Tätigkeitsbericht 2002 - Hasso Plattner Institute · Handel, Industrie, Medizin und Verwaltung....

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Institut für T Institut für T Institut für T Institut für T Institut für Telematik elematik elematik elematik elematik unter Betreuung der Fraunhofer-Gesellschaft Fraunhofer-Gesellschaft Fraunhofer-Gesellschaft Fraunhofer-Gesellschaft Fraunhofer-Gesellschaft Tätigkeitsbericht 2002 Tätigkeitsbericht 2002 Progress Report 2002

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Institut für TInstitut für TInstitut für TInstitut für TInstitut für Telematikelematikelematikelematikelematikunter Betreuung derFraunhofer-GesellschaftFraunhofer-GesellschaftFraunhofer-GesellschaftFraunhofer-GesellschaftFraunhofer-Gesellschaft

Tätigkeitsbericht 2002Tätigkeitsbericht 2002

Progress Report 2002

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InhaltInhalt

Vorwort 4

Das Institut im Profil 5

Handelnde Personen 9

Personell verbundene Einrichtungen 13

Kompetenzbereiche 14

Tiger Team 16

Risiko-Management 19

DICOM Management Suite 21

Weitere wichtige Projekte 24

Dissertationen 42

Trierer Symposien 46

Messeauftritte 52

Publikationen und Vorträge 56

Medienresonanz 61

Wege zum Institut 65

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VorwortVorwort

ForewordForeword

Das fünfte Jahr des Bestehens unseres Institutsist nun überraschenderweise sein letztes. Nichtfehlende Erfolge der wissenschaftlichen Tätigkeitsind dafür der Grund. Immerhin konnte ein drit-tes Patent zur sicheren Verwahrung elektronischerDokumente angemeldet und eine Reihe von neue-sten Forschungsergebnissen auf internationalenWissenschaftstagungen vorgestellt werden. Auchgaben unsere Symposien zum „Digitales Bezah-len“ und zur „Sichere Telemedizin“ Aufschlussüber jüngste Entwicklungen. Wir konnten sogarbei der europaweiten Ausschreibung eines Regi-sters für die neue Internet Top Level Domain „.eu“als einziger deutscher Kandidat antreten. Auchdas große Interesse der Medien belegt die hoheRelevanz unserer Aktivitäten. So gab es sowohleine Reihe von Fernsehbeiträgen in ARD, ZDF und3sat über unsere Arbeit als auch eine Vielzahlvon Berichten in der Fach- und Publikums-Presse.

Die Schwierigkeiten ergaben sich aus der stetigschlechter werdenden Wirtschaftslage und derverringerten Neigung von Unternehmen,Forschungs- und Entwicklungsaufträge zu ertei-len. So konnten 2002 „lediglich“ Aufträge im Wertvon etwa 500.000 Euro eingeworben werden.Zusammen mit den vom Land Rheinland-Pfalz be-reitgestellten Fördermitteln hat dies erneut nichtfür einen ausgeglichenen Haushalt ausgereicht.Im Umfeld der ebenfalls schwierigen Finanzlagedes Landes und fehlender Zusagen über weitereFörderung sah sich der Trägerverein des Institutsdeshalb genötigt, am 8. Januar 2003 die Liquida-tion zu beschließen.

Es ist sehr bedauerlich, dass die von uns in fünfJahren aufgebaute Fachkompetenz nicht erhal-ten werden kann und es von hier aus keine inter-essanten Beiträge mehr zur Entwicklung der Zu-kunftstechnologie Telematik geben wird. Ange-sichts der großen internationalen Anstrengungenauf diesem Gebiet hätten wir uns von allen Betei-ligten aus Wirtschaft und Politik einen längerenAtem und eine größere Bereitschaft zur Förde-rung unserer Arbeit gewünscht. Dennoch müs-sen wir dem Land dankbar sein, Mittel für einengeordneten Abbau zur Verfügung gestellt zu ha-ben.

Univ.-Prof. Dr. sc. nat. Christoph MeinelProf. Dr. rer. nat. Thomas Engel

Trier, im März 2003

The fifth year of the existence of the Institute forTelematics is to our all surprise its last one. Thereason for that is not at all based on missing resultsor success in the scientific work of the Institute.A third patent on safe keeping digital documentscould be applied and a series of research paperswere presented at important internationalscientific conferences. Furthermore, the bothsymposia on “Digital Payment” and “SecureTelemedicine” have provided competentinformation about most recent developments. Weapplied as the only German candidate for theEuropean-wide register for the new Internet toplevel domain “.eu”. Another proof for the highrelevance of our activities in Internet research isthe great interest of the media. Thus, variouscontributions in German TV (ARD, ZDF, 3sat) aboutour work were broadcasted and a variety ofreports was published in the technical press andin newspapers.

The Institute’s difficulties resulted from the badeconomic situation in Germany, which has becomeconstantly worse over the last year. Companiesand institutions reduced their orders for researchand development. Nevertheless, orders at theamount of approximately 500.000 EURO could beachieved in 2002. However, together with thestate subsidies provided by the German stateRhineland-Palatinate this amount was notsufficient for a balanced budget. The difficultfinancial situation of state finances and missingpromises about further subsidies lead to thedecision to liquidate the institute on 15th January2003.

For us it is very regrettable, that the professionalcompetence in the field of future technology oftelematics is unsustainable, that was establishedwith plenty commitments by all the co-workersand researchers of the institute within these fiveyears. In view of the large international efforts inthis area we would have wished ourselves a longerbreath and more willingness to promote the Insti-tute from all persons involved in companies andpolitics. Nevertheless we must be grateful to thestate for providing at least funds for a regulardismantling.

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Institut im ProfilDas Institut im Profil

Das Institut im Profil

Grundsätzliches

Das Institut für Telematik in Trier befasst sich mitden vielfältigen, neuen Potentialen, die sich ausder Verschmelzung von Telekommunikation undInformatik ergeben. Durch die Verknüpfung vonComputern, Mobilfunk und Internet schaffen wirMöglichkeiten, über stationäre und mobile Ge-räte aller Art jederzeit effizient auf die in denweltweit verbreiteten Computer-Netzwerkenvorhandenen Informationen zugreifen, mit die-sen sicher umgehen und sie intelligent nutzen zukönnen. Wir betreiben Hightech-Forschung, dieunserer Wirtschaft einen wichtigen Entwicklungs-Vorsprung geben soll und bilden in unserer Regi-on die hochqualifizierten IT-Nachwuchskräfte aus,die Deutschland so dringend braucht. Abläufe inWirtschaft, Verwaltung, Verkehr und Gesund-heitswesen können durch die Ergebnisse unserpraxisorientierten Arbeit wesentlich rationellergestaltet werden. Dabei streben wir danach, dieAnwendungen so einfach und nutzerfreundlichwie möglich zu machen. Dadurch wird auch derAlltag in der digitalen Welt einfacher und die Frei-zeit bequemer.

Mit der Fraunhofer-Gesellschaft verbunden undals eingetragener Verein verfasst, sind wirDeutschlands führendes gemeinnütziges undaußeruniversitäres Forschungs- und Entwicklungs-Zentrum fürs Internet. Am 1. Januar 1998 ge-gründet, widmen wir uns in der Tradition desFraunhofer-Ideals sowohl der anwendungsorien-tierten Grundlagenforschung als auch der Ent-wicklung maßgeschneiderter Problemlösungen fürHandel, Industrie, Medizin und Verwaltung. DerErschließung und Weiterentwicklung neuesterwissenschaftlicher Ergebnisse für eine Anwen-dung in Wirtschaft und Gesellschaft gilt unserbesonderes Augenmerk.

Dank unserer Konstruktion sind wir sehr unab-hängig. Unser Leistungsanspruch ist hoch unddie Mitarbeiter sind hervorragend qualifiziert.Zudem sind wir sehr flexibel und können perma-nent neue Forschungsthemen aufgreifen. Des-halb gelingt es dem Institut immer wieder, in kur-zer Zeit wissenschaftliche Höchstleistungen zuerbringen.

Internet/Intranet, Sicherheit der Datenkommu-nikation in offenen Netzen, Telemedizin, Elektro-nisches Publizieren, Systementwurf und –analyse,das sind die derzeitigen Forschungs- und

Entwicklungsfelder unseres Instituts. ( Kompe-tenzbereiche, Weitere wichtige Projekte). Wiragieren sozusagen auf der Bugwelle neuestertechnologischer Entwicklungen und wollen durchdas ‚Ausreizen’ technischer Potentiale Pilot-lösungen für die tägliche Praxis schaffen.

Unsere Auftraggeber sind sowohl weltbekannteGroßunternehmen wie Siemens oder die Dresd-ner Bank als auch kleine und mittelständische Fir-men, Krankenhäuser, Finanzdienstleister und Ver-waltungen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württem-berg und Luxemburg.

Nach fünf Jahren Arbeit weist unsere wissen-schaftliche Bilanz zwei Patente (ein weiteres be-antragt), vier Promotionen (3 weitere kurz vorAbschluß) und über 90 Fachbeiträge zu interna-tionalen Konferenzen auf – eine Leistung, die auchinternational zu hoher Reputation führte.

Institutsphilosophie

Der Telematik als junger und hoch innovativerWissenschaftsdisziplin kommt bei der Weiterent-wicklung von der Informations- zur Wissens-gesellschaft eine Schlüsselrolle zu. Auf diesem jun-gen und sich rasant umfassend entwickelndenGebiet ist das Institut für Telematik in Trier tätig.In seiner Forschungs- und Entwicklungstätigkeitvereinigt es die Suche nach neuen wissenschaft-lichen Erkenntnissen und technologischen Lösun-gen mit dem Bemühen, die gewonnenen Erkennt-nisse und Lösungen zügig für eine praktische Nut-zung in Wirtschaft und Gesellschaft zu erschlie-ßen.

Die Leistungen des Instituts werden im Rahmenvon konkreten, zum überwiegenden Teil aus derWirtschaft finanzierten Forschungs- und Entwick-lungsaufträgen erbracht. Selbst Teil der Wirt-schaft, kann das Institut so die Ziele seiner Projekt-partner aus Wirtschaft und Gesellschaft beson-ders kompetent umsetzen und eine effektiveSchnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirt-schaft bilden.

Die hochtalentierten Mitarbeiter des Instituts, diehäufig als junge Hochschulabsolventen zum Insti-tut kommen, können hier wissenschaftlich aktivbleiben, sich weiter graduieren und zugleich ihreKenntnisse in praktischen und wirtschaftlich ori-entierten Projekten umsetzen und erweitern. So-mit bereiten wir die akademische Elite unseresFachs durch anwendungsbezogene Projekteschnell und gezielt auf die Tätigkeit als Führungs-kräfte der Wirtschaft vor.

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Das Institut im Profil

Telematik

Die Telematik hat sich erst Anfang der 90er Jahrezu etablieren begonnen. Der Begriff ist einKunstwort, gebildet aus Telekommunikation undInformatik. Sie bezieht ihre Aufgaben und An-wendungen aus der durch die mit der techni-schen Entwicklung explosionsartig wachsendenund immer breiter verfügbaren, weltweiten Ver-netzung von Computern und Geräten, die völligneue Lösungen bei der Suche, Bereitstellungund Verarbeitung von Informationen möglichmachen. Als Schlüsseltechnologie beim Über-gang in die Informations- und Wissens-gesellschaft kommt der Telematik eine unschätz-bar hohe und zentrale Bedeutung nicht nur inder Arbeitswelt, sondern auch in fast allen an-deren Bereichen des persönlichen und gesell-schaftlichen Lebens zu.

Im Spannungsfeld der sich rasant entwickeln-den Informations- und Kommunikationstechno-logien entwickelt die Telematik eine ganz eigen-ständige Perspektive und übernimmt eine Vor-reiterrolle auf einem Gebiet, das adäquat nichtmehr von den ursprünglichen Wissenschaftenund Techniken der Telekommunikation und In-formatik separat bearbeitet werden kann. Gabes früher einerseits isolierte Rechner ohne Netz-verbindungen und andererseits Netze, an diezwar verschiedene Telekommunikations-einrichtungen, jedoch noch kaum Computerangeschlossen waren, so entstehen seit eini-gen Jahren sich ständig verdichtende Netze, indenen sich Computer als primäre Kommunikati-onseinrichtungen durchsetzen; sowohl auf derMakroebene – national, international und glo-bal – als auch auf der Mikroebene - im Unter-nehmen, in der Behörde oder im Krankenhaus.Dies bedeutet in der Konsequenz, dass die In-formatik in immer mehr Fällen das Wissen unddie Methoden der Telekommunikation berück-sichtigen muss, und genauso ist die Telekom-munikation immer häufiger dazu gezwungen,Informatikkenntnisse umzusetzen. Wo zwei Wis-senschaften derartige Abhängigkeiten entwik-keln, kann sich die neue und eigenständige Dis-ziplin der Telematik gut entfalten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sichTelematik mit dem Einsatz informatorischerKomponenten, Verfahren und Systeme befasst,die eine starke Telekommunikationskomponenteaufweisen. Neben den Grundprinzipien der di-gitalen Übertragungs- und Vermittlungstechnikwerden in der Telematik moderne verteilte An-wendungen behandelt. Auf vernetzten Rech-nern ablaufende Anwendungsprogramme er-möglichen eine rechnerübergreifende Funktions-

integration und beziehen zunehmend auchKommunikationsmechanismen für multimediale In-formationen mit ein.

Stichpunktartig seien nur einige der Forschungs-themen der Telematik aufgelistet:

• Netze, Dienste und Protokolle• Mobilkommunikation• Internet und WWW• Architekturen für moderne verteilte Systeme• Verteilte Anwendungen• Sicherheit in Netzen• Smartcards

Die Telematik als gleichermaßen stark technologie-und anwendungsgetriebene Wissenschaftsdisziplineröffnet damit ein zukunftsträchtiges und umfas-sendes Leistungsspektrum, dessen hohe wirtschaft-liche und gesellschaftliche Bedeutung in den unter-schiedlichen Anwendungsbereichen in Wirtschaft,Medizin, Verwaltung und Wissenschaft sich bereitsheute abzuzeichnen beginnt. Der Großteil des Po-tentials der jungen Disziplin der Telematik liegt je-doch in der Zukunft und wird dort zu in ihrem vol-len Ausmaß noch nicht vorstellbaren Veränderun-gen unserer Lebens- und Arbeitsumwelt führen.

Entstehung

Das Institut für Telematik hat unter Leitung von Univ.-Prof. Dr. sc. Christoph Meinel am 1. Januar 1998seine Arbeit aufgenommen. Institutionelle Voraus-setzungen waren schon früher geschaffen worden.Auf Grund der sehr erfolgreichen Entwicklung der1996 gegründeten und von Prof. Meinel geleitetenTrierer Außenstelle des heutigen Fraunhofer-Insti-tuts für Wirtschafts- und Technomathematik wur-de am 1. November 1997 der Trägerverein „Institutfür Telematik e.V.“ gegründet. Ziel dieses Vereinsist die „Förderung der anwendungsnahen Grund-lagenforschung und der angewandten Forschung... auf allen Gebieten, die für die Telematik bedeut-sam sind“ sowie die Unterhaltung eines eigenenForschungsinstituts. Zum Vorsitzenden des Vereinswurde Univ.-Prof. Dr. sc. nat. Christoph Meinel,

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Das Institut im Profil

Lehrstuhlinhaber im Fach Informatik an der Uni-versität Trier, gewählt und mit dem Aufbau eineseigenständigen Instituts für Telematik beauftragt.Die Fraunhofer Management-Gesellschaft in Mün-chen wurde mit der Geschäftsbesorgung betraut,ein Auftrag, der heute von der Fraunhofer-Ge-sellschaft selbst ausgeführt wird. Das Institut fürTelematik verfügt so über gute Verbindungen zuden Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft.

Entwicklungsgeschichte auf einen Blick

01.11.1997 Gründung des Trägervereins01.01.1998 Gründung des Instituts27.04.2000 Erste Promotion04.09.2000 Erstes Patent erteilt22.11.2000 Zweites Patent erteilt10.04.2001 Zweite Promotion10.05.2001 Mitgliedschaft in der Initiative D2104.12.2001 Kuratorium beschließt Ausbau10.01.2002 Dritte Promotion18.01.2002 Erfinderpreis Rheinland-Pfalz26.02.2002 Vierte Promotion31.07.2002 Drittes Patent beantragt25.10.2002 Antrag auf .eu-Domainverwaltung08.01.2003 Verein beschließt Selbstauflösung

Entwicklung des Instituts

Auf der Basis des Ende 2001 vom Kuratorium vor-geschlagenen und von der Mitgliederversammlungbeschlossenen Ausbauplans hat das Institut neueRäumlichkeiten gemietet und nach notwendigenBau- und Renovierungsmaßnahmen Anfang 2002übernommen. Systemadministration und Sekre-tariat wurden personell gestärkt, Öffentlichkeits-arbeit und Marketing in professionelle Hände ge-geben. All diese durch den Ausbauplanveranlassten Maßnahmen hatten ihren Preis.

Auf der Einnahmeseite erfüllten sich nicht alleProjekterwartungen, da sich vom zweiten Halb-jahr 2001 an die Wirtschaftslage in Deutschlanddeutlich verschlechterte. Insbesondere unser jah-relang sehr erfolgreiches PKI-Projekt mit derDresdner Bank wurde nach dem Zusammenge-hen mit der Allianz AG nicht fortgesetzt. Auchdie bei der rheinland-pfälzischen Stiftung Innova-tion beantragte Förderung eines hochinnovativenStudienbuch-Projekts für den Virtuellen Campuswurde nicht gewährt. Folge: Es traten rote Zah-len auf. In der Summe betrug das Defizit zumJahresende fast 400.000 Euro. Da das Institut alsgemeinnützig tätiger Verein keine Rückstellungenbilden konnte und keine Bank-Sicherheiten vor-handen waren, mussten die laufenden Fehlbe-träge über den auf 250.000 Euro begrenzten

Kontokorrentkredit gedeckt werden - eine Situa-tion, die das Institut 2002 immer wieder an denRand der Zahlungsfähigkeit brachte. Bemühun-gen der Institutsleitung, Unterstützung großer In-dustrieunternehmen oder aus dem politischenBereich zu erhalten, blieben leider erfolglos.

Auch eine vom Landes-Wissenschaftsministeriumfinanzierte Übernahme von Mitarbeitern des In-stituts an die Universität Trier brachte infolge derbescheidenen Auftragslage keine wesentlicheEntlastung. Kurz wurde eine vollständige Integra-tion in die Universität diskutiert, aber aufgrundder finanziellen Risiken für undurchführbar ange-sehen. Es wurde dann von Seiten desWissenschaftsministerium und der Universität einevollständige Liquidation des Instituts ins Gesprächgebracht. Aufgrund der Tatsache, dass Rheinland-Pfalz dem Institut die weitere Unterstützung ent-zog, musste der Trägerverein dann seine Liquida-tion zum 15.01.2003 beschließen.

Technische Ausstattung

Die am Institut für Telematik bearbeiteten Projek-te sind auf ein hohes Niveau der technischen Aus-stattung und Infrastruktur angewiesen. Intern sinddie verschiedenen Institutsbereiche über einenATM-Backbone mit z. Zt. 24 Glasfasern verbun-den, die im Institutsrechenzentrum über einenATM-Switch mit den zentralen Servern und einerleistungsfähigen, unterbrechungsfreien Stromver-sorgung zusammenlaufen.

Sämtliche Arbeitsplätze der Wissenschaftler, destechnischen Personals, der Sachbearbeiter undder wissenschaftlichen Hilfskräfte sind mithochleistungsfähigen PCs bzw. mit Workstationsausgestattet. Darüber hinaus wurde ein WirelessLAN installiert, welches die kabellose Einwahl insIntranet gestattet.

Am Institut für Telematik sind Standleitungen inverschiedene Netze (z.B. Global-Access) vorhan-den, die eine breite Palette von Auswahlmöglich-keiten bieten. Dabei ist für eine ausreichendeBandbreite sowie durch direkte Anbindung in denDe-CIX nach Frankfurt für kurze Paketlaufzeitenund eine schnelle Verbindung mit den Netzen an-derer Provider und in die USA gesorgt.

Die Qualität der Infrastruktur wird durch ein um-fassendes Firewall-Konzept, die Bereitstellungverschiedener Server (etwa WWW, E-Mail, FTP,News), Internet-Zugang über Einwahlbatterien,Netzwerk-Monitoring und Netzadministrationweiter gesteigert.

Die Ausstattung steht nicht nur dem Institut selbstzur Verfügung. Auch Projektpartnern und strate-

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Das Institut im Profil

gischen Partnern wird die Nutzung der Netz-infrastruktur und der Ressourcen angeboten. Alszusätzlicher Service wird die Protokollierung derAkzeptanz bzw. Frequentierung der Internet-Prä-senz und das Führen entsprechender Statistikenangeboten.

Strategische Partner

Die strategischen Partner des Instituts fürTelematik kommen aus verschiedenen Bereichender Wirtschaft und Gesellschaft. Unter anderemsind High-Tech-Unternehmen, wissenschaftlicheEinrichtungen und politische Institutionen vertre-ten, so dass auf unterschiedliche Kompetenzenzurückgegriffen werden kann.

Wichtig ist uns aber vor allem, dass die am Insti-tut vorhandene Expertise den Partnern in vollemUmfang zur Verfügung gestellt wird und so engeund für beide Seiten fruchtbare Beziehungen undVerflechtungen entstehen.

Zu folgenden Unternehmen und Institutionen be-stehen Kooperationsbeziehungen:

• Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung,Forschung und Kultur, Mainz

• Universität Trier, insbesondere zur AbteilungInformatik und zum Zentrum für Wissen-schaftliches Elektronisches Publizieren (WEP)

• IT-Services s.à.r.L., Luxemburg• ITM Services AG, Essen• Dresdner Bank AG, Frankfurt• Allianz AG, München• DREGIS – Dresdner Global IT-Services GmbH,

Frankfurt• Polytechnische Universität, Beijing• Handwerkskammer Trier• ABBL - Association des banques et banquiers,

Luxemburg• Dagstuhl, Internationales Begegnungs- und

Forschungszentrum für Informatik• Fraunhofer-Gesellschaft, München• IAL, Luxemburg• Deutsche Gesellschaft für

Gesundheitstelematik e.V., Frankfurt• Institut Supérieur de Technologie, Luxemburg• Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, Trier• Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Land-

wirtschaft und Weinbau, Mainz• Polytechnische Hochschule Turin• Stadt Trier• University of Colorado at Boulder, USA• Teletrust Deutschland e.V., Erfurt

Zu den strategischen Partnern sind auch die per-sönlichen Mitglieder des Kuratoriums und des Ver-eins zu zählen, denen ein eigener Abschnitt ein-geräumt wird ( Handelnde Personen).

Projektpartner und Kunden

Projektpartner des Instituts für Telematik sind nichtnur High-Tech-Unternehmen im Bereich der For-schung, sondern auch kleinere und mittlere Un-ternehmen, die wissenschaftliche Ergebnisse ausComputertechnik und Optimierung in der Praxiseinsetzen. Auch manche unserer strategischenPartner sind Projektpartner. Das Institut fürTelematik legt Wert darauf, sich auf unterschied-liche Partner einstellen und verschiedene Erwar-tungen erfüllen zu können.

