Übersicht Der Symbolischen Tempelsäulen

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Übersicht der symbolischen Tempelsäulen jwr47 Nach der Entdeckung der symbolischen Tempelsäulen in Würzburger und Mainzer Domkirchen war es an der Zeit eine Übersicht dieser Säulenkategorie zu erstellen. Traditionell werden die beiden Säulen am Eingang des Salomonischen Tempels mit den Namen „Booz”& „Achim” oder Boaz & Jachin assoziiert. Von den gewundenen Säulen im Petersdom ging bis ins 18. Jahrhundert die Legende, sie stammten aus Salomos Tempel 1 . Gewundene und/oder verknotete, oft als Jachin/Boaz benannte Säulen kommen deshalb als symbolische Tempelsäulen in Betracht. Weniger bekannt ist die Farbcodierung solcher Säulen. Farbgebung der Säulen In der Regel wird die Farbgebung der Säulen in den Tarotkarten ignoriert. In einem Einzelfall wurde Boaz schwarz, Jachin hell abgebildet 2 . Üblicherweise werden Jachin und Boaz als männlich (in Rot), beziehungsweise weiblich (in Blau) dargestellt 3 . Ein schönes Beispiel befindet sich im Apokalyptischen Siegel 4 4 , in dem die rote J- Säule aus dem Meer und die violettfarbigen B-Säule aus dem Felsen ragt. Genau genommen ist die erdverbundene Farbe die äußere Randfarbe des Regenbogens und die rote Farbe die zum Himmel gewandte Randfarbe. An der Iachinsäule des Würzburger Kilian-Doms wurden rote Farbspuren festgestellt, die ggf. in das mittelalterlichen Farbschema passt. 1 Hubertus Günther, Die Salomonische Säulenordnung 2 Esoteric Portland: Part 1 3 Jachin Male and Boaz Female Pillars 2 4 Red & Blue in Solomon's Temple 1: Die Farben am Marktportal des Mainzer Doms 2: Apokalyptisches Siegel, gemalt von Clara Rettich (Stuttgart 1911)

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Nach der Entdeckung der symbolischen Tempelsäulen in Würzburger und Mainzer Domkirchen war es an der Zeit eine Übersicht dieser Säulenkategorie zu erstellen. Traditionell werden die beiden Säulen am Eingang des Salomonischen Tempels mit den Namen „Booz”& „Achim” oder Boaz & Jachin assoziiert.Von den gewundenen Säulen im Petersdom ging bis ins 18. Jahrhundert die Legende, sie stammten aus Salomos Tempel1. Gewundene und/oder verknotete, oft als Jachin/Boaz benannte Säulen kommen deshalb als symbolische Tempelsäulen in Betracht. Weniger bekannt ist die Farbcodierung solcher Säulen.

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  • bersicht der symbolischen Tempelsulenjwr47

    Nach der Entdeckung der symbolischen Tempelsulen in Wrzburger und Mainzer Domkirchen wares an der Zeit eine bersicht dieser Sulenkategorie zu erstellen.

    Traditionell werden die beiden Sulen am Eingang des Salomonischen Tempels mit den NamenBooz& Achim oder Boaz & Jachin assoziiert.

    Von den gewundenen Sulen im Petersdom ging bis ins 18. Jahrhundert die Legende, sie stammtenaus Salomos Tempel1. Gewundene und/oder verknotete, oft als Jachin/Boaz benannte Sulenkommen deshalb als symbolische Tempelsulen in Betracht. Weniger bekannt ist die Farbcodierungsolcher Sulen.

    Farbgebung der SulenIn der Regel wird die Farbgebung der Sulen in den Tarotkarten ignoriert. In einem Einzelfallwurde Boaz schwarz, Jachin hell abgebildet2.

    blicherweise werden Jachin und Boaz als mnnlich (in Rot), beziehungsweise weiblich (in Blau)dargestellt3. Ein schnes Beispiel befindet sich im Apokalyptischen Siegel 44, in dem die rote J-Sule aus dem Meer und die violettfarbigen B-Sule aus dem Felsen ragt. Genau genommen ist dieerdverbundene Farbe die uere Randfarbe des Regenbogens und die rote Farbe die zum Himmelgewandte Randfarbe.

    An der Iachinsule des Wrzburger Kilian-Doms wurden rote Farbspuren festgestellt, die ggf. indas mittelalterlichen Farbschema passt.

    1 Hubertus Gnther, Die Salomonische Sulenordnung2 Esoteric Portland: Part 13 Jachin Male and Boaz Female Pillars 2 4 Red & Blue in Solomon's Temple

    1: Die Farben am Marktportal desMainzer Doms

    2: Apokalyptisches Siegel, gemaltvon Clara Rettich (Stuttgart 1911)

  • Gewundene Sulen weisen in der Regel gegenlufige Windungen auf, aber sind meistens farblosbeziehungsweise gleichfarbig.

