UMWELTERKLÄRUNG 2015 - swb.de · im Kontext der EMAS-Zertifizierung für die swb Erzeugung AG &...

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UMWELTERKLÄRUNG 2015 Gemeinsame Umwelterklärung von swb Erzeugung und swb Entsorgung swb Entsorgung und Erzeugung

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UMWELTERKLÄRUNG 2015Gemeinsame Umwelterklärung von swb Erzeugung und swb Entsorgung

swb Entsorgung GmbH & Co. KGswb Erzeugung AG & Co. KGTheodor-Heuss-Allee 2028215 Bremen

www.swb-entsorgung.de

KontaktFür Fragen und Anregungen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Gemeinsamer Betrieb swb Entsorgung GmbH & Co. KGund swb Erzeugung AG & Co. KG

GeschäftsführungJens-Uwe Freitag T 0421 [email protected]

Leiter Betrieb Entsorgung und ErzeugungAndreas DömeltT 0421 [email protected]

Leiter Vertrieb Entsorgung Christian Walter T 0421 [email protected]

Leiter MHKW Uwe ImmelT 0421 359-79117 [email protected]

Leiter MKK und HKW Hafen Matthias HesseT 0421 [email protected]

Leiter HKW HastedtMarcus BolT 0421 [email protected]

Leiter KW MittelsbürenDr. Thomas KalkauT 0421 [email protected]

Umweltmanagementbeauftragter Andreas TrelleT 0421 [email protected]

Besichtigungen der Erzeugungs- und EntsorgungsanlagenT 0421 359-3983 (montags 9-15 Uhr)[email protected] U

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swb Entsorgung und Erzeugung

Heizung

Kohlemühlen

Wärme-tauscherFernwärme

Schornstein

GeneratorKohleanlieferung Reststoffverwertung(Schlacke)

Reststoff-verwertung

Gips-verwertung

Konden-sator

Turbine, 3-stufig

Förderband

Verdampfer

RauchgasentstickungDeNOx

Elektro-filter

Rauchgasent-schwefelungs-anlage

Stromnetz

Fernwärme

Roheisen

Transportband für Kohle/Erz

Schlacke Cowper

Erdgasfilter Vorwärmer Frischluftgebläse Brenner Haupt-konden-sator-pumpe

HD-Vorwärmer

Konden-sator

Kühlwasser-Entnahmebauwerk

Gasometer

Speisewasser-behälter

E-Speise-pumpe

Turbinen

Rauchgas-kanal

Dampf-erzeuger

Generator

Leitwarte

Trafo

Stromnetz

Erdgas

Weser

Verdampfer

Vorwärmer

ECO (Speise-wasservor-wärmer)

Luft-vorwärmer

Schornstein

Schall-dämpfer

Gichtgas-gebläse

Hochofen

Abkürzungsverzeichnis

Der rote Faden der FotostreckeUm die unsichtbaren Fernwärmeleitungen fotografisch darzustellen, wurdedas sogenannte „Light Painting“ eingesetzt. In die bei Dunkelheit und mit langerBelichtungszeit aufgenommenen Bilder wurde mittels einer roten Lichtquelleeine Spur in die Aufnahme „gemalt“.

Die im Bremer Osten und Horn-Lehe aufgenommenen Fotos holen die sonst unter irdischen Leitungen sym bolisch an die Oberfläche. Wie ein roter Faden ziehen sich die Light Paintings durch diese Umwelt erklärung.

HSE Health, Safety, Environment

SCC Sicherheits-Certifikat-Contraktoren für Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz

MJ Megajoule (Angabe zum Energiegehalt, z. B. eines Brennstoffes)

MWh Megawattstunde (Angabe zum Energiegehalt, z. B. der Strom- oder Wärmelieferung)

OS Originalsubstanz (Angaben bei Analysewerten für Feststoffe)

MVA Müllverbrennungsanlage

MBA Mechanisch-biologische Aufbereitungsanlage

Mg Megagramm, entspricht der alten Einheit Tonne

mg Milligramm = 1 tausendstel Gramm

ng Nanogramm = 1 millionstel Milligramm

NE Nichteisen(metalle)

DEHSt Deutsche Emissionshandelsstelle

AGFW Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e. V.

R1-Wert Berechnungsformel zur Konkretisierung des Verwertungsverfahrens R1 gemäß EU-Abfallrahmenrichtlinie und Kreislaufwirtschaftsgesetz bei der thermischen Behandlung von Siedlungsabfällen

17. BImSchV 17. Verordnung zum Bundesimmissionsschutzgesetz; Regelungen zum Betrieb von Abfallbehandlungs an lagen und bei der Mitverbrennung von Abfällen

KW Kraftwerk

HW Heizwerk

KWK Kraft-Wärme-Kopplung

HKW Heizkraftwerk zur Strom- und Fernwärmeerzeugung

Block 4 Standort KW Mittelsbüren (Stahlwerk ArcelorMittal)

Block 6 Standort HKW Hafen

Block 15 Standort HKW Hastedt

MHKW Müllheizkraftwerk Bremen-Findorff

MKK Mittelkalorik-Kraftwerk auf dem Betriebsgelände des HKW Hafen

HW Vahr Standort HW Vahr

GT 3 Gasturbine auf dem Betriebsgelände des KW Mittelsbüren

Block 5 (in Kaltreserve) Standort HKW Hafen

Block 14 (in Kaltreserve) Standort HKW Hastedt

Atlas Elektronik (Seite 10)

Mercedes-Benz (ohne Abbildung)

Rheinmetall Defense (Seite 20)

Klinikum Bremen-Ost (Seite 28)

Fütterer Hausverwaltung (Seite 58)

Vitalbad Vahr (Seite 66)

Wohngebiet Christernstraße (Seite 72)

Wohngebiet Am Deichfleet (Seite 80)

Fernwärmegebäude im Bremer Osten:

11

3 3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

2 2

Bremen-West

Bremen- Horn-Lehe

Bremen-Ost

Das swb Fernwärmenetz Bremen

Das Kraftwerk Mittelsbüren

Das Kohlekraftwerk

1  swb-Umwelterklärung

    Vorwort der Geschäftsführung  2

1  Organisation des Betriebs von  swb Erzeugung und swb Entsorgung  6

2 HSE-Leitlinien des gemeinsamen  Betriebs von swb Erzeugung AG & Co. KG  und swb Entsorgung GmbH & Co. KG  12

3 Umweltmanagement  16

4 Umweltaspekte und Umweltauswirkungen  22

5 Kenndaten/Chronologie der Standorte   31    Heizkraftwerk Hastedt  32    Heizwerk Vahr  34    Heizkraftwerk Hafen  36    Kraftwerk Mittelsbüren  38    Mittelkalorik-Kraftwerk MKK  41    Müllheizkraftwerk MHKW  42

„BuchimBuch“Kälte durch Wärme  46

6  Input-Output-Analyse 2014 swb Entsorgung  54

7 Input-Output-Analyse 2014 swb Erzeugung  60

8 Emissionen 68

9 Klimarelevante CO2-Emissionen 74

10 Energie 82

    Gültigkeitserklärung  86

Literatur 87

Inhalt

2  swb-Umwelterklärung

BlicküberdasHeizkraftwerkHastedtunddasWeserkraftwerk.

mitdieserVeröffentlichungerhaltenSiezumerstenMaleinegemeinsameUmwelterklärungvonswbErzeugungundswbEntsorgung.Damitvollendetsichderin2008mitderIntegrationdesehemaligenMüllheizkraftwerks(MHKW)Bremenindenswb-KonzernbegonneneProzesseines„gemeinsamenBetriebs“zwischenswbErzeugungundswbEntsorgung.DieEntscheidung,nunmehrnebendenEntsor-gungsanlagenMHKWundMittelkalorik-Kraftwerk(MKK)BremenauchdieKraftwerksstandortevonswbErzeugungzusätzlichzumUmweltmanagementgemäßISO14001ebenfallsnachdenstrengerenRegelndesSystemsEMASzertifizierenzulassen,isteinErgebnisdieser„neuen“Gemeinsamkeit.

DamitsollendiemöglichenSynergienzwischenEntsor-gungundErzeugungimSinneeinerregionalennachhalti-genEnergiewende(ökonomisch,ökologisch,sozial)aufge-zeigtundgenutztwerden.EinaktuellesErgebnisdieserneuenZusammenarbeitstelltderBaueinesAbfallzwi-schenlagersfürswbEntsorgung(Betreiber)durchswbErzeugung(Genehmigungsinhaber)aufderehemalsfürdieAblagerungvonKraftwerksaschenplanfestgestelltenDeponieinMittelsbürendar.

Energiewende2015bedeutetfürdieMitarbeitervonswbErzeugungaucheineMentalitätswende:vomklassischen„Großkraftwerker“zumneuen„Fachhandwerker/Ingenieur“destechnischhochkomplexenneuenEnergiedesignsausPhotovoltaik,Biogas,thermischerAbfallbehandlung,Kohle,Erdgas,Gichtgas,ContractingdezentralerBlockheizkraftwerke(BHKW)undFernwärme.Hierstelltder2008eingeführtegemeinsameBetriebzwischenswbErzeugungundswbEnt-sorgungheuteeinenenormenErfahrungsvorsprungdar,umdieseaktuellenHerausforderungenfürdiebisherklassischenErzeugerpositivgestaltenzukönnen.

EinwichtigesStandbeineiner„smarten“EnergiewendeinDeutschlandbildetdiehocheffizienteKraft-Wärme-Kopp-lung(KWK).DabeiwerdendurchKopplungsprozessedeut-licheMengenanPrimärenergieträgerneingespart.NebenderbereitsaufgutemWegebefindlichenÖkostromerzeu-gungstehenbeiderWärmeerzeugunginDeutschlanddieseUmsetzungenzurverstärktenNutzungvonKWKund„Grü-nerWärme“nochamAnfang.KWKundFernwärmesindzukunftsfähigundnachhaltig,KWKistEnergiewendetech-nologie.swbErzeugungundEntsorgungleisteteinenwichti-genBeitragzudenklimapolitischenZielenderBundesregie-rung,denAnteilderKWK-StromerzeugunginDeutschlandbis2020auf25ProzentzuerhöhenundinderFolgeeineschrittweiseDekarbonisierungderdeutschenStromerzeu-gungzuunterstützen.

SehrgeehrteDamenundHerren,

swb-Umwelterklärung  3

MitderModernisierungdesMHKWkonntedieKWK-Strom-produktionbeigleichbleibendemMülldurchsatzverdrei-fachtwerden.DasMKKliefertenachUmsetzungderWär-meauskopplungin2013bereitsdeutlichmehrals20GWhFernwärmeimJahrundsubstituiertdamitzukünftigvoll-ständigdieFernwärmeproduktiondesSteinkohleblocks5amStandortHafen,derEnde2013indieKaltreserveüber-führtwurde.DieseUmsetzungamStandortHafenvermin-dertedieCO2-EmissionenhinsichtlichderFernwärmeerzeu-gungfürdasFernwärmenetzWestbereitsimJahr2013umnahezu10.000Mg/a.

EsistunsereÜberzeugung,dasseinesowohltechnischalsauchwirtschaftlichverantwortungsvolleEnergiewendenurmitBerücksichtigungvonkonservativerzeugtenundflexiblenStromkapazitätenzuerreichenist.KWK-Anlagensinddabeiprioritärzuberücksichtigen.UnsereSteinkohleblöckeversorgenBremennichtnurmitStrom,sondernauchmitklimafreundli-cherFernwärmeüberdieNetzeBremen-WestundBremen-Ost.DiestetigeOptimierungundeinverantwortungsvollerEinsatzderAnlagenstehenhierbeiimmerinunseremFokus.

MitEinführungeinesEnergiemanagementsystems(EnMS)imKontextderEMAS-ZertifizierungfürdieswbErzeugungAG&Co.KGunterstützenwirdenkontinuierlichenVerbes-serungsprozesshinsichtlichEnergieeffizienzundBetriebs-dokumentation.

DieVermarktungvonzertifiziertemÖkostromausdenbio-genenAnteilenunsererBrennstoffeleisteteinenhohenBeitragzurErzeugungvonerneuerbarenEnergienimLandBremen.SowurdenimJahr2014beimMKK112.000MWhundbeimMHKW149.000MWhÖkostromausdemEinsatzvonRestabfällenundSortierrestengewonnen.DamitsindwirdergrößteregionaleÖkostromproduzent.Dieseregio-naleStärkenutzenwirfürdieMarke„swbStromvonhier“,mitderdieseStrommengenausAbfallzusammenmiterneuerbaremStromausdemWeserwasserkraftwerkvermarktetwerden.

MitdieserunserebeidenGesellschaftenübergreifendenEMAS-ZertifizierungundderdamiteinhergehendenTrans-parenzunsererUmweltdatenlegenwirdasFundamentfüreinenoffenenDialogmitIhnenalsKunden.IngroßemUmfangdokumentierenwirunsereAnstrengungen,Ergeb-nisseundErfolgeeineskontinuierlichenVerbesserungs-prozesses.GernestehenIhnendieimAnhanggenanntenAnsprechpartnerfürFragenundAnregungenzurVerfügung.

Jens-Uwe Freitag, Geschäftsführer/Geschäftsleiter

ImHeizkraftwerkHastedtwirdmittelsmodernerKraft-Wärme-Kopplungzuver-lässigStromundFernwärmeerzeugt–rundumdieUhr,an365TagenimJahr.

6  swb-UmwelterklärungDieHin-undRücklaufrohreamStandortHastedtsindeinigeder

wenigensichtbarenTeiledesweitgefächertenFernwärmenetzes.DerGroßteilverläuftunterirdisch.

1Organisation des Betriebs von      swb Erzeugung und swb Entsorgung

Nach der Integration des ehemals städtischen Müllheizkraftwer-kes am Standort Oken in den swb-Konzern wurde ab 2008 ein gemeinsamer Betrieb von swb Entsorgung als neuem Eigentü-mer und Betreiber des Müllheizkraftwerkes mit swb Erzeugung, dem Eigentümer und Betreiber der fossilen Kohle- und Gaskraft-werke im swb-Konzern sowie auch Bauherr und Betreiber des 2009 in Betrieb gegangenen neu errichteten Mittelkalorik-Kraft-werkes am Standort Hafen, geschaffen. Mittelkalorik bezeichnet hierbei den Einsatz von heizwertreichen Fraktionen aus der Auf-bereitung von Siedlungsabfällen als Brennstoff.

Diese abfallbürdigen Brennstoffe und die damit verbundenen not wendigen Vertriebsstrukturen zur Sicherung der Inputmen-gen und -qualitäten führten im Jahr 2011 zu einer Zusammenfüh-rung der Anlagen MKK und MHKW inklusive Vertrieb Entsorgung in der swb Entsorgung. swb Entsorgung bzw. deren Vorgänger betreibt seit 1998 gemäß ISO 14001 und gemäß EMAS ein zertifi-ziertes bzw. validiertes Umweltmanagementsystem. Mit Einfüh-

rung der Entsorgungsfachbetriebe-Verordnung ist swb Entsor-gung zudem auch seit 1999 regelmäßig wiederkehrend als Ent-sorgungsfachbetrieb anerkannt. 

In Abbildung 1 und 2 ist die derzeitige Unternehmensstruktur mit dem gemeinsamen Betrieb von swb Entsorgung und swb Erzeu-gung wiedergegeben. Daraus wird deutlich, dass heute sämt  liche Kraftwerksstandorte von swb Erzeugung und swb Entsorgung im Bereich Kraftwerke unter der gemeinsamen Leitung des Bereichs-leiters Herrn Dömelt zusammengefasst sind. Die swb Erzeugung GmbH & Co. KG wurde Ende 2014 in die swb Erzeugung AG & Co. KG überführt. In der Folge wurde die swb Erzeugung 100 Prozent- Komplementärin der Tochter swb Services AG & Co. KG.

Abbildung 1 Unternehmensstruktur von swb

swbServicesAG&Co.KG

(swbS)

swbErzeugungBeteiligungs-GmbH(swbErzBet.-GmbH)

GKBGmbH&Co.KG(GKB)

GKBVerwaltungs-GmbH

swbErzeugungundEntsorgungAG&Co.KG

(swbEuE)Umrichter I, II und III

Kpl. = Komplementär(in)   |   Kdt. = Kommanditist (in)   |   * = treuhänderisch

Einheitsgesellschaft

100 Prozent Kpl. 100 Prozent

100 Prozent 51,76 Prozent Kdt.

100 Prozent Kpl.

100 Prozent Kdt. 0 Prozent Kpl.*100 Prozent 

Kpl.

0 Prozent Kdt.*

0 Prozent Kdt.*

0 Prozent Kdt.*

GuD

swbErzeugungAG&Co.KG

(swbErz)Block 4Block 6Block 15 – SpitzenkesselHeizwerkeGT 3 – Gasturbine 3gemeinsamerBetrieb

swbEntsorgungGmbH&Co.KG

(swbEnt)

MHKWMKKgemeinsamerBetrieb

swb AG

swb-Umwelterklärung  7

8  swb-Umwelterklärung

Infolge der Integration von MKK und swb Vertrieb Entsorgung in swb Entsorgung gab es bereits arbeitsrechtliche und tarifrecht-liche Überschneidungen bzgl. der beschäftigten Arbeitnehmer, da die ehemaligen Mitarbeiter von swb Erzeugung arbeitsrecht-lich weiterhin dort verblieben sind. Diese Konstellationen finden sich nunmehr auch vermehrt im Zuge der Anpassungsprozesse bei swb Erzeugung aufgrund des neuen Energiemarktdesigns. Infolge der Auswirkungen der in Deutschland vollzogenen Ener-giewende wurden bei swb Erzeugung bereits der Steinkohle-block 5 am Standort Hafen und der Gasblock 14 am Standort Hastedt aus der Produktion herausgenommen. Diese Anlagen sind in die Kaltreserve überführt worden und können bei eventu-ellem größeren Bedarf und entsprechender längerer Vorlaufzeit wieder aktiviert werden. Damit verbunden war ein notwendiger personeller Abbau, der aber insbesondere auch durch die Struk-tur des gemeinsamen Betriebs mit swb Entsorgung sozialver-träglich aufgefangen werden konnte. Neben vereinbarten Vor-ruhestandsregelungen konnten frei gewordene Stellen bei swb Entsorgung so mit Mitarbeitern von swb Erzeugung unter Beibe-haltung ihrer arbeitsrechtlichen und tarifrechtlichen Bindungen im Rahmen einer Grundsatzeinigung mit der Arbeitnehmerver-tretung im gemeinsamen Betrieb wieder besetzt werden. 

Im Zuge dieser neuen Herausforderungen wird heute das MKK zusammen mit dem Steinkohleblock 6 am Standort Hafen durch eine gemeinsame Schicht- und Tagesdienstorganisation unter der gemeinsamen Kraftwerksleitung von Herrn Matthias Hesse gefahren. Herr Hesse ist auch verantwortlich für die Zertifizierung Entsorgungsfachbetrieb (Efb) beim MKK und bei dem von swb Entsorgung zukünftig betriebenen und von swb Erzeugung als Genehmigungsinhaber auf deren betriebseigener Deponie zu errichtenden neuen Notfall-Abfallzwischenlager. 

Am Standort Oken liegt diese Efb-Verantwortung für das MHKW beim dortigen Kraftwerksleiter Herrn Immel. In Abbildung 2 ist die umweltschutzbezogene Aufbauorganisation für den gemein-samen Betrieb dargestellt.