Folgende Institutionen und Unternehmen gehö-ren zu unseren Projektpartnern:

• Association des banques et banquiers, Lu-xemburg

• AGIS Allianz Gesellschaft für Informatik Ser-vice mbH, München

• Allianz AG, München• Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rhein-

land-Pfalz, Trier• Caritas Trägergesellschaft Trier• CERF-net Germany, Frankfurt• Dateninformationszentrum Rheinland-Pfalz,

Mainz• Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)• DREGIS – Dresdner Global IT-Services GmbH,

Frankfurt• Dresdner Bank AG, Frankfurt• DZI BANK Luxemburg S.A.• Euro Info Center, Trier• Global Access GmbH, Frankfurt• GWI Research, Trier• Handwerkskammer Trier• IAL, Luxemburg• Institut für Mittelstandsforschung INMIT, Trier• ITM Services AG, Essen• IT-Services s.à.r.L., Luxemburg• Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, Trier• Ministerium für Inneres und Sport, Rheinland-

Pfalz, Mainz• Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Land-

wirtschaft und Weinbau, Mainz• Mutterhaus der Borromäerinnen, Trier• Nikolaus Koch Stiftung, Trier• Nord-LB, Luxembourg• Quorum Medical AG, Schweiz• Stiftung Burgen, Schlösser, Altertum,

Koblenz• Sozialministerium Baden-Württemberg• Stadt Trier• Stiftung Innovation des Landes Rheinland-

Pfalz• Trierischer Volksfreund• Universität Trier• ZFE Siemens AG, München

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Christoph Meinel studierte von 1974 bis 1979Mathematik und Informatik an der Humboldt-Universität zu Berlin. Nach einem Promotions-studium an der Humboldt-Universität wurde ihm1981 der Titel des Dr. rer. nat. verliehen. Von1981 bis 1990 war er als wissenschaftlicher As-sistent an der Sektion Mathematik der Humboldt-Universität zu Berlin und am Institut für Mathe-matik der Akademie der Wissenschaften in Ber-lin tätig. 1988 habilitierte er sich dort mit einerArbeit aus dem Bereich der Komplexitätstheorie.Nach einem Forschungsaufenthalt an der Uni-versität des Saarlands und einer Lehrstuhl-vertretung an der Universität Paderborn wurdeer 1992 zum ordentlichen Professor (C4) für„Theoretische Konzepte und neue Anwendun-gen der Informatik“ an die Universität Trier beru-fen. Christoph Meinel ist Autor, Mitautor undHerausgeber von 7 Büchern und mehr als 200wissenschaftlichen Veröffentlichungen in renom-mierten wissenschaftlichen Zeitschriften und beiinternationalen Kongressen. Sein Hauptinteres-se gilt den Forschungsgebieten Telematik, VLSI-Design, Komplexitätstheorie. Prof. Meinel ist Di-rektor des Zentrums für Wissenschaftliches Elek-tronisches Publizieren (WEP) an der UniversitätTrier und Mitglied verschiedener Aufsichtsräte und

elnde Personeninternationaler Konferenzprogramm-Kommittees.So gehört er z.B. dem Aufsichtsrat des Internatio-nalen Begegnungs- und Forschungszentrums fürInformatik auf Schloss Dagstuhl an und ist Spre-cher der Fachgruppe Komplexität der deutschenGesellschaft für Informatik (GI). Prof. Meinel istauch als Veranstalter verschiedener wissenschaft-licher Symposien und internationaler Tagungen inErscheinung getreten. Unter seiner Leitung wur-de z.B. 1999 die weltweit bedeutende STACS-Kon-ferenz in Trier ausgerichtet. Er ist Veranstalter derTrierer Symposien des Instituts für Telematik undHerausgeber des elektronischen Kolloquiums ECCC.Prof. Meinel war Mitglied des Technologiebeiratsdes Landes Rheinland-Pfalz und ist Gründungsvor-stand der Initiative der Software- und Servicean-bieter (ISS) Rheinland-Pfalz. Er vertritt das Institutfür Telematik im TeleTrust Deutschland e.V. und inder Deutschen Gesellschaft für Gesundheits-telematik e.V.

Von 1987 bis 1992 studierte Thomas Engel Physikund Informatik an der Universität des Saarlandesin Saarbrücken mit dem Abschluß Diplom-Physi-ker. Seine Dissertation am Institut für Experimen-talphysik an der Universität des Saarlandes be-schäftigte sich mit Elektronenstreuvorgängen inTheorie, Simulation und Experiment. Daneben stu-dierte er von 1992 bis 1996 Wirtschaftswissen-schaften an der Fernuniversität Hagen.

Nach seiner Promotion zum Dr. rer. nat. Ende 1995gehörte er im Januar 1996 zu den ersten Mitar-beitern des zeitgleich neu gegründeten Trierer Be-reichs des Instituts für Techno- und Wirtschafts-mathematik (ITWM-Trier), des Rechtsvorgängersdes Instituts für Telematik, als wissenschaftlicherMitarbeiter, später Projektleiter und Gruppenlei-ter. Von April 1997 bis zur Neugründung des Insti-tuts für Telematik war er stellvertretender Bereichs-leiter des ITWM-Trier, seit Anfang 1998 ist er stell-vertretender Direktor des Instituts für Telematik.

Im Wintersemester 1997/98 übernahm er eineLehrstuhlvertretung im Fachbereich Elektrotech-nik an der Hochschule für Technik und Wirtschaft(HTW) des Saarlandes sowie bis heute diverse Lehr-aufträge an Hochschulen der Großregion. Dr. Tho-mas Engel ist Sprecher der Regionalgruppe Trier-Luxembourg der Gesellschaft für Informatik (GI).Im Februar 2002 wurde Dr. Thomas Engel zum Pro-fessor am Institut Supérieur de Technologie (IST)der Luxembourg University of Applied Sciencesberufen.

Handelnde Personen

Handelnde Personen

Die Leitung des Instituts für Telematik hatUniv.-Prof. Dr. sc. nat. Christoph Meinel inne.

Stellvertretender Direktor des Instituts für Telematikist Prof. Dr. rer. nat. Thomas Engel.

Univ.-Prof. Dr. sc. nat.Christoph Meinel

Prof. Dr. rer. nat.Thomas Engel

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Handelnde Personen

Mitarbeiter

Bis zum 31. März 2002 beschäftigte das Institut32 Mitarbeiter und 26 wissenschaftliche Hilfskräf-te. Dann wurden 13 Mitarbeiter von der Universi-tät Trier übernommen.Die Mitarbeiter kommen meist als junge Hoch-schulabsolventen zum Institut. Einige haben aberauch bereits Erfahrungen in der Industrie gesam-melt und bringen ihre spezifischen praktischenKenntnisse in die Projekte ein. Vertreten sind di-plomierte bzw. promovierte Forscher aus denFachgebieten Informatik, Mathematik, Physik, In-genieur- und Wirtschaftswissenschaften, In-formationswissenschaft sowie Jura.

Den noch nicht promovierten wissenschaftlichenMitarbeitern wird im Rahmen der Projektarbeitdes Instituts die Möglichkeit zur Promotion einge-räumt. Dies gilt übrigens auch für Fachhoch-schulabsolventen. Neben den fest angestelltenMitarbeitern gibt es auch Promotionsstipendiatenund Post-doc-Stipendiaten.

Die innovative und flache interne Organisations-struktur im Institut gibt fachlich potenten Mitar-beitern Gelegenheit, Forschungs- und Entwick-lungsprojekte für Wirtschaft und Gesellschaftschon sehr frühzeitig mit einem hohen Maß anEigenverantwortung durchzuführen.

Wissenschaftliche Mitarbeiter undStipendiaten

Absolu, Florence, M.A.Dr. Akatova, ElenaDipl.-Math. oec. Becker, TorstenDr. rer. nat. Birkel, UlfChen, Tongbo, MScCheng, Feng, MScDewald, StefanDr. rer. nat. Dusemund, BerndDipl.-Ing. Ferring, PaulGevantmakher, MichailDr. iur. Gollan, LutzDr. rer. nat. Heuer, AndreasHu, Ji, MScJiang, Chunyan, MScDipl.-Inform. Losemann, FrankMa, Mingchao, MScDipl.-Inform. (FH) Müller, RalfNeuses, DirkDipl.-Inform. Roth, UweDipl.-Geogr. Rudolf, FrankDr. rer. nat. Sack, HaraldDipl.-Inform. Schmitt, MichaelDipl.-Inform. Vorwerk, LutzWanjun, Huang, MScWei, Zhou, MSc

Führungskreis

Dipl.–Inform.Frank Losemann

1990-1997 Studium der In-formatik an derUni Koblenz

Abschluss: Dipl.-Inform.Seit 1997 Wissenschaftli-

cher Mitarbeiteram Institut für Telematik

Projekte: Verantwortlich tätig im BereichSicherheitstechnologien für Internetund Intranet im Bankenbereich

Dipl.–Inform.Uwe Roth

1988 Studium der Infor-matik an der UniKaiserslautern

Abschluss: Dipl.-Inform.1995 Systemberater,

Schwerpunkt:Administrationvon großen Lotus-Notes Domänen

seit 1998 Wissenschaftlicher Mitarbeiter amInstitut für Telematik

Projekte: Verantwortlich tätig im Bereich:Systementwicklung„Middleware“

Dr. rer. nat.Andreas Heuer

Bis 1995 Studium derPhysik an derUni Münster

Abschluss: Dipl.-Physiker1995-1997 wissenschaftlicher

Mitarbeiter ander Uni Münster

Seit 1997 wissenschaftlicher Mitarbeiter amInstitut für Telematik

Projekte: Verantwortlich tätig im Bereich Web-Content-Management und elektro-nisches Publizieren

2002 Promotion zum Dr. rer. nat.

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Handelnde Personen

Systemadministration

Lentes, BerndVieten, Michael

Sekretariat/Verwaltung

Dipl. Ing. (FH) Huberty, BarbaraStaatlich geprüfte Betriebswirtin Kern, Beate

Wissenschaftliche Hilfskräfte

Becker, UweBerg, KarlBoelter, BenjaminFilkov, HristoFisch, KarinFischer, DanielHimbert, IsabelleJanetzki, ViktoriaLange, ChristophMeinel, TobiasMinev, MihailMitev, MartinMuellenheim, Gerhard

Abb. 1: Mitarbeiter des Instituts für Telematik

Noll, MichaelPeters, StefanScherer, ThomasSchlegel, RüdigerSchmelzer, ChristianSchneider, SebastianScholtes, IngoSchön, MichaelTrocha, ThomasWagner, ThomasWillems, ChristianWoll, RomyZimmermann, Holger

Praktikanten

Andrei, SabinaDemircan, ZyiaHansen, MarcKirsch, AndreaSchmit, IsabellZiegelmayer, Michael

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Handelnde Personen

Mitglieder des Vereins

Rechtsträger des Instituts für Telematik ist dergemeinnützige, eingetragene Verein „Institut fürTelematik e.V.“. Die Mitglieder des Vereins zeich-nen sich durch hohe fachliche und soziale Kom-petenz aus und nehmen wichtige Positionen inPolitik, Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaftein.

Mitglieder

• Bitburger Brauerei Th. Simonvertreten durch den GeschäftsführerAlfred Müller

• Prof. Dr. rer. nat. Thomas EngelProf. am Institut Supérieur de Technologie (IST) derLuxembourg University of Applied Sciences

• Handwerkskammer Triervertreten durch den HauptgeschäftsführerAss. Hans-Hermann Kocks

• Industrie und Handelskammer Triervertreten durch den HauptgeschäftsführerArne Rössel

• Ministerialdirigent Josef MentgesMinisterium für Wissenschaft, Weiterbildung,Forschung und Kultur Rheinland-Pfalz, Mainz

• Prof. Dr. sc. nat. Christoph MeinelProfessor für Informatik der Universität Trier

• RWE Energie AGvertreten durch den Leiter Netzregion SüdwestDipl.-Ing. Klaus Voußem

• Sparkasse Triervertreten durch den VorstandsvorsitzendenDieter Mühlenhoff

• Stadt Triervertreten durch den OberbürgermeisterHelmut Schröer

• Universität Triervertreten durch den UniversitätspräsidentUniv.-Prof. Dr. Peter Schwenkmezger

Vorstand des Vereins

• Univ.-Prof. Dr. sc. nat. Christoph MeinelUniversität Trier, FB IV – Informatik(Vorstandsvorsitzender)

• Prof. Dr. rer. nat. Thomas EngelLuxembourg University of Applied Sciences(Stellvertretender Vorstandsvorsitzender)

Kuratorium

Zur Beratung und Festlegung der strategischenAusrichtung der Forschungsschwerpunkte sowieals Kontrollorgan wurde dem Institut für Telematikein sehr hochrangig besetztes Kuratorium zurSeite gestellt. Es berät über die vom Vorstand

des Instituts erarbeiteten jährlichen Wirtschafts-und Stellenpläne, mittel- und langfristige Finanz-planungen, Unterlagen über die Errichtung bzw.Auflösung von Einrichtungen des Vereins sowieallgemeine Grundsätze über die Annahme und Ver-wendung von Mitteln, die dem Verein zur Förde-rung seiner Aufgaben zugewandt werden.

Das Kuratorium schlägt der Mitgliederversamm-lung die Erteilung oder Verweigerung der Ent-lastung des Vorstandes und die Genehmigung oderAblehnung des vom Vorstand vorgelegten Jahres-abschlusses vor. Im Innenverhältnis kommt derBeratung im Bereich der strategischen Ausrich-tung der bearbeiteten Projekte und der wissen-schaftlichen Ausrichtung des Instituts eine beson-dere Bedeutung zu.

Dem Kuratorium des Instituts für Telematik gehö-ren hochrangige und kompetente Vertreter ausGesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft an.

Kuratoriumsvorsitzender

• Ministerialdirigent Josef MentgesMinisterium für Wissenschaft, Weiterbildung,Forschung und Kultur, Rheinland-Pfalz, Mainz

Stellvertretender Kuratoriumsvorsitzender

• Dr. Gunther FrankGeschäftsführer DREGIS - Dresdner Global IT-Services GmbH, Frankfurt/Main

Weitere Mitglieder des Kuratoriums

• Univ.-Prof. Dr. Dieter MaaßUniv.-Präsident i.R., Vorstandsvorsitzender a.D. desDFN-Vereins, Kaiserslautern

• Alfred MüllerGeschäftsführer der Bitburger Brauerei Th. SimonGmbH, Bitburg

• Dr. Thomas RochelVorsitzender der Geschäftsführung, SaarbrückerZeitung, Saarbrücken

• Paul SchuhConseiller de direction 1ère classe des Ministèredes Communications, Luxembourg

• Univ.-Prof. Dr. Peter SchwenkmezgerPräsident der Universität Trier

• Dr. Hermann Josef SpitalAltbischof von Trier

• Lucien ThielDirektor der ABBL - Association des banques etbanquiers, Luxembourg

• Dr. Friedrich WöbkingVorstandsmitglied der Allianz Versicherungs-AGund der Allianz Lebensversicherungs-AG,München

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EinrichtungenPersonell verbundene Einrichtungen

Mit zwei Einrichtungen an der Universität Trierbesteht eine besonders enge personelle Verbun-denheit. Bei diesen Einrichtungen handelt es sichum den „Lehrstuhl für Theoretische Konzepte undneue Anwendungen der Informatik“ und um das„Zentrum für Wissenschaftliches ElektronischesPublizieren - WEP“ an der Uni Trier.

Lehrstuhl für Theoretische Konzepte und neueAnwendungen der Informatik

Die Forschungsarbeiten am Lehrstuhl für Theore-tische Konzepte und neue Anwendungen der In-formatik liegen hier schwerpunktmäßig in den dreifolgenden Bereichen:

1. Komplexität von Berechnungen2. BDD-basierte Datenstrukturen für logische

Funktionen3. Elektronisches Publizieren

1. Komplexität von Berechnungen

In diesem Kernbereich der theoretischen Informa-tik geht es um die Charakterisierung desRessourcenbedarfs für konkrete Berechnungen.Schwerpunkt der Forschung ist die Frage nachbesseren oberen und unteren Schranken.

2. BDD-basierte Datenstrukturen für logischeFunktionen

Zum computergestützten Entwurf von hochin-tegrierten Schaltkreisen und Kommunikations-protokollen sind effektive Datenstrukturen erfor-derlich. Eine in diesem Zusammenhang sehr ef-fektive Datenstruktur sind die BDDs (binarydecision diagrams). Mit ihrer Hilfe können Chipsund Kommunikationsprotokolle entworfen und -das ist besonders interessant - formal verifiziertund auf ihre Richtigkeit überprüft werden. DieFachgruppe beschäftigt sich hauptsächlich mit derKompaktifizierung und Optimierung solcher BDD-basierten Datenstrukturen für logische (0-1-wer-tige) Funktionen und mit der Verifikationsequenzieller Systeme.

3. Elektronisches Publizieren

Das zentrale Anliegen besteht in der praktischenNutzbarmachung der neuen Kommunikations-

Personell verbundene Einrichtungen

medien für Forschung und Lehre.Konkrete Projekte sind:

• ECCC-Electronic Colloquium onComputational Complexity

• Weiterentwicklung und Betrieb eines WWW-basierten „Konferenz-Servers“

• Entwicklung der Suchmaschine „MOPS“ fürdas WWW

• Entwicklung eines Forschungsportals für dieOBDD-Forschung

• Entwicklung eines innovativen Kurs- Manage-ment Systems

Zentrum für WissenschaftlichesElektronisches Publizieren - WEP

Als Koordinationszentrum und fachübergreifendeEinrichtung auf dem Gebiet des Wissenschaftli-chen Elektronischen Publizierens an der Universi-tät Trier hat sich das WEP in kurzer Zeit profiliertund etabliert. Im Vordergrund stehen dabei Opti-mierung bestehender, Erprobung und Evaluationneuer wissenschaftlicher Kommunikationsmöglich-keiten in Rechnernetzen (Internet/Intranet). Dar-über hinaus stellt die Beratung und Zusammenar-beit mit Wirtschaft und Gesellschaft, d.h. der steteDialog mit außeruniversitären Einrichtungen undKooperationspartner, ein unverzichtbares Enga-gement des Kommunikationszentrums dar.

Die Aufgaben des WEP:

• Initiierung, Verwaltung und Betrieb vononline-Journalen

• Zugang zu fachspezifischenonline-Recherche-Systemen

• Verwaltung von Bibliografiedaten-Beständen• Unterstützung bei der Konzeption von

Internet-Präsenzen• Hypertext- und Multimedia-Anwendungen

Leitung des WEP

Direktor: Univ.-Prof. Dr. sc. nat. Christoph Meinel

Geschäftsführer: Dr. rer. nat. Harald Sack

Weitere Informationen finden Sie unter URL:www.informatik.uni-trier/~meinel/www.informatik.uni-trier/TI/

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Die Telematik ist ein sehr junges und sich rasantentwickelndes Forschungs- und Entwicklungs-gebiet. Im Berichtsjahr 2002 war das Institut fürTelematik in den nachfolgend beschriebenen Be-reichen besonders aktiv. Darüber hinaus sollen zu-künftig auch neue Bereiche erschlossen werden.Vertiefte Kompetenzen in ausgewählten Gebie-ten sind notwendig, um neue Aufgaben in an-grenzenden Feldern bewältigen zu können.

1. Internet/Intranet2. Elektronisches Publizieren3. Telemedizin4. Sicherheit in offenen Datennetzen5. Systementwurf und -analyse

Eine Auswahl der bearbeiteten Projekte wird ineinem gesonderten Abschnitt dargestellt ( Wei-tere wichtige Projekte).

1. Kompetenzbereich:Internet/Intranet

Die Einführung und schnelle weltweite Verbrei-tung von offenen Kommunikationsstandards hatseit Anfang der 90er Jahre zu einer unvorstellbarrasanten, weltweiten Verbreitung von Internetund WWW geführt. Scheinbar problemlos könnendie am Internet angeschlossenen Computer undGeräte miteinander kommunizieren, auf global ver-teilte Datenbestände zugreifen und diese bear-beiten und so komplexe Arbeits- und Geschäfts-prozesse vollständig elektronisch abwickeln. Zielder Hard- und Softwareentwickler ist es dabei,die hochkomplexen Vorgänge der Kommunikati-on hinter anwenderfreundlichen Programmen undintuitiv zu bedienenden Oberflächen zu verstek-ken und damit auch Nicht-Experten eine unmit-telbare und sachgerechte Bedienung zu ermögli-chen.Kein Wunder also, dass die Projektpartner desInstituts diese Leistungspotenziale auch für daseigene Unternehmen oder die eigenen Behördeausschöpfen wollen. Auf dem Boden sogenann-ter Intranets, also von unternehmensweiten Net-zen, die auf der Internet-Technologie basieren,gewinnt ein Innovations- und Rationalisierungs-prozess von enormem Ausmaß an Fahrt. Gefragtsind Ideen, Konzepte und Werkzeuge zum effizi-

tenzbereicheKompetenzbereiche enten elektronischem Informationsmanagement

bzw. zum elektronischen Dokumenten- undWorkflow-Management.Das Institut für Telematik stellt sich dieser Her-ausforderung und arbeitet an Lösungen, die dieneuesten Erkenntnisse aus der aktuellen For-schung in anwendungsfähige Konzepte und Werk-zeuge umsetzen durch:

• Konzeption von leistungsfähigen Internet-und Intranet-Präsenzen

• Bereitstellung von Werkzeugen zumInformations- und Dokumentenmanagementim Intranet

• Intranet-basiertes Workflow-Management• Information-Broker• Data-Warehousing• Navigationssysteme für Datenbanken und

Informationssysteme• Sicherheitskonzepte im WWW• Portfolio-Management-Systeme• JAVA-Programmierung• Netz-Infrastruktur-Entwicklung

2. Kompetenzbereich:Elektronisches Publizieren

Die Entwicklung der Internettechnologie hat re-volutionäre Auswirkungen auch auf das Publika-tionswesen. Hier formen sich neue Funktionali-täten um den Begriff des Elektronischen Publizie-rens, also die Problematik der Bereitstellung, derVernetzung bzw. der Archivierung multimedialerelektronischer Dokumente. Die sich etablierendentechnischen Möglichkeiten rund um das Interneteröffnen ungeahnte Veränderungspotentiale undenorme Entwicklungsmöglichkeiten. Offene Stan-dards, wie HTML, die über das Internet eine ef-fektive Organisation von Verweisungsstrukturenund eine Einbeziehung multimedialer Daten (z.B.Ton- und Filmmaterial) leicht möglich machen, stel-len insbesondere Verlage und Zeitungshäuser vorneue, ja existenzielle Herausforderungen. Eine imInstitut für Telematik durchgeführte Umfrage zumWebsite-Management und -Authoring im Internetmacht konzeptionelle Defizite deutlich. Die spezi-fischen Möglichkeiten des Internet durch seinemehrdimensionale Link-Strukturierung werdenaufgrund fehlender Werkzeuge, wie leistungsfä-higer Online-Redaktionssysteme, multilingualerMultiautorensysteme oder Hyperlink-Manage-mentsysteme, bei weitem noch nicht ausge-schöpft.

