt wie kein anderer – wegdegradiert
zum Last-Minute- und Supermarktabver-
käufer – nicht gelingen konnte, wird Cle-
mens über Leichen gehen müssen. Den Weg
nach England und damit, dass TUI kein
deutsches Unternehmen mehr ist, haben
sich allerdings Böttcher und Frenzel im Rah-
men ihrer Globalisierungspläne selbst ein-
gebrockt. Mal sehen, wie lange die TUI noch
in Hannover residieren wird. Und ich nehme
nicht an, dass Herr Knapp in irgendeiner
auch nur klitzekleinen Weise da irgendwel-
che skandinavisch-englischen Vorstellungen
wird korrigieren können.
Wolfram Schneppe, Fischbacher Reisebüro, Nürnberg
»Ohne Worte«Travel One Morning News, 23. April 2012,
»Scandlines will wieder Provision zahlen«
Was für eine Kehrtwende? Dies zeigt doch
erneut, dass uns Reisebüros die Veranstalter,
die Reedereien und Airlines nur dann brau-
chen, wenn es »ihnen dreckig geht« bezie-
hungsweise dies absehbar ist … Dann wird
plötzlich an den Vertrieb im Reisebüro ge-
dacht. Beim »Einstampfen« der Provision im
Jahr 2009 ging das ganz fix … ohne Worte! All
das zeigt den schlechten Charakter unserer
»Partner«, die eigentlich keine mehr sind.
Heidrun Jahn, Reisebüro Globus, Döbeln
leserbriefe [email protected]
T&M Media GmbH & Co. KGPostfach 10 07 51, 64207 Darmstadt
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RedaktionYannick Fiedler, Klaus Göddert,Petra Hirschel, Wolfram Marx, Kendra Mietke, Tanja Ronge
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GRAFIKUta Seubert (verantw.),
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Dr. Dieter Flechsenberger
GESCHÄFTSFÜHRUNGRichard Redling
DRUCKL.N. Schaffrath GmbH & Co. KG DruckMedien, 47608 Geldern
Travel One erscheint 14-tägig freitags
Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 45 gültig ab Januar 2012
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Einzelheft 2 Euro Abonnementspreis Ausland 48 Euro
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Die Mitglieder des AJT e.V. erhalten die Zeitschrift im Rahmen
ihrer Mitgliedschaft.
(EDA: Empfängerdatei-Analyse) Nachdruck, auch auszugsweise,
nur mit Genehmigung des Verlages. Für unverlangt eingesandte
Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr übernommen.
Travel One ist eine Aktivität der DVV Media Group GmbH, Hamburg
www.travel-one.net
leute.persönlich
4.5.2012 travel.one50
Was hat Sie in die Reisebranche verschlagen?Meine Mutter – Inhaberin eines Reisebüros seit mehr als 30 Jahren.
Ihr Traumberuf als Kind?Mathematik- und Physiklehrerin.
Drei Monate Zeit – was würden Sie machen?Kreuz und quer durch Neuseeland reisen.
Was ist Ihre größte Macke?Eszet-Schnitten (Schokoladentäfelchen) zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Was sammeln Sie?Briefe und Karten von meiner 89 Jahre alten Oma.
Welche Filmrolle hätten Sie gerne mal gespielt?Egal welche, Hauptsache an der Seite von Daniel Craig.
Ihr liebstes Möbelstück?Mein Sofa – inklusive meiner Kuscheldecke.
Wofür geben Sie gerne Geld aus?… beziehungsweise, wo geben Sie gerne Geld aus? Antwort:
in meiner Lieblingsboutique.
Wofür geben Sie garantiert kein Geld aus?Plastikpflanzen.
Was würden Sie gerne können?Klavier spielen – habe ich gerade angefangen zu lernen.
Ihr Lieblingsessen?Wiener Schnitzel mit Bratkartoffeln.
Der Held Ihrer Kindheit?Colt Seavers – die Serie »Ein Colt für alle Fälle« durfte ich nicht verpassen.
Wen würden Sie gerne einmal treffen?Aung San Suu Ky, Oppositionsführerin und Friedensnobelpreisträgerin in
Myanmar, da sie trotz 15 Jahren Hausarrest ihre Stärke nicht verlor und
jetzt im Parlament sitzt.
Ihre erste Entscheidung, wenn Sie Bundeskanzlerin wären?Mehr Kita-Plätze und Ganztagsschulen, um Müttern, die arbeiten möchten,
die Verbindung von Beruf und Familie zu erleichtern.
Leiterin Marketing und Vertrieb bei Aldiana
Stefanie Brandes
Stefanie Brandes, 37, Sternzei-
chen Wassermann, verheiratet,
leitet seit Dezember 2010 die
Abteilung Marketing und Ver-
trieb bei Aldiana. Das »Kind der
Touristik«, wie sie sich selbst
bezeichnet, ist im Reisebüro
der Mutter in Bad Orb aufge-
wachsen. Klar, dass diese Ju-
gend prägt. So studiert sie nach
dem Abitur (Leistungskurs Ma-
thematik) in Gelnhausen an
der Fachhochschule Worms Be-
triebswirtschaft und startet
nach dem Diplom 1998 ihre
Karriere als Referentin Einkauf
und Vertriebssteuerung bei der
Lufthansa City Center Reisebü-
ropartner GmbH in Frankfurt.
Im Jahr 2000 wechselt der
Sportfan (Leichtathletik, Rei-
ten, Skifahren) als Bezirksver-
kaufsleiterin München zur heu-
tigen Thomas Cook AG. Ein Jahr
später wird sie in der Zentrale
Key Account Managerin im Ver-
anstaltervertrieb. Von 2005 an
kümmert sie sich zusätzlich um
Dialogmarketing, Vertriebs-
kommunikation und Non Tra-
ditional Outlets (NTO) bei Tho-
mas Cook. Seit 2009 leitet die
begeisterte Tänzerin (Standard
und Latein, Tango Argentino)
das Brand Management, bevor
sie ein Jahr später ihren heuti-
gen Posten übernimmt.
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