Umstieg auf DPV1 FAQ - Beitrags ID 7027576 - … · Alarme können von einem DPV1-Slave gestellt...

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Copyright 2003 by Siemens AG A5E00133400–02 Produktinformation Umstieg auf DPV1 FAQ - Beitrags ID 7027576 Ausgabe 01/03 Inhalt 1 Einleitung 1-1 2 Grundlagen 2-1 3 Neue Funktionalitäten in DPV1 3-1 4 Beispiel: Auswerten von Alarminfos aus OB 40 mit SFB 54 4-1 5 Notwendige Änderungen an Ihrem Anwenderprogramm 5-1 6 DPV1-Fehlermeldungen 6-1 Bilder 3-1 Herkömmliche Ansicht (S7-kompatibler Modus) 3-2 3-2 Unter DPV1 wird die Anschaltungsbaugruppe mit der logischen Basisadresse sichtbar 3-2

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Copyright 2003 by Siemens AGA5E00133400–02

Produktinformation

Umstieg auf DPV1

FAQ - Beitrags ID 7027576

Ausgabe 01/03

Inhalt

1 Einleitung 1-1

2 Grundlagen 2-1

3 Neue Funktionalitäten in DPV1 3-1

4 Beispiel: Auswerten von Alarminfos aus OB 40 mit SFB 54 4-1

5 Notwendige Änderungen an Ihrem Anwenderprogramm 5-1

6 DPV1-Fehlermeldungen 6-1

Bilder

3-1 Herkömmliche Ansicht (S7-kompatibler Modus) 3-23-2 Unter DPV1 wird die Anschaltungsbaugruppe mit der logischen Basisadresse sichtbar 3-2

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FAQ - Beitrags ID 7027576Umstieg auf DPV1 - Edition 01/03 1-1

1Einleitung 1Von EN50170 nach DPV1

Die Norm zur Dezentralen Peripherie EN50170 wurde weiterentwickelt. DieErgebnisse der Weiterentwicklung sind in die IEC 61158 / EN 50170, Volume 2,PROFIBUS eingeflossen. Als Arbeitsbegriff verwenden wir in dieserDokumentation für die Norm IEC 61158 / EN 50170, Volume 2, PROFIBUS dieBezeichnung DPV1. Die neue Version weist einige für Sie nützliche und wichtigeErweiterungen und Vereinfachungen auf.

Einige Automatisierungskomponenten der Fa. SIEMENS und fremder Firmenverfügen bereits über DPV1-Funktionalität. Damit Sie diese neuen Funktionalitätennutzen können, müssen Sie an Ihrem System einige wenige Modifikationenvornehmen.

Wir wollen Ihnen deshalb mit dieser Dokumentation einen Leitfaden an die Handgeben, der Sie beim Umstieg von EN50170 auf DPV1 unterstützt.

Übersicht

Dieser Leitfaden gliedert sich in drei Kapitel.

• Im Kapitel Grundlagen erläutern wir Ihnen für den Umstieg wichtigeVoraussetzungen.

• Im Kapitel Neue Funktionalitäten in DPV1 erläutern wir Ihnen die Unterschiedevon DPV1 zu EN50170. Am Ende des Kapitels finden Sie außerdem zweiausführliche Programmbeispiele.

• Im Kapitel Notwendige Änderungen an Ihrem Anwenderprogramm zeigen wirIhnen Schritt für Schritt, wie Sie Ihr bestehendes Anwenderprogrammmodifizieren müssen, um die neue Funktionalitäten von DPV1 wie z.B. dasverbesserte Alarmverhalten zu nutzen.

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FAQ - Beitrags ID 7027576Umstieg auf DPV1 - Edition 01/03 2-1

2Grundlagen 2Woran können Sie einen DPV1-Master/-Slave erkennen?

DP-Master: CPUs der Familie S7-400 und die CPU 318-2 jeweils mit integrierterDP-Schnittstelle unterstützen die DPV1-Master-Funktionalität ab Firmware-Version3.0.

