Ueber salzsaure Thonerde des Handels

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519 151. Alexander Yiiller: Ueber meluaure Thonerde den amdele. (Eingegangen am 14. Juni.) &it einigen Idonaten wid in England und vr)n da aus dutch die ganze eivilisirte Welt fir ein neaee Desinfectionamittel , welcbee uwatlich an8 Alomininmcblorid beeteht, atarke Reclame gemacht and daanelbe hauptsaichlich in flfiseiger Form: .Chloralatn" schlecht- weg und in Palverform ale ,,Chloralumpowder', nebenbei aber auch ah ,Chloralumuolla" uod ,,Chloralumwatte' mageboten. Dorch die Gate dea Rrn. Commerdenrath E. Sehering bier bin ich in den Besitz arothentiecber Proben, eowohl der Liisnng ale ded Puloera gekommen; ich babe dieeelben analyairt und theile nun die Ergebnisse mit. A. Chlora€am reigte aich ale eine dGnne Flfiesigkeiit ron hell Bigelber Farbe, von whwacham, an rohe alzelure erinnerndea Oerueh nnd von mbeig &her Aciditat; ale d os'ammeneetmag ergab aich: 16,O Procent Chloralnminium, 1,7 - ChlorcAkiam (ber5gL -Magneaiam), 0,l - achwefelsaure Alkalien, 1,2 - SJeeHure, 19,l Procent gel6ate Bestandtheile wseeerfrei, 80,s - Waeeer 1~,0 Procent Summa. Dae vorhandene ChIordnminiom (16 Procant der Liioung) eat- cpricht einem Gemenge von 21 Procent Cblornatrinm mit 174 Procent wasaerfreier achwefelsaorer nonerde, oder 40 krystallldrter oder 57 Kalialam. B. Chlo ralurn pow der e t e akh ale e i m Weiaee, lockece, chlorkalk8;hnliche aber geruch- he Maeeo. No& der dnnlyee kechnet sieb folgende Zurammeneet7ung: 20,9 Pment Wmeer, 44-47 I6slich io Wamr, lrHrnlich: la,& Procent Chloralnminiom, 4J - sohwefetaaure Thcmerde, 9,l - schwefelatnmr Kdk, 14.1 echwefeleaarea Natroo, t5,3 in SaLsiime lijdicb Thonerde, a999 onl6slich in BaiesHure, n&tnhh : 13,5 Procent Xaolio, waeserfrei, t t' 9,4 - freie Kieselslure, p ~w,O Procent Summa.

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151. Alexander Yii l ler: Ueber meluaure Thonerde den amdele. (Eingegangen am 14. Juni.)

&it einigen Idonaten wid in England und vr)n da aus dutch die ganze eivilisirte Welt fir ein neaee Desinfectionamittel , welcbee uwatlich an8 Alomininmcblorid beeteht, atarke Reclame gemacht and daanelbe hauptsaichlich in flfiseiger Form: .Chloralatn" schlecht- weg und in Palverform ale ,,Chloralumpowder', nebenbei aber auch ah ,Chloralumuolla" uod ,,Chloralumwatte' mageboten.

Dorch die Gate dea Rrn. Commerdenrath E. Sehering bier bin ich in den Besitz arothentiecber Proben, eowohl der Liisnng ale ded Puloera gekommen; ich babe dieeelben analyairt und theile nun die Ergebnisse mit.

A. C h l o r a € a m reigte aich ale eine dGnne Flfiesigkeiit ron hell Bigelber Farbe, von whwacham, a n rohe alzelure erinnerndea Oerueh nnd von mbeig &her Aciditat; ale d os'ammeneetmag ergab aich:

16,O Procent Chloralnminium, 1,7 - ChlorcAkiam (ber5gL -Magneaiam), 0,l - achwefelsaure Alkalien, 1,2 - SJeeHure,

19,l Procent gel6ate Bestandtheile wseeerfrei, 80,s - Waeeer

1 ~ , 0 Procent Summa. Dae vorhandene ChIordnminiom (16 Procant der Liioung) eat-

cpricht einem Gemenge von 21 Procent Cblornatrinm mit 174 Procent wasaerfreier achwefelsaorer nonerde,

oder 40 krystallldrter oder 57 Kalialam.