    Farbmuster findet man eher in den neueren Sulen, die von Freimaurern oder in der Kabbala oderTheosophie verwendet werden.

    Oft wird das Binah als schwarzes Element (oder Sule), Chokmah als weies Element (oder Sule)dargestellt. In der Mitte zwischen den Antipoden finden wir oft ein drittes Element (oder Sule)5.

    Alle Vlker des Altertums gestalteten ihre Tempel und Palste, ihre Gtter- und Menschenbilderfarbig gypter und Sumerer ebenso wie Babylonier, Assyrer und Perser. 6

    Die griechischen Tempel waren prinzipiell farbig gefasst. Nur drei Grundfarben ohneAbstufungen wurden verwandt: Wei, Blau und Rot, hinzu konnte Schwarz kommen.Stufenbau, Sulen und Architrave waren berwiegend wei. Lediglich Details wie dieringfrmig eingeschnittene Kerben am Ansatz dorischer Kapitelle, die Anuli, oderZierelemente der dorischen Architrave, wie Taenia samt Guttae, konnten farblichabgesetzt sein. Der Fries wurde mit Farben klar gegliedert. Beim dorischenTriglyphenfries wechselten blau gefasste Triglyphen mit rot hinterlegten Metopen, dieihrerseits wiederum farbig gehaltene Figuren in Hochrelief besitzen konnten. Reliefs,Ornamente und Giebelskulpturen waren farb- und nuancenreicher gefasst. Deutlich imSchatten liegende Elemente konnten schwarz unterlegt sein, wie die Mutuli oder dieSchlitze der Triglyphen. Es wurden also vor allem nichttragenden Teile bemalt, whrenddie tragenden Teile wie die Sulen und die horizontal gliedernden Elemente wieArchitrav und Geison mit einer weien Stuckschicht berzogen waren. 7

    Fr die abendlndische Kultur sind folgende Farbbedeutungen wesentlich8: Rot: Steht fr die Sonne, den mnnlichen und kriegerischen Bereich.

    Blau: Wahrheit, Offenbarung, Frmmigkeit, Farbe des Himmels im Sinne der groenweibl. Gottheiten; (Groe Mutter); seit dem 15. Jh. wurde Maria mit blauen Manteldargestellt.

    Purpur: seine Frbung reicht von dunkelrot ber violett bis hin zu schwarz: Leben,Blut, Knigtum sind seine wesentlichen Bedeutungen. Antike Kaiser trugen ihn ebensowie die jdischen Hohenpriester. Auch am jdischen Stiftungszelt und Tempel warPurpur angebracht.

    Gelb: das helle Gelb wurde der Sonne zugeordnet und besagt Geistigkeit, Glaube, Gte;das dunklere Gelb brachte man mit Ehrgeiz, Untreue und Verrat in Verbindung. Seitdem Laterankonzil von 1215 galt ein dunkelgelber Stern als Zeichen der Juden; auch dieKetzer wurden in dieser Farben gemalt.

    5 Judaism and Kabbalah (4): Messianic Symbols Examined6 Antike Polychromie Wikipedia7 Zitat aus: Farbigkeit - Griechischer Tempel8 Architektur-Ideenjournal: Farbe In Kunst Und Architektur ...

  • Gewundene Sulen Gewundene Sulen am Petrusgrab - Im Jahr 1438 bezeugte eine im Petersdom in Rom

    angebrachte Tafel die Identitt der gewundenen Sulen am Petrusgrab mit den Sulen des Salomonischen Tempels9.

    Die Salomonischen Sulen am Eingang der Bernburger St. Nikolaikirche Salomonische Sulen am nrdlichen Eingang der Kathedrale von Senlis10 und am sdlichen

    Portal der Kathedrale von Senlis (erstes Drittel 16. Jh.) (Zwei) Gewundene Sulen am Portal der Basilica Church of Santa Maria Maggiore,

    Tuscania11 (Zwei) Riesige Sulen Jachin und Boas vor der Karlskirche in Wien (18. Jh.).

    Beschriftete Sulen (mit Farbresten) Die Sulen Iachim12 und Booz des Wrzburger Kiliansdoms (zur Zeit im Dommuseum

    ausgestellt)13.

    Gemlde von Salomon de Bray (15971664) : (The Queen of Sheba before the temple of Solomon in Jerusalem) wobei Booz links und Iachin rechts positioniert wurden.