Die Aktivitäten des Instituts im Bereich des elek-tronischen Publizierens sind vielfältig:

• Online-Redaktionssysteme für Internetund Intranet

• Multilinguale Multiautorensysteme

Kompetenzbereiche

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Kompetenzbereiche

• Veranstaltungskalender• Verteiltes Informationsmanagement• Elektronische Tageszeitung• Medienneutrale Informationshaltung• Verbindung von Online- und Print-

Produktionsketten• Teleteaching

3. Kompetenzbereich:Telemedizin

Die Gesamtheit der Informationsübertragungenmit oder ohne Interaktionsmöglichkeiten, von Tex-ten, Bildern, Audio- und/oder Videosystemen überDatennetze in der Gesundheitsfürsorge wird alsTelemedizin bezeichnet. Die Vernetzung medizi-nischer Einrichtungen schafft dabei neue Mög-lichkeiten des gezielten Zugriffs auf Patienten-akten und andere medizinische Daten durch be-rechtigte Nutzer. Fachkollegen an unterschiedli-chen Orten können über elektronische Netze mit-einander kommunizieren, Daten austauschen undmächtige, verteilte Datenbanken nutzen, umschnell an notwendige Informationen zu gelan-gen. Das Institut für Telematik ist in diesem Be-reich in unterschiedlichen Projekten sehr aktiv:

• Mobile Datenerfassung in der Medizin• DICOM-Bildmanagement und DICOM Zip• DICOM-Präsentationssystem• Adaptive Bildkompression• System zur elektronischen Arztbriefschreibung• Interaktive multimediale Patientenakte• Intranet-basierte PACS-Systeme• Patienten CD-System• Patientenreminder• Umfrage Telemedizin Rheinland-Pfalz

4. Kompetenzbereich:Sicherheit in offenen Datennetzen

Die Übertragung vertraulicher Daten über Online-Dienste schafft für die Anwender vielfältige Risi-ken. Da die Übertragungswege offen und Verän-derungen oder Fälschungen nur schwer erkenn-bar sind, gilt es sicherzustellen, dass beim Daten-transfer Unberechtigte fremdes Datenmaterialnicht einsehen oder gar manipulieren können.Die jüngsten technischen Entwicklungen eröffnenzudem neue Möglichkeiten der wirtschaftlichenBetätigung und des Informationsaustausches.Warenbestellungen, Zahlungsanweisungen anBanken, Anträge bei Behörden, Übermittlung vonsensiblen Daten im medizinischen Bereich und vieleandere rechtlich relevante Vorgänge erfolgen be-reits zu einem großen Teil auf elektronischemWege. Hinzu kommen zukünftig verstärkt multi-mediale Anwendungen, die sich auf der Basis di-

gitaler Daten etabliert haben und schnell weiterexpandieren werden. Daraus resultiert der drin-gende Bedarf nach verfeinerten und anwendungs-bezogenen Sicherheitskonzepten und -lösungen.Das Institut für Telematik ist in folgenden Projekt-bereichen mit der Thematik befasst:

• Trust-Center - Zertifizierungstellen nachSignaturgesetz

• Sicherheitspolicies• Sicherheitsaudits• Lock-Keeper• Firewalling (High-Security)• Tiger Team• Virtual Private Networks VPN• Elektronische Modellierung von

Datenzugriffshierarchien• Zertifikat-Management• Digitale Signaturen• Electronic Commerce• Mobile Commerce

5. Kompetenzbereich:Systementwurf und -analyse

Die in den letzten Jahren erreichten immensenLeistungssteigerungen im Bereich der Computer-entwicklung sind nur durch ein eng verzahntesZusammenspiel von Mensch und Computer beimEntwurf, der Analyse und Optimierung der immerkomplexer werdenden Systeme möglich gewor-den. So ist der Entwurf von hoch- und höchst-integrierten mikroelektronischen Schaltkreisen mitMillionen von Transistoren ohne eine sehr weit-gehende Einbeziehung von CAD-Werkzeugen(CAD - computer aided design) völlig undenkbar.Das gleiche gilt für den Entwurf und die Optimie-rung von zustandsendlichen Steuerungssystemen,also von sequenziellen Systemen mit eingebau-tem „Gedächtnis“. Auch die im Zusammenhangmit der zunehmenden Vernetzung von verschie-denen Rechnersystemen (z.B. im Internet oder inATM-Netzen) zu lösenden Fragen der Organisa-tion und der Qualitätssicherung der Kommunika-tion werden immer komplexer und sind ohne Rech-nerunterstützung und geeignete CAD-Werkzeu-ge nicht mehr zu bewältigen. Das Institut konzi-piert in den folgenden Bereichen Lösungen undentwickelt in enger Zusammenarbeit mit den Uni-versitäten in Trier, Kalifornien und Colorado Pilot-systeme, die neueste Erkenntnisse aus Wissen-schaft und Forschung in praxisgerechte Werkzeu-ge umsetzen:

• EDA - Electronic Design Automation• Logikentwurf und -minimierung• Formale Schaltungsverifikation• OBDD-Technolgie• Protokollverifikation

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Tiger TeamTiger Team

Kompetenzbereiche

IT-Sicherheitsanalysen durch einTiger-Team

Die Zahl der öffentlich bekannten Sicherheitslückenin IT-Systemen steigt täglich und damit auch dieGefahr für ein Unternehmen, selbst Opfer einesHacker-Angriffs zu werden. Das Institut fürTelematik hat deshalb im Jahr 2002 ein eigenes„Tiger-Team“ aufgestellt, das im Kundenauftragnach Schwachstellen sucht. Als Zielgruppen wur-den dabei neben Banken, die per se sehr hoheSicherheitsanforderungen haben, auch kleine undmittlere Unternehmen aus der Region angespro-chen, die oftmals nicht über das nötige Sicherheits-Know-how im eigenen Hause verfügen.

weitere Risikogruppe stellen schließlich Viren,Würmer und trojanische Pferde dar, deren Ur-sprung oft nur schwer zu ermitteln ist.

Die häufigsten Probleme im Zusammenhang mitdem sicheren Betrieb von IT-Systemen sind in Ab-bildung 1 dargestellt. Insbesondere Fehler in zen-tralen Netzwerkdiensten, wie etwa WWW-Servern, haben in der Vergangenheit für Aufse-hen gesorgt. Aber auch Applikationen auf Seitender Endanwender, wie etwa E-Mail-Programmeoder Webbrowser, können Sicherheitsproblemeaufweisen, wenn sie aktive Inhalte uneinge-schränkt oder gar ohne Wissen des Benutzersausführen. Aus diesem Grund sollte eineSicherheitsinfrastruktur stets eine mehrstufige Fil-terung von Informationen sowohl auf der Ebeneeinzelner IP-Datenpakete als auch auf Anwen-dungsebene (z.B. Virenschutz) vorsehen.

Für eine umfassende Sicherheitsanalyse sind eben-falls administrative und organisatorische Frage-stellungen zu berücksichtigen. So ist sicherzustel-len, dass ein Angreifer die Firewalls des Unter-nehmens nicht durch eine so genannte Backdoorumgehen oder unterlaufen kann. Weitere Punk-te betreffen die Vergabe sicherer Passwörter, dieProtokollierung aller relevanten Systemvorgängeund ihre Auswertung, sowie die Erstellung vonSicherheitskopien, um im Schadensfall das Systemwieder zügig in Betrieb nehmen zu können.

IT Security Analyses by a TigerTeam

The number of publicly known vulnerabilities in-creases daily and, thus, the risk to become victimof a hacker attack rises as well. In 2002, the Insti-tute for Telematics has reacted to this new situa-tion and set up a „tiger team“ that seeks for secu-rity holes in the infrastructure of a customer. Itsnew services were offered primarily to two cus-tomer groups: financial institutions which have veryhigh security requirements per se, and regional smalland medium-sized companies that often do nothave the necessary in-house security knowledge.

Moderne IT-Systeme sind komplexe Gebilde, dieüber eine Vielzahl von Funktionen und Konfigura-tionsmöglichkeiten verfügen. Diese Komplexitätführt mittlerweile zu schwerwiegendenSicherheitsproblemen - hervorgerufen sowohldurch Fehler in der Software als auch durch feh-lerhafte Bedienung, Administration und Organi-sation. Das macht es Hackern leicht. Laut einerStudie des Computer Security Institute (CSI) unddes FBI von April 2002 sind in den vorangegange-nen 12 Monaten ca. 90 Prozent aller US-ameri-kanischen Firmen und Regierungsstellen Opfer ei-nes Angriffs geworden. Im Falle eines erfolgrei-chen Einbruchs drohen einem Unternehmen nichtnur finanzielle Schäden durch den Ausfall der IT-Systeme und den Verlust wichtiger Firmendaten.Auch das Vertrauen der Kunden kann gefährdetsein - ein Grund, warum viele Einbrüche gar nichterst in den Statistiken auftauchen.

Gefahren können von verschiedenen Seiten dro-hen: Professionelle Hacker führen gezielte An-griffe gegen einzelne Unternehmen durch, um sichoder anderen einen wirtschaftlichen Vorteil zu ver-schaffen. So genannte Script-Kiddies dagegenattackieren meist aus einem Spieltrieb heraus mitHilfe frei verfügbarer Hacker-Tools wahllos Rech-ner im Internet. Aber es drohen auch Gefahrenaus dem eigenen Netz: Eigene bzw. frühere Mit-arbeiter können aus persönlichen oder finanziel-len Interessen versuchen, Schäden anzurichtenund nicht-autorisierte Daten auszuspähen. Eine

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Kompetenzbereiche

Abb. 1: IT-Sicherheitsprobleme

Als unabhängiges Forschungs- und Entwicklungs-institut hat das Institut für Telematik ein „Tiger-Team“ ins Leben gerufen, das kompetent undohne Scheuklappen im Kundenauftrag IT-Syste-me einer umfassenden Sicherheitsanalyse unter-zieht.

Die Bandbreite der vom Institut angebotenenDienstleistungen umfasst:

• Manuelle und automatisierte Penetrations-tests

• Analyse des Netzwerk-Verkehrs• Überprüfung und Bewertung von Firewall-

Konfigurationen• Analyse des Quellcodes von sicherheits-

kritischen Programmen• Evaluation von IT-Sicherheitsleitlinien und

Notfall-Plänen• Integration und Konfiguration von Intrusion-

Detection-Systemen

Für die Penetrationstests setzt das Institut diesel-ben Techniken und Tools ein, die auch Hacker fürihre Einbruchsversuche benutzen. Neben der Über-prüfung von Schwachstellen in Standard-Applika-tionen hat sich das Tiger-Team auf die Überprü-fung kundenspezifischer Applikationen speziali-siert, bei denen Standardtests keine verlässlichenAussagen erlauben.

Insbesondere Web-Dienste, angefangen von ein-fachen Such-Funktionen bis hin zu komplexenOnline-Shops, können bei fehlerhafter Implemen-tation und Konfiguration zu ernsten Sicherheits-risiken führen. So kann ein vermeintlich harmlo-ses WWW-Formular, in das ein Internet-NutzerDaten einträgt, zu Problemen führen, wenn diePlausibilität der Daten nicht serverseitig überprüft

wird. Typische Fehler sind unterlassene Längen-prüfungen, die intern zu einem Pufferüberlaufführen können. Als Folge ist ein Hacker in derLage, sich unberechtigten Zugang zum Systemzu verschaffen oder den betroffenen Dienst zumAbsturz zu bringen, so dass Anfragen weitererBenutzer nicht mehr beantwortet werden kön-nen (engl.: Denial-of-Service).

Kompetenz auf dem Gebiet der IT-Sicherheit hatdas Tiger-Team unter anderem im Rahmen einesgroß angelegten Projekts mit einer namhaftendeutschen Bank bewiesen. Aufgabe war es, de-ren - in Technologie und Umfang einzigartige -Application Service Providing-Lösung zu analysie-ren. Zum Kreis der weiteren Kunden zählt dieJedox GmbH (http://www.jedox.de), der das In-stitut nach erfolgreicher Testdurchführung eineSicherheitsplakette (Abbildung 2) ausstellen konn-te.

Abb. 2: Sicherheitsplakette des Instituts fürTelematik

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Kompetenzbereiche

Risiko ManagementRisiko Management

Fonds-Managementsystem machtRisiken besser kalkulierbar

Die Bewertung und Beherrschung von Wertpa-pier-Risiken ist zur Zeit eine Schlüsselanforderungan zeitgemäßes Fonds-Management. Finanz-Dienstleiter stellen deshalb höchste Ansprüchean die unterstützenden Informations-Technolo-gie und –Infrastruktur. Das Institut für Telematikentwickelte deshalb den „Fonds Manager“, derals zukunftssicheres System intuitive Benutzunggenauso gewährleistet wie Flexibilität in denDatenanbindungen.

Bei der Entwicklung des „Fonds Managers“ wardas primäre Ziel, mögliche Wertpapierrisiken ei-nes Fonds zu steuern und die wichtigsten Kenn-größen zu überwachen. In einer Simulationseinheitmusste gleichzeitig eine Möglichkeit geschaffenwerden, Risikogrößen durch „virtuelle“ Transak-tionen zu bestimmen um die optimale Zusammen-setzung eines Fonds zu ermitteln. Dies soll es er-leichtern, Wertpapiere nach ihren unterschiedli-chen Wertsteigerungspotentialen und Risiken zuklassifizieren und sinnvolle Entscheidungsgrund-lagen zu erarbeiten.

Improved Risk Assessment by theFunds Management System

Nowadays, the rating and controlling of risks ofbonds is a key demand of modern fundsmanagement. Accordingly, providers of financialservices are faced with high requirements whenit comes to information technology andinfrastructure. For that reason, the Institute forTelematics develops the „funds manager“, which–as a future-proved system– allows for intuitiveuse and flexible data connection.

Die Notwendigkeit eines risikobewussten Fonds-Managements hat vor allem die jüngere Vergan-genheit gezeigt, als deutlich wurde, dass die welt-weit zunehmende Zahl an Finanz-Transaktionenfür Anleger nicht nur große Chancen bietet, son-dern auch erhebliche Risiken mit sich bringt (Ab-bildung. 1): Zins-, Aktien- und Wechselkurs-schwankungen, aber auch Länder- und Kreditri-siken mit ihrer Ausfall-Problematik bringen dieGefahr hoher Verluste mit sich.

Abb. 1: Chancen stehen Risiken gegenüber

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Management

Kompetenzbereiche

Abb. 2: Anbindung des „Fonds Managers“ an dieDatenquellen über eine Middleware

Eine wichtige Anforderung an das Institut fürTelematik war es, eine flexible Datenanbindungzu schaffen (Abbildung 2). In größeren Unterneh-men findet sich eine große Anzahl von Daten-quellen, deren Zusammensetzung (Hersteller, Artder vorgehaltenen Informationen) ständig im Flussist. Um die Anwendungsentwicklung frei von denEntwicklungen im Unternehmen gestalten zu kön-nen, hat sich der Einsatz von Middleware-Archi-tekturen etabliert, die zwischen Informationsan-bietern (in der Regel Datenbanken) undInformationskonsumenten vermittelnd tätig sind.Um auch in Zukunft die Möglichkeit zu besitzen,mit jeder Art von neuer Middleware zusammenzu arbeiten, wurde eine Abstraktionsebene (In-terface) in die „Fonds Manager“-Anwendung ein-geführt, für die eine konkrete Datenanbindung inder Art von Treiber-Programmen realisiert wurde.Nicht zuletzt dadurch besteht hoher Investitions-schutz für die Risiko-Management-Tool-Anwen-dung.

Abb. 3: Anbindung des „Fonds Managers“ an dieinstitutseigene Middleware „Smart Data Server“(SDS)

Neben der Anpassung an eine existierende Unter-nehmensinfrastruktur besteht die Möglichkeit derAnbindung an die institutseigene Middleware„Smart Data Server“ (SDS). Dabei handelt es sichum eine komponentenbasierte Plattform zur Ent-wicklung von frei definierbaren Funktionsmodulen,mit denen spezialisierte Lösungen für unterneh-mensweite Anwendungen geschaffen werdenkönnen. Der strikte Zugriff der Funktionsmoduleauf die Unternehmensinfrastruktur über die Ser-vice-Schicht des Servers erleichtert deren Inte-gration und Adaption (Abbildung 3).

Fonds-

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Kompetenzbereiche

Abb. 4: Zusammenspiel externer Anwendungenmit dem „Fonds Manager“

Die Integration eines komplexen Systems in dieexistierende Unternehmensstruktur hat nicht nurEinfluss auf die Datenhaltung, sondern bedeutetauch Änderungen der Arbeitsabläufe. Weniger einErsetzen der bestehenden Anwendungen standim Vordergrund, sondern vielmehr die Ergänzungdes bestehenden Anwendungsportfolios um dieneuen Features des „Fonds Managers“.

Damit ein optimaler Ablauf zwischen den Anwen-dungen möglich wurde, musste der „Fonds Ma-nager“ um zwei Aspekte erweitert werden. Zu-nächst war ein Export-Mechanismus zu schaffen,der es Anwendungen ohne Zugriff auf die Da-tenbasis (über die Middleware) ermöglicht, an denErgebnissen zu partizipieren, die der „Fonds Ma-nager“ produziert. Hier wurde das allgemein ver-ständliche CSV-Datei-Format, das äußerst einfachund flexibel aufgebaut ist, verwendet. Anwen-dern des Tabellen-Kalkulationsprogramms Exceldürfte es schon begegnet sein. Ferner wurde eineinfacher Mechanismus zum Auslösen des Export-vorgangs entwickelt. Hat eine Anwendung neueDaten über die Middleware in die Datenbasis ein-gespielt, so kann sie den „Fonds Manager“ überdas Versenden sogenannter „Datagramme“ dazubringen, Berechnungen den Export-Mechanismusweiterer Anwendungen zugänglich zu machen(Abbildung 4).

Datagramme sind verbindungslose Datenpakete(vergleichbar mit Postkarten) im Gegensatz zu ei-ner verbindungsorientierten Datenkommunikation(vergleichbar mit Telefonaten). Das Beispiel Post-karte-Telefonat zeigt auch gleich einen weiterenUnterschied beider Kommunikationsformen:Datagramme sind eine Einweg-Kommonikation.Einmal versendet, hat der Auslöser desDatagramms keine Kontrolle mehr über die Zu-stellung des Datenpaketes. In unserem Falle istdies auch nicht sinnvoll. Der Datenlieferant ist in

keiner Weise daran interessiert, ob und wie der„Fonds Manager“ auf den Empfang der Nach-richt reagiert. Hier ist das oberste Ziel, die auslö-sende Anwendung so wenig wie möglich in ihrernormalen Tätigkeit zu behindern. Ein Warten aufReaktionen oder sogar deren Auswertung wür-de einen zu starken Einfluss auf die Anwendunghaben, was nicht gewollt ist. Ein weiterer wichti-ger Vorteil von Datagrammen ist die Betriebssy-stem-Unabhängigkeit, so dass die Datagramm-auslösende Anwendung weder auf dem gleichenRechner wie der „Fonds Manager“, noch auf ei-nem Rechner mit gleichem Betriebssystem instal-liert sein muss.

Der „Fonds Manager“ wurde um Funktionalitätenergänzt, die bisher nicht dem Risikomanagementzuzurechnen sind und daher in diesem Systemnicht vorgesehen waren. Dadurch können nunauf Basis des dispositiven Bestandes1 Simulatio-nen, Analysen und Modellierungen durchgeführtwerden, bei denen auch Modellportfolios kreiertwerden.Konkret handelt es sich um folgende Erweite-rungen:

• Simulation und Analyse unter Berücksichti-gung des Exposures2

• Hedge-Ratios3

• Modellierung von Hedge-Strategien• Portfolio-Reporting von Kennzahlen

Indikativer Fondspreis4

1 Das heißt, dass ausgeführte Kauf- bzw. Verkaufsorders inder Depotanzeige zur sofortigen Erhöhung bzw. Reduzierungdes Bestandes führen, obwohl die Depotbuchung noch nichtstattgefunden hat.2 Das potentielle Risiko gegenüber dem Markt bzw. derBenchmark.3 Anzahl Kontrakte, die für die Absicherung einer Positionnotwendig sind4 Marktwert des dispositiven Bestandes geteilt durch die An-zahl der umlaufenden Anteile

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Kompetenzbereiche

anagement-SuiteDICOM Management Suite

DICOM Management Suiteerleichtert Verwaltung medizini-scher Bilder

In Radiologie, Dermatologie, Pathologie, Päd-iatrie und Chirurgie wird oft mit unterschiedli-chen Quellen erstelltes Bildmaterial begutach-tet bzw. bearbeitet, über offene Datennetzemit Fachkollegen ausgetauscht oder in Daten-banken gespeichert. Auch für die fachspezifi-sche Aus- und Weiterbildung, das sogenannteTeleTeaching, oder für VideoKonferenz-schaltungen (TeleConferencing) ist das Mana-gement von medizinischen Bildern wichtig. Hier-für hat das Institut für Telematik eine komfor-table Software entwickelt und auf der Medica2002 vorgestellt – die DICOM ManagementSuite.

Die DICOM Management Suite ist eine Samm-lung verschiedener Applikationen zur Verwaltungund Archivierung von DICOM-Bildern. Sie kann in-dividuell, je nach Anforderungsprofil, zusammengestellt werden:

• DICOM View - DICOM-Viewer• DICOM Disk - Archivierungssystem• DICOM Mail - sicherer Versand von medizi-

nischen Bilddaten• DICOM Zip - patentierte und verlustfreie

Kompression von DICOM-Bildern• DICOM Beam - Präsentations- und

Schulungssystem• DICOM Repair - Tool zur Entfernung her-

stellerspezifischer Attribute• DICOM Print - Druckausgabe auf DICOM-

Druckern• DICOM Edit - Editieren von DICOM-Dateien• DICOM Base - Objekt orientierte Datenbank• DICOM Scan - Digitalisierung medizinischer

Bilddaten

DICOM Management Suite EasesAdministration of Medical Images

In radiology, dermatology, pathology, paediatryand surgery normally image material from diffe-rent sources is used, transferred over opennetworks, exchanged with other physicians orstored in databases. Additionaly, for specificeducation, called TeleTeaching, or VideoCon-ferencing (TeleConferencing) the management ofmedical images is important. Therefore, the In-stitute for Telematics has developed acomfortable software and presented thissoftware on the Medica 2002 – the DICOM Ma-nagement Suite.

Die Digitalisierung medizinischer Bilder in Arzt-praxen und Krankenhäusern schreitet immer mehrvoran. Arzt und Patient haben beide ihren Nut-zen davon. Telemedizinische Anwendungen, wiez. B. die Verwaltung und Archivierung von Patien-tendaten in elektronischen Patientenakten oderdie Anbindung von Bildarchivsystemen einer Ein-richtung an bestehende Radiologieinforma-tionssysteme, werden heute bereits verwirklicht.

Eine entsprechende Software, die Ärzten dasManagement digitaler medizinischer Bilder imDICOM Format drastisch erleichtert, hat das Trie-rer Institut für Telematik entwickelt. Mit der„DICOM Management Suite“ können in Kranken-häusern und Arztpraxen Röntgen-, Tomographie-oder Ultraschall-Aufnahmen auf beliebigen Da-tenträgern verwaltet werden.

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Abb 1: Screenshot

DICOM View

DICOM View ist ein leistungsfähiger Betrachterfür digitale medizinische Bilder. Es stellt alle nöti-gen Werkzeuge zur Verfügung, um ein DICOM-Bild oder eine Bildersequenz darzustellen.

DICOM Disk (Patienten-CD System)

Dieses System ermöglicht Medizinern die schnel-le und benutzerfreundliche sowie kompakte Ar-chivierung von Bilddaten. Bilder aus Röntgen-, CRT,MRT- und Ultraschall-Untersuchungen werdeneinfach und preiswert archiviert. Die bei einerUntersuchung auf einen CD-Rohling gespeicher-ten Bilder können an jedem herkömmlichen PCangeschaut werden. DICOM Disk bietet dem Arzteine schnelle und komfortable, z. B. nachPatientennamen geordnete Übersicht über dievorhandenen Bilder bzw. Bildserien. Außerdemstellt es dem Arzt die wichtigsten Bildparameterzu Verfügung.Die DICOM Disk hilft dabei, Kranken unnötigeStrahlenbelastung durch Mehrfach-Röntgen zuvermeiden. Bei Untersuchungen kann der Arztmedizinische Aufnahmen als digitale Daten aufeine CD-ROM schreiben. Der Patient bekommtdiese ausgehändigt und kann sie zu jedem ande-

Kompetenzbereiche

ren Arzt mitnehmen. Eine leistungsfähige Be-trachtungs-Software, die mit auf die Patienten-CD gespeichert wird, sorgt dafür, dass die Bilderan jedem herkömmlichem PC angeschaut werdenkönnen.