Die CPUs 412-2 PCI und 416-2 PCI der WinAC Slot unterstützen die DPV1-Master-Funktionalität ab Firmware-Version 3.0.

In der Familie S7-300 unterstützen die CPUs mit MMC die DPV1-Master-Funktionalität ab Firmware-Version 2.0.

Der CP 443-5 mit der Bestellnummer 6GK7 443-5DX03-0XE0 unterstützt dieDPV1-Master-Funktionalität. Zusätzlich benötigen Sie dazu eine CPU, die dieDPV1-Master-Funktionalität unterstützt, da die neuen Bausteine (z.B.: OB 55-57)von der CPU bereitgestellt werden müssen.

DP-Slaves, die im Hardware-Katalog von STEP 7 unter ihrem Familiennamen zufinden sind, sind im Info-Text als DPV1-Slaves zu erkennen.

DP-Slaves, die in STEP 7 über GSD-Dateien eingebracht werden, unterstützen abGSD-Revision 3 die V1-Funktionalität.

Ab welcher STEP 7-Version ist eine Umstellung auf DPV1 möglich?

Ab STEP 7 V5.1, Servicepack 2 und höher (abhängig vom eingesetzten DP-Master/-Slave).

Welche Betriebmodi für DPV1-Komponenten gibt es?

Sie setzen eine DPV1-Automatisierungskomponente ein und wollen aber nicht aufDPV1 umsteigen. Dann nutzen Sie den S7-kompatiblen Modus. In diesem Modusist die Automatisierungskomponente zu EN50170 kompatibel. Allerdings könnenSie dann nicht die volle DPV1-Funktionalität nutzen. Ausnahme: die neuen CPUsder S7-300 ab Firmware-Version V2.0 unterstützen nur DPV1!

So können Sie beispielsweise die neuen SFBs 52-54 nutzen. Nicht vorhandeneDaten werden aber mit Vorgabewerten belegt.

Sie setzen Automatisierungskomponenten ein, die DPV1 unterstützen, und wollenauf DPV1 umsteigen. Dann nutzen Sie den DPV1-Modus In diesem Moduskönnen Sie die volle DPV1-Funktionalität nutzen. DieAutomatisierungskomponenten in der Station, die kein DPV1 unterstützen, könnenSie wie gewohnt weiterhin nutzen.

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Grundlagen

FAQ - Beitrags ID 7027576Umstieg auf DPV1 - Edition 01/03 2-2

Können Sie nach der Umstellung auf DPV1 alle bisherigen Slaves weiterhinnutzen?

Ja, uneingeschränkt.

Ihre bisherigen Slaves unterstützen lediglich die erweiterten Funktionen von DPV1nicht.

Können Sie auch ohne die Umstellung DPV1-Slaves nutzen?

Ja, uneingeschränkt.

Die DPV1-Slaves verhalten sich dann wie herkömmliche Slaves.

DPV1-Slaves der Fa. SIEMENS AG können Sie dazu im sog. S7-kompatiblenModus betreiben.

Für DPV1-Slaves anderer Hersteller benötigen Sie eine GSD-Datei nach EN50170gleich oder größer Revision 3.

DPV1 – stationsweit oder je Subnetz

Wenn Sie auf DPV1 umsteigen, dann können Sie die ganze Station oder einSubnetz auf DPV1 umstellen (abhängig von CPU-Version). Dieses können Sie inSTEP 7 im Modul Hardwarekonfiguration (DP-Mode) einstellen.

