UMWELT - Torgauer Zeitung 20_U… · ten den Leser 525 Motive und 7500 Kilometer Qualitätswege....

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UMWELT MITTWOCH, 29. NOVEMBER 2017 | SEITE 20 [email protected] Ihr Ansprechpartner Thomas Manthey Telefon 03421 721042 Gerade jetzt im Herbst, wo alle Bäume ihre Blätter verlieren, fällt der immer- grüne Efeu besonders ins Auge und so mancher Gartenfreund sagt sich, ach wie schön grün. Schon die Römer und die alten Grie- chen schwärmten genauso für den Efeu und kultivierten ihn als Kletterpflanze ebenso wie als Bodendecker. Bei ihnen galt er als Symbol der Heiterkeit, ju- gendlichen Frische und Kraft. Was wohl auf seine Wuchsfreudigkeit zu- rückzuführen war. Es wurden die Göt- ter und ihre Gefolge mit Efeuranken bekränzt und geschmückt und dann schmückten die die Christen ihre Grä- ber mit Efeu, als Sinnbild des ewigen Friedens. Heute hat der Efeu nicht nur die Friedhöfe erobert sondern auch vie- le Gärten. Dank seiner Wuchsfreudig- keit begrünt er in kürzester Frist Per- golen, Wände und auch Grünanlagen. An Wänden sollte er nur wachsen wenn die Mauern und der Putz völlig intakt sind. Er hat die Angewohnheit in alle kleinsten Ritzen einzudringen. Dank Haftwurzeln kann er auch an ganz glat- ten Wänden klettern. Direkte Sonne mag Efeu nicht, dagegen gerne poröse Wandflächen in die er gut seine Haft- wurzeln einschieben kann. Efeu wächst bei zusagender Lage sieben bis acht Jahre ungebremst, danach ändert er seine Blattform in herzförmige Blätter, bildet Blüten aus denen schwarze gifti- ge Beeren hervorgehen und klettert nicht weiter. Efeu verträgt einen guten Rückschnitt und lässt sich gut in Form bringen. Des- halb ist er gut für die Begrünung von Sitzplätzen geeignet. Zudem benötigt er nur eine kleine Standfläche bei gro- ßer Begrünungsfläche. Er ist also eine gute Alternative für die vielen Konife- ren, die jetzt so nach und nach aus un- seren Gärten verschwinden. Ihr Maxe Der immergrüne Efeu ■■ MAXE IST EXPERTE BAD DÜBEN/BAD SCHMIEDEBERG. An Grundschulen im Naturpark Dübener Heide findet derzeit ein Kreativprojekt zum Thema Wolf statt. Dies richtet sich an Jungen und Mädchen der Jahrgangs- stufen 3 und 4 und wird an der Natur - parkschule in Doberschütz, an der Grundschule in Eilenburg sowie der Grundschule in Bad Schmiedeberg (seit 27.11.) durchgeführt und vom Energie- dienstleister enviaM finanziell unter - stützt. Schauspieler und Theatertherapeut Lar - sen Sechert vermittelt dabei den Kindern spielerisch Wissenswertes und verschie- dene Sichten auf das Raubtier, das auch im Naturpark Dübener Heide immer wie- der für Diskussionen sorgt. Zwar hat der Wolf die Naturparkregion nicht als dau- erhaften Lebensraum für sich entdeckt, doch es gab in der Vergangenheit immer wieder Wolfsichtungen von sogenannten Durchzüglern. Im Fokus des Projektes steht vor allem die schöpferische und erlebnisorientier- te Auseinandersetzung mit der Thema- tik Wolf. Dabei geht es um Märchen und Geschichten rund um den Räuber und sein mögliches Heimischwerden in der Naturparkregion. Spielerisch beschäfti- gen sich die Kinder mit seinen Bewegun- gen, erfinden Geschichten und spielen Märchen über den Wolf nach. z www.naturpark-duebener-heide.com Regelmäßige Wintergäste Serie Enten der Region (Teil 5): Schwimmenten – Pfeifente und Spießente BAD DÜBEN/TORNAU. Mit der Heide-Bi- ber-Tour hat ein Qualitätsweg „Wanderbares Deutschland“ aus dem Naturpark Dübener Heide Eingang gefunden in den Bildband „Wander- bares Deutschland“ aus dem KOMPASS-Verlag. Packende Fotos und vie- le Zusatzinformationen machen Lust, den Weg auf 30 Kilometer Länge zwischen den Kurstädten Bad Düben (Sachsen) und Bad Schmiedeberg (Sachsen- Anhalt) zu gehen. Zum ersten Mal überhaupt sind sämtliche Qualitätswege „Wanderbares Deutsch- land“ in einer Publikation zusammenge- fasst. Mit dem Bildband betritt die KOM- PASS-Karten GmbH verlegerisches Neuland. Der Karten- Spezia- list aus Innsbruck war bis- lang eher für eine riesige Wanderkartenauswahl be- kannt, als seinen Kunden hochklassige Fotografe zu bieten. Genau das aber