Genehmigungsinhaber des Blocks 4 am Standort Mittelsbüren ist seit dem 01.01.2014 ArcelorMittal Bremen. swb Erzeugung wurde hier mit der Betriebsführung der Anlage sowie der Daten-erhebung umwelt- und betriebsrelevanter Bilanzen beauftragt. 

swb-Umwelterklärung  9

Abbildung 2 Organisationsübersicht: Umwelt- und Arbeitsschutz im Bereich Entsorgung und Erzeugung

1 Mitglieder im Qualitätszirkel HSE.2 Verantwortlich gem. § 52b BlmSchG, verantwortl. gem. § 58 KrWG.

3 Betriebsbeauftragter für HSE.4 Efb-Verantwortlicher.

Gewässerschutz-/VAwS-Beauftragter

Andreas Trelle (swb-Gruppe)

UM-BeauftragterAndreas Trelle(swb-Gruppe)

FachkraftfürArbeitssicherheit

Jürgen Müller 3 (swb-Gruppe)

Gefahrstoff-BeauftragteSabine Gleitsmann, 

Jürgen Müller (swb-Gruppe)

Gefahrgut-BeauftragterRalf Hirschauer(swb-Gruppe)

Immissionsschutz-Beauftragter

Christian Doyen (swb-Gruppe)

Energiemanagement-Beauftragter

Christian Doyen (swb-Gruppe)

BetriebsärztlicherDienstDr. Cornelia Duda

(swb-Gruppe)

Abfall-BeauftragterWerner Feldmann

Brandschutz-BeauftragterMKK

Frank Feige

Brandschutz-BeauftragterKWMittelsbüren

Norbert Lindenstrauß

Brandschutz-BeauftragterKWHastedt

Jens Stolle

Brandschutz-BeauftragterKWHafenFrank Feige

Ex-Schutz-BeauftragterSören Hirsch

HSE-/Umweltmanagement- verantwortlicher*Jens-UweFreitag 2

Kraftwerksservice(KS)Werner Hölscher (BL), Jens Swoboda (UMB) 1

Brandschutz-BeauftragterMHKW

Lothar Zießau

AbfallannahmeundKontrolle

Werner Feldmann

Leitung Betrieb Entsorgung/Erzeugung

AndreasDömelt

ZertifizierungenswbEntsorgung

Claudia Munder-Koch 1

BefähigtePersonengemäßBetrSichV

(u. a. Ex-Schutz, Druckgeräte, verantwortl. Elektrofachkraft)

ZertifizierungenswbErzeugung

Thomas Kasparak 

KraftwerksleiterHafen/MKK

Matthias Hesse 1, 4

KraftwerksleiterMHKWUwe Immel 1, 4

M-TechnikJörg 

Kretzschmar4

E-TechnikPeter Flegel

KraftwerksleiterHastedtMarkus Bol1

M-TechnikGeorg 

Matthias

E-TechnikHartmut 

Janorschke 

M-TechnikAlexander Neuhaus

E-TechnikOlaf 

Kluckhuhn 

E-TechnikUwe 

Baumgarte 

M-TechnikJörg 

Tienken

KraftwerksleiterMittelsbüren

Dr. Thomas Kalkau1

Krisen-undNotfallmanage-mentbeauftragter

Jürgen Müller (swb-Gruppe)

HSE-ManagementSystembeauftragter

Michael Warncke (swb-Gruppe)

*  als Generalbevoll-mächtigter des Vorstandes bei der swb Erzeugung und Geschäftsführer bei swb Entsorgung

SpitzentechnologiemadeinBremensetztaufzuverlässigeEnergieversorgungausBremen:AtlasElektronikanderSebaldsbrückerHeerstraße.

12  swb-Umwelterklärung

VersorgungsaderimBremerOsten:DasFernwärmenetzverläuftkilometerweitunterderErdoberfläche.

Die HSE-Leitlinien des gemeinsamen Betriebs, wie im Folgen-den mit Stand 10/2012 dargelegt, sind tragende Säulen der Selbstverpflichtung zum Umwelt- bzw. HSE-Management bei swb Erzeugung und  swb Entsorgung. Neben der Veröffent-lichung im Organisationshandbuch wurden für eine perma-nente Präsenz im Betrieb diese Leitlinien als Aushang in optisch ansprechender Form gestaltet.

HSE-Leitlinien – Stand 10/2012Gesundheit, Arbeitssicherheit und die Bewahrung der Umwelt haben für uns allerhöchste Priorität.

Mit der Leitlinie zum Schutz dieser Werte (Health, Safety and Environment Protection – HSE) verpflichten sich swb Erzeugung und swb Entsorgung zur Einhaltung folgender Grundsätze, die für alle Mitarbeiter und Partnerfirmen verbindlich sind.

> HSEisthierarchielosunddieVerantwortungeinesjedenMitarbeiters!Jeder,derbeiunstätigist,istaufgefordert,sichselbst,KollegenundGeschäftspartnerzuschützen.WirwollenGefährdungensowieRessourcenverschwendungundUmweltbelastungenaufmerksamwahrnehmenunddiesenkonsequententgegenwirken.DieGeschäftsführungunddieFührungskräfteunterstützendaherausdrücklichaktivesHandelnunsererMitarbeiteraufallenEbenen.

> WirgestaltenunserArbeitsumfeldanunserenStandortenso,dassallegesundundsicherarbeitenkönnen.Dazuhan-delnwirpräventiv,minimierenGefährdungenundvermeidenUnfälle,VerletzungenundErkrankungen.

> Wirwollendurcheinverantwortungsbewusstesundenergie-effizientesBetreibenunsererAnlagenUmweltbelastungenvermeidenoderminimierenundunserenBeitragzumUm-weltschutzkontinuierlicherhöhen.

> WirbilanzierenunsereUmweltleistungenundführendarü-bereinenoffenenDialogmitunserenKundensowieBehör-denundinteressiertenMitbürgern.

> ZurErreichungdieserZielesetzenwirunserintegriertesHSE-Managementsystemein.ÜberdieEinhaltungderrechtlichenVorgabenhinausarbeitenwirstetiganderVerbesserungdiesesSystemsundanderWeiterentwicklungunsererHSE-Kultur.

Nichts ist so dringlich oder wichtig, dass die HSE-Grundsätze und damit der Schutz unserer Gesundheit, unsere Arbeitssicher-heit und der Umweltschutz vernachlässigt werden dürfen. Die Geschäftsführung verpflichtet sich, die zur Einhaltung unserer Grundsätze erforderlichen Ressourcen unter Beachtung der sicherheitstechnisch und wirtschaftlich besten Lösung bereit-zustellen.

2 HSE-Leitlinien des gemeinsamen Betriebs    swb Erzeugung AG & Co. KG       swb Entsorgung GmbH & Co. KG

swb-Umwelterklärung  13

WohneninderKurt-Schumacher-Allee–dasFernwärme-NetzversorgtBremensBürgerzuverlässig,umweltschonendundrundumdieUhr.

16  swb-Umwelterklärung

3Umweltmanagement

HSE-Management, Umweltpolitik im KonzernIm Jahr 2003 wurde in Zusammenarbeit mit dem seinerzeitigen Mehrheitsgesellschafter, der niederländischen Essent-Gruppe, für die gesamte swb-Gruppe ein HSE-Managementsystem einge-führt, das in den ersten Jahren vorrangig die Unfallentwicklung und den Arbeitsschutz im Fokus hatte. In den folgenden Jahren wurden dann auch im Konzern verstärkt Umweltthemen, wie sie bei swb Entsorgung schon immer im Vordergrund standen, mit einbezogen. Im Jahr 2008 wurde erstmalig ein Umweltbericht für die swb-Gruppe herausgegeben, der seitdem jährlich erscheint und auch auf die Umweltdaten der Kraftwerke und der Entsor-gungsanlagen zurückgreift. Jeweils als Summe über alle zugeord-neten Strom- und Wärmeproduzenten sind hier unter anderem die spezifischen CO2-Werte im Jahresvergleich als Nachweisfüh-rung zur konzerneigenen Nachhaltigkeitsstrategie 20/20/20 abgebildet. Auch nach dem Eigentümerwechsel zum EWE-Kon-zern 2009 bleibt das HSE-Management eine tragende Säule des Unternehmens. Die künftige Integration des Umweltberichtes der swb und folglich der Umweltdaten der swb Erzeugung und Entsorgung in den Nachhaltigkeitsbericht des EWE-Konzerns belegen dies. Die swb-Gruppe hat sich im Jahr 2008 im Rahmen ihrer bis heute gültigen Nachhaltigkeitsstrategie zu folgenden Zielen bis 2020 in Bezug auf das Basisjahr 2005 verpflichtet:

> EinsparungspezifischerCO2-Emissionen/kWhbeiStromundWärmeum20Prozent

Insbesondere gilt dies im Zusammenhang mit dem geplanten Rückbau von fossilen Stromerzeugungskapazitäten, wie der Kaltreserve von Block 5 am Standort Hafen und des Blocks 14 am Standort Hastedt. Beide Kraftwerksstandorte leisten dabei bis-her durch hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung einen wichti-gen  Ressourcen schonenden Beitrag zur Fernwärmeversorgung in Bremen. Hier ist im Rahmen der derzeitigen Konzeptionen ein Ersatz oder Teilersatz durch die in Grundlast laufenden waste to energy- Anlagen von swb Entsorgung vorgesehen und zum Teil auch schon umgesetzt (siehe Umweltprogramm 2012–2015 von swb Entsorgung).

> ErhöhungderEnergieeffizienzvonderProduktionbiszumVerbraucherinSummeum20Prozent

Die Optimierung der Energieerzeugungsanlagen ist hier integra-ler und substanzieller Teil dieser Strategie. Die im letzten Jahr abgeschlossene Modernisierung des MHKW, die für eine Verdrei-

fachung der Stromproduktion bei gleichbleibendem Input sorgt, sowie das in 2014 erfolgte Retrofit von Block 6 mit einer Wirkungs graderhöhung um 2,5 Prozent sind wichtige Bausteine zur Erreichung der Effizienzziele. 

Mit der in 2013 begonnenen Einführung eines integrierten Ener-giemanagementsystems im Rahmen von EMAS werden weitere Instrumente geschaffen, um versteckte Potenziale zielgerichtet identifizieren zu können. Das neue Umweltprogramm zeigt erste Ansatzpunkte hinsichtlich der Effizienzsteigerung der Bestands-technologien.

> ErhöhungdesregenerativenAnteilsbeiderEnergieerzeu-gungum20ProzentbeiStromundWärme

Der Ansatz waste to energy besitzt mit seinen CO2-neutralen Energieauskopplungen und einem Input von bis zu 50 Prozent erneuerbarer Energien einen hohen Stellenwert bei der Einspa-rung an spezifischen klimarelevanten CO2-Emissionen für Strom und Wärme. 

Zudem wurde im September 2010 mit der Stadt Bremen vertrag-lich ein Klimapakt geschlossen. Die Vertragspartner verpflichten sich zur gegenseitigen Unterstützung bei geeigneten Maßnah-men. Das Ziel ist, die CO2-Emissionen in der Stadt Bremen bis 2020 um 40 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 zu reduzie-ren. Die Effizienzsteigerung beim MHKW und der generelle Aus-bau der Fernwärme sind hier als wichtige Bausteine integriert.

HSE-Management im gemeinsamen Betrieb von swb Erzeugung und swb Entsorgung> Externe Auditierungen zum HSE-Management Auf Basis der Strategie der swb-Gruppe wurde seit 2009 die Ein-führung von Umweltmanagementsystemen in den operativen Bereichen von swb Erzeugung AG & Co. KG vorangetrieben. Dabei wurde für die Kraftwerksstandorte am Hafen, Hastedt und  Mittelsbüren auf eine Matrix-Zertifizierung gemeinsam mit der bereits seit 1998 gemäß ISO 14001 zertifizierten swb Entsorgung abgestellt. Mit der Re-Zertifizierung von swb Entsorgung im Juni 2012 wurde dann erstmalig auch für swb Erzeugung mit den Kraftwerksstandorten die Zertifizierung nach ISO 14001 erfolg-reich abgeschlossen. Der Bereich Kraftwerksservice mit seinen Dienstleistungen, insbesondere Instandhaltung und Baumanage-ment inklusive Umsetzung von Neuinvestitionen im Bestand 

swb-Umwelterklärung  17

sowie Reinigungsleistungen, wurde erstmalig 2009 zusammen mit seinen bis dahin vorhandenen Zertifizierungen nach    ISO 9001 (Qualitätsmanagement) und SCC (Arbeitssicherheit Kontraktoren) auch zum Umweltmanagement nach ISO 14001  zertifiziert.

Im Hinblick auf die 2015 anstehende Re-Zertifizierung zu ISO 14001 wurde aufgrund der neueren Regelungen zur Energie-steuergesetzgebung und der bereits seinerzeit absehbaren Regelungen zu verpflichtenden Energieaudits im Rahmen der Novelle des Energiedienstleistungsgesetzes festgelegt, die Kraftwerksstandorte von swb Erzeugung neben dem Umwelt-management gemäß ISO 14001 auch in die bereits seit 1998 bestehende EMAS- Validierung von swb Entsorgung im Rahmen der bestehenden Matrix-Zertifizierung zu integrieren. Aufgrund der gemeinsamen Führung der beiden Gesellschaften stellt die-ses Verfahren eine deutliche Vereinfachung für alle Beteiligten dar. Die Matrix-Zertifizierung umfasst alle Kraftwerksstandorte von swb Erzeugung sowie die Entsorgungsanlagen MKK und MHKW von swb Entsorgung. Die zentralen Verwaltungsberei-che Energiewirtschaft, Anlagenwirtschaft und Personalmanage-ment befinden sich in der Theodor-Heuss-Allee. Für den Bereich Kraftwerksservice hat sich dagegen aufgrund der für einen derartigen Dienstleister am Markt notwendigen Zertifi-zierungen zum Qualitätsmanagement (DIN ISO 9001) und zum Arbeitsschutz (SCC) die damit zusammengeführte und somit von den Kraftwerksstandorten abgekoppelte Zertifizierung nach DIN ISO 14001 bewährt.

Innerhalb des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses im  Rahmen des EMAS-Systems erfolgt hierbei seit 2014 die Einfüh-rung eines Energiemanagementsystems auf Grundlage der Anforderungen der ISO 50001. Dabei werden zunächst die Kraft-werksstandorte mit Priorität betrachtet, die Entsorgungsstand-orte folgen. Im Rahmen der Energieeinsatz- und Energiever-brauchs analyse werden relevante Systemgrenzen identifiziert. Diese  bilden folgend die Grundlage einer weitergehenden De tail-be trach tung mit dem Ziel punktueller Energieeffizienzverbesse-rungen. Die aufgrund ihres geringen Verbrauchsanteils als vor-dergründig irrelevant bewerteten Systemgrenzen werden aus dem weiteren Betrachtungsprozess entfernt. Dennoch werden auch diese Verbrauchseinheiten in der fortlaufenden Energie-verbrauchsanalyse anteilig ermittelt, um spürbare Verschiebun-gen identifizieren zu können. Hierzu zählen insbesondere die 

Einheiten der Verwaltungsgebäude Theodor- Heuss- Allee und Kraftwerksservice. Die systematische Betrachtung und Auswer-tung energetisch relevanter Bestandstechnologien bildet sich auch in den Maßnahmen des neuen Umweltprogramms ab.

18  swb-Umwelterklärung

Aufbau- und Ablauforganisation im HSE-Management > HSE-ManagementsystembeauftragterFür den gemeinsamen Betrieb von swb Entsorgung und Erzeu-gung gibt es einen zentralen HSE-Managementsystembeauf-tragten. Dieser koordiniert im Sinne des §52a des Bundesimmis-sionsschutzgesetzes (BImSchG) zum einen die bestellten Um -welt managementbeauftragten (UMB) inklusive der eingerichte-ten Stabsstellen Koordination, Zertifizierung beim Bereich Betrieb Kraftwerke und Zertifizierung/Efb beim Betrieb Entsorgung.  Zum anderen ist ihm die Bestellung, Qualitätssicherung und das Berichtswesen der beauftragten und befähigten Personen  fachlich zugeordnet. Der zentrale HSE-Managementsystem-beauftragte verantwortet die übergeordnete Rechtsverfolgung. 

Abbildung 3 Managementsysteme von swb

swbErzeugungundEntsorgungAG&Co.KG

EMASUmweltmanagement

ISO14001Umweltmanagement

EfbVEntsorgungsfachbetrieb

ISO9001Qualitätsmanagement

SCCArbeitssicherheit

ISO/IEC17025AkkreditierungLabore

swbErzeugungAG&Co.KG

BK-H

BK-O

BK-M

BK-MKK

BK-MHKW

KraftwerksserviceBetriebKraftwerke

Labore

swb-Umwelterklärung  19

> Bausteine zum kontinuierlichen Verbesserungsprozess und zur Legal ComplianceWesentliche Bestandteile des Umweltmanagementsystems sind das Kontrollsystem zum Ist/Soll-Abgleich sowie die Verant-wortung für die Mitarbeiter und deren Motivation. Der durch-gängige Informationsfluss zur Umsetzung der Ziele und deren Kontrolle basiert auf folgenden Bausteinen:

1  Veröffentlichung der HSE-Leitlinien des gemeinsamen Betriebs.

2  Einbeziehung der Mitarbeiter durch ein EDV-gestütztes HSE- Meldesystem für Unfälle und gefährliche Situationen, durch Schulungen, Unterweisungen sowie durch Informationen zu HSE-Themen über die Organisationshandbücher und die Kommunikationsmedien in der swb-Gruppe.

3  Umfassende Organisations- und Betriebshandbücher auf EDV-Basis mit integriertem Zugriff auf eine interne Gefahr-stoffdatenbank sowie eine Rechtsdatenbank über das Inter-net, für die zusätzlich eine monatliche externe Supportleis-tung über Rechtsänderungen besteht.

4  Ein quartalsweise unter Leitung des Umweltmanagementbe-auftragten stattfindender übergeordneter Qualitätszirkel HSE zur Darlegung von rechtlichen Änderungen und ihrer Rele-vanz für den eigenen Betrieb durch die beauftragten und befähigten Personen. Mitglieder sind neben den Beauftragten und der Kraftwerksleitung von swb Erzeugung und Entsor-gung als weitere Multiplikatoren der Umweltmanagementbe-auftragte (UMB) des Bereichs Kraftwerksservice, der Mitarbei-ter Koordination/Zertifizierung beim Bereich Betrieb Kraft-werke und die Stabsmitarbeiterin Zertifizierung/Efb beim Bereich Betrieb Entsorgung. Es erfolgt eine Protokollierung und gegebenenfalls eine Maßnahmenverfolgung über eine EDV-Datenbank.

5  Regelmäßige HSE-Begehungen durch die Führungsverant-wortlichen inklusive Protokollierung und Maßnahmenverfol-gung durch die Verantwortlichen sowie ein monatliches Reporting über Unfälle.

6  Ein im swb-Konzern etabliertes HSE-Management für Kon-traktoren mit entsprechenden Zulassungen ausschließlich für präqualifizierte Unternehmen mit Nachweis eines existie-renden Arbeitsschutzmanagementsystems und unterschrie-bener Kontraktorenerklärung.

7  Umfassende betriebliche Notfall- und Gefahrenabwehrpläne, die zudem in ein konzernweites Krisen- und Notfallmanage-ment eingebunden sind. Jährlich finden an den Standorten 

der Kraftwerke und Entsorgungsanlagen jeweils Sicherheits-übungen inklusive Protokollierung und bei Bedarf eine Maß-nahmenverfolgung über die EDV-Datenbank statt.

8  Über das Jahr verteilt stattfindende Auditbegehungen und bei erkannten Mängeln oder Abweichungen erfolgende Nach-audits und Kontrollabfragen durch den UMB und den beim Betrieb Entsorgung und dem Betrieb Kraftwerke jeweils ange-bundenen Stab Zertifizierungen inklusive Protokollierung und Maßnahmenverfolgung über die EDV-Datenbank.

9  Zusätzliche thematische interne Audits durch benannte sach-kundige Mitarbeiter zu den Auflagen/Nebenbestimmungen aus Genehmigungen und zu regelmäßigen Vorgaben der Ver-sicherer, insbesondere der Feuerversicherung.

10  Jahresberichte der Beauftragten und der befähigten Personen, wie Immissionsschutz- und Brandschutzbeauftragte. Unter-jährig gibt es Protokolle über die Sicherheitsbegehungen die-ser bestellten Personen. Eine Bewertung der aufgezeigten Maßnahmen aus den Jahresberichten erfolgt durch den Umweltmanagementverantwortlichen der Geschäftsführung im Rahmen des Management-Reviews (siehe unten).

11  Informationen zu Abweichungen/Maßnahmen aus den vor-genannten Punkten laufen beim UMB oder den beim Betrieb Entsorgung und Betrieb Kraftwerke jeweils installierten Stabsfunktionen Zertifizierungen zusammen:

> AbweichungenoderMängelwerdenvonhierüberdieEDV-Datenbankverfolgt,abgelehnteUmsetzungendokumentiert.

> EinezusammenfassendeBewertunganhandderBegehun-gen,vonNachaudits,denIst/Soll-Abgleichenetc.wirdalsinternerAuditberichtjährlichvomUMBinklusiveeinerLegal-Compliance-BewertungunterBerücksichtigungderJahresberichtederBeauftragtenerstellt.

> AufdieserBasiswirdjährlicheinManagement-ReviewvomUMBmitdemVerantwortlichenderGeschäftsführungdurch-geführt,inklusiveProtokollierungvoneventuellfestgelegtengrundlegendenÄnderungenamUmwelt-/HSE-Management-system,amUmweltprogrammoderanderPrioritätenlistederwichtigstenUmweltauswirkungenundeinermöglichenFestlegungvonMaßnahmenplänen.

Gut22.000MitarbeiterbeschäftigtderRheinmetall-Konzernweltweit.AmBremerStandortimBrüggewegsorgtswbfürWärme.

