Über dieBekämpfung des Maikäfers

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70 Kleine Mitteiltmgen. ft5.6.1932 I_ Heft 6 Kleine Mifleilungen. Uber die Bekiimpfung- des Maikiifers berichtet Ing. W. Ulatowski. Echa LeOne. Jahrg. IX, Heft 1, 1932. -- Neben verschiedenen anderen Bekiimpfungs- mal~nahmen hat sich der Anbau von Buchweizen ganz besonders bewiihrt. Mit Buehweizea im Vorjahr be- bante 8chliige der Kultur zeigten eine Beschiidigung der nachfolgenden Kiefernkulturen durch den Engerling yon 3--5 %. Benachbarte Kulturon, auf denen kein Vor- anbau yon Buchweizen stattgefunden hatte, wurden bis zu 60% und dariiber veto Engerling vernichtet. In einem Kamp, der zum Teil mit Buchweizen, zum Teil mit gelber Lupine bes~t war, wurden beim Untergraben der Griindiingung 18 dreijiihfige Engerlinge im Buch- weizen, im Lupinenteil dagegen 256 einjahrige, 650 zwei- jiihrige, 780 dreij~ihrige, znsammea also 1686 Engerlinge gefunden. Die Lupine war im iibrigen yon den Enger- lingen fast vernichtet. Wean irgend mSglich werden daher vom Engerling bedrohte Schl~ge vet der Kultur der LandbevSlkerung kostenlos zum Buehweizenanbau iiberlassen. Auf Grand mehrjiihriger Erfahrungen gelten Kiefernkulturen nach Buchweizen in dem besagten Revier (Gegend yon Kilce) als unbedingt sieher. Die vorziig- liehe Wirkung des Buchweizens ant den Engerling wird damit erkliirt, dall die Wurzeln des Buchweizens aus irgendwelehen Grtinden veto Engerling nieht angenommen werden. Andererseits verniehtet der Buehweizen bet dichter Bestoekamg dureh volls~ndige Besehattung der FIaehe nile anderen Pflanzen, besonders abet die Gr'aser. Auf ether solehen Fliiche gehen daher die Engerlinge einfach an Nahrungsmangel zugrunde. Das gilt besonde~ fiir ein- und zweijahrige Engerlinge. Daher wtu'den naeh Buchweizenanbau wenige, fast nut "dreijiihrige Engerlinge gefunden. M a u v e, Dobra Szczecao p. Daleszyce-Polen. Starkes Auftreten yon Lyoneti~, clerheli,,. (Mit 4 Abbildungen.) Die Miniermotte l~/onetia elerke/la hat naeh S o r a u e r 3 Bruten, deren letzte im September, Oktober e~cheint. Im Jahre 1931 wurde in der Umgebung yon KSln ein besonders starkes Auftreten dieser Miniermotte beob- achtet, und zwar befielen sie in emter Linie Sauerkirsch- hbb. 3. Ruhestellung von L. alerkella. (2,7xvergr.,Phot.Babet.) Abb. 1. R~iupchon yon L. elerkella. (6 x vergr:, Phot. Babel.) &bb. 2. Typiseher Larvengang von L. elerkella. (Phot. BabeL) hbb. 4. Puppengespinst yon L. elerkella. (3 x vergr, Phot. Babel.) B~ume~ dagegen waren sie bet anderem Kern- oder Steia- obst so gut wie gar nieht zu beobachtea, es set dean, dab solche B~iume in n~ichster Nahe der befallenen Sauerkirschen standen. Unter Zugrunde[egung der An-

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70 Kleine Mitteiltmgen. ft5.6.1932 I_ Heft 6

Kleine Mifleilungen. Uber die Bekiimpfung- des Maikiifers berichtet

Ing. W. U l a t o w s k i . Echa LeOne. Jahrg. IX, Heft 1, 1932. - - Neben verschiedenen anderen Bekiimpfungs- mal~nahmen hat sich der Anbau von Buchweizen ganz besonders bewiihrt. Mit Buehweizea im Vorjahr be- bante 8chliige der Kultur zeigten eine Beschiidigung der nachfolgenden Kiefernkulturen durch den Engerling yon 3- -5 %. Benachbarte Kulturon, auf denen kein Vor- anbau yon Buchweizen stattgefunden hatte, wurden bis zu 60% und dariiber veto Engerling vernichtet. In einem Kamp, der zum Teil mit Buchweizen, zum Teil mit gelber Lupine bes~t war, wurden beim Untergraben der Griindiingung 18 dreijiihfige Engerlinge im Buch- weizen, im Lupinenteil dagegen 256 einjahrige, 650 zwei- jiihrige, 780 dreij~ihrige, znsammea also 1686 Engerlinge gefunden. Die Lupine war im iibrigen yon den Enger- lingen fast vernichtet. Wean irgend mSglich werden daher vom Engerling bedrohte Schl~ge vet der Kultur der LandbevSlkerung kostenlos zum Buehweizenanbau iiberlassen. Auf Grand mehrjiihriger Erfahrungen gelten Kiefernkulturen nach Buchweizen in dem besagten Revier (Gegend yon Kilce) als unbedingt sieher. Die vorziig- liehe Wirkung des Buchweizens ant den Engerling wird damit erkliirt, dall die Wurzeln des Buchweizens aus irgendwelehen Grtinden veto Engerling nieht angenommen werden. Andererseits verniehtet der Buehweizen bet dichter Bestoekamg dureh volls~ndige Besehattung der FIaehe nile anderen Pflanzen, besonders abet die Gr'aser. Auf ether solehen Fliiche gehen daher die Engerlinge einfach an Nahrungsmangel zugrunde. Das gilt besonde~ fiir ein- und zweijahrige Engerlinge. Daher wtu'den naeh Buchweizenanbau wenige, fast nut "dreijiihrige Engerlinge gefunden.

M a u v e , Dobra Szczecao p. Daleszyce-Polen.

Starkes Auf t re ten yon Lyone t i~ , c l e r h e l i , , . (Mit 4 Abbildungen.)

Die Miniermotte l~/onetia elerke/la hat naeh S o r a u e r 3 Bruten, deren letzte im September, Oktober e~cheint. Im Jahre 1931 wurde in der Umgebung yon KSln ein

besonders starkes Auftreten dieser Miniermotte beob- achtet, und zwar befielen sie in emter Linie Sauerkirsch-

hbb. 3. Ruhestellung von L. alerkella. (2,7xvergr. ,Phot.Babet.)

Abb. 1. R~iupchon yon L. elerkella. (6 x vergr:, Phot. Babel.)

&bb. 2. Typiseher Larvengang von L. elerkella. (Phot. BabeL)

hbb. 4. Puppengespinst yon L. elerkella. (3 x vergr, Phot. Babel.)

B~ume~ dagegen waren sie bet anderem Kern- oder Steia- obst so gut wie gar nieht zu beobachtea, es set dean, dab solche B~iume in n~ichster Nahe der befallenen Sauerkirschen standen. Unter Zugrunde[egung der An-