ge- lingt ihm mit dem neuen Buch. Auf 432 Seiten prä- sentiert der Band atembe- raubende Fotos von Quali- tätswegen „Wanderbares Deutschland“. Insgesamt erwar- ten den Leser 525 Motive und 7500 Kilometer Qualitätswege. Für den schnel- len Überblick sind die Wege wie die Hei- de-Biber-Tour zusätzlich auf einer Deutschlandkarte dargestellt. Außerdem informiert das großformatige Buch mit Karten, Höhenprofilen sowie informati- ven Texten und Beschreibungen der tou- ristischen Highlights über jeden einzel- nen Weg. Dank dieses üppigen Informa- tionsanteils ist „Wanderbares Deutsch- land“ genau genommen viel mehr als ein Bildband: Es ist das Standardwerk zu den besten Wanderwegen in Deutschland. Zu bekommen ist „Wanderbares Deutsch- land“ ab sofort für 39,95 Euro im Buch- handel. Grundlage des Buches ist die Qualitätsi- nitiative „Wanderbares Deutschland“ des Deutschen Wanderverbands (DWV). Die Initiative gibt Wanderern seit über 15 Jah- ren Orientierung und umfasst neben den Qualitätswegen die Qualitätsgastgeber „Wanderbares Deutschland“ und die Qua- litätsregionen „Wanderbares Deutsch- land“. Auf den heute bundesweit 161 Qualitäts- wegen „Wanderbares Deutschland“ ist Spaß beim Wandern garantiert. Wer auf den Qualitätswegen unterwegs ist, ge- nießt abwechslungsreiche Landschaften, verlässliche Markierungen und naturbe- lassenen Untergrund. Ebenso wie auf den Wegen fühlen sich Wanderer bei den rund 1550 Qualitätsgastgebern „Wander - bares Deutschland“ wohl. Hier gibt es kompetente Beratung, einen Hol- und Bringservice sowie die Möglichkeit, nas- se Klamotten zu trocknen. PI z www.naturpark-duebener-heide.com z www.wanderbares-deutschland.de z www.kompass.de Bildband präsentiert die Heide-Biber-Tour „Wanderbares Deutschland“ – lockt mit Beitrag auf den regionalen Wanderweg Bad Düben – Bad Schmiedeberg VON GOTTFRIED KOHLHASE BENNEWITZ. Obwohl in diesem Jahr in den Bennewitzer Teichen nur eine Bi- ber-Familie lebt, sind deren rege Ak- tivitäten für mich Anlass, sie wöchent- lich ein bis zwei mal zu kontrollieren. Die Einbeziehung des Flößgengrabens in ihren Lebensraum durch Errichtung ei- nes Staudammes führt zu Konflikten. Im- mer, wenn der Staudamm von den Bibern höher gebaut wird, fließt Wasser in die Wiese, die zurzeit als Weide für Rinder genutzt wird. Das heißt für mich: Redu- zierung des Stauwehres. Herauszustellen ist dabei die gute Zusam- menarbeit mit der Landwirtin Elke Neu- bert bei der Lösung der Probleme. Schaue ich bei den Bibern vorbei, verbin- de ich dies natürlich stets mit einer Pirsch zu den Vögeln an den zehn Bennewitzer Gewässern. Die Bennewitzer Teichlandschaft ist bereits seit einigen Wochen der Futtertrog für die zahlreichen Silberreiher sowie für maximal 12 Graureiher. Ihre Fischgründe sind der Lauschen-, Königs- und Angerteich. Be- sonders der Letztere scheint ein sehr ergie- biges Nahrungsgewässer zu sein. Seit Ta- gen zähle ich hier 30 bis 40 Silberreiher; den Rekord konnte ich mit 63 festhalten. Zählt man die Reiher an den anderen zwei Teichen dazu, sind es um 100 Vögel. Silberreiher sind faszinierende Vogeler- scheinungen – „Models“ unter den herbst- lichen Vögeln unserer Region. Sie werden zu einem Blickfang, zu einem stimmungs- vollen, kontrastreichen Bild, wenn sie mit ihrem schneeweißen Gefieder vor dem Hintergrund goldgelb gefärbter Birken und kupferfarbener Eichen stehen. Über- windet die Sonne die Wolken, bringt sie die bunten Bäume und das fahlgelbe Röh- richt zum Leuchten. Und so erlebt der Naturfreund einen groß- artigen Moment zur Novemberzeit! Eine ganz andere Situation ist am Königs- teich zu erleben. Hier sind es nicht die Rei- her, die dominieren, sondern die Kormora- ne in einer Anzahl zwischen 40 und 50. Damit übertreffen sie die Anzahl am Gro- ßen Teich Torgau um ein Vielfaches, wo zur Zeit maximal zehn von ihnen unter- wegs sind. Die Ursache ist das unterschied- liche Fischangebot. Im größten der Bennewitzer Teiche, dem Königsteich, tauchen nicht nur Kormorane nach Fischen, sondern auch die Gänsesä- ger, die für einige Monate bei uns eine Gastrolle spielen. 