22  swb-Umwelterklärung

4Umweltaspekte und Umweltauswirkungen

Als Bestandteil der EMAS-Anforderungen verpflichten sich swb Erzeugung und swb Entsorgung, die Auswirkungen ihrer Be  tä-tigungsfelder auf die Umwelt zu ermitteln und hieraus die we -sent lichen Umweltaspekte abzuleiten. Hierbei wird festgelegt,  ob es sich um direkte, also unmittelbar beeinflussbare Umwelt-aspekte oder um indirekte Umweltaspekte handelt. Es werden systematisch alle Anlagen und Prozesse hinsichtlich ihrer Wechselwirkung mit der Umwelt untersucht und bewertet. Die Analyse erfolgt anhand eines standardisierten Bewertungs-verfahrens. Die entscheidenden Kriterien bilden hierbei Beein-flussbarkeit, Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung der Umweltaspekte; sowohl im bestimmungsgemäßen als auch  bei gestörtem Betrieb.

Für die Ermittlung der Umweltaspekte ist der Umweltmanage-mentbeauftragte verantwortlich. Die Erhebung, Aktualisierung und Neubewertung erfolgt im Zyklus von drei Jahren. Aus den aktualisierten Umweltaspekten wird das jeweilige Umweltpro-gramm der Gesellschaften mit spezifischen Zielen und Maßnah-men abgeleitet. 

Für davon unabhängig angeschobene größere Projekte werden projektspezifische Betrachtungen inklusive umweltbezogener Thematiken durchgeführt. Die ermittelten Handlungsfelder wer-den in Zusammenarbeit der Projektleitung mit den zuständigen Umwelt- bzw. HSE-Beauftragten bewertet und der Handlungs-bedarf im Rahmen der Projektplanung berücksichtigt.

Um die unterschiedlichen Handlungsfelder der Gesellschaften swb Entsorgung und swb Erzeugung entsprechend bewerten zu können, werden die spezifischen Umweltaspekte über die Ablei-tung von Kernindikatoren erfasst. Im Rahmen der Umweltprü-fung wurden Umweltaspekte identifiziert und Indikatoren zur Bewertung festgelegt.

In der Folge ist es möglich, die indirekten und direkten Umwelt-aspekte im Rahmen des Rankings nach Relevanz innerhalb der jeweiligen Gesellschaft darzustellen.

Die Bereiche biologische Vielfalt, Wasser und Materialeffizienz wurden im Gesamtkontext aufgrund der geringen Einflussmög-lichkeiten als wenig relevant eingestuft. Wir achten bei unseren Tätigkeiten auf den Schutz der Biodiversität, selbst geringe Flä-chenverbräuche werden über die Einrichtung von Ausgleichs-

flächen kompensiert. Die Wasseraufbereitung im täglichen An -lagenbetrieb arbeitet zuverlässig nach Stand der Technik. Auch trägt swb zuverlässig dafür Sorge, dass alle Anlagenteile mit potentiell wassergefährdenden Stoffen regelmäßig und ent-sprechend den gesetzlichen Anforderungen geprüft werden. 

Neben den wesentlichen und im weiteren Verlauf detailliert betrachteten Energie- und Stoffströmen sind keine relevanten Massenströme von Einsatzmaterialien vorhanden und werden demnach nicht weiter betrachtet.

swb-Umwelterklärung  23

Ranking der UmweltauswirkungenIn der Gesamtbewertung ergibt sich unter der Prämisse, dass letztendlich alle Anlagen von swb Erzeugung und swb Entsor-gung thermische und allein beim Brennstoffinput divergie-rende Heizkraftwerke darstellen, ein für beide Gesellschaften  gültiger Ansatz zur Ermittlung der Umweltauswirkungen. Die Minimierung von Schadstoffemissionen bei Gewährleistung einer regionalen Ver- und Entsorgungssicherheit für Energie und Abfall bestimmt die Reihenfolge der bedeutsamsten Umwelt auswirkungen, auch als Spiegelbild der eigentlichen Umweltleistungen von swb Erzeugung und swb Entsorgung. Folglich ergibt sich für beide Gesellschaften sowohl bei den indirekten als auch bei den direkten Umweltaspekten ein ver-gleichbares Bild bei wenigen Unterschieden:

Abbildung 4 Direkte und indirekte Umweltaspekte

DirekteUmweltaspekte IndirekteUmweltaspekte Relevanz hoch mittel gering

Fernwärme aus KWK

Bereitstellung Regelenergie

Substitution von Primärenergie zur Strom- und Wärmeerzeugung

  Verwertung von Kraftwerksnebenprodukten

Störungsfreier Anlagenbetrieb zur Vermeidung unkontrollierter Emissionen

Gewährleistung Entsorgungssicherheit

Reduzierung klimarelevanter CO2-Emissionen

  Aufrechterhaltung des Inselbetriebs    Bremen bzw. Netzwiederaufbau

  Optimierung der Instandhaltungsstrategie

  Auswahl von Dienstleistern

Entsorgung eigener Abfälle

  Gewährleistung einer hohen Effizienz in der    Logistik bei der Brennstoffbeschaffung

24  swb-Umwelterklärung

Direkte Umweltaspekte – Maßnahmen 2012-2015

> BereitstellungvonRegelenergie,alsoVersorgungssicherheit,beiGewährleistungderNetzstabilitätdurcheinehoheundflexibleVerfügbarkeit.

swbEntsorgung:Der Umbau „40/400“ beim MHKW mit der Verifizierung der Verdreifachung der produzierten Strommenge bei mindestens gleichbleibender Fernwärmeauskopplung. Die Umsetzung ist bis Mitte 2013 erfolgt, obwohl sich die Inbetrieb-nahme der neuen Turbine baulich bedingt um mehrere Monate verzögerte. Trotz anhaltender Nachbereitungs- und Einstellarbei-ten bis Ende 2013 konnte das Ziel einer Verdreifachung der produ-zierten Strommenge bei gleichbleibendem Mülldurchsatz und vergleichbarer Fernwärmeproduktion erreicht werden. Die Kenn-zahl von 270.000 MWh/a wurde in 2013 bereits übererfüllt. Die Erhöhung der produzierten Strommenge von repräsentativ 110.000 MWh/a (vor Umbau) auf über 340.000 MWh/a im Jahr 2014 entspricht der geplanten Kennzahl. Diese Maßnahme konnte erfolgreich abgeschlossen werden.

swbErzeugung:Ein Retrofit der Anlage Block 6 mit einem Inves-titionsvolumen von rund 47 Mio. Euro ermöglichte eine Wirkungs-gradsteigerung von 2,5 Prozent. Dies entspricht einer Leistungs-erhöhung von 22 MW elektrisch. Die erneuerte Regelungstechnik der Anlage ermöglicht fortan eine deutlich flexiblere Fahrweise des  Blocks, um den Anforderungen eines bedarfsorientierten Netzes gerecht werden zu können.

> GewährleistunghocheffizienterKWK-AnlagenbeiBetrach-tungnachhaltigerOptimierungenzurSicherstellungvonFernwärmeundKWK-Strom.

swbEntsorgung:Erarbeitung Fernwärmegesamtkonzept inklu-sive Prüfung Dampf  auskopplung zur Fernwärme beim MKK für das Netz Bremen- West bei zukünftig reduziertem Kraftwerkspark am Standort Hafen. Das Konzept wurde termingerecht erstellt. Mit Überführung des Steinkohleblocks 5 in die Kaltreserve wurde die  Dampfauskopplung zur Fernwärme in 2013 umgesetzt. Das MKK produzierte in der Folge im Jahr 2013 über 27.000 MWh Fernwärme, in 2014 64.800 MWh.

> GewährleistungeinerausreichendenEntsorgungssicherheitfürBremensowieimFallederEntsorgungauchfürdieKom-munenimnordwestlichenNiedersachsensowiederansässi-genregionalenWirtschaftsbetriebe.HierbeistehtVerwer-tungstofflichnichtverwertbarerAbfälleimVordergrund.

swbEntsorgung:Kapazitätserhöhung MKK unter Ausnutzung vorhandener Kesselreserven bei gleichbleibender Turbinenkon-figuration. Die Genehmigung lag termingerecht vor. Die damit verbundenen Leistungsfahrten konnten in der Folgezeit erfolg-reich abgeschlossen werden. Bei ausreichend vorhandenen Müllmengen oder einem eventuellen Ausfall des Müllheizkraft-werks sind damit zukünftig höhere Durchsätze zur Entsorgungs-sicherheit bei gleichzeitig zunehmender Energieauskopplung gewährleistet. 2013 konnte das MKK seine Stromproduktion um knapp 9 Prozent steigern. Darüber hinaus wurde die Dampfaus-kopplung zur Fernwärme erfolgreich umgesetzt. Die Gesamt-energieauskopplung im KWK-Prozess konnte somit um rund  20 Prozent erhöht werden. Diese Maßnahme wurde erfolgreich umgesetzt.

> SubstitutionvonPrimärenergiezurStrom-undWärmeerzeu-gungdurchOptimierungdesenergetischenNutzensnichtkompostierbarerundbiogenerAbfällezurSicherstellungeinerhohenregionalenÖkostromproduktion.

swbEntsorgung:Auf Grundlage der Richtlinie 2009/28/EG des Europäischen Par laments sind die Anlagen von swb Entsorgung gemäß Herkunftsnachweis-Durchführungs-Verordnung (HkNDV) als Strom erzeu gungsanlagen aus erneuerbaren Energien zerti-fiziert. Die Be  rechnung auf Grundlage der Daten aus 2014 ergibt für beide Entsorgungsanlagen einen Ökostromanteil von rund  50 Prozent, das entspricht für das MKK einer Ökostrom-menge von rund 112.000 MWh und für das MHKW von rund 149.000 MWh. Damit ist swb Entsorgung mit diesen beiden Anlagen der regional größte Ökostromproduzent.

swbErzeugung:Der Einsatz biogener Ersatzbrennstoffe in Block 6 (8.500 t pro Jahr) ermöglicht die Substitution von Steinkohle und führt zu einer CO2-Einsparung von rund 4.280 Mg pro Jahr. Die Prüfung hinsichtlich einer Zertifizierung des biogenen Anteils als Öko strom befindet sich weiter in Bearbeitung.

swb-Umwelterklärung  25

> SichererundstörungsfreierAnlagenbetriebzurVermeidungunkontrollierterEmissionenüberdenLuft-undWasserpfadsowiezurVermeidungvonUnfällen.

swbErzeugung:Die Optimierung der Feuerung in den Kohle-blöcken mit Reduzierung des Anteils an Unverbranntem in der Flugasche führte zu einer Effizienzsteigerung der Anlage sowie zu Verbesserungen in der Betriebssicherheit.

Eine Wirkungsgradsteigerung der Abwasseraufbereitungsanlage am Standort Hafen führte zu einer Reduzierung des Schadstoff-austrags in die Weser.

> ReduzierungklimarelevanterCO2-Emissionendurchkontinu-ierlicheAnlagenoptimierungundErhöhungderAnlageneffi-zienz.

swbErzeugung:Ein Retrofit der Anlage Block 6 mit einem Inves-titionsvolumen von rund 47 Mio. Euro ermöglichte eine Wirkungs-gradsteigerung von 2,5 Prozent. Dies entspricht einer Leistungs-erhöhung von 22 MW elektrisch und einer CO2-Einsparung von rund 75.000 Mg pro Jahr.

swbEntsorgung:Mit Überführung des Steinkohleblocks 5 in  die Kaltreserve wurde die Dampfauskopplung zur Fernwärme in 2013 umgesetzt. Das MKK produzierte in der Folge im Jahr 2013 über 27.000 MWh Fernwärme, in 2014 64.800 MWh. Hierdurch konnte eine Verbesserung der CO2-Einsparung um rund 29 Pro-zent erreicht werden.

Indirekte Umweltaspekte – Maßnahmen 2009-2015

> GewährleistungeinerhohenEffizienzinderLogistikzurBrenn-stoffbeschaffungunddesAbtransportsderNebenproduktezurVermeidungeinesunnötigenVerkehrsaufkommens.

Folgende Maßnahmen wurden zur Effizienzverbesserung bei den Gesellschaften swb Erzeugung und swb Entsorgung umgesetzt:

 > Beschränkung der An- und Ablieferung per LKW von 8–18 Uhr > Verteilung von Informationen hinsichtlich der optimalen Anfahrt

 > Optimierung der Anlieferung per (Binnen-)Schiff

> VerwertungvonKraftwerksnebenprodukten.ÜberführungvonSchlackenundREA-GipsindenVerwertungskreislauf.

Über die REACH-Registrierung der Nebenprodukte und eine umfassende Qualitätssicherung wird sichergestellt, dass die Stoffe der weiteren Verwertung zugeführt werden können. REACH ist die europäische Chemikalienverordnung, die ein hohes Schutzniveau für Mensch und Umwelt sicherstellen soll. REACH enthält Bestimmungen zur Informationsweitergabe in der Lieferkette und Auskunftsrechte für Verbraucher. Die Weiter-verwendung gemäß Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) fördert die Schonung von natürlichen Ressourcen und begünstigt die Substitution von Regelbaustoffen. So wird REA-Gips bspw. zu Gipskartonplatten weiterverarbeitet, die einen hohen Stellen-wert in der Baustoffindustrie genießen.

> AufrechterhaltungInselbetriebBremenbzw.Netzwiederaufbau

Im Falle eines Ausfalls des übergeordneten Versorgungsnetzes, stellt swb die Infrastruktur zum Wiederaufbau der Netzleistung über das Schwarzfallkonzept bzw. des Inselbetriebs der 110 kV- Netze sicher. Um eine schnelle Handlungsfähigkeit zu gewähr-leisten, werden regelmäßige Schulungen der Mitarbeiter in Kooperation mit dem zuständigen Netzleitcenter durchgeführt.

26  swb-Umwelterklärung

> OptimierungderInstandhaltungsstrategie

Über eine kontinuierliche Überprüfung der vorbeugenden Instandhaltung und der zustandsbezogenen Instandhaltung wird sichergestellt, dass die Anlagen neben dem wirtschaft-lichen Aspekt auch hinsichtlich der Verfügbarkeit zur Abde  -ckung der notwendigen Regelenergie bei möglichst geringer Anzahl von An- und Abfahrten betrieben werden können.

> AuswahlvonDienstleistern

Über unser Lieferantenmanagement und die Kontraktoren-politik werden die Zertifizierungs- und Präqualifizierungsleis-tungen der Fremdfirmen kontinuierlich überprüft. Diese Form der Lieferantenbewertung bildet einen wichtigen Baustein zur Minimierung möglicher Umweltbelastungen sowie der Mini-mierung der Unfallrisiken, also eine Verbesserung des Personen- und Gesundheitsschutzes. 

Betrachtungen zu den UmweltauswirkungenInsbesondere als KWK-Anlagen mit ihrer erheblichen Fernwär-meversorgung von rund 770.000 MWh/a in der Stadt Bremen haben die verbliebenen Kohlekraftwerke auch heute noch ihre Berechtigung im regionalen Versorgungsportfolio. Die Bundes-regierung strebt im Rahmen der Energiewende einen Ausbau der KWK-Leistung auf 25 Prozent an. 

Im Rahmen von Gewährleistung der Entsorgungs- und Versor-gungssicherheit ist eine hohe Verfügbarkeit und Flexibilität der Anlagen zwingend erforderlich. swb sorgt für die Sicherheit mit Investitionsmaßnahmen in Bestandsanlagen wie Block 6 oder beim MHKW. Diese gewährleisten eine kontinuierliche Verbes-serung einer effizienten Energieproduktion bei niedrigem  Emissionsniveau.

Im Rahmen des Rankings haben etwaige Betriebsstörungen und damit auch zeitliche Abläufe oder Strategien bezüglich Wartung und Instandhaltung einen hohen Einfluss auf die Umweltbilanz. Die im Bereich Kraftwerksservice vorhandenen Managementsysteme zur Arbeitssicherheit (SCC), zum Quali-tätsmanagement (ISO 9001) und zum Umweltmanagement (ISO 14001) sind im Zusammenspiel mit der im gemeinsamen Betrieb festgelegten Systemverantwortung zielgerichtet einzu-setzen, um durch effektive Instandhaltung und Wartung ent-sprechende Auswirkungen zu minimieren.

In Bezug auf die im Ranking genannte Vermeidung von unkon-trollierten Emissionen in Luft, Wasser und Boden sind alle Anla-gen in das konzernweite Krisen- und Notfallmanagement mit den installierten Operativ- und Notfallstäben auf Basis der betrieblichen Alarm- und Gefahrenabwehrpläne integriert.

swb-Umwelterklärung  27

Umweltprogramm 2015-2018

Maßnahme 1Errichtung eines Wärmespeichers am Standort Hastedt durch Reduzierung des Einsatzes von Erdgas und Steigerung des  durchschnittlichen Wärmenutzungsgrades bei Reduzierung  der spezifischen Emissionen an schädlichen Gasen. Kennzahl:  Steigerung der auskoppelbaren Wärmemenge  

um 1 Prozent pro Jahr  Umsetzung bis Ende 2018

Maßnahme 2Eigenbedarfsreduzierung des Standorts Hafen durch Entflech-tung der Einzelanlagen im Zuge der Kaltreserve Block 5 und  der strategischen Planung Block 6.Kennzahl:  Reduzierung des elektrischen Eigenbedarfs  

um 600 MWh  Umsetzung bis Mitte 2016

Maßnahme 3Reduzierung des Eigenbedarfs der Werklufterzeugung  HKW  Hastedt und HKW Hafen durch Optimierungen bei  der  Erzeugung und durch Leckagenminimierung.Kennzahl:  Reduzierung der Druckluftverluste  

um 5 Prozent  Umsetzung bis Mitte 2017

Maßnahme 4Reduzierung schädlicher Stickoxidemissionen an den Spitzen-kesseln am Standort Hastedt durch Optimierung der Brenner-regelung.Kennzahl:  Reduzierung der NOx-Emissionen  

um 30 Prozent  Umsetzung bis Ende 2015

Maßnahme 5Reduzierung des Schwerölverbrauchs am Standort Hafen  durch optimierte Wartung und Instandhaltung an den  Ölbrennern sowie optimiertes Anfahren durch Mühlen-vorwärmung.Kennzahl:  Reduzierung des Schwerölverbrauchs  

um 10 Prozent  Umsetzung bis Ende 2017

Maßnahme 6Einführung eines Energiemanagementsystems in  An    lehnung an die DIN EN ISO 50001 und Kontrolle im  Rahmen der EMAS- Zertifizierung für swb Entsorgung.Kennzahl:  Einführung bis Mitte 2018  Umsetzung fortlaufend

Maßnahme 7Eigenbedarfsreduzierung bei Energie und Wasser durch  opti mierte Kühlwasserpumpen-Regelung im Kraftwerk  Mittels büren bei Teillastbetrieb.Kennzahl:  Reduzierung des elektrischen Eigenbedarfs  

um 15 MWh pro Jahr  Reduzierung der Kühlwassermenge  

um 200.000 m3 pro Jahr  Umsetzung bis Ende 2016

Maßnahme 8Substitution von Heizöl zur Stützfeuerung im MHKW  durch  Realisierung einer Einblasfeuerung von Feinfraktion.Kennzahl:  Reduzierung des Heizölbedarfs  

um 25 Prozent  Umsetzung bis Ende 2016

RundumdieUhr,an365TagenimJahrver-sorgtdasKlinikumBremen-OstdieMenschenderStadt.GenauwiedieFernwärmevonswb,dieauchindiesemKrankenhausdafürsorgt,dasssichdieMenschenwohlfühlenkönnen.

swb-Umwelterklärung  31EffizientundseitJahrzehnteneinTeilvonBremen:EnergieerzeugungamStandortHastedt.

5Kenndaten und Chronologie der Standorte

Bremen-West

Bremen-Horn-Lehe

Bremen-Ost

Die swb-Kraftwerke Bremen

HeizwerkVahrFernwärmeerzeugungEmil-Sommer-Str. 1128329 Bremen

5

5

MüllheizkraftwerkBremen(MHKW)Strom- und FernwärmeerzeugungOken 228219 Bremen

4

4

HeizkraftwerkHafenBlock6Strom- und FernwärmeerzeugungOtavistraße 7-928237 Bremen

2

2

KraftwerkMittelsbürenBlock4Strom- und FernwärmeerzeugungAuf den Delben 3528237 Bremen

1

1

6

Mittelkalorik-KraftwerkBremen(MKK)Strom- und FernwärmeerzeugungOtavistraße 7-928237 Bremen

3

3

HeizkraftwerkHastedtBlock14,Block15Strom- und FernwärmeerzeugungHastedter Osterdeich 25528207 Bremen

6

32  swb-Umwelterklärung

Abbildunglinks:DasHeizkraftwerkHastedtwirdüberdenWasserwegmitKohlebeliefert.Abbildungrechts:zuverlässigeEnergieversorgungfürdenBremerOsten.

swb Erzeugung AG & Co. KG

Heizkraftwerk Hastedt

Block 141972 nahm der Block 14 seinen Betrieb auf. Mit Abschluss der Um-baumaßnahmen 1982 wurde der Block 14 schließlich mit Erdgas betrieben. Mit seiner Feuerungswärmeleistung von 477 MW und Kraft-Wärme-Kopplung wurde der Block im Zuge der deutschen Energiewende und der damit zusammenhängenden Überkapazi-täten Ende 2013 in die Kaltreserve überführt. Bei entsprechendem Bedarf und ausreichender Vorlaufzeit kann der Block wieder ange-fahren werden.

Block 15Ästhetik und Technik – dieses Thema hat bereits früh eine Rolle beim Bau neuer Anlagen gespielt. Dafür steht Block 15. Seine ungewöhnliche Optik fällt bereits vom Autobahnzubringer aus ins Auge. Deshalb kam das Bremer Büro des Bundes Deutscher Architekten zu dem Ergebnis, dass Block 15 die bedeutendste architektonische Leistung in Bremen seit 1986 sei.

Block 15 ging 1990 nach langwierigen politischen Auseinander-setzungen ans Netz. Der neue Block wurde von den Stadtwer-

ken als Kraftwerk gefeiert, das in Europa seinesgleichen suchte. Die Kraft- Wärme-Koppelung führte zu einer achtzigprozentigen Ausnutzung der eingespeisten Kohle (konventionelle Kraftwer-ke erreichten nur 40 Prozent) und versorgt 19.000 Kunden mit Fernwärme. Ne  ben bei können pro Jahr 150.000 Tonnen Gips nach Norwegen und in die Niederlande verschifft werden, die bei der Abgasreinigung entstanden. Block 15 war das erste Kraft werk, bei dem schon in der Planung Anlagen zum Umwelt-schutz be  rück sichtigt wurden. Im Jahr 2008 wurde im Abgas-weg der Anlage das Projekt ‚Betrieb ohne ReGaVo‘ (BORG)  realisiert. Diese Maßnahme wurde mit der Novelle des Bun-desimmissionsschutzgesetzes möglich. Die Verminderung der Druckverluste im Abgasweg führte zu einer Reduzierung des Eigenbedarfs des Saugzuggebläses. Weiter wurde somit ver-mieden, dass Gipsablagerungen im ReGaVo den Kamin errei-chen können. Das Abgas von vormals über 100 Grad Celsius wird mit nunmehr unter 50 Grad Celsius in die Atmosphäre überführt. Die geringeren Abgas temperaturen sind heute an der deut lichen Wasserdampffahne an der Kaminmündung zu erkennen.

Heute läuft die Anlage mit einer Feuerungswärmeleistung von 307 MW bei einer Fernwärmeauskopplung von 150 MW ther-misch, welche den Bremer Osten, inklusive des Produktions-

swb-Umwelterklärung  33

stand  orts von Daimler in Bremen-Sebaldsbrück mit über 12.000 Mitarbeitern, mit Heizwärme versorgt.

Das Heizkraftwerk Hastedt ist über die Autobahnabfahrt Bremen- Hemelingen über die Pfalzburger Straße zu erreichen. Es befindet sich im Stadtteil Hastedt rund 4 km nördlich der A1 im Osten der neuen Weser. 

Für die Brennstoffversorgung mit Kohle über die Weser werden Binnenschiffe eingesetzt. Ein Schiffsentlader mit einer mittleren Löschleistung von 150 t/h und einer Tragkraft von 7 t läuft längs der Kaje und wirft die dem Schiff entnommene Kohle in einen mitgeführten Übergabetrichter. Von dort wird die Kohle über ein unter der Greifbrücke laufendes Abzugsband auf das Uferband befördert. Vom Uferband wird die Kohle über weitere Förderbän-der zu vier Kohlesilos mit einem Fassungsvermögen von je 3.750 t befördert. Von den Silos werden die drei Kohlebunker am Kessel-haus beschickt. Von dort wird die Kohle über Trogkettenförderer (Zuteiler) und Fallschächte den drei Kohlemühlen zugeführt. Des Weiteren befindet sich auf dem Kraftwerksgelände ein Reserve-kohlelager für eine Lagermenge von 30.000 t.

34  swb-Umwelterklärung

FernwärmeleitungenimHeizkraftwerk.

DasHeizwerkVahrproduziertFernwärmefürdenBremerOsten.

Heizwerk VahrDie Idee stammte aus dem Jahr 1927 und begann mit der Versor-gung des städtischen Sankt-Jürgen-Krankenhauses mit Fernwär-me. Dann aber herrschte erst einmal Stillstand. Obwohl schon damals als innovative Technik gefeiert, konnte sich die Fernwärme nicht durchsetzen. Erst die Vision einer Wohnungsbaugesellschaft von einer „Stadt ohne Schornsteine“ sollte diese Technik wieder beleben. 

Der Name dieser Vision: Neue Vahr. Ein Stadtteil für 30.000 Men-schen, bejubelt als „größtes zusammenhängendes Bauvorhaben des sozialen Wohnungsbaus der Bundesrepublik“, sollte von einem Heizkraftwerk mit Wärme und Strom versorgt werden. 1957 floss zum ersten Mal heißes Wasser in die ersten Wohnungen, ein Jahr später wurden bereits 300 Wohnungen mit einer konstanten Temperatur von 20 Grad geheizt. 1959 erhielten Brown, Boveri & Cie den Auftrag, eine Turbine zu konstruieren, die weniger Küh-lung benötigte als eine herkömmliche Kraft werksturbine: eine Gasturbine. BBC hatten eine solche gerade in Italien installiert, wo allerdings noch keine Wärme ausgekoppelt wurde. Im Dezember 1959 war es so weit: Das europaweit erste Gasturbinenheizkraft-werk nahm seinen Betrieb auf und wurde zum Stolz der Stadt-werke. Bremen war um eine technische Sensation reicher, wie der Weser-Kurier euphorisch meldete. Die zweite Gasturbine ging 

1961 in Betrieb, der Ausbau war damit vorläufig abgeschlossen,  28 Millionen Mark investiert und Bremen hatte das zweitgrößte Turbinenkraftwerk Westdeutschlands. 10.000 Wohnungen, so die kühnen Pläne, sollten eines Tages mit Strom und Wärme versorgt werden. Weitere Ausbaustufen kamen bis 1976 hinzu, nachdem das neue Daimler-Benz-Werk an die Fernwärmeversorgung ange-schlossen wurde. Es entstand ein Versorgungsgebiet, das sich bis heute vom Heizkraftwerk Hastedt über das Daimler-Werk in Sebaldsbrück bis zur Vahr erstreckt. Die Gasturbinen des Heiz-werks Vahr hatten 1986 ihre technische Lebensdauer überschrit-ten und lieferten am 18. März zum letzten Mal Strom. Das Ende der Stromerzeugung war aber nicht das Ende des Standortes Vahr: Wärme wird dort immer noch erzeugt. Heute besteht das Heizwerk Vahr aus den Fernwärmekesseln 5 bis 9, wobei die Kes-sel 7 und 8 als mo  der    ne Gaskessel 2009 und der Kessel 9 2013 in Betrieb genommen wurden. Der Standort verfügt über eine Feue-rungswärmeleistung von 166 MW, wobei rund 140 MW thermisch als Fernwärme zur Verfügung stehen.

swb-Umwelterklärung  35

36  swb-Umwelterklärung

Abbildunglinks:DasHeizkraftwerkHafenversorgtBremenmitStromundWärme.Abbildungrechts:ImMKKwirdausMüllEnergieerzeugt.

Heizkraftwerk Hafen

Block 5Der 1968 in Betrieb genommene Block 5 war mit 140 MW die größte Kraftwerksanlage, die jemals von Bremen aus in Auftrag gegeben wurde. Er erhöhte die Leistung des Heizkraftwerks Hafen um etwa ein Drittel. Außerdem war er der erste Block Europas, der über einen Kesselfreilastrechner verfügte. Das Heizkraftwerk Hafen wurde zum zweitgrößten in Norddeutsch-land nach dem Kraftwerk Wedel in Hamburg. Wie Block 14 am Standort Hastedt wurde der Block 5 im Zuge der Energiewende Ende 2013 in die Kaltreserve überführt. 

Die durch Block 5 bisher erzeugte Fernwärmeleistung von rund 20 MW konnte am Standort Hafen durch die Wärmeauskopplung des Mittelkalorik-Kraftwerks (MKK) von swb Entsorgung klima-freundlich substituiert werden.

Block 61975 begannen die Stadtwerke mit den Planungen eines neuen autarken 300-MW-Blocks für das Heizkraftwerk Hafen, der anstelle der stillzulegenden Hafen-Blöcke 1 bis 3 errichtet wer-den sollte. Bereits knappe 15 Jahre nach ihrem Einbau erhielten 

die Turbinen der ersten Generation von den Ingenieuren der Stadtwerke einen Beinamen, der ihre Abschaltung illustrierte: alte Brummer. Die bei Block 6 angedachte Feuerung mit Stein-kohle entsprach dabei völlig den energiepolitischen Vorstellun-gen der Bundesregierung. Deutsche Steinkohle sollte als Haupt-brennstoff gefördert werden, wozu eigens das „6.000-Mega-watt-Programm“ initiiert wurde. Ziel dieses Programms war der subventionierte Bau von Kohlekraftwerken mit einer Gesamtleis-tung von 6.000 MW bis 1980, deren Brennstoff deutsche Stein-kohle sein sollte. Für umweltfreundlichere Gaskraftwerke war es weitaus schwieriger, Mittel zu bekommen als für konventionelle Kohle- oder Ölkraftwerke – insbesondere dann, wenn das jewei-lige Unternehmen auch noch einen Vertrag mit der Ruhrkohle nachweisen konnte. Bei den Wirtschaftlichkeitsberechnungen, die im Zusammenhang mit Block 14 in Hastedt eine Rolle spiel-ten, war diese Frage von zentraler Bedeutung, denn die Bundes-regierung stellte die Baugenehmigung für diesen Erdgasblock in Hastedt in Frage. Es bestünde die allgemeine Notwendigkeit, deutsche Kohle zu verbrauchen, um die Arbeitsplätze deutscher Bergarbeiter im Ruhrgebiet zu schützen. Der 300-MW-Block im Heizkraftwerk Hafen diente den Stadtwerken als Gegenargu-ment. Man habe mit dem Bau dieser Anlage bereits eine erheb-liche Vorleistung zur Unterstützung des Ruhrkohlebergbaus erbracht. 

swb-Umwelterklärung  37

Ende der 80er wurde der Block 6 im Zuge der damaligen umwelt-politischen Neuausrichtung um eine effiziente Rauchgasreini-gungsanlage ergänzt. Somit konnte in der Folge gewährleistet werden, dass über die Jahre optimiert das Abgas vor der Über-führung in die Umwelt von wesentlichen Schadstoffbestand-teilen befreit wurde. 2005 erhielt swb den Feststellungsbescheid zur Mitverbrennung von biogenen Brennstoffen. Bis heute wer-den in Block 6 biogene Brennstoffe im Rahmen der technischen und marktwirtschaftlichen Möglichkeiten eingesetzt. 2013 konnte der Wirkungsgrad der Anlage über Retrofit mit einem Investitionsvolumen von rund 60 Millionen Euro um 2,5 Prozent erhöht werden. Heute leistet der Block 6 bei einer Feuerungs-wärmeleistung von 761 MW rund 330 MW elektrisch sowie   28 MW thermisch. 

UmgebungDer Standort des Heizkraftwerks Hafen von swb Erzeugung AG & Co. KG in Bremen, südöstlich der Otavistraße gelegen, ist Teil des Hafengebiets und grenzt an drei Seiten an den Industrie-hafen. Jenseits des Wassers befindet sich im Westen der Kohle-hafen, im Osten der Kalihafen und im Süden die Hafenzufahrt zum Hafen A. Die nächstgelegene Wohnbebauung liegt rund 600 Meter nördlich der parallel zur Straße Beim Industriehafen verlaufenden Gleistrasse im Ortsteil Oslebshausen. Die Verkehrs-anbindung erfolgt über die Bundesautobahn A 27, Abfahrt Industriehafen, und/oder über die Hafenrandstraße. Das Kraft-werksgelände hat zudem eigene Schiffsanlegerplätze. Mit dem Schiffsentlader werden rund 0,7 Mio. t/a Importkohle aus See- und Binnenschiffen für den Block 6 gelöscht. Die komplette Bekohlungsanlage kann über einen Monitor ferngesteuert wer-den. Mit der Platzbeladebrücke wird die Kohle nach den Vorgaben auf den Kohleplatz verteilt. Der Kohlelagerplatz ist in 20 Felder aufgeteilt. Damit ist es möglich, Kohle verschiedener Herkunft in einem bestimmten Verhältnis zu mischen. Darüber hinaus ist über die Schiffsanlegerplätze auch eine umweltschonende Ver-sorgung mit Brennstoffen für das MKK möglich. 

38  swb-Umwelterklärung

Abbildunglinks:StahlhütteundKraftwerk–seitjehereineeffizienteSynergie.Abbildungrechts:dermoderneNeubaudesGKBaufdemGeländedesKraftwerksMittelsbüren.

Kraftwerk MittelsbürenAb 1957 starteten die Stadtwerke (heute swb AG) und die Klöck-nerhütte (heute ArcelorMittal) eine Kooperation, die für beide Seiten lange Zeit sehr produktiv sein sollte. Die Stadtwerke er -richteten auf dem Gelände der Hütte eigens ein Bahnstrom-kraftwerk, um das Gichtgas, das aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften nicht weit transportiert werden konnte, sofort zu verwerten. Baubeginn war 1962, zwei Jahre später ging der ers-te der beiden geplanten 50-MW-Turbinensätze im Probebetrieb ans Netz. Am 3. September wurde es dann ernst: Das Kraftwerk Mittelsbüren lieferte zum ersten Mal im Normalbetrieb Bahn-strom an die Deutsche Bundesbahn. Damit verfügten die  Stadt       - werke über eines der modernsten Kraftwerke seiner Zeit in Deutschland, für das 58 Millionen Mark investiert worden wa-ren. Schon ein Jahr später ging der zweite Turbosatz in Betrieb und es sollte nicht der letzte sein. Damit begann eine energie-wirtschaftliche Kooperation, die von Medien und Zeitzeugen euphorisch begrüßt wurde und noch bis heute andauert. 1971 wur-de mit dem Bau von Block 3 begonnen, der den norddeutschen Teil des elektrifizierten Streckennetzes der Bundesbahn versorgen sollte. Mit der Inbetriebnahme wurden die Stadtwerke zu einem der drei größten Bahnstromproduzenten Deutschlands. 1975 ging Block 4 ans Netz, der 240 MW Strom erzeugte und erstmals der zusätzlichen Versorgung des Stadtgebietes von Bremen diente. 

Damit begann auch der Aufbau eines Freileitungshalbringes um Bremen, von dem aus die Stadt auch dann versorgt werden soll-te, wenn eine Turbine oder gar ein Kraftwerk einmal ausfallen sollte. Block 4 wies dabei zwei Besonderheiten auf. Zum einen gab es nur zwei Modelle der installierten Turbine weltweit, sie war also keine alltägliche Er scheinung. Außerdem verursachte sie bei 3.000 Umdrehungen und der gewünschten Betriebs-spannung von 50 Hertz laute Brumm  geräusche, was die Techni-ker der Stadtwerke auf ein fehlendes Lager zurückführten. Bis zum Umbau der Turbine Ende der neunziger Jahre blieb dieses Problem ungelöst. Seit sich Schweröl und Erdgas zu Beginn der achtziger Jahre kontinuierlich verteuerten, wurde Block 4 immer seltener und nur noch in Ausnahme fällen angefahren.

Die Blöcke 1 und 2 hatten inzwischen ein kritisches Alter er  reicht. Es stellte sich die Frage, wo in Zukunft das Gichtgas der Stahlwer-ke, das als Beiprodukt bei der Stahlproduktion entstand, verbrannt werden sollte. Die Idee war, Block 4 so umzubauen, dass dort die Verbrennung möglich wurde. Der Startschuss für dieses Projekt fiel am 22.12.1999 mit der Maßgabe, dass ab Juni 2001 wieder Strom fließen sollte. Im Zusammenhang mit dem Um  bau sollte auch das 25 Jahre alte Problem des Brummens bei 3.000 Um  dre   h-ungen gelöst werden, weshalb die komplette Konstruktion der Turbine durchleuchtet wurde. Bei der nun  folgenden Untersu-

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chung stellte sich heraus, dass keineswegs ein fehlendes Lager die Ursache war, wie lange Zeit vermutet wurde. Vielmehr stimmte etwas mit der Gewichtsverteilung auf der Turbinen-welle nicht. Der gesamte Turbinenläufer musste ausgebaut und nach Berlin zur Gewichtskorrektur geschickt werden. Um eine Tonne leichter und schlanker kehrte er schließlich nach Mittels-büren zurück, durch die umfangreichere Reparatur allerdings mit erheblicher Verzögerung. Damit war der ohnehin ehrgeizige Zeitplan Geschichte. Statt im Juni 2001 konnte der Probebetrieb erst am 4. August 2002 beendet werden. Seitdem ist Block 4 wieder sicher am Netz. 1991 brachte eine weitere be deutende technische Veränderung, verursacht durch das Pro blem der un -gleichmäßigen Stromabgabe an die Bahn. Am Wochenende fuhren weniger Züge, folgerichtig wurde weniger Energie benö-tigt. Das nicht benötigte Gichtgas wurde abgefackelt, weil der in Mittelsbüren erzeugte Strom der Blöcke 1–3 wegen seiner Spannung von 16,7 Hertz nicht anderweitig verwendet werden konnte. Die Lösung lag im Einbau eines Um  richters, der den Bahnstrom auf die gängige Drehstrom span nung von 50 Hertz umrichten konnte. Vorhandene Umrichter waren für diesen  Prozess allerdings zu klein, weshalb sich die Stadtwerke ent-schlossen, einen neuen 100-MW-Umrichter zu bauen, den es so in Deutschland noch nicht gegeben hatte. Nun konnte sowohl überschüssiger Strom aus Mittelsbüren ins normale Netz einge-

speist werden als auch Normalstrom in Bahnstrom umgerichtet werden, falls Mittelsbüren nicht am Netz sein sollte. Das Kraft-werk war mit der Fertigstellung des Um  richters 1996 im städti-schen Netz vollständig angekommen. Seit 2004 wurden Block 1 und Block 2, mit denen alles begonnen hatte, außer Betrieb genommen. Block 3 folgte Anfang 2013.

Block 4 liefert bei einer Feuerungswärmeleistung von rund    500 MW auch weiterhin Strom aus Gichtgas. Eine Teilmodernisie-rung der Anlage befindet sich in Vorbereitung. Die Betriebsge-nehmigung der Anlage wurde am 01.01.2014 an ArcelorMittal Bremen übergeben. Die Betriebsführung wird durch die swb Erzeugung gewährleistet.

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DasMKKausderLuftbetrachtet.

ModerneRohrleitungenimHeizkraftwerk.

swb Entsorgung GmbH & Co. KG

Mittelkalorik-Kraftwerk (MKK)Das MKK wurde 2008 als Anlage der swb Erzeugung GmbH & Co. KG am Standort Hafen errichtet und nach Beendigung des Probebetriebs am 3. Juli 2009 vom Betrieb übernommen. Das MKK besitzt nur einen Kessel. Die Auslegung dieses Kessels er-folgte auf Basis eines mittleren Heizwertes von 14 MJ/kg im an -ge  lieferten Brennstoff und hat dabei einen Durchsatz von rund 235.000 Mg/a. 2012 ist das MKK in die swb Entsorgung über-führt worden. Eine Kapazitätserhöhung auf rund 310.000 Mg/a infolge eines angepassten mittleren Heizwertes wurde durch Änderungsgenehmigung 2014 umgesetzt. Hintergrund hierfür ist die vermehrte und im Zuge der Novelle der Gewerbeabfall-verordnung prognostizierte noch deutlich zunehmende Kunst-stoffverwertung aus den heterogenen Hausmüll- und Gewerbe-abfällen, was den Heizwert in den verbleibenden Sortierresten reduziert.

Die Technik orientiert sich mit einem Annahmebunker, Rostfeu-erung und einer quasi trockenen Rauchgasreinigung weitge-hend an den für Müllverbrennungsanlagen bekannten Aggrega-ten. Die Anlage wird mit einem Druck von 40 bar und 400 Grad Celsius betrieben, womit eine effiziente Energienutzung über die MKK- eigene Turbine mit einem Anlagenwirkungsgrad von rund 

30 Prozent (brutto) erreicht werden kann. Der Einbau und die Inbetriebnahme der Turbine verzögerten sich, sodass erst im März 2010 mit dem Regelbetrieb der Stromproduktion begon-nen werden konnte. Der Betrieb erfolgt im 3-Schichtsystem an rund 365 Tagen im Jahr. Der unter Umständen notwendige Be -trieb der Stützbrenner zur Einhaltung der Verbrennungstempe-ratur von >850 Grad Celsius erfolgt beim MKK mit Erdgas. Die Anlage unterliegt als Siedlungsabfallverbrennungsanlage nicht dem Treibhausemissionshandelsgesetz. Für beide Anlagen, MKK und MHKW, gibt es ein gemeinsames Stoffstrommanagement durch den Bereich Vertrieb Entsorgung. Probenahmen zur Ab-fallkontrolle und Charakterisierung gemäß den vertraglichen Festlegungen finden zentral am Standort Oken 2 durch den  dort ansässigen Bereich Abfallannahme und -kontrolle statt. Ebenso werden beim MKK erkannte störstoffhaltige Anlieferun-gen, wie unter anderem sperrige Fraktionen, zum MHKW zur Zerkleinerung oder eventuell auch zur vertiefenden Abfallkont-rolle umgeleitet, gegebenenfalls mit Beprobung und analytischer Untersuchung. 

Aufgrund der Hafenanbindung besteht beim MKK die Möglich-keit, auch ballierte Abfälle per Schiff anzunehmen. Das MKK  Bremen liegt auf dem Gelände des Standortes Hafen. Eine nä     -here Beschreibung zur Lage des MKK ist in der Umgebungsbe-schreibung des Standortes Hafen zu finden.

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Abbildunglinks:ImMHKWwirdausAbfallEnergieerzeugt.Abbildungrechts:imEinklangmitderNatur–dasMHKWinFindorffamBremerUnisee.

Müllheizkraftwerk Bremen (MHKW)Die Verbrennungsanlage ist seit 1969 in Betrieb (seinerzeit als Anlage der Stadtgemeinde Bremen), zuerst mit drei Kesseln, seit 1976 zusätzlich mit einem größeren vierten Kessel. Sie wurde als Fernwärmelieferant für die zeitlich parallel geplante und 1972 er -öffnete Universität Bremen konzipiert. Daraus resultieren auch die gewählten Dampfparameter von 22 bar und 217 Grad Celsius. Zur Absicherung der Lieferverpflichtungen wurde von Anbeginn eine redundante Fernwärmeerzeugung, anfangs über Flüssiggas, heute über Heizölbrenner, in die Anlagenkonfiguration integriert. Eine Stromerzeugung mit einem Turbinensatz von 2,7 MW fand seit 1981 zur Eigenversorgung statt. 

Im Zuge der 1998 vollzogenen Privatisierung der Abfallverbren-nungsanlage und der politischen Diskussionen zur gesetzlichen Schließung von Deponien für nicht vorbehandelte Abfälle fand dann von 2002 bis 2006 eine umfassende Modernisierung statt, unter anderem mit dem Bau eines zusätzlichen Annahmebunkers und dem Neubau der Feuerungen für die vier Kessel. Mit der Modernisierung konnte den im Zuge der bundesrechtlich zum  1. Juni 2005 beschlossenen Schließungen von Siedlungsabfall-deponien auf ausreichende Verbrennungskapazitäten angewie-senen regionalen kommunalen Kunden und Gewerbetreibenden ein Durchsatz der Anlage von rund 530.000 Mg/a mit hoher Ver-

lässlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Die Schaffung von Ent-sorgungssicherheit zu marktgerechten Konditionen stand hier im Fokus der seinerzeitigen technischen Maßnahmen. Eine Anpas-sung der Dampfparameter von 22 bar und 217 Grad Celsius fand dabei noch nicht statt. Trotzdem wurde neben den weiter ausge-bauten Fernwärmeanschlüssen die Stromerzeugung durch den Zubau eines zweiten Turbogenerators vervierfacht und damit erstmalig auch Strom mit bis zu 80.000 MWh/a ins übergeord-nete Netz eingespeist. Die eigentliche Optimierung der energe-tischen Auskopplung von Strom stand in dem in 2010 freigegebe-nen und bis 2014 umgesetzten Projekt „40/400“ im Vordergrund. Hier wurden die Kessel 1 und 4 auf die Dampfparameter 40 bar und 400 Grad Celsius umgestellt und eine komplett neue Turbine mit nominal 46 MW integriert. Für die Annahme sperriger Abfälle steht eine stationäre Rotorschere zur Verfügung. 

Seit Anfang 2012 besteht auch die Möglichkeit der Annahme von vorentwässerten Klärschlämmen in einem eigens dafür geschaffe-nen Silo. Beim MHKW sind räumliche und bauliche Voraussetzun-gen vorhanden, um zur Abfallkontrolle auch komplette LKW-Ladun-  gen beproben und im eigenen Labor analysieren zu können. Im  Eingangsbereich der zwei vorhandenen Waagetische befinden sich zudem jeweils Detektoren für radioaktive Substanzen. Bei entspre-chenden Befunden werden die Container in Ab sprache mit der 

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Behörde auf einer gesonderten und dann abgesperrten Fläche auf dem Grundstück des MHKW zwischengelagert oder sichergestellt. Die Anlage ist mit einer Quasi- Trocken-Reinigungs stufe für die Rauchgase mittels Kalkmilch (Aktivkohle/Weißfeinkalk) ausgestat-tet; Abwasser aus der Rauchgasreinigung fällt damit nicht an. Betriebliche Abwässer werden seit 2010 komplett wiederverwen-det. Der unter Umständen notwendige Betrieb der Stützbrenner zur Einhaltung der Verbrennungstemperatur von >850 Grad Celsius erfolgt beim MHKW mit Heizöl. Am Ende der Umwelterklärung ist das Anlagen schema des MHKW dargestellt. Die An lage wird an rund 355 bis  360 Tagen im Jahr im 3-Schichtsystem betrieben. Die restlichen fünf bzw. zehn Tage im Jahr dienen der War tung und Sanierung von Anlagenkomponenten im dafür notwendigen Total-stillstand. Der MHKW-Anlage sind heute organisatorisch  75 Mitar-beiter zugeordnet. Sie unterliegt als Siedlungs abfallverbrennungs-anlage nicht dem Treibhausemissionshandelsgesetz.

UmgebungDie Anlage wurde rund drei Kilometer westlich des seinerzeit geplanten Universitätsgeländes errichtet. Universität und das MHKW entstanden auf der grünen Wiese, aber noch stadtnah nördlich des eigentlichen Stadtkerns. Das Gebiet ist direkt über den südlich des MHKW gelegenen Bürgerpark und den Stadt-wald aus der Stadt auch fußläufig erreichbar. Auf der nördlichen 

Seite liegen, getrennt durch die Bundesautobahn A 27 nach Bre-merhaven, die Wiesen und landwirtschaftlich genutzten  Flächen des Blocklands, das heute auch die 1989 in Betrieb genommene Blocklanddeponie beherbergt. Das Blockland wird weitläufig von der Wümme und deren kleineren Zuflüssen und Gräben geprägt, deren Wiesenlandschaft den Zugvögeln als Rast dient. Weite Teile des Blocklandes sind heute als Landschaftsschutzgebiete ausge-wiesen.  Einige vereinzelte Einfamilienhäuser finden sich heute in näherer Nachbarschaft südlich des MHKW an der Hemmstraße, die an  sons ten dort durch Kleingärten geprägt ist. Die nächste grö-ßere Wohnbebauung liegt südlich in rund 1,5 Kilometer Entfer-nung am Weidedamm im Stadtteil Findorff. Das MHKW versorgt insbesondere die Universität mit angeschlossenen Instituten (über  60 Hektar bebaute Fläche), den um die Universität gruppierten Technologiepark (über 60 Hektar bebaute Fläche mit über 300 Fir-men), ein Hotel und das Science Center Universum Bremen sowie die überwiegend als Großwohneinheiten gestaltete Wohnbebau-ung Weidedamm am Bürgerpark mit Wärme. Das Fernwärmenetz gehört heute zur Netzgesellschaft wesernetz GmbH & Co. KG. 

Das MHKW liegt direkt an der Autobahnabfahrt Überseestadt, zwischen der Bundesautobahn A27 im Norden und dem Auto-bahnzubringer im Westen und Süden, sodass hier sowohl für die städtische Müllabfuhr als auch für die überregionalen Kunden eine gute Verkehrsanbindung besteht.

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„DerFortgangderwissenschaftlichenEntwicklungistimEndeffekteineständigeFluchtvordemStaunen.“Albert Einstein

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Kälte durch Wärme AnderBremerUniversitätwerdenInstitute,UnternehmenundMaschinendurchUmwandlungvonFernwärmeinKälteeffizientgekühlt.

Mit etwa 19.000 Studierenden, mehr als 2.000 Wissenschaftle-rinnen und Wissenschaftlern, rund 1.200 Beschäftigten in der Verwaltung sowie gut 80 Gebäuden und ca. 180.000 m2 Nutz-fläche gehört die Universität Bremen zu den größeren Hoch-schulen Deutschlands. In mehr als 100 Studiengängen wird am Standort gelehrt. Renommierte Institute diverser Fachrichtun-gen treiben hier Spitzenforschung. 

Für die kontinuierliche und umweltschonende Energieversor-gung der Universität Bremen ist die Nutzung  von Fernwärme des nahegelegenen Müllheizkraftwerks (MHKW) von zentraler Bedeutung. Über das Fernwärmenetz der wesernetz GmbH & Co. KG wird neben der Universität und dem über 300 Firmen umfassenden Technologiepark auch das Science Center Univer-sum, ein Hotel sowie das Wohngebiet Weidedamm III zuverläs-sig mit Fernwärme versorgt. Die Universität nimmt etwa 50 Pro-zent der Wärmekapazität des MHKW ab und bildet so mit dem Kraftwerk eine hocheffiziente Symbiose. 

BlickaufdieKälteerzeugungsanlage.

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Herr Ritzmann, wie kann aus Wärme Kälte erzeugt werden?In sogenannten Kraft-Wärme-Kopplungen im MHKW wird zusätzlich zur erzeugten elektrischen Energie auch Wärme gewonnen. Diese kann neben der gewonnenen Energie aus der thermischen Abfallbehandlung in weiterer Folge als Fernwärme zur Kälteerzeugung genutzt werden. Die Fernwärme wird unse-ren Absorptionskältemaschinen als Primärenergie zugeführt. Die Systeme in den Gebäuden der Universität werden über ein Kältenetz mit 6 Grad Celsius kaltem Wasser versorgt. Während des Kühlvorgangs steigt die Wassertemperatur auf etwa 16 Grad Celsius an und läuft in einem geschlossenen Kreislauf zur Kälte-zentrale zurück.

In der Kältezentrale sind dafür drei sogenannte Absorptions- kälteanlagen mit einer Gesamtleistung von 13,5 MW installiert.  Diese Kältemaschinen funktionieren grundsätzlich anders als die bekannten elektrisch angetriebenen Kompressionskälte- maschinen. 

Die Funktionsweise ist ein relativ komplexer Prozess. Vereinfacht könnte man ihn so beschreiben: Lösungs- bzw. Kältemittel wer-den bei hohen Temperaturen und Druckunterschieden im Vaku-um gesättigt. Beim Verdampfen nimmt das Kältemittel Umge-bungswärme auf und kann so Wasser kühlen. Der Wirkungsgrad liegt zwischen 60 und 70 Prozent.

Fernwärme wird hier aber nicht nur zum Heizen genutzt: Die ansässigen Institute und Unternehmen benötigen eine zuver-lässige Kühlung ihrer Maschinen und Gebäude. Dafür wird mit modernen Absorptionskälteanlagen aus Wärme Kälte erzeugt. Im Gespräch erklärt Rolf Ritzmann, Leiter der Energiezentrale an der Universität Bremen, wie das funktioniert und welchen Her-ausforderungen er und sein Team sich täglich stellen müssen.

RolfRitzmann,LeiterderEnergieversorgungderUniversitätBremen. DerServerraumderUniversitätBremen.

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DasMarum–BlickindasKernbohrlagerimZentrumfürMarineUmweltwissen-schaftenderUniversitätBremen.

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Wie funktioniert das im Detail?Bei Absorptionskältemaschinen werden zwei physikalische Be- sonderheiten genutzt, die zu einem äußerst geringen Stromver-brauch und einer effektiven Kältebereitstellung führen: Zum einen sind Flüssigkeiten mit sehr viel weniger Aufwand zwischen zwei Druckniveaus zu bewegen als Gase. Diese Besonderheit  nutzen wir zur Stromersparnis. Zum anderen verdampfen Flüssig-keiten auf verschiedenen Druckniveaus bei anderen Temperatu-ren. Bei hohem Druck verdampft Wasser nur bei Einsatz einer hohen Temperatur, bei niedrigem Druck schon bei sehr geringen Temperaturen. Diesen Effekt nutzen wir zur Kälteerzeugung.

Bei einer Absorptionskältemaschine erfolgt die Sättigung durch eine temperaturbeeinflusste Lösung des Kältemittels. Das Kälte-mittel wird in einem Lösungsmittelkreislauf bei geringer Tempe-

ratur in einem zweiten Stoff absorbiert und bei höheren Tempe-raturen desorbiert. Bei dem Prozess wird die Temperaturabhän-gigkeit der physikalischen Löslichkeit zweier Stoffe genutzt. Wir nutzen hier das Arbeitspaar der Stoffe H2O (Wasser) und LiBr (Lithiumbromid).

Im Verdampfer wird unter Aufnahme der Wärme das Kältemittel verdampft. Bei diesem Vorgang wird die Kühlleistung der Kälte-maschine erbracht. Der Kältemitteldampf strömt aus dem Ver-dampfer in den Absorber. Hier wird der Kältemitteldampf von der sogenannten armen Lösung absorbiert. Im Austreiber wird das Kältemittel aus der sogenannten reichen Lösung mittels der  An  triebswärme wieder ausgetrieben, so entsteht eine arme  Lö  sung. Das Kältemittel strömt nun zum Verflüssiger. Im Verflüs-siger (Kondensator) wird das Kältemittel wieder kondensiert.

Kühlturm

FernwärmeanschlussDesorberKondensator

Absorber Verdampfer

Heißwasserpumpe

Kältemittel-dampf

Kältemittel-dampf

Wärmemittel-austauscher

Kaltwasserpumpe

Kaltwasserpumpe

Verbraucher

Lösungsmittel-pumpe

Wasser

Lithium-Bromid-Lösung

Speicher

Kaltwasser-netzpumpe

Lösungspumpe

wässrige Lithium-Bromid-Lösung

Wasser

Wasser

Wasser

Vereinfachtes Verfahrensschema Absorptionskälte

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Warum werden an der Universität Bremen Absorptionskälte- maschinen verwendet?Die Universität bezieht Fernwärme vom nahegelegenen MHKW. Die vorhandene Infrastruktur aus modernem Kraftwerk, gut aus-gebautem Fernwärmenetz und zahlreichen großen Abnehmern auf dem Gelände der Universität bildet eine perfekte Symbiose. Die Fernwärme wird zum Großteil zum Beheizen der Gebäude verwendet. Doch ein Teil der Wärme aus Kraft-Wärme-Kopplung wird eben auch in Kälte umgewandelt. Gerade in den Sommer-monaten kann so die Wärme sinnvoll genutzt werden, die sonst an die Umwelt abgegeben werden müsste. So kann das MHKW auch im Sommer wirtschaftlich betrieben werden. Die thermi-sche Kälteerzeugung mit Absorptionskältemaschinen steigert die Auslastung der Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen durch eine Erhöhung der Nachfrage an Wärme im Sommerhalbjahr. Dieses Verfahren spart eine Menge Strom. 

Wofür wird die Kälte verwendet?Wir können mit unseren Absorptionskältemaschinen etwa  13,5 MW Kälte erzeugen. Darüber hinaus existiert eine Notversor-gung mit Turbo-Kompressionskältemaschinen mit etwa 4 MW Leistung. 

Wir versorgen damit ein Kaltwassernetz, das große Teile des Uni-versitäts-Areals abdeckt. Damit werden verschiedene Institute, Labore, Unternehmen und deren Maschinen gekühlt. Die Spitzen-forschung am Standort Bremen betreibt viele hochsensible und sehr teure Geräte, die auf eine konstante Kühlung angewiesen sind. 

Können Sie konkrete Anwendungsbeispiele nennen?Ja natürlich. Eindrucksvoll ist zum Beispiel das große Bohrkernla-ger des Zentrums für Marine Umweltwissenschaften (Marum). An der Universität Bremen befindet sich eines der drei internatio-nalen Bohrkernlager des International Ocean Discovery Program/ Integrated Ocean Drilling Program (IODP). Momentan sind hier 154 km Bohrkerne von 87 Expeditionen aus dem Atlantik, dem Arktischen Ozean, dem Mittelmeer und dem Schwarzen Meer archiviert. Damit ist das Bremer Bohrkernlager führend vor den anderen beiden Kernlagern in den USA und Japan. Die wertvollen Proben werden bei 4 Grad Celsius gelagert, das entspricht der durchschnittlichen Temperatur am Meeresboden. 

Welche Einrichtungen werden außerdem mit Kälte versorgt?Ein modernes Rechenzentrum liegt in direkter Nachbarschaft der Energiezentrale und wird von uns mit Kälte beliefert: das ener-gieoptimierte Green-IT-Housing Center. Hier werden derzeit die wissenschaftlichen Hochleistungsrechner, die bislang verteilt auf dem Campus standen, in einem Gebäude gebündelt aufgestellt und durch moderne Kühlungs- und Lüftungssysteme effizient und umweltschonend betrieben. Das Housing Center stellt eine stabile IT-Infrastruktur mit Klimatisierung, Strom, USV,  Netzwerk und Zugangskontrolle zur Verfügung. In zwei weitestgehend getrennt betreibbaren Brandabschnitten stehen derzeit  72 19"-Racks mit je 43 HE zur Verfügung.

Welchen Herausforderungen stellen Sie und Ihr Team sich in der täglichen Arbeit?Die Universität ist eine Kleinstadt in der Stadt. Und wir sind die Stadtwerke dieser Kleinstadt. Deshalb haben wir an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden täglich Dienst. Neben dem Netz für die Vertei-lung der Fernwärme sowie der Kälte auf dem Gelände der Uni-versität betreiben wir ein Druckluftnetz, ein Netz für Propangas und für Weichwasser. Die Trinkwassereinspeisung sowie die Ein-speisung elektrischer Energie und deren Verteilung bis in die Gebäude gehören ebenfalls zum Leistungsspektrum. 

Die Fernwärme (mit Kälteerzeugung) aus dem MHKW gehört neben der Stromversorgung zu den Hauptkomponenten der Energieversorgung. Dies geht natürlich nicht ohne die entspre-chende Vernetzung aller wichtigen Mess- und Regelparameter. Konstanter Druck und konstante Temperaturen sind wichtig, um das System kontinuierlich und effizient zu betreiben. Die Fern-wärme aus dem MHKW erfüllt diese Anforderungen seit vielen Jahren. Die Energie-Infrastruktur an der Universität ist umwelt-schonend und effizient und durch die sinnvolle Nutzung der Fernwärme konkurrenzlos. 

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swb-Umwelterklärung  53

54  swb-Umwelterklärung

Abfallinput/AbfalloutputDie Verringerung des Heizöleinsatzes um rund 62 Prozent im MHKW lässt sich sowohl auf den Projektabschluss „40/400“ als auch auf den Verzicht eines Gesamtanlagenstillstandes in 2014 zurückführen. Über eine Optimierung der Eindüsung im Bereich der Abgasreinigung beim MHKW konnte der Betriebsmittelein-satz von Kalkhydrat zur Trockensorption um nahezu die Hälfte reduziert werden. Durch eine ausgiebige Instandsetzung der Fil-terschläuche im Gewebefilter und eine Reduzierung der Bypass-fahrweise mittels Anhebung der Auslösetemperatur konnte 

eine Verminderung der Staubfracht um über 60 Prozent im  Vergleich zu 2013 erreicht werden. Die deutliche Erhöhung des Altöloutputs liegt in den Nachbereitungsarbeiten zum Projekt „40/400“ begründet.

Im MKK ist eine Verschiebung innerhalb der Abfallinputbilanz erkennbar. Einer deutlichen Verringerung von Gewerbeabfällen steht die Erhöhung des Restabfalls von rund 8 Prozent, absolut rund 20.000 Mg entgegen. Die Gesamtmenge der verbrannten Abfälle stagniert bei rund 300.000 Mg.

