Typische Schadstoffe und Verunreinigungen bei Abfällen aus ... · Teer/PAK -4 PAK Polycyclische...
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05.05.2011 SBB - Veranstaltung: Chemie des Abfalls
Typische Schadstoffe und
Verunreinigungen bei Abfällen
aus der Gebäudesanierung
Dieter Quantzöbuv Sachverständiger für Schadstoffe in Gebäuden
und Beurteilung von Unfällen mit wassergefährdenden
Stoffen, bestellt durch die IHK zu Berlin
05.05.2011 SBB - Veranstaltung: Chemie des Abfalls
Schadstoffproblematik in Gebäuden ist ein altes Problem
(z.B. bereits in der Bibel, 3. Buch Moses, Kap. 14, Verse 33-57)
☞ Wenn ... ich lasse an einem Hause eures Landes eine aussätzige Stelle ent-stehen, so soll der kommen, dem das Haus gehört, es dem Priester ansagen und sprechen: Es sieht so aus, als sei Aussatz an meinem Hause. Da soll der Priester gebieten, dass sie das Haus ausräumen, ehe der Priester hineingeht, die Stelle zu besehen, damit nicht alles unrein werde, was im Hause ist….
☞ Wenn er nun den Aussatz besieht und findet, dass an der Wand grünliche oder rötliche Stellen sind, die tiefer aussehen als sonst die Wand, so soll er aus dem Haus hinausgehen, an die Tür treten und das Haus für sieben Tage verschließen….
☞ Und wenn er am siebenten Tage wiederkommt und sieht, dass sich der Ausschlag weiter gefressen hat an der Wand des Hauses, so soll er die Steine ausbrechen lassen, an denen der Ausschlag ist, und hinaus vor die Stadt an einen unreinen Ort werfen. Und das Haus soll man innen abschaben und den abgeschabten Lehm vor die Stadt an einen unreinen Ort schütten und andere Steine nehmen und statt jener einsetzen und anderen Lehm nehmen und das Haus neu bewerfen.
☞ Und wenn er sieht, dass der Ausschlag weiter gefressen hat an dem Hause, so ist gewiss ein fressender Aussatz an dem Hause, und es ist unrein. Darum soll man das Haus abbrechen, Steine und Holz und allen Lehm am Hause, und es hinausbringen vor die Stadt an einen unreinen Ort.
05.05.2011 SBB - Veranstaltung: Chemie des Abfalls
„alte Schadstoffe und Verunreinigungen in
Gebäuden“ (vor 1860)
Schwermetalle (z.B. Arsen, Blei, Cadmium,
Chrom, Quecksilber, Thallium aus Mineralien
und Pigmenten)
Teer (u.a. mit den Schadstoffen PAK,
Phenolen / Kresolen, Benzol und Aromaten
aus Abdichtmaterialien)
Nikotin, Teer , Ruß (starkes Rauchen)
Schimmelpilze, Bakterien und deren Sporen
und (Endo- oder Exo-)Toxine
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„neue Schadstoffe und Verunreinigungen
in Gebäuden“ (nach 1860 bis 1995)
Holzschutzmittel (z.B. PCP, DDT, Lindan)
chlorierteTeerprodukte (u.a. mit den Schadstoffen
Clx-Naphthalin, Clx-Phenolen)
Andere polychlorierte Stoffe (z.B. PCB)
Lösemittel, VOC (Volatile organic Compounds)
Asbest (gefährliche Fasern aus Dämmung,
Wärmeisolierung, AZ-Bauteilen, Klebern,
Bodenplatten u.a.)
KMF (gefährliche Fasern aus Dämmung,
Wärmeisolierung u.a.)
05.05.2011 SBB - Veranstaltung: Chemie des Abfalls
„zukünftige Schadstoffe und Verunreinigungen in
Gebäuden“ (nach 1995)
Weichmacher (z.B. Adipate, Phthalate wie
DEHP)
Organo-Zinnprodukte (u.a. TBT)
Radioaktive Stoffe (z.B. Radon)
Tenside und Phasenvermittler (Volatile
organic Compounds)
Flammschutzmittel (halogenierte
Polyphosphate, bromierte Substanzen u.a.)
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Die wichtigsten Bauschadstoffe sind in der
Chemikalienverbotsverordnung genannt -1 Abschnitt 1: DDT
Abschnitt 2: Asbest
Abschnitt 3: Formaldehyd
Abschnitt 4: Dioxine und Furane PCDD / PCDF
Abschnitt 6: Benzol
Abschnitt 8-10 und 18: die Schwermetalle Blei, Cadmium, Quecksilber und Arsen
Abschnitt 13: Polychlorierte Biphenyle PCB und polychlorierte Terphenyle PCT
Abschnitt 15: Pentachlorphenol
Abschnitt 16: aliphatische Chlorkohlenwasserstoffe, z.B. das Pentachlorethan
Abschnitt 17: Teeröle und Teerprodukte
Abschnitt 22: Hexachlorethan
Abschnitt 23: biopersistente Fasern (KMF)
Abschnitt 25: Flammschutzmittel
Abschnitt 27: Alkylphenole
Abschnitt 28: Chromat (in Zement)
Abschnitt 29: Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)
Abschnitt 30: Toluol
05.05.2011 SBB - Veranstaltung: Chemie des Abfalls
Die wichtigsten Bauschadstoffe sind in der
Chemikalienverbotsverordnung genannt -2
…sie sind also „verbotene Chemikalien“
…sie dürfen daher gewerbsmäßig nicht mehr in Verkehr gebracht oder verwendet werden, es gilt ein Verbot für alle gewerblichen Bereiche außer der Entsorgung und umweltunschädlichen Beseitigung
…dies gilt sowohl für die Reinsubstanzen als auch für Gemische, Gemenge oder Produkte, die diese Stoffe in relevanter Konzentration enthalten
05.05.2011 SBB - Veranstaltung: Chemie des Abfalls
Was findet man davon in Abbruch- und
Rückbauabfällen aus Gebäuden?
Die leichtflüchtigen Schadstoffe werden in der Regel als Dämpfe bereits beim Ausbau an die Luft abgegeben, also ein Arbeits- und Emissionsschutzproblem, meist kein Problem mehr in normalen Abfällen aus dem Baubereich
Es bleiben die anorganischen Schadstoffe im Abfall, Staub und Material (Schwermetalle, Salze), Asbest, KMF und die schwerflüchtigen organischen Schadstoffe (PAK/Teer, org. Chlor- und andere Halogenverbindungen, HSM, PCB)
05.05.2011 SBB - Veranstaltung: Chemie des Abfalls
Asbest -1
Natürliches Mineral /Gestein
Serpentin-Asbest (vor allem Chrysotil),
Amphibolasbest (Antho-phyllit - Amosit und Mon-tasit, Aktinolith, Tremolit),
die Hornblende Krokydolit
die technisch unbedeu-tenden Xylotilasbeste (Bergleder oder Bergholz)
Verwendung am Bau
Spritzasbest und asbesthaltige Stopfmassen
Asbestgewebe, Asbestschnur, Asbestdichtungsscheiben z.B. als Isolierbänder bei Herden, Öfen, Kaminen, Elektrospeicherheizgeräten, Stromverteilerkästen, Schaltern, Lampen, Dichtungen in Lüftungsanlagen, Wärmekreisläufen usw.
Asbesthaltige schwach gebundene Leichtbauplatten als Wand- und Dachkonstruktionen innen und außen
Asbesthaltige Pappe, z.B. hinter Heizungen und unter Fensterbrettern
Asbesthaltiger Putz, Mörtel und Estrich
Asbesthaltiger Kitt, Schaumstoff, Spachtelmasse und Kleber
Kleinformatige Asbestplatten und Bauteile, Netze und Filter
Asbestzementprodukte, -platten und –bauteile (AZ-Produkte)
Bremsbeläge (z.B. in Aufzügen und Paternostern)
Cushion-Vinyl-, Marley- oder Floor-Flex-Fußbodenplatten
Asbesthaltiger Bitumen- oder Teerkleber
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Asbest -2
Bekannte Handelsnamen
Eternit, Promabest, Internit, it-Dichtungen, Glasal (BRD)
Sokalit, Baufatherm, Baufanit, Neptunit. Geronit und Morinol-Kitt (DDR)
Einbau in Gebäuden
☞ ca. 1950 – 1982 (West)
Spritzasbest bis 1979
☞ Ca. 1950 – 1988 (0st)
Spritzasbest bis 1969
☞ bis 1995 letzte Produkte in D (z.B. Druckrohre)
Materialien sind „asbesthaltig“ ab 0,1 %!
Stäube sind „asbesthaltig“ ab 1 F/mm2!
WHO-Fasern:Faserdurchmesser von D < 3 µm,
Länge L von > 5 µm
Verhältnis von Länge zu Durchmesser L : D = > 3
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KMF künstliche Mineralfasern -1
künstlich hergestellte, glasig amorphe Fasern mit unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung, oft auf silikatischer Basis.
Glas- oder Steinfasern (GL, ST)
Schlackefasern (SL), die als Dämm-Materialien,
Keramikfasern und
Fasern aus anderen refraktären Stoffen (Bor, Siliciumnitrid, Siliciumcarbid), die als Isolierungen verwendet werden.
Verwendung am Bau
Feuerfestauskleidungen von Industrieöfen
Isolierungen in Haushaltgeräten, Heizanlagen, Kachelöfen usw.
Dämmungen im Automobil-, Luftfahrt und Schiffs- bzw. sonstigem Metallbau (Dämmung, Klapperschutz, Schallisolierung
Isoliermaterialien bei Wärme-, Hochtemperaturanwendungen, Kältegeräten und Klimatechnik
Leichtbauwände, Fassaden- und Dachdämmungen (als Filze, Matten, Platten, mit /ohne Kaschierung, Formteile, Zöpfe, Wolle als lose Sackware), Schalldämmung in Estrich und an Wänden
Brandschutzschichten (z.T. auch Spritzisolierungen)
Akustik- Wand- und Deckenplatten, z.T. kaschiert oder mit anorganischen Füllstoffen und Bindemitteln
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KMF künstliche Mineralfasern -2
WHO-Fasern:Faserdurchmesser von D < 3 µm,
Länge L von > 5 µm
Verhältnis von Länge zu Durchmesser L : D = > 3
Aber teilweise biologisch abbaubar, daher:
KI-Kanzerogenitäts-Index
=
(Na2O + K2O + B2O3 + CaO + MgO + BaO)
– 2 x Al2O3
KI > 40 gilt als nicht krebserregend
40 > KI > 30 begründeter Verdacht K 3
30 > KI gilt als krebserregend K 2
Seit 1998 KMF „neuer Art“, die durch Faser-modifikationen nicht mehr krebserregend sind (keine WHO-Fasern)
Bis dahin oft K 2 / K 3-Stoffe → Analyse nötig
Gefährliche KMF „alter Art“wurden seit 1994-1998 weitgehend im Handel ersetzt durch unschädliche Neuprodukte ohne WHO-Fasern (Mineralfasern der neuen Generation“ )
KMF „alter Art“ dürfen seit dem 01. 06. 2000 nicht mehr eingebaut werden!
Also: bis zu diesem Zeitpunkt legale Verwendung der KMF alter Art am Bau, d.h. gefährlicher Abfall bei Rückbau
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Schwermetalle -1
Arsen As *
Blei Pb *
Cadmium Cd*
Chrom Cr *
Kupfer Cu
Nickel Ni*
Quecksilber Hg *
Zink Zn
As → Nervenleiden. Schwäche, Blutarmut, Hautentzündungen
Pb → Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Nervosität, Kopfschmerzen
Cd → Leber-, Nierenschädigung, Knochenveränderungen
Cr → Allergien, Hautschädigungen
Cu → ZNS- und Gen-Schädigungen
Ni → ZNS-Schädigungen
Hg→ Störung des Immunsystems, Hautreizungen,Kopfschmerzen
Zn → Hormonstörungen
* teilweise auch Salze mit carcinogener, mutagener, teratogener Wirkung
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Schwermetalle -2
In metallischer Form weitgehend unkritisch, Recycling möglich (Kupferbleche, Bleibleche sind z.Z. sehr wertvoll)
In Altholz (siehe HSM-Belastung), relativ fest in oberen 2-3 mm der Oberfläche gebunden
Oft SM-Belastungen in Bodenschüttungen
alle andere Formen (Salze, Oxide usw.) kritisch im Staub und Abrieb (z.B. bei Wandanstrichen Liegestaub beachten, Bodenschüttung staubarm aufnehmen)
Entsorgung wie Bauschutt nach LAGA-TR 20 - Werten
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Schwermetalle -3
Man kennt unterdessen die meisten Quellen von Schwermetallen sehr gut, daher reicht i.d.R. bei normalen Baustellen eine Beschränkung auf die „LAGA“-Schwermetalle (TR 20)
Aber: Bei spezifischem Verdacht (je nach Vornut-zung!)
