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Universit¨ at Konstanz Geisteswissenschaftliche Sektion Fachbereich Geschichte und Soziologie Tutorium zur Alten Geschichte Skript zur Pr¨ asentation begleitend zu: Proseminar: Die Neuordnung des R¨ omischen Reiches in der Sp¨ atantike Dozent: HD Dr. K. Trampedach von Ren´ e Scheppler Matrikelnr.: 01/501412 [email protected] www.scheppler-online.de SS 2005

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Universitat KonstanzGeisteswissenschaftliche Sektion

Fachbereich Geschichte und Soziologie

Tutorium zur Alten Geschichte

—Skript zur Prasentation

begleitend zu:Proseminar: Die Neuordnung des Romischen Reiches in der Spatantike

Dozent: HD Dr. K. Trampedach

vonRene Scheppler

Matrikelnr.: 01/[email protected]

SS 2005

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Tutorium – Rene Scheppler – Alte Geschichte Uni Konstanz – SS 2005 – 2

1 Begrußung

1.1 Ablaufplan

• Einfuhrung in die Alte Geschichte

• Referat

• Zitieren

• Wissenschaftliche Literatur

– Lexika

– Handbucher

– Bibliographie

– Zeitschriften

• Historische Hilfswissenschaften

– Philologie

– Archaologie

– Epigraphik

– Numismatik

– Papyrologie

– Chronologie

• Arbeit mit wissenschaftl. Texten

• Hausarbeit

1.2 Was Euch das Tutorium bringt

• Tipps zum Referat halten

• Wie sieht ein Handout aus

• Zitieren wissenschaftlicher Literatur

• Relevante Literatur zum Proseminar

• Wissenschaftl. Arbeitstechniken

• Abfassen einer Hausarbeit

• Einfuhrung in die wichtigsten althistorischen Grundwissenschaften

• Einfuhrung in relevante Datenbanken/Internetquellen (Wagner UB Konstanz)

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1.3 Spielregeln!

• Mitarbeit

• Immer fragen

• Wenn ihr Probleme habt, kommt zu mir

• Am Anfang des Tutoriums mir eine e-mail schicken

• Zeitschrift/antiken Autor vorstellen (5 min. mit Handout)

• Klausur schreiben

1.4 Wissenswertes

• Ich bin in Raum E 304 und per e-mail: [email protected] zu erreichen.

• Skript im elektronischen Semesterapparat unter www.scheppler-online.de

• Semesterapparat Trampedach

• Dr. Trampedach ist erreichbar in E 303

• Sprechstunden: Di 14-15 Uhr

1.5 Kurzreferate

1.5.1 Liste vorzustellender Zeitschriften

• Historische Zeitschrift (HZ)

• Klio

• Chiron

• Historia

• Journal of Roman Studies (JRS)

• Journal of Hellenic Studies (JHS)

• Gnomon

• Phoenix

• Philologus

• Antike und Abendland (AuA)

• Gymnasium

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• The Classical Review (CJ)

• Journal of Roman Archaeology (JRA)

• American Journal of Archaeology (AJA)

• Zeitschrift fur Papyrologie und Epigraphik (ZPE)

1.5.2 Liste vorzustellender Antiker Autoren

• Herodot

• Thukydides

• Polybios

• Diodor

• Caesar

• Livius

• Sallust

• Plutarch

• Tacitus

• Prokop

2 Einfuhrung

2.1 Allgemeine Einfuhrungen

• Gunther, Rosmarie: Einfuhrung in das Studium der Alten Geschichte, Paderborn2001

• Gerke, Hans-Joachim: Kleine Geschichte der Antike, Munchen 1999

• Schuller, Wolfgang: Einfuhrung in die Geschichte des Altertums, Stuttgart 1994

• Clauss, Manfred: Einfuhrung in die alte Geschichte, Munchen 1993

• Faber, E. - Geiss, I.: Arbeitsbuch zum Geschichtsstudium. Einfuhrung in die Praxisdes wissenschaftlichen Arbeitens. Heidelberg 1983

• Bengtson, Hermann: Einfuhrung in die Alte Geschichte, Munchen 81979

• Kohns, H.P. - Schwarte, K.-H.: Anleitung fur Teilnehmer althistorischer Prosemi-nare, Paderborn 1971

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2.2 Was ist Gegenstand der Alten Geschichte?

Als engerer Begriff fallt das Altertum mit der griechisch-romischen Antikeund allem, was in sie einmundet, zusammen, und erfaßt damit die Geschichteall der Lander, die einmal im orbis romanus vereinigt waren.

(Alfred Heuß, Vom Unbehagen des Althistorikers, in: Symposion fur Alfred Heuß,hrsg. v. Jochen Bleicken, Kallmunz 1986, S. 85)

2.3 Chronologiche/Geographische Eingrenzung

• geographisch: allgemein alle Mittelmeeranrainer, daruber hinaus bedingt Mit-teleuropa und Britannien, sofern sie zum Romischen Imperium gehorten, und imOsten bis etwa zum Iran, sofern die dortigen Volker mit der Mittelmeerwelt in(meist kriegerischen) Kontakt traten (Achaimeniden, Parther, Sassaniden)

• chronologisch: Beginn: etwa 2000 v. Chr., sobald griechische Geschichte faßbarwird, man von Griechen und griechischer Sprache sprechen kann. Ende: etwa 6. Jhd.n.Chr. mit dem Zerfall der politischen Kontinuitat des Romischen Imperiums, derVormacht neuer Religionen, ethnischer Verschiebungen (Sprache!) etc. relevanteDaten: 330, 395, 476, 529, 622, (1453) relevante Personen: Konstantin, Theodosios,Romulus Augustulus, Justinian, Mohammed

• Alles andere, wie Asien und Afrika, agyptische und vorderasiatische Hochkulturen,gehoren also im strengen Sinne nicht zur Alten Geschichte

• Im 19. Jahrhundert gab es zwar Bestrebungen, alle alten Kulturen mit in die Al-te Geschichte einzubeziehen, aber diese im Grunde positive Absicht scheitert amUmfang und an Definitionsproblemen (ist z.B. ein Sargon von Akkad eher mitromischen Kaisern vereinbar als Karl der Große?).

NeuzeitMittelalterByzantinistik

Alte Geschichte PhilologieArchaologie Epigraphik Latein

Numismatik GriechischPapyrologieOrientalistik

Ur- und Fruhgeschichte

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2.4 Quellenbegriff

Was heißt ”historisch arbeiten“ im Gegensatz zu philologisch oder kunstgeschichtlicharbeiten?

Der Philologe oder Kunsthistoriker geht vom Text oder Monument aus; derHistoriker vom Problem.

(E.C. Welskopf)

• Wissenschaftliche historische Untersuchungen basieren primar auf Quellen, nichtauf Sekundarliteratur.

• Was nun sind Quellen?Quellen sind nur die zeitgenossischen Uberlieferungen aller Art, also schriftliche(Philologie), materielle (Archaologie) - in der Zeitgeschichte auch mundliche (oralhistory).

• Diese Quellen konnen zufallig auf uns gekommen sein (Uberrestquelle) oder ab-sichtlich ”fur die Ewigkeit“ geschaffen worden sein (Traditionsquelle); allerdingslassen sich die beiden nie so eindeutig trennen wie im Folgenden dargestellt:

Traditionsquelle Uberrestquellephilologisch Historiographie Briefe

archaologisch Epigraphik, Numismatik PapyrologieDenkmal Kochtopf

mundlich Opas Gedicht InterviewWertigkeit vorgegebene Intention neutrale Alltagsgeschichte

2.5 Umgang mit Quellen

• Unser Wissen beruht alleinig auf Quellen; ihre Eigenart bedingt die Qualitat undQuantitat unseres Wissens.

• Quellenarbeit bedarf immer einer eingehenden Quellenkritik (siehe Abschnitt zurPhilologie) und Interpretation.

• Wir haben in der Altertumswissenschaft im Gegensatz zur Neuzeit ein sehr be-grenztes Reservoir an Quellen und es ist nur ein winziger Bruchteil des antikenMaterials erhalten. Man kann also nicht wie z.B. in der Zeitgeschichte vom Feh-len einer Quelle auf deren Nichtexistenz schließen; sie kann schlicht und ergreifendverloren gegangen oder noch nicht gefunden worden sein.

• Eine Ubersetzung ist keine Quelle: ”Sie ist eine Prothese wie das kunstlicheGebiss oder die Brille, ein Hilfsmittel, um in beschranktem Umfang etwas zu er-reichen, was einem sonst nicht zuganglich ware“ 1

1Umberto Eco: Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt, Heidelberg 92002, S. 70

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2.6 Umgang mit Quellen 2

Vergleicht folgende Ubersetzungen von Plinius, ep. 10,96,5-6:

(5) propositus est libellus sine auctore multorum nomina continens. qui negabant es-se se Christianos aut fuisse, cum praeeunte me deos appellarent et imagini tuae, quampropter hoc iusseram cum simulacris numinum adferri, ture ac vino supplicarent, praete-rea male dicerent Christo, quorum nihil cogi posse dicuntur qui sunt re vera Christiani,dimittendos esse putavi. (6) Alii ab indice nominati esse se Christianos dixerunt et moxnegaverunt; fuisse quidem, sed desisse, quidam ante triennium, quidam ante plures an-nos, non nemo etiam ante viginti.

1. ”Mir wurde eine anonyme Klageschrift mit zahlreichen Namen zugestellt. Da gab esnun welche, die leugneten, Christen zu sein oder jemals gewesen zu sein. Sie riefen,meinem Beispiel folgend, die Gotter an und opferten Deiner Statue, die ich mit denGotterbildern zusammen zu diesem Zweck hatte herbeibringen lassen, Weihrauchund Wein. Außerdem lasterten sie Christus, und zu all dem lassen sich, so heißtes, wahre Christen sich nicht zwingen. Diese Leute also glaubte ich freilassen zumussen. Andere in dieser Anzeige genannte bezeichneten sich zunachst als Christen,dann widerriefen sie aber. Sie seien es zwar gewesen, hatten sich jedoch wiederabgewandt, einige vor drei, andere vor noch mehr Jahren, manch einer sogar vor20 Jahren.“

(M. Giebel: C. Plinius Secundus, Epistulae Liber X, Briefe 10. Buch, Der Briefwechselmit Kaiser Traian, Stuttgart 1996 (RUB 6988))

2. ”Eine anonyme, schriftliche Anzeige, die die Namen von vielen Leuten enthielten,wurde mir zugeleitet. Diejenigen, die leugneten, Christen zu sein oder gewesen zusein, glaubte ich freilassen zu mussen, da sie die Gotter mit von mir vorgesproche-nen Worten anriefen und Deinem Bild, das ich zu diesem Zweck zusammen mitStatuen der Gotter hatte herbringen lassen, mit Weihrauch und Wein opferten,außerdem Christus verfluchten, alles Dinge, zu denen man wirkliche Christen an-geblich nicht zwingen kann. Andere, die in der Anzeige genannt worden waren,sagten, sie seien, Christen, und widerriefen es bald darauf; sie seien es zwar gewe-sen, hatten es aber aufgegeben, manche vor drei Jahren, manche vor noch langererZeit, einige sogar vor 20 Jahren.“

(P. Guyot - R. Klein: Das fruhe Christentum bis zum Ende der Verfolgungen I: DieChristen im heidnischen Staat, Darmstadt 1993, S. 39 u. 41)

3. ”Mir wurde eine anonyme Klageschrift mit zahlreichen namen eingereicht. Diejeni-gen, die leugneten, Christen zu sein oder gewesen zu sein, glaubte ich freilassen zumussen, da sie nach einer von mir vorgesprochenen Formel unsere Gotter anriefenund vor Deinem Bilde, das ich zu diesem Zweck zusammen mit den Statuen der

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Gotter hatte bringen lassen, mit Weihrauch und Wein opferten, außerdem Christusfluchten, lauter Dinge, zu denen wirkliche Christen sich angeblich nicht zwingenlassen. Andere, die der Denunziant genannt hatte, gaben zunachst zu, Christen zusein, widerriefen es dann aber; sie seien es zwar gewesen, hatten es dann aber auf-gegeben, manche vor drei Jahren, manche vor noch langerer Zeit, hin und wiedersogar vor zwanzig Jahren.“

(Gaius Plinius Caecilius Secundus: Briefe - Epistularum libri decem, Lateinisch - deutsch,ed. H. Kasten, Darmstadt 1995)

(Beispiel aus: Das Althistorische Proseminar - ein Leitfadenhttp://www.gnomon.ku-eichstaett.de/LAG/proseminar/31112.html)

3 Referat/Zitieren

3.1 Referat

3.1.1 Regeln

• Regel 1: Stoffbeherschung; der Referent ist der Experte, der (alles) uber seinThema weiß. Eine grundliche Vorbereitung ist grundsatzlich nicht durch rhetorischeMitte zu ersetzen.