6  Input-Output-Analyse 2014    swb Entsorgung

Abbildung 5 Input-Output-Bilanz MHKW 2014

Output

AbluftReingas inkl. aller An- und Abfahrvorgänge

AbfälleRohschlackeFlugasche* Reststoff* Rauchgasreinigung

Altöle*  * Gefährlicher Abfall.

Emissionen COc* klimarelevant

HcO*CO**HCI**SOc**NOx**C gesamt**Staub**  * Berechnet. ** Aus EMI-Rechner.

WassernutzungKessel-/Fernheizwasser Trinkwasser zur RauchgasreinigungTrinkwasser für Entstickungsanlage*Wasser zur Entstickung 

EnergienutzungKWK-Prozess (Dampf zur Stromerzeugung)Fernwärmeerzeugung StromerzeugungStromabgabe an swb und SonstigeProzessdampf (Eigenbedarf)

Input

LuftVerbrennungsluft

Rohstoffe Angenommene Menge  Davon  > hausmüllähnlicher Restabfall    > Sperrmüll    > Gewerbeabfälle/Sortierreste    > Klärschlamm

Verbrannte Menge

Hilfs- und Betriebsstoffe Weißfeinkalk mit AktivkohleHarnstofflösungWeißkalkhydrat Trockensorption

Weißkalkhydrat Wasseraufbereitung

SalzsäureNatronlaugeEisen-III-ChloridWasserstoffperoxidAmmoniakwasser

Wasserbezug TrinkwasserBrunnenwasser

EnergieinputMüllHeizöl (MHKW und Spitzenheizwerk)

Strombezug* von wesernetz

Die beiden Abbildungen5 und6 stellen die wichtigsten Umweltdaten der Anlagen MHKW und MKK dar.

* Nur Trinkwasser. Keine Angabe in der Input-Output-Bilanz, da Umstellung auf Brauch-wasser vorgenommen und noch nicht messtechnisch erfasst.

* Strommix Bremen.

596.634 Mg323.583 Mg

9.602 Mg240.279 Mg

23.171 Mg

580.746Mg

8.628 Mg1.426,4 Mg

626,8 Mg88,8 Mg

101,9Mg60,2 Mg7,16 Mg7,28 Mg

1,0 Mg

96.917m3

162.739m3

1.735.785MWh7.355 MWh

297MWh

3.545 Mio. m3

137.436 Mg17.640 Mg17.578 Mg

5,72 Mg

ca. 217.064 Mgca. 378.000mD

92,3 Mg26,0 Mg43,5 Mg

664,8 Mg2,9 Mg2,4 Mg

84.489m3

207.110m3

4.836m3

12.237m3

1.429.196MWh197.906MWh347.259 MWh302.532 MWh

ca. 211.862MWh

swb-Umwelterklärung  55

Verbesserungen in der Feuerungsleistungsregelung sowie die Homogenisierung des Abfallinputs durch Optimierung der Logis-tik und Sortierung im Brennstoffbunker durch den Kranführer begründen die Reduzierung der Kohlen monoxid emissionen von rund 49 Prozent. 

Durch vermehrt durchgeführte Ölwechsel an verschiedenen Aggregaten ergibt sich das in 2014 deutlich angestiegene Altölaufkommen.

Abbildung 6 Input-Output-Bilanz MKK 2014

Output

AbluftReingas inkl. aller An- und Abfahrvorgänge

AbfälleRohschlackeKesselasche* Gewebefilterstaub* Altöle** Gefährlicher Abfall.

Emissionen COc* klimarelevant

CO**HCI**SOc**NOx**C gesamt**Staub*** Berechnet. ** Aus EMI-Rechner. 

Wassernutzung*Trinkwasser für Sanitärbereich und RauchgasreinigungKühlwasser für den TurbinenbetriebDeionat als Kesselspeisewasser

EnergienutzungDampfnutzung zur TurbineDavon  > Dampfverschiebung Block 5/6Fernwärmeerzeugung Dampf zur StromerzeugungStromerzeugung

Input

LuftVerbrennungsluft

Rohstoffe Angenommene Menge  Davon  > hausmüllähnlicher Restabfall    > Gewerbeabfälle/Sortierreste

Verbrannte Menge

Hilfs- und Betriebsstoffe WeißfeinkalkHerdofenkoksAmmoniakwasserWeißkalkhydrat

WasserbezugTrinkwasserKühlwasser (Hafenwasser)

Deionat

EnergieinputMüllErdgasStrombezug* von wesernetz* Strommix Bremen.

*  Messtechnisch nicht erfasst.

1.230Mio. Mg

303.198 Mg274.171 Mg

29.027 Mg

303.634Mg

3.143 Mg76 Mg

985 Mg205 Mg

18.539m3

67.448.532 m3

6.688 m3

977.533MWh9.322MWh1.473MWh

2.115 Mio. m3

48.703 Mg5.355 Mg

11.371 Mg2,820 Mg

ca. 122.128 Mg9,3 Mg

15,3 Mg11,7 Mg

244,7 Mg< Nachweisgrenze

2,9 Mg

810.526MWh8.730MWh

64.823MWh783.500 MWh251.101 MWh

56  swb-Umwelterklärung

swb-Umwelterklärung  57DankmodernerKraft-Wärme-KopplungwirdWärmeeffektivgenutzt.

Abbildung 7 Spezifische Mengen Schlacke, Reststoff/Gewebefilterstaub sowie Flug- u. Kesselasche MHKW/MKK

MKK MHKW MKK

280

260

240

220

200

180

160

140

120

100

80

60

40

20

0

Schlacke Reststoff/Gewebefilterstaub Flugasche/Kesselasche

MHKW MKK MHKW

214,9

2012

171,9

2013

160,4

2014

264

2012

244,7

2013

236,7

2014

kg/Mg Abfall

31,1

2012

25,0

2012

30,8

2013

30,3

2014

29,2

2013

30,4

2014

46,6

2012

19,5

2012

40,2

2013

37,4

2014

17,8

2013

17,6

2014

Komfortabelundgünstigwohnen:FernwärmeistumweltfreundlichundspartPlatzimHaus–sowieinderWohnanlagevonFüttererImmobilien,InderWisch1.

60  swb-Umwelterklärung

7 Input-Output-Analyse 2014    swb Erzeugung

Heizkraftwerk HastedtAm Standort Hastedt inklusive Heizwerk Vahr wurden in 2014 neben rund 293.000 Mg Steinkohle auch rund 7,7 Mio. m3 Erdgas zur Strom- und Wärmeerzeugung eingesetzt. Dem stehen eine Produktion von rund 683.000 MWh Strom und rund 529.000 MWh Fernwärme gegenüber. Die Reduzierung der Fernwärmeproduk-tion um rund 18 Prozent im Vergleich zu 2013 ist auf einen  vergleichsweise milden Winter zurückzuführen. Entsprechend reduzierte sich der Gesamtenergieeinsatz der Steinkohle in   Block 15 um rund 36.000 Mg.

  

Output

Abgaskomponenten aus Erzeugung SO2**NOx**CO**CO2* klimarelevant (gemäß Emissionszertifikatehandel)

Staub**  * Berechnet. ** Aus EMI-Rechner.

Energie elektrischStrom (netto)

Energie thermischFernwärme

NebenprodukteREA-GipsFlugascheKesselasche(-sand)in der Bauindustrie weiterverwendeter Anteil  > Verwendung der o. a. Stoffe in der Bauindustrie  > zur Deponie

Abfällegefährliche AbfälleAbfälle gemäß Abfallbilanznicht gefährliche AbfälleAbfälle gemäß interner Abfallbilanz

ProzessabwässerBAA (Direkteinleiter)RAA (Direkteinleiter)CadmiumgehaltSchwermetallgehalt

Input

WasserKühlwassermittlere WeserwassertemperaturBrauchwasser (Stadtwasser)

Energie Eigenbedarf

Verbrannte MengeKohleEnergieeinsatzErdgasEnergieeinsatzHeizöl ELEnergieeinsatz

Gesamtenergieeinsatz

Hilfs- und BetriebsstoffeNatronlaugeSalzsäureAmmoniakwasserKreide

91.563.005 m3

13,0Grad Celsius119.005 m3

78.447MWh

293.198Mg2.067.659 MWh

7.738.246Nm3

69.171MWh8Mg

89MWh

2.122.846 MWh

48Mg80Mg

2.330Mg10.359Mg

280,14 Mg507,50 Mg

13,36 Mg696.399 Mg

4,41 Mg

683.069 MWh

528.987 MWh

19.304 Mg25.483 Mg

3.244 Mg99,7Prozent

48.031 Mg155 Mg

77,5 Mg

294,5 Mg

871 m3

41.079 m3

0,001 Mg0,008 Mg

Abbildung 8 Input-Output-Bilanz Heizkraftwerk Hastedt 2014

swb-Umwelterklärung  61

Die Nebenprodukte des Blocks 15 werden der Baustoffindus trie, also dem weiteren Kreislauf, zu über 99 Prozent zugeführt. Block 15 produzierte in 2014 rund 19.000 Mg REA-Gips, rund 25.000 Mg Flugasche als Betonzuschlagsstoff sowie rund 3.200 Mg Kesselsand, der vorrangig im Straßenbau zum Ein-satz kommt. Diese Zahlen stagnieren in Abhängigkeit zur ein-gesetzten Brennstoffmenge in den Jahren 2012 bis 2015.

REA-Gips Flugasche Kesselasche(-sand)

9,1

2012

7,5

2013

8,3

2014

9,7

2012

8,2

2013

9,3

2014

12,9

2012

1,4

2012

11,6

2013

12,2

2014

1,3

2013

1,6

2014

11,0

2012

3,0

2012

11,75

2013

12,0

2014

2,5

2013

2,2

2014

kg/MWh Kohle 

14

12

10

8

6

4

2

0

HKW Hafen HKW Hastedt HKW HafenHKW Hastedt HKW Hafen HKW Hastedt

Abbildung 9 Spezifische Nebenprodukte Erzeugung Heizkraftwerk Hastedt, Heizkraftwerk Hafen

62  swb-Umwelterklärung

Heizkraftwerk HafenHauptenergieträger am Standort Hafen ist Steinkohle. Mit rund 620.000 Mg Kohle erzeugte der Block 6 in 2014 rund 1,6 Millio-nen MWh Strom sowie rund 29.000 MWh Fernwärme für den Bremer Westen. Ein Teil der Stromproduktion des in die Kaltre-serve überführten Blocks 5 wurde durch eine erhöhte Produkti-onsleistung von Block 6 kompensiert. Die Fernwärmeauskopp-lung von Block 6 reduzierte sich im Vergleich zu 2013 aufgrund witterungsbedingt verringerten Bedarfs um nahezu die Hälfte.Eine in zwei Schritten durchgeführte Optimierung der Schwer-

metallfällung innerhalb der Reinigungsanlage für Prozessab-wässer (RAA und BAA) ermöglichte eine Reduzierung des Schwer      -metallaustrags von rund 134 kg/a auf 7,0 kg/a (Faktor 19) bei  ver  - gleichbarer Gesamtprozesswassermenge von rund 200.000 Kubik-meter. Besonders entscheidend ist die deutliche Verringerung des Cadmiumaustrags von 7,0 auf 1,4 Kilogramm pro Jahr. Auch die Nebenprodukte des Blocks 6 werden nahezu vollständig in der Baustoffindustrie weiterverwertet. Die Kaltreserve des Blocks 5 führt zu deutlich verminderten Nebenproduktmengen am Stand-ort Hafen. Sowohl REA-Gips (rund 36.000 Mg in 2014) als auch 

Nm Output

Abgaskomponenten aus Erzeugung SO2**NOx**CO**CO2* klimarelevant (gemäß Emissionszertifikatehandel)

Staub**  * Berechnet. ** Aus EMI-Rechner.

Energie elektrischStrom (netto)

Energie thermischFernwärme

NebenprodukteREA-GipsFlugascheKesselasche(-sand)in der Bauindustrie weiterverwendeter Anteil  > Verwendung der o. a. Stoffe in der Bauindustrie  > zur Deponie

Abfällegefährliche AbfälleAbfälle gemäß Abfallbilanznicht gefährliche AbfälleAbfälle gemäß interner Abfallbilanz

ProzessabwässerBAARAA + HAACadmiumgehaltSchwermetallgehalt

Input

WasserKühlwassermittlere WeserwassertemperaturBrauchwasser (Stadtwasser)

Energie Eigenbedarf

BrennstoffeKohleEnergieeinsatz

ErsatzbrennstoffeBio- und biogene BrennstoffeEnergieeinsatzHeizöl SEnergieeinsatzErdgasEnergieeinsatz

GesamtenergieeinsatzGesamtenergieeinsatz

Hilfs- und BetriebsstoffeNatronlaugeSalzsäureAmmoniakwasserKreide

250.793.712 m3

13,7Grad Celsius159.264 m3

184.942MWh

621.386Mg4.340.133 MWh

3.168Mg8.953MWh

1.523Mg16.705MWh

15.535Nm3

153MWh

4.365.944 MWh15.717 Mg

216Mg384Mg

4.642Mg19.400Mg

823,19 Mg988,66 Mg

19,85 Mg1.448.125 Mg

1,27 Mg

1.626.390 MWh

29.238 MWh

36.232 Mg52.333 Mg

9.636 Mg99,8Prozent

98.201 Mg172 Mg

121,2 Mg

462,4 Mg

91.817 m3

112.919 m3

0,0014 Mg0,007 Mg

Abbildung 10 Input-Output-Bilanz Heizkraftwerk Hafen 2014

swb-Umwelterklärung  63

DieAnlieferungdesHauptbrennstoffsKohleerfolgtaufdemSeewegüberdieWeser.

Kesselsand (rund 10.000 Mg in 2014) werden in zentralen Silos als Gesamtmenge beider Steinkohleblöcke erfasst. Die Erfas-sung der E-Filterasche erfolgt getrennt. Block 6 produzierte in 2014 rund 52.000 Mg Flugasche, das entspricht analog zur gestiegenen Stromproduktion einer Steigerung um rund 24 Pro-zent. Die In- und Outputanalyse des KW Hafen be  inhaltet auch den geringen Anteil der Stoffströme des 60 MW- Heißwasser-kes sels, der für Bedarfsspitzen nur wenige Stunden im Jahr ein-gesetzt wird.

64  swb-Umwelterklärung

swb-Umwelterklärung  65Umweltfreundlicherzeugt,gutisolierttransportiert:FernwärmeleitungenimHeizkraftwerk.

Kraftwerk MittelsbürenGichtgas und Konvertergas sind Nebenerzeugnisse aus dem Produktionsprozess des benachbarten Stahlproduzenten  ArcelorMittal Bremen GmbH. Der Block 4 verwertet diese  „Bei produkte“ und produzierte mit diesen Hauptenergieträ-gern in 2014 rund 1,1 Millionen MWh Strom bei einem Gicht-gas- und  Konvertergaseinsatz von rund 3 Milliarden Kubik-metern. Eine  steigende Auslastung des Blocks 4 sowie eine Reduzierung der anfallenden Gesamtmenge an Abfall sind der Bilanz zu entnehmen. 

Der Block 3 wurde Ende März 2013 stillgelegt. Neben dem Block 4 wird auf dem Gelände des KW Mittelsbüren auch die Gas turbine GT 3 betrieben. Die Stoffströme der GT 3 werden in der In- und Outputanalyse berücksichtigt.

NmAbbildung 12 Input-Output-Bilanz Kraftwerk Mittelsbüren (Block 4) 2014

Output

Abgaskomponenten aus Erzeugung SO2**NOx**CO**CO2* klimarelevant (gemäß Emissionszertifikatehandel)

Staub**  * Berechnet. ** Aus EMI-Rechner.

Energie elektrischStrom (netto)

Abfällegefährliche AbfälleAbfälle gemäß Abfallbilanznicht gefährliche AbfälleAbfälle gemäß interner Abfallbilanz

ProzessabwässerNeutrabecken 1-3Neutrabecken 4CadmiumgehaltSchwermetallgehalt

Input

WasserKühlwassermittlere WeserwassertemperaturBrauchwasser (Stadtwasser)Brunnenwasser

Energie Eigenbedarf

Verbrannte MengeGichtgasEnergieeinsatzErdgasEnergieeinsatzKonvertergasEnergieeinsatzHeizöl ELEnergieeinsatz

Gesamtenergieeinsatz

Hilfs- und BetriebsstoffeNatronlaugeSalzsäureNH4OH

235.562.776 m3

13,80Grad Celsius60.071 m3

6.846 m3

85.220MWh

2.916.424.300Nm3

2.890.176 MWh10.015.900Nm3

102.779MWh28.431.600Nm3

64.859MWh542Mg

6.308MWh

3.064.139 MWh

46Mg70Mg

4Mg

340,00 Mg56,60 Mg19,27 Mg

2.714.962 Mg4,76 Mg

1.104.118 MWh

37,1 Mg

51,4 Mg

12.035 m3

1.218 m3

n.b.n.b.

GutfürBremen:ImVitalbadVahrinderKurt-Schumacher-AlleekönnenBesucherschwimmenundausspannen–mitwohligerWärmeausdemFernwärmenetzOst.

68  swb-Umwelterklärung

8 Emissionen

In Abbildung 13 und 14 sind für die kontinuierlich gemessenen Parameter die über das Jahr gemittelten Konzentrationen sowie die spezifischen Emissionen pro Tonne Brennstoff bzw. pro MWh dargestellt. Die Auswertungen im Jahresvergleich sind dabei jeweils getrennt für alle Anlagen der swb Erzeugung und swb Entsorgung zusammengefasst.

Neben der Umwelterklärung werden alle nach der 17. BImSchV zu messenden Parameter im Rahmen der Emissionserklärung gegenüber der Öffentlichkeit in allen zuständigen Ortsämtern sowie in den Müllheizkraftwerken publiziert.

0%

50%

100%

Staub10 mg/mD

C gesamt10 mg/mD

CO50 mg/mD

NOx200 mg/mD

SOc50 mg/mD

HCI10 mg/mD

2012 2013 2014 2012 2013 2014 2012 2013 20142012 2013 2014 2012 2013 2014 2012 2013 2014

0,61,5

0,61,1 0,8 0,9

7,3

11,7 11,6

8,0 8,3 8,2

197 196 197

26,9

22,0

27,4

Abbildung 13 Vergleich der kontinuierlich gemessenen Emissionen (in mg/m3) MHKW 2012-2014

Grenzwerte gemäß 17. BlmSchV

swb-Umwelterklärung  69

Die kontinuierliche Staubmessung erfasst den Gesamtstauban-teil des Abgases. Die Messung ermöglicht keine Trennung der jeweiligen Feinstaubfraktionen. Somit gilt weiterhin gemäß den Vorgaben des Bundesimmissionsschutzgesetzes, dass   90 Prozent des Gesamtstaubs als PM 10 und 60 Prozent als PM 2,5 auszu-weisen sind.

Staub10 mg/mD

C gesamt10 mg/mD

CO50 mg/mD

NOx200 mg/mD

SOc50 mg/mD

HCI10 mg/mD

0%

50%

100%

2012

2,2

2013

1,5

2014

1,7

2012

155

2013

140

2014

148

2012

0,4

2013

0,01

2014

0,01

2012

8,9

2013

9,0

2014

4,4

2012

26,1

2013

9,7

2014

8,2

2012

8,4

2013

9,4

2014

9,6

Abbildung 14 Vergleich der kontinuierlich gemessenen Emissionen (in mg/m3) MKK 2012-2014

Grenzwerte gemäß 17. BlmSchV

70  swb-Umwelterklärung

Emissionen von swb EntsorgungBei Betrachtung der spezifischen und kontinuierlich gemesse-nen Emissionen der Anlagen MHKW und MKK zeigen sich keine signifikanten Veränderungen zu 2013.

Die deutliche Reduzierung der Schadstofffracht Kohlenmonoxid (CO) um rund 49 Prozent ist auf die Optimierung der Feuerungs-leistungsregelung zurückzuführen, die Reduzierung der Schwe -feldioxidfracht (SO2) um rund 17 Prozent im MKK ist im Wesent-lichen auf verringerte Inputfrachten zurückzuführen. Auch  tragen eine verbesserte Homogenisierung der Brennstofffrak-tionen und  kleinere Optimierungen in der Feuerungsleistungs-regelung zur Reduzierung der Outputbilanz bei.

Der Einfluss unterschiedlicher Entstickungsverfahren (SNCR- Verfahren mittels Ammoniakwasser bzw. Harnstoff) und unter-schiedliche Randbedingungen der Kessel MKK und MHKW haben direkte Auswirkungen auf die mittlere spezifische Kon-zentration der Stickoxidwerte (NOx).

Bedingt durch die bestehende Anlagenkonfiguration im MHKW (vier Kessel verbunden über den Sammelkanal mit drei Rauchgas-reinigungslinien) kommt es durch die Vermischung der Emissio-nen des anzufahrenden Kessels mit den in Betrieb befindlichen Kesseln zu einer Erhöhung der Reingaswerte. Hieraus resultieren im Vergleich zum MKK neben NOx auch beim Parameter Kohlen-monoxid (CO) höhere spezifische Emissionen. 

NOx CO

MHKW MHKWMKK MKK

0

500

1.000

1.500

2012

154

2013

143

2014

159

2012

54

2013

60

2014

31

2012

932

2013

702

2014

806

2012

1.140

2013

1.276

2014

1.145

Abbildung 15 spezifische Frachten NOx und CO (in mg/Mg) MHKW und MKK 2012-2014

swb-Umwelterklärung  71

Angesichts der künftig verschärften Grenzwerte für NOx auf Grundlage der novellierten 17. Bundesimmissionsschutzverord-nung (BImSchV) sind weitere Verfahrensoptimierungen zur nach-haltigen Reduzierung der NOx-Emissionen geplant. Hierbei wer-den verfügbare Technologien auf dem Gebiet der Mess- und Regelungstechnik sondiert und nachfolgend auf ihre Kompatibi-lität mit den Bestandsanlagen geprüft.

Die Messwerte für die Schwermetalle Quecksilber (Hg),  Cad mium (Cd) und Thallium (TI) sowie der weiteren Spuren elemente und ihrer Verbindungen werden hier nicht im Dreijahresvergleich abgebildet. Die Ergebnisse der jährlich und diskontinuierlich durchgeführten Einzelmessungen auf Grundlage der   17. BImSchV 

sind abhängig von der Analysegenauigkeit der Messverfahren der jeweiligen Messinstitute. Nahezu alle Konzentrationen der oben-genannten Parameter wurden im Bereich der jeweiligen Nach-weisgrenzen und darunter bestimmt. Hieraus ergeben sich Queck-silberkonzentrationen für MHKW und MKK von kleiner 0,01 mg/m3 (MKK mit 0,0013 mg/m3 und MHKW mit 0,0017 mg/m3). Diese Werte liegen damit unterhalb des künftig nach der novellierten 17. BImSchV geforderten Jahresmittelgrenzwertes von 0,01 mg/m3. Die Dioxin-Konzentration des MHKW lag 2014 mit 0,021 ng/m3 deutlich unterhalb des Grenzwertes von 0,1 ng/m3. Die Dioxin- Einzelmessung im MKK ergab eine maximale Konzentration von 0,002 ng/m3.

Staub C gesamtSOc HCI

MHKW MHKW MHKW MHKWMKK MKK MKK MKK

0

10

50

100

150

2012

2,2

2013

0

2014

0

2012

6

2013

5

2014

5

2012

13

2013

7

2014

10

2012

6

2013

10

2014

4

2012

50

2013

44

2014

50

2012

46

2013

54

2014

45

2012

156

2013

47

2014

38

2012

44

2013

77

2014

75

Abbildung 16 spezifische Frachten SO2, HCI, Staub und C gesamt (in mg/Mg) MHKW und MKK 2012-2014

StraßenzugohneSchornsteine.DieChristernstraßeinderNähedesHeizkraftwerksHastedtwirdmitFernwärmeversorgt.

74  swb-Umwelterklärung

9 Klimarelevante CO2-Emissionen

Carbon-Footprint-Ansatz:Wie bereits in der Umwelterklärung 2012 ausgeführt, ist bei der Klimarelevanz der Entsorgung per thermischer Behandlung wichtig, sich über die Definitionen und Bilanzgrenzen Klarheit zu verschaffen. Gemäß dem Carbon-Footprint-Ansatz ist die CO2-Belastung aus der thermischen Entsorgung allein den zu entsorgenden Produkten und Konsumgütern und somit dem Abfallinput zuzuordnen. Dementsprechend wird Strom aus Abfall bei der Stromkennzeichnung auch als 100 Prozent nicht fossil bewertet. Ebenso wird der Fernwärme aus Abfall in den Regelwerken ein Primärenergiefaktor von null zugeordnet. Damit einher geht dann auch, dass die Energieprodukte Strom und Fernwärme aus der Abfallverbrennung als CO2-neutral zu betrachten sind, das heißt 0 Mg CO2/MWh an klimarelevanten Emissionen aufweisen.

Erneuerbare-Energien-Ansatz:Neben dem Carbon Footprint wird häufig der Erneuerbare- Energien-Anteil bei der Energieerzeugung aus Abfall auf Basis der biogenen Anteile im Abfall dargestellt. In diesem Zusam-menhang sind die in Abbildung 5 und 6 angegebenen CO2-Emis-sionen über die von der TU Dresden, Institut für Abfallwirtschaft und Altlasten [Lit. 1], dargestellten Transferkoeffizienten (klima-relevanter CO2-Anteil aus Abfall)

f = 0,311 CO2 für Hausmüll, hausmüllähnlichen Gewerbeabfall,f = 0,388 CO2 für MBA-Fraktionen (eigene Anpassung des Lit.-Wertes aufgrund der Heizwerte der MBA-Fraktionen von durch-schnittlich nur 11 bis 12 MJ/kg OS und eigener Sortieranalysen),f = 0,443 CO2 für Gewerbeabfall/Sortierreste undf = 0,443 CO2 für Sperrmüll

anhand der jeweiligen Zuordnung des Abfallinputs beim MKK und MHKW sowie unter Berücksichtigung der mitverbrannten kohlenstoffhaltigen Betriebsmittel (Heizöl und Harnstoff beim 

Strombrutto,abzgl.Stromimport

Fernwärmeabgabe,gesamt

Dampfeigen-verbrauch

Fe-SchrottausRohasche

Al-SchrottausRohasche

Cu-SchrottausRohasche

184.102

211.8622

10.995Mg

722Mg

309Mg

217.064Mg 458.945Mg

0,887

0,334

0,334 3

0,97Mg COc/Mg Fe

10,0Mg COc/Mg Al

3,42Mg COc/Mg Cu

307.755

61.490

70.762

10.665

7.215

1.058

-241.881 Mg

Strommix Deutschland, Subst. MVA 

SummeSubstitution  COc-Fracht

Fernwärme

Dampfeigen-verbrauch

Metallrück-gewinnung

Menge(MWh)

COc-Emissions-Faktor 1

(Mg COc/MWh)SubstituierteCOc-Emissionsfracht 2

durchEnergiegewinnung (Mg)COc-Fracht,

Belastungbzw.Einsparung

Abbildung 17 COc-Bilanz inklusive Gutschriften an verschiedenen Emissionen MHKW 2014

346.962

SummeklimarelevanteCOc-FrachtMHKW

swb-Umwelterklärung  75

MHKW sowie Erdgas beim MKK) berechnet worden. Damit er-gab sich ein Wert von rund 217.064 Mg/a an klimarelevantem CO2-Ausstoß bei der Entsorgung im MHKW und von rund  122.128 Mg/a beim MKK für 2014. Diesen klimarelevanten Emis-sionen werden beim Erneuerbare- Energien-Ansatz die mit der Stromerzeugung und Fernwärmelieferung aus Abfall verbunde-nen Substitutionen an fossilen Energieträgern und die damit vermiedenen Emissionen gegenübergestellt. In einer Studie für das Umweltbundesamt [Lit. 2] sind für die Energiegewinnung aus der Verbrennung biogener Siedlungsabfälle in den thermi-schen Anlagen entsprechende Substitutionsfaktoren für die Strom erzeugung und Wärmelieferung dargestellt. Diese orien-tieren sich bei der Stromerzeugung aus Abfall am realistischer-weise damit ersetzten Strommix aus Kraftwerkstypen der Grund- und Mittellast (887 g CO2/kWhel) und bei den Wärmelieferungen an einem Mix aus damit verdrängten Heizöl- und Gasfeuerun-gen (334 g CO2/kWhth), wie es insbesondere beim Inselnetz des MHKW auch als alternative Wärmeversorgung anzunehmen wäre. Ebenso tragen die aus der Schlacke aussortierten und 

recycelten Eisenschrotte und NE-Metalle zu einer Gutschrift dank vermiedener CO2-Emissionen bei. Laut Fraunhofer UMSICHT- Studie aus dem Jahr 2010 [Lit. 3] wird die CO2-Einsparung beim Recycling von Eisenschrott aus der Schlacke auf 0,97 Mg CO2/Mg Fe-Schrott abgeschätzt. Des Weiteren nennt die Studie für Alu-miniumschrott eine CO2-Einsparung von 10,0 Mg CO2/Mg sowie 3,42 Mg CO2/Mg für die Kupferfraktion. Ein neues Verfahren zur Gewinnung von NE-Metallen im Rahmen der MV-Schlackenauf-bereitung ermöglicht hier eine verbesserte Aussage hin  sichtlich der NE-Anteile im Metallschrott. Die aktuelle Überprüfung der Anteile der aussortierten Recyclingfraktionen ergab für die CO2- Bilanzierung der Anlagen MKK und MHKW folgende Ergebnisse:

MKK: 6 Prozent Fe-Schrott und 1,5 Prozent NE-SchrottMHKW: 8 Prozent Fe-Schrott und 0,75 Prozent NE-Schrott

Der NE-Schrott wird dabei zu 70 Prozent als Aluminium und zu 30 Prozent als Schwergut, also hier als Kupferfraktion, gewertet.

Strombrutto,abzgl.Stromimport

Fernwärmeabgabe,gesamt

Dampfeigen-verbrauch

Fe-SchrottausRohasche

Al-SchrottausRohasche

Cu-SchrottausRohasche

64.823

34.9132

2.922Mg

511Mg

219Mg

122.128Mg 263.430Mg

0,887

0,334

0,334 3

0,97Mg COc/Mg Fe

10,0Mg COc/Mg Al

3,42Mg COc/Mg Cu

221.420

21.651

11.661

2.835

5.114

750

-141.302 Mg

Strommix Deutschland, Subst. MVA 

SummeSubstitution  COc-Fracht

Fernwärme

Dampfeigen-verbrauch

Metallrück-gewinnung

Menge(MWh)

COc-Emissions-Faktor 1

(Mg COc/MWh)SubstituierteCOc-Emissionsfracht 2

durchEnergiegewinnung (Mg)

COc-Fracht,Belastungbzw.

Einsparung

B Lit. 2.CBezogen auf die Brutto-Strom- und -Wärmenutzung gemäß dem R1-Kriterium der Abfallrahmenrichtlinie/Kreislaufwirtschaftsgesetz.D Mit Substitutionsfaktor für Wärme berechnet.

Abbildung 18 COc-Bilanz inklusive Gutschriften an verschiedenen Emissionen MKK 2014

249.628

SummeklimarelevanteCOc-FrachtMKK

76  swb-Umwelterklärung

Emissionen von swb ErzeugungDie Abgasreinigungstechnik der Steinkohleblöcke 6 und 15 garan-tiert seit Beginn der Installation Anfang der 90er Jahre über viele Optimierungsschritte hinweg einen möglichst gering belasteten Ausstoß umweltrelevanter Schadstoffe. Die selektive katalytische Reduktion (SCR) vermindert den Ausstoß von Stickoxiden. Unter Einsatz von Ammoniakwasser werden die Stickoxide auf einen Wert kleiner 200 mg/Nm3 dem Abgas entzogen und zu reinem und klimaneutralem Stickstoff und Wasser umgewandelt.

Die Staubanteile verbrannter Kohle werden über Hochleistungs-elektrofilter zu mehr als 99 Prozent abgeschieden und aufgefan-gen. Die Filter sind intelligent geregelt und werden trotz ihres spürbaren Eigenbedarfs sehr effizient betrieben. Die Filterstäube werden in der Industrie als Betonzuschlagsstoffe weiterverwertet.

Die Entschwefelung des Abgases wird über das Rauchgasent-schwefelungsverfahren (REA) realisiert. In einem turmartigen Absorber wird dem Abgas flüssige Kalkmilch per Eindüsung zu-geführt. Die Schwefeldioxidmoleküle verbinden sich mit dem Calcium und werden als Gips der Baustoffindustrie zur Verfü-gung gestellt. 

Die Zuverlässigkeit der Abgasreinigungsanlagen gewährleistet einen nahezu störungsfreien Betrieb und erfüllt problemlos alle Immissionsschutzanforderungen des Bundesimmissionsschutz-gesetzes. Ein externer Umweltgutachter überprüft im jährlichen Intervall über ein normiertes und aufwendiges Verfahren die Funktionalität der Emissionsüberwachung und bescheinigt diese.

Neben den kontinuierlich ermittelten Parametern werden jähr-lich diskontinuierliche Messungen durch den externen Umwelt-gutachter durchgeführt. Neben beispielsweise den Dioxinen wer-den im Wesentlichen die Schwermetallgehalte des Abgases über-prüft und ausgewertet. Stark im Fokus steht hierbei die Quecksil-berkonzentration im Abgas. Mit kleiner 0,005 mg/Nm3 im Block 15 und 0,01 mg/Nm3 im Block 6 erfüllen diese Anlagen bereits jetzt die künftigen gesetzlichen Anforderungen von 0,01 mg/Nm3 im Jahresmittel.

Die Abbildungen 19 bis 21 zeigen die Ergebnisse der Emissions-messungen der Erzeugungsanlagen im Dreijahresvergleich. DieParameter Schwefeldioxid (SOx), Kohlenmonoxid (CO) sowie Stickoxid (NOx) werden kontinuierlich gemessen und aufgezeich-net. Desweiteren wird in den Blöcken 6 und 15 auch der Staubge-halt im Abgas kontinuierlich ermittelt.

Abbildungen 23 und 24 zeigen die CO2-Fracht sowie die spezifi-sche CO2-Fracht im Verhältnis zur Fernwärmeerzeugung von swb Erzeugung mit den Standorten Hafen und Hastedt im Drei-jahresvergleich. 

Abbildung 23 macht deutlich, dass die Gesamtfracht an Kohlen-dioxid vorrangig aufgrund der in die Kaltreserve überführten Anlagen Block 5 und Block 14 deutlich abnimmt. 

Bei Betrachtung der in Abbildung 24 aufgezeigten spezifischen CO2-Emissionen zeigt sich weiter, dass sich mildes Winterklima und folglich deutlich verringerter Fernwärmebedarf negativ auf die Menge an Kohlendioxid pro erzeugter MWh auswirkt.

Die spezifischen Emissionen beziehen sich jeweils auf eine Megawattstunde erzeugter Energie bei Normierung auf den jeweils unteren Heizwert der Brennstoffe (MWhHU).

swb-Umwelterklärung  77

NOx200 mg/mD

NOx200 mg/mD

SOx200 mg/mD

SOx200 mg/mD

CO200 mg/mD

CO200 mg/mD

2012

109,5

2012

143,4

2013

113,9

2013

134,4

2014

99,0

2014

129,5

2012

4,0

2012

6,9

2013

4,3

2013

6,9

2014

6,3

2014

6,8

2012

180,8

2012

181,5

2013

2013

177,2

2014

2014

175,9

2012

2012

0,2

2013

2013

0,3

2014

0,8

2014

Abbildung 19 Emissionen Staub, NOx, SOx und CO (in mg/Nm3) Heizkraftwerk Hastedt (Block 15) 2012-2014

Abbildung 20 Emissionen Staub, NOx, SOx und CO (in mg/Nm3) Heizkraftwerk Hafen (Block 6) 2012-2014

Staub10 mg/mD

Staub10 mg/mD

0%

50%

100%

0%

50%

100%

Grenzwerte gemäß 13. BlmSchV

184,3183,9

0,4 0,5

1,7

Grenzwerte gemäß 13. BlmSchV

78  swb-Umwelterklärung

NOx135 mg/mD

SOx200 mg/mD

CO100 mg/mD

Staub10 mg/mD

0%

50%

100%

NOx CO CO2

2.500

2.000

1.500

1.000

500

0Block 4

Block 4=KW Mittelsbüren   |   Block 6=HKW Hafen   |   Block 15=HKW Hastedt

0,31

Block 4

0,05

Block 4

0,02

Block 4

2.457,0

Block 6

0,50

Block 6

0,60

Block 6

0,01

Block 6

875,0

Block 15

0,24

Block 15

0,43

Block 15

0,01

Block 15

593,0

Abbildung 22 Spezifische Emissionen SOx, NOx, CO, CO2 (in kg/MWhHU) swb Erzeugung 2014

SOx

Abbildung 21 Emissionen Staub, NOx, SOx, CO (in mg/Nm3) Kraftwerk Mittelsbüren (Block 4) 2012-2014

2012 2013 2014 2012 2013 20142012 2013 20142012

0,0

2013

0,0

2014

0,0

9,2

13,8

0,4 2,5 3,7

50,0

58,463,2

12,4

Grenzwerte gemäß 13. BlmSchV

swb-Umwelterklärung  79

Abbildung 23 CO2-Fracht (in t/a) swb Erzeugung 2012-2014

3.500.000

3.000.000

2.500.000

2.000.000

1.500.000

1.000.000

500.000

0

2.663.914

2013

3.058.621

2012

2.151.507

2014

Abbildung 24 Spezifische CO2-Emissionen und Fernwärmeerzeugung 2012-2014

800

600

400

200

100

50

0

CO2 in kg/MWh Fernwärmeerzeugung in GWh

800

2012

674

2012

699

2013

720

2013

750

2014

560

2014

Umweltfreundlich,kalkulierbarundzukunfts-sicher:FernwärmefürdieeigenenvierWände,wiehierimWohngebietAmDeichfleetinHorn-Lehe.

82  swb-Umwelterklärung

10 Energie

Strom und FernwärmeMit über 500.000 MWh thermisch nutzbarer Energie liefern die Heizkraftwerke Hastedt mit Block 15 und den Spitzenlastkesseln sowie das Heizkraftwerk Hafen mit Block 6 einen wesentlichen Beitrag zur Fernwärmeversorgung im Osten und Westen Bremens. 

Die Strom- und Fernwärmeerzeugung der Blöcke 6 und 15 sowie der Entsorgungsanlagen MKK und MHKW erfolgt im Kraft-Wär-me-Kopplungs-Prozess (KWK). Lediglich bei betrieblichen Eng-pässen wird die Fernwärmeversorgung über die Spitzenkessel an den jeweiligen Kraftwerksstandorten und im Falle des Fern-wärmenetzes Ost auch je nach Wärmebedarf anteilig über das Heizwerk Vahr sichergestellt. 

Neben der Gesamtstromproduktion von swb Erzeugung von rund 2,3 Millionen MWh, hiervon 683.000 MWh Block 15 sowie 1,62 Millionen MWh Block 6, wurde über die Gicht- und Konver-tergasverstromung in Block 4 rund 1,1 Millionen MWh Strom erzeugt. 

Die Modernisierungsmaßnahmen am MHKW erweisen sich hin-sichtlich seiner erhöhten Energiebereitstellung als sehr erfolgreich. In 2014 konnte eine Stromerzeugung von rund 347.000 MWh rea-lisiert werden. Das entspricht einer Steigerung um rund 30 Pro-zent im Vergleich zur Stromproduktion vor der Umbaumaßnah-me. Darüber hinaus lieferte das MHKW einen Fernwärmebeitrag von ca. 198.000 MWh (2013: 230.189 MWh).

Nach Überführung des Steinkohleblocks 5 in die Kaltreserve und der parallelen Umrüstung des MKK im Jahr 2013 können nunmehr rund 65.000 MWh Fernwärme aus dem MKK in das Fernwärme-netz West ausgekoppelt werden. Bereits 2013 erzeugte das MKK über 27.000 MWh Fernwärme bei um 9 Prozent gesteigerter Stromerzeugung von über 264.000 MWh/a. Damit bildet das MKK gegenwärtig und künftig ein wichtiges Standbein hin-sichtlich der Versorgungssicherheit für Strom und Wärme für das Fernwärmenetz West bei Substitution fossiler Brennstoffe.

EnergieeffizienzAuf Grundlage der EU-KWK-Richtlinie mit dem Ziel der Erhöhung von KWK-Stromanteilen wurden die Mitgliedstaaten aufgefordert, Maßnahmen zum Erreichen dieser Ziele einzuleiten. Das deutsche KWK-Gesetz setzt diese Vorgaben um. Die EU- KWK-Richtlinie be-schreibt die erforderlichen Referenzsysteme (Hocheffizienzstan-dards) zur Quantifizierung der Primärenergieeinsparungen der KWK gegenüber ungekoppelter Erzeugung. Der Nachweis der Hoch effizienz der Anlagen MKK und MHKW wurde von einem un-abhängigen Sachverständigen auf Basis des deutschen Nachweis-verfahrens der AGFW FW 308 erbracht. Hiernach errech net sich für das MKK Bremen für 2013 eine Primärenergieeinsparung von nahe zu 19 Prozent. Für das MHKW ergibt sich eine Primärenergie-einsparung von rund 23 Prozent. Somit liegen die Be rechnungser-gebnisse beider Anlagen deutlich über den Anforderungen der EU-KWK-Richtlinie und des deutschen EEG-Wärmegesetzes, die für Anlagen mit einer installierten elektrischen Leistung >2 MW eine Primärenergieeinsparung von mindestens 10 Prozent verlangen.