DICOM Mail

Mit DICOM Mail können originale und komprimier-te medizinische Bilder sicher per E-Mail versendetwerden. Die Eigenschaften von DICOM Mail sindz. B. die visuelle Auswahl zu versendender DICOM-Bilder, die Kommentierung der zu versendendenBilder, der Versand von mehreren DICOM-Bildernals E-Mail-Anhang und die Verwendung von digi-talen Signaturen und Verschlüsselung.

DICOM Zip

Bei DICOM Zip handelt es sich um ein patentier-tes Verfahren der adaptiven Bildkompression zurverlustfreien Kompression medizinischer Bilder imDICOM 3-Standard. Die Kompressionsraten be-tragen 1:2 bis 1:14. Komprimiert werden könnensowohl Einzelbilder als auch Bildserien. Ärzte ha-ben mit DICOM Zip die Chance, komprimierte

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Kompetenzbereiche

bindung von DICOM-Datenbanken an medizinischeInformationssysteme. Die Ablage der Daten inDICOM Base erfolgt verschlüsselt.

DICOM Scan

DICOM Scan macht die Digitalisierung von medizi-nischen Aufnahmen mittels handelsüblichem Scan-ner via TWAIN-Schnittstelle möglich. Die effizienteund kostensparende Archivierung auf digitalenMedien wird auch dazu führen, dass vorhandeneArchive analoger Datenträger auf digitale Medienübertragen werden. Die digitalisierten Bilder wer-den im DICOM 3-Format abgespeichert. Über eineEingabemaske können das jeweilige Bild beschrei-bende Daten wie Name des Patienten, Patienten-nummer, Modalität etc. eingegeben werden.

Abb. 2: DICOMPACS Module

medizinische Bilder schnell über Netzwerke zuübertragen, zum Beispiel zur Zweitbefundung.

DICOM Beam

DICOM Beam ist ein Präsentationssystem für dieBesprechung von Untersuchungsergebnissen ra-diologischer Schwarzweiß-Einzelbildaufnahmen imDICOM-Format. Einsatzfelder sind die Vorberei-tung und Durchführung von Präsentationen fürKonsultations- oder Schulungszwecke. Vor derPräsentation werden die ausgewählten Bilderüber das Netzwerk auf denjenigen Rechner über-tragen, auf der die Session ablaufen soll.

DICOM Repair

Alle Produkte von Herstellern DICOM basierterLösungen sollten konform zum DICOM-Standardsein. Leider treten Abweichungen auf, da derStandard selbst es erlaubt, private Attribute zuspezifizieren. Einige Attribute werden so in neue-ren Fassungen des DICOM-Standards zu veral-teten Attributen. Private und ruhende Attributemüssen aber durch DICOM-Applikationen verar-beitet werden können. Aus diesem Grunde wur-de DICOM Repair entwickelt. DICOM-Dateienwerden durch Entfernen privater und ruhenderAttribute durch jeden DICOM-Viewer les- unddarstellbar. Dies gilt gleichermaßen fürMultiframe-Bilder.

DICOM Print

DICOM Print ist ein Client-Druck-Server zur Über-mittlung hochqualitativer Druckausgaben, z. B.für Filme oder Folien, an spezielle DICOM-Druk-ker.

DICOM Edit

DICOM Edit ist ein Werkzeug zum Editieren vonDICOM-Dateien. Es dient zur Anonymisierung vonDICOM-Dokumenten oder zur Erstellung vonTest-Dateien.

DICOM Base

DICOM Base ist eine auf Client-Server-Architek-tur basierende objektorientierte Datenbank zurArchivierung und Management von DICOM Da-ten. Sie verfügt über offene Schnittstellen zuClient-Browsern und wurde entwickelt zur An-

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ichtige ProjekteWeitere wichtige Projekte

In der Folge stellen wir eine Auswahl weitererinteressanter Projekte vor, an denen 2002 am In-stitut für Telematik gearbeitet wurde. Einige derProjekte sind bereits abgeschlossen, andere dau-ern noch an.

Bei der getroffenen Auswahl kommt es uns dar-auf an, einen breiten Einblick in die fachliche Ar-beit des Instituts für Telematik zu geben, Kompe-tenzen an konkreten Beispielen aufzuzeigen undIdeen und Anreize weiterzugeben. Ein Blick aufunsere Website gibt zusätzliche Information überdie hier nicht aufgeführten Projekte

Weitere wichtige Projekte

1. Tele-Task

2. GPS-Fahrtenbuch

3. jDAPHNE

4. Erinnerungs-SMS

5. SDS Middleware, Web Services, SOAP

6. IT-Sicherheitslernplattform

7. 3-D Generator

8. HPC - Health Professional Cards

9. TI Trust Center

10. Lock-Keeper

11. WLAN

1. Tele-TASK – neue Technologiefür Online-Vortragsveranstaltun-gen

Mit dem in Trier neu entwickelten E-Learning-System tele-TASK („Teleteaching Anywhere So-lution Kit“) steht eine drastisch vereinfachte Tech-nologie für Online-Vorlesungen zur Verfügung.Jeder PC-Nutzer mit geeignetem Internetan-schluss kann damit Online-Schulungen komfor-tabel abrufen. Auf einer Konferenz der weltweitgrößten Informatikergesellschaft „AmericanComputing Machinery“ (ACM) hat deren Fach-gruppe „Computer Services an Universitäten undColleges“ im Jahr 2002 tele-TASK den EinsteinAward für das „außergewöhnlichste undherausragendste“ Projekt verliehen.

1. Tele-TASK - TeleteachingAnywhere Solution Kit

The newly developed e-learning system tele-TASK provides a new, drastically simplifiedtechnology for producing and attending onlinelectures has. Not only contents of teaching, whichare presented to the students in the lecture-roomby either a whiteboard or a video beamer aredelivered but also video and audio of the lecturer.tele-TASK got the Einstein Award for the “mostinteresting, most provoking and best idea paper”on the international ACM SIGUCCS Conference2002 in the USA.

Mit tele-TASK wird nicht nur, wie üblich, ein Video-bild des Dozenten übertragen, sondern simultansein Bild, seine Stimme plus der Bildschirminhaltseines Präsentationsrechners. Durch den Einsatzeiner elektronischen Tafel können dabei sogar diehandschriftlichen Kommentare des Dozenten mitübertragen werden. Ein plattformunabhängigerAbruf der Veranstaltungen wird durch die weitverbreitete und kostenlose BetrachtungssoftwareRealPlayer ermöglicht.

Navigation innerhalb der aufgezeichneten Kurseist mittels elektronischem Inhaltsverzeichnis mög-lich. Zusätzlich werden Veranstaltungen für ei-nen späteren Abruf (on demand) aufgezeichnetund archiviert. tele-TASK unterstützt alle gängi-gen Plattformen, verschiedene Netzbandbreitenund beliebige Präsentationsprogramme. SpezielleInstallationen, Konfigurationen oder auch Vor-kenntnisse seitens der Endanwender sind nichterforderlich.

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Weitere wichtige Projekte

Das System wurde erstmals im Sommersemester2002 für die Übertragung der Vorlesung„Informationssicherheit im Internet“ von Profes-sor Christoph Meinel an der Universität Trier ein-gesetzt. Über 30.000 Zugriffe zeigen, wie un-problematisch und einfach die tele-TASK Techno-logie zu nutzen ist.

Um den Umgang mit der Teleteaching-Techniknoch mehr zu erleichtern, wurde in Trier ein spe-zielles digitales Aufnahmegerät entwickelt – dertCube (vgl. Abbildung 1).

Abb. 1: Kombination und Weiterverarbeitung vonverschiedenen Eingängen mit Hilfe von tCube

Der tCube besitzt keinen Monitor und braucht zuAufnahmezwecken lediglich eingeschaltet zu wer-den. Als Schnittstellen besitzt tCube zweiNetzwerkbuchsen sowie mehrere Videoeingänge.Eine Netzwerkbuchse wird mit dem lokalen Netz-werk verbunden und einmal konfiguriert. Die zwei-te Netzwerkbuchse dient als Schnittstelle in dasInter-/Intranet. Ein Dozent kann seinen eigenenLaptop für die Präsentation benutzen. Ohne Kon-figuration hat er dann automatisch Zugang zumInternet (falls erwünscht). Weiterhin greift dertCube den kompletten Desktop des Dozenten-rechners ab. Das Gerät kann ähnlich wie einVideorekorder über eine Webschnittstelle konfi-guriert werden.

Der tCube beherrscht als Ausgabeformate Real-media und MPEG 4. Durch die Unterstützung vonMPEG 4 kann auch der kostenlose AppleQuicktime Server genutzt werden. Weiterhin steigtdie Anzahl der Wiedergabeprogramme. MicrosoftMediaplayer oder auch der Apple Quicktime

Player können somit genutzt werden. Nach einererfolgreichen Aufnahme wird vom tCube inner-halb von Minuten automatisch eine CD oder DVDerstellt.

Ziel der tCube-Entwicklung war es, eine einfachnutzbare und universell einsetzbare Teleteaching-Lösung bereitzustellen. Der tCube passt von sei-nen Ausmaßen in einen gewöhnlichen Handkof-fer und ist dadurch überall und sofort einsetzbar.

Weitere Informationen und ein grosses Angebotaufgezeichneter Vorlesungen zum Thema Inter-netsicherheit kann abgerufen werden unter:

http://www.tele-task.de

Abb. 2: Handlichkeit zeichnet den tCube (rechtsunten) aus. Das Foto zeigt die tele-TASK-Entwicklergruppe rund um Prof. Meinel.

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Weitere wichtige Projekte

2. Automatisches Fahrtenbuch mitGPS-Unterstützung für Pocket PCs

Nach dem großen Erfolg des GPS-Fahrtenbuchesfür PalmOS-Handhelds wurde am Institut fürTelematik nun auch eine Version für Pocket PCs(„Windows Handhelds“) entwickelt, deren Ver-breitung in den letzten Jahren stark zugenom-men hat.

2. Automated Driver’s LogbookKeeping with a Handheld and GPSSupport

After the large success of the GPS supporteddriver’s logbook for PalmOS handheld a versionfor Pocket PC, whose spreading increased in thelast years, was now developed at the Institutefor Telematics.

Die Führung eines konventionellen Fahrtenbuchsist eine lästige, umständliche und zeitraubendeAngelegenheit. Eine Vielzahl von Angaben müs-sen von Hand in das Fahrtenbuch eingetragenwerden - selbst bei den elektronischen Fahrten-büchern sind zahlreiche Angaben vom Benutzerselbst einzugeben. Nicht so beim GPS-Fahrten-buch des Instituts für Telematik - eine enormeErleichterung für jeden, der die Kosten für Auto-fahrten abrechnen kann.

Das am Institut entwickelte Fahrtenbuch ermit-telt die Daten einer Autofahrt automatisch. ImGegensatz dazu müssen Nutzer anderer Fahrten-buch-Programme immer selbst den Kilometerstanddes Tachometers ablesen und dann zusammenmit anderen wichtigen Informationen (siehe Abb.1) manuell eingeben. Diese Vorgehensweise istjedoch vielen Autofahrern so unbequem, dass siedem Finanzamt kein Fahrtenbuch vorlegen, son-dern die für sie ungünstigere Pauschal-versteuerungs-Lösung wählen. Bei der vollauto-matischen Fahrtenbuchführung entfallen hinge-gen solche manuellen Eingaben.

Abb. 1: Vergleich herkömmlicher elektronischerFahrtenbücher mit dem am Institut entwickeltenGPS-Fahrtenbuch für Pocket PCs

Beim GPS-Fahrtenbuch werden mittels GPS diePosition des Start- und Zielorts und die gefahre-nen Kilometer automatisch ermittelt. Zudem wirdbei Dienstfahrten mit Hilfe der Zielkoordinaten diebesuchte Firma bestimmt. Es ist ein lernendesFahrtenbuch: einmal eingegebene Zielorte und be-suchte Firmen werden mit den Positionsdaten ineiner Datenbank abgelegt.

Die Fahrtenbuch-Daten werden über die Docking-Station des Pocket PCs zu einem herkömmlichenPC übertragen und können dort zur Vorlage beimFinanzamt ausgedruckt werden (siehe Abb. 2).

negnugartniEsehcsinortkeleenhohcubnetrhaF

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SPG

tiezrhUdnumutaD hcsitamotua hcsitamotua

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Abb. 2: Ansicht des Fahrtenbuchs am PC

Eine Benutzung des GPS-Fahrtenbuchs durch ver-schiedene Fahrer ist möglich. Es wird zwischenprivaten und dienstlichen Fahrten sowie Fahrtenzwischen Wohnung und Arbeitsstätte unterschie-den. Ein Betrieb ohne GPS-Empfänger ist eben-falls möglich.

Abb. 3: Das Fahrtenbuchprogramm auf einemPocket PC

Weitere wichtige Projekte

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Bei jDAPHNE handelt es sich um ein modernesOnline-Redaktionssystem, das in einfacher Art undWeise Unternehmen die Pflege ihrer Websitesermöglicht. Statt einer externen Internet-Agen-tur, internen Webmastern oder Online-Redaktio-nen, denen oftmals die inhaltliche Kompetenz fehlt,kann mit jDAPHNE der Sachbearbeiter selbst dievon ihm aufbereiteten Inhalte ins Netz stellen. Ver-zögerungen in der Aktualität und gegebenenfallsinhaltliche Fehler durch die Einschaltung der tech-nischen Fachkräfte können so vermieden werden.

Weitere wichtige Projekte

3. jDAPHNE: vom Prototypen zumProdukt

Im Jahr 2002 wurde der Schwerpunkt bei derEntwicklung von jDAPHNE auf die Durchführungvielfältiger Tests gelegt. Mit Hilfe der Test-ergebnisse wurde der Programm-Code konsoli-diert so dass der ehemalige Prototype eines Re-daktionssystems nun als ausgewachsenes Pro-dukt bezeichnet werden kann.

jDAPHNE: From a Prototype to aProduct

In the year 2002 the main focus in thedevelopment of jDAPHNE was set on various testsof single and complex functionalities. Due to thisextensive code revision, jDAPHNE evolved froma productive prototype to a product.

Gemäß dem Mehr-Augen-Prinzip kann nach derErstellung und vor der Publikation eine Kontrollestattfinden, um die Qualität des Internetauftrittszu sichern.

Das System kann auf jeder üblichen Benutzer-oberfläche genutzt werden. Einzige Vorgabe istdas Vorhandensein eines Browsers auf dem Ar-beitsplatzrechner. jDAPHNE ermöglicht die Einrich-tung verschiedener Zugriffsrechte. Je nach Posi-tion eines Mitarbeiters ist es ihm möglich, auf dieInhalte lesend, schreibend oder publizierend zu-

Abb.1: jDAPHNE System Architektur

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Weitere wichtige Projekte

zugreifen. Das von dem Programm gesteuerteManagement der Querverweise (Hyperlinks) zwi-schen den einzelnen Dokumenten ist so ausge-legt, dass vom Programm Vorschläge für solcheLinks gemacht und so genannte tote Linksdeaktiviert werden.

Das Online Redaktions-System ist in aktueller Java-Technologie entwickelt. Einzelne Komponentenkönnen, da die Kommunikation über RMI erfolgt,auf verschiedene Rechner verteilt werden.jDaphne unterstützt sowohl dynamisches als auchstatisches Publizieren. Im ersteren Fall ist die Ver-fügbarkeit eines Servlet-Engines auf dem Web-Server notwendig. Für die statische Variante wer-den die Dokumente verzeichnisorientiert in dasDateisystem des Web-Servers geschrieben.

Zum Abschluss der Konsolidierungsphase hat dasInstitut eine CD mit einem komfortablenInstallationsprogramm für Windows-Umgebungenvorgelegt. Installiert werden kann eine Basisversionbestehend aus jDAPHNE, einer open source-Da-tenbank, einem open source-Webserver und ei-ner open source-Laufzeitumgebung für server-seitige Anwendungen. Auf der Basis dieserInstallationsversion, die auch als Demonstrator ge-nutzt werden kann, ist die individuelle Anpassungdes Systems an die Infrastruktur und die Anfor-derungen der Kunden schnell und komfortabelmöglich.

Abb. 2: Das interaktive Benutzerfrontend vonjDAPHNE. Links die virtuelle Verzeichnisstruktur,rechts die in dem Verzeichnis enthaltenen Doku-mente mit einer Auswahl von Metainformationen

Über die Konsolidierungsarbeit hinaus wurde dieSystemfunktionalität stark erweitert. BesondereBedeutung hat dabei die innovative mehr-sprachliche Präsentation der Website. Hier be-schreitet jDAPHNE in sofern einen außergewöhn-

lichen Weg, als dass das System gleichzeitig so-wohl Content-Negotiation zwischen Web-Serverund -Browser unterstützt als auch die Publikationder einzelnen Sprachversionen auf dedizierte vir-tuelle Server. Insbesondere die Verknüpfung die-ser beiden Varianten durch entsprechend vom

Abb. 3: Der virtuelle Schreibtisch. Eine Übersichtaller gerade beim Benutzer lokal bearbeitetenDokumente

System gesetzte Hyperlinks stellt für die Nutzerim Internet einen echten Mehrwert auf derWebsite dar.

Weiterhin wurde das System hinsichtlich seinerBenutzerfreundlichkeit weiter optimiert. Durch dasgeeignete Zusammenfassen von Einzelfunktio-nalitäten sind neue „Powerfunktio-nen“ entstan-den, die beispielsweise mit einem Tastenklick die„ganze Web-Präsenz“ umbauen können.

Zu den neu hinzugekommenen Features gehö-ren beispielsweise I-Frame-zentrierter Export unddie zumindest im Intranet sinnvolle Nutzung vonOffice-Dokumenten als Einstiegsseiten für die vonjDAPHNE verwalteten Verzeichnisse - Ressortsgenannt. Bei anderen Systemen dieser Kategoriesind solche Exportvarianten nicht selbstverständ-lich.

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4. Automatische Erinnerungs-SMSfür Patienten

Bei der Entwicklung eines Geräts, das Patientenautomatisch an anstehende Vorsorge- und Impf-termine erinnert, haben sich – wie im Jahresbe-richt 2001 aufgezeigt – nicht nur telemedizinischbedeutsame Sachverhalte ergeben. Interessantsind auch die innovativen Methoden, mit deneneine komplexe innere Struktur nach außen hinals einfache Schnittstelle präsentiert wird. In die-sem Projekt, das unterschiedliche Schnittstellenverbindet, konnten gleich mehrere Herausforde-rungen gemeistert worden.

4. Selfacting Reminder-SMS forPatients

Patientreminder is a program, which helpspatients and medical doctors for having controlabout their dates for preventive medicalcheckups. The medical aspects are described inthe progress report 2001. Moreover the technicalaspects are meaningful. A complex internalstructure is covered by a simple user interface.In this project several difficult tasks could besolved. The solution required the implementationof innovative methods of software engineering.

So funktioniert das innovative Gerät: In einer Arzt-praxis werden unter Verwendung derKrankenkassenkarte Patientendaten erfasst undgespeichert. In regelmäßigen Abständen wird dieso angelegte Datenbank durchsucht. Stellt dasGerät einen baldigen Untersuchungstermin füreinen Patienten fest, so wird dieses Datum mar-kiert und mit Terminen anderer Patienten gesam-melt und zur gemeinsamen Versendung vorberei-tet.

Selbständig wählt sich das Gerät in das Telefon-netz ein und versendet die Informationen an einePartnerfirma. Die entpackt die Informationen undversendet an mobile Telefongeräte der PatientenSMS-Nachrichten mit der Aufforderung, sich anseinen Arzt zu wenden, um einen Termin zu ver-einbaren.

Im Herbst 2001 wurde die Idee für diesen Re-minder geboren. Viele miniaturisierte Computerkamen damals neu auf den Markt. Handhelds undPalms waren und sind bis heute in Mode. Hierversprach ein kleines, preiswertes System geeig-net zu sein, um als Träger obiger Produktidee inArztpraxen Einzug zu halten. Enge preisliche Vor-gaben machten es nötig, nach wirklich innovati-ven neuen Hard- und Softwarebausteinen zu su-chen.

Als zur damaligen Zeit einziges Gerät erfüllte derHandheld-Computer „Agenda“ diese Bedingun-gen. Mit seinem Touchscreen und seiner vorbe-reiteten E-mail-Funktionalität schien er technischgeeignet. Durch die Verwendung von open source-Software erfüllte er die finanziellen Rahmenbe-dingungen. Als erstes sollte die Ansteuerung ei-nes Kartenlesers verwirklicht werden. Aber trotzTeilerfolgen konnte keine funktionsfähige Kom-munikation aufgebaut werden.

Die Entwicklung und das Testen des Programmswurde dann mit der Hoffnung auf einen PC ver-lagert, in einer späteren Version des Kleingerätesdas Programm darauf zu installieren. Vorteilhaftwar, dass auf dem „Agenda“ eine grafische Bi-bliothek (FLTK) verwendet wurde, die von ihrerGröße und Ausführungsgeschwindigkeit prädesti-niert war auf Handhelds zum Einsatz zu kommen.Später zeigte es sich, dass die Bibliothek auchunter dem Windows-Betriebssystem eingesetztwerden kann.

Das Programm kann sich bei einem beliebigenProvider einwählen und die gepackten Informa-tionen an die Partnerfirma versenden. Da aberdie Provider nur E-Mails weitersenden von Nut-zern, die bei ihnen auch einen E-Mail-Accountbesitzen, musste die Lösung auf die Verwendungeines „sendmail“ Programms verzichten, das dieMails automatisch an die richtige Stelle weiterlei-tet. Das machte die Erstellung eines eigenen E-Mail-SMPT-Clients erforderlich. Hier wäre es fürdie Zukunft denkbar, den notwendigenVerbindungsaufbau mit einer verschlüsselten Va-riante vorzunehmen.

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5. Die SDS-Middleware im Kontextvon Web-Services und SOAP

Das Institut für Telematik hat eine eigeneMiddleware-Plattform entwickelt, den SmartData-Server (SDS). Er ist mit einem eigenen op-timierten Kommunikationsprotokoll auf Basis ei-ner XML-basierten Dokumenten-Austausch-sprache versehen. Dieses Protokoll hat viele Ähn-lichkeiten mit SOAP, dem Simple Object AccessProtocoll. Nach dessen Standardisierung durchdas World Wide Web Consortium war es somiteinfach, eine zusätzliche Protokoll-Schnittstellein den SDS zu integrieren. Somit ist der SmartData Server nun auch ein Web-Service-Server.

5. SDS-Middleware in the Contextof Web-Services and SOAP

The Institute for Telematics has developed amiddleware platform, called Smart Data Server(SDS). It is provided with an optimisedcommunication protocol based on the documentinterchange language „XML“. This protocol issimilar to SOAP, the „Simple Object AccessProtocol“. After the standardization of SOAP bythe W3C it was easy to add this new protocolinterface into the SDS. So the Smart Data Ser-ver has become a web service server.

Folgende Definition von Web-Services hat dasWorld Wide Web Consortium (W3C) in dessenDokumentationen festgelegt:Ein Web-Service ist eine Software, die durch eineURL identifiziert ist (RFC2396) und deren öffentli-che Schnittstellen und Bindungen durch XML de-finiert werden. Seine Definitionen können durchandere Software-Systeme ermittelt werden. DieseSysteme können mit dem Web-Service in der vor-geschriebenen Art interagieren, wobei überInternet-Protokolle versandte XML-basierte Nach-richten verwendet werden.