15 bis 20 von ihnen konnte ich zählen. Zwischen den zahlreichen Stockenten wa- ren erfreulicherweise auch eine Vielzahl von Tafelenten zu sehen, deren Bestand in den letzten Jahren beträchtlich abgenom- men hat. Dass der Teich ebenfalls ein wichtiges Jagdrevier für Seeadler ist, beweisen die- se mit ihrer regelmäßigen Anwesenheit. Häufig sitzt einer auf einer von ihm bevor- zugten Eiche; wird er nicht gestört, kann er dort mehrere Stunden ausharren. Bevor- zugte Beute sind Fische – auch verendete. Überrascht hat er mich mit der Jagd auf Kormorane, die er im Rüttelflug ergreifen wollte. Nach mehreren Versuchen gab er auf und flog verärgert über diesen Misser- folg davon. Dieser Jungbiber zählt zu den Dammbau- ern im Flößgengraben. Gottfried Kohlhase Futtertrog für zahlreiche Silberreiher Auch der November ist ein Monat bunter Farben – herbstlich schön die Birken und Eichen, schneeweiß die Silberreiher. Fotos: G. Kohlhase Einstiegsseminar Wildkatzen-Botschafter BAD DÜBEN. In der Umweltstation Natur- parkHaus in Bad Düben findet am 9. und 10. Dezember ein Einstiegsseminar für Wildkatzen-Botschafter statt. Vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) or - ganisiert, können sich Interessierte an diesem Wochenende fundiertes Wissen zur Lebensweise der Wildkatze, aber auch ihrer Gefährdung aneignen. Außer - dem lernen die Teilnehmer Maßnahmen zum Wildkatzen-Schutz kennen. Im Na- turpark Dübener Heide gibt es bislang ei- nen Nachweis über das Vorkommen der Wildkatze. Die Teilnahme an dem Semi- nar ist kostenlos. Eine Anmeldung ist bis 1. Dezember unter Telefon 034243 72993 oder 0157 57953882 oder per E-Mail: wildkatzensprung@bund- sachsen.de möglich. z www.naturpark-duebener-heide.com Wolfsprojekt an Heide-Schulen gestartet VON UDO WEISSER NORDSACHSEN. Im Folgenden treffen wir auf zwei Arten der Schwimmenten die ei- nige Gemeinsamkeiten aufweisen. Beide gehören zu den Spezien, die uns zur Brut- zeit den Rücken kehren um im skandina- visch-arktischen Brutgebiet ihren Nach- wuchs aufzuziehen. Erfolgreiche Bruten im mitteleuropäischen Raum sind seltene Ausnahmen. Dafür sind sie im Winterhalb- jahr regelmäßig in unseren Gefilden an- zutreffen. Da ist zum einen die Pfeifente, deren Win- terbestand im mitteleuropäischen Raum geradezu explodiert und ein Vielfaches des europäischen Brutbestandes von circa 300 000 Paaren annimmt. Dabei sind die Pfeifenten sehr gesellig und stets in grö- ßeren Gruppen anzutreffen. Zudem sind es sehr ruffreudige Enten und ihr namens- gebendes Pfeifen verrät ihre Anwesenheit. Wie bei allen anderen Entenarten auch, ist der Erpel im Prachtkleid unverwechselbar. Auffälligstes Merkmal ist der braune Kopf der an der Stirn eine cremefarbene Blässe aufweist die sich bis zum Schnabel zieht. Die Brust ist graurosa, das übrige Gefie- der blassgrau. Die Flügel besitzen ein wei- ßes Flügelband, was insbesondere im Flug die Bestimmung erleichtert. Zum anderen ist da noch die Spießente. Sie hat das größte Verbreitungsgebiet al- ler Entenarten und zählt somit auch welt- weit zu einer der häufigsten Entenarten. Aber eben nicht bei uns. Die Winterzug- routen führen an uns in West und Ost vor - bei und an Hunderttausende überwintern- de Spießenten wie im Wolgadelta oder auch im westlichen Mittelmeerraum oder Atlantikküste ist nicht zu denken. Nur im Winterhalbjahr ist sie regelmäßig und in kleineren Gruppen bei uns anzutreffen. Die Spießente ist eine schlanke Ente mit auffallend langem und dünnem Hals. Der Kopf des Erpels ist im Prachtkleid schoko- ladenbraun gefärbt, ein schmaler weißer Keil zieht sich längs der Kopfseite bis zur Schnabelhöhe. In der Nackenmitte ver - läuft ein schwarzes Längsband bis zum Körpergefieder. Vor den scharf abgesetz- ten schwarzen Unterschwanzdecken be- findet sich eine gelblich leuchtende Feder - partie. Lang und spitz wie ein Spieß zei- gen sich die Schwanzfedern. Somit wird auch deutlich wie die Spießente zu ihrem Namen kam. Spießentenpaar am Benkenteich. Udo Weisser aus Süptitz ist seit einigen Jahren begeister- ter Hobby-Ornithologe. Sein be- sonderes Interesse gilt den Wasservögeln, so auch Enten.

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UMWELTMITTWOCH, 29. NOVEMBER 2017 | SEITE 20

[email protected]

Ihr Ansprechpartner

Thomas Manthey Telefon 03421 721042

Gerade jetzt im Herbst, wo alle Bäume ihre Blätter verlieren, fällt der immer-grüne Efeu besonders ins Auge und so mancher Gartenfreund sagt sich, ach wie schön grün.Schon die Römer und die alten Grie-chen schwärmten genauso für den Efeu und kultivierten ihn als Kletterpflanze ebenso wie als Bodendecker. Bei ihnen galt er als Symbol der Heiterkeit, ju-gendlichen Frische und Kraft. Was wohl auf seine Wuchsfreudigkeit zu-rückzuführen war. Es wurden die Göt-ter und ihre Gefolge mit Efeuranken bekränzt und geschmückt und dann schmückten die die Christen ihre Grä-ber mit Efeu, als Sinnbild des ewigen Friedens. Heute hat der Efeu nicht nur die Friedhöfe erobert sondern auch vie-le Gärten. Dank seiner Wuchsfreudig-keit begrünt er in kürzester Frist Per-golen, Wände und auch Grünanlagen. An Wänden sollte er nur wachsen wenn

die Mauern und der Putz völlig intakt sind. Er hat die Angewohnheit in alle kleinsten Ritzen einzudringen. Dank Haftwurzeln kann er auch an ganz glat-ten Wänden klettern. Direkte Sonne mag Efeu nicht, dagegen gerne poröse Wandflächen in die er gut seine Haft-wurzeln einschieben kann. Efeu wächst bei zusagender Lage sieben bis acht Jahre ungebremst, danach ändert er seine Blattform in herzförmige Blätter, bildet Blüten aus denen schwarze gifti-ge Beeren hervorgehen und klettert nicht weiter.Efeu verträgt einen guten Rückschnitt und lässt sich gut in Form bringen. Des-halb ist er gut für die Begrünung von Sitzplätzen geeignet. Zudem benötigt er nur eine kleine Standfläche bei gro-ßer Begrünungsfläche. Er ist also eine gute Alternative für die vielen Konife-ren, die jetzt so nach und nach aus un-seren Gärten verschwinden. Ihr Maxe

Der immergrüne Efeu■■■ MAXE IST EXPERTE

BAD DÜBEN/BAD SCHMIEDEBERG. An Grundschulen im Naturpark Dübener Heide findet derzeit ein Kreativprojekt zum Thema Wolf statt. Dies richtet sich an Jungen und Mädchen der Jahrgangs-stufen 3 und 4 und wird an der Natur-parkschule in Doberschütz, an der Grundschule in Eilenburg sowie der Grundschule in Bad Schmiedeberg (seit 27.11.) durchgeführt und vom Energie-dienstleister enviaM finanziell unter-stützt. Schauspieler und Theatertherapeut Lar-sen Sechert vermittelt dabei den Kindern spielerisch Wissenswertes und verschie-dene Sichten auf das Raubtier, das auch im Naturpark Dübener Heide immer wie-

der für Diskussionen sorgt. Zwar hat der Wolf die Naturparkregion nicht als dau-erhaften Lebensraum für sich entdeckt, doch es gab in der Vergangenheit immer wieder Wolfsichtungen von sogenannten Durchzüglern.Im Fokus des Projektes steht vor allem die schöpferische und erlebnisorientier-te Auseinandersetzung mit der Thema-tik Wolf. Dabei geht es um Märchen und Geschichten rund um den Räuber und sein mögliches Heimischwerden in der Naturparkregion. Spielerisch beschäfti-gen sich die Kinder mit seinen Bewegun-gen, erfinden Geschichten und spielen Märchen über den Wolf nach. zwww.naturpark-duebener-heide.com

Regelmäßige WintergästeSerie Enten der Region (Teil 5): Schwimmenten – Pfeifente und Spießente

BAD DÜBEN/TORNAU. Mit der Heide-Bi-ber-Tour hat ein Qualitätsweg „Wanderbares Deutschland“ aus dem Naturpark Dübener Heide Eingang gefunden in den Bildband „Wander-bares Deutschland“ aus dem KOMPASS-Verlag. Packende Fotos und vie-le Zusatzinformationen machen Lust, den Weg auf 30 Kilometer Länge zwischen den Kurstädten Bad Düben (Sachsen) und Bad Schmiedeberg (Sachsen- Anhalt) zu gehen.Zum ersten Mal überhaupt sind sämtliche Qualitätswege „Wanderbares Deutsch-land“ in einer Publikation zusammenge-

fasst. Mit dem Bildband betritt die KOM-PASS-Karten GmbH verlegerisches

Neuland. Der Karten- Spezia-list aus Innsbruck war bis-

lang eher für eine riesige Wanderkartenauswahl be-kannt,  als seinen Kunden hochklassige Fotografe zu bieten. Genau das aber ge-lingt ihm mit dem neuen Buch. Auf 432 Seiten prä-sentiert der Band atembe-

raubende Fotos von Quali-tätswegen „Wanderbares

Deutschland“. Insgesamt erwar-ten den Leser 525 Motive und 7500

Kilometer Qualitätswege. Für den schnel-len Überblick sind die Wege wie die Hei-de-Biber-Tour zusätzlich auf einer

Deutschlandkarte dargestellt. Außerdem informiert das großformatige Buch mit Karten, Höhenprofilen sowie informati-ven Texten und Beschreibungen der tou-ristischen Highlights über jeden einzel-nen Weg. Dank dieses üppigen Informa-tionsanteils ist „Wanderbares Deutsch-land“ genau genommen viel mehr als ein Bildband: Es ist das Standardwerk zu den besten Wanderwegen in Deutschland.  Zu bekommen ist „Wanderbares Deutsch-land“ ab sofort für 39,95 Euro im Buch-handel.Grundlage des Buches ist die Qualitätsi-nitiative „Wanderbares Deutschland“ des Deutschen Wanderverbands (DWV). Die Initiative gibt Wanderern seit über 15 Jah-ren Orientierung und umfasst neben den Qualitätswegen die Qualitätsgastgeber