• Regel 2: Es gibt keine Regel außer Regel Nummer 1. D.h. es gibt kein ”SchemaF“, nach dem ein Referat gehalten werden kann.

3.1.2 Einleitung

• Fragestellung formulieren und den Zuhorern mitteilen

• Thema vorstellen; Forschungslage

• Als Einstieg konnte ein Zitat dienen (muss aber nicht sein, wenn nichts Passendesgefunden wird, dann lieber weglassen!)

• Aufbau des Referates und Vorgehen sollte den Zuhorern erklart werden (oder an-hand einer Folie dargelegt werden), das erleichtert das Zuhoren

3.1.3 Haupteil

• Informationen geben

• Analyse der Fragestellung, Abhandlung des Themas, Argumentation

• Dabei auf den roten Faden und die Schlussigkeit der Darstellung achten

• Uberlegen: gehe ich lieber thematisch oder chronologisch vor?

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3.1.4 Schluss

• Knappe Zusammenfassung

• Fazit/Resumee

• Gestellte Frage(n) so gut es geht beantworten; versuchen Thesen in den Raumstellen

3.1.5 Tips zum Halten

• Grundsatzlich ist der freie dem ausformulierten Vortrag vorzuziehen. Wenn schonausformuliert, sollte man zumindest den Eindruck einer freien Rede erwecken, alsoimmer wieder die Leute anschauen, Augenkontakt halten

• Sprecht langsam!!!!!!!!!!!!!

• Hilfsmittel: Karteikarten (Stichwortzettel); sicherer: ausformulierte Halbsatze, andenen man sich orientieren kann, die aber innerhalb des Referats noch ausformuliertwerden mussen.

• Setzt soweit moglich Karten, Overheadfolien, Dias ein, um das Referat aufzu-lockern.

• Genugend Zeit fur die Vorbereitung

• Macht einen Probedurchgang!!!!!!!!!!!

3.2 Handout

• Formalia:

– Kopf: Fachbereich; Semester; Veranstaltung; Dozent; Referent; Datum

– Am Ende immer Literaturangaben nach gangiger Zitierregel

• Gliederung sollte ersichtlich sein (Orientierung fur den Zuhorer)

• Zentrale Inhalte eures Referats pragnant zusammengefasst.

• Ort, um zentrale Quellen, Bilder, Grundrisse, Landkarten etc. unterzubringen

• Umfang: 1-3 Seiten

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Tutorium – Rene Scheppler – Alte Geschichte Uni Konstanz – SS 2005 – 10

3.3 Literaturrecherche-Strategien

• Literaturangaben in Lexika

• Literaturangaben in Handbuchern

• Nachschlagen in Bibliographien

• Suchanfrage im Koala

• Suchanfrage in Datenbanken (KVK; Sudwestdt. Bib.verband, etc.)

• Literaturangabe in den gefundenen Buchern/Zeitschriftenaufsatzen

3.4 Zitieren

• Grundsatzlich gilt, ihr konnt so zitieren wie ihr wollt: z.B. Bleicken, Jochen, Ge-schichte der romischen Republik, Munchen 51999. oder: Bleicken, J. 51999. Ge-schichte der romischen Republik, Munchen.

• Allerdings empfehlenswert nach Schema, das ihr im Tutorium lernt.

• Does

– Bei Artikeln aus Zeitschriften o. Sammelbanden immer Seitenzahlen angeben

– Auflage nie vergessen

• Dont’s

– Den Verlag angeben

– Bei Zeitschriften den Erscheinungsort angeben

3.5 Zitieren Wissenschaftl. Publikationen

• Monographie: ein Thema, ein Autorz.B.: Christ, Karl: Geschichte der romischen Kaiserzeit, Munchen 21992.

• Sammelband (SB): ein Thema, verschiedene Autorenz.B.: Hellenkemper, G. (Hg.): Das Wrack - Der antike Schiffsfund von Mahdia,Koln 1994 (in diesem Fall ein ausfuhrlicher Ausstellungskatalog).

• einzelne Artikel: z.B. Gelsdorf, F.: Antike Schiffahrtsrouten in Mittelmeer, in:Das Wrack - Der antike Schiffsfund von Mahdia, hrsg. v. G. Hellenkemper, Koln1994, S. 751-758.

• Festschrift (FS): Sammelband, hrsg. meist zu Geburtstagen fachlicher Honora-tioren; meist inhaltliches Oberthemaz.B.: Trampedach, Kai: Weder Burgersinn noch Staatsgewalt - Das Zoon Politikon

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als ”Balkanidee“ bei Gottfried Benn, in: Burgersinn und staatliche Macht - Fest-schrift fur Wolfgang Schuller zum 65. Geburtstag, hrsg. v. M. Dreher, Konstanz2000, S. 283-302.

• Reihe: Monographien oder Sammelbande unter einem systematischen oder inhalt-lichen Oberthema, die in unregelmaßigen Abstanden erscheinen; ahnlich HandbuchZitat wie Monographie oder SB; Angabe der Reihe nur in wichtigen Fallen; diesist haufig bei archaologischen Grabungspublikationen der Fall:z.B.: Meyer-Schlichtmann, C.: Die pergamenische Sigillata aus der Stadtgrabungvon Pergamon, Pergamenische Forschungen VI, Berlin/New York 1988.

• Lexikon: fachliches Nachschlagewerk mit namentlich gekennzeichneten Artikeln(zitierfahig!); manchmal z.Z. noch in Arbeit (Neuer Pauly)z.B.: Treidler, H.: Laodikeia, KlP 3 (1979), Sp. 482-484.

• Zeitschrift: erscheint in regelmaßigen Abstanden, Zahlung nach Jahrgangen; Haupt-organ der wissenschaftlichen Diskussion; Zeitschriften haben oft eine bestimmteinhaltliche Ausrichtung; z.T. mit Rezensionen; Zeitschriftentitel werden oft abge-kurztz.B.: Gruen, E.S.: Rome and the Seleucids in the aftermath of Pydna, Chiron 6(1976), S. 74-95.

• Internet: Autor, Titel der Homepage (Publikation), www-Adresse (Datum) nahe-res unter: http://www.spaceless.com/WWWVL/Bei der Hausarbeit empfiehlt es sich, die entsprechende Passage im Anhang derArbeit inkl. Quellenangabe beizufugen (naturlich nicht zu lang).

3.6 Probleme beim Zitieren

• Unterschiedliche Zitiersysteme; DAI (Deutsches Archaologisches Institut) gibt spe-ziell fur Archaologen Richtlinien zur Zitierweise heraus, die mit denen der AltenGeschichte nicht immer ubereinstimmen; insbesondere geben die Archaologen nieden Erscheinungsort an.

• Sollen im Literaturverzeichnis alle benutzten Aufsatze eines SB einzeln oder nurder SB als Ganzes zitiert werden?Normalerweise alle Aufsatze einzeln, es sei denn es sind wirklich alle.

• Wann erfolgt die Angabe von ”in“?Bei Festschriften, Sammelbanden etc., z.B. auch bei ANRW.Nicht bei Zeitschriften, Lexika etc.

• Beim Erscheinungsjahr immer auf die Auflage achten. Diese wird als hochgestellteZiffer vor die Jahresangabe geschrieben. Erscheinungsjahr der Erstausgabe machtnur Sinn bei sehr alten Werken

• ggf. uberflussige Kommata (z.B. hinter Klammern) weglassen.

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4 Wissenschaftl. Literatur

4.1 Lexika

4.1.1 Allgemeines

• Nachschlagewerk

• bieten kurze/kompakte Informationen zu einem Thema/Stichwort

• Erstinformation

• Literaturangaben (meist veraltet, aber zu mindestens bis zum Erscheinen die Stan-dardliteratur)

• Definitionen

4.1.2 Lexika - Beispiele

1. RE: Paulys Realencyclopadie der (classischen) Altertumswissenschaft, hrsg. v. G.Wissowa, fortgefuhrt von W. Kroll u.a., Stuttgart (spater Munchen) 1894-1980

• DAS Standardlexikon, fur alle historischen, philologischen, prosopographi-schen, geographischen etc. Themen

• besonders geeignet fur die Suche nach Quellenbelegen

• Namen nach Gentilnomina geordnet (Tullius, Marcus Cicero) und durchnum-meriert

• nicht auf dem neuesten Stand, Erscheinungsjahr beachten!

• zitierfahig, da Artikel namentlich gekennzeichnet;

• Gliederung in zwei Reihen und Supplementbande:

– 1. Reihe: Bande I - XXIV = Buchstabe A - Q, erschienen 1894-1963 jederBand besitzt zwei Halbbande (aber: Bd. XXIV nur einen, Bd. XVIII vier,bezeichnet als XVIII 1, XVIII 2,1, XVIII 2,2 und XVIII 2,3)

– 2. Reihe: Bande I A - X A = Buchstaben R - Z, erschienen 1914-1972jeder Band besitzt zwei Halbbande (aber: Bd. X A nur einen)

– Supplementbande: I - XV, jeder Band ist alphabetisch geordnet, erschie-nen 1903-1978

– Registerband, erschienen 1980

• Zitierschema: Name, Vorname, Stichwort, RE, Band, Reihe, Halbband (Jahr),Spalte

– Weiss, Egon: Kindesaussetzung, RE XI 1 (1921), Sp. 468-471.– Gelzer, Matthias: Porcius (9), RE XXII 1 (1953), Sp. 108-165– Enßlin, W.: Octavianus (8), RE Suppl. VII (1940), Sp. 694

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2. KlP: Der Kleine Pauly, hrsg. v. K. Ziegler und W. Sontheimer, 5 Bde., Stuttgart1964-1975

• der kleine Bruder der RE; gleiches Spektrum, kurzere Artikel, neuerer Stand

• besonders zur Erstinformation geeignet

• Abkurzungsverzeichnis am Anfang des ersten Bandes (1. allgemeine, 2. Sam-melwerke und Lexika, 3. Zeitschriften und Reihen, 4. Einzelwerke, 5. griechi-sche Autoren, 6. lateinische Autoren)

• Aufnahme der Cognomina (”Rufnamen“, wie z.B. Cicero, Scipio etc.), hierkann man also erfahren, nach welchem Gentilnomina man in der RE nach-schlagen muß (die wichtigen Personen werden auch unter den Cognominabehandelt)

3. DNP: Der Neue Pauly, hrsg. v. Hubert Cancik und Hellmuth Schneider, Stuttgart/ Weimar 1996 ff. (der jungste Sproß der Paulys)

• 15 Bande (12 Bande Altertum, 3 Bande Rezeptionsgeschichte), vom Umfangher also zwischen RE und KlP

• thematisch noch universeller als RE und KlP durch Einbindung von Rezepti-onsgeschichte, mehr Archaologie (inkl. Grundrißabbildungen etc.) u.a.

• 15 Bande erschienen bis Buchstabe Sch

4. LAW: Lexikon der Alten Welt, hrsg. v. C. Andresen u.a., Tubingen / Zurich 1965

• Originalausgabe in einem Band; unveranderter Nachdruck 1995 in drei Ban-den

• thematisch mehr Kulturgeschichte und auch Archaologie als Philologie; AlterOrient

• Abkurzungsverzeichnisse, Karten

5. RLA: Reallexikon fur Assyriologie, begrundet von E. Ebeling und B. Meissner,fortgefuhrt von E. Weidner und W. v. Soden, heute hrsg. v. D.O Edzard, Berlin /Leipzig 1933 ff.

• 9 Bande, bis Ninlil

• Themen der altorientalischen Philologie, Geschichte und Kulturgeschichte

• Abkurzungsverzeichnis zum Thema der Altorientalistik

6. RAC: Reallexikon fur Antike und Christentum, hrsg. v. Th. Klauser u.a., Stuttgart1950 ff.

• 18 Bande und einige Erganzungen, insgesamt bis Italia

• christlicher Schwerpunkt, z.B. werden heidnische Personen weniger beruck-sichtigt

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7. TRE: Theologische Realenzyklopadie

8. OCD: Oxford Classical Dictionary, hrsg. v. S. Hornblower und A. Spawforth, Ox-ford 31996

• einbandig

• umfaßt alle Themen, inkl. Archaologie

9. ODB: Oxford Dictionary of Byzantium, hrsg. v. A.P. Kazhdan, Oxford 1991

• Themen zur Byzantinistik; zeitlich uber die Antike hinausgreifend

10. LexMA (oder LMA): Lexikon des Mittelalters

• großes Herausgebergremium, Munchen 1980 ff.

• 9 Bande + Register

4.2 Handbucher

4.2.1 Allgemeines

• Handbucher behandeln eine bestimmte Epoche/Aspekt einer Epoche

• bieten Uberblick

• relevanteste Literatur

• uberblicksmaßig, aber um vieles genauer als Lexika

• i. A. gesichertes Wissen

4.2.2 Hanbucher - Beispiele

• HdAW: Handbuch der (klassischen) Altertumswissenschaft, hrsg. v. Iwan v. Mul-ler, Walter Otto, Hermann Bengtson, Munchen 1885 ff.

– Erweiterung: Handbuch der Archaologie

– Ursprunglich waren nur sieben Bande geplant; heute ist es ein Mammutwerkvon 12 Banden (Abteilungen) jeweils mit etlichen Unterbanden. Die Unter-bande haben z.T. fortlaufende Seitenzahlen, sind aber immer monographisch,d.h. ein Unterband hat einen Autor; auch englischsprachige Beitrage.

– Schwerpunkt auf Griechenland/Rom: Die Untersuchungen stammen aus fol-genden Themenkreisen: Sprache (Grammatik), Recht, Geschichte (inkl. Ne-benschauplatze), Religion, Archaologie und Literaturgeschichte

– standig neue Auflagen bzw. Unterbande (nicht der Reihenfolge nach), z.B.letzter Band ist HdAW V, 2 (2000) zur lateinischen Sprache im Mittelalter

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• ANRW: Aufstieg und Niedergang der Romischen Welt, hrsg. v. Hildegard Tem-porini, 1972 ff.

– gegrundet zu Ehren des 75. Geburtstages von Josef Vogt am 23. Juni 1970,daher fast eine Festschrift. Das Werk sprengt aber diesen Rahmen und isteher als Handbuch fur die romische Geschichte und Kultur-geschichte zu be-zeichnen.

– grundsatzliche Gliederung:

1. Teil I: Romische Republik und Teil II: Principat (deutliches Ubergewicht)2. darin die Bande 1-37, die wiederum aus mehreren Unterbanden mit fort-

laufenden Seitenzahlen bestehen; auch die Unterbande besitzen mehrereBeitrage (Zeitschriftencharakter); auch fremdsprachige Beitrage

– Die Themen sind: politische Geschichte (auch Randgebiete); Kunst; Recht;Religion(!); Sprache und Literatur; Physik, Wissenschaft und Technik

– Das Werk ist noch nicht abgeschlossen, unregelmaßiges Erscheinen, letzterBand ist ANRW II 34, 4 (1998) zu Sprache und Literatur

– Die Bande zur rom. Republik sind relativ alt (1972-1973)

• CAH: Cambridge Ancient History, hrsg. v. J.B. Bury, S.A. Cook et al., Cambridge1923 ff.

– Vol. I-XIV: Vorgeschichte bis Spatantike

– aktueller historischer Standard; manchmal aber auch weniger gut

• OGG: Oldenburg Grundriss Geschichte, hrsg. v. Jochen Bleicken et. al, Munchen

– Epochenubergreifende Reihe; deckt also alle Epochen der Geschichte von Ur-Fruh- bis zur Zeitgeschichte ab. Viel uberblicksmaßiger als z.B. HdAW

– OGG immer dreigeteilt in einen Darstellungs-, Diskussions- und Literaturteil

4.3 Bibliographien

4.3.1 Allgemeines

• Bibliographien sind Bucherverzeichnisse.

• Die Buchtitel werden dabei schlicht zitiert und nicht besprochen.

• Sie dienen zur Recherche nach Literatur zu einem bestimmten Thema bzw. zurRecherche nach der neuesten Literatur zu einem Thema.

Es gibt:

1. abgeschlossene Bibliographien, die Literatur zu einem abgegrenztem Themaliefern (z.B. Literaturteil in den Banden der Oldenbourg- Handbucher)

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2. laufende Bibliographien, die regelmaßig neu erscheinen, also die neueste Lite-ratur liefern. Laufende Bibliographien konnen die ge- samte Altertumskunde um-fassen oder nur einzelne Themen, z.B. Numismatik o.a. (z.B. L’Annee Philolo-gique; Historische Bibliographie; Gnomon)

Der Zugriff erfolgt uber:

1. Indices zu Autoren, Orten, Schlagwortern u.a. am Ende der Bibliographie (z.B.L’Annee, Historische Bibliographie)

2. den systematischen Aufbau der Bibliographie (z.B. Oldenbourg, Gnomon, Histori-sche Bibliographie). Auch L’Annee und Historische Bibliographie sind systematischaufgebaut, aber nur bei der Hist. Bibl. kann man danach effektiv vorgehen.

4.3.2 Bibliographien - Beispiele

• L’Annee Philologique (APh)

– wichtigste fortlaufende Bibliographie

– erscheint jahrlich mit zweijahrigem Verzug (heute sind es eher vier: aktuellerBand ist 2001)

– erfaßt alle weltweit im Bearbeitungsjahr erschienenen Titel (Monographien,Zeischriftenaufsatze etc.) zu allen Teilen der Altertumswissenschaften

– erfaßt auch alle im Bearbeitungsjahr erschienenen Rezensionen zu fruherenTiteln, die dann ebenfalls noch einmal vollstandig zitiert werden; dort imAnschluß dann die Liste der Rezensionen

– benutzbar wird das Werk durch die Indices fur Sammelbezeichnungen; antikeNamen; geographische Begriffe; Humanisten (als Reprasentanten der klassi-schen Tradition, Wirkungsgeschichte; ab 1987 dafur Index Nominum Recen-tiorum); moderne Autoren

– besitzt das umfangreichste Abkurzungsverzeichnis (Zeitschriften!) am An-fang jeden Bandes; aber auch dies nicht vollstandig und Anderungen unter-worfen (fur die Zeitschriften vor 1982 s. P. Rosumek: Index des periodiques,Suppl. L’Annee Philologique LI, Paris 1982)

• Historische Bibliographie

– besteht seit 1986; ursprunglich nur Aufnahme deutscher Titel; seit 1993 ver-mehrt auch auslandische Titel

– fur alle Zeiten der Geschichte

– breite und gut differenzierte Themenvielfalt

– berucksichtigt auch viele Zeitschriftenartikel

– Zugriff uber Indices/syst. Gliederung

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Tutorium – Rene Scheppler – Alte Geschichte Uni Konstanz – SS 2005 – 17

• Gnomon

– Die derzeit ”aktuellste“ Bibliographie

– In jedem 2. der achtmal jahrlich erscheinenden Hefte

– Die Angaben sind auf 14 Abteilungen verteilt

– Online verfugbar: http://www.gnomon.ku-eichstaett. de/Gnomon/Gnomon.htmlbzw. auf CD-ROM (Bib) verfugbar

• Dyabola

– Katalog des Deutschen Archaologischen Instituts, Abteilung Rom auf CDRom

– erfaßt alle archaologischen Titel weltweit; zwei Jahre Ruckstand

4.4 Zeitschriften

• Zeitschriften sind regelmaßig erscheinende Publikationen (14 -jahrlich; 1

2 -jahrlich;jahrlich)

• In ihnen sind Aufsatze (Umfang ca. 15-25 Seiten) veroffentlicht

• Sind Ort wissenschaftlicher Diskussion

• Aktuell

• Behandlung von speziellen Problemen in Aufsatzen: z.B. Kramer, Norbert: Einfruhbronzezeitlicher Keramikfund aus dem oberen Euphratgebiet, Thetis 4 (1997),S. 29-40.

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Tutorium – Rene Scheppler – Alte Geschichte Uni Konstanz – SS 2005 – 18

5 Hilfs- und Grundwissenschaften

5.1 Allgemeines

• Als ”Hilfswissenschaften“ werden in der Geschichtswissenschaft allgemein die Dis-ziplinen genannt, die sich mit den nicht literarischen Quellen (Philologie) befassen.

• ”Hilfswissenschaften“ deshalb, weil sie beim historischen Erkenntnisgewinn nebenden schriftlichen Quellen ”hilfreiche“ Aspekte vermitteln sollen, die die Philologieso nicht leisten kann.

• Als Hilfswissenschaften in der Alten Geschichte werden vor allem die Epigraphik(Inschriftenkunde), Numismatik (Munzkunde) und Papyrologie (Papyruskun-de) bezeichnet.

• Heute sind aber auch diese drei Facher zu eigenstandigen und unerlaßlichen wissen-schaftlichen Disziplinen geworden, so daß man mit Bengtson besser von ”Grund-wissenschaften“ sprechen sollte (Bengtson, H.: Einfuhrung in die Alte Geschichte,Munchen 81979, S. 131).

• Der Begriff ”Grundwissenschaften“ soll im Folgenden auch die Betrachtung vonPhilologie und Archaologie im Kanon der klassischen Hilfswissenschaften legiti-mieren.

• Grundwissenschaft meint hier also die Beschaftigung mit den Quellen an sich aushistorischer Perspektive.

5.2 Grundwissenschaften - Beispiele

5.2.1 Philologie

1. Allgemeines2:

• Die Klassische Philologie ist quasi die Mutter aller Altertumswissenschaften.

• Sie teilt sich in Grazistik und Latinistik.

• Alle anderen Sprachen und Schriften, wie vorderasiatische Keilschriften, agyp-tische Hieroglyphen, Phoenikisch, Linear A und B, Etruskisch etc. sind ent-weder kaum erforscht/erforschbar oder anderen Disziplinen zugeordnet.

• Die Philologie beschaftigt sich mit Literatur, also weniger mit Inschriften etc.

• Hauptziel ist die korrekte Rekonstruktion der ursprunglichen Texte (Archetypus).

2. Historiographie:

• Fur die Geschichtswissenschaft sind naturgemaß die historiographischen Texteam wichtigsten; aber auch alle anderen Gattungen, z.B. die Komodien, konnennutzlich sein.

2Literaturhinweis: Jager, Gerhard: Einfuhrung in die klassische Philologie, Munchen 31990

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Tutorium – Rene Scheppler – Alte Geschichte Uni Konstanz – SS 2005 – 19

• Zu beachten bei der Quellenauswahl ist zum einen naturlich das zu bear-beitende Thema, zum anderen muss man je nach Gattung der Quelle eineintensive Quellenkritik betreiben.

• ”Vater der Geschichtsschreibung“ ist Herodot (ca. 480-430 v. Chr.).

• Trotz aller hehren Intentionen ist vor allem die romische Geschichtsschreibungimmer literarische Gattung, die dem gehobenen Publikum gefallen soll.

3. Quellenkritik:

• Die Quellenkritik ist ein mehrschichtiges Unternehmen, bei dem mehrere Schrit-te zu berucksichtigen sind:

a) Sichtungi. QuellenkritikA. Sicherung des Textes (außere und innere Kritik)B. Bestimmung des QuellencharaktersC. Bestimmung der Tendenz des Autors:

Die 5-W-Fragen: Wer war der Autor? Wann hat er den zur Dis-kussion stehenden Text verfaßt? Wo wurde der text geschrieben?Warum hat er ihn geschrieben? Wie hat er ihn geschrieben?

D. Aussagen anderer Quellen zum gleichen Sachverhaltii. Klarung sprachlicher Probleme (Worterbucher, z.B. Stowasser oder

Georges)iii. Klarung aller im Text vorkommender Unbekannten (Lexika)iv. Erarbeitung des chronologischen und systematischen Zusammenhan-

ges (Quellenkommentare, z.B. Walbank fur Polybius)b) Auswertung

i. Konfrontation mit vorhandenen Fragestellungen in wissenschaftlichenArbeiten

ii. Historische Einordnung des in der Quelle berichteten Geschehensiii. Erganzung, Modifizierung oder Korrektur der dazu gelesenen wissen-

schaftlichen Literatur oder durch diese an der eigenen Interpretationiv. eigene Wertung

• Fur eine schriftliche Ausarbeitung einer Quellenkritik bietet sich folgendesSchema an:

a) Vorstellung der relevanten Fakten und Erkenntnisse zu Leben, Werk undAdressaten des Autors.

b) Einordnung der Quelle in den historischen Kontext.c) Nach Sinnabschnitten gegliederte Paraphrasierung des Inhalts (sehr wich-

tig, um klar zwischen Quellenaussage und Kommentar zu unterscheiden).d) Prasentation der eigenen Auswerungs- und Interpretationsergebnisse.