B. Chlo r a l u r n p o w der ete akh ale e i m Weiaee, lockece, chlorkalk8;hnliche aber geruch- h e Maeeo.

No& der dnnlyee k e c h n e t sieb folgende Zurammeneet7ung: 20,9 Pment Wmeer, 44-47 I6slich io Wamr, lrHrnlich:

la,& Procent Chloralnminiom, 4J - sohwefetaaure Thcmerde, 9,l - schwefelatnmr Kdk,

14.1 echwefeleaarea Natroo, t5,3 in SaLsiime lijdicb Thonerde, a 9 9 9 onl6slich in BaiesHure, n & t n h h :

13,5 Procent Xaolio, waeserfrei, t t' 9,4 - freie Kieselslure, p ~ w , O Procent Summa.

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FIaor and Phoephorehre fand eich nicht vor. Zweifeleohne etehen daa fliiwige und das feete C b I o r a l a m i n i ~

prhpanrt in eioem engen genetiwhen Zueammenhang ond ebenro sicher darften beide ale techoiscbe Nebenprodokte anraeprechen 8 t h .

Nach den scceaeorischen Beetandtheilen za urtbeilen miicbte ich dia selben nicht fir Nebenprodokte der Thonerdeindaetrie ah vidmehr der Sodaindustrie belten, and cwar erzengt eor Verwerthung der Selzeiiure.

Ibre Heretcllnng kijnnte in folgender Weiee geschehen. b h e , aber ziemlich eieenfreie SalzsHarc IHeet mau anmittelbar auf schwa& geriiateten Porzellanthon einwirken. Die reedtireode concentrirts Losung iet das fliissige Cbloralaminiom. Dae ungeliiete wird cnter Znrratz von etwse Chlornatriorn ond ScbwefeIsHure oder dem Recfiff- cationeriickstmd der rohen SalzsBore bei gelinder Hitre getroeknd und iet das Chloralumioiompnlver.

138. L. Carins: Ueber Absorption ?on 0x00 in Wasser. ( A m dem chemiechen Institut der Universitllt Marburg.)

(Eingegangen am 15. $mi.) Die Frage, ob Ozoo von reinem Waeeer in nschweiebarer Mew

geliiet oder, beeser geeagt, abaorbit werde, ecbsint als bieher gau anentschieden betrachtet werden eu massen, d s von vielen Chemikemi mehr oder weniger bestimmt behauptet ist, des Ozon sei ,,unliielicb' in Was&. Dam daa Caon vom Wesser Irbeorbirt werde, ist beam- d e n voo Soret') angedeutet; ich hsbe nie daran geeweifelt, d u r dieeas in measbarem VerhHltnies geechehe, und zwar, weil bisher VOR

keioem Oaee bekannt gewordeo iet, dam es (bei eorgfhltiger Prilfang) nicht in messbarer Menge vom Waseer absorbirt wiirde.

Leitet man ozonhaltiges Sauerstoffgaa bei niederer Tempera@? in reioee Waeser in eiaem nicht zu weitmiindigen Gefijsse, b~

nimmt dam W a w r allmiilig den charakteriechen Geruch da Ozone an und giebt slle die gewibhnlicben analytisclm Reaktioncn dee OZOOS. Indeanen nar, weon das Qae nicht gar zu arm aa C ~ O E war, 1 i k t sich dieee Beobachtaog macbeo; mir war z.Th. die Tbrt sache echon seit Jahren bekannt, indem ich bei der Dars:ellong grb lserer Mengen otonhsltigen Saueremtb nach der Netbode von Sore! fir die Zwecke der Yorleaang oft Oelegenbeit hatte, 4e zu beobacb ten. Fiir den vorliegendem Zweck handelte en eich vor Allem darm nachzaweiren, dam daa von Wneeer Aafgenommene wirhjich 0x01 ._

*) Compt. rend $8, 890.