Was bedeutet dies nun genau? Es soll ein einfa-cher, auf schon existierenden Standards aufbau-ender Mechanismus definiert werden, mit demDienste im Internet genutzt werden können. DerZugriff auf diesen Dienst soll nachrichtenbasiertgeschehen, also in der Form von Anfrage- undAntwort-Dokumenten. In diesem Punkt legt sichdie Definition auf das allgemein akzeptierte Do-kumentenaustausch-Format XML fest.

Bei dem Transport der Nachrichten ist die Defini-tion etwas freier: Hier ist nur die Rede von Internet-Protokollen. Allen voran steht offensichtlich dasHTTP-Protokoll, das die meisten Menschen wohlnicht kennen, was aber immer dann in Aktion tritt,wenn in einem Web-Browser eine Web-Site voneinem Web-Server aufgerufen wird. Die Eingabeeiner Internet-Adresse in dem Format „http://www....“ teilt dem Browser mit, dass er denWWW-Rechner mit dem HTTP-Protokoll anspre-chen muss.

HTTP ist ein sehr populäres Protokoll, das oft auchden einzigen Zugang zu Rechnern darstellt, daalle anderen Protokolle und Dienste durch Firewalls

blockiert sind. Ein anderes sehr populäres Internet-Protokoll ist SMTP, das für den Transport von E-Mails im Internet verantwortlich ist. Auch mit die-sem Protokoll sind die Anforderungen erfüllt, diefür die Erreichbarkeit eines Web-Services nötigsind. Die Anfrage- und Antwort-Dokumente kön-nen hier über den E-Mail-Mechanismus transpor-tiert werden.

Eine Technologie, die zur Zeit mit Web-Services inVerbindung gebracht wird, ist SOAP, ursprünglichals „Simple Object Access Protocoll“ definiert. Eserfüllt die Anforderungen der Web-Service-Defi-nition im Hinblick auf Nachrichtenaustausch. DerKern von SOAP ist das XML-Format zur Erstel-lung des Anfrage- und Antwort-Nachrichten-dokumentes. SOAP selber definiert in keiner Wei-se die Implementierung des angesprochenen Dien-stes auf der Web-Service-Seite. Das ist ein unbe-strittener Vorteil, da damit weder Betriebssystemnoch verwendete Programmiersprache festgelegtsind.

Web-Services stellen also im Internet leicht er-reichbare, von Betriebssystemen und Programmier-sprachen unabhängige Dienste zur Verfügung. ImAllgemeinen sind bei der Nutzung solcher Diensteauch weitere Server einbezogen, welche die Be-antwortung einer Anfrage ermöglichen. Wichtig-ster Partner sind Datenbanken, die entsprechen-de Daten vorhalten, welche vom Dienst aufberei-tet dem Client übermittelt werden. Ein Web-Ser-vice-Server hat somit auch vermittelnde Funktio-nen, weshalb ein solcher Server auch in die Kate-gorie von Middleware-Server fällt.

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Weitere wichtige Projekte

Das Institut für Telematik hat nun seine eigeneMiddleware-Plattform, den Smart Data-Server(SDS), weiterentwickelt (Abbildung 1). Da er miteinem eigenen, optimierten Kommunikations-protokoll auf Basis einer XML-basierten Dokumen-ten-Austauschsprache versehen ist, das viele Ähn-lichkeiten mit SOAP hat, war es einfach, eine zu-sätzliche Protokoll-Schnittstelle in den SDS zu in-tegrieren. Dadurch ist der SDS jetzt auch ein Web-Service-Server.

Abb. 1: Der SDS 2

Doch die Entwicklung des SDS hat auch an ande-rer Stelle nicht halt gemacht. Die internen Daten-flüsse werden neuerdings in sogenanntenWorkflow-Programmen repräsentiert, die auf spe-zialisierten Workflow-Modulen aufbauen. Dabeihandelt es sich um Meta-Programme, die nichtzur Übersetzungszeit des Servers vorliegen müs-sen, sondern erst zur Laufzeit des Servers dieinneren Abläufe definieren. Damit ist höchste Fle-xibilität und zukünftige Erweiterbarkeit der Server-struktur garantiert. Zusätzlich wird der interneDatenfluss parallelisiert, womit eine optimaleRessourcenauslastung des Servers möglich ist.

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Weitere wichtige Projekte

6. Lernplattform vermittelt spezi-fisches Wissen zur IT-Sicherheit

Viele Risiken von IT-Systemen könnten vermiedenwerden, wenn sowohl die Benutzer als auch dieim Management Verantwortlichen für Sicherheitsensibilisiert und entsprechend geschult werden.Mit der Lernplattform IT-Sicherheit entwickelt dasInstitut für Telematik ein Tutorensystem, das aufdie jeweilige Benutzergruppe zugeschnittenesWissen vermittelt. Anders als sonst werden dieÜbungen nicht in einer eingeschränktenSimulationsumgebung, sondern auf einem realenSystem durchgeführt. Lernende können ihreKenntnisse dadurch leicht in die Praxis übertra-gen.

6. A Tutoring System for ITSecurity

Many risks of IT systems can be avoided if boththe users and the IT managers are made sensi-tive to and trained for IT security. The Institutefor Telematics develops a tutoring system, calledLernplattform IT-Sicherheit, that teachesknowledge about IT security for different usergroups. In contrast to many other tutoringsystems, exercises are not made in a restrictedsimulation environment but on a real system.This allows the learner to apply his skills easilyin practice.

Die Lernplattform IT-Sicherheit basiert auf demOpen-Source-Betriebssystem Linux, für das eineVielzahl von freien Sicherheitstools existiert undwelches sich daher als ideale Umgebung anbietet.Die Lernplattform soll jedoch nicht nur auf Linuxzugeschnittene Inhalte anbieten, sondern auch all-gemeine Sicherheitsaspekte abdecken. Die Band-breite der behandelten Themen wird unter ande-rem Kryptographie, Authentisierung, IntrusionDetection, Firewalls, Netzwerk-Sniffing, Viren undSecurity-Scans umfassen.

Je nach Benutzertyp können die Anforderungenan IT-Sicherheit unterschiedlich ausfallen. Ein typi-scher End-benutzer be-nötigt z.B. In-formationenüber den si-cheren Ver-sand von E-Mails; im Ge-gensatz zueinem Sys-temadminis-trator musser sich aberin der Regelnicht mitFragen derE inbruchs -erken-nung( I n t r u s i o nDetec t ion )auseinander-setzen.

Auch die technische Tiefe kann je nach Benut-zergruppe variieren. Die Lernplattform trägt die-sem Umstand Rechnung, indem die angebote-nen Informationen und Übungen je nach Zuge-hörigkeit zu einer Benutzergruppe unterschied-lich zusammengestellt werden.

Ein Benutzer, der die Lernplattform zum Studi-um einsetzt, agiert innerhalb einer komplettenLinux-Umgebung (siehe Abbildung 1). Die Inter-aktion mit dem Tutorensystem erfolgt über einWeb-Browser-Interface, das dem Benutzer dieLerninhalte auf vertraute und strukturierte Wei-se präsentiert (Abbildung2). Die Übungen er-

Abb. 1: Lernplattform IT-Sicherheit

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dienung sein System in einen undefinierten Zu-stand versetzt, ist berücksichtigt. So ist geplant,das Tutorensystem komplett von der CD zu star-ten. Nach einem Neustart können die Übungenan der zuletzt besuchten Stelle fortgesetzt wer-den. Zu diesem Zweck werden alle benutzer-spezifischen Informationen auf Diskette gesichertund bei erneuter Anmeldung am Lernsystem ab-gerufen. Alternativ dazu werden Techniken eva-luiert, um das Tutorensystem online über dasInternet anbieten zu können. Die Übungen sollendann serverseitig auf einer virtuellen Maschineablaufen.

Der aktuelle Bearbeitungsstand des Tutorials kannjederzeit über eine Statistikseite abgerufen wer-den. Neben einer Übersicht über die besuchtenKapitel bzw. erfolgreich abgeschlossenen Übun-gen sind die Verweildauern für jeden Abschnittprotokolliert. Diese Informationen sollen u.a. auchfür die Weiterentwicklung der Lernplattform be-rücksichtigt werden, um den Umfang und dieStruktur des Lernmaterials zu optimieren.

Abb. 3: Hilfestellung

Weitere wichtige Projekte

folgen unmittelbar auf dem Linux-System durchden Aufruf kommandozeilenbasierter Tools oderX-Applikationen.

Die präsentierten Inhalte teilen sich grob in dreiKategorien auf:

• Theoretisches Grundwissen über das behan-delte Themengebiet

• Technische Anleitungen zu Software-Toolsund zur Konfiguration von Betriebssystemund Anwendungen

• Praktische Übungen auf der Basis der zuvorvermittelten Inhalte

Abb. 2: Übungen zum Verschlüsseln und Signie-ren von E-Mails

Das Linux-System wird vor jeder Übung so konfi-guriert, dass diese ordnungsgemäß und mit demgewünschten Ergebnis durchgeführt werdenkann. So werden beispielsweise wichtige System-dateien verändert, damit der Benutzer bestimm-te Dienste vorfindet. Um die Verwendung vonZertifikaten zu lehren, richtet das Tutorensystemeinen virtuellen Partner ein, mit dem der Benut-zer verschlüsselte und signierte E-Mails austau-schen kann.

Ein wichtiger Aspekt beim Eigenstudium ist einegezielte Hilfestellung und Lernkontrolle durch dasTutorensystem. Bei Problemen mit Übungen wirdder Benutzer durch Rückfragen und Tipps unter-stützt (Abbildung 3). Am Ende einer Aufgabewerden die Ergebnisse und Antworten durch dieLernplattform auf ihre Richtigkeit überprüft. Ver-weise auf das globale Glossar helfen weiter, wenneinmal eine Abkürzung oder ein Fachbegriff imText unklar ist.

Auch der Fall, dass der Benutzer durch Fehlbe-

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Weitere wichtige Projekte

7. Neues Verfahren verwandeltRöntgenbilder in dreidimen-sionale Objekte

Digitaler Bildaustausch hilft in Krankenhäusernund Arztpraxen, Mehrfachaufnahmen zu vermei-den und dadurch Kosten einzusparen. Allerdingsist Standardisierung notwendig, damit sich dieGeräte „verstehen“. Deshalb setzt sich bei tech-nischer Ausrüstung im medizinischen Bereich, wiebei Computer- und Magnetresonanz-Tomogra-phen, immer mehr der DICOM-Standard (DigitalImaging and Communication in Medicine) durch.DICOM erlaubt den Transfer von Bilddaten ge-meinsam mit dazugehörender Patienten- undBildinformation. Der am Institut für Telematik ent-wickelte DICOM 3D-Generator zur Deformationvon zweidimensionalen radiologischen Aufnah-men in der Kieferorthopädie verwendet diesenStandard als Bilddateiformat.

7. A New Method that TransformsX-ray Images into 3D-Images

Exchange of digital images helps to reduce theamount of radiological images and costs inhospital and doctor’s praxis. A standard isnecessary in order to let equipment com-municate. Medical equipment like computer andmagnet resonance tomography will conform toDICOM (Digital Imaging and Communication inMedicine) more and more. DICOM allows thetransfer of image data together with patientrelated and image related data. The Institute forTelematics developed a DICOM 3D Generator. TheSoftware uses the DICOM Standard as imageformat for the transformation of digital two-di-mensional radiological images of the human jaw.

In der Zahnmedizin gibt es ein nicht zu unter-schätzendes Problem bei der Diagnose von Ver-letzungen oder Erkrankungen im Bereich der Zahn-wurzeln: Die Diagnose wird durch die hufeisen-förmige Struktur des Kiefers erschwert. Der Arztmuss sozusagen „im Kopf“ die zweidimensiona-len Bildserien räumlich zusammensetzen. Eine drei-dimensionale Rekonstruktion durch einen Compu-ter erleichtert diesen Vorgang.

Es war somit ein Verfahren für den kiefer-orthopädischen Bereich zu entwickeln. Für dieUntersuchung, bei der das Verfahren angewandtwerden soll, wird vom Computer-Tomographeneine Serie zweidimensionaler Schichtbildauf-nahmen zur Verfügung gestellt. Systembedingtwerden die Schichtbildaufnahmen so angefertigt,dass die hufeisenförmige Struktur des Kiefers inder Transversal-Ansicht zu sehen ist (Abbildung1). Diese hufeisenförmige Struktur ist in eine ge-rade zu transformieren. Aus der so entstehen-den Serie neuer Bilder wird ein 3D-Objekt gene-riert.

Im medizinischen Bereich gibt es bei den Verfah-ren zur Deformation von Objekten zwei Arten:solche, die entweder auf der Verformung vonweichem oder von hartem Gewebe basieren.

Abb. 1: Transversal-Ansicht des Kiefers

• Ein Beispiel für die Verformung weichen Ge-webes ist die Simulation eines chirurgischenEingriffs, bei dem Organe angefasst oder ver-schoben werden sollen.

• Verfahren, die hartes Gewebe verformen,werden zur Zeit eingesetzt, um reale Ver-formungen zu beschreiben.

Wir haben uns in dem genannten Anwendungs-beispiel auf die Simulation der Verformung vonHartgewebe für diagnostische Zwecke konzen-triert. Man unterscheidet zwischen zweidimen-sionaler Verformung von Bilddaten und dreidimen-sionaler Verformung eines Objektes. Das von unsverwendete Verfahren ist geeignet für die Ver-formung von 2D-Bildern einer Bildserie, da es ein-fach realisierbar und kontrollierbar ist.

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Die Anwendung erzeugt aus einer Serie von de-formierten Bildern ein 3D-Objekt. Die Deformati-on einer Serie von zweidimensionalen DICOM-Bil-dern erfordert die Auswahl der zu deformieren-den Bilder sowie desReferenzbildes vom Benutzer(Abbildung 2). Das Referenz-bild ist in der ausgewähltenSerie enthalten.

Ein Speichern der Auswahlbewirkt das Öffnen und Vi-sualisieren des Referenz-bildes. Der Benutzer kannnun die Schablone in die zudeformierende Region set-zen und an diese anpassen(Abbildung 3). Ist der Vorgangabgeschlossen wird zunächst das Referenzbild undanschließend die ausgewählte Bildserie deformiert

und visualisiert (Abbildung 4).Es ist nun aus den deformierten Bildern ein 3D-Objekt generiert worden. Aus den Bildern wurdeder durch die Deformation verzerrte und für dieDiagnose nicht relevante Teil entfernt. Das 3D-Objekt kann nun als Serie zweidimensionalerDICOM-Bilder gespeichert werden. Für die Orien-tierung bei der Spezifikation einer Schnittebenewird ein transparenter Würfel mit der Schnitt-ebene visualisiert. Sie kann durch Parameterangepasst werden. Mit Hilfe der Schnittebene istes möglich, durch das Innere des Objektes zu„wandern“. Das Objekt kann zusätzlich frei ro-tiert werden.

Aufgrund der Informationen, die in den DICOM-Bildern zusätzlich zu den Bilddaten abgelegt wer-den können, kann das 3D-Objekt, unter Berück-sichtigung der Reihenfolge und des Abstandes derSchichtbilder zueinander, rekonstruiert werden.Mit Hilfe des konstruierten 3D-Objektes könnennun Verletzungen besser, ohne Behinderung durchdie Gestalt des Kieferknochens, diagnostiziert wer-den.

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Abb. 2: Auswahl der Bilder und Bestimmen desReferenzbildes.

Abb. 4: Generieren des 3D-Objektes.

Abb. 3: Setzen der Schablone und Deformierender Bilder.

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8. Das Trierer Trust Center und derelektronische Arztausweis

Trust Center fungieren bei digitaler Kommunika-tion als vertrauenswürdige Dritte, gewisserma-ßen als „elektronische Notare“. Sie sichern denDatenaustausch über E-Mails, in Intra- undExtranets, beim elektronischen Handel und inArchivierungssystemen. Geht es um rechtsver-bindliche elektronische Kommunikation, arbei-ten Trust Center entsprechend den Vorgaben desSignaturgesetzes. Dadurch wird das geforderteSicherheitsniveau etabliert, das Nichtab-streitbarkeit und rechtliche Bindung der digita-len Signatur sicherstellt. Das Trust Center desInstituts für Telematik ist jetzt zum Beispiel indie Entwicklung des elektronischen Arztaus-weises eingeschaltet worden.

8. The Trier Trust Center and the Health Professional Card

Trust Centers act as trusted third party to enablesecure communication of digital documents. Theywitness the identities of the communicationparties. Their services help to secure dataexchange for example by e-mail, communicationin Intra- and Extranets, in electronic commerceand data storage in archival systems. If legalaspects are concerned, trust centers have to fulfillstandards according to the digital signature law,ensuring the security level that provides non-repudiation and legal binding to the signaturescreated. Our Trust Center has also been involvedin the deployment plans of the Health Professio-nal Card.

Trust Center sind in der Regel bemüht, ihre Dienst-leistungen in Übereinstimmung mit Signatur-Ge-setz und -Verordnung anzubieten. Das hebt denWert und die Vertrauenswürdigkeit der ausge-stellten Zertifikate auf das höchste Niveau. In Un-ternehmen wird dies aber nicht immer benötigt.Aus Kostengründen verzichten die Betreiber dergrößten und verbreitetsten Public-Key-Infrastruk-turen derzeit meist auf die Erfüllung der hohenAnforderungen des Signaturgesetzes.

Die grundlegenden Anwendungsfälle für Dienst-leistungen eines Trust Centers finden sich im Be-reich sichere elektronische Kommunikation oderDatenspeicherung bis hin zu rechtlich verbindli-cher Kommunikation mittels digitaler Signatur.Konkret bedeutet dies die Sicherung von E-Mail-Verkehr, Intra- und Extranets, E-Commerce-An-wendungen und Archivierungssystemen.

Das Trierer Trust Center des Instituts für Telematikbietet folgende Dienstleistungen an:

1. Zertifizierungsleistungen für Firmenkunden2. Auftragsforschung und Entwicklung von

Software und Komponenten für denBetrieb einer eigenen Zertifizierungsstelle

3. Beratung für den Aufbau und Betrieb vonunternehmensinternen Zertifizierungsstellen

4. Schulungen/Informationsveranstaltungen fürden Einsatz der Public-Key-Technologien

5. Online-Visualisierungen zur digitalen Signa-tur und Sicherheits-Protokollen

6. Zeitstempeldienste

Schwerpunkte der Tätigkeit des Trierer Trust Cen-ters im Jahr 2002 waren die Auslagerung vonRegistrierungsstellen, alternative Registrierungs-Workflows, Attributs-Zertifizierung, Wartung der

Public-Key Infrastrukturen von Kunden sowie dieKonzeptentwicklung und -abstimmung mit Inter-essenten und Kunden.

In Kooperation mit Vertretern von Ärztekammern,Kassenärztlichen Vereinigungen und dem Fraun-hofer Institut für Biomedizinische Technik hat dasInstitut im Jahr 2002 auf der Basis der vorhande-nen Spezifikationen zur Health Professional Card(HPC) Prototypen für Kartenprofile undRegistrierungsprozesse entwickelt. Darüber hin-aus entstanden ein Projektplan und Angebote,die neben einer Pilotphase auch die flächendek-kende Einführung des elektronischen Ausweisesfür Ärzte berücksichtigen.

Neben der Ärztekarte gibt es noch Karten fürApotheker sowie Karten für das Personal in Arzt-praxen, Apotheken und Krankenhäusern. Letz-tere bieten den eingeschränkten Zugriff auf Pa-tienten- oder Rezeptdaten, etwa zu Abrechnungs-zwecken. Auch weitere Berufsgruppen wie Heil-praktiker sind an der Heath Professional Card in-teressiert.

Natürlich unter angemessener Berücksichtigungdes Datenschutzes, ermöglicht der Mechanismusdes elektronischen Rezepts auch die Entdeckungvon Unverträglichkeiten zwischen von unterschied-lichen Ärzten verschriebenen Medikamenten. Bis-her ist der Arzt allein auf die vollständige Angabealler eingenommenen Medikamente durch denVerbraucher angewiesen.

Weiterführende Informationen und Erklärungenzu den Trust Center-Technologien, Animationenund Visualisierungen zur Digitalen Signatur, SSLPKI und Zertifikaten finden sich im Internet unterder Adresse http://www.telematik-institut.de/titc.

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Die Sicherheitsgefahren aus dem Internet wer-den immer umfangreicher und sind noch langenicht gebannt. Regelmäßig erregen Meldungenüber „Hackerangriffe“, neuartige Viren oder aus-geklügelte Internet-Würmer die Öffentlichkeit.Standardmäßig setzen Unternehmen in diesen Be-reichen spezielle Software ein, die sogenannten„Firewalls“, um sensible Daten vor Ausforschungund Missbrauch zu schützen. Diese trennen je-doch das interne Rechnernetz eines Unterneh-mens nicht von der Außenwelt, sondern analysie-ren und filtern lediglich die übermittelten Daten-pakete. Es ist deshalb nicht auszuschließen, dassdurch Fehler in der komplexen Firewall-Softwareoder im darunterliegenden Betriebssystem, man-gelnde Kenntnisse des Bedienungspersonals oderfehlerhafte Konfiguration die Firewalls in ihrerSchutzfunktion gefährdet oder sogar außer Kraftgesetzt werden.

Bei vielen Unternehmen wie Banken und Versi-cherungen ist die Anforderung an die Sicherheitso hoch, dass Standardmittel der IT-Sicherheit demnicht mehr gerecht werden. In solchen Fällen stelltder Lock-Keeper als eine Hochsicherheitslösungzum Datenaustausch zwischen zwei Netzwerkeneine echte Ergänzung oder gar Alternative zuklassischen Firewall-Lösungen dar.

Das Lock-Keeper-Prinzip wurde am Institut fürTelematik mit dem Ziel entwickelt, Daten zwischeneinem internen, hochsicheren Netzwerk und ei-nem externen, weniger sicheren Netz wie z.B.dem Internet austauschen zu können, ohne da-bei eine - wenn auch nur kurzfristig bestehende -direkte Verbindung aufbauen zu müssen. In An-lehnung an den eher schlichten Ablauf, die Da-

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9. Lock-Keeper – jetzt doppelterDatendurchsatz bei halber Lauf-zeit

Absolute Sicherheit vor Online-Attacken durchHacker erhält man nur, indem man das interneRechnernetz eines Unternehmens und dasInternet physikalisch voneinander abtrennt. Aberwie kann gleichzeitig Datenaustausch gewähr-leistet werden? Das Institut für Telematik fandin der Lock-Keeper Architektur (Patentnummer198 38 253.7-31) die Antwort auf diese Frage.Im Jahr 2002 wurde die mit dem Erfinderpreisdes Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichneteHochsicherheits-Schleuse weiterentwickelt: ImVergleich zum Standard Lock-Keeper kann dieDual Gate-Version den Datendurchsatz verdop-peln und gleichzeitig die Latenzzeit für denDurchlauf der Schleuse halbieren.

9. Lock-Keeper - Now DoubledThroughput in Half the Time

The only way to achieve absolute safety fromhackers’ online attacks is to physically separatea companys’ intranet from its Internet access.But how can there still be a flow of data betweenthese two? The Institute for Telematics foundthe answer, developing its patented Lock-Keeperarchitecture (patent number 198 38 253.7-31).This high security sluice system, after receivingan innovation award from the state of Rhineland-Palatinate, was further improved in the year2002: Compared to the original, standard Lock-Keeper, the Dual-Gate version simultaneouslydoubles the throughput and cuts the latency ofthe data flow in half.

ten zwischen den beiden Netzwerken per Dis-kette zu transferieren, entstand die Idee, eineLösung zu entwickeln, die diesen „Austausch perDiskette“ automatisiert durchführen kann.

