:UKUNFT UND 6ERGANGENHEIT VEREINT

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Zukunft und Vergangenheit vereint:Studieren in Eichstätt und Ingolstadt

Die KatholischeUniversität und dieFachhochschule sind nochrelativ jung, blickenaber auf eineJahrhunderte alteBildungstraditionzurück. So stand inIngolstadt die ersteUniversität Bayerns.

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Lehren und lernen: An der Hohen Schule in Ingolstadt, dem ehemaligen Universitätsgebäude, zeigtdieses Fresko, wie in früheren Jahrhunderten studiert wurde. Foto: Schneider

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I ngolstadt blickt auf eine langeUniversitätstradition zurück.Die erste bayerische Univer-

sität, auch Hohe Schule genannt,wurde 1472 in Ingolstadt von Her-zog Ludwig dem Reichen von Nie-derbayern mit päpstlicher Ge-nehmigung gegründet. Sie wurde1800 nach Landshut und 1826 nachMünchen verlegt, wo sie als Lud-wig-Maximilians-Universität wei-terhin besteht.Obwohl sie in ihrer heutigenForm

erst 1980 eingerichtet wurde, führtdie einzige katholische Universitätim deutschsprachigen Raum, dieKatholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU), diese Tradition fort.Sie umfasst zum einen die Kirch-liche Theologische Hochschule, dieauf das 1564 in Eichstätt gegrün-dete Tridentinische Priestersemi-nar zurückgeht. Die zweite histo-rische Wurzel bildet die 1958 ge-gründete Kirchliche PädagogischeHochschule Eichstätt. Beide Hoch-schulen wurden 1972 in einer Ge-samthochschule zusammenge-fasst, die schließlich 1980 zur Ka-tholischen Universität erhobenwurde. Im Jahr 1989 wurde dieWirtschaftswissenschaftliche Fa-kultät in Ingolstadt gegründet.Heute sind etwa 4800 Studen-

ten in Eichstätt und Ingolstadt inrund 50 Studienfächer einge-schrieben, lehren 120 Professorenund 200 wissenschaftliche Mitar-beiter in acht Fakultäten. Die zent-ralen Forschungseinrichtungensind das Zentralinstitut für Ehe undFamilie in der Gesellschaft (ZFG),das Zentralinstitut für Latein-

amerikastudien (ZILAS) sowie dasZentralinstitut für Mittel- und Ost-europastudien.Die katholische Universität hat

zwei Standorte: in Eichstätt in derehemaligen Sommerresidenz undan vielen anderen Stätten in derkleinen Stadt an der Altmühl; dieangehenden Betriebswirte studie-ren in Ingolstadt mitten in der Alt-stadt, gleich hinter dem Kreuztor.Seit einem Jahr ist der deutsch-

amerikanische Dominikaner-mönch Richard Schenk Präsidentder Katholischen Universität Eich-stätt-Ingolstadt.Die Fachhochschule Ingolstadt,

die heutige Hochschule für ange-wandteWissenschaften,wurde 1994in der Hohen Schule mit der Fa-kultät Wirtschaftswissenschaftengegründet. Fünf Jahre später zogdie damalige FH in den Neubau

an der Esplanade. 2002 kamen diebeiden Fakultäten Maschinenbausowie Elektrotechnik und Infor-matik dazu. 2004 wurde das Ins-titut für Angewandte Forschung(IAF) aus der Taufe gehoben. VierJahre später nennt sich die FH inHochschule für angewandte Wis-senschaften um. 2008 entsteht dasInstitut für Weiterbildung (IAW).2010 bekommt die IngolstädterHochschule den Zuschlag für denNeubau des 28 Millionen Euro teu-ren Forschungsbaus Carissma.Nach Gründungspräsident Hart-mut Sax führte Gunter Schweiger14 Jahre lang die Ingolstädter Hoch-schule. 2011 löste Walter Schoberden bisherigen PräsidentenSchweiger, der nicht mehr kandi-dierte, als neuen Chef der Hoch-schule ab.Momentan schaut der Campus

der Hochschule etwas anders alsgewöhnlich aus. Container stehenauf der grünen Wiese, und auf dembenachbarten ehemaligen Gieße-reigelände sind die Bagger im Ein-satz. Der Erweiterungsbau der In-golstädter Hochschule läuft aufHochtouren. 2014 sollen der Er-weiterungs- und der Forschungs-bau fertiggestellt sein. Dann kön-nen die Studenten den neuen Cam-pus genießen und ihre Vorlesun-gen in neuen Hörsälen verfolgenund Forschungsprojekte in neuenLaboren in Angriff nehmen.Derzeit studieren rund 3600 jun-

ge Leute an der Hochschule In-golstadt. 150 Professoren lehrenmitUnterstützung von 64 wissen-schaftlichen Mitarbeitern, 174Lehrbeauftragten und 169 Mitar-beitern in der Verwaltung.

Verena Doyé

Vertrauter Anblick für Studenten:Gebäude der Universität Eichstätt, der FH undWFI in Ingolstadt (v.l.) Foto: DK-Archiv

Ein angenehmerPlatz zum Studie-ren: In der licht-durchflutetenZentralbibliothekin Eichstättherrscht die idea-le Atmosphärezum Lernen undzum wissen-schaftlichen Ar-beiten. Foto: Rössle

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„Ingolstadt und Eichstätt bildeneine reizvolle Symbiose“Er ist bekannt als „Lotharund Franz“, alsRadiomoderator, Sängerund Comedian: Der inIngolstadt aufgewachseneChris Boettcher hat vieleTalente. Nur mit demStudium in Eichstätt hat esnicht so geklappt.Im Interview erzählt er,warum.

H err Boettcher, lassen Siemich raten: Sie waren ent-weder ganz lange anderUni

oder ganz kurz.Chris Boettcher:Weder noch. Da

liegen Sie falsch. Meine Uni-Zeitliegt genau dazwischen. Ich habesechs Semester in Eichstätt stu-diert, hatte alle erforderlichenScheine für die Zwischenprüfung.Ich hätte dann die Zwischenprü-fung ablegen müssen, also habe ichnoch schnell, um dem zu ent-kommen, das Studienfach ge-wechselt, von Deutsch/Englisch aufFranzösisch/Religionslehre. Aberich kamdennochumdie Fragenichtherum: Willst du wirklich Lehrerwerden? Und die Antwort war dann:Nein. Also bin ich von der Uni weg.Die Erinnerung an das Studium

ist aber dennoch positiv besetzt, wieman so schön sagt?Boettcher: Mei, ich hätte es für

meinberufliches Fortkommennichtgebraucht. Ich habe mal meine Auf-zeichnungen von Vorlesungen an-geschaut, da sind viele Texte undNoten zu sehen von meinen eige-nen Songs; aber was da erzählt wur-de, dem bin ich wohl nicht so auf-merksam gefolgt.Mit Studium meine ich nicht nur

dasUni-Leben, sondernauchdieZeitnach den Vorlesungen.Boettcher: Ja, das war auch ge-

mütlich. Ich habe damals über derNeuen Welt in Ingolstadt gewohnt.In dieser Kleinkunstkneipe habe ichauch ausgeschenkt – bis in der Frühum eins. Oder ich war dann nochin einer der Ingolstädter Disco-theken, damals gab es in erster Li-nie das Cho, dasWhyNot, das High-

way und das Cadillac. Am nächs-ten Morgen dann bin ich saumüdenach Eichstätt gefahren und abendswieder heim. Dort habe ich abereher das Paddeln auf der Altmühlgenossen als die Zeit im Hörsaal.Dabei ist die Uni dort so schön...Boettcher: Natürlich! Eichstätt ist

ein super Ort zum Studieren – wenndu studieren willst. Ich habe eini-ge Kommilitonen gehabt, die ihrStudium sehr erfolgreich abge-schlossen haben. Mir kommt Eich-stätt ein bisschen vor wie ein klei-nes Cambridge oder ein kleines Tü-bingen. Ein historischer Ort, nichtso glattgebügelt modern. Und dubist ganz nah an deinen Profess-soren und wirst stark gefördert –wenn duwillst. Ich wollte halt nicht.Sie sind auch während Ihres ge-

samten Studiums in Ingolstadt ge-blieben?Boettcher: Ja, und vielleicht wä-

re es für das Studium besser ge-wesen, nach Eichstätt zu ziehen.Aber ich fand damals schon dieSymbiose zwischen Ingolstadt undEichstätt sehr reizvoll. Eichstätt istso ein bisschen der Elfenbeinturmund Ingolstadt schon eher das wah-re Leben. Beides ergänzt sich sehrgut zu einem großen Ganzen, beidem man doch nicht wie etwa inMünchen – irgendwann die Über-sicht verliert. Und auch die Ge-gend zwischen Ingolstadt und Eich-stätt ist toll. Die kann man sich imFrühling und im Sommer hervor-ragendmit dem Radl er-fahren oderin den Biergärten er-saufen, wennman so will.

Das Interview führteMarkus Schwarz

Als Comedian erfolgreich, als Student nicht so sehr: Der in Ingolstadt aufge-wachsene Chris Boettcher wurde doch nicht Lehrer. Foto: DK-Archiv

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Von Audi über Hortus bis ZeitungIngolstadt und Eichstättvon A bis Z.Für Neuankömmlingeund Alteingesessene,für Sportbegeisterte,Kulturfans, Feinschmeckerund Partygänger.

A wie Audi

Der Autobauer prägt die Stadt mas-siv. Nach dem Zweiten Weltkriegrollten in Ingolstadt erst DKW undVW Käfer vom Band. Mit dem ers-ten Audi 100 wurde alles anders.Heutzutage hetzt der Autobauer voneinem Absatzrekord zum nächsten.Auch aufgrund der daraus resul-tierenden Wirtschaftskraft ist dieErwartungshaltung in Ingolstadtimmer ein Stück größer als an-derswo. Siehe auch unter F.

B wie Barthelmarkt

Was für München die Wiesn ist, istfür Ingolstadt der Barthelmarkt. VierTage lang fließt in vier großen Bier-zelten der Gerstensaft in Strömen.Besonderen Spaß bietet der Bart-helmarkt-Montag mit dem Ross-markt – hier öffnen die Zelte schonum 5.30 Uhr morgens. Der Bart-helmarkt ist aber eigentlich kein In-golstädter Fest, sondern eines inOberstimm, einem Ortsteil vonManching südlich von Ingolstadt.

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Tradition und Moderne: Ein „A bis Z“ zu Ingolstadt fängt natürlich mit Audi an.Der Autokonzern prägt die traditionsreiche Stadt. Foto: DK-Archiv

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C wie Clubs

Wer tanzen will, hat in Ingolstadtverschiedene Optionen: Rockfanswerden im Amadeus glücklich,Electroliebhaber im Maki. Wer beiLieblingsmusik „alles Mögliche”angibt, kommt im Mia, Suxul oderEiskeller auf seine Kosten – hierschallt Mainstream aus den Boxen.Auch außerhalb der Innenstadt gibtes die eine oder andere Adresse,beispielsweise an der MünchnerStraße oder am Westpark. In Eich-stätt ist das „dasda“ nach wie vor ei-ne Institution.

D wie Dollstraße

Auch bekannt als IngolstädterFressmeile. Hier folgt Wirtshaus aufRestaurant, Bar auf Café. An lauenSommerabenden reserviertman ambesten einen Tisch, denn sobald dieSonne rauskommt, werden die In-

golstädter Dauergäste in der Doll-straße.

E wie Eishockey

Wird in Ingolstadt erfolgreich ge-spielt. Besonders bei Derbys gegendie Sportfreunde ausNürnberg oderAugsburg ist die Saturn-Arena ander Ringstraße ein Hexenkessel.Derzeit gilt der ERC Ingolstadt alsStammkandidat für die Play-offs.

F wie Fußball

Der bekannteste Verein in Ingol-stadt ist der FC Ingolstadt 04. Das04 steht anders als bei anderen Ver-einen nicht für 1904, sondern für2004. Der FC04 ging aus der Fusionvon MTV und ESV Ingolstadt her-vor und kämpft außer gegen Geg-ner auch oft genug gegen zu hoheErwartungen im Umfeld. Siehehierzu auch Punkt A. Aber auch

Eichstätt mausert sich: Dem VfB ge-lang in zwölf Jahren der Marsch vonder Kreisliga in die Bayernliga.

G wie Geschichte

In Eichstätt ist die Historie nichtnur im Hörsaal studierbar. AufSchritt und Tritt begegnen Touris-ten wie Einheimische dem Hauchder Geschichte. Und die beginntnicht erst mit der Bistumsgrün-dung 745. In einer Höhle bei Buch-enhüll, einem kleinen Vorort derStadt, wurde vor etlichen Jahren einziemlich gut erhaltenes Mammut-skelett gefunden. Es steht heute aufder Willibaldsburg im Ur- undFrühgeschichtlichen Museum. Somanch historisches Gebäude in derDomstadt kündet von einem wah-ren Reichtum. 908 wurden demkleinen Eichstätt die Marktrechteverliehen, seit 1042 darf der Titel„citvitas“ (Stadt) geführt werden. Im

Dreißigjährigen Krieg erlebte Eich-stätt die schlimmsten Tage seinerGeschichte: Schweden überfielendie Stadt und brannten sie zu 80Prozent nieder. Der Wiederaufbauerfolgte nicht durch einheimischeArchitekten. Die Fürstbischöfe, diehier residierten, holten sich hochqualifizierte Leute aus dem Schwei-zer Graubünden, etwa Gabriel deGabrieli. Unter anderem ihm hatEichstätt sein barockes Stadtbild zuverdanken.

H wie Hortus

Eichstätt ist nicht nur bekannt fürseine barocken Bauten, sondernauch für den Hortus Eystettensis.In dem berühmten Garten derFürstbischöfe, der im 16. Jahrhun-dert auf der Willibaldsburg von ei-nem Nürnberger Apotheker na-mens Basilius Besler angelegt wor-den ist, sind nicht nur heimischePflanzen zu finden. Gewächse aus

aller Herren Länder blühen dortGartenkunst zum chillen.

I wie Ingolstadt

Einige Zahlen und Fakten müssenwie aus der Pistole geschossenkommen: 1472wurde Ingolstadt Sitzder ersten bayerischen Universität.1516 wurde hier das bayerischeReinheitsgebot erlassen (siehe R).8070 war früher die Postleitzahl (dasbringt Extrapunkte). 1989 erreichteman die 100 000-Einwohner-Markeund darf sich seitdem Deutsch-lands jüngste Großstadt nennen.Punkten kann auch, wer einige be-kannte Söhne und Töchter der Stadtunfallfrei aussprechen kann: dieSchriftstellerin Marieluise Fleißer,den Chansonnier Michael Heltau,den Kabarettisten Günter Grün-wald und Bayerns Ministerpräsi-den, Horst Seehofer aus Gerolfing.Das Ingolstädter Wappentier ist üb-

rigens – entgegen der landläufigenMeinung – kein Panther. Ur-sprünglich zeigte das Wappen derStadt den Heiligen Mauritius, denSchutzpatronen der Stadt, der sichauf einen Schild mit einem Fabel-wesen stützt. Ab etwa 1340 wird derSchild allein als Wappen genutzt.Das Fabelwesen darauf, ein Pan-tier, ist ein Feuer speiender Dra-che. Über die Jahrhunderte entwi-ckelte sich das Pantier zum Pan-ther.

J wie Juramarmor

Eigentlich ein völlig unzutreffenderBegriff – aus Sicht der Steinkund-ler. Aber die Eichstätter sind stolzauf den Kalkstein, der wahrschein-lich seit mehr als 700 Jahren rundum Eichstätt gebrochen wird. 140bis 160 Millionen Jahre ist das ab-gelagerte Gestein alt und stammtaus der Zeit, als von Eichstätt nochso gar nichts zu sehen war. Damals

floss hier die Ur-Donau. Nicht nurviele Privathäuser sind mit dem Ju-ramarmor gefliest – auch der Deut-sche Bundestag ist damit ausge-stattet. Doch der Jurastein birgtauch Zeugnisse der Vergangenheit.In vielen Schichten kommen im-mer wieder Versteinerungen zumVorschein. Eine der berühmtesten:der Archaeopteryx, auch Urvogelgenannt. Das Bindeglied zwischenLuft- und Landlebewesen wurdebislang zehnmal entdeckt, mehroder weniger gut erhalten. Ein Ex-emplar wird – im Original – auf derWillibaldsburg im Jura-Museumausgestellt.

K wie Katholisch

Nicht nur die Universität in Eich-stätt ist durch den Namen katho-lisch geprägt. Durch die Straßen derStadt weht ein heiliger Hauch – wo-vor einem aber keineswegs Angst

werden muss. Kirche und Eichstättgehören schon immer zusammen,wissen aber auch ganz gut ohne ei-nander zurechtzukommen. Also:Nur rein ins Vergnügen – Eichstättist nicht so spießig, wie es vielleichtaussieht.

L wie Lichtspielhäuser

Nach Jahren der cineastischen Dür-re in der Innenstadt gibt es die Alt-stadtkinos wieder. Für die Kino-freunde gibt es zudem das Cinestaram Westpark. Anspruchsvolle kom-men im Audi-Programmkino aufihre Kosten. Im August werden imTurm Baur Klassiker wie RockyHorror unter freiemHimmel auf derLeinwand zelebriert.Eichstätts glanzvolle Zeiten, in

denen die Stadt gleich zwei Kinosinnerhalb ihrer Mauern wissendurfte, sind vorbei. Nur noch im Al-ten Stadttheater, dem großen Ver-anstaltungshaus der Stadt, ist ein

Gute Stimmung garantiert: Sowohl beim Barthelmarkt (links) als auch beim ERC unterhalten sich viele Ingolstädter prächtig. Der Barthelmarkt ist eines der größ-ten bayerischen Volksfeste und im Eishockey spielt der ERC Ingolstadt inzwischen das elfte Jahr in der höchsten deutschen Spielklasse. Fotos: DK-Archiv

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Kino eingerichtet. Musste man dortfrüher auf Plastikklapphockern sit-zen, laden heute Kinosessel undfrisch angelaufene Filme zu einemBesuch ein. Das ist so weit entferntvon Multiplex wie nur irgendwiemöglich, hat aber ganz viel Charme.

M wie Münsterbiesler

Das Ingolstädter Liebfrauenmüns-ter ist eine beeindruckende spät-gotische Kirche, die 1525 fertigge-stellt wurde. Umso ärgerlicher istes für Gläubige und den Pfarrer,wenn vor allem in den Nächten amWochenende immer wieder Besu-cher der nahe gelegenen Kneipenoder Clubs ihre Notdurft an den Au-ßenmauern des mächtigen Sakral-baus verrichten. Das liegt auch da-ran, dass sich das Bermuda-Drei-eck, also das Ingolstädter Knei-penviertel, um die Kirche herumausbreitet, und wo viel getrunken

wird, ist auch oft das Gegenteil da-von nötig.

N wie Nachtleben

Spötter behaupten, dass in Ingol-stadts Altstadt am Abend die Bür-gersteige hochgeklapptwerden. Dasstimmt natürlich nicht – es gibt oftgar keine. Lokale gibt es allerdingsetliche, und die sind durchaus gutfrequentiert. Siehe Punkte C und D.Und Seite 12.

Ö wie ÖPNV

Ob es einem gefällt oder nicht: In-golstadt ist eine Autostadt. Den Busnehmen nur Rentner und Schüler.Daher ist der öffentliche Nahver-kehr eher nicht vorbildlich ausge-baut. Die Busse der IngolstädterVerkehrsgesellschaft (INVG) ver-kehren gerade abends eher selten.Wer von einem Ende der Stadt zum

anderenmöchte, sollte viel Zeit ein-planen. Besser: gleich das Fahrradnehmen.

P wie Panoramaweg

Wer sich Eichstätt einmal von obenanschauen will, muss nicht zumFlugplatz fahren und in eine Ult-raleicht-Maschine steigen. Es ge-nügt eine Wanderung auf dem Alt-mühltal-Panoramaweg, der auchum die Bischofsstadt führt. Es istübrigens der „schönste WanderwegDeutschlands“, eine Auszeichnung,die erst 2012 verliehen wurde. Wan-derstiefel angeschnürt und losgeht’s.

Q wie Q7

Statistisch gesehen gibt es in In-golstadt keine Parkplatznot. Dennrund um die Altstadt gibt es großeParkplätze. Gefühlt sind Stellplätze

dennoch Mangelware. Böse Zun-gen behaupten, das liege vor allemdaran, dass hier so viele große Au-tos des heimischen Herstellers he-rumfahren, die oft mehr als einenParkplatz belegen. Jedenfalls gilt: ZuFuß oder mit dem Fahrrad ist manin Ingolstadt fast immer amschnellsten unterwegs.

R wie Reinheitsgebot

Selbiges wurde am 23. April 1516von den Herzögen Wilhelm IV. undLudwig X. in Ingolstadt erlassen.Heutzutage gibt es noch vier Brau-ereien in der Stadt: Nordbräu,Herrnbräu,Westpark Bräu 1516 undSchwalbenbräu.

S wie Shopping

Seit der Westpark vergrößert wur-de, gilt er für viele als das neue Ein-kaufsmekka zwischen Ingolstadt

und Eichstätt. Hier findet man be-kannte Ketten und große Marken.Und einen entspannenden Kaffeeim Manolo. Studenten, die zwi-schen Ingolstadt und Eichstätt pen-deln, werden oft magisch angezo-gen. Wer lieber an der frischen Luftist oder viel Wert auf Flair legt, kannin der Ingolstädter Fußgängerzonevon Geschäft zu Geschäft flanieren.Designermode gibt es im IngolstadtVillage.

T wie Theater

Das Stadttheater Ingolstadt nahmnicht mal ein Jahr nach dem Zu-sammenbruch 1945 den Betriebwieder auf. 1966 wurde das aktuelleGebäude eröffnet. Zwischen Vik-tualienmarkt und Schloss befindetsich das Große Haus, doch auch inder Werkstatt, dem Studio im Her-zogskasten und dem sogenanntenKleinen Haus finden in den Spiel-

zeiten regelmäßig Aufführungenstatt. Ein Studenten-Abo gibt esschon ab 60 Euro pro Saison.

U wie Universität

1472 gründete Herzog Ludwig derReiche die Universität Ingolstadt alserste bayrische Universität. Von1503 bis 1800 war sie in der HohenSchule in der Altstadt unterge-bracht. 1800 wurde sie nach Lands-hut verlegt, 1826 nach München,wo sie noch heute als Ludwigs-Ma-ximilian-Universität besteht. In-golstadt beheimatet heute dieHochschule für angewandte Wis-senschaften sowie einige Fakultä-ten der KU Eichstätt. Diese ist einerecht junge Universität: Aus Päda-gogischer Hochschule und Philo-sophisch-Theologischer Hoch-schule wurde 1980 die KatholischeUniversität, maßgeblich betriebenwurde diese Gründung durch denjetzigen Papst.

V wie Volksfest

Auf der Schanz gibt es zwei Volks-feste: zu Pfingsten und während derHerbstferien. Passenderweise liegtder Festplatz direkt gegenüber desPolizeipräsidiums.Die Eichstätter können dabei

nicht nachstehen. Seit genau 200Jahren begehen sie jährlich AnfangSeptember ihre eigene Wiesn, mitFahrgeschäften, einer Fressmeileund einem großen Bierzelt.

W wie Wohnen

Ein leidiges Thema in Ingolstadt,denn es herrscht Wohnungsnot.Wer zu den glücklichen Menschenzählt, die eine schöne, bezahlbareWohnung ergattert haben, solltesich zweimal überlegen, ob er sieaufgibt. Wer noch keinen Schlaf-platz hat, bringt am besten viel Ge-duld mit. Bei der Wohnungssuche

hilfreich ist der DK-Immobilien-markt: donaukurier.immowelt.de.

X wie Xenophilie

Ingolstadt liegt im Herzen Bayernsund die Einheimischen sind – wiealle Bayern – stolz auf ihre Her-kunft. Doch weil besonders Audiviele „Zuagroaste“ angelockt, müs-sen die Schanzer erkennen, dass sienicht dauerhaft unter sich bleibenkönnen. Zwar wäre es übertrieben,jetzt schon von einer Fremdenliebezu sprechen, aber die Ingolstädterarbeiten an sich. Denn die „Zu-agroasten“ bringen eine kulturelleund kulinarische Vielfalt in die Stadt– ein Vorteil, der die hungrigenSchanzer in Verzückung versetzt.

Y wie Youth Hostel

Die Ingolstädter Jugendherberge imKavalier Zweibrücken, einem his-torischen Festungsgebäude einen

Impressionen aus Eichstätt: Der Hortus Eystettensis wird von Gartenfreunden aus ganz Europa besucht, das Volksfest gibt Gelegenheit, seine Trachten anzu-ziehen und der Urvogel Archaeopteryx gilt als Bindeglied zwischen Dinsosaurier und Vogel (v.l.). Fotos: chl, DK-Archiv

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Steinwurf entfernt vom histori-schen Kreuztor, ist bei Rucksack-touristen sehr beliebt. In bayeri-schen Jugendherbergen werdenbevorzugt Gäste bis 26 Jahre auf-genommen. Diese Altersbeschrän-kung gilt nicht für Gruppenleitersowie für Familien mit einem min-derjährigen Kind.

Z wie Zeitung

Der DONAUKURIER ist die Zeitungfür Ingolstadt und die umliegendenLandkreise. Unabhängig, modern

und eigenständig geht er seinenWeg. Manch Mächtiger in Politikoder Wirtschaft findet ihn deshalbschon einmal unbequem. Doch imMittelpunkt des Interesses steht derLeser. Zögern Sie deshalb nicht,Kontakt aufzunehmen. Die Redak-tionen sind für Anregungen undKritik jederzeit offen. Ganz schnellgeht es, wenn Sie per E-Mail oderüber Soziale Netzwerke mit uns inKontakt treten. Aktuelle Informati-onen rund um die Uhr gibt es aufdonaukurier.de. Dort sind auch dieKontaktdaten zu finden.

Wer zwischen Eichstätt und Ingolstadt pendelt, kommt am Westpark (nicht)vorbei. Und wer hier lebt, nicht an der regionalen Tageszeitung, dem DONAU-KURIER oder dem EICHSTÄTTER KURIER. Foto: DK-Archiv IMPRESSUM

Das Infomagazin „Start ins Semester“für die Hochschulen

in Ingolstadt und Eichstättist ein Produkt derDONAUKURIER

Verlagsgesellschaft mbH & Co. KGStauffenbergstr. 2a85051 Ingolstadt

Redaktion: Markus Schwarz,Verena Doyé, Johannes Hauser,Sabine Olfen, Hermann Redl,

Christian Rehberger, Jessica Roch,Marco Schneider, Gerd von Kapff,

Tom WebelProjekt-Koordination: Angela Griese,

Evelyn SeitfeldGrafik: Stefan Reibel, Johann Kerschenlohr

Anzeigen: Hermann FetschDruck: DONAUKURIER

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Z ugegeben: Sie erfordert Zeitund Engagement, ist aber aufalleFälleeindickerPluspunkt

imLebenslauf: dieMitarbeit in einerStudentenorganisation. Noch einVorteil: Man lernt Kommilitonenkennen, sammelt praktische Erfah-rungen, lernt, unter Stress zu arbei-ten und hat am Ende meistens einErfolgserlebnis und damit GrundzumFeiern. Es ist sinnvoll, gleich imersten Semester bei einer der Grup-pen anzufangen, um in die Aufgabereinzuwachsen, denn im Auslands-semester muss man sowieso einePause einlegen. Die studentischenOrganisationen stehen auf der je-weiligen Homepage der Hochschu-le. Hier eine Auswahl der Angebotean der Hochschule für angewandteWissenschaften in Ingolstadt undander Katholischen Universität Eich-stätt-Ingolstadt.

Die Organisationen an der Hoch-schule Ingolstadt:Die Studentenvertretung ist das

Mitbestimmungsorgan der Studen-ten an der Hochschule. Tel.: (0841)9348-206, E-Mail: [email protected] ist eine studentische

Unternehmensberatung für Stu-denten aller Fachrichtungen. Tel.:01 60/90 60 94 00, E-Mail: [email protected] Racing Electric: Die

Studenten dieses Vereins haben ei-nen Rennwagen mit Elektromotorentwickelt und ihn schon bei der in-ternationalen Rennserie „FormulaStudent Electric“ auf dem Hocken-heimring eingesetzt. E-Mail: [email protected]’ Life organisiert Veran-

staltungenwiePartys, Pokerturniereoder Skifahrten. Kontakt: E-Mail:[email protected] ist die Studentenzeitungder

Ingolstädter Hochschule. E-Mail:[email protected] Unicef-Hochschulgruppe

unterstützt die Spenden- und In-formationsarbeit von Unicef an derHochschule. E-Mail: [email protected] ist auch an der KU vertreten.Kontakt, E-Mail: [email protected].

An der KU gibt es an den beidenStandorten Ingolstadt und Eichstättetwa 60 Gruppierungen. Wir habeneinpaarAngeboteherausgegriffen:Welcome Team der WFI: Die

Gruppe heißt die Erstsemester zumStart willkommen. E-Mail: [email protected] e.V. ist die studentische

Unternehmensberatung der Wirt-schaftswissenschaftlichen Fakultätder Katholischen Universität Eich-stätt-Ingolstadt. Die Studenten rea-lisieren professionelle Beratungs-projekte. Internet: www.project-ju-niorenterprise.com/profil/vor-stand.Die Studenten desWFI-Summer-

Challenges organisieren die jährli-che Recruitingmesse am Ingolstäd-ter Baggersee. E-Mail: info.sum-merchallenge.de.Topas ist eine Gruppe von enga-

gierten Geographie-Studenten mitdem Schwerpunkt „Freizeit, Tou-rismus und Umwelt“. Internet:www.ku.de/mgf/geographie/stu-dentisches/topas.DenkNachhaltig: Die Studenten

der WFI organisieren seit dem ver-gangenen Jahr die größte studenti-sche Konferenz zum Thema Nach-haltigkeit in der deutschsprachigenUnilandschaft. Tel.: (08 41)9 37 18 63, E-Mail: [email protected]:Wer kann am bes-

ten reden und argumentieren? Das

ist hier die entscheidende Frage.Den Debattierclub gibt es sowohl inEichstätt als auch an der WFI in In-golstadt. Internet:www.ku.de/ggf/politikwissen-

schaft/politikwissenschaft3/leh-re/rhetorik.Der Studentische Konvent ist die

studentischeVertretungderKU.Tel.(0 84 21)93 17 13oder -17 14.

Außerhalb des Hörsaals

Pluspunkt für denLebenslauf: InEichstätt undIngolstadt ladenviele studentischeInitiativen zumMitmachen ein. Wirstellen einige vor.

Projekte, die nicht in erster Linie mit Vorgaben des Studiums zu tun haben, sind für viele Studentinnen und Studentenin Ingolstadt und Eichstätt eine Selbstverständlichkeit. Foto: Rössle

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Eichstätt auf einen Blick

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Ingolstadt auf einen Blick

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E ines schickt er schon einmalvorweg: „Ingolstadt ist nachwie vor unter den Top Ten in

ganz Deutschland, was die Knei-pendichte betrifft.“ Jürgen Rindl-bacher, den alle in Ingolstadt DJGandi (Bild rechts)beziehungsweisenur Gandi nennen, kennt sich aus:Seit einemVierteljahrhundert legt erin Discos, Kneipen, Clubs und beisonstigen Partys auf. „Viele von denLeuten, die immer da sind, schimp-fenüberdieStadt.Aber viele, die vonauswärts kommen, sehen es richtig:Sie sind erstaunt, was geboten ist.“Und so sehen Gandis ganz persön-liche Tipps und Vorlieben („ohneAnspruch auf Vollständigkeit“) fürdieAbendgestaltungaus:

n Für „die jungen Leute“, wie DJGandi mit seinen etwas über 40 Le-bensjahren schon sagt, ist der Frei-tag imClubEiskeller, Jesuitenstraße17, fast schon Pflicht. „Chicks onBeats“ heißt die Veranstaltung mitDJ-KollegeTomTaylor, „das ist Kult,schon seit zehn Jahren. Das mussman mal gesehen haben.“ Der Al-tersschnitt liegt zwischen17und25.

n Nicht wegzudenken ist laut DJGandi die Kombination aus KneipeSausalitos und Club Suxul, There-sienstraße 31. Gerade das „Sausa“,wie man sagt, „ist bei allen beliebt.Da ist von Montag bis Sonntag wasgeboten.“ Besonders der Außenbe-reich, eine Art Biergarten im Hof„hat schon Münchner Flair“, soGandi. Und das Suxul „hebt sichvomRest ab,weil dort absolute Top-DJsauftreten,LeutevonWeltruf“.

n Schräg gegenüber ist der viel-leicht angesagteste Laden der Stadtim Moment: das MIA, Poppen-straße 1. „Super trendig, alles neugestaltet“, sagt Gandi. Der Club mitLounge ist kein Jahr alt. Und ganzneu eröffnet ist der Innenhof. UmsEck in der Theresienstraße sind dieLago Bar („immer brechend voll, damüssen die jungen Leute rein“) unddasCobaalsTagesbar.

n „Für die, die nicht heimgehenwollen.“ Oder erst, „wenn die Sonnedie Haut streichelt“, wie es DJ Gandifast schon lyrisch formuliert, ist dieGlock’n am Kreuztor. „Ich war mit17, 18 das erste Mal drin. Ein abso-lutesMuss.“

n Der Sommer ist zwar zu Ende,kommt aber wieder, ist nicht nur DJGandi überzeugt. Deshalb benennter gleich „den schönsten Biergarten,den wir in der Innenstadt haben“, inderNeuenGalerieMo an der Kreuz-straße. Nach einem Umbau „ist esauch drinnen neu und toll. Das istwirklich ein Aushängeschild.“ Werauch mal raus aus der Innenstadtwill, findet beim Bonschab auch ei-nen feinenBiergarten.

n „Eine Reise wert“, findet Gandi,ist die neue Eventhalle am West-park, die Schauplatz für Livekon-zerte ist. „Gut, dass wir so etwas ha-ben: Das hat bisher gefehlt.“ Inter-nationale Künstler schauen hiervorbei. Gandi holte sich selbst un-längst ein Autogramm von Tito &Tarantula („From Dusk Till Dawn“)samt Foto in der Eventhalle. „Und

wir machen selbst 80er-Party dort.Die ist immer voll.“ Genauso wieviele andere Partys, die VeranstalterDaniel Melegi auf die Beine stellt.Gandi: „Da sollte man immer auf-passen, was da als nächstes kommt.Zum Beispiel die Winterbeats im Ja-nuar in der Saturn-Arena. Gigan-tisch. Jede Stadt kann froh sein, je-mandwiedenDaniel zuhaben.“

nWenn es um Kneipen geht, emp-fiehlt Gandi italienisches Flair: dasCorso Italia in der Theresienstraße24. „Auf jeden Fall. Da trifft Alt aufJung. Hier sehen die Leute was.“Mittags gibt es günstige und reichli-che Pasta und der Laden wimmeltvorSchülern–undStudenten.

n Kein Wunsch bleibt in der Doll-straße, „der kulinarischen Meile In-golstadts“ unerfüllt. Vom Weiß-bräuhausunddemGasthausDaniel(„dem ältesten der Stadt, über 500Jahre alt“), die bayerische Speisenbieten, kann man sich durch dieganze Welt essen und trinken: derItaliener La Mamma, die Spanier LaDiva („Super aufgebaut, immervoll“) undGranada, der Türke Anta-lya, bis hin zumChinesen ist alles da.„NichtzuvergessendieOuzerie.“

n Gandi hebt den Finger: „Ganzwichtig: Kupferstraße!“ Dazu zählter das Le Café, dort sind auch dieHavanna Bar für die Freude der la-teinamerikanischen Klänge und dieneue Bar Studio. Gandi staunt:„Cooles Design.“ Großstadtflairverbreitet das Golden. „Da gibt esdiebestenBurgerderStadt.“

In Ingolstadt undEichstätt lässt sichgut feiern.BesondersStudentinnen undStudenten wissendas zu schätzen. Wirliefern einen kleinenÜberblick über die„Hot Spots“ desNachtlebens.

Das Nachtleben

Feiern statt studieren: In der Ingolstädter Diskothekenszene gibt es viele Möglichkeiten dafür. Foto: Michalik

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nWäre aus der Sicht von DJ Gandinoch die Schulstraße in Ingolstadt:„Das Amadeus dort ist auch eineabsolute Kultkneipe.“ Das Kellerge-wölbe ist sogar eher eine Disco mitviel Alternative-Musik. „Da sindganz viele Junge unten.“ Für denabschließenden Tipp wird derDiscjockey persönlich. In der BarHemingway in der Straße gibt esüber 1500 Cocktails. „Da ist sogareiner nach mir benannt: der Gandi-Moloko.“ Eher ein süßesGetränk fürDamen–sosüßwieGandi selbst?

Protokoll: Christian Rehberger

D ie Kneipenwelt der be-nachbarten Bischofsstadtgibt dann doch nicht ganz

so viel her, wie die Szene in Ingol-stadt. Aber Eichstätt wäre nichtEichstätt, wenn es nicht doch denein oder anderen Geheimtipp in ab-solut vertretbarer Nähe zur Uni gä-be.

nMitten drin im Geschehen, undrelativ neu dazu, ein eher „alterna-tives Szenelokal“ – für die „muti-gen“, wie es Insider beschreiben.Wer mit einem Cocktail to go odereinem Beer to go liebäugelt, ist im„Nachtwächter“ genau richtig. Der„leicht schmuddelige Charme“ der

Kneipe in der Luitpoldstraße, diejetzt ein ehemaliger KU-Studentbetriebt, ist auf jeden Fall einen Be-suchwert.

n Klein und gemütlich mit einfa-chemNamen: die „kleineCafé-Bar“in der Luitpoldstraße. Ein täglichfrisches Tagesgericht und davor einausführliches Frühstück? KeinProblem. Und immer wieder lädtdas Team Musikgruppen für dasbesondereAmbienteein.

n Ein paar Straßen weiter öffnet einBrauereigasthof seine Tore weit fürdie Studenten. Wer mittags einmaldem Mensa-Essen auskommenmöchte, dürfte auf der eigens fürKommilitonen ausgewiesenenSpeisekarte der Trompete in derOstenstraße fündigwerden.UnddiePreisestimmenauch.

n Gleich gegenüber: das Bogartz.Das „etwas andere Restaurant“nennen sich die Besitzer selbst.Zweimal pro Abend gibt’s Cocktailszum Happy-Hour-Preis und wer zuspäter Stunde in einer langen Nachtnoch eine warme Suppe braucht,dürfte in der Ostenstraße 4 fündigwerden.

nWer zwischen Vorlesung und Se-minar kurz einen Tapetenwechsel

braucht, ist in der Orangerie direktneben dem Waisenhaus genaurichtig: Hier zischt die Kaffeema-schine – von Studenten für Studen-ten. Aber auch außerhalb der Vorle-sungen lohnt sich ein Besuch. Aus-stellungen, Lesungen oder kleinePartys:dieOrangeriehat’s.

n Schon ein bisschen versteckter inder Altstadt – hinter dem Rathaus –lädt das Bistro Schneider’s dieFreunde des Tees zu sich: EinigeDutzend Teesorten gibt es dortdurchzuprobieren. Und bei der Ge-legenheit gibt es immer wieder mu-sikalische Häppchen oder The-menpartys.

n Im Gutmann am Graben gibt’snicht nur die Kleinkunst: Poetry-Slam und Studentenpartys lassendas in einem Jurahaus unterge-brachte Wirtshaus schnell zum Er-lebniswerden.

n EineDisco? Ja, eine Disco gibt’s inEichstätt auch: Das dasda, weitdraußen, unterhalb der Burg, amMondscheinweg. Ganz klar: zumSemesteranfang gibt’s eine großeParty.

n Und nicht zu vergessen: die The-ke in der KHG – von Studenten fürStudenten. Marco Schneider

Biergarten vor historischer Kulisse:In Ingolstadt und Eichstätt kann mansich durchaus einen schönen Som-mer machen. Foto: DK-Archiv

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K ultur? Bloß nicht! – dieseAussage zieht in Ingolstadtnicht. Die gesamte Stadt gibt

sich mehr undmehr Mühe, auch fürjunge Menschen interessante Ange-bote zu finden, die über die reineKneipenlandschafthinausgehen.Das wird von Ende Oktober bis

AnfangNovember bei den Jazztagenmehr als deutlich. Der Klassiker sind„Jazz indenKneipen“ (8.November)unddie beiden Jazzpartys (9. und 10.November), heuer unter anderemmit Maceo Parker. Es gilt, sich früh-zeitigumKartenzukümmern.Das ist auch der Tipp, wenn die

Kabaretttage anstehen. Von Januarbis Mai – und oft mit einem Nach-schlag im September – geben sich inIngolstadt diewitzigstenBühnestarsund Comedians die Klinke in dieHand. Von Dieter Nuhr bis HagenRether. Von Josef Hader bis zu Mi-chaelMittermaier.Eine eigene Sparte „Junges Thea-

ter“ hat sogar das Stadttheater un-ter dem neuen Intendanten KnutWeber insLebengerufen.DasKleineHaus, eine Spielstätte am SüduferderDonau, ist extra fürdiesenZweckreserviert.NebenspeziellenStückenist immer wieder ein Poetry Slamgeboten. Karten gibt es für Studen-ten günstiger. Das Vorbeischauenund Testen lohnt sich. Das gilt auchfür das Altstadttheater in der Ka-nalstraße, das als kleine Alternativezum großen Stadttheater seine Ni-schegefundenhat.Höhepunkt jederStadttheatersaison ist die Freiluft-Aufführung. Unter freiem Himmelim Turm Baur gibt das Ensemblezum Ende der Spielzeit 2012/2013CyranodeBergerac.An gleicher Stelle veranstaltet

zwischen Mitte August und MitteSeptember Jeannette Mengele, diemit ihrer Familie früher die Alt-stadtkinos betrieb, das beliebte Ki-no-Open-Air.Kino das gesamte Jahr gibt es in

Ingolstadt wieder an zwei Orten: am

Einkaufszentrum Westpark imMultiplex Cinestar und inzwischensogar in der Innenstadt. Nach jah-relangem Stillstand zeigen die zweiverbliebenenAltstadtkinos Cinemaund Union wieder Filme. Sie sindkomplett renoviert und bieten mo-dernsteVorführtechnik.Wer tiefer in die Geschichte In-

golstadts eintauchen will, dem wirdweit mehr als die offiziellen Stadt-führungen der städtischen Touris-musförderer geboten. Ein Muss füralle ist die legendäre, vom Team umMichael Klarner ins Leben gerufeneFrankenstein Mystery Tour. BeiNacht wandeln die Besucher mitdem bekannten Doktor durch In-golstadts Gassen und können sichgruseln. Spaß und Information sindgarantiert. Die Saison läuft vonMai/JunibisOktober/November.Musikalisch ist viel geboten: Di-

rekt vor dem Neuen Schloss, alsodem weißen Kasten schräg gegen-über der Hochschule, feierte im Julidas Taktraumfestival seine Premi-ere. Angesagte und auch unbe-kannte Bands beschallten den Pa-radeplatz mitten in der City. EineNeuauflage istangekündigt.Auch Audi bietet seit zwei Jahren

ein Zwei-Tage-Event im Sommer,dasRockPop-Festival, entweder aufder Piazza beim Audi-Werk oder imSportpark des FC 04. Xavier Naidoound die Sportfreunde Stiller tratendort auf. Die Spannung steigt, wender Autobauer 2013 aufbietet. FürKlassik-Fans bietet der Konzert-verein ein tolles Programm zu sehrfairenPreisen.Und noch ein Nachschlag in an-

derem Zusammenhang: Wer seinAllgemeinwissen, natürlich auch zuKultur, Musik und Theater, imWettstreit mit anderen testenmöchte, der ist alle zwei Wochen imLokal Molly Malone’s in der Steu-artstraße richtig. Dort steigt mitt-wochs das Pub Quiz. Start gegen20.30Uhr. ChristianRehberger

Das Kulturangebot inIngolstadt ist reichhaltigund bietet fürjeden etwas. Die Jazztagehaben europaweit, dieKabarettage deutschland-weit einen hervorragendenRuf. Und das Stadtheaterist eine Institution.

Kabarett, Kino, Pop, Poetry, Theater

Theater auf hohem Niveau: Das Ingolstädter Stadttheater genießt einen sehrguten Ruf. Foto: DK-Archiv

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D er November lässt in Eich-stätt vielleicht oft denWunsch aufkommen, sein

Studium woanders aufgenommenzu haben. Das bleibt aber der ein-zige Moment: Das ganze Jahr überbietet dieBischofsstadt inmittendesNaturpark Altmühltal eine großeFülle an Naturerlebnissen. Wer ein-mal im Sommer am frühen Morgenauf der Aussichtsplattform des CaféSchönblick gesessen ist und denSonnenaufgang über Eichstätt mit-erleben durfte, wird sich schnell inSüditalien wähnen. Barocke Archi-tektur und die Einbettung in dasvon der Urdonau geformte Alt-mühltal lassen Urlaubsgefühle ent-stehen.Wer einmal hoch über den Dä-

chern der Stadt lernen oder einfachnur ausspannen will, kann das aufdemAltmühltal-Panoramaweg–derübrigens erst in diesem Jahr zu„Deutschlands schönstem Wan-derweg“ gewählt wurde – tun. Auchein Eintauchen in die Pflanzen-kunde des 16. Jahrhunderts darfnicht fehlen: Auf der Willibalds-burg, die als Festungsanlage überder Stadt auf einer Felszunge thront,hat im 16. Jahrhundert FürstbischofJohann Konrad von Gemmingen ei-nen Prachtgarten einrichten lassen.Er wurde vor 20 Jahren nach histo-rischem Vorbild wieder angelegt.Vom „Hortus Eystettensis“ bietetsich auch ein nicht zu überbieten-der Blick über die Bischofsstadt –hinein ins Altmühltal. Der Fluss,übrigens der langsamste in Bayern,windet sich in vielen Schleifen undBögen durch das Tal, vorbei anFelsformationen und blühendenWiesen.Eine Symbiose der besonderen

Art geht in Eichstätt die Architekturein: Sie lässt jedes Jahr DutzendeArchitekten in die Stadt kommen:Es ist das Wirken von KarljosefSchattner († 2012) in den Jahrenzwischen 1957 und 1991, das sie an-

zieht. Schattner hat es als Diözesan-und Universitätsbaumeister ver-standen, das barocke Flair zu wah-ren und gleichzeitig der ModerneTür und Tor zu öffnen: Die beidenBaustile bilden in vielen Gebäuden– auch dort, wo die Universität un-tergebracht ist – ein einmaliges Mit-einander. Immer wieder finden inden Räumen der Universität auchinteressante und außergewöhnli-che Ausstellungen statt.Das trifft auch für Musik und

Kunst zu, religiöse wie weltliche.Ausstellungen verschiedensterGenres in Museen und Galerien,Konzerte im Spiegelsaal, im AltenStadttheater und im EichstätterDom, Kabarettauftritte deutsch-landweit bekannter Comedians undnicht zu vergessen die zahlreichenBeiträge der Katholischen Univer-sität zum Kulturleben der Stadt: Se-mesterkonzerte, Orchester- undChorauftritte oder auch das nichtnur bei den Studenten beliebteHofgartenfest am Ende des Som-mersemesters. Denn die Eichstätterwissen zu feiern: Sei es auf der ei-genen Wiesn im September, beimAltstadtfest im Juli oder auf einemder zahlreichen Faschingsbälle inder fünften Jahreszeit.Und jedes Jahr an Pfingsten steigt

auf dem Elefantenhügel oberhalbder Klosteranlage von Rebdorf eingroßes Open Air: InternationaleBands geben sich hier die Bühnen-tür in die Hand – umjubelt von teilsbis zu 7000 Besuchern aus ganzBayern. Marco Schneider

Der Berg rockt und bebt: Das Open Air am Berg in Eichstätt ist inzwischen Kult. Es lockte schon namhafte Bands wie et-wa Kreator, Samy Deluxe oder Heaven Shall Burn nach Eichstätt. Foto: DK-Archiv

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Barock und Hard RockIn Eichstätt kommenKulturliebhaberschon beimSpazierengehenauf ihre Kosten.Aber auch Kabarettund Rock habenihren Platz.

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A uf „seine“ FH lässt HubertRandlshofer nichts kommen.2001 hat er an der Ingol-

städter Fachhochschule – die heuteHochschule für angewandte Wis-senschaft heißt – sein Diplom imWirtschaftsingenieurwesen ge-macht. „Es war eine gute Ausbil-dung, von der ich jeden Tag profi-tiere“, versichert er. Vor allemschätzt er, dass viele Dozenten ausder Praxis gekommen seien und dasVerhältnis zu den Professoren stets„unkompliziert“ gewesen sei. Miteinem hat er sich deswegen jetzt so-gar auf einen Kaffee verabredet.Der Hochschullehrer war es auch,

der Randlshofer nach seinem Ab-schluss in Ingolstadt empfohlen hat,

nach Frankreich zu gehen und ei-nen MBA, den Master of BusinessAdministration, abzulegen. 2002hatte der gebürtige Rohrbacher(Kreis Pfaffenhofen) auch diesenAbschluss in der Tasche und fingbei einer Unternehmensberatungan. Zwei Jahre später machte er sichselbstständig.Heute ist er Geschäftsführer der

Whiteblue Consulting GmbH undChef von 75 Mitarbeitern. Die De-pendance in den USA beschäftigtzehn Leute, die nächste wird wohlin China eröffnet. Eine Erfolgsge-schichte, die an der FH in Ingolstadtbegonnen hat.Während seines Studiums hat der

heute 36-Jährige alle Möglichkeiten

genutzt, sich zu bilden. Wo es derStundenplan zuließ, hat er Wahl-pflichtfächer belegt: Personalent-wicklung, Unternehmensführung,Materialwirtschaft und Logistik.„Ich habe dort Wissen bekommen,für das ich heute teuer bezahlenmüsste“, betont Randlshofer undfügt an, dass er im Jahr allein für dieSchulungen seiner Mitarbeiter100000 Euro investiert. Er empfiehltStudentenaller Fachrichtungen, dasStudium breit aufzustellen, überPraktika und Wahlfächer möglichstvielseitig ausgebildet zu werden.„Man sollte alleMöglichkeiten einesStudiums nutzen“, betont er, auchwenn die durch die Hochschulre-formen der vergangenen Jahre nichtunbedingt größer geworden seien.Neben seinem Wissen um wirt-

schaftliche Zusammenhänge, un-ternehmerische Theorien und Ma-nagement interessierte er sich wäh-rend seines Studiums auch fürHochschulpolitik. Als Vertreter derStudenten saß er zeitweise im Se-nat, dem höchsten Entscheidungs-gremium der Hochschule. „Einfach,weil ich wissen wollte, wie so etwasfunktioniert“, erklärt er. Erfahrun-gen auf möglichst vielen Gebietenzu machen, war auch in diesem Fallsein erklärtes Ziel.Auf möglichst viel Erfahrung ach-

tet er auch, wenn er heute Bewer-bungsgespräche führt. Der Alters-durchschnitt in seinem Unterneh-men sei deswegen „relativ hoch“,sagt er. Allerdings hätten bei ihmdurchaus auch Leute eine Chance,die direkt von der Hochschule kom-men, wenn sie überzeugen. DieFachrichtung spielt dabei nicht im-mer die entscheidende Rolle.An seine Studienzeit in Ingolstadt

denkt Randlshofer gerne zurück.Nach einiger Zeit in München ist erjetzt auch wieder in die Schanz ge-zogen. Noch immer hat er Kontaktzu Freunden, die er während desStudiums kennengelernt hat, „auchwenn die etwas völlig anderes stu-diert haben“.Im Gespräch kommt Randlshofer

eine Idee: „Eigentlich könnte manmit der Ingolstädter Hochschulekooperieren“, überlegt er laut:„Schließlich habe ich sehr davonprofitiert, wenn während meinesStudiums Leute aus der Wirtschaftgekommen sind. Das könnte ichjetzt zurückgeben.“JohannesHauser

Die Ingolstädter FH hat sein Blickfelderweitert: Hubert Randlshofer ist er-folgreicher Unternehmer. Foto: Hangen

Aus Wissenwird Erfolg

Der IngolstädterFH-AbsolventHubert Randlshoferhat seine eigeneFirma gegründet undist ein erfolgreicherUnternehmer.

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D ie Formel ist einfach undgilt schon lange: „Je höherdie Bildung, desto geringer

die Gefahr von Arbeitslosigkeit“,sagt Rolf Zöllner. Er muss es wis-sen, schließlich ist er der Leiter derArbeitsagentur Ingolstadt, die auchfür den Bereich Eichstätt zuständigist. „Bei Akademikern haben wir inder Region praktisch Vollbeschäf-tigung“, sagt er. Die Quote lag 2011bei gerade einmal 2,4 Prozent. Werarbeitslos gemeldet ist, kommt ent-weder gerade von der Hochschuleoder steht zwischen zwei Jobs. Be-sonders gute Beschäftigungsaus-sichten haben in der handels- undproduktionsorientierten Region umIngolstadt Absolventen eines wirt-schaftlichen oder technischen Stu-diums. „Auch wer nicht bei der Au-di unterkommt, hat hier gute Chan-cen“, versichert Zöllner.Anders als man vielleicht mei-

nen könnte, stehen die Chancen aufeinen Beruf laut Zöllner auch beiAbsolventen von Orchideenfä-chern oder weniger wirtschaftlichorientierten Fachrichtungen wieGesellschaftswissenschaften oderSoziale Arbeit nicht schlecht. Zöll-ner plädiert deswegen dafür, bei derWahl des Studienfaches unbedingt„Neigung vor Kalkül“ gelten zu las-sen. „Man sollte machen, für wasman brennt“, findet er. Bei der Job-suche seien in diesen Bereichen al-lerdings besondere Mobilität undFlexibilität gefragt. „Nicht jeder, derArchäologie studiert, kann Gra-bungsleiter im Zweistromland wer-den.UnterUmständenarbeitetmanhalt in einem Museum.“ Wer sichnur wegen der vermeintlich bes-

seren Berufschancen für ein Wirt-schafts- oder Technikstudium ent-scheidet, könnte Pech haben.„Schlechte, weil unmotivierte In-genieure finden auch bei uns kei-nen Arbeitsplatz.“Für alle Fächer gilt: Wer seinen

Horizont erweitert, hat bessereChancen. „Auch ein Ingenieur soll-te sich für Kunst und Psychologieinteressieren“, betont Zöllner. Nurwer ein breites Wissens- und In-teressengebiet habe, könne krea-tive Ideen entwickeln. „Vor allemein universitäres Studium solltedem humanistischen Bildungsidealfolgen – trotz aller Bolognialisie-rung und Verkürzung der Gymna-sialzeit.“ Auch Bildungspolitikerund Arbeitgeber verstünden im-mer mehr, dass Schulen und Hoch-schulen mehr sein müssten als

„Lieferanten von Berufstätigen, diefunktionieren, wo man sie hin-setzt“, so der Arbeitsmarktexperte.Und dann rutscht ihm der Begriff„Fachidiot“ doch noch heraus, biser etwas diplomatischer feststellt:„Eindimensionalität funktionierteinfach nicht.“Das gilt wohl auch für Hoch-

schulabgänger, die zwar nach ih-rem Interesse studieren, dann aberdoch keinen Job in ihrem zu-nächst anvisierten Traumberuf be-kommen. Zöllner selbst ist ein gu-tes Beispiel. Eigentlich hat er Kli-nische Psychologie studiert („MeinVater war entsetzt“) und zeitweisepsychotherapeutisch gearbeitet.„Das kann ich heute noch brau-chen“, versichert er. Einer seinerBerater sei übrigens Byzantinist,merkt Zöllner an. Johannes Hauser

Bei Akademikernherrscht inder RegionIngolstadt/EichstättVollbeschäftigung.Nicht nur deshalbrät der Chef desArbeitsamtes, beider Studienwahl denGrundsatz „Neigungvor Kalkül“ gelten zulassen.

s t e l l e n . d o n a u k u r i e r . d e

EineDiplomandenstelle für einenIngenieur? Eine Praktikanten-stelle im Bereich Marketing? EinStudentenjob in einer Kneipeoder doch eine normale Festan-stellung nach dem Studium? Aufstellen.donaukurier.de – demgrößten Online-Stellenportal derRegion – können Arbeitssuchen-degenaudefinieren,was füreinenJobsiesuchen.Die Datenbank umfasst ständig

bis zu 10000 offene Stellen in derRegion. Jobsuchende können ei-nen Suchbegriff eingeben, dazueinen Ort und die maximale Ent-fernung dazu für die Umkreissu-

che. Gibt es viele Treffer, kannmiteinem Filter durch dieWahl einesTätigkeitsfeldes wie zum Beispiel„IT“ oder „Bürotätigkeiten“ nochpräziser definiert werden. Außer-dem gibt es die Möglichkeit, nachVoll- oder Teilzeit zu suchen. EintollesExtra: EineSuchekannauchperE-Mailabonniertwerden.Auch bei der Wohnungssuche

hilft der DONAUKURIER weiter:WG-Zimmer oder sogar Häuserlassen sich leicht über donauku-rier.de finden. Auf donauku-rier.immowelt.de können Inte-ressenten genau definieren, wassie suchenundwo. TomWebel

Arbeitsamt mitSpaßfaktor

Farbenfrohe Freude: Als sein Agenturbezirk Ingolstadt im Januar 2009mit nur 2,3 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote in ganz Deutschland erreichte, muss-te sich Arbeitsamtsleiter Rolf Zöllner seinen Bart rot färben lassen. DieseWette hatte er gegen den Personalvorsitzenden verloren. Foto: Herbert

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Da bewegt sich die Region

W er behaupt, sportlichwärein der Region nichts los,irrt ganz gewaltig. Frei-

zeitsport, Leistungssport und sogarProfisport sind rund um Ingolstadtund Eichstätt in einem ganz er-staunlich großen Spektrum zu fin-den.Aber beginnen wir mit den Pas-

sivsportlern:Diewerden früher oderspäter sicherlich beim Fußball-Zweitligisten FC Ingolstadt 04 imStadion sitzen, den DEL-Puckjägerndes ERC Ingolstadt zusehen oderbeim Football-Match der „Dukes“an den frisch gebratenen Hambur-gern nicht vorbei kommen. In Eich-stätt läuft vieles eine Nummer klei-ner: Beim VfB Eichstätt ist aber den-noch durchaus attraktiver Bayernli-ga-Fußball geboten. Schade nur,dass der einstige Box-BundesligistBC Eichstätt inzwischen in keinerLigamehrkämpft.Bleibt also nichts anderes übrig,

als sich selbst in den Ring zu stellen.Beim BC Eichstätt geht das. DerVerein bietet Grundlagen- und Auf-bautraining – und für künftige Füh-rungskräfte sogar Managerboxenan. In Ingolstadt hält der BCI dieBox-Traditionhoch.Neben zahlreichen Fitnessstudios

in beiden Städten bieten etlicheKampfsport- und Kickbox-StudiosTraining an. Das sportliche Aus-hängeschild istmomentan Kickbox-Weltmeister JohannesWolf.Der Vereinssport hält in beiden

Städten die üblichen, bewährtenAngebote bereit. In Eichstätt ist dieTaekwondo-Abteilung des Polizei-sportvereines das sportliche Aus-

hängeschild. Abteilungsleiter Mi-chael Bußmann hat sogar zweiWM-Gürtel zuHause hängen. Der PSV istauch eine Schwimm-Hochburg, inIngolstadt kämpft der SC Delphinseit Jahren um größere Kapazitätenfür seineAktiven.Wer nicht nur schwimmen will,

sondern Radfahren und Laufen da-mit verbinden möchte, ist bei denTriathleten des SC Mariensteinrichtig. Idealerweise findet imFrühsommer ein dazu passenderWettkampf statt: Der IngolstädterTriathlon, der durch eine traumhaf-te Streckenführung auch internati-onal auf sichaufmerksammacht.AlsTrainingseinheit dient vielen derIngolstädterHalbmarathon.Nicht zu vergessen das riesige

Hochschulsport-Angebot, das dieHochschulen anbieten. Darüberinformiert man sich am besten aufden Internetseitender jeweiligenInstitution.Ruderer und Segelbegeisterte to-

ben sich am Ingolstädter StauseeundbeimSCRot-Weißsportlichaus.Radfans finden beim RSC IngolstadtGleichgesinnte, können sich aberauch einfach aufs Mountainbikeschwingen und im Altmühltal Wegefinden, die den Puls in ungeahnteHöhen jagen. Gesünder ist es dawohl, auf der Altmühl im Badebootzu rudern. Undwer glaubt, das wärekein Sport, möge es einfach auspro-bieren. Immerhin istdieAltmühldasam langsamsten fließendeGewässerEuropas und hat an trägen Tagenschon so manchen Sportsmann ansEndeseinerKräftegebracht.

GerhardvonKapff

In Eichstätt,Ingolstadt unddazwischen gibt esunzähligeMöglichkeiten, Sportzu treiben. Alleinoder in der Gruppe.

Halbmarathon in Ingolstadt: Zu einemSportfest für die ganze Stadt hat sich der jährlich stattfindende Ingolstädter Halb-marathon entwickelt. Foto: Rössle

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S tellen Sie sich einmal vor, Siewerden Bayerischer Debat-tiermeister oder gewinnen ei-

nen Contest – und außer den Kom-militonen weiß es keiner. Schade!Deshalb gibt es einmal in der Wo-che mediales Studentenfutter imDONAUKURIER und im EICH-STÄTTER KURIER. Eine Seite ist fürThemen rund um den Campus re-serviert. Immer donnerstags er-scheint die Hochschulseite in derregionalen Tageszeitung. Auf die-ser Seite stehen nicht nur Berichteüber neue Studiengänge, Projekte,neue Professoren und Präsidenten,sondern vor allem auch sehr vielüber Studenten. Was noch besserist: Wenn Studentinnen und Stu-denten selbst schreiben – zum Bei-spiel über Auslandssemester, Prak-tika oder besondere Exkursionen.Ein großes Thema war vor eini-

gen Wochen das Schanzer RacingElectric Team der IngolstädterHochschule für angewandte Wis-senschaften. Die Studenten habeneinen Rennflitzer mit Elektromotorkonstruiert, und wir haben sie da-bei Schritt für Schritt begleitet. Ein

anderes Thema: Die Mensa. DreiRedakteure haben sich durch diedrei Mensen in Ingolstadt undEichstätt gefuttert und die Gerich-te mit Noten bewertet. Die Zuc-chini-Nudelpfanne bekam die No-te zwei, die Hähnchenkeule und dieDampfnudel sogar die eins. Die Ge-müse-Maultaschen dagegen trafengar nicht den Geschmack: Mit 4-verpassten sie dem Essen dieschlechteste Note. Einig waren siesich aber, dass das Personal in al-len Mensen sehr freundlich war.Die Hochschulen in Ingolstadt

und Eichstätt sind unsere Schwer-punktthemen. Aber wir schauenauch über den Tellerrand hinausund berichten über außerge-wöhnliche Projekte und Erfolge vonanderen Hochschulen.Die Redaktion der Hochschul-

seite kann nicht alles wissen undist deshalb auf Informationen undAnregungen von Studenten ange-wiesen. Ansprechpartnerin fürHochschulthemen ist DK-Redak-teurin Verena Doyé, E-Mail: [email protected] oderTel.: (08 41) 96 66-388.

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Studentenfutter zum LesenJedenDonnerstagbehandelt dieHochschulseitedesDONAUKURIERThemen ausden Hochschu-len und für dieHochschulen.

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