Ueber krystallisirtes Kali

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Mittheilungen vermischten Inhalts. 151 ten Essigs , 100 Pfuiid ekenkeies , schtvefelsaares Kupferoxyd. Beiae Flussigkeiten werden dann, wie friiher angegeben, in ei- nem Zuber vereinigt, wo sic11 dnnn die Farbe erzeugt. 100 Pfund Kupfervitriol liefern 7'5 - S@ Pfund Schweinfurter Griin, welches zwar nicht so dunliel, nber gliinzender und feiner ist. Nimml man anstatt des Ktlis eine entsprechende Mengo hohlensauren Knlkes, so erhiilt man ein Grun, das nicht so schiin ist , nber einen sammtartigen Glanz hat. Nimmt man neutrales essigsaures Bleioxyd (Bleizucker], 80 verfiihrt man wie Polgt: Man liist in 400 Pfd. WnsRer 58 Pfil. Pottasche, wlscht den Ri.iClistnnd wie frilher mit 400 Pfd. Wasser aus, setzt zu der Lniige 700 Pfd. Wasser, und lijst in der WLme 100 Pfd. Arserrik dnrin arif. In einem erveiten Iiessel 15se man 100 Yfd. schwefelsnnres Kupferokyd in 500 Pfd. Wasser , una versetxe es mit 58 Pftl. essigsnurcn Bleioxyds. Der Niederschlag von schwefelsaurem Bleie wird entfernt, und die, essigsaures Kupfer- osyd enthaltende Fliissigkeit rnit der Lijsung des srsenigtsauren Ilalis versetzt. Eine geringere Sorte Griin stellt man dar, wenn man 100 Pfd. schwerelsnores Rupfcrosyd mit 26 PTd. Aetzl;nllr, der mit Wnsser xiir Jialltmilcli gemncht untl durchgesiebt war, versetnt. Der Niedersehlng wird zur Eiitfernung des uherschussigen Kal- kes gut ausgemaschen, und mit 400 PTd. destillirten Essigs, yon dem I00 Gran 25 Grsn reines Iiohlensnures Kali neutrali- siren miissen, in einem Iiessel gekocht. Drrs Kupferoxyd wird von der Essigsiiure aufgeliist und lieiss mit einer heissen AuP- Iiisui?g von 100 Yfd. Arsenik in l500 Pfd. Wasaer in einem Zuber gemischt.. 6) tTeler kryslnllisirtes Kali , von \V A L T x R. (L'Institnt, 4he annee 1836.) W slt e r bereitete kaustisches Kali zur Elemenffiranaly~o und erhielt schone Krystalle des Kalis. Die Krystallform des Kalis ist schon beeeicbnet worden, aber das Balihydrnt, melches 4

Transcript of Ueber krystallisirtes Kali

Mittheilungen vermischten Inhalts. 151

ten Essigs , 100 Pfuiid ekenkeies , schtvefelsaares Kupferoxyd. Beiae Flussigkeiten werden dann, wie friiher angegeben, i n ei- nem Zuber vereinigt, wo sic11 dnnn die Farbe erzeugt. 100 Pfund Kupfervitriol liefern 7'5 - S@ Pfund Schweinfurter Griin, welches zwar nicht so dunliel, nber gliinzender und feiner ist.

Nimml man anstatt des Ktlis eine entsprechende Mengo hohlensauren Knlkes, so erhiilt man ein Grun, das nicht so schiin ist , nber einen sammtartigen Glanz hat.

Nimmt man neutrales essigsaures Bleioxyd (Bleizucker], 80

verfiihrt man wie Polgt: Man liist in 400 Pfd. WnsRer 58 Pfil. Pottasche, wlscht

den Ri.iClistnnd wie frilher mit 400 Pfd. Wasser aus, setzt zu der Lniige 700 Pfd. Wasser, u n d lijst in der WLme 100 Pfd. Arserrik dnrin arif. I n einem erveiten Iiessel 15se man 100 Yfd. schwefelsnnres Kupferokyd in 500 Pfd. Wasser , una versetxe es mit 58 Pftl. essigsnurcn Bleioxyds. Der Niederschlag von schwefelsaurem Bleie wird entfernt, und die, essigsaures Kupfer- osyd enthaltende Fliissigkeit rnit der Lijsung des srsenigtsauren Ilalis versetzt.

