Übung zur Vorlesung „Grundrechte“
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Übung zur Vorlesung „Grundrechte“Übung zur Vorlesung „Grundrechte“
Wiss. Mitarbeiter Heiko A. HallerWiss. Mitarbeiter Heiko A. Haller
Universität TrierUniversität Trier
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WS 2004/2005WS 2004/2005
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Heutiges ProgrammHeutiges Programm
13. 1.:13. 1.: Fall 4 Fall 4 — — Art. 4 I, II GG Art. 4 I, II GG (Glaubensfreiheit)(Glaubensfreiheit)
Heute:Heute: Fall 4 Fall 4 — — Art. 4 I, II GG Art. 4 I, II GG (Glaubensfreiheit)(Glaubensfreiheit)
Fall 4 Fall 4 — Glaubens- und Gewissensfreiheit (Art. 4 I, II GG)— Glaubens- und Gewissensfreiheit (Art. 4 I, II GG)
Fall 5 Fall 5 — Art. 4, I, II, Art. 12 GG; — Art. 4, I, II, Art. 12 GG; VerfassungsbeschwerdeverfahrenVerfassungsbeschwerdeverfahren
Vorschlag: Probeklausur am Freitag, dem 4. Februar 2005?
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Problem: erhebliche Ausdehnung des Schutzbereichs/Konturlosigkeit!
Fall 4 Fall 4 — Glaubens- und Gewissensfreiheit (Art. 4 I, II GG)— Glaubens- und Gewissensfreiheit (Art. 4 I, II GG)
1.1. SchutzbereichSchutzbereich
a)a) Persönlicher Schutzbereich (+)Persönlicher Schutzbereich (+)
b)b) Sachlicher SchutzbereichSachlicher Schutzbereich
I. Verstoß gegen Art. 4 I, II GG (Glaubensfreiheit)I. Verstoß gegen Art. 4 I, II GG (Glaubensfreiheit)I. Verstoß gegen Art. 4 I, II GG (Glaubensfreiheit)I. Verstoß gegen Art. 4 I, II GG (Glaubensfreiheit)
Art. 4 GG enthält ein einheitliches Grundrecht (Glaubensfreiheit)
Geschützt ist die Freiheit, einen Glauben (Gewissen/Religion) oder eine Weltanschauung zu bilden, zu haben, zu äußern und ent-
sprechend danach zu handeln, also letztlich sein gesamtes Verhalten daran auszurichten.
Maßgeblich: Selbstverständnis der Kirche/Weltanschauungsgemeinschaft
Lösung: Plausibilitätsprüfung
* geistiger Gehalt und äußeres Erscheinungsbild?
* Handlung vollumfänglich f. religiösen Auftrag notw.?
Subsumtion: Verhalten des L ist geschützt
2.2. EingriffEingriff
Art. 4 I, II GG / SchutzbereichArt. 4 I, II GG / SchutzbereichArt. 4 I, II GG / SchutzbereichArt. 4 I, II GG / Schutzbereich
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2.2. EingriffEingriff
… durch das Verbot, die Mala zu tragen.
3.3. Verfassungsrechtliche Rechtfertigung (Eingriffszulässigkeit)Verfassungsrechtliche Rechtfertigung (Eingriffszulässigkeit)
(1) BVerwG: qualifizierter Gesetzesvorbehalt?
Arg.:Arg.: Art. 140 GG i. V. m. Art. 136 I WRV: staatsbürgerlicher Art. 140 GG i. V. m. Art. 136 I WRV: staatsbürgerlicher
Pflichtenvorbehalt Pflichtenvorbehalt Gesetzesbefolgungspflicht Gesetzesbefolgungspflicht
keine Freistellung von den allgemeinen Gesetzenkeine Freistellung von den allgemeinen Gesetzen
hier: allgemeines Gesetz? allenfalls § 65 LBGhier: allgemeines Gesetz? allenfalls § 65 LBG
(2) BVerfG: vorbehaltlose Gewährung: nur verfassungsimmanente Schranken?
Arg.:Arg.: Schranke stünde im GrundrechtsteilSchranke stünde im Grundrechtsteil
Art. 136 ff. WRV sind eher OrganisationsrechtArt. 136 ff. WRV sind eher Organisationsrecht
Rechtfertigung nur durch kollidierende VerfassungsgüterRechtfertigung nur durch kollidierende Verfassungsgüter
Rechtfertigung nur durch kollidierende VerfassungsgüterRechtfertigung nur durch kollidierende Verfassungsgüter
a)a) SchrankenSchranken
Art. 4 I, II GG / Eingriff, RechtfertigungArt. 4 I, II GG / Eingriff, RechtfertigungArt. 4 I, II GG / Eingriff, RechtfertigungArt. 4 I, II GG / Eingriff, Rechtfertigung
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2.2. EingriffEingriff
… durch das Verbot, die Mala zu tragen.
3.3. Verfassungsrechtliche Rechtfertigung (Eingriffszulässigkeit)Verfassungsrechtliche Rechtfertigung (Eingriffszulässigkeit)
Rechtfertigung nur durch kollidierende VerfassungsgüterRechtfertigung nur durch kollidierende Verfassungsgüter
a)a) SchrankenSchranken
Jedoch bedarf auch eine solche Einschränkung des Schutzbereichs
einer gesetzlichen Ermächtigung.
Hier: Weisungsbefugnis der Vorgesetzten aufgrund der Gehorsams-
pflicht nach § 65 LBG.
Art. 4 I, II GG / Eingriff, RechtfertigungArt. 4 I, II GG / Eingriff, RechtfertigungArt. 4 I, II GG / Eingriff, RechtfertigungArt. 4 I, II GG / Eingriff, Rechtfertigung
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2.2. EingriffEingriff
… durch das Verbot, die Mala zu tragen.
3.3. Verfassungsrechtliche Rechtfertigung (Eingriffszulässigkeit)Verfassungsrechtliche Rechtfertigung (Eingriffszulässigkeit)
Rechtfertigung nur durch kollidierende VerfassungsgüterRechtfertigung nur durch kollidierende Verfassungsgüter
a)a) SchrankenSchranken
h. M.: praktische Konkordanz
Eingriff gerechtfertigt, wenn er dem Ausgleich der
Kollision mit einem anderen Grundrecht dient.
Jedem Grundrecht muss auf diese Weise zur
optimalen Wirksamkeit verholfen werden.
Vergleich d. abstrakten Wertigkeit d. kollidierenden
Rsgüter
Vergleich d. konkreten Eingriffsintensität
3.3. Verfassungsrechtliche Rechtfertigung (Eingriffszulässigkeit)Verfassungsrechtliche Rechtfertigung (Eingriffszulässigkeit)
Art. 4 I, II GG / Eingriff, RechtfertigungArt. 4 I, II GG / Eingriff, RechtfertigungArt. 4 I, II GG / Eingriff, RechtfertigungArt. 4 I, II GG / Eingriff, Rechtfertigung
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3.3. Verfassungsrechtliche Rechtfertigung Verfassungsrechtliche Rechtfertigung (Eingriffszulässigkeit)(Eingriffszulässigkeit)
a)a) SchrankenSchranken
Legitimes Ziel (+)Geeignetheit (+)Erforderlichkeit (+)Angemessenheit (+) hier kollidierende Verfassungswerte prüfen.
(1)(1) Negative Glaubensfreiheit der Schüler: Art. 4 I, II GGNegative Glaubensfreiheit der Schüler: Art. 4 I, II GG
(a) Persönlicher Schutzbereich: GrundrechtsträgerProblem: Grundrechtsmündigkeit
(b) Sachlicher Schutzbereich: negative Glaubensfreiheit
(c) Auflösung der Grundrechtskollision
Glaubensfreiheit des L tritt hier zurück, a. A. möglich.
b)b) Schranken-Schranken: VerhältnismäßigkeitSchranken-Schranken: Verhältnismäßigkeit
Art. 4 I, II GG / RechtfertigungArt. 4 I, II GG / RechtfertigungArt. 4 I, II GG / RechtfertigungArt. 4 I, II GG / Rechtfertigung
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(3) Art. 6 II GG: Erziehungsrecht der Eltern
Spannungsverhältnis: staatlicher Erziehungsauftrag und Er-ziehungsrecht der Eltern.
Verhältnis zur negativen Glaubensfreiheit der Schüler?
Glaubensfreiheit des L auch insoweit begrenzt.
3.3. Verfassungsrechtliche Rechtfertigung Verfassungsrechtliche Rechtfertigung (Eingriffszulässigkeit)(Eingriffszulässigkeit)
a)a) SchrankenSchranken
b)b) Schranken-Schranken: VerhältnismäßigkeitSchranken-Schranken: Verhältnismäßigkeit
(2) Art. 33 V und Art. 7 I GG
hergebrachte Grundsätze des Berufsbeamtentums:hierzu zählt die staatliche Neutralitätspflicht, vgl. Art. 137 I
WRV
Glaubensfreiheit des L auch insoweit begrenzt.
Art. 4 I, II GG / RechtfertigungArt. 4 I, II GG / RechtfertigungArt. 4 I, II GG / RechtfertigungArt. 4 I, II GG / Rechtfertigung
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3.3. Verfassungsrechtliche Rechtfertigung Verfassungsrechtliche Rechtfertigung (Eingriffszulässigkeit)(Eingriffszulässigkeit)
a)a) SchrankenSchranken
b)b) Schranken-Schranken: WesentlichkeitslehreSchranken-Schranken: Wesentlichkeitslehre
Problem: Ist diese Ermächtigungsgrundlage konkret genug?s. BVerfG, NJW 2003, 3111 (Kopftuch)
Die für die Grundrechtsverwirklichung maßgeblichen Regelungen
müssen im wesentlichen vom Gesetzgeber selbst getroffen werden. Eine
Pflicht dazu besteht, wenn miteinander konkurrierende grundrechtliche
Freiheits-rechte aufeinandertreffen und deren jeweilige Grenzen fließend
und nur schwer auszumachen sind und v. a. bei vorbehaltlos
gewährleisteten Grundrechten.
hier: (–); a. A. möglich
Art. 4 I, II GG / RechtfertigungArt. 4 I, II GG / RechtfertigungArt. 4 I, II GG / RechtfertigungArt. 4 I, II GG / Rechtfertigung
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II. Verstoß gegen Art. 5 I 1 Var. 1 GG (Meinungsfreiheit)II. Verstoß gegen Art. 5 I 1 Var. 1 GG (Meinungsfreiheit)II. Verstoß gegen Art. 5 I 1 Var. 1 GG (Meinungsfreiheit)II. Verstoß gegen Art. 5 I 1 Var. 1 GG (Meinungsfreiheit)
1. Problem: Anwendbarkeit1. Problem: Anwendbarkeit
2. Schutzbereich2. SchutzbereichMeinungsäußerung (sehr weit) (+)
3. Eingriff3. Eingriffdurch die dienstliche Anordnung (+)
4. Verfassungsrechtliche Rechtfertigung4. Verfassungsrechtliche Rechtfertigung
a)a) Schranke:Schranke:qualifizierter Gesetzesvorbehalt allgemeines Gesetzkollidierendes Verfassungsrecht Art. 4 I, II GG (negative Glaubensfreiheit), Art. 33 V, 7 I GG, Art. 6 II GG
b)b) Schranken-SchrankeSchranken-SchrankeGrundsatz der Verhältnismäßigkeit i. S. d. Wechselwirkungslehre
5. Ergebnis5. Ergebniskein Verstoß gegen Art. 5 I 1 GG (Gesetzesvorbehalt)
III. Verstoß gegen Art. 12 I GG (Berufsfreiheit)III. Verstoß gegen Art. 12 I GG (Berufsfreiheit)III. Verstoß gegen Art. 12 I GG (Berufsfreiheit)III. Verstoß gegen Art. 12 I GG (Berufsfreiheit)
Art. 5 I 1 (1) GGArt. 5 I 1 (1) GGArt. 5 I 1 (1) GGArt. 5 I 1 (1) GG
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IV. Verstoß gegen Art. 2 I GG (allg. Handlungsfreiheit)IV. Verstoß gegen Art. 2 I GG (allg. Handlungsfreiheit)IV. Verstoß gegen Art. 2 I GG (allg. Handlungsfreiheit)IV. Verstoß gegen Art. 2 I GG (allg. Handlungsfreiheit)III. Verstoß gegen Art. 12 I GG (Berufsfreiheit)III. Verstoß gegen Art. 12 I GG (Berufsfreiheit)III. Verstoß gegen Art. 12 I GG (Berufsfreiheit)III. Verstoß gegen Art. 12 I GG (Berufsfreiheit)
1. Schutzbereich1. Schutzbereich:: (+)
2. Eingriff:2. Eingriff: (+)
3. Verfassungsrechtliche Rechtfertigung3. Verfassungsrechtliche Rechtfertigung
a)a) SchrankeSchranke:: einheitlicher (einfacher) Gesetzesvorbehalthier: kollidierendes Verfassungsrecht (Art. 4 I, II GG (negative Glaubensfreiheit), Art. 33 V, 7 I GG, Art. 6 II GG)außerdem: Art. 33 V GG als zusätzliche Schranke
b)b) Schranken-SchrankeSchranken-SchrankeGrundsatz der Verhältnismäßigkeit i. S. d. Drei-Stufen-Theorie
4. Ergebnis4. Ergebnis
Art. 12 I GGArt. 12 I GGArt. 12 I GGArt. 12 I GG
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IV. Verstoß gegen Art. 2 I GG (allg. Handlungsfreiheit)IV. Verstoß gegen Art. 2 I GG (allg. Handlungsfreiheit)IV. Verstoß gegen Art. 2 I GG (allg. Handlungsfreiheit)IV. Verstoß gegen Art. 2 I GG (allg. Handlungsfreiheit)
subsidiär
1. Art. 3 Abs. 1 GG — Problem: Anwendbarkeit trotz Art. 33 III GG?
2. Art. 3 Abs. 3 GG
3. Art. 33 Abs. 3 GG
L ist in seinen Grundrechten nicht verletzt.
V. Verstoß gegen Art. 3 I, 33 III GG (Gleichheitsrechte)V. Verstoß gegen Art. 3 I, 33 III GG (Gleichheitsrechte)V. Verstoß gegen Art. 3 I, 33 III GG (Gleichheitsrechte)V. Verstoß gegen Art. 3 I, 33 III GG (Gleichheitsrechte)
VI. ErgebnisVI. ErgebnisVI. ErgebnisVI. Ergebnis
Art. 2 I GG und Art. 3 I, 33 III GGArt. 2 I GG und Art. 3 I, 33 III GGArt. 2 I GG und Art. 3 I, 33 III GGArt. 2 I GG und Art. 3 I, 33 III GG
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Vielen Dank für die Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und Aufmerksamkeit und
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