„Wanderbares Deutschland“ und die Qua-litätsregionen „Wanderbares Deutsch-land“.Auf den heute bundesweit 161 Qualitäts-wegen „Wanderbares Deutschland“ ist Spaß beim Wandern garantiert.  Wer auf den Qualitätswegen unterwegs ist, ge-nießt abwechslungsreiche Landschaften, verlässliche Markierungen und naturbe-lassenen Untergrund. Ebenso wie auf den Wegen fühlen sich Wanderer bei den rund 1550 Qualitätsgastgebern „Wander-bares Deutschland“ wohl. Hier gibt es kompetente Beratung, einen Hol- und Bringservice sowie die Möglichkeit, nas-se Klamotten zu trocknen. PI zwww.naturpark-duebener-heide.com

zwww.wanderbares-deutschland.de

zwww.kompass.de

Bildband präsentiert die Heide-Biber-Tour„Wanderbares Deutschland“ – lockt mit Beitrag auf den regionalen Wanderweg Bad Düben – Bad Schmiedeberg

VON GOTTFRIED KOHLHASE

BENNEWITZ. Obwohl in diesem Jahr in den Bennewitzer Teichen nur eine Bi-ber-Familie lebt, sind deren rege Ak-tivitäten für mich Anlass, sie wöchent-lich ein bis zwei mal zu kontrollieren. Die Einbeziehung des Flößgengrabens in ihren Lebensraum durch Errichtung ei-

nes Staudammes führt zu Konflikten. Im-mer, wenn der Staudamm von den Bibern höher gebaut wird, fließt Wasser in die Wiese, die zurzeit als Weide für Rinder genutzt wird. Das heißt für mich: Redu-zierung des Stauwehres.

Herauszustellen ist dabei die gute Zusam-menarbeit mit der Landwirtin Elke Neu-bert bei der Lösung der Probleme. Schaue ich bei den Bibern vorbei, verbin-de ich dies natürlich stets mit einer Pirsch zu den Vögeln an den zehn Bennewitzer Gewässern.Die Bennewitzer Teichlandschaft ist bereits seit einigen Wochen der Futtertrog für die zahlreichen Silberreiher sowie für maximal 12 Graureiher. Ihre Fischgründe sind der Lauschen-, Königs- und Angerteich. Be-sonders der Letztere scheint ein sehr ergie-biges Nahrungsgewässer zu sein. Seit Ta-gen zähle ich hier 30 bis 40 Silberreiher; – den Rekord konnte ich mit 63 festhalten. Zählt man die Reiher an den anderen zwei Teichen dazu, sind es um 100 Vögel.Silberreiher sind faszinierende Vogeler-scheinungen – „Models“ unter den herbst-lichen Vögeln unserer Region. Sie werden zu einem Blickfang, zu einem stimmungs-

vollen, kontrastreichen Bild, wenn sie mit ihrem schneeweißen Gefieder vor dem Hintergrund goldgelb gefärbter Birken und kupferfarbener Eichen stehen. Über-windet die Sonne die Wolken, bringt sie die bunten Bäume und das fahlgelbe Röh-richt zum Leuchten. Und so erlebt der Naturfreund einen groß-artigen Moment zur Novemberzeit! Eine ganz andere Situation ist am Königs-teich zu erleben. Hier sind es nicht die Rei-her, die dominieren, sondern die Kormora-ne in einer Anzahl zwischen 40 und 50. Damit übertreffen sie die Anzahl am Gro-ßen Teich Torgau um ein Vielfaches, wo zur Zeit maximal zehn von ihnen unter-wegs sind. Die Ursache ist das unterschied-liche Fischangebot.Im größten der Bennewitzer Teiche, dem Königsteich, tauchen nicht nur Kormorane nach Fischen, sondern auch die Gänsesä-ger, die für einige Monate bei uns eine

Gastrolle spielen. 15 bis 20 von ihnen konnte ich zählen.Zwischen den zahlreichen Stockenten wa-ren erfreulicherweise auch eine Vielzahl von Tafelenten zu sehen, deren Bestand in den letzten Jahren beträchtlich abgenom-men hat.Dass der Teich ebenfalls ein wichtiges Jagdrevier für Seeadler ist, beweisen die-se mit ihrer regelmäßigen Anwesenheit. Häufig sitzt einer auf einer von ihm bevor-zugten Eiche; wird er nicht gestört, kann er dort mehrere Stunden ausharren. Bevor-zugte Beute sind Fische – auch verendete. Überrascht hat er mich mit der Jagd auf Kormorane, die er im Rüttelflug ergreifen wollte. Nach mehreren Versuchen gab er auf und flog verärgert über diesen Misser-folg davon.