sind ggf. weitere nötig (Tl, Sr,Sb Sn …)
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Teer /PAK -1
Teer ist carbostämmig =
Rückstand aus Kohle-
destillation
Gefahrstoffe im Teer :
PAK polycyclische
aromatische Kohlen-
wasserstoffe ≥ 20 Gew%
Phenole, Kresole, Xylenole
BTEX-Aromaten
Schwefel-,
Stickstoffheterocyclen
Bitumen ist mineralölbürtig
= Destillationsrückstand aus
Ölraffination
Gefahrstoffe im Bitumen:
PAK ≤ 1 Gew %
Bitumen gilt nicht als
Gefahrstoff,
aber : Bei alten Dächern oft
mit Teer gemischt oder
Carbobitumen = Gefahrstoff
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Teer /PAK -2
Teer wurde als Baustoff verwendet
Bis ca. 1968 (West), danach nur noch in Sonderanwendungen bis in die 80er (Bahnschwellen, Licht-masten, Tunnelabdichtungen)
Bis Wendezeit (ehem. DDR: 1990 Übernahme der GefahrstoffV, Übergangsfrist bis 1992 wurde ausgenutzt)
Verwendung Teer und Bitumen identisch als
Tränkmittel von Dachpappe und Isolier-pappen, teilweise mit Sand betreut
Gußmassen und plast. Fugendichtungen
Asphaltschichten, also mit Zuschlagstoffen, z.B. Schlacke, Split, Kies versetzt und als Schicht aufgebracht
Fußboddichtungen und Abdichtung innen/außen „schwarze Wanne“
Carbolineum-öle als Holzschutzmittel (nur Teer)
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Teer/PAK -4
PAK Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe
Analysiert werden von mehr als 300 Substanzen im Teer nur 16 Leitsubstanzen (PAK nach EPA)
Leitsubstanz für Gefährdung: Benz(a)pyren
Teerpech enthält ca. :
10 % Naphthalin
5 % Phenanthren
3,3 % Fluoranthen
2,3 % Pyren
2 % Acenaphthylen
2 % Fluoren
2 % Crysen
2 % Benzo(a)anthracen
1,4 % Anthracen und
1 % Benz(a)pyren
sowie weitere PAK wie Methylnaphthalin, Indenopyren und Carbazol
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Teer/PAK -5
Benz(a)pyren und viele andere PAK sind krebserregend
PAKEPA= Es sind:
Naphthalin,
Acenaphthylen,
Acenaphthen,
Fluoren,
Phenanthren,
Anthracen,
Fluoranthen,
Pyren,
Benzo[a]anthracen,
Chrysen,
Benzo[b]fluoranthen,
Benzo[k]fluoranthen,
Benzo[a]pyren,
Dibenzo[a,h]anthracen,
Indeno[1,2,3-cd]pyren
Benzo[g,h,i]perylen.
Strukturformel B(a)P
05.05.2011 SBB - Veranstaltung: Chemie des Abfalls
Phenole/Kresole -1
Phenole wurden früher auch als CARBOL-Säure bezeichnet und sind zusammen mit den PAK für den typischen Teergeruch verantwortlich. In Teer findet man neben dem Phenol als weitere Hauptkomponenten die o-, m-, p-Kresole und die Dimethylkresole (Xylenole).
Außer als Teerbestandteil auch vielfache Verwendung in
Phenolklebern,
Phenolhaltigem Holzestrich
DDR-Desinfektionsmitteln
Strukturformel Kresole (ortho-, meta-, para-)
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Holzschutzmittel (HSM) -1
Die wichtigsten chlorierten HSM:
PCP Pentachlorphenol
γ – HCH = Gamma-Hexachlorcyclohexan (Lindan)
DDT = Dichlor-diphenyl-Trichlorethan
Dichlofluanid, Chlordan, Chlornaphthaline
Sonstige wichtige HSM:
Carbolineum (s.Teer), Endosulfan
anorganische HSM (Arsenate, Chromate, Quecksilbersalze, Tributylzinn-verb., Fluoride, Ammonium-, Borat- und Phosphorverbindungen)
Außerdem oft mit dazugerechnet: PCB Polychlorierte Biphenyle(Flamm- und Brandschutz, Weichmacher)
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PCB (polychlorierte Biphenyle)
PCB wurden 1929 als hoch-temperaturfestes Öl für Brandschutzanwendungen entwickelt
seit 1989 verboten
Am Bau als PCB-Kleber, PCB-Fugendichtungen, PCB-Hochtemperaturfarben u. Beschichtungen, Weichmacher in Farben/Kunststoffen, Leckagen aus TRAFOs und Kondensatoren
Analyse der 209 Kongenere über 6 Leitsubstanzen (Kongenere Nr. 28, 52, 101, 138, 153, 180)
Deren Summe x 5 = Gesamt-PCB (Konvention!)
Strukturformel PCB
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PCP (Pentachlorphenol)
Typisch „Westen“
(Xylamon -Produkte bis
Ende 70er), aber seltener
auch im Osten (Hylotox S,
Hylotox IP und IP braun)
Seit 1989 verboten (BRD)
Technische Gemische mit
87% PCP-Wirkstoff, Rest
Chlorphenole, Chlorben-
zole, oft 1 % PCB, Spuren
hochtoxische Dioxine =
„dreckige“ Mischung!
Fungizid, algizid, bakterizid,
insektizid
Lipophil in Ölen gelöst, als
Na-Salz wasserlöslich
Krebserzeugend, mutagen,
teratogen
Persistenter Schadstoff
(reichert sich im Körper an!)
05.05.2011 SBB - Veranstaltung: Chemie des Abfalls
DDT
DDT Dichlor-Diphenyl-Tri-chlorethan (korrekt:
1,1,1-Trichlor-2,2´-Bis(4-Chlorphenyl)-Ethan)
Typisch „Osten“ (Hylotox-59) und Konversions-Gebäude (Alliierte)
In BRD seit 1972 bereits verboten
verwendet in DDR bis Einigungsvertrag
Im Dachstuhl weitverbreitet (geschätzt ca. 2/3 aller Gebäude im ehem. DDR-Territorium!)
Breit wirkendes Insektizid, nicht systemisch
Weißgraues Pulver, lipophil, meist in Öl gelöst (meist Mineralöl, auch z.T. Teeröle)
Auch wasserlösliche Formulierung vorh.
Oft weiße Kristallausblühungen am Balken erkennbar
Krebserzeugend (umstritten), mutagen, Zellgift und immunotoxisch
Persistenter Schadstoff (reichert sich im Körper an!)
05.05.2011 SBB - Veranstaltung: Chemie des Abfalls
Lindan
Meist in Kombipräparaten mit PCP und / oder DDTverwendet
Seit 1935 als Insektizid
Bis heute nicht verboten als HSM
Auch „Mottenschutzmittel“ im Haushalt (NEXALOTTE )
Leichter flüchtig und biologisch besser abbaubar als PCP und DDT
Krebserzeugende Wirkung ?? Umstritten
Insektizid
Weißes Pulver , meist in öligen Formulierungen verwendet, Kombimittel
Nicht persistent,
Leicht flüchtig und biologisch abbaubar
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Industrie- und Gewerberückstände
Kohlenwasserstoffe und Mineralöle (KFZ-
Betriebe, Firmen mit Hydraulik- oder Bohr-
und Schneidöle/-emulsionen, Tankstellen, …)
Cyanide und andere toxische Salze
–C≡N
05.05.2011 SBB - Veranstaltung: Chemie des Abfalls
Ich danke für Ihr Zuhören und die
Aufmerksamkeit
D I E T E R Q U A N T Z
Staatlich geprüfter u. zugelassener Lebensmittelchemiker
öbuv SV für Schadstoffe in Gebäuden • Wasser • Boden • Luft
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