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FAQ - Beitrags ID 7027576Umstieg auf DPV1 - Edition 01/03 3-1

3Neue Funktionalitäten in DPV1 3Diagnoseadressen - eine Gegenüberstellung für SIMATIC S7-Slaves am Beispieldes IM153-2

Merkmal EN50170 DPV1 (IEC 611548)

Erster sichtbare Steckplatzin STEP 7 -Hardwarekonfiguration

4 1

Steckplatz derAnschaltungsbaugruppe

nicht dargestellt 2

Steckplatz des erstenSignalmoduls

4 4

Diagnoseadresse, die demSlave als Station zugeordnetist

können Sie in denEigenschaften der Station(Steckplatz 2) einstellen

können Sie in denEigenschaften der Station(Steckplatz 0) einstellen

Diagnoseadresse, diespeziell der DP-Anschaltungdes Slaves zugeordnet ist

nicht realisiert können Sie bei Steckplatz 2einstellen

Diagnoseadresse des Slaves

Die beim Anlegen des Slaves eingestellte Diagnoseadresse besteht weiterhin mitgleicher Funktionalität. Dieser Diagnoseadresse werden Diagnosen und Alarmezugeordnet, die nur dem gesamten DP-Slave zugeordnet werden können: z. B.Alarme von Baugruppen auf nicht projektierten Steckplätzen,Stationsausfall/Stationswiederkehr (OB 86)

Logische Basisadresse der Anschaltungsbaugruppe

In der Hardwarekonfiguration wird unter DPV1 die Anschaltungsbaugruppe (z.B.:IM153-2) mit der logischen Basisadresse auf Steckplatz 2 sichtbar. Dieser Adressewerden Diagnosen und Alarme zugeordnet, die von dieser Baugruppe ausgehen(z. B. von einer DP-Anschaltung IM 153-2).

Im Kapitel Beispiele finden Sie dazu ein Programmbeispiel.

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Neue Funktionalitäten in DPV1

FAQ - Beitrags ID 7027576Umstieg auf DPV1 - Edition 01/03 3-2

Beispiel: Darstellung in der Hardwarekonfiguration

Bild 3-1 Herkömmliche Ansicht (S7-kompatibler Modus)

Bild 3-2 Unter DPV1 wird die Anschaltungsbaugruppe mit der logischen Basisadressesichtbar

Was passiert beim Umstieg

Beim Umstieg vom S7-kompatiblen Modus auf den DPV1-Modus wird dieDiagnoseadresse des Slaves beibehalten und Sie werden aufgefordert, für dieAnschaltungsbaugruppe eine neue logische Basisadresse zu vergeben.

Dadurch können Sie den DP-Slave an sich und die Anschaltungsbaugruppegetrennt diagnostizieren.

Weitere Informationen finden Sie...

...in der Online-Hilfe STEP 7 / Hardwarekonfiguration.

Azyklischer Datenaustausch (Master/Slave)

Der azyklische Datenaustausch zwischen Master und Slave wird unterstützt(Datensatz lesen/schreiben, z. B. um einen Slave im Betrieb umzuparametrieren).Die Datensätze einer Baugruppe und der Aufbau dieser Datensätze können Sieder Dokumentation der jeweiligen Baugruppe/ des jeweiligen Moduls entnehmen.

Die für die SIMATIC-Baugruppen definierten gemeinsamen Datensätze und -strukturen gelten weiterhin.

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Neue Funktionalitäten in DPV1

FAQ - Beitrags ID 7027576Umstieg auf DPV1 - Edition 01/03 3-3

Erweiterte Alarmbearbeitung von DPV1-Slave

Alarme können von einem DPV1-Slave gestellt werden, die eine Behandlung desalarmauslösenden Ereignisses in der Master-CPU sicherstellen. Bei Slaves, dieAlarme auch im Betriebszustand STOP melden, werden alle Alarme auch im STOPin den Diagnosepuffer und gegebenfalls in die Baugruppenzustandsdateneingetragen. Bei Prozessalarmen erfolgt z.B. kein Eintrag.

Von den SIMATIC-Slaves (z.B. ET 200M) sind Ihnen folgende Alarme bekannt:

• Diagnose-Alarm

• Prozess-Alarm

• Ziehen-Alarm

• Stecken-Alarm

Zusätzlich werden jetzt auch folgende neue Alarmtypen unterstützt:

• Status-Alarm,

• Update-Alarm und

• Herstellerspezifischer Alarm

Hinweis

Beim Betriebszustandsübergang der CPU von STOP nach RUN werden Alarme,die von den Slaves im Betriebszustand STOP gemeldet wurden, nichtnachgemeldet. D.h. ein entsprechender OB wird nicht aufgerufen.

