Tutorium VII - Technische Universität Dresden — TU … · Bestrafung Typ 1 + Unangenehmer Reiz...

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Tutorium Sommersemester 2016 Tutorium VII Lernen – Operantes Konditionieren Friederike Rüffer Anna Lara Paeske Lisa Knake

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Tutorium Sommersemester 2016

TutoriumVII Lernen – Operantes Konditionieren

FriederikeRüfferAnnaLaraPaeskeLisaKnake

Klassisches Konditionieren

Operantes Konditionieren

Kogn. Lerntheorien (Modelllernen)

Warm-up

Tragt in den nächsten 5-10 Minuten stichwortartig Informationen zu folgenden Punkten zusammen.

Hilfsmittel sind dabei lediglich ein weißes Blatt Papier und euer Gedächtnis.

§  Negative Verstärkung §  Positiver Kontrasteffekt §  SORKC §  Kontingenz §  Skinner §  Variabler Quotenplan §  (Rolle der) Quantität der Konsequenz §  Latentes Lernen

Operantes Konditionieren

VL-Folie

Operantes Konditionieren

Definition:

Die Annehmlichkeit der Folgen des Handelns, beeinflussen nachhaltig das Verhalten.

Prinzip:

Folgt auf ein bestimmtes Verhalten ein angenehmer Zustand (z.B. eine Belohnung), so wird dieses Verhalten in Zukunft häufiger gezeigt.

Folgt auf ein bestimmtes Verhalten ein unangenehmer Zustand (z.B. Bestrafung), wird dieses Verhalten in der Zukunft seltener auftreten.

Art der Operatoren

+/-

Erklärung Verhaltensrate wird…

Positive Verstärkung

+ Hinzufügen eines angenehmen Reizes

erhöht

Negative Verstärkung

- Entfernung eines unangenehmen Reizes

erhöht

Bestrafung Typ 1

+ Unangenehmer Reiz wird hinzugefügt

reduziert

Bestrafung Typ 2

- Angenehmer Reiz wird entfernt

reduziert

Löschung / Auf Verhalten folgt keine Konsequenz

reduziert

Operantes Konditionieren Klassifikation v. Verhaltenskonsequenzen

Welche Beispiele für diese Möglichkeiten kennt ihr aus dem

Schulalltag? Welche Auswirkungen hatten sie?

Was hat gut geklappt – was weniger?

Operantes Konditionieren Klassifikation v. Verhaltenskonsequenzen

Operantes Konditionieren Systematische Verhaltensanalyse

VL-Folie

Operantes Konditionieren SàRàC – Kontiguität & Kontingenz

VL-Folie Grice (1948)

Konti... Was?

VL-Folie

Bedingungen für erfolgreiches OK:

Kontiguität: zeitliche und räumliche Nähe von Reaktion und Konsequenz

Je dichter beiden Ereignisse zusammen auftreten umso schneller steigt die Verhaltensrate

Kontingenz: Verstärker tritt regelmäßig nach Reaktion auf vs. zufällig

Je regelmäßiger eine bestimmte Reaktion verstärkt wird umso schneller steigt Verhaltensrate

A) Kontinuierliche Verstärkung: B) intermittierende Verstärkung: - Jede Reaktion wird verstärkt - nur manche Reaktionen werden - schneller Auf- und Abbau von verstärkt Verhaltensraten - langsamer Auf- und Abbau

Operantes Konditionieren SàRàC – Kontiguität & Kontingenz

Operantes Konditionieren SRC – Arten von Verstärkern

Primäre Verstärker

Sekundäre Verstärker

Generalisierte Verstärker

Primäre Verstärker

Sekundäre Verstärker

Generalisierte Verstärker

Operantes Konditionieren SRC – Arten von Verstärkern

VL-Folie

Operantes Konditionieren SRC - Verstärkungspläne

Zeit-Intervall Verhaltensquote

Fixiert (fester Punkt)

Fixierter Intervallplan (jede 4. Stunde nach

Themabeginn wird ein Test geschrieben)

Fixierter Quotenplan (jede 4. bearbeitete

Hausaufgabe wird bewertet)

Variabel (veränder-

licher Punkt)

Variabler Intervallplan (mal wird in der 2. Stunde

und mal in der 6. Stunde ein Test geschrieben)

Variabler Quotenplan (mal wird die 2. HA bewertet,

mal die 6. HA) Im Durchschnitt aber jede 4.)

Verstärkungspläne

Nach welchem Muster treten Konsequenzen ein -  Intervall: Zeiteinheit (Unterrichtsstunde als Einheit) -  Quote: Verhaltenseinheit (bearbeitete Aufgabe als

Einheit)

Operantes Konditionieren SRC - Verstärkungspläne

Operantes Konditionieren SRC - Verstärkungspläne

VL-Folie Weisberg & Waldrop (1972)

Negativer Kontrasteffekt (Crespi, 1942)

Operantes Konditionieren SRC - Änderung v. Quantität / Qualität

VL-Folie

Tolman & Honzik, 1930

Operantes Konditionieren SRC - Änderung v. Quantität / Qualität

VL-Folie

Qualität (= Welche Bedeutung hat Konsequenz für mich?):

+ wertvolle Anreize steigern gewünschte Verhaltensweisen und senken unerwünschte Verhaltensweisen

- wertlose Anreize beeinflussen die Verhaltensweisen nicht

Quantität (=wie häufig erlebe ich die Konsequenz?):

eine Steigerung der Verhaltensrate erfolgt nicht proportional zur Menge der Belohnung (16 mal verstärken ist fast so gut wie 256 mal verstärken)

Operantes Konditionieren SRC - Quantität / Qualität

Diskriminante Hinweisreize

Signalisieren bestimmte Verhaltenskonsequenzen

Kontrast- effekte

sprunghafte Veränderungen der Verhaltensrate in Abhängigkeit einer

massiven Änderung der Quantität, d. h. der Menge der Verhaltenskonsequenz.

Reize, Effekte und sekundäre Verstärker

Token

Tokens sind sekundäre Verstärker, die gegen primäre Verstärker oder andere

sekundäre Verstärker eingetauscht werden können..

Operantes Konditionieren Ein bisschen Begriffslehre

Löschung oder Bestrafung – Was funktioniert effektiver?

Studie zur Löschung vs. Bestrafung (Estes, 1944)

UV: Gruppe 1 wird im Verhalten ignoriert (Löschung) vs. Gruppe 2 wird bestraft

AV: Menge des gezeigten Verhaltens

Ergebnis: à Verhaltensrate der Löschungsgruppe sank permanent à in Bestrafungsgruppe dagegen nur solange Bestrafung da

à bei Wegfall der Bestrafung stieg sie wieder an

Fazit:

6

EureMeinung?

Operantes Konditionieren Ein kleiner empirischer Einblick

Noch Fragen? VL-Folie

Das SORKC-Schema

VL-Folie Kanfer & Philipps (1975)

Take Home Message

Wovon hängt nun das Auftreten des gewünschten Verhaltens beim Operanten Konditionieren ab?

Ø  von den Konsequenzen

Ø  Situation muss Hinweisreize und Informationen über gewünschtes Verhalten besitzen

Ø  Konsequenz muss vom Lernenden als wertvoll betrachtet werden (Qualität/Quantität)

Ø  Zeitliche und räumliche Nähe (Kontiguität) von R und C

Ø  Verhalten muss absehbar belohnt werden (Kontingenz)

Ø  Variable Pläne schaffen langsameres aber stabiles Verhalten

Operantes Konditionieren