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Tutorium – Rene Scheppler – Alte Geschichte Uni Konstanz – SS 2005 – 20

4. Uberlieferung:

• handschriftliches Verfassen der Texte in der Antike

• Vertrieb von Abschriften an reiche Privatleute und große Bibliotheken (Alex-andria, Pergamon, Ephesos, Athen, Rom ...)

• Kontinuitat bei den Abschriften, trotzdem geht schon in der Antike viel ver-loren

• in der Spatantike zunehmend Verfasser von Epitomai oder Enzyklopadien, diedie alten Autoren zitieren, aber auch verkurzen und verfalschen

• auch im Mittelalter kontinuierliche Abschriften, vor allem von christlichen Au-toren und Aristoteles, aber auch von anderen; allerdings Auftreten von Feh-lern, Auslassungen, eigenmachtigen Erganzungen etc.; unterschiedliche Uber-lieferungsstrange

• mit Entwicklung des Buchdrucks im 16. Jh. Vervielfaltigungen und endgul-tige Sicherung des Bestandes

5. Texte liegen heute vor:

• vollstandig (z.B. Thukydides)

• in großen Teilen (z.B. Livius)

• als Fragmente (z.B. Geschichtswerk des Hekataios)

• als spatere Epitoma oder Exzerpte (z.B. Geschichtswerk des Pompeius Trogusbei Justin)Begriffserklarung zu Epitomen: Auszug aus einem Schriftwerk z.B. in Enzy-klopadien als geschichtlicher Abriß.

• als Testimonien (z.B. Pompeius Trogus, de animalibus bei Plinius)

• als Scholien (z.B. Aristophanes-Scholien)Begriffserklarung zu Scholien: Erlauterungen zu erklarungsbedurftigen Text-partien, meist geteilt in die Textpartie (Lemmata) und den Kommentar. Ausbeiden Uberlieferungsarten (Epitoma und Scholien) kann man Ruckschlusseauf den Urtext ziehen.

• Die Philologie bearbeitet also einen im wesentlichen nicht mehr wachsendenFundus an Texten; neues kann in geringem Maß nur noch durch Neufundevon Papyri oder Wiederauffinden alter Handschriften hinzukommen.

6. Kritische Editionen:

• Texte konnen als ”normale“ und als kritische Editionen vorliegen

• Kritische Edition: Unterteilt in Text und kritischen Apparat. Der Apparatgibt Auskunft uber Uberlieferungsstrange; Datierung der einzelnen Uberlie-ferungen, Kommentar; Varianten

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Tutorium – Rene Scheppler – Alte Geschichte Uni Konstanz – SS 2005 – 21

7. Zitierweise antiker Autoren:

• Name, Werktitel, Buch, Kapitel, Paragraph (NIE Seitenangaben der Editi-on!!!)

• Name nur mit Cognomen, Name und Werktitel konnen abgekurzt werden(Auflosungen im KlP, LAW, OCD), Werktitel ist nicht immer vorhanden,Buchnummer kann mit romischen oder arabischen Ziffern angegeben werden

• z.B. Tacitus, Annalen II, 4, 6 oder Tac. Ann. 2, 4, 6

8. wichtige Ausgaben antiker Texte:

• Scriptorum Classicorum Bibliotheca Oxoniensis: aus Oxford, besteEdition, ohne Ubersetzung

• Bibliotheca Scriptorum Graecorum et Romanorum Teubneriana:aus Leipzig, umfangreich, ohne Ubersetzung

• Loeb Classical Library: aus London, umfangreichste zweisprachige Edition,mit nicht immer guten englischen Ubersetzungen

• Tusculum-Bucherei: ursprunglich Projekt des Heimeran Verlages in Mun-chen; dann des Artemis Verlages in Zurich; Lizensausgaben z.B. bei der WBG,noch in Arbeit, mit guten deutschen Ubersetzungen

• Collection des Universites de France (hg. v. Association Guillaume Bu-de): aus Paris, zweisprachig mit franzosischer Ubersetzung

• Fur die zahlreichen Fragmente gibt es spezielle Sammelpublikationen, wieFGrHist (Fragmente der Griechischen Historiker, hg.v. F. Jacoby), FHG(Fragmenta Historicorum Graecorum, hg.v. C. Muller) und HRR (Histori-corum Romanorum Reliquiae, hg.v. H. Peter).

9. Hilfsmittel:

• Lexika und Handworterbucher: Passow, Georges, Pape u.a.

• Schutze, O.: Metzler Lexikon antiker Autoren, Stuttgart 1997

• Reinhard, V.: Hauptwerke der Geschichtsschreibung, Stuttgart 1997

• Kroh, P.: Lexikon der antiken Autoren, Stuttgart 1972

• Tusculum-Lexikon griechischer und lateinischer Autoren des Altertums unddes Mittelalters, Munchen 31982

• TLG (Thesaurus Linguae Graecae), Gesamtbestand der griechischen Litera-tur, auch auf CD- Rom

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Tutorium – Rene Scheppler – Alte Geschichte Uni Konstanz – SS 2005 – 22

5.2.2 Archaologie

1. Allgemeines:

• Die Archaologie beschaftigt sich mit materiellen Zeugnissen aller Art und denaus diesen erkennbaren abstrakteren Grundlagen (Religion, Privatleben etc.).

• Etablierung der Archaologie als wissenschaftliche Disziplin mit Johann Joa-chim Winckelmann (9. Dezember 1717 - 8. Juni 1768), Geschichte der Kunstdes Altertums, Dresden 1764 (mit Winckelmann ruckt die griechische Antikein den Mittelpunkt).

• Klassische Archaologie meint griechisch-romische Archaologie; daneben habensich heute viele andere Spezialdisziplinen herausgebildet.

2. Methodik:

• zwei Schwerpunkte / Ziele der archaologischen Beschaftigung:

a) Betrachtung der Monumente an sich ⇒ Kunstgeschichte (Kunstwerke =Traditionsquellen)

b) Betrachtung der historischen Aussagemoglichkeiten ⇒ Geschichte

• Kunstwerke und Gebrauchsgegenstande = Traditions-und Uberrestquellen

• zwei Orte, um Archaologie zu betreiben:

a) am Schreibtisch, in der Bibliothek, im Museumb) auf einer Grabung, ”vor Ort“

3. Thematik:

• Grundsatzlich bietet die Archaologie von allen Teilbereichen der Altertums-wissenschaft die großten Moglichkeiten, immer wieder neues Material zur Ver-fugung zu haben.

• Thematischer Bogen reicht vom Kolosseum bis zum Keramikbecherfragment.

• Die drei wichtigsten Monumentengattungen sind: Architektur (bei den Grie-chen meist Tempel), Skulptur (inkl. Relief- und Portraitkunst), Malerei (beiden Griechen zumeist nur als Vasenmalerei uberliefert)

• Daneben sind aber auch alle anderen Produkte von Kunsthandwerk undHandwerk wichtig: Mosaiken, Sarkophage, Glasgefaße, Gerat, Waffen etc.

4. Aussagemoglichkeiten archaologischer Quellen:

• Die Archaologie wurde bislang kaum zur Rekonstruktion historisch relevan-ter Phanomene hinzugezogen; im Bereich der Altorientalistik dagegen schon(Mangel an schriftlichen Zeugnissen).

• Aber die Alte Welt arbeitete in heute kaum vorstellbarem Maß mit Bildern;wir mussen nur wieder lernen, sie zu lesen (siehe Paul Zanker: Augustus unddie Macht der Bilder, Munchen 1987).

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Tutorium – Rene Scheppler – Alte Geschichte Uni Konstanz – SS 2005 – 23

• Die Kenntnis von stilistischen Entwicklungen sowohl bei Kunstwerken wieauch bei Alltagsgegenstanden hilft beim Datieren der betreffenden Fundorteund somit auch bei ihrer historischen Einordnung (Terminus ante quem;Terminus post quem; Zerstorungshorizonte)

• Allgemein bietet die Archaologie eher Aussagen zur ”Lebenswelt“, zur Alltags-und Mentalitatsgeschichte.

• Grabungsergebnisse vermitteln oft ein neutraleres Bild als die Historiographie(Karthago).

• Sie kann aber auch konkretere Aussagen machen, z.B.:

a) Stellung von Rhodos nach 168 v. Chr. (Amphorenstempel)b) Sicht des Sieges uber die Parther 20 v. Chr (Augustus von Prima Porta)c) Ort der Niederlage gegen die Germanen 9 n.Chr. (Kalkriese)d) soziale Gliederung im syrischen Kalksteinmassiv zur Kaiserzeit (Archi-

tektur)

5. Wichtige Begriffe:

• Strategraphie: Grunduberlegung dahinter ist, dass jungere Schichten altereuberlagern ⇒ je hoher die Schicht liegt, desto junger sind die darin gefundenenArtefakte. Die Schichten und die darin gefundenen Artefakte werden alsoals chronologische und kulturelle Einheit gesehen. Alledings kann uns eineStrategraphie von sich aus auch nur eine relative Chronologie angeben.

• Methoden fur eine absolute Datierung:

a) Dendrochronologie: Ubereinstimmung in den Jahresringen bestimmterBaumarten

b) Radiocarbon-Methode: Nachweis uber den Zerfall radioaktiver Koh-lenstoffatome

6. Relative Chronologie:

• Kein konkretes Kalenderdatum, sondern das zeitliche Verhaltnis von Artefak-ten zueinander wird mit der relativen Chronologie benannt (vgl. Niemeyer,Hans, Georg: Einfuhrung in die Archaologie, Darmstadt 21978, S. 76-81).

• Wichtige Termini hierbei: Terminus post quem und ante quem.

• Der terminus ante quem bezeichnet dabei eine feste Datierung vor der etwaspassiert ist, der terminus post quem eine Datierung nach der etwas passiertist.

• Gutes Beispiel hierfur ist der Zerstorungshorizont (bsp. Vulkanausbruch Vesuvfur Pompej und Herculaneum 79 n.Chr. In diesem Fall bildet die Ascheschichtden Zerstorungshorizont). Fundstucke die in der Strategraphie oberhalb desZerstorunsghorizontes liegen mussen also spater datierbar sein – die Asche-schicht bildet also einen terminus post quem. Funstucke, die unterhalb des

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Tutorium – Rene Scheppler – Alte Geschichte Uni Konstanz – SS 2005 – 24

Zerstorungshorizontes liegen konnen nicht automatisch fruher datiert werden(z.B. Artefakte in einer Mullgrube) – die Ascheschicht bildet fur solche Arte-fakte also nicht unbedingt ein terminus ante quem.

• Ein weiteres Beispiel: Das Symeonskloster in Qualat Seman im Kalkstein-massiv in Nordwestsyrien ist nicht eindeutig also absolut datierbar (keineBau-/Weihinschriften).

a) Auch hier muss man mit sich mit einer relativen Datierung zufriedengeben.

b) Den terminus post quem liefert hier uns die letzte syrische Vita von Sy-meon, die auf 472/73 datiert werden kann, und in der von einem Bauvor-haben nichts berichtet ist.

c) Den Terminus ante quem liefert uns die Phokas-Kirche in Basufan (491-496), da wesentliche Elemente Qualat Semans ubernommen wurden.

⇒ Symeonskloster muss also zwischen 474 und 490/91 gebaut worden sein.