    Farbige Sulen Die Sulen (links: Schiefer in Schwarzblau beziehungsweise rechts: in Rot) am

    Haupteingang des Mainzer Doms14

    9 Die Salomonischen Sulen am Eingang der Bernburger St. Nikolaikirche10 Nordeingang der Senlis Kathedrale (Senlis Cathedral). 11 Jachin und Boas Abbildung des Haupttors12 Mit den roten Farbresten (u.a. am Buchstaben M im Namen Yachim)13 Symbolism in the Wrzburg Episcopal Residence - Im Wrzburger Dom beispielsweise befinden sich zwei als

    JACHIM und BOOZ beschriftete Sulen, die ursprnglich in der Vorhalle standen (um 1230 errichtet). 14 Die Farben Am Marktportal Des Mainzer Doms

  • Knotensule bersicht der Knotensulen (Aus Freimaurer-Wiki15)

    1.1 Oberstreuer Bildstock 1.2 Kilian-Dom 1.3 St. Johann Baptist in Brendlorenzen. 1.4 Heinrichsdom" 1.5 Zisterzienserkloster Ossegg 1.6 Stadtkirche Merseburg 1.7 St. Michael in Billigheim 1.8 St. Pantaleon zu Mdling 1.9 Bad Wimpfen 1.10 Italien 1.11 Bedeutung des Knotenmotivs 1.12 Louisenlund (Abbildung) 1.13 Welt der Freimaurer 1.14 Bauhtten-Tradition 1.15 Anmerkungen 1.16 Zu den Autoren Knotensule im adligen Friedhof von Louisenlund

    Hauptportal mit Knotensule zur Neumarktkirche in Merseburg pulpito di Gropina

    In der bersicht der Knotensulen (Aus Freimaurer-Wiki) wird der Blick auf Italien gelenkt, das diemeisten Knotensulen aufweist. Hier eine bersicht der wichtigsten Fundorte:

    Arezzo, S. Maria Assunta e S. Donata Benevento, Kloster Santa Sofia (ca. 760 AD) Ferrara, Cattedrale di San Giorgio Gropina, Kanzel in der Kirche San Petro Lucca, Dom Lucca (mit einer Vielzahl an Knotensulen an den Ecken) S, Michele in Foro Lucchese, San Michele (mit einer Vielzahl an Knotensulen an den

    Ecken) Mailand, Abbezia di chiaravalle Modena, Dom San Quirico d'Orcia, SS. Quirico e Giuletta Trient, Duomo di San vigilio Venedig, San Marco.

    In diesen berregionalen Zusammenhang gehrt noch eine Knotensule in Pula, Istrien.

    15 In der Dokumentation Wrzburger Sulen fehlt der Hinweis auf die roten Farbresten

  • Sulenfarbe in Benevento-Santa Sofia-portaleBenevento-Santa Sofia-portale mit einer dunklen (schwarzen) Sule auf der linken und einer hellen(weien) Sule auf der rechten Seite. Es ist unklar aus welcher Zeit der Entwurf stammt undwieviele Restraurationen durchgefhrt worden sind.

    Il portale della chiesa di Santa Sofia, Benevento ,Uploaded by Decan, licensed under the Creative Commons Attribution-Share

    Alike 3.0 Unported, 2.5 Generic, 2.0 Generic and 1.0 Generic license.

    3: Benevento-Santa Sofia-portale

  • Sulenvielfalt in Arezzo, S. Maria Assunta e S. Donata

    This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.Attribution: I, Sailko

    4: Arezzo, S. Maria Assuntae S. Donata (detail)

  • Knotensulen im San MarcoIm San Marco sind die vier Knotensulen nicht sehr auffllig, als ob sie nicht so wichtig sind.

    San Alipio facade door of Saint Mark's Basilica of Venice

    This photo was taken by Roman Bonnefoy (Romanceor[parlons-en]).16 GNU Free Documentation License, Version 1.2 or any later version published by the Free Software Foundation

    16 Feel free to use my pictures, but please credit me as the author (as required by the license).

  • InhaltsverzeichnisFarbgebung der Sulen....................................................................................................................1Gewundene Sulen..........................................................................................................................3Beschriftete Sulen (mit Farbresten)...............................................................................................3Farbige Sulen ................................................................................................................................3Knotensule.....................................................................................................................................4Sulenfarbe in Benevento-Santa Sofia-portale...............................................................................5Sulenvielfalt in Arezzo, S. Maria Assunta e S. Donata..................................................................6Knotensulen im San Marco............................................................................................................7

    Farbgebung der SulenGewundene SulenBeschriftete Sulen (mit Farbresten)Farbige SulenKnotensuleSulenfarbe in Benevento-Santa Sofia-portaleSulenvielfalt in Arezzo, S. Maria Assunta e S. DonataKnotensulen im San Marco