Einfacher Schleusen-Mechanismus alsGrundlage

Wie bei einer Schiffsschleuse werden beim Lock-Keeper die Daten so durchgeleitet, dass zu kei-nem Zeitpunkt eine direkte Verbindung zwischendem inneren und dem äußeren Netzwerk besteht.Die internen Komponenten des Lock-Keepers sindan einer patentierten Schaltplatine angeschlos-sen, und zwar so, dass maximal zwei der dreiLock-Keeper-PC’s gleichzeitig miteinander kommu-nizieren können. Dies gewähren sogenannteSchaltrelais (elektronische Schalter) auf derPlatine, welche die Verbindung auf Hardware-Ebene in definierten Intervallen umschalten.

Zu keinem Zeitpunkt des Datentransfers bestehteine direkte physikalische Verbindung vom Internetzum Intranet, da beim Lock-Keeper der Daten-transfer nicht nur auf Applikations- oder Protokoll-ebene getrennt wird, wie es bei Firewalls üblichist, sondern tatsächlich die Stromkreise der Lei-tungen unterbrochen werden. Der Informations-austausch innerhalb der Schleuse findet je nachZustand der „Schleusentore“ nur jeweils mit ei-nem Kommunikationspartner statt. Während desAufenthalts in der Schleuse werden die Daten jenach Bedarf z.B. nach Viren, Trojanern oder son-stigen „bösartigen“ Inhalten überprüft und dannabhängig vom Prüfungsergebnis entweder durch-gelassen oder verworfen.

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Abb. 1: Das Schleusenprinzip des Lock-Keepers

Die Schleusentechnologie des Lock-Keeper istsomit gegen Online-Attacken immun, da das zu-gehörige Sicherheitskonzept nicht etwa berech-tigte von nicht erlaubten Anfragen trennt (wiebei einer Firewall), sondern grundsätzlich – unab-hängig von einer optionalen Analyse – jeglichenDatenverkehr zwischen den inneren und demäußeren Netzwerk abbricht, zwischenspeichertund hierdurch alle direkten Angriffsmöglichkeitenunterbindet.

Infolgedessen ist es sogar Insidern unmöglich, dieSicherheitsbarriere der hardwareseitigen Tren-nung von Netzwerken aufzuheben oder zu um-gehen. Sowohl bei Software-Fehlern als auch beiversehentlichen oder absichtlichen Miss-konfigurationen des Systems gestattet derkonzeptuelle und technische Aufbau keine direk-te Verbindung der Netze durch die Schleuse.

Für die Integration in die bestehende Infrastruk-tur wirkt das Lock-Keeper-Schleusensystem wieein Proxy-Server zwischen den jeweiligen Netz-werken. Es werden Dienste wie Mailtransfer,Dateiaustausch, Datenbanksynchronisation undneuerdings auch Webzugriff unterstützt.

Erweiterte Funktionalität

In Zusammenarbeit mit dem luxemburgischenUnternehmen IT-Services s.à.r.l. wurde das ur-sprüngliche Lock-Keeper-Konzept zum sogenann-ten Dual Gate Lock-Keeper erweitert. Nunmehrwerden vier Lock-Keeper-PC’s verwendet. Somitkönnen auch Unternehmen mit besonders hohen

Performance-Ansprüchen die Vorteile derSchleusentechnologie nutzen. Im Vergleich zumStandard Lock-Keeper kann die Dual Gate-Versi-on den Datendurchsatz verdoppeln und gleich-zeitig die Latenzzeit für den Durchlauf der Schleu-se halbieren. Durch diesen Ausbau werden mitdem Lock-Keeper neue Einsatzgebiete und Kun-denkreise erschlossen.

Abb.2: Erweiterung zum Dual Gate Lock-Keeper

Ein weiteres Novum ist die Entwicklung des soge-nannten Web Proxy Moduls, welches den Zugriffauf das World Wide Web über den physikalischenSchutz des Lock-Keepers ermöglicht. Das Web-Proxy Modul erlaubt durch intelligentes Caching-Verhalten fast normales Browsen im Internet. Esergänzt die etablierten Module File Transfer undMail Transfer und erweitert das Spektrum derdurch den Lock-Keeper angebotenen Funktio-nalitäten.

Darüber hinaus wurden die Hilfsmittel für dastechnische Bedienungspersonal verbessert: Mitder Entwicklung eines integrierten LCD-Displayszur Kontrolle des Systems und erweiterten Log-ging- und Wartungsmöglichkeiten haben Admini-stratoren effiziente Instrumente bei Pflege undBetrieb des Lock-Keepers zur Hand (s. auch Abb.1). Dadurch lässt sich der Lock-Keeper noch leich-ter in bestehende IT-Infrastrukturen undManagementprozesse integrieren.

Der Lock-Keeper wird bereits in mehreren Bran-chen und Ländern zum Schutz von Unternehmens-netzwerken eingesetzt. Erfolgreich bewährt hatsich der Lock-Keeper zum Beispiel bei der Absi-cherung von E-Mail-Systemen verschiedenerGroßbanken, zum Schutz von Datenbanksyste-men oder im Rahmen der Installation mehrstufi-ger Sicherheitsarchitekturen in Regierungsstellen.

Internet Intranet

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10. Konzept für den sicheren Be-trieb eines WLAN

Lokale Funknetze erfreuen sich in Firmen immergrößerer Beliebtheit, ermöglichen sie doch denBetrieb von Laptops und Handheld-Computern(Palms) ohne lästige Verkabelung. Dadurch bleibtder Vorteil solcher Geräte, die ungehemmte Be-wegungsfreiheit, erhalten. Neben Firmennetzenermöglichen immer mehr öffentliche Gebäude(Flughäfen, Cafés) einen Zugang ins Internet überWLAN. Das Institut für Telematik hat in einemProjekt erforscht, welche Sicherheitsaspekte imZusammenhang mit der Vertraulichkeit der über-tragenen Daten und dem Schutz vor unerwünsch-ten Eindringlingen zu beachten sind. Außerdemwurde ein Konzept für den Betrieb entwickelt.

10. A Security-Concept for a WLAN

Wireless LANs (WLANs) gain increased popularityby companies. They enable the operation oflaptops and handheld computers (palms) withoutannoying cabling. This allows to preserve theadvantages of such devices, i.e. unrestrictedfreedom of movement. Beside offices, more andmore public buildings like airports or coffee barsenable the access to the internet via WLANs.The Institute for Telematics has explored varioussecurity aspects concerning the confidence ofthe transmitted data and the protection againstundesired intruders. Moreover it has developeda concept for the operation of an in-houseWLAN.

Der WLAN-Standard (IEEE 802.11b) definiert mitdem WEP-Protokoll (Wired Equivalent Privacy) eineMöglichkeit der verschlüsselten Kommunikationzwischen Funk-Karten und Basis-Station. Die zurZeit üblichen Verfahren (WEP 40 und WEP 128)leiden unter einem generellen Problem: Der Auf-bau des Schlüssels, der zur Verschlüsselung derübertragenen Daten herangezogen wird, weiststrukturelle Schwächen auf. So kann durch stati-stische Analysen des übertragenen Datenstromesdieser Schlüssel ermittelt werden. Einzige Vorraus-setzung ist, dass ausreichend Daten zur Analyseüberragen werden.

Laut einigen Studien kann dies unter Umständenlängere Zeit dauern. Aber angesichts der vorhan-denen kriminellen Energie mancher Nutzer solltedies nicht als beschwichtigendes Argument fürden Einsatz von WEP herangezogen werden. Be-sonderes Gewicht bekommt ferner der Umstand,dass Tools im Internet erhältlich sind, die eine Ent-schlüsselung automatisiert vornehmem. Niemandmuss sich heutzutage noch in die Spezifikationenund Publikationen hineinlesen, um diese Schwä-che auszunutzen: Ein einfacher Doppelklick aufdie Hacker-Anwendung und genügend Zeit rei-chen aus. Als Konsequenz aus diesem Umstandbleibt nur die Erkenntnis, dass weiter reichendeTechnologien verwendet werden müssen, um einWLAN sicher zu betreiben.

Das Konzept des Instituts für Telematik zur Ein-führung des WLAN sieht eine Trennung vonInternet, Intranet und WLAN-Netz durch eineFirewall vor (Abbildung 1). Um den Datenverkehrzwischen der Funk-Karte und Basisstation sicherzu machen, wird ein VPN-Tunnel (Virtual PrivateNetwork) zwischen dem WLAN-Gerät und derFirewall aufgebaut.

Virtual Private Networks werden verwendet, umin öffentlichen und nicht vertrauenswürdigen Net-zen einen sicheren „Tunnel“ zwischen zweiKommunikationspartnern aufzubauen. Die Ver-schlüsselung, auf die VPN’s aufbauen (z.B. IPsec)garantiert, dass kein anderer Teilnehmer des öf-fentlichen Netzes den Datenstrom zwischen denbeiden Kommunikationspartnern entschlüsselnkann.

Der Zugang zu den Basisstationen ist im Allge-meinen nicht gesichert. Eine fremde Person kannalso zunächst versuchen, eine Verbindung zwi-schen seinem Rechner und der Basisstation her-zustellen, um dann von dort aus in das Netz ein-zudringen. Auf den Basisstationen können Listengepflegt werden, die den Zugang zu der Basis-

Abb.1: Trennung von Internet, Intranet undWLAN-Netz über eine Firewall

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station regeln. Dieses Feature ist vielerorts aus-geschaltet, aber selbst in eingeschaltetem Zustandnicht wirklich ein Hindernis, weil ein gültiger Listen-eintrag durch Mithören des Datenstromes vonautorisierten Teilnehmern ermittelt werden kann.

Schwieriger wird es, wenn Radius-Server im Spielsind. Hier wird der Zugang zur Basisstation erstdann zugelassen, wenn vorher eineAuthentifikation am Radius-Server stattgefundenhat. Hierzu müssen die Basisstationen das EAP(Extensible Authentication Protocol) oder LEAP(Lightweight Extensible Authentication Protocol)implementiert haben. Durch die Verwendung die-ses Verfahrens ist es prinzipiell auch möglich, dieSicherheit des WEP-Protokolles zu erhöhen, dader WEP-Schlüssel bei jeder Anmeldung neu aus-gehandelt wird. Damit wird das Risiko minimiert,eine so große Menge an Daten zu übertragen,dass eine Ermittlung des Schlüssels möglich ist.Voraussetzung ist allerdings, dass die Verbindungnicht permanent besteht.

Die Umsetzung der beschriebenen Konzeption(VPN, Firewall, Radius-Server) weist in der Praxiseinige Probleme auf, da der Radius-Server sinn-vollerweise im Intranet aufgestellt ist. DieAuthentifikation erfolgt also vor der Etablierungdes VPN-Tunnels zwischen PC und Firewall. Diesbedeutet, dass die Firewall Kommunikation zwi-schen den Basisstationen und dem Radius-Serverzunächst zulassen muss, später aber nur diejeni-ge Kommunikation erlauben darf, die zuvor überVPN übertragen wurde. Hier ist die Reihenfolgeder eingesetzten Technologien, die nicht notwen-digerweise vom gleichen Hersteller geliefert wer-den, entscheidend.

Zusätzlich möchte man den Anwender auch da-vor bewahren, zu viele Passworte anzugeben. DieAuthentifizierung am Radius-Server sollte deshalbgleichzeitig mit der Anmeldung am Windows-Netz-werk im Intranet sowie mit dem Aufbau des VPN-Tunnels erfolgen.

Bei WLAN ergibt sich dabei ein weiteres Rand-problem. Der Anwender kann sich möglicherwei-se in Bewegung befinden und aus dem Empfangs-bereich einer Basis-Station in den Empfangsbe-reich einer anderen Basisstation gelangen (Abb.2). Hier muss garantiert werden, dass der VPN-Tunnel über die neue Basisstation zur Firewall nicht„abreißt“ und die Kommunikation aufrecht erhal-ten wird. Dieses Verfahren ist unter dem Begriff„Roaming“ auch bei Handys bekannt.

Die Praxis hat gezeigt, dass eine Umsetzung desbeschriebenen Konzeptes möglich ist. Allerdingssollte nicht verschwiegen werden, dass damitRandbedingungen an die verwendete Hardware

und die verwendeten Betriebssysteme gestelltwerden. Natürlich ist die Konzeption zunächstbetriebssystemneutral, jedoch sind die Erfahrun-gen, die mit der Umsetzung mit einem bestimm-ten Betriebssystem gewonnen wurden, teilweisefür andere Betriebssysteme ohne Nutzen. Diesbetrifft vor allem den Bereich der Benutzer-Authentifikation. Ebenso sind Tools zum Mana-gement in verschiedenen Betriebssystem-Imple-mentationen nicht notwendigerweise gleich. Al-lerdings hilft die Erkenntnis über die Zusammen-hänge der beteiligten Komponenten bei der Um-setzung für andere Betriebssysteme ungemein.

Abb. 2: Roaming im WLAN

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ssertationen Dissertationen

Seit der Einführung des World Wide Web (www)im Internet wächst die Nutzung des Internet inatemberaubenden Maße. Das lässt auch denBedarf an effizienten Anwendungen steigen. Ei-nerseits wird die Verkürzung von Antwortzeitengewünscht, andererseits die automatische Ge-nerierung von Vorschlägen, wie man mit “Hyper-links” Verbindungen zu anderen Webseiten schaf-fen kann. Auf den ersten Blick scheinen diesebeiden Anwendungen kaum Gemeinsamkeitenaufzuweisen, doch in seiner Dissertation weistErnst-Georg Haffner nach, dass mittels ähnlichermathematischer und methodologischer Strate-gien Lösungen für beide Probleme gefunden wer-den können. Ferner werden Wege aufgezeigt,wie mögliche Synergie-Effekte genutzt werdenkönnen.

In den Jahren 2001 und 2002 wurden drei Dissertationen von Instituts-Mitarbeitern verteidigt (Ernst-Georg Haffner, Harald Sack, Andreas Heuer). Im Folgenden werden diese Doktorarbeiten kurz erläutert.Sie können alle auf der Instituts-Website im Volltext als pdf-Dokument herunter geladen werden.

Dissertationen

Ernst-Georg Haffner: RequestPrediction and HyperlinkProposals – Methodologies andMathematics behind WebApplications

Since the introduction of the World Wide Webservice the use of the “net of all nets” has beenincreasing to a breathtaking level. Consequently,there has been an increasing demand forefficient applications. On one hand, there is arequest for shorter and shorter response times,and on the other, for an automatic generation ofproposals addressing the issue of methods ofconnecting to other websites via hyperlinks. Atfirst glance, it seems that the two applicationshave nothing in common, but Ernst-GeorgHaffner shows in his dissertation that by similarmathematic and methodological strategies it ispossible to find solutions to both problems.Methods of the use of possible synergy effectswill be shown in the future.

Im Rahmen seiner Dissertation entwickelt undbeschreibt der Wissenschaftler eine mathemati-sche Methode, mit der die bevorstehende Nut-zung von Internet-Seiten vorherzusagen ist. Da-durch können Wartezeiten beim Aufruf von In-halten im weltweiten Computernetz erheblich ver-mindert werden.

Auf Basis der mathematisch berechnetenNutzungswahrscheinlichkeit werden Server imInternet künftig in der Lage sein, aufwendige Re-chenoperationen und Datenübermittlung bereitsvorzunehmen, bevor der Anwender überhaupt dieSeiten abruft. Der einzelne Internet-Nutzer hatdann den Vorteil kürzerer Antwortzeiten, ohnedass andere Teilnehmer gleichzeitig Leistungs-einbußen hinnehmen müssten. Ferner ist es mög-lich, dass ein Computer bestimmte Daten schonabfragt, bevor der Anwender mit seiner eigentli-chen Internet-Sitzung beginnt.

Das Modell von Ernst-Georg Haffner bezieht indie Vorausberechnung der Internet-Nutzung un-

ter anderem Zufälligkeits-Faktoren, mittlere An-forderungshäufigkeiten, Umfang und Anteil vonteilweise vorhersagbaren Elementen einerBenutzersitzung sowie Kostenaspekte ein. Auchder Zeitablauf und das Altern von Datensätzengehen in das Verfahren zur Prognose des Abrufsvon Internet-Inhalten ein.

Ernst-Georg Haffner fand zudem heraus, dassdie „Request Prediction“ mathematisch und me-thodisch erstaunliche Gemeinsamkeiten hat mitder automatischen Erzeugung von Vorschlägenzur sogenannten „Verlinkung“ von Internet-Inhal-ten durch Redaktionssysteme. Der Wissenschaft-ler entwickelte sein Hyperlink-Proposal-Modul aufder methodischen Basis des sogenannten “fall-basierten Schließens”.

Die Dissertation von Ernst-Georg Haffner kannauf der Website des Instituts für Telematik unterder Adresse http://www.telematik-institut.de/publikationen/dissertationen/diss_haffner.html alspdf-Dokument heruntergeladen werden.

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Sowohl die Zahl der eingesetzten Computersy-steme wächst weltweit sehr stark, als auch dieKomplexität der darin integrierten Schaltkreise.Die Industrie sieht sich gezwungen, in immer kür-zerer Zeit immer leistungsfähigere und kleinereMikrochips zu immer niedrigeren Kosten zu pro-duzieren. Um bei diesem Produktivitätsdruck ab-solut korrekt arbeitende Prozessoren zu gewähr-leisten, braucht es Entwicklungs-Werkzeuge und-Methoden, die den Schaltkreisentwurf auf ei-ner höheren Ebene der Abstraktion ermöglichenund die dazu notwendigen Arbeitsschritte aufden unteren Abstraktionsebenen weitgehend au-tomatisieren. In seiner Dissertation definiert undbeschreibt Harald Sack ein mathematisches Ver-fahren, mit dem Chiphersteller schon in der Ent-wicklungsphase von Mikroprozessoren und inte-grierten Schaltkreisen deren Fehlerfreiheit sicher-stellen können. Dadurch lassen sich die mit Hard-ware-Fehlern gelegentlich verbunden hohen fi-nanziellen Risiken ausschließen.

Harald Sack: Improving the Po-wer of Ordered Binary DecisionDiagrams by Integrating ParityNodes

With the fast increasing number of computersystems set up throughout the world, integratedcircuits have been growing more and morecomplex. The industry is forced to makemicrochips which must be ever more efficient,ever smaller in size, but made in shorter andshorter time and at a smaller and smaller cost.In order to ensure, in the above describedcircumstances of constant pressure onproductivity, the absolutely correct operation ofprocessors, it is necessary to provide developmenttools and methods ensuring the circuit design ona higher level of abstraction and acomprehensive automation of the necessaryworksteps on the lower level of abstraction. Inhis dissertation, Harald Sack defines anddescribes a mathematical method enablingmanufacturers of chips to ensure a perfectcondition of microprocessors and integratedcircuits even in their development stage. Thus,it is possible to eliminate high financial risks whichoccasionally occur due to a hardware failure.

Für das Auffinden von Hardware-Designfehlern(Verifikation) war bislang die sogenannte Simu-lation die eingesetzte Methode der Wahl. Sie ver-suchte bei einem zu überprüfenden Schaltkreis,alle möglichen Eingabekombinationen hinsichtlichder von diesen berechneten Ausgaben zu testen.Heutige Schaltkreise sind aber von so hoher Kom-plexität, dass selbst alle Zeit der Welt nicht aus-reichend wäre, um mit dieser Methode ein End-ergebnis zu erzielen. Daher werden nicht allemöglichen Kombinationen überprüft, sondern eswird ein als signifikant angesehener Testzyklusfestgelegt, nach dessen erfolgreichem Abschlussmit einer hohen Wahrscheinlichkeit von Korrekt-heit ausgegangen werden kann.

Seither ist die Kette aufgetretener Fehler in Mi-kroprozessoren nicht abgerissen. Doch nicht im-mer sind die Folgen so spektakulär wie damals.Zu praktisch allen aktuellen Prozessoren existie-ren Listen mit bekannten, aufgetretenen Fehlern,doch mindern diese die Einsatzfähigkeit der Chipsnur in geringem Maße. Trotzdem ist es geradebei sicherheitskritischen Anwendungen in Flug-oder Kraftfahrzeugen wichtig, Hardware-Fehlerbereits möglichst früh im Designprozess zu erken-nen. Hierfür ist das von Harald Sack entwickelte

neue formale Verfahren zur Computer gestütz-ten automatischen Schaltkreis-Überprüfung einewichtige Voraussetzung. Es erweitert die bislangzur Computer unterstützten Darstellung der Funk-tionalität angewandte Datenstruktur der geord-neten binären Entscheidungsdiagramme- OBDDs-, indem er deren Ausdrucksfähigkeit durch Hin-zunahme sogenannter Parity-Operatoren starkerhöht. Harald Sack weist nach, dass die so ent-standene Datenstruktur der Parity-OBDDs wesent-lich leistungsfähiger ist als die bisher mit großemErfolg eingesetzten binären Entscheidungs-diagramme. Darüber hinaus hat der Wissenschaft-ler ein sehr umfangreiches Softewarepaket ent-wickelt, mit dem Parity-OBDDs industriell zum Ein-satz gebracht werden können.

Die Dissertation von Harald Sack kann auf derWebsite des Instituts für Telematik unter derAdresse http://www.telematik-institut.de/publikationen/dissertationen/diss_sack.html alspdf-Dokument heruntergeladen werden.

Dissertationen

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Andreas Heuer: Web PräsenzManagement im Unternehmen –Entwicklung und Einsatz einesJava-basierten Online-Redaktionssystems

Das Publizieren von Dokumenten im World WideWeb (WWW) stellt in der Regel hohe Anforde-rungen an die informationstechnische Ausbildungderer, die mit dieser Aufgabe betraut sind. Ver-antwortlich für die Inhalte der Dokumente, dasLayout und die Verknüpfungen in den Hypertextensind üblicherweise die Spezialisten einer Web-Redaktion, aber nicht die Mitarbeiter, die überdie höchste Kompetenz für die Inhalte verfügen.Dadurch entstehen häufig Engpässe bei der Ein-stellung von Dokumenten und Probleme mit de-ren Aktualisierung. Im Gegensatz dazu ermög-licht Ein von Andreas Heuer als Chefentwicklergeschaffenes neues Redaktionssystem es nunauch Sachbearbeitern/Autoren, die keinerleiFachkenntnisse für die Erstellung von Webseitenbesitzen, direkt von ihrem Arbeitsplatz aus Do-kumente für die Veröffentlichung im Internet zuerstellen. Das in der Dissertation von AndreasHeuer beschriebene System nennt sich jDAPHNE(Java Distributed Authoring and Publishing ofHypertext in a Network Environment).

Generally, WWW document publishing is verydemanding when it comes to IT-related educationof those entrusted with the task. Usually, it is aweb editorial staff that is responsible for thedocument contents, layout and hypertext linking,but not the employees having a highest level ofcompetence for the contents. Therefore, thereare often bottlenecks while creating a documentas well as problems with its updating andrefreshing. Thanks to a new editing system,which was developed by the chief developer, An-dreas Heuer, even specialist/authors without anyexpertise in website creation can now makedocuments to be published on the Internet, andthey can do it directly at their desks. The systemdescribed in the dissertation written by AndreasHeuer is called JDAPHNE (Java DistributedAuthoring and Publishing of Hypertext in aNetwork Environment).