7. Untersuchungsmethoden (Auswahl):

• Survey

• Grabung

• Geomagnetische/-elektrische Verfahren

• Seismische Verfahren

8. Einfuhrungen/Hilfsmittel:

• Niemeyer, H.G.: Einfuhrung in die Archaologie, Darmstadt 41995

• Lang, F.: Klassische Archaologie, Tubingen/Basel 2002

• Holscher, T.; Borbein, A.; Zanker, P. (Hgg.): Klassische Archaologie - EineEinfuhrung, Berlin 2000

• Hrouda, B. (Hg.): Methoden der Archaologie, Munchen 1978

• Handbuch der Archaologie innerhalb des Handbuchs der Altertumswissen-schaften bes. Bd. 1: Allgemeine Grundlagen der Archaologie, hrsg. v. U. Haus-mann, Munchen 1969

• Archaologische Bibliographie, hrsg. v. Deutschen Archaologischen Institut,jahrliches Erscheinen, drei Jahre zuruck; mit ZS-Auflosungen speziell fur dieArchaologie

• Archaologischer Anzeiger (mit Abkurzungsverzeichnissen, archaologischen Dis-sertationen)

• Dyabola (Katalog des DAI in Rom, auf CD-Rom)

• Papaioannou, K.: Die Griechische Kunst, Freiburg 1972

• Andreae, B.: Die Romische Kunst, Freiburg 1973

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Tutorium – Rene Scheppler – Alte Geschichte Uni Konstanz – SS 2005 – 25

5.2.3 Numismatik

1. Allgemeines

• Die Numismatik beschaftigt sich mit Munzen an sich und den damit zusam-menhangenden Aspekten:

a) Herstellungstechnik (Stempel, Schrotling, Munzmaterialien)b) Pragestatten (Organisation, staatliche und stadtische Munzhoheiten)c) Wahrungen (Geldsysteme)d) wirtschaftliche Bedeutung (Inflation, Deflation, Entwicklung des Feinge-

haltes)e) Handel (Fundverteilung, Hortfunde)

• Neben diesen Aspekten, bei denen die Munze zunachst als Zahlungsmittelbetrachtet wird, ist in der Antike die Munze als Bild- und Informations-trager von entscheidender Bedeutung; sie ist ein antikes Massenmedium undsomit historische Quelle:

a) Trager von Regierungspropagandab) Bekanntmachung von Ereignissen wie Siegen, Herrscherwechseln etc.c) Bekanntmachung von Programmen, religiosen Bekenntnissen etc.d) im Rahmen der Munzkunst stellt die Numismatik die Grundlage der Por-

traitforschung dar

• Bei der gepragten Munze unterscheidet man:

a) Avers = Vorderseite: in der Regel Kopfbilder; in Griechenland zumeistGotter; im Hellenismus Konigsportraits; im Kaiserreich Kaiserportraits

b) Revers = Ruckseite: vielfaltiger gestaltet als Vorderseite; intentionaleDarstellungen

• Avers und Revers zeigen:

a) Bild: Portraits, Szenen etc.b) Legende: Umschrift, zumeist Namen und kurze Statements; oft abgekurzt

(vgl. Epigraphik)c) Beizeichen: oft den Prageort angebend, z.B. SMN = Sacra Moneta Nico-

media

• Bei romischen Munzen erscheint auf der Revers oft ein großes SC = SenatusConsultum: Dies druckt ursprunglich die Munzhoheit des Senates aus, diedieser an die III Viri Monetales weitergibt. In der Kaiserzeit besaß der Kaiserdie Munzhoheit; das SC kann trotzdem weiterhin erscheinen.

2. Vormonetare Geldwesen:

• Naturalien, vor allem Getreide und Vieh

• bestimmte Wertgegenstande, z.B. Edelsteine, Muscheln etc.

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Tutorium – Rene Scheppler – Alte Geschichte Uni Konstanz – SS 2005 – 26

• Metall (z.B. Hacksilber); Wertmaßstab ist immer das Gewicht

3. Griechisches Munzsystem:

• Entwicklung der Munzen vermutlich in Lydien, Elektronmunzen (Kroisos)

• Mit Beginn der Massenmunzpragung aus Kupfer bzw. Bronze ubersteigt Nenn-wert den Metallwert (Gegenwertsgarantie durch den pragenden Staat).

• Das Munzsystem bleibt uneinheitlich, jeder Munzfuß besitzt anderes Gewicht.

• Standardmunze ist die Drachme aus Silber.

1 Talent = 60 Minen = 6.000 Drachmen = 36.000 Obolen1 Mine = 100 Drachmen = 600 Obolen

1 Drachme = 100 Obolen

4. Romisches Munzsystem:

• Bezuglich der Munzkunde sind die romischen Verhaltnisse (Kaiserzeit) weitbesser faßbar als die griechischen oder hellenistischen.

• Pramonetares Geldwesen: aes rude (vorgewogene Kupferbrocken); aes si-gnatum (gegossene, bebilderte Kupferstucke); aes grave (Rundform, abernoch ausschließlich am Gewicht orientiert).

• Erst im 3. Jh. v. Chr. Pragung des Denars aus Silber als Standardmunze(Bedarf einer internationalen Wahrung im Punischen Krieg).

• Wahrungssystem in der fruhen Kaiserzeit (1 aureus = 8,19 g Gold):

1 Aureus = 25 Denare = 100 Sesterzen = 200 Dupondien = 400 Asse1 Denar = 4 Sesterzen = 8 Dupondien = 16 Asse

1 Sesterze = 2 Dupondien = 4 Asse1 Dupondius = 2 Asse

• Dann innerhalb von 80 Jahren drei neue Munzsysteme (Ausdruck der Krisedes 3. Jahrhunderts): Caracalla: Antonianus; Diokletian: Follis; Konstantin:Solidus.

• Auch wahrend der romischen Zeit blieb im Osten das griechische Wahrungs-system weiter gultig.

• Denar und Drachme sind vom Wert her in etwa vergleichbar.

• Der normale Tagesverdienst eines Arbeiters in der fruhen romischen Kaiserzeitbetragt etwa 1

2 bis 1 Denar; dies entspricht auch in etwa dem Tagesbedarf.

• Mindestzensus fur den ordo senatorius: 1 Million Sesterzen; ordo equester:400.000 Sesterzen

5. Literatur

• Einfuhrungen:

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a) K. Christ: Antike Numismatik, Darmstadt 31991 (ohne Abbildungen, mitBibliographie)

b) M.R. Alfoldi: Antike Numismatik, Mainz 21982 (mit Abbildungen)c) R. Gobl: Antike Numismatik, Munchen 1978 (sehr ausfuhrlich)

• Munzcorpora:

a) große Munzsammlungen im Britischen Museum in Londonb) Vielzahl verhindert aber Gesamtcorpus im Stile eines CILc) E. Babelon: Traite des Monnaies Grecques et Romaines, 9 Bde., 1901-

1932d) BMC: Catalogue of the Greek Coins in the British Museum,

hrsg. v. Arnaldo Forni, London 1873 ff., 21963 ff.e) BMCRR: Coins of the Roman Republic in the British Museum,

hrsg. v. H.A. Grueber, London 1910, 21970 (3 Bde.)f) CRR: The Coinage of the Roman Republic, hrsg. v. E.A. Syden-

ham, London 21972 (1 Bd.)g) RRC: Roman Republican Coinage, hrsg. v. M. Crawford, London

1974 (2 Bde.)h) BMCRE: Coins of the Roman Empire in the British Museum,

hrsg. v. H. Mattingly und R.A.G. Carson, London 1923 ff., 21965 ff.i) RIC: Roman Imperial Coinage, hrsg. v. H. Mattingly und E.A. Sy-

denham, London 1923 ff., (spater hrsg. v. C.H.V. Sutherland und R.A.G.Carson)

5.2.4 Epigraphik

1. Allgemeines

• Die Epigraphik beschaftigt sich mit den zumeist in Stein gemeißelten In-schriften.

• Es gibt eine Vielzahl kanonischer Inschriftenarten:

a) Grabinschriftenb) Weihinschriftenc) Ehreninschriftend) Bauinschriftene) Meilensteinef) Gesetzesinschriften

• Außerdem gibt es einige Sondertypen:

a) Militardiplome (fur Hilfstruppen nach 25 Dienstjahren)b) Graffitic) Ziegelstempel

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Tutorium – Rene Scheppler – Alte Geschichte Uni Konstanz – SS 2005 – 28

2. Allgemeine Merkmale:

• nur große Buchstaben

• Worte meist gar nicht getrennt, zeilenubergreifend

• viele Fehler in Grammatik und Schreibweise der Zahlen (XIIX statt XVIII)

• Ligaturen

• stereotype Abkurzungen, die aber auch verschiedene Bedeutungen haben kon-nen, z.B. DD

= decreto decurionum (auf Beschluß der Stadtrate)= donum dat (zum Geschenk gegeben)= domus divina (Kaiserhaus)= dedicatio (Weihung)

3. Leidener Klammersystem: Um epigraphische und papyrologische Texte einheitlichedieren zu konnen, wurde 1931 auf dem internationalen Orientalistenkongreß dasLeidener Klammersystem beschlossen:

[. . . ] Der Text ist im Original zerstort und vom Herausgeber erganzt(. . . ) Der Text ist im Original als Abkurzung angegeben<. . .> Zuatze oder Korrekturen des Herausgebers{. . . } Text, den der Herausgeber getilgt hat(falsche und doppelte Buchstaben)[[. . .]] Rasurena unsichere Lesungab . . . xy Lucke, Anzahl der Punkte gibt vermutete Anzahl der Buchstaben an— Lucke unbestimmbarer Langev vacat, im Original an dieser Stelle ein Freiraum vor einem Buchstaben| oder / Zeilenumbruch

4. Kaisertitulatursiehe Grafik auf S. 29

5. Datierung:

• Oktober/November 97 n.Chr. Germanicus; 102 n.Chr. Dacius

• Pontifex Maximus 98 n.Chr.; Tribunitias Potestas wurde 112 n. zum 17. Malerneuert (TRIP POT XVII); 106 n.Chr. zum sechsten Mal Imperator (IMPVI); 112 n.Chr. zum sechsten Mal Consul (COS VI); 98 n.Chr. Pater Patriae

⇒ Da Traian seine Tribunitia Potestas jahrlich am 10. Dez. erneuerte, muss dieInschrift zwischen dem 10.12.112 und dem 9.12.113 entstanden sein

6. Beispiel

IMPCAESDIVIHADRIANIFILIVSDIVITRAIANIPARTHICINEPOSDIVINERVAEPRONEPOSTAELIVSHADRIANVSANTONIVS

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Tutorium – Rene Scheppler – Alte Geschichte Uni Konstanz – SS 2005 – 29

Abbildung 1: Grafik zur Kaisertitulatur

AVGPIVSPONTMAXIMVSTRIBPOTESTIMPIICOSIIIIPPTHERMASINCENDIOCONSVMTASCVMPORTICIBVSETTHEATROETBASILCISETOMNIBVSORNAMENTISSVARESTITVIT

IMP(erator) CAES(ar) DIVI HADRIANI FILIVS DIVITRAIANI PARTHICI NEPOS DIVI NERVAEPRONEPOS T(itus) AELIVS HADRIANVS ANTONINVSAVG(ustus) PIVS PONT(ifex) MAXIMVS TRIB(unicia) POTEST(ate)IMP(erator) II COS(ul) III P(ater) P(atriae) THERMAS INCENDIOCONSVMPTAS CVM PORTICIBVS ET THEATROET BASILICIS ET OMNIBVS ORNAMENTISSVA RESTITVIT

Datierung: Die sichere Datierungsmethode anhand der jahrlich verliehenen Tribu-nicia Potestas kann hier nicht angewand werden, da diese nicht angegeben. KaiserAntonius Pius hatte 142 n.Chr. den Titel des Imperator zum zweiten mal empfan-gen; Consul war er 145 n.Chr. zum vierten und letzten mal; im zweiten Regierungs-jahr 139 n.Chr. bekam er den Titel Pater patriae. Somit terminus post quem seinTitel des Imperators 142 n.Chr.; den terminus ante quem bildet das Consulat von145 n. Die Inschrift kann also zwischen 142 n.Chr. und 145 n.Chr. datiert werden.

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7. Unterscheidung Philologie3:

• Uberlieferung dient meistens einem punktuell fixierbaren Zweck - ist daherobjektiver

• epigraphische Quellen legen Zeugnis von Angehorigen des einfachen Volkes,Freigelassenen, Sklaven ab

• Epigraphik ist authentischer

• Auswahl durch Ausgrabung

8. Inschriftencorpora: Inschriften wurden seit dem 19. Jahrhundert besonders durchdeutsche Altertumskundler an der Berliner Akademie der Wissenschaften gesam-melt (Bockh, Niebuhr, Kirchhoff, Wilamowitz, Mommsen...).

• Griechische Corpora (Auswahl):

a) CIG: Corpus Inscriptionum Graecarum: 4 Bande von 1828 - 1859, geo-graphisch geordnet

b) CIA: Corpus Inscriptionum Atticarum, 1873-1888 (und viele andere, s.IG)

c) TAM: Tituli Asiae Minoris, hrsg. v. der Wiener Akademie der Wissen-schaften, Inschriften aller Sprachen aus Kleinasien, ab 1901

d) IG: Inscriptiones Graecae, Sammlung aller bisherigen Corpora, die daseuropaische Griechenland betreffen, in 15 geographisch geordneten Ban-de, ab 1902Schaffung einer editio minor, mehrere Auflagen (z.Z. 3 1994)

e) SEG: Supplementum Epigraphicum Graecum, seit 1923

• Sammlungen mit Kommentaren und Indices:

a) SIG: Sylloge Inscriptionum Graecarum, hrsg. v. W. Dittenberger, 1915ff.

b) OGIS: Orientis Graeci Inscriptiones Selectae, hrsg. v. W. Dittenberger,1903 ff. 96

• Lateinische Corpora (Auswahl):

a) CIL: Corpus Inscriptionum Latinarum, ursprunglich hrsg. v. Th. Momm-sen, ab 1863Hauptcorpus lateinischer Inschriften, 17 Bande und mehrere Supplement-bande mit geographischer Gliederung, Bd. 6 behandelt die Stadt Rom,Bde. 16 und 17 Militardipolome (Inhaltsverzeichnis bei E. Meyer: Ein-fuhrung in die lateinische Epigraphik, Darmstadt 31991, S. 131 ff.)Nachteile: unhandlich, kein Gesamtregister, der einzig vorhandene Com-puterindex behandelt Bd. 6 (Rom) und umfaßt allein 5 Bande

3Gunther, Rosmarie: Einfuhrung in das Studium der alten Geschichte, Paderborn - Munchen - Wien -Zurich 2001

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b) ILS: Inscriptiones Latinae Selectae, hrsg. v. H. Dessau, Berlin 1892 -1916, ND 1962maßgebende Inschriftensammlung: 9522 Inschriften aller Klassen mit kur-zem Kommentar, Indices und Abkurzungsverzeichnis in drei Banden undzwei Unterbanden

9. Hilfsmittel:

• Paasch Almar, Knud: Inscriptiones Latinae - eine illustrierte Einfuhrung indie lateinische Epigraphik, Odense 1990

• (Zur Datierung)Degrassi, A.: I Fasti Consulari dell’ Impero Romano dal 30 avanti Christo al613 dopo Christo, Rom 1952

a) Consularfasten in zeitlicher Reihenfolge von 31 v. Chr. bis 613 n.Chr.b) Consuln, die sich zeitlich nicht genau einordnen lassenc) Indices der Consuln nach Gentilnomina und Cognomina, der Consulate

der Kaiser und der designierten Consulnd) Die Zahlen am linken Rand geben die Jahreszahl vor/nach Christi Geburt

an; die am rechten die Jahreszahl ab urbe condita (ab 753 v. Chr.)

• Kienast, D.: Romische Kaisertabelle, Darmstadt 21996(Daten und Amter (Tibunicia Potestas!) zu allen Kaisern bis Theodosius I.395 n.Chr.)

• Ausgewahlte Beispielinschriften sind mit Erklarungen unter: http://www.uni-konstanz.de/ FuF/Philo/Geschichte/Lehre/schuller/tutorium.html

5.2.5 Chronologie

1. Allgemeines

• Bereits in der Antike gab es Bemuhungen, die Weltgeschichte in großen Zugenzu periodisieren, allerdings kommen diese Versuche fast immer aus judischer/ christlicher Tradition, z.B.:

a) Zweiteilung vor und nach Christus (Dionysius Exiguus - 532)b) Vorstellung der sechs Weltalter in Anlehnung an die Genesisc) Vorstellung der Abfolge der vier Weltreiche (Buch Daniel Kap. II, 31 ff.)

• Gerade letztere (vier Weltreiche) wurde oft variiert, etwa Neubabylonier -Perser - Makedonen - Romer oder Assyrer - Meder - Perser - Makedonen etc.

• Insgesamt aber herrschte besonders in romischer Zeit wenig Interesse an einerubergeordneten Periodisierung.

• Wichtiger war die Jahreszahlung. Fixpunkte fur diese Aren gab es viele (sa-krale, stadtische dynastische), z.B.:

a) Olympiaden: ab 776 v. Chr., Zeitraum von vier Jahren

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b) ab urbe condita: Seit Grundung der Stadt Rom 753 v. Chr.c) seleukidische Ara: ab 312 v. Chr., Beginn der Seleukidenherrschaft im

Osten

• Fur die exakte Jahresangabe im praktischen Gebrauch benutzte man aberkaum diese Zahlsysteme. Das Jahr wurde vielmehr nach sich jahrlich ablosen-den Beamten, Priestern oder sonstigen Wurdentragern benannt. Naturgemaßgibt es auch hier viele verschiedene, parallele Systeme, z.B.:

a) attische Archonten: ab 683 v. Chr., mit Luckenb) rhodische Heliospriester: nur fur kurze Zeit im hohen Hellenismus anhand

von Amphorenstempeln faßbarc) romische Consuln: die wichtigste Jahreszahlung der Antike, luckenlos

von 509 v. Chr.- 613 n.Chr.

• Da sich diese Systeme relativer Chronologie uberschneiden und an nachfol-gende, schließlich bis heute geltende Systeme (etwa die Abfolge der Papste)anschließen lassen, kann man die erwahnten Fixpunkte genau datieren. Au-ßerdem lassen sich einzelne Daten durch in der antiken Literatur beschriebeneund datierte Naturphanomene (Sonnen- und Mondfinsternisse), die naturwis-senschaftlich exakt zu datieren sind, eichen. Es liegt also fur die historischeZeit eine gesicherte absolute Chronologie vor.

• Eng verbunden mit dem Phanomen der Jahreszahlung nach Personen ist dieProsopographie:

a) Prosopographie bedeutet zunachst schlicht, daß fur einen bestimmtenKulturkreis, Staatsgebilde o.a. die historisch greifbaren Personen mit denentsprechenden Quellenbelegen alphabetisch aufgelistet werden.

b) Zur prosopographischen Methode gehort dann im Anschluß auch die Aus-wertung, die Aussagen etwa zur Bedeutung einzelner politischer Familientreffen kann.

c) Da die eponymen Beamten immer einen bedeutenden Teil der historischgreifbaren Personen stellen, gehen die Wissenschaften der Chronologieund der Prosopographie oftmals Hand in Hand.

2. Zeitrechnung in romischer Zeit:

• In der gesamten romischen Zeit wurde das Jahr nach den eponymen Consulnbenannt.z.B.: P Servilio, L Antonio consulibus . . . = 41 v. Chr.

• Auch die Kaiser ließen dieses System unangetastet. Trotzdem laßt sich auchmittels der Kaisertitulatur das Jahr bestimmen; maßgebend hierbei ist diejahrlich neu verliehene Tribunicia Potestas (Amtsgewalt eines Volkstribu-nen).z.B.: Imp Caes Aug T Claudius Nero Germanicus . . . Trib. Pot. III . . . = dasdritte Regierungsjahr des Kaisers Claudius = 43 n.Chr.

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• Am haufigtsen treten uns diese Datierungen in der Epigraphik entgegen.

• Das Grundungsjahr 753 v. Chr. wird im Grunde nur bei Feierlichkeiten, wieder 1000 Jahr Feier Roms, relevant.

3. Einteilung des Jahres (romisch):

• Der altromische Kalender besaß nur 10 Mondmonate: Martius, Aprilis, Maius,Iunius, Quintilis (ab 44. v. Chr. Iulius), Sextilis (ab 8 v. Chr. Augustus),September, October, November, December Bald wurden aber Ianuarius undFebruarius vorangestellt.

• Das romische Mondjahr besaß somit eine Lange von 354 Tagen, 8 Stunden, 48Minuten und 36 Sekunden (12 Mondmonate mit jeweils 29 Tage, 12 Stunden,44 Minuten und 3 Sekunden). Das Sonnenjahr hat aber eine durchschnittlicheLange von 365 Tagen, 5 Stunden, 48 Minuten und 46 Sekunden.

• Um die Differenz auszugleichen, schoben die Romer alle zwei Jahre einenSchaltmonat von 27 Tagen nach dem Februar ein (mensis intercalaris).

• Dieses Sytem wurde aber recht willkurlich gehandhabt (Cic. de leg. II, 12,29).

• 190 v. Chr. war der Kalender dem Sonnenjahr um 119 Tage voraus!⇒ Der romische Kalender richtete sich weder nach Sonne noch Mond, sondernging vielmehr ganzlich ins Wilde (Th. Mommsen).

• Erst mit der Kalenderreform Caesars (Julianischer Kalender) wurde derromische Kalender dem Sonnenjahr angeglichen. Dies ist auch Basis des heutegultigen Kalenders mit dem Schalttag (dies intercalaris) alle vier Jahre imFebruar.

• Außerdem: 100-Jahres-Regel: in allen durch 100 teilbaren Jahren kein Schalt-jahr.

• Die Gregorianische Kalenderreform Papst Gregors XIII. (1582) sieht dar-uber hinaus vor, in allen Jahren, die durch 400 teilbar sind, doch Schalttageinzufugen (z.B. 2000).

4. Einteilung des Monats:

• Es gibt nur drei Tage im romischen Monat, die einen Namen haben:

Kalendae (Cal./Kal.) = 1. Tag des MonatsNonae (Non.) = 5. Tag des MonatsIdus (id.) = 13. Tag des Monats

• Im Marz, Mai, Juli und October (Merkwort: MOMJUL) bezeichnet aller-dingsNonae den 7. Tag des Monats undIdus den 15. Tag des Monats (s. die ”Iden des Marz“)

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• Alle anderen Tage werden anhand dieser Daten durch integriertes Ruckwarts-zahlen bezeichnet: Man nimmt den nachstfolgenden fest bestimmten Tag undzahlt von da aus ruckwarts unter Einbeziehung der Grenztage:5. Tag vor den Kalenden des Februar = 28. Januar ante diem quintum Ka-lendas Februarias, abgekurzt: a. d. V Kal. Febr.

• Die Einteilung des Monats in Wochen zu sieben Tagen wird erst in der Spatan-tike bedeutsam (dies Lunae, dies Martis, dies Mercurii, dies Iovis, dies Veneris,dies Saturni, dies Solis).

5. Hilfsmittel zur romischen Chronologie:

• Broughton, T.R.S.: The Magistrates of the Roman Republic 509 - 31 v. Chr.,2 Bde., New York 1952

a) chronologische Aufstellung aller Amtsinhaber der Romischen Republik(Consuln!)

b) Verzeichnisse uber die Monetalen, uber Magistrate, die zeitlich nicht na-her eingeordnet werden konnen und uber Senatoren ohne bestimmte Am-ter

c) Index of careersd) Die runden Klammern hinter den Namen verweisen auf RE-Artikel!

• Broughton, T.R.S.: Supplement to the Magistrates of the Roman Republic,New York 1960 (Anderungen und Erganzungen, nach Gentilnomina geord-net; außerdem Konkordanz zu den zwischen 1952 und 1960 erschienenen RE-Banden)

• Degrassi, A.: I Fasti Consulari dell’ Impero Romano dal 30 avanti Christo al613 dopo Christo, Rom 1952

a) Consularfasten in zeitlicher Reihenfolge von 31 v. Chr. bis 613 n.Chr.b) Consuln, die sich zeitlich nicht genau einordnen lassenc) Indices der Consuln nach Gentilnomina und Cognomina, der Consulate

der Kaiser und der designierten Consulnd) Die Zahlen am linken Rand geben die Jahreszahl vor/nach Christi Geburt

an; die am rechten die Jahreszahl ab urbe condita (ab 753 v. Chr.)

• Kienast, D.: Romische Kaisertabelle, Darmstadt 21996 (Daten und Amter(Tibunicia Potestas!) zu allen Kaisern bis Theodosius I. 395 n.Chr.)

• Bickerman, E., Chronology of the Ancient World, Ithaca-NewYork 21980

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5.2.6 Papyrologie

”... fesseln uns Urkunden des taglichen Betriebs; denn sie sprechen zu uns alsunbestochene Zeugen des antiken Menschlichen und Allzumenschlichen undlassen das Kaleidoskop des bunten Lebens vor uns spielen, nichts beschoni-gend, nichts verhullend, weil sie nicht fur die Augen der Nachwelt bestimmtwaren.“(K. Preisendanz, Papyrusfunde und Papyrusforschung, Leipzig 1933, S. 41)

1. Allgemeines

• Papyrus ist eine Staude, die fast ausschließlich am Nil in Agypten wuchs. Ausihren Fasern ließ sich ein Geflecht herstellen, das mit Tinte beschreibbar war.

• Ein Papyrus besitzt wie Papier zwei Seiten: recto und verso.

• Papyri finden sich - bedingt durch Herkunft des Ausgangsstoffes und denklimatischen Gegebenheiten - nahezu ausschließlich in Agypten, wenig auchin Syrien und in Pompeji.

• Die uberwiegende Zahl der Papyri sind griechischsprachig; daneben gibt eswenig hieratisch (Hieroglyphen), demotisch, koptisch und lateinisch.

• Es gibt literarische und nicht-literarische Papyri.

• Die literarischen Papyri werden nach der Edition wie andere Texte von derPhilologie behandelt (z.B. Athenaion Politeia des Aristoteles).

• Die nicht-literarischen Papyri sind uber die Edition hinaus eigentlicher For-schungsgegenstand der Papyrologie (z.B. Urkunden, Briefe, Geschaftslistenetc. ⇒ Uberrestquellen!).

• Die Papyrologie beschaftigt sich also mit der Rekonstruktion und Lesungder Originale (Palaographie) sowie der Edition (Leidener Klammersystem)und Auswertung von Papyri.

2. Editionen

• Papyruseditionen werden bezeichnet:

a) nach Fundort: z.B. P. Oxy = The Oxyrhynchos Papyrib) nach Aufbewahrungsort: z.B. P. Koln = Kolner Papyri oderc) nach Besitzer/Erstbesitzer/Herausgeber: z.B. P. Harris = The Rendal

Harris Papyri of Woodbroke Colledge

• Daruber hinaus gibt es eine Vielzahl weiterer Editionen, z.B.: UPZ = Urkun-den aus der Ptolemaierzeit; BGU = Berliner Griechische Urkunden

• Außer den Papyri bearbeitet die Papyrologie Ostraka (geritzte Tonscher-ben; vgl. ”Ostrakismos“-Scherbengericht), Pergamente und Tabulae Ceratae(Wachstafeln).

3. Beispiel fur eine mustergultige Edition: P. Koln V 228

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• Kategorisierung durch Uberschrift

• Inventarnummer

• Großenangaben

• Fundort

• Datierung

• Tafelverweis

• Beschreibung und kritische Kommentierung des Inhaltes

• griechischer Originaltext

• textkritischer Apparat: Erklarung einzelner Stellen nach Zeilen

• Ubersetzung

• Name des Bearbeiters

4. Wichtige Hilfsmittel:

• F. Preisigke: Worterbuch der griechischen Papyrusurkunden aus Agypten,Heidelberg 1922 ff. (Worterbuch speziell fur Papyri, mit Stellenbelegen)

• F. Preisigke (und Fortsetzer): Namenbuch der griechischen Papyrusurkundenaus Agypten, Heidelberg 1922 ff. (Namenlisten mit Stellenbelegen; aktuelleSupplementbande)

• F. Preisigke (und Fortsetzer): Sammelbuch der griechischen Papyrusurkundenaus Agypten, Berlin 1915 ff. (=SB) (systematische Sammlung der Nachtrageund Verbesserungen zu bereits edierten Papyri; ersetzt aber nicht die Origi-naledition; Indices fur Inhalt der Urkunden, Personennamen und allgemeineWorter (⇒ wichtig fur das Auffinden von Papyri zu bestimmten Themen);standig aktuelle Neuausgaben)

• F. Preisigke (und Fortsetzer): Berichtigungslisten der griechischen Papyrusur-kunden aus Agypten, Berlin - Leipzig - Heidelberg - Leyden 1922 ff. (geht dieeinzelnen Editionen systematisch durch und bietet ggf. kurze Berichtigungs-hinweise; nicht so ausfuhrlich wie das Sammelbuch)

5. Einfuhrungen:

• J. Hengstl: Griechische Papyri aus Agypten, Darmstadt 1978

• H.A. Rupprecht: Kleine Einfuhrung in die Papyruskunde, Darmstadt 1994⇒ beide mit Verzeichnis aller Papyrus- und Ostrakaeditionen

• W. Schubart: Einfuhrung in die Papyruskunde, Berlin 1918

• E.G. Turner: Greek Papyri, Oxford 1968 (mit Bibliographie und Abkurzun-gen)

• A.S. Hunt - C.C. Edgar: Select Papyri, London 1932

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6 wissenschaftl. Arbeiten

6.1 Gliederung des Kapitels

• ”Die Kunst zu lesen“

• Bewertung von Informationen aus der Literatur

• Bewertung von verschiedenen Informationsquellen (z.B. Internet)

• Anfertigen eines Exzerpts

6.1.1”Die Kunst zu lesen“

• einen wissenschaftlichen Text muss man mindestens zwei mal lesen, um ihn zuverstehen!!!

• Was ist die ”message“ des Autors?

• Trennt Thesen und Argumente/Belege

• Strukturiert den Text/die Gedankengange des Autors (z.B. mit unterschiedlichenFarben)

• Arbeitet die Hauptargumentationslinien des Autors heraus

6.1.2 Bewertung von Informationen aus der Literatur

Autoren von wissenschaftlichen Artikeln/Monographien mussen sich an die gleichen Re-geln wie ihr fur eine Hausarbeit halten:

• Sagt der Autor in der Einleitung was Gegenstand der Untersuchung ist?

• Belegt der Autor seine Thesen (anhand von Quellen/Sekundarliteratur)

• Definiert er Begriffe/Konstrukte

• Sagt der Autor welchem historischen Paradigma (z.B. hist. Materialismus) er an-hangt bzw. wird dieses eindeutig erkennbar

6.1.3 Bewertung von verschiedenen Informationsquellen

Das Internet gewinnt auch in der Wissenschaft immer mehr an Bedeutung

• Allerdings muss man stets ein gesundes Misstrauen gegenuber Veroffentlichungenim www haben.

• Im Internet kann theoretisch jeder veroffentlichen ohne, dass der Inhalt des Ver-offentlichten vorab kontrolliert werden konnte (im Gegensatz zu z.B. Aufsatzen inwiss. Zeitschriften)

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• Im Internet sind wissenschaftliche von ”pseudo-wissenschaftlichen“ Publikationennur schwer unterscheidbar

• Grundsatzlich ist es ratsam/besser sich auf klassische Publikation zu stutzen

• Zitierweise von Internetpublikationen: Fundstelle mit www-Adresse (Datum)

6.1.4 Exzerpt

Zum Anfertigen eines Exzerps siehe Text von:

• Standop, Ewald: Die Form der wissenschaftlichen Arbeit, Heidelberg/Wiesbaden141994, S. 8-10

• Ausfuhrlicher Eco: Abschlußarbeit, S. 150- 179

⇒ (Texte liegen zum Download unter:http://www.uni-konstanz.de/ FuF/Philo/Geschichte/Lehre/schuller/tutorium.htmlals pdf-Datei bereit)

7 Hausarbeit

7.1 Allgemeines

• Hausarbeiten sollen ein begrenztes Thema wissenschaftlich vertiefen. Dieses Themasollte inhaltlich zum Seminar passen und kann z.B. auf ein gehaltenes Referataufbauen.

• Vertiefen bedeutet, daß ein bestimmtes Ereignis, ein Phanomen, ein bestimmterSachverhalt etc. aus einem definierten Blickwinkel bzw. vor dem Hintergrund einerbestimmten Fragestellung genauer untersucht wird.

• Wissenschaftlich bedeutet, daß die Arbeit in erster Linie auf Quellen beruht!

• Alle Angaben und alle inhaltlichen oder direkten Zitate (ob aus Quellen oder ausSekundarliteratur) mussen zum Zwecke der Nachvollziehbarkeit (und der Eigen-kontrolle) belegt bzw. zitiert werden. Alles gedanklich, inhaltlich oder wortlichUbernommene muß also als solches kenntlich gemacht werden. Die entsprechendenBelegangaben kommen in die Anmerkungen bzw. Fußnoten, denn ”eine wissen-schaftliche Abhandlung arbeitet mit Argumenten. Jede Behauptung bedarf desBeweises, und jede Verallgemeinerung ist an Beispielen zu illustrieren“4.

4Ewald Standop: Die Form der wissenschaftlichen Arbeit, Heidelberg/Wiesbaden 141994, S. 35

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7.2 Erarbeiten eines Themas

• Erstinformation in den bekannten Lexika, dort bereits erste Quellenverweise und(meist altere) Literaturhinweise

• Thema in den Handbuchern bearbeitet? Dort immer Quellen- und Literaturan-gaben suchen in bekannten Bibliographien

• Einschlagige Zeitschriften etwa zwei Jahre zuruck anhand des Inhaltsverzeichnis-ses checken

• Weiterhangeln anhand der in den Anmerkungen der bereits gefundenen Titel ge-machten Literaturangaben

• Nutzung der ortsspezifischen Moglichkeiten, also etwa Schlagwort-Anfrage im Koala

7.3 Aufbau

7.3.1 Titelblatt

• oben links: Art und Thema des Seminars, Seminarleiter, Semesterangabe

• In der Mitte: Titel der Arbeit

• Unten links: Name und Semesteranschrift des Verfassers der Arbeit, Semesterzahl

• Unten rechts: Studienfacher

7.3.2 Inhaltsverzeichnis

• Alle Uberschriften mit Seitenangaben (jene mussen dann im Text identisch erschei-nen!)

• Eine Numerierung der Uberschriften erleichtert die Ubersichtentweder: 1 / 1.1 / 1.1.1 . . .oder: A. / I. / 1.) / a) / α

• Eure Gliederung bei 0 anfangen (Inhaltsverzeichniss); Euer erstes Kapitel dieEinleitung ist dann Kapitel 1

7.3.3 Einleitung (oder Einfuhrung; bitte nicht ’Vorwort’ !!)

• Raum und Zeit

• Problemstellung und Ziel der Untersuchung

• Hauptquellen und Forschungslage

• Thema auf Fragestellung eingrenzen

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7.3.4 Hauptteil

• eigentliche Untersuchung

• auf logische Gliederung achten!

• schnell auf den Punkt kommen!

• Im Hauptteil musst ihr argumentieren, d.h. ihr durft nicht nur die Fakten anein-anderreihen, sondern musst auf Grundlage der Quellen und der Sekundarliteraturz.T. dialektisch vorgehen (Moglichkeiten gegeneinander abwagen) und Antwortenauf eure Fragestellung finden.

7.3.5 Schluß oder Resumee

• kurze Zusammenfassung (jeder Punkt muß im eigenen Text belegbar sein!)

• evtl. Ausblick auf weiterfuhrende Fragestellungen

• wichtig: keine neuen Inhalte

7.3.6 Literaturverzeichnis oder Bibliographie

• Alphabetisch geordnet; bei mehreren Werken eines Autors nach Erscheinungsjahr

• Getrennt nach Quellen (mit Angabe der benutzten Edition!) und Sekundarliteratur(vollstandige Zitate)

7.4 Zitate

• Zitate machen eure Arbeit anschaulicher und stellen einen Bezug zu den Quellenund der Sekundarliteratur dar

• Man kann zwischen zwei Zitatformen unterscheiden: ”Solche, die zur Beweisfuh-rung und zur Illustration des Behaupteten dienen und also unmittelbar mit dembearbeiteten Gegenstand selbst zusammenhangen [Zitate aus Quellen], und solche,die notwendig werden, wenn solche Behauptungen, von denen anderer Forscherabgesetzt oder als mit ihnen in Einklang stehend dargestellt werden sollen [Sekun-darliteratur].“5

• Zitate hist. Personlichkeiten aus den Quellen und nicht aus der Sekundarliteraturnehmen

• Zitate aus den Quellen mussen interpretiert werden

• Nicht zu viele Zitate aus der Literatur verwenden, lieber umschreiben und dann inder Fußnote mit vgl. auch . . . verstarken.