Dieser Jungbiber zählt zu den Dammbau-ern im Flößgengraben.

Gottfried Kohlhase

Futtertrog für zahlreiche Silberreiher

Auch der November ist ein Monat bunter Farben – herbstlich schön die Birken und Eichen, schneeweiß die Silberreiher. Fotos: G. Kohlhase

November-Pirsch an den Bennewitzer Teichen

Einstiegsseminar Wildkatzen-Botschafter BAD DÜBEN. In der Umweltstation Natur-parkHaus in Bad Düben findet am 9. und 10. Dezember ein Einstiegsseminar für Wildkatzen-Botschafter statt. Vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) or-ganisiert, können sich Interessierte an diesem Wochenende fundiertes Wissen zur Lebensweise der Wildkatze, aber auch ihrer Gefährdung aneignen. Außer-dem lernen die Teilnehmer Maßnahmen

zum Wildkatzen-Schutz kennen. Im Na-turpark Dübener Heide gibt es bislang ei-nen Nachweis über das Vorkommen der Wildkatze. Die Teilnahme an dem Semi-nar ist kostenlos. Eine Anmeldung ist bis 1. Dezember unter Telefon 034243 72993 oder 0157 57953882 oder per E-Mail: wildkatzensprung@bund- sachsen.de möglich. zwww.naturpark-duebener-heide.com

Wolfsprojekt an Heide-Schulen gestartet

VON UDO WEISSER

NORDSACHSEN. Im Folgenden treffen wir auf zwei Arten der Schwimmenten die ei-nige Gemeinsamkeiten aufweisen. Beide gehören zu den Spezien, die uns zur Brut-zeit den Rücken kehren um im skandina-visch-arktischen Brutgebiet ihren Nach-wuchs aufzuziehen. Erfolgreiche Bruten im mitteleuropäischen Raum sind seltene Ausnahmen. Dafür sind sie im Winterhalb-jahr regelmäßig in unseren Gefilden an-zutreffen.

Da ist zum einen die Pfeifente, deren Win-terbestand im mitteleuropäischen Raum geradezu explodiert und ein Vielfaches des europäischen Brutbestandes von circa 300 000 Paaren annimmt. Dabei sind die Pfeifenten sehr gesellig und stets in grö-ßeren Gruppen anzutreffen. Zudem sind es sehr ruffreudige Enten und ihr namens-gebendes Pfeifen verrät ihre Anwesenheit. Wie bei allen anderen Entenarten auch, ist der Erpel im Prachtkleid unverwechselbar. Auffälligstes Merkmal ist der braune Kopf der an der Stirn eine cremefarbene Blässe aufweist die sich bis zum Schnabel zieht. Die Brust ist graurosa, das übrige Gefie-der blassgrau. Die Flügel besitzen ein wei-ßes Flügelband, was insbesondere im Flug die Bestimmung erleichtert.

Zum anderen ist da noch die Spießente. Sie hat das größte Verbreitungsgebiet al-ler Entenarten und zählt somit auch welt-weit zu einer der häufigsten Entenarten. Aber eben nicht bei uns. Die Winterzug-routen führen an uns in West und Ost vor-bei und an Hunderttausende überwintern-de Spießenten wie im Wolgadelta oder auch im westlichen Mittelmeerraum oder Atlantikküste ist nicht zu denken. Nur im Winterhalbjahr ist sie regelmäßig und in kleineren Gruppen bei uns anzutreffen.Die Spießente ist eine schlanke Ente mit auffallend langem und dünnem Hals. Der Kopf des Erpels ist im Prachtkleid schoko-ladenbraun gefärbt, ein schmaler weißer Keil zieht sich längs der Kopfseite bis zur Schnabelhöhe. In der Nackenmitte ver-läuft ein schwarzes Längsband bis zum Körpergefieder. Vor den scharf abgesetz-ten schwarzen Unterschwanzdecken be-findet sich eine gelblich leuchtende Feder-partie. Lang und spitz wie ein Spieß zei-gen sich die Schwanzfedern. Somit wird auch deutlich wie die Spießente zu ihrem Namen kam.

Spießentenpaar am Benkenteich.

Udo Weisser aus Süptitz ist seit einigen Jahren begeister-ter Hobby-Ornithologe. Sein be-sonderes Interesse gilt den Wasservögeln, so auch Enten.

Erpel der Pfeifente.Fotos: Udo Weisser