Eine geringere Sorte Griin stellt man dar, wenn man 100 Pfd. schwerelsnores Rupfcrosyd mit 26 PTd. Aetzl;nllr, der mit Wnsser xiir Jialltmilcli gemncht untl durchgesiebt war, versetnt. Der Niedersehlng wird zur Eiitfernung des uherschussigen Kal- kes gut ausgemaschen, und mit 400 PTd. destillirten Essigs, yon dem I 0 0 Gran 25 Grsn reines Iiohlensnures Kali neutrali- siren miissen, in einem Iiessel gekocht. Drrs Kupferoxyd wird von der Essigsiiure aufgeliist und lieiss mit einer heissen AuP- Iiisui?g von 100 Yfd. Arsenik in l500 Pfd. Wasaer in einem Zuber gemischt..

6) tTeler kryslnllisirtes Kali , von

\V A L T x R. (L'Institnt, 4 h e annee 1836.)

W s l t e r bereitete kaustisches Kali zur Elemenffiranaly~o und erhielt schone Krystalle des Kalis. Die Krystallform des Kalis ist schon beeeicbnet worden, aber das Balihydrnt, melches

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52 Bllttheilungen vermischten InhnIts.

diese Iirystalle bildet, ein Hydra(, was wohl von dem zu un- terscheiden ist, welches man erhiilt, wenn man dns Kali einige Zeit lang i n dcr Rothgliihhitze schmilzt, ist bisher noch nicht auP genugende Wcise untersucht worden, und seine Zusammen- setzung ist unbekannt.

B e r z e l i u s ri th in seinen chemischen Abhandlungen, urn das ltrystallisirte Kali zu erhalten, dns Abdampfen einer Kali- hydratlijsung an , bis dieselbe sehr concentrirt ist, und sie dann lange Zeit in einem verschlossenen Gefiisse an einem kalten Orte stehen zu lassen. Nach T h d n o r d kann man das Knli- hydrnt krystnllisirt erhalteo, indem man das Kali in wiisserigcm Alkohol auflijst.

W nl t e r bereitete es, indem er auf 3 - 4 Pfund Krrli cin menig Wasscr goss j sobaltl die Temperatur, durch die Verbin- dung dessclben mit dem Iiali erhijht, geringer gewordcn war, fugte er einc liinreichende Menge Wasscr binzu, urn den Rest aufmlijsen. Nach 12 Stunden goss er diese starke Lusung ab und fiind auf dem Roden tles Gefiisses eine grosse Menge schij- ner durchsichtiger Krysfalle.

Urn diese Iirystalle zu erhnlten, liess er sic sehr rasch in einem Glastrichter abtropfcn , indem er dcnselbcn in einem Dcli- kelglase verschloss und an einem kiihlen Orte hielt.

nas lirystdlisirte Ihlihydrat der LuPt ausgcsetzt , zog xu- genbliclilich Feuclitigkeit at1 und zerfloss ; diess machte die 13e- stimmung der Iirystallform sehr schmer. Dic Rrystnlle schie- nen sehr spitisc Rhomboeder zu sein, dercn Iinnten gewviihnlich durch Facettcn ersetst waren. Die uiiter den Recipienten dcr Luf tpumpe gebrachten Krystalle, neben einem Gefiisse mit con- centrirtcr Schwefelsiiure, wurilen trube und ctllorescirten , was bei der iiusserst leichten Zerfliessbarlicit dcr lhlihydrntkrystalle sehr merliwurdig,ist. Noch ist zu bemerkcn, dass bei der Lij- sung der Iirystalle in Wasser ein grosser J<iiltegrnd erseugt wurde. Bringt man hingegen die Krystalle mit ;Miiierdsiiuren zusammen uiid vorziiglich mil SchwefelsCure, so erzeiigt sich vie1 Wiirme, und oft wird das linli wit dcr Saure nus dein Gefiisse geschleudert. Die Einwirliung der Salpetersiinre und Chlorwasserstoffslure ist weniger kriiftig. Die Krystalle lijsen sich nicht ohne Wiirmeentwickelung in einer conceiitrirtcn Lij- sung von Weiosteinsiiure auf, und nrch einigen Augeiiblicken

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erzeugt sich saures, weinsteinmires Kali, menn nlmlieh Ueber- schuss an Biiure da ist. Krystullisirtes Kali in Ammoninklliis- sigkeit geworfen, gewiihrt eiue merkwiirdige Erscheinung ; die Arifliisung geschieht, aber Iangsamer wie in Wasser iind ist mit einer Gasblasenentwicltelring verbunden , welche vom Kali auszugehen scheint, sie durchstreichen langsam die Flussiglieit, und sclieinen sich in der obern Schiclit aufzulijsen. Diese Bla- sen sind.‘ Ammoniakgas, welches durch das sich aufliisende Jhli entwiclielt wird. Die niedrige Temperntur, die die Aulliisung liervorbririgt , erliliirt die Imgsamkeit der Auflusung und de j Aufbrausens.