Tipp: Überblick über die Alarme in STOP

Wenn Sie beim Betriebszustandsübergang von STOP nach RUN einen Überblicküber die Alarme, die sich im Betriebszustand STOP ereignet haben, benötigen, sokönnen Sie mit SFC 51 die Baugruppenzustandsdaten auslesen.Verwenden Sie dazu die Systemzustandslisten (SZL) mit der SZL-ID W#16#xy91und W#16#xy92. Die genaue Beschreibung der SZL-Teillisten finden Sie in derOnline-Hilfe STEP 7 und im Referenzhandbuch System- und Standardfunktionen.

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Neue Funktionalitäten in DPV1

FAQ - Beitrags ID 7027576Umstieg auf DPV1 - Edition 01/03 3-4

Erweiterte Alarme und neue OBs

DPV1-Alarm OB Erläuterung

Statusalarm OB 55 Der Statusalarm kann ausgelöst werden, wenn derBetriebszustand einer Baugruppe bzw. eines Modulswechselt, z. B. von RUN nach STOP.

Update-Alarm OB 56 Ein Update-Alarm kann ausgelöst werden, wenn einSteckplatz umparametriert wurde. Das kann z. B. durchlokalen oder durch entfernten Zugriff auf die Parameterverursacht worden sein.

HerstellerspezifischerAlarm

OB 57 Das Ereignis, das den herstellerspezifischen Alarmauslöst, kann vom Hersteller eines DPV1-Slavesfestgelegt werden.

Eine genaue Beschreibung der Ereignisse, bei denen die o.g. Alarme ausgelöstwerden, können Sie der Dokumentation des jeweiligen Herstellers des DPV1-Slaves entnehmen.

Für Diagnosealarme, Prozessalarme, Ziehen-/Steckenalarme können Sie dieherkömmlichen OBs verwenden.

Startinformationen der neuen OBs

Variable Datentyp Beschreibung

OBxy_EV_CLASS BYTE Ereignisklasse und Kennungen:

• B#16#11: Kommendes Ereignis

OBxy_STRT_INF BYTE Startanforderung:

Wenn der OB gestartet wird, erscheint hier die OB-Nr. Z.B.: B#16#57: Der OB 57 wurde gestartet

OBxy_PRIORITY BYTE Parametrierte Prioritätsklasse; Defaultwert: 2

OBxy_OB_NUMBR BYTE OB-Nummer

OBxy_RESERVED_1 BYTE Reserviert

OBxy_IO_FLAG BYTE Baugruppentyp

B#16#54: Eingabebaugruppe

B#16#55: Ausgabebaugruppe

OBxy_MDL_ADDR WORD Logische Basisadresse der betroffenen Baugruppe

OBxy_LEN BYTE Länge des Alarmdatensatzes inklusiveKopfinformationen (min. 4 Byte, max. 63 Byte)

OBxy_TYPE BYTE Alarmtyp

Im Kontext eines speziellen OBs ist immer nur derzugeordnete Alarmtyp sichtbar (z.B. OB 82:B#16#01).

• B#16#00: Reserviert

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Neue Funktionalitäten in DPV1

FAQ - Beitrags ID 7027576Umstieg auf DPV1 - Edition 01/03 3-5

Variable Datentyp Beschreibung

• B#16#01: Diagnosealarm

• B#16#02: Prozessalarm

• B#16#03: Ziehen-Alarm

• B#16#04: Stecken-Alarm

• B#16#05: Statusalarm

• B#16#06: Updatealarm

• B#16#07-B#16#1F: Reserviert

• B#16#20-B#16#7E: HerstellerspezifischerAlarm

• B#16#7F: Reserviert

OBxy_SLOT BYTE Nummer des Steckplatzes der Baugruppe, die denAlarm ausgelöst hat

OBxy_SPEC BYTE • Bit 0-1:

– B#16#0: Reserviert

– B#16#1: Kommendes Ereignis

– B#16#2: Gehendes Ereignis mit Fehler

– B#16#3: Gehendes Ereignis weitere Fehler

• Bit 2:

– 0: Keine zusätzliche Quittung erforderlich

– 1: Zusätzliche Quittung erforderlich

• Bit 3-7: reserviert

OBxy_DATE_TIME DATE_AND_TIME

Datum und Uhrzeit, zu denen der OB angefordertwurde

’xy' steht in obiger Tabelle für die OB-Nummer (55 bis 57).

Die Startinformationen der bereits bekannten OBs bleiben unverändert.

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Neue Funktionalitäten in DPV1

FAQ - Beitrags ID 7027576Umstieg auf DPV1 - Edition 01/03 3-6

Neue SFBs

Zum besseren Verständnis sind in der folgenden Tabelle die neuen Schnittstellenmit ihren Funktionen im Vergleich zu den bisher bekannten Schnittstellen – womöglich – dargestellt.

Funktion Schnittstellebisher

Schnittstelleneu (DPV1)

Bemerkungen

Datensatz lesen SFC 59 RD_REC SFB 52 RDREC -

Datensatz schreiben SFC 58WR_REC

SFB 53 WRREC -

Alarm von einem DP-Slave empfangen

- SFB 54 RALRM Der SFB muss in dem OB aufgerufenwerden, den der Alarm auslöst.Programmbeispiele finden Sie amEnde dieses Kapitels.

Hinweis

Die Ersetzung der SFCs durch SFBs erfolgte auf Grund der Vorgaben aus derNorm IEC 61131-3 und der PNO-Normung.

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Neue Funktionalitäten in DPV1

FAQ - Beitrags ID 7027576Umstieg auf DPV1 - Edition 01/03 3-7

Tipp - Verwendung der neues SFBs in bestehenden S7-Projekten

Eine Umstellung bestehender S7-Projekte auf die neuen SFBs ist nicht zwingendnotwendig. Sie sollten die neuen SFBs aber beim Anlegen neuer Projekte mitDPV1-Projektierung verwenden, um die volle Funktionalität bei DPV1 zu nutzen.Beachten Sie die Hinweise im KapitelNotwendige Änderungen an IhremAnwenderprogramm.

Sie können die neuen SFBs auch für zentral gesteckte Baugruppen in einer S7-300 nutzen.

Tipp - Startinformationen von OBs mit SFB 54 lesen

Der SFB 54 kann nicht nur direkt im OB, sondern auch in darin aufgerufenenBausteinen aufgerufen werden. Damit steht Ihnen die Start- und Alarminfo in jederSchachtelungstiefe ohne zusätzliche Maßnahmen zur Verfügung.

Zulässige Datensatznummern und Datensatzlängen

Systemfunktion Beschreibung Zul. DS-Nr. Zul. DS-Länge

SFC 51 RDSYST mitSZL-ID 0x00B1

Lesen des Datensatzes 0. 0 4

SFC 51 RDSYST mitSZL-ID 0x00B3

Lesen des Datensatzes 1. 1 4 - 220

SFC 54 RD_DPARM Datensatz aus SDB1xy lesen DS-Nr. muss imSDB1xy vorhandensein.

CPU 4xx: keine Prüfung

CPU 318: 1 – 240

SFC 55 WR_PARM DynamischenParmetrierdatensatz schreiben;nicht aus SDB1x

1 - 240 1 - 240

SFC 56 WR_DPARM Parametrierdatensatz schreibenaus dem SDB1xy an dieZielbaugruppe

DS-Nr. muss imSDB1xy vorhandensein.

1 - 240

SFC 57 PARM_MOD Baugruppe aus SDB1xyparametrieren

Keine Prüfung Keine Prüfung

SFC 58 WR_REC Datensatz schreiben 2 - 240 1 - 240

SFC 59 RD_REC Datensatz lesen 0 - 240 1 - 240

neu: SFB 52 RDREC Datensatz lesen 0 - 255 0 - 240

neu: SFB 53 WRREC Datensatz schreiben 0 - 255 0 - 240

SFC 102 RD_DPARA(nur bei S7-300)

Vordefinierte Parameter lesen DS-Nr. muss imSDB1xy vorhandensein.

1 - 240

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Neue Funktionalitäten in DPV1

FAQ - Beitrags ID 7027576Umstieg auf DPV1 - Edition 01/03 3-8

CP 443-5 mit Bestellnummer 6GK7 443-5DX02 und älter

O.g. CP unterstützt die DPV1-Funktionalität nicht.

Wenn Sie jedoch diesen CP mit einer CPU (Firmwarestand 3 und höher) als DP-Schnittstelle betreiben, kann Ihnen der CP unter Verwendung des SFB 54zusätzliche Informationen liefern:

Alarm Zusatzinformation

Stationsausfall, Stationswiederkehr keine weitere Information

Ziehen und Stecken Alarm Kopfinformation

Diagnosealarm Kopfinformation und Alarmzusatzinformation

Prozessalarm Kopfinformation und die ersten 4 Byte derAlarmzusatzinfo

IM 467

O.g. Baugruppe unterstützt die DPV1-Funktionalität nicht.

Weitere Informationen zu OBs und SFBs, Kopf- und Alarmzusatzinformationfinden Sie...

...in der Online-Hilfe STEP 7 zu den entsprechenden Bausteinen und imReferenzhandbuch System- und Standardfunktionen.

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FAQ - Beitrags ID 7027576Umstieg auf DPV1 - Edition 01/03 4-1

4Beispiel: Auswerten von Alarminfos ausOB 40 mit SFB 54 4Alarmzusatzinformation auslesen

Eine dezentral angeordnete S7-Digitaleingabebaugruppe (Anfangsadresse 288)löst einen Prozessalarm aus. Im OB 4x (z.B. OB 40) soll mittels Aufruf des SFB 54"RALRM" die Alarmzusatzinformationen dieser Baugruppe ausgelesen werden. Eswird geprüft, ob der erste Kanal einen Prozessalarm ausgelöst hat.

Die Alarmzusatzinformationen könnten bei S7-Baugruppen auch direkt aus derStartinformation des OB 4x ausgelesen werden. Die DPV1-Norm lässt aberprinzipiell bis zu 59 Bytes Alarmzusatzinformationen zu – zuviel für dieStartinformation des OB 4x.

Programmbeispiel

Programmcode Kommentare

L DW#16#120

T "MD10"

CALL "RALRM" , "DB54"MODE :=1

F_ID :="MD10"

MLEN :=8

NEW :="Alarm_neu"STATUS:="DP_RALRM_STATUS"

ID :="Slotadresse_Alarm"

LEN :="Laenge_Alarminfo

TINFO :=P#M 100.0 BYTE 28

AINFO :=P#M 130.0 BYTE 63

U M 124.0

U M 134.0

U “Alarm_neu”

SPB Alrm

BEA

Alrm: S A 0.0

Schalter fuer alarmausloesende Adresse (288)

Funktionsmodus: 1=alle Ausgangsparameterbeschreiben d. h. F_ID ohne WirkungAnfangsadresse des Steckplatzes, von dem einAlarm zugelassen wirdMax. Laenge der Alarmzusatzinfo in Bytes z. B.fuer Kanalstatus der Baugruppe)Alarm empfangen ? (ja = 1)Rueckgabewert mit Funktionsergebnis/FehlermeldungAnfangsadresse des Steckplatzes, von dem einAlarm empfangen wurdeLaenge der Alarmzusatzinfo (4 Byte Kopfinfo+ z. B. 4 Byte bei S7-E/A-Baugruppen)Zeiger fuer OB-Startinfo + Verwaltungsinfo: 28Bytes ab MB 100Zeiger fuer Zielbereich der Kopfinfo (4 Byte) +Alarmzusatzinfo (max. 59 Bytes)

Ist Eingang 1 (Bit 0) der Alarmausloeser?

Abfragen, ob Alarm empfangen

Alarmbearbeitung

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FAQ - Beitrags ID 7027576Umstieg auf DPV1 - Edition 01/03 5-1

5Notwendige Änderungen an IhremAnwenderprogramm 5Sie verwenden in Ihrem AWP: SFC 5, SFC 49 und/oder SFC 50

Wenn sie ausschließlich logische Adressierung in Ihrem AWP verwenden,brauchen Sie die Punkte im folgenden Absatz nicht zu berücksichtigen.

Wenn Sie im Anwenderprogramm Adressumrechnungen verwenden (SFC 5, SFC49, SFC 50), dann müssen Sie für DP-Slaves, die über GSD-Dateien projektiertwurden, die Zuordnung von Steckplatz und logischer Anfangsadresse prüfen.

• DP-Slave über GSD-Datei eingebunden:Während bisher die erste E-/A-Baugruppe des DP-Slaves von den SFCs demSteckplatz 4 zugeordnet wurde, ist jetzt die erste E-/A-Baugruppe demSteckplatz 1 zugeordnet (wie in der Hardware-Konfiguration sichtbar).

• DP-Slave in STEP 7 integriert (z. B. ET 200M):Anschaltungsbaugruppe (Steckplatz 2) hat eigene Adresse.

Umstellung von Diagnoseadressen

Beim Umstieg vom S7-kompatiblen Modus auf den DPV1-Modus wird dieDiagnoseadresse des Slaves beibehalten und Sie werden aufgefordert, für dieAnschaltungsbaugruppe eine neue logische Basisadresse zu vergeben.

Der virtuelle Steckplatz 0 hat eine eigene Adresse. Die Baugruppenzustandsdatenzu diesem Steckplatz (auslesen mit SFC 51) enthalten die Kennungen, die denkompletten Slave/ die komplette Station betreffen, z.B.: Kennung Station gestört.

Zusätzlich hat bei in STEP 7 integrierten Baugruppe (z.B.: IM 153-2) auch derSteckplatz 2 eine eigene Adresse. Beim DS Lesen/Schreiben auf eine Stationmuss jetzt die Anschaltungsbaugruppe explizit über ihre Basisadresseangesprochen werden. Sie dürfen nicht mehr die Diagnoseadresse der Stationverwendet werden (z.B. IM 153 und Uhrzeitstempelung, ...).Beachten Sie dieses auch bei den SFCs 72-74 (I_PUT, I_GET, I_ABORT).

Hinweis

Diagnose auslesen mit SFC 13: Die ursprünglich vergebene Diagnoseadressefunktioniert auch weiterhin. Intern ordnet STEP 7 dieser Adresse den Steckplatz 0zu.Der Diagnosedatensatz der DPV1-Slaves ist allerdings anders aufgebaut (sieheBeschreibung der DP-Slaves, bei ET 200M z. B. auch unter dem Stichwort"erweiterte Diagnose").

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Notwendige Änderungen an Ihrem Anwenderprogramm

FAQ - Beitrags ID 7027576Umstieg auf DPV1 - Edition 01/03 5-2

Sie verwenden in Ihrem AWP die SFC 51

Wenn Sie die SFC 51 (RDSYSST) benutzen, um z. B.Baugruppenzustandsinformation oder Baugruppenträger /Stationszustandsinformation auszulesen, müssen Sie auch die geänderteBedeutung der Steckplätze und den zusätzlichen Steckplatz 0 berücksichtigen.

Konsequenzen bei Umstellung der DP-Master-Schnittstelle auf DPV1

STEP 7 prüft, ob alle DP-Slaves des betroffenen DP-Mastersystems den DPV1-Betrieb unterstützen. DP-Slaves, die diesen Betrieb nicht unterstützen, werden ineinem separaten Fenster aufgelistet.

Mögliche Abhilfe: Diese DP-Slaves können Sie entweder durch andere DP-Slavesmit DPV1-Funktionalität ersetzen oder Sie betreiben diese Slaves als DP-Slavesohne die neuen Funktionen.

Konsequenzen bei Umstellung der DP-Master-Schnittstellevon "DPV1" auf "S7-kompatibel"

STEP 7 prüft, ob alle DP-Slaves auf diese Betriebsart umgestellt werden können.Falls ein DP-Slave zwingend eine DPV1-Funktionalität erfordert, z. B. ein Alarmzwingend aktiviert sein muss, dann kann dieser DP-Slave nicht an dem DP-Masterin der Betriebsart "S7-kompatibel" betrieben werden.

Intelligente DP Slaves (I-Slaves)

I-Slaves melden Diagnosealarme über den Steckplatz 2 und damit über die vonIhnen neu zu vergebende logische Basisadresse.

Verändertes Verhalten der OBs 82, 83 und 86 im Anlauf

Die Bearbeitung des OB 100 (Anlauf-OB) kann in DPV1 durch die OBs 82, 83 und86 unterbrochen werden.

Das hat zur Folge, dass beispielsweise eine vom Ihnen programmierteInitialisierung im OB 100 durch einen Diagnosealarm (OB 82) unterbrochenwerden kann. Sie haben dadurch die Möglichkeit, ihr Anwenderprogramm sehrschnell auf Diagnoseereignisse reagieren zu lassen.

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FAQ - Beitrags ID 7027576Umstieg auf DPV1 - Edition 01/03 6-1

6DPV1-Fehlermeldungen 6In der folgenden Tabelle finden Sie die für DPV1 relevanten Fehlermeldungen.

Fehlercode(W#16#...)

Erläuterung

80A0 Negative Quittung beim Lesen von der Baugruppe (siehe auch 80A1).

80A2 bis 80A6 Informationen zu diesen Fehlermeldungen können Sie der Online-HilfeSTEP 7 zu den entsprechenden Bausteinen und demReferenzhandbuch System- und Standardfunktionen entnehmen.

80A7 DP-Slave oder Baugruppe ist beschäftigt (temporärer Fehler)

80A8 DP-Slave oder Baugruppe meldet nicht passend Version.

80A9 Funktion wird vom DP-Slave oder der Baugruppe nicht unterstützt.

80AA bis 80AF DP-Slave oder Baugruppe meldet einen herstellerspezifischen Fehler.

Informationen zu diesen Fehlermeldungen können Sie derDokumentation des Herstellers des DP-Slave bzw. der Baugruppeentnehmen.

80B0 bis 80B3 Informationen zu diesen Fehlermeldungen können Sie der Online-HilfeSTEP 7 zu den entsprechenden Bausteinen und demReferenzhandbuch System- und Standardfunktionen entnehmen.

80B4 DP-Slave oder Baugruppe meldet einen Zugriff auf einen unzulässigenBereich

80B5 DP-Slave oder Baugruppe ist nicht bereit.

80B6 DP-Slave oder Baugruppe verweigert den Zugriff.

80B7 DP-Slave oder Baugruppe meldet einen unzulässigen Bereich einesParameters oder eines Werts.

80B8 DP-Slave oder Baugruppe meldet einen unzulässigen Parameter.

80B9 DP-Slave oder Baugruppe meldet einen unzulässigen Typ

80BA und 80BF DP-Slave oder Baugruppe meldet einen herstellerspezifischen Fehlerbeim Zugriff.

Informationen zu diesen Fehlermeldungen können Sie der Dokumen-tation des Herstellers des DP-Slave bzw. der Baugruppe entnehmen.

80C0 bis 80C7 Informationen zu diesen Fehlermeldungen können Sie der Online-HilfeSTEP 7 zu den entsprechenden Bausteinen und demReferenzhandbuch System- und Standardfunktionen entnehmen.

80C8 bis 80CF DP-Slave oder Baugruppe meldet einen herstellerspezifischen Fehlerzu seinen Ressourcen.

Informationen zu diesen Fehlermeldungen können Sie der Dokumen-tation des Herstellers des DP-Slave bzw. der Baugruppe entnehmen.