Das webbasierte System der neuesten Generati-on baut auf offenen Standards auf und ist unterallen gängigen Betriebssystemen und Umgebun-gen lauffähig, sofern ein JAVA-Engine und eineDatenbank vorhanden sind. jDAPHNE ermöglichtdie Verwaltung der Web-site- Dokumente nacheinem festzulegenden Workflow. Auf diese Wei-se werden die Mitarbeiter ihrem Fachgebiet ent-sprechend nur in einzelne Abschnitte desPublikationsvorgangs eingebunden. Mit jDAPHNEist also eine wirkliche Arbeitsteilung auf dem Wegzur Web-Präsenz möglich.

Die Sachbearbeiter greifen über ihren gewohn-ten Webbrowser (z.B. Internet Explorer, NetscapeCommunicator) von ihrem Arbeitsplatzrechner ausauf das Content Management-System zu. Die Er-stellung der Dokumente erfolgt dann jeweils mit-tels des vertrauten Editor-Programms, z.B. MSWord oder Star Writer. Die Dokumente durchlau-fen, bevor sie im Internet sichtbar werden, einenzuvor festgelegten Workflow, welcher der inhalt-lichen und technischen Qualitätssicherung dient.

Er kann vom Administrator des Redaktionssystemsvorab selbst konfiguriert und somit der gewünsch-ten Kontrollstruktur im Unternehmen angepasstwerden. Die Endkontrolle obliegt dem Webmaster.Nur wenn er ein Dokument als formal korrekt ab-zeichnet, wird es auf der Website veröffentlicht.jDAPHNE verwaltet den Inhalt und das Layout ei-nes Dokumentes getrennt. Beide werden erst beimExport des Dokumentes in das Internet zu einervollständigen Webseite zusammengefügt. Dabeiist es allen Beteiligten, vom Sachbearbeiter bishin zum Webverantwortlichen, jederzeit möglich,sich die endgültige Internet-Ansicht eines Doku-ments anzuschauen. Durch strikte Trennung vonInhalt und Layout stellt jDAPHNE die einheitlicheDarstellung der Inhalte im Internet sicher. Dabeikönnen einzelnen Teilbereichen der Internet-Prä-senz verschiedene Layouts zugeordnet werden.

In jDAPHNE integriert ist eine Hyperlinkmanage-ment-Funktion, die nach fehlerhaften Querverwei-sen sucht und diese zur Korrektur vorschlägt. Sol-che Link-Konsistenz-Überwachungen werden

Dissertationen

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präventiv eingesetzt: Bevor ein Dokument aus derWeb-Präsenz entfernt oder in seiner URL modifi-ziert wird, kann jDAPHNE alle durch diese Aktionbetroffenen Dokumente filtern und modifizieren.Dadurch wird das Auftreten von Inkonsistenzenim Voraus vermieden und das Risiko „toter Links“bei der Pflege des Dokumentenbestands deutlichminimiert.

Die Dissertation von Andreas Heuer kann auf derWebsite des Instituts für Telematik unter derAdresse http://www.telematik-institut.de/publikationen/dissertationen/diss_heuer.html alspdf-Dokument heruntergeladen werden.

Dissertationen

Abb. 1: Das Redaktionssystem JDaphne im Überblick, der qualitätsgesichterte Informationsflussvon der Erfassung der Informationen über ihre Verarbeitung, Veredlung bis zur Publikation inverschiedenen Pulikationsmedien.

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Trierer Symposien Trierer Symposien

Regelmäßig veranstaltet das Institut für Telematikwissenschaftliche Symposien zu aktuellen Ent-wicklungen im Bereich der Telematik. Es will mitdiesen Symposien ein Forum bieten, in dem Ver-treter der Forschung und Entwicklung im Bereich

Symposien

der Informations- und Kommunikations-Technolo-gien und Praktiker aus den Hochschulen undBildungsinstitutionen gemeinsam über die Poten-tiale der modernen Informations- und Kommuni-kationstechnik diskutieren.

Übersicht der Symposienseit Gründung des Instituts:

Sichere Telemedizin14. und 15. November 2002

Digitales Geld20. und 21. Juni 2002

Digitale Signaturen15. und 16. November 2001

Mobile Commerce07. und 08. Juni 2001

Smart Cards23. und 24. November 2000

Virtuelle Hochschule04. und 05. Mai 2000

Televerwaltung11. und 12. November 1999

Elektronisches Publizieren25. und 26. März 1999

Telemedizin08. und 09. Oktober 1998

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Symposien

20.-21.06.2002Trierer Symposium

Digitales Geld

Das 8. Trierer Symposium des Instituts für Telematikbeschäftigte sich mit dem Thema Bezahlvorgängeim Internet. Unter dem Motto „Digitales Geld“diskutierten Forscher und Entwickler aus demBereich der Informations- und Kommunikations-technologien sowie Praktiker aus Wirtschaft, Ver-bänden und Institutionen kritisch über Chancenund Risiken elektronischer Zahlungsmechanismen,über die Einsatzmöglichkeiten der entsprechen-den Technologien und über die gesellschaftlichenRahmenbedingungen.

Der immer populärer werdende elektronischeHandel von Waren und Dienstleistungen über dasInternet sowie das ungebrochen wachsende In-teresse am Online-Banking machen es notwen-dig, die Verfahren für die elektronische Abwick-lung der Zahlungsvorgänge zu überprüfen undgegebenenfalls zu optimieren - unter wirtschaft-lichen, ergonomischen und nicht zuletzt auch un-ter Sicherheitsgesichtspunkten. Eine besondereHerausforderung im E-Commerce stellen vor al-lem die Zahlungen zwischen Endkunden undHändlern dar, weil beim Online-Shopping oft nochkeine etablierte Geschäftsbeziehung mit entspre-chendem Vertrauensverhältnis existiert. Noch im-mer hat die Mehrheit der deutschen Internet-Käu-fer erhebliche Sicherheitsbedenken und will vorallem Daten von Kreditkarten und Bankkontennicht dem World Wide Web anvertrauen.

„Revolution auf Raten“. Mittlerweile existieren vie-le sehr unterschiedliche elektronische Bezahl-verfahren. Hier umfassende Transparenz zu schaf-fen, die verschiedenen Methoden systematischzu vergleichen, einen aktuellen Überblick über dietatsächliche Nutzung in der Praxis zu gewinnenund Prognosen für die zukünftige Entwicklung zuermöglichen, war Ziel des Trierer Symposiums„Digitales Geld“.

Das Symposium hatte die Programmschwerpunkte

• Sicherheit der Verfahren und Rechtsrahmenfür Nutzer

• Perspektive der Finanzdienstleister• Tendenzen und neue Entwicklungen

14.-15.11.2002Trierer Symposium

Sichere Telemedizin

Das 9. Trierer Symposium des Instituts für Tele-matik, dessen Schirmherrin Frau Malu Dreyer (Mi-nisterin für Arbeit, Soziales, Familie und Gesund-heit) war, beschäftigte sich mit dem Thema „Si-chere Telemedizin“. Es richtete sich an leitendePersönlichkeiten im Bereich Gesundheitswesenund bot ein Forum der Information nicht nur fürExperten aus Medizin, Telekommunikation und In-formatik, sondern auch für jeden, der ganz allge-mein am elektronischen Austausch vonGesundheitsdaten über offene Netze interessiertwar. Das Symposium gab Entscheidern aus Ärz-te- und Apothekerschaft, Pflegeberufen, Ret-tungsdiensten, Verwaltungen, Krankenversiche-rungen, Interessensverbänden, Wirtschaft undPolitik einen Einblick in neueste Erkenntnisse, ei-nen Überblick über aktuelle Anwendungen undeinen Ausblick auf künftige Entwicklungen.

Die Telemedizin, also der elektronische Austauschmedizinischer Daten wie Bilder, Befunde undMessergebnisse über große Entfernungen hinweg,hat viele faszinierende Anwendungsmöglichkeiten.Sie überschreitet die Grenzen der herkömmlichen,meist papiergebundenen Kommunikationsabläufeund macht es dank des Internets zum Beispielmöglich, ungeachtet von Entfernungen schnellweitere Experten hinzuzuziehen, Untersuchungs-daten, Operationen und einzelne medizinische Bil-der live zu übertragen sowie elektronischePatientenakten, Arztbriefe und Rezepte zu über-mitteln.

Allerdings werden die Möglichkeiten derTelemedizin bisher nur in Ansätzen ausgeschöpft- meist in vereinzelten, über die gesamte Bundes-republik verstreuten Pilotprojekten. Wie andereMitgliedsstaaten der Europäischen Union sind wirnoch weit entfernt von einem flächendeckendenAusbau der telematischen Infrastruktur im Gesund-heitswesen.

Das Symposium hatte die Programmschwerpunkte

• Austausch von Patientendaten• Verwaltung medizinischer Daten• Chipkarten für das Gesundheitswesen• E-Health – Werkzeuge und Anwendungen

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07.-08.06.2001Trierer Symposium

Mobile Commerce

Das Institut für Telematik lud beim Trierer Sympo-sium „Mobile Commerce“ Vertreter der Forschungund Entwicklung im Bereich der Informations- undKommunikationstechnologien und Praktiker ausWirtschaft und Verwaltung ein, gemeinsam überdie Potentiale der modernen Informations- undKommunikationstechnik im Bereich der mobilenAnwendungen, ihren Ausprägungen und derenRandbedingungen bezüglich der Sicherheit zu dis-kutieren.

Am Anfang dieses Jahrhunderts verschmelzenWirtschaft und digitale Technik, unsere heutigeGesellschaft wird zur Informationsgesellschaft.Durch diese Fusion sind Informationen zum Pro-duktionsmittel geworden. Es sind zahlreicheFormen von elektronischen Diensten entstanden.E-Commerce, E-Business, E-Goverment etc. sinddie ersten Anwendungsgebiete der neuen Ent-wicklungen.

Das Internet mit seinen Daten und der Mobilfunküberschneiden sich heute in revolutionärem Maße.Dadurch bewegt sich die Sprachkommunikationauf das Netz zu und erlaubt eine drahtlose,internetbasierte Datenkommunikation für denMassenmarkt.

Der Mobile Commerce will nützliche Informatio-nen zu jeder Zeit an jedem Ort bereit stellen. Aberes gibt auch weitere Anforderungen. Eine davonist die Sicherheit.

Mit der Weiterentwicklung und der wachsendenKompliziertheit der Anwendungen entsteht einezunehmende Bedrohung hinsichtlich der Sicher-heit dieser Verfahren. Gleichzeitig versprechenjedoch neuartige Technologien unterschiedlicheSicherheitslösungen, um mit der Bedrohung fer-tig zu werden und die resultierenden Problemezu überwinden.

Das Symposium hatte die Programmschwerpunkte

• Sicherheitsaspekte der mobilen Anwendungen• Enabling-Technologien• Einsatz von mobilen Agenten für die Automa-

tisierung und Personalisierung der mobilen An-wendungen

• Künftige Entwicklungen

15.-16.11.2001Trier Symposium

Digitale Signaturen

Das 7. Trierer Symposium unter dem Titel „DigitaleSignaturen“ bot ein Forum, in dem Vertreter derForschung und Entwicklung im Bereich derInformations- und Kommunikationstechnologien,sowie Praktiker aus Wirtschaft und Verwaltunggemeinsam über die Chancen und Risiken des digi-talen Unterschreibens von elektronischen Daten,die Einsatzmöglichkeiten der Technologien und dieRandbedingungen kritisch diskutierten.

Aufgrund der wachsenden Bedeutung der elek-tronischen Kommunikation tritt die Problematikder heute noch recht mangelhaften Absicherungdeutlich zutage. Eine Sicherung des Datenaus-tauschs muss vielschichtig sein: die Identität derKommunikationspartner muss eindeutig feststell-bar sein, es muss sichergestellt sein, dass jedewährend der Übermittlung unbefugte Veränderungder Daten bemerkt wird, und gegebenenfalls müs-sen Daten „gerichtsfest“ sein.

Die Entwicklung der Digitalen Signatur ist dabei dievielversprechendste Antwort auf die gestiegenenSicherheitsanforderungen der netzgestützten Kom-munikation. Als elektronisches Gegenstück zurHandunterschrift ist sie heute weltweit auch vonden Gesetzgebern weitestgehend anerkannt. Siestellt die verlässlichste Methode zur Sicherung derelektronischen Kommunikation dar.

Das Prinzip der Digitalen Signaturen ist dabei all-gemein anerkannt - die Umsetzung ihres Einsat-zes erweist sich in vielen Gebieten jedoch alsproblematisch.

Derzeit sind die meisten Methoden proprietär, d.h.in vielen Fällen können digitale Signaturen, die mitHilfe eines bestimmten Anbieters erstelltworden sind, nicht mit der Software und Hard-ware eines anderen Anbieters überprüftwerden. Diese Lücke muss kurzfristig geschlossenwerden.

Das Symposium hatte die Programmschwer-punkte

• Technologie und Infrastrukturen• Digitale Signaturen und E-Commerce• Digitale Signaturen und öffentliche Verwal-

tung• Zukunftserwartungen und -entwicklungen

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23.-24.11. 2000Trierer Symposium

Smart Cards

Das Institut für Telematik wollte mit dem 5. Trie-rer Symposium, diesmal zum Thema „Smart Cards“(Intelligente Chipkarten), ein Forum bieten, in demVertreter der Forschung und Entwicklung im Be-reich der Informations- und Kommunikationstech-nologien und Praktiker aus Wirtschaft und Ver-waltung gemeinsam über die Potenziale der mo-dernen Informations- und Kommunikationstech-nik im Bereich der intelligenten Chipkarten undderen Einsatzfelder diskutieren konnten.

Während die bislang vorherrschenden Magnet-streifenkarten und „einfachen“ Chipkarten ledig-lich dem Speichern von Informationen dienen, er-möglichen die intelligenten („smart“) Chipkartendie Durchführung von Rechenoperationen unddamit von komplexen Anwendungen direkt aufder Karte. Die daraus folgenden Einsatzmöglich-keiten werden derzeit entwickelt und getestetund zeigen die ersten Erfolge. Die durch die inno-vative und expandierende Forschung vorangetrie-bene Technik wird zur zukünftigen Verbreitungder Smart Cards mit ihren vielfältigen Verwen-dungsmöglichkeiten beitragen und mittelfristig dieMagnetstreifenkarten ablösen.

Durch die Vorstellung von konkreten Projekten,die ihren Forschungsschwerpunkt auf verschie-dene Aspekte dieser Thematik gelegt hatten,wurde im Trierer Symposium ein konstruktiver Aus-tausch der Erfahrungen ermöglicht. Neben dersich an die Vorträge anschließenden Gelegenheitzur Diskussion wurde auch bei einem gemeinsa-men Abendessen ausführlich Gelegenheit zum in-formellen Austausch gegeben.

Das Symposium hatte die Programmschwerpunkte

• Aufbau und Wirkungsweise von Smart Cards• Karten im Gesundheitswesen• Bürger- und Kundenkarte• Mobilität durch Smart Cards• Künftige Entwicklungen

04.-05.05.2000Trierer Symposium

Virtuelle Hochschule

Das Institut für Telematik wollte mit dem Sympo-sium „Virtuelle Hochschule“ ein Forum bieten, indem Vertreter der Forschung und Entwicklung imBereich der Informations- und Kommunikations-technologien und Praktiker aus den Hochschulenund Bildungsinstitutionen gemeinsam über diePotenziale der modernen Informations- und Kom-munikationstechnik im Bereich der Aus- und Wei-terbildung an Hochschulen und ihrem Umfeld dis-kutieren konnten.

Die Einbeziehung multimedialer Informations- undKommunikationstechnologien in bestehende oderneue Ansätze zur Vermittlung von Wissen und alsErgänzung zu klassischen Unterrichtsformen istein vieldiskutiertes Thema. Das Symposium solltedie Chance bieten, einen Erfahrungsaustausch inGang zu setzen, der sowohl die zugrundeliegen-den Techniken und die multimediale Aufbereitungvon Materialien thematisierte, als auch notwen-dige neue Organisationsformen und –modelle kon-kretisierte.

Gerade die globale Verfügbarkeit entsprechendaufbereiteter Materialien und das einerseits dar-aus erwachsende Szenarium des weltweitenWettbewerbs der Bildungseinrichtungen, und an-dererseits der unübersichtlich vielfältigen Auswahlfür den Lernenden, stellen ein Spannungsfeld dar,das die Chancen und Risiken dieser Entwicklungdurchaus andeutet.

Das Symposium hatte die Programmschwerpunkte

• Lebenslanges Lernen• Virtueller Campus• Virtueller Hörsaal• Digitale Bibliothek

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Symposien

25.-26.03.1999Trierer Symposium

Elektronisches Publizieren

Das Institut für Telematik hatte mit dem "TriererSymposium für Elektronisches Publizieren" einForum geschaffen, in dem Vertreter der Forschungund Entwicklung im Bereich des ElektronischenPublizierens und Praktiker aus Verlagswesen undWirtschaft gemeinsam über die Potentiale der mo-dernen Informations- und Kommunikationstech-nik im Bereich des Elektronischen Publizierens dis-kutieren konnten.

Ziel des am 25. und 26. März ‘99 veranstaltetenSymposiums war es, Entscheidungsträger aus denMedien, dem Bibliothekswesen und der universi-tären Forschung sowie Experten aus dem Bereichder Technik zusammenzubringen, um diePotenziale der neuen Informations- und Kommu-nikationstechnik für die Anwendung im Bereichdes Publizierens zu diskutieren. Dabei sollten auchProbleme im Bereich der Erstellung und der Ver-breitung von Publikationen sowie deren organisa-torische, rechtliche wie auch betriebswirtschaft-liche Eigenheiten erörtert werden.

Zahlreiche Referenten aus Forschung und Ent-wicklung sowie Praktiker aus Politik und Verwal-tung analysierten die Potenziale, Einsatzmöglich-keiten und technischen Voraussetzungen des Elek-tronischen Publizierens:

Die Programmschwerpunkte waren

• Bibliotheken• Verlagswesen• Retrodigitalisierung• Geschäftsmodelle

11.-12.11.1999Trierer Symposium

Televerwaltung

Das Institut für Telematik bot mit dem Trierer Sym-posium Televerwaltung ein Forum, in dem Vertre-ter aus Forschung und Entwicklung mit Praktikernaus Politik und Verwaltung über die Potenzialeder neuen Informations- und Kommunikationstech-nologien im Bereich der Verwaltung diskutierenkonnten. Neben wissenschaftlichen Untersuchun-gen und technischen Entwicklungen sollten kon-krete aktuelle Projekte in der Verwaltung vorge-stellt werden.

Das Symposium am 11. und 12. November ‘99hatte die Schwerpunkte Telematiksysteme undNetzinfrastrukturen für Televerwaltung, Aspekteder Sicherheit in offenen Netzen, Projekte derTeleverwaltung und Rationalisierungseffekte undQualitätsverbesserung durch Televerwaltung. Zuallen Programmschwerpunkten wurden führen-de Experten als Referenten eingeladen.

Auf dem Weg in die Informations- und Wissens-gesellschaft hat die Modernisierung der öffentli-chen Verwaltung und der Verwaltung von Unter-nehmen einen besonderen Stellenwert. Anwen-dungsgebiete sind beispielsweise die elektronischeAkteneinsicht, das elektronische Wählen, die elek-tronische Unterstützung von Beschaffungsvor-gängen, die elektronische Antragsbearbeitungund die Telearbeit zur Flexibilisierung von Arbeits-prozessen.

Die Programmschwerpunkte waren

• Projekte und Vorhaben I• Karten und Trustcenter• Konzepte• Organisierte Sicherheit• Telearbeit• Projekte und Vorhaben II

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Symposien

08.-09.10.1998Trierer Symposium

Telemedizin

Das Institut für Telematik richtete am 8. und 9.Oktober das „Trierer Symposium“ mit dem The-ma „Internet-Technologie in der Medizin“ aus. Mitdieser Veranstaltung schuf das Institut ein Forum,das Vertreter aus Forschung und Entwicklung undmedizinische Praktiker nutzten, um sich über ak-tuelle Entwicklungen zu informieren und diese mit-einander zu diskutieren.

Der Schwerpunkt des Symposiums lag auf der Be-deutung der Internet-Technologie für die Tele-medizin. Dabei sollten auch die Risiken undSicherheitsbedenken im Zusammenhang mit derVernetzung medizinischer Institutionen diskutiertwerden. Die große Zahl der Teilnehmer - 60 Per-sonen aus allen Teilen Deutschlands, aus Luxem-burg und den Niederlanden waren angereist - unddie angeregten Diskussionen nach den Vorträgenund in den Pausen zeigten, daß dieses Ziel vollund ganz erreicht wurde.

Ein Dutzend Gastreferenten aus Forschung undEntwicklung sowie Praktiker aus Politik und Ver-waltung diskutierten über den aktuellen Standund denkbare zukünftige Einsatzmöglichkeiten derTelemedizin und deren Umsetzung.

Die Programmschwerpunkte waren

• Informationssysteme im Krankenhaus• Sicherer Datenaustausch im Gesundheits-

wesen• Wissensbasierte Systeme

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Arab Healthesseauftritte

Das Institut für Telematik in Trier stellt sich mitForschungs- und Entwicklungsbeiträgen den Her-ausforderungen des Wandels von der Industrie-zur Wissensgesellschaft und will im Rahmen kon-kreter praktischer Projekte deren visionäre Zieleverwirklichen helfen. Das Spektrum der Instituts-tätigkeit reicht dabei von der anwendungsorien-tierten Grundlagenforschung in Informatik und Te-lekommunikation bis zur Entwicklung maßge-schneiderter Problemlösungen für Handel, Ban-ken, Industrie, Medizin und Verwaltung.

Das Institut für Telematik ist im Jahre 2002 aufverschiedenen Messen als Aussteller in Erschei-nung getreten. Es gelang, für innovative Produk-te Aufmerksamkeit zu wecken und Anwender undFirmen über die Potenziale der Exponate detail-liert zu informieren.

Die Messeaktivitäten haben sich - für die Besu-cher und Interessierten und für uns gleicherma-ßen - vollauf gelohnt. Wir stellen jeweils kurz dieverschiedenen Exponate vor.

Messeauftritte

Messeauftritte

Das Institut präsentierte vom 26. bis 29. Januarauf der Gesundheitsfachmesse „Arab Health2002“ im World Trade Center von Dubai, derHauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate,seine jüngsten Entwicklungen im Bereich derTelemedizin.

DICOM ZipDas Bildkomprimierungsverfahren DICOM Zipsenkt die Übertragungszeit von medizinischen Bil-dern von mehreren Stunden auf wenige Minuten- wichtig vor allem in der Notfallmedizin. Trotz star-ker Bildkompression ist kein Verlust an Informa-tionen sichtbar. Das Originalbild wird in zwei Bil-der mit unterschiedlichen Bit-Ebenen zerlegt. Daseine Bild enthält relevante Informationen, die miteinem kleinen Kompressionsfaktor als GIF-Dateikomprimiert werden. Das andere Bild mit für dieDiagnose unbedeutenden Informationen wird da-gegen sehr stark komprimiert im JPEG-Format. DieZusammenführung zu einer Datei mit sämtlichenBildinformationen macht dann die sekundenschnel-le Komprimierung der Bilddokumente möglich.

Arab Health D-21 ICT

Online RSA CeBIT ZIRP Medica

D-21 Jahreskongress

In Leipzig fand am 28. Juni der Jahreskongressder D-21-Initiative statt. Das Institut war mit fol-genden Exponaten vertreten:

Lock-KeeperSiehe RSA 2002

ZeitstempeldienstSiehe CeBIT 2002

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RSA 2002

Messeauftritte

In Hannover fand vom 13. bis 20. März die CeBITstatt. Das Institut war mit folgenden Exponatenvertreten:

Lock-KeeperSiehe RSA 2002

Smart Data ServerDie Integrationsplattform für heterogeneInformationstechnologie-Strukturen kann in Un-ternehmen und Behörden als besonders leistungs-fähiger Vermittler zwischen Informations-Anbie-tern und -Nutzern dienen, der bei Infrastruktur-änderungen ansonsten fällige Neuprogram-mierungen überflüssig macht. Der Smart DataServer weist eine besondere Kompaktheit undAnpassungsfähigkeit im Vergleich zu anderenMiddleware-Lösungen auf. Der modular aufge-baute SDS arbeitet sehr schnell und hat eine hö-here Performance.

Palm-FahrtenbuchExemplarisch für den Palm wurde ein mit Datenaus dem Global Positioning-System GPS arbeiten-des Programm entwickelt. Es ermittelt die mei-sten Daten einer Autofahrt automatisch. Um-ständliche und zeitraubende manuelle Eingabenentfallen. Die Daten können problemlos auf Com-puter überspielt und von dort zur Vorlage beimFinanzamt ausgedruckt werden.

ZeitstempeldienstElektronischer Nachfolger des klassischen Post-Eingangsstempels im Büro. Er bestätigt beim Do-kumentenaustausch übers Internet verlässlich,dass zum Beispiel ein Vertrag, eine Steuererklä-rung oder eine Ausschreibungsunterlage zu ei-nem bestimmten Zeitpunkt so und nicht andersvorgelegen haben. Der digitale Zeitstempel ist auchfür die fristgerechte Online-Übermittlung von Do-kumenten an Gerichte oder Hochschulen wich-tig.

Dicom ZipSiehe Arab Health

CeBIT 2002

Vom 19. bis 21. Februar fand in San José dieweltweit bedeutendste e-Security-Konferenz undMesse statt. Das Institut war mit folgendem Ex-ponat vertreten.

Lock-KeeperDer Lock-Keeper ist eine patentierte Hardware-Lösung zum Schutz gegen Online-Hacker. Wenndie Sicherheitsansprüche eines Unternehmenszum Austausch von Daten über das Internet dieMöglichkeit klassischer Firewalls übersteigen,empfiehlt sich der Einsatz des Lock-Keepers, dermit geringem Konfigurationsaufwand höchsteSicherheitsvorgaben erfüllt. Seine Funktionswei-se entspricht dabei dem Passieren einer Schleu-se: Zu keinem Zeitpunkt besteht eine direkte Ver-bindung zwischen Intranet und Internet, sondernje nach Zustand der „Schleusentore“ findet derInformationsaustausch nur jeweils mit einem derKommunikationsteilnehmer statt.

In Düsseldorf fand vom 28 - 31. Januar die Online2002 statt. Das Institut war mit folgenden The-men verteten:

Lock-Keepersiehe RSA 2002

Palm-Fahrtenbuchsiehe CeBIT 2002

Zeitstempeldienstsiehe CeBIT 2002

Online 2002

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Messeauftritte

In Luxemburg trat das Institut für Telematik aufder Fachmesse Telemedicine & Telecare 2002 vom10. bis 12. April mit diesen Exponaten auf:

DICOM Zipsiehe Arab Health

Patienten-CD-SystemDas System ermöglicht es, digitale medizinischeBilder innerhalb kürzester Zeit auf eine CD zu bren-nen und sie dem Patienten mitzugeben. Es han-delt sich um einen handelsüblichen CD-Rohling,auf dem nicht nur die während einer ärztlichenUntersuchung gewonnenen Aufnahmen im inter-national spezifizierten DICOM 3-Format, sondernauch ein leistungsfähiger Viewer zum Betrachtender Bilder gespeichert werden. Das Patienten-CD-System kann auch zur Erstellung einer mobilen,übertragbaren medizinischen Patientenakte in derRadiologie verwendet werden.

Telemedicine & Telecare 2002

In Trier fand am 28.Mai die VeranstaltungZukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP) im Bil-dungszentrum der Handwerkskammer Trier statt.Das Institut beteiligte sich an dieser Veranstal-tung mit folgenden Exponaten:

Zeitstempeldienstsiehe CeBIT 2002

Lock-KeeperSiehe RSA 2002

ZIRP- ‘Wirtschaft und Hochschule’

ICT Regensburg

Auf der „International Conference onTelemedicine“ vom 22. bis 25. September in Re-gensburg war das Institut für Telematik mit fol-genden Exponaten vertreten:

3D-GeneratorOptimiert z.B. die Diagnosemöglichkeit von Ver-letzungen oder Erkrankungen im Bereich derZahnwurzeln. Dabei transformiert die Softwaredie 2D-Röntgenbilder der hufeisenförmigen Struk-tur des Kiefers in ein dreidimensionales Objekt.Das 3D-Objekt kann als Serie zweidimensionalerDICOM-Bilder gespeichert werden. Für die Ori-entierung bei der Spezifikation einer Schnitt-ebene wird ein transparenter Würfel mit derSchnittebene visualisiert. Die Schnittebene kanndurch Parameter angepasst werden. Mit Hilfeder Schnittebene ist es möglich, durch das Inne-re des Objektes zu „wandern“. Das Objekt kannzusätzlich frei rotiert werden.

DICOM ZipSiehe Arab Health

Patienten-CDSiehe Arab Health

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Messeauftritte

An der Medica 2002, die vom 20. bis 23. Novem-ber in Düsseldorf stattfand, beteiligte sich das In-stitut für Telematik mit diesen Exponaten:

3D-Generatorsiehe ICT Regensburg

DICOM Management SuiteDie DICOM Management Suite besteht aus ei-nem modular aufgebauten, leistungsfähigenArchivierungs- und Bildverwaltungssystem. DieSoftware hat folgende Komponenten:

DICOM View – ein leistungsfähiger JAVA-basier-ter DICOM-ViewerDICOM Disk – das Archivierungssystem für me-dizinische BilderDICOM Mail – sicherer Versand von einzelnenBildern bzw. ganzen BildserienDICOM Zip – patentiertes Verfahren zur verlust-freien Hochleistungskompression von DICOM-Bil-dernDICOM Beam – Präsentations- und Schulungs-system für die Besprechung von Untersuchungs-ergebnissenDICOM Send – Versand von DICOM-Bildern überdas DICOM-ProtokollDICOM Repair – Tool zur Behebung von Proble-men beim Öffnen von DICOM-DateienDICOM Print – Client-Server zur Ausgabe vonBildern auf DICOM-DruckernDICOM Edit – Editieren von DICOM-DateienDICOM Base – Objektorientierte Datenbank

Patienten-CDsiehe Arab Health

Medica 2002

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nen & VorträgePublikationen & Vorträge

Publikationen, Patente, Vorträge, Gäste

Mitarbeiter des Instituts für Telematik traten 2002mit zahlreichen Publikationen und Vorträgen andie Öffentlichkeit. Das Institut nutzte neben di-versen hochrangigen Publikationsmedien auch dieMöglichkeit, mittels selbst herausgegebener undsowohl in Papierform als auch über das WWWzur Verfügung gestellter Preprints über wichtigeVorarbeiten zu informieren. Zu erwähnen sindauch die der Öffentlichkeit zugänglichenKolloquiumsvorträge, die regelmäßig im Institut fürTelematik stattfinden.

Publikationen 2002

Veröffentlichungen in Tagungsbänden

Mitarbeiter des Instituts für Telematik haben imJahre 2002 mit Vorträgen zu verschiedenen The-men an internationalen Konferenzen, Symposienund Workshops teilgenommen. Das Institut warunter anderem auf folgenden Veranstaltungenaktiv vertreten:

• WSEAS Intern. Conf. on Multimedia,Internert and Video Technologies,Skiathos (Greece)

• Medical Imaging 2002, San Diego (USA)• IMSA 2002, Honolulu (USA)• ICDIA 2002, Shanghai (China)• EuroPACS 2002 , Oulu (Finnland)• WWW2002, Honolulu (USA)• IADIS Intern. Conf. on WWW/Internet

Lissabon (Portugal)• SIGUCCS 2002, Providence (USA)• SCI 2002, Orlando (USA)• JCIS 2002, Durham (USA)• IMAGE 2002, Brisbane (Australia)

Titel der Konferenzbeiträge

W. Huang, U. Roth, Ch. MeinelImprovement to the Smart Data Server withSOAPProc. of the 2nd WSEAS InternationalConference on MULTIMEDIA, INTERNET andVIDEO TECHNOLOGIES, WSEAS ICOMIV2002, Skiathos (Greece), 2002, pp.107-111

L. Vorwerk, Ch. MeinelA Practical Approach to Store DICOM-conform Presentations of RadiologicalImagesProc. PACS Design and Evaluation:Engineering and Clinical Issues vol. 4685,Medical Imaging 2002, San Diego (USA),2002, pp. 299-306

L. Vorwerk, C.Jiang, Ch. MeinelApplication for repairing and presentingDICOM objects, Internet and MultimediaSystems and ApplicationsProc. IMSA 2002, Hawaii (USA), 2002, pp.318-323

C. Jiang, L. Vorwerk, Ch. MeinelDeformation and Construction of 3D MedicalImageProc. ICDIA 2002, Shanghai (China), 2002,pp.48-53

L. Vorwerk, C. Jiang, Ch. MeinelSecurity Requirements for TelemedicalApplications regarding DICOM-image-management in a PACSProc. Europacs 2002, Oulu (Finnland), 2002,pp.66-69

C. Jiang, L. Vorwerk, Ch. MeinelStandardizing DICOM File and Rendering 3DMedical ImageProc. Europacs 2002, Oulu (Finnland), 2002,pp.225

L. Vorwerk, C. Jiang, Ch. MeinelSecure Transfer of Digital Images andRelated DataProc. WWW2002, Honolulu (Hawaii, USA),2002, pp. k.A.

U. Roth, E.-G. Haffner, Ch. MeinelThe Internal Workflow of the Smart DataServerProc. IADIS International ConferenceWWW/Internet 2002, Lisbon (Portugal),2002, pp. 572-576

V. Schillings, Ch. Meineltele-TASK - Teleteaching Anywhere Soluti-on KitProc. SIGUCCS 2002, Providence (Rhode Is-land, USA), 2002, pp. 130-133

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Publikationen, Patente, Vorträge, Gäste

Ch. Meinel, H. Sack, V. SchillingsCourse Management in the Twinkle of anEyeProc. SIGUCCS 2002, Providence (Rhode Is-land, USA), 2002, pp. 281-283

M. Ma, Ch. MeinelA Proposal for Trust Model: IndependentTrust Intermediary Service (ITIS)Proc. IADIS 2002, Lisbon (Portugal), 2002,pp. 785-790

L. Gollan, Ch. MeinelDigital Signatures for Automobiles?!Proc. SCI 2002, Orlando, (Florida, USA),2002, pp. 225-230

E.-G. Haffner, U. Roth, Ch. MeinelA Hyperlink-Proposal Mechanism toExemplify Cognitive Algorithms forWeb-ApplicationsProc. JCIS 2002, Durham, (North Carolina,USA), 2002, pp. 517-520

L. Vorwerk, Ch. MeinelDICOM Based Presentation System EngraneProc. IMAGE 2002, Brisbane (Australia),2002 (to be published)

Herausgeberschaft und Mitherausgeber-schaft an Proceedingsbänden

Ch. Meinel, F. Rudolf„Sichere Telemedizin“Proceedings Trierer Symposium „SichereTelemedizin“, Trier, Institut für Telematik,ISSN 1433-8106, 2002

Ch. Meinel, F. Rudolf„Digitales Geld“Proceedings Trierer Symposium „DigitalesGeld“, Trier, Institut für Telematik,ISSN 1433-8106, 2002

Ch. Meinel, M. Bittner, U. Sandl, I. Münch„eSecurity, Net-Security & TrustedeCommerce“Proceedings Online 2002, Düsseldorf, 2002

Veröffentlichungen in Zeitschriften

Ch. Meinel, L. GollanDer elektronische Personalausweis? - Elek-tronische Signaturen und staatlicheVerantwortungInternet-Zeitschrift für Rechtsinformatik,Web-Dok. 223/2002, Abs. 1-15

Technische Berichte des Instituts

Preprint 2002-10Sicherheitsrisiken und Schwachstellen-analyse von IT-SystemenCh. Meinel, M. Schmitt

Preprint 2002-09Digitale Signaturen in der VerwaltungCh. Meinel, L. Gollan

Preprint 2002-08Trierer Symposium Sichere Telemedizin,ProceedingsCh. Meinel, F. Rudolf

Preprint 2002-07Generieren von diagnostischen 3D-Objek-ten aus deformierten 2D-DICOM BildernL. Vorwerk, Ch. Jiang, Ch. Meinel

Preprint 2002-06PatientenreminderB. Dusemund, Ch. Meinel

Preprint 2002-05Secure E-Document ContainerL. Gollan, A. Heuer, Ch. Meinel, T. Engel

Preprint 2002-04Digitale Signaturen für KraftfahrzeugeCh. Meinel, L. Gollan

Preprint 2002-03tele-TASK – TeleteachingAnywhere Solution KitCh. Meinel, V. Schillings

Preprint 2002-02Trierer Symposium Digitales Geld,ProceedingsCh. Meinel, F. Rudolf

Preprint 2002-01Digital Signatures for Automobiles!?Ch. Meinel, L. Gollan

Studien

M. Schmitt, M. Noll, G. Müllenheim, B. Lentes,M. Vieten, Th. Engel, Ch. Meinel

Firewalls und Intrusion-Detection-SystemeTechnologien und Produkte

L. Gollan, Th. Engel, Ch. MeinelDigitale Signaturen

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Publikationen, Patente, Vorträge, Gäste

T. Becker, B. Dusemund, L. Gollan, F. Losemann,L. Vorwerk, Ch. Meinel

Public-Key Infrastrukturen - Konzepte undProdukte

Patente

Um die innovative fachliche Leistungskraft des In-stituts für Telematik unter Beweis zu stellen, wur-den drei Entwicklungen auf dem Gebiet der Si-cherheit offener Netze bzw. der Telemedizin zumPatent angemeldet und erteilt:

• Datenverbindung zwischen zwei Rechnernund Verfahren zur Datenübertragung zwi-schen zwei Rechnern („Lock-Keeper“)(Patentnummer: 198.38.253),

• Verfahren zum Komprimieren eines digita-len Bildes mit mehreren Bitebenen(Patentnummer: 199.44.213)

• Verfahren und Vorrichtung zum digitalenSignieren digitaler Information(Patentanmeldungsnummer: 102.34.815.4)

Institutskolloquien 2002

15.11.2002Frank Losemann

PKI im GesundheitswesenSymposium „Sichere Telemedizin“

06.11.2002Uwe Roth

The Internal Workflow of the Smart DataServer

11.09.2002Mikhail Gevantmakher

Entwicklungen für die Telemedizin - DICOM-Manager

04.09.2002Idris Hamid Arrahmane

Zope - ein Web Application Server undContent Management System

28.08.2002Wanjun Huang

Improvement to the Smart Data Server withSOAP

24.07.2002Torsten Becker

IT-Sicherheitskriterien im Vergleich

22.07.2002Chunyan Jiang

Deformation and Construction of 3-DMedical Image

17.07.2002Michael Schmitt

CERT Infrastrukur Deutschland

26.06.2002Benjamin Bölter, Bernd Dusemund

Starcos Karte Management Tool

19.06.2002Martin Mitev

Multiple Database Connectivity

05.06.2002Lutz Vorwerk, Ingo Scholtes

Beispielimplementation einer objektorien-tierten Datenbank mit integrierter Ver-schlüsselung

22.05.2002Ralf Müller

Risiko Management Toolkit

15.05.2002Stefan Dewald

Redaktionssystem JDaphne im Institut fürTelematik

08.05.2002Zhang Xinhua

Beijing Technique Careerman ComputerApplication Level Test System

24.04.2002Ma, Mingchao

Trust Management and Trust Service Basedon Public Key

17.04.2002Lutz Vorwerk

Mobiles PACS mit DICOM-konformer undbenutzerorientierter Konfigurations-verwaltung

10.04.2002Bernd Dusemund

CuraCall - Patientenreminder

13.03.2002Michael Schmitt

Firewalls - Technologische Grundlagen

06.03.2002Torsten Becker

Vorstellung des GPS-Fahrtenbuchs des TI

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Publikationen, Patente, Vorträge, Gäste

06.03.2002Mikhail Gevantmakher

DICOMZIP

27.02.2002Max Mühlhäuser (Technische Universität Darm-

stadt)Ubiquitous Computing - Herausforderungoder „Hype“?

20.02.2002Lutz Gollan

Digitale Signaturen -Zertifizierungsdiensteanbieter in Deutsch-land

13.02.2002Andreas Heuer

Confidential Internet Mail

06.02.2002Ali Raza Baluch

Telecommunication and Network Systems

06.02.2002Ji Hu

Security Management System forE-commerce

21.01.2002Michael Noll

„Lock-Keeper“ Technologie

Gäste am Institut für Telematik2002

Dr. Rainer BaumgartSecunet Security Networks AG, EssenElektronische Zahlungsmechanismen unterSicherheitsgesichtspunkten

Kay LeiboldUni Karlsruhe, Institut für Wirtschaftspolitikund WirtschaftsforschungInternet-Zahlungssysteme aus Sicht des Kon-sumenten - Ergebnisse der Online-Umfra-ge IZV5

Dr. Stefan WernerCredit Suisse (Deutschland) AG, Frankfurt/MainRechtliche Aspekte von E-Payment-Systemen

Maren GeislerVerbraucherzentrale Bundesverband e.V.,BerlinNutzen und Risiken von Internet-Bezahl -systemen aus Verbrauchersicht

Horst Försterx-Business Consultance, ErftstadtDigitales Geld verdienen - Der deutscheHandel und das Online-Shopping

Daniel GläserStiftung Warentest, BerlinFallstudie Micropayment - Auswahlkriterienund Akzeptanz beim Verbraucher

Jochen SiegertEURO Kartensysteme EUROCARD undeurocheque GmbH, Frankfurt/MainKreditkarten: gegenwärtige und zukünfti-ge Nutzung

Hermann SeilerDeutsche Bank AG, FrankfurtDie Macht der Standards - Voraussetzun-gen / Anforderungen für ein marktdurch-dringendes Bezahlverfahren

Dr. Joachim BeckertHypovereinsbank, LuxemburgDie Notwendigkeit eines sicheren Online-Bezahlsystems - Verhältnis von Aufwand undNutzen aus Sicht der Akteure

Dieter BartlInformatikzentrum der Sparkassen-organisation, BonnDer zukunftssichere Transaktionsstandardfür das Online-Banking

Fabian G. SiegelFIRSTGATE Internet AG, KölnPreisfindung für den Vertrieb digitalerDienstleistungen und Güter

Thomas NisbachALLCASH Serviceges. f. elektronischeZahlungssysteme mbH, MoersBezahlen in der Zukunft

Patrick Braunpaybox Deutschland AG, Raunheim/FrankfurtPayment goes mobile – paybox

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Publikationen, Patente, Vorträge, Gäste

Dr. Malte KrügerPaySys Consultancy GmbH,Frankfurt/MainGrenzüberschreitendes Bezahlen im ge-meinsamen Markt des mobilen Europas

Dr. Thomas SchallInternational Center for Telemedicine, Re-gensburgPerspektiven der Telemedizin – Entwicklun-gen, Trends, Visionen

Bruno StruifFraunhofer-SIT, DarmstadtDie Health Professional Card für Ärzte undApotheken

Volkhard SendatzkiBKK Bundesverband, EsseneRezept-Konzeption der Betriebskranken-kassen

Dittmar PadekenBundesministerium für Gesundheit, BonnFlächendeckende gesundheitstelematischeInfrastruktur - Anspruch und Wirklichkeit2002

Bertram BresserFraunhofer-IBMT, St. IngbertPaDok – ein Ansatz für die kooperativeelektronische Fallakte

Dr. Gerhard NitzKanzlei Dierks & Bohle, BerlinRechtliche Anforderungen an Datenschutzund Datensicherheit

Dr. Klaus KernMinisterium für Arbeit, Soziales, Familie undGesundheit, MainzUmfrageergebnisse zur Telemedizin inRheinland-Pfalz

Prof. Dr. Klaus LowitzschNeurologie Klinikum LudwigshafenTeleradiologie-Stroke-Units in Rheinland-Pfalz

Yoshinori TsukawakiSAS Japan Inc., ZürichMobile Patientenakte in Japan

Yoshiaki OkudaSAS Japan Inc., ZürichMobile Patientenakte in Japan

Dr. Claus-Werner BrillWerbe- und Vertriebgesellschaft der Deut-schen Apotheker, EschbornDie Telematik-Konzeption der ABDA

Jürgen SembritzkiZentrum für Telematik im Gesundheits-wesen, KrefeldDie Bedeutung von Normung und Standar-disierung im Gesundheitswesen

Dr. Bernd BlobelInstitut für Biometrie und medizinischeInformatik, MagdeburgStandards für sichere Telemedizin (EHR,XML, HL7, DICOM)

Dr. Stephan SchugZentrum für Telematik im Gesundheits-wesen, KrefeldGesundheitsportale: Validierte Gesund-heitsinformationen im Internet

Dr. med. Guido Noelle, LohmarThesen zur patientenzentrierten Telemedizin

Dr. Georgi GraschewCharité, Humboldt-Universität zu BerlinTelechirurgie im Operationssaal der Zukunft

Dr. Christoph GoetzKV BayernsKryptographische Verfahren im Gesund-heitswesen

Thomas WeberDeutsches Zentrum für Luft- undRaumfahrtLR, KölnVision: Telemedizin in Luft- und Raumfahrt

Rainer HerzogMobiHealth, Ericsson GmbH, MünchenVision: Wireless Body Area Networks (BAN)– Killerapplikation für UMTS?

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Medienresonanz

Medienresonanz

2002 Medienresonanz erneut gesteigert

Im Jahr 2002 stieß die Tätigkeit des Instituts fürTelematik auf noch höheres Medieninteresse alsim Vorjahr. Sowohl Fernsehen und Hörfunk als auchPrintmedien griffen Themen aus der Institutsarbeitauf. Bemerkenswert war vor allem, dass vieleMedien von sich aus, ohne dass es eines Impulsesaus Trier bedurft hätte, auf das Institut zukamenund dessen Kompetenz für die Vorbereitung undRealisierung von Beiträgen nutzten. Deutschlandsbedeutendste Nachrichtenagentur dpa führte imVerlauf des Jahres mehrere Gespräche mit derInstitutsleitung. Dies führte zu einem hohenMultiplikationseffekt vor allem im Bereich der Ta-geszeitungen. Aber auch ausländische Medien wiez.B. die BBC nahmen sich Trierer Telematik-The-men an. Auf den folgenden Seiten präsentierenwir eine Auswahl von Medien, die sich mit derInstituts-Tätigkeit beschäftigten, und von Themen,die dabei eine Rolle spielten. ARD Mittagsmagazin berichtet über das

„Tigerteam“ des Instituts für Telematik(30.07.2002)

Trierischer Volksfreund,

www.chip.de, 14.01.2003

ienresonanz

www.t-online.de, 14.01.2003

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Medienresonanz

WDR Schulfernsehen, 20.03.2002 Die Welt, 18.12.2002

eBanker, 26.09.2002

E-LEARNING, 27.11.2002

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Medienresonanz

Neue Züricher Zeitung, 2.11.2002

CeBIT News, 17.03.2002

NetworkWorld, 20.09.2002ARD Text, 14.09.2002

The British Journal of Healthcare Computingand Information Management, Mai.2002

PZ Pirmasenser Zeitung, 12.11.2002

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Medienresonanz

www.waz.de, 19.09.2002

www.super-illu.de, 25.08.2002

Focus-Magazin, 06.06.2002

news.bbc.co.uk, 29.10.2002

Luxemburger Wort, 23.08.2002