Hinsichtlich einer praxisnahen Lösung bezüglich der abfallrecht-lich wichtigen Abgrenzung von Beseitigung und Verwertung von Abfällen bei der thermischen Behandlung ist mit der Abfallrah-menrichtlinie auf EU-Ebene ein Energieeffizienzkriterium für Siedlungsabfallverbrennungsanlagen eingeführt worden: der R1-Wert. Durch die im Jahr 2012 erfolgte Verabschiedung des neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes ist dieser R1-Wert von 0,6 für Bestandsanlagen und von 0,65 für neue Anlagen in bundes-deutsches Recht übernommen worden.

Zur Konkretisierung der Berechnung des R1-Wertes wurde für Deutschland ein Leitfaden der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA) auf Basis einer bestehenden EU-Leitlinie erarbeitet. Ausgehend von den darin festgelegten Berechnungsgrundlagen konnte mit Abschluss der Modernisierungsmaßnahme „40/400“ beim MHKW ein Anstieg des R1-Wertes von 0,66 auf 0,76 in 2013 erzielt werden. Für 2014 errechnet sich für das MHKW ein R1-Wert von 0,80. Auch beim MKK ergibt sich für das Jahr 2014 ein leicht verbesserter R1-Wert von 0,79 (0,78 in 2013).

Block 6 am Standort Hafen wurde 2013 aufwendig an die Anfor-derungen des Regelenergiemarktes angepasst. Die Erneuerung von Turbinen- und Regelungstechnik ermöglicht eine deutliche Verbesserung der Flexibilität und Leistungsfähigkeit. Mit einer Wirkungsgradsteigerung von rund 2,5 Prozent wurde zudem eine spürbare Verbesserung der Anlageneffizienz erzielt.

swb-Umwelterklärung  83

ÖkostromAuf Grundlage der Richtlinie 2009/28/EG des Europäischen Par-laments sind die Anlagen von swb Entsorgung gemäß Herkunfts-nachweis-Durchführungs-Verordnung (HkNDV) als Stromerzeu-gungsanlagen aus erneuerbaren Energien zertifiziert. Zur Be-stimmung des biogenen Anteils der in den Anlagen verbrannten Abfälle führt swb ein Abfallregister gemäß Kreislaufwirtschafts-gesetz (§ 49 KrWG) und ermittelt über die eingesetzten Mengen der jeweiligen Abfallgruppe den biogenen Gesamtanteil. Über den Abfallschlüssel gemäß Abfallverzeichnis-Verordnung können den einzelnen Fraktionen neben dem Heizwert auch der biogene Anteil zugeordnet werden. Im Verzeichnis nicht erfasste Abfälle werden über eine repräsentative Brennstoffanalytik ergänzt.

Die Berechnung der Ökostrommengen der Anlagen erfolgt mo-natlich und wird durch einen externen Umweltgutachter ge-prüft. Die Zertifizierung der Ökostrommengen erfolgt über das Herkunftsnachweisregister vom Umweltbundesamt (UBA).

Die Berechnung auf Grundlage der Daten aus 2014 ergibt für bei-de Entsorgungsanlagen einen Ökostromanteil von rund 50 Pro-zent, das entspricht für das MKK einer Ökostrommenge von rund 112.000 MWh und für das MHKW von rund 149.000 MWh. Da-mit ist swb Entsorgung mit diesen beiden Anlagen der regional größte Ökostromproduzent.

DieindieserUmwelterklärunggezeigteReisedurchdaskilometerlangeBremerFernwärmenetz-OstendetwiederhierimHeizkraftwerkHastedt.

86  swb-Umwelterklärung

Termin der nächsten UmwelterklärungDiese Umwelterklärung 2015 wurde für die swb Entsorgung GmbH & Co. KG sowie für die swb Erzeugung AG & Co. KG mit folgenden Standorten verabschiedet und den zugelassenen Umweltgutachtern, Herrn Dr.-Ing. Wolfgang Kleesiek und  Herrn Dipl.-Ing. (FH) Matthias Elvert, zur Prüfung vorgelegt:

MüllheizkraftwerkBremen, Oken 2,28219 Bremen Mittelkalorik-Kraftwerk und HeizkraftwerkHafen, Otavistraße 7-9, 28237 Bremen HeizkraftwerkHastedt,Hastedter Osterdeich 255,28207 Bremen HeizwerkVahr,Emil-Sommer-Str. 11,28329 Bremen KraftwerkMittelsbüren, Auf den Delben 35,28237 Bremen

Auch zukünftig führen wir im Rahmen des bestehenden Um welt-managementsystems jährliche Überwachungsaudits durch, deren Ergebnisse weiterhin Grundlagen einer Manage ment-bewertung bilden und der regelmäßigen Aktualisierung der Umwelterklärung dienen werden. Eine neue umfassende Umwelt-erklärung wird im Juni 2018 vorgelegt, nach entsprechender Revalidierung durch Umweltgutachter für gültig erklärt und im Anschluss veröffentlicht.

Bremen, den 26.August 2015

Jens-Uwe Freitag Geschäftsführer/Geschäftsleiter       

GültigkeitserklärungDie unterzeichnenden EMAS-Umweltgutachter Dr.-Ing. Wolfgang Kleesiek (DE-V-0211) und Dipl.-Ing. (FH) Matthias Elvert (DE-V-0368),handelnd für die Umweltgutachterorganisation GUT Certifizie-rungsgesellschaft für Managementsysteme mbH, insgesamt zu -gelassen für den Bereich NACE Codes 38.2 des Unternehmens, be stätigen, begutachtet zu haben, dass die swb Entsorgung GmbH & Co. KG sowie die swb Erzeugung AG & Co. KG mit ihren genannten Standorten, wie in der vorliegenden Umwelterklärung angegeben, alle Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom   25. November 2009 über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Um -weltbetriebsprüfung (EMAS) erfüllen.Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass:

> dieBegutachtungundValidierunginvollerÜbereinstimmungmitdenAnforderungenderVerordnung(EG)Nr.1221/2009durchgeführtwurde,

> keineBelegefürdieNichteinhaltungdergeltendenUmwelt-vorschriftenvorliegen,

> dieDatenundAngabenderUmwelterklärungderswbEnt-sorgungGmbH&Co.KGundswbErzeugungAG&Co.KGeinverlässliches,glaubhaftesundwahrheitsgetreuesBildsämtli-cherTätigkeitendergenanntenGesellschafteninnerhalbdesinderUmwelterklärungangegebenenBereichsgeben.

Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS-Registrierung gleich-gesetzt werden. Die EMAS-Registrierung kann nur durch eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 er-folgen. Diese Erklärung darf nicht als eigenständige Grundlage für die Unterrichtung der Öffentlichkeit verwendet werden.

Berlin, den 28.August 2015

GUTCertifizierungsgesellschaftfürManagementsystemembHUmweltgutachterDE-V-0213Eichenstraße 3 b12435 Berlin

     

Dr.-Ing. Wolfgang Kleesiek, Dipl.-Ing.(FH) Matthias Elvert,Umweltgutachter DE-V-0211 Umweltgutachter DE-V-0262

swb-Umwelterklärung  87

Herausgeber:swb Entsorgung GmbH & Co. KGswb Erzeugung AG & Co. KGTheodor-Heuss-Allee 2028215 Bremenwww.swb-entsorgung.de

Autor:Christian Doyen swb Erzeugung AG & Co. KGT [email protected]

Gestaltung und Bildkonzept: die Typonauten®

Fotos: Jonas Ginter, die Typonauten®, swb

Druck: Oktober 2015

Satzfehler und Irrtümer vorbehalten.

                   Diese Umwelterklärung ist auf                    FSC®-zertifiziertem Papier gedruckt.

Literatur[1]  Nutzung und Potenziale des biogenen Anteils im Abfall zur 

Energieerzeugung, UFOPLAN-Nr. 370733303 (Umweltbun-desamt); Institut für Abfallwirtschaft und Altlasten  (TU Dresden), Juli 2010 (UBA-Texte 33/2011)

[2]  Klimaschutzpotenziale der Abfallwirtschaft, FKZ 370831302 (Umweltbundesamt); Ifeu/Öko-Institut e. V., Januar 2010

[3] Recycling für Klimaschutz; Ergebnisse der Fraunhofer UMSICHT-Studie zur CO2-Einsparung durch Recycling – Eine Untersuchung für die Alba-Group; ALBA Group plc & Co. KG, Berlin 2010

Wärmeaustauscher

Feuerung und Kessel(4 Linien)

Rauchgasreinigung(3 Linien)

Klärschlamm-annahme

KalkmilchBraunkohlekoksWasser

Trockensorbat

Saugzug-gebläse

K4K3K2

L3L2

K1 L1Elektro-filter

GewebefilterAbsorber

Rezirkulation

Primärluft-ansaugung

Müll-kran

Trommel

Spreader

Tages-bunker

Rauchgas-Sammelkanal

Sicherheits-ventilKesselhaus

Reststoffsilo

AschesiloSchlacke

wassergekühlter Verbrennungsrost

Kessel-asche

Förderband zumTagesbunker

Schornstein

Primärluft-gebläse

kontinuier-liche Emissions-messungen

Müllaufgabe-schieber

Dampf

Wasser

Trafo

Heizung

Luftzug warm kalt

V

R

Maschinenhaus

Speisewasser-pumpen

Luftkondensator„Luko“

Stromnetz Turbine

Fernwärme

Generator

Brennwert- und Emissions-optimierungsanlage (BEO)

Flugasche

Ent-schlacker

© 2013

Stromnetz

HeizungFernwärme

Krankanzel mitintegrierter Schaltwarte

Trafo Turbogenerator

Brennstoff-anlieferung

Brennstoffbunker Feuerung und Kessel Rauchgasreinigung

Reststoffsilo

Stößelentschlacker

Kessel-Speisewasser

Saugzug-gebläse

© 2013

Umlenk-reaktor

Sprüh-absorber

Gewebefilter

Kalkmilch

Wasser

Braunkohlekoks

Kalkhydrat

Schornstein

kontinuierlicheEmissionsmessungen

wassergekühlterVerbrennungs-rost Aschesilo

Kessel-flugasche

Beschickung

Dampftrommel

SNCR

Brennstoffkräne

Überhitzer

Verdampfer Dampfleitungen

Schlacke

Das Mittelkalorik-Kraftwerk Bremen (MKK)

Das Müllheizkraftwerk Bremen (MHKW)

Heizung

Kohlemühlen

Wärme-tauscherFernwärme

Schornstein

GeneratorKohleanlieferung Reststoffverwertung(Schlacke)

Reststoff-verwertung

Gips-verwertung

Konden-sator

Turbine, 3-stufig

Förderband

Verdampfer

RauchgasentstickungDeNOx

Elektro-filter

Rauchgasent-schwefelungs-anlage

Stromnetz

Fernwärme

Roheisen

Transportband für Kohle/Erz

Schlacke Cowper

Erdgasfilter Vorwärmer Frischluftgebläse Brenner Haupt-konden-sator-pumpe

HD-Vorwärmer

Konden-sator

Kühlwasser-Entnahmebauwerk

Gasometer

Speisewasser-behälter

E-Speise-pumpe

Turbinen

Rauchgas-kanal

Dampf-erzeuger

Generator

Leitwarte

Trafo

Stromnetz

Erdgas

Weser

Verdampfer

Vorwärmer

ECO (Speise-wasservor-wärmer)

Luft-vorwärmer

Schornstein

Schall-dämpfer

Gichtgas-gebläse

Hochofen

Abkürzungsverzeichnis

Der rote Faden der FotostreckeUm die unsichtbaren Fernwärmeleitungen fotografisch darzustellen, wurdedas sogenannte „Light Painting“ eingesetzt. In die bei Dunkelheit und mit langerBelichtungszeit aufgenommenen Bilder wurde mittels einer roten Lichtquelleeine Spur in die Aufnahme „gemalt“.

Die im Bremer Osten und Horn-Lehe aufgenommenen Fotos holen die sonst unter irdischen Leitungen sym bolisch an die Oberfläche. Wie ein roter Faden ziehen sich die Light Paintings durch diese Umwelt erklärung.

HSE Health, Safety, Environment

SCC Sicherheits-Certifikat-Contraktoren für Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz

MJ Megajoule (Angabe zum Energiegehalt, z. B. eines Brennstoffes)

MWh Megawattstunde (Angabe zum Energiegehalt, z. B. der Strom- oder Wärmelieferung)

OS Originalsubstanz (Angaben bei Analysewerten für Feststoffe)

MVA Müllverbrennungsanlage

MBA Mechanisch-biologische Aufbereitungsanlage

Mg Megagramm, entspricht der alten Einheit Tonne

mg Milligramm = 1 tausendstel Gramm

ng Nanogramm = 1 millionstel Milligramm

NE Nichteisen(metalle)

DEHSt Deutsche Emissionshandelsstelle

AGFW Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e. V.

R1-Wert Berechnungsformel zur Konkretisierung des Verwertungsverfahrens R1 gemäß EU-Abfallrahmenrichtlinie und Kreislaufwirtschaftsgesetz bei der thermischen Behandlung von Siedlungsabfällen

17. BImSchV 17. Verordnung zum Bundesimmissionsschutzgesetz; Regelungen zum Betrieb von Abfallbehandlungs an lagen und bei der Mitverbrennung von Abfällen

KW Kraftwerk

HW Heizwerk

KWK Kraft-Wärme-Kopplung

HKW Heizkraftwerk zur Strom- und Fernwärmeerzeugung

Block 4 Standort KW Mittelsbüren (Stahlwerk ArcelorMittal)

Block 6 Standort HKW Hafen

Block 15 Standort HKW Hastedt

MHKW Müllheizkraftwerk Bremen-Findorff

MKK Mittelkalorik-Kraftwerk auf dem Betriebsgelände des HKW Hafen

HW Vahr Standort HW Vahr

GT 3 Gasturbine auf dem Betriebsgelände des KW Mittelsbüren

Block 5 (in Kaltreserve) Standort HKW Hafen

Block 14 (in Kaltreserve) Standort HKW Hastedt

Atlas Elektronik (Seite 10)

Mercedes-Benz (ohne Abbildung)

Rheinmetall Defense (Seite 20)

Klinikum Bremen-Ost (Seite 28)

Fütterer Hausverwaltung (Seite 58)

Vitalbad Vahr (Seite 66)

Wohngebiet Christernstraße (Seite 72)

Wohngebiet Am Deichfleet (Seite 80)

Fernwärmegebäude im Bremer Osten:

11

3 3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

2 2

Bremen-West

Bremen- Horn-Lehe

Bremen-Ost

Das swb Fernwärmenetz Bremen

Das Kraftwerk Mittelsbüren

Das Kohlekraftwerk

Heizung

Kohlemühlen

Wärme-tauscherFernwärme

Schornstein

GeneratorKohleanlieferung Reststoffverwertung(Schlacke)

Reststoff-verwertung

Gips-verwertung

Konden-sator

Turbine, 3-stufig

Förderband

Verdampfer

RauchgasentstickungDeNOx

Elektro-filter

Rauchgasent-schwefelungs-anlage

Stromnetz

Fernwärme

Roheisen

Transportband für Kohle/Erz

Schlacke Cowper

Erdgasfilter Vorwärmer Frischluftgebläse Brenner Haupt-konden-sator-pumpe

HD-Vorwärmer

Konden-sator

Kühlwasser-Entnahmebauwerk

Gasometer

Speisewasser-behälter

E-Speise-pumpe

Turbinen

Rauchgas-kanal

Dampf-erzeuger

Generator

Leitwarte

Trafo

Stromnetz

Erdgas

Weser

Verdampfer

Vorwärmer

ECO (Speise-wasservor-wärmer)

Luft-vorwärmer

Schornstein

Schall-dämpfer

Gichtgas-gebläse

Hochofen

Abkürzungsverzeichnis

Der rote Faden der FotostreckeUm die unsichtbaren Fernwärmeleitungen fotografisch darzustellen, wurdedas sogenannte „Light Painting“ eingesetzt. In die bei Dunkelheit und mit langerBelichtungszeit aufgenommenen Bilder wurde mittels einer roten Lichtquelleeine Spur in die Aufnahme „gemalt“.

Die im Bremer Osten und Horn-Lehe aufgenommenen Fotos holen die sonst unter irdischen Leitungen sym bolisch an die Oberfläche. Wie ein roter Faden ziehen sich die Light Paintings durch diese Umwelt erklärung.

HSE Health, Safety, Environment

SCC Sicherheits-Certifikat-Contraktoren für Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz

MJ Megajoule (Angabe zum Energiegehalt, z. B. eines Brennstoffes)

MWh Megawattstunde (Angabe zum Energiegehalt, z. B. der Strom- oder Wärmelieferung)

OS Originalsubstanz (Angaben bei Analysewerten für Feststoffe)

MVA Müllverbrennungsanlage

MBA Mechanisch-biologische Aufbereitungsanlage

Mg Megagramm, entspricht der alten Einheit Tonne

mg Milligramm = 1 tausendstel Gramm

ng Nanogramm = 1 millionstel Milligramm

NE Nichteisen(metalle)

DEHSt Deutsche Emissionshandelsstelle

AGFW Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e. V.

R1-Wert Berechnungsformel zur Konkretisierung des Verwertungsverfahrens R1 gemäß EU-Abfallrahmenrichtlinie und Kreislaufwirtschaftsgesetz bei der thermischen Behandlung von Siedlungsabfällen

17. BImSchV 17. Verordnung zum Bundesimmissionsschutzgesetz; Regelungen zum Betrieb von Abfallbehandlungs an lagen und bei der Mitverbrennung von Abfällen

KW Kraftwerk

HW Heizwerk

KWK Kraft-Wärme-Kopplung

HKW Heizkraftwerk zur Strom- und Fernwärmeerzeugung

Block 4 Standort KW Mittelsbüren (Stahlwerk ArcelorMittal)

Block 6 Standort HKW Hafen

Block 15 Standort HKW Hastedt

MHKW Müllheizkraftwerk Bremen-Findorff

MKK Mittelkalorik-Kraftwerk auf dem Betriebsgelände des HKW Hafen

HW Vahr Standort HW Vahr

GT 3 Gasturbine auf dem Betriebsgelände des KW Mittelsbüren

Block 5 (in Kaltreserve) Standort HKW Hafen

Block 14 (in Kaltreserve) Standort HKW Hastedt

Atlas Elektronik (Seite 10)

Mercedes-Benz (ohne Abbildung)

Rheinmetall Defense (Seite 20)

Klinikum Bremen-Ost (Seite 28)

Fütterer Hausverwaltung (Seite 58)

Vitalbad Vahr (Seite 66)

Wohngebiet Christernstraße (Seite 72)

Wohngebiet Am Deichfleet (Seite 80)

Fernwärmegebäude im Bremer Osten:

11

3 3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

2 2

Bremen-West

Bremen- Horn-Lehe

Bremen-Ost

Das swb Fernwärmenetz Bremen

Das Kraftwerk Mittelsbüren

Das Kohlekraftwerk

UMWELTERKLÄRUNG 2015Gemeinsame Umwelterklärung von swb Erzeugung und swb Entsorgung

swb Entsorgung GmbH & Co. KGswb Erzeugung AG & Co. KGTheodor-Heuss-Allee 2028215 Bremen

www.swb-entsorgung.de

KontaktFür Fragen und Anregungen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Gemeinsamer Betrieb swb Entsorgung GmbH & Co. KGund swb Erzeugung AG & Co. KG

GeschäftsführungJens-Uwe Freitag T 0421 [email protected]

Leiter Betrieb Entsorgung und ErzeugungAndreas DömeltT 0421 [email protected]

Leiter Vertrieb Entsorgung Christian Walter T 0421 [email protected]

Leiter MHKW Uwe ImmelT 0421 359-79117 [email protected]

Leiter MKK und HKW Hafen Matthias HesseT 0421 [email protected]

Leiter HKW HastedtMarcus BolT 0421 [email protected]

Leiter KW MittelsbürenDr. Thomas KalkauT 0421 [email protected]

Umweltmanagementbeauftragter Andreas TrelleT 0421 [email protected]

Besichtigungen der Erzeugungs- und EntsorgungsanlagenT 0421 359-3983 (montags 9-15 Uhr)[email protected] U

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swb Entsorgung und Erzeugung