5Standop: Wissenschaftliche Arbeit, S. 35 (korrekt ware hier in diesem Fall ebd. S. 35, da ja die letzteFußnote auch schon von Standop ist)

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• Zitate aus der Sekundarlit: Nur verwenden wenn ihr den Sachverhalt nicht in eignenWorten ausdrucken konnt

• In den Fußnoten immer in Originalsprache zitieren (wichtig bei Quellen!!!!!)

7.5 Arbeitsweise

”Etwas vom ersten, was man am Anfang der Arbeit machen sollte, ist dasFestlegen des Titels, das Schreiben der Einleitung und des Inhaltsverzeich-nisses - und das sind genau jene Dinge, die jeder Autor am Schluss macht“.6

• Zuerst ist es am besten und auch am schwierigsten eure Gliederung festzulegen- eine gute Gliederung ist die halbe Arbeit. Wenn eure Gliederung steht, musstihr die einzelnen Punkte nur noch mit Inhalt fullen (Hilfreich hierbei konnen z.B.Baumdiagramme sein).

• Exzerpiert euch wichtige Passagen aus Aufsatzen und Buchern (Zitat und Sei-tenzahl). Nichts ist nerviger wenn ihr beim Schreiben nicht mehr wisst aus welchenBuch ein Zitat ist bzw. wo etwas wichtiges steht. Das daraus entstehende Suchenkann einen morgens um halb vier zur Verzweiflung treiben.

7.6 Formalia

• Din A4

• Computer

• Text 1,5-zeilig, Anmerkungen 1-zeilig; Schriftgroße 10-12 Punkt

• nach einem Kapitel 2 Leerzeilen; nach einer Uberschrift 1 Leerzeile

• links etwa 5 cm, rechts, oben und unten etwa 2 cm Rand

• eine Hausarbeit sollte 10-20 Seiten umfassen (Einleitung 0,5-1,5 Seiten, Hauptteil10-15 Seiten, Schluß 0,5-1,5 Seiten)

• Sorgfalt bei der Rechtschreibung!

7.7 Anmerkungen

• entweder Fußnoten am Ende der Seite oder Anmerkungen am Schluß der Arbeit(In Zeiten des Compis gehoren Endnoten der Vergangenheit an)

• ”weniger als funf pro Seite ist Schwafelei“; aber auch nicht mehr als zehn

• In die Anmerkungen gehoren alle Zitate und Belege der Quellen und der Sekun-darliteratur.

6Umberto Eco: Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt, Heidelberg 92002, S. 140

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Tutorium – Rene Scheppler – Alte Geschichte Uni Konstanz – SS 2005 – 42

• Außerdem gehoren in die Anmerkungen Stellungnahmen zur Quellenkritik, Hin-weise auf Kontroversen in der Forschungsmeinung, Verweise auf weiterfuhrendeProblematiken etc.

• Aber aufpassen, daß die Anmerkungen nicht zu substantiell werden; lange Fließtex-te besser in den Haupttext einbauen bzw. ggf. einen gesonderten Exkurs hinzufugen

• In den Anmerkungen konnen Titel der Sekundarliteratur verkurzt zitiert werden(Autor mit Titelschlagwort oder Erscheinungsjahr, Seitenangabe); die vollstandi-gen Angaben gehoren ins Literaturverzeichnis - allerdings sollte beim ersten Auf-treten vollstandig zitiert werden.

• Quellenangaben konnen ebenfalls abgekurzt werden (s. Kleiner Pauly), z.B. Tac.Ann. 1,3,3 statt Tacitus Annalen I 3,3.

• Buchangabe kann in romischen oder arabischen Ziffern erfolgen (einheitlich!).

• Quellen nie nach Seitenzahlen und Name des Herausgebers der Edition zitieren!!!

• Die benutzten Editionen sollten aber im Quellenverzeichnis angegeben werden.

• Wenn das gleiche Buch mehrmals hintereinander zitiert wird kann Autor und Titelmit ebd. abgekurzt werden.

• Wenn ihr zitiert kommt nichts vor das zitierte Buch; wenn ihr auf Sachen verweistkann dies mit vgl. oder siehe verdeutlicht werden.

7.8 Literaturverzeichnis

• Unterteilung in Quellen und Sekundarliteratur kann zur besseren Ubersicht sinnvollsein.

• Alles, was ihr in eurer Arbeit zitiert, muss im Literaturverzeichnis angegeben wer-den.

• Wenn ihr Bucher verkurzt zitiert muss diese Abkurzung im Lit.verz. aufgelostwerden. Z.B. Standop, Ewald: Die Form der Wissenschaftlichen Arbeit, Heidel-berg/Wiesbaden 141994 (zit.: Standop, Wissenschaftliche Arbeit).

• Literaturverzeichnis muss alphabetisch geordnet sein; wenn ein Autor zweimal vor-kommt wird nach Jahreszahl geordnet.

• Zu den Formalia siehe Standop, Ewald: Die Form der wissenschaftlichen Arbeit,Wiesbaden 141994

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Tutorium – Rene Scheppler – Alte Geschichte Uni Konstanz – SS 2005 – 43

7.9 Abschluss der Arbeit

• Bis zu zwei Wochen mehr oder minder harter Arbeit liegen nun hinter Euch. ZumSchluss solltet ihr euch auf alle Falle eure Hausarbeit von jemanden durchlesenlassen:

1. Rechtschreibfehler

2. Krumme Grammatik (oft ist man beim Schreiben ein bisschen blind)

3. Oft ist man in sein Thema so vertieft, dass man Sachen voraussetzt, die inder Arbeit noch gar nicht erwahnt wurden.

4. Wenn jemand unabhangiges durch euer Konzept durchsteigt und eure Argu-mentation nachvollziehen kann, seit ihr auf dem richtigen Weg.

• Haltet euch an den Abgabetermin - nichts ist argerlicher als wenn eure Hausarbeitwegen Uberschreitung der Frist nicht mehr angenommen wird. (Tip: Je schnellerihr eure Hausarbeit schreibt, desto besser, dann seit ihr namlich noch im Themadrin, habt die Bucher und wisst hoffentlich auch noch was drinsteht; je mehr Zeitihr vergehen lasst, desto mehr musst ihr wieder suchen und euch wieder in dasThema einarbeiten).

7.10 Anmerkungen zur Arbeit mit Word

Hier noch ein paar Anmerkungen zum Arbeiten mit Word (kein anderes Programm kanneinen so in den Wahnsinn treiben)

• wichtig!!! Formatiert erst am Schluss eurer Arbeit wenn wirklich alles steht (Uber-schriften, Absatze, Seitenzahlen etc.)

• 112 Zeilenabstand: Menu Format ⇒ Absatz ⇒ Zeilenabstand

• Zahlen hochstellen (Erscheinungsjahr): Menu Format ⇒ Zeichen ⇒ Effekte (InWord auch als Shortcut mit Strg+)

• Fußnote: Menu Einfugen ⇒ Fußnote. Einstellungen so lassen. Gar nicht erst denVersuch machen Fußnoten zu formatieren (Fußnote auf gleicher Seite etc. funkt ehnicht - also einfach akzeptieren)

• Seitenzahlen: Menu Einfugen ⇒ Seitenzahlen ⇒ zentrieren, teilweise macht euchWord die Seitenzahlen zu tief, so dass es euer Drucker nicht mehr ganz packt (Kon-trolle uber Seitenansicht), dann uber Seite einrichten Abstand Fußzeile korrigieren

• Uberschriften/Gliederung: Legt euch unter Menu Format ⇒ Formatvorlage so vieleUberschriften an, wie ihr Gliederungsebenen habt; oder bearbeitet die schon vor-handenen Uberschriften mit dem gleichen Menu. Z.B. 1. Gliederungsebene: Fett14 pt, Abstand nach 6 pt; 2. Gleiderungsebene: Fett Kursiv 12 pt, Abstand nach 3pt; 3. Gleiderungsebene: Kursiv 12 pt Abstand nach 3 pt. Verschiedene Formatvor-lagen auf eure Uberschriften anwenden (ganz links in der Steuerleiste). Dann ins

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Tutorium – Rene Scheppler – Alte Geschichte Uni Konstanz – SS 2005 – 44

Menu Format ⇒ Nummerierung/Aufzahlung ⇒ Gliederung ⇒ Gewunschte Glie-derung aussuchen bei 0 anfangen und hoffen, dass es klappt; klappt nicht immer -dann notfalls noch mal von Hand nachformatieren.

• Erstellen eines Inhalsverzeichnisses: Menu Einfugen ⇒ Index/Verzeichnisse ⇒ In-halsverzeichnisse. Nach gusto Art des Verzeichnisses aussuchen, es bietet sich anelegant zu nehmen, keine Fullzeichen einstellen - fast fertig. Wenn ihr einfugenmacht fugt euch Word das Inhaltsverzeichnis in euer Dokument ein, d.h. es be-kommt eine eigene Seitenzahl - schlecht, deswegen einfach copy paste in ein neuesDokument und die Seitenzahlen nochmal handisch einfugen, da das Inhaltsverzeich-niss von Word als interaktives Dokument angelegt wird (funktioniert so ahnlich wieein Link auf einer Internetseite) und Word dann die Seitenzahlen nicht mehr findet,wenn ihr das Inhaltsverzeichnis in ein neues Dokument einfugt.

7.11 Literatur

• Standop, Ewald: Die Form der wissenschaftlichen Arbeit, Wiesbaden 141994.

• Eco, Umberto: Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt, Heidel-berg 92002.

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Tutorium – Rene Scheppler – Alte Geschichte Uni Konstanz – SS 2005 – 45

Inhaltsverzeichnis

1 Begrußung 21.1 Ablaufplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21.2 Was Euch das Tutorium bringt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21.3 Spielregeln! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31.4 Wissenswertes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31.5 Kurzreferate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

1.5.1 Liste vorzustellender Zeitschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31.5.2 Liste vorzustellender Antiker Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . 4

2 Einfuhrung 42.1 Allgemeine Einfuhrungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42.2 Was ist Gegenstand der Alten Geschichte? . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52.3 Chronologiche/Geographische Eingrenzung . . . . . . . . . . . . . . . . . 52.4 Quellenbegriff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62.5 Umgang mit Quellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62.6 Umgang mit Quellen 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

3 Referat/Zitieren 83.1 Referat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

3.1.1 Regeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83.1.2 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83.1.3 Haupteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83.1.4 Schluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93.1.5 Tips zum Halten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

3.2 Handout . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93.3 Literaturrecherche-Strategien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103.4 Zitieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103.5 Zitieren Wissenschaftl. Publikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103.6 Probleme beim Zitieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

4 Wissenschaftl. Literatur 124.1 Lexika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

4.1.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124.1.2 Lexika - Beispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

4.2 Handbucher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144.2.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144.2.2 Hanbucher - Beispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

4.3 Bibliographien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154.3.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154.3.2 Bibliographien - Beispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

4.4 Zeitschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

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Tutorium – Rene Scheppler – Alte Geschichte Uni Konstanz – SS 2005 – 46

5 Hilfs- und Grundwissenschaften 185.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185.2 Grundwissenschaften - Beispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

5.2.1 Philologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185.2.2 Archaologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225.2.3 Numismatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 255.2.4 Epigraphik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 275.2.5 Chronologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 315.2.6 Papyrologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

6 wissenschaftl. Arbeiten 376.1 Gliederung des Kapitels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

6.1.1 ”Die Kunst zu lesen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 376.1.2 Bewertung von Informationen aus der Literatur . . . . . . . . . . . 376.1.3 Bewertung von verschiedenen Informationsquellen . . . . . . . . . 376.1.4 Exzerpt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

7 Hausarbeit 387.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 387.2 Erarbeiten eines Themas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 397.3 Aufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

7.3.1 Titelblatt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 397.3.2 Inhaltsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 397.3.3 Einleitung (oder Einfuhrung; bitte nicht ’Vorwort’ !!) . . . . . . . . 397.3.4 Hauptteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 407.3.5 Schluß oder Resumee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 407.3.6 Literaturverzeichnis oder Bibliographie . . . . . . . . . . . . . . . . 40

7.4 Zitate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 407.5 Arbeitsweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 417.6 Formalia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 417.7 Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 417.8 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 427.9 Abschluss der Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 437.10 Anmerkungen zur Arbeit mit Word . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 437.11 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44