Das Verfahren W a 1 t e r’s; urn die relative Menge von J<aIi und Wasser zu bestimmen, besteht darin, dass er eiriige Gram-. me sehr genau wiigt, sie in \passer liist und mit verdiinuter Salnsiiure verbiritlet, die Pliissiglieit ziir T r o c h e zu verdampfen und einige Zcit im l’latii~tiegel zu gluhen.

\Val t e r machle mit verscliierlener Menge zwei Adalysen, die viillig mit eiriandcr iihereinstimmten.

4,065 Gr. des krystallisirten Kalis geben 3,207 Gr. Chlor- knliurn, entsprechend 1,694 Gr. Kaliuin , da das Chlorkalium gebililet ist aus: 59953 Ealiurn und 47,47 Chior.

1,684 Gr. ICaliuin geben 2,025 GI,. Iialiumoxyd, denn 83,06 Knlium verbinden sich mit 1 G , % Sauerstolf zum Oxyde.

Demnnch bestelit das krystdisirte Kali BUS:

3,028 Kaliiimoxyd 49,90 2,037 Wasser oder in 100 Theileu ans: 50,10

100,oo. Aber diese Angaben bedurfen einer geringen Bericlitiguag. Nach D u m a s besteht das lirystallisirte Kalihydrat, das in

der Rothgluhhitze erhitzt ist, aus: 1 At. Raliurnoxyd . . 597,915 = 53,95 1 - Wasser . . . 112,480 = l6,05

700,395 100,oo. Der Sauerstoff des-Kalis verhiilt sich dann RU dem des

\Val t o r glaubt, dass das krystallisirte ICa- Wassers wie 1 : 1. liliydrat zu betrachten sein liiinnte, als hestehend nus :

1 9t. Knliomosyd . . 597.915 = 5 1 , l O 5 - Wasser . . . . 56!2,400 = 45490

1150,315 100,OO. Seiu Atomengewicht wiro delnnach = ii50,BiS uiid das

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Verhiiltniss des. Siuerstoffs des Wassers zu dem des Kalis wie 5 : 1. Der geringe C'nterschied, den man zwiscjien Annlyse untl Berechnung findet, liommt gewiss von der geringen Mcnge Was- ser bcr, die auf der Oberfliiche der Krystalle oder zwischen ihren lB13ttern anhing. Mati kann schon die Kryatalle nicht wiigc~~, ohne (lass sie nicht eine kleine Menge Wisser anzu- gen. Diese Zahlen zeigen, dass tliess getroclinete Kali aus 2-1, 40 Wusscr und 78,60 Kaliumoxyd besteht, wclches h i - gender Pormel entsgricht:

1 At. lialiiinoxyd. 597,915 - W,71 IJ/!At. Wasser . . 16H,;20 ~ = i 2O,L'3

756,(;3>. 100,UO. Das Rslihydrat verliert dcrnrtacli durch dns Trockncn 8 y4

Atow WVasser.

6J Neues Verfahren siir Dursielhmg des Cun tlur iditis,

Yon !I' RI E RRY.

(Journal de phsrmacie, Jannar 1835 pag. 44.)

RO b i 4 u e t war der erste, der das Cantharidin enttleclite and ihm den Namen gab. Aber die Bereitungsnrt, die dcrselbc vor- schreibt, ist langvierig , zusammengesetzt und giebt niir eine geringe Menge deu Briiparsts, im ' i c r t i i h i s s zu dern ange- wandtcn- M;ltefLI.

T h i e r ry, der schon seit 10 Jahren einen blasenziehenden Wachstaffent hcreitetq, wollte demsetbcn eine mehr activere Wirkung geben und bestrich desliaib die Oheriliictie niit eiiicm iitherischen Ausxitge der Cantliiu.ideii, de:i er schon \ o r langcr Zeit bereitet hatte. Eiriigc St.titideii tiilchilcr fand er die Ober- fliiche des Taffents gaux mit' kleinen Krystnllen bedeckt.

Er hatte Gelegenheit das Catitbitridin nacli R o b i q net's Vorschrift xu bereiten, a k i n diese. geniigte nicht und regte ilin zu neuen Uritersuchuugen an. Seinem Berichte zufulge kann man das Cantbaridin auP drei verschicderie Weisen bereiten, die slle An.rlogie tjnter sich haben uiid nur m Preise dcs Ausxie- hungsmi:tely unter eiiinnder differireii. Die Auazugsmittel sind: