UMGESTALTUNG DES ELISENGARTENS...le vor dem Elisenbrunnen luden zum Verweilen ein. Im neu erbauten...
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UMGESTALTUNG DES ELISENGARTENS
AUSLOBUNG EINES WETTBEWERBS IN FORM EINER MEHRFACHBEAUFTRAGUNG
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IMPRESSUM
AUSLOBERIN:
WETTBEWERBSMANAGEMENT:
Dezernat 3, Planung und Umwelt, Planungsamt
A 61
Verwaltungsgebäude Am Marschiertor - Lager-
hausstraße 20
52058 Aachen
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e-mail: [email protected]
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INHALT
A AUFGABENSTELLUNG 1. Anlass und Ziel.................................................................................................................. 4 2. Aufgabe ........................................................................................................................... 5 3. Historie............................................................................................................................. 6
Baudenkmal Elisenbrunnen................................................................................................ 7 Zerstörung und Wiederaufbau des Elisenbrunnens .............................................................. 8
4. Städtebauliche Situation.................................................................................................... 9 5. Wasser und Badestadt ..................................................................................................... 11 6. Materialien ..................................................................................................................... 12 7. Gebäude......................................................................................................................... 12 8. Vegetation...................................................................................................................... 13 9. Verkehrserschließung ...................................................................................................... 14
Ruhender Verkehr ........................................................................................................... 15 Fuss- und Radverkehr ...................................................................................................... 15 Öffentlicher Personennahverkehr ..................................................................................... 15
10. Aussagen des Innenstadtkonzeptes.................................................................................. 16 11. Planungshinweise für die Bearbeitung .............................................................................. 17
B VERFAHREN
Ausloberin ...................................................................................................................... 18 Wettbewerbsregeln ......................................................................................................... 18 Mehrfachbeauftragung.................................................................................................... 18 Jury ................................................................................................................................ 18 Vorprüfung ..................................................................................................................... 19 Planungsunterlagen ........................................................................................................ 19 Geforderte Leistungen..................................................................................................... 19 Rückfragen und Kolloquium ............................................................................................. 20 Abgabe und Vorstellung der Arbeiten ............................................................................... 20 Beurteilungskriterien ....................................................................................................... 21 Aufwandsentschädigung und Preise ................................................................................. 21 Weitere Bearbeitung der Aufgabe .................................................................................... 21 Eigentum und Urheberrecht ............................................................................................. 22 Terminübersicht .............................................................................................................. 22
Anhang
Verfassererklärung (loses Blatt)
CD mit Planungsunterlagen
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1. ANLASS UND ZIEL
Elisengarten und Elisenbrunnen bilden ein En-
semble, dessen Entstehung Anfang des 19. Jahr-
hunderts auf die Absicht der preußischen Regie-
rung zurückgeht, Aachens Funktion als mondäne
Badestadt zu stärken. Zusammen mit dem vor-
gelagerten Friedrich Wilhelm-Platz, dem Theater
und der als Boulevard angelegten Theaterstraße
repräsentierten sie das elegante Aachen. Man
wählte die besten Architekten: Cremers in Ab-
stimmung mit Schinkel für das Brunnengebäude
und Lenée für den Garten. Nach den Zerstörun-
gen des Zweiten Weltkriegs wurde der Brunnen
wiederaufgebaut, und der Elisengarten im Stil
eines 50-er Jahre Villengartens neu gestaltet.
Angefügt wurden weitere Bauten, die im we-
sentlichen ein Terrassenrestaurant enthalten.
Nachdem Ende der 90-er Jahre der auf der Süd-
seite des Elisenbrunnen liegende Friedrich-
Wilhelm Platz umgestaltet wurde, können auch
die den Garten umgebenden Straßen eine ande-
re Funktion und Gestalt erhalten. Der heute ab-
geschlossen erscheinende Garten kann sich zur
Umgebung öffnen und seine Beziehung zum Eli-
senbrunnen wieder stärker aufnehmen. Insge-
samt ist für den Garten und seine Gebäude nach
über 50 Jahren eine Auffrischung notwendig.
Seit mehreren Jahren ist die Stadt Aachen enga-
giert, die Attraktivität der Innenstadt zu erhö-
hen. Vorrangige Ziele sind dabei, die Innenstadt
als vielfältigen Lebensraum zu erhalten und zu
stärken, die Aufenthaltsqualität im öffentlichen
Raum zu verbessern sowie den Einzelhandels-
standort zu stärken. In diesem Zusammenhang
kommt der Aufwertung der einzigen größeren
Grünfläche (mit Rasen) innerhalb des Graben-
ringbereiches eine besondere Bedeutung zu. Sie
liegt zwischen dem historischen Stadtkern um
Dom und Rathaus und den Haupteinkaufsstra-
ßen. In unmittelbarer Nähe befinden sich viele
wichtige Stadtentwicklungsprojekte der Stadt
(Kaiserbad, Umnutzung Büchel, Neubau Mayer-
sche Buchhandlung oder Kaufhof–Galeria-
Neubau).
Der Wettbewerb in Form einer Mehrfachbeauf-
tragung wendet sich an Teams aus Landschafts-
planern, Stadtplanern, Architekten und Künst-
lern.
Der Elisengarten im Luftbild
A AUFGABENSTELLUNG
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A AUFGABENSTELLUNG
Plangebiet
2. AUFGABE
Inhalt der Beauftragung ist
• ein neues Gartenkonzept unter Beibehaltung
des ruhigen Charakters,
• insbesondere eine Verbesserung der Zu-
gangsbereiche des Parks,
• die Verbesserung der Beziehung zwischen
dem Denkmal Elisenbrunnen und dem Gar-
ten,
• die Steigerung der Gebrauchsfähigkeit der
öffentlichen Räume für Besucher und Bewoh-
ner,
• die Auseinandersetzung mit dem Terrassen-
café samt seiner Nebenbauten; eine Umges-
taltung bis hin zum Abriss (auch von Teilen)
und Neubau ist möglich,
• eine Stärkung der Außengastronomie im Park
und den angrenzenden Straßen (Hartmann-
straße, Ursulinerstraße, Buchkremerstraße
und Friedrich-Wilhelm-Platz),
• eine Einbeziehung der angrenzenden heuti-
gen Verkehrs- bzw. Fußgängerbereiche ins-
besondere der Platzbereich Ursulinerstra-
ße/Ecke Buchkremerstraße,
• die Präsentation historischer Bodenfunde aus
Aachen (z.B. Funde der ehemaligen römi-
schen Therme vom Gelände der Mayerschen
Buchhandlung).
Das Thema Wasser sollte mit Bezug auf die his-
torische Bedeutung für die Bäderstadt aufgegrif-
fen werden. Dabei kann zwischen dem Element
Wasser als Gestaltungselement und dem vor-
handenen Thermalwasser unterschieden wer-
den.
Das Planungsgebiet umfasst eine Gesamtfläche
von ca. 17.335 qm. Der Elisengarten hat eine
Fläche von ca. 6.750 qm.
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A AUFGABENSTELLUNG
3. HISTORIE
Ein Teil des heutigen Elisengartens war bis ins
17. Jahrhundert im Besitz der Benediktinerabtei
„Stablot-Malmedy“. Das Herrenhaus des Klos-
ters und die Kapelle der Heiligen Aldegundis, ei-
ner in Trier geborenen Äbtissin aus dem 7. Jahr-
hundert, lagen an der Ecke Hartmannstraße/ Ur-
sulinerstraße. Die Gebäude wurden durch den
Stadtbrand 1656 beschädigt und verfielen im
Laufe der Zeit. 1787 wurden sie abgerissen. Das
an dieser Stelle errichtete private Wohnhaus
wurde 1813 zum bischöflichen Palais umgebaut.
Dort befand sich in preußischer Zeit zunächst
der Sitz des neu geschaffenen Regierungsbezir-
kes Aachen mit einer Wohnung für den Regie-
rungspräsidenten. 1851 - 1855 wurde das Ge-
bäude unter Johann Peter Cremer zur „Wohnung
Seiner Majestät des Königs“ ausgebaut und
diente als Unterkunft für den Fall eines königli-
chen Besuches.
1651 hatten die Ursulinerinnen ihr Kloster an der
heutigen Ursulinerstraße gegründet, an der Stel-
le, wo sich heute der Eingang zur Tiefgarage der
Deutschen Bank befindet. Dahinter legten die
Nonnen einen Klostergarten an, der Grundlage
für die jetzige Parkanlage wurde. Die Ursuline-
rinnen mussten nach dem Einmarsch französi-
scher Revolutionstruppen 1792 das Kloster ver-
lassen. Unter den Preußen diente es bis 1846 als
Hauptzollamt. Die Verkehrsroute für steuer-
pflichtige Waren, die durch Aachen hindurchge-
führt wurden, führte damals vom Kölntor an der
Jülicher Straße über die Peterstraße und Ursuli-
nerstraße vorbei am Dom und über Schmiedgas-
se, Fischmarkt und Klappergasse zum Jakobsmit-
teltor. Dieser Straßenzug wurde seit 1820 durch
den preußischen Staat finanziert. Nach dem Bau
des rheinischen Bahnhofs (1836-1841, heutiger
Hauptbahnhof) wurde ein von Johann-Peter
Cremer entworfenes Hauptzollamt am Bahn-
hofsvorplatz errichtet (1843-1846). Daraufhin
wurde das alte Ursulinerkloster 1851 abgeris-
sen.
Ehemaliges Ursulinerkloster
Elisengarten mit Villa des Re-
gierungspräsidenten
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A AUFGABENSTELLUNG
Außenbedienung am
Elisenbrunnen ca. 1920
BAUDENKMAL ELISENBRUNNEN
Die Trink- und Wandelhalle des Elisenbrunnens
entwarf der Aachener Stadtbaumeister J. P.
Cremer, der von der preußischen Regierung als
Bauinspektor eingesetzt war und der „Schinkel
von Aachen“ genannt wurde. Die Pläne wurden
von dem Berliner Architekten Friedrich Schinkel
genehmigt. Den Grundstein für diese 85 m brei-
te, repräsentative Anlage legte 1822 eine festli-
che Versammlung zum Regierungsjubiläum von
König Friedrich Wilhelm III. Nach diesem wurde
auch der Platz benannt, der bis dahin Fog-
gengraben (Foggen = Frösche) genannt wurde.
Die Mitte der hell getönten klassizistischen An-
lage bildet ein fast 15 m hoher halb offener
Rundbau, dessen sanft ansteigendes Kegeldach
ein Pinienzapfen krönt. Hinter 6 mächtigen dori-
schen Säulen öffnet sich eine Rotunde, an deren
Rückwand Thermalwasser in 2 Marmorbecken
fließt. Darüber hängt eine zierliche, weiße
Marmorbüste der Kronprinzessin Elisabeth, die
dem Brunnen seinen Namen gab. An den Seiten
hängen vier
Tafeln mit berühmten Gästen. Von dort führen
Wandelgänge hinter je 6 Säulen zu quadrati-
schen Seitenpavillons, die wiederum durch 6 Li-
senen gegliedert sind. 3 durchlaufende Stufen
heben den Bau über den Platz hinaus.
Wie aus den Kartenausschnitten des 19. bzw.
20. Jahrhunderts ersichtlich, war der Baublock
Hartmannstraße/Ursulinerstraße und Friedrich-
Wilhelm-Platz rundherum bebaut. Lediglich zwi-
schen der mittleren Ursulinerstraße und dem
nördlichen Flügel des Elisenbrunnens erstreckte
sich ein Park, der - wie oben beschrieben - vom
Kloster der Ursulinerinnen abstammt.
An der Hartmannstraße standen bis zum 2.
Weltkrieg auf beiden Seiten Wohnhäuser.
Die Bomben des 2. Weltkrieges zerstörten die
Innenstadt über 80 % und auch den Elisenbrun-
nen sowie die angrenzende Bebauung in der
Hartmannstraße. Daher wurde im politischen
Raum zu Beginn der 50er Jahre des vorigen
Jahrhunderts entschieden, die beiden Gärten zu-
sammenzulegen und insgesamt einen Park anzu-
legen.
Kriegszerstörung
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A AUFGABENSTELLUNG
ZERSTÖRUNG UND WIEDERAUFBAU DES ELI-
SENBRUNNENS
Beim Fliegerangriff am 14. Juli 1943 wurde auch
der Elisenbrunnen zum großen Teil zerstört. Man
überlegte sogar, das Gebäude ganz abzureißen.
1948 gab es einen Wettbewerb für die Neube-
bauung des gesamten Geländes vom Elisengar-
ten bis zum ehemaligen Nuellens-Hotel (heutige
Elisengalerie). Der Widerstand in der Bevölke-
rung gegen eine moderne Bebauung spiegelt
sich in den Leserbriefen der Tageszeitungen wi-
der. 1950 präsentierte die Stadt zwei Pläne von
Architekten des Hochbauamtes, die zusammen
mit den prämierten Beiträgen des ersten Wett-
bewerbs im Suermondt Museum ausgestellt
wurden. Der Entwurf von Oberbaurat Kerz sah
einen Wiederaufbau vor, allerdings mit niedrige-
ren Seitenflügeln, damit man von der Promena-
de am Nuellens-Hotel einen besseren Blick auf
Dom und Rathaus habe. Baudezernent Fischer
wollte aus dem gleichen Grund die Rotunde aus
der Mitte des Gebäudes an die Hartmannstraße
verlegen. Wieder machten die Aachener ihrem
Protest in Leserbriefen Luft.
1953-54 wurde der Elisenbrunnen mit wenigen
Änderungen originalgetreu aufgebaut. Zwischen
dem rechten Flügel des Elisenbrunnens und dem
sich anschließenden Bankgebäude wurde ein
neuer Volksbrunnen aufgestellt.
In einem zweiten Bauabschnitt wurde auf dem
Gelände des Elisengartens 1955-56 das Elisen-
restaurant errichtet. Dahinter schloss sich zur
Ursulinerstraße hin das Kur- und Werbeamt an.
In der Rotunde wurde ein Seepferdchenbrunnen
aufgestellt, aus dem jedoch nur Leitungswasser
sprudelte. Ein „Gurgelraum“ für die Kurgäste
befand sich nun im Anbau des linken Seitenflü-
gels. Der untere Trinkraum war bereits 1938 ge-
schlossen worden. Er wird heute als Abstellraum
für Gartengeräte und als Aufbewahrungsort für
Mobiliar etc. genutzt. Die alte Brunnenfassung
ist noch zu sehen und zu riechen. Zur gleichen
Zeit hatte man im Elisengarten einen unterirdi-
schen Luftschutzbunker angelegt, der 1955 ge-
sprengt wurde.
1967 wurde das Bankgebäude abgerissen. Dem
erweiterten Neubau fiel das Kur- und Werbeamt
zum Opfer, dessen Mitarbeiter im linken Seiten-
gebäude des Elisenbrunnens ein neues Domizil
fanden. Die dortige Quelle wurde verschlossen.
1971 wurden in der Rotunde zwei Becken ange-
legt. Aus den Mäulern der darüber angebrachten
steinernen Löwenköpfe quillt seitdem das Aa-
chener Heilwasser von der Kaiserquelle am Bü-
chel. Der Seepferdchenbrunnen wurde auf dem
Kapellenplatz in Burtscheid aufgestellt.
Noch in den 70er Jahren fanden in der Rotunde
Konzerte statt. Der Friedrich-Wilhelm-Platz war
ein Treffpunkt für jung und alt. Tische und Stüh-
le vor dem Elisenbrunnen luden zum Verweilen
ein. Im neu erbauten Nuellens-Haus (heutige „E-
lisengalerie“) gab es im oberen Stockwerk ein
Restaurant, von wo aus man den herrlichen Blick
über den Elisenbrunnen hinweg zum Dom genie-
ßen konnte. Nachdem zu Beginn des 20. Jahr-
hunderts der Kurbetrieb an die Monheimsallee
und nach Burtscheid verlegt worden war, hatte
die Aachener Bevölkerung Brunnen und Platz er-
obert. Der zunehmende Verkehr verdrängte
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A AUFGABENSTELLUNG
schließlich die Beschaulichkeit am Elisenbrun-
nen.
Der Friedrich-Wilhelm-Platz und der angrenzen-
de Holzgraben wurden in den 90iger Jahren um-
gestaltet; die Gestaltungssprache entsprang ei-
nem Wettbewerb, den das Büro Euler/Dilling aus
Berlin gewannen. In der verbreiterten Fläche des
Vorplatzes sprudeln aus einem Mosaikpflaster-
Teppich 10 Fontänen; sie symbolisieren Aachen
als die Stadt des Wassers. Die Säulen des Bau-
denkmales werden in voller Länge angeleuchtet.
Zwei wichtige Fußgängerbereiche sind nach den
Plänen des Düsseldorfer Büros Frit-
schi/Stahl/Baum im Jahre 2004 umgestaltet
worden. Die in den 70er Jahren angelegten Fuß-
gängerzonen Adalbertstraße (Eli- senbrunnen
bis Kaiserplatz) und Großkölnstraße (Markt bis
Hotmannspief) entsprachen nicht mehr heutigen
Standards. Der Plattenbelag war an vielen Stel-
len beschädigt. Die Neugestaltung der Fußgän-
gerzonen war eingebunden in ein übergeordne-
tes Konzept. Sie basierte auf der Grundidee, die
linearen Räume mit unterschiedlichen "Läufern"
auszulegen, die die Ideallinie der Straßenräume
nachzeichnen und betonen. Das Flanierband aus
wasserblauen Betonsteinen in der Adalbertstra-
ße mit geschliffener Oberfläche erinnert in sei-
nem geschwungenen Verlauf und in der Farbig-
keit an die ehemalige Lage der Bachläufe Pau
und Ponellbach.
4. STÄDTEBAULICHE SITUATION
Innerhalb der dicht bebauten Innenstadt Aa-
chens stellt der Elisengarten eine wichtige Frei-
fläche dar. Umgrenzt ist der Garten vom Gebäu-
de des Elisenbrunnens im Süden, einer geschlos-
senen Blockrandbebauung im Westen und Nor-
den sowie dem Verwaltungsgebäude der Deut-
schen Bank im Osten. Während in den umlie-
genden Fußgängerzonen Holzgraben und Adal-
bertstraße der Einzelhandel überwiegt, ist in der
unmittelbaren Umgebung des Plangebietes eine
Mischung aus Banken, Einzelhandel, Dienstleis-
tung- und Büronutzung, Gastronomie sowie in
den Obergeschossen auch Wohnnutzung vorzu-
finden.
Der Elisengarten befindet sich im Schatten der
wichtigsten kulturhistorischen Stätten Aachens
und liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum
Weltkulturerbe Aachener Dom.
Während an der Hartmannstraße die kleinteilige
mittelalterliche Parzellierung auch nach dem
Wiederaufbau der zu rund 70 % zerstörten In-
nenstadt noch ablesbar geblieben ist, ist die
Umgebung von einer typischen Nachkriegsbe-
bauung geprägt. Insbesondere die Südseite des
Friedrich-Wilhelm-Platzes gibt Zeugnis dieser
Wiederaufbauphase. Mit dem achtgeschossigen
„Haus der Kohle“ steht an der Buchkremerstra-
ße ein stadtbildprägender Vertreter einer quali-
tätsvollen Nachkriegsarchitektur.
Die umliegende Bebauung ist zumeist eine drei-
bis viergeschossige Bebauung. Die Bebauung am
Friedrich-Wilhelm-Platz ist bis zu sechs Geschos-
se hoch.
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A AUFGABENSTELLUNG
Der Elisenbrunnen hat zwei sich völlig unter-
scheidende Seiten: die mit den repräsentativen
Fassaden zum Friedrich-Wilhelm-Platz orientier-
te Schauseite und eine zum Park hin gewandte
Rückseite. Während auf der Südseite ein beleb-
ter öffentlicher Raum die städtisch laute Seite
prägt, schließt sich auf der Nordseite eine ruhige
und grüne Freiraumzone an.
Der Elisengarten und der Elisenbrunnen stellen
in verschiedener Hinsicht räumlich wie funktio-
nal einen Gelenk- und Übergangsbereich dar:
• als Freiraum zwischen der historischen Alt-
stadt und den Einkaufsbereichen am Holz-
graben und Adalbertstraße,
• als Verbindung zwischen Theater und umge-
bauter Hauptpost und Geschäftsinnenstadt,
• als beliebtester und neben dem Busbahnhof
meist frequentierter ÖV-Umstiegspunkt am
Elisenbrunnen.
Mit dem Münsterplatz grenzt einer der prägen-
den historischen Plätze unmittelbar an das Pla-
nungsgebiet. Die für Aachen charakteristische
dreieckige Form der Plätze (z. B. Münsterplatz
oder Hof) resultieren aus der Überlagerung des
römischen mit dem karolingischen Straßensys-
tem.
Auf den unterschiedlichen Plätzen finden vielfäl-
tige kulturelle und kommerzielle Aktivitäten
statt. So wird auf dem Münsterplatz wöchentlich
ein Biomarkt abgehalten.
Im Übergang zum Bereich am Büchel befindet
sich an der Ecke Ursulinerstraße/ Buchkrämer-
straße eine platzartige Erweiterung auf der
Nordseite der Ursulinerstraße („Bücherplatz“).
Dieser derzeit überwiegend gastronomisch ge-
nutzte Platz ist in die Überlegungen mit einzu-
beziehen. Dabei ist zu beachten, dass sich die
derzeitige Verkehrssituation mit einem hohen
Fußgängeraufkommen im Bereich der Ursuli-
nerstraße und dem Parkplatzverkehr zum Park-
haus Büchel durch die geplante Verkehrsführung
(s. Kap. Erschließung) zugunsten der Fußgänger
und der Aufenthaltsqualität deutlich entspannen
wird.
Elisenbrunnen Ursulinerstraße Brunnen „Kreislauf des Geldes“
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A AUFGABENSTELLUNG
Der an der Ecke Hartmannstraße/ Ursulinerstra-
ße stehende Brunnen „Kreislauf des Geldes“ ist
ein wichtiger Identifikations- und Anziehungs-
punkt. Er wurde 1977 vom Bildhauer Professor
Karl-Henning-Seemann geschaffen. Die sechs
Bronzefiguren am Brunnenrand zeigen den Um-
gang mit Geld, die Kreiselbewegung des Was-
sers steht für den beständigen Fluss des Geldes.
Vor der Deutschen Bank steht eine „Plastik“ des
amerikanischen Architekten Peter Eisenman, die
als Wartehalle der städtischen Verkehrsbetriebe
dient; sie wurde von der Firma Decaux - Paris
gesponsert und wird seit einem “Wettbewerb“
in einer der beiden Aachener Zeitungen „Fritte-
zang“ genannt.
Der Planungsbereich ist von Nord nach Süd
leicht geneigt. Der höchste Punkt liegt im Be-
reich des Übergangs zum Münsterplatz mit
167,30 m ü. NN und den tiefsten Punkt weist der
Friedrich Wilhelm-Platz mit 162,10 m ü. NN auf.
5. WASSER UND BADESTADT
Die Entstehung und Entwicklung der Stadt Aa-
chen ist aufs engste mit dem Thema Wasser ver-
bunden. Zur Entwicklung und Bedeutung der
Thermalquellen sei an dieser Stelle auf die Aus-
lobung zum Investorenwettbewerb „Standort
Büchel“ verwiesen (s. digitale Anlage). Der Eli-
senbrunnen wurde außerhalb des historischen
Quell- und Badezentrums errichtet. Durch seine
repräsentative Gestalt und das sprudelnde
Thermalwasser in der Rotunde gilt er nach wie
vor als Symbol für die Badestadt Aachen.
Als eine der wenigen deutschen Großstädte liegt
Aachen nicht an einem Fluss. Doch das Element
Wasser hat neben den Thermalquellen in Form
zahlreicher Bachläufe die Stadtentwicklung Aa-
chens maßgeblich geprägt. Bis zur Industrialisie-
rung lieferten sie Wasser, Energie und sorgten
für die Entsorgung der Stadt. Die Bachläufe sind
im Stadtgebiet mittlerweile verrohrt. Im Bereich
des Lindenplatzes und der Straße „Annutiaten-
bach“ wurde ein Stück Bachlauf wieder offen
gelegt.
Historische Aufnahme des unteren Trinkbrunnens am Eli-
senbrunnen
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A AUFGABENSTELLUNG
6. MATERIALIEN
Innerhalb des Parks sind die bei der Parkgestal-
tung der 50er Jahre verwendeten Natursteinma-
terialien noch vorzufinden. Die umgebenen Stra-
ßen Hartmannstraße und Ursulinerstraße sind im
Fahrbahnbereich und im Bereich der Parkplätze
mit für die Aachener Innenstadt typischem Kopf-
steinpflaster belegt. Im Gehwegbereich wird auf
den zum Elisengarten hingewandten Seiten
Kleinpflaster verwendet. Auf den gegenüberlie-
genden Seiten sind in den Gehwegbereichen Be-
tonplatten verlegt.
Im Einmündungsbereich der Buchkremerstraße
ist mit dem neugestalteten Vorbereich der Mey-
erschen Buchhandlung aus hochwertigem Granit
und der Oberflächengestaltung aus Betonplatten
und Kleinpflaster auf dem „Bücherplatz“ ein
Materialmix vorzufinden.
7. GEBÄUDE
Innerhalb des Bearbeitungsgebietes befindet
sich zum einen der nach dem Krieg wieder auf-
gebaute Elisenbrunnen. Dieses Gebäude steht
unter Denkmalschutz. Im östlichen Bereich des
Parks befindet sich ein eingeschossiges Gebäu-
de, das als Restaurant mit Außenterrasse ge-
nutzt wird. Dieses Gebäude ist sowohl an den
Elisenbrunnen wie auch an das Gebäude der
Deutschen Bank angebaut. Die Anlieferung des
gastronomischen Betriebs erfolgt über die Ursu-
linerstraße. Während die Auseinandersetzung
mit den gastronomisch genutzten Gebäuden
Gegenstand der Bearbeitung ist, ist das östlich
anschließende Gebäude der Deutschen Bank
incl. der vorhandenen Tiefgarageneinfahrt in
seinem Bestand zu erhalten.
Natursteinplatten im
Terrassenbereich
Elisenbrunnen und Deutsche
Bank
Restaurant mit Außengastro-
nomie
13
A AUFGABENSTELLUNG
8. VEGETATION
Innerhalb des Elisengartens sind reichhaltige
Vegetationsstrukturen vorzufinden. Neben der
zentralen offenen Rasenfläche werden die
Randbereiche von Sträuchern, Büschen und
Blumenbeeten geprägt. Umlaufend wird der ge-
samte Elisengarten von Bäumen unterschiedli-
cher Art und Größe geprägt (s. Baumbestands-
plan).
Bleiben die Blicke in den Park durch die parken-
den Autos und die bestehende Vegetation teil-
weise verwehrt, ergeben sich aus dem Park reiz-
volle Blicke auf die umliegende innerstädtische
Bebauung mit Dom und „Haus der Kohle“.
Vom Garten aus wird das Brunnengebäude bis
auf die fensterlose Rotunde nicht wahrgenom-
men.
14
A AUFGABENSTELLUNG
9. VERKEHRSERSCHLIESSUNG
Derzeit wird die Verkehrsbelastung im Bereich
um den Elisengarten in hohem Maße von Park-
hausan- und -abfahrten beeinflusst. Mit der
Neuordnung im Bereich Büchel (vgl. auch Auslo-
bung zum Investorenwettbewerb Büchel) ist ei-
ne vollständige neue Verkehrsführung vorgese-
hen.
Geplant ist die Umgestaltung der Ursulinerstra-
ße zur Fußgängerzone. Die PKW-Erschließung ist
von Süden über Elisabethstraße und Hartmann-
straße bis zum Geldbrunnen im Zweirichtungs-
betrieb vorgesehen. Von Norden aus ist dieser
Innenstadtbereich über Minoritenstraße, Klein-
kölnstraße, Nikolausstraße, Büchel und Meffer-
datisstraße zu erreichen. Damit können die un-
terschiedlichen Geschäftslagen fußläufig weiter
verknüpft werden und eine weitere Attraktivie-
rung des öffentlichen Raums in der Innenstadt
vorangetrieben werden. Die notwendigen Liefer-
und Ladeverkehre sowie die Anfahrbarkeit von
Anliegerstellplätzen bleiben über sämtliche Flä-
chen erhalten. Dies gilt im Besonderen für die
Anlieferung der Mayerschen Buchhandlung so-
wie die Anfahrbarkeit mit Reisebussen für das
Hotel Aquisgrana in der Buchkremerstraße, das
Restaurant Elisenbrunnen und den Münsterplatz
(Dom).
Durch die umliegenden Plätze und Wegebezie-
hungen ist das Planungsgebiet eng mit seinem
Umfeld verbunden. Neben den öffentlichen
Räumen ist als weitere wichtige fußläufige We-
gebeziehung die Elisengalerie zu nennen, die
den Bereich des Elisenbrunnens über eine Ein-
kaufsgalerie mit der 2005 neu eröffneten Kauf-
hof-Galeria verbndet.
Zukünftige Verkehrsführung
15
A AUFGABENSTELLUNG
Hartmannstraße
RUHENDER VERKEHR
Im östlichen Grabenringbereich sind außer dem
noch vorhandenen Parkhaus Büchel (579 Stell-
plätze) noch weitere Tiefgaragen oder private
Stellplätze mit einer Kapazität von insgesamt
143 Pkw vorhanden.
Dazu kommen die Parkplätze im öffentlichen
Straßenraum, die aus der Sicht der Innenstadt-
bewohner unverzichtbar sind.
Im Rahmen der Mehrfachbeauftragung kann
aufgrund der veränderten Verkehrsführung und
der daraus resultierenden veränderten Straßen-
dimensionierung über die Lage und die Anzahl
der Stellplätze nachgedacht werden. Dabei kann
– in einem moderaten Maße – zugunsten der
Freiraumnutzung die Stellplatzzahl reduziert
werden.
FUSS- UND RADVERKEHR
Die östliche Kernstadt ist eine Zone mit hoher
Fußgängerfrequenz, die aufgrund der vorgege-
benen historischen Netzstruktur teilweise dezen-
tral verteilt ist. Aufgrund der Verbindungsfunk-
tion zwischen historischer Altstadt und Haupt-
geschäftszonen bündeln sich in besonderer Wei-
se die Fußgängerströme in der Ursulinerstraße.
Eine Verkehrszählung aus dem Jahre 2000 zeig-
te, dass mit über 27.000 Fußgängern dieser
Straßenzug stärker begangen wird als die
Haupteinkaufsstraße mit ca. 14.500 Fußgän-
gern.
Der Bereich um den Elisengarten wird stark von
Radfahrern frequentiert. Im Bereich des Eli-
senbrunnens/ Friedrich-Wilhelm-Platzes wurden
bis zu 1.358 Radfahrer in 12 Stunden gezählt.
Die starke Frequentierung des Viertels im Rad-
verkehr ist an den vielen abgestellten Fahrrä-
dern ablesbar. Dies bedeutet eine Berücksichti-
gung zusätzlicher Abstellmöglichkeiten bei der
weiteren Planung.
ÖFFENTLICHER PERSONENNAHVERKEHR
Der Elisengarten grenzt an seiner Südseite an
einen der wichtigsten ÖV-Verknüpfungspunkte
der Stadt. Die Haltestellen am Friedrich-Wilhelm-
Platz werden von ca. 40.000 Fahrgästen ge-
nutzt. Der Friedrich-Wilhelm-Platz ist für den
privaten motorisierten Verkehr gesperrt.
16
A AUFGABENSTELLUNG
10. AUSSAGEN DES INNENSTADT-KONZEPTES
Bereits in dem 2002 herausgegebenen Innen-
stadtkonzept von Faltin-Scheuvens-Wachten
sind einige Hinweise auf den Elisengarten ent-
halten.
Sie werden im Folgenden als entsprechende pla-
nerische Empfehlungen widergegeben:
„Eine der großen Qualitäten der Aachener In-
nenstadt ist die Dichte und Kompaktheit ihrer
städtischen Struktur. Die Innenstadt entspricht
daher auch dem Typus einer „steinernen Stadt“.
Dieses Kennzeichen zeichnet das Flair Aachens
aus. Im Hinblick auf Erholungs- und Ruheräume
impliziert dies aber, dass gerade aufgrund der
baulichen Dichte wenig Platz für Vegetations-
strukturen, für „grüne Räume“ bleibt. Fast alle
der zahlreichen Plätze in der Innenstadt sind
steinern geprägt, größere Parkanlagen existie-
ren nur drei:
• der Elisengarten,
• der Veltmanplatz und
• der Spielplatz Richardstraße.
Charakteristisch für diese Freiraum- bzw. Park-
anlagen ist, dass sie alle unter ihrem Wert ge-
nutzt werden. Ausstattungsdefizite, eine unzu-
reichende Beleuchtung, wenige eindeutige We-
geführungen sowie Mängel in der Gestaltquali-
tät bewirken eine Abschottung gegenüber den
umliegenden städtischen Räumen und damit
Qualitätseinbußen. Dieser Mangel an gut nutz-
baren Grünflächen wird vor allem in den dicht
bebauten innerstädtischen Wohnbauvierteln als
besonderes Defizit empfunden.“
Und weiter heißt es: „In diesem Zusammenhang kommt dann auch
der Aufwertung von Ursuliner- und Buchkrem-
erstraße und vor allem der Aufwertung des Eli-
sengartens ein hoher Stellenwert zu. Als eine
hohe Zone im geschäftigen Bereich zwischen der
Altstadt und den zentralen Einkaufsbereichen
nimmt der Elisengarten derzeit seine Funktion
nicht vollständig wahr. Als zentrale Grünfläche
schottet er sich über die Freiraumgestaltung wie
über die angrenzenden Stellplätze zu allen Sei-
ten ab. Hier muss die einmalige Chance genutzt
werden, den Elisengarten stärker in das städti-
sche Gefüge zu integrieren. Damit kann ein wei-
terer Beitrag zur Profilierung einzigartiger und
Aachen spezifischer Innenstadtqualitäten ge-
schaffen werden.“
Unter dem Oberbegriff Handlungsfelder ist auf
Seite 40 zu lesen:
„Der Elisengarten“
Bisher ist der Elisengarten als öffentlicher Park
zwar wahrzunehmen, aber hat keinen einladen-
den Charakter. Er schottet sich vielmehr als ver-
steckte „Insel“ ab, da durch die hohe Randbe-
pflanzung die Einsicht erschwert wird und die
rundherum geparkten PKW eine weitere Barriere
bilden.
Durch eine Verlegung der Parkplätze, eine Aus-
weisung der Hartmann- und Ursulinerstraße als
Mischverkehrsfläche sowie einer offeneren Frei-
raumgestaltung würde der Eilsengarten zu ei-
nem besseren zugänglichen Stadtraum werden,
der den Bewohnern und Gästen der Stadt als
Ruhezone einladend offen steht.“
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A AUFGABENSTELLUNG
11. PLANUNGSHINWEISE FÜR DIE BEARBEITUNG
• Entsprechend der langen Geschichte Aachens
befinden sich im gesamten Innenstadtbereich
archäologische Funde. So wurden beim Bau
der neuen Mayerschen Buchhandlung Reste
ehemaliger Bäder- und Thermalanlagen ent-
deckt. Die Funde wurden gesichert und la-
gern derzeit auf dem städtischen Bauhof. Es
wurde der Wunsch geäußert, im Rahmen der
Umgestaltung des Elisengartens zu prüfen,
ob die Fundstücke an geeigneter Stelle im
Planungsgebiet einem größeren Publikum
zugänglich gemacht werden könnten. Der
Landeskonservator weist darauf hin, dass die
Thermenreste vor Verwitterung zu schützen
sind.
• Das Gebäude der Deutschen Bank und die
vorhandene Tiefgaragenzufahrt im Bereich
der Ursulinerstraße sind beizubehalten.
• Die vorhandenen Stadtmöblierungen in den
öffentlichen Räumen wie z. B. Spielgeräte,
Toilette, Telefon etc. können überplant bzw.
an geeignete Standorte im Planungsgebiet
verlegt werden.
• Der Brunnen „Kreislauf des Geldes“ kann im
Rahmen der Mehrfachbeauftragung in seiner
Lage innerhalb des Bearbeitungsgebietes ver-
lagert werden.
• Bei einer eventuellen Veränderung des unter
Denkmalschutz stehenden Elisenbrunnen ist
die denkmalpflegerische Genehmigungsfä-
higkeit des Eingriffs zu berücksichtigen.
• Die vorgesehene veränderte Verkehrsführung
im Umfeld des Elisengarten ist hinsichtlich
der Dimensionierung und Gestaltung im Be-
reich der Hartmann- und Ursulinerstraße zu
berücksichtigen.
• Die in den umliegenden Straßenräumen vor-
handene Anzahl der Stellplätze kann in mo-
deratem Umfang verringert werden.
• Auf Basis der Förderrichtlinien zur Stadter-
neuerung des Landes Nordrhein-Westfalen
ergeben sich gemittelt Baukosten von ca. 1,1
Mio. Euro.
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B VERFAHREN
AUSLOBERIN
Ausgelobt wird der Wettbewerb in Form einer
Mehrfachbeauftragung als einstufiges Verfahren
durch die Stadt Aachen – Baudezernat
vertreten durch das Planungsamt:
Dezernat 3, Planung und Umwelt,
Planungsamt A 61
Verwaltungsgebäude Am Marschiertor - Lager-
hausstraße 20
52058 Aachen
Telefon 0241 – 432 6131
Telefax 0241 – 432 6199
e-mail: [email protected]
Wettbewerbsmanagement:
HJPplaner
Kasinostraße 76A
52066 Aachen
Telefon 0241 – 6082600
Telefax 0241 – 6082610
e-mail: [email protected]
WETTBEWERBSREGELN
Der Durchführung des Wettbewerbes liegen
die Regeln für die Auslobung von Wettbe-
werben (RAW 2004) verbindlich zu Grunde.
Mit der Teilnahme erkennen die Teilneh-
mer/Innen den Inhalt dieser Auslobung an. Jeder
Teilnehmende hat seine Teilnahmeberechtigung
eigenverantwortlich zu prüfen.
Die Büros/Teams dürfen jeweils nur eine Arbeit
einreichen. Jede Arbeit darf nur eine Lösung
enthalten (ggf. aus der Planungsidee herleitbare
Variationsmöglichkeiten).
MEHRFACHBEAUFTRAGUNG
Die Ausloberin hat folgende Büros als „Team-
köpfe“ zur Teilnahme ausgewählt:
1.) DS, Doedens/van Stiphout, Amsterdam, NL
2.) Levin Monsigny, Berlin, D
3.) Lützow 7, C. Müller und J. Wehberg, Berlin, D
4.) SLA A/S, Stig L. Anderson, Kopenhagen, DK
5.) 3+ Freiraumplaner, Aachen, D
Nachrücker:
1.) Jane Bihr de Salis, Kallern mit Miller & Ma-
ranta, Basel, CH
2.) Erik Dhont, Brüssel, B
Diese Büros bilden jeweils Teams aus Stadtpla-
nern, Architekten und Künstlern. Alle Teammit-
glieder sind in der Verfassererklärung zu benen-
nen.
JURY
Die Stadt Aachen benennt ein Preisgericht, das
sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Aus-
loberin und externen Fachleuten zusammen-
setzt. Der Jury gehören folgende Mitglieder an:
Fachpreisrichter:
1. Prof. Günther Vogt, Zürich
2. Prof. Ulrike Beuter, Bochum/Oberhausen
3. Prof. Kunibert Wachten, Aachen/Dortmund
4. Gisela Nacken, Baudezernentin der Stadt
Aachen
Stellvertreter:
Prof. Alban Janson, Karlsruhe
Rolf Westerheide, Aachen
Stefan Lenzen, Bonn
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B VERFAHREN
Sachpreisrichter:
Vertreter der Fraktionen
Nobert Finkeldei, Mitglied des Rates der Stadt
Aachen
Norbert Plum, Mitglied des Rates der Stadt Aa-
chen
Petra Müller, sachkundige Bürgerin
Michael Rau, Mitglied des Rates der Stadt Aa-
chen
Stellvertreter:
Maike Schlick, sachkundige Bürgerin
Björn Jansen, Mitglied des Rates der Stadt Aa-
chen
Sigrid Moselager, Mitglied des Rates der Stadt
Aachen
Elisabeth Paul, Mitglied des Rates der Stadt Aa-
chen
Als Berater/innen (nicht stimmberechtigt) wer-
den hinzugezogen:
Dr. Lutz Henning Meyer, Landeskonservator
Rheinland
Wilfried Jocham, Planungsamt der Stadt Aachen,
Denkmalpflege
Elmar Wiezorek, FB Umwelt der Stadt Aachen
Die Ausloberin behält sich vor, weitere Berater
für das Verfahren zu bestimmen.
VORPRÜFUNG
Die Vorprüfung erfolgt durch das Büro HJPpla-
ner, Aachen in Zusammenarbeit mit dem Stadt-
planungsamt.
PLANUNGSUNTERLAGEN
Den Teilnehmer/Innen werden folgende Unterla-
gen in digitaler Form zur Verfügung gestellt:
• Ausschnitt aus dem Stadtplan
• Lageplan (dxf)
• Höhenplan (dxf)
• Luftbild
• Plan „Perspektivstandorte“
• Auslobung zum Investorenwettbewerb Bü-
chel
• verschiedene Fotos sowie alte Ansichten und
Ausschnitt aus alten Karten (in verschiedenen
Maßstäben)
• Baumkataster mit Eintragung der zu erhal-
tenden Bäume
• Grundrisse des Restaurants Elisenbrunnen,
der Deutschen Bank sowie des Baudenkmales
Elisenbrunnen
• Grundriss Thermenfunde
• Plan zur Verkehrsführung und zur Fußgän-
gerzählung
• Politische Anträge im Zusammenhang mit der
Auslobung
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B VERFAHREN
GEFORDERTE LEISTUNGEN
Von den Teilnehmer/Innen werden folgende
Leistungen verlangt:
1. Übersichtsplan einschließlich der umgeben-
den Wege und Plätze im M 1:500
2. Gestaltungsplan „neuer Elisengarten” ein-
schließlich der Gebäude im M 1:250
3. Gestaltungsdetails (Gebäude, Zugangsberei-
che, optional: Bodendenkmalspräsentation,
Wasser, künstlerische Gestaltung/Objekte.)
4. Lichtkonzept
5. Materialkonzept
6. Dreidimensionale Darstellungen wichtiger Be-
reiche. Dabei sind die im Plan „Perspektiv-
standorte“ festgelegten Blickwinkel verbind-
lich; weitere Darstellungen sind möglich
7. Flächenbilanz und Angaben zu Bau- und
Pflegekosten
8. Erläuterungsbericht incl. Materialkonzept
9. Verfassererklärung
Abzugeben sind zwei Plansätze sowie sämtliche
Planunterlagen in digitaler Form auf CD (tif oder
jpg, CMYK, 150 dpi in Originalgröße)
RÜCKFRAGEN UND KOLLOQUIUM
Schriftliche Rückfragen können bis zum
15.06.2006 ausschließlich per email an gertru-
[email protected] gestellt werden.
Zur Beantwortung von Rückfragen wird am 1.
Juni 2006 ein Kolloquium unter Beteiligung aller
fünf teilnehmenden Büros und Mitgliedern des
Preisgerichtes durchgeführt.
Ort: Restaurant Eilsenbrunnen
Zeit: 14.00 Uhr – 17.00 Uhr
Das Protokoll über das Kolloquium incl. der Be-
antwortung der schriftlichen Rückfragen wird
allen Beteiligten bis zum 23. Juni 2006 zuge-
sandt; es wird Bestandteil der Mehfach-
beauftragung.
ABGABE UND VORSTELLUNG DER ARBEITEN
Die Arbeiten sind bis spätestens Montag, dem
11.09.2006 beim Stadtplanungsamt Aachen ein-
zureichen.
Arbeiten, die durch die Post, Bahn oder andere
Transportunternehmen zugestellt werden, gel-
ten als rechtzeitig eingereicht, wenn die Einliefe-
rung unter o.g. Tagesstempel erfolgt, unabhän-
gig von der Uhrzeit. Ist die Rechtzeitigkeit der
Einlieferung nicht erkennbar, weil der Aufgabe-
stempel fehlt, unleserlich oder unvollständig ist
oder dessen Richtigkeit angezweifelt wird, wer-
den solche Arbeiten vorbehaltlich des von der
Teilnehmerin oder dem Teilnehmer zu erbrin-
genden Nachweises zeitgerechter Einlieferung
mit beurteilt.
Die Büros/Teams erhalten Gelegenheit, im Rah-
men der Preisgerichtssitzung am 27.09.2006 ihr
Konzept vorzustellen und zu erläutern.
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B VERFAHREN
BEURTEILUNGSKRITERIEN
• Definition des Raumes für den Elisengarten
• Schlüssige Übergänge und Grenzen
• Entwicklung eines „Bildes“ für den Garten
• Blickbeziehungen
• Öffnung des Gartens und des Elisenbrunnens,
Durchlässigkeit, Wegeführung
• Berücksichtigung der besonderen städtebau-
lichen Situation im Ensemble der historischen
Bauten und Plätze
• Integration und Gestaltungsidee für den um-
gebenden öffentlichen Raum
• Gestaltung der Aufenthaltszonen und der
Gastronomie
• Soziale Gebrauchsfähigkeit für unterschiedli-
che Nutzergruppen (Besucher, Bewohner,
Jung, Alt)
• Überzeugende architektonische Lösungen für
das Terrassencafé und den Umgang mit dem
Elisenbrunnengebäude
• Wechselwirkung von Gebäuden und Garten
• Nachtwirkung
• als Option : Wasser und Quellen als Thema
• Baukosten- und Pflegeaufwand
AUFWANDSENTSCHÄDIGUNG UND PREISE
Alle fünf Teilnehmer erhalten ein Bearbeitungs-
honorar in Höhe von 10.000,-- Euro. Darüber
hinaus werden folgende Preise ausgesetzt:
1. Preis 8.000,– Euro
2. Preis 6.000,– Euro
3. Preis 4.000,– Euro
Das Preisgericht behält sich vor, eine andere
Verteilung der Preise vorzunehmen.
WEITERE BEARBEITUNG DER AUFGABE
Die Ausloberin erklärt, dass sie einem der Preis-
träger die weitere Bearbeitung der Aufgabe ü-
bertragen wird,
• sofern kein wichtiger Grund einer Beauftra-
gung entgegensteht, insbesondere
• soweit und sobald die dem Wettbewerb
zugrunde liegende Aufgabe realisiert werden
soll,
• soweit mindestens einer der teilnahmebe-
rechtigten Wettbewerbsteilnehmer/innen, de-
ren/dessen Wettbewerbsarbeit mit einem
Preis ausgezeichnet wurde, eine einwand-
freie Ausführung der zu übertragenden Leis-
tungen gewährleistet.
Im Falle einer weiteren Bearbeitung werden
durch den Wettbewerb bereits erbrachte Leis-
tungen des Wettbewerbsteilnehmers bis zur Hö-
he des zuerkannten Preises nicht erneut vergü-
tet, wenn und soweit der Wettbewerbsentwurf
in seinen wesentlichen Teilen unverändert der
weiteren Bearbeitung zugrunde gelegt wird.
Werden nur Bauabschnitte ausgeführt, so er-
folgt die Anrechnung in angemessenem Verhält-
nis.
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B VERFAHREN
EIGENTUM UND URHEBERRECHT
Eigentum und Urheberrecht richten sich nach
den einschlägigen rechtlichen Regelungen. Die
Ausloberin ist zur ersten Veröffentlichung der
Ergebnisse der Mehrfachbeauftragung berech-
tigt; dies unter Angabe des Namens und bei ju-
ristischen Personen auch des Verfassers und ih-
rer Mitarbeiter.
TERMINÜBERSICHT
Versand Unterlagen Ende Mai 2006
Einsendeschluss und
Rückfragen per e-mail bis 15.06.2006
Kolloquium 01.06. 2006
Abgabe 11.09.2006
Sitzung des Auswahlgremiums 27.09.2006
Die Ausstellung der Arbeiten wird rechtzeitig
bekannt gegeben.
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