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Klausur Gesundheitspsychologie voraussichtlich am 23.07.2015, betrifft:

•Diplomstudiengang Psychologie mit Nebenfach Arbeitsmedizin/ Sozialmedizin/Arbeitsphysiologie oder BOV Occupational Health• LA Gesundheit und Pflege

• Klausur ist ein Teil des Moduls Gesundheitspsychologie, Seminar ist 2. Teil (zählt jeweils 50%)

• Andere HörerInnen (Studium Generale oder AQUA) • Leistungsschein (3 ECTS-Punkte/Credits) – Klausur bestehen• Bitte selbst bei eigenem Prüfungsamt erkundigen, ausgefüllten Schein

besorgen und zur Klausur mitbringen!

Inhalte der Klausur: Vorlesungsinhalte; Beispielfragen

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Formalia I

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• BA Psychologie• Klausur „Klinische Psychologie“, darin enthalten Fragen zur VL

Gesundheitspsychologie• Findet bereits im Juni statt (wg. Deadline Masterbewerbung)

es werden nur Inhalte der VL bis zum 04.06.2014 abgefragt!

• BA Sozialpädagogik• Besuchen entweder Vorlesung Gesundheitspsychologie oder Seminar

Klinische Psychologie und Gesundheitspsychologie• Klausur Ende Juli/ Mitte August darin enthalten Fragen zu Seminar und

Vorlesung, Sie beantworten die Fragen zu der Veranstaltung, die Sie besucht haben

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Formalia II

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Vorlesung, Terminplan und Literaturliste im Netz• http://psylux.psych.tu-dresden.de/i2/klinische/index.html• Link: Students – Bachelorstudiengang Psychologie (für alle Studierenden)• Link: Lehrveranstaltungen Sommersemester 2014

Berufsorientierte Vertiefung„Occupational Health Psychology“

• Ansprechpartnerin: Dipl. Psych. Katharina Schierz ([email protected])

• Und auch sonst: Katharina. [email protected]

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Formalia III

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Vorlesung Gesundheitspsychologie

Prof. Dr. Jürgen Hoyer

Dresden, 16. April 2015

Fakultät MathNat, Fachrichtung Psychologie, Institut für Klinische Psychologie, Professur Dr. Jürgen Hoyer

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Ablauf der VorlesungTeil I. Grundlagen• Gesundheit und Gesundheitspsychologie• Modelle des Gesundheitshandelns

Teil II. Forschungsthemen• Risiko- und Schutzfaktoren der Gesundheit• Optimismus• Selbstaufmerksamkeit, Ausdruckshemmung, Ärgerkontrolle• Veränderungsstadien, Alternativmedizin und Heilung

Teil III. Anwendungsmöglichkeiten• Psychoedukation und Compliance• Stressbewältigungsprogramm• Occupational Health Psychology• Lebensqualität

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1. Was ist Gesundheit?

Gesundheitspsychologie

1. Was ist Gesundheit?

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1. Was ist Gesundheit?

„Gesundheit ist alles, ohne Gesundheit ist alles nichts“

(Schopenhauer, 1851)

Gesundheitspsychologie

1. Was ist Gesundheit?

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Definition 1

Gesundheitspsychologie

„Gesund, lat. sanitas, der Zustand, in dem sich Lebewesen befinden, wenn alle ihre Organe ungestört tätig sind und harmonisch zur Erhaltung ihres ganzen Wesens zusammenwirken sowie ihre Fortpflanzung gewährleisten (im Gegensatz zu Krankheit)“

(Brockhaus, 1969)

1. Was ist Gesundheit?

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Definition 2

Gesundheitspsychologie

„Gesundheit ist ein Zustand vollständigen körperliche, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur die Abwesenheit von Krankheit und Gebrechen“.

(WHO, 1946)„Gesundheit ist die Fähigkeit und die Motivation, ein wirtschaftlich und sozial aktives Leben zu führen“

(WHO, 1987)

Definition 3

1. Was ist Gesundheit?

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Definition 4

Gesundheitspsychologie

„Gesundheit ist überhaupt nicht nur ein medizinischer, sondern überwiegend ein gesellschaftlicher Begriff. Gesundheit wieder herzustellen heißt in Wahrheit: Den Kranken zu jener Art von Gesundheit zu bringen, die in der jeweiligen Gesellschaft die jeweils anerkannte ist, ja in der Gesellschaft selbst erst gebildet wird“

(Ernst Bloch, 1955)

1. Was ist Gesundheit?

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Definition 5

Gesundheitspsychologie

„Gesundheit im positiven Sinn besteht in der Fähigkeit des Organismus, ein Gleichgewicht aufrecht zu erhalten, das ihm erlaubt, mehr oder weniger frei von starkem Schmerz, Unbehagen, Handlungsfähigkeit oder -einschränkung zu leben“

(Engel, 1960)

1. Was ist Gesundheit?

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Definition 6

Gesundheitspsychologie

„Ein Zustand, gekennzeichnet durch relativ gute Anpassung, Gefühle des Wohlbefindens und die Verwirklichung der eigenen Potentiale und Fähigkeiten.“

(Wolman 1973)

1. Was ist Gesundheit?

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Definition 7

Gesundheitspsychologie

„Gesundheit ist ein Gleichgewichtszustand, der auch verstanden werden kann als kybernetischer Regelkreis auf ganz verschiedenen Ebenen – innerhalb und zwischen: Körper und Psyche; Individuum und Gesellschaft“

(Voigt, 1978)

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Bipolares Konzept von Gesundheit und Krankheit

1. Was ist Gesundheit?

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Franke, A. (2006). Modelle von Gesundheit und Krankheit. Bern: Huber.TU Dresden, 17.04.2014 Gesundheitspsychologie

Unabhängigkeitsmodell von Gesundheit und Krankheit

1. Was ist Gesundheit?

Franke, A. (2006). Modelle von Gesundheit und Krankheit. Bern: Huber. Folie 16

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Häufige Kriterien der Gesundheit in der Literatur(vgl. Franke, 2006; auch: Becker, 2006)

• Störungsfreiheit• Leistungsfähigkeit• Rollenerfüllung• Homöostase/Gleichgewichtszustand• Flexibilität• Anpassung• Wohlbefinden

Rogers (1959): Konzept der „fully functioning person“

Freud (o.J. ): Kriterien der „Arbeits- und Liebesfähigkeit“

Gesundheitspsychologie

1. Was ist Gesundheit?

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Franke, A. (2006). Modelle von Gesundheit und Krankheit. Bern: Huber.TU Dresden, 17.04.2014 Gesundheitspsychologie

Zweidimensionales Modell von Befund und Befinden

1. Was ist Gesundheit?

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Fazit

• Gesundheit ist ein hypothetisches Konstrukt(im wissenschaftstheoretischen Sinne)

• Es besteht keine Einigkeit über die Definitionen von Gesundheit

• Für die Gesundheitspsychologie entscheidend ist die Konzeption von „Gesundheit“ als einer Dimension mit einem positivem Pol

• Das gilt sowohl für den „Befund“ (objektive Daten) als auch das „Befinden“ (subjektive Daten).

Gesundheitspsychologie

1. Was ist Gesundheit?

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Gesundheit ist offensichtlich schwierig zu definieren

- Ist es mit „Krankheit“ einfacher?

Gesundheitspsychologie

1. Was ist Gesundheit?

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Dichotomes Konzept von Gesundheit und Krankheit

1. Was ist Gesundheit?

Franke, A. (2006). Modelle von Gesundheit und Krankheit. Bern: Huber. Folie 21

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Gesundheitspsychologie

1. Was ist Gesundheit?

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Definition 8

Gesundheitspsychologie

„Denn Krankheit und Gesundheit sind nicht Gegensätze, die sich bekämpfen, sie sind gleichberechtigte und notwendige Lebensäußerungen, etwa so wie Schlafen und Wachen, Nacht und Tag, Ruhe und Arbeit ... Wer ist gesund, wer ist krank? Die Narren nur vermögen es zu unterscheiden!“

(Groddeck, 1910)

1. Was ist Gesundheit?

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Krankheit ist außerdem nicht ausschließlich schlecht, Gesundheit nicht ausschließlich gut…

Gesundheitspsychologie

„Das Leben ist nicht zimperlich, und man mag wohl sagen, dass schöpferische, geniesprudelnde Krankheit, Krankheit, die hoch zu Ross die Hindernisse nimmt, in kühnem Rausch von Fels zu Felsen springt, ihm tausendmal lieber ist als die zu Fuß latschende Gesundheit“

(Thomas Mann, 1955)

1. Was ist Gesundheit?

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Was ist normal?

•Homosexualität?•Kinder prügeln?•Selbstbefriedigung?•Alkohol trinken?•Rauchen?

„Wie im Falle der Devianz unterliegt auch der Begriff der Perversion einem historischen Wandel, weil sich der Umfang des Denkbaren ändern kann. Viele Verhaltensformen, die in unserer zeitgenössischen Welt als deviant angesehen werden, kommen in anderen gesellschaftlichen Kontexten überhaupt nicht vor. Häufig liegt dies jedoch nicht daran, dass solche Verhaltensweisen dort unterdrückt würden, sondern buchstäblich daran, dass sie dort buchstäblich undenkbar sind.“

(Simon, 1995)

Gesundheitspsychologie

1. Was ist Gesundheit?

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Alkohol- und Nikotinabhängigkeit als Krankheit

pro• De-Stigmatisierung• Suchtpotenzial• nachgewiesene Gesundheitsschäden• öffentliches Bewusstsein• Behandlung in größerem Umfang mgl.• finanzieller Schaden• …

Gesundheitspsychologie

1. Was ist Gesundheit?

• Kosten für Entwöhnung würden von KK übernommen

contra• Verantwortungsabgabe• Genussraucher könnten mit

Kranken verwechselt werden• Steuereinnahmen schwieriger • …

Krankheit ja oder nein?

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NormbegriffeIdeale Norm ≠ Funktionale Norm ≠ Statistische Norm

Gesundheitspsychologie

1. Was ist Gesundheit?

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Dimensionale versus kategoriale Variablen

Gesundheitspsychologie

1. Was ist Gesundheit?

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Dimensionen vs. Kategorien in der Psychopathologie

Latente Variable

Virus qualitativ, diskret, kategorial

Introversionquantitativ, dimensional

Intelligenzquantitativ, dimensional

Syphiliskategorial

Gesundheitspsychologie

Indikatorvariable

Fieberquantitativ, dimensional

MMPI-Itemja-nein, kategorial

Hawie-Scorequantitativ, dimensional

Wassermann-Reaktionkategorial

1. Was ist Gesundheit?

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Ist Gesundheit etwas Körperliches oder etwas Psychisches?

Gesundheitspsychologie

1. Was ist Gesundheit?

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mens sana

in corpore sano

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Gesundheitspsychologie

Psychische VariablenNegative Affektivität

Selbstwirksamkeit

Körperliche ErkrankungSchweregrad

DauerSchmerzen

BeeinträchtigungPathophysiologie

Entstellung

Biologische Mechanismen

Direkte Effekte

hormonelle

neurochemische

metabolische

Indirekte Effekte

Nebenwirkungen

Schlafstörungen

Verhaltens-mechanismen

Unterbrechung der Routine

Krankheitsverhalten

Maladaptive Copingstrategien

Kognitive Mechanismen

Kognitive Verzerrung

Wahrgenommener Stress und

Kontrollverlust

Bedrohung des Selbstwertgefühls und der Selbstwirksamkeit

Soziale Mechanismen

Interferenz in der sozialen

Rollenfunktion

Vermeidung durch Mitglieder des

sozialen Netzwerkes

Zerfall sozialer Netzwerke

Mechanismen der Beeinflussung psychischer Variablen auf der Grundlage körperlicher Erkrankungen (nach Hoyer et al., 2002)

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2. Modellvorstellungen zur „Gesundheit“

Gesundheitspsychologie

2. Gesundheitsmodelle

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Übergewicht auf Symptomen (gegenüber Stärken)

(Zahlen aus Ruch & Proyer, 2010)

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Modell von Paulus

Gesundheitspsychologie

Psychische Gesundheit

2. Gesundheitsmodelle

Selbstverwirklichung Integrale psychische Gesundheit

Produktive Anpassung

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Modell von Paulus

Gesundheitspsychologie

2. Gesundheitsmodelle

Selbstver-wirklichung

Integrale psychische Gesundheit

Produktive AnpassungTyp

Schwerpunkt (Unterstreichung)

Prozess/ Produkt

Übergeordnetes Ziel

Person (Umwelt)

Selbstentfaltung/ - realisierung

„gutes Leben“

(Person) Umwelt

Selbsterhaltung

„Überleben“

Psychische Gesundheit

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Modell von Becker

(Das dem Trierer Persönlichkeitsfragebogen zugrunde

liegende hierarchische Strukturmodell der seelischen Gesundheit)

Gesundheitspsychologie

2. Gesundheitsmodelle

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Modell von Becker

Gesundheitspsychologie

Seelische Gesundheit

Seelisch-körperliches Wohlbefinden

Selbstaktualisierung Selbst- und fremdbezogene Wertschätzung

2. Gesundheitsmodelle

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Modell von Becker

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Seelische Gesundheit

Seelisch-körperliches Wohlbefinden

Selbstaktualisierung Selbst- und fremdbezogene Wertschätzung

Sinnerfüllt-heit

Selbst-verges-senheit

Beschwerde-freiheit

Expan-sivität

Selbst-wert-gefühl

Auto-nomie

Liebes-fähig-keit

2. Gesundheitsmodelle

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Frankl: Sinnerfülltheit?Ausgehend von der Psychoanalyse Sigmund Freuds und der Individualpsychologie Alfred Adlers entwickelte der Psychiater und Neurologe Viktor E. Frankl (1905–1997) in den frühen Dreißiger Jahren einen eigenständigen Ansatz, für den er den Doppelbegriff „Logotherapie und Existenzanalyse“ prägte.

Videos mit Viktor Frankl: http://logotherapy.univie.ac.at/d/audioD.html

Gesundheitspsychologie

2. Gesundheitsmodelle

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Modell von Antonovsky

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2. Gesundheitsmodelle

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Prologue: Evolution of a New Perspective(Antonovsky, 1979)

Untersuchung an Frauen, die das KZ überlebt hatten. Diese Frauen hatten (auf Gruppenebene) schlechtere Gesundheitswerte.

Aber: “A statistically significant difference between groups simply means that more of Group A than of Group B are high than can be accounted for by chance. It does not mean that no one in Group B is high. More than a few women among the concentration camp survivors were well adapted, no matter how adaptation was measured. Despite having lived through the most inconceivably inhuman experience, followed by Displaced Persons camps, illegal immigration to Palestine, internment in Cyprus by the British, the Israeli War of Independence, a lengthy period of economic austerity, the Sinai War of 1956, and the Six Day War of 1967 (to mention only the highlights), some women were reasonably healthy and happy, had raised families, worked, had friends, and were involved in community activities."

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2. Gesundheitsmodelle

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Kohärenzgefühl (Antonovsky, 1990).... ist ein umfassendes und überdauerndes Gefühl des

Vertrauens, dass1. die inneren und äußeren Umweltreize im Lebenslauf

strukturiert, vorhersagbar und erklärbar sind (=Verstehbarkeit),

2. die Ressourcen verfügbar sind, um die Anforderungen, die an einen gestellt werden, bewältigen zu können (=Handhabbarkeit) und

3. die Anforderungen Herausforderungen darstellen, für die sich Anstrengung und Engagement lohnen (=Bedeutsamkeit).

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2. Gesundheitsmodelle

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Modell von Antonovsky

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Stress-zustand

Krankheits-erzeuger und „schwache

Glieder in der Kette“

Gesundheits-Krankheits-Kontinuum(HEDE-Kontinuum)

Psychosoziale, psychische und biochemische

Stressoren

Erfolgreiche Spannungs-bewältigung

Kohärenz-gefühl

Schematische, verkürzte Darstellung der Gesundheitstheorie von Antonovsky (Becker, 1982, S. 11)

Erfolgloser Versuch einer Spannungs-bewältigung

Spannungs-zustand

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Sozi

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Krankheitserzeuger und

„schwache Glieder in der

Kette“

Psychosoziale, psychische und biochemische

StressorenPs

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(GRR

)

Kohärenz-gefühl

Spezifische Lebenserfahrungen:

KonsistenzTeilhabe

Balance von Über- und Unterforderung

Schematische, verkürzte Darstellung der Gesundheitstheorie von Antonovsky (Becker, 1982, S. 11)

...ich bin, was ich erfahren habe....

Stress-zustand

Gesundheits-Krankheits-Kontinuum(HEDE-Kontinuum)

Erfolgreiche Spannungs-bewältigung

Erfolgloser Versuch einer Spannungs-bewältigung

Spannungs-zustand

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Flow (Csikszentmihalyi, 1990)

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Flow

„FLOW: a state in which people are so involved in an activity that nothing else seems to matter; the experience itself is so enjoyable that people will do it even at great cost, for the sheer sake of doing it“

(Csikszentmihalyi, Flow – The Psychology of Optimal Experience, 1990, p.4)

Gesundheitspsychologie

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Psychologische Resilienzfaktoren (Southwick, Vythilingam & Charney, 2005)

A) Positive Emotionen (einschließlich Optimismus und Humor)

B) Kognitive Flexibilität (einschließlich positiver Erklärungsstil, positive Umbewertung und Akzeptanz)

C) Bedeutsamkeit (Religion, Spiritualität, Altruismus)D) Soziale Unterstützung (einschließlich von

Rollenmodellen)E) Aktive Bewältigung (einschließlich Bewegung und

Training)

Gesundheitspsychologie

Resilienz (von lateinisch resilire = „zurückspringen, abprallen“, deutsch etwa Widerstandsfähigkeit) beschreibt die Toleranz eines Systems gegenüber Störungen.

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Positive Psychologie: Tugenden und CharakterstärkenWeisheit und Wissen

KreativitätNeugierUrteilsvermögen und AufgeschlossenheitLiebe zum LernenWeitsicht

Mut

Vergebungsbereit-schaft und GnadeBescheidenheit und DemutVorsichtSelbstregulation

Gesundheitspsychologie

Menschlichkeit

TapferkeitAusdauerEhrlichkeitTatendrang

Fähigkeit zu lieben und geliebt zu werdenFreundlichkeitSoziale Intelligenz

TeamworkFairnessFührungsvermögen

Sinn für das Schöne u. ExzellenzDankbarkeitHoffnung/OptimismusHumorReligiösität/Spiritualiät

TranszendenzMäßigung Gerechtigkeit

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Literaturempfehlung

Gesundheitspsychologie

2. Gesundheitsmodelle

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Fragen• Charakterisieren Sie bipolares und Unabhängigkeitsmodell der

Krankheit/Gesundheit!• Nennen Sie sinnvolle Kriterien der Gesundheit!• Nennen Sie ein Konstrukt, welches sich nicht als Kriterium zur Einschätzung

von Gesundheit eignet. Begründen Sie Ihre Wahl!• Über welche Mechanismen können körperliche Erkrankungen psychische

Variablen beeinflussen? Nennen Sie ein Beispiel und erklären Sie daran die verschiedenen möglichen Mechanismen!

• Was spricht für, was gegen eine Wertung der Nikotinabhängigkeit als Krankheit?

• Was meint Antonovsky mit Kohärenzgefühl?• Beschreiben Sie die Rolle des Kohärenzgefühls in Antonovskys

